Z 8398 C Informationsdienst der Christlich Demokratischen Union Deutschlands Nr.41 Union in 1972 Deutschland Bonn, den 26. Oktober 1972

Trend zu den Großen • ZONENGRENZE Die mörderischen Schießanlagen auf der anderen Seite der Die Kommunalwahlen von Hessen und die Teilwahlen in den Ge- Demarkationslinie werden von Bahr und Brandt in einer Weise meinden Niedersachsens haben den Wählertrend zu den beiden verharmlost, die ihre unbewußte großen Parteien bestätigt. CDU und SPD konnten in den beiden Komplizität mit der SED /Bundesländern Gewinne verbuchen; der Union in Hessen gelang erkennen läßt. dabei sogar ein überraschend großer Erfolg. Seite 5 Der Termin - vier Wochen vor der Bundestagswahl - legt natürlich • GRUNDSÄTZE die Frage nahe, ob es hier so etwas wie einen Test, eine General- probe für den 19. November gegeben habe. Die Parteien waren sich Ohne Weiterentwicklung des einig, daß die Kommunalwahlen „wohl nicht" als ein solcher Test gesellschaftlichen Lebens anzusehen wären; denn nach allen Erfahrungen werden Wahlen in können Friede und Freiheit nicht erhalten werden. Aber dieses den Städten und Gemeinden von anderen Kriterien beeinflußt und Ziel darf nur mit friedlichen bestimmt als Bundestagswahlen. Mitteln angestrebt werden. Hierzu sprach auf dem Eines aber hat sich gezeigt: die Wähler kennen die wirklichen Parteitag der CDU Schleswig- Alternativen. Wie sie die Parteien bewerten, geht am klarsten aus Holsteins. den starken FDP-Verlusten in beiden Bundesländern hervor. Die Seite 7 FDP wird heute ganz offensichtlich als reines SPD-Anhängsel ein- geschätzt - und entsprechend behandelt. Es ist für ihre Lage kenn- • WAHLKAMPF zeichnend, daß es die Sprecher der SPD - allen voran der hessische Generalsekretär Dr. Konrad Ministerpräsident Osswald - waren, die nach ihrem Debakel den Kraske entlarvt die Taktik der Liberalen bescheinigen müssen, daß sie sich „ja doch" als dritte SPD, mit Hilfe der angeblich Kraft behauptet hätten. von ihr erfundenen „Friedens- politik" abzulenken von den Und noch eine Lehre läßt sich aus den beiden Kommunalwahlen eigentlichen, den ökonomischen ziehen: nachdem die radikalen Splittergruppen so gut wie ganz ver- Existenzfragen. Seite 17 schwunden sind, hat sich die politische Szenerie auf die Gruppie- rungen CDU/CSU und SPD/FDP verengt, die zur Zeit Kopf an Kopf liegen. Auch wenn die Wahlen vom letzten Sonntag kein Test auf den • FINANZEN 19. November hin waren, bleibt nüchtern festzustellen, daß die Der Planungsstab der CDU/CSU- Union die Endphase des Wahlkampfes mit allen Mitteln zur Mobili- Bundestagsfraktion beweist an sierung ihrer Kräfte nutzen muß, wenn sie am Ende den Kopf vorn Hand einwandfreien Zahlen- haben will. Es kommt jetzt auf alle anl materials, daß die Regierung Brandt auf dem Gebiet der Willi Weiskirch Wirtschafts- und Finanzpolitik gescheitert Ist. Sprecher der CDU Dokumentation

Union In Deutschland — Informationsdienst der Christlich Demokratischen Union Deutschlands. Redaktion: Karl Hans Roos, Gisbert von Wersebe, Anton Georg Grützner, Dr. Peter Wellert. 53 Bonn, Konrad-Adenauer-Haus, Tel. 2021. Informationen

Diese Aussage, mit der der hor- SPD plant gezielten rende Preisanstieg der letzten Barzel: Nicht Einsatz der Jahre verniedlicht werden soll, ist schlicht falsch, auch wenn ablenken lassen Jungsozialisten Mitglieder des Kabinetts und der Zu dem Ergebnis der Pari- ehemaligen Regierungskoalition ser Gipfelkonferenz erklärte Die besonderen Kampagnen nicht müde werden, sie bei jeder Rainer Barzel im Fernsehen: der Jungsozialisten während des Gelegenheit zu wiederholen. Bundestagswahlkampfes werden „Wir wollen uns durch die- Denn eine im Wahlkampf so völ- vom SPD-Parteivorstand in Bonn ses Thema nicht ablenken las- lig unverdächtige Organisation finanziert. Wie aus einem ver- sen von dem, was hier ist. wie der Internationale Währungs- traulichen Rundschreiben des Die Inflation in der Bundes- fonds zeigt im kürzlich veröffent- SPD-Bundesgeschäftsführers republik Deutschland ist lichten Jahresbericht, daß die Börner an die Vorsitzenden der hausgemacht. Ich fordere den Bundesrepublik 1970 und 1971 SPD-Landesverbände hervorgeht, Bundeskanzler und die Koa- bei den Preiserhöhungen (also hat das SPD-Präsidium einen lition auf, nicht Ausreden zu nicht nur der Entwicklung der Le- entsprechenden Beschluß gefaßt, suchen, sondern zu handeln. benshaltungskosten, sondern der der inzwischen vom Parteivor- Und zwar hier zu Hause in der Preise insgesamt) unter den stand gebilligt worden ist. der Bundesrepublik Deutsch- sieben großen Industrieländern land genau das zu tun, was mit 7,3 und 7,7 Prozent nach Die Parteiführung sei zu der man den anderen europäi- Großbritannien einen traurigen Auffassung gekommen, daß es schen Staaten vorschlug, zweiten Platz belegte, während aus zwei Gründen sinnvoll sei, ohne es bisher zu Hause zu sie noch 1967 und 1968 mit 1,2 die Jusos im Wahlkampf auch machen. Nämlich: und 1,6 Prozent ganz am unte- als Jusos auftreten zu lassen. ren Ende der Skala lag. Auch so 1. Inflationsbekämpfung durch Einmal könnten sie gewisse Teile Begrenzung der öffentlichen der „kritisch eingestellten ju- gesehen muß der britische Bei- Haushalte, gendlichen Wählerschaft" besser tritt zur Gemeinschaft für die Bundesregierung tröstlich sein, erreichen, zum anderen wirke die 2. Inflationsbekämpfung durch Partei glaubwürdiger, wenn sie denn sonst wären wir in der EWG Verknappung der Geldmenge, schon absoluter Spitzenreiter. die Jusos auftreten lasse, um 3. Inflationsbekämpfung durch Die Bundesrepublik befindet sich sich gegen sie gerichtete Attak- verantwortungsbewußtes Han- ken zu wehren, heißt es in dem im internationalen Inflationszug deln der Tarifpartner." nicht, wie die Regierung den Börner-Schreiben weiter. Wählern immer weismachen will, in einer mittleren Position, son- Buch über die Rolle des damali- dern wir sitzen schon gleich hin- gen Kommunisten und Komin- ter der Lokomotive." ternagenten Im Inflationszug alias Kurt Funk, der unter dem gleich hinter der Lok Namen Svensson als „Illegaler" im Stockholm der Jahre 1941/42 „Gleich hinter der Lok" über- War Herbert Wehner lebte. In dem Buch „Deutsch- schreibt die FAZ vom 24. Okto- Sowjetspion? land, deine SPD", das vom Ver- ber einen Artikel, in dem sie lag Politisches Archiv in München nachweist, daß sich die Bundes- Ein neues Buch aus dem Ver- am 30. Oktober auf den Markt republik im internationalen In- lag Politisches Archiv behauptet, gebracht wird, schildern Mitglie- flationszug keineswegs - wie die daß Herbert Wehner zur „Roten der und ehemalige Mitglieder der Regierung den Wählern weis- Kapelle" Kontakte gehabt habe. SPD Wehners Tätigkeit für die machen will - in einer mittleren ASD meldet dazu: Sowjetspionage und behaupten: Position befindet; wir sitzen Herbert Wehner hatte während „Herbert Wehner war Spion und schon gleich hinter der Lok. des zweiten Weltkriegs Kontakte Resident zugleich." „Residenten" Wörtlich schreibt die FAZ: zur sowjetischen Spionageorga- sind in der Geheimdienstsprache „Bundeskanzler Brandt hat nisation „Rote Kapelle". „Eine Agentenführer. nach dem Abstieg vom Pariser von Wehners Hauptaufgabe war Über die Autoren des Buches Gipfel in Bonn vor Journalisten es, zu Leitstellen der ,Roten Ka- heißt es im Vorwort, sie hätten so nebenbei auch auf die Preis- pelle' in Holland (Winterrinck) als Beobachter in der SPD-Barak- steigerungsraten hingewiesen, und zur Schulze-Boysen-Gruppe ke miterlebt, wie sich die SPD die bei den meisten Partnerstaa- in Berlin Kontakt herzustellen durch willkürliche Eingriffe von ten noch höher lägen als bei uns. und zu halten", heißt es in einem Apparatschiks verändert habe. Informationen

Um die Beweggründe und die gelegten Grundsätzen, auf die fest in das Maschenwerk ihres Trends deutlich zu machen, die sich alle Parteien verpflichtet sozial-demokratischen Koalitions- zu einer so schwerwiegenden hätten. Weiskirch betonte, die partners verheddert, das für eine Veränderung des politischen Union könne der Behauptung eigene Politik kein Spielraum Konzepts der SPD geführt haben, des SPD-Vorstandssprechers Jo- mehr bleibt. hätten die Autoren beschlossen, chen Schulz, an den Störaktionen an der Dokumentation dieser wären SPD-Mitglieder, also auch Die krampfhaften Versuche des Vorgänge mitzuwirken. Jusos, nicht beteiligt gewesen, Parteivorsitzenden Scheel, die nicht zustimmen. „Den von FDP gegenüber der SPD als be- Schulz geäußerten Verdacht, die sonders eigenständig und auf- CDU verurteilt Stör- CDU könnte die Störungen wo- müpfig zu profilieren, wirken an- möglich selbst .arrangiert' haben, gesichts der Tatsachen albern aktionen Radikaler weist die CDU mit aller Schärfe und lächerlich. Das nun auch zurück", erklärte der CDU- Scheel die groteske Behauptung Störaktionen bei Wahlveran- Sprecher. aufstellt, die linke Koalition in staltungen des CDU/CSU-Kanz- Bonn hätte „mehr an Reformen lerkandidaten Rainer Barzel sind durchgeführt, als alle CDU-Regie- von der CDU in Bonn verurteilt rungen vorher zusammengenom- worden. CDU-Sprecher Willi Weiskirch zum men", beweist, in welcher gefähr- Weiskirch erklärte, die CDU be- FDP-Parteitag lichen Selbstbespiegelung die obachte mit größter Sorge sich führenden Leute dieser Koalition häufende Störaktionen radikaler leben. Im Stil ihres Freiburger Gruppen. Die Versuche radikaler CDU-Sprecher Willi Weiskirch Parteitages wird jedenfalls die Gruppen, den Oppositionsführer findet auf dem FDP-Parteitag in FDP keine Chance haben, das am Reden zu hindern, widersprä- Freiburg bestätigt, was seit lan- Menetekel des Wahlsonntags in chen in „eklatanter Weise" den gem zu beobachten ist: Die Frei- Hessen und Niedersachsen vom im Wahlkampfabkommen nieder- en Demokraten haben sich derart 19. November abzuwenden.

Kurz informiert das historische Gruseln beizubringen, schreibt Kas- per. Was Augstein unter historischem Gesichtspunkt Mit der sozialdemokratischen Finanzpolitik be- anbiete, seien meist „alte verrostete Hypothesen". gründete der Saarbrücker Stadtrat und Finanzge- Nicht ohne Konsequenzen für die bevorstehende richtsrat Dr. Rolf Mittelbach seinen Austritt aus der Bundestagswahl wird nach Ansicht des Familien- SPD. Er wird jetzt als fraktionsloser Stadtverord- bundes deutscher Katholiken im Lande Nieder- neter dem Gemeinderat angehören. sachsen die von der SPD auf ihrem Parteitag be- Schärfere Trennungslinien zwischen der DDR und kundete Erklärung bleiben, sich entgegen bisher der Bundesrepublik soll die katholische Kirche nach vielfach erfolgter Zusicherung nunmehr doch für Auffassung des Vorsitzenden der CDU in der DDR, die Fristenlösung einzusetzen. Gerald Götting, ziehen. Einen Angriff gegen die Soziale Marktwirtschaft Als „bewußte Irreführung der Öffentlichkeit" be- und die freiheitliche Ordnung sieht die CDU-Schles- zeichnete Pfarrer Edgar Pauli das Auftreten von wig-Holstein in den Äußerungen des SPD-Landtags- Hans H. Hücking aus Dortmund in der Amtstracht abgeordneten und Bundestagskandidaten Büne- der katholischen Geistlichen bei einer Wahlver- mann. Bünemann forderte die Überwindung des sammlung der „Sozialdemokratischen Wählerinitia- marktwirtschaftlichen Systems und erklärte, in die- tive" in Amsberg. In einer Kanzelerklärung hat ser Frage seien sich Kommunisten und Sozialdemo- Pauli mitgeteilt, Hücking sei weder katholischer kraten einig. Lediglich in den Methoden zur Er- Geistlicher noch Ordenspriester. Das Generalvika- langung dieses Zieles gebe es Unterschiede. riat in Paderborn bestätigte Paulis Angaben in Aus der FDP ausgetreten ist der Ortsvorsitzende einer am Donnerstag, 19. Oktober, veröffentlichten von Feld/Achterwehr (Kreis Rendsburg-Eckernförde) Stellungnahme in allen Punkten. Otto Robel zusammen mit vier weiteren Mitgliedern Augsteins Jesus-Buch sei mit Ingrimm gegen die seines Ortsverbandes. Robel, der 17 Jahre der FDP Kirchen und ihre sich auf Jesu berufenden Ansprü- angehört hatte, trat zu der in Kiel ins Leben ge- che geschrieben. Zu diesem Ergebnis gelangt der rufenen „Aktionsgemeinschaft liberaler Politik/ Tübinger katholische Dogmatiker Prof. Walter Kas- ALP)" über. Austrittsgrund: Die jetzige FDP be- per in einer Rezension in „Christ in der Gegen- fände sich auf dem Marsch zu einem „utopischen wart." Augsteins Thesen seien geeignet, einem sozialitischen Liberalismus".

3 Kommentiert — Glossiert

Im Teufelskreis werden die notdürftig geflickten Inflationslöcher sehr bald wieder aufbrechen und eine Welle von Die Inflations- und Versprechenspolitik der Re- weiteren Steuererhöhungen auslösen, alles Opfer, gierung Brandt/Scheel hat in eine schwere für die der Bürger keine Gegenleistung in Form Finanzkrise geführt. Trotz der Steuererhöhun- wirklich verbesserter Staatsleistungen erhält. - Ein gen des Jahres 1972 bei Branntwein, Mineralöl und Ausweg besteht nur in einem breit gefächerten, Tabak um 4 Mrd. DM, trotz mehrfacher Gebühren- umfassenden Programm zur Wiedergewinnung der und Tariferhöhungen bei Bahn und Post um wei- Stabilität. Albert Leicht, MdB tere 6 Mrd. DM wachsen die Defizite unerträglich an. Was tut man Die SPD/FPD-Regierung versprach weit mehr, als sie halten konnte. Es wurden überstürzt Ver- gegen Tele-Revolutionäre? pflichtungen eingegangen und Programme auf den Es ist merkwürdig genug: da hat am letzten Weg gebracht, für die kein Geld da war. Eine Wochenende der Moderator des WDR-Maga- klassenkämpferisch ausgerichtete Versprechens- zins „Monitor", Claus Hinrich Casdorff, eine politik schuf immer neue Erwartungen, die zu im- mer neuen Anforderungen führten. geradezu haarsträubende Lesart von der Aufgabe eines Fernsehjournalisten zum besten gegeben, Die Inflation trifft nicht nur die sozial schwäche- und die Verantwortlichen der deutschen Television ren Mitglieder unserer Gesellschaft, die Rentner hüllen sich in Schweigen. Wie hat Casdorff das und die Kinderreichen in besonderer Weise; die publizistische Ziel der Fernsehleute charakterisiert? Inflation ist vielmehr auch der gefährlichste Feind Wörtlich: „Wir wollen die Gesellschaft verändern." des Fortschritts. Die Preise für die Haushalts- Nach diesem aufschlußreichen Bekenntnis auf einer führung des Staates erhöhten sich etwa doppelt so Veranstaltung der Thomas-Morus-Akademie im stark wie die Preise für die private Haushalts- Bonner Tulpenfeld wissen die deutschen Fern- führung. Von den 109 Mrd. DM des Bundeshaus- sehzuschauer nun, was der Moderator Casdorff im halts 1972 müssen etwa 10 Mrd. DM nur für den Schilde führt, wenn er montags per „Monitor" zu Ausgleich von Preis- und Kostensteigerungen auf- ihnen in die gute Stube kommt. gewendet werden. Die 2 Mrd. DM, die in diesem Jahr aus Steuererhöhungen anfallen, sind dem- Als vor einiger Zeit einmal von rheinischen CDU- gegenüber nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Politikern der Verdacht geäußert wurde, im Köl- Trotz höherer Steuereinnahmen, trotz laufender ner Sender könnten sich „Maoisten" eingenistet Steuer-, Gebühren- und Tariferhöhungen können haben, da hagelte es Proteste und Anschuldigun- mit mehr Mitteln nicht mehr neue Straßen, neue gen. Nachdem sich Claus Hinrich Casdorff - im- Schulen, neue Krankenhäuser oder neue Kinder- merhin einer der führenden Meinungsmacher im gärten gebaut werden als früher. WDR - nun selbst als Tele-Revolutionär ausge- wiesen hat, wird man wohl fragen dürfen, mit wel- Wir stehen in einem Teufelskreis. Die gewaltigen cher Legitimation und mit welcher Rückendeckung Preis- und Kostensteigerungen führen zu immer er sein Beschäftigungsverhältnis in der öffentlich- höheren Staatsausgaben; gleichzeitig geben die rechtlichen Television zur Systemveränderung miß- überhöhten Staatsausgaben der Inflation ständig brauchen darf. Daß Fernsehmoderatoren ihr Chro- neue Nahrung. nistenamt mit kritischem Engagement wahrnehmen Selbst immer höhere Staatseinnahmen führen dürfen, ist zwar zuweilen recht strapaziös — aber nicht aus diesem Teufelskreis heraus. Die Kredit- doch unbestritten. Völlig abwegig dagegen ist es, aufnahmen des Staates sind - auch nach dem wenn Fernsehjournalisten ihren Auftrag so gründ- Urteil der Bundesbank und des Finanzplanungs- lich mißverstehen, daß sich unter ihren Händen rates - bereits jetzt sowohl konjunktur- wie finanz- der Bildschirm in eine ideologische Umerziehungs- politisch viel zu hoch. Auch künftig sind einer Aus- anstalt für die Nation verwandelt. dehnung der Staatsverschuldung Grenzen gesetzt. Ist es unbillig, die Intendanten der ARD zu fra- Noch jede große Inflation begann mit einer zu gen, wie sie auf die seltsamen Ansichten ihres hohen Staatsverschuldung. Moderators Casdorff zu reagieren gedenken. Es ist auch ein gefährlicher Irrtum, den Ausweg Schweigen werden sie schwerlich können — es nur in höheren Steuern zu sehen. Damit wird man sei denn, sie billigten, was Casdorff vertritt. Das ständig der Entwicklung hinterherlaufen und die würde dann freilich allem Hohn sprechen, was wir Inflationslöcher nur kurzfristig stopfen. Solange die bisher unter der Aufgabenstellung der öffentlich- Inflation und die Inflationsmentalität, das Denken, rechtlichen Rundfunkanstalten verstanden haben. morgen wird doch alles teurer, als die Urheber der Und was ihre Statuten vorschreiben. Krankheit der Staatsfinanzen weiter galoppieren, Willi Weiskirch Aus der Bundestagsfraktion

möglichen Grundvertrages in die Bahr und Brandt verharmlosen Debatte einzuführen, den es ja noch gar nicht gibt. Wer mit Ost- Mordmaschinen an Zonengrenze berlin verhandelt, muß wissen, Entgegen dem versöhnlichen meinte, als er die daß die Grundlage dieser Ver- Geist, der nach Beteuerungen Zonengrenze besuchte, daß die- handlungen nicht Vertrauens- der Bundesregierung nun zwi- se Grenz nun durchlässiger wür- seligkeit sein darf und schon schen der DDR und der Bundes- de. Was soll diese Verharmlo- gar nicht eine opportunistische republik herrschen solle, hat die sung, was soll der Versuch, in Verneigung vor einem Regime, östliche Seite Deutschlands da- einer so entscheidenden für uns das totalitär ist und die Men- mit begonnen, mörderische alle bedrückenden Frage sozu- schenrechte mit Füßen tritt. Ein Schießanlagen an der Demarka- sagen entschuldigende Worte für schweigender Bundeskanzler tionslinie verstärkt zu errichten. die DDR zu finden, von der trägt nicht zur Entspannung bei, Die CDU/CSU hat mit Befremden Brandt ja meinte, daß man in sondern hilft, die Ursachen der davon Kenntnis nehmen müssen, den letzten Jahren so wenig Spannungen in Mitteleuropa zu daß von Regierungsseite diese freundlich über sie gesprochen zementieren. Aktion heruntergespielt wurde. habe. Staatssekretär Bahr, offenbar Staatssekretär Bahr kommentier- von der Reaktion der Öffentlich- te lakonisch, es sei zu begrüßen, Brandt verschweigt die keit auf seine Äußerung zu die- daß der Trennungsstreifen in sei- Ursachen der Spannung sem Tatbestand erschreckt, sagte ner Tiefe vermindert worden sei am 20. Oktober 1972 vor der und nun auch Besuche dort mög- Es ist für die Bundesrepublik Presse in Bonn, die Kritik der lich würden, wo vorher ein her- Deutschland und ihre freiheitlich metisch abgeriegeltes Sperrge- demokratische Ordnung in der CDU/CSU an den verstärkten Grenzsperren gehe an der Sache biet war. Der Bundeskanzler Tat nicht möglich, freundliche vorbei, zudem sie seit langem wollte sich ebenfalls zu diesen Worte über ein Regime zu fin- bekannt und auch im Innerdeut- Tötungsmaschinen nicht äußern, den, das sich neue Methoden schen Ausschuß des Bundesta- sondern beklagte, daß über der ausdenkt, Menschen, die von ges besprochen worden sei. Die- DDR so selten ein gutes Wort einem Teil Deutschlands in den gefunden würde. anderen wollen, auf hinterlistige se Aussage ist unwahr. Der Vor- Art zu ermorden. Der Bundes- sitzende dieses Ausschusses im VI. Deutschen , der Aktionseinheit perfekt: kanzler hätte deshalb die Pflicht gehabt, außer ein paar verbalen CDU-Politiker Dr. Gradl stellte SPD entschuldigt SED dazu fest: Erklärungen jetzt ganz offen die- Diesem Zynismus trat das Mit- sem Tatbestand, der der Ent- • Im Innerdeutschen Ausschuß glied des Ständigen Ausschus- spannung, der Normalisierung des Bundestages ist in der ses zur Wahrung der Rechte des und den Menschenrechten zu- Tat das erörtert worden, was Parlaments, Olaf von Wrangel, widerläuft, entgegenzutreten. die DDR die Errichtung einer mit einer Erklärung entgegen, in Man soll nicht immer von sogenannten „modernen der es heißt: menschlichen Erleichterungen Grenze" nennt. Hier ging es Es ist ein unerträglicher Zu- sprechen, wenn es sich, wie um die neuen Geländeanla- stand, daß der Bundeskanzler beim Verkehrsvertrag z. B., ledig- gen. Von der Errichtung einer soviel von Entspannung und Nor- lich um eine Reduzierung von automatischen Tötungsma- malisierung in Mitteleuropa Unmenschlichkeiten handelt. Je- schinerie war jedoch nicht die spricht, wissentlich aber über die der weiß, daß es zur alten kom- Rede. Dinge hinwegsieht, die unsere munistischen Taktik gehört, drei • Der Tötungsmechanismus Mitbürger bedrücken, besonders Schritte einseitig in die Richtung wird eingerichtet in einem die Menschen, die an der Zonen- der Unmenschlichkeit zu tun, um Augenblick, in dem als Leit- grenze leben müssen. Wenn dann möglicherweise befristet prinzip der Entwicklung in Pressemeldungen stimmen, dann einen halben Schritt zurückzu- Deutschland Entspannung hat die Bundesregierung schon nehmen. Dies dann als mensch- und Normalisierung prokla- im Jahre 1971 von diesen Mord- liche Tat auszulegen, ist eine miert werden. Die Selbsttö- maschinen gewußt. Technische Verhöhnung dessen, was wir tungsanlagen an der Tren- Verharmlosungen ändern nichts unter Menschenrechten verste- nungslinie der beiden Teile an der Tatsache, daß das Re- hen. Die Bundesregierung, die Deutschlands sind so brutal, gime unter Honecker sich neue ohne Parlament regiert, sollte daß selbst ihre Einrichtung Schikanen ausgedacht hat, um auch nicht den Versuch machen, nur neue Spannung bewir- die Grenze totaler zu machen. schon heute Elemente eines ken kann. Aus der Bundestagsfraktion

• Die Kritik der CDU/CSU trifft Bundeskanzler Brandt fährt Folge tritt auch bei kleineren un- also genau den Kern, indem fort, die Inflation in der Bundes- terdurchschnittlichen Bruttoein- sie auf eine Apparatur zielt, republik zu verharmlosen. In sei- kommen (z. B. 1000 DM) wie die unmenschlich ist, die in- ner Rede in Aalen am 24. Okto- auch bei über dem Durchschnitt nerhalb eines Volkes sogar ber hat er erneut seine Märchen liegenden Einkommen ein. undenkbar sein sollte und in aufgetischt, daß Das Beispiel zeigt, daß die vollem Gegensatz zu einer - die Preissituation in der Bun- Duldung der Inflation eine Politik Politik des innerdeutschen desrepublik noch besser sei als gegen die Interessen der Arbeit- Friedens steht. in anderen Ländern, nehmer ist. Gelingt es nicht, die Am gleichen Tag, an dem Bahr - das Ausland schuld sei an der gegenwärtige Inflation zu bre- bekannt gab, daß einer Reihe Inflation, chen, so wird es darüber hinaus von Deutschen die Ausreise aus zu einer Gefährdung der Be- der DDR in die Bundesrepublik - nur auf europäischer Ebene die schäftigung kommen, wie es zu gestattet werde, hat der stellver- Inflation bekämpft werden Recht das Gutachten der wirt- tretende Vorsitzende der CDU/ kann, schaftswissenschaftlichen For- CSU-Bundestagsfraktion, Hein- - die Sorge an der Sicherheit der schungsinstitute vom 19. Oktober rich Windelen, zwar begrüßt, daß Arbeitsplätze ihn hindere, wirk- 1972 herausstellt. die DDR in einigen Fällen bereit same Maßnahmen zu ergreifen. Deshalb ist eine entschlossene sei, getrennte Familien zusam- Stabilitätspolitik auf allen Gebie- menzuführen und Verlobten die Duldung der Inflation ten der Wirtschafts- und Finanz- Ausreise zu gestatten. Er sagte ist Politik gegen den Arbeiter politik dringend erforderlich. Nur weiter: Wie lange will er noch die dadurch wird verhindert, daß die „Abgesehen vom Zeitpunkt Arbeitnehmer für dumm verkau- Arbeitnehmer ebenso wie die und der Art der Bekanntgabe fen, die im steigenden Maße Op- Rentner die Zeche einer verfehl- muß darauf hingewiesen werden, fer seines totalen Versagens in ten Politik sozialistischer Infla- daß derartige Regelungen auch der Wirtschafts- und Finanzpoli- tionsexperimente zahlen. unter früheren Regierungen in tik sind? größerer Zahl auf dem Verhand- lungswege erreicht wurden. Sie Stabilitätspolitik ist soziale Po- wurden ohne jedes Aufsehen litik für die Arbeitnehmer. Bereits Kiep antwortet Eppler durchgeführt - aus Gründen, die die gegenwärtigen Inflationsraten es uns auch jetzt verbieten, die führen für die große Zahl der Ar- beitnehmer zu sozialen Härten, Als einen weiteren Versuch, Zahlen zu veröffentlichen. Was die Schuld für die hohe Infla- die sich um so mehr verstärken, Bahr heute der Presse mitteilte, tionsrate in der Bundesrepublik entspricht also langjähriger wenn sie noch gleichzeitig Ver- luste bei ihren Ersparnissen tra- auf andere abzuwälzen, bezeich- Übung. Angesichts der durch nete der in einem Kabinett Bar- gen müssen. Mordautomaten immer totaler zel als Entwicklungshilfeminister werdenden Abgrenzung wäre So wird bei einer monatlichen vorgesehene Walter Leisler-Kiep eine grundsätzliche, verbindliche Steigerung der Bruttolöhne und die Behauptung des derzeitigen Regelung des Problems in Rich- -gehälter der Arbeitnehmer im Amtsinhabers, , der tung auf mehr Freizügigkeit ein Jahre 1973 um 8% und einer Vietnamkrieg sei Schuld an der Fortschritt gewesen. Davon ist durchschnittlichen Geldentwer- Geldentwertung. Eppler über- bisher jedoch keine Rede." tungsrate von 6 % für alle Arbeit- sehe dabei geflissentlich, daß nehmer eine echte Schlechter- stellung gegenüber dem Vorjahr 1. der Vietnamkrieg vor Jah- eintreten. Bei einem durchschnitt- ren, als die Geldentwertungsrate Strauß: lichen monatlichen Bruttoeinkom- in der Bundesrepublik noch re- Arbeitnehmer von men von 1500 DM würde die gelmäßig unter 2% lag, mit hö- Steigerung von 8%, also 120 herer Intensität geführt worden Brandt für dumm DM, dazu führen, daß dieser Be- sei; verkauft trag durch Progressionswirkung 2. nach den Vergleichsberech- der Lohnsteuer, die Erhöhung nungen der OECD für Juli 1971/72 Zu den Folgen der Inflation für der Sozialversicherungsbeiträge die Lebenshaltungskosten in der die Arbeitnehmer erklärte der Fi- und die Preissteigerung voll auf- Bundesrepublik um 5,6% (Sep- nanz- und Wirtschaftssprecher gezehrt und darüber hinaus das tember 6,2%), in den Vereinig- der CDU/CSU-Fraktion, Franz Jo- bisherige Einkommen in seiner ten Staaten selbst aber nur 3% sef Strauß: Kaufkraft geschmälert wird. Diese gestiegen seien.

6 Themen der Woche

darf. Die Diskussion, die auch in Barzel: Verpflichtet zu einer der Bundesrepublik in den letz- ten Jahren um Begriffe wie Klas- Politik im Dienste des Menschen senkampf und Systemverände- rungen geführt worden ist, hat In einer richtungsweisenden Rede entwickelte der mit Deutlichkeit gezeigt, daß in Kanzlerkandidat der CDU/CSU seine konkreten Vor- unserem Lande das politische stellungen für die künftige Politik, die sich von den unab- Denken extremer Gruppen in den dingbaren Grundlagen herleiten: Friede, Freiheit und Kategorien der kriegerischen Gerechtigkeit. Barzel führte vor den Delegierten des Auseinandersetzung und in Parteitages der CDU Schleswig-Holstein in Eckernförde Freund/Feind-Verhältnissen wie- aus: der aufgelebt ist. Verherrlichung von Gewalt, Klassenkampf und Friede, Freiheit und Gerechtig- Bundesrepublik Deutschland Zerstörung unserer staatlich-ge- keit sind die unverzichtbaren Frieden und Sicherheit bewahrt, sellschaftlichen Ordnung stehen und unabdingbaren Grundlagen sondern hat auch einen wesent- im Widerspruch zu unserem christlich-demokratischer Politik. lichen Beitrag für die Erhaltung Grundgesetz und zur demokrati- Sie bestimmen alle Bereiche von Frieden und Sicherheit in schen und sozialen Verantwor- unseres politischen Handelns. Europa geleistet. tung. Ihnen gegenüber kann es Sie beziehen sich gleichermaßen keine Toleranz geben, sollten auf unsere innerstaatlich-gesell- Konstruktive deutsche Frie- denspolitik muß immer auch Ab- nicht Frieden und Freiheit Scha- schaftliche Ordnung wie auf un- den leiden. sere Beziehungen zu anderen sage an überholtes national- Völkern. staatliches Denken sein und muß Die Bürger unseres Landes die politische Einheit der euro- werden wir deshalb vor politi- Seit Bestehen der Bundesre- päischen Gemeinschaft zum Ziel scher Nötigung, vor Gewalt und publik Deutschland war deutsche haben. Terror schützen. Wir werden die Politik Friedenspolitik, war sie Die von der CDU/CSU geführ- innere Sicherheit stärken, weil auf Aussöhnung und Entspan- damit der innerstaatliche Friede nung nach West und nach Ost ten Bundesregierungen haben gegenüber unseren östlichen und die freiheitliche Demokratie gerichtet. Diese seit mehr als gestärkt werden. Nachbarn eine Politik des Frie- zwei Jahrzehnten verfolgte Poli- tik des Friedens und der Ent- dens und des Abbaus von Span- nungen betrieben. Deutsche Chancengleichheit - eine spannung werden wir unbeirrt Ostpolitik muß auf die Erhaltung Forderung der Freiheit und konsequent fortsetzen. des Friedens in Freiheit bedacht Ohne Weiterentwicklung des Dabei sind wir uns bewußt, sein und den Weg in eine macht- gesellschaftlichen Lebens können daß wir nicht nur unserem eige- politische Abhängigkeit vermei- Friede und Freiheit nicht erhal- nen Frieden verpflichtet sind, den. ten werden. Als Ziel gesellschaft- sondern daß wir den Frieden in Wir werden gegenüber unseren licher Veränderungen haben wir der ganzen Welt durch unser östlichen Nachbarn auch weiter- stets mehr Chancengleichheit, politisches Handeln mitzuverant- hin eine Politik des Abbaues der worten haben. mehr Chancengerechtigkeit, mehr Spannungen verfolgen und da- soziale Sicherheit und mehr per- mit zum Frieden zwischen Völ- sönliche Entfaltung für jeden Adenauers Strategie des kern verschiedener Gesell- Bürger angesehen. Aber dieses Friedens schafts- und Herrschaftsordnun- Ziel darf nur mit friedlichen Mit- gen unseren Beitrag anbieten teln angestrebt und verwirklicht Die von und und leisten. werden. Unser Bekenntnis zu seinen Nachfolgern angelegte gesellschaftlichen Reformen „Strategie des Friedens", also Innerstaatlicher Friede muß schließt die Absage an Gewalt wie die Einbettung der Bundes- und Terror ein. republik Deutschland in das at- gefestigt werden lantische Bündnis, die Begrün- So wie unsere Außenpolitik Aus der Politik des Friedens dung und Fortentwicklung der unter dem Gebot des Gewalt- in den internationalen Beziehun- europäischen Gemeinschaft und verzichts steht, so ist auch un- gen erwächst die Freiheit der die Politik des Ausgleichs und sere Innenpolitik von der Über- Völker in der Weltgesellschaft. der Selbstbehauptung mit den zeugung bestimmt, daß Gewalt Innerstaatlich gilt es, die Freiheit östlichen Nachbarn, - diese Poli- kein Mittel zur Durchsetzung in der Bundesrepublik nicht nur tik Adenauers hat nicht nur der politischer Zielsetzungen sein zu erhalten, sondern den Frei- Themen der Woche heitsraum des einzelnen, seiner nomischer und gesellschaftlicher Prinzip der Freiheit gestanden, Familie und der sozialen Grup- Macht zu verhindern. Freiheit- das die Gleichheit aller fordert. pen zu erweitern. In einer frei- liche Politik wird darauf achten So wenig es ein makellos ge- heitlichen Gesellschaftsordnung müssen, daß Freiheitsbeschrän- rechtes soziales System geben muß der einzelne Bürger in die kungen nicht durch den Miß- kann, so wenig wird es eine völ- Lage versetzt werden, Verände- brauch unkontrollierter Macht lig konfliktfreie Staats- und Ge- rungen seiner beruflichen und eintreten. Sie wird besonders auf sellschaftsordnung geben kön- sozialen Stellung zu erstreben diejenigen gesellschaftlichen Teil- nen. Verantwortliche Politik muß und zu verwirklichen, die seinen bereiche achten müssen, in sich dessen bewußt sein, gerade Anlagen und Möglichkeiten ent- denen verdeckte und somit sehr weil sie stets um mehr soziale sprechen. Zu leicht wird über^ gefährliche Manipulationen mög- Gerechtigkeit und um weniger sehen, daß die Sicherung der lich sind (z. B. Manipulationen an Konflikte kämpfen muß. Chancengleichheit in der Gesell- Marktmechanismen, Probleme schaft eine Forderung nicht nur des Bodenrechts, Mißbrauch der Verantwortliche Politik muß der Gerechtigkeit, sondern auch Mitbestimmung, Probleme des den Menschen in diesem Lande der Freiheit ist. Hochschulwesens usw.). aber auch ehrlich und offen sa- gen, daß es ohne Verzicht und Wer in einer egalitären Indu- Jegliche Macht im demokrati- Opfer aller und zugunsten aller striegesellschaft, in der beinahe schen Staat bedarf der Kontrolle. nicht möglich ist, unsere Gesell- die gesamte Bevölkerung aus Es ist notwendig, daß durch schaft, unseren Staat und unsere lohn- und gehaltsabhängigen Ar- Transparenz der Entscheidungs- Umwelt lebenswerter zu machen. beitern besteht, gegen das Lei- flüsse, durch eine wahrhaft libe- stungsprinzip auftritt, handelt un- ral gesinnte Demokratisierung Die Politik der CDU/CSU hat sozial, undemokratisch und auch tatsächliche persönliche und ge- in einem Vierteljahrhundert deut- unmenschlich; denn die Chance sellschaftliche Freiheit herge- scher Nachkriegsgeschichte be- zum Erbringen von individuellen stellt wird. wiesen, daß diese politische Leistungen im System konkurrie- Kraft in der Lage ist, die Gesell- render Wirtschaft stellt eine wich- Freiheit und Autorität schaft zu verändern und die tige ökonomische Potenz des ar- Qualität des Lebens zu verbes- beitsabhängigen Menschen dar. Freiheit kann nicht ohne staat- sern. Reformen der konkreten Die Verneinung des Leistungs- liche Autorität verwirklicht und sozialen und wirtschaftlichen prinzips nimmt gerade dem ar- gesichert werden. Beide Werte, Ordnung sehen wir deshalb als beitenden Menschen einen Teil Freiheit und Autorität, stehen für eine dauernde Aufgabe der ver- seiner Freiheit, und sie wird uns in einem unmittelbaren Zu- antwortlich handelnden Politiker damit die Freiheit der gesamten sammenhang. Wenn die staat- an. Gesellschaft zerstören. liche Autorität der freiheitlichen Reformen können nur in Frei- Demokratie zerfällt, dann zerfällt heit gedeihen. Sie sind auf ihre auch die demokratische Gesin- Humane Leistungs- konkrete Machbarkeit kritisch zu nung der Bürger. Der Staat hat gesellschaft als Ziel überprüfen. Die CDU/CSU hat mit seiner Autorität dafür einzu- sich immer zu gesellschaftsver- So sehr wir den Mißbrauch des treten, daß die Grundwerte, ohne bessernden Reformen bekannt. Leistungsprinzips ablehnen, so die letztlich ein freiheitliches Le- Ohne ihren Reformwillen hätte sehr betonen wir aber auch die ben unmöglich ist, gewahrt wer- unser Land aus der Not der Bedeutung des Leistungsprinzips den. für die Entfaltung der mensch- Stunde Null nicht in die Spitze lichen Freiheit. Wir bekennen uns Wenn Werte wie die Würde der der reichen Industrienationen zum Leistungsprinzip in unserer Person, der Anstand im sozialen des freiheitlichen Westens ge- marktwirtschaftlichen Sozialord- Verhalten, der Leistungswille des führt werden können und wäre nung, weil es ein Funktionsprin- einzelnen oder gesellschaftlicher eine breite Streuung von Eigen- zip einer menschenwürdigen und Gruppen diffamiert werden, so tum und Wohlstand nicht möglich freiheitlichen Gesellschaft dar- droht die Gefahr eines Zerfalls gewesen. Wir wissen aber auch, stellt. Wir wollen die Humane des Wertbewußtseins und damit daß die Reform der Gesellschaft Leistungsgesellschaft. zugleich eines Zerfalls unserer eine stets gestellte Aufgabe ist. demokratischen Grundordnung. Wir werden unsere freiheitliche Erhaltung der Freiheit im Reformpolitik in der Planung innerstaatlich-gesellschaftlichen Gerechtigkeit als soziales Prin- langfristiger Perspektiven für die Raum bedeutet aber auch die zip hat in der Geschichte der Zukunft fortsetzen. Notwendigkeit, ihre Einschrän- Menschheit immer in einem kung durch den Mißbrauch öko- Spannungsverhältnis mit dem (Fortsetzung auf Seite 19) Themen der Woche

im Mittelpunkt des Wahlkampfes. Kraske warnt vor Was unseren Mitbürgern vor al- lem anderen auf den Nägeln SPD-Ablenkungsmanövern brennt, sind die ständig weiter steigenden Preise. Gerade jetzt Schon vor hat es deutsche Friedenspolitik meldete das Statistische Bundes- gegeben. Daß es bei der Bundestagswahl nicht darum amt eine Preissteigerungsrate geht, wie die SPD den Wählern weismachen möchte, um von über 6 %, für Rentnerhaus- von den eigentlichen Problemen abzulenken, erläuterte halte und kinderreiche Familien der Generalsekretär der CDU, Dr. Konrad Kraske, im sogar fast 7 %. Ein trauriger Re- kord, den es seit zwei Jahrzehn- Sender RIAS. Kraske führte aus: ten nicht gab. Die Wahlkampf- Nach dem Scheitern der Re- lung mit Kommunisten weiter auseinandersetzung geht deshalb gierung Brandt und nach der kommt, wenn man sich scheut, entscheidend darum, ob sich das vorzeitigen Auflösung des Bun- die Dinge ganz deutlich beim Karussell der steigenden Ko- destages ist der Wahlkampf nun- Namen zu nennen. Bundeskanz- sten, Preise und Löhne immer mehr in voller Schärfe entbrannt. ler Brandt hat es in den letzten schneller drehen soll, oder ob Unsere Landsleute in Berlin dür- Tagen auf eine fast peinliche es durch eine entschlossene und fen sich auch diesmal nicht un- Weise vermieden, die neuen Maß- energische Stabilitätspolitik ge- mittelbar an der Bundestagswahl nahmen der DDR zum Ausbau stoppt wird. beteiligen. Das Viermächte-Ab- des Todesstreifens als das zu kommen über Berlin hat ihnen bezeichnen, was sie sind: als Die SPD tut so, als seien an manche Erleichterung gebracht, Mordmaschinen. Er hat es leider der inflationären Entwicklung der die wir dankbar anerkennen. unterlassen, die Unmenschlich- letzten drei Jahre alle anderen Das vornehmste demokratische keit dieses Plans vor aller Welt schuld, nur die Regierung nicht. Grundrecht, das Recht ihrer Be- anzuprangern. Er wollte offenbar Dennoch gibt es zu denken, daß teiligung an den Wahlen zum die Verhandlungen zwischen die durchschnittliche Preissteige- Deutschen Bundestag, ist freilich Bahr und Kohl nicht stören. Aber rungsrate unter CDU-Regierun- in immer weitere Ferne gerückt. wer aufhört, Mord Mord und Un- gen durch 20 Jahre bei 1,9% menschlichkeit Unmenschlichkeit lag, während sie in nur drei Jah- Dennoch wissen wir, wie sehr zu nennen, der wird auch bei ren SPD-Regierung auf mehr als die Berliner und die Deutschen seinen Verhandlungen den kür- das Dreifache angestiegen ist. in der DDR an unserem Wahl- zeren ziehen. Dies ist ja einer Außerdem war die Bundesrepu- kampf teilnehmen. Worum geht der Gründe, weswegen wir die blik jahrelang das Land mit den es dabei? Es geht ganz gewiß Gespräche über den Grundver- geringsten Preissteigerungen, nicht - wie die SPD manchmal trag mit so großer Sorge verfol- während sie unter der SPD auf zu unterstellen versucht - um gen. Wir fragen uns allerdings Platz 8 von 12 Industrieländern Frieden und Entspannung. Deut- auch, ob eine Regierung, der das abgerutscht ist. Irgend etwas sche Friedenspolitiker hat es Parlament ausdrücklich sein Ver- muß das also wohl schon mit lange vor Willy Brandt gegeben. trauen entzogen hat, besonders unserer eigenen Politik zu tun Es wird sie auch nach ihm ge- geeignet ist, in schwierigen und haben, und zwar eben mit der ben. Das Regierungsprogramm strittigen Fragen Verhandlungen Politik der Bundesregierung. der Union, das wir auf unserem zu führen, deren Ergebnis ja Wiesbadener Parteitag verkündet ohnehin erst einem neuen Bun- Die Bundesbank, eine - wie haben, beweist das eindeutig. Es destag mit einer neuen Mehr- Sie wissen - ganz unabhängige geht allerdings darum, wie wir heit vorgelegt werden kann. Un- Institution, hat es ja auch immer den Frieden sichern und beste- ser Demokratieverständnis geht wieder gesagt: unsere Inflation hende Spannungen mindern kön- da wohl ein Stück weiter als das ist made in , sie ist nen. Und hier haben gerade die hausgemacht, und sie ist vor letzten Tage einen bemerkens- des Bundeskanzlers und der SPD. allem verursacht durch die un- werten Unterschied deutlich ge- solide Haushaltspolitik der Bun- macht. Freilich, wenn man in die Wahl- desregierung. Deshalb ist für uns versammlungen hineinhört, die Stabilität nicht eines neben vie- Unmenschlichkeit darf nicht landauf, landab, allabendlich len anderen Zielen, sondern für verschwiegen werden stattfinden, wenn man die Zei- uns ist die Wiedergewinnung der Im Gegensatz zu Willy Brandt tungsinserate der Parteien sieht, Stabilität die Voraussetzung für glauben die Unionsparteien stehen die Fragen der Außen- die Lösung aller anderen Auf- nicht, daß man in der Verhand- und der Deutschlandpolitik nicht gaben, die uns die Zukunft stellt.

17 Themen der Woche

Unsere Wahlaussage heißt: Wir daß sie am Ende mit immer mehr kussion gekommen, über die bauen den Fortschritt auf Sta- Geld immer weniger bezahlen sich die demokratischen Par- bilität. Das bedeutet zunächst, konnte. Das muß endlich anders teien seit Jahren einig zu sein daß wir Fortschritt brauchen. Wir werden. Und dazu kann nur eine schienen. brauchen mehr Schulen und neue Regierung ein deutliches mehr Krankenhäuser, mehr Stra- Signal setzen. hat von diesem ßen und mehr Universitäten. Wir linken Flügel der SPD, der ja brauchen den weiteren Ausbau Das Programm der CDU, das längst keine Splittergruppe mehr unseres sozialen Rechtsstaates, Rainer Barzel auf dem Wies- ist, sondern in weiten Bereichen und wir müssen Schritt halten badener Parteitag verkündet hat, der SPD bereits die Mehrheit mit der stürmischen Entwicklung verspricht niemandem das Para- übernommen hat, Karl Schiller der immer weiter gehenden Tech- dies auf Erden. Im Gegenteil, es fordert Anstrengungen. Es sagt nisierung unserer Welt. Wir müs- Auf gesichertem Fundament sen die Probleme lösen, die sich ganz deutlich, daß wir einen weiterbauen daraus ergeben; Probleme des harten Weg vor uns haben. Aber gerade darum ist es ein solides Umweltschutzes, Probleme der Wir wollen keine andere Re- Programm. Raumordnung, Probleme der publik, wir wollen diese Republik modernen Großforschung. Aber erhalten und ausbauen. Wir wol- dies alles können wir nur errei- Kampf gegen Systemsprenger len das Fundament sichern, das chen, wenn wir endlich zur Sta- wir in den letzten 20 Jahren ge- bilität, und das heißt zu stabilen Aber neben wichtigen außen- legt haben, und wir wollen auf Preisen und soliden Staatsfinan- und innenpolitischen Fragen gibt diesem Fundament weiterbauen. zen zurückkehren. Die SPD hat es in diesem Wahlkampf ein drit- Unser Ziel ist die humane Lei- vor der letzten Wahl Verspre- tes Thema. Durch den immer stungsgesellschaft in einem so- chungen über Versprechungen stärker werdenden Einfluß der zialen Rechtsstaat. Dafür aber gemacht. Gehalten hat sie so gut linken Marxisten innerhalb der brauchen wir endlich wieder eine wie nichts. Das lag sicher nicht SPD sind plötzlich Grundfragen solide Politik und die Rückkehr daran, daß es ihr etwa an gutem unserer Wirtschafts- und Gesell- zu stabilen Verhältnissen. Darum Willen gefehlt hätte. Aber ihre schaftsordnung, unserer Rechts- vor allem geht es in diesem Inflationspolitk hat dazu geführt, und Staatsordnung in die Dis- Wahlkampf.

Argumente zur Jugendpolitik gramm hat die CDU die Richtlinien ihrer Jugend- politik für die nächste Legislaturperiode festgelegt: Die Jugendpolitik der SPD-Regierung ist ge- scheitert: „Der Jugend bieten wir die Chance, die Gesell- schaft mitverantwortlich mitzugestalten. Wir werden — der versprochene Entwurf eines Jugendhilfe- den Dialog mit der Jugend suchen und ermutigen gesetzes liegt nicht vor, sie, durch Mitdenken und Mitarbeit mehr soziale — der Bundesjugendplan ist nicht - wie zuge- Gerechtigkeit, mehr Menschlichkeit und Frieden in sagt - verbessert worden; dagegen werden unserem Land zu schaffen. Unsere Jugend hat ein linksextremistische Studentenverbände aus Recht auf bessere Bildung und zweckmäßigere Haushaltsmitteln gefördert, Ausbildung. Dazu legen wir ein modernes Pro- — die freien Träger der Jugendhilfe sind die Leid- gramm für Bildung und Jugendhilfe vor, das ge- tragenden der Inflationspolitik der SPD-Regie- rechte Chancen für jedermann eröffnet." rung, Im Rahmen dieses Programms wird die CDU im — die Herabsetzung der Volljährigkeit auf 18 Jahre Bereich der Jugendhilfe vor allem folgende Maß- ist der Auflösung des Bundestages zum Opfer nahmen durchführen: gefallen, — der Jugendschutz wird immer mehr durch- O Wir werden das in seinen Grundstrukturen be- löchert, offenkundige Mängel wurden nicht be- seitigt. reits 50 Jahre alte Jugendwohlfahrtsgesetz durch ein modernes Jugendhilfegesetz ablösen, Die CDU hat im Bundestag umfangreiche Vor- das folgende Grundsätze verwirklicht: schläge zur Jugendpolitik eingebracht und klare — klare Rechtsansprüche auf erzieherische Alternativen aufgezeigt. In ihrem Regierungspro- Hilfe,

18 Themen der Woche

schen individueller Freiheit und Politik im Dienste des Menschen Sozialpflichtigkeit bemüht sein muß. (Fortsetzung von Seite 8)

Reformen sind ohne wirtschaft- darität der Leistungskräftigen Sozialpflicht des Eigentums liche Stabilität nicht möglich. Nur mit den Leistungsschwachen. Sie eine solche Wirtschaftspolitik, die fühlt sich verantwortlich für die Die Betonung des Eigentums auf Stabilität ausgerichtet ist, Sicherung des Alters, für die im Zusammenhang mit dem Prin- darf als politische Grundlegung Ausbildung und Integration der zip der Gerechtigkeit fordert, einer innerstaatlichen - nämlich Jugend und für die Familien. die Sozialpflicht des Eigentums gesellschaftlichen und wirtschaft- herauszustellen. Es gibt wirt- Freiheitliche und gerechte lichen - Gerechtigkeit angesehen schaftliche Teilbereiche, in denen Wirtschaftspolitik achtet den werden. Stabilität ist für uns kein Eigentum die Macht über Men- Wert des Eigentums für die Ge- Aberglaube, Stabilität ist der schen begründet. Die soziale winnung wirtschaftlicher und wirtschaftliche Ausdruck der Marktwirtschaft stellt ein wirt- politischer Unabhängigkeit des moralischen Kategorie der Ehr- schaftliches Ordnungssystem dar, einzelnen und seiner Familie. lichkeit. in dem das Konkurrenzprinzip Ebenso wie im Falle des Lei- Stabilität, Solidität, Sparsam- das Korrektiv gegen den Macht- stungsprinzips betont christlich- mißbrauch darstellt. keit, soziale und wirtschaftliche demokratische und soziale Poli- Verantwortung entfalten eine tik das Eigentumsprinzip. Wer Aus dem Gerechtigkeitsgefühl Wirtschaftsentwicklung des eine freiheitliche Gesellschaft und der Verantwortung für die Wachstums, aus der heraus ge- will, muß das Eigentum vertei- Menschen in der Bundesrepublik sellschaftliche Veränderungen digen und seinen Erwerb durch wird soziale christlich-demokra- im Sinne der freiheitlichen Ver- die Masse der Bürger ermög- tische Politik ein besonderes besserung der Qualität unseres lichen, weil dadurch die Frei- Augenmerk dem ungerecht er- Lebens erst möglich werden. heitsräume auch des einzelnen worbenen oder aber der Gesell- Es ist eine Forderung der Ge- erweitert werden. Reformpolitik, schaft in ungerechter Weise vor- rechtigkeit, daß unsere Sorge die soziale Gerechtigkeit ver- enthaltenen Besitz widmen. besonders dem Schutz der wirklichen will, wird eigentums- Wer von Gerechtigkeit spricht, Schwachen gilt. Unsere Sozial- orientierte Politik sein müssen, darf sie nicht nur innerstaatlich politik ist eine Politik der Soli- die stets um den Ausgleich zwi- sehen, sondern muß sie auch im

(Fortsetzung von Seite 18) — Ausbau der politischen Jugendbildung und — einen breitgefächerten Leistungskatalog für der internationalen Jugendarbeit, familienbegleitende Hilfen, — verstärkte Betreuung obdachloser Jugend- — Spielraum für neue Methoden der Jugend- licher sowie junger Strafgefangener, hilfe. — gezielte Unterstützung der Kinder ausländi- O Eine Modernisierung der Heimerziehung; dabei scher Arbeitnehmer. haben Erziehungshilfen im Vorfeld der Heim- erziehung Vorrang. Voraussetzung dafür ist O Anpassung des Jugendschutzes an die ge- eine Ausbildungsreform für die Heimerziehung änderten gesellschaftlichen Bedingungen, ins- und die Verbesserung der Erziehungsberatung. besondere einen Schutz vor schädlichen Ein- flüssen (Gewalt und Brutalität) der Massen- © Die Fortentwicklung des Bundesjugendplanes medien durch eine wirkungsvolle Medien- unter besonderer Berücksichtigung der außer- erziehung. schulischen Jugendbildung und der Vorsorge für die Randgruppen unserer Gesellschaft; das 0 Verbesserung des Jugendarbeitsschutzes mit schließt ein: folgenden Schwerpunkten: — Modellversuche für neue Methoden in der — Ausdehnung des Jugendarbeitsschutzgeset- Jugendarbeit, zes auf junge Beamtenanwärter, Jugend- — Förderung der Jugendhilfeforschung, liche in Heimen und Anstalten, — neue Lehrinhalte für die außerschulische — Verbot der Befreiung vom Berufsschulunter- Bildung, richt aus betrieblichen Gründen, — Abstimmung der Jugendförderung von — Verbot von Akkord- und Fließbandarbeit für Bund, Ländern und Gemeinden, Jugendliche.

19 Themen der Woche

Rahmen der Weltgesellschaft der Entfaltung durch Fleiß und Ar- CSU-Fraktion, Franz Josef Völker - der reichen und der ar- beitsamkeit und Ausdauer ver- Strauß: men - verwirklichen wollen. Ent- folgen. Die im Namen unserer Die Institute unterstreichen wicklungshilfe - mag sie auch Parteien enthaltene Programma- übereinstimmend die „drohenden bei vielen in diesem Lande un- tik verpflichtet uns zu einer Poli- gesellschafts- und ordnungspoli- populär sein - ist Ausdruck eines tik im Dienste des Menschen. tischen Fehlentwicklungen", die Gerechtigkeitsgefühls und einer Wir haben dafür ein Sachpro- sich aus dem „anhaltend star- aus menschlicher Verantwortung gramm vorgelegt, das zukunfts- ken Preisanstieg" ergeben. Sie und christlichem Geiste resultie- orientiert ist und Reformen mit weisen zu Recht darauf hin, daß renden Hilfsbereitschaft. Entwick- dem Ziel der Verbesserung der sich „die Einkommens- und Ver- lungshilfe stiftet Frieden. Gerech- Lebensqualität erstrebt. Wir wer- mögensverteilung weiter zu Un- tigkeit und Frieden im Weltmaß- den diese Politik in fairer demo- gunsten der Kontensparer und stab fordern auch die Opferge- kratischer Auseinandersetzung der Bezieher relativ fester Ein- sinnung in unserem Lande her- mit anderen politischen Wert- kommen und zu Gunsten der Be- aus. und Zielvorstellungen in Aufrich- sitzer von Sachvermögen sowie tigkeit und mit Beharrlichkeit derjenigen verschiebt, die ra- Globale Sozialpolitik verfolgen. scher und vollständiger als an- Wirtschaftspolitische Instru- dere Lasten weiterwälzen kön- mente spielen bei dieser globa- nen." Damit wird deutlich ge- len Sozialpolitik eine unentbehr- macht, daß die gegenwärtigen liche Rolle: Strukturverbesserung Strauß: Sozial unver- Regierungsparteien, die eine sol- und Intensivierung der gegensei- antwortliche Politik che inflationistische Entwicklung tigen Handelsbeziehungen ohne durch Institute zugelassen und verharmlost ha- Diskriminierung haben sich noch ben, sozial unverantwortlich han- immer als die besten, weil lang- bestätigt deln. fristig wirksamen Maßnahmen zur Beseitigung des ökonomi- Zu dem heute veröffentlichten Das Gutachten hält ein „bin- nenwirtschaftliches umfassendes schen Gefälles zwischen indu- Gutachten der Arbeitsgemein- Stabilisierungsprogramm" für strialisierten und agrarisch-unter- schaft deutscher wirtschafts-wis- dringend erforderlich. Es entlarvt entwickelten Völkern erwiesen. senschaftlicher Forschungsinsti- den Versuch der Regierungspar- Wir werden in Zukunft die tute erklärte der Finanz- und Sicherung dieser Werte und ihre Wirtschaftssprecher der CDU/ (Fortsetzung auf Seite 21)

Argumente zur beruflichen Bildung stungsfähigkeit des einzelnen Betriebes zu gewährleisten. Zu diesem Zweck sollen 75 000 Für die Bildungsreform und die Verwirklichung überbetriebliche Ausbildungsplätze geschaffen der Chancengerechtigkeit kommt der Verbesserung werden. der beruflichen Bildung zentrale Bedeutung zu — Schulische und berufliche Ausbildung sind bes- (s. a. Regierungsprogramm der CDU). Berufliche ser aufeinander abzustimmen. Es sind unver- und allgemeine Bildung müssen gleichwertig sein. züglich mehr Versuche mit dem Berufsgrund- Die notwendige Praxisnähe der Berufsbildung bildungsjahr durchzuführen. kann nur durch das duale System von Schule und Betrieb gewährleistet werden. — Schulisch Benachteiligte und Leistungsschwache sind verstärkt zu fördern: niemand soll in Zu- CDU: Vorfahrt für Berufliche Bildung kunft ohne eine berufliche Grundbildung ins Arbeitsleben eintreten. Hans Katzer hat 1969 das Arbeitsförderungs- gesetz und das Berufsbildungsgesetz geschaffen. Darüber hinaus streben die von CDU und CSU Diesen Weg hat die CDU im Bundestag 1971 mit regierten Bundesländer vorrangig die Verbesse- ihrem Sofortprogramm zur Verbesserung der be- rung der Unterrichtsbedingungen im beruflichen ruflichen Bildung konsequent fortgesetzt. Dieses Schulwesen an. Dies geschieht vor allem durch Programm hat folgende Schwerpunkte: — Beseitigung des Lehrermangels, — Durch den Ausbau und die Verbesserung der überbetrieblichen Ausbildung ist die Qualität — Verbesserung der räumlichen Verhältnisse und der Berufsbildung unabhängig von der Lei- der Ausstattung und

20 Landesverbände

Hessen gung als bei Bundestagswahlen 1970 nochmals um rund drei Pro- läßt ebenfalls nur bedingt zent verbessern und die Ade- CDU im Aufwind, Schlüsse für Bonn zu. Ein hoff- nauer-Glanzwahl von 1957 wie- FDP zahlt Preis für nungsvolles Anzeichen für ein derholen. gutes Abschneiden der hessi- Anpassungspolitik schen Union ist das Ergebnis in Hervorragende Ergebnisse er- Die hessische CDU ist die Ge- der Mainmetropole Frankfurt, wo zielte die Union vor allem noch winnerin der Kommunalwahlen in die CDU einen Stimmenzuwachs in Marburg, wo Spitzenkandidat Hessen. Mit 8,6 Prozent Zuwachs von zehn Prozent erreichte und mit seiner und 38,1 Prozent der Gesamt- bei der 39,7-Marke landete. Da- Mannschaft für einen Stimmen- stimmen erreichte sie die Re- mit konnte sie das Landtags- anstieg von 25,9 auf 39 Prozent kordquote der Nachkriegszeit wahlergebnis vom November sorgte und auch in der kreis- und blieb landesweit nur knapp unter dem Ergebnis der letzten (Fortsetzung von Seite 20) Das Gutachten unterstreicht in Bundestagswahlen. allen Sätzen den Ernst unserer teien, die Schuld für die Inflation Lage. Die „Entscheidung" und Ein bundespolitischer Test war und die Verantwortung für eine damit die Verantwortung liegt - diese Entscheidung über die Zu- Stabilitätspolitik auf die EWG wie das Gutachten zu Recht her- sammensetzung der Gemeinde- und das Ausland zu verlagern, ausstellt - „bei der Bundes- vertretungen, Stadtparlamente als reines Ablenkungsmanöver. und Kreistage zwischen Viern- regierung. Entscheidet sie - die heim und Witzenhausen freilich Auch die von den Regierungs- Bundesregierung - sich nicht für nicht. Wenn auch diese Kommu- parteien behauptete Alternative eine konsequente Stabilitätspo- nalwahl durch die bundespoliti- zwischen Arbeitslosigkeit oder litik, dann gibt es keine begrün- sche Auseinandersetzung stark Inflation besteht nach der Unter- dete Hoffnung mehr, daß das ge- geprägt war, so spielten doch suchung der Institute nicht, da genwärtige Tempo der Geldent- die in den Kommunen oft recht im nächsten Jahr noch mit einer wertung ... auch nur zu halten, unterschiedlichen politischen Ver- weiteren Anspannung des Ar- geschweige denn zu drosseln hältnisse eine besondere Rolle, beitsmarktes zu rechnen ist. Im wäre". Für die CDU/CSU ist es das Auftreten überparteilicher Gegenteil, je länger mit der Sta- unabweisbares Ziel, eine solch Wählergemeinschaften verfälsch- bilitätspolitik gewartet wird, je konsequente Stabilisierungspo- te das eigentliche Bild und die größer werden die „Gefahren für litik auf der Grundlage ihres Pro- weitaus geringere Wahlbeteili- den Beschäftigungsgrad". gramms durchzusetzen.

(Fortsetzung von Seite 20) — der Aufbau des Bundesinstituts für Berufs- bildungsforschung kommt durch die von der — die Einführung neuer Unterrichtsformen (z. B. Bundesregierung verschuldete Haushaltsmisere Blockunterricht und Kursunterricht). nicht voran. Die Neugestaltung der Bildungs- inhalte wird dadurch entscheidend verzögert. SPD: Stiefkind der Reformutopien — Milliardenbeträgen für den Hochschulbau stehen kaum mehr als 50 Mio DM für die In keinem anderen Bereich des Bildungswesens berufliche Bildung der 1,3 Mio Lehrlinge im hat die SPD in den vergangenen drei Jahren so Bundeshaushalt gegenüber. versagt wie bei der Verbesserung der beruflichen Bildung. Ihre ideologischen Ansätze zu einer Auch im Bereich der Länder ist das Versagen praxisfremden Verschulung der beruflichen Bil- der SPD in der beruflichen Bildung unübersehbar. dung haben sich als unrealistisch erwiesen. Wegen Zugunsten ideologisch begründeter Gesamtschul- dieses Ideologiestreits sind wirkliche Verbesse- projekte wurde das berufliche Schulwesen ver- rungen unterblieben. nachlässigt. In kaum einem Bundesland ist die Situation des beruflichen Schulwesens und vor Selbst in der Erfüllung der ihr im Berufsbil- allem der Lehrermangel an den Berufsschulen so dungsgesetz von 1969 zugewiesenen Aufträge hat verheerend wie im roten Bildungsmusterland diese Bundesregierung in weiten Teilen versagt: Hessen (1970 kamen dort auf einen Berufsschul- — Nur für etwa 100 000 der 1,3 Mio Auszubilden- lehrer fast sieben Schüler mehr als in Baden- den hat sie neue Ausbildungsordnungen er- Württemberg und fünf Schüler mehr als im Bundes- lassen, durchschnitt!).

21 Landesverbände freien Stadt Gießen, wo es einen Schleswig-Holstein in denen dieser gesagt, nur wenn zwölfprozentigen Zuwachs gab. wir dem Staat inneres Recht und Einen Beweis für solide christ- CDU verabschiedete Autorität zubilligten, dürften wir demokratische Kommunalpolitik Wahlplattform erwarten, daß er seine öffent- in der Verantwortung stellt die lichen Aufgaben erfülle. Tatsache dar, daß die Union in Zu einem großen politischen ihren kommunalen Hochburgen Erfolg wurde der 24. Landes- Niedersachsen Fulda, Limburg und Rheingau parteitag der schleswig-holsteini- ihre Position sogar noch verbes- schen CDU am 21. Oktober in CDU sieht Trend zum sern konnte. Eckernförde. In zwei Plenarsit- zungen diskutierten und be- Zwei-Parteien-System Aber auch die sozialdemokrati- schlossen die fast 400 Delegier- bestätigt sche Mehrheitspartei festigte in ten eine Wahlplattform, in der Das Ergebnis der Teilkommu- den Rathäusern ihre Position und sie ihre Forderungen an die nalwahl vom 22. Oktober bestä- schleswig-holsteinischen Bundes- tigt nach Auffassung der CDU tagsabgeordneten im neuen Bun- den allgemeinen Trend zum Wahlergebnis in Hessen destag und an die künftige Bun- Zwei-Parteien-System in der Bun- desregierung formulierten. Di* Das hessische Statistische desrepublik. Wie der Vorsitzende Landesamt veröffentlichte fol- In seinem Jahresbericht war der CDU in Niedersachsen, Wil- gendes überrechnetes vor- der Landesvorsitzende, Minister- fried Hasselmann, nach einer Sit- läufiges Endergebnis der präsident Dr. gerhard Stolten- zung des Landesvorstandes in Kommunalwahl 1972 (Wahlen berg, auf die positive Entwicklung Hannover erklärte, hat die CDU zu den Stadtverordnetenver- der CDU Schleswig-Holstein ein- durch den Gewinn von 4,2 Pro- sammlungen der kreisfreien gegangen, die jetzt 22 000 Mit- zent der Wählerstimmen eine Städte und zu den Kreista- glieder zählt. Das Ziel für das gen): nächste Jahr müsse sein, auf SPD 51,4(49,9) Prozent 25 000 Mitglieder zu kommen. Wahlergebnis CDU 38,1 (29,5) Prozent Stoltenberg unterstrich die Be- in Niedersachsen FDP 6,4(10,4) Prozent deutung der bevorstehenden Der niedersächsische Lan- DKP 0,9 (—) Prozent Bundestagswahl. deswahlleiter gab folgendes NPD 0,6 (5,2) Prozent Niemals seit dem Beginn der vorläufiges amtliches Ender- WG 2,5 (2,4) Prozent fünfziger Jahre seien die Gegen- gebnis der Kommunalwahlen andere Parteien (1968: sätze zwischen den beiden poli- in Niedersachsen (44 Land- GPD/BHE und tischen Lagern vor einer Wahl so kreise und zwölf kreisfreie DFU) — (2,6) Prozent ausgeprägt gewesen wie heute. Städte) bekannt (Kommunal- Die neue Linke, die in den Re- wahlen 1968 in der zweiten gierungsparteien SPD und FDP Kolonne): übersprang landesweit die „50- immer stärkeren Einfluß ausübe, SPD 48,6 (41,4) Prozent Prozent-Schallmauer". Selbst in sei zu konkreten Reformen we- CDU 43,4(39,1) Prozent Frankfurt und Wiesbaden, wo die nig befähigt. Demgegenüber ver- FDP 5,2 (9,2) Prozent Unterbezirke der SPD weitge- trete die CDU/CSU geschlossen DKP 0,2 (—) Prozent hend von Sozialisten beherrscht die Vorstellungen unserer libera- NPD 0,6 (5,2) Prozent werden, gab es absolute Mehr- len Demokratie, der sozialver- BHE — (1,4) Prozent heiten für die Wiesbadener Re- pflichteten, marktwirtschaftlichen UWG 0,8 (1,4) Prozent gierungspartei. Ordnung und der Leistungsge- Wählergr.:1,1 (2,1) Prozent Landespolitische Beobachter sellschaft. hatten erwartet, die FDP werde Ausführlich befaßte sich der gute Ausgangsbasis für die Bun- sich auf Kosten der SPD stabili- CDU-Landtagsfraktionsvorsitzen- destagswahl erhalten. „Die CDU sieren. Das Gegenteil war der de, Gerd Lausen, mit Problemen wertet das Wahlergebnis als Auf- Fall. Die Liberalen erhielten das der inneren Sicherheit und der trag, auch in den kommenden Wähler-Honorar für die unkriti- Gefährdung durch extrem Linke, Wochen alle verfügbaren Kräfte sche Anpassungspolitik an die die unseren demokratischen innerhalb der Partei zu mobilisie- SPD und verloren landesweit Staat und seine Institutionen in ren," betonte Hasselmann. „Alle 6,4 Prozent. 1968 hatte die Partei Zweifel ziehen. Lausen begrüßte demokratischen Kräfte in unse- in ihrem Stammland immerhin besonders die Ausführungen von rem Land müssen geschlossen noch 10,4 Prozent der Stimmen Richard v. Weizsäcker auf dem gegen sozialistische Tendenzen erreicht. D. W. Bundesparteitag in Wiesbaden, antreten."

22 Bundestagskandidaten Die Kandidaten der CDU/CSU

25. Hans-Werner Schmöle, Werdohl Bremen 26. Dr. , Bonn 27. Gerhard Springorum, Bochum 28. Dr. Josef Klein, Stolberg Landesliste 29. Rembert van Delden, Ahaus 1. Dr. Ernst Müller-Hermann, Bremen 30. Ferdinand Breidbach, Duisburg 26 2. Bernd Neumann, Bremen 31. Martin Horstmeier, Stockhausen 3. Egon Kauffmann, Bremen 32. Dr. Erika Wolf, Düsseldorf 30 4. Ingeborg Förster, Bremen 33. Agnes Hürland, Dorsten 5. Joh. Henry Wilhelms, Bremerhaven 34. Prof. Dr. , Köln 51 6. Lothar Sagner, Bremerhaven 35. Günter Volmer, Gelsenkirchen 36. Hans-Peter Schmitz, Puffendorf 37. Gerhard Reddemann, Hagen Direktkandidaten 38. Max Vehar, Mülheim/Ruhr Wahl- 39. Botho Prinz zu Sayn-Wittgenstein-Hohenstein, kreis Laasphe 50 Bremen-Ost: Dr. Ernst Müller-Hermann 40. Helmut Bockelberg, Senne I 51 Bremen-West: Bernd Neumann 41. Dr. Göke D. Frerichs, Bonn-Bad Godesberg 52 Bremerhaven-Bremen-Nord: 42. Paul Löher, Dortmund Egon Kauffmann 43. Manfred Schmidt, Wuppertal 2 44. Heinz Landre, Herford 45. Dr. Wolfgang Reiniger, Essen-Borbeck 46. Bernhard Brinkert, Bottrop 47. Heinrich Clouth, Rumein, Kaldenhausen Nordrhein-Westfalen 48. Hildegard Schleithoff, Burgsteinfurt 49. Dr. Günther Böhme, Leverkusen-Schlebusch Landesliste 50. Horst Quarz, Dützen 51. Alfons Müller, Wesseling-Keldenich 1. Dr. Rainer Barzel, Paderborn 52. Horst Schlüter, Mari 2. Dr. Gerhard Schröder, Bonn-Bad Godesberg 53. Editha Limbach, Bonn-Lengsdorf 3. Hans Katzer, Köln 51 54. Ludwig Gerstein, Dortmund-Bodelschwingh 4. , Warendorf 55. Adolf Herkenrath, Siegburg 5. Dr. Helga Wex, Mülheim-Speldorf 56. Josef Brunstein, Bad Sassendorf- 6. Karl Bewerunge, Schalksmühle Bettinghausen 7. Dr. Konrad Kraske, Bonn-Röttgen 57. Irmgard Karwatzki, Duisburg 8. Hermann-Josef Russe, Recklinghausen 58. Hans Röschinger, Ahlen 9. Prof. Dr. , Düsseldorf 59. Hans-Georg Marohl, Köln 80 10. Egon Lampersbach, Unna 60. Klaus Daweke, Lemgo 11. Dr. , Düsseldorf-Gerresheim 61. Oskar Boese, Mettmann 12. Christa Schröder, Detmold 1 62. Gerd Körte, Gelsenkirchen 13. Josef Mick, Köln 41 63. Dr. Winfried Pinger, Köln 1 14. Dr. Manfred Luda, Meinerzhagen 64. Fritz Stricker, Münster 15. Friedrich Vogel, Warendorf 65. Albrecht Hasinger, Bonn 16. Hansheinz Hauser, Krefeld 1 66. Horst Leichtenberger, Dortmund-Deme 17. Ulrich Berger, Herne 67. Dr. Dieter Grell, Köln 80 18. Maria Stommel, Leverkusen 68. Wilhelma Meyermann, Senne I 19. Dr. Otto Wulff, Schwerte 69. Dr. Heinz-Dieter Mundorf, Köln 60 20. Adolf Müller, Düsseldorf 70. Roderich Schräge, Wenden 3 21. Wilhelm Krampe, Hamm 22. Dr. Herbert W. Köhler, Duisburg 25 71. Max Schneider, Dinslaken 23. Dr. Gerd Ritgen, Wormeln 72. Ernst Tertilt, Alverskirchen 24. Gerhard Braun, Wermelskirchen 73. Conrad Paetz, Hubbelrath

23 Bundestagskandidaten

74. Dr. Josef Bücker, Bonn 121. Franz Schmitz, Köln 91 75. Hans-Jürgen Lichtenberg, Wuppertal 12 122. Josef Lakomy, Wanne-Eickel 76. Sigbert Mohn, Gütersloh 123. Dr. Detlef R. Peters, Douglas A.V.E., N.Y., US 77. Marlene Lenz, Bonn-Bad Godesberg 124. Karl Buchmann, Hemer 78. Johanna von Westphalen, Meschede 125. Dr. Hubert Brandts, Bonn-Duisdorf 79. Johann van Aken, Hasselt 126. Heinrich Bruns, Lette 80. Günther Dierk, Kattenvenne 127. Wilfried Sobottke, Hilden 81. Rüdiger Gattineau, Wuppertal 128. Josef Friederizi, Belecke 82. Dr. Günther Lelgemann, Bottrop 129. Ingrid Siebecke, Metzkausen 83. Karl Knipprath, Jülich 130. Josef Dieckmann, Ennigerloh 84. Liesel Fronemann, Peckeloh 131. Willi Buckermann, Haldern 85. Elimar Schubbe, Bonn 132. Franz Josef Leikop, Brilon 86. Georg Mietz, Netphen-Deuz 133. Dr. Gerhard Wittassek, Bergisch Gladbach 87. Willy Wimmer, Rheydt 134. Werner Droste, Heesen 88. Karl-Heinz Weyers, Coesfeld 135. Ludwig Kirch, Monschau 89. Dr. Günter Olesch, Stommeln 136. Helmut Fink, Warburg 90. Julius Gast, Recklinghausen 137. Dr. Erika Emmerich, Bronhein 91. Adolf Heinrich von Arnim, Bonn 138. Rolf Neuser, Siegen 92. Dieter Horstkotte, Minden 139. Hans-Georg Hohnholdt, Wuppertal 2 93. Dr. Peter Frohn, Krefeld 140. Franz Schwarzkopp, Möhnesee-Körbecke 94. Anneliese Berkel, Lüdenscheid 141. Herbert Künzel, Heessen 95. Barbara Koenitz, Bonn-Duisdorf 142. Hartmut Schauerte, Kirchhundem 1 96. Wilhelm Bäcker, Rheine 143. Hans Schmidt, Menden 97. Johannes Wilde, Bonn 1 144. Bernd Schulte, Lüdenscheid 98. Norbert Lammert, Bochum 145. Hans Könnecke, Lünen 99. Dr. Franz Coester, Bensberg-Refrath 146. Konrad Holtzmann, Leverkusen 100. Elmar Brok, Heepen 147. Willi Franz, Arnsberg 101. Edmund Biekowski, Radevormwald 148. Reinhard Gabert, Salzkotten 102. Hans Griesel, Summern 149. Roland Mitschke, Lendringsen 103. Dr. Dieter Fuchs, Wiehl I 150. Gottfried Korn, Dortmund 104. Margarete Schefran, Dortmund 151. Franz Kurz, Bochum 105. Hans-Oskar Theile, Rheinbach 152. Wilfried Lohmeier, Paderborn 106. Hans-Josef Esser, Castrop-Rauxel 153. Franz Stahlmecke, Wennemen 107. Inamaria Krakow, Lülsdorf 154. Herbert Metzger, Brühl 108. Helene Riesnert, Bielefeld 109. Hermann-Josef Will, Köln 91 110. Karl-Josef Ackerschott, Drolshagen-Hützemert Direktkandidaten 111. Hartmut Gassner, Bonn-Duisdorf 112. Bernhard Erdbories, Neubeckum Wahl- kreis 113. Evamaria Kuchen, Neuß 114. Wolfgang Sulk, Hamm 53 -Stadt: Dr. Ing. Franz-Josef Bach 115. Bernhard Thywissen, Weilerswist 54 Aachen-Land: Josef Müller 116. Wilhelm Luke, Paderborn 55 Geilenkirchen-Heinsberg: 117. Dr. Anton Greib, Königswinter 51 Frhr. Dr. Adolf Spies von Büllesheim 118. Hubertus Koch, Bigge-Olsberg 56 Düren: Wolfgang Vogt 119. Alfred Oeffner, Bad Honnef 57 Bergheim: Peter Milz 120. Hans-Georg Lehmann, Detmold (wird in der nächsten Nummer fortgesetzt)

Verlag: Union Betriebs GmbH., 53 Bonn, Argelanderstraße 173, Telefon 22 00 40. Verlagsleitung: Peter Müllenbach, Gerhard Braun, Bankverbindung: Commerz- bank Bonn, Nr. 1124 932, Postscheckkonto Köln 1937 95. Abonnementspreis vierteljährlich DM 6,-, Einzelpreis DM 0.50. Druck: Bonner Unlversitäts-Buch- UiD druckerei, Bonn