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and social groupings-go to make up the "kinship system". For students of comparative kinship systems, the Kalmuk system is notable 'as an Asiatic example of a type widely distributed in Africa and aboriginal America. Kinship terminology is of the "Omaha" type (so called because of its occurance among the Omaha Indians) in which kinsmen are, from any individual's point of view, grouped into five classes: (I) patrilineal kinsmen, (2) descendants of the women of an individual's patrilineal group, (3) the patrilineal groups of an individual's female ancestors, (4) the descendants of women in class 3 other than the individual's own ancestresses, and (5) kinsmen by marriage. Though difficult to convey in words, this classification is admirably illustrated by Aberle with the aid of diagrams. In brief, it divides all of a person's kinsmen into self-contained "lineages" or groups of patrilineal kinsmen. It suggests that the individual looks at his various kinsmen, not as a series of separate persons, but as members of patrilineal groups to which he is related in various ways: his own group, to which he is related through his father, and others, of which he is not a member, to which he is related through his kinswomen. This suggestion is born out by the descrip­ tion of Kalmuk kinship behavior patterns and kinship groupings. The normal residential unit is the patrilocal extended family and beyond this the patrilineal sib, which is exogamous, forms a soli­ dary unit for mutual hospitality and assistance. The band of extended families which habitually live and move together may correspond with a sib or may be formed around one dominant sib. Aberle's analysis is of course much more complex than the above brief outline indicates. He considers both similarities and differences between the Kalmuk system and related systems else­ where and thus provides a significant addition to the literature on kinship institutions. Princeton University, Princeton, N. J. Lloyd A. Fallers

POST WHEELER, Sometime American Charge d'Affaires at Tok'yo. - New York, Henry Schuman, Inc. 1952. XLVI + 562 S. Auch auf dem Gebiet der Erforschung der japanischen My then durch westliche Gelehrte war die Zeit der Bahnbrecher, der wissenschaftlichen Wegbereiter, der Erstiibersetzungen der Haupttexte und der grundlegenden Untersuchungen schon Ende des 19. Jahrhunderts vorbei. Der japanische Forscher hat von Hause aus dem nichtjapanischen Fachmann gegeniiber den ungeheuren Vorteil der Vertrautheit mit der Sprache und des bequemen Zugangs zu der Fiille des verfiigbaren Materials; er war iiberdies in der Lage, sich in den letzten Jahrzehnten mit Erfolg unsere modernen For­ schungsmethoden anzueignen: so konnte auch in die Mythenforschung auf eine neue Grundlage gestellt werden. Selbstverstandlich besteht flir den europiiischen Gelehrten, besonders flir den Philologen und Folkloristen, auch heute noch die Moglichkeit, zUm Thema der Syste­ matisierung und Deutung der altjapanischen Oberlieferungen neue Erkenntnisse zu vermitteln, in der Regel wird er aber angesichts der standig wachsenden Masse des zu bewaltigenden Stoffes schon zufrieden sein miissen, wenn es ihm gelingt, den Anschluss an die japanische Detailforschung nicht ganz zu verlieren. Die Veroffentlichung einer grossangelegten Untersuchung iiber die kanonischen Schriften des Shinto aus der Feder eines nichtjapanischen Fachmannes hatte unter diesen Umstanden eigentlich wie eine Sensation wirken miissen. Dies ist aber nicht der Fall gewesen: die Arbeit ist wenig be­ achtet worden und sie wird auch in der von Borton, Elisseeff, Lockwood und Pelzel herausgegebenen amerikanischen Bibliographie A selected List 01 Books and Articles on Japan in English, French and German (Cambridge, Massachusetts, 1954) nicht aufgeflihrt, was in diesem Fall einer negativen Beurteilung gleichkommt. Schon eine oberflachliche Durchsicht des dicken und schon ausge­ statteten Buches zeigt namlich, dass wir es zwar mit der Frucht einer zwanzigjahrigen fleissigen Arbeit zu tun haben, zugleich aber, dass selbst eine wohlwollende Kritik nicht iiber den dilet­ tantischen Charakter des Werks wird hinweggehen konnen. Fiir die Kenntnis des japanischen Mythenwesens bringt es kaum wesentlich Neues, soweit es sich um die philologische Bearbeitung I34 Kitablar: Amerika der alten Texte handelt; hiichstens mag es dem Volkskundler im analytischen Tell (myth parallels, primeval cults, western, southern and aborigenal elements) einige Erkenntnisse vermitteln. Wir konnten uns also auf eine einfache Anzeige beschranken und von einer kritischen Wiirdigung der Arbeit ganz absehen, wenn nicht der Verleger - sicherlich nicht ohne Wissen und Billigung des Verfassers - dem Werk auf den vier Seiten des Schutzumschlags in einer Art von Waschzettel eine in recht anmassendem Ton gehaltene marktschreierische Empfehlung mit auf den Weg ge· geben hatte. Manche der darin enthaltenen Behauptungen konnen nicht unwidersprochen bleiben, umsomehr als einige dieser irrefiihrenden Angaben kritiklos in die Ankiindigungen von Neuer· scheinungen einer sehr angesehenen Firma iibernommen worden sind. Zunachst einige Worte iiber den Verfasser des Buches, dessen Portrat die Riickseite des Um­ schlags schmiickt. Wir erfahren iiber ihn, dass er amerikanischer Berufsdiplomat war; seine Tatig­ keit im auswiirtigen Dienst fiihrte ihn nacheinander nach , Leningrad, Rom, , , Assuncion, Tirana und Tokio, wo er 1917 Charge d'affaires war. (Die einzigen chinesischen Zeichen im Buch - "Chl1nichi Beikoku Dairitaishi Poosuto Uiraa: der amerikanische Geschiiftstrager in Japan Post Wheeler" erscheinen als Unterschrift am Schluss der Introduction). Er hat iiber russische, albanische, hawaiische, arabische und aethiopische Sagen und Marchen geschrieben und wird als Folklore-Autoritat bezeichnet. Ober Japan scheint er nur das vorliegende Buch verfasst zu haben, an dem er, wie gesagt, iiber 20 Jahre lang gearbeitet hat. Namhafte Ge­ lehrte (Dr. Anesaki, der Direktor der Kaiserlichen Bibliothek in Tokio, Kawai, und Dr. Haga) sollen ihm mit Rat beigestanden haben. Auch die Japanische Regierung hatte - offenbar vor dem Kriege - grosses Interesse am Werk bekundet. Das letztere braucht nicht zu iiberraschen. Der Verfasser sieht namlich im Shinto nicht nur fiir die Vergangenheit, sondern auch fiir die Gegenwart das beherrschende Motiv im gesamten Leben des japanischen Volkes und spricht daher immerfort von der iiberragenden Bedeutung der My then fiir das Verstandnis der Geisteshaltung des modernen Japaners: "the sacred myth of the Shinto which has had an almost unbelievable influence upon 140,000,000 (sic!) people." Dass dergleichen enthusiastische Feststellungen eines auslandischen Autors den Propagandisten der ultranationalistischen Interpretation der alten Oberlieferungen im Sinne der Ideen des Nipponismus ausserordentlich gelegen kamen, liegt auf der Hand. Seinem Aufbau nach zerfallt das Werk in zwei Teile: The myth narrative (S. 1-360) mit einem Anhang: Kami List (S. 361-384) und Analysis of the Narrative (S. 385-448) mit Anmerkungen zum Ganzen (S. 447-562). Der erste Teil wird vom Verleger als "an accurate and complete translation of the two basic religious texts of the Japanese" und vom Verfasser selbst als "The Text" bezeichnet. In Wirklich­ keit ist es weder eine genaue und vollstandige noch iiberhaupt eine .. Obersetzung", sondern ein mosaikartig zusammengewobenes Allerlei aus Fragmenten der Fudoki, des Kujiki, Kojiki, Nihongi, Kogoshl1i, Sh6jiroku und Engishiki, die alle in klassischen Obertragungen vorliegen, - aber mit willkiirlichen Auslassungen, Kiirzungen usw. Von den riihmlichst bekannten Obersetzungen in europaische Sprachen dieser Quellenwerke werden n i c h t genannt: Die hist01'ischen QuelZen der ShinM-Re/igion und Japanische Mytho/cgie von Florenz, Wedemeyers Japanische F,iihgeschichte, Yamato·hime no mikoto seiki von Hammitzsch, The Hitachi·Fudoki von Sakai und wohl auch noch andere. Der Verfasser sagt noch: .... these scattered Scriptures ... are collated and combined in a con­ nected narrative as far as possible chronological" (S. VII). Ober die My then ist von berufener Seite gesagt worden, dass sie "are so nebulous and disconnected that they cannot be summarized in a coherent narrative." De Visser hat schon 19II versucht, aus den so zusammenhanglosen Sagen iiber die Gotterzeit ein mehr oder weniger tibersichtliches Bild herauszuschalen, er ist aber nicht so weit gegangen, wie der Verfasser, der sie auch chronologisch ordnen will. Ober die Arbeiten seiner Vorganger bemerkt der Verfasser etwas wegwerfend "such renditions as exist in English and German are primarily for the scholar and have remained coffined in dusty leather on the shelves