SPIELZEITmagazin 2011/2012 THEATERAACHEN SINFONIEORCHESTERAACHEN

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MUSIKTHEATER / SCHAUSPIEL Woyzeck // Michael Kohlhaas // Tomorrow, maybe ... Über-Leben in Diktaturen // Die Fledermaus // Schaf // So oder So – Hildegard Knef // Wie der Elefant die Freiheit fand // La voix humaine // Il Combattimento di Tancredi e Clorinda // Ein Jahr für die Ewigkeit – »öko« im Selbstversuch // Ein Volksfeind // Das Dschungelbuch // Le nozze di Figaro // Hier kommen wir nicht lebendig raus. Versuch einer Heldin // Konfetti! Ein Zauberabend für politisch Verwirrte // Tartuffe // Un ballo in maschera // Die Katze auf dem heißen Blechdach // Die Geschichte vom Soldaten // Outsiders // King Arthur // Der goldene Drache // Spieltrieb // Tristan und Isolde // Der zerbrochne Krug // L´Enfant et les Sortiléges

SINFONIEORCHESTER AACHEN Kurpark Classix // 1. Sinfoniekonzert »3, 4, 5« // Barock im Ballsaal // 2. Sinfoniekonzert »Zweite Heimat« // 3. Sinfoniekonzert »Emigranten« // 4. Sinfoniekonzert »Vollendet« // Gold & Silber // Neujahrskonzert // 5. Sinfoniekonzert »Die Sonne geht auf« // 6. Sinfoniekonzert »Weiße Nächte« // Konzert ohne Frack // 7. Sinfoniekonzert »Schluss mit Beethoven« // Bruckner in St. Nikolaus // 8. Sinfoniekonzert »Abschied« // Messe+ // 4 Familienkonzerte // 4 Kammerkonzerte

KARTEN UND INFOS 0241/4784-244 // www.theateraachen.de Liebes Publikum! Liebe Theater- und liebe Konzertbesucher!

Für die Spielzeit 2011/2012 möchten wir Ihnen diesen neuen Begleiter vorstellen, der Sie gleichermaßen durch unser Theater- wie Konzert programm führen soll.

Das neue Spielzeitmagazin öffnet Ihnen unsere Welt und stellt Ihnen viele der Menschen vor, die in diesem Theater an ver - schiedenen Plätzen für Sie arbeiten. Zudem soll es Sie einführen in die Themenwelten der kommenden Spielzeit.

In Schauspiel und Musiktheater werden wir uns mit den Mikrokosmen der Gesellschaft befassen, mit dem Einzelnen in seinem Kampf oder seinem Aufbegehren gegen eine übermäch- tige »Welt«, mit der Familie als der immer noch zentralen Keimzelle dieser Gesellschaft und den Gefahren, denen das »Idyll« der Familie wie das der Zweisamkeit ausgesetzt ist.

Im Konzert lautet das Thema »Aufbruch«. Mit diesem Titel knüpft Marcus R. Bosch an sein erstes Konzert vor zehn Jahren an. Zugleich schließen sich in seiner letzten Aachener Spielzeit viele programmatische Kreise: Beethoven, Bruckner, Mahler … Am Ende steht mit Wagners »Tristan und Isolde« und Mahlers »Sinfonie der Tausend« ein fulminanter Abschied.

Ihr Michael Schmitz-Aufterbeck

1 THEATER AACHEN Spielplan 2011 2012

Bühne Kammer Mörgens ROBERT WILSON, TOM WAITS, TARTUFFE URAUFFÜHRUNG MICHAEL KOHLHAAS KATHLEEN BRENNAN Komödie von Molière TOMORROW, MAYBE … nach einer Novelle WOYZECK PREMIERE ÜBER-LEBEN IN DIKTATUREN von Heinrich von Kleist nach dem Stück von Georg Büchner Sa 14. Januar 2012 Internationales Projekt von Ludger PREMIERE PREMIERE Engels und Jürgen Berger Mi 21. September 2011 So 18. September 2011 UN BALLO IN PREMIERE MASCHERA Fr 23. September 2011 SCHAF DIE FLEDERMAUS EIN MASKENBALL Kooperation mit dem Goethe-Institut Kindermusiktheater Operette von Johann Strauss Oper von Giuseppe Verdi Südostasien und Amrita Performing ab 5 Jahren von Sophie Kassies PREMIERE PREMIERE Arts, Phnom Penh PREMIERE So 25. September 2011 So 05. Februar 2012 Do 06. Oktober 2011 SO ODER SO – Koproduktion mit den LA VOIX HUMAINE DIE KATZE AUF DEM HILDEGARD KNEF Opernfestspielen Heidenheim DIE GELIEBTE STIMME Ein musikalischer Abend von Oper von Francis Poulenc HEISSEN BLECHDACH URAUFFÜHRUNG Schauspiel von Tennessee Williams Gilla Cremer mit Liedern von IL COMBATTIMENTO DI Hildegard Knef EIN JAHR FÜR PREMIERE PREMIERE TANCREDI E CLORINDA Sa 10. März 2012 DIE EWIGKEIT DER KAMPF VON TANCREDI UND Sa 08. Oktober 2011 »ÖKO« IM SELBSTVERSUCH CLORINDA (ARBEITSTITEL) Oper von Claudio Monteverdi KING ARTHUR URAUFFÜHRUNG Semi-Oper von Henry Purcell zu einem PREMIERE PREMIERE Schauspiel von John Dryden WIE DER ELEFANT Do 10. November 2011 So 06. November 2011 PREMIERE DIE FREIHEIT FAND So 01. April 2012 Puppenspiel ab 3 Jahren nach Motiven HIER KOMMEN WIR DAS DSCHUNGELBUCH aus dem gleichnamigen Bilderbuch von NICHT LEBENDIG RAUS Familienstück mit Musik ab 7 Jahren DER GOLDENE DRACHE Jorge Bucay VERSUCH EINER HELDIN nach Motiven der Erzählungen PREMIERE Stück von Martin Heckmanns von Rudyard Kipling Schauspiel von Roland Schimmelpfennig Herbst 2011 PREMIERE PREMIERE Do 05. Januar 2012 Fr 18. November 2011 PREMIERE Sa 21. April 2012 EIN VOLKSFEIND Schauspiel von Henrik Ibsen DIE GESCHICHTE LE NOZZE DI FIGARO TRISTAN UND ISOLDE PREMIERE VOM SOLDATEN DIE HOCHZEIT DES FIGARO Fr 11. November 2011 Oper von Wolfgang Amadeus Mozart Oper von Richard Wagner Musikalisches Bühnenwerk für PREMIERE Schauspieler und Kammer spiel - PREMIERE KONFETTI! ensemble von Igor Stravinsky So 04. Dezember 2011 So 20. Mai 2012 EIN ZAUBERABEND PREMIERE FÜR POLITISCH VERWIRRTE Do 15.März 2012 L’ENFANT ET LES Stück von Ingrid Lausund SORTILÈGES PREMIERE DAS KIND UND DIE ZAUBERDINGE Sa 07. Januar 2012 Oper von Maurice Ravel Wünsche PREMIERE OUTSIDERS Do 16. Juni 2012 Zwei Tanzstücke von movingtheatre.de ACTIVITY Kooperation mit der Hochschule für PREMIERE Ein John Cage-Spiel von Annalisa Musik und Tanz Köln, Abteilung Aachen Fr 16. März 2012 Derossi und Ludger Engels PREMIERE SPIELTRIEB Winter 2011 Stück nach dem Roman von Juli Zeh MÖRGENS-JUGENDPROJEKT PREMIERE Fr 18. Mai 2012 DAS DRITTE GESCHLECHT DER ZERBROCHNE Projekt von und mit Tanja Krone, den KRUG »Maiden Monsters« und Jugendlichen Lustspiel von Heinrich von Kleist aus Aachen PREMIERE PREMIERE Fr 01. Juni 2012 Winter 2011/2012

Sinfoniekonzerte Kurpark Classix Sonderkonzerte Familienkonzerte »Aufbruch« A NIGHT AT THE OPERA BAROCK IM BALLSAAL CLASSIX FOR KIDS KURPARK OPEN AIR BALLSAAL IM ALTEN KURHAUS »QUIZ MIT MALTE« »3, 4, 5« 1. Familienkonzert 1. Sinfoniekonzert Fr 02. September 2011, 20.00 Uhr Mo 03. Oktober 2011, 18.00 Uhr KURPARK OPEN AIR EUROGRESS So 04. September 2011, 11.00 Uhr So 11. September 2011, 18.00 Uhr CROSSOVER M&M’S KONZERT Mo 12. September 2011, 20.00 Uhr SWING SYMPHONY MERCEDES BENZ MIT ROGER CICERO NIEDERLASSUNG AACHEN »BABAR DER ELEFANT« »ZWEITE HEIMAT« KURPARK OPEN AIR Di 01. November 2011, 11.00 Uhr 2. Familienkonzert 2. Sinfoniekonzert Sa 03. September 2011, 20.00 Uhr BÜHNE GOLD & SILBER So 09. Oktober 2011, 11.00 Uhr EUROGRESS CLASSIX FOR KIDS So 16. Oktober 2011, 18.00 Uhr UNSER WEIHNACHTSKONZERT Mo 17. Oktober 2011, 20.00 Uhr »QUIZ MIT MALTE« EUROGRESS »ORCHESTER- 1. Familienkonzert So 18. Dezember 2011 OLYMPIADE« »EMIGRANTEN« KURPARK OPEN AIR 15.00 und 19.00 Uhr 3. Familienkonzert 3. Sinfoniekonzert So 04. September 2011, 11.00 Uhr BÜHNE EUROGRESS NEUJAHRSKONZERT So 04. März 2012, 11.00 Uhr So 13. November 2011, 18.00 Uhr LAST NIGHT EUROGRESS Zusammenarbeit mit Mo 14. November 2011, 20.00 Uhr IHR WUNSCHKONZERT So 01. Januar 2012, 18.00 Uhr Theater Kontra-Punkt KURPARK OPEN AIR Mo 02. Januar 2012, 20.00 Uhr »VOLLENDET« So 04. September 2011, 19.30 Uhr »DAS KRIMINELLE 4. Sinfoniekonzert KONZERT OHNE FRACK KONZERT« EUROGRESS STUMMFILM MIT LIVE-ORCHESTER 4. Familienkonzert So 11. Dezember 2011, 18.00 Uhr BÜHNE BÜHNE Mo 12. Dezember 2011, 20.00 Uhr Sa 14. April 2012, 20.00 Uhr So 03. Juni 2012, 11.00 Uhr So 15. April 2012, 18.00 und 21.00 Uhr Zusammenarbeit mit »DIE SONNE Theater Kontra-Punkt GEHT AUF« 5. Sinfoniekonzert DOMKONZERT EUROGRESS AACHENER DOM So 26. Februar 2012, 18.00 Uhr Sa 21. April 2012, 17.00 Uhr Kammerkonzerte Mo 27. Februar 2012, 20.00 Uhr BRUCKNER 1. KAMMERKONZERT IN ST. NIKOLAUS »WEISSE NÄCHTE« SPIEGELFOYER 6. Sinfoniekonzert CITYKIRCHE ST. NIKOLAUS So 22. Januar 2012, 11.00 Uhr EUROGRESS Mo 28. Mai 2012, 11.00 Uhr Mo 23. Januar 2012, 20.00 Uhr So 25. März 2012, 18.00 Uhr Mo 26. März 2012, 20.00 Uhr MESSE+ 2. KAMMERKONZERT AACHENER DOM SPIEGELFOYER »SCHLUSS Sa 23. Juni 2012, 20.00 Uhr So 18. März 2012, 11.00 Uhr MIT BEETHOVEN« Mo 19. März 2012, 20.00 Uhr 7. Sinfoniekonzert PFERD UND SINFONIE EUROGRESS DEUTSCHE BANK STADION 3. KAMMERKONZERT So 29. April 2012, 18.00 Uhr Sa 30. Juni 2012, 20.30 Uhr SPIEGELFOYER Mo 30. April 2012, 20.00 Uhr So 22. April 2012, 11.00 Uhr Mo 23. April 2012, 20.00 Uhr »ABSCHIED« 8. Sinfoniekonzert 4. KAMMERKONZERT EUROGRESS SPIEGELFOYER So 10. Juni 2012, 18.00 Uhr So 24. Juni 2012, 11.00 Uhr Mo 11. Juni 2012, 20.00 Uhr Mo 25. Juni 2012, 20.00 Uhr Di 12. Juni 2012, 20.00 Uhr Inhalt 19 34 spielzeitmagazin 2 Jahre im Amt »Der große Einzelne« 2011/2012 Seit August 2009, also sozusagen in seiner zweiten Nach dem Frust über Politik und nach Phasen des »Spielzeit«, ist Marcel Philipp Aachens Ober bürger - Rückzugs ins Private scheinen wir wieder »per sön - meister. In unserem Magazin gibt er Auskunft über lich« zu werden: Allein auf sich gestellt fragt der seine Theatervorlieben und seine Ansprüche an das Einzelne nach dem Ganzen. Einen Namen hat diese Theater. Tendenz noch nicht. Die Dramaturginnen Katharina Rahn und Inge Zeppenfeld schauten nach Indikatoren für das Phänomen.

6 20 36 Geordnete Aachen & die Sinnlichkeit 5 Fragen Unordnung Im ICE von Nürnberg nach Aachen: Generalmusik - Die Sängerinnen Irina Popova und Astrid Pyttlik direktor Marcus R. Bosch sprach mit dem Aachener und die Schauspielerinnen Julia Brettschneider, Auf der Aachener Bühne steht ab 4. Dezember Journalisten Bernd Müllender über Klänge im Elke Borkenstein, Bettina Scheuritzel und Mozarts »Die Hochzeit des Figaro« an – ein guter heimischen Kirchenchor und in der Bahn, über ver- Katja Zinsmeister verraten uns unter anderem Anlass für den Intendanten Michael Schmitz- schiedene Applaus-Typen und über den speziellen etwas über Ohren, Boxtraining und Mega Jump Aufterbeck, sich mit Coiffeur Udo Dümenil beim Dirigenten- und Orchesterklang. High Scores. Haareschneiden über Qualität, Marketingideen und über den Aachener an sich auszutauschen.

10 Mission Klassik Mit Olga Scheps kommt im Herbst eine junge alte Bekannte nach Aachen. Die Aachener Journalistin Veronika Müller-Held interviewte den »neuen Stern« (FAZ) am Klavierhimmel für unser Magazin.

26 40 seitensprung.de Gestern, so nah Was in Opern wie »Un ballo in maschera« und in Über eine politische Reise: Chefregisseur Ludger »Le nozze di Figaro« oder in der Operette »Die Engels und der Journalist Jürgen Berger beschäftigen Fleder maus« die Zuschauer in seinen Bann zieht, sich bereits seit längerer Zeit mit dem Thema »Über- ist der Reiz der Versuchung, des Verbotenen – Leben in Diktaturen«. Ihr gemeinsames Projekt kurz: der Seitensprung. Die Dramaturgin Caroline »Tomorrow, maybe …« handelt von Argentinien, Schlockwerder wagte einen Blick auf einschlägige Südafrika und Kambodscha. Jürgen Berger befragte Internetseiten. Der Fotograf Wil van Iersel näherte Menschen über ihr Leiden in der Zeit der Roten sich dem Thema mit seinen Bildern. Khmer.

14 33 44 1 Jahr in AC »Hier kommen wir nicht »familie« Markus Weickert, Nadine Kiesewalter, Patricio lebendig raus. Ein wichtiges Thema des neuen Spielplans Arroyo, Markus Latsch, Katharina Rahn, Andreas ist die Familie. Wir baten die Theaterautorin Klippert und Mathis Groß – sie alle sind in ihren Versuch einer Heldin« Nora Mansmann um ihre literarische Sicht auf die unterschiedlichen Berufen seit knapp einem Jahr am Licht- und Schattenseiten verwandtschaftlicher Theater Aachen engagiert. Bei einer Brunnen-Tour Was tun wir persönlich, um aus dem heutigen Verhältnisse. durch die Aachener Innenstadt verrieten sie Chef - Gesellschaftsdilemma herauszukommen? Martin dramaturgin Inge Zeppenfeld, wie sie sich in der Heckmanns Stück, das im Januar im Mörgens Kaiserstadt eingelebt haben. Premiere hat, erzählt davon. Ein Auszug.

4 54 66 Persönlich für Sie da Engagement für dasTheater Bei der Wiedereröffnung des Theaters in der Spielzeit Theater Initiative Aachen e.V. 2005/06 erstrahlten auch die Foyers in neuem Glanz und das Theater machte mit einem neuen Öffnungs - accelerando – Freunde konzept einen entschiedenen Schritt auf sein Publi - kum zu. Dramaturg Ralph Blase befragte Maria des sinfonieorchester Aachen e.V. Poquett, Ingo Jacobs und Linda Mahsoume über ihre Arbeit im »Vorderhaus«. Gesellschaft der Musik- und Theaterfreunde zu Aachen e.V.

46 56 68 Die Familie und die Kunst – In der »Elephant Bar« Vermischtes Vater sein … Dramaturgin Caroline Schlockwerder bat die Über ein neues Theaterhandbuch für Lehrer von der Schauspieler Torsten Borm, Rainer Krause und Aachener Theaterpädagogin Katrin Eickholt, über den Was heißt es, Beruf und Familie unter einen Hut zu Robert Seiler zu einem Fotoshooting zum Thema neuen 1. Kapellmeister Péter Halász, den ebenfalls bekommen? Die Dramaturginnen Ulla Theißen und »Herrenrunde«. Minimalismus war das Stichwort. neuen Orchesterprobenraum im Umspannwerk, die Inge Zeppenfeld haben sich bei den Sängern Pawel Aber Schauspieler wollen spielen… Performance Night Aachen und einiges mehr … Lawreszuk, Hrólfur Saemundsson, Yikun Chung und Louis Kim und den Schauspielern Karsten Meyer und Thomas Hamm umgehört.

50 58 70 Such mal Unter Mimen Die Spielzeit 2011/2012 mit Gemütlichkeit Die wenigsten Beschäftigten am Theater stehen auf Übersicht: Schauspiel, Oper und Konzert der Bühne. Auch am 31. März 2011 ist das so: Bernd Unser »Wimmelbild«, gezeichnet von Michael Müllender verfolgte den Tagesablauf von Bühnen- Wohmann, entführt kleine und große Theatergänger techniker Michael Altgott, Ankleiderin Katharina in die Welt unseres Familienstückes »Das Dschungel - Alzner und Stimmtrainerin Sujata Maya Huestegge, buch«. Wer findet die drei Tiere, die nicht in Moglis von Chorist Manfred Reiner, Oboistin Blanca Gleisner Dschungel gehören? und von Kantinenwirt Kurt Radermacher.

52 61 »Atmen nicht vergessen« Nimm 2 Roger Cicero sprach mit Veronika Müller-Held Die frisch ins Leben gerufene Mörgens-Reihe über eine Weltpremiere bei den Kurpark Classix: »Nimm 2« hatte viele Gesichter: die Schau spiele rin - Sein unverwechselbarer Swing in Begleitung nen und Schauspieler Benedikt Voellmy, Philipp des Aachener Sinfonieorchesters. Manuel Rothkopf, Felix Strüven, Joey Zimmermann, Elisabeth Ebeling und Emilia Rosa de Fries luden ihre Lieblings-Aachener zu ihrem persönlichen Freestyle- Abend ein. Wiederkehrende Elemente waren allein das rote Sofa und der Grafiker Werner Wernicke, der Gäste und Gastgeber Abend für Abend portraitierte.

80 Impressum Theater Aachen persönlich

5 Auf der Aachener Bühne steht ab 4. Dezember Mozarts »Die Hochzeit des Figaro« an – ein Anlass für den Intendanten, mal beim Coiffeur vor bei - zuschauen, sich über Qualität auszutauschen, über Marketing ideen und über den Aachener an sich.

6 7 Udo Dümenil Schön, mal einen Mann Udo Dümenil Also legen wir los. des Theaters hier zu haben. Michael Schmitz-Aufterbeck Haben die Michael Schmitz-Aufterbeck Ich bin auch Menschen keine Hemmschwelle, in ei - gern beim Friseur. Das empfinde ich nen so schönen Laden zu gehen wie immer als Oase, um mal eine Stunde Ihren Salon? lang richtig auszu … scheren. Udo Dümenil Ja, die haben manche, und Udo Dümenil Na, das passt ja. Wie wird das darf auch sein. Aber wer einmal denn der »Figaro« bei Ihnen? Modern hier war, merkt, dass wir den Job gut aufgezogen? machen und man sich hier wohlfühlen kann. Und ich gehe nach außen, mit Michael Schmitz-Aufterbeck Weiß ich Aktionen und Werbung, mit unserem noch nicht. Das ist zunächst auch Team. Das macht das Theater zu wenig, Sache des Regisseurs. Vielleicht ist es finde ich. Sie müssten sich mehr öff- ähnlich wie hier: Ich vertraue mich an. nen. Neues offensiv nach außen dar- stellen! Neugierig machen. Udo Dümenil Einfluss haben Sie nicht? Ich rede mit meinen Mitarbeitern, Michael Schmitz-Aufterbeck Wir machen wenn ich meine, ein Schnitt ist nicht so zum Beispiel die Kurpark Classix, die perfekt gelungen. Chorbienale … Michael Schmitz-Aufterbeck Das tue ich Udo Dümenil Das, was mit Musik zu natürlich auch: Ich kenne vorher das schaffen ist, müsste man auch mit dem Konzept, gehe zu den Proben und sage Schauspiel schaffen: Mehr Präsenz. Im dann auch meine Meinung. Als In ten - Kultursommer auf dem Hof, warum dant muss ich vor allen Dingen darauf spielen da nicht Leute vom Theater achten, dass die Mischung insgesamt zwischendurch eine Szene? Das muss stimmt zwischen Klassik und neuen doch ohne viel Kosten und Aufwand Dingen, zwischen gewagten Insze nie - gehen. Auch Kinder mehr heran- rungen, die Diskussionsstoff bieten, führen. Mein Eindruck! und guter Unterhaltung. Michael Schmitz-Aufterbeck Was das Udo Dümenil Unser Oberbürgermeister Schauspiel angeht: Wir spielen auf der sagte gerade: Theater auch für die brei- Bühne ja keine Sketche, die man drau - te Masse! Scharfe Aussage, oder? ßen in Häppchen zeigen kann. Man reißt da ungern etwas aus dem Zu - Michael Schmitz-Aufterbeck Mehrheits - sammenhang, und es braucht einfach Zweipersonenstück fähiges gehört dazu, aber auch Ex peri - mehr Konzentration. Aber auch das mente. Unsere Gelder vom Land und im Hof 12 in Aachen Schauspiel ist immer wieder präsent in von der Stadt bekommen wir, weil wir der Stadt: Es gibt zahlreiche Kontakte hochwertige Kultur machen. Wir haben Mitwirkende zu verschiedenen Gruppen, es gibt einen Bildungsauftrag. Und wenn Stadtteilprojekte wie das »Projekt A«, Udo Dümenil 44, verheiratet, zwei Kinder, Kunst gefördert wird, muss auch Kunst das ist wirklich Theaterarbeit, wo man »ne ge bür tige aue Öcher«, wie er sagt, und stattfinden. Da braucht es Expe ri- merkt: Theater ist kein Tempel, son- Friseur meister aus Leidenschaft. Im Job mente. Sonst entwickelt sich ja nichts. dern ein öffentlicher Raum, um sich »seit über zwanzig Jahren unter wegs« und auszutauschen. Was die Kinder und kulturell aktiv beim AKV, wo er drei Jahre Udo Dümenil Jetzt mal zu Ihren Haaren. Jugendlichen be trifft: Ich war vorher im Elferrat saß. Ich würde die in ihrer Bewegung so sechs Jahre in der Schweiz. Da gehen lassen wie sie sind. Ich könnte mir auf Michael Schmitz-Aufterbeck, gebürtiger Familien ge mein sam ins Theater – Ihrem Kopf so eine geordnete Un ord - Köl ner, seit 2005 Intendant in Aachen, Oma, Opa, Tanten, Onkel, Eltern und nung vorstellen. davor unter anderem Chefdramaturg an Kinder. Hier in Deutschland läuft der der Oper Frankfurt und Opern direktor in Michael Schmitz-Aufterbeck Geordnete Kontakt zu den Jugendlichen fast aus- Luzern. Zudem ist er Sprecher der ständi - Un ordnung, das ist gut, die haben wir schließlich über die Schulen. Mit denen gen Konferenz der Intendanten in NRW. im Theater auch. Ich kann es auch steht un sere Thea terpädagogin in nicht ertragen, wenn alles minimalis- regem Kontakt. Früher gab es für Ort Udo Dümenil Hairstylingteam Aachen tisch aufgeräumt ist. Dann habe ich Kinder und Jugend liche lediglich ein Bernd Müllender Protokoll wohl den passenden Haarwuchs zum Weih nachts stück im Großen Haus, Carl Brunn Fotos Job. heute haben wir für Schüler und junge

8 Erwachsene eine eigene Spielstätte und ter systeme. Die sind sehr schwer kom- det. Mit dieser Nummer sind wir so vor viele spezielle Angebote. Unsere Thea - patibel, was Kooperationen angeht. die Wand gefahren, siehe Finanzkrise. terstücke und -pro jekte mit Jugend- Bei Konzert oder Musiktheater gibt es Oder die Gier, das ganz schnelle Geld lichen und für Jugendliche sind im eine gute Zuschauer-Fluktuation durch zu machen, weil mir das ein Guru ein- Mörgens sehr intensiv und un mit tel bar. mehr sprachige Werbung – im Rah men flüstern will: Diese Masse an Billig - Gerade in der kommenden Spiel zeit unserer finanziellen Möglich keiten. Im anbietern, auch bei uns Friseuren, das haben wir mit zwei – wenn alles klappt, Schauspiel ist es nicht ganz so einfach erschlägt einen. Und die Industrie mit drei – Produktionen auch das Mu- wegen der Sprachprobleme. Man müs- pusht das: Filialisieren, Expandieren, sik theater dorthin geholt, das ist ein ste ein Open Air machen wie bei den Lizenzen ›en masse‹ vergeben. Ich hab wirkliches Novum! Es sind keine Rie - »Kurpark Classix«. Die »Per formance das auch in Erwägung gezogen und senevents, aber da tut sich kon ti nu- Night«, die zu Beginn der Spielzeit un - dann gemerkt: Nein, genau das Ge - ierlich etwas, und das ist wichtig. ter anderem mit Beiträgen der Toneel- genteil ist mein Ding, Konzentration aca demie Maastricht bei uns stattfin- auf Qualität. Udo Dümenil Aachen als Stadt hat ja ei - det, ist ja bereits ein kleiner gelunge- ne schwierige Größe: Für alles Außer - Michael Schmitz-Aufterbeck Ja, man darf ner Ansatz zum künstlerischen Aus- ge wöhnliche hast du 100.000 Einwoh - sich nicht verschleudern, Qualität muss tausch. Aber da ist man wieder beim ner zu wenig, ob Museen, Theater, auch ihren Preis haben. Und die Qua - Geld und schnell an den Grenzen. Es gehobene Gastronomie, und auch Fri - lität liegt in meiner Verantwortung, das ist störend, dass man als Intendant im - seur hand werk. ist bei mir wie bei Ihnen. Zwar muss mer mehr über Finanzierung nachden- ich kein eigenes Kapital investieren, Michael Schmitz-Aufterbeck Interes san- ken muss als über die Theaterarbeit. aber im luftleeren risikofreien Raum ter Gedanke. Bei 250.000 fehlt Po ten - Udo Dümenil Da dreht man sich schnell agiere ich natürlich nicht. Aber so ganz zial, um Dinge in Bewegung zu halten. im Kreis … Ich selbst geh ja eigentlich ohne Risiko kann Kunst ma chen auch Und der Aachener ist vorsichtiger als auch viel zu wenig ins Theater. Viel- nicht funktionieren. Alle Künstler im beispielsweise der Kölner. Neugier ist leicht ein Mal im Jahr. Das ist es schon, Theater arbeiten mit ho hem Risiko. nicht seine ausgeprägteste Eigen- leider. Was dazu kommt ist, dass durch das schaft. Seriengeschäft im Fern se hen das Be - Michael Schmitz-Aufterbeck Ähnlich fast Udo Dümenil Nee, Aachen ist nicht ein- wusstsein um Qualität sehr gelitten wie meine Friseurbesuche. fach. Du musst den Aachener abholen. hat. Wie ist das bei Ihnen? Fri seur ist Aber wenn du ihn einmal hast, dann doch zumindest noch ein ge schützter Udo Dümenil Das liegt an meinem hast du ihn. Beruf. Zeitrahmen: Job, kleine Kinder, davor Michael Schmitz-Aufterbeck Stimmt, mein Engagement beim Karneval. Mei - Udo Dümenil Nicht mehr so wie früher. wenn man in die Herzen gedrungen ist, ne Zeit ist sehr intensiv genutzt. Und Wer sich heute alles mittummeln kann bleibt man da drin. Das Theater hat da ist auch – diese Bequemlichkeit. … Da sind wir wieder bei Quantität und eine treue Anhängerschaft. Musik ist Michael Schmitz-Aufterbeck Das kenne Qualität: Aachen hat die meisten dabei etwas stärker verwurzelt als ich von Vielen. Es ist nicht mehr so Friseure in Deutschland, in Relation Schauspiel. Aachen war schon im 19. selbstverständlich, sich in Zeiten von zur Einwohnerzahl. Jahrhundert eine Musikstadt durch das zahlreichen Freizeitangeboten, von Rheinische Musikfest, dann die Michael Schmitz-Aufterbeck Viele ver- Fernsehen und Internet ins Theater Karajan-Zeiten … lernen den Begriff Qualität. Ich muss aufzuraffen. Es hat aber auch mit ge- mir auch Zeit nehmen zu registrieren, Udo Dümenil Aber nehmen wir jetzt mal sellschaftlichen Prozessen zu tun. Das was in der Kunst ein Qualitäts-Unter - das Beispiel Dreiländereck. Da ist so fängt schon mit dem Studium an. Frü- schied ist. Etwa zwischen einem Herrn viel ungenutztes Potenzial: Lüttich hat her gehörte es dazu, viele kulturelle Rieu und einem wirklich virtuosen sich dermaßen entwickelt, eine so fas- Dinge wahrzunehmen. Das ist heute Geiger. zinierende Stadt. Nimmt kaum einer in fast ganz verschwunden. Dann Kar - Aachen wahr. Und andersherum: Wa - riere, Familie, das geht bis 45 mindes - Udo Dümenil So, dann sind wir soweit rum fährt der Ostbelgier nicht nach tens – der Stress ist extrem, wahr- fertig. Sie haben eine gute Kopfform, Aachen, sondern nach Lüttich oder scheinlich so groß wie nie. Das merken etwas Querkopf, man muss immer et- sogar Brüssel ins Theater? Wir leben wir sehr deutlich. Die viel diskutierte was zirkeln, um die Proportionen rich- wie in den alten Grenzen. Und die Alterspyramide ist deshalb für uns eine tig zu setzen. Theater in Holland oder Belgien haben Chance, weil Leute jenseits der 50 oder Michael Schmitz-Aufterbeck (Spiegel- auch die gleichen finanziellen Pro - 60 ihre Freizeit neu planen. blick, Nicken). Vielen Dank. Und wenn bleme. Warum arbeitet man da nicht Udo Dümenil Aber ich merke an jeder Sie uns mal besuchen wollen, herzlich enger zusammen? Ecke, überall: Es gibt wieder einen Willkommen. Vielleicht beim »Figaro«? Michael Schmitz-Aufterbeck Alle drei Trend zu Qualitätsbewusstsein. Die- Län der haben unterschiedliche Thea - ses ›Geiz-ist-geil-Denken‹ verschwin-

9 Mission KLASSIK

Mit Olga Scheps kommt im Herbst eine junge alte Bekannte nach Aachen. Als sie noch vor ihrem Karriere- durchbruch GMD Marcus R. Bosch 2006 vorspielte, war ihm schnell klar, welches Talent er da vor sich hatte, und er engagierte sie für eine Auf führung von Messiaens »Oiseaux exotiques«, die zu einem Glanz punkt im Eurogress wur de. In zwi schen ist Olga Scheps ein in ternational gefeierter »neuer Stern« (FAZ) am Klavier himmel. Veronika Müller- Held interviewte sie für dieses Ma gazin.

Frau Scheps, Sie haben im letzten Jahr den Welche Rolle spielen Talent, Fleiß und »ECHO Klassik« gewonnen, Ihre Debut-CD Glück bei einer Musiker-Karriere? war wochenlang oben in den Klassik- Fleiß ist sehr wichtig: üben, dranblei- Charts, die Kritiker suchen für Sie nach ben, sich Gedanken machen, neues Superlativen, das »heute-Journal« hat über Repertoire lernen. Das ist wie in ande- Sie berichtet, Sie hatten eine große Foto - ren Branchen: Wenn man nicht nach strecke in der »Vogue«, waren unter ande- vorne geht, geht man zurück. Natürlich rem bei Stefan Raab zu Gast. Können Sie darf auch das Talent nicht fehlen, aber diesen Ruhm genießen? das Wichtigste ist für mich die Leiden - Es ist schön, wenn meine Aufnahmen schaft. Kein Mensch kann jeden Tag und Auftritte den Leuten gefallen. Und fünf Stunden Klavier üben, wenn er ich finde es super, dass das in unter- darauf nicht richtig Lust hat. schiedlichen Medien zu finden ist. Es Wann haben Sie angefangen, Klavier zu liegt mir am Herzen, dazu beizutragen, spielen, und wann war Ihnen klar, dass das möglichst vielen Menschen einen Zu- Ihr Leben ist? gang zu klassischer Musik zu ermögli- chen. Ich habe eigentlich schon immer Kla- vier gespielt; seit ich denken kann, ist Und was ist der Preis der Berühmtheit? es Teil meines Lebens. Meine Eltern Man muss sehr diszipliniert sein. Ich sind beide Pianisten, und ich habe das verzichte manchmal auf Dinge, gehe praktisch von Geburt an mitbekom- zum Beispiel abends nicht weg, wenn men, ich habe das gelernt wie Spre- ich am nächsten Tag ein Konzert habe. chen, Laufen und Mit-der-Gabel-Es - Und ich muss viel reisen. Mein Beruf sen. Dass ich tatsächlich Musik stu - bedeutet viel Arbeit, aber ich mache dieren werde, hat sich aber erst kurz das gerne, insofern ist es meistens auch vor dem Schulabschluss entschieden. okay.

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Wie oft in Ihrer Laufbahn hätten Sie das Von vielen großen Musikern wissen wir, Ich finde es schön, wenn die Leute da Klavier spielen am liebsten an den Nagel dass sie Konzerte regelrecht gehasst sitzen und das annehmen und das, was gehängt? haben. Wie ist das mit dem Lampenfieber ich ihnen erzähle, verstehen. Ein Kon- bei Ihnen? zert macht nicht nur der Künstler, son- Ich hatte auch mal Phasen, in denen dern auch das Publikum. ich keine Lust hatte. Von Natur aus bin Natürlich bin ich aufgeregt. Ich mache ich eigentlich überhaupt gerne faul ja jedes Mal etwas Neues, Einmaliges. Sie spielen in Aachen beide Chopin-Kla - (lacht). Es gab Phasen, in denen ich Ich gehe raus, und wenn ich einen vier konzerte; auch Ihre Debut-CD war aus- nichts gemacht habe, und Phasen, in Soloabend spiele, bin ich alleine auf schließlich diesem Komponisten gewid- denen ich sechs, sieben Stunden am der Bühne, da gibt es keine Lichtshow, met. Was macht seine Musik für Sie Tag geübt habe. Aber ich übe nicht keine Tänzer, gar nichts. Auf der einen besonders? nach Stunden, sondern ich übe nach Seite ist das eine riesige Ver ant wor- Chopin ist der Klavierkomponist Laune. Ich finde es wichtig, dass man tung, auf der anderen Seite natürlich schlecht hin, er hat eigentlich nur für übt, wenn man Lust und Inspiration auch etwas ganz Besonderes. Ich denke das Klavier geschrieben. Ich finde, er dazu hat. Es ist Kunst und sollte kein das Konzert in meinem Kopf, bevor ich hat superschöne, tiefgründige Musik Zwang sein. Hätte ich generell keine rausgehe, ein-, zwei-, dreimal durch. komponiert, die sehr persönlich und Lust zu üben, würde ich diesen Beruf Ich bin auf jeden Fall auch nervös vor sehr ehrlich ist. Da geht es um Gefühle nicht ausüben. Auftritten. wie Leidenschaft, Sehnsucht, Liebe, Was geht Ihnen dann noch durch den Trauer, er spricht die ganze Palette Bei Ihrem Terminplan wird einem beim blo - Kopf: Sitzt das Kleid? Hoffentlich klappt menschlicher Emotionen an. Chopin ßen Ansehen schwindelig: Konzerte in den diese Stelle? Ich will hier weg? hat so menschliche Musik gemacht, Philharmonien von Berlin, Köln und Mün - dass man ihn einfach mögen muss. chen, in der Zürcher Tonhalle, sie werden in Ich denke nur an das Stück. Ich gehe Asien gebucht, Konzerte überall in Europa, raus und denke nur, gleich setze ich Welche Musik hören Sie privat? nächstes Jahr steht eine USA-Reise an. mich hin und ich fange so und so an. Ich höre relativ viel Klassik, weil das ja Belastet das oder spornt das an? Brauchen Sie Applaus? Oder reicht es auch die Szene ist, in der ich mich be- Das spornt definitiv an. Ich freue mich Ihnen, wenn Sie selbst zufrieden mit Ihrem wege. Aber ich höre auch elektronische auf die Konzerte. Spiel sind? Musik, Hip Hop, Rock. Es gibt auch in anderen Musikrichtungen Inter preten, die super sind, ich bin da offen. Haben Sie Vorbilder unter den Pia nis ten? Es gibt mehrere Pianisten, die ich sehr bewundere und von denen ich versu- che zu lernen. Das sind zum Beispiel Alfred Brendel oder Murray Perahia, um nur zwei zu nennen. Aber ich wür - de nicht sagen, dass da jemand ist, nach dem ich mich hundertprozentig richte. Sie sind jung, stehen noch am Anfang ihrer Karriere und haben, da sind sich viele einig, eine große Zukunft vor sich. Haben Sie sich Ziele für diese Zukunft gesetzt? Mir liegt es am Herzen, dass ich nicht nur den Klassikfans etwas Schönes bereite, sondern auch Leuten, die neu dazu finden. Sie müssen auch nicht gleich sagen: Wow, ich werde im Leben nichts anderes mehr hören; aber Menschen sollten klassische Musik überhaupt entdecken. Man muss nur etwas neugierig sein und sich darauf einlassen. Hinzugehen lohnt sich ein- fach!

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WINCOMMUNICATION 1 Jahr in AC Nadine Kiesewalter Schauspielerin

Steter Wechsel ist am Theater üblich, ein Kommen und Gehen von Künstlern… Doch diesmal ist das Theater Aachen für die meisten »Neuen« – wie für die Schauspielerin Nadine Kiesewalter und ihren Kollegen Markus Weickert, den Sänger Patricio Arroyo, den Chordirektor Andreas Klippert, den Korrepetitoren Mathis Groß sowie für die Dramaturgin Katharina Rahn und den Orchesterdirektor Markus Latsch – tatsächlich die erste Station in ihrem Beruf. Inge Zeppenfeld dagegen ist als Chefdramaturgin nach Ewigkeiten wieder zurückgekehrt in ihre Geburtsstadt. Bei einer »Brunnen-Tour« durch die Aachener Innenstadt fragte sie die New-Comer, wie sie sich eingelebt haben.

Ludwig Koerfer ir starten unsere »Brunnen- Markus Latsch Das hängt davon ab, wel- Marie-Luise Manthei Sight see ingtour« zunächst chen Ort ich als Maßstab nehme: Fotos am Theater – einer der we - Gebürtig komme ich aus Dauersberg, Wnigen Orte ohne Was ser - einem kleinen Dorf mit 250 Einwoh - speier. Ansonsten wimmelt es in der nern. Dann habe ich in Frankfurt Innenstadt nur so davon, teils mit sehr Musik studiert, da ist dann schon ein kuriosen Motiven … Aber zunächst mei- wenig mehr los. Im letzten Jahr habe ne erste Frage: Wie kommt euch Aachen ich im Rheingau in einem Touris ten ort im Vergleich zu den Orten vor, an denen gearbeitet. Da waren es 4 km bis zu ihr vorher gewohnt habt? Großstadt, meinem Büro. Klein stadt?

14 Markus Latsch Orchesterdirektor

Markus Weickert Schauspieler Und jetzt? Wie nah wohnst du am Theater? Markus Latsch Es war ziemlich schwie- rig, hier eine Wohnung zu finden – das habe ich tatsächlich erst am letzten No vembertag geschafft und dann zwangsläufig irgendwas genommen, weil ich am 1. Dezember anfangen musste zu arbeiten. Ich wohne jetzt oben in Burtscheid. Markus Weickert Oh, da war ich letztlich mal, da hab ich mich mal kurz wie ein Tourist gefühlt und gedacht, ich bin in einer anderen Stadt …

Das wird die Burtscheider freuen … Markus Latsch Wieso?

Das ist eine lange Geschichte zwischen den Aachenern und den Burtscheidern … Katharina Rahn Das Frankenberger Aber ich habe noch eine Frage zu deinem Vier tel finde ich eigentlich optimal, Job, Markus. Erklär doch mal in einem weil es ein kleiner Bereich für sich ist Satz, was man als Orchesterdirektor und man sich dort ein wenig zusam- genau macht. mengehöriger fühlt: Samstags ist Markt, es gibt dort schöne Kneipen Markus Latsch Die Arbeit erstreckt sich usw. Aber meine Wohnung am Bahnhof von der grundsätzlichen Planung zu - Andreas Klippert Ich bin in Kassel auf- mag ich auch. künf tiger Spielzeiten und Ver hand - gewachsen, das ist ja von der Größe lungen mit Künstlern und Agenturen Und ihr beide, Nadine und Markus, wo her – gefühlsmäßig jedenfalls – ver- über Notenbestellungen, Abrechnun - kommt ihr ursprünglich her? gleichbar mit Aachen. Dann war ich 2 gen, Aushilfenbeschaffung, Personal- Jahre in Frankfurt, da bin ich dem Mar- Markus Weickert Ich hab vorher in ver waltung etc. bis zur Durchführung kus allerdings nicht begegnet, ich habe Stutt gart studiert, komme frisch von der Konzerte am Abend. dort eine Ausbildung zum Bank kauf - der Schauspielschule. Ursprünglich bin mann gemacht und bei einem großen ich aus der Oberlausitz, das ist ein Das war jetzt tatsächlich ein einziger Geldinstitut gearbeitet, bevor ich dann anderes Dreiländereck: Polen-Tsche- Satz. Mathis, du bist Kor re petitor, d.h. du in studiert habe. Nach dem chien-Deutschland. begleitest seit dieser Spielzeit die Sänger Studium war ich ein Jahr in Slo venien bei den Proben auf dem Klavier, solange Nadine Kiesewalter Ich bin in Leipzig und ein Jahr in Weimar. das Orchester noch nicht am Start ist. geboren, dann nach Wien gegangen, wo Wo warst du, bevor der Ruf nach Aachen ich am Max-Reinhard-Seminar stu- Hast du dich gut in Aachen eingelebt? kam? diert habe. Andreas Klippert Das ging erst mal recht Mathis Groß Ich komme ursprünglich schleppend. Ich hatte bei der Woh - Und Du, Patricio? Du kommst ja von aus Bielefeld. Ich habe dann in Lübeck nungssuche dasselbe Problem wie ganz weit her und bist auch schon etwas Schulmusik studiert, und anschließend Markus. Aber jetzt fühle ich mich sehr länger hier als die anderen … ein Ergänzungsstudium für Dirigieren wohl, so zwischen Frankenberger- und in Weimar angefangen, und da bin ich Patricio Arroyo Genau, ich bin schon Ostviertel. auch noch eingeschrieben … seit »Der eingebildete Kranke« in Und du Katharina, du kommst frisch aus Aachen. Vorher habe ich in Lübeck Andreas, du wiederum leitest die ver- dem kleinen Tübingen, wo du studiert gewohnt. Gebürtig komme ich aus schiedenen Chöre des Theaters. Wo hast. Wo bist du in Aachen am liebsten Chile, habe in Santiago studiert und bin kommst du her? unterwegs? 2008 nach Deutschland gekommen. Ich

15 Patricio Arroyo Sänger hatte im Gegensatz zu Markus und Germanistik, aha. – Apropos: Wie kommt Andreas eigentlich sehr viel Glück, was ihr alle mit dem Öcher Platt klar? Ma- die Wohnungssuche angeht, ich wohne chen wir gleich mal den Test: Was stellt direkt gegenüber vom Theater. ihr Euch unter einem »Möschebrunnen« vor? Näher geht’s nicht! Aber da lernt man – Katharina Rahn Einem was? 100 m zur Arbeit, 100 m zurück – doch eigentlich nicht viel anderes kennen, »Möschebrunnen«. oder? Markus Weickert »Mösch«, »Misch« … Patricio Arroyo Doch, ich gehe gerne hm … spazieren. Katharina Rahn Ein Mischbrunnen … Der erste Brunnen auf unserem Spazie r- oder was zu Essen. gang ist übrigens der Elisenbrunnen. Markus Latsch Da könnte ich mir jetzt Habt ihr dort schon mal das Wasser pro- nichts ableiten, also, nee ... biert? Die Mösch ist der Spatz, »Spat zen brun- Andreas Klippert Nee, das darf man auch nen«. Hier war ehemals der Sing vo gel- gar nicht … markt, das Wasser fließt übrigens nur, wenn man auf den Knopf drückt. Wie, darf man nicht!? Allgemeines Aha! Patricio Arroyo Da ist ein Schild, sogar in 4 Sprachen! Und gleich eine neue Frage: Wenn ihr Besuch habt, was steht da an Be sich ti - Das glaub‘ ich jetzt nicht! In meiner gungen auf dem Programm? Kindheit hieß es immer, das stinkende Andreas Klippert Also ich hab scheinbar Schwefelwasser sei gut für die Gesund - was entdeckt, das selbst viele Aachener heit … nicht kennen, bei gutem Wetter gehe Nadine Kiesewalter Apropos Brunnen, ich mit meinem Besuch in den Tier- da fällt mir ein, es gibt doch am Orts- park, der ist wirklich schön. eingang den riesigen Brunnen mit den Mathis Groß Ansonsten halt die Innen - vielen Fontainen. Bei meinem Umzug stadt samt Dom und Dom schatz kam- hab ich meinem Freund erzählt, dass mer, das Standardprogramm … Da von Aachen im Vergleich zu Wien nicht so abgesehen: Ich glaube, wenn ich zwei der Knaller sei, er solle sich da mal Wochen zu Besuch wäre, dann würde keine Illusionen machen – und dann: ich Aachen wahrscheinlich besser ken- Ein fahrt Aachen, Sonnenschein und nen. Jetzt denke ich oft: Das kann ich ja die ser imposante Springbrunnen, nicht auch nächste Woche noch machen. schlecht! Habt ihr hier schon Euren Hobbys nach- Früher sind Autofahrer beim ›Auto- gehen können oder gar neue Hobbys ent- bahn-geradeausfahren‹ regelmäßig ein- deckt? Wandern, Golfen, Skaten, Frei - ge schla fen und in den Brunnen ›reinge- bad schwim men? brettert‹, deshalb gibt es da jetzt so eine selt same Verkehrsführung. Aber, Pa tri - Patricio Arroyo Dekorieren, (lacht) also cio, was ich dich noch fragen wollte – wie Wohnung einrichten. kommt es, dass du so ausnehmend gut Mathis Groß Ich muss mir erst noch den Deutsch sprichst? Theaterrhythmus mit Vormittagprobe- Patricio Arroyo Ich habe in Santiago Abendprobe einverleiben, die Nach - stu diert, aber nicht Gesang, sondern mittage dazwischen gehen so schnell Germanistik. Mit Musik hab ich erst rum, da war bisher noch keine Zeit für hier in Deutschland angefangen. Hobbys.

16 Andreas Klippert Chordirektor

Katharina Rahn Dramaturgin

Markus Weickert »Türetüre Lißchen« – Markus Weickert Ich finde, das Wetter das dürre dürre Lieschen? Super hat was Hanseatisches. schlankes Mädel oder wie? Nadine Kiesewalter Ja, und das besänf- tigt mich dann ein bisschen, denn es Ihr werdet es ja gleich sehen … Auf dem wäre ansonsten schon erbarmungs- Weg eine weitere Frage: Wart ihr in würdig: Regen, Wind, kalt … Oh, das eurer Freizeit schon mal in der Eifel oder »Ließchen«! Markus Latsch Ich hatte bisher nicht in der Euregio? mal die Zeit, herauszufinden, wie ich Markus Latsch Ja, Ikea Heerlen (lacht), »Türelüre Lißje us dä Klapperjass«, zum nächsten Tennisplatz komme, Zeit geht das schon als Freizeitaktivität ein altes Kinderlied: Die Jungs lassen zum Laufen hatte ich auch noch durch? Lißje beim Spielen nicht nach Hause nicht … gehen und dann fließt halt irgendwann Ich glaube nicht. Katharina Rahn Ich muss zum Joggen ein Bach die Klappergasse runter. Sehr erst mal eine halbe Stunde durch die Katharina Rahn Ich bin manchmal in ge mein … Gehen wir jetzt mal in Rich - Stadt, bis ich zu einer guten Strecke Belgien auf dem Land unterwegs, da ist tung »Wehrhafter Schmied«, dann zum komme. Das ist schon ein Nachteil, da man in einer halben Stunde ganz wo- Markt, da steht der »Karlsbrunnen« und könnte ich ein Auto gut brauchen. anders, es sieht dort alles anders aus, weiter den Büchel runter zum »Bah - es fühlt sich alles anders an. – Und ich kauv«, ›Bachkalb‹ – ein nachtaktives Markus Latsch Ich habe mein Auto war bereits zweimal in Maastricht. Teufelsgeschöpf, das Betrunkene er - gestern abgemeldet. Es gibt in Aachen schreckte und Kinder anfiel, die bei einfach nicht genug Parkplätze. Ich Markus Weickert Ich habe mir ganz fest Dunkelheit noch nicht zu Hause waren. hatte seit Dezember insgesamt über 50 vorgenommen, neben dem Beruf was Auf dem Weg noch ’ne Frage: Wenn ihr Knöllchen, bin sogar schon mal abge- in dieser Hinsicht zu starten. In »Nimm 2« gestalten solltet, die neue schleppt worden. Jetzt hab ich’s einfach Lüttich, Maastricht und Eupen war ich Mörgens-Reihe, bei der man sich eine zu meinen Eltern gebracht. schon. Auch in Richtung Monschau war oder einen Aachener aussucht, mit dem ich schon mal unterwegs. So, hier war ehemals der Fischmarkt und man einen Abend verbringen möchte: das ist das »Fischpüddelchen«: ›Püddel - Nadine Kiesewalter Im Hohen Venn soll Wüsstet ihr da jemanden? chen‹ heißt ›nacktes Kind‹. Anders als man sehr schön spazieren gehen kön- Mathis Groß Meinst du einen richtigen beim »Manneken Pis« in Brüssel kommt nen. Allerdings ist das Wetter ja oft »Ureinwohner«? das Wasser hier aus den beiden Fischen. nicht so danach, dieser ewige Niesel re- Und da hinten sieht man auch schon den gen … wobei wiederum die Vorstel lung Andreas Klippert (lacht) Ich glaube, »Türelüre-Lißje«-Brunnen, ein Highlight ganz schön ist, dass der Regen direkt der Knackpunkt ist tatsächlich, dass es in Bezug auf Brunnenmotivik. vom Meer kommt. niemand vom Theater sein darf. Die

17 Mathis Groß Korrepetitor

Inge Zeppenfeld Chefdramaturgin

meisten Leute, mit denen ich zu tun Eine letzte Frage: Was vermisst ihr in habe, arbeiten aber am Theater. Aachen? Markus Latsch Ich grüße meine Nach - Markus Latsch Wie gesagt: Parkplätze. barn und sag immer »Hallo« an der Katharina Rahn Ich vermisse Wasser. Theke im Supermarkt, aber ansonsten Dass man sich mal an einen See oder geht es mir wie Andreas. Fluss setzen kann. Patricio Arroyo Selbst mein Nachbar ist Patricio Arroyo Was ich vermisse, ist fast ein Theaterkollege. alles aus meinen Land: Alles was Essen Nadine Kiesewalter Ich habe neulich was angeht, Bräuche, Leute. Südamerika auf YouTube gesucht und da sehe ich in hat viel mehr Natur – es ist einfach einem Video, wie ein Auto an einem anders, es ist etwas, was du in der Luft Aachen-Schild vorbeifährt; in dem atmen kannst … Auto saßen drei Jungs und haben ge- Nadine Kiesewalter Bei mir hängt es rappt, die nennen sich der Tal-Clan – eigentlich immer eher an Menschen, aus der Talstraße, und da dachte ich: die ich vermisse, die Stadt Aachen an Wenn »Nimm 2«, dann mit denen! sich ist wirklich in Ordnung. Hier haben wir übrigens den »Hühner - Mathis Groß Ich vermisse eigentlich dieb« am Apfelbaum, der erklärt sich ja nichts. Das liegt auch daran, dass ich von selbst, oder? Und da unten kommt den Job zum ersten Mal mache, und da dann gleich auch schon der Puppen - ist so vieles neu, da hab ich gut zu tun. brunnen. Was sagt der Mieter unter dir dazu, dass Katharina Rahn Den find ich nun wieder du soviel Klavier spielst? richtig gruselig. Mathis Groß Ich hab ein E-Piano, da Markus Weickert Gruselig? Wieso denn kann ich über Kopfhörer spielen. das? Apropos Musik: Da wäre noch der kleine Katharina Rahn Ich finde Puppen oh ne- »Flötenspieler« im Elisengarten. Der hin unheimlich, und wenn sie dann stand dort jedenfalls vor dem Umbau. auch noch aus Metall sind und sich Mal sehen, ob es den noch gibt … Und bewegen … Das könnte, wenn man im der Kugelbrunnen in der Fußgän ger - Dunkeln vorbei geht, sehr gruselig zone, den könnten wir auch noch an - sein. schauen, der ist aus den 70ern, aus Edelstahl von Wasch ma schi nen trom- Da finde ich das »Bahkauv« aber un- meln. Aber ich sehe schon, die meisten heim licher. von Euch drängt es schon wieder in die Katharina Rahn Das ist doch bloß ein andere Richtung, ins Theater … Monster, das kann ich nicht so richtig ernst nehmen.

18 Der Besuch eines Weihnachtsmärchens, sam-Massentaugliche fürs »Volk« absetzt. der Schulbesuch eines Klassikers, ein Kon- Sollte aber angesichts der großen Vielfalt zertbesuch … Was war Ihre erste Be geg - von Theaterformen und -stilen nicht eher nung mit dem Theater Aachen? die Frage gestellt werden, wie die Ver mitt - lung des jeweiligen künstlerischen Zu sam - OB Marcel Philipp Die genaue Erinne - men hangs einer Inszenierung – über rung an die erste Begegnung verliert Stück einführungen, Publikums gespräche sich im Dunkeln. Ich weiß aber noch, und Publikationen hinaus – weiter verbes- dass es wohl eine Kinderoper war. sert werden kann? Außerdem erinnere ich mich an meh- rere Operetten, die ich gesehen habe – Einen Gegensatz zu konstruieren zwi- und auch an das Zusatzkissen, das den schen großem Publikumszuspruch und Kindern für die Nutzung im normalen exzellentem Theater halte ich für eine Sitz mitgegeben wurde. In jedem Fall unzulässige Vereinfachung. Es gibt war eine dieser Operetten »Die Fleder - nicht die pure Unterhaltung für das maus«. Als Kind fand ich es beein- simple Volk auf der einen und das auf- druckend, die räumliche Größe des klärerisch-anspruchsvolle Theater für Theaters zu erleben, das spannende Gebildete auf der anderen Seite. Die Geschehen auf der Bühne, die grandio- Theatergeschichte ist durchzogen von sen Bühnenbilder, die Musik, die jede Beispielen, die zeigen, dass dieser Faser des Körpers mitschwingen ließ Gegensatz nicht existiert. Mir ging es und die bunten Kostüme. Theater ist darum, darauf aufmerksam zu machen, eben ein Gesamtkunstwerk, das gerade dass jedes Theater Publikum braucht. auf Kinder seine besondere Wirkung Aufgabe von Intendanten, Drama tur- hat. gen, Schauspieldirektoren ist es, Qua - lität sicher zu stellen und zugleich das Da wird es mit der »Fledermaus« in der Ziel der Attraktivität für die Zuschauer kommenden Spielzeit ja ein Déjà-vu ge - zu beachten. Theater wird nicht ge- 2 Jahre ben. Wenn Sie Ihre jüngsten Theater be su - macht für leere Säle. Theater ist immer che im Theater Aachen Revue passieren angewiesen auf Publikum. Um zu Ihrer las sen: Was hat Sie begeistert? Frage zurück zu kommen: Die Vermitt - im Amt Begeistert war ich von der Aufführung lungsprozesse hin zum Publikum sind von »La Bohème«. Die Inszenierung eine Angelegenheit der Fachleute im Seit August 2009, also fand ich sehr authentisch. Theater, nicht des Oberbürgermeisters. sozusagen in seiner zweiten Gute Theaterleute beherrschen gewis- Sie nennen »Authentizität« als Kriterium. sermaßen eine kulturelle Bilingualität, »Spielzeit«, ist Marcel Es gibt nun einen anderen Aspekt, der ihnen gelingt es, auch Experimentell- Philipp Aachens Ober - beim Publikum immer wieder als Quali - Avantgardistisches für ein größeres täts maßstab genannt wird: die Werktreue. Publikum aufzubereiten. bürger meister. In unserem Was, glauben Sie, macht mit über 97% Da am Theater Aachen Veranstaltungen Auslastung den Zu schau ererfolg einer Ins - Magazin gibt er Auskunft wie z.B. die »Performance-Night«, Cross- zenierung wie »Viel Lärm um nichts« aus, Over-Projekte wie »An den Wassern zu über seine Theatervorlieben zu der einem erst einmal nicht der Begriff Babel« oder das Projekt A »Baal« oder »historisch-werkgetreu« einfiele? und seine Ansprüche an »Berlin Alex an derplatz« mit direkter An - das Theater. Shakespeare ist ein Gigant, Welt li te ra- bin dung an die Menschen vor Ort große tur. Zu Recht nannte Goethe ihn einen Resonanz finden, scheint das ja zu klap- »Stern der höchsten Höhe«. Viele wer- pen. Welches brennende Thema, das kon- den alleine deswegen in die Auf füh - kret die Stadt Aachen umtreibt, würden rung gehen, hinzu kommt die Neugier Sie im Theater Aachen be han delt wissen darauf, wie denn ein Stoff aus dem aus- wollen? gehenden 16. Jahrhundert heute insze- Auch die Themenwahl ist eine Aufgabe niert werden kann. der Intendanz. Ich bin überzeugt, dass Beim »Heutigen« wird es spannend. Da hat es ihr gelingen wird, immer wieder sich in Bezug auf Ihre Aussage, es müsse klassische und moderne, ungewöhnli- etwas »für die Masse« gezeigt werden, in che und traditionelle Stücke auszu- der Diskussion das Ganze zu einer Un ter - wählen, die allerdings aktuelle Pro ble - scheidung hochgeschraubt, die das Ex pe ri - me, die den Menschen auf den Nägeln Inge Zeppenfeld Interview mentelle für Insider gegen das Unter halt - brennen, zur Sprache bringen.

19 Aachen

20 Im ICE von Nürnberg nach Aachen: General- musikdirektor Marcus R. Bosch im Ge spräch mit Bernd Müllender über Klänge – im Kir chenchor der Heimat, in Aachen, Nürnberg und in der Bahn, über verschiedene Ap - plaus-Typen und über den speziellen Dirigen ten- und Orchesterklang.

& die Sinnlichkeit

Carl Brunn Fotos

21 Highnoon in der Meister- romantische Musik. Das zeichnet das Krach eine Partitur lesen und bin nicht Aachener Orchester besonders aus. abgelenkt. Im Zug versuche ich immer singerstadt. Abfahrt ICE Und natürlich der Wille und die Hin- zu lernen. (Holt ein Buch von der Dicke 720 nach Köln, pünktlich gabe zur Musik. eines großen Weltatlas heraus.) Hier, das ist ein Drittel Meister singer par ti - Gibt es einen »Marcus-Bosch-Or chester - 12 Uhr 00. Glück gehabt, tur, vielleicht zwei Kilo. (Marcus R. klang«? ein ganzes Abteil ist frei. Bosch macht Notizen darin, streicht mit Ganz bestimmt nicht. Ich finde, es darf Bleistift an.) Die Arbeit ist: eine Partitur Marcus R. Bosch bestellt keinen Dirigentenklang geben, son- einrichten, z.B. Taktgrup pen analyse. einen Pfeffer minztee. dern immer nur einen Kom po nis ten- Klassische Arbeit. Ich ergänze um Zei- klang, der natürlich wieder dirigenten- chen, wo ich einen Einsatz geben muss, spezifisch ist. Ich habe mich immer hier, eine Crescendo-Gabel zeichnen … dem Spezialistentum verweigert. Eine Herr Bosch, haben Sie als kleiner Jun ge Epoche befruchtet immer die andere. Und Sie kringeln viele Piano-Stellen an. gesagt: Mama, ich will Diri gent werden, ich Sind stille Stellen wichtiger als man mei- werd mal Karajan? Muss man als Dirigent autoritär sein oder nen könnte? Marcus R. Bosch Nein, Karajan als Be - ist man eher Dompteur einer Herde? Unbedingt. Es ist immer schwieriger, rufswunsch ist auch schwer möglich. Autoritär sein und Autorität haben sind ein Orchester von leisen Tönen zu Mit 14 übernahm ich die Leitung mei- zweierlei. Zunächst mal fühle ich mich über zeugen, weil das mit mehr Mühe nes ersten Kirchenchors, in Steinheim als Musiker unter Musikern. Ich pro- verbunden ist (schreibt dabei weiter). auf der Schwäbischen Alb, wo ich auf- biere auch mal gerne Ver schie denes, Das wird ein sehr anstrengendes Jahr gewachsen bin. Das war prägend, vor tausche mich aus. Letztendlich muss werden, wahrscheinlich werde ich Menschen zu stehen und zu motivie- man als Dirigent aber klare An sagen morgens manchmal im ersten Moment ren, erste Versuche, Ideen von Klang machen. Und Dompteur einer Herde – nicht wissen, wo ich gerade aufwache. umzusetzen, schon damals ein Spagat nein. Man ist vielleicht im Konzert 60 Fahrten Minimum Aachen-Nürn- zwischen Geistlichkeit und verschiede- Dompteur des Klanges, man kann berg hin und zurück werden es in der ner Motivierung der Sänger, eine Zeit, tatsächlich mit Körperhaltung, Augen Spielzeit 2011/12 sicher. In Nürnberg wunderbar und prägend, auch für mei- und Gesicht Klang bilden. Da können »Meistersinger«, »Traviata« und »Elek - nen Beruf. – Klavier zu spielen, hab ich Sachen entstehen, die man nie probiert tra«, dazu das größte Open Air in mit sechs begonnen, in einer musikali- hat. Und da fängt der Spaß erst an. Das Europa mit 60.000 Leuten. In Aachen schen Fami lie lag das nahe. Dann sind unbeschreibliche Momente, man als Premieren »Figaro« und »Tristan« kamen Klarinette als Neunjähriger, mit spielt eine Oper hundert Mal und es ist sowie fünf Sinfoniekonzerte, Kur park 11 der Kontrabass, mit 16 Orgel und mit jedes Mal neu. Classix, Gold & Silber, Neu jahr s kon- 18 der Gesang dazu. zerte in beiden Städten … Tenor? Da ist es wieder. Das Piepen der Tür, Ab - Naja, eher fauler Tenor. Es gibt den Würzburg. Bremsen fahrt Aschaffenburg. schö nen Satz: Wenn unten das da wäre, quietschen, wieder eine der was oben fehlt, wäre es eine schöne Das hab ich gar nicht gehört. Gerüche Mit tellage. Dirigent werden zu wollen, vielen Bahn durchsagen, das finde ich viel störender. Städte klingen hat sich erst während des Schul musik- Piepsen der schließenden nicht so sehr unterschiedlich, sie rie- stu diums entwickelt – dadurch, dass chen anders. München ganz anders als ich es ja schon ein bisschen war. Türen, draußen poltern Hamburg. Allerdings gibt es für mich Wohlfühlgeräusche. Neulich war ich in Sie sind städtischer Angestellter? Leute vorbei. Konstanz im Hafen; wenn an den Se - Ja, direkt dem OB unterstellt. Der Ti tel gel booten die Wanten gegen die Mas - meiner Stelle ist eine Aachener Be son - ten schlagen, das löst bei mir ein tota- Herr Bosch, Sie suchen nach anmutiger derheit seit Karajans Zeiten: Ge ne ral- les Glücksgefühl aus. Wenn es mir Perfektion eines Orchesters. Ob der akusti- musikdirektor der Stadt Aachen. Es ist schlecht geht, geh ich in einen Hafen schen Zumutungen im Alltag müssen Sie im Vertrag auch eigens betont, dass ich und alles ist gut. doch dem Irrsinn nahe sein. Ihr Di ri gen - mich um das gesamte Musikleben der tenkollege Kent Nagano schimpft über die Stadt kümmern soll. Daraus resultieren Suchen Sie auch Orte der Ruhe, etwa Kir - »Lärmverschmutzung der Welt« und Si mo - neue Formate wie »Aachen brahmst«, chen? ne Young sagt: »Nach einer Stunde in den die »Kurpark Classix« und die »Inter - Einkaufsstraßen von Tokio wer de ich In Kirchen genieße ich weniger die na tionale Chorbiennale«. wahn sinnig.« Stille, eher die Heiligkeit. Wie erreicht man mit einem Orches ter den Die Welt ist bestimmt viel zu laut. Aber gewünschten Klang? Und Stille im Konzertsaal? ich kann total abschalten. Auch in Zuerst müssen die Musiker natürlich Restaurants und Kaufhäusern, diese Kann schwieriger sein als Krach im die Fähigkeit zur technischen Höchst - Musik immer im Hintergrund – ich Alltag. Wenn im Konzert in das Pianis - leistung haben. Dann braucht es die nehm das gar nicht wahr. Das ist ein simo das Lüftungssurren einer Lampe stilistische Flexibilität, jedem Stil ge - großes Glück. Ich kann unter größtem hineindröhnt, kann einen das wahn- recht zu werden: Barock, Neue Musik, Lärm schlafen und in ziemlichem sinnig machen.

22 23 Oder das berühmte Bonbonpapier im Pub - Hören Sie, ob ein Martinshorn-Alarm eine immer neue Begriffe einen Geschmack likum. Lieber schnell aufreißen oder lang- reine Quarte ist? Oder gibt es schief noch differenzierter beschreiben sollen. sam, um nicht aufzufallen? gestimmte Retter? Kann ein ex pressiver Adjektivismus musi- kalische Schönheit beschreiben oder ha - Das zweite ist eindeutig schlimmer. Klar hört man das. Rein ist es selten. ben Sie wirklich schon mal einen, sagen Meist ist es mehr ein Geräusch. Wahr- Klatschen Publika unterschiedlich? wir, erdbeerig-waldbodenhaft-erdigen Ab - scheinlich sollen die Sirenen unrein gang in eine Schluss harmonie gezaubert? Total. Auch in einer Stadt ist der klingen, damit sie mehr aufschrecken. Applaus jeden Abend anders. Man hört Vielleicht habe ich das … Aber es ist Ihr Handyklingelklang? den Wochentag. Ich könnte da Wetten nicht so, dass ich das mit meinen Musi - drauf abschließen. Freitag ist anders Keiner. Ist meistens still geschaltet. Das kern planen würde. Ich arbeite zu - als Mittwoch, Freitag ist immer beson- Klingeln hat mein Leben zu sehr be - nächst technisch. Und mit Bildern nur, ders enthusiastisch. Wahrscheinlich, ein flusst. wenn ich merke, es geht nicht weiter. weil sich die Menschen auf zwei freie Neulich noch habe ich dem Blech ge- Ist die Met in New York ein Zu kunftstraum Tage freuen. Ich spüre das im Rücken, sagt, bei einer Schostakowitsch-Sin - oder die Scala in Mailand? wie die Leute dabei sind. Applaus kann fonie, nicht so breit, bitte kurz und ganz überschwänglich oder exaltiert sein. Oder die Berliner Philharmoniker – das scharf, als wenn Stalin was zertritt. Die Auch Stille – ist sie eine gelangweilte beste Orchester der Welt? – Es ist egal Sinfonie ist eine Ver herr lichung Sta - oder eine angespannte Stille? wo, wichtig ist mir, mit Spaß zu jeder lins, scheinbar, aber der Subtext ist Probe zu gehen. Für die Met hatte ich anders. Dann kann ich Atmosphäre lie- Und das Publikum, ist es von Stadt zu übrigens mal eine Anfrage für »Fi de- fern im Konzert. Stadt verschieden? lio«, aber da war ein großes Kon zert in Ist Aachen eine musikalische Stadt? Auch unterschiedlich, aber schwer zu Aachen. Das wollte ich nicht absagen. beschreiben. Der Aachener ist sehr be- Aachen ist eine Musikstadt. Es gibt geisterungsfähig, aber nicht so mutig: sehr viele sehr gute Chöre, mit vie- Der bekannte Titel in der Oper steht im Umsteigen Köln Hbf, len Wettbewerbserfolgen. Ob die Stadt Vordergrund, das Unbekannte hat es Gleis 5, »Ihre nächsten sehr musikalisch ist, weiß ich nicht. schwer. Der Nürnberger scheint neu- gieriger zu sein. Unbekannte Stücke Anschlusszüge…« Warum der Wechsel nach Nürnberg? sind dort nicht so ein Problem. Da spe- Nach zehn Jahren ist es eine gute Zeit, kulieren die Zeitungen das ganze Jahr, Das ist doch mal eine erotische Stim - dann war man lang an einem Ort und wie wohl der Spielplan sein wird. Das me … konnte etwas bewirken. Tape ten wech - spezifische Zugehen auf eine Stadt sel und Herausforderung. Nur, die An - wird in unserer Arbeit immer wichti- Was? fra ge aus Nürnberg kam, als wir uns ger: Die Stadt erspüren und die Na, die Durchsage. ge rade ein Haus in Aachen gekauft Menschen mitnehmen. hatten. Aber das Leben ist immer Sie achten ja doch auf Umwelt geräusche. Wie gehen Sie auf eine Stadt zu? anders als man denkt. Wenn ich jetzt Eine Stimme ist nie ein Geräusch! Sehr sehe, was in Aachen gekürzt werden Man merkt an vielen Reaktionen, wie erotisch, finden Sie nicht? Im Gegen- soll, war es genau richtig. Das tut rich- eine Stadt funktioniert. Aachen ist satz zu diesen quälenden automatisier- tig weh. Wie es in der Sache weitergeht, durch seine Geschichte sicherlich sta- ten Bandansagen auf Bahn höfen. scheint oft egal zu sein. Da wird nur tusorientiert. Und in Aachen ist un - kameralistisch gedacht, nicht mal wirt- glaubliche Sinnlichkeit gefragt, ästhe - Herr Bosch, was heißt es, musikalisch zu schaftlich. Nur in kurzfristigen Zahlen, tische Aha-Erlebnisse, wenn der sein? nicht in Werten oder Mehrwerten. Vor hang aufgeht und das Bühnenbild Sehr gute Frage. Wahrscheinlich eine zu sehen ist. Danach sehnt man sich in In Nürnberg ist das anders? der schwersten … Und sie ist kaum zu Aachen. beantworten. Man kann Musikalität Nach harten Printen kommen weiche Große Momente aus der Zeit in Aachen? spüren, auch Laien können das. Musi- Lebkuchen. Die Voraussetzungen in kalität kann auch nur eine Wahr neh - Bayern sind ganz andere. In Nürn berg Das Brahms-Requiem im Oktogon des mung sein, auch wenn ich selbst nichts habe ich bei einem fünffachen Budget Doms: Das ging sehr tief. Dieser Ort, spielen kann und keine Stimme habe. pro Stück ganz andere Mög lichkeiten. diese unbeschreibliche Heiligkeit und Musikalität kann heißen, Noten etwas Größe der Musik, des Raumes. Da mitzugeben, was da gar nicht steht. Aachen wird um Sie trauern. Sind Sie eitel konnte ich nur noch weinen. Ganz Oder auch, dass ich unter scheiden genug, sich darüber zu freuen? große Momente gab es bei der kann, warum mich oder andere oder Chorbiennale 2009. »Kaddish« – da Hmmm … Ich freue mich als Künst ler alle ein Stück von dem einen Sänger stand der ganze Saal. Und zum Ab - ganz ehrlich, wenn meine Arbeit wert- mehr berührt als vom anderen, auch schluss haben alle vor dem Rathaus geschätzt wird. Ist das eitel? Wenn es wenn die Noten von beiden genau »Der Mond ist aufgegangen« gesungen Aachen egal wäre, würde es mir was gesungen sind. Sich darin verlieren – und der war wirklich am Himmel. Da ausmachen. Was mir am Herzen liegt können, das ist große Musikalität … hat man ein Jahr vorher so eine Idee – ist, dass das was ich aufgebaut habe, und dann stehen da 5.000 Menschen Das sprachliche Feuerwerk vieler Kri tiker nicht von der Politik kaputt gemacht und singen. erinnert an bombastische Wein-Lyrik, wo wird. Dann würde ich wirklich trauern.

24 Haben Sie Freunde in Aachen gefunden? Absolut. Freundschaften zu leben ist allerdings sehr schwierig in unserem Beruf. Wir arbeiten viel abends, am Wochenende, manchmal fast rund um die Uhr. Auch Leute, die einen gut ken- nen, glauben, man tut nur so, als hätte man keine Zeit. Oder sie denken, man hat keine Zeit für sie. Und immer wie- der gibt es erstaunliche Fragen wie: Und die Musiker, machen die das voll- beruflich? Bei Opernchören ist die Fra - ge noch ausgeprägter. Dass das ein Be- ruf ist, ist sehr wenig bekannt. Man merkt das auch in der Politik, wenn mal wieder gekürzt werden soll: Der Künst - ler gilt immer noch oft als Hofnarr der Gesellschaft. Aachen Hbf, 16 Uhr 20. Frau und Tochter holen ihn ab. Investieren Sie jetzt

Und die Arbeit, Herr Bosch, wird noch zu - in beste Straßenlage. nehmen. Brauchen Sie für die Familie den 36-Stunden-Tag? Sichern Sie sich das attraktive Finanzierungsangebot Das wird heftig werden, abends »Meis - für den neuen SLK1. ter singer« dirigieren, frühmorgens zur Probe nach Aachen. Das wird eine gro- Erleben Sie den SLK jetzt bei einer Probefahrt, alle Motori- ße körperliche Herausforderung. Wann sierungen kurzfristig verfügbar. schlafen, wann arbeiten, wann Fami - lie? Und ich hab mir geschworen bis zum letzten Tag in Aachen präsent zu · Volle Flexibilität z.B. mit der Plus3-Finanzierung² sein, dass es nicht heißt, der kümmert · Drei Möglichkeiten am Laufzeitende: verkaufen, behalten sich nicht mehr. Und in Nürnberg sollte oder zurückgeben ich auch immer greifbar sein – neues · Haus, neues Orchester, neue Probleme. Effi ziente Motoren mit Spitzenwerten bei Drehmoment und Das ist ein Berg. Leistung · Wäre es nicht eine große Ab schluss num - Dynamisches, sportliches Design mer in Aachen im Juni 2012: Nicht Mahlers · Gebrauchtwagen-Hereinnahme aller Fabrikate »Sinfonie der Tausend«, sondern 30.000 im Tivoli als vierstimmiger Chor? Ich mache Mahler ja nicht, um mög- lichst viele Leute auf der Bühne zu Schon ab 369 €2 monatlich haben. Sondern ich kann alle Chöre einladen, mit denen ich hier in Aachen gearbeitet habe und nochmal doku- mentieren, wie wir versucht haben, das Musikleben zu befeuern. Wenn so ein Modell »Jedem Kind eine Stimme« an jeder Aachener Grundschule funktio- nieren würde, die 47 Grundschulen Mercedes-Benz Niederlassung Aachen der Daimler AG, Gneisenaustr. 46, Nähe Europaplatz, 52068 Aachen, Tel.: 02 41/51 95 0, zum Singen zu bringen – das wäre eine www.aachen.mercedes-benz.de, E-Mail: [email protected] nachhaltige Idee. Und dann irgend- wann alle zusammen in den Tivoli, das ¹Kraftstoffverbrauch innerorts/außerorts/kombiniert: 8,9–9,3/5,0-5,3/6,4-6,8 l/100 km; wäre ein tolles Projekt. CO₂-Emission kombiniert: 149-158 g/km. Die Angaben beziehen sich nicht auf ein einzelnes Fahrzeug und sind nicht Bestandteil des Angebots, sondern dienen allein Vergleichszwecken zwischen verschiedenen Fahrzeugtypen. ²Angebotsdetails SLK 200 BlueEFFICIENCY: Kaufpreis ab Werk 39.710,30 €; Anzahlung 9.786,62 €; Gesamtkreditbetrag 29.923,68 €; Gesamtbetrag 35.581,64 €; Gesamtlaufleistung 40.000 km; Laufzeit 40 Monate; Sollzins gebunden p. a. 5,83 %; effektiver Jahreszins 5,99 %; Schlussrate 17.869,64 €; mtl. Plus3-Finanzierungs-Rate 369 €. Ein Finanzierungsbeispiel der Mercedes-Benz Bank AG.

25 Caroline Schlockwerder Text / Wil van Iersel Fotos seitensprung.de

Fast alle wollen es, doch nur die Hälfte tut es: treu sein, lebens lang. Was in Opern wie »Un ballo in maschera« und »Le nozze di Figaro« oder in der Operette »Die Fledermaus« die Zuschauer in seinen Bann zieht, ist der Reiz der Versuchung, des Verbotenen, des Seitensprungs. Unsere Welt wird immer kleiner, Fremde treffen wir überall und selbst im eigenen Wohnzimmer – das Internet eröffnet dem Reiz des Neuen unzählige Möglichkeiten.

Sie nennen sich »Wildkätzchen«, »At tentiongetter«, Intim rasuren hat, ist bei »Attention getter«, 36, 1,80 m, »Suess aberwild« oder »Jetztodernie« und sind auf der Nicht raucher und von Beruf leitender Angestellter, an der Suche nach einem Abenteuer der besonderen Art. richtigen Stelle. Ganz normale Menschen auf der Suche nach sexuellen Begegnungen abseits des eigenen All tags. Eine Internetseite scheint bei dieser Suche ein erfolg- versprechender Partner zu sein, denn laut Eigenwer - Ein ›Mehr‹ würde nämlich auf eine Affäre hindeuten, und bung soll mit einem Minimum an Aufwand ein Maxi - die stünde nicht unter dem Stern der Einmaligkeit, mit der mum an Nervenkitzel und erotischem Abenteuer man den Sei tensprung in Verbindung bringt und die ihn ent- mög lich gemacht werden. Nur wenige Mouseklicks und schuldbar machen würde. Eine Affäre bringt Ver handlungen eine Bank einzugs ermäch tigung sind nötig, damit dem und Diskus sionen mit sich, eben das, was zu einem normalen Nutzer der Website »Seitensprung: die erogene Zone im Beziehungsalltag gehört. Und der soll ja – für eine gewisse Internet« Partner vorgeschlagen werden können, die Zeit – ausgeklammert werden. dem Wunsch nach einer erotischen Begegnung entspre- Was genau im Raum des Seitensprungs passiert, wie er aus- chen. Einfach, diskret und vor allem: sexy. sieht und wo dieser Raum sich befindet, soll ein Geheimnis Der Nervenkitzel beginnt schon, wenn man zum ersten bleiben. Um dieses zu wah ren werden Anstrengungen un - Mal die Seite aufruft. Der Computer wird zum Kompli - ternommen, die sich nur da durch erklären lassen, dass allein zen, er allein speichert und weiß somit von persönlichen der Gedanke an die Ge fahr, entdeckt zu werden, erotischer Da ten zu Alter, Geschlecht, Erscheinungsbild und vor Natur ist. Das Alibi wasserdicht machen, keine Spuren hin- allem den erotischen Vorlieben. Von denen hat man terlassen und so tun, als wäre nichts passiert, das alles noch nicht mal der besten Freundin, geschweige denn gleicht der Taktik, ein Ver bre chen zu vertuschen. Die Kon - dem eigenen Partner berichtet. Allein vor dem Com pu - sequenzen des Ent decktwerdens sind nicht absehbar und ter, vielleicht zur nächtlichen Stunde, steht man zu sei- deshalb ebenfalls so spannungsgeladen wie die Planung und nen geheimen Wün schen und Phan tasien und teilt sie Durchführung des Seitensprungs. mit An deren. Das verschafft Erleichterung. Mit dem Ist der »Final Showdown« erst der Anfang eines Be zie - Blick auf die tägliche Besucheranzahl der Seite scheint hungs dramas? Be findet man sich nun am Scheideweg oder es ein ganz normaler Vor gang zu sein, sich im Internet bleibt doch alles beim Alten? Fragen über Fragen und wir mit den Menschen für besondere Erlebnisse außerhalb bleiben die Antwort nicht schuldig. Es handelt sich um einen der eigenen Beziehung zu verabreden: »Wildkätzchen«, guten Stoff, Beispiele gibt es genug und meist wurden sie 36, von Be ruf Beamtin, vollschlank und verheiratet von uns, also dem Leben selbst, ge schrieben. sucht einen Mann zwischen 35 und 40, der den Wunsch nach anregendem Schrift wech sel, Reizwäsche und Wir baten den Fotografen Wil van Iersel sich dem Thema Seitensprung in seinen Bildern zu nähern. Kuschel sex an ungewöhnlichen Orten mit ihr teilt. Wer Auf den Fotos S. 27 – 31: Astrid Pyttlik / Bettina Scheuritzel, Markus Weickert / Joey hingegen Lust auf Rollenspiele und eine Vorliebe für Zimmermann / Nadine Kiesewalter / Emilia Rosa de Fries, Philipp Manuel Rothkopf.

26 Quellenhof 29-03-2011 – 11:26

27 Gerlachstraße 06-04-2011, 13:32

28 Club Cherie 31-03-2011, 14:00

29 Quellenhof 04-04-2011, 16:19

30 Luerweg 05-04-2011, 19:55

31 TOM WAITS / KATHLEEN BRENNAN / ROBERT WILSON DAS DSCHUNGELBUCH Familienstück mit Musik ab 7 Jahren WOYZECK nach Motiven der Erzählungen nach Georg Büchner mit Musik von Tom Waits von Rudyard Kipling AB 18. SEPTEMBER 2011 AB 18. NOVEMBER 2011 URAUFFÜHRUNG DIE GESCHICHTE TOMORROW, MAYBE … ÜBER-LEBEN IN DIKTATUREN VOM SOLDATEN Musikalisches Bühnenwerk für Schauspieler Internationales Projekt und Kammerspielensemble von Igor Stravinsky von Ludger Engels und Jürgen Berger AB 15. MÄRZ 2012 AB 23. SEPTEMBER 2011 SCHAF KING ARTHUR Kindermusiktheater ab 5 Jahren von Semi-Oper von Henry Purcell Sophie Kassies zu einem Schauspiel von John Dryden AB 06. OKTOBER 2011 AB 01. APRIL 2012

GRENZG ÄNGER Hier kommen wir nicht lebendig raus. Versuch einer Heldin

Erzähler Draußen war Winter Das hatte Ira in ihrer Empörung vergessen. Der Wind pfiff sein eisiges Lied Der Schnee täuschte Reinheit vor Und auf der kalten Bank saß ein alter Mann. Ira Hallo. Ich suche einen Mentor. Mentor Einen was? Ira Einen Mentor, einen Ratgeber, einen weisen Alten, der mir Hinweise geben kann für meine aktuell jetzt beginnende Reise in ein anderes Leben. Mentor Und wie kommst Du auf mich? Ira Sie sehen ziemlich alt aus. Mentor Ja, das bin ich. Ira Sie haben einige der Reisen schon hinter sich, die ich erst vor mir habe. Sie haben viele Enttäuschungen erlebt. Das hat Sie zu einem erfahrenen Mann gemacht. Mentor Ich hätte lieber weniger Enttäuschungen erlebt und wäre dafür ein kindischer Mann geblieben. Ira Schade. Aber dafür wissen Sie jetzt, wie es geht. Mentor Wie was geht? Ira Das Leben. Mentor Ach, das. Ira Ja, das. Mentor Da müssen wir alle durch. Ira Das ist doch schon mal ein wichtiger Hinweis. Wie war das bei Ihnen, alter Mann? Mentor Ach, damals gab es noch kein Touchpad und kein Internet. Ira Aber die Langweile, die gab es doch auch schon. Mentor Doch, ja. Aber wir haben Musik gemacht gegen die Langeweile. Tagein, tagaus. Ira Aber das ist doch auch langweilig. Mentor Für uns hat das Sinn gemacht damals. Die Musik schien von einer Martin Heckmanns besseren Zukunft zu handeln und sie schien immer nach vorne zu wurde 1971 in Mönchengladbach gehen. geboren. Mit »Schieß doch, Kauf- Ira Was macht die Musik jetzt? haus!« wurde er in der »Theater Mentor Wahrscheinlich geht sie immer noch nach vorne. Aber sie nimmt mich heute«-Kritiker umfrage zum nicht mehr mit. Nach wuchsautor des Jahres 2002 Ira Du bist kein Mentor. Du bist nur ein alter, betrunkener Mann. gewählt und gewann bei den Mül- Ira wendet sich ab. heimer Theatertagen für »Kränk« den Publikumspreis. 2007 wurde Mentor Aber ich könnte Dir Ratschläge beim Whiskeykauf geben. sein Stück »Wörter und Körper« Ira Danke, ich trinke nicht. zum Heidelberger Stückemarkt Mentor Noch nicht, mein Mädchen, noch trinkst Du nicht. eingeladen. Am Theater Aachen Ira Ich muss wieder rein. Ich hab meine Jacke vergessen. war in der Spielzeit 2006/2007 bereits ein Stück von Martin Abdruck mit freundlicher Genehmigung des Suhrkamp-Verlag, Theater und Medien Heckmanns zu sehen: »Das wunderbare Zwischending«.

33 »Der große

Einzelne«

Wir scheinen in unserer Gesellschaft wieder einmal vor etwas Neuem zu stehen: Nachdem unser Land die Praxis politischer Ideologien in alle Richtungen hat erleben müssen, was uns rückblickend vorsichtig gemacht hat, nachdem wir die großen und kleinen Koalitionen unseres jetzigen Parteiensystems erlebt haben, die uns für die Zukunft nicht wirklich hoffen lassen, und nachdem wir selbst dem Rückzug ins Private gefrönt haben, was uns die Gegen wart nur kurz versüßt hat – nach alledem scheint aus dem Zusammenspiel dieser Erfahrungen jetzt so etwas wie eine unpolitisch-politische Bewegtheit des Einzelnen zu entstehen: Allein auf sich gestellt, fragt man nach dem Ganzen. Einen Namen hat diese Tendenz noch nicht. Schauen wir nach Indikatoren dieses Phänomens.

34 Inge Zeppenfeld / Katharina Rahn Text

Zwei Freunde, nahezu gleichaltrig, stel len fest, dass Die Ereignisse der letzten Monate – Stuttgart 21, Anti- sie sich in Jahr zehn ten über vieles Private ausge- Atomkraftbewegung, die überraschend hohe Beteiligung bei » tauscht haben, Leiden schaften, Ehen und Tren nun - den Landtagswahlen in Baden-Würt temberg – haben dazu gen, Erfolge, Ängste und To des fälle, dass aber eines zwi- verleitet, von »Bürgeremanzipation« oder gar von »Politik - schen ihnen seltsam unbesprochen blieb: An welche verdrossenheit war gestern« zu sprechen. Aber an dieser grundlegenden Werte glaubst du eigentlich, wenn es nicht schnellen Vereinnahmung des Phänomens stimmt etwas um dich, sondern um uns alle geht? Kurz: Wofür stehst du?« nicht, denn was auch immer die Menschen bei uns umtreibt, eines liegt den meisten fern: Sie wollen sich weder von In diesem Ankündigungstext für das Buch »Wofür stehst staatlichen oder medialen Strategien noch von politischen du?« wird deutlich, welchen Schritt es für die beiden Ü50er- Parteiprogrammen oder gesamtideologischen Marschrouten Autoren Giovanni di Lorenzo, »Zeit«-Chefredakteur, und vereinnahmen lassen. Wo im Iran, in Thailand oder in Axel Hacke, »Süd deutsche«-Kolumnist, bedeutet, über das Nordafrika die Massen etwas Großes bewegen, scheint hier Private hinaus eine persönliche Standpunktanalyse zu be - eher im Ein zelnen etwas vorzugehen, man ahnt, was es ist, treiben, die ausdrücklich keine ideologische Verortung der aber man weiß nicht, wie es heißt … Welt leisten will, sondern erst einmal nur eine Ver bin dungs - linie zwischen sich selbst und gesellschaftlichen Prozessen Eine junge Studentin kommt von einer Protestaktion zu ziehen möchte. Es ist also wieder etwas wert, was der »Stuttgart 21« zurück. Sie ist entsetzt vom Wasser wer fer ein- Einzelne erlebt hat und welche Schlüsse sich daraus erge- satz und dem harten Vorgehen der Polizei. Sie war dorthin ben. gegangen, weil sie verhindern wollte, dass 25 Bäume im Stuttgarter Schlosspark gefällt werden. Politisch sei sie Ein Vorsprechen im Theater: Ein junger Schauspieler hat nicht, sagt sie, weder grün noch sonst irgendwie öko-organi- sich für seine Bewerbung um ein Engagement gezielt eine siert. Es war ihr speziell um diese Bäume gegangen, wun- Szene aus dem Stück »Wohnen unter Glas« von Ewald Pal- derschöne Platanen. Also bitte keine Ideologie, wo es um mets hofer ausgesucht: Er be wegt sich durch die »dunklen etwas Spezielles – und nur um das – geht! Schluchten einer Geiz-ist-Geil-Filiale«. Er will unbedingt ein Produkt: das »totale Produkt mit totalem Psycho mehr - Die Journalisten, der junge Mann in der Elektrofiliale, die wert«. Er will die »iPod-Nutte«. Sie ist käuflich. Er kämpft Studentin und auch die Protagonisten vieler Schau spiel- mit sich und dem Kauf und der Geilheit und der Liebe, stücke der kommenden Spielzeit – Franz »Woyzeck«, deren Abwesenheit er mit dem Kauf umso deutlicher spürt: »Michael Kohlhaas«, der »Volksfeind«, die fünf Normal - »Es ist ja nur kurz, dass sie irre geil macht« – eine Einsicht neu rotiker in »Konfetti! Ein Zauberabend für politisch gepaart mit dem Entschluss, »nie mehr öffentlich diesen Verwirrte«, die junge Ira, die in »Hier kommen wir nicht iPod für sich lügen zu lassen. Nie mehr unpolitisch geil lebendig raus« versucht, eine Heldin zu sein, die »Selbst- sein«. versucher« , die in der Uraufführung im Mörgens ein Jahr lang ohne ökologische Sünde leben wollen – ihnen allen Was ist aber nun der Entschluss eines kleinen persönlichen sehen wir ins In nerste und finden persönliche Antworten Verzichts auf ein Elektrogerät gegen die wirklichen Pro ble - auf gesellschaftliche Fragestellungen. Einige verrennen me unseres Planeten? Es ist wahrlich keine »neue Revolte«, sich, die meisten scheitern, wie das im Theater halt meistens die der Einzelne da lostritt, kein Umsturz, keine Weltre vo lu- so ist. Aber Ira wird am Ende sagen: »Schmerz ist besser, als tion. Vielleicht wäre es angemessen zu sagen, dass er ein- nie gelebt zu haben«. fach nur gegen den eigenen inneren Schweinehund an - kämpft, dass er um Haltung ringt, nach einer persönlichen, »Der große Einzelne« titelte die Zeitschrift »Theater der relevanten und konsequenten Haltung sucht im Dickicht der Zeit« ihre April-Ausgabe. Ein bekannter Regis seur war westlichen Welt und ihren kapitalistischen Ablen kungs- gemeint. Aber vielleicht ist ja das auch ein möglicher Begriff manövern? für das Phänomen, für das es noch keinen Namen gibt.

35 1 Um dir das Leben zu ver - süßen: Was gehört umgehend Fragen erfunden? Über Ohren, 5 Boxtraining und Fragen Katharina Rahn Computerhighscore

Julia Brettschneider Schauspielerin

1 Die Erfindung, die mir 3 Ich koche jeden Tag. Ei - 4 Keine Ahnung. Hab ich das Leben ver süßen würde, gent lich sehr unterschied - noch nie drüber nachge - ist längst gemacht. Es ist liche Sachen, oft aber auch dacht. Aufgefallen ist mir eigent lich auch keine Er - pha senweise immer das nur, dass ich nie auf die findung, sondern eher ein gleiche, so habe ich über ein Dinge achte, die an dere bei revolutionärer Gedanke, und halbes Jahr jeden Tag sich als problematisch em p- ich habe die Hoffnung, dass frische Nudel suppe mit finden. Wenn jemand zum ich daran noch teilhaben Gemüse gegessen, im Beispiel sagt, na ja ich bin ja kann. Also was mir das Moment koche ich haupt- auch so klein, oder meine Leben so richtig versüßen sächlich Reis. Anfangs war Nase ist so und so, dann fällt wür de, ist das bedin gungs - der afghanische Reisver - es mir erst auf, wenn ich da- lose Grund einkommen. Die käufer erstaunt, wie oft ich rauf hinge wiesen werde, und Vorstellung, Kunst machen ihm die Fünf-Kilo-Säcke ich denke »stimmt«, oder zu kön nen ohne die Not- Basmati-Reis ab gekauft »stimmt nicht«, auf jeden wen digkeit, Geld zum Über- habe, mittler weile hat er Fall schade, weil ich jetzt leben verdie nen zu müssen, sich daran gewöhnt. Viel immer denken muss, man ist ist eine absolute Ideal vor- Gemüse. Und manch mal die klein, oder hat der aber stellung für mich. muss es ein kurzge bratenes eine merk wür dige Nase – Rinderfilet sein. Zu be son - viel leicht auf die Art und 2 Ein Foto des blühenden deren Anlässen. Weise, wie jemand spricht, Hasel nus sstrauchs, der vor mit Wor ten und Gesten. dem Fenster im Hof unserer ehemaligen Berliner Woh - 5 Bestimmt. nung steht.

36 2 Unter Berücksichtigung 3 Der Probenalltag lässt oft 4 In deinem Job wirst du 5 Man sieht dich vor allem des sen, dass man am Thea - wenig Zeit für Entspannung. fort wäh rend mit neuen Kol - als Schau spielerin/ Sän ge - ter nicht reich wird um gro - Vieles wird auf die Schnelle legen und fremden Men - rin am Theater: Besitzt du ße Kunst zu kaufen: Was erledigt. Wenn du einen schen konfrontiert: Worauf (noch) verborgene Talente? hängt zu Hause an deinen Nachmittag oder Abend frei achtest du bei jemandem Wänden? hast: Kochst du gerne und als erstes? wenn ja, was?

Irina Popova Sängerin

1 Das Leben hat viele süße Seiten. Schokolade ist manch mal ein Ausgleich für unsere Probleme. Aber wir sollten vor allem mehr an uns glauben, dann werden wir immer etwas Neues er- fin den gegen unsere Probleme. 2 Bilder und Erinnerun gen von meiner Familie, meinen Freunden und meiner ersten Produk tion. 3 Ich koche jeden Tag und das sehr gerne. Meine Toch- ter liebt meine Sonntags- Waffeln mit Schokolade. Die mache ich, wenn ich die Zeit Elke Borkenstein dafür habe. Schauspielerin 4 Wir sind im Grunde alle nur Menschen – lustig und 1 Rausch ohne Kater. 3 Abends bleibt tat sächlich nett ist immer ›in‹. wenig Zeit, deshalb koche 2 Ein Bild von Karen 5 Eine Frau hat immer ich mir mor gens gerne mal Koltermann. versteckte Talente, das sollte ein indone si sches Reis ge - aber auch so blei ben, denn richt mit ge bra tenen das macht sie aufregend für Schwei neöhrchen. andere Menschen. 4 Ohren. 5 Ja.

37 5 Ich glaube, weitere Ta - lente besitze ich nicht. Ich treibe relativ viel Sport und habe einst damit angefan- gen, meine Freunde zum Be siegen des inneren Schweinehundes zu moti- vie ren. Einmal wöchentlich habe ich für sie ein relativ Astrid Pyttlik hartes Fitnessprogramm Sängerin angelei tet, welches auf dem Kon di tionstraining der Bo- 1 Für mich gehört unbe - 3 Ich koche selber gerne xer basiert und Elemente dingt der »Beamer« von und probiere auch Neues aus dem Box sport beinhaltet Scotty aus »Star Trek« oder aus. Seit ich mit einem hat. Ihre Körper haben sich »Raum schiff Enter prise« er - Portugiesen das Leben teile, schnell ver ändert und das funden. Ich ver bringe ein - versuche ich mich auch hin hat sie weitermo tiviert. fach unheimlich viel Zeit im und wieder an dieser Küche. Darauf bin ich schon ein Auto oder in der Bahn, weil Doch im Leben komme ich bisschen stolz, aber trotz - ich, nicht nur berufsge bun- nicht an die Künste seiner dem glaube ich nicht, sport - den, viel herumreise, um Mutter heran, wenn sie zum lich besonders talentiert zu Familie oder Freunde sehen ge meinsamen Essen bittet. sein. Ich muss mich jedes zu kön nen. Es wäre viel Für ihr butterzartes Fleisch Mal aufs Neue selbst dazu schö ner und weniger an - sterbe ich gerne :) überreden! strengend, wenn man sich 4 Gerade weil wir so viele sofort von einem Ort zum Menschen in kurzer Zeit nächs ten beamen könnte! kennenlernen, bringt mich 2 Meine Wände zu Hause der erste Eindruck eigent- sind eher einfach gehalten, lich nicht sehr weit. Es ist allerdings auch farbig ge - natürlich schön, wenn man strichen bzw. mit Kunst - sich auf Anhieb sympa - steinen ver ziert, daher gibt thisch ist, und das beein - es an der Wand nur einen flusst ja auch das Zusam - Spiegel und ein paar Schall - menarbeiten. Ich bin lieber platten im Wohnzimmer. zu Beginn etwas zu rück - haltender und taue erst mit der Zeit auf, wenn ich mich in die Situation einge lebt habe.

38 5 Fragen

1 Was gehört um- gehend erfunden? 2 Was hängt zu Hause an deinen Wänden? 3 Kochst du gerne und wenn ja, was? 4 Worauf achtest du bei jemandem als erstes? 5 Besitzt du (noch) verborgene Talente?

Katja Zinsmeister Schauspielerin

1 Etwas, das Städte wie zum Beispiel Aachen ans Meer verlegt. Oder besser das Meer dahin bringt, dass ich es von meinem Schlaf zim - Bettina Scheuritzel merfenster aus sehen kann. Schauspielerin Das wär’ super! 2 »Black cross« von Kasi- 1 Teleportation. mir Malewitsch, »Caribbean 2 Der aktuelle Leporello Sea, Jamaica« von Hiroshi und mein »Hausfreund«. Sugimoto und ein Foto ka- lender von meinen Neffen. 3 Ich backe gerne nachts. Meist Geburts tagskuchen. 3 Ja, sehr gerne. Am liebs- ten mache ich Spaghetti. 4 Seine Stimme. Eine Art aglio, olio e 5 Als Kind habe ich eine peperon cino – aufgepimpt Spülmaschine gewonnen mit Kabanossi und Paprika. und vor kurzem ein Und dazu einen gemisch ten Navigationsgerät. Salat. 4 Auf die Nasenspitze! Nein. Keine Ahnung. Meine besten Freunde waren mir bei den ersten Begeg nun gen eher suspekt. Also versuche ich, so lange wie möglich offen zu bleiben. 5 Mega Jump. Mein Highscore: 425659

39 Gestern, so nah Über eine politische Reise

Jürgen Berger Text & Fotos / Ludger Engels Fotos

or wenigen Jahren noch war Erst heute, mehr als dreißig Jahre spä- das The ma tabu. Heute aller- ter, beginnen die Überlebenden des dings schreiben die Zeitungen Autogenozids zu sprechen. Viele von Vdes Landes darüber und all- ihnen waren damals gerade dem Teen - mählich wird auch in den Familien da- ager alter entwachsen und steuern heu - rüber ge sprochen, wie das war, als die te ihr fünftes Lebensjahrzehnt an. Khmer Rouge die Macht in Kam bod - Spricht man mit ihnen, stößt man auf scha übernahmen und innerhalb kür- Geschichten wie die von Sivath San - Der Journalist Jürgen Berger (l.) und zester Zeit eine Folterkammer aus dem tang. Sie betreibt in Phnom Penh ein Chefregisseur Ludger Engels (r.) Land machten. kleines Geschäft und bietet alles an, beschäftigen sich bereits seit längerer Zeit was in den nächsten Stunden notwen- mit dem Thema Über-Leben in Diktaturen. Bis zu zwei Millionen Kambodschaner dig sein könnte, wenn man direkt Ihr Projekt »Tomorrow, maybe …« wurden in den 1970er Jahren durch das gegenüber diesen gruseligen Ge bäu - wird gleich zu Beginn der Spielzeit in Regime des Diktators Pol Pot ermordet. detrakt besichtigt: Trinkwasser, etwas der Kammer Premiere haben. Drei Jahre dauerte der Spuk, dann Obst, Batterien. marschierten die Vietnamesen ein und Die Kunstorganisation »Amrita Performing die Khmer Rouge zogen sich ins unzu- Dass Sivath Santang gerade hier ihren Arts«, die in Phnom Penh zur Förderung gängliche Kardamon-Gebirge zurück. Lebensunterhalt verdient, ist außerge- des breiten Spektrums traditio nel ler dar - Das Land verharrte allerdings noch wöhnlich. Schließlich verbirgt sich hin- stellender Kunst ge gründet wurde, wird in Jahrzehnte in Schockstarre. ter den hohen Mauern auf der anderen die Arbeit eingebunden sein.

41 Seite der Straße das berüchtigte Folter - Zwecke der Kin der zeugung anordne- gefängnis S 21, in dem das Regime der ten. Wer sich weigerte, wurde ermor- Khmer Rouge quälen und morden ließ. det. In die Mordmaschinerie geriet man Vor drei Jahren vertrat sie einen Mann, schnell. Häufig genügte schon das der zur Heirat mit einer Frau gezwun- Tragen einer Brille, um verdächtig zu gen wurde: Sou Sotheavy wohnte und erscheinen und in einer der Zellen zu wohnt im Körper eines Mannes, wusste landen, in denen die Khmer Rouge fol- aber schon damals – ich bin eine Frau. terten und mordeten. Heute rangieren Als er das dann nicht mehr verbergen Touristenbusse vor der Stätte des konnte, kam zu der Tortur der Ehe mit Grauens, in der wohl auch der Vater einer Frau, für die er nichts empfand, von Sivath Santang zu Tode gequält eine Hölle der De mütigungen, Miss - wurde. handlungen und Vergewaltigungen. Er - Spricht man mit ihr über die Tage, die zählt Sou Sotheavy das heute, tut sie es ihr Leben veränderten, ist sie den mit einem Leuch ten im Gesicht und so Tränen nahe. Ja, es seien junge Khmer anmutig, dass man den Eindruck ge - Rouge gewesen, die ihren Vater abhol- winnt, die Welt könne ihr nichts mehr ten, ihn dann nach einigen Tagen aber anhaben. wieder zurück brachten. Die Familie So unterschiedlich kann das sein, wenn atmete auf, aber plötzlich standen sie aus ›Gestern‹ plötzlich ›Heute‹ wird. wieder vor der Tür. Danach hat sie Beginnt zum Beispiel Chum Mey zu er - ihren Vater nicht nur nie mehr wieder zählen, meint man einer Per for man ce gesehen, sondern wurde selbst ver- beizuwohnen. Der Ingenieur überlebte, schleppt und erlebte das Grauen in den weil die Khmer Rouge ihn für techni- Arbeitslagern des Landes am eigenen sche Reparaturen brauchten, die in Leib. Dass sie heute ausgerechnet di - S 21 anfielen. Trifft man sich heute mit rekt gegenüber der berüchtigsten Fol - ihm in der ehemaligen Folterstätte, hat terstätte dieser Jahre einen kleinen La- man den Eindruck, jeder Winkel des den betreibt, ist ein bewundernswerter Gebäudes beginne für ihn zu leben. Akt der täglichen Ver ge gen wärtigung. Hier zum Beispiel, da, dort habe man ihn zu Boden gedrückt, die Hände auf Sie will sprechen, unbedingt, so sehr den Rücken gefesselt, ihn dann ange- sie auch mit den Tränen kämpft. Nur schrien und geschlagen. Chum Mey so, sagt sie, ertrage sie die Erinnerung. führt das vor, als überwältige ihn die Nicht alle Überlebenden können das. Erinnerung und als helfe ihm die kör- Von Judith Strasser erfährt man, dass perliche Vergegenwärtigung weiter. viele Opfer lieber vergessen wollen. Oder der Schauspieler Khoun Vuthy, »Erinnern ruft nur Schmerz hervor.« den man heute in der Kunstakademie Die Berliner Psychologin ist in Kam - trifft, wo er Schauspiel unterrichtet bod scha für den Deutschen Ent wick - und einen ganz anderen Modus der lungsdienst tätig. Sie unterstützt, berät Auseinandersetzung mit einer Zeit und arbeitet mit den Opfern, die der- gefunden hat, in der er noch ein Junge zeit vor dem Internationalen Tribunal war. gegen die letzten noch lebenden Täter von damals aussagen und in diesen Khuon Vuthy versteckt seine Erin ne - Pro zessen von der Berliner Rechts - rungen hinter einem allgegenwärtigen anwältin Silke Studzinsky vertreten Lächeln und stimmt dann plötzlich werden. Auch sie ist schon seit einigen eines der Lieder an, die er singen soll- Jahren vor Ort und recherchiert. te, während sein Vater für die Khmer- Berichtet sie von ihrer Arbeit, kommt Kader kochte und die Revolutions- sie immer wieder auf die Zwangs ehen Garden die Auslöschung ihres Hei - zu sprechen, die die Khmer Rouge zum matlandes exekutierten. Er gehört zu

42 denjenigen, die im neuen Kambodscha ein Auskommen gefunden haben und spielt immer mal wieder in internatio- nalen Filmproduktionen. Ansonsten aber gilt: Der wasser- und fischreiche Agrarstaat gehört immer noch zu den ärmsten Ländern der Welt. Ein ge - zwängt zwischen den wirtschaftlich so viel potenteren Ländern Thailand und Vietnam bricht in Kambodscha zwar eine neue Zeit an, von den neuen öko- nomischen Möglichkeiten profitieren allerdings nur wenige. Und dann wäre da ja auch noch die Vergangenheit, mit der so viele nicht wirklich im Reinen sind. Sicher, da ist das reiche kulturelle Erbe wie die majestätische Tempelanlage Angkor Wat, zu der es heute wieder Touristen - ströme zieht. Bewegt man sich aller- dings nur einige Meter abseits der tou- ristischen Pfade, stößt man überall auf Geschichten wie die von Huy Taing. In Zeiten des Terrors lebte er in der Hauptstadt, heute allerdings zieht er es vor, weitab der Metropole in Stung Treng ein kleines Café zu betreiben. Das ist im Norden des Landes, nahe der Grenze zu Laos. Zwischen den Tischen und dem majestätisch in Richtung Südchinesisches Meer fließenden Me - kong liegt nur eine schmale Ufer straße. Beginnt er zu erzählen, was er als jun- ger Mann erdulden musste, wirkt er ruhig und gefasst. Sechzehn Stunden harte Feldarbeit habe er täglich ver- richten müssen. Und dann diese stän- dige Todesangst, wegen einer Kartoffel zum Beispiel, die er in einer Ho sen ta- sche verschwinden ließ. Aus Sicht der »Steinzeitkommunisten« war das Lan- des verrat. Schließlich wollte man Mil - lio nen Kambodschaner zu landwirt- schaftlichen Arbeitsmaschinen umer- ziehen. Huy Taing überlebte und wirkt heute, als habe er mit den Jahren des Terrors abgeschlossen. Wie es ihm tatsächlich ergeht, wenn die Vergan - genheit ihn einholt, weiß aber wohl nur er.

43 familie

I. II. die familie der hort alles guten der schutzort schutzraum ein geheimnisse werden vererbt weiß die psychologie bunker aus liebe man wird leicht verschüttet aber natürlich geheimnis ist macht und ohnmacht sind wir geliebt worden aber natürlich sind wir verstanden schweigen kann dem warten dienen dem warten auf den worden aber natürlich hatten wir freunde richtigen zeitpunkt zu sprechen er wartet noch immer hat das sprechen gar nicht gelernt ist wir waren kuckuckskinder wie junge hundewelpen waren nicht zu wort gekommen wir unterwegs in der sonne den straßen auf bäumen im wald sie haben ihm das maul beizeiten gestopft denn darüber in unserer eigenen welt im rudel war alles so leicht so sollte spricht man nicht es bleiben und so denkt er stattdessen wir alle hatten geheimnisse aber nicht voreinander allein wir wussten alles von uns denn alleinsein hat er gelernt alleinsein ist vorraussetzung ja wir waren freunde zum denken wir waren blutsbrüder kuckucksgeschwister ja natürlich ist er geliebt worden wir waren aliens gemeinsam auf forschungsmission ja natürlich hatte er freunde aber ja wir hatten freunde gute freunde beste allerbeste freunde geheimnisse werden vererbt die schienen normal zu sein vor der tür in der schule da und gerade er dachte doch er könnte auch ohne könnte auch draußen ja was ist schon normal die mutter die mit dem ohne die freunde vielleicht weil er sowieso dann doch kochlöffel schlägt die mutter die sich zu tode säuft ja natür- immer draußen war was keiner gemerkt hat zuerst noch lich sind wir geliebt worden alle der vater der sich erhängt nicht mal er selbst aber er blieb ein fremder so fühlt er sich nein darüber spricht man nicht und wir haben zusammen jedenfalls meist unter menschen ein fremder ein alien noch geweint und wir sind mit dem fahrrad die treppe runterge- immer auf forschungsmission und er versteht sie nicht und fahren und wir haben die kleineren kinder gequält bis wir so bleibt er draußen ein kuckuckskind die schule ist aus selbst auf die schnauze aber das war ok denn da war die welt aber er hat ganz offensichtlich die klingel nicht gehört hat noch in ordnung und später haben wir halt gekifft und den anschluss verpasst da draußen in unserer welt die ihm gesoffen ne zeitlang aber das ist normal und jetzt hat jeder jetzt alleine gehört von uns seine eigene droge aber das ist privat und manche haben ein kind ja watching the wheels aber so ist das leben ich bin was ich erzähle hat er gelernt und so bleibt er ein nicht nicht bei jedem von uns kind denn er kann nichts werden denn er kann nicht sprechen geheimnisse werden vererbt und er schweigt und er kann sich immer noch nicht dran gewöhnen er denkt und er sitzt da mit großen augen er starrt ja was ist denn ach wie gut dass niemand weiß denkt er sich passiert ich bin ein geheimnis auch für mich selbst er sitzt da in schockstarre starrt er auf dieses leben das von dem ich nichts wissen will jetzt endlich von dem du schon gar nichts wissen willst anfängt? oder was? oder nicht? also bleib weg von mir oder anfangen sollte? warum fängt das nicht an? oder müssen wir dafür jetzt etwa erwachsen werden? was für ne zumutung ist das denn bitte?!

44 Nora Mansmann studierte Musikwissenschaft und Germanistik in Göttingen und Berlin, sie hospitierte und assistierte unter anderem bei Jürgen Gosch, sowie dem »German Theater Abroad«. Seit 2004 arbeitet Nora Mansmann als freie Autorin und Regisseurin und wird seit 2005 mit ihren Stücken »TERRORMUM«, »herr tod lädt nicht ein aber wir kommen trotzdem« und »zwei brüder drei augen« vom Verlag der Autoren vertreten. Am Theater Aachen war in der Spielzeit 2009/2010 »Jugend ohne Gott« von Ödön von Horváth in einer eigenen Fassung zu sehen. Zuletzt inszenierte sie im Mörgens »Clyde und Bonnie« von Holger Schober. 2011/2012 wird Nora Mansmanns Inszenierung von Heinrich von Kleists Novelle »Michael Kolhaas« die Spielzeit im Mörgens eröffnen. Für unser Magazin warf sie einen literarischen Blick auf einen Schwerpunkt unserer Spielzeitplanung: die Familie.

ich bin der freak ja die anderen sind menschen geworden so sieht es aus nur ich bin was besonderes er ist noch immer ein alien noch immer auf forschungsmis- ich brauch euch nicht sion und er schaut und er sieht diese menschen die seine fuck you familie geschwister waren seine kuckucksgeschwister die er kennt wie kein zweiter auch ihre geheimnisse schlimm schlimm und er stellt sich vor ein familiendrama ein massaker genau wie seine geheimnisse die mutter der vater und er das wäre doch schön das wäre doch angemessen versteht sie nicht mehr und er fragt und bekommt keine ant- stille wasser sind tief hat er gelernt haben sie gesagt wenn wort natürlich denn man ist sehr beschäftigt und man kauft er mit einem buch in der ecke saß eine wohnung und man ist sehr beschäftigt und wann heira- er hat aber alles gehört immer zugehört alles gesehen und tet ihr denn? diese seltsame zwangsläufigkeit oder nicht? hat sich sein reich gebaut seine welt aus diesen puzzleteilen eine seltsame zwangslage in der er nicht sein will schön ist doch schön er war immer ein mangelwesen aber ist da nicht doch auch ein hunger ganz leise zuerst ein aber das war ok hunger nach irgendwas und ein zwang zu sprechen aber ich nur die welt ist beschissen klein geworden inzwischen kann doch nicht sprechen sie haben mir das maul schon bei- und er weiß manchmal nicht was er jetzt noch spielen soll zeiten gestopft mit ihrer liebe mit ihrer wut mit ihrer trauer und zwischen all diesen schönen glücklichen menschen mit ihren geheimnissen da bleibt nur noch wenig platz für ist ihm seine existenz jetzt manchmal auch peinlich was eigenes oder? und er fragt ein massaker das wär doch schön ein familiendrama ja seid ihr denn angekommen fragt er aber zum amoklaufen ist er auch schon zu alt seid ihr denn fertig mit euch und der welt? seid ihr denn gar nicht mehr wütend? seid ihr denn nicht mehr verletzt? III. habt ihr denn keine angst? geheimnisse werden vererbt weiß die psychologie ja seid ihr denn glücklich? wir alle hatten geheimnisse aber nicht voreinander so seht ihr nicht aus wir wussten doch alles von uns woher wisst ihr denn eigentlich dass ihr nicht schon wir waren doch blutsbrüder kuckucksgeschwister tot seid? wir waren doch aliens gemeinsam auf forschungsmission bin ich zu anspruchsvoll oder zu anspruchslos fragt er sich was fällt euch denn ein wie könnt ihr denn einfach aber irgendwann muss man erwachsen werden oder nicht so klarkommen? und man fragt sich gegenseitig: und wann heiratet ihr? und man will eine wohnung kaufen und man ist sehr ja seid ihr denn etwa wirklich glücklich? beschäftigt ein mensch zu werden ein erwachsener richtiger was ist das denn glück wie wird man denn glücklich? mensch etwas vollständiges ein fertiges puzzle ist man wie wird man ein fertiger mensch beschäftigt zu werden und mit familienplanung und könnt ihr mir das sagen bausparvertrag während er beschäftigt ist mit völlig ande- könnt ihr mir das bitte sagen wenn ihr das wisst ren dingen in unserer alten welt da draußen die jetzt ihm alleine gehört die er weiterbaut kuckuckskinderkönig in sei- nem reich aus seinen puzzleteilen

45 Ulla Theißen Interviews / Inge Zeppenfeld Interviews und Text

Die Familie und die Kunst – Vater sein …

SchauspielerInnen und SängerInnen erzählen uns auf der Theaterbühne – mal als Söhne und Töchter, mal als Väter oder Mütter – immer wieder ungewöhnliche, manchmal hochdramatische oder auch verrückte Familiengeschichten. In der Spielzeit 2011/12 werden z. B. in »Die Katze auf dem heißen Blechdach«, »Der goldene Drache«, »Der zerbrochne Krug« und »Tartuffe« verwickelte verwandtschaftliche Bindungen im Zentrum stehen. Die Familie ist hier – pars pro toto – der zugespitzte gesellschaftliche Rahmen, in dem weniger das warme Nest gezeigt wird als vielmehr die kämpferischen Bemühungen des Einzelnen um die eigenen Belange, die im Familienverband an eine erste schmerzhafte, manchmal gar tödliche Grenze stoßen. Was sich für die Darsteller auf der Bühne familiär spannungsvoll entlädt, konzentriert sich im eigenen Familienalltag der Künstler meist auf die profane, aber alles entscheidende Frage: Was heißt es, Beruf und Familie unter einen Hut zu bekommen? Wir haben uns unter unseren Künstlern bei sechs Vätern umgehört.

in Interview nachmittags nach Frankreich und einer Zwischenstation Theatermensch in seinem Berufsleben der Probe? Nein, lieber zu ei - in Passau 2005 ans Theater Aachen auf mindestens acht Ortswechsel. Denn nem anderen Zeitpunkt, denn kam. »In vier Jahren vier Mal umziehen länger als vier, höchstens fünf Jahre an Eam Nachmittag hat er einen – das ist ein ganz schöner Kraft akt, vor einem Theater zu bleiben, gilt zumindest fixen Termin: Er holt seinen älteren allen Dingen nicht nur in verschiedene in den Anfän ger jahren als Karriere- Sohn vom Kindergarten ab. Pawel Städte, sondern auch noch in verschie- knick. Das ist nicht gerade familientaug- Lawreszuk ist Bassist am Thea ter dene Länder«. Wobei der letzte Woh - lich. Einige scha ffen es zwar tatsächlich Aachen. Er kommt gebürtig aus Polen, nungswechsel innerhalb von Aachen in die Un kündbarkeit – 15 Jahre müssen dort hat er auch sein Gesangsstudium einen eher freudigen Anlass hatte: sie da für kontinuierlich an einem Haus begonnen. Seine Frau Barbara, eben- Mehr Platz für die beiden Söhne Jan (4) engagiert gewesen sein – aber will man falls Polin und studierte Erzieherin, hat und Tomasz (2). das als Künstler? Ist nicht eine gewisse er 1994 kennen gelernt. Sie ist mit ihm Rastlosigkeit und Neugier auf Neues 2001, kurz nach der Hochzeit, nach »Drei Mal umgezogen ist so gut wie ein- geradezu Voraussetzung für die künstle- Westeuropa gekommen, wo Pawel mal abgebrannt,« heißt das Sprichwort. rische Kreativität? Nur, was ist da wie- Law reszuk nach zwei Engagements in Mit aller Wahrscheinlichkeit kommt ein derum mit »sicherer Familien plan ung«,

Pawel Lawreszuk Sänger

46 Thomas Hamm Schauspieler

mit dem Bausparvertrag für ein eigenes chen Pläne weiterverfolgen und wieder und nach der Geburt ist auch euphori- Haus mit Garten, in dem die Kinder als Erzieherin im Kindergarten arbei- sierend und irgendwie regelt es sich spielen können? Lässt man den heiß ten. Dass ihr Mann sich im Haushalt ge rade alles wunderbar«. Der KiTa- begehrten und frühzeitig fürs Kind vor allen Dingen auf die Spülmaschine Platz ist so gut wie sicher, und wenn die ergatterten Platz in der Schule einfach konzentriert, übergeht sie mit einem Theaterreise an einen neuen Ort sausen, wenn in ei ner anderen Stadt eine Lächeln. führen sollte, an dem seine Frau Anna spannende künstlerische Heraus for - ein Festengagement als Schauspielerin derung lockt? Der Schauspieler Thomas Hamm, des- annimmt, dann wird sich für ihn auch sen Tochter gerade erst ein Jahr alt dort alles finden. Gezittert hat er aller- Pawel und Barbara Lawreszuk sind geworden ist, genießt momentan sein dings, als es um den Geburtstermin froh, in Aachen eine gewisse Stabilität Vaterglück in vollen Zügen: »So wie es ging. Wie der Zufall es wollte, probte er gefunden zu haben, Pawel schätzt die jetzt läuft, ist es super. Man ist zwar gerade das Stück »VaterMutterKind Sicherheit einer Festanstellung, und dünnhäutiger geworden, z.B. auf den M/F«, zudem spielte er darin seine ers - wenn der Jüngste im Sommer in die Proben, wenn man in der Nacht nicht te Vaterrolle. Die Geburt war auf den KiTa kommt, will Barbara ihre berufli- geschlafen hat. Aber die Zeit während Tag der Kostprobe ausgerechnet,

Hrólfur Saemundsson Sänger

47 Louis Kim Sänger

ein wichtiger Pflichttermin für die im Bariton-Fach engagiert ist, »dass gen, wo er seine Patchwork-Familie Schauspieler. »Ich habe mich kaum ge - der Intendant mir den nötigen Urlaub trifft. Sein älterer Sohn und sein traut, mal nachzuhorchen, ob man ge währt, um meine Söhne regelmäßig Stiefsohn leben mit ihrer Mutter ziem- nicht auf mich verzichten könnte, falls in Island besuchen zu können«. In sei- lich weit von Reykjavík entfernt. Sein es mit den Wehen tatsächlich losgeht. ner Heimat einen ähnlichen Job zu fin- jüngster Sohn wohnt mit seiner Mutter Bei der Premiere oder einer Auffüh - den wie den, den er hier hat, ist nahezu direkt in der isländischen Hauptstadt. rung hätte ich das erst gar nicht ge - aus geschlossen, existiert doch in ganz Alle Treffen zeitlich unter einen Hut zu fragt«. Eine Doppelbesetzung gibt es Island tatsächlich nur ein Opernhaus. kriegen ist da für Hrólfur Saemunds - im Schauspiel nicht, die unverschieb- Dabei wäre es familientechnisch son eine Herausforderung. Neulich war baren Spieltermine sind hier also der durch aus günstig, die Zelte in Island sein Ältester für ganze vier Wochen zu wunde Punkt einer glücklichen Thea - aufzuschlagen, denn die Insel mit der Besuch in Aachen. Der Papa steckte ter-Familienplanung. Thomas Hamm zweithöchsten Kinderquote in Europa mitten in den Endproben zu »Don hat im Übrigen die Geburt seiner Toch - ist vorbildlich, was das Angebot an Giovanni«. Da sah man den Nachwuchs ter live erleben können. Kinderbetreuung und Möglichkeiten öfter mal wartend im Zuschauerraum. der Elternteilzeitarbeit angeht. Acht Allein erziehend sein ist, wenn auch »Ich bin sehr froh«, sagt Hrólfur Sae - Mal ist Hrólfur Saemundsson in dieser nur für kurze Zeit, tatsächlich kein mundsson, der in Aachen als Sänger Spielzeit schon nach Reykjavík geflo- Kinderspiel, »aber es war toll, mit mei-

Yikun Chung Sänger

48 Karsten Meyer Schauspieler

nem Sohn so lange zusammen sein zu brauche man Kon zen tra tion und die tend, wenn es darum geht, über seine können«. habe nichts mit einer Al tersgrenze zu »Doppelrolle« als Künstler und Fami- tun. lienvater zu sprechen. Für ihn gibt es Saemundssons koreanische Sänger - da keine nennenswerten Unter schiede Im Gegensatz zu Louis Kim, der mit kollegen Yikun Chung und Louis Kim, zu anderen Berufstätigen, »da gibt es seiner Familie auf kurz oder lang gerne beide Tenöre, kommen aus einem nichts Besonderes zu erzählen«. Also wieder in seine Heimat zurückkehren Land, in dem die Familientradition fragen wir seine Frau Annalisa Derossi, würde, liebt sein Landsmann Yikun sehr an die Großfamilie gebunden und wie das Familienleben sich mit einem Chung das Unterwegssein. Gesang hat die Mutter-Kind-Bindung traditionell doppelten Künstlerleben verträgt, er unter anderem in Mailand studiert sehr eng ist. In Aachen müssen die bei- denn sie ist freischaffende Pianistin, und seit 19 Jahren singt er in verschie- den Familien auf die Großeltern ver- Tänzerin und Performerin. »Karsten denen Städten Europas. Seit vier Jah- zichten. Trotzdem findet Louis Kim es hat vor der Geburt immer gesagt: Ich ren haben er und seine Familie ihren angenehm, wie der Familienalltag in will dich so schnell wie möglich wieder festen Wohnsitz in Deutschland. Seine Deutschland verläuft. »In Korea arbei- auf der Bühne sehen. Ich habe zuerst Frau hat er in London kennen ge lernt, ten die Männer meist von 8 bis 18 Uhr, gedacht: »Tra dire e fare c'é di mezzo il wo er als Sänger, sie als Cellistin enga- danach geht man noch etwas zusam- mare«, lacht die gebürtige Italienerin, giert war. Sie ist der Sitte ihres Landes men trinken, das gehört bei uns zur wörtlich übersetzt: »Zwischen Sagen treu geblieben und hat, als die Kinder Arbeit dazu. Insofern habe ich es gut, und Tun liegt ein Meer«. Aber tatsäch- kamen, das Cello für die Familie aufge- wenn ich hier am Nachmittag zwischen lich habe ich mein erstes Angebot als geben, um ganz für die Kinder (5 den Proben bei meiner Familie sein Pianistin in der Mörgens-Produktion und 3) da zu sein. Eigentlich liebt sie kann. Gemeinsam mit seiner Frau er - »Der Herzausreißer« schon drei Mo - es, mit ihrem Mann auf Gast reisen zu ledigt er dann den Haushalt und be - nate nach der Geburt annehmen kön- gehen, das muss aber zu nächst etwas gleitet sie und die beiden Söhne – der nen. Danach gab es gleich Gespräche zurückstehen. Auf das Leben auf Achse jüngere ist gerade mal sieben Monate für eine Pro duktion in Antwerpen. Und werden aber beide Kinder auf der alt – z.B. zum Kin der arzt: »Meine Frau seitdem habe ich eigentlich nie einen internationalen Vor schule bzw. im in - versteht Deutsch, aber sie spricht es Job absagen müssen wegen Kom pli ka- ter nationalen Kin der garten schon vor- noch nicht so gut«. Ob es ihr denn tionen in der Familie«. Für ihren Sohn bereitet. Yikun Chung singt am Theater nichts ausmache, dass sie ihm in ein ist es normal, »dass Papa zu Fuß zur Aachen pro Spielzeit nur zwei Partien fremdes Land folgen musste und ob sie Arbeit geht und Mama zur Arbeit und kann so in der Welt unterwegs denn nicht ihren Beruf vermisse. fliegt«. Wenn alles klappt, kann sie im sein: Frankreich, Ja pan, Korea … »Eigent lich«, erzählt Louis Kim, »hat nächsten Sommer ihre Arbeitsstelle »wenn ich nur an einem Ort bleiben sie studieren wollen – dann kam das ebenfalls zu Fuß erreichen: Ge mein - müsste, würde ich ein wenig krank«. erste Kind. Sie ist Sportlerin«. Aber sam mit Chef regisseur Ludger Engels gerade da läuft einem doch beruflich Der Schauspieler Karsten Meyer, Va - plant sie im Mörgens das Cage-Projekt die Zeit davon? »Nein«, winkt Louis ter zweier erwachsener Töchter und ei - »Activity«, ein Musikprojekt für die Kim ab, »sie schießt. Freie Pistole«. Da nes fünfjährigen Sohns, ist zurückhal- ganze Familie.

49 Im Bild verstecken sich drei Tiere, die nicht im »Dschungelbuch« auf tauchen, sondern sich in den Titeln dreier anderer Stücke unserer Spielzeit finden. Schreibe auf eine Postkarte, um welche Stücke es sich handelt und schicke diese bis zum 1. November an: Theater Aachen, Presse und Öffentlichkeitsarbeit, Hubertusstraße 2-8, 52064 Aachen. Zu gewinnen gibt es zehn mal zwei Karten für »Das Dschungelbuch«.

»Atmen nicht vergessen« Roger Cicero mit einer Weltpremiere bei den Kurpark Classix

harmant und humorvoll setzt Mehr kann ich jetzt noch nicht verra- hat mich als Jazz-Sänger natürlich sehr sich Roger Cicero, der unbe- ten. interessiert und gefreut. Als ich dann strittene König des deutschen mit meinem jetzigen Management zu - Sie sind von klein auf mit Musik aufge- Swing, in seinen Lie dern mit sam mentraf, haben wir beschlossen, C wachsen – Ihr Vater Eugen Cicero war ja dem Geschlech ter ver hält nis aus ein an- eine Platte mit einer Big Band aufzu- ein berühmter Jazzmusiker. Waren bei Ih - der – und ist im mens erfolgreich damit. nehmen. Die deutschen Texte kamen nen damit die Weichen auf Musik gestellt? Sein Sieg beim deutschen Vor entscheid dazu, weil wir etwas hinzufügen woll- zum »Eurovi sion Song Con test« mit Ich hatte ganz, ganz lange gar keine ten, was es in dieser Form bis dahin »Frauen regier’n die Welt« machte ihn Berufswünsche; mir ist dann irgend- noch nicht gab. 2007 international bekannt, er hat über wann aufgefallen, dass Musik das ist, Aktuell bereiten Sie eine neue CD vor – eine Million Tonträger verkauft, seine was ich am liebsten mache. Und dann können Sie uns schon etwas darüber verra- Konzerte sind ausverkauft. Am 3. Sep - habe ich aus der Not eine Tugend ten? tember kommt er nach Aachen. Mit gemacht (lacht). Veronika Müller-Held hat er darüber Wir haben komplett neue Kreativ- Wie prägend war Ihr Vater für Sie? am Telefon gesprochen. Teams zusammengestellt. Ich habe Musikalisch war er sehr prägend, da er schon drei Alben mit meinen beiden Zusammen mit unserem Sinfonieorchester ein absoluter Ausnahmepianist und Pro duzenten Frank Ramond und unter der Leitung von Marcus R. Bosch -mu siker war. Ich habe immer sehr Matthias Haß produziert. Jetzt ist die geben Sie in Aachen ein großes Open-Air- großen Respekt vor ihm gehabt und Zeit reif für Veränderung. Ich treffe Kon zert. Was macht den besonderen Reiz ihn bewundert. Hinsichtlich der Musik mich gerade mit ganz vielen verschie- so eines Zusammenspiels aus und was dür- hatte ich auch nie eine Art Trotzphase denen Komponisten und Teams, und fen die Zuhörer erwarten? meinem Vater gegenüber; das war eher wir schreiben die Songs für mein neues Ich habe noch nie ein so großes Sinfo - auf der persönlichen Ebene, dass ich Album gemeinsam. Das ist für mich nie orchester hinter mir stehen gehabt. ihn mal doof, anstrengend oder nervig eine sehr aufregende Arbeit. Das ist natürlich für mich extrem span- fand. Können Sie einmal für uns beschreiben, nend. Es hat schon den Touch des Ein- Sie haben Jazz-Musik in Holland studiert. wie bei Ihnen der Werdegang eines Liedes maligen. Wir werden bei dem Konzert Wie sind Sie darauf gekommen, deutschen von der Idee bis auf die CD oder Bühne viele Hits und die bekannten Lieder Swing zu machen? ist? spie len, aber es werden auch einige Stücke dabei sein, die viele Leute unter Damals lag das ja in der Luft. Eine Im Moment handhabe ich das so: Umständen noch nie von mir gehört Swingplatte jagte die nächste. Und es Zuerst ist immer die Komposition da; haben. Wir haben uns eine Welt pre - war sehr in Mode, das Good Old es wird relativ lange in mehreren Ar - miere vorgenommen, und zwar ist das American Songbook rauf und runter zu beitsschritten an der Melodie gefeilt. ein Stück, das noch nie von jemandem spielen und die Sinatra-Hits immer Dann versuche ich in einem nächsten mit Orchester gespielt worden ist. wieder zu covern. Dieser Swing-Hype Arbeitsschritt, die Melodie mit sinn-

52 freien Texten in englischem Kauder - welsch zu singen und mehr einzuzir- keln. Denn wenn man auf lalala singt, ist es verführerisch, sehr viele Noten zu benutzen. Dann wird der deutsche Text geschrieben. Ist denn, bevor mit der musikalischen Komposition begonnen wird, eine Idee da, was das Thema des Textes sein könnte? Das ist mal so, mal so. Oft entstehen Textideen erst aus der Stimmung, die in der Komposition mitschwingt. Es passiert aber auch, dass ich denke: Mensch, über dieses Thema müsste man mal ein Lied schreiben. Wenn das Lied fertig ist und Sie es das erste Mal auf der Bühne singen, wie sieht es dann mit Lampenfieber aus? Gibt es ein Ritual, das Sie vor dem Auftritt machen? Ich bin bei allen Premieren sehr, sehr aufgeregt. Das wird auch in Aachen so sein. Ein Ritual habe ich nicht, Augen zu und durch ist die Devise. Und das Atmen nicht vergessen, das ist ganz wichtig. Nach einem Roger-Cicero-Konzert: In wel- cher Stimmung geht ein Zuhörer nach Hause? Ich hoffe immer, dass die Zuhörer berührt werden. Auf jeden Fall gehen viele nach unseren Konzerten sehr gut gelaunt nach Hause.

53 Persönlich für Sie da

Bei der Wiedereröffnung des Theaters in der Spiel zeit 2005/06 erstrahlten auch die Foyers in neuem Glanz, und das Theater machte mit einem neuen Öffnungskonzept einen entschiedenen Schritt auf sein Publikum zu. Jeden Tag arbeiten hier zahlreiche Menschen daran, den Aufenthalt für die Besucherinnen und Besucher zu einem Erlebnis mit hohem Wohlfühlfaktor zu gestalten.

Ralph Blase Text / Carl Brunn Fotos Maria Poquett Ingo Jacobs Linda Mahsoume Betrei be rin des Theatercafés Leiter des Schließ- und Gar derobendienstes Mitarbeiterin der Theaterkasse

Die Begeisterung für das Theater ge richt. Neben ihren Tellern klappen wird, weil ein Gast sich über etwas auf- ist für mich das entscheidende dann z. B. die Korrepititoren häufig ih - regt – sei es zu Recht (Fehler passie- » Einstellungskriterium« sagt Ma - re Klavier aus züge auf und tauschen ren) oder zu Unrecht (jeder hat mal ria Poquett, Betreiberin des Thea ter- sich über die neus ten musikalischen einen schlechten Tag) – ist das Angebot cafés und auch der Theaterkantine. 35 Entwicklungen auf den Proben aus. Zu eines Gläschens der prickelnden Haus- Servicekräfte beschäftigt sie. Ein Ne - den Vor stel lungen gibt es Getränke marke, die den Namen einer berühm- benjob, der unter Schülern und Stu - und Brezeln. Das verführerische Ku - ten Märchenfigur trägt, auch ein Mittel, denten sehr begehrt ist. Dazu gibt es chen buffet bietet sich den ganzen Tag die Gemüter zu besänftigen. fünf Angestellte und drei Aus zu bil- an. dende zur Fachkraft im Gastge wer be. Linda Mahsoume weiß aus 11 Jah- Ingo Jacobs, Leiter des Schließ- und »Ich musste noch nie eine Stelle aus- ren Erfahrung im Kartenverkauf, wie Gar derobendienstes, kann sich seine schreiben. Die jungen Leute stehen sehr auch bei ihrer Tätigkeit die per- Arbeit ebenfalls nicht anders als mit Schlange, um hier im Theater zu arbei- sönliche und am besten speziell auf Theaterherzblut und Leidenschaft vor- ten«, so die Gastronomieleiterin der den Kunden abgestimmte Beratung stellen. »Ich möchte meine Abteilung Firma KOSTbar und Vorsitzende von gefragt ist. »Sehr wichtig ist Zuhören.« täg lich für die Arbeit begeistern. Wir ge - VIA (Ver ein für Integration durch Selbst bei der Platzwahl spielen per- hen auf die Leute zu und ermuntern das Arbeit), die im Theater Aachen und auf sönliche Vor lieben eine große Rolle. Publikum, uns anzusprechen.« Sei ne Gut Heb scheid Menschen mit Be hin - »Zu allen Din gen rund um den Karten- Mitarbeiterinnen und Mitar bei ter sind derung als Arbeitskräfte und Auszu bil - oder Abo nnementkauf, nicht zuletzt bei rund um die Vorstellungen an den dende integriert. der Stück wahl, möchten die Kundinnen Garderoben und Türen im Haus ver- und Kunden von uns intensiv beraten teilt. Ingo Jacobs selber hält sich ohne Im Theatercafé geht es für die Gastro - werden.« Es gibt sogar Stammkunden, feste Aufgabe den Rücken frei, jeder- nomie-Beschäftigten schon um 9 Uhr die sich bevorzugt, von ›ihrer‹ Person zeit überall helfen zu können. »In 30 los: Sie sorgen für ein Frühstück à la des Vertrauens bedienen lassen. »Die - Sekunden bin ich am ›Einsatzort‹.« Zu carte, bei dem die Gäste auch die ers - ser persönliche Kontakt ist uns sehr den Standardaufgaben gehört es, die ten Schauspielerinnen und Schauspie- wichtig und freut uns.« Man kennt sich Programmhefte zu verkaufen, Mäntel ler antreffen, die sich noch schnell mit der Zeit! und Jacken entgegenzunehmen, aber einen »Auf-die-Proben-Mitnehmkaf- auch immer ein Auge darauf zu haben, fee« holen. Unter der Woche und sams- Im »Vorderhaus« sind 64 Mitarbeiter dass alles in einem vorzeigbaren Zu - tags kann man ab 11 Uhr über den mit Entgegenkommen, Herzlichkeit stand ist. Es müssen die richtigen Be- richtigen Kartenkauf auch auf dem und Persönlichkeit zur Stelle. Gerne setzungszettel aushängen, die Plakate Vorplatz oder direkt zwischen den ge - neh men sie Lob entgegen, wenn das und Auslagen müssen ordentlich aus- waltigen klassizistischen Säulen des Publikum begeistert aus der Vor stel - sehen und bei viel Publikums verkehr Aachener Musentempels nachdenken, lung strömt. Aber auch für den ersten werden auch die Toiletten mehrmals denn bis hier reicht von Mai bis Ok- Tadel finden die Besucherinnen und kontrolliert. tober der Service. Es gibt ein täglich Besucher an Garderobe oder Tresen wech selndes erschwingliches Mittags - Wenn es mal etwas haarig und knifflig immer offene Ohren.

55 In der »Elephant Bar« Eine schauspielerische Improvisation in Bildern

Dramaturgin Caroline Schlockwerder bat die Schauspieler Torsten Borm, Rainer Krause und Robert Seiler zu einem Fotoshooting zum Thema »Herrenrunde«. Minimalismus war ein Stichwort. Aber Schauspieler wollen spielen…

56 Fotos Carl Brunn

57 Von Bernd Müllender Unter Mimen Die wenigsten Be schäf tig ten am Theater stehen auf der Bühne. Auch an diesem 31. März 2011: Hinter den Kulissen bei Bühnentech niker, Ankleiderin und Stimmtrainerin, bei Chorbass, Oboistin und beim Kantinenwirt.

07:40 Uhr Wohnzimmer auf Paletten: Holz tisch, Stüh le, weinroter Teppich. »Ja, der Name Katharina Alzner schläft wird wohl stückbezogen sein«, mutmaßt noch, sie wird Spät dienst ha - Altgott. Am Ende wird er noch den ben. Kurt Rader macher wird Putzdienst bestellen. »Die Schauspieler von seiner Frau ge weckt: rutschen ja manchmal auf dem Boden »Ich muss weg. Denk dran, rum, wenn es szenisch erforderlich ist.« die Hand wer ker kommen Selbst wolle er »nicht gern auf die gleich.« Sujata Hues tegge Bühne«, sagt Altgott. Dabei hatte er einen schnallt ih rer Tochter Luna, spektakulären Auftritt – direkt unter 10, gerade den Schulran zen Mimen: Bei einem Mörgens-Gast spiel in um und Blanca Gleisner Frankfurt sei während der Aufführung gießt sich einen »Tea to Go« langsam aber sicher ein Eisberg entzwei ein für die Autofahrt. Nur gegangen, auf dem zwei Schauspieler sich Michael Altgott ist schon gerade ins Dra ma texteten. Eine Klammer am Arbeits platz auf der war in der Holz konstruktion ver gessen Mör gens-Bühne. »Ges tern worden. Altgott krabbelte un ter die Büh - war »Lilith«, heute ist ne, gab den Ak teu ren ein Zei chen wei - »Tod sün den«, sagt der 47- terzumachen und jährige Bühnen techniker. »Da muss ne ruckelte die Schol - Menge raus«: Sofa, Holzstel lagen, Kis- len stücke ganz ten. Kurz nach acht hat er alles weg- langsam wieder geräumt. Tags drauf wird wieder »Lilith« zusammen. »Und ge spielt. es hat niemand ge- merkt!« 11:18 Uhr Kurt Radermacher schmeckt in seinem 14:33 Uhr Zweitjob, ein Bistro in Theaternähe, ge - Radermacher hat rade seine Pastinaken-Erbsensuppe für die letzte Pasta den Mittagstisch ab. Schneiderin Ka tha - ver kauft. Alzner rina Alzner sitzt noch beim ausgedehn- ist auf dem Weg ten Frühstück, Logopädin Sujata Hues - zum Dienst. Gleis - tegge wartet auf den nächsten Klienten ner singt ihre in ihrer »Praxis für Stimme«. Solo- Nichte Maria Oboistin Blanca Gleisner lässt übungs- Blanca, fast 2, weise Bach erschallen für ihr nächstes gerade in den Kammermusikfestival. Mit tags schlaf. Aus Michael Altgott ist jetzt in einer der drei dem Orches ter- Probebühnen zugange, ein Raum, der gra ben des Thea - auf den ersten Blick wie ein Sperr müll - ter saals scheinen die Klagelaute ih rer lager wirkt mit all den Holz sta peln, Oboe noch he r aus zu schwe ben, so keck Stellwänden und abgewetzten Re so pal- für Momente, meist so herzerweichend tischen. Erste Proben für die Kinderoper traurig, schmachtend und sehnsuchtsvoll. »Pol li cino« stehen an. Alt gott steht vor Die letzte Aufführung war vor zehn Tagen einem DIN A2-Bogen mit dem Plan des »Madame Butterfly« – mit dem Gesang Büh nen bilds, daneben sein Maß stabs- des leidenden Tenors am Ende, dessen dreieck. »Da drüben den Menschenfres - Liebste sich das Leben nahm. Gleisners serwagen haben wir gestern schon her- Oboe, meint man zu hören, weint dazu gerichtet.« Den was? Sieht aus wie ein noch immer.

58 Derweil erlebt Sujata Huestegge, 38, im dass sie und ihr Instrument wohl nur als Mörgens ein unschönes Novum: Erst - Geister durch die Theaterwelt ge schwebt mals ist zu ihrem einstündigen Stimm - sein können: Orchester und Chor sind in trai ning in der Gruppe niemand ge kom - Urlaub, da sie wegen »Kurpark Classix« men, sonst sind es meist 5-6 verkürzte Sommerferien hatten. »Ich Schau spieler oder Sänger. Aber es sind sitze bei meinen Eltern als Chorferien und die Schauspieler gerade Rohr bauerin.« Als was mit Endproben anderweitig ausgelastet, bitte? »Ich schnitze an sagt die Logopädin, die auf Hono rarbasis Mund stücken, hoble vor- am Theater arbeitet. So muss der sichtig das Holz und teste Berichterstatter den Dummy ge ben: Auf mein wundervolles Instru - die Matte legen, lautlos tief einatmen, ment.« mit Seufzer ausatmen. Basics sind das. Auch Manfred Reiner, 62, »Töne aus der Atem säule entwickeln, fehlt heute. Der dienstäl - nicht aus der Kehle«, korrigiert Hues - tes te Sänger im 22-köpfi- tegge, »gute Auss spra che entscheidet gen Aachener Opernchor sich beim Einatmen«. Noch mal von verlustiert sich gerade vorn. Himmel, was man schon im beim Wanderurlaub im Ruhezustand alles falsch machen kann! Huns rück. Wären keine Aber müssen Schauspieler das nicht Ferien, hätte Reiners typi- längst können? »Ich gebe halt techni- scher Arbeitstag so ausge- sche Unterstützung wie ein Fitness - sehen: 7:40 – unter der coach«, sagt die Stimmlehrerin. »Mus - Dusche. 11:18 – in der kel spannung, Zwerchfelleinsatz, pro- Probe. 14:33 – wieder zu fes sionelle Lachübungen, Zungentech - Hause in Kohlscheid, ein- niken« – es fallen immer neue Stich - kaufen oder Spaziergang worte. In der »Ökonomie der Stimme« im Wurmtal. Jetzt stiege er gerade ins gebe es immer Möglichkeiten zur Opti - Kostüm, danach ab in die Maske zum mierung. Oft sei gerade die Atem tech - Auftritt um halb acht. nik, insbesondere in angespannten, hek- Der graubärtige, kräftige Mann mit der tischen Szenen, »der blinde Fleck, den einnehmenden Bassstimme gehört seit auch gute Schauspieler mit sich herum- 1979 zum Chorensemble. In Aachen tragen«. habe er »die besonders große Vielfalt Michael Altgott muss derweil tausend schätzen gelernt«: Dinge gleichzeitig erledigen. Wenn Häufig gab es Raum irgendwo im Mörgens-Gelände, ob in für kleine Soli, mal den dutzenden Büros oder den vielen auch eine kleine Werkstätten der alten Hinterhof-Zie gel - Schau spiel rolle et - bauten, »ein Lichtschalter nicht funk - wa »als or thodoxer tioniert oder eine Tür klemmt, muss ich Pope« und einmal ran.« Im Haus heißt er Halbgott. »Ja, ja, habe er sogar im den Namen kenn ich.« Nach 25 Jahren Bal lett mitgemacht, im Job schreckt ihn wenig. »Aber das als »so eine buffo - klingt ja auch wie ein Lob.« neske Fi gur. Und habe den ar men an - 18:35 Uhr deren Tän zern die Show ge stohlen.« Mit Kurt Radermacher, 45, hat mittlerweile Bestimmtheit sagt er: seine Thea ter-Kantine geöffnet und »Ich habe genau hier schneidet für das Salat dressing den in Aachen mein Knob lauch, den natürlichen Feind aller Plätzchen gefun den.« Bühnenkräfte (»aber das merken die ja Und Reiner kann erst hinterher«). Michael Altgott sitzt wun dervolle Ge - zuhause ge mütlich auf dem Sofa, Sujata schich ten erzäh len. Huestegge im Publikum bei der Haupt - Etwa wie einer seiner drei ko re a ni schen probe von »Berlin Alex anderplatz« und Mit sänger einmal, noch neu in Deutsch - spitzt aufmerksam die Ohren »auf der land, zu spät zur Probe kam, die Leiterin Suche nach fehlenden Obertönen«. frag te: »Wo kommen Sie denn her?« und Genau die, typisch für eine Oboe, fehlen der gute Mann gut aus wendig ge lernt heute im Orchestergraben. Blanca stolz antwortete: »Ich kom-me aus Süd- Gleisner, 31, hat am Telefon gestanden, Ko-re-a.« Gut in Erinnerung geblie ben

59 ist Man fred Reiner die längste Auf füh - macht bei Fla - rungspause seiner Karriere: Wäh rend der schen bier, Käse - fünfstündigen »Tristan«-Auf füh rung wa - bröt chen, Knob - ren über zwei Stunden Zeit bis zum näch- lauch salat und sten Chor-Einsatz und so ist er »mit Bountys. Wenn Kollegen direkt von der Bühne zu Fuß Pre miere ist, be - zum Tivoli gegangen, die 2. Halbzeit eines richtet Ra der - Ale mannia-Spiels gucken, um wieder zu macher, werden Fuß ›hömmele‹ früh genug zurück zu die Räu me im - sein«. Leider wer den die Spielpläne mer mit Re qui - Thea ter und Fußball 2012 nicht kompati- si ten des Stücks bel sein – sonst hätte so ein Ausflug beim aus ge schmückt, neuen »Tristan« ab 20. Mai noch mal »und dann geht klappen können. es hier richtig ab«. Maximalpause hier, Sekundenhektik dort: Eilig schiebt Katharina Alzner hinter der Radermacher, Bühne den schwarzen Vor hang zur Seite. gelernter Bä - Der umgrenzt eine winzige Um klei de- cker, macht den kabine. Hier muss es schnell gehen, sehr Kantinen-Job seit 2005 auf einer 30- schnell. Während der laufenden Probe ist Stundenstelle – mit großer Freu de, wie er die Schauspie lerin Katja Zinsmeister von sagt. Oberhalb der Kaf feemaschine hat der aufgebrezelten Hure zur Hausfrau in er eine bühnenspezifische Gesund - Kittel und Puschen zu verwandeln. heitsecke eingerichtet, »alles sehr wich- Raschel, tuschel, wusel – und nach 130 tig für Schauspieler«: Heiße Instant- Se kunden: Vorhang auf. »Mittelschnell Zitrone, Bronchial- und Salbeitee. Auch war das« flüstert Alzner, »wir hatten bei in seiner Freizeit ist Radermacher nicht einem anderen Stück mal nur 40 Sekun - weit weg vom Theater: Seit 15 Jahren den Zeit«. Von der Bühne erklingen mar- gehört er zum Strunx-Ensemble, be- kige Rockriffs, Textfetzen wehen hinter- glückt mit samtigem Bass und char man - her, die Figur namens Minna spricht. tem Öcher Idiom die Alter na tiv kar ne- Minuten später geht alles wieder retour, valisten. 2000 war er sogar deren Prinz. das »Hure-Babylon-Kostüm«, falsche Alzner macht sich auf den Heimweg ins Wimpern, aufschminken. Und ab. belgische Henri-Chapelle. Gleisner be - Ankleiderin ist Teiljob der 50-jährigen stellt, einen Wein schlürfend, im Internet Damenschneiderin Alzner. Die meiste neue Notensätze. Huestegge ist in letzte Zeit entwirft und näht sie Kostüme drü- Zeitungslektüre vertieft. Altgott hat ben in den Mörgens-Werkstätten. »Ein schon lange »die Äugelchen zugemacht«. toller Job«, sagt sie, auch nach 27 Jahren, Und Manfred Reiner säße in seiner Kohl- »Künstler sind anders, außergewöhnliche scheider Stammkneipe Leute oft.« Sie weiß: »Oh ne Liebe zum »Zum Backhaus«, tränke Theater ginge man ka putt.« Aber bitte: ein großes Feier abend-Pils Auch wenn Sekunden vor dem Auftritt in »und wenn ich guter der Ankleide noch was reißt – »da kann Stimmung bin, sing ich da man immer noch hexen«. Die Zau ber - noch ein altes Bass-Lied. mittel heißen Si cher heitsnadel und Und er stimmt an: »Im tie- Schnell kleber. fen Keller sitz ich hier vor einem Fass voll Reben …« 23:23 Uhr 00:30 Uhr »Letzte Runde« ruft Radermacher den verbliebenen zehn Gästen zu. Die Thea - Kurt Radermacher hat in terkantine ist ein kompaktes Drei raum- der Kantine alles aufge- Ensemble, ähnlich einem guten deut- räumt und geputzt. »Juuut« schen Partykeller. Einfache Kiefer mö- sagt er nach seinem 16- blierung ohne Polster, kleine offene Stunden-Tag und schließt Küche. Am Tresen hatten Dra maturgin ab. Morgen kommen keine und Intendant, frisch zurück vom Figaro Hand werker zu ihm nach (siehe S. 6), nach der »Ale xan derplatz«- Hause. Hauptprobe mit ei nem Schauspieler gesprochen. Die große Runde im großen Raum hat te die große Ma nö verkritik ge -

60 Nimm2

Do 21.10.2010 Marcus Loos und Benedikt Voellmy

In der Mörgens-Reihe »Nimm 2« gestalteten die Mitglieder des Schau spiel - ensembles in der vergangenen Spielzeit einmal im Monat einen Freestyle- Abend mit ihrem persönlichen Lieblings-Aachener. Kein Abend glich dem anderen – mal wurde Musik gehört, mal wurde welche gemacht, mal gab es eine Vernis sage, mal ein Live-Hörspiel. Immer wiederkehrende Elemente waren allein das rote Sofa und unser Grafiker Werner Wernicke, der Gäste und Gastgeber Abend für Abend portraitierte. Letztere lassen die Gedanken zu ihrem Abend noch einmal Revue passieren.

61 Benedikt Voellmy, Elisabeth Ebeling und Felix Strüven v.l.n.r. Benedikt Voellmy Do 21.10.2010 Gast: Marcus Loos

Ich war erst kurze Zeit in Aachen, als Do 18.11.2010 ich darum gebeten wurde, die neue Elisabeth Ebeling und Rei he Nimm 2 im Mörgens zu eröffnen Olga Romanovskaya und mit meinem »Lieblingsaachener« einen Abend zu gestalten. »Warum in die Ferne schweifen …« – dieses Motto drängte sich auf, da ich noch kaum Gelegenheit gehabt hatte, außerhalb des Theaters Menschen kennen zu ler- nen. Es gibt ja das »Last Exit« gegenü- ber von unseren Probebühnen, das Lo - kal, in dem wir Schauspieler gerne unseren Pausenkaffee oder ein Fei er- abendbier zu uns nehmen. Dort trifft man unweigerlich auf den Inhaber Mar cus Loos. Also wurde die erste Fol- ge von Nimm 2 zu einer Ge le genheit, die flüchtige Be kanntschaft zu ver - tiefen – im Mörgens bei lauwarmem Fäs schenkölsch Ge nau eres über Mar - cus’ Liebe zu Musik und Film explo sio- nen zu erfahren und ihn als Prota - gonist ei nes experimentellen Aache ner Schwarzweiß-Kurzfilms zu sehen. » … sieh, das Gute liegt so nah!«

62 Sa 08.01.2011 Klaus Thevis und Felix Strüven, mit Elke Borkenstein, Robert Seiler und Roman Kohnle

Elisabeth Ebeling Felix Strüven Do 18.11.2010 Sa 08.01.2011 Gast: Olga Romanovskaya Gast: Klaus Thevis

Wie schön, dass ich mir einen Gast des Theaters, ihr ›Exil‹ in Deutschland Ich wollte gern einen Hörspielabend meiner Wahl einladen darf. Aber wen? seit 15 Jahren. Ich bin sehr neugierig, mit einem selbstgeschriebenen Krimi Ich lebe zwar schon fünf Jahre in von ihrem Großvater zu hören, der ein machen. Und da brauchte ich unbe- Aachen, aber neben meiner Arbeit Mitarbeiter Lenins war. Sie erzählt viel dingt einen Gast, der im echten Leben bleibt mir wenig Zeit, Menschen au - aus der Zeit der Perestroika und da- eine Figur daraus verkörpert. Ich ßerhalb des Theaters kennen zu ler- nach, deren Umwälzungen ein Moskau konnte unter anderem wählen zwi- nen. Die Qual der Wahl verfolgt mich! entstehen ließen, das nicht mehr das schen einem Imker, einem Bauern und Und da schlägt der Blitz ein – natürlich: ihre war. dem obligatorischen Polizisten. Sehr Olga Romanovskaya. Alleine beim Hö - verlockend war da natürlich die Rolle Und doch, obwohl wir aus so unter- ren des Namens blüht meine slawophi- des Kommissars. Ich machte mich auf schiedlichen Lebenswelten kommen, le Seele auf, denn ich liebe russische die Suche, telefonierte drauf los und ähneln sich unsere Kinder- und Literatur und Musik. Und was ist das hatte schließlich Klaus Thevis am Ap - Jugend träume und unsere Lebensziele Sehnsuchtsziel der »Drei Schwestern« parat, den Leiter der Abteilung »Mord ebenso. Ja, und ihr Humor trifft sich mit bei Tschechow? Moskau. Und genau und Totschlag« bei der Aache ner Kri - meinem. Und nun sitzen wir im dort wurde Olga geboren, ein Nach - minalpolizei. Er konnte sich vorstellen, Mörgens – zwei Fremde, die in ihrem kriegskind wie ich, doch kann ich nur mit mir und einigen Kollegen das Hör- Beruf heimisch sind. In diesen Beruf mit Hannover als Heimatstadt aufwar- spiel vorzutragen und übernahm sogar packen wir unsere Lebenslust und ten. Wir kennen uns durch die gemein- zusätzlich noch die Rolle des Erzählers. Neugier und unsere Erfahrungen hin- same Arbeit an der Aachener Schau- Ich bin mit meiner Dra ma turgie-Kol - ein und versuchen, dieses Bündel an spielschule, die sie zusammen mit legin Katharina Rahn am nächsten Tag unsere Schüler weiterzugeben, die ihrem Mann gegründet hat. In der zum Polizeirevier gefahren, um Klaus nach dem Gespräch einiges von dem Arbeit schätze ich sie sehr, aber über Thevis vorab zu treffen. Es stellte sich zeigen können, was sie bisher gelernt ihr Leben, ihren Werdegang, wusste ich heraus, dass er sehr viel erlebt hat in haben. Sie machen das wunderbar und bisher gar nichts. seinem Beruf und das wollten wir auch vielleicht werden sie eines Tages mit den Zuschauern nicht vorenthalten. So Nun darf ich sie in einem gemeinsa- mir auf der Bühne stehen. Ich will so gab es eine sehr spannende Frage- men Nimm 2-Abend über ihre Kind - lange arbeiten, bis ich umfalle, denn und-Antwort-Runde nach dem Hör- heit und Jugend befragen, ihr Hin ein - ohne meinen Beruf fühle ich mich wie spiel. wachsen in die uns gemeinsame Welt ein Vogel ohne Flügel.

63 Philipp Manuel Rothkopf Emilia Rosa de Fries Fr 05.11.2010 Sa 18.12.2010 Soloabend Gäste: Elektro Willi und Sohn

Philipp Manuel Rothkopf widmete »Du bist das Knacken in der Rille, Als ich später für Nimm 2 Gäste suche, einen Soloabend seinem Alter Ego, das Organum meiner Planung, steht fest: ich will die zwei jungen dem Dichter Paul Maria Preiß, der lei- bist der Knopf an meinem Kittel Herren bei mir auf der Couch haben. der nicht zu einem Nimm 2 Abend bist mein Verbum, ich Artikel.« Und so kommt es, dass ein weiterer Fan bereit war, da er sehr zurückgezogen aus der Dramaturgie und ich uns auf Die Rille, die meinem Ohr Töne ver- lebt und die Öffentlichkeit scheut. die Suche nach dem Musiker und dem leiht. Elektronische Beats und im Nu Lyriker machen. Paul Maria Preiß wurde in Odelz hau - ist meine Neugier für die Kombination sen (Oberbayern) geboren. Er schreibt »Elektro Willi und Sohn« geweckt. Die Groupies des Duos stürmen die Thea ter stücke, Prosa und Gedichte, Vater Willi und Sohn Klaus betreiben Tore des Mörgens. Nach einer verspiel- wobei er für seine Mischung aus Exis - einen bunt leuchtenden Wasch ma- ten Talkrunde über die Entstehung der tentialität und Humor bekannt ist. schinenladen in der Jülicher Straße in Band, weitere Pläne, die Welt mit Trash Seine bekanntesten Werke sind »Er Aachen. Irgendwann wird Sohn Klaus zu erobern und Ausschwei fungen über und Sie« (ein Stück für ein Paar), das der Alltag zu öde und er fängt an, den Begriff der Kunst geben die beiden Theaterstück »Amore Annorexia« und Gedichte zu schreiben. Vater Willi sorgt überaus charmanten und gutaussehen- der Roman »Ich, er und es«. Er hat für die Töne, indem er sich ein Hand - den Männer ein Kon zert. Als dann zahlreiche Preise gewonnen, darunter keyboard besorgt. Gemeinsam treten noch ein weiteres Familien mit glied der die »Hans Behring Gedächt nis me dail- sie mit Gesichtsmasken und Vinyl an - Wasch maschinen dynastie auflegt, sind le«, die »Germeringer Feder« und den zügen auf und bringen die Menge zum alle Vor ausset zungen für eine gute »Johann Groskopf Preis«. Überlaufen. Party gegeben. Bevor er sich ganz dem Schreiben wid- mete, arbeitete er zunächst als Metz - germeister in dem traditionsreichen Ge schäft seiner Familie. Später war Paul Maria Preiß gezwungen, das Ge - schäft zu verkaufen und sich in der Flei schereifachabteilung einer be - kann ten Supermarktkette zu verdin- gen. Auf Grund eines Nervenzusam - men bruchs mit darauffolgenden Af - fekt handlungen wurde er zwangsbe- rentet und ist jetzt ehrenamtlich in einer anthroposophischen Kinder ta- ges stätte tätig. Er lebt zurückgezogen auf einem Bauernhof in Adelzhausen (Oberbayern).

Philipp Manuel Rothkopf, Emilia Rosa de Fries und Joey Zimmermann v.l.n.r. Joey Zimmermann Do 17.02.2011 Gast: Roland Mertens

Nimm 2 – nimm frei »Schiefer Blick auf Roland« Der Gastgeber Joey Zimmermann nimmt den freien Aachener Künstler Roland Mertens ins Visier. Dieser schießt tatsächlich mit einem Luft - gewehr ins Schwarze, verführt Zuschauer zu pseudowissen- schaftlichen Experimenten, stellt dem zahlreichen Publikum in einer Art Vernissage seine Werke vor: Auf Schiefer gekritzelte Zeichnungen und Texte, konstruierte Objekte und geheim - nis bewahrende Ölgemälde, die wirken wie Fundstücke aus einer mit- telalterlichen Vergangenheit, so auch ein grobes Oberhemd mit Schiefertäfelchen benäht, das schwer auf dem Leib lastet. Als Ausklang begleitet er den Gastgeber auf der Gibson-Gitarre, als dieser singt.

Sa 18.12.2010 Der Sohn, Elektro Willi und Emilia Rosa de Fries Jetzt kommt

Do 17.02.2011 Phantasie ins Joey Zimmermann und Roland Mertens Spiel ...

Die Überraschungen feiern, wie sie fallen. Die Phantasie aus tausend Perlen. kleinen Momente genießen. Von Trocken bis Mild: Rotkäppchen Sekt. www.rotkaeppchen.de

65 Engagement für das Theater

Theater Initiative Aachen accelerando – Freunde des Gesellschaft der Musik- und sinfonieorchester Aachen Theaterfreunde zu Aachen Theater lieben heißt auch … (gegr. 1924) mitmachen bei der Ein Förderverein für das Sin fonie or - Theater Initiative Aachen chester? Muss das sein? Unbedingt! Seit mehr als 10 Jahren unterstützen Denn: Das sind hervorragende Musike - Um das Theater Aachen ideell und ma - wir die Kammerkonzerte des sinfonie- rin nen und Musiker. Wir erleben faszi- teriell unterstützen zu können, gründe- orchester Aachen im Spiegelfoyer des nierende Sinfoniekonzerte, Kurpark- ten theaterbegeisterte Aachener 2002 Großen Hauses. Die Orchestermusiker Classix, Mozart-Matinee in einer die Thea ter Initiative Aachen. Als Mul - gestalten diese vier Konzerte mit be - glä ser nen Autohalle, Familienkonzerte, ti pli ka toren wollen sie das Theater in kannten, aber auch ungewöhnlichen glanzvolle Opernaufführungen, die der Ge sellschaft der Stadt verankern. oder selten zu hörenden Werken. Wir Bruckner-CD-Reihe. Warum muss man Seit Sommer 2006 unterstützt die möchten den Bürgern einen lebendi- diese Qualität noch fördern? Initiative das vielfältige kulturelle Pro - gen Kontakt zu unseren Musikern er- gramm als eingetragener Verein. Die Es gibt Konzerte, für die man besonde- möglichen und ein vielfältiges Musik - Mitglieder organisieren z.B. Veran stal - re Solisten braucht, die ohne Unter - leben in unserer Stadt begünstigen. tun gen und Dis kussionen, blicken hin- stüt zung nicht zu bezahlen sind. Oder Auch die Aufgabe, jungen Menschen ter die Kulis sen und in die Werkstätten, weil besondere Instrumente benötigt den Reichtum unserer Musikkultur zu feiern Premieren und Fes te mit dem werden. eröffnen, gehört zu unseren Zielen. Ensemble. Zudem unterstützen sie Also, geben Sie sich einen »musikali- Un ser Projekt »Jugend musiziert für besondere Pro duktionen und Projekte, schen Ruck«. Werden Sie Mitglied bei Ju gend« ist ein Schritt in diese Rich - wie z.B. das Jugend theater. Die Akti vi- accelerando*. Helfen Sie mit Ihrem tung. täten reichen von Sonder ver an stal - steuerlich absetzbaren Jahresbeitrag tungen wie Stamm tischen bis hin zu Darüber hinaus gehört die Ver an stal - von 50 Euro, dass das Sinfonie or- Unter schrif tenaktionen zur öffentli- tungsreihe »Freitagsmusiken« seit vie- chester weiterhin glänzen kann. Übri- chen Mei nungs bil dung im Sinne der len Jahren zur kulturellen Tradition gens: Sie werden bevorzugt behandelt. Kultur, die unser Thea ter für unsere von Musik und Literatur in der stim- Mit Einladungen zu Proben. Mit Pro- Gesell schaft verkörpert. Unsere Mit - mungsvollen Atmosphäre der There - grammheften. Mit besonderen Ange - glieder haben die einzigartige Möglich- sien kirche. boten, zum Beispiel zu den Kurpark keit, das Thea ter Aachen aus einer Classix. Mit regelmäßigen Infor ma tio- Helfen Sie uns durch Ihre Mitglied- ganz besonderen, per sönlichen Sicht nen. Wir freuen uns auf Sie. schaft für nur 30 Euro jährlich! zu erleben und durch ihren Beitrag mitzugestalten. * schneller werden, beschleunigen! Sekretariat Kontakt Kontakt Gesellschaft der Musik- und Theater freunde Theater Initiative Aachen e.V. accelerando – zu Aachen e.V. Steinbachstraße 15 Freunde des sinfonieorchester Aachen e.V. Dr. Peter Ackermann 52074 Aachen c/o sinfonieorchester Aachen Ronheider Berg 261 Telefon: (0241) 8906-648 Hubertusstraße 2-8 52076 Aachen [email protected] 52064 Aachen Telefon/Fax: (0241) 72447 www.theaterinitiative.de [email protected] www.musik-und-theaterfreunde-aachen.de

66 www.sparkasse-aachen.de

Für Ihre Wünsche übernehmen wir gern eine tragende Rolle.

s Sparkasse Aachen

Vorhang auf! Wenn dann Ihre finanziellen Vorstellungen auf dem Programm stehen, sorgen wir dafür, dass bei Ihren Geldange- legenheiten alles glatt über die Bühne geht. Wenn’s um Geld geht – Sparkasse. Vermischtes Sitzt wie ein Maßanzug, soll klingen wie in einer Stradivari Der neue Orchesterprobenraum im Um spannwerk

Schon wenige Minuten begeisternder Schilderungen von Projektleiter Bernd Horschmann, Architekt von »Höhler+ Partner«, verdeutlichen, welche Fülle an Detail- und Erfin - dungsreichtum in diesem Bauvorhaben steckt. Die ab solute Maxime lautet: »Die Künst le rinnen und Künstler sollen sich wohlfüh len, ihre Ausnahmetätigkeit soll einen wür di gen Rahmen erhalten.« Ein wichtiger Partner ist Professor Siebel von der FH Aachen, eine feste Größe, wenn es um Bauphysik geht. Das alte Um spannwerk muss nach Innen und nach Außen möglichst schalldicht gemacht werden. »Letztendlich nehmen wir eine Umwidmung der histori schen Funk tion des Gebäudes vor, unter Berücksichtigung der vorhandenen Bausubstanz.« Die Aufgaben und die Grenzen des Budgets fordern die Kreativität des Teams heraus. So sind z. B. die Bernd Horschmann Absorptionsflügel, mit denen die Akustik ihren letzten Schliff bekommen soll, Eigenent wick lungen: Die eine Seite ist aus Architekt, Lochgipskarton, die andere aus Metall, dessen Oberfläche wie Projektleiter hauchdünnes Blattgold anmutet, was wiederum auch im Lichtkonzept für ange neh me Reflexionen sorgen soll. Ein Beispiel von vielen, das technische Erfordernisse in die ästhetische Ge staltung von Raum, Akustik und Licht integriert! So entsteht ein neuer Klangraum in dem historischen Ge bäu - de mitten im Herzen der Stadt, wie geschaffen für op ti male Vorbe reitungen auf die Konzerte und Musik theater auf füh- rungen im Eurogress und Theater Aachen. Denn wo findet Péter Halász sich schon ein vergleichbarer Orchester pro ben raum? Erster Kapellmeis ter

Neu am Theater Aachen

Bereits in der Spielzeit 2010/2011 gibt un ser neuer Erster Kapell meister Péter Halász mit der musikalischen Lei tung von »La Cenerentola« (ab 19. Juni 2011) seinen Einstand in Aachen. Performance Night Aachen Péter Halász wurde in Budapest geboren und studierte nach Klavier- und Komposition in seiner Heimatstadt Diri gieren an Auch in diesem Jahr präsentiert sich die der Universität für Musik und Darstellende Kunst in Wien. In internationale Initiative zwischen der Saison 2002/2003 war er Korrepetitor am Opernstudio des Theater K, Toneelacademie Maastricht, Opernhauses Zürich. Seit 2003/2004 ist er am Staatstheater Cultura Nova Festival und dem Theater Mainz engagiert, wo er zahlreiche Opern vorstellungen dirigierte Aachen mit der inzwischen zweiten und für die musikalische Einstu dierung und Lei tung vieler Ausgabe der Aachener Performance Premieren verantwortlich war. Außerdem dirigierte er mehrere Night. Eine Spätsommernacht, in der die Jugend- und Kinder kon zerte am Staatstheater Mainz. Gast - Be sucher wieder zwischen verschiedenen dirigate führten ihn zu den Oradea Sym pho nikern (Rumänien), Spielorten wählen und dort Schauspieler, den Savaria und Szeged Symphonikern (Ungarn), zum RSO Sänger und Musiker in kurzen Spielsze - Wien, dem Suk Kammerorchester Prag, an das Theater Augs - nen, Klanginstal la tio nen und Perfor- burg, das Mu siktheater im Revier Gelsenkirchen sowie an das ming-Acts erleben können. Riskieren Sie Staatstheater Braunschweig. Auf Einladung von Adam Fischer das Blind Date, bahnen Sie sich Ihren hat er 2010 an der Ungarischen Staatsoper in Budapest de bü- eigenen Weg zu spannenden unbekann - tiert. Neben seiner Tä tig keit als Dirigent tritt Péter Halász auch ten Orten im Haus und lassen Sie die immer wieder als Pianist auf. Nacht auf einer kleinen Afterparty aus - klingen. 03. September 2011 22.00 Uhr – 02.00 Uhr, Theater Aachen

68 SpielzeitstartSpielzeitstart Gemeinsam mit den anderen Aachener Neues Raumkonzept Theatern starten wir am 17. September mit für das Mörgens einem großen Theater fest in die neue Spielzeit. Das Theater Aachen erweitert seine Zusam men ar- Mit einem abwechs lungsreichen, spannenden, un - beit mit der Toneelacademie Maastricht: Nach dem ter haltenden Tag mit viel Theater, Musik, Kos tümver - im Mörgens in den vergangenen Jahren von Spiel - kauf, Workshops, Führungen, beson deren Momenten zeit zu Spielzeit jeweils ein Einheits bühnen raum und einzigartigen Augen blicken wollen wir Lust ma- gleich mehrere spannende Inszenierungen beher- bergte, wird nun in Zusammenarbeit mit Studie - chen auf eine tolle Theater spiel zeit in Aachen. Mit ren den der Toneelacademie ein neues Konzept da bei: Sänger, Schauspieler, Musiker, die Mit ar - dafür sorgen, dass jede Inszenierung durch die an - beiter hinter den Kulissen und die freien ge henden niederländischen Bühnen bildnerInnen Aachener Thea ter. Am Abend heißt es »Vor - eine eigene optische Handschrift erhält und gleichzeitig möglichst »offen« bleibt für Zu satz ver- hang auf« für die Theater fest-Gala. anstaltungen wie Musik kon zerte, »Nimm 2« und Der Eintritt ist frei! neue Formate des Ensembles.

Gold & Silber zum ersten Mal auch auf CD Weihnachtliche Musik und dazu Weihnachts - »Rund ums Theater« geschichten und gemeinsames Singen. Das klingt wie eine Fami lien feier, und das ist Es ist nun schon die 10. Spielzeit, »Gold und Silber« eigent lich auch. Marcus in der die Theaterpädagogin Katrin R. Bosch und seine Musiker haben erneut Eickholt am Theater Aachen enga- Nicole Heesters eingeladen, die uns mit Ge - giert ist. Sie ist feste Ansprech part - schichten auf die Weihnachtszeit einstimmen nerin für Lehrerinnen und Lehrer, wird. Und alle, die schon vor dem Konzert in geht für Vor- und Nachbespre - Weih nachtsstim mung kommen wollen, kön- chun gen in Schulklas sen, plant nen ab Herbst 2011 erstmalig die CD zum und führt unterschiedlichste Pro- Kon zert des vergangenen Jahres erwerben. jekte mit Schü lern durch. Nun hat sie ihre Erfahrungen in einem Ar - Gold & Silber Unser Weihnachtskonzert beitsheft zusammengefasst. »Rund ums Thea ter« heißt es und ist im So 18. Dezember 2011 15.00 und 19.00 Uhr, Eurogress Cor nel sen-Verlag erschienen. Es Die CD ist erhältlich ab Herbst 2011 im Theater Aachen. bietet Lehre rinnen und Lehrern Der Erlös aus dem Verkauf geht jeweils zur Hälfte an die Aktion »Menschen helfen Menschen« und an den Förder- mit Schü lergruppen ab dem verein »accelerando«. 7. Schuljahr jede Men ge interes- sante und abwechs lungsreiche Materialien rund um den Thea- terbesuch. Wie bereite ich meine Schü lerinnen und Schüler vor? Was macht ein Dramaturg im Gegensatz zu einem Regisseur? Welche Schritte liegen zwischen der ersten Idee und dem fertigen Kos tümbild? Die Arbeits blätter mischen Er fahrungen aus dem Theater- und Schulalltag, denn neben Katrin Eickholt wirkte als Autorin die Lehrerin Regina Esser- Palm mit. Katrin Eickholt Theaterpädagogin

69 Die Spielzeit 2011 2012

überredet Eisenstein, der le, immer wieder wird das Bühne wegen Beamtenbeleidigung Gespräch unterbrochen und Le nozze di Figaro einige Tage ins Gefängnis nach quä lenden Pausen Die Hochzeit des Figaro soll, sich die letzten Stun - fortgeführt. Mit den letzten Oper von Wolfgang Amadeus Robert Wilson, Tom Waits, den auf einem Fest des Worten des Telefonats sind Mozart Kathleen Brennan Fürs ten Orlofs ky zu ver - auch die letzten Worte der süßen. Ei sen stein hofft auf Beziehung gesprochen. Susanna und Figaro, beide Woyzeck erotische Abenteuer. Kaum in Diensten des Grafen Dem musikalisch eindring- nach dem Stück hat Gabriel sein Heim Almaviva, wollen heiraten. lich schö nen Monodram für von Georg Büchner verlas sen, findet sich dort Aber der Graf, der ein Auge Sängerin und großes Or- auf Susanna geworfen hat, Eine perfekte Mischung für bei seiner Frau Rosalinde chester von Francis Poulenc sucht ständig nach Möglich - die Bühne! Nach »Black ein ehemaliger Verehrer ist Monteverdis dramatische keiten, den Heiratstermin Rider« und »Alice« ver bin - ein. Dem doppelten Seiten - Szene zwischen Tancredi aufzuschieben. Eine Ver - det sich der typische Tom sprung stünde nichts im und Clorinda gegenüber - bündete findet er vor allem Waits-Sound aus rau-rup - Wege, wenn da nicht plötz- gestellt, ein brutaler Ge - in Marcellina, der Figaro vor pigen und hochpoetischen lich der Gefängnisdirektor schlech ter kampf um die Jahren für ein Darlehen Songs zum dritten Mal mit im Wohnzimmer der Eisen - Geschichte einer unmög - leichtsinnig ein Ehe ver - einem klassischen Stoff: Um steins stünde und Gabriel lichen Liebe, die hier mit spre chen gegeben hat. Su - überleben zu können, muss auf dem Ball seinem eige - dem Tod der Frau endet. sanna und Figaro suchen der Soldat Woyzeck jede nen Dienstmädchen begeg - PREMIERE die Flucht nach vorne, in- Arbeit anneh men, er ist er- nete … Im Strudel des So 06. November 2011 dem sie die vom Grafen schöpft und es plagen ihn Walzertakts verliert Eisen - Musikalische Leitung Péter Halász geschmähte Gräfin unter - unheimliche Visio nen. Als stein zusehends die Kon- Inszenierung Alexander von Pfeil stützen. Der Page Cheru - sich plötzlich zwischen trolle, aber »glücklich ist, bino soll in Susannas Klei- seiner Geliebten Marie, mit wer vergisst, was doch nicht dern zu einem Rendevouz der er einen Sohn hat, und zu ändern ist« und schließ - Das Dschungel - mit dem Grafen erscheinen, einem schnittigen Tambour- lich ist an allem sowieso der buch gleich zeitig soll der Graf Major eine Affäre anbahnt, Champagner schuld. Familienstück mit Musik von einem Stell dich ein der sieht Woyzeck rot … PREMIERE ab 7 Jahren nach Motiven Gräfin mit einem Liebhaber So 25. September 2011 »Woyzeck handelt von der Erzählungen von erfahren. Durch das plötz - Musikalische Leitung Péter Halász Rudyard Kipling Wahn sinn und von Obses- Inszenierung Ewa Teilmans liche Auftauchen Almavivas sionen, von Kindern und Mogli lebt im Dschungel. scheitert der Plan. Ein von Mord – alles Dinge, die Als klei nes Kind wurde er zweiter Versuch, den Grafen uns berühren. Das Stück ist La voix humaine von der Wölfin Raksha ge - bloßzustellen – dieses Mal wild und geil und phanta- Die geliebte Stimme funden und durfte in ihrer sind es Susanna und die sie anregend. Es bringt Gräfin, die die Kleider Oper von Francis Poulenc Familie aufwachsen. Jedes einen dazu, Angst um die Tier kann ihm etwas bei - tauschen – gelingt. Ob die Figuren zu bekommen und Il combattimento bringen. Und der Panther Entschuldigung des Grafen über das eigene Leben Baghira passt zusammen aber das zerschla gene Por- nachzu denken. Ich schätze di Tancredi mit dem gut mütigen Bären zellan kitten kann, bleibt mal, mehr kann man von e Clorinda Balu ganz besonders auf offen. einem Stück nicht verlan - PREMIERE Der Kampf den Jungen auf, denn die gen.« (Tom Waits) Gefahren im Dschungel So 04. Dezember 2011 PREMIERE von Tancredi und Clorinda sind vielfältig: Nicht nur der Musikalische Leitung So 18. September 2011 Oper von Claudio Monteverdi Tiger Shere Khan streift Marcus R. Bosch Inszenierung Michael Helle Musikalische Leitung durch das Gelände und hat Eine junge Frau, von ihrem Andreas Debatin noch eine Rechnung Inszenierung Geliebten verlassen, hat offen … Tartuffe Bernadette Sonnenbichler vergeblich versucht, sich Komödie von Molière das Leben zu nehmen. Jetzt »Das Dschungelbuch« von Die Fledermaus wartet sie alleine in ihrer Rudyard Kipling ist ein Familienvater Orgon ist fest Wohnung auf seinen Anruf. Klassiker und der Disney- davon überzeugt, sein neuer Operette von Johann Strauss Das Telefon läutet. Eine Film legendär. Nun kommt Bekannter namens Tartuffe Vor Jahren hat Gabriel von fremde Stimme blockiert die das Stück über das Erwach - könne seinem Leben neue Eisenstein seinen Freund Leitung. Erst nach meh re- sen werden mit Schwung Impulse geben. Materielle Dr. Falke nach einem Mas - ren Versuchen meldet sich und Phantasie auf die Dinge sind Orgon von nun kenball volltrunken und in die »geliebte Stimme«. Aber Bühne. an nahezu gleichgültig, was einem Fledermauskostüm nur aus ihren Reaktionen PREMIERE sich von seinem Hausgast im städtischen Park ab ge - erschließt sich dem Hörer Fr 18. November 2011 und spirituell angehauchten legt und ihn so dem Gespött der Inhalt des Gesprächs. Inszenierung Teresa Rotemberg Heilsbringer nicht sagen der ganzen Stadt preis ge - Anfangs noch gelassen, ent- lässt. Auch durch den Wi - geben. Jetzt ist der Tag der gleitet der Frau im Ver laufe der stand der übrigen Fa mi- Rache ge kommen: Falke des Gesprächs die Kontrol - lienmitglieder lässt sich

72 Tartuffe nicht beirren und stützen, doch die Zauberer schrift »Theater heute« zum versucht, alle mit seinem Die Katze auf dem Merlin und Osmond, der Stück des Jahres gewählt. heuch le rischen Gut men - heißen Blechdach Erdgeist Grimbald und der Schimmelpfennig ist welt - schentum in seinen Bann Schauspiel Luftgeist Philidel kommen weit der meistgespielte zu ziehen. Gegenüber der von Tennessee Williams sich im mer wieder in die deutsche Gegenwartsautor. Dame des Hauses, Elmire, Quere, vor allen Dingen, PREMIERE Der todkranke Big Daddy ver folgt er bald handfeste wenn es um die blinde Sa 21. April 2012 feiert Geburtstag. Seine Ziele. Und selbst hier ist Emmeline geht, die King Inszenierung Ewa Teilmans sein hypnotischer Einfluss Schwiegertöchter bringen Arthur liebt, die aber auch immer noch stark genug, sich bereits für die Erb - von Oswald be gehrt wird. um Orgon auch das guthei- schaft in Position. Mae setzt Sie wird durch Täu schung Tristan und Isolde ßen zu lassen. Gegen Tar- mit ihrer großen Schar und Verkleidung zum heiß Oper von Richard Wagner Nachwuchs alles daran, der tuffe scheint kein Kraut umkämpften Spielball der Vor Jahren hat Tristan kinderlosen Maggi den gewachsen zu sein … gegnerischen Parteien … Isoldes Bräutigam Morold Rang abzulaufen. Doch PREMIERE PREMIERE im Kampf erschlagen. Maggi, die Katze, kämpft Sa 14. Januar 2012 So 01. April 2012 Isolde aber pflegte den gegen ihre Schwägerin – Inszenierung Christina Rast Musikalische Leitung schwer ver wundeten Tristan und noch leidenschaftlicher Volker Hiemeyer gesund, obwohl sie ihn als kämpft sie um die Liebe Inszenierung Albrecht Hirche den Mör der des Geliebten Un ballo ihres Mannes Brick, der sich erkannte. Und sie verliebte seit dem Selbstmord seines sich in ihn. Dass Tristan in maschera Freundes Skipper mehr und Der goldene jetzt gekom men ist, um sie Ein Maskenball mehr von ihr abwendet. als Braut für seinen König Oper von Giuseppe Verdi Warum musste Maggi auch Drache Marke nach Cornwall zu eine Affäre mit Skipper Schauspiel von Ein Königsmord auf der bringen, de mütigt sie zu - haben? Und was war so be- Roland Schimmelpfennig Bühne? In »Ein Masken - tiefst. Ihrer Die ne rin son ders und verunsichernd ball« greift Verdi ein brisan - In der Küche des Thai-Chi- Brangäne befiehlt sie, ihr an der engen Freundschaft tes historisches Thema auf: na-Vietnam-Schnell res tau- und Tristan den Todestrank zwischen Brick und Skip- das politisch motivierte At - rants »Der goldene Dra che«: zu bringen. Aber Brangäne per? Zugespitzte zwischen - tentat auf den schwe - Ein junger Asiate lei det an reicht ihnen statt dessen menschliche Konflikte, in dischen König Gustav III. feh lender Auf ent halts ge - einen Liebestrank … Bran - allen Schattierungen der während eines Maskenballs nehmigung, an Heim weh, gäne bewacht die Lie ben - Leidenschaften – eine Zer - in der Stockholmer Oper im vor allem aber an fürch- den. Aber Tristans Freund reißprobe für die Familie. Jahr 1792. Auf Druck der terlichen Zahnschmer zen. Melot hat Verdacht ge - Zensur verlagert Verdi die PREMIERE Zwischen der Zubereitung schöpft und verrät ihn an Handlung nach Boston, der Sa 10. März 2012 von Nummer 17 »Gai Grob den König. Im Kampf stürzt König mutiert zum Gouver- Inszenierung Ludger Engels Prio Wan« und Nummer 6 Tristan sich in das Schwert neur. Ohnehin rückt der »Bami Pat« muss der kariö - Melots. Sein Diener Kur we- politisch motivierte Mord se Zahn auf die Schnelle nal flieht mit dem Ver wun - schon in Verdis Vorlage, King Arthur mit der Rohrzange gezogen deten in die Bretagne. Dort werden. Eine Stewardess einem Dra ma Eugène Semi-Oper von Henry Purcell wartet Tristan, von Fie ber - wird ihn später auf dem Scribes, zu guns ten einer zu einem Schauspiel phantasien geschüttelt, Grund ihres Suppen tellers Eifersuchtstat in den Hin - von John Dryden sehnsüchtig auf die geliebte tergrund. Täter ist nun der finden, ein Paar geht aus- Isolde. Als sie endlich ein - beste Freund des Königs, Die barocke Üppigkeit der einander, eine Enkelin kann trifft, stirbt er. Der König der zunächst vor den wah - Musik des britischen Kom - ihrem Großvater einen findet nur noch den toten ren Verschwörern warnt, ponisten Henry Purcell und Wunsch nicht erfüllen, Freund und Isolde, die mit dann aber, als er das Ver - John Drydens überbordende Ameisen quälen eine Grille ihrem überirdisch schönen hältnis zwischen dem König Spielhandlung im shakes - zu Tode, die sich als die Per- »Liebestod« Tristan ins und der eigenen Frau ent- peareschen Stil finden zu son entpuppt, wegen der Reich der Nacht folgt. einer besonderen Misch- der junge Asiate seine Hei - deckt, sich selbst als Voll - PREMIERE form aus Schauspiel, Musik - mat verlassen hatte, in die strecker der Tat an bie tet. So 20. Mai 2012 theater und Tanz zu sam - er am Ende auf mä rchen- Verdi belässt es aber nicht Musikalische Leitung bei dem einfachen Ei fer - men. haft-traurige Weise zurück - Marcus R. Bosch kehrt. Inszenierung Ludger Engels suchtsplot, sondern führt Der Ort der Handlung ist den Zuschauer tief ins Un - glei cher maßen ein Kriegs - In Roland Schimmel pfen - terbewusste seiner Figuren. schauplatz wie eine zau- nigs Thea terparabel wohnt PREMIERE berhafte Märchenwelt: Als die globalisierte Welt unter So 05. Februar 2012 der Sach sen könig Oswald einem Dach. »Der goldene Musikalische Leitung Péter Halász zum Kampf gegen den le - Drache« wurde 2010 mit Inszenierung N.N. gen dären britischen König dem Mühlheimer Drama- Arthur antritt, können sich tikerpreis ausgezeichnet beide auf magische Kräfte und von der Theaterzeit -

73 folg reiche Puppenspie lerin - L’Enfant et les Kammer So oder So – nenteam Julia Brett schnei - Sortilèges Hildegard Knef der, Wiebke Alphei und Das Kind und URAUFFÜHRUNG Ein musikalischer Abend Nicola Reinmöller auf der von Gilla Cremer mit Liedern Grundlage des gleich - die Zauberdinge Tomorrow, von Hildegard Knef namigen Bilderbuchs von Oper von Maurice Ravel maybe … Jorge Bucay mit Mitteln des Jeder glaubt, ›unsere Hilde‹ Puppen- und Objektthea - Ein sechsjähriger Junge Über-Leben in Diktaturen zu kennen. Dieser Abend ters eine eigene, poetische sitzt unwillig vor seinen Internationales Projekt blickt hinter das ober fläch- Welt entstehen. Schulaufgaben. Als die von Ludger Engels und liche, von der Klatschpresse PREMIERE Mutter ihn mit Stubenarrest Jürgen Berger geprägte Bild. Das Stück ist bestraft, gerät er in Rage. Herbst 2011 Ein junger Mann bricht in eine Liebeserklä rung an Tasse und Kanne fliegen Textfassung Julia Brettschneider den 70er Jahren nach Ar- eine vielseitig begabte Puppenbau Wiebke Alphei vom Tablett, Eichhörnchen gentinien auf, um dort Teil Künstlerin, eine wirkliche Puppenregie Nicola Reinmöller und Katze werden misshan - der Revolte gegen die Mili - Entdeckungsreise für alle, delt, der Tee kes sel in den tärdiktatur zu werden. 1977 die ›die Knef‹ als Klatsch- Kamin geworfen, die Tapete Ein Volksfeind sitzt Nelson Mandela auf und Schlagertante verbucht zer rissen, die Standuhr de - Schauspiel von Henrik Ibsen Robben Island im Gefäng - hatten, ein bewe gender moliert. Doch als sich das nis: Er denkt über den Abend für ihre Verehrer Badearzt Dr. Stockmann, der erschöpfte Kind in den bewaffneten Wider stand und eine ungewöhn lich einst seiner Heimatstadt Lehnstuhl fallen lassen will, gegen das rassistische unterhaltsame Lektion in durch den Ausbau zum verweigert sich dieser. Auch Regime Südafrikas nach. deutscher Geschichte. Ein Bade ort zu Wohlstand und die anderen drangsalierten Knapp 35 Jahre später wird vielschichtiges Porträt einer Ansehen verhalf, stellt fest, Dinge werden lebendig. die Apartheid in den Wahr - zutiefst verletzlichen Frau, dass das Wasser in der Stadt Albtraumhaft öffnet sich heits- und Versöhnungs - die das Glück in ihrem Lied verseucht ist und zu einer der Raum zum Garten und kommissionen verarbeitet. »Für mich soll’s rote Rosen gesundheitlichen Bedro h- das Kind wird hinaus ge - In Kambodscha kann der regnen« so unvergleichlich ung für alle wird. Bei dem lockt. Ängst lich ruft es nach Tourist 2011 an Gedächtnis - beschworen hatte und den- Versuch, dieses Übel zu der Mutter. Doch nun stür - stätten wie den »Killing noch alle Höhen und Tiefen beseitigen, erfährt er an - zen sich die misshandelten Fields« den Grausam keiten des Lebens durchlaufen fangs großen Zuspruch Tiere auf das Kind, um sich der Roten Khmer nach - musste … durch die Öffentlichkeit. In zu rächen. Als sich in dem spüren, während in einem PREMIERE gleichem Maße gerät er in Getümmel das Eichhörn- Völkermordprozess erste Sa 08. Oktober 2011 Konflikt mit seinem Bruder chen verletzt, ver bindet das Urteile gegen die politisch Musikalische Leitung Malcolm Kemp Peter. Der beherrscht als Kind ihm den Fuß. Berührt Schuldigen gesprochen Inszenierung N.N. Bürgermeister die Gemein - durch die gute Tat lassen werden. de und verfügt über ge nü- die Tiere von ihm ab. Das gend politische Tricks, um Kind ›erwacht‹ in den In einem groß angelegten URAUFFÜHRUNG eine Mehrheit für seine Armen der Mutter. Mit dreiteiligen Theaterabend Wie der Elefant Interes sen zu organisieren, »L’Enfant et les Sortilèges« wird mit unterschiedlichen indem er das Schreck ge - hat Ravel ein an Farben - ästhetischen Mitteln – die Freiheit fand spenst im menser Kosten reich tum kaum zu überbie - Schauspiel, Puppenspiel, Puppenspiel ab 3 Jahren und erheb licher Ein nah me- tendes Musiktheater Tanz und doku men tarische nach Motiven aus dem ausfälle an die Wand malt. geschaffen. Installation – nach den Le- gleichna mi gen Bilderbuch Bei einer Versammlung in PREMIERE bensbedin gun gen in Dikta- von Jorge Bucay seinem Haus hält Stock - turen, nach den Formen des Do 16. Juni 2012 Ganz vernarrt ist der kleine mann eine flammende Rede Widerstands und der post - Musikalische Leitung Junge in die magische Welt mit Angriffen gegen die Ge - Prof. Herbert Görtz diktatorischen Aufarbeitung des Zirkus. Am meisten meinde, woraufhin die Ver - Inszenierung Sebastian Jacobs von staat li chem Unrecht freut er sich auf den Auftritt sammlung ihn schließlich Kooperation mit der Hochschule für gefragt. Drei internationale des Elefanten. Doch eines zum Volksfeind erklärt. Musik und Tanz Köln, Abteilung Aachen Beispiele, die – jedes auf Tages entdeckt der Junge, Trotz dramatischer seine Weise – auch mit der dass dieser riesige Elefant Konsequenzen für ihn und doppelten deutschen Dikta - mit einer Kette an einen seine Familie gibt turen-Vergangenheit in kleinen Pflock an ge bunden Stockmann den Kampf Verbindung stehen. ist. Das wundert ihn und er nicht auf. PREMIERE fragt sich, was den Elefan - PREMIERE Fr 23. September 2011 ten davon abhält sich aus Fr 11. November 2011 Text Jürgen Berger dem Staub zu machen … Inszenierung Elina Finkel Inszenierung Ludger Engels Konzeptionelle Mitarbeit Wie bereits in den vergan - Inge Zeppenfeld ge nen Spielzeiten mit »Frau Kooperation mit dem Goethe-Institut Südostasien und Amrita Performing Meier, die Amsel« und Arts, Phnom Penh »Fundevogel« lässt das er-

74 tigsten und widersprüch- Konfetti! lichsten mythologischen Der zerbrochne Mörgens Ein Zauberabend Figuren: gleich zeitig Zer- Krug für politisch Verwirrte störer und Erhalter, Enter - Lustspiel tainer und Terrorist, Gott Michael Kohlhaas Stück von Ingrid Lausund von Heinrich von Kleist und Bock. nach einer Novelle von Sie sind empört über die Welch ein morgendliches Heinrich von Kleist In »REVOLVER/Killing Erwachen: Wunden an Kopf faden Politikinszenierungen »Komm, lass uns etwas Gu - time«, einer Choreographie und Bein, die Amtsperücke unserer Tage? Halten Sie es tes tun und dabei sterben«. von Massimo Gerardi, tut verschwunden! Dorfrichter auch manchmal für wahr - Dies sind die letzten Worte sich eine Welt auf, in der es Adam hat kaum Zeit, sich zu scheinlich, dass ein un- des Pferdehändlers Michael schon genügt, einer ›fal - besinnen, denn im Vorzim - heim licher Irrer in Ihrer Kohlhaas. Einst ein recht - schen‹ Nationalität anzu ge - mer der Amtsstube zu Hui- Nähe unberechenbare schaffener und beliebter hören, eine ›falsche‹ poli ti- sum warten schon Kläger Dinge tun könnte? Kommt Mann, kämpft er nun mit sche Einstellung oder einen und Angeklagter. Ein Krug Ihnen der Verzehr einer brutalen Mitteln gegen den ›falschen‹ Glauben zu ha - ist zu Bruch gegangen und Tiefkühlpizza vor lau fen - Junker von Tronka, der ihm ben, um ausgeschlossen zu Frau Marthe beschuldigt dem Fernseher, in dem Unrecht zufügte, und gegen werden, in Gefangenschaft Ruprecht, den Liebsten gerade in den Nach rich ten den Staat, der das Ver bre - zu geraten. Ein beengter ihrer Tochter Eve, ihn zer - ein Selbstmordat ten tat ge- chen nicht etwa ahndete, Ort, einander unbekannte schlagen zu haben. Zu allem meldet wird, »irgend wie« sondern vielmehr ver- Menschen in ungewohnter Übel hat sich auch noch unmoralisch vor? Von die - tuschte. Mit legalen Mitteln Nähe, aller moralischen und Gerichtsrat Walther ange- sen Fragen möchten sich kommt er nicht weiter, und materiellen Gewohnheiten meldet, er will dem Dorf - fünf Normalneurotiker un- so entschließt sich Kohlhaas beraubt. Die ›Bombe‹ wird richter beim Recht spre chen serer Zeit auf Teufel komm zu einem grausamen explodieren, früher oder auf die Finger gucken. Und raus ablenken. Kein Zau - Rachefeldzug für seine Ge - später … oder doch nie? auch wenn Adam mit jeder bertrick ist ihnen zu bil lig. rechtig keit. Kohlhaas ist PREMIERE List und unter Amts miss - Lachen ist dabei natür lich Wider stands kämpfer, Volks - Fr 16. März 2012 brauch versucht, die Wahr - unangemessen, Nicht- held und zugleich Atten tä- Lachen allerdings schier Choreographie heit zu vertuschen, gibt es Massimo Gerardi, Emanuele Soavi ter und Mörder. unmöglich. Die Regisseurin für ihn kein Entrinnen PREMIERE und Theaterautorin Ingrid mehr: Die Geschehnisse der Mi 21. September 2011 Lausund verwöhnt uns mit Spieltrieb Nacht treten peu à peu zu Inszenierung Nora Mansmann einer komisch-bitterbösen Stück nach dem Roman Tage. Der Richter wird Kampfansage an alle Ab - von Juli Zeh zwangsläufig zu seinem eigenen Henker … stumpfungserscheinun gen Mit der jungen Außen sei te- Schaf unseres gesunden Wi der - rin Ada und dem Ägypter Heinrich von Kleist, den Kindermusiktheater ab stands. Alev haben sich auf der wir anlässlich seines 200. 5 Jahren von Sophie Kassies PREMIERE nach dem »Prinzip Hoff - Todestages in dieser Spiel- Ein Schaf steht auf einer Sa 07. Januar 2012 nung« benannten Ernst- zeit mit gleich zwei Insze - Wiese und tut Dinge, die Inszenierung N.N. Bloch-Schule zwei selbst - nie rungen ehren, griff den Schafe eben so machen: ernannte »Urenkel der Stoff 1806 aufgrund einer schlafen, fressen und auf Ni hilisten« gesucht und ge - Wette, wer die bessere Ko- der Wiese stehen. Doch Outsiders fun den: Die beiden glau ben mödie schreiben könne, auf, eines Tages tut das Schaf Zwei Tanzstücke von sogar, nicht einmal mehr spitzte ihn aber, über das dem Prinzen, der kein Prinz movingtheatre.de etwas zu ha ben, woran sie rei ne Lustspiel hinaus, zu mehr sein will, einen Ge - nicht glauben könnten. Sie einer bitte ren Anklage ge- fallen und wird damit sein Wie bereits in der letzten fühlen sich Mitschülern wie gen Justiz- und Staats - Freund. Jetzt möchte das Spielzeit mit »Fair Friends – Lehrern gleichermaßen willkür zu. Schaf einen eigenen Namen Shakespeares Sonette« be - überlegen und erklären sich PREMIERE bekommen und nicht mehr reichert das Tanztheater in Fragen der Emotion, des Fr 01. Juni 2012 »Schaf unter Schafen hei - movingtheatre.de aus Köln Glaubens und der Moral in Inszenierung Markus Kopf ßen«. Eine Ge schich te über das Spektrum unseres atem beraubender Hybris ein Tier, das eine Identität Kam merprogramms: für unabhängig. Mehr und sucht und sich selbst findet, »PAN solo« von und mit mehr in ihr eigenes obses si - ein gebettet in die wunder - Emanuele Soavi ist Teil ves Spiel verstrickt, bringen baren Kom po sitionen von eines dreiteiligen Mythen - sie ihren polnischen Purcell, Händel und Monte - projekts, das die Kon se - Deutsch lehrer Szymon verdi. Smutek um seine Existenz. quen zen von sozialem und PREMIERE Alles mündet in einen juris - emotionalem Druck in Ge - Do 06. Oktober 2011 tischen Fall. sellschaften anhand des Musikalische Leitung Mathis Groß Außenseiters Pan unter - PREMIERE Inszenierung Martin Philipp sucht, einer der aus heu ti- Fr 18. Mai 2012 Koproduktion mit den ger Sicht wohl gegenwär - Inszenierung Anne Lenk Opernfestspielen Heidenheim

75 URAUFFÜHRUNG Hier kommen wir der Soldat nach Hause terialien, Texte und Musik Ein Jahr für gelangt, be merkt er, dass die an den unterschiedlichen nicht lebendig drei Tage drei Jahre waren. Orten. Ist die Zeit an diesem die Ewigkeit Ver zwei felt muss er erfah - Ort ab gelaufen, führt der »öko« im Selbstversuch raus. Versuch ren, dass er sich mit dem Weg zurück zum Bühnen - (Arbeitstitel) einer Heldin Tausch der Geige der Hölle raum, in dem die gefun de- Stück von Martin Heckmanns verschrie ben hat und dass nen Klänge in einen Com- Eine einjährige »Um welt - sein Zau berbuch reich, aber puter gegeben und die Ma - diät« zur Reduzierung des Irina, genannt Ira, trägt ih - nicht glücklich macht. Mit terialien ge sammelt werden, CO2-Ausstoßes. Klar: Kühl - ren Namen nicht zu Un- List gewinnt er die Geige bevor sich die Gruppe auf schrank und Heizung wer - recht: »Ira« bedeutet gleich - zurück und sogar eine den Weg zu einem neuen den abgestellt, das Auto ab - zeitig Friedfertigkeit und Prinzessin. Aber er darf nie Ort macht. Der Abend endet geschafft. Aber auch Zahn - Zorn – und das ist unver - mehr nach Hause zurück - in einem gro ßen Finale: Der pasta, Schokoaufstrich und einbar. So empfindet sie kehren, sonst verfällt er der Com puter entscheidet per Haushaltsreiniger sollen auch ihr junges Leben wie Hölle. Am Königshof bleibt Zufalls prinzip, was zu von nun an tabu sein. Denn: eine Einbahnstraße ohne er unglücklich und wagt welchem Zeitpunkt im fol - Ressour cen wie Öl oder Seitenabzweigung. Die sich schließ lich doch auf genden Abschlusskonzert Holz wer den in Pro dukten Erwar tun gen, die an sie ge - den Heimweg. An der Dorf - zu hören sein wird. Damit verschleudert, an deren stellt wer den, die Hoff nun - grenze wird er erwartet … ist jeder Zuschauer als Verlust wir umwelt tech - gen, die andere in sie set - Kom ponist und Autor an Mit der »Geschichte vom nisch bisher, wenn über- zen, die eigenen Ansprüche diesem Abend beteiligt. Soldaten« haben Stravinsky haupt, dann nur un gern – wer hätte es jemals ge- und Ramuz mit sparsams - PREMIERE dachten. Spätestens bei schafft, all das zu erfüllen? ten kammermusikalischen Winter 2011/2012 einem No-Go für Toilet ten - Ira verwei gert sich, verlässt Mit teln und zugleich reichs - papier hört doch aber das ihr Zuhau se, trifft auf den ter Phantasie eine ironisch Mörgens-Jugendprojekt ökologische Bewusstsein für Aus stei ger Jakob, nimmt an heitere Moritat erschaffen. die meisten definitiv auf. einem Talentscouting teil, Das dritte wird zur Lyrikerin, scheitert Und wenn die Kinder in der PREMIERE und bleibt dennoch sehn - Geschlecht Schule nichts mehr mit Do 15. März 2012 Projekt süchtig, skeptisch und ihren die Umwelt ver seu - Musikalische Leitung von und mit Tanja Krone, voller Illu sio nen – wie wir chenden Freunden unter- Andreas Klippert den »Maiden Monsters« und alle … Inszenierung Ronny Jakubaschk neh men können, steht tat- Jugendlichen aus Aachen sächlich das gesamte Martin Heckmanns, mehr - Wie funktioniert Rollen zu - Fa milienglück auf dem fach ausgezeichneter Thea - weisung im 21. Jahrhun- Prüfstand. ter autor, variiert sein philo - Wünsche dert? Ist es vorstellbar, die sophisches Grundthe ma In unserer Uraufführung Kate gorien Mann und Frau »Wie leben und warum?« gehen wir auf der Basis des Activity zu verlassen, um damit dem mit witzigem Dialog, bitter - finnischen Dokumentar - Ein John Cage-Spiel Menschen und seinen un - bösem Kommentar und films »Recipes for disaster« von Annalisa Derossi terschiedlichsten Lebens- hoffnungsvoller Lyrik zu von John Webster und des und Ludger Engels und Liebeskonzepten mehr In ternet-Blogs »No-impact- einem unverwechselbaren Der Abend folgt dem Spiel - Raum zu geben? In Südost - man« des Amerikaners Co - Sound junger Menschen, für prinzip des Zufalls: 6 Grup - asien ist das dritte Ge - lin Beavan der Frage nach, die das Wort »Zukunft« pen, 6 Orte und 6 Zahlen schlecht gesellschaftlich an- welche absurden Folgen noch eine Bedeutung hat. auf einem Würfel ent schei- erkannt. Aber wer ver birgt ökologische Konse quenz PREMIERE den über das, was am Ende sich dahinter und ist eine haben kann, und welche Do 05. Januar 2012 des Abends auf der Bühne Unterteilung in drei Ge - emotionalen Ausschläge ein Inszenierung N.N. zu sehen sein wird: Ein schlechter noch zu wenig? »Leben radikal anders« mit Kon zert für sechs Kas set - sich bringt. Wir wollen diesen Fragen tenrekorder, eine Tän zerin mit Aachener Jugendlichen PREMIERE Die Geschichte und einen Schau spie ler. nachgehen und gemeinsam Do 10. November 2011 vom Soldaten Über den Büh nenraum mit der Regisseurin Tanja Inszenierung Daniela Neubauer Musikalisches Bühnenwerk hinaus wird der gesamte Konzept Inge Zeppenfeld, Katharina Krone und den »Maiden Rahn, Daniela Neubauer für Schauspieler Gebäude komplex des Mör - Monsters« einen musika li - und Kammerspielensemble gens mit seinen Werk stät - schen Theater abend erfin - von Igor Stravinsky ten, den Pro bebühnen, den den, der sich einer neuen Büros der Dramaturgie und Ein Soldat hat Urlaub. Auf Sichtwei se auf das mensch- der musikalischen Abtei - dem Heimweg begegnet liche Geschlecht und die lung zum Ort des Gesche - ihm ein alter Mann. Es ist damit einhergehende Iden- hens. der Teufel, der ihm für seine tität verschreibt. Geige und drei Tage Unter - Der Zuschauer erwürfelt PREMIERE richt ein Zauberbuch zum verschiedene Aufgaben und Juni 2012 Tausch anbietet. Doch als sammelt so Klänge, Ma-

76 Konzert Sinfoniekonzerte »Vollendet« 4. Sinfoniekonzert »3, 4, 5« »Aachen brahmst« nun Wie das erste Konzert der 1. Sinfoniekonzert ersten Spielzeit 2002/03 von komplett und im Kontrast Marcus R. Bosch, »Auf - Kaum zu entscheiden, was zu dem Aachener Shoo - bruch«, lautet auch das spektakulärer ist: Beet - tingstar am Komponisten - Mot to seiner letzten Aache - hovens »Fünfte« oder Bergs himmel: Anno Schreier. ner Saison, die mit Beet - Orchesterstücke. – Ganz zu EUROGRESS hovens Schicksal ssin fonie schweigen von . So 11. Dez. 2011, 18.00 Uhr startet. Wie die vier welt- EUROGRESS Mo 12. Dez. 2011, 20.00 Uhr berühmten Töne zu Beginn So 11. Sept. 2011, 18.00 Uhr Johannes Brahms von Beethovens »Fünfter« Mo 12. Sept. 2011, 20.00 Uhr Sinfonie Nr. 3 F-Dur op. 90 Anno Schreier »Im Wettstreit« erst nach und nach ihr Po- Alban Berg Drei Orchesterstücke op. 6 Scherzo-Skizze für Orchester (2008) tential entfalten, so of feriert Richard Strauss »Vier letzte Lieder« Johannes Brahms Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 73 das neue Saison-Programm Sinfonie Nr. 5 c-Moll op. 67 viele Werke, die erst im sinfonieorchester Aachen Sopran Lioba Braun Musikalische Leitung Kon zert wirklich lebendig sinfonieorchester Aachen Marcus R. Bosch werden. Das Motto verweist Musikalische Leitung Marcus R. Bosch Eine Aufnahme der Brahms-Sinfonien auf das stets neue »Sich- erscheint als CD bei Coviello Classics. auf-den-Weg-ma chen« eines künst lerisch Tätigen – »Zweite Heimat« »Die Sonne und damit auf den Weggang 2. Sinfoniekonzert von GMD Marcus R. Bosch. geht auf« Geburtsstunde großer Mit Beethovens fünf letzten Künstler: César Franck mit 5. Sinfoniekonzert Sinfonien (sowie zwei dra - seinem ersten großen Kla - Von Sils Maria nach matischen Ouvertüren), den vierabend im Alter von zehn Aachen: Zwei grandiose mittleren Brahms-Sinfonien Jahren; Olga Scheps nach Naturschil derungen, wie sie und Mahlers gewaltiger ihrem Debüt mit »Oiseaux unterschiedlicher nicht sein »Sin fonie der Tausend« fin - exotiques« als gefeierte könnten. den gleich drei schwerge - Echo preisträgerin wieder in EUROGRESS wichtige sinfonische Zyklen Aachen. So 26. Feb. 2012, 18.00 Uhr ihre Vollendung. Konstant in EUROGRESS Mo 27. Feb. 2012, 20.00 Uhr der Programmgestaltung ist So 16. Okt. 2011, 18.00 Uhr Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 6 auch das Engage ment für Mo 17. Okt. 2011, 20.00 Uhr F-Dur »Pastorale« op. 68 die klassische Mo derne mit Richard Strauss »Also sprach Ludwig van Beethoven Zarathustra«. Sinfonische Dichtung Meis terwerken von Richard Ouvertüre zu »Egmont« op. 84 frei nach Friedrich Nietzsche op. 30 Strauss und Alban Berg, die Frédéric Chopin Klavierkonzert Nr. 1 e-Moll op. 11 sinfonieorchester Aachen Bosch von An fang an am César Franck Sinfonie d-Moll Musikalische Leitung Marcus R. Bosch Herzen lagen. Klavier Olga Scheps »artist in residence« Das Engagement für Zeit- sinfonieorchester Aachen genössische Musik erfahren Musikalische Leitung N.N. »Weiße Nächte« diese Saison der Aachener 6. Sinfoniekonzert Komponist Anno Schreier, »Emigranten« Wenn Sie sich die Kreuz- der Lette Pe¯teris Vasks und fahrt nach St. Petersburg 3. Sinfoniekonzert John Adams. Aber auch die nicht leisten können: Er - ganz unterschiedlich ge - Olga Scheps zum Zweiten – leben Sie die weißen Nächte färbten Nationalen Schulen und endlich Rachmaninows des Nordens im Eurogress. erhalten ihren Raum mit »Zweite«. EUROGRESS den Sinfonien von Franck, EUROGRESS So 25. März 2012, 18.00 Uhr Rachmaninow und Sibelius. So 13. Nov. 2011, 18.00 Uhr Mo 26. März 2012, 20.00 Uhr Einen Aufbruch verheißt Mo 14. Nov. 2011, 20.00 Uhr Jean Sibelius »Finlandia« op. 26 auch die neu geschaffene Ludwig van Beethoven Pe¯teris Vasks Institution »artist in resi - Ouvertüre zu »Coriolan« op. 62 »Tala gaisma« (Fernes Licht) dence«: Hier prä sentiert Frédéric Chopin Jean Sibelius Klavierkonzert Nr. 2 f-Moll op. 21 Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 43 sich Olga Scheps, die derzeit Sergei Rachmaninow Violine Felix Giglberger wohl bedeutendste und da - Sinfonie Nr. 2 e-Moll op. 27 sinfonieorchester Aachen her mit einem »ECHO Klas - Klavier Olga Scheps Musikalische Leitung Eckehard Stier sik« ausgezeichnete Nach - »artist in residence« sinfonieorchester Aachen wuchskünstlerin, mit den Musikalische Leitung N.N. beiden Klavier kon zer ten von Frédéric Chopin.

77 »Schluss Sonderkonzerte Barock im Ballsaal Kirchenkonzert BALLSAAL IM ALTEN KURHAUS mit Beethoven« Sa 10. März 2012, 20.00 Uhr Kurpark Classix Mo 03. Okt. 2011, 18.00 Uhr 7. Sinfoniekonzert Giuseppe Verdi »Requiem« Werke von Johann Sebastian Bach »Ohren frei« mit John A Night at the Opera sinfonieorchester Aachen Musikalische Leitung Georg Hage Adams für die »letzten KURPARK OPEN AIR zwei« Beethoven-Sinfonien. Fr 02. Sept. 2011, 20.00 Uhr Oktobermusik EUROGRESS Werke von Giuseppe Verdi, Richard AACHENER DOM Konzert So 29. April 2012, 18.00 Uhr Wagner, Franz Lehár, Giacomo Puccini, Leonard Bernstein, Cole Fr 07. Okt. 2011, 20.00 Uhr ohne Frack Mo 30. April 2012, 20.00 Uhr Porter u.a. sinfonieorchester Aachen Stummfilm Ludwig van Beethoven Katharina Hagopian, Irina Popova, Musikalische Leitung Sinfonie Nr. 7 A-Dur op. 92 Jelena Rakic, Yikun Chung sowie Berthold Botzet mit Live-Orchester John Adams weitere internationale Solisten BÜHNE »Short ride in a fast machine« Opernchor Aachen Ludwig van Beethoven sinfonischer Chor Aachen M&M’s Konzert Sa 14. April 2012, 20.00 Uhr Sinfonie Nr. 8 F-Dur op. 93 Choreinstudierung Andreas Klippert So 15. April 2012, Wie zu Mozarts Zeiten: Das sinfonieorchester Aachen sinfonieorchester Aachen 18.00 und 21.00 Uhr Musikalische Leitung sinfonieorchester Aachen, Musikalische Leitung Charlie Chaplin »Goldrausch« Marcus R. Bosch Marcus R. Bosch vom Pult des 1. Konzert - sinfonieorchester Aachen meisters Felix Giglberger Crossover – Musikalische Leitung geleitet. Andreas Klippert »Abschied« Swing Symphony 8. Sinfoniekonzert MERCEDES BENZ mit Roger Cicero NIEDERLASSUNG AACHEN Domkonzert Nach 1913 wieder in Aachen KURPARK OPEN AIR Di 01. Nov. 2011, 11.00 Uhr Zum Schluss Lob und Dank: – die vielleicht mo nu men- Sa 03. Sept. 2011, 20.00 Uhr Wolfgang Amadeus Mozart Ouvertüre zu Der »Lobgesang« von talste Sinfonie. Alle Chöre, Roger Cicero und Band »Die Hochzeit des Figaro« Marcus R. Boschs unaus ge - mit denen Marcus R. Bosch sinfonieorchester Aachen Arien der Gräfin aus musiziert hat, stehen noch- Musikalische Leitung »Die Hochzeit des Figaro« sprochenem Lieblingskom - Marcus R. Bosch mals auf der Bühne. Concertone für 2 Violinen und Or ches - ponisten. ter C-Dur KV (190/186E) EUROGRESS Classix for Kids: Sinfonie D-Dur »Haffner«, KV 385 AACHENER DOM Sa 21. April 2012, 17.00 Uhr So 10. Juni 2012, 18.00 Uhr »Quiz mit Malte« Sopran Katharina Hagopian Mo 11. Juni 2012, 20.00 Uhr Violine Felix Giglberger, N.N. Felix Mendelssohn Bartholdy sinfonieorchester Aachen Motetten »Warum toben die Heiden«, Di 12. Juni 2012, 20.00 Uhr KURPARK OPEN AIR So 04. Sept. 2011, 11.00 Uhr Musikalische Leitung »Richte mich Gott« Gustav Mahler Sinfonie Nr. 8 Es-Dur Felix Giglberger Sinfonie Nr. 2 B-Dur op. 52 Moderation Malte Arkona »Lobgesang« 1. Sopran (Magna Peccatrix) sinfonieorchester Aachen Claudia Iten Musikalische Leitung Péter Halász Sopran I Michaela Maria Mayer 2. Sopran (Una Poenitentium) Gold & Silber Sopran II Katharina Hagopian Katharina Hagopian Tenor Mark Adler 3. Sopran (Mater Gloriosa) Last Night – Unser Weihnachtskonzert Chor der »vocapella« Irina Popova Ihr Wunschkonzert EUROGRESS Choreinstudierung Andreas Klippert Mezzosopran (Mulier Samaritana) sinfonieorchester Aachen Sanja Radisic-Djurdjevic mit großem So 18. Dezember 2011 Musikalische Leitung Alt (Maria Aegyptiaca) Abschlussfeuerwerk 15.00 und 19.00 Uhr Marcus R. Bosch Daniela Denschlag Überraschungsprogramm Eine Aufnahme dieses Konzertes Tenor (Doctor Marianus) Ein Feuerwerk fürs Ohr Stargast Nicole Heesters erscheint als CD bei Coviello Classics. Lawrence Bakst und Auge: Guy Braunstein, Bariton (Pater Ecstaticus) sinfonieorchester Aachen Hrólfur Saemundsson 1. Konzertmeister der Ber - Musikalische Leitung Bass (Pater profundus) liner Philharmoniker, mit Marcus R. Bosch Bruckner in Woong-jo Choi Beethovens Violinkonzert St. Nikolaus Opernchor Aachen und Ihrem Wunschstück, sinfonischer Chor Aachen Neujahrskonzert Ein weltweit beachteter Aachener Kammerchor wählbar auf: EUROGRESS Zyklus findet seinen Ab - Aachener Bachverein www.kurparkclassix.de Cappella Aquensis Aachen So 01. Jan. 2012, 18.00 Uhr schluss – in St. Nikolaus Carmina Mundi KURPARK OPEN AIR Mo 02. Jan. 2012, 20.00 Uhr und auf CD. Junger Chor Aachen So 04. Sept. 2011, 19.30 Uhr Ludwig van Beethoven Madrigalchor Aachen CITYKIRCHE ST. NIKOLAUS Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 9, d-Moll, op. 125 Knaben des Aachener Domchors Violinkonzert D-Dur op. 61 und Überraschungsprogramm Mo 28. Mai 2012, 11.00 Uhr sinfonieorchester Aachen Wahlstücke Musikalische Leitung Sopran Irina Popova Sergei Prokofjew Sinfonie Nr. 1 Sinfonie d-Moll »Nullte« Marcus R. Bosch Alt Sanja Radisic-Djurdjevic »Symphonie classique« D-Dur op. 25 Tenor Thomas Mohr sinfonieorchester Aachen Pjotr Iljitsch Tschaikowski Bariton Thomas Jesatko Musikalische Leitung Sinfonie Nr. 5 e-Moll op. 64 Opernchor Aachen Marcus R. Bosch Dimitri Schostakowitsch sinfonischer Chor Aachen Eine Aufnahme dieses Konzertes wird Sinfonie Nr. 9 Es-Dur op. 70 Choreinstudierung Andreas Klippert ermöglicht durch die Aachener Zeitung Georg Friedrich Händel sinfonieorchester Aachen und erscheint als CD bei Coviello »Feuerwerksmusik« HWV 351 Musikalische Leitung Classics. Violine Guy Braunstein Marcus R. Bosch sinfonieorchester Aachen Musikalische Leitung Marcus R. Bosch

78 Messe+ Familienkonzerte Kammerkonzerte 1. Kammerkonzert AACHENER DOM Classix for Kids: Für ein Sinfonieorchester SPIEGELFOYER Sa 23. Juni 2012, 20.00 Uhr ist es ein besonders schönes So 22. Jan. 2012, 11.00 Uhr Franz Liszt »Die Legende von der »Quiz mit Malte« Kompliment, wenn dessen Mo 23. Jan. 2012, 20.00 Uhr heiligen Elisabeth« kammermusikalische Qua - Johann Sebastian Bach sinfonischer Chor Aachen 1. Familienkonzert »Die Kunst der Fuge« Opernchor Aachen litäten gelobt werden. So Orlando Gibbons »fantasia a 6 nr. 1« sinfonieorchester Aachen KURPARK OPEN AIR finden sich die verschie - Johann Fischer »Symphonie sur la Musikalische Leitung So 04. Sept. 2011, 11.00 Uhr densten Persönlichkeiten bataille a Hochstadt« Andreas Klippert Georg Friedrich Händel Moderation Malte Arkona des sinfonieorchester sinfonieorchester Aachen Triosonate Nr. 1 B-Dur HWV 380 Musikalische Leitung Péter Halász Aachen seit Jahren in un- Orlando Gibbons »Pavan & Galliard« Pferd und Sinfonie ermüdlicher Arbeit zusam - Glenn Gould Streichquartett op.1 Das Fest in der Soers ge- »Babar men, um sich gemeinsam leitet vom 1. Kapell meister mit ihrem treuen Publikum 2. Kammerkonzert ihrer großen Leidenschaft, Péter Halász. der Elefant« SPIEGELFOYER der Kammermusik, zu DEUTSCHE BANK STADION 2. Familienkonzert So 18. März 2012, 11.00 Uhr widmen. Sa 30. Juni 2012, 20.30 Uhr Mo 19. März 2012, 20.00 Uhr BÜHNE sinfonieorchester Aachen Diese Konstellation schafft Maurice Ravel So 09. Okt. 2011, 11.00 Uhr Musikalische Leitung Péter Halász die Möglichkeit, dass in ner - »Chantes Madacasses« Francis Poulenc »Babar der Elefant« Francis Poulenc halb eines Programms ganz Sprecher N.N. Sonate für Oboe und Klavier sinfonieorchester Aachen unterschiedliche Beset zun - César Franck Musikalische Leitung gen mit Neugier und Lust Klavierquintett f-Moll Gastkonzerte Volker Hiemeyer miteinander musizieren. Die spannenden Wechsel - 3. Kammerkonzert Brüssel bezie hungen zwischen hö- »Orchester - SPIEGELFOYER rens werten Raritäten, kom - THEATRE ROYALE DE LA MONNAIE So 22. April 2012, 11.00 Uhr olympiade« petent interpretierten Mo 24. Okt. 2011, 20.00 Uhr Mo 23. April 2012, 20.00 Uhr 3. Familienkonzert Wer ken der Zeitgenös si - Galakonzert mit internationalen Luciano Berio »Opus Number Zoo« Solisten schen Musik, die nebenbei BÜHNE Franz Danzi Bläserquintett g-Moll sinfonieorchester Aachen in diesem intimen Rahmen Alexander Borodin So 04. März 2012, 11.00 Uhr Musikalische Leitung schnell ihre schein bare Streichquartett Nr.2 Marcus R. Bosch In Zusammenarbeit mit Theater Kontra-Punkt Sperrigkeit verlieren, und sinfonieorchester Aachen beliebten Klassikern, die 4. Kammerkonzert Heerlen Musikalische Leitung sich im lebendigen Musi - Andreas Klippert SPIEGELFOYER zieren neu erschließen, THEATER HEERLEN So 24. Juni 2012, 11.00 Uhr machen die Unverwech sel - Do 24. Nov. 2011, 20.00 Uhr Mo 25. Juni 2012, 20.00 Uhr »Das kriminelle barkeit und Beliebtheit Ludwig van Beethoven Vaughan Williams »Ouvertüre zu Egmont« op. 84 Konzert« dieser Reihe aus. Seit ihrem Streichquintett »Phantasy Quintet« Frédéric Chopin Bestehen wird sie von der Lothar Klein »AOIDOI« Klavierkonzert Nr. 1 f-Moll op. 11 4. Familienkonzert Gesellschaft der Musik- und Ludwig van Beethoven Sergei Rachmaninow Septett Es-Dur op. 20 für Violine, Sinfonie Nr. 2 e-Moll op. 21 BÜHNE Theaterfreunde Aachen Viola, Violoncello, Kontrabass, Klavier Olga Scheps So 03. Juni 2012, 11.00 Uhr nachhaltig unterstützt. Klarinette, Fagott, Horn »artist in residence« sinfonieorchester Aachen In Zusammenarbeit mit Koordination Musikalische Leitung Theater Kontra-Punkt Felix Giglberger 1. Konzertmeister Marcus R. Bosch sinfonieorchester Aachen Musikalische Leitung Volker Hiemeyer Heidenheim CONGRESS CENTRUM HEIDENHEIM Sa 14 Jan. 2012, 20.00 Uhr Eine Oper aus dem aktuellen Repertoire des Theater Aachen sinfonieorchester Aachen Musikalische Leitung Marcus R. Bosch So 15. Jan. 2012, 18.00 Uhr Johannes Brahms Sinfonie Nr. 3 F-Dur op. 90 Anno Schreier »Im Wettstreit« Scherzo-Skizze für Orchester (2008) Johannes Brahms Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 73 sinfonieorchester Aachen Musikalische Leitung Marcus R. Bosch

79 Impressum

Theater Aachen Redaktion Unser Dank geht an Spielzeitmagazin 2011 2012 Anke Woopen, Inge Zeppenfeld Koordination Club Cherie – Der exklusivste Herausgeber Ralph Blase Nachtclub in der Eifel Stadtttheater und Musikdirektion Texte http://www.barcherie.de Aachen Jürgen Berger, Ralph Blase, Generalintendant Udo Dümenil Hairtstyling Team, Katrin Eickholt, Bernd Müllender, www.duemenil-hairstyling-team.de Michael Schmitz-Aufterbeck Veronika Müller-Held, Verwaltungsdirektor Katharina Rahn, Ursula Schelhaas, Elephant Bar Udo Rüber Caroline Schlockwerder, Monheimsallee 52 Auflage Michael Schmitz-Aufterbeck, 52062 Aachen 20.000 Ulla Theißen, Anke Woopen, Inge Zeppenfeld. Pullman Aachen Quellenhof Hotel www.pullman-deutsch- © Theater Aachen Fotos land.de/pullman_aachen.html Stand 28.04.2011 Jürgen Berger, Carl Brunn, Änderungen vorbehalten Felix Broede (Olga Scheps), Vera Eder (Péter Halász), Ludger Engels, Gerhard Fally (Roger Cicero, Inhalt), Ludwig Koerfer, Marie-Luise Manthei, Katharina Rahn (Unter Mimen), Holger Schupp (OB Marcel Philipp), Sven Sindt (Roger Cicero), Leonie Sophia Sowa (Unter Mimen), Wil van Iersel. Illustration Werner Wernicke (Nimm 2), Michael Wohmann (Wimmelbild) Gestaltung DDT2w, Dusan Totovic, Werner Wernicke Druck und Herstellung Image Druck, Aachen

Dacapo

Im Theater wie im forschenden Pharmaunternehmen ist nicht der Weg das Ziel. Denn wie lange auch geprobt oder geforscht wurde – was zählt, ist das Resultat: Hier das Dacapo aus dem Publikum, da die Anerkennung von Ärzten und Patienten. Takeda Pharma stellt sich auch in Zukunft der Herausforderung und wird die Entwicklung hochwirk-

Kalligrafie Herausforderung Kalligrafie samer Medikamente fortsetzen. Und das Engagement am Standort Aachen auch.

www.takeda.de THEATERAACHEN persönlich THEATERLEITUNG Generalintendant und Geschäftsführer: Michael Schmitz-Aufterbeck. Ver waltungs di rek tor und Geschäftsführer: Udo Rüber. Sekretariat der Geschäftsführung: Doris Hautermann, Tatjana Trunsperger. KÜNSTLERISCHE LEITUNG Ge ne ralin ten dant: Michael Schmitz-Aufterbeck. Generalmusikdirektor: Marcus R. Bosch. Chefregisseur und Stellver. des GI in künstl. Fragen (Mu siktheater): Ludger Engels. Chefdramaturgin und Stellver. des GI in künstl. Fragen (Schauspiel): Inge Zeppenfeld KÜNSTLERISCHE BETRIEBSDIREKTION Künstlerische Betriebsdirektorin und Chefdisponentin: Renate Helle. Betriebsbüro: Bettina Klinger. DRAMATURGIE Michael Dühn, Katharina Rahn, Harald Wolff, Inge Zeppenfeld, Lukas Popovic* THEATERPÄDAGOGIK Katrin Eickholt, 1 Jahrespraktikant (FsJ). PRESSE- UND ÖF FENTLICH KEITS ARBEIT Ursula Schelhaas, Anke Woopen, 1 Jahrespraktikant (FsJ). FOTOGRAFIE Carl Brunn, Wil van Iersel, Ludwig Koerfer. MUSIKALISCHE LEITUNG / EINSTUDIERUNG Ge ne ralmu sikdirektor: Marcus R. Bosch. Erster Kapellmeister: Péter Halász. Chordirektor: Andreas Klippert. Kapellmeister und Stu dienleiter: Volker Hiemeyer. Solorepetitoren mit Dirigierverpflichtung: Christoph Breidler, Mathis Groß. GASTDIRIGENTEN Berthold Botzet, Herbert Görtz, Georg Hage, Eckehard Stier. SOLISTEN KONZERTE Mark Adler*, Lawrence Bakst*, Lioba Braun*, Guy Braunstein*, Woong-jo Choi*, Daniela Denschlag*, Felix Giglberger, Katharina Hagopian, Claudia Iten*, Thomas Jesatko*, Michaela Maria Mayer*, Thomas Mohr*, Irina Popova, Sanja Radisic-Djurdjevic, Hrólfur Saemundsson, Olga Scheps*. ORCHESTERBÜRO Orchesterdirektor: Markus Latsch. Praktikant/in: N.N. EHRENMITGLIEDER DES THEATER AACHEN Heino Cohrs †, Heinz Degen, Waltraud Schink, Wolfgang Sawallisch. REGIE Ludger Engels, Elina Finkel, Martin Goltsch, Michael Helle, Albrecht Hirche, Sebastian Jacobs, Ronny Jakubaschk, Markus Kopf, Tanja Krone, Anne Lenk, Nora Mansmann, Daniela Neubauer, Alexander von Pfeil, Martin Philipp, Christina Rast, Nicola Reinmöller, Teresa Rotemberg, Bernadette Sonnenbichler, Ewa Teilmans. BÜHNE UND KOSTÜME Detlev Beaujean, Andreas Becker, Oliver Brendel, Jens Burde, Moritz Junge, Halina Kratochwil, Manfred Kaderk, Dieter Klaß, Tanja Kramberger, Britta Leonhardt, Dominique Muszynski, Franziska Rast, Ric Schachtebeck, Renate Schwietert, Christin Vahl, Piero Vinciguerra. Kooperation mit der Toneelacademie Maastricht, Abteiung Bühnenbild. CHOREOGRA- PHIE / TANZ movingtheater.de* (Massimo Gerardi, Emanuele Soavi, Achim Conrad) Annalisa Derossi*. SCHAUSPIELMUSIK Malcolm Kemp, Andreas Debatin*. ASSISTENZ UND ABENDSPIELLEITUNG Sebastian Jacobs, Mazdak Tavassoli , 2 N.N., 1 Jah respraktikant (FsJ). SPRECH-STIMM-COACHING Sujata Maya Huestegge. INSPIZIENZ Gabriele Jacobi, Andreas Joost, Thomas Meyer. Übertitel: Marlene Wick. SOUFFLEUR Burkhard Dinter. LEITUNG STATISTERIE Gabriele Jacobi. // SÄNGERINNEN UND SÄNGER Patricio Arroyo, Lawrence Bakst*, Woong-jo Choi*, Yikun Chung, Adrian Gans*, Katharina Hagopian, Claudia Iten*, Louis Kim, Pawel Lawreszuk, Astrid Pyttlik, Irina Popova, Sanja Radisic-Djurdjevic, Jelena Rakic, Hrólfur Saemundsson, Shadi Torbey*, Praktikanten und Praktikantinnen der Hochschule für Musik und Tanz Köln (Standorte: Köln, Aachen, Wuppertal), Stipendiat/in der Theater Initiative. SCHAUSPIELER UND SCHAUSPIELERINNEN Elke Borkenstein, Torsten Borm, Julia Brettschneider, Emilia Rosa de Fries, Elisabeth Ebeling, Thomas Hamm, Andreas Herrmann*, Nadine Kiesewalter, Rainer Krause, Karsten Meyer, Philipp Manuel Rothkopf, Bettina Scheuritzel, Robert Seiler, Felix Strüven, Benedikt Voellmy, Markus Weickert, Joey Zimmermann, Katja Zinsmeister. PUPPENSPIEL Wiebke Alphei*, Julia Brettschneider. OPERNCHOR Chordirektor: Andreas Klippert. SOPRAN Kornelia Barwitzki, Julietta Figulla, Corinna Heller, Monika Kettenis, Jolanta Kosira, Antonella Schiazza, Olga Stöcker. ALT Lynn Borok-Melton, Ursula Brachmanski, Margarita Dymshits, Anne Lafeber. TENOR May Bellefroid, Jan Doroszko, Munki Jeong, Woo-Sung Kang, Hee-Jong Roh, Hans Schaapkens. BASS Jorge Escobar, N.N., Johannes Piorek, Manfred Reiner, Remco Vink. EXTRACHOR Leitung: Andreas Klippert. KINDER- UND JUGEND CHOR Leitung: Andreas Klippert. Stimmbildung: Lynn Borok-Melton. SINFONISCHER CHOR AACHEN Leitung: Marcus R. Bosch. Einstudierung: Andreas Klippert. GASTCHÖRE KONZERT Aachener Kammerchor, Aachener Bachverein, Capella Aquensis Aachen, Carmina Mundi, Junger Chor Aachen, Madrigalchor Aachen, Knaben des Aachener Domchors. // SINFONIEORCHES TER AACHEN: EHRENMITGLIED Wolfgang Sawallisch. LEITUNG Ge ne ralmusikdirektor: Marcus R. Bosch. Orchesterdirektor: Markus Latsch. ERSTE VIOLINE Felix Giglberger, Skerdjano Keraj, Marijn Simons, N.N., Vasily Voronin, Michael Blatow, Michael Palm, Ewa Brzeska-Hölscher, Sorin-Vasile Bulbucan, Piotr Oleniecki, Anja Busemann, Stephanie Albers, Emanuel Coman. ZWEITE VIOLINE Fabian Grimm, Rodica-Daniela Ciocoiu, Julia Prinsen-Feneberg, Werner Gronen, Jasminka Lutz, Gerhardt Nagy, Valeria Schimmel, Ulrike Fröhlich, Aoi Matsumoto, Lilit Tonoyan. VIOLA Andrew Simpson, N.N., Martin Hoffmann, Herbert Christoph, Andrea Böhnel, Sandra Rehle-Simpson, Tadeusz Rehle, Jindriska Kopecka. VIOLONCELLO Eberhard Beißwänger, Frauke Nolden, Walter Mengler, Dorothea Sommer, Nigel Fish, Almuth Ensinger, Claudius Wettstein. KONTRABASS Hans-Joachim Wagner, Karl-Josef Ohligs, Sandra Borchers, Johannes Hugot. HARFE Christine Nitsche. FLÖTE Stefanie Faust, Christine Hildebrand, Matthias Schmidt. OBOE Stéphane Egeling, Blanca Gleisner, Arnd Sartor, Christoph Neuerburg. KLARINETTE Reinhard Feneberg, Yumi Schmuck, Gudrun Kierdorf-Oleniecki, Philipp Zehm, Philipp Stümke. FAGOTT Matthias Rein, Jean Hellenbrand, Konrad Werner. HORN Michael Roberts, Leon Kockelkoren, Georg Uth, William Melton, Robin van Gemert, David Bareda Tena. TROMPETE Huub Versteegen, Heinz Meures, Hans Linders. POSAUNE Guy Hanssen, Werner Kloubert, Saman Maroofi. TUBA Moritz Schulze. SCHLAGZEUG Patrick Kersken, Volker Schwenk, Josef Niessen. PRAKTIKANTEN UND PRAKTIKANTINNEN DER ORCHESTERAKADE- MIE (5 Violinen, 2 Viola, 1 Kontrabass, 1 Schlagzeug). ORCHESTER WARTE Jörg-Ulrich Knebel, Klaus Eising, Rudolf Hillmann. BIBLIOTHEK Jörg-Ulrich Knebel. // TECHNISCHE BETRIEBE UND WERKSTÄTTEN: LEITUNG Technischer Direktor: Ralf Maibaum. Stellv.Techn. Direktor und Ausstattungsleiter: Detlev Beaujean. Produktionskoordinator: Lothar Grzesinski. BÜHNENTECHNIK Technischer Oberinspektor: Norbert Conrad. Technischer Inspektor: Heinz Graff. Bühnenmeister: Hans-Joachim Gawenda. Technisches Büro: N.N. BÜHNENTECHNIKER Michael Altgott, Julia Beaujean, Robert Castillo, Esmail Fathian, Siegfried Flecht, Michael Geilgens, Alexander Giesebrecht, Willi Gilliam, Herbert Glandorf, Harald Goldner, Hans Heimrich, Rüdiger Herkenrath, Arnold Hoos, Peter Jansen, Vanessa Ketterer, Senol Kuc, Sebastian Lammers, Christian Lechte, Thomas Nagelschmitz, Georgios Proitsis, Franz-Josef Roye, Yannick-Alain Sapin, Krzysztof Sekulla, Franz Severain jun., Werner Stevens, Ludwig Tellers, Patrick Thoennissen, Hidirali Türkyilmaz, Sven Vogt, Ralph Würzberg. BELEUCHTUNG Leiter der Beleuchtung und Technischer Oberinspektor: Eduard Joebges. Beleuchtungsmeister und Technischer Inspektor: Pascal Moonen. Beleuchtungsinspektor: Dirk Sarach-Craig. Beleuchter: Mark Biergans, Dieter Cüpper, Sascha Pahrmann, Hans Plumanns, Dieter Richter, Christian Robens, Andreas Schellenberg, Karl Schum, Hans-Uwe Schulz, Jürgen Witte. TON Leitung: Ralf Sunderdick. Mareike Jansen, Winfried-Josef Lambertz, Thorsten Rütten. REQUISITE Leitung: Kai Wätjen. Cem Celik, Melanie Conrad, Anne Nießen, Jörg Rinck. MASKE Chefmaskenbildnerin: Kathrin Pavlas. Javier del Castillo, Sabine Bech, Wiete Dankov, Gabriele Holländer, Waltraut Horn, Dominique Jonquieres, Tatjana Neuwald, Martina Kartheuser*, Pia Schüttauf. KOSTÜMABTEILUNG Leitung: Renate Schwietert. Assistenz: Dominique Muszynski. DAMENSCHNEIDE- REI Leitung: Susanne Heuser. Katharina Alzner, Karin Everartz, Birgit Fohn, Sabrina Gatzen, Edeltraud Gries, Verena Reimer, Gudrun Schobor. HERREN- SCHNEIDEREI Leitung: Renate Schneider. Julia Brandt, Damian Dybich, Sarah Ehlen, Ismail Findik, Agi Frings, Bernhard Knoth, Gudrun Maaßen, Astrid Neumann, Manuela Remde, Miroslawa Salievska. KASCHIERWERKSTATT Leitung: Claus Röttgerding. Ruth Schmidt. MALERSAAL Leitung: Manfred Zepf. Sarah David, Georghe Pavel. POLSTEREI Leitung: Onno Jansen. Heinz-Jürgen Bonnie. SCHLOSSEREI Leitung: Franz Severain. Mario Becker, Ingo Heinen, Josef Milles. SCHREINEREI Leitung: Lothar Grzesinski. Georg de Hesselle, John Heuten, Stanislav Kasalo, Ralf Kauth, Michael Johnen. FUHR- PARK / MAGAZIN Jens Gieseler. // VERWALTUNG: VERWALTUNGSDIREKTOR Udo Rüber. PERSONALABTEILUNG Leitung und stellvertretender Verwaltungsdirektor: Lothar Lennartz. Stefan Jansen, Elvira Jülicher, Hanna Kosmacka, Monika Schünemann, Heribert Willms. FINANZMANAGEMENT UND CONTROLLING Leitung: Guido Hotz. Sinisa Gogic, Elisabeth Limbach, Estela Müller, Stefanie Schiffgens, Luisa Voth. // BESUCHERSERVICE: LEI- TUNG UND IT-KOORDINATION Adi Schneiders. Stellvertretende Kassenleiterin: Marita Loorm. THEATERKASSE Hans Keller, Anne Lange, Linda Mahsoume, Hildegard Tesch. GARDEROBEN- UND SCHLIESSERDIENST Leiter: Ingo Jacobs. Elisabeth Boll, Seung-Jae Chong, Katharina Incani, Magdalena Jedrzejewski, Sonja Maretic, Athanassios Mirkonidis, Angela Neukirch, Thomas Reichstein, Stephan Siemes, Alexandra Smirnova, Kathrin Surmann, Natalie Tenter, Roland Theiss, Tim Winkels, Seung-Wook Yoo, N.N. HAUSMEISTER / PFORTE Leitung: Heiko Meisolle. Helmut Kirchhofer, Rudi Lange, Dieter Lüdeke. REINIGUNG Brigitte Kühn. AUSZUBILDENDE Kaschierwerkstatt: N.N. Maske: Gaby Drgala, Maurice Luther, N.N. Schneiderei: Myriam Brigmann, Anke Wery. Schreinerei: Mira Adams, Sandy Hempelt, N.N. Malersaal: Andreas Roth. Veranstaltungstechnik: Anusch Adami, Stefanie Frankowiak, Yannik Funken, 2 N.N. Malersaal: Andreas Roth. // BETRIEBSAUSSCHUSS DES THEATER AACHEN: Ausschussvorsitzender: Josef Hubert Bruynswyck. Ausschuss: Manfred Bausch, Aida Beslagic, Ruth Crumbach-Trommler, Matthias Fischer, Caroline Herff, Maria Keller, Udo Mattes, Robert Neuenhausen, Hermann Josef Pilgram, Sibylle Reuß, Dr. Margarethe Schmeer, Herbert Steins. * Teilspielzeit und Gäste Wir können nicht beweisen, dass ein Auto eine Seele hat. Aber wir können so handeln.

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