Große Grate der Berner Alpen Fründenhorn, Morgenhorn, Wysse Frau, Blüemlisalphorn, Lauterbrunnen Breithorn Sieben Angehörige der Bezirksgruppe Nürtingen des Deutschen Alpenvereins starten in zu einer Hochtour. Vorbei am Oeschinensee erreichen wir nach ca. 4,5 Stunden und einem Aufstieg von über 1400 Meter die Fründenhütte.

Am nächsten Morgen starteten wir nicht in der Dunkelheit, da der Hüttenwart uns für eine Gipfelbsteigung und keine Überschreitung des Fründenhorns weckte. Von der Fründenhütte (2562 m) geht es angeseilt über den Fründengletscher in 1:15 Std. zum 2983 m hohen Fründenjoch. Von hier geht es am Seil auf den exponierten Südwestgrat mit Kletterstelle im vierten Schwierigkeitsgrat. Nach weiteren 4 Stunden Kletterei erreichen wir das 3368 Meter hohe Fründenhorn. Zwischenzeitlich behindert aufgezogener Nebel die Sicht auf den Abstieg auf der Normalroute, so dass wir erst nach 10 Stunden gegen Abend auf der Fründenhütte ankommen.

Blick auf Fründenjoch

Blick über Petersgrat zum Birghorn, Sackhorn, Lötschenpass und Balmhorn

Von der Fründenhütte steigen wir ca. 1000 Meter hinab zum türkisfarbenen Oeschinensee. Er ist eingerahmt von himmelhohen Wänden der Blüemlisalpkette. In ihm spiegeln sich Fründenhorn, Oeschinenhorn und Blüemlisalphorn auf der einen und den dunklen, felsigen Gipfel Dündenhorn, Bundstock und Schwarzhorn auf der anderen Seite.

Schweißtreibend geht in ca. 4 Stunden und 1300 Meter Aufstieg zur Blüemlisalphütte am Hohtürli.

Oberbärgli

Blüemlisalphornhütte 2834 m am Hohtürli

Die Blüemlisalpüberschreitung ist ein Klassiker und gehört zu einer der schönsten Überschreitungen in den Alpen auf ausgesetztem Firngrat. Sie ist schwierig, im Fels bis III, Eis bis50 Grad. Die Runde dauert etwa 10 Stunden. Zur Traversierung brechen wir im Dunkeln zum östlichen Gipfel des Blüemlisalpmassivs, dem Morgenhorn, auf. Über den Blüemlisalpsattel und Gamchigletscher geht es eine mächtige Steilwand hinauf. Noch im Schein der Stirnlampen setzen wir Eisschrauben und steigen auf dem Nordwestgrat zum Gipfel des 3623 Meter hohen Morgenhorns mit toller Aussicht auf die Walliser Alpen.

Das Morgenhorn befindet sich in der Blüemlisalpgruppe, die auf den Hauptgipfeln Morgenhorn, Wysse Frau und Blüemlisalphorn aufbaut. Diese Gipfel brechen nach Süden und Norden mit steilen bis über 1000 m hohen Fels- und Eisflanken ab. Vom Gipfel des Morgenhorns haben wir eine fantastische Aussicht über die Westalpen vom Montblanc-Massiv über die Walliser Alpen bis zu den Berner Alpen.

In einem Auf und Ab steigen wir hinauf zum überwechteten scharfen Grat der Wyssen Frau. Hier ist man auf der Himmelsleiter mit exzellenter Aussicht. Doch konzentriertes Gehen ist eine Lebensversicherung. Die Wechten hängen nicht allzusehr, so dass man direkt auf der Krone des Grates gehen kann.

Balmhorn, , , Blüemlisalphorn

Eiger, Mönch, Jungfrau, Aletschhorn

Etwa einen Kilometer dauert der Genuss, dann stehen wir auf dem Gipfel des Blüemlisalphorns (3661 m). Wir sind allein und genießen bei einer längeren Rast die Aussicht. Kaum eine Spur stört die zurückgelegten weißen Linien in den Himmel.

Beim Abstieg über Restschnee zum Rothornsattel ist trotz Sicherungsstangen noch einmal erhöhte Vorsicht geboten. Ab dem Rothornsattel geht es dann auf den Blüemlisalpgletscher mit Tiefschnee. Am frühen Nachmittag erreichen wir unfallfrei die Blüemlisalphütte.

Von der Blüemlisalphütte geht es über den Gamchigletscher und die Gamchilücke (2837 m) zur Mutthornhütte, 2898 m.

Büemlisalphorn, Morgenhorn, Gspaltenhorn

Tschingelhorn, Doldenhorn, Fründenhorn, Blüemlisalphorn,Wysse Frau, Morgenhorn

Bei Dämmerung verlassen wir die Mutthornhütte und starten zum Lauterbrunner Breithorn (3780 m) Die Normalroute hat die Schwierigkeit ZS- mit Kletterstellen bis III. Es

geht in Richtung Petersgrat. Am Tschingelhoren vorbei und über viele Gletscherspalten zur Wetterlücke (3174m) und zum Westgrat. Es folgen dann viele Klettermeter über einen wild gezackten Grat bis man den Vorgipfel erreicht. Am Grat entlang erfolgt der Aufstieg auf den Gipfel des Lauterbrunner Breithorn (3780 m) in ca. 5 Stunden.

Im Westen das Bietschorn

Ein fantastische Panorama auf das , das Nest-, Aletschhorn, das Gross- und Mittagshorn, Aebni Flue bis Jungfrau, Mönch und Eiger, Tschingelspitz, Gspaltenhorn, Blüemlisalpkette, Dolden-, Balmhorn und Altels. Auch viele Walliser Eisriesen sind zu sehen, alle weiss verschneit, wirklich schön!

Nach ein paar Gipfelfotos machten wir uns auf zum Abstieg, auf derselben Route. Langsam gewöhnten wir uns daran, in ausgesetzten Passagen zu Klettern. Von der Wetterlücke erfolgt der weitere Abstieg zur Falferalp (1787 m).

Auf der Fafleralp kämpfen wir um ein Quartier. Am nächsten Tag erfolgt über den Langgletscher der Aufstieg zur Hollandiahütte. Die Hütte liegt auf 3.235 m Höhe, in der

Lötschenlücke am Grossen Aletschfirn, einer herrlichen Bergwelt im Unesco- Weltnaturerbe. Von der Falfleralp im Löstschental sind 1450 Hm in ca. 6 Stunden durch ein Spaltengewirr aufzusteigen.

Am letzten Tag der Tourenwoche startet eine Seilschaft zum Aletschhorn und die zweite Seilschaft machte sich auf den Weg zum Mittagshorn. Aufgrund einer Wetterverschlechterung drehten beide Seilschaften um und trafen sich in der Löschenlücke.

Der Abstieg erfolgte über den Langgletscher und die Guggistaffel nach Goppenstein. Durch den Lötschbergtunnel ging es zum Parkplatz in Kandersteg, wo man im Auto gerade noch einem Wolkenbruch entkam.