Ausstellung, Einleitungstext
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Blau sind nicht zu druckende technische Bemerkungen: xxx sind vorhandene Fehlstellen (Seitenzahlen etc.), es fehlen noch 3 Abb. (ebenfalls mit xxx gekennzeichnet. Fußnoten-Formatierung nicht ganz einheitlich Drei unterschiedliche Bildgrößen sind vorgewählt: 1. Objekt (freigestellt – 1/3 oder ¼ Seite) im Block 2. Bild klein (ca. ½ Seitebreite oder 2 nebeneinander) 3. Bild groß (ca. Seitenbreite) Anklam- - Siedlung am Fluss - eine über 1000-jährige Geschichte im Spiegel der Archäologie Museum im Steintor Anklam Innentitel Siedlung am Fluss eine über 1000-jährige Geschichte Die vorliegende Veröffentlichung entstand anlässlich der Sonderausstellung „verschüttet, vergessen, entdeckt“ des regionalgeschichtlichen „Museum im Steintor“ der Hansestadt Anklam (www.museum-im-steintor.de), gemeinsam mit dem Landesamt für Kultur und Denkmalpflege (LaKD) des Landes Mecklenburg-Vorpommern, Schwerin (www.kulturwerte-mv.de) Ausstellung und Katalog wurden gefördert durch das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Die Ausstellung fand statt in der Zeit vom 17. Mai 2009 bis zum 21. September 2009 an den Ausstellungsorten: Nikolaikirche Anklam / Museum im Steintor Anklam. wissenschaftliche Leitung: Landesamt für Kultur und Denkmalpflege (LaKD), Schwerin Holger Fries M. A. Grabungsleitungen: Holger Fries M. A., Andrea Popp M. A., Dr. Caroline Schulze, Diethelm Becker Mitarbeiter: zahlreiche Helfer aus Anklam und Umgebung Ausstellungsgestaltung: Museum Anklam: Ltg.: Dipl.-Ing. Peer Wittig, Waltraud Gleffe, Dr. Bernd Lukasch, Matthias Gühlke, Margrit Schmidt, Ilona Severin, Elfi Möller, Kristin Rothhardt Das unkonventionelle, der Kirchenruine als Schauplatz angepasste Ausstellungssystem entstand in der Bugenhagen-Werkstatt Betriebstätte Anklam für behinderte Menschen im ev. Diakoniewerk Bethanien unter der Leitung von Frau Stefanie Gentzsch. Die Plastik „Anklamer Zeitreisende“ fertigte Norbert Folberger, Jurmala/Litauen. Die Ausstellung wurde unterstützt von: Historischer Verein Anklam und Umgebung e. V. Förderkreis Nikolaikirche Anklam e. V. Gemeinnützige Regionalgesellschaft mbH "Usedom Peene" weitere Autoren: Prof. Dr. Johannes Weygard Bruinier (1867-1939), Lehrer am Anklamer Gymnasium und Mitglied der Museumsdeputation. Hermann Scheel (1885-1968), Stadtarchivar, Herausgeber des Heimatkalender für den Kreis Anklam, Mitbegründer des Heimatmuseums Anklam. Prof. Karl Rudolf Bäumer, Lehrer am Anklamer Gymnasium, veröffentlichte umfangreiche historische Studien. Peter Kielmann, Anklam, (* 1934), Mitglied des Historischen Vereins Anklam und Umgebung, Gründungsvorsitzender des Förderkreises Nikolaikirche Anklam, Autor zahlreicher historischer Abhandlungen. ISBN: xxx Gestaltung: xxx, Umschlagentwurf: Peer Wittig Herausgeber: Museum im Steintor in Trägerschaft der Stadtverwaltung Anklam, 2009 copyright: bei den Autoren. Soweit nicht anders angegeben, sind Bild- und Textquellen im Bestand des Archivs des Museum im Steintor. Nicht in allen Fällen konnte die Urheberschaft vollständig ermittelt werden. Für ergänzende Hinweise ist das Museum jederzeit dankbar. Wenn nicht anders angegeben, sind die abgebildeten Objekte Eigentum des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Druck: xxx Abb. Kogge xxx fehlt noch „Reisende durch die Zeit“ für die Ausstellung entworfen und geschaffen von Norbert Folberger, Berlin und Jurmala/Lettland Inhalt xxxSeitenzahlen Vorwort Anklam im Spiegel der Archäologie von Holger Fries Anklam – eine alte Slawenstadt von Peter Kielmann Chronik der Stadt Anklam Der Anklamer Marktplatz vor 100 Jahren von Hermann Scheel Die Anklamer Straßennamen von Karl Rudolf Bäumer Bürgerliche Berufe im Anklam der Stadtbuchzeit von Johannes Weygard Bruinier Geschichte im Museum Katalog von Holger Fries Ein neues Bild der alten Stadt Vorwort des Herausgebers Es solten [...] doch nur wenige seyn, welchen das Verlangen fehlet zu wissen, was an dem Orte ihres Aufenthalts vorgegangen, und was der bürgerlichen Gesellschaft, wovon sie in der zusammenhangenden Reihe ein Mitglied sind, [...] begegnet sey. [...] Bey dem allen weiß man kaum die Ursachen zu errathen, warum unsere alten Vorfahren uns keine Verzeichnisse ihrer Handlungen, und keine Anzeige der Ursachen von den Abwandelungen ihres städtischen Körpers, hinterlassen haben. Nur allein bey dem sind sie sorgfältig gewesen, Membranen zu überliefern, welche den Grund enthalten, woher die Stadt ihre Landgüter bekommen hat; aber auch diese sind nicht mehr vollzählig vorhanden. geschrieben zu Anklam den 28. Junius 1773. C. F. Stavenhagen, Stadtsekretär. Unser begonnenes 21. Jahrhundert hat den Blick nach vorn gerichtet. Es gilt die Zukunft zu gestalten, den gesellschaftlichen Wandel zu meistern, Krisen zu begegnen, in neuen, in globalen Dimensionen zu denken. Der Blick zurück ist eher der reiferen Generation vorbehalten. Nur brisante Geschehnisse der jüngeren Geschichte sind Gegenstand breiterer öffentlicher Diskussion und der wertenden Aufarbeitung. Geschichte, soweit sie sich in den Magazinen der Museen und Archive befindet, haftet die Aura der Liebhaberei, der offiziell so genannten „freiwilligen Aufgabe“ an. Sie gehört nicht zum Pflichtprogramm der Bildungsgesellschaft. Museen und Historiker versuchen mit ihren Mitteln dagegen zu halten. “Zukunft kommt von Herkunft“ ist ein so entstandenes geflügeltes Wort. „Museen sind das Gedächtnis der Menschheit. Wer sein Gedächtnis verliert, verliert seine Orientierung“, ein anderes. Geht man durch die Straßen Anklams, zeigt die heute kleine Stadt nur noch an wenigen Stellen die Spuren ihrer reichen und bedeutungsvollen Geschichte. Auch das ist Teil und Ergebnis ihrer Vergangenheit. Große Namen begegnen uns, weltgeschichtliche Ereignisse ebenso wie zufällige. All das vermischt sich mit dem Leben der Menschen, deren Namen keinen Eingang in die Geschichtsbücher gefunden haben, die einfach da wohnten und die doch die eigentliche Geschichte sind. Gerade das Antlitz der Stadt Anklam zeigt, dass die Gegenwart Schlussfolgerung und Zusammenfassung, der „Abstract“ ihrer Historie ist und das Fundament für ihre Zukunft. Die Archäologie macht aus dieser Tatsache praktische Erfahrung. Aber auch der Umgang mit jüngerer Geschichte hinterlässt ihre ersten bleibende Spuren. Verlieren wir die Beziehung zu unseren Wurzeln, versuchen wir diese abzutrennen, erzählen wir geschichtliche Ereignisse als Zäsur, als „Neuanfang“, wird Geschichte zum leeren, durch die bürgerliche und Bildungsgesellschaft nicht genutzten Raum. Dann werden Andere diesen Raum besetzen und mit ihren Inhalten füllen. Auch das ist ein Anklamer Thema. Im Jahre 2014 wird die Stadt ihr vermeintlich 750-jähriges Bestehen feiern. Das Anklamer Museum will mit dem vorliegenden Band dieses Jubiläum auf seinem Fachgebiet mit einer umfangreichen Darstellung des Wissensstandes zur Geschichte der Stadt vorbereiten. Die im Jahre 2009 gemeinsam mit dem Landesamt für Kultur und Denkmalpflege durchgeführte Ausstellung zu den Ergebnissen der Anklamer Stadtarchäologie bietet dafür reichlich Material und Gelegenheit. Besonderer Wert wurde auf eine umfangreiche Quellendarstellung gelegt, um dem Band als Nachschlagewerk Bestand zu geben. Wo immer es möglich war, haben wir historische Quellen genutzt, da sie dem Dargestellten Authentizität, der Geschichte Lebendigkeit und die Würde geben, die Texte ausstrahlen, wenn Sie in der Sprache der Vergangenheit ihre heutige Gültigkeit bewiesen haben. Peter Kielmanns Artikel am Beginn des Bandes ist erst 15 Jahre alt. Als Hypothese mit dem Wissenstand vor den dargestellten Untersuchungen der Stadtarchäologie fand sein Beitrag an vielen Stellen Bestätigung und bietet einen guten Einstieg in das Thema des Buches. „Geschichte kommt von Geschichten“. Das war das Motto der Ausstellung. Dieses Leitmotiv soll sich auch im vorliegenden Bande widerspiegeln. Anklamer Geschichte soll erzählt werden, anhand der Straßennamen der Stadt, anhand eines bedeutenden Bildes des bedeutenden Rathauses auf dem Anklamer Markt, anhand der Geschichten, die Funde von acht ausgesuchten Plätzen der Anklamer Stadtarchäologie nahelegen, anhand einer chronologischen und nüchternen Aufzählung der Ereignisse und ihrer Jahreszahlen, von denen wir heute meinen, sie seien die “Geschichte“ der Stadt Anklam geworden. Anklam im Spiegel der Archäologie von Holger Fries Die vorpommersche Stadt Anklam entstand an einem für Verkehr und Handel sehr günstigen Platz an einem Flussübergang im Peenetal. 1243 wird sie erstmals genannt, als ein Schultheiß „Albertus scultetus in Tanchlim“ beurkundet. Vor 1264 erhält die Siedlung das lübische Stadtrecht und Zollbefreiungen. Binnen- und Seehandel waren die wichtigsten Erwerbsquellen der Stadt, der die Zugehörigkeit zur Hanse wirtschaftlichen Aufschwung bescherte. Die Stadt hat wie viele Gründungsstädte des 13. Jahrhunderts einen unregelmäßigen Grundriss mit gitterförmigem Straßennetz. Auf dem nahezu quadratischen Marktplatz stand bis 1843 das mittelalterliche Rathaus. Die hansezeitliche Stadtbefestigung wurde 1570 verstärkt, 1759 und 1761 jedoch bis auf wenige Reste geschleift. Durch verheerende Stadtbrände und vor allem durch den Zweiten Weltkrieg wurde der einst reiche Bestand an historischen Gebäuden vernichtet – nur einige Stadtpläne und historische Abbildungen erinnern daran. Der weitaus größte Teil der historischen Hinterlassenschaft befindet sich deshalb im Untergrund von Anklam. Durch die jahrhundertlange Besiedlung des Stadtareals sind mächtige so genannte Kulturschichten entstanden. So ist Anklam, wie andere Städte auch, im Laufe der Zeit durch die Planierung