erhörtes Mitteldeutschland Un . Musikfest 3 28.06.–07.07.2013

Schirmherr ist Professor Ludwig Güttler

Erlebbare Musikgeschichte(n) aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen erhörtes Mitteldeutschland Un . Musikfest 3 28.06.–07.07.2013

Schirmherr ist Professor Ludwig Güttler 01 Kammerorchester Wernigerode I MD Christian Fitzner Freitag I 28. Juni 2013 I Aschersleben I Bestehornhaus 06 02 Irénée Peyrot Sonntag I 30. Juni 2013 I Schmalkalden I Schloss 08 03 Leipziger Bläserquintett Sonntag I 30. Juni 2013 I Zerbst I Schloss 10 04 KammerAkademie I Felix Bender Sonntag I 30. Juni 2013 I Eisleben I Kloster Helfta 12 05 Aperto Piano Quartett Montag I 01. Juli 2013 I Sondershausen I Schloss 14 06 Bläserquintett der Staatskapelle Halle Montag I 01. Juli 2013 I Colditz I Schloss 16 07 Capella Orlandi Bremen Dienstag I 02. Juli 2013 I Teuchern I St. Georgkirche 18 08 Hallensia Quartett Dienstag I 02. Juli 2013 I Schkopau I Rittergut Ermlitz 20 09 Ensemble TOP Leipzig Mittwoch I 03. Juli 2013 | Hettstedt I Gangolfkirche 22 10 Solistenensemble Virtuosi Saxoniae I Ludwig Güttler Donnerstag I 04. Juli 2013 I Halle (Saale) I Marktkirche 24 11 Thomas Panhofer I Dirk Fischbeck Der Verein STRASSE DER MUSIK Freitag I 05. Juli 2013 I Leipzig I Mendelssohn-Haus 26 macht die mitteldeutsche Musiktradition 12 Hallenser Madrigalisten I Tobias Löbner sichtbar und erlebbar. Samstag I 06. Juli 2013 I Löbejün I Stadtkirche 28 13 Fabian Dirr I Christoph Berner Zum dritten Mal präsentiert Sonntag I 07. Juli 2013 I I C.M.v.-Weber-Museum 30 der Verein das Musikfest 14 Divertimento con Corno UNERHÖRTES MITTELDEUTSCHLAND. Sonntag I 07. Juli 2013 I Langenbogen I St. Magdalenen 32

Karte Mitteldeutschland 34

2. Tag der Haus- und Hofmusik Samstag I 29. Juni 2013 I Halle (Saale) 36

Künstler 38

Komponisten 52 Erlebbare Musikgeschichte(n) aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen Als Herr Daniel Schad Werte Musikliebhaber, mich anlässlich eines bereits zum dritten Mal heiße ich Sie herzlich willkommen Zusammentreffens fragte, zum Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland. ob ich bereit wäre, die Schirmherrschaft für das Auch in diesem Jahr betätigen wir uns als »Musik-Archäo- Musikfest »Unerhörtes logen« und graben seltene, aber immer hörenswerte Meister- Mitteldeutschland« zu übernehmen, traf er bei mir nicht nur werke aus. Sie werden Ihnen dargeboten von engagierten und auf Bereitschaft, sondern auf freudige Zustimmung. Bemühe exzellenten Künstlern an musikhistorisch bedeutsamen Orten. ich mich doch bereits seit den 80-er Jahren in Mitteldeutsch- land ehemals komponierte Werke, die in Bibliotheken und Den reizvollen Schwerpunkt bilden diesmal die Bläser. Trom- Archiven Mitteldeutschlands schlummern, aber auch bedingt petenglanz, Hörnervariationen, Bläserquintette oder Klarinetten- durch Kriegswirren teilweise in Budapest, München, Lund, klänge sind zu erleben mit hochkarätigen Solisten und Brüssel oder an anderen Orten sich in Kopie finden lassen, dem Ensembles. Aber auch der Gesang, die Orgel, das Klavier- und interessierten Publikum nahe zu bringen, sie zum Bestandteil die Streichinstrumente haben ihren Stellenwert im Programm. unserer Konzerte zu machen und auf CD zu veröffentlichen. Zudem präsentieren wir Ihnen 2013 folgende Komponisten- jubilare: Friedrich Wilhelm Zachow (350. Geburtsjahr), Franz Mitteldeutschland, ein Musik- und Musiker-Exportland ersten Danzi (250. Geburtsjahr), Richard Wagner (200. Geburtsjahr) Ranges, stützt sich auf ein Selbstverständnis hoher kultureller, Christoph Schaffrath (250. Todesjahr). besonders musikausübender Wertschätzung seit vielen Jahrhunderten. Das Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland Mein besonderer Dank gilt allen Förderern, Unterstützern, bringt einen unverzichtbaren Beitrag bei der Verlebendigung Kooperationspartnern, dem Organisationsteam und den dieser uns gegebenen Schätze und ist bemüht, diese für die Künstlern für Ihre Hilfe. Mit ihrem Engagement leisten sie Zuhörer hörbar zu machen, damit von Jahr zu Jahr aus dem einen wertvollen Beitrag zum Aufbau der Straße der Musik unerhörten Mitteldeutschland ein letztlich erhörtes und und machen Musikgeschichte(n) erlebbar. gehörtes Mitteldeutschland werden kann. Zeigen auch Sie mit Ihrem Besuch der Konzerte Ihre Neugier Alle musikbegeisterten Menschen lade ich hierzu ein, denn und Ihr Interesse an einem jungen Musikfest. durch den Dialog des Musizierens und Hörens wird die Möglichkeit des Bewahrens und Weiterentwickelns sich Genießen Sie viel Unerhörtes mit offenen Ohren und Herzen immer wieder neu erschließen. und bleiben Sie uns treu verbunden.

Professor Ludwig Güttler Daniel Schad

3. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland I 05 01

erhörte Un Romantiker Eröffnungskonzert

Philharmonisches Kammer- Bestehornhaus I Aschersleben orchester Wernigerode Die mittelalterliche Stadt Aschersleben am Fuße des Harzes verdankt sein Kulturhaus der vermögenden Fabrikanten- MD Christian Fitzner (Leitung) I Shelly Ezra (Klarinette) familie Bestehorn. 1908 von ihr erbaut, wurde es seit 1991 von der Stadtverwaltung aufwendig restauriert und seiner Freitag I 28. Juni 2013 I 19.30 Uhr ursprünglichen Bestimmung wieder übergeben. Aschersleben I Bestehornhaus Mit seinen repräsentativen und vielseitigen Räumlichkeiten ist das Haus zum Zentrum für das kulturelle Leben der Stadt und des Umlandes geworden: Theater, Konzerte, Carl Maria von Weber 1786-1826 Kabarett, Tanz und Varieté finden hier regelmäßig statt. Der Ouvertüre Preciosa op. 78 Besuch des Konzertes sollte mit einer Stadtbesichtigung verbunden werden, denn als älteste Stadt Sachsen-Anhalts Franz Liszt 1811-1886 hat Aschersleben mit seiner architektonischen Vielfalt, einer Angelus, Prière aux anges gardiens der besterhaltenen Stadtbefestigungen Deutschlands sowie den Gartenträume-Parks inmitten den Stadt neben Kultur- Carl Maria von Weber genuss pur noch Vieles mehr zu bieten. Klarinettenkonzert Nr. 2, Es-Dur Allegro - Romanze. Andante, Andante con moto - Alla Polacca Karten 20 I 15€ Richard Wagner 1813-1883 Kartentelefon 03473-84 09 440 Siegfried-Idyll Abendkasse oder Online-Bestellung unter ** ** * www.unerhoertes-mitteldeutschland.de Carl Maria von Weber Concertino für Klarinette und Orchester Es-Dur op. 26 06449 Aschersleben I Hecknerstraße 6 I Bestehornhaus Adagio, ma non troppo - Tema con Variazioni - Andante - Allegro Dieses Konzert wird unterstützt durch

Albert Lortzing 1801-1851 Holzschuhtanz (Ballettmusik) aus der komischen Oper »Zar und Zimmermann«

3. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland I 07 02

erhörte Un Orgelmusik

Irénée Peyrot I Orgel

Sonntag I 30. Juni 2013 I 17.00 Uhr Schmalkalden I Schloss Wilhelmsburg

Schloss Wilhelmsburg I Schmalkalden Friedrich Wilhelm Zachow 1663-1712 Über dem mittelalterlichen Zentrum von Schmalkalden Praeludium und Fuge in F-Dur LV 56 erhebt sich das Schloss Wilhelmsburg. Es wurde zwischen 1585 und 1590 als Nebenresidenz der hessischen Land- Gottfried Kirchhoff 1685-1746 grafen gebaut. Prunkvoll ausgestattet, mit wertvoller Wand- Sonatina in F-Dur bemalung, beeindruckenden Festsälen zählt das Schloss zu Aria - Bourrée - Aria - Menuet - Gavotta - Murky den bedeutenden Renaissancebaudenkmalen in Deutsch- land. Die Schlosskapelle beherbergt eine sehr gut erhaltene, Samuel Scheidt 1685-1746 spielbare Orgel mit Holzpfeifen aus dem Jahre 1589. Die Niederländisches Lied - Zehn Variationen Orgel gehört neben der kostbaren Reichel-Orgel in der Hallischen Marktkirche, auf der der junge Händel gespielt Georg Friedrich Händel 1685-1759 hat, zu den wenigen in Europa erhaltenen Instrumenten. Sonata in C-Dur für eine Spieluhr HWV 578 Hof- und Stadtorganisten wie Johann Nikolaus Tischer, Allegro - Trio - Gavotte Johann Gottfried Vierling oder Johann Friedrich Doles, der auch die Thomaskantorstelle in Leipzig bekleidet hatte, Wilhelm Friedemann Bach 1710-1784 pflegten ein reges musikalisches Leben im ausgehenden Fünf Sätze Menuett - Allegro - Bourrée - Menuett - Allegro 17. bis 19. Jahrhundert in Schmalkalden. Mit unerhörter Orgelmusik wird der Hallische Marktkirchen- Friedrich Wilhelm Zachow organist Irénée Peyrot dieses außergewöhnliche Instrument »Jesu meine Freude« LV 49 - Choral und 12 Variationen zum Klingen bringen. Samuel Scheidt Bergamasca Karten 12 I 10€ Kartentelefon 03683-40 31 86 Georg Friedrich Händel Abendkasse oder Online-Bestellung unter Ouverture - Entrée - Chaconne HWV 453 www.unerhoertes-mitteldeutschland.de

Samuel Scheidt 98574 Schmalkalden I Schloss Wilhelmsburg I Schlossberg 9 Cantilena Anglica Fortunae SSWV 134 - Fünf Variationen Friedrich Wilhelm Zachow Dieses Konzert wird unterstützt durch »Komm, Heiliger Geist, Herre Gott« Drei Bearbeitungen (LV 8, LV 38, LV) Georg Friedrich Händel Capriccio in F HWV 481 3. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland I 09 03

Schloss Zerbst Das Zerbster Schloss war ursprünglich die Residenz der erhörte Fürsten von Anhalt-Zerbst. Aus einer slawischen Wasser- Un Bläserquintette burg entwickelte sich sukzessive eine Renaissanceanlage, die im Dreißigjährigen Krieg stark in Mitleidenschaft gezo- gen wurde. Schließlich beauftragten Fürst Carl Wilhelm Leipziger Bläserquintett und seine Nachfolger bedeutende Baumeister mit der Johanna Schlag (Flöte) I Peter Heinze (Oboe) I Errichtung eines neuen Schlosses. Das Bauvorhaben währte Matthias Kreher (Klarinette) I Tobias Schnirring (Horn) I von 1681 bis 1753 und löste einen Aufschwung von Hand- Hans Schlag (Fagott) werk und Handel in Anhalt-Zerbst aus. Das äußere Erschei- nungsbild der Schlossanlage war vom Barock geprägt, wäh- Sonntag I 30. Juni 2013 I 15.30 Uhr rend die Innenausstattungen des östlichen und jüngsten Zerbst I Schloss Traktes dem friderizianischen Rokoko verpflichtet war. Das Schloss wurde 1945 stark zerstört und brannte völlig aus. Die neue Besitzerin – die Stadt Zerbst – ließ ab 1948 zwei Richard Wagner 1813-1883 Trakte sprengen und abtragen. Lediglich der Ostflügel und Albumblatt für Betty Schott - ein Fünftel des Haupttraktes sind noch erhalten. Die impo- Bearbeitung für Bläserquintett (Kreher) santen Reste lassen die einstige Pracht der gesamten Schloss- anlage erahnen. Edvard Grieg 1843-1907 Seit 2003 engagiert sich der Förderverein Schloss Zerbst e.V. Peer Gynt-Suite Nr. 1 - für den Erhalt der noch vorhandenen Schlossbereiche. Er Bearbeitung für Bläserquintett (Linkelmann) gestaltet Ausstellungen und organisiert Konzerte sowie andere Veranstaltungen. Franz Liszt 1811-1886 Drei Stücke aus den »Jahren der Pilgerschaft« Historische Bearbeitung (Lassen 1874) Karten 15 I 12€ ** ** * Kartentelefon 03923-76 01 78 August Klughardt 1847-1902 Abendkasse oder Online-Bestellung unter Quintett C-Dur op. 79 www.unerhoertes-mitteldeutschland.de Allegro non troppo - Allegro vivace - Andante grazioso - Adagio, Allegro molto vivace 39261 Zerbst/Anhalt I Schloss Zerbst I Schlossgarten

Max Reger 1873-1916 Vier geistliche Stücke aus »12 Stücke für Orgel«, op. 59 Dieses Konzert wird unterstützt durch Bearbeitung für Bläserquintett (Pfundt)

3. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland I 11 04

erhörte Un Generationen KammerAkademie Halle Felix Bender (Leitung) I Laura Bormann (Oboe) Kloster St. Marien zu Helfta I Eisleben Mechthild von Magdeburg, Mechtild von Hackeborn und Sonntag I 30. Juni 2013 I 17.30 Uhr Gertrud (Die Große) von Helfta gründeten im 13. Jahr- Lutherstadt Eisleben I hundert das Zisterzienserinnenkloster im Ortsteil Helfta der Lutherstadt Eisleben. Das Kloster ging als »Krone der deut- Kloster Helfta I Mechtildsaal schen Frauenklöster« in die Geschichte ein. Es ist bekannt, dass es einen ausgezeichneten Schwesternchor gab und Wilhelm Friedemann Bach 1710-1784 dass der Alltag im Kloster sehr musikalisch geprägt war. Die Sinfonie F-Dur Falck 67 für Streicher in der Theologinnenschule herausgegebenen Schriften zur »Dissonanzen-Sinfonie« »Deutschen Mystik« wurden mit der Entstehung des Buch- Vivace - Andante - Allegro - Menuetto 1 - Menuetto 2 drucks deutschlandweit bekannt. Sie sind innerhalb der Mystik- forschung eine wichtige Grundlage. Im 14. Jahrhundert durch Gottfried Heinrich Stölzel 1690-1749 Albrecht von Brandenburg zerstört, verlegt an die Stadt- Oboenkonzert D-Dur mauer von Eisleben, erneute Verwüstung im Bauernkrieg, Allegro - Andante - Allegro erfolgt mit der Reformation in Eisleben die Säkularisierung des Klosters. Es wird preußische Staatsdomäne und in der August Klughardt 1847-1902 DDR »Volkseigenes Gut« mit Massentierhaltung. 1994 be- 3 Stücke für Streichorchester op. 74 ginnt der offizielle Wiederaufbau als Kloster. Junker Wohlgemuth (Munter) - Das alte Lied (Langsam) - Nach 450 Jahren leben heute wieder Zisterzienserinnen im Mit Anstand und Grazie (Sehr mäßig bewegt) Kloster Helfta. Der umgebaute Schafstall in einen Konzert- ** ** * saal sowie die Klosterkirche geben Raum für diverse Ver- Carl Reinecke 1824-1910 anstaltungen. aus 12 Tonbilder für Streichorchester Trauermusik aus »Zenobia«: Lento - Märchen-Vorspiel: Andante - Kaempevisa. Altnordisches Lied: Andante - Karten 12 I 10€ »Tausend und eine Nacht«: Allegretto vivace - Frieden Kartentelefon 03475-714 40 der Nacht: Andante non troppo lento - Nordische Abendkasse oder Online-Bestellung unter Romanze: Andante con un poco di moto - Friedens- www.unerhoertes-mitteldeutschland.de marsch aus »Zenobia«: Andante con moto - Drossel- meyer’s Uhrenlied aus der Musik zu Hofmann’s Märchen 06295 Lutherstadt Eisleben I Lindenstr. 34 I Kloster Helfta »Nussknacker und Mausekönig«: Moderato - Minuetto: Moderato e con grazia - Balletmusik aus der Märchen- Oper »Prinzessin Glückskind«: Im langsamen Walzertakt Dieses Konzert wird unterstützt durch

Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-47 Streichersinfonie Nr. 2, D-Dur (1821) Allegro - Andante - Allegro vivace

3. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland I 13 05

Schloss Sondershausen Bis 1918 residierten hier die Fürsten Schwarzburg-Sonders- erhörte hausen. Nahezu 800 Jahre Baugeschichte prägen die Schloss- Un Klavierquartette anlage. Heute mutet ihr Erscheinungsbild klassizistisch an. Bis 1994, als das Schloss der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten übereignet wurde, nutzten die unterschiedlichs- Aperto Piano Quartett ten Institutionen die Gebäude. Heute kann der größte Teil Gernot Süßmuth (Violine) I Stefan Fehlandt (Viola) I des Schlosses besichtigt werden. Historische Räume aus meh- Hans-Jakob Eschenburg (Violoncello) I reren Stilepochen werden durch wechselnde Ausstellungen Frank-Immo Zichner (Klavier) ergänzt. 1842 bis 1851 wurde zwischen Schloss und Achteck- haus der Marstall errichtet, in dem heute die Landesmusik- Montag I 01. Juli 2013 I 19.00 Uhr akademie Thüringen ihren Sitz hat. Sondershausen bezeich- Sondershausen I Schloss I Marstall net sich zu recht als Musikstadt, denn bereits 1637 wird eine Hofkapelle erwähnt, auf deren Tradition das heutige Loh- Thüringer Landesmusikakademie orchester aufbaut. Die Hofkapelle pflegte engen Kontakt zu Franz Liszt in , 1867 bis 1870 leitete Max Bruch das Wilhelm Berger 1861-1911 Orchester. Klavierquartett A-Dur op. 21 Für ein reges musikalisches Leben sorgen die verschiedenen Allegro - Andante, ma non troppo - Intermezzo: Allegro Musikinstitutionen in modernen wie historischen Räumen, scherzando - Allegro vivace e giocoso so im Schloss, im Marstall, im Achteckhaus oder in der Trinitatis Kirche. Max Reger 1873-1916 Streichtrio a-Moll op. 77b Sostenuto, Allegro Agitato - Larghetto - Scherzo: Vivace - Karten 15 I 12€ Allegro con moto Kartentelefon 03632-66 62 80 ** ** * Abendkasse oder Online-Bestellung unter Robert Schumann 1810-1856 www.unerhoertes-mitteldeutschland.de Klavierquartett Es-Dur Sostenuto assai - Allegro ma non troppo - Scherzo: 99706 Sondershausen I Thüringer Landesmusikakademie Molto vivace - Trio I - Trio II - Andante cantabile - Sondershausen I Lohberg 11 Finale: Vivace Dieses Konzert wird unterstützt durch

3. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland I 15 06

Schloss Colditz Die erste Erwähnung erfuhr das Schloss 1046 in einer Schen- erhörte kungsurkunde Heinrichs III. an seine Gemahlin Agnes von Un Romantische Bläserklänge Poitou. Zu dieser Zeit noch ein Burgward, baute es der Dienst- mann von Heinrich IV. vierzig Jahre später zu einer Burg. Durch die Hussiten und einen Brand stark zerstört, wurde das Bläserquintett der Schloss Anfang 1500 im Stile der frühen Renaissance um- Staatskapelle Halle gebaut. Nach seiner Blütezeit Anfang des 17. Jahrhunderts, in der Kurfürstin Sophie auf Schloss Colditz residierte, war Ralf Mielke (Flöte) I Martin Stögbauer (Oboe) I König August II. mit der Abhaltung seiner Jagdgesellschaften Sebastian Gette v. Poblozki (Klarinette) I Birgit Kölbl der letzte sächsische Herrscher auf dem Schloss. Ab 1800 (Horn) I Frank Liers (Horn) I Kai Aures (Fagott) bis in die 1990er Jahre wurde das Schloss sehr unterschied- lich genutzt, als Arbeitshaus, Anstalt für Geisteskranke, Montag I 01. Juli 2013 I 19.30 Uhr unter den Nationalsozialisten Haftlager für Systemgegner, Colditz I Schloss I Landesmusik- im 2. Weltkrieg Kriegsgefangenenlager für alliierte Offiziere und bis 1996 als Krankenhaus. Ludwig Schumann, der Sohn akademie Sachsen von Robert und Clara Schumann soll während seiner Zeit in der Heilanstalt Lieder geschrieben haben. Franz Danzi 1763-1826 Seit 2007 beherbergen die historischen Gemäuer eine Europa- Bläserquintett g-Moll op. 56 Nr. 2 Jugendherberge. Im Jahr 2010 bekam die Landesmusikakade- Allegretto - Andante - Menuett - Allegro mie Sachsen ihren Sitz im ehemaligen Marstallgebäude. Hier sind 10 akustisch optimierte Probenräumen sowie ein Bläserquintett F-Dur op. 56 Nr. 3 Kammermusiksaal entstanden. Es finden heute zahlreiche Andante sostenuto - Andante - Menuetto - Allegretto Workshops und Konzerte statt.

Carl Reinecke 1824-1910 Karten 15 I 12€ Bläsersextett B-Dur op. 271 (1905) Kartentelefon 0345-517 41 70 Allegro moderato - Adagio molto Abendkasse oder Online-Bestellung unter Finale: Allegro moderato, ma con spirit www.unerhoertes-mitteldeutschland.de

04680 Colditz I Landesmusikakademie Sachsen Schloss Colditz I Schlossgasse 1

Dieses Konzert wird unterstützt durch

3. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland I 17 07

Kirche St. Georg I Teuchern Teuchern ist eine Kleinstadt im Burgenlandkreis in Sachsen- erhörte Anhalt. Knochenfunde und Werkzeuge geben Aufschluss Un Barockmusik über eine Besiedelung bereits vor über 5.000 Jahren. Gegen Ende des 17. Jahrhunderts hatte sich in Teuchern ein reges musikalisches Leben entwickelt, in das Reinhard Keiser Capella Orlandi Bremen 1674 hinein geboren wurde. Teuchern gehörte damals zum Susanne Ellen Kirchesch (Sopran) I Herzogtum Sachsen-Weißenfels. In dieser Zeit wurde die Thomas Ihlenfeldt (Chitarrone/Barockgitarre) I Residenz in Weißenfels zu einem musikalischen Zentrum. Veronika Skuplik (Violine) I James Bush (Violoncello) Mit ihr wechselte die damalige Hofkapelle von Halle nach Weißenfels, und es wurde eine Hofoper gegründet. Hier Dienstag I 02. Juli 2013 I 19.30 Uhr sammelte Reinhard Keiser wie auch Georg Friedrich Händel Teuchern I Kirche St. Georg wichtige musikalische Erfahrungen. Mit Reinhard Keisers Wirken in Hamburg entwickelte sich die Gänsemarktoper zu einem der bedeutendsten Musikzentren in Europa. Heute Johann David Heinichen 1683-1729 erfahren Keisers zahlreiche Opern und die Instrumental- A increspar l’onda con l’onda, Kantate für Sopran, musik in den Opernhäusern und Konzertsälen eine Renais- Violine und BC sance. Eine Gedenkstätte in der Nähe des Marktes in Teuchern informiert heute über den Komponisten. Auch Christian Reinhard Keiser 1674-1739 Schieferdecker und Johann David Heinichen wurden in »Geloso tormento«, Arie - Recitativ - Arie aus »Almira« Teuchern geboren. für Sopran, Violine und BC Die Kirche St. Georg, in ihrer jetzigen Form Anfang des 17. Jahr- »Mächtige Hecate«, Ouverture - Arie - Recitativ - Arie hunderts neu erbaut, ragt mit ihrer Kirchturmspitze weit aus »Claudius« für Sopran, Violine und BC über die Stadt. An diesem authentischen Ort werden Werke Il Sonno, Kantate aus »Divertimenti Serenissimi«, für von Keiser, Schieferdecker und Heinichen erklingen. Sopran und BC Poco amore mi contenta, Kantate für Sopran, Violine und BC Karten 15 I 12€ Kartentelefon 03443-33 57 46 Gottfried Heinrich Stölzel 1690-1749 Abendkasse oder Online-Bestellung unter »Nur vor euch, ihr schönsten Augen«, Kantate für www.unerhoertes-mitteldeutschland.de Sopran und BC 06682 Teuchern I Kirche St. Georg John Eccles 1668-1735 Musik zu The Mad Lover (Acis and Galatea) Dieses Konzert wird unterstützt durch Ouverture, Advance gay tenants - Aire, Come ye Nymphs - Aire, Know I’ve sworn - Slow aire, Cease of Cupid - Aire, Must then a faithfull lover go - Jigg, Who would be made a wife - Aire - Aire, Ah, how lovely sweet and dear - Aire

3. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland I 19 08

Rittergut Ermlitz I Schkopau Das prächtige Herrenhaus auf dem Rittergut Ermlitz wurde erhörte um 1700 von der Familie von Bose erbaut. Durch die Aus- Un Streichquartette wirkungen des Siebenjährigen Krieges konnte die Familie von Bose das Haus nicht mehr unterhalten, und als neuer Käufer trat 1771 der Leipziger Jurist und Ratsherr, der spä- Hallensia Quartett tere Bürgermeister Dr. Apel in Erscheinung. Das Rittergut Wolfgang Singer (1.Violine) I Daniel Schad (2.Violine) I wurde fortan der Sommersitz der Familie Apel. Sie war sehr Petra Berner (Viola) I Markus Händel (Violoncello) I an Musik und Kunst interessiert und förderte musikalische Dr. Karin Zauft (Moderation) und literarische Veranstaltungen auf dem Gut. So bedeuten- de Komponisten wie Carl Maria von Weber, Felix Mendels- Dienstag I 02. Juli 2013 I 19.30 Uhr sohn Bartholdy und Richard Wagner waren Gäste des Schkopau OT Ermlitz I Rittergut Gutes. Mit den Wirren des 2. Weltkriegs wurde dem Leben auf dem Gut ein jähes Ende gesetzt und die Familie Apel enteignet. Das Anwesen wurde um 2000 von einem Nach- Heinrich XXIV. Prinz Reuß zu fahren der Familie Apel zurück erworben. Köstritz 1855-1910 Nach sehr aufwendigen Restaurierungsarbeiten erstrahlt das Quartett d-Moll op. 1 barocke Herrenhaus mit den schönen Außenanlagen seit Allegro con brio - Menuetto: Allegretto con moto - 2010 in neuem Glanz. Die Apelsche Kulturstiftung und ein Adagio molto cantabile - Allegro molto vivace e con brio, Förderverein bauen das Gut zu einem Tagungs- und Veran- più tosto Presto staltungszentrum. Ausgezeichnet für Konzerte geeignet ist der »Weisse Saal«, mittig im Obergeschoss gelegen. Quartett As-Dur op. 16 Allegro un poco vivace - Adagio non troppo lento - Allegro molto vivace Karten 15 I 12€ Kartentelefon 034204-35 582 Abendkasse oder Online-Bestellung unter www.unerhoertes-mitteldeutschland.de

06258 Schkopau OT Ermlitz I Apels Gut 3 I Rittergut Dr. Karin Zauft erzählt viel Wissenswertes über das Verhältnis von Adel und Musik Dieses Konzert wird unterstützt durch und liest dazu Unerhörte Geschichten.

3. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland I 21 09

erhörte Un Trompetenklänge

Ensemble TOP Leipzig Gangolfkirche auf dem Kupferberg zu Hettstedt Bernd Bartels (Trompete) I Alexander Pfeifer (Trompete) I Am Fuße des Harzes, im lauschigen Wippertal, liegt Hett- Frank Zimpel (Orgel) I Daniel Schäbe (Pauken) stedt mit dem Ortsteil Kupferberg und der Gangolfkirche. Der Bau der Kirche Ende des 12. Jahrhunderts ist eng ver- Mittwoch I 03. Juli 2013 I 19.30 Uhr bunden mit dem Beginn des Kupferschiefer Bergbaus im Hettstedt I Gangolfkirche Mansfelder Land. Im 13. Jahrhundert gehörte ein Hospital für verarmte Bergleute zur Kirche und für kurze Zeit war ein Teil eines Augustinerinnenklosters untergebracht. Die Johann Sebastian Bach 1685-1750 ursprünglich romanische Kapelle St. Maria wurde um 1400 »Marsch« aus Kantate BWV 207 zur gotischen Dorfkirche St. Gangolf umgebaut. Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Ortsteil Kupferberg Hettstedt Johann Christoph Kellner 1736-1803 eingemeindet. Bis in die Siebziger Jahre des 20. Jahrhunderts Præludium C-Dur nutzte die evangelische Kirche das Gotteshaus. Seit 1995 unterstützt ein Förderverein die Stadt Hettstedt Carl Christian Agthe 1762-1797 als Eigentümerin der Kirche bei der Restaurierung. Heute Fuge G-Dur (AGDHE) können dank sehr engagierter Mitglieder zahlreiche Kon- zerte, Ausstellungen und andere Veranstaltungen in der Georg Philipp Telemann 1681-1767 reizvollen Kirche stattfinden. Auch die Orgel von Friedrich Concerto D-Dur Wilhelm Rühlmann konnte wieder aufgebaut werden. So Largo - Allegro - Adagio - Presto bereichern Orgel-Recitals das Veranstaltungsangebot. Im ** ** * Konzert stehen auch Werke von Carl Christian Aghte, der Johann David Heinichen 1683-1729 1762 in Hettstedt geboren wurde, auf dem Programm. Concerto für 2 Corni da caccia Vivace - Arioso - Allegro Karten 12 I 10€ Gottfried August Ritter 1811-1885 Kartentelefon 03476-55 25 83 Sonate Nr. 1 d-Moll Abendkasse oder Online-Bestellung unter Allegro - Andante - Fuge - Andante con moto - Allegro www.unerhoertes-mitteldeutschland.de www.gangolfverein.de Richard Bartmuß 1859-1910 aus 10 Charakterstücke op. 36 06333 Hettstedt I Gangolfkirche I Gangolfstraße Präludium Allegro con brio - Gebet Andante quasi Adagio - Fuge Allegro Dieses Konzert wird unterstützt durch

Johann Christian Hertel 1697-1754 Sinfonia D-Dur Allegro - Andante - Allegro

3. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland I 23 10 erhörte Un Komponisten

Ludwig Güttler und Solisten- ensemble Virtuosi Saxoniae Ludwig Güttler (Leitung, Trompete und Corno da caccia) I NN (Flöte) I Andreas Lorenz (Oboe) I NN (Oboe) I Marktkirche Unser Lieben Frauen zu Halle Roland Straumer (Violine) I Johanna Mittag (Violine) I Heinz-Dieter Richter (Violine) I Michael Schöne (Viola) Die Marktkirche ließ Kardinal Albrecht im 16. Jahrhundert erbauen. Sie zählt zu den jüngsten mittelalterlichen Kirchen der Stadt und zu den bedeutendsten im Stile der Spätgotik Donnerstag I 04. Juli 2013 I 19.30 Uhr erbauten Gotteshäuser in Mitteldeutschland. Imposant ist Halle (Saale) I Marktkirche der weite Hallenraum mit 88 Metern Länge und dem brei- ten Mittelschiff. Der hölzerne Altar aus der Schule Lucas Cranachs dem Älteren, das auf vier Heiligenfiguren stehen- Johann Ernst von Sachsen-Weimar de bronzene Taufbecken, an dem Georg Friedrich Händel 1696-1715 kurz nach seiner Geburt 1685 getauft wurde, eine schmuck- Konzert D-Dur für Trompete, Streicher (Oboen) und volle Kanzel aus Sandstein gehören zu der überaus reichen Basso continuo und prächtigen Ausstattung der Kirche. Von Martin Luther, Vivace - Largo - Allegro - Adagio - Menuett der mehrmals in der Marktkirche gepredigt hat, ist eine Totenmaske zu besichtigen. Johann Friedrich Fasch 1688-1758 Hinter dem historischen Prospekt auf der Westempore der Sinfonia A-Dur für Streicher und Basso continuo Kirche baute die Firma Schuke 1984 eine neue große Orgel Allegro - Andante - Allegro während auf der Ostempore noch sehr gut erhalten und spielbar die einmanualige Reichelorgel aus dem Jahre 1664 Johann Sebastian Bach 1685-1750 sich befindet. Georg Friedrich Händel hat auf dieser Orgel Tripelkonzert G-Dur für Flöte, Oboe d’amore, Violine, Unterricht beim damaligen Kantor und Komponisten Fried- Streicher und Basso continuo nach BWV 99/125/115 rich Wilhelm Zachow erhalten. Auch die große ursprüngli- Allegro moderato - Grave - Alla breve che Orgel strahlte auf mitteldeutsche Komponisten. Johann Sebastian Bach weihte sie im Jahre 1716 ein und sein Sohn Christoph Förster 1693-1745 Wilhelm Friedemann Bach war von 1746 bis 1764 als Orga- Konzert Es-Dur für Corno da caccia, Streicher nist an der Marktkirche tätig. und Basso continuo Allegro - Adagio - Allegro ** ** * Karten 25 I 20€ Christoph Schaffrath 1709-1763 Kartentelefon 0345-511 07 77 Sinfonie A-Dur für Streicher und Basso continuo Abendkasse oder Online-Bestellung unter Allegro - Andante sempre piano - Allegro www.unerhoertes-mitteldeutschland.de 06108 Halle I Marktkirche I Marktplatz Johann Georg Pisendel 1687-1755 Konzert Es-Dur für Violine, Streicher und Basso continuo Dieses Konzert wird unterstützt durch Allegro - Largo - Vivace Christoph Förster Sinfonie Es-Dur für zwei Corno da caccia, zwei Oboen, Streicher und Basso continuo Allegro assai - Andante - Allegro

3. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland I 25 11

erhörte Un Violinsonaten

Thomas Panhofer I Violine Dirk Fischbeck I Klavier Mendelssohn-Haus I Leipzig Unweit vom Gewandhaus befindet sich das Wohn- und Sterbehaus Felix Mendelssohn Bartholdys. In dem spätklassi- Freitag I 05. Juli 2013 I 19.30 Uhr zistischen Haus lebte er mit seiner Familie von 1845 bis zu Leipzig I Mendelssohn-Haus seinem Tode im Jahre 1847. Mit der einzigen im Original erhaltenen Wohnung des Komponisten wird das Haus als Museum und Konzert- Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 stätte genutzt. Mendelssohn hatte großen Anteil daran, Sonate F-Dur (1838) dass sich Leipzig zu einem Zentrum der Musikgeschichte Allegro vivace - Adagio - Assai vivace entwickeln konnte.

Eduard Franck 1817-1893 Violinsonate Nr. 1 in c-Moll op. 19 Allegro moderato con espressione, quasi fantasia - Andante con espressione - Allegro appassionato ** ** * Franz Liszt 1811-1886 Grand Duo concertant sur la Romance de Karten 15 I 12€ M. Lafont Le Marin Kartentelefon 0341-127 02 94 Lento assai, Andantino, Variation 1-4, Animato Abendkasse oder Online-Bestellung unter marziale www.unerhoertes-mitteldeutschland.de

Edvard Grieg 1843-1907 04103 Leipzig I Mendelssohn-Haus I Goldschmidtstr. 12 Violinsonate c-Moll op. 45 Allegro molto ed appassionato - Allegretto espressivo alla Romanza - Allegro animato Dieses Konzert wird unterstützt durch

3. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland I 27 12

erhörte Un Chormusik

Hallenser Madrigalisten Tobias Löbner (Leitung)

Samstag I 06. Juli 2013 I 19.30 Uhr Löbejün I Stadtkirche

Johann Pachelbel 1653-1706 Singet dem Herrn ein neues Lied Stadtkirche Sankt Petri I Löbejün Das 15km nördlich von Halle gelegene Löbejün wird kultur- Hans Leo Haßler 1564-1612 historisch vor allem mit der Pflege des musikalischen Erbes Jubilate Deo von Carl Loewe in Zusammenhang gebracht. Dem 1796 in Löbejün geborenen Komponisten und Sänger verdankt die Gallus Dressler 1533-1585 Nachwelt ein reiches musikalisches Schaffen, an erster Stelle Ich hebe meine Augen auf seien seine etwa 400 Balladen genannt, aber auch Oratorien, Gabriel Mölich um 1595-1657 Opern, Sinfonien und Kammermusik stammen aus seiner Wie lieblich sind deine Wohnungen Feder. Die in Löbejün ansässige Internationale Carl-Loewe- Herr, erhöre mein Gebet Gesellschaft veranstaltet regelmäßig Festtage zu Ehren ihres genius loci und bringt sein Werk zur Aufführung. Philipp Dulichius 1562-1631 Die Stadtkirche Sankt Petri wurde 1485 bis 1487 an der Stelle Dixit Dominus erbaut, an der eine Kapelle aus dem 12. Jahrhundert stand. Die Kirche ist ein imposantes Wahrzeichen der Stadt und Carl Loewe 1796-1869 wird gern als Konzertort genutzt. Schaffe in mir, Gott, ein reines Herz - Ich komme vor dein Angesicht - Dank sei dir, Herr, durch alle Zeiten

Moritz Hauptmann 1792-1868 Morgengesang

Melchior Franck um 1580-1639 Lobet den Herren, alle Heiden Karten 10 I 8€ Kartentelefon 034603-77 250 Tobias Michael 1592-1657 Abendkasse oder Online-Bestellung unter Gott ist unsere Zuversicht und Stärke www.unerhoertes-mitteldeutschland.de Thomas Selle 1599-1663 Aus der Tiefe ruf ich, Herr, zu dir 6193 Löbejün I Marktstraße I Stadtkirche Hans Leo Haßler Dieses Konzert wird unterstützt durch Cantate Dominum a 12

Andreas Hammerschmidt 1611-1675 Schaffe in mir, Gott, ein rein’ Herz

Heinrich Schütz 1585-1672 Singet dem Herrn ein neues Lied 3. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland I 29 13

erhörte Un Klarinettenklänge Carl-Maria-von-Weber-Museum I Dresden Das Anwesen des Winzers Gottfried Felsner im Stadtteil Hosterwitz diente Carl Maria von Weber für die Zeit seiner Fabian Dirr I Klarinette Anstellung als Königlicher Hofkapellmeister als Sommer- Christoph Berner I Klavier haus. Hier arbeitete er, inspiriert von der reizvollen Elb- landschaft, an den Opern »Der Freischütz«, »Oberon« und »Euryanthe«. Sonntag I 07. Juli 2013 I 15.00 Uhr Nur 10 Jahre nach seinem Tode wurde der einzige bis heute Dresden I Carl-Maria-von-Weber- verbliebene Wohnsitz Webers in Dresden zur Gedenkstätte. Das weltweit einzige Museum, das sich dem Leben und Museum Werk Carl Maria von Webers widmet, lädt heute zu Vor- trägen, Lesungen, Ausstellungen und zu kleinen Konzerten Carl Maria von Weber 1786-1826 ein. Im Sommer ist auch der Garten ein beliebter Ort für Grand Duo concertant für Klarinette und Klavier Es-Dur verschiedene Veranstaltungen. op. 48 Allegro con fuoco - Andante con moto - Rondo Allegro

Carl Loewe 1796-1869 Schottische Bilder op. 112 Die Jungfrau vom See - Der Wanderer auf Bothwell- Castle - Der Schottenclan

Carl Gottlieb Reißiger 1798-1859 Karten 15 I 12€ Duo brillant op. 130 für Klarinette und Klavier Kartentelefon 0351-261 82 34 Abendkasse oder Online-Bestellung unter Johannes Brahms 1833-1897 www.unerhoertes-mitteldeutschland.de Sonate f-Moll op. 120 Nr. 1 für Klarinette und Klavier Allegro appassionato - Andante un poco Adagio - 01326 Dresden I Dresdner Straße 44 I Allegretto grazioso - Vivace Carl-Maria-von-Weber-Museum

Dieses Konzert wird unterstützt durch

3. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland I 31 14 erhörte Un Hörnerklänge Abschlusskonzert Divertimento con Corno Attila Holczinger (Horn, Cornetto, Barock-Corno, Corno gentile, Corno Joker, Tromba da tirarsi, Rankett) I Daniel Schad (Violine) I Matthias Mück (Orgel) I Zoltán Nagy (Trompete) I Markus Händel (Violoncello)

Sonntag I 07. Juli 2013 I 17.00 Uhr Langenbogen I Kirche St. Magdalenen

Johann Georg Roellig 1710-1790 Kirche St. Magdalenen I Langenbogen Concerto ex D für Barock-Corno und Orgel Nach einem Brand Anfang des 19. Jahrhunderts wurde die Allegro ma non molto - Siciliano - Allegro, Tempo di heutige Kirche nach einem Entwurf von Karl-Friedrich Menuetto Schinkel 1826 neu errichtet. Schinkel hatte im Auftrag des preußischen Königs Friedrich Wilhelm III. einen Kirchen- Johann Andreas Kellner 1724-1785 neubau im so genannten Rundbogenstil entworfen, der Concerto a Corno principale in D-Dur (Wiedererstaufg.) klassizistische und romantische Elemente vereint. Nach Allegro - Adagio - Allegro diesem Vorbild wurden viele evangelische Dorfkirchen in Johann Gottlieb Graun um 1702-1771 Preußen gebaut. Eine damals eingebaute kleine Orgel Trio ex D-Dur für Violine, Cornu und Basso stammt ursprünglich aus dem Jahr 1735 vom Weißenfelser Allegretto - Andante - Allegro Hoforgelbauer George Theodorus Kloße. ** ** * Dank der engagierten und erfolgreichen Wirkens des Förder- Georg Friedrich Händel 1685-1759 vereins Barockorgel Langenbogen um die Restaurierung Eternal Source of Light Divine aus »Ode for the Birthday der Orgel und den Erhalt der Kirche ist die öffentliche of Queen Anne« für Trompete, Corno gentile und Orgel Nutzung wieder hergestellt, und es finden regelmäßig Veranstaltungen statt. Carl Stamitz 1745-1801 Trio in Es-Dur für Horn, Violine und Violoncello Allegro - Polonaise - Vivace

Johann Sebastian Bach 1685-1750 Karten 15 I 12€ Die Kunst der Fuge Nr. 17, mit Rankett und Violine aus Kartentelefon 0345-517 41 70 BWV 24 Nr. 5 »Oh Gott du frommer Gott«, für Tromba Abendkasse oder Online-Bestellung unter da tirarsi und Orgel aus Kantate BVV 75 »Was Gott tut www.unerhoertes-mitteldeutschland.de das ist wohl getan« für Tromba da tirarsi und Orgel

Johann Georg Knechtel 1710-1773 06179 Langenbogen I Kirche St. Magdalenen Concerto ex F-Dur für Horn und Orgel Allegro - Siciliano - Allegro Diese Konzert wird unterstützt durch

Samuel Scheidt 1587-1654 »Wir glauben all an einen Gott» mit Cornetto und Orgel Georg Friedrich Händel Fughette mit Corno Joker und Orgel

3. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland I 33 Aschersleben I Bestehornhaus 01 Erlebbare Musikgeschichte(n) 02 aus Sachsen, Sachsen-Anhalt Schmalkalden I Schloss 03 und Thüringen Nutzen Sie attraktive Reisepakete Zerbst I Schloss zu den Konzerten 04 in Aschersleben, Halle, Eisleben, Eisleben I Kloster Helfta Schmalkalden, Sondershausen Sondershausen I Schloss 05 und Leipzig mit unserem Kooperationspartner Colditz I Schloss 06 Sachsen-Anhalt Tours GmbH: Teuchern I St. Georgkirche 07 www.sat-reisen.de 9 Stendal Schkopau I Rittergut Ermlitz 08

Hettstedt I Gangolfkirche 09

Haldensleben Halle (Saale) I Marktkirche 10 5 Leipzig I Mendelssohn-Haus 11

Magdeburg Löbejün I Stadtkirche 12 115 Dresden I C.M.v.-Weber-Museum 13 Barby Zerbst 11 03 Langenbogen I St. Magdalenenkirche 14 Halberstadt 5 Wittenberg 7 Quedlinburg Dessau 49 Bernburg 39 8 15 Aschersleben 7 Wernigerode 19 8 6 01 Köthen Ballenstedt 09 12 Torgau Nordhausen Eisleben Halle (Saale) 11 10 Wurzen 15 04 11 14 91 5 08 Leipzig Sondershausen Merseburg 05 23 15 542 11 Grimma Mühlhausen Meißen Weißenfels 35 7 18 Görlitz 11 13 06 10 13 Naumburg Bautzen 13 07 Borna Dresden 9 Weimar 317 Zeitz 7 Pirna 10 Zittau Bad Langensalza Erfurt 12 116 Jena Eisenberg 18 6 47 15 33 34 34 5 Altenburg 18 Königstein Gera Chemnitz Glauchau Freiberg 19 41 5 Ohrdruf 6 Arnstadt 11 Schmalkalden 11 22 Rudolstadt Greiz 19 5 Wasungen 02 7 Zwickau 7 Meiningen 7 Suhl Saalfeld 49 Historische Komponisten Hildburghausen 11 Plauen Eisfeld in Mitteldeutschland 17 6 Die Karte zeigt die Orte, in denen der Verein STRASSE DER MUSIK bereits mehr als fünf Komponisten recherchiert hat. Stand: Februar 2013

3. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland I 35 erhörte Un Haus- und Hofmusik

Nach dem großen Erfolg 2012 rufen wir alle »HALLOREN, HALLENSER und HALLUNKEN« zur Teilnahme auf!

2. Tag der Haus- und Hofmusik in Halle Samstag I 29. Juni 2013 I 10-18 Uhr

Öffnen Sie Ihr Haus und Ihren Hof für Musik! Laden Sie ein zu sich! Fotowettbewerb Musizieren Sie mit Ihrer Familie Auch zum 2. Tag der Haus- und Hofmusik laden wir alle und Freunden! (Hobby-)Fotografen zu einem Fotowettbewerb ein. Informationen unter www.strasse-der-musik.de Mit dem Bild oben gewann im letzten Jahr Manfred Boide, Die Idee: Familien, Laien- und Profimusiker, Ensembles, links das Bild stammt von Lea Hofmann. Solisten, Chöre und Orchester laden ein zu ungezwungenen Konzerten mit Werken überwiegend mitteldeutscher Kom- Der Tag der Haus- und Hofmusik wird unterstützt durch ponisten. Mögliche Veranstaltungsorte sind u.a. private Haushalte, Kulturstätten, Galerien, Gärten, Parks, Plätze, Höfe, Probenräume, Büros von Unternehmen, die Neue Residenz, das Peißnitz-Haus, der Botanische Garten, das Saline-Museum…

Jeder Musikliebhaber kann sich beteiligen!

Der Verein STRASSE DER MUSIK unterstützt Sie gerne bei der Programmauswahl und beim Finden eines Auftritts- ortes. Er sammelt und koordiniert die eingehenden Ange- bote und macht sie auf seiner Webseite und durch geeig- nete Werbemittel der Öffentlichkeit zugänglich.

Anmeldeformular: www.strasse-der-musik.de

3. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland I 37 erhörte Künstler Un MD Christian Fitzner Shelly Ezra 01 Mit einem facettenreichen Programmrepertoire und jährlich Irénée Peyrot über 100 Konzert- und Opernaufführungen in und außerhalb Berater und Gastdirigent widmet sich MD Christian Fitzner Wernigerodes prägt das Philharmonische Kammerorches- gegenwärtig dem nachhaltigen Ausbau der hohen und flexi- ter Wernigerode das städtische und regionale Musik- und blen Spielkultur des Philharmonischen Kammerorchesters Kulturleben. Ob mitreißende Konzert-, Chor- und Opern- Wernigerode. Jüngstes Vorhaben unter seiner Planungs- darbietungen an den unterschiedlichsten Aufführungsorten, regie ist das aus Anlass des 20-jährigen Jubiläums der deut- spannende Konfrontationen von traditioneller und zeitge- schen Wiedervereinigung initiierte Kooperationsprojekt nössischer Musik, interaktive Konzerte für und mit Kindern »Orchester Deutsche Einheit«, das ehemalige MusikerInnen und Jugendlichen oder überraschende Ensembleauftritte – der Landesjugendorchester, Musikstudenten, Studenten an- das Philharmonische Kammerorchester unter der Leitung derer Fachrichtungen und die Profimusiker des Wernigeröder von Musikdirektor Christian Fitzner bietet stets aufs neue Kammerorchesters zu einem semiprofessionellen Klangkörper Gelegenheiten für erlebnisreiche Begegnungen in der Welt- vereinigt und vernetzt. sprache der Musik. Mit besonderer Aufmerksamkeit wid- met sich das PKOW der Vermittlung von Musik für das Shelly Ezra, 1985 in Israel geboren, studierte Klarinette in junge Publikum: Kindergarten- und Schulkonzerte, Familien- Weimar bei Martin Spangenberg und in Lübeck bei Sabine konzerte, das Gemeinschaftskonzert mit der Kreismusik- Meyer und bei Reiner Wehle. Ihre Liebe für das Instrument schule Harz sowie Konzerte im Rahmen des Jugendmusik- wurde durch Yitshak Kazap vom Konservatorium Tel-Aviv festes Sachsen-Anhalt geben jungen Zuhörern die Möglich- geweckt. Von 2006 bis 2007 studierte sie an der Guildhall keit, Musik mit allen Sinnen wahrzunehmen. School in London bei Joy Farrall. Shelly Ezra konzertierte beim Schleswig-Holstein Musik Festival, beim Brahms Musikdirektor Christian Fitzner ist seit 1994 geschäfts- Festival, beim Classix Festival, beim Cesky führender Direktor und künstlerischer Leiter des Philhar- Krumlov International Musikfestival. Sie trat als Solistin monischen Kammerorchesters Wernigerode. Nach Studien u.a. mit dem Orchester des Bayrischen Rundfunks, dem im Fach Dirigieren, erfolgreichen Teilnahmen an interna- Münchner Kammerorchester, der Camerata Moravia und tionalen Dirigentenwettbewerben sowie Rundfunk- und mit dem Israelischen Kammerorchester auf. Meisterklassen Schallplattenproduktionen (SDR/WDR) leitete er das Städte- besuchte sie bei Charles Neidich, Anthony Pay, Hakan orchester Wangen im Allgäu und das Landesjugendkammer- Rosengren, Karl-Heinz Steffens, Guy Depluy, Sharon Kam, orchester NRW. Dem Aufbau eines internationalen Sinfonie- Joerg Widmann, Nicholas Cox, Norbert Kaiser und Eli orchesters an der privaten Bilkent Universität in Ankara Even. Sie ist Preisträgerin u.a. folgender Wettbewerbe: folgte die Ernennung zum Leiter des deutsch-portugiesischen ARD München, Reger-Kammermusikwettbewerb Karlsruhe, Jugendsinfonieorchesters. Seit seinem Antritt als Geschäfts- Braunschweig Classix Festival. führer und künstlerischer Leiter des PKOW konnte MD Christian Fitzner eine Reihe programmatischer Akzente zur Irénée Peyrot, geboren 1972 in Lyon, absolvierte ein Musik- 02 konzeptionellen Modernisierung und erfolgreichen Profilie- studium in den Hauptfächern Orgel und Bratsche am rung des Wernigeröder Klangkörpers setzen. Dazu gehören Conservatoire de Lyon und in St.-Etienne, sowie ein Kirchen- unter anderem die Ausweitung des Spielrepertoires (Opern/ musikstudium an der Musikhochschule Lübeck. Er war Operetten, Filmmusikkonzerte, Cross-Over-Veranstaltungen) Organist an St. Jacobi in Lübeck und bis 2004 Kantor in und das breite Engagement in örtlichen und landesweiten Ahrensburg. Seit 2005 ist er Kantor an der Marktkirche Projekten der Musikvermittlung für Kinder und Jugend- Halle und hat seit 2006 einen Lehrauftrag an der Evangeli- liche. Neben seinen Verpflichtungen als künstlerischer schen Hochschule für Kirchenmusik Halle.

3. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland I 39 KammerAkademie Halle Felix Bender Leipziger Bläserquintett Hans Schlag wurde 1964 in Jena geboren. Nach dem Besuch 03 Leipziger Bläserquintett der Spezialschule für Musik in Halle studierte er an der Hoch- Johanna Schlag wurde 1969 in Nürnberg geboren. Sie schule für Musik »Felix Mendelssohn-Bartholdy« in Leipzig absolvierte ihr Studium an der Hochschule für Musik bei Werner Seltmann. Er war Solofagottist am Staatlichen »Hanns Eisler« in bei Eberhard Grünenthal. Während Sinfonieorchester Greiz und ist seit 1989 im Gewandhaus- ihres Studiums nahm sie an Meisterkursen bei Irena Grafe- orchester engagiert, seit 1991 als Solofagottist. Er war Mitglied nauer und Wolfgang Siggemann teil. Nach Engagements bei des Gewandhausbläserquintetts und des Bachorchesters. den Berliner Sinfonikern, der Norddeutschen Philharmonie Seit 2001 ist er Mitglied des Trios »Tasti e Fiati«. Rostock und dem Philharmonischen Staatsorchester Halle ist sie 2. Flötistin im Gewandhausorchester Leipzig und seit Die KammerAkademie Halle gründete sich im Herbst 2010. 04 2001 Mitglied des Trios »Tasti e Fiati«. Als Kammerorchester sieht sie Ihre Aufgabe darin, die Peter Heinze wurde 1963 in Meiningen geboren. Er absol- musikalische Ausbildung junger Musiker in vielfältiger Art vierte sein Studium an der Hochschule für Musik »Felix- und Weise praxisorientiert zu fördern und zu begleiten. Mendelssohn-Bartholdy« in Leipzig bei Burkhard Glaetzner. Nachwuchstalente aus Sachsen-Anhalt, Mitglieder der Seit 1984 hat er ein Engagement als Solooboist im Orchester Staatskapelle Halle und Musikstudenten bilden dafür ge- des Opernhauses Halle. Von 1997 bis 1999 hatte er einen meinsam ein Orchester. Als langfristige Bildungsaufgabe Aushilfsvertrag als stellvertretender Solooboist im Gewand- angelegt strebt die KammerAkademie Halle zugleich den hausorchester Leipzig. Peter Heinze ist häufiger Gast beim Aufbau einer Orchesterakademie in Ankopplung an die Bachorchester Leipzig, dem Neuen Bachischen Collegium Staatskapelle Halle an. Mit der Vergabe von Stipendien inner- Musicum Leipzig, dem Mitteldeutschen Kammerorchester halb des Kammerorchesters an Musikstudenten erhalten sowie dem Deutschen Kammerorchester Berlin. diese die Möglichkeit, projektbezogen auch im Orchester Matthias Kreher wurde 1964 in Leipzig geboren. Er absol- der Staatskapelle tätig zu sein. Aufführungen mit dem vierte sein Studium an der Musikhochschule Leipzig in den Kinderchor Halle, der Halleschen Kantorei und dem Fächern Klarinette und Komposition. Gleich nach Beendi- Universitätschor Halle bereichern ihre Konzerttätigkeit. gung seines Studiums wurde er als Solo-Es-Klarinettist am Neben bekannten Solisten, wie beispielsweise Tim Mead Gewandhausorchester Leipzig engagiert. Sein besonderes (Countertenor) und GMD Karl-Heinz Steffens (Klarinette) Interesse gilt der Kammermusik, welche er in den verschie- bietet das Orchester mit seiner Teilnahme am 3. Musikfest densten Formationen pflegt. Er ist Gründungsmitglied des »Unerhörtes Mitteldeutschland« erneut eine Plattform für »Ensemble Avantgarde Leipzig«. Seit 2004 ist Matthias Kreher junge Solisten. Die KammerAkademie Halle ist Partner des auch Mitglied des »Leipziger Bläserquintetts«. Er unterrich- »Händel-Mozart-Jugendstipendiums«. tet im Lehrauftrag an der Hochschule für Musik und Theater Leipzig. Felix Bender wurde 1986 geboren und erhielt als Mitglied Tobias Schnirring wurde 1969 in Freiburg im Breisgau ge- des Stadtsingechores zu Halle eine erste musikalische Aus- boren. Er absolvierte sein Studium an der Musikhoch- bildung. 2000 wurde er in den Thomanerchor Leipzig aufge- schule Freiburg bei Ifor James. Vor seinem Studium wurde er nommen, wo er auch Dirigierunterricht bei Georg Christoph mehrmals Preisträger bei »Jugend musiziert«. 1990 errang Biller erhielt. Er studierte Musikwissenschaft an der Univer- er in der Wertung Hornquartett den 2. Preis beim Wett- sität Halle-Wittenberg und Orchesterdirigieren in Weimar bewerb für Blechbläserquintett und Hornquartett in Gmünd. bei Gunter Kahlert, Nicolás Pasquet und Anthony Bramall. 1993 wurde er Preisträger beim internationalen Wettbewerb Erste künstlerische Erfahrungen am Pult sammelte er beim für Blechbläserensemble mit dem »Baden-Württembergi- Akademischen Orchester der Martin-Luther-Universität Halle- schen Blechbläser« in Passau. Seit 1997 ist er Hornist beim Wittenberg, beim Wendland-Sinfonie-Orchester und beim Gewandhausorchester. Philharmonischen Orchester Jena. Er war musikalischer Assis-

3. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland I 41 Aperto Piano Quartett Bläserquintett der Staatskapelle tent von Herbert Blomstedt und Heribert Beissel und arbei- tete mit Dirigenten wie Gregor Bühl, Enrique Mazzola, Loren- toire des Aperto Piano Quartetts gehören heute alle Klavier- zo Ghirlanda, Stefan Solyom und Martin Hoff zusammen. quartette von Mozart, Beethoven, Brahms, Schumann, Fauré Ab der Spielzeit 2010/11 übernahm Felix Bender die Position und Reger, sowie Kompositionen von Mahler, Schnittke des 2. Kapellmeisters am Deutschen Nationaltheater Weimar. und Komponisten unserer Zeit. Seit 2012 leitet er die KammerAkademie in Halle. Bläserquintett der Staatskapelle Halle Laura Bormann,1993 in Dresden geboren, besuchte das Ralf Mielke besuchte von 1975 bis 1980 die Spezialschule 06 Sächsische Landesgymnasium für Musik in Dresden, wo sie für Musik Halle. Danach studierte er Flöte bei Erich List, von Christoph Gerbeth Oboenunterricht erhielt. Sie ist mehr- Claus Schönert und Heinz Horzsch in Leipzig. Parallel dazu fache Bundespreisträgerin des Wettbewerbs »Jugend musi- spielte er im Landestheater Altenburg, wirkte als Solo-Flötist ziert«. Seit 2010 ist sie Mitglied des Bundesjugendorchesters, am Landestheater Dessau und später im Rundfunk-Sinfonie- mit dem sie Konzerte in Deutschland, Italien, Polen und China orchester Leipzig. Seit 1990 ist er als Solist der Staatskapelle absolvierte. Weiterhin arbeitete sie mit der Kammerakademie Halle engagiert. Halle und dem Landesjugendorchester Sachsen-Anhalt zu- Martin Stögbauer wurde 1967 in Marburg geboren. Er stu- sammen. 2012 begann sie ihr Studium bei Prof. Matthias dierte an der Hochschule für Musik in Würzburg bei Kurt Bäcker an der Hochschule für Musik »Franz Liszt« in Weimar. Hausmann und Jochen Müller-Brincken und absolvierte ein Orchesterpraktikum bei den Nürnberger Symphonikern. 05 Aperto Piano Quartett Seit 1991 ist er Oboist der Staatskapelle Halle. Was bewegt vier Musiker, die auf ein erstaunliches künstle- Sebastian Gette von Poblozki wurde 1968 geboren und risches Schaffen verweisen können, ein Klavierquartett zu nahm erst mit 13 Jahren Klarinettenunterricht an der Musik- gründen? Es ist zum einen das faszinierende Spektrum der schule Halle. Nach dem Wechsel an die Spezialschule für Kompositionen für diese Gattung, zum anderen aber auch Musik in Halle studierte er 1986 an der Leipziger Hoch- die Erfahrung als Kammermusikinterpreten, die ihnen das schule für Musik. Nach seinem Examen 1990 wurde er am Konzertieren auf den bedeutendsten Podien der Welt brachte. Opernhaus Halle engagiert und spielt dort sowohl Klarinette Gernot Süßmuth und Hans-Jakob Eschenburg sind die als auch Saxophon. Gründungsmitglieder des Petersen-Quartetts, in dem sie Kai Aures begann mit sechs Jahren mit dem Blockflöten- fast 20 Jahre musizierten und durch zahlreiche Aufnahmen spiel und bekam 1979 seinen ersten Fagottunterricht in Jena. und Konzerte die Kammermusikwelt begeisterten. Auch er war Schüler an der Spezialschule für Musik in Halle. Als Bratschist gesellte sich Stefan Fehlandt hinzu, der seiner Im Anschluss studierte er an der Hochschule für Musik in Kammermusikleidenschaft u.a. im Vogler-Quartett nachgeht. Leipzig. Kai Aures ist Solofagottist der Staatskapelle Halle. Mit Frank-Immo Zichner, der mit Quartetten von Rang, Birgit Kölbl studierte an der Musikhochschule in München wie dem Vogler-, Petersen- und Leipziger Streichquartett bei Otto Schmitz, in Berlin bei Gerd Seifert und in Köln bei musizierte und auch als Solopianist Karriere machte, ist das Erich Penzel. Sie war als stellvertretendes Solohorn beim Aperto Piano Quartett zu einem Ensemble geworden, das Jerusalem Symphony Orchestra, den Städtischen Bühnen sich durch »kultivierte Klanglichkeit und sensibles Zusam- Münster, der Philharmonia Hungarica und dem Staats- menspiel« (Joachim Wormsbächer, FAZ) auszeichnet. Ihre theater Hannover engagiert. Seit 2001 steht sie als Solo- Ausbildung erhielten sie an der Berliner Hochschule für hornistin der Staatskapelle Halle unter Vertrag. Als Gast Musik »Hanns Eisler«. Wichtige Förderer wurden Menahem spielte sie u. a. bei den Berliner Philharmonikern, der Staats- Pressler, György Kurtág und Norbert Brainin. Zum Reper- kapelle Dresden und der Deutschen Kammerphilharmonie.

3. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland I 43 Hallensia Quartett Dr. Karin Zauft

nal du Rhin Strasbourg, dem Theater Brandenburg und dem Capella Orlandi Bremen Susanne Ellen Kirchesch Landestheater Mecklenburg. In der Saison 2005/2006, noch Frank Liers wurde 1962 in Eisleben geboren und studierte im Studium, war sie Mitglied der Jeunes Voix du Rhin der an der Spezialschule für Musik Halle und von 1980-84 an Oper Strasbourg. Ihr Konzertrepertoire reicht von Monte- der Hochschule für Musik Leipzig bei Hermann Märker. verdi, Händel und Bach über Werke von Mozart und Beetho- Seit 1984 ist er Hornist der Staatskapelle Halle. ven bis hin zu Kompositionen der Neuen Musik.

07 Capella Orlandi Bremen Das Hallensia Quartett will das Unbekannte und Unge- Der den Anspruch auf Eigenständigkeit der Stadt symbolisie- wohnte wagen, ohne dabei die solide Basis für ein klassisches 08 rende Bremer Roland hat der Capella Orlandi seinen Namen Streichquartett außer Acht zu lassen. Getreu dem Leit- geliehen. Die Wiederentdeckung vor allem der nordeuro- spruch von Händel bis Tango bieten die Musiker der Staats- päisch-hanseatischen Musik hat sich das seit 1990 beste- kapelle Halle ungewöhnliche Programme mit einem viel- hende Ensemble zur Aufgabe gemacht. Einen wichtigen seitigen Repertoire an. Dabei kann sich jeder entfalten: Schwerpunkt bildet hier die Musik der Hamburger Oper. Wolfgang Singer kann als Primarius glänzen, Daniel Schad Einladungen erfolgten zu den Berliner Tagen für Alte Musik, setzt seine Fähigkeiten beim Management ein, Petra Berner den Niedersächsischen Musiktagen, den Weißenfelser hält als Bratscherin alles fest zusammen und Markus Händel Heinrich-Schütz-Musiktagen, »pro musica antiqua« von sorgt mit dem Cello für ein klangvolles Fundament. Der Radio Bremen, zu den Rheinsberger Schloßkonzerten, dem Name Hallensia Quartett ist Programm und Auftrag zugleich. Musikfest Bremen, sowie an die Komische Oper Berlin. Als Die Musiker setzen sich ein für die Aufführung der Werke erste szenische Opernproduktion wurde 1996 Reinhard von unbekannteren Quartett-Komponisten aus Mitteldeutsch- Keisers »Der Sieg der fruchtbaren Pomona« u.a. an der land. So zählen Quartette von Carl Friedrich Abel, Johann Komischen Oper Berlin aufgeführt. Es folgten wiederum als Friedrich Reichardt, Carl Loewe, August Klughardt, Hein- Erstaufführungen in der Neuzeit: 2001 »Der Tempel des rich XXIV. Prinz Reuß zu Köstritz, Gerd Domhardt, Ger- Janus« im Hebbeltheater Berlin, in einer Koproduktion mit hardt Wohlgemuth zum Repertoire. Von Carl Loewe wurden der Berliner Kammeroper, 2003 »Der Streit der vier Jahres- sämtliche vier Streichquartette erstmalig auf CD eingespielt. zeiten« beim Musikfest Bremen, 2003 »Claudius« im Hansa- 2011 nahm das Quartett am 1. Musikfest Unerhörtes Mittel- theater Berlin, (Berliner Kammeroper), 2004 »Orpheus« im deutschland mit Konzerten im Schumannhaus Zwickau Konzerthaus Berlin. 2006 »Arsinoë« im Haus der Berliner und im Goethetheater Bad Lauchstädt teil. 2012 spielten Festspiele (Berliner Kammeroper). Neben zahlreichen Rund- die Musiker im Schloss Elisabethenburg in Meiningen und funkproduktionen mit Radio Bremen und DeutschlandRadio in der Thüringer Landesmusikakademie Sondershausen. Kultur hat das Ensemble seit 1998 zudem mit CD-Ersteinspie- lungen Keiser’scher Werke auf sich aufmerksam gemacht: Dr. Karin Zauft überrascht stets mit ihrem umfangreichen »In Arkadien« mit Sabine Paßow 1998, »Der geliebte Adonis« fachlichen Wissen über Epochen und Stile der Musik sowie 2001, »La bella cantatrice« mit Susanne Rydén 2003, »Passions- zahlreichen Anekdoten aus dem Leben und den Werken musik« 2009, »Der Sieg der fruchtbaren Pomona« 2010. bekannter und unbekannter, teils vergessener Komponisten. Die Musikwissenschaftlerin war langjährige Musik- und Chef- Susanne Ellen Kirchesch, geboren in Essen, studierte bis zu dramaturgin am Opernhaus Halle sowie Hochschuldozentin ihrem Diplom an der Hochschule für Musik »Hanns Eisler« an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und der in Berlin bei Anneliese Fried und arbeitete dann im Rahmen Universität Leipzig. Seit einigen Jahren ist sie als Autorin eines nebenberuflichen Aufbaustudiums mit Thomas Quast- und Referentin über die Musikgeschichte Sachsen-Anhalts hoff. Sie gastierte bislang an der Staatsoper Berlin, Opéra Natio- in der Region unterwegs.

3. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland I 45 Ludwig Güttler Thomas Panhofer West. Auftritte als Solist oder im Duo Trompete und Orgel (zusammen mit Alexander Pfeifer blickt er auf 750 Kon- zerte zurück) oder als Organist in Sinfonieorchestern führten Solistenensemble Virtuosi Saxoniae ihn neben Deutschland u.a. in die Schweiz, nach Frank- 09 Ensemble TOP Leipzig reich, Dänemark, Finnland Russland und in die USA. TOP steht für Trompeten, Orgel, Pauken. Schon in der Daniel Schäbe, geboren 1971, erlernte zuerst Flöte, Trom- Barockzeit waren die Menschen von der Klangpracht der pete und Klavier und studierte dann bei Peter-Michael Orgel in Kombination mit Trompeten und Pauken fasziniert. Krämer an der Leipziger Musikhochschule Trompete. Er war Zahlreiche Kompositionen für diese Instrumentenkonstella- von 1992 bis 1994 Solotrompeter der Robert-Schumann tion warten auf ihre Wiederentdeckung. Philharmonie Chemnitz und hatte die gleiche Position von Bernd Bartels, wurde in Magdeburg geboren. Von 1974 1994 bis 2001 beim MDR-Sinfonieorchester in Leipzig inne. bis 1979 folgte ein Studium an der Hochschule für Musik Nach einem erneuten Studium als Pauker und Schlag- »Felix Mendelssohn Bartholdy« in Leipzig bei Armin Männel. zeuger ist er seit 2002 freischaffend tätig. Daniel Schäbe ist 1979 wurde Bernd Bartels bereits als stellvertretender Solo- Manager des Leipziger Festival Orchesters. trompeter an der Halleschen Philharmonie verpflichtet. 1989 wechselte er als Solotrompeter zum MDR Sinfonie- Sein Trompetenspiel machte ihn einst berühmt, längst aber Orchester. Er arbeitet regelmäßig mit diversen Kammer- kennt die Welt Ludwig Güttler auch als Dirigenten und 10 orchestern wie »Camerata Musica« Berlin, dem Mitteldeut- Musikforscher, als Festivalgründer, als Fürsprecher und Unter- schen Kammerorchester, der Kammerphilharmonie des stützer des Wiederaufbaus der Dresdner Frauenkirche. Aus- MDR und dem »Neuen Bachischen Collegium Musicum« gebildet in Halle und Leipzig, dann zunächst als Orchester- Leipzig zusammen. musiker tätig, begann Güttler schon während dieser Zeit Alexander Pfeifer aus Leipzig erhielt nach ersten Unter- seine internationale Solistenkarriere. Ein begeistertes Publi- weisungen im Fach Violine ab dem 12. Lebensjahr Trom- kum und euphorische Rezensenten begleiteten seinen Weg petenunterricht. Er studierte von 2002 bis 2006 Trompete als Solist, Kammermusiker und Dirigent. In diesen Funktio- bei Matthias Schmutzler an der Musikhochschule in nen hat Güttler mehr als fünfzig Tonträger aufgenommen, Dresden. Von 2003 bis 2006 war er als Substitut an der daneben engagierte er sich als Lehrer und Juror stets auch Dresdner Staatskapelle und von 2005 bis 2006 als Gast- für den musikalischen Nachwuchs. Seit knapp drei Jahr- Solotrompeter am Orchester der Landesbühnen Sachsen zehnten gilt der Forschergeist und das musikalische Tun tätig. Derzeit ist er in der Sächsischen Staatsoper Dresden Ludwig Güttlers besonders der Wiederbelebung der sächsi- mit Honorarvertrag tätig. schen Hofmusik des 18. Jahrhunderts. Der Gründer mehre- Frank Zimpel, geboren in Greifswald, aufgewachsen und rer erfolgreicher Ensembles, darunter das Solistenensem- musikalisch ausgebildet in Köthen, studierte in Leipzig evan- bles Virtuosi Saxoniae, kann mittlerweile auf verschie- gelische Kirchenmusik u.a. bei Arvid Gast und Wolfgang denste namhafte Auszeichnungen und Preise verweisen. Unger. 1996 war er Finalist und einziger Preisträger des X. Inter- Die Mitglieder des Solistenensembles sind hauptsächlich nationalen Bachwettbewerbs in Leipzig. Von 1999 bis 2000 Musiker der Sächsischen Staatskapelle Dresden. absolvierte er ein Aufbaustudium Orgel an der Universität für Musik in Wien. Von 2002 bis 2011 war er als Dozent Der in Wien geborene Geiger Thomas Panhofer besuchte 11 für Orgelliteraturspiel und Liturgisches Orgelspiel an der die Musikhochschulen in Wien, Hannover, New York und Hochschule für Kirchenmusik in Halle tätig. Derzeit arbei- Moskau. Zu seinen Lehrern zählten Jens Ellerman, Josef tet ist er Kantor der Martin-Luther-Kirche in Markkleeberg- Gingold und Dorothy DeLay, Nathan Milstein, Sandor Végh,

3. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland I 47 Tobias Löbner Fabian Dirr Christoph Berner Dirk Fischbeck Hallenser Madrigalisten Tobias Löbner wurde 1986 in Zwickau geboren und be- Zinaida Gilels und Viktor Tretjakov. Es folgten Auftritte im suchte dort das musisch profilierte Clara-Wieck-Gymna- Mozartsaal des Wiener Konzerthauses, im Großen Saal des sium. Er studierte Chor- und Orchesterleitung in Weimar Wiener Musikvereins und im Brucknerhaus Linz, Violin- bei Prof. Jürgen Puschbeck und Prof. Nicolas Pasquet. 2008 abende in Salzburg, Berlin sowie mehrere Konzertreisen wurde er als Stipendiat in das Förderprogramm des vom durch Deutschland, Südamerika und Polen. Thomas Panhofer Deutschen Musikrat initiierten Dirigentenforums aufge- war als 1. Konzertmeister der Mainzer Philharmoniker und nommen. Hervorzuheben sind außerdem die Teilnahme bei als Konzertmeister der Robert-Schumann-Philharmonie in der 6th Eric Ericson Masterclass mit dem Niederländischen Chemnitz engagiert und ist Konzertmeister der Staatskapelle Rundfunkchor und dem Niederländischen Kammerchor Halle. Als Kammermusiker trat er mit Kollegen der Berliner unter Anleitung von Michael Gläser und Jos van Veldhoven, Philharmoniker und des Gewandhausorchesters Leipzig auf. sowie der I. Internationalen Meisterklasse Berlin 2010 mit Als Solist konzertiert er mit Orchestern im In- und Ausland. Simon Halsey, unter dessen Anleitung er mit dem Rund- funkchor Berlin zusammenarbeiten konnte und bereits Dirk Fischbeck studierte von 1981 bis 1986 Klavier an der mehrfach Einstudierungen übernahm. Tobias Löbner ist seit Hochschule für Musik »Felix Mendelssohn Bartholdy« Leipzig 2007 künstlerischer Leiter des Zwickauer Kammerchores sowie von 1986 bis 1988 am Tschaikowski-Konservatorium vocabene. Die Hallenser Madrigalisten leitet er seit 2010. Moskau. Er besuchte Meisterkurse bei Amadeus Weber- sinke, Paul Badura-Skoda, Bernard Ringeissen. Seit 1988 ist Fabian Dirr wurde 1966 in Erlangen geboren und begann 13 er Lehrer für Klavier, Kammermusik und Improvisation am seine musikalische Ausbildung mit 6 Jahren. Er studierte bei Musikzweig des Landesgymnasiums Latina August Hermann Hans Deinzer an der Hochschule für Musik und Theater Francke in Halle. Von 1994 bis 1996 übernahm er einen Hannover. Nach Engagements bei der Nordwestdeutschen Lehrauftrag im Fach Improvisation an der Hochschule für Philharmonie in Herford und dem Frankfurter Opern- und Musik und Theater Leipzig. 1997 bis 2010 hatte er einen Museumsorchester war er Soloklarinettist der Münchner Lehrauftrag im Fach Klavier am Institut für Musik der Philharmoniker. Seit 1995 ist Fabian Dirr Soloklarinettist Martin-Luther-Universität Halle. Seit 2010 hat er einen Lehr- der Dresdner Philharmonie. 1996 erhielt er den Kultur- auftrag im Fach Klavier an der Evangelischen Hochschule förderpreis der Stadt Erlangen für sein solistisches und für Kirchenmusik Halle. kammermusikalisches Schaffen. 2002 gastierte er als Solist bei der »Internationalen Orgelwoche Nürnberg«. Seit 2003 12 Hallenser Madrigalisten ist er Lehrbeauftragter der Hochschule »Carl Maria von Der Chor wurde 1963 am Institut für Musikwissenschaft Weber« in Dresden. Fabian Dirr ist Mitbegründer und der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg von Sieg- musikalischer Leiter des »Carus Ensemble Dresden«. fried Bimberg gegründet. Besonders liegt dem Chor die Kunst des a-cappella-Gesanges mit Werken der Renais- Christoph Berner wurde in Wien geboren und studierte sance bis hin zu zeitgenössischen Stücken am Herzen. Die an der Universität für Musik und Darstellende Kunst seiner erfolgreiche und regelmäßige Zusammenarbeit mit renom- Heimatstadt bei Imola Joo, Hans Graf und Hans Peter- mierten Dirigenten und Ensembles wie Howard Arman, mandl. Von 1993 bis 1995 besuchte er die Meisterschule Flautando Köln, Ludwig Güttler, den Virtuosi Saxoniae und von Maria Tipo in Fiesole. Konzertauftritte führten ihn in nicht zuletzt dem Händelfestspiel-Orchester der Staats- alle Länder Europas, nach Japan, Mexiko und die USA, wo kapelle Halle führt den Chor auch in die Welt instrumen- er 1995 u.a. mit großem Erfolg in der Carnegie Hall, New tal begleiteter Chormusik. York, debütierte. Zu den namhaften Orchestern, mit denen

3. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland I 49 Attila Holczinger Matthias Mück

Christoph Berner bereits als Solist aufgetreten ist, zählen u.a. das Moskauer Tschaikowski Orchester, das Orchestre National du Capitole de Toulouse, das Royal Scottish Phil- harmonic Orchestra, das Göteborg Symphony Orchestra, das Bergen Philharmonic Orchestra, die Dresdner Philhar- monie, die Stuttgarter Philharmoniker, das RSO Wien, das Radiosinfonieorchester Madrid. 14 Attila Holczinger wurde 1959 in Monsonmagyaróvár, Ungarn geboren. Er studierte in Budapest bei Zoltan Lubik. Weitere musikalische Erfahrungen sammelte er bei den Hornisten Karl Bielig in Weimar, Peter Damm und Istvan Vincze in Dresden sowie bei den Violinisten André Gertler, Sandor Végh und Simon Standige. Seit 1987 ist er als Hornist im Göttinger Sinfonieorchester aktiv und tritt auch als begeisterter Straßenmusiker auf. Er ist Spezialist für viele historische Instrumente und gilt als Experte für die Alte Horn- musik. Regelmäßig hält er Vorträge und spielt eine Vielzahl an Instrumenten auf authentische Art. »Divertimento« heißt Vergnügen und so geht es Attila Holczinger nicht um hoch- glanzpolierte musikalische Präzision, sondern in erster Linie um Spaß an der Musik. Er nimmt die Konzertbesucher mit auf eine musikalische Entdeckungsreise durch die mittel- deutsche Hornliteratur.

Matthias Mück wurde 1967 in Mainz geboren. Er studierte katholische Kirchenmusik am Bischöflichen Institut für Kirchenmusik in Mainz. Von 1994 bis 1998 studierte er im Aufbaustudiengang Kirchenmusik A an der Musikhochschule in Frankfurt. Als Organist war er in St. Johannes Frankfurt am Main-Unterliederbach und als Solo Korrepetitor im Chor der Stadt Wiesbaden tätig. Seit 2000 ist Matthias Mück als Kantor und Organist an der Kathedrale Sankt Sebastian in Magdeburg tätig. Er unterrichtet Klavier und Orgel als Lehrbeauftragter am Georg Philipp Telemann Konservato- rium Magdeburg und ist Dozent für die Fächer Orgel, Chor- leitung, Musikgeschichte, deutscher Liturgiegesang und Gregorianik für das Bistum Magdeburg. Seite 2007 ist er zusätzlich als Orgelsachverständiger für das Bistum tätig. Danzi erhörte Bereits als Vierzehnjähriger trat Wilhelm Berger in öffentlichen Kon- Komponisten zerten auf. Schon sehr früh konnte er auf eine stattliche Anzahl kompo- Un Bach nierter Klavierstücke und Lieder verweisen. Berger studierte an der Carl Christian Agthe 1762-1797 Königlichen Hochschule zu Berlin, ehe er mit 27 Jahren selbst Lehrer Der in Hettstedt geborene Komponist wurde vor allem durch eine am Klindworth-Scharwenka-Konservatorium wurde und wenig spä- umfangreiche Tätigkeit als fürstlicher Hoforganist und Musikdirektor ter Dirigent der Berliner »Musikalischen Gesellschaft«. Als Professor in Ballenstedt bekannt, wo er neben diversen Kompositionen Sing- und Mitglied der Königlichen Akademie der Künste übernahm er spiele und Lieder veröffentlichte bzw. zur Aufführung brachte; U.a. das Amt des Hofkapellmeisters in Meiningen. An dieser berühmten vertonte Agthe als einer der ersten Komponisten Goethes Text von Hofkapelle wirkte er bis zu seinem frühen Tod. Max Reger folgte ihm »Erwin und Elvire«. Er starb in Ballenstedt. in dieser Anstellung nach.

Wilhelm Friedemann Bach 1710-1784 Sethus Calvisius 1556-1615 wurde in Weimar als erster Sohn von Johann Sebastian Bach gebo- stammt aus dem Thüringischen Gorsleben. Die Mittel zum Besuch ren. Er besuchte in Köthen die Lutherische Lateinschule, später in des Gymnasiums verdiente sich der spätere Komponist und Theo- Leipzig als externer Schüler die Thomas-Schule, bis er an der dorti- retiker als Kurrendesänger in Frankenhausen und Magdeburg. Sein gen Universität Rechtswissenschaft, Philosophie und Mathematik Studium in Helmstedt und Leipzig finanzierte er mit dem Erteilen studierte. In musikalischer Hinsicht war er in erster Linie Schüler sei- von Privatunterricht. Schon im Alter von 19 Jahren wurde Calvisius nes Vaters. Sebastian Bach schrieb für ihn das »Clavierbüchlein«. Bei Musikdirektor an der Leipziger Paulinerkirche; später war er Kantor Johann Gottlieb Graun in Merseburg erhielt der älteste und hoch- in Schulpforta, bis er 1594 die Stellung des Kantors an der Leipziger begabte Wilhelm Friedemann Violinunterricht. Auf Betreiben seines Thomasschule erhielt mit gleichzeitiger Wirkung als Musikdirektor Vaters wirkte er von 1733 bis 1746 an der Sophienkirche in Dresden. der Leipziger Hauptkirchen. Sethus Calvisius starb in Leipzig. Darauf folgte er Gottfried Kirchhoff in dem vielversprechenden Amt des Organisten an der Marktkirche zu Halle und als Director musices. Franz Danzi 1763-1826 Querelen mit der Stadt veranlassten ihn, das Amt niederzulegen und war von Haus aus Cellist und Komponist. Er führte ein eher unste- einer freien Tätigkeit als Lehrer, Komponist und Organist nachzuge- tes Leben. Er war mit der Sängerin Margarete Marchand verheiratet, hen. Versuche einer künstlerischen Eigenständigkeit in Göttingen, der Tochter eines berühmten Theaterunternehmers. Mit ihr genoss Braunschweig und Berlin folgten. Menschlich gebrochen und in er jegliche Freizügigkeit seitens seiner jeweiligen Brotherren. Mit ihr größter Armut starb er in Berlin. reiste er durch Europa, vornehmlich durch Italien. Als Sohn eines aus Italien stammenden Cellisten lag eine solche Vorliebe für das Richard Bartmuß 1859-1910 Land nahe. Geboren in Mannheim, wirkte Franz Danzi schon mit 15 wurde in Bitterfeld geboren und starb in Dessau. Er galt als ein her- Jahren in der kurfürstlichen Kapelle in München, man traf ihn in vorragender Improvisator und komponierte eine Vielzahl an Orgel- Prag, in Leipzig, in Stuttgart und Karlsruhe. In beiden letzteren und auch Chorwerken, u.a. das Oratorium »Der Tag der Pfingsten«. Städten war er Hofkapellmeister. Eine große Anzahl komponierter Bartmuß war Schüler des Königlichen Institutes für Kirchenmusik und Opern, Kantaten, Messen und Oratorien, auch kammermusikali- der Kompositionsschule der Akademie zu Berlin. In Dessau wirkte er als scher Werke (u.a. das berühmte Bläserqintett in g-Moll) spricht für Organist an der Hauptkirche und als Hoforganist. Er war Königlicher schöpferische Regsamkeit dieses Musikers. Danzi starb in Karlsruhe. Musikdirektor und seit 1902 Königlich preußischer Professor. Gallus Dreßler 1533-1589 Wilhelm Berger 1861-1911 wurde in Nebra an der Unstrut geboren und starb in Zerbst. Er stu- wurde in Boston (USA) geboren und starb in Jena. Sein Vater, ur- dierte in Jena und kam 1558 als Kantor an das Magdeburger sprünglich ein Bremer Kaufmann, arbeitete in Boston als Musikalien- Gymnasium. 1575 erhielt er die Stelle eines Diakonus in Zerbst, wo händler, ehe er 1862 in die deutsche Hansestadt zurück kehrte. er seine letzten Lebensjahre verbrachte.

3. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland I 53 Franck

Philipp Dulichius 1562-1631 Hassler Loewe wurde in Chemnitz getauft, studierte in Leipzig. Seit 1587 wirkte er bis zu seinem Tode als Kantor des fürstlichen Pädagogiums und der Giuseppe Tartini fort. 1726 erhielt er die Kapellmeisterstelle in Merse- Marienkirche in Stettin. Er war zudem für die Musik am Hof der burg. Wilhelm Friedemann Bach nahm hier bei ihm Violinunterricht. pommerschen Herzöge zuständig. Zwischenzeitlich wirkte Graun in Arolsen in der Kapelle des Reichs- fürsten von Waldeck. Der nachmalige Friedrich II. von Preußen berief Johann Friedrich Fasch 1688-1758 ihn 1732 in sein Orchester, wo er bis zu seinem Tode blieb. ist der Vater des ebenfalls berühmten Carl Friedrich Fasch. Er wurde in Büttelstedt bei Weimar geboren. Er war zunächst Diskant der Hof- Hans Leo Haßler 1564-1612 kapelle in Weißenfels, daraufhin Alumne der Thomasschule in Leipzig, wurde in Nürnberg geboren. Von seinem Vater wurde er zum Orga- wo er 1707 die Universität besuchte und ein Collegium musicum nisten ausgebildet. Als einer der ersten deutschen Musiker wander- gründete. Seine Ausbildung vervollständigte er bei Christoph Graupner te er nach Italien. In Venedig ließ er sich von Andrea Gabrieli im in ; u.a. wirkte er als Violinist, Organist, auch als Sekretär venezianischen Stil unterrichten. Mit dessen Sohn Giovanni Gabrieli in Bayreuth, in Gera, in Greiz, zeitweise auch in Böhmen. Seinen her- verband ihn fortan eine lebenslange Freundschaft. Nach einem Jahr vorragenden Ruf erwarb er vor allem als Hofkapellmeister in Zerbst. kehrte Hans Leo Haßler nach Deutschland zurück und wurde bei dem Grafen Octavianus Secundus Fugger als Kammerorganist angestellt. Christoph Förster 1693-1745 Von Kaiser Rudolf II. geadelt, erhielt er das Prädikat von Roseneck. Ein umfangreicher kompositorischer Nachlass ist von dem in Bibra In den Jahren 1602 bis 1608 wirkte er als Oberster Musicus der bei Laucha in Thüringen geborenen und in Rudolstadt verstorbenen Stadt Nürnberg und erhielt den Titel eines Kaiserlichen Hofdieners seinerzeit hoch geschätzten Komponisten überliefert. Er umfasst so- und Kammerorganisten. Späterhin verlegte er seinen Wohnsitz nach wohl Kirchenkantaten als auch Messen, Orchestersuiten und Sinfonien. Ulm. Als innovativer Orgelbauer, Gutachter, Uhrmacher und Her- Einiges befand sich im Besitz von Philipp Emanuel Bach. Förster war steller von Automaten war Haßler viel und oft auf Reisen. Er starb Schüler von Heinichen in Weißenfels und von G. Fr. Kauffmann in während einer Reise nach Frankfurt/Main. Merseburg, wo er Kammermusiker und später herzoglich sächsi- scher Kapellmeister wurde. Sechs Wochen vor seinem Tod ging er Johann David Heinichen 1683-1729 als Hofkapellmeister nach Rudolstadt. wurde in Krössuln bei Weißenfels geboren. Seit 1696 war er Thomas- Schüler in Leipzig unter dem Kantorat von Johann Schelle und Johann Eduard Franck 1817-1893 Kuhnau. An der dortigen Universität studierte er Jurisprudenz, amtierte wird in der Literatur als bemerkenswerter Komponist geführt. Er wurde daraufhin als Advokat in Weißenfels, ging aber nach Leipzig zurück, in Breslau geboren und verbrachte die letzten Jahre seines Lebens in um sich ganz der Musik zu widmen. Sieben Jahre verbrachte er in Berlin als Klavierlehrer und Schöpfer vielgestaltiger Musikwerke wie Italien. Vor allem in Venedig schlugen ihm große Sympathien und Orchesterfantasien, Ouvertüren, Streichquartetten, Violin- und Cello- Erfolge als Komponist entgegen. Seine Hauptwirkungsstätte aber sonaten. Er war Privatschüler bei Felix Mendelssohn Bartholdy in sollte Dresden werden. Kurprinz Friedrich August berief den in Italien Düsseldorf und Leipzig, wo er sich auch mit Robert Schumann und Gefeierten als Hofkapellmeister in die Elbmetropole. Gleichzeitig William Sterndale Bennett anfreundete. wirkte Heinichen an der Dresdner Oper und leitete die Kirchen- musik. Er starb in Dresden im Alter von nur 46 Jahren. Johann Gottlieb Graun um 1702-1771 wurde im sächsischen Wahrenbrück geboren und erhielt fundierten Johann Christian Hertel 1697-1754 Musikunterricht bei Johann Zacharias Grundig. Mit seinem Bruder wurde in Öttingen als Sohn des Merseburger Fürstlichen Kapell- besuchte er die Kreuzschule in Dresden, wo ihn u.a. Johann Georg meisters Jakob Christian geboren. Nach einem abgebrochen Theo- Pisendel zum Geiger ausbildete. In Prag setzte er die Ausbildung bei logiestudium in Halle reiste er mit Hilfe eines Stipendiums des

3. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland I 55 Merseburgischen Herzogs Moritz Wilhelm nach Darmstadt. Hertel von 61 Jahren starb er in Halle. Kirchhoffs Sohn Gustav Friedrich galt als ausgezeichneter und vielbewunderter Gambenvirtuose. Er (†1799) wurde nach einem begonnenen Medizinstudium ein in ganz schrieb eine große Anzahl Orchester- und Kammermusikwerken. Europa bekannter Harfen-Virtuose und Komponist von Harfenmusik. Sowohl Friedrich Wilhelm Marpurg als auch Johann Adam Hiller nennen ihn in ihren Berichten und Lebensbeschreibungen. Hertel August Klughardt 1847-1902 starb in Strelitz, wo er zuletzt als Konzertmeister wirkte. wurde in Köthen geboren und starb in Dessau. Bereits in seiner Gymnasiallehrerzeit in Dessau schrieb er seine ersten Kompositionen Johann Andreas Kellner 1724-1785 für ein von ihm geleitetes Schülerorchester. Begleitend erhielt er Unter- wurde in Gräfenroda geboren und starb in . Er war der Sohn richt am Klavier und in Musiktheorie. Nach dem Abitur ging er nach des aus Gräfenroda in Thüringen stammenden Organisten Johann Dresden, um seine musikalische Ausbildung fortzusetzen. Ab 1867 Peter Kellner. Er war Schüler seines Vaters und Georg Bendas in war er vor allem als Dirigent in Posen, Neustrelitz und Lübeck tätig Gotha. Nach längerem Aufenthalt in Holland wurde er Hoforganist in und wurde 1869 zum Musikdirektor am Hoftheater Weimar berufen. Kassel. Außer sieben Klavierkonzerten, Sonaten, Trios, Orgelstücken Dort lernte er auch Franz Liszt kennen und schätzen. 1873 kehrte er etc. schrieb er die theoretische Abhandlung »Grundriss des General- als Dirigent und Direktor des Stadttheaters nach Neustrelitz zurück. basses«, außerdem hinterließ er die Oper »Die Schadenfreude«. Mit seiner Ernennung zum Hofkapellmeister gelangte er 1882 schließ- lich nach Dessau. Die durch die Bekanntschaft zu Liszt geförderte Reinhard Keiser 1674-1739 Begeisterung für Wagner spiegelte sich nicht nur in der Leitung von wurde in Teuchern bei Weißenfels geboren und starb in Hamburg. Wagners Ring des Nibelungen wieder, sondern auch in seinem eigenen Er gilt als einer der bedeutendsten deutschen Opernkomponisten musikalischen Schaffen. Neben Opern, Sinfonien, Ouvertüren hinter- jener Zeit. Seine musikalische Ausbildung erhielt er an der Thomas- ließ er Konzerte für Violine, Violoncello, Oboe, Orchester-, Kammer- schule in Leipzig, u.a. bei Johann Schelle. Bereits mit 19 Jahren und Bühnenmusiken, Lieder, Chöre, Passionskantaten und vieles mehr. brachte er in Braunschweig seine erste Oper heraus und wurde dar- aufhin Nachfolger von Sigismund Kusser an der berühmten Ham- Johann Georg Knechtel 1710-1773 burger Oper am Gänsemarkt. Dort schrieb er weitere Opern und Seine Biographie konnte bislang nur lückenhaft aufgearbeitet wer- beherrschte gemeinsam mit dem neuen Direktor Georg Philipp den. Lediglich sein Wirken als Hornist der Dresdner Hofkapelle in Telemann den Spielplan. Einige Jahre verbrachte Keiser in Ludwigs- der Zeit von 1734 bis 1773 scheint nachweislich. Es war dies die burg und in Kopenhagen, wo er zum Königlich Dänischen Kapell- Glanzzeit des Hofkapellmeisters Johann Adolf Hasse und damit auch meister avancierte. Nach seiner Rückkehr nach Hamburg wirkte er die Glanzzeit der berühmten Kapelle. Namentlich in seinen Opern auch als Kantor am dortigen Dom. Ein Jahr vor seinem Tode erlebte hat Johann Adolf Hasse seinem virtuosen Hornisten reiche solisti- er noch den Niedergang der ersten deutschen Oper am Gänsemarkt. sche Aufgaben zugeteilt, was ein treffendes Indiz für die Leistungs- fähigkeit des Musikers ist. Bis 1756 soll Johann Georg Knechtel als Gottfried Kirchhoff 1685-1746 Hornist in der Hofkapelle aktiv gewesen sein. In der Zeit danach wurde in Mühlbeck bei Bitterfeld geboren. Er gehörte ebenso wie der wird er in den Verzeichnissen als Cellist geführt. gleichaltrige Händel zu den Schülern Friedrich Wilhelm Zachows. Der Hof des Herzogs Philipp Ernst von Schleswig-Holstein-Sonderburg- Carl Loewe 1796-1869 Glücksburg, und die Kirche St. Benedikt in Quedlinburg waren die Der in Löbejün bei Halle geborene, später hochberühmte Kompo- ersten Wirkungsbereiche, bis Kirchhoff 1714 zum Nachfolger seines nist, Sänger und Klaviervirtuose empfing seine ersten schulischen Lehrers berufen wurde. Damit war er Organist an der Halleschen Markt- Eindrücke auf der Lateinschule der Franckeschen Stiftungen in Halle. kirche und Director musices der Stadt. Gleichzeitiger Bewerber um Daniel Gottlob Türk gehörte zu seinen entscheidenden Musik- das Amt war Johann Sebastian Bach. In der Amtszeit Kirchhoffs lehrern. In Halle studierte er Theologie, wirkte aber auch als Orga- wurde im Jahre 1716 die von Christoph Cuntzius erbaute neue Orgel nist an der dortigen Marktkirche. Seine Hauptwirkungsstätte fand er der Marienkirche eingeweiht, Orgelprüfer waren neben Bach Johann in Stettin. Von hier aus führten ihn ausgedehnte Konzertreisen nach Kuhnau aus Leipzig und Christian Friedrich Rolle aus Quedlinburg. Wien, London, durch Frankreich und Norwegen. Seine letzten Lebens- Kirchhoff selbst komponierte hierfür zwei Solokantaten. Im Alter jahre verbrachte Loewe zurück gezogen in Kiel.

3. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland I 57 Pachelbel Pisendel

Albert Lortzing 1801-1851 wurde als Kind eines Schauspielers in Berlin geboren. Seine musika- RegerLortzing Mendelssohn Bartoldy lische Grundausbildung erhielt er von Carl Friedrich Rungenhagen. Wertschätzung. 1638 choreographierte er das Singballett »Orpheus Den größten Teil musste er sich autodidaktisch erarbeiten. Er führte und Euridice« zur verloren gegangenen Musik von Heinrich Schütz. mit seinen Eltern ein unstetes Theaterwanderleben, wurde bald selbst Schauspieler und Sänger, bis er später als Dirigent fremde und Johann Pachelbel 1653-1706 eigene Werke zur Aufführung brachte. Er wirkte u.a. als Theater- wurde in Nürnberg geboren und hier auch begraben. Er war Schüler kapellmeister in Leipzig und Wien. Seine letzte Station war Berlin, der Orgelmeister Heinrich Schwemmer und Georg Kaspar Wecker. wo er auch starb. Zu seinen bekanntesten Werken zählen die Opern Sein Wirkungsbereich hauptsächlich als Organist erstreckte sich von »Zar und Zimmermann« und »Undine«. Altdorf über Eisenach, Erfurt, Stuttgart bis Gotha. Kurzzeitig arbeitete er als Hilfsorganist am Wiener Stephansdom unter der Leitung von Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 Johann Kaspar Kerll. Seine letzten Lebensjahre verbrachte er in Nürnberg. wurde in Hamburg geboren. Bald übersiedelte seine Familie nach Berlin. Bereits mit 9 Jahren trat Mendelssohn als Pianist auf. Kompo- Johann Georg Pisendel 1687-1755 sitionsunterricht erhielt bei Carl Friedrich Zelter. Bald verbanden ihn wurde in Caldolzburg bei Nürnberg geboren. In Ansbach war er als auch enge Beziehungen mit der Berliner Singakademie. Bei einem Kapellknabe u.a. Schüler von Giuseppe Torelli. Schon im Alter von Besuch in Weimar kam es zur Begegnung mit Goethe. Konzertreisen 16 Jahren spielte er als Violinist an der dortigen Hofkapelle. Sein führten den inzwischen namhaften Komponisten und Dirigenten anfängliches Studium an der Leipziger Universität gab er auf. Er nach Schottland, Paris und Italien. Für kurze Zeit übernahm er als engagierte sich im Leipziger Collegium musicum, um schon bald nach Musikdirektor von Düsseldorf die Leitung der Rheinischen Musik- Dresden zu gehen. Von hier aus unternahm er mehrere Auslands- feste, trat dann aber die Stelle des Kapellmeisters der Gewand- reisen, durch die er sich mit den unterschiedlichsten Musikstilen ver- hauskonzerte in Leipzig an. Trotz mehrfacher Angebote seitens des traut machen konnte. Nach Dresden zurück gekehrt, trat Pisendel Königs Friedrich Wilhelm IV. in Berlin, beschränkte er sich auf meh- an die Stelle des verstorbenen Konzertmeisters Jean-Baptiste Volumier. rere Berliner Aufenthalte, blieb aber bis zu seinem Tod in Leipzig. Als berühmter und führender Musiker der Dresdner Hofkapelle wirkte Pisendel in Dresden bis zu seinem Tod. Tobias Michael 1592-1657 wurde in Dresden geboren als Sohn des franko-flämischen Musikers Max Reger 1873-1916 Rogier Michael und starb in Leipzig. Zunächst war er Kapellsänger am studierte ab 1890 Musik bei Hugo Riemann am Konservatorium in Dresdner Hof, studierte danach in Leipzig und Wittenberg und wurde Sondershausen und später in Wiesbaden, wo er selbst als Lehrer 1619 Kapellmeister in Sondershausen. Im Jahre 1631 wurde er als tätig wurde. 1901 zog die Familie nach München. Als Komponist Nachfolger von Johann Hermann Schein Thomaskantor in Leipzig. wie als konzertierender Pianist war Reger in dieser Zeit äußerst pro- duktiv. Er begann eine Lehrtätigkeit an der Akademie der Tonkunst Gabriel Mölich um 1595-1657 und unternahm zahlreiche Konzertreisen. 1907 wurde Reger zum wurde mit einiger Wahrscheinlichkeit von Heinrich Schütz unter- Universitätsmusikdirektor und Professor am Königlichen Konser- richtet. Mit 24 Jahren beendete er sein Studium und trat - wie sein vatorium in Leipzig berufen. 1911 wechselte er nach Meiningen in Vater Gabriel - der kurfürstlich-sächsischen Hofkapelle bei. Nach die Position des Hofrates und Leiter des Meininger Hoforchesters. einem Studienaufenthalt in Paris, wohin ihn der sächsische Kurfürst Die intensive Komposition- und Konzerttätigkeit führte er fort. Eine Johann Georg I. geschickt hatte, avancierte Mölich zum kurfürstli- umfangreiche Vielfalt von Orgel-, Klavier-, Vokal-, Kammermusik- chen Tanzmeister in Dresden. Offenbar genoss er als Instrumen- und Orchesterwerken, darunter Variationen berühmter Themen talist, als Komponist und Choreograph am Dresdner Hof eine hohe von Bach, Mozart, Beethoven oder Hiller, machten Reger bekannt.

3. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland I 59 Österreich. In seinen Werken sind deutliche Einflüsse von Brahms zu spüren, obwohl er dem Ideal eines leichten Stils treu blieb. Neben der Kammermusik hinterließ er eine Sammlung von Chorgesängen, einschließlich 8-stimmiger Motetten, Klaviermusik, mehrere Lieder sowie Sinfonien. Reinecke Reissiger Prinz Reuss

Carl Reinecke 1824-1910 Gottfried August Ritter 1811-1885 bekam die vollständige musikalische Ausbildung in Altona von seinem wurde in Erfurt geboren und starb in Magdeburg. Er studierte u.a. Vater, einem angesehenen Musikpädagogen. 1836 gab er sein erstes bei Hummel in Weimar und wurde 1844 Domorganist zu Merse- öffentliches Konzert als Pianist in der Altonaer Tonhalle und trat 1843 burg, später Domorganist in Magdeburg. Berühmt wurde er nicht mehrmals in Kopenhagen unter Niels Gade auf. Nach dem Studium zuletzt durch sein Grundlagenwerk »Die Kunst des Orgelspiels«. in Leipzig war er zunächst 1846 bis 1848 Hofpianist in Kopenhagen. Seine weiteren Stationen waren Bremen, Köln, Barmen, Breslau und Johann Georg Roellig 1710-1790 schließlich Leipzig, wo er seit 1860 bis 1895 die Gewandhauskonzerte wurde in Berg-Gießhübel in Sachsen geboren und starb in Zerbst. leitete. Bis zur Pensionierung 1902 hatte er das Lehramt für Klavier Röllig besuchte die Kreuzschule in Dresden und wurde auf Kosten und Komposition am Konservatorium inne. Zu seinen zahlreichen und des Grafen Brühl von Zelenka und Reinhold in der Komposition berühmten Schülern gehörten u.a. Edvard Grieg, Hugo Riemann unterrichtet, studierte in Leipzig Theologie und wurde vom Fürsten und Felix Weingartner. Als Pianist widmete er sich besonders der Johann August von Anhalt-Zerbst, der ihn gelegentlich in Leipzig Musik Mozarts und setzte sich für die Werke von Chopin und Schu- Orgel und Cello spielen hörte, zum Hoforganisten und Kammer- mann, seinen kompositorischen Vorbildern, ein. Seine Kompositionen musikus ernannt. Später avanciert er zum Vizekapellmeister, um umfassen mehrere Bühnenwerke, Oratorium Belsazar, Sinfonien, Solo- nach dem Tode von Johann Friedrich Fasch zum Kapellmeister auf- konzerte, Orchesterouvertüren, zahlreiche Klavier- und Kammermusik. zusteigen. Er komponierte für die verschiedensten Instrumente und in nahezu allen damals gängigen Genres. Carl Gottlieb Reißiger 1798-1859 stammte aus einer Kantorenfamilie. Er nahm Violin- und Klavier- Johann Ernst von Sachsen-Weimar 1696-1715 unterricht bei Daniel Gottlob Türk und war Alumnus der Leipziger Der jüngste Sohn des Herzogs Johann Ernst III. von Sachsen-Weimar Thomasschule. Nach der Ernennung zum Musikdirektor wechselte und dessen zweiter Ehefrau Charlotte, Tochter des Landgrafen Fried- er an die Dresdner Hofoper. 1828 wurde er dort zum Hofkapell- rich II. von Hessen-Homburg - vertrat die ernestinische Linie des Hauses meister berufen und blieb in dieser Funktion bis zu seinem Tode. Wettin; er war Herzog von Sachsen-Weimar und ein hochmusikali- Sein kompositorisches Schaffen umfasst u.a. mehrere Bühnenwerke scher Komponist. In Weimar geboren, starb er mit nur 18 Jahren in und Schauspielmusiken, Orchesterwerke, Kammer- und Klaviermusik, Frankfurt/M. Johann Ernst studierte an der Universität Utrecht und 12 lateinische Messen, 6 deutsche Figuralmessen, Oratorium David, wurde 1713 auf Kavalierstour geschickt. In früher Jugend wurde er Psalmvertonungen, Vespergesänge, Hymnen, Gesänge für Männer- von dem Weimarer Hofmusiker Eilenstein ausgebildet und kompo- chor, 30 Duette und ca. 350 Sololieder. nierte u.a. ca. 19 Konzerte. Es heißt, dass Johann Sebastian Bach in seiner Weimarer Zeit die Musik von Johann Ernst sehr geschätzt Heinr. XXIV. Prinz Reuß zu Köstritz 1855-1910 habe, sich sogar inspirieren ließ. Später, nach dem Tode des Herzogs, wuchs in Wien im musikalischen Elternhaus auf. Früh lernte er veröffentliche Georg Philipp Telemann dessen Konzerte. Händels Oratorien und Bachs Klaviermusik sowie die klassische Kammermusik und die geistliche Vokalmusik des 16. Jahrhunderts Christoph Schaffrath 1709-1763 kennen und beherrschte Orgel, Klavier und Generalbassspiel. In sei- wurde zu Hohenstein an der Elbe geboren und starb in Berlin. Mit ner Gymnasialzeit in Dresden setzte er den Musikunterricht fort. 36 Jahren trat der vielseitige Virtuose der Privatkapelle des Kron- Während eines Jura-Studiums in Leipzig lernte er Johannes Brahms prinzen (dem späteren Friedrich dem Großen) im Schloss Rheinsberg persönlich kennen. Dieser wurde zu seinem kompositorischen Vor- bei. 1740 nahm Friedrich II. ihn mit nach Berlin. Von seinen Kompo- bild. Nach der Promotion 1882 widmete er sich der Komposition. sitionen sind Klaviersonaten, Klavierkonzerte, Violinsonaten, Quar- In seinen letzten Lebensjahren dirigierte er in Deutschland und tett, auch Sinfonien in Drucken und handschriftlich erhalten.

3. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland I 61 Scheidt Stamitz Wagner Weber

Samuel Scheidt 1587-1654 Richard Wagner 1813-1883 wurde als zweites Kind seiner Eltern in Halle geboren und am 4. Novem- wurde in Leipzig geboren und starb in Venedig. Er verbrachte die längs- ber in der Ulrichskirche getauft. Zu dem ansehnlichen Bekannten- te Zeit seines Lebens in Dresden, ehe er nach wechselvollen Jahren kreis seines Vaters gehörte u.a. der Orgelbauer Heinrich Compenius d.J., als Musikdirektor in Magdeburg, Kapellmeister in Königsberg, Hof- bei dem der Komponist den ersten Orgelunterricht genoss. Schon kapellmeister der Dresdner Oper, nach Aufenthalten in Paris, Karls- mit 15 Jahren wurde Samuel Scheidt Organist an der Halleschen ruhe, Wien, Venedig sein Lebenswerk in Bayreuth vollendete. Seine Moritzkirche. Bei dem Amsterdamer Jan Pieterzoon Sweelinck er- ersten Ausbildungsjahre hatte er als Schüler der Kreuzschule in Dresden warb er sich das nötige Rüstzeug, um einer der bedeutendsten und und als Thomaner in Leipzig absolviert. Im Frühjahr 1849 beteiligte bekanntesten Musiker und Komponisten in der 1. Hälfte des 17. Jh. sich Wagner aktiv am Dresdner Maiaufstand. Er wurde daraufhin zu werden. Zeitlebens lebte er in Halle, u.a. als Hofkapellmeister von der Polizei steckbrieflich gesucht und sah sich gezwungen über und Director musices der Stadt. Er gilt als Begründer des Halleschen Paris nach Zürich zu fliehen. Stadtsingechores. Die Wirren des 30jährigen Krieges erschütterten sein Leben und Schaffen. Er starb vereinsamt und verarmt in Halle. Carl Maria von Weber 1786-1826 Niemand setzte ihm einen Grabstein. wurde in Eutin/Holstein geboren. Er verstarb während eines Aufenthal- tes in London, wurde auf Betreiben von Richard Wagner nach Dresden Carl Stamitz 1745-1801 überführt und dort auf dem Alten Katholischen Friedhof bestattet. wurde als ältester Sohn von Johann Wenzel Anton Stamitz in Mann- Webers Laufbahn begann nach umfangreichen Reisen mit der Theater- heim geboren. Er war Schüler seines Vaters, darüber hinaus Schüler truppe seines Vaters, nach Aufenthalten u.a. in München und Wien von Christian Canabich, Ignaz Holzbauer und Franz Xaver Richter. in Breslau, wo er die Kapellmeisterstelle einnahm. Schon nach kurzer Mit 17 Jahren trat er in das namhafte Mannheimer Hoforchester Zeit trat er in Württemberg die gleiche Stelle an. Die Anstellung bei ein. Acht Jahre später wurde er in Paris Hofkapellmeister des Duc de Hofe verschaffte ihm eine gewisse finanzielle Sicherheit. Als Klavier- Noailles Louis. Von Paris aus unternahm er umfangreiche Konzer- virtuose und als Dirigent trat er in der Folgezeit u.a. in Heidelberg, treisen als gefeierter Virtuose auf der Violine und der Viola d’amore. Darmstadt, Prag, Leipzig, Dresden, Gotha, Weimar, Frankfurt/M, Nürn- 1785 verließ er die Französische Hauptstadt, lebte zeitweise in Prag, berg und Berlin auf. 1816 erhielt Weber die Berufung als Musikdirek- in Nürnberg, in Kassel und in Petersburg. Schließlich ließ er sich in tor der Oper in Dresden, dieses Amt begleitete er bis zu seinem Tod. Jena nieder und verbrachte hier als Musiklehrer und als Leiter der Akademischen Konzerte seine letzten Lebensjahre. Friedrich Wilhelm Zachow 1663-1712 wurde in der Leipziger Nikolai-Kirche getauft. Er war der Sohn eines Gottfried Heinrich Stölzel 1690-1749 Geigers und Stadtpfeifers. Wahrscheinlich erhielt er seine erste Aus- wurde im Sächsischen Erzgebirge (Grünstädl) geboren und starb in bildung als Schüler der Leipziger Thomas-Schule. Die Jahre zwischen Gotha. Als Sohn eines Organisten durchlief er eine regelgerechte musi- 1675 und 1684 verbrachte der junge Zachow in Eilenburg, wo er ver- kalische Ausbildung u.a. beim Kantor Umlauf in Schneeberg und in mutlich von Johann Schelle unterrichtet wurde. Mit Berufung auf Leipzig bei Musikdirektor Hofmann. In Breslau, wo er zwei Jahre als das begehrte Amt des Organisten an der Halleschen Marktkirche über- Musiklehrer lebte, schrieb er seine ersten Opern. Es folgten mehr- siedelte er mit seiner Ehefrau Maria Dorothea Anschütz in die Saale- jährige Aufenthalte in Italien und Prag. Auch hier entstanden zahl- stadt. Mit diesem Amt übernahm er auch die Leitung des Stadtsinge- reiche Opern, die z.T. Aufführungen in Bayreuth und Gera erlebten. chores. Einen besonderen Namen erlangte er nicht allein durch den Seine Hauptwirkungsstätte wurde Gotha, wo er bis zu seinem Lebens- Ruf, ein »berühmter Organist« und hervorragender Komponist zu ende als Hofkapellmeister arbeitete. Hier entstanden Kirchenkomposi- sein, sondern vor allem als einflussreicher Lehrer von Händel. tionen und Instrumentalwerke aller Art. In seinen theoretischen Abhand- lungen beschäftigte er sich mit dem Kontrapunkt und dem Rezitativ. Weitere Komponisten: www.unerhoertes-mitteldeutschland.de

3. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland I 63 Der Verein STRASSE DER MUSIK wurde am 4. November 2009 in Halle (Saale) gegründet. Initiator und Vorsitzender ist der Musiker und Kulturmarketingexperte Daniel Schad.

Der Verein hat sich zum Ziel gesetzt, zur Entdeckung und welt- weiten Verbreitung des musikkulturellen Erbes in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen einen wesentlichen Beitrag zu leisten.

Es wurden bereits über 1250 Komponisten und zahlreiche Instrumentenbauer an mehr als 300 verschiedenen Orten recherchiert.

Mitteldeutschland ist ein weltweit einzigartiges Zentrum der Musikgeschichte(n).

Folgen Sie den Spuren der Straße der Musik.

Unsere Logotafeln führen zu musikhistorisch bedeut- samen Orten mit vielfältiger Geschichte, wie zum Kloster Helfta (Bild oben). Wenn dies für Ihre Stätte zutrifft, können auch Sie eine Station auf der Straße der Musik werden und unsere Tafel erwerben.

Neugierig? Melden Sie sich und werden Sie Mitglied!

STRASSE DER MUSIK e.V. Daniel Schad (Vorsitzender) Hegelstraße 73 I 06114 Halle (Saale) Tel 0345-517 41 70 [email protected]

Bankverbindung: Saalesparkasse Kto. 389 316 794 I BLZ 80053762

Hier erfahren Sie viel Interessantes aus dem mitteldeutschen Musikleben: www.strasse-der-musik-de Veranstalter I Herausgeber STRASSE DER MUSIK e.V. Daniel Schad (Vorsitzender) Hegelstr. 73 I 06114 Halle Tel. 0345-517 41 70 I [email protected]

Redaktion Dr. Hanna John I Dr. Karin Zauft I Daniel Schad Textquellen Hugo Riemann, Musiklexikon, achte Auflage 1916 I Propyläen. Welt der Musik, ein Lexikon in 5 Bänden von Alfred Baumgarten, Die Komponisten, Propyläen- verlag I Charles Burney, Tagebuch einer musikalischen Reise, Reclam, Leipzig I Wikipedia Foto Benjamin Ealovega I Koglin I Gert Mothes I Juliane Njankouo I Daniel Schad I Thomas Ziegler I Künstler I Künstleragenturen I Kooperationspartner I Layout Steffen Wendt I signum kommunikation+design Druck Harzdruckerei Wernigerode Redaktionsschluss 15.02.2013 Änderungen vorbehalten!

AGB I Kartenvorverkauf Unsere ausführlichen AGB und Informationen zum Karten- vorverkauf finden Sie unter www.strasse-der-musik.de.

Ermäßigung erhalten Schüler, Studenten, Menschen mit Behinderung und Mitglieder von Partnervereinen der STRASSE DER MUSIK. Der Nachweis ist an der Abend- kasse bzw. beim Eintritt erforderlich.

Pressekontakt Grit Gröbel c/0 signum kommunikation+design Leipziger Str. 101 I 06108 Halle (Saale) Tel. 0345-20 51 212 I [email protected]

Künstler und Ensembles im Internet aperto-piano-quartett.de I christoph-berner.com I guettler.com I hallensia-quartett.de I kammerakademie-halle.de I leipzigerblaeserquintett.de I madrigalisten.de I pkow.de I shellyezra.com I trompete-orgel.com I zimpel-pfeifer.de erhörtes Mitteldeutschland Un . Musikfest 3 28.06.–07.07.2013

Ein herzliches Dankeschön! Der Verein STRASSE DER MUSIK dankt allen Förderern, Unterstützern, Kooperationspartnern, den Verantwortlichen an den Spielstätten, Medienpartnern und allen Künstlern des Musikfestes, sowie dem gesamten Organisationsteam.

Förderer

Unterstützer Salzlandsparkasse I Sparkasse Muldental Freiwilligen-Agentur Halle-Saalekreis e.V. I teilAuto Internationale Carl-Maria-von-Weber-Gesellschaft e.V. Theater, Oper und Orchester GmbH Kulturleitbild I signum kommunikation+design

Kooperationspartner Carl-Maria-von-Weber-Museum/Dresdner Museen Evangelische Marktkirchengemeinde Halle Förderkreis Reinhard-Keiser-Gedenkstätte e.V. Förderverein Gangolfkirche Hettstedt e.V. Förderverein Kultur-Gut Ermlitz e.V. Internationale Carl-Loewe-Gesellschaft e.V. Internationale Mendelssohn-Stiftung Landesmusikakademie Sachsen im Schloss Colditz Sachsen-Anhalt Tours GmbH Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt Thüringer Landesmusikakademie Sondershausen e.V.

Medienpartner Mitteldeutsches Druck- und Verlagshaus GmbH & Co. KG TV Halle Fernsehgesellschaft mbH

Veranstalter

Erlebbare Musikgeschichte(n) aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen