Johannjoseph Fux

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Johannjoseph Fux Rudolf Flotzinger JohannJoseph Fux lvfuseolnternazionale e Biblioteca della lvfusicadi Bologna ]. ]. Fux um 1723, Jacob van Schuppen ( 1670-1751) zugeschrieben EinePubl ikation der]o hann]oseph Fux-Gesellschaft(Gra z) RudolfFlotzinger (Hg.) J ohann J oseph Fux Leben - musikalische Wirkung - Dokumente Graz 2015 Gedruckt mit Unterstützung durch A Das Land Inhalt Amt der Steiermärkischen Landesregierung, W Steiermark Abteilung 8- Wissenschaft und Gesundheit/ -+ Wissenschaft und Forschung Referat Wissenschaft und Forschung Vorwort des Herausgebers ................. .. 7 Teil I: Leben und Wirk en (Rudolf Flotzinger) .. 9 \ I.l Von Hirtenfeld nach Ingolstadt (c.l660-1688) 11 \.. kunst I.2 Wien (1689?-1741) .. .. .. .. .. .. .. .. .. 30 um graz I.3 Zur engeren Umgebung 78 I.4 Nachleben .. .. .. .. .. .. 97 Teil Il: Ko mposition en und Schriften .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. ........ 133 Private Förderer Zur Überlieferung (Thomas Hochradner) .. .. .. .. .. 134 Il.1 Kompositionen II.l.l Kirchenmusik (Tassilo Erhardt) .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. 141 Il.l.2 Instrumentalmusik Triosonaten (Martin Eybl) .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. 167 Ensemblepartiten (Markus Grassl) ..... .. 202 Soloinstrumente 3.1. Clavierpartiten (Markus Grass!). .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. 227 3.2. Lautenmusik (RudolfFlotzinger) . .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. 239 11.1.3 Die Oratorien (Herbert Seifert) .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. 243. II.1.4 Die Opern (Dagmar Glüxam) .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. 285 11.2 Theoretische Schriften 11.2.1 Singfundament (Klaus Aringer) .. .. .... .. .. 337 11.2.2 Gradus ad Parnassum (Rudolf Flotzinger) .. .. .. .. .. .. 342 II.2.3 Fux und Mattheson (Klaus Aringer) .. .. .. .. .. 352 Teil III: Dokum en tation und Erschli eßu ng (Rudolf Flotzinger) Ah.I Dokumente zur Biographie.. .. .. .. .. .. .. .. .. 357 © 2015 Leykam Buchverlagsgesellschaft m.b.H. Nfg. & Co KG, Graz Ah.II Sonstige Quellen .. .. .. .. .. .. 371 Alle Rechte vorbehalten! Ah.III Literarische Erwähnungen .. 389 Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotografie, Mikrofilm oder ein anderes Ah.IV Bildnisse .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. 401 Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung Verzeichnisse der zitierten Literatur elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. 1. Spezielle Fux-Titel .. .. .. .. .. .. 407 2. Allgemein-historische Titel .. .. .. .. .. .. 412 Satz: Mag. Elisabeth Klöckl-Stadler, www.zwiebelfisch.at Register .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. 423 Gesamtherstellung: Leykam Buchverlag Autorenverzeichnis . .. .. .. .. .. .. 437 ISBN 978-3-7011-0305-8 WissenschaftlicheNot eneditionen ... 439 www.leykamverlag.at 82 Rudol[Flotzinger I Leben und J!Vil·ken 3 83 der 1618/19 von den Jesuiten für das Gymnasium errichtete323 sog. Taubenkobel gleich in hohe Positionen, in denen engere Komakte vorstellbar wären, doch ist der (Hofgasse 10). In Ingolstadt darf man Vergleichbares annehmen. Vielleicht bereits Hofarchitekt schon 1723 gestorben. Am Fehlen eindeutiger Belege könnten jedoch die nächste Wohnung (ab 1689) war im Wiener Schottenhof, wobei die Wahr­ auch Unterschiede in Rolle und Prestige ihrer Metiers im Rahmen der höfischen scheinlichkeit hoch ist, dass Fux nach seiner Heirat im gleichen Gebäudekomplex Propaganda328 beteiligt sein. Fuxens Apostrophierung als "musikalischer Fischer eine größere eingeräumt wurde. Vonseiten des Kaiserhofes wurde ihm nach dem von Erlach"329 wäre also nur stilistisch (ital.-frz., � 72) zu begründen. endgültigen Abschied von den Schotten 1702 im Eckhaus "zu den sieben Körben" Mit dem Philosophen Leibniz (� 60) während dessen Wien-Aufenthalt 1712- des ehemaligen Barbiers Paul Kau(t)z auf dem Neuen Markt ein erstes Hofquar­ 14 dürften Fischer und Fux jeweils auf ihre Art verkehrt haben. In dem von Leib­ tier zugewiesen, nach seiner Ernennung zum Hofkapellmeister erhielt er 1715 ein niz seit 1671 verfolgten Projekt einer "wissenschaftlich -praktischen Societät" (ei­ anderes im Haus des weiland Schneidermeisters Johann Martin in der Weihburg­ ner heutigen "Akademie der Wissenschaften" vergleichbar; zuletzt hatte er eine gasse, und bereits 1719 sein letztes im Gasthaus "zum goldenen Bären" der Caspar Li terarische, mathematische und physikalische Classe geplant) wäre der Musik, im Götterstorfferseel. Erben am Alten Fleischmarkt32;. Dem entsprechend findensich Gegensatz zur Baukunst, wenig Platz eingeräumt gewesen. Ein Grund dafür liegt in Wien Gedenktafeln für Fux an den Häusern Freyung 6 (Schotten), Seilergasse 9 in Leibnizens Betonung des Nutzens für die Allgemeinheit, um nicht zu sagen: (Ecke Weihburggasse) und Fleischmarkt 14. einer Öffentlichkeit, die mit der höfischen Musik kaum vereinbar war. Alle hier in Rede stehenden Kaiser und auch Kaiserin-Witwe Amalia Wilhelmine hatten zwar für Leibnizens Projekt Interesse gezeigt, doch war es in Wien, anders als in I.3.2 Zum persönlichen Umfeld Berlin, stets an den Finanzen gescheitert und nach dem Tod des Promotors (1716) eingeschlafen330• Auch für diesen Zusammenhang sind selbst Berichte, von Belegen nicht zu reden, Vergebens hatte Leibniz auch auf Prinz Eugen von Savoyen gesetzt, der ihn si- auffallend rar oder fragmentarisch; ebenso kommen fallweise wieder bäuerlich cherlich bewundert, doch vielleicht nicht immer verstanden hat331• Dass Fux und geprägte Wörter ins Spiel (z. B. können biologische Verwandtschaft und gesell­ der Prinz einander gekannt haben, ist kaum zu bezweifeln332, doch könnte ihr Ver­ schaftliche Verschwägerung zu Freundschaft - in weniger emphatischem Sinn - hältnis dem zu Leibniz ähnlich gewesen sein. Der Prinz war an der Musik nicht zusammengefasst erscheinen; Ah. I,16; II,13, 1Sb, 16, 20). In Ingolstadt wird der annähernd derart interessiert, wie an seiner Gemäldesammlung, seiner Bibliothek zu erwartende Anschluss an Studien- und Musikerkollegen nur punktuell fassbar. (obwohl Lady Montague süffisant deren Lücken gegen die Rolle "der berühmten (� Für möglich gehalten wurde, der Wiener Musiker Zacher 56) könnte mit der Buchbinder von Paris" aufrechnete) und seinen Schlössern. Von einem "Musenhof" Ingolstädter Instrumentenbauer- und Musikerfamilie Zacher (Zächer325, Ah. I,S) zu sprechen, den der Prinz geführt habe, und in diesen die Musik einzubeziehen, verwandt gewesen sein326• Eine bloße Chronologisierung der in Frage kommenden ist sicher zu hoch gegriffen: Indem er ab 1700 eine Zeit lang den Lautenisten Jac­ Personen brächte wenig, selbst eine Differenzierung seinerKreise in Wien gemäß ques de St. Luc (1663-n.l710) in Diensten hatte333, erfüllte er bestenfalls gewisse den Tätigkeitsbereichen ist nur schwer durchführbar. in einen Aristokraten gesetzte Erwartungen, folgte er also ebenso einer Mode, wie St. Luc mit seinen Kompositionen in Gedenken an verstorbene Persönlichkeiten Bekanntschaften (sog. To mbeaus) oder zur Verherrlichung "großer" Ereignisse334• Die Beziehungen Als zu seinen frühesten Wien er Bekannten gehörig haben sich Schmeltzer jun. und von Musikern wie Ginther (dem St. Luc ein Tombeau widmete) oder Giovanni Franz Ginther bereits erwiesen. Dass kein Hinweis auf eine persönliche Verbin­ Antonio Piani (des Places, t 1760) zum Prinzen sind unklar; die Librettisten Zeno dung zu dem 1656 in Graz geborenen Fischer (von Erlach) bekannt ist, erscheint und Pariati werden eher aus sprachlichen Gründen seinem Kreis zugezähltm. nur auf den ersten Blick rätselhaft. Da er etwa 1670-87 in Rom war, konnten sie Selbst seine Unterstützung von Jean-Baptiste Rousseau (1671-1741) während des­ einander kaum viel vor etwa 1695, u. zw. in Wien, kennengelernt haben327• 1693 sen Wiener Zeit (1715-18) könnte mehr dem Bücher-Fachmann als dem Dichter wurde Fischer Lehrer, schon bald Architekt des Thronfolgers Joseph sowie bereits gegolten haben oder als Gegenstück zu St. Luc zu sehen sein. Der mit bekannt 1696 geadelt, während Fuxens Weg an den Kaiserhof durchwegs langsamer ablief spitzer Feder begabte Rousseau war mit dem französischen Botschafter Comte du Nicht zuletzt gehörte er sozusagen einer "andern Partei" an. Wenn nicht bereits Luc hierher gekommen, seine bekannte Bezeichnung des Prinzen als "philosophe im Zusammenhang mit der Pestsäule, sollten sie einander im Zuge der Hochzeit guerrier" gewiss nicht ohne Hintergedanken erfolgt (vgl. das Verhältnis zwischen Josephs 1698/99 begegnet sein. Während des anschließenden Jahrzehnts hat Fi­ König Friedrich von Preußen und Voltaire336). Die Verwendung des sog. Kaiser­ scher mehrere Auslandsreisen unternommen, 1711 gelangten beide unter Karl VI. Requiems zu den erst im Juli d. J. nachgeholten Exequien des am 21. April 1736 5 84 Rudol[Flotzinger I Leben und Wi l·ken 3 8 verstorbenen Prinzen erfolgte wohl auf Wunsch des Hofes, obgleich der Kaiser, des sächsischen Hof- und Ceremonienrats Johann Ulrich König, 172734') gesehen mit dem Eugen nicht jenes Einvernehmen gepflegt hatte wie mit Joseph I., daran werden, während sein Vortrag Verschidene mtzlich e anmerckungen über di e Kunst ebenso wenig teilnahm337• Engere persönliche Beziehungen der beiden und eine und Na tur über "natürliche Beobachtungen unter Hinzuziehung einiger schon vom größere Bedeutung fü r Fux sind wenig wahrscheinlich: nicht so sehr weil Eugen Alterthum erkannter Sätze" nicht hinaus ging346• die deutsche Sprache weder schätzte noch ganz beherrschte338, sondern weil Fux Im Übrigen war Van Schuppens Initiative nach ähnlichen in Italien und Spa­ wohl auch für ihn der
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