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AKADEMISCHE MZeiOtschN riftAdeTsSKaBrteLllveÄrbaTndTesER katholischer deutscher Studenten- AM vereine KV • 120. Jahrgang • Nr. 9

Das erste steht uns frei, beim zweiten sind wir Knechte

TIITELTHEMA Seiitte 228 SSeebbaassttiiaann SStteerrnnaall DAS IINTERVIIEW Seiitte 232 NNiicchhtt iimm AAbbsseeiittss sstteehheenn FORUM Seiitte 242 KV-MEHRWERT

KV-Sekretariat Postfach 20 01 31 Der KV ist eine starke 45757 Marl Gemeinschaft, die

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Liebe Kartellbrüder, AUS DEM INHALT liebe Leserinnen und Leser, TITELTHEMA Das erste steht uns frei, der Beitrag von Kb F. Urbanek hat ein lebhaftes Echo ausgelöst. Das war nicht anders zu erwarten. Die beim zweiten sind wir Knechte 228 Redaktion dankt für die vielen eingesandten und te - lefonischen Äußerungen. Sie sind ein Zeichen dafür, dass die AM aufmerksam beachtet werden. Da wir DAS INTERVIEW nicht alle Leserbriefe abdrucken können, haben wir Sebastian Sternal 232 stellvertretend für alle anderen eine ausführliche Entgegnung von Kb M. Hochgeschwender zu dem AUS DEM KV Artikel F. Urbaneks in diese Ausgabe der AM aufge - Vorstellung neuer nommen. Für das wache Interesse an den AM auch außerhalb des Verbands Vorort 234 spricht die Übernahme zweier Titelthemen in andere Publikationsorgane. ‘S war halt doch ein schönes Das Titelthema dieser Nummer der AM wird vermutlich ebenfalls Diskus - Fest 237 sionen auslösen. Hier weist Kb Erwin Deutsch, ein international anerkannter Großer Andrang bei Kirchen- Fachmann, auf die Fragwürdigkeit von Ethik- und Ombudskommissionen zur besuch - OZ Köln 238 Hilfe für Pisco - Peru 239 Überprüfung der medizinischen Forschung hin. Bei den Interviews stellen wir diesmal wie schon öfters einen Kartellbru - der vor. Dadurch wird das Bewusstsein geschärft, wieviel bemerkenswerte EX LIBRIS Persönlichkeiten in unseren Reihen sind. Besonders erfreulich ist der Um - Vorsicht Politik 236 stand, dass der vorgestellte Kb Sebastian Sternal zur jungen Generation ge - hört und eine moderne Sparte der Musik pflegt, die wiederum viele junge ÜBER DEN KV HINAUS Menschen fasziniert. Korporation und Sozialdemo- Für jung und alt wird es neu sein, dass ein KVer während der NS-Herr - kratie 240 schaft sich mutig hervortat und die Kölner Tora-Rolle rettete. Wir erinnern damit zugleich an das Judenpogrom von November 1938, das sich zum 70ten KV-AKADEMIE Mal jährt. Köln/Düsseldorf - Unter der Rubrik „Was liest gerade “ stellt Kb S. Koß ein Buch vor, das auf eine Liebesbeziehung?! 241 den ersten Blick erschrickt. Es handelt von der „Generation doof “. Die Veröf - Brandenburg - fentlichung erweist sich in der Diagnose als zu pauschal. Dennoch ist sie ein ein Bundesland im Wandel 247 trauriger Narrenspiegel unserer Zeit. Besondere Aufmerksamkeit verdient der Artikel des ehemaligen bayrischen FORUM Kultusministers Hans Zehetmair, der die katholischen Korporationen aufruft, Nicht im Abseits nicht im Abseits zu stehen. Er fordert die Aktiven auf, und das gilt auch für die stehen 242 Verbände schlechthin, zu politischen und gesellschaftlichen Fragen öffentlich Nochmals Maria Magdalena 244 Stellung zu beziehen. ZUR PERSON Wie immer wünsche ich eine anregende Lektüre Hubert Rüll 238 Euer Bernhard Mehring 246 Gustav Meinertz 248 Götz Freiherr von Pölnitz 249 Dr. W. Fehrmann 250

WAS LIEST GERADE... Siegfried Koß 251

IMPRESSUM

Akademische Monatsblätter Herausgeber: Kartellverband katholischer deutscher Studentenvereine (KV). V.i.S.d.P: Dr. Wolfgang Löhr, c/o KV-Sekretariat. Kommissionsvertrag: Verband alter KVer e.V., KV-Sekretariat, Postfach 20 01 31, 45757 Marl, Hülsstr. 23, 45772 Marl, Telefon (02365) 5729010, Telefax (02365) 5729051, [email protected]. Anzeigenverwaltung: KV-Sekretariat, Anschrift wie oben. Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 18. Druck: Bonifatius GmbH, Druck Buch Verlag, Paderborn. Die AM werden im Rahmen der Verbandszugehörigkeit allen Kartellangehörigen ohne besondere Bezugsgebühr geliefert. Redaktion: Dr. Wolfgang Löhr (v.i.S.d.P), Siegfried Koß, Michael Kotulla, Klaus Gierse, Hans-Joachim Leciejewski, Reinhard Nixdorf, Jéan L. Saliba, Harald Stollmeier. Koordination und Satz: Nicole Eichendorf. Die Akademischen Monatsblätter erscheinen zehnmal im Jahr. Es wird gebeten Manuskripte an die oben genannte E-Mail-Adresse zu senden. Die Redaktion setzt das Einverständnis zu etwaigen Kürzungen und redaktionellen Änderungen voraus. Die mit Namen versehenen Beiträge geben die Meinung des Verfassers und nicht unbedingt die der Redaktion wieder. Die Beiträge sind grundsätzlich in ehrenamtlicher Mitarbeit geschrieben. Der Abdruck ist nur mit Zustimmung der Redaktion gestattet. Hinweis nach § 4 Abs. 3 PD-SVD. Gegen das übliche Verfahren der Anschriften-Weitergabe durch die Deutsche Post AG kann der Zeitschriftenempfänger jederzeit Widerspruch beim KV-Sekretariat, Postfach 20 01 31, 45757 Marl, einlegen. ISSN 0002-3000 Internet-Adresse: www.kartellverband.de / [email protected] / Die AM unterliegen der Volltextsuche im Internet. Titelbild: fotolia c Yuri Arcus; Ausgabe: 10/2008: Auslieferung: 15. Dezember 2008

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DErwin Daeutssch (Rpe, Wf)rste steht uns frei, beim Forschungsfreiheit hierzulande

„Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei “, heißt es in Art. 5 Abs. 3 des Grundgesetzes. Wie frei insbesondere die Forschung ist, soll an zwei Gremien verdeutlicht werden: den institutionellen Ethikkom - missionen und den so genannten Ombudskommissionen.

Ethikkommissionen

Etwa 1973 bat mich ein Professor für Innere Medizin , gemein - sam mit ihm eine Kommission einzurichten , welche die For - schungsprojekte eines Sonderforschungsbereichs auf ihre ethische und juristische Unbedenklichkeit überprüfen sollte . Mein Erstaunen über die Bitte legte sich, als ich erfuhr, dass die amerikanische Food and Drug Administration Versuchsmedi - kamente, so genannte investigational new drugs , nur heraus - gab, wenn eine solche Kommission über sie wachte.

In Amerika hatte der Fall Hyman v. Jewish Chronic Disease Hospital 1965 die Entwicklung eingeleitet : Wissenschaftler eines Krebsforschungsinstituts hatten 22 Schwerkranken viru - lente Krebszellen unter die Haut gespritzt. Sie wollten sehen, ob die Krebszellen von den Schwerkranken ebenso schnell ab - gestoßen wurden wie von Gesunden. Die Patienten waren aber nur gefragt worden, ob sie an einem Test teilnehmen wollten, der ihre Immunreaktion prüfen sollte. Der Skandal führte bis zum obersten Gericht des Staates New York.

1980 trat nach einem Streit über Medizinrecht zwischen einem Rechtsmediziner und seinem Dekan aus Göttingen auf Der Prophet der einen und mir auf der anderen Seite ein Transplantations- gilt nichts chirurg auf mich zu und sagte: „Herr Deutsch, der Prophet gilt im Vater - nichts im Vaterland, kommen Sie zu uns. “ Wir installierten für die Medizinische Hochschule Hannover eine Ethikkommission, land machten ihre Anrufung aber nicht zur Pflicht, sondern stellten sie als etwas Positives in Aussicht. Bald wurde diese Kommis - sion allgemein angenommen. Daraufhin wurde ich auch in Göt - tingen zu den Sitzungen der Ethikkommission eingeladen und war dort stimmberechtigtes Mitglied.

Ende der neunziger Jahre beriet das Gremium über einen Versuch an HIV-positiven Personen . Dabei sollten deren weib - liche Geschlechtspartner unterschreiben, im Fall einer Anste- ckung keine Ansprüche zu erheben und für den Fall, dass ein Kind gezeugt und krank zur Welt komme, auch auf dessen An - sprüche zu verzichten. Nachdem ich etwas verspätet erschie - nen war und die Kommision sich eigentlich schon geeinigt hatte , sagte ich zum Protokollführer: „Bitte nehmen Sie meine Stimme gegen den Vorschlag unter Namensnennung auf. “ Ein Tohuwabohu brach aus: Man warf mir vor , ich wolle jeden Ver - such an HIV-Positiven unterbinden. Meine etwas kecke Be - hauptung, hier würde der Contergan -Skandal nochmals inszeniert, fand keine Zuhörer. Dabei kann nach europäischem Recht niemand auf Ansprüche aufgrund einer schweren kör - perlichen Verletzung oder wegen Todes im Voraus verzichten. Außerdem kann die Mutter nach allen zivilisierten Rechten nicht auf die Ansprüche des Kindes, sei es nondum concep-

AM 228 TITELTHEMA im zweiten sind wir Knechte s u c r A i r u Y c : a i l o t o F TITELTHEMA

tus , nasciturus oder des geborenen Kindes verzichten. wollte man Karzinome nach der Entdeckung der dendriti - Vierzehn unruhige Tage vergingen. Die Sache war vertagt schen und der B-Zellen individuell bekämpfen. Zu diesem worden. Dann erhielt ich einen Brief des Dekans der Me - Zweck wurde aus dem entfernten Nierenzelltumor Ge - dizinischen Fakultät. Er dankte mir für meine jahrelange webe entnommen, genetisch umgearbeitet und dem Pa - Tätigkeit, teilte mir mit, dass ich ab sofort durch eine an - tienten reinfundiert. Folge: Das immer noch karzinomatös dere Person ersetzt würde und riet mir, mich wegen einer erscheinende Gewebe fiel den T-Lymphozyten als frem - Ehrung an den Vorsitzenden der Ethikkommission zu des Eiweiß auf und wurde durch Killerzellen bekämpft. wenden. Obwohl ich mich an niemanden wandte, erhielt Zugleich sollten diese Killerzellen das noch unentdeckte ich eine Universitätsmedaille. Ich nahm die Medaille ent - karzinomatöse Restgewebe angreifen. An allen möglichen gegen, den fälligen Dank sprach ich nicht aus. Ich emp - Forschungsanstalten wurden solche Versuche unternom - fand ihn auch nicht. men. Etwa fünfhundert Patienten aus mehreren europäi - schen Ländern wurden in einem jeweils individuellen Schon durch ihr Dasein beeinflussen Ethikkommissio - Heilversuch behandelt. Weil er jedoch von der Sozialver - nen Experimente am Menschen : Die Hälfte der Anträge sicherung bezahlt wurde, war es ein Heilversuch, nicht wird sofort genehmigt, von der anderen Hälfte wird der aber eine klinische Forschung. Die zu gleicher Zeit an - größere Teil zur Ergänzung zurückgegeben, der refus , geblich laufende klinische Untersuchung scheiterte daran, also die Menge der abgelehnten Anträge, macht weniger dass sich für die Kontrollgruppe niemand finden ließ: Der als ein Prozent aus . eigene Tod stand den Patienten vor Augen . Und nun geschah das Unerhörte : Der Regierungspräsi - Ombudskommissionen dent fand, dass die persönliche Reinfundierung durch den Stehen Ethikkommissionen vor dem Beginn der klinischen Patienten zu Hause mit einem Arzneimittel erfolge und Prüfung, so greifen Ombudskommissionen nach dem For - die Universität daher einer Herstellungserlaubnis bedürfe. schungsvorhaben und seiner Publikation ein. In Schwe - den sind Ombudsmänner und -kommissionen eine Art Der Klinikvorstand untersagte weitere Versuche und verkapptes Verwaltungsgericht, das Bürgern gegenüber schränkte die bisherigen drastisch ein. Erstaunlicherweise hoheitlichen Institutionen hilft . hatte aber eine andere Universität ein Patent für diese Die Anziehungskraft der Ombudskommissionen liegt in „Arzneimittelform “ nicht nur in Deutschland und Europa, ihrer angeblichen Ungeregeltheit. Sie erlauben einen of - sondern auch in Amerika angemeldet. Alle einundzwanzig fenbar elastischen Umgang mit der Materie. Das Bundes - Versuchsspersonen waren jedoch Patienten von unserer verwaltungsgericht hat freilich in den achtziger Jahren Universität. Auf Wunsch der Deutschen Forschungsge - gegenüber einer Ad-hoc-Kommission der Medizinischen meinschaft wurde hier ein Ombudsverfahren gegen die Fakultät der Universität Gießen, welche die Diagnoseme - beiden Klinikchefs durchgeführt. Der Anlass: Der Erst- thoden eines Dermatologen rügte, der Forschungsfreiheit autor eines Berichts hatte von 21 beschriebenen Fällen den Vorzug gegeben. Zur gleichen Zeit riet die Deutsche zwei vertauscht und einen hinzu erfunden. Dies war dem Forschungsgemeinschaft ihren Mitgliedern unter Andro - Professor, der die Habilitation leitete, nicht aufgefallen. hung des Entzugs der Mittel, Ombudsleute und -kom - Der andere, von mir vertretene Professor der Inneren Me - missionen einzusetzen. Sie folgte darin dem Rat einer dizin hatte sogar die 21 Fälle auf 17 zurückgestutzt, frei - großen, hauptsächlich aus dem Ausland besetzten Kom - lich nicht die anstößigen getroffen. mission . Mittlerweile hatte der Senat einen Katalog von typi - Welche Windungen das Ombudsverfahren birgt, zeigte schen Forschungsverstößen aufgesetzt: Es ging um Ent - der Fall „Nieren - nahmen der Arbeit eines anderen oder um Fälschung von zellkarzinom “. Daten. Sogar die Nichtmeldung der Tat eines anderen Um die Jahrtau - wurde als Vergehensgrund genannt. Generell waren Vor - sendwende satz oder grobe Fahrlässigkeit vorausgesetzt. Die letztere, von den Römern als culpa lata erfunden, hat sich bis heute jeder überzeugenden Definition widersetzt - auch hier. Die Ombudskommission sprach die beiden Professo - ren frei, da es an grober Fahrlässigkeit mangele.

Dann schaltete sich der Dekan ein. Er bat eine Firma, die die bisherigen fünfhundert Behandlungen überprüft hatte, ihren Zwischenbericht in einen endgültigen umzuwandeln. In diesem Be - richt war die Firma zu einem relativ guten Ergebnis gekommen. Sie hatte die Heilung und Besserung von acht Prozent der be - handelten Patienten verzeichnet. Der i t

a endgültige Bericht enthielt in seiner n

g Zusammenfassung nur eine Ergän - a v zung: „In keiner der durchgesehe - o

R nen Akten wurde eine dem § 40 n AMG ( =Arzneimittelgesetz ) oder á i l der GCP (= Gute klinische Praxis) - u J Empfehlung entsprechende Auf - c

: klärung und Einwilligung gefun- a i l den. “ Dieses Gutachten sandte o t der Dekan an zwei Anwältinnen o F der Landeshauptstadt, da er lokalen

AM 230 TITELTHEMA

Anwälten nicht mehr traute. Es kam ein erstaunliches Gutachten zutage: Zunächst wurde gesagt, dass § 40 Arzneimittelgesetz nur für klinische Versuche, nicht aber für Heilversuche gelte. Dann aber wurde dieser Aus - gangspunkt vergessen und die Be - stimmung doch angewendet. Schon vorher war den Professoren hundertfache vorsätzliche Körperver - letzung nach dem allgemeinen Straf - recht vorgeworfen worden. Die beiden Anwältinnen reichten das Gutachten mit einem Schriftsatz zurück. Darin legten sie dar , wie die beiden Profes - soren sofort ihres Amtes enthoben

und auf die Dauer aus ihrer Stellung s u

entfernt werden könnten. c r A i

Wieder wurde die Ombudskom - r u mission eingeschaltet. Mittlerweile Y c

war die Verteidigung aufgebracht. Der : a i

Zeuge der untersuchenden Firma l o wurde gebeten, in zehn willkürlich t o aufgestellten Akten die Einwilligung F der Testpersonen zu finden. Dies ge - schah. Die weitere Befragung ergab, dass sich die Einwilligung seit einer Gesetzesänderung im „Das erste steht uns frei, beim zweiten sind wir Jahre 1994 auch auf die Einsicht durch Behörden und Mo - Knechte “. – Der Titel dieses Beitrags entstammt der Stu - nitore der pharmazeutischen Industrie beziehen müsse. dierzimmerszene aus Goethes Faust 1 und bezieht sich Dieser Hinweis war in den Formularen aber nicht enthal - auf die schlechte Zeichnung des Drudenfußes am Eingang ten. Auf die Frage, wie es denn zum Satz gekommen sei, zum Arbeitszimmer Fausts. Auf die Wissenschaft bezo - dass die Testpersonen nicht eingewilligt hätten, reagierte gen, bedeutet er, dass es bei den Forschungen frei steht der Zeuge ausweichend. Schließlich gab er zu, dass es zu beginnen, da mehr als 99 Prozent der Forschungsan - sich wohl um einen telefonischen Hinweis gehandelt träge von Ethikkommissionen genehmigt werden . Ein habe. Die Ombudskommission sprach beide Professoren Ombudsverfahren dagegen kann jedoch in vielen Fällen frei, wie man früher gesagt hätte, wegen erwiesener Un - Renommée und Karriere eines jungen Wissenschaftlers schuld. Noch am Abend rief der Zeuge an und widerrief zerstören. seine Aussage. Über den ganzen Fall wollte das Fernse - Kb Prof. Dr. jur., Dr. jur. h.c. mult., Dr. med. h.c. mult. hen berichten. Es blieb ein sehr oberflächliches Stück, Erwin Deutsch ist Hochschullehrer in Göttingen. denn alle Akten waren von dem am 31. Dezember abge - lösten Dekan bis zur Mitternacht an Silvester geschred - dert worden.

Deutsch ins Grundgesetz?

Der Verein für deutsche Sprache man durch eine solche Grundgesetz - verlangt, folgenden Zusatz ins ergänzung keine Vorlesungen in eng - Grundgesetz aufzunehmen: lischer Sprache an deutschen Hoch- „Die Sprache der Bundesrepublik schulen verbieten können, einmal Deutschland ist Deutsch “. Inzwischen ganz davon abgesehen, dass es für ist unsere Verfassung schon 52-mal einen Naturwissenschaftler von Vor - verändert worden. Da kommt es wohl teil ist, wenn er sich in Englisch ver - auf eine weitere nicht mehr an. Au - ständlich machen kann. Um kein ßerdem haben 17 der 27 der Mit - Missverständnis zu provozieren: Erst gliedsstaaten der Europäischen Union wer seine Muttersprache beherrscht, einen Passus zur Landessprache oder sollte sich in einer zweiten Sprache zu den Landessprachen in ihrer Ver - versuchen. Wer komplizierte Vor - fassung und nicht nur die mehrspra - gänge schon nicht in Deutsch auszu - chigen wie etwa die Schweiz und drücken vermag, wird es auch nicht Belgien. Es fragt sich nur, was das in einer zusätzlich erlernten Sprache bringt. Österreich, in dessen Verfas - besser schaffen. Zuguterletzt: sung Deutsch als Landessprache fest - „Denglisch “ ist ein Missstand. gehalten ist, erlebt nicht weniger In den AM hat es keinen Platz. stark die Flut der überflüssigen Angli - W.L. zismen als Deutschland. Auch wird

231 AM DAS INTERVIEW Jazz als Leben und Beruf Kb Sebastian Sternal (Sv) im Interview

AM: Sebastian, ich habe Dich in in jedem Moment 100 Prozent Musi - musikalischen Erfolg hatte ich mit einem Kölschen Brauhaus erwischt, ker und 100 Prozent Sueve bin. Bei - zwölf Jahren, als ich bei “Jugend vermutete Dich jedoch in Paris. Was des berührt sich aber, wenn ich im jazzt “ in Rheinland -Pfalz - ich komme trieb Dich nach Köln? Rahmen des Semesterprogramms aus Mainz - Landessieger wurde. Die - mit meinem Trio Konzerte auf dem ser frühe Erfolg, der sich zwei Jahre Sternal: Ich hatte an diesem Wo - Suevenhaus gebe. später wiederholte, hat mich unge - chenende musikalische Verpflichtun - mein beflügelt. Ganz wichtig für mei - gen; zwei Konzerte in Köln und . AM: Du spielst seit Deinem sechsten nen musikalischen Weg war die Ich bin aber sehr froh, wieder einmal Lebensjahr Klavier, warst unter ande - Gelegenheit, mit 16 Jahren Mitglied - wenn auch nur kurz - hier zu sein rem Mitglied des Bundesjazzorche - des Bundesjazzorchesters zu werden. und Freunde besuchen zu können. In sters und hast viele Länder besucht. Dessen Leiter, Peter Herbolzheimer, Paris kann ich im Rahmen des ERAS - Wie kamst Du bei diesem nicht sehr hat mich stark gefördert. Wir haben MUS-Programmes und dank eines stromlinienförmigen Leben zur Sue - viele Länder bereist und Menschen weiteren Stipendiums Jazz-Komposi - via und stehst Du noch zu diesem kennengelernt. Hier in Köln hatte ich tion studieren. Mein Klavier-Studium Schritt? das große Glück , Prof. John Taylor, habe ich ja bereits in Köln abge - den weltberühmten Pianisten, als schlossen. Paris ist eine faszinierende Sternal: Die Frage kann ich klar Klavierlehrer zu haben . Der kürzlich Stadt und ich kann mir gottlob auch beantworten. Mein Vater, der selbst meinem „Sternal Trio “ verliehene Zeit nehmen, die Menschen dort und KVer ist, hat mich auf die Idee ge - WDR-Jazz-Preis war bisher das die französische Musik kennenzuler - bracht, Kontakt mit einer Korporation Größte. nen; so habe ich dort auch schon ei - aufzunehmen , als ich zum Studium nige Bands gegründet. nach Köln ging. Ich hatte, ehrlich ge - AM: Als Nicht-Insider habe ich per - sagt , damals noch nicht die rechte sönlich den Eindruck, dass Jazz eine i

AM: Wer Deine Internet-Seite auf - Lust und war mehr als skeptisch. Das Nische für ganz Wenige ist. Ist dieser l

schlägt, liest dort: “Sebastian Sternal hat sich jedoch bereits im ersten Eindruck falsch? t - Pianist,Komponist, Arrangeur “. Wer Semester geändert, da ich hier in der f l

Dich persönlich kennt, schätzt Dich Suevia echte Freunde gefunden Sternal: Das ist leider richtig. Bei l als begeisterten Sueven im KV, der habe. Ich stellte sehr schnell fest, vielen gehen hier die Scheuklappen

dort sehr viel Engagement und Ideen dass das Brauchtum nicht so ab - runter. Der Jazz als stilistischer Be - Q eingebracht hat. Sind dies die zwei schreckend wirkte wie ich befürchtet griff geht aber vom Frühschoppen- Leben des Sebastian Sternal? hatte und keineswegs unreflektiert Dixiland bis zum Free-Jazz und übernommen wurde. schließt auch Musikformen aus der Sternal: Es gibt Berührungs - Popmusik und der Klassik mit ein . In - punkte zwischen diesen beiden Ebe - AM: Kannst Du uns kurz etwas über sofern hören viele Jazz, ohne es zu nen. Aber beides ist ein Leben; das Deine musikalische Laufbahn sagen? wissen. Das Entscheidende beim Jazz bin ich. Die Berührungspunkte zwi - ist aber – unabhängig von einer stili - schen der Musik und dem Freundes - Sternal: Mit sechs Jahren begann stischen Einordnung – die Improvisa - kreis hier sind nicht so stark, dass ich ich, Klavier zu spielen. Meinen ersten tion. Diese Art und Weise des spon-

Sebastian Sternal (*1983) spielt Klavier seit seinem sechsten Lebensjahr. Der vielfache erste Preisträger bei verschiedenen Jazz- und Kompositionswettbewerben hat bei Hubert Nuss und John Taylor an der Musikhochschule Köln studiert, bekam aber auch Unterricht von Martin Sasse, Rob Madna, Frank Chastenier und Kevin Hays. Er spielte bereits mit etablierten Jazzgrößen wie Dee Dee Bridgewater, John Riley, John Ruocco und Mike Rich - mond. Zahlreiche Konzertreisen führten Sternal als früheres Mitglied des Landesjazzor - chesters Rheinland-Pfalz, des Bundesjazzorchesters (Ltg.: Peter Herbolzheimer) bzw. mit seinen aktuellen Formationen bereits in die USA, nach Polen, Rumänien, Albanien, Nami - bia und Südafrika. Sternal komponiert und arrangiert im Jazzbereich, schrieb aber auch Filmmusik für die Bavaria München. Er ist außerdem als Klavierdozent beim Bundesjazzor - chester tätig. Neben seinem Hauptprojekt – dem Sebastian Sternal Trio mit Sebastian Klose (b) und Axel Pape (dr) – spielt Sternal als gefragter Sideman in zahlreichen Bands wie z.B. dem Maxime Bender Quintett (Köln-Luxemburg), dem Sextett „Mumble Jumble “ (Köln--Amsterdam) und im Duo mit der Sängerin Jule Unterspann. 2007 erhielt Sternal den WDR Jazzpreis in der Sparte „Improvisation “. Zurzeit lebt und Kb Sebastian Sternal studiert er in Paris.

AM 232 DAS INTERVIEW

meinde eben sehr über - schaubar ist. Ich könnte AM: Ich war dabei, als Du vor einiger mir eine Mischung von Zeit den WDR-Jazz-Preis bekamst. In freiem Musiker und einer der Moderation hat Roger Willemsen Dozententätigkeit an der Dein künstlerisches Wirken in einen Musikhochschule sehr gut sehr großen Zusammenhang ge - vorstellen. Auch eine Tätig - bracht. Ist dieser Preis ein Karriere - keit in einer Jazz-Redaktion sprung für Dich? im Rundfunk oder Fernse - hen schließe ich nicht aus. Sternal: Ob es das ist, ist schwer zu planen. Ich versuche, das zu ma - AM: Wie steht es mit der chen, was ich kann und was mir Spaß Schnittmenge zwischen macht. Hier in Deutschland ist der klassischem und Unterhal - WDR-Jazz-Preis sehr hoch angesie - tungsjazz, wenn ich zum delt. Ich warte ab. Beispiel an die Musik von Roger Cicero denke? AM: Wie sehen Deine nächsten Pläne aus? Sternal: Auch wenn ich kein Fan von Roger Ci - Sternal: Nach meiner Zeit in Paris cero bin, so habe ich doch gehe ich zurück zur Musikhochschule überhaupt keine Berüh - Köln, um mein Kompositionsstudium rungsängste mit dem Mas - zu beenden. Ich spiele auch noch mit a

i sengeschmack. Dabei hat dem Gedanken, über ein musikwis - l o mich sehr stark Herbie senschaftliches Thema zu promovie - t o f Hancock beeinflusst, der in ren. :

e den 70er Jahren fast schon l l e Disco-Musik gemacht hat. AM: Wenn Du einen künstlerischen u

Q Ihn interessierte es stark, Wunsch frei hättest, welcher wäre wenn sich viele Menschen das? von etwas angezogen fühl - tanen Musizierens ist doch so aufre - ten. Er suchte Gründe dafür. Er ver - Sternal: Das ist eine sehr gute gend, dass sie eigentlich einen grö - suchte den Kern aus diesem Frage, doch habe ich mir bisher noch ßeren Hörerkreis verdient hätte. Massengeschmack herauszuziehen keine Gedanken gemacht. und damit dann Musik zu machen, Am schönsten wäre es, wenn ich mit AM: Du hast Deine eigene Band, das die Kommerzialität und Qualität ver - meinem Trio so bekannt wie möglich Sebastian-Sternal-Trio, spielst aber eint. Ich finde, das ist ihm sehr gut würde und wir so viele Konzerte wie auch als gefragter Sideman in ande - gelungen. möglich geben könnten. ren Bands, und auch im Duo mit der Sängerin Jule Unterspann. Ist diese AM: Wie würdest Du Deine Art zu AM: Der Jazz ist Dein Leben und wird breite musikalische Ausrichtung eine komponieren, beschreiben? Dein Beruf. Werden wir Dich dennoch bewußte Entscheidung? auch noch wieder einmal bei der Sue - Sternal: Ich lasse mich im Jazz via treffen? Sternal: Ich lege meinen musika - von sehr vielen Einflüssen leiten, zum lischen Weg bewusst so breit an. Ich Beispiel auch von Elementen aus der Sternal: Ganz sicher. Ich war bin interessiert und neugierig; ich will klassischen Musik. Ich habe mit zehn auch gerade vor unserem Gespräch meine Musik breit auslegen. Im Duo Jahren angefangen zu komponieren. auf dem Suevenhaus und habe mit mit einer Sängerin muss man musi - Damals war ich von der Film-Musik meinen Bundesbrüdern endlich wie - kalisch völlig anders agieren als zum beeindruckt; so von John Williams, der Kölsch getrunken. Die Freundes - Beispiel in einem Trio. Doch beides ist der die Musik für die Filme von Ste - bande zu den Sueven sind sehr, sehr unglaublich spannend. Und nicht nur ven Spielberg geschrieben hat. Kom - eng. Suevia bleibt ein Teil meines Le - in der Musik schaue ich stets nach ponieren kann man nicht auf dem bens. rechts und links. Reißbrett. Ich warte Intuitionen ab, Die Fragen stellte Kb Michael Kotulla. und dann kommen Titel. Mit der AM: Ist es Dein Ziel, freier Musiker zu Musik kann ich Stimmungen aus - werden? drücken. Ich benenne meine Kompo - sitionen auch vielfach nach Orten, Sternal: Ja, obwohl es schwierig weil ich viel reise. Wenn ich woanders ist, davon zu leben, weil die Fange - bin, fällt mir sehr oft eine Musik ein.

233 AM AUS DEM KV And the Vorort goes to... Fra VOP - Lucas Herrmann (Rh-E) Mein Name ist Lucas gen, habe ich mir sagen lassen , aus verlässlicher Quelle; Herrmann, 22 Jahre, danke lieber Vorgänger für Rat, Einblick und reflektierten „Exil-Hamburger “ im Amtsappetit. schönen Erlangen. Der Einem engagierten Vorgänger zu folgen ist sinnvoll, wie - Sprung von Norden derum ein engagierter Vorgänger zu werden , erstre- nach Süden , eine kör - benswert . Mir geht es darum , beides nicht aus dem Blick perliche Aktion mit gei - zu verlieren und den hierfür erforderlichen Einsatz zu lei - stigem Ziel: Student zu sten. Die eigene Handschrift zu hinterlassen , sicherlich werden. Es war auch ein Luxus, gezeichnet zu werden in vielerlei Hinsicht , wohl die Absicht , eine neue eine unweigerliche Folge. Ich berufe mich gern auf einen Bühne zu betreten. Be - Ausspruch des heiligen Franz von Assisi: „Tue erst das geistert vom Theater Notwendige, dann das Mögliche und mitmal schaffst du und darin semiprofes - das Unmögliche. “ sionell erprobt in der Höhenflug und Bodenhaftung im positiven Einvernehmen. Jugend, konnte ich mei - Ein Sprung endet ja gerne mal im freien Fall. Wie viele ner Faszination Form meiner Vorgänger, so sehe auch ich die Diskrepanz von verleihen und ein Stu - Einsatzwille und Kurzlebigkeit. Ein Jahr Amtszeit ermög - dium der Theater- wis - licht keine großen Veränderungen , geschweige denn Re - senschaft an der Universität Erlangen-Nürnberg formen, sondern ist Teil eines Prozesses, um langfristigen antreten, als Kombistudiengang mit Medienwissenschaft, Ideen mehr Gestalt zu verleihen . flankiert von den Nebenfächern Neuere deutsche Litera - turgeschichte und Kunstgeschichte. Unter dem Stichwort „Zukunft KV “ subsumieren sich Den Solarplexus an der Hand, 570 Kilometer freier Fall, gedankliche Ansätze und Arbeitsschritte, die im Zuge von Aufschlag auf dem Boden der Tatsachen, mit einem Schild zwei Klausurtagungen in Zusammenarbeit mit dem KV- um den Hals: Suche Zimmer, WG-Platz, Untermiete (oder Rat ausgearbeitet wurden. Mehrere Weichen wurden in einfach nur Asyl). Nachrücken war uncool, eine Bleibe diesem Zusammenhang im Geiste und auf dem Papier blieb aus, jedenfalls in meinem Fall, zunächst. gestellt, den KV nach Bologna zu führen mit der Option Warum fragst du nicht mal beim KV nach ? zum Einsteigen, bei gleichzeitig verkürztem Abitur. Prak - KV? tisches Umsetzen ist nun angesagt , um theoretische Ja, Kartellverband katholischer deutscher Studentenver - Ideen auf die Probe zu stellen und eingeschlagene Ge - eine! dankenwege weiterzuverfolgen bzw. auszudifferenzieren . Hauen die sich nicht auf die Mütze? Eine ganz konkrete Umsetzung wird in diesem Zuge zum Nein, nichtschlagend und nicht farbentragend! Beispiel die erste bundesweite Fuxentagung im Dezember Ganz so verlief mein erster Dialog mit besagtem KV dann sein, bei der die Füxe frühzeitig die Gelegenheit bekom - doch nicht. Im Grunde genommen war es einfach ein men sollen , Verband und Kartellgedanken kennenzuler - glücklicher Zufall, ein Zimmer bei der Rhenania war noch nen, bei gleichzeitiger Unterstützung der Korporationen frei, in einem schönen alten Haus, zentrale Lage, uninah, in Sachen Fuxenarbeit. zu sensationellen Konditionen mit sensationellen Mitbe - wohnern , her damit! Hört sich an wie der Beginn einer Um den Zug KV ins Rollen zu bringen , ist natürlich wunderbaren Freundschaft? War es dann auch! Wenn auch ein festes Schienennetz notwendig , ein eng ver - auch zunächst mit eigennützigen Interessen und nicht netzter KV, seinen Prinzipien folgend , Identität wahrend. unerheblicher Skepsis gepaart. Dies ist aber nur möglich, wenn produktive Zusammen - arbeit unter den Korporationen möglich gemacht werden Der KV hat seitdem wesentlich an meiner Biografie kann. So sehe ich im Sinne von Handlungsbedarf auch Ei - mitgeschrieben. Studienanfängerpathos (im Grunde stu - genreflektion . Zirkulierende Debatten bezüglich Grund - diert man doch vordergründig sich selbst) ist ebenso ver - satzverstößen sind ein unheimliches Energiehemmnis. flogen wie Verbandsunwissenheit. Was geblieben ist: Warum die verschwendete Energie nicht umleiten und in Einsatzwille und perspektiviertes Interesse . die gemeinsame Arbeit an der Verbandszukunft investie - Die Rhenania Erlangen war eine gute Schule – Consenior ren? Die Bereitschaft , Präsenz zu zeigen in kirchlichen, –, die KV-Struktur lokal zu lokalisieren – Senior –, sich in akademischen und sozialen Diskursen scheint mir ein Verantwortung zu üben und im gesunden Revidieren von konsequenterer Weg , eine Identität in der Gesellschaft Selbstüberschätzung. aufzubauen, als an eigenen Vorzügen zu arbeiten oder Prinzipien auf dem Papier zu tradieren. Jetzt Vorortspräsident. Ein weiterer Sprung, eine neue Bühne, wieder ein freier Fall, Aufschlag ungewiss, schließ - Der „Mehrwert KV “ ist, Angebot hin oder her, nur ein lich ist man ja nicht Roger Federer. Dafür aber KVer . Mit „Mehr “, wenn der KV mitzieht. In diesem Sinne hoffe ich, allen Wassern gewaschen? Sicherlich nicht. nicht zuletzt aufgrund eines schlagkräftigen Vorortskabi - netts, dass wir die anstehenden Aufgaben gemeinsam Ich beginne noch einmal von vorn. Wie im Studium anpacken und den KV ein gutes Stück weiter in eine er - scheint der Keim des Amtes in seiner Ausführung zu lie- folgreiche Zukunft begleiten werden.

AM 234 AUS DEM KV ranken! VVOP - Tomasz Streluk (Rh-E) Mein Name ist Tomasz Stre - Durch unseren Pfarrer kam ich auf das Haus der luk, geboren wurde ich am 14. K.St.V. Rhenania und bin sofort eingetreten. Seitdem August 1984 in Allenstein (Masu - habe ich mehrmals die Charge des Kassierers übernom - ren). Aufgewachsen bei Stettin, men. zog ich im Alter von zehn Jahren ins schleswig-holsteinische Ol - Ich hoffe, dass ich als Mitglied des Vorortspräsidiums denburg . konstruktiv zur Arbeit innerhalb des Verbandes beitragen kann. Ansonsten freue ich mich darauf, viele unter - Nach dem Abitur im Jahr schiedliche Menschen im KV kennenzulernen und Anre - 2005 begann ich mein BWL-Stu - gungen aus den Kartellvereinen zu erhalten. Ein wenig dium (Schwerpunkt unter ande - kritisch sehe ich den Zeitaufwand und frage mich, ob ich rem Gesundheitsmanagement) mein Studium, einen Hiwi-Job, den Vorort und die Rhe - an der Friedrich-Alexander-Uni- nania unter ein Dach bringen kann – aber genau dies sind versität Erlangen-Nürnberg. Fragen, die auch den KV insgesamt stärker betreffen wer - Neben der Uni arbeite ich als wis - den. senschaftlicher Mitarbeiter bei der Fraunhofer-Arbeits - gruppe für Technologien der Logistik-Dienstleistungs- Ich freue mich auf ein erfolgreiches Amtsjahr und eine wirtschaft (ATL) in Nürnberg. gute Zusammenarbeit im Vorort .

VVOP - Benjamin Merkel (Nm-W) Mein Name ist Benjamin Merkel. Ich bin am 4. Juli studierte ich in Toronto, Kanada. 1982 in Villingen geboren, wo ich 2002 mein Abitur am Derzeit fertige ich am Fraunhofer Gymnasium am Romäusring absolvierte. Institut in Würzburg meine Di - plomarbeit an. Nach meinem Wehrdienst begann ich im Winterseme - ster 2003/2004 das Studium der Nanostrukturtechnik an Die Vorortscharge fällt somit in der Universität Würzburg. Im selben Semester wurde ich die Endphase meiner Aktivenzeit. bei der K.St.V. Normannia rezipiert und bekleidete nach Ich freue mich auf die Zusam - meiner Burschung die Ämter des Seniors, Conseniors und menarbeit mit den Vorortscon - Fuxmajors. Von August 2006 bis zum Juni 2007 lebte und chargen und auf die Begegnungen mit den Kartellbrüdern .

VVOP - Martin Dopychai (A-Me) Ich bin Martin Dopychai, 21 Neben dem Studium und dem Verbindungsleben gehe Jahre alt. In Aachen machte ich ich dem Golfsport nach und versuche die Spuren der ge - 2007 mein Abitur und studiere mütlichen Abende auf unserem Haus im Fitnessstudio nun im 3. Semester Jura mit einer wegzutrainieren. Zudem betreue ich als Fachtutor aus- wirtschaftswissenschaftlichen Zu - ländische Jurastudenten an der Universität in Bayreuth satzausbildung in der Hauptstadt und solche Studenten, die selbst einmal Auslandsseme - Oberfrankens – Bayreuth. Ein ster absolvieren wollen. Auslandsjahr in Venezuela und die ehrenamtliche Arbeit in meiner Von meiner Arbeit im Vorort erhoffe ich mir, tiefere evangelischen Kirchengemeinde Einblicke in die Verbindungskultur in Deutschland zu be - prägten in mir das Wissen um die kommen und diese dann repräsentativ vermitteln zu kön - Notwendigkeit eines sozialen nen. Die vielen Verpflichtungen eines korporierten Rückhaltes im Leben. Deshalb Studenten lassen die Aufgaben im Vorort größer erschei - und aufgrund des sehr lebhaften nen, als sie ohnehin schon sind. Dennoch bin ich zuver- und – gerade für neue Studenten – hilfsbereiten Auftre - sichtlich, dass die Zusammenarbeit der am Vorort betei - tens der hiesigen KV Verbindung wurde ich schnell stol - ligten Verbindungen und eine gute Organisation das Ziel zes Mitglied des K.St.V Andechs-Merania zu Bayreuth. Im ermöglichen werden: eine ordentliche Repräsentation des Oktober 2007 rezipiert , darf ich nach meiner Promotion KV. im Juni 2008 nun das Amt des Conseniors bekleiden und mich ebenfalls auf Verbandsebene einbringen.

235 AM AUS DEM KV / EX LIBRIS

VOPXX - Tobias Hartmann (Lt, Rh-E) Vor einem halben Jahr lernte tiger Standort eines großen deutschen Elektrotechnikkon- ich unseren frisch gewählten VOP zerns bekannt. Es war für mich nun keine Frage mehr , beim Aktiventag in München ken - mich hier aktiv zu melden. Es eröffnete sich damit die nen. Im Gespräch berichtete ich Möglichkeit , meine als Senior und Consenior Laetitiae, von den Plänen , mein Heimatland wie auch mit den Karlsruher Vizevorortspräsidenten ge - Baden-Württemberg, in dem ich sammelten Erfahrungen in die kommende Amtsperiode am 21. Mai 1975 in Marbach a. N. einzubringen. geboren wurde und als jüngstes von drei Kindern aufwuchs, zu Für das kommende Jahr als Schriftwart und VVOP verlassen und ins Land der Fran - wünsche ich mir, unserem VOP Lucas sowie den vier Kol - ken zu ziehen. Dazu kam der legen ein spannendes Jahr im Verband. Ich bin gleicher - Wechsel von den Naturwissen - maßen gespannt, wieviel Unterstützung und Anschub wir schaften zu den Geistes- und So - als Vorortspräsidium für verbandsweite Aktionen sowie zialwissenschaften. Sollte ich nun die Arbeit im jeweiligen Verein vor Ort leisten können und auch vom K.St.V. Laetitia zu wieviel Unterstützung wir dabei erfahren werden . Karlsruhe, bei dem ich zwei Jahre aktiv war, zum K.St.V. Rhenania in Erlangen gehen oder würde ich, wie viele an - Mit Freude sehe ich den Begegnungen mit vielen KbKb dere, bei einem Ortswechsel im KV-Nirvana verschwin - entgegen und erhoffe mir, durch unser Reisepensum den? Bei meinem Umzug ins Frankenland habe ich einen guten Einblick in die jeweilige Situation des Vereins erfahren, was es bedeutet , einen Dachverband zu haben zu bekommen sowie die Städte, die Universitäten und das – eine Zusammengehörigkeit über den eigenen Verein Umfeld dort kennenzulernen. Neben der Verbandstätig - hinaus. Die Kontakte zur Rhenania haben mir das Einle - keit möchte ich, in meinem Bachelorstudium der Kultur - ben sehr erleichtert und Erlangen als neuen Wohn- und wissenschaften, auch Bildung im Humboldtschen Sinne Stu dien ort schmackhaft gemacht. Davor war mir der Ort erfahren. in der „Metropolregion Nürnberg “ ausschließlich als wich-

VOPXXX - Sebastian Waldmann (Ma) Mein Name ist Sebastian Waldmann und ich bin ge - freue ich mich, dass ich in hohem bürtiger Franke. Nach dem Abitur im Jahr 2002 habe ich Maße von meinen Bundesbrüdern meinen Wehrdienst im schönen Füssen/Allgäu absolviert aus Bamberg unterstützt werde. und anschließend das Studieren begonnen. Meine Fächer Natürlich werde ich meinen Auf - sind Deutsch, Geschichte und Sozialkunde für das Gym - gaben als VO-Quästor sehr gewis - nasiallehramt. Während meines Grundstudiums wurde ich senhaft nachkommen, wobei mir Bursche der K.St.V. Mainfranken in Bamberg und habe sicher meine Erfahrungen aus bereits mehrere Semester als Senior hinter mir. In mei - verschiedenen Vereinsaktivitäten ner Freizeit bin ich vor allem sportlich aktiv. Neben dem zu Gute kommen. Fußball betreibe ich noch diverse andere Sportarten. Nachdem ich mich bereits in der Endphase meines Ich freue mich auf ein Studiums befinde, habe ich leider nicht ganz so viel Zeit interessantes Jahr als Mitglied des Vororts und hoffe auf für die Vorortsarbeit, wie ich mir wünschen würde. Daher gute kartellbrüderliche Zusammenarbeit .

EX LIBRIS

Kb Siegfried Schiele (Al, Rh-Bor), langjähriger und verdienstvol - ler Direktor der Landeszentrale für Politische Bildung in Baden- Vorsicht Politik Württemberg hat zusammen mit Gotthard Breit eine wichtige Publikation herausgebracht. Sie hat den trefflichen Titel „Vorsicht Politik “ und wirbt für eine stärkere Beschäftigung mit politischen Themen.

Das Buch ist Vorurteilen gegenüber der Demokra - richtungen. Aus ihm erfahren wir, wa- populär ge - tie und dem Nichtwissen über staat - rum Demokratie wichtig ist, warum schrieben, gra - liche Institutionen entgegenwirken. es mit ihr Probleme gibt und wie sie phisch hervor- Es behandelt so wichtige Themen wie verbessert werden kann, warum sie ragend gestal - Arbeitslosigkeit, Rentenpolitik, Klima - uns alle angeht und was wir davon tet und kann wechsel, Krieg und Frieden, den haben. nur empfohlen Gang der Gesetzgebung, Recht und werden. Es will Gerechtigkeit, den Sozialstaat, Eu- Erschienen ist das Buch von 168 dem Desinter - ropa und schließt mit einem Über - Seiten Umfang im Wochenschau Ver - esse an Politik, blick in Zahlen der jüngsten deut - lag in Schwalbach (ISBN 978-3- der Gleichgül - schen Geschichte und einer Zu- 89974252-7). tigkeit und den sammenstellung der staatlichen Ein - L.

AM 236 AUS DEM KV

´S war halt doch ein schönes Fest Dieser Ausspruch des Kammermohrs aus dem Cantus vom Kürfürsten Friedrich von der Pfalz beschreibt wohl am besten das 144. Stiftungsfest der Germania-Münster. Schon lange war bekannt, dass wir das diesjährige Stiftungsfest nicht alleine, sondern zusammen mit Os - ning feiern würden. Da unsere Enkelin leider nicht mehr über eine Aktivitas verfügt, war dies die einzige Möglichkeit, ihr 100. Stiftungsfest im angemessenen Rahmen zu begehen.

Bildung! “ referierte. Die drei Germa - spräche und Ideen, die wie gewohnt nen Hiltner, Saliba und Laszewski er - erst frühmorgens im “SchuBu “ ihren wiesen ihm und seiner personell Abschluss fanden. leider angeschlagenen Zweitverbin - Pünktlich um 9.51 Uhr des darauf fol - dung, dem KAV Baltia zu Kiel, die genden Tages ging der letzte Bus, Ehre, auf dem 100. Stiftungsfest des der uns rechtzeitig zum Bootshaus K.St.V. Osning Präsenz zu zeigen, brachte. Dort zelebrierte unser lieber indem sie im Balten-Salonwichs als Alter Herr Heinrich Westhoff mit er - Chargen dem Kommers beiwohnten. freulich vielen Frühaufstehern die Als das Kommersende schon greifbar Heilige Messe. Anschließend gab es schien, gab es ein letztes Highlight. dann ein weiteres Stiftungsfest- Der Vorort, gestellt vom K.St.V. Neu - Novum. Das Fest konnte man wahl - weise am Germanenbootshaus aus- klingen lassen oder die Werse ab - Am Donnerstag wurde zum Be - wärts zum Bootshaus des Osnings grüßungsabend auf dem Germanen - wechseln. An beiden Bootshäusern haus eingeladen. Mit Grillfleisch und wurde gegrillt und gezapft, sodass Gerstensaft stimmte man sich auf die auch am Sonntag niemand verhun - folgenden Tage ein. Für Freitag stand gern musste. der Kommers auf dem Programm, und der hatte es in sich. Als Kom - Das Fest war ein voller Erfolg, was merssaal wurde die obere Etage in nicht zuletzt an der tollen Mitarbeit der Gaststätte „Zum Himmelreich “ der Aktivitas lag, die wie schon im am Aasee ausgewählt, wo aufgrund letzten Semester von starkem Zu - einer Teilung des Saals in drei Räume sammenhalt geprägt ist. keine optimalen Bedingungen her- Michael Henke (Gm) rschten. Dem Einfallsreichtum einiger Bundesbrüder ist es zu verdanken, enfels aus Freiburg, zog zur Freude dass wir deshalb eine Weltpremiere aller doch noch ein, paukte sich vor - erlebten: Die erste Live-Videoüber - bildlich ein und hielt, dem Amt ent - tragung eines/dieses Kommerses in sprechend, ein kurzes Grußwort. den abgelegensten Raum ist Grund Dann folgte der Auszug . für den wahrscheinlich modernsten und technisiertesten Kommers, der Der Samstagmorgen begann mit jemals geschlagen wurde. Apropos einem ausgiebigen und harmoni - Schlagen, der Kommers wurde mit schen Chargenfrühstück, bei dem der Jörg Dieckhoff, Philistersenior des Os - oft genannte Kartellgedanke lebhaft nings, und dem Senior Germaniae zum Ausdruck kam. Am Abend stand Michael Henke gleich von zwei Präsi - das Festessen auf dem Plan. Auch die den geschlagen, die mit zahlreichen Teilnahme an dieser Veranstaltung Präsidenwechseln den dreieinhalb - wird keiner der Anwesenden bereut stündigen Kommers abwechslungs - haben. reich gestalteten. Zahlreich erschie- nen auch die Chargenabordnungen, Souverän wie man es kennt, un - was dem Anlass mehr als entspre - terhielt unser lieber Alter Herr Frank chend war. Havighorst die Gesellschaft mit hu - morvoller Stand-Up Comedy und be - Neben den Münsteraner KV-Ver - eindruckenden Zaubertricks. Bundes- bindungen, die alle erschienen, konn - bruder und Consenior Moritz Lank ten die Präsiden noch die hielt in seiner Rolle als Damensenior KV-Verbindungen Winfridia aus Göt - eine Damenrede. In dieser erfri - tingen, Suevia aus Köln, Mainfranken schenden und lustigen Ansprache aus Bamberg und Glückauf-Salia aus hatte er die Lacher auf seiner Seite Clausthal sowie die ADV Helenia Mo - und auch dem eigentlichen Sinn, die nasteria willkommen heißen. Die Vorzüge der Damen hervorzuheben, Festrede hielt unser lieber Alter Herr ist er auf sehr charmante Art gerecht Harald Stollmeier, der kompetent und geworden. Im Laufe des Abends ent - unterhaltsam zum Thema „Vorsicht, wickelten sich einige interessante Ge -

237 AM AUS DEM KV / ZUR PERSON

Großer Andrang bei Kirchenbesuch Ein Spaziergang des OZ “Häus´chen” durch Köln

Zu den beliebtesten Veranstal - staltung, Kb Dr. Ernst Knopp, begrüßt tungen des Kölner Ortszirkels wurden. Von dort bietet sich auch ein „Häus’chen “ gehören die Spazier - Blick auf die hochstrebende Fassade gänge durch „unser Kölle “. der im 16. Jahrhundert erbauten Je - Dies zeigte sich wieder am 25. Juli, suiten-Kirche und erste Gelegenheit einem herrlichen Sommertag. Über zur Erklärung des eigenartigen Bau - 50 Kartellbrüder sowie Damen hatten stils dieser Barockkirche, der sich sich auf der Schattenseite der Mar - durch bewusste Übernahme romani - zellenstraße vor St. Mariä Himmel - scher und gotischer Stilelemente an fahrt versammelt, wo sie vom die damals vorherrschende Kölner „Häus’chen “-Vater Ulrich Hopmann Kirchenarchitektur anpasst. Heute ist sowie dem Organisator dieser Veran - St. Mariä Himmelfahrt Zentrum der italienischen Gemeinde in Köln. Von St. Mariä Himmelfahrt ging es zu Fuß nach St. Gereon. Im Mauerwerk Im Traditionslokal „Jan von Werth “ klang der des heutigen Baus verbirgt sich die Spaziergang des OZ “Häus´chen ” aus. größte erhaltene Kirche Kölns aus spätantiker Zeit (zweite Hälfte des Die Führung durch die beiden Kirchen vierten Jahrhunderts). Sie entstand hatte wieder Kb. Dr. Winfried Hamel - außerhalb der Stadtmauern des rö - beck übernommen. In seiner un - mischen Köln auf einem Gräberfeld, nachahmlichen Art mischte er Wis- das mit dem legendären Märtyrertod senswertes über die beiden Kirchen der Thebäischen Legion in Verbin - und die Geschichte Kölns sowie per - dung gebracht wird. Über die Jahr - sönliche Anekdoten zu einem unter - hunderte wurde die Kirche zur haltsamen Vortrag. heutigen eindrucksvollen Größe mit Was wäre ein solcher Spaziergang dem auf dem ovalen Grundriss der ohne abschließenden Umtrunk! Von römischen Zentralkirche aufgesetzten St. Gereon waren es nur wenige Dekagon ausgebaut. In der Chorap - Schritte zum Traditionslokal „Jan von Die Empore von St. Mariä Himmelfahrt in sis wurden der verblassten Farbge - Werth “. Hier schmeckten Kölsch und Köln mit Blick in den Innenraum mit der in bung der Reste originaler Ausmalung eine große Auswahl an „Rievkooche “. Weiß-Gold-Blau ausgemalten Stuckdekora - die Fenster von Georg Meistermann Ulrich Hopmann (Ask-Bg, Als) tion. angepasst. ZUR PERSON Lebende Checkliste Kb Hubert Rüll (Kur) feierte 80. Geburtstag

oft er stillschweigend die Sache Festgesellschaft nahm den Auftritt „glattgezogen “ hat. Rektor i.R. Erich beifällig auf. Viele Fragen gaben Ge - Weih (Frk), schon im aktiven Schul - legenheit, für den KV Öffentlichkeits - dienst und als langjähriger Vorsitzen - arbeit zu treiben. der des Trägervereins der Jugend- Hubert Rüll hat sich immer für die musikschule ein Förderer der Musik, Gemeinschaft engagiert. Viele Jahre hatte die Liedbegleitung übernom - hindurch bediente er im Zirkel die men. Erich ist ein nicht minder „guter Bierorgel und in St. Cyriakus im Am 13. Juni feierte der Seligen - Geist “. Beim Kommers anläßlich der Stadtteil Klein-Welzheim die Orgel, städter Kartellbruder Apotheker Hu - Hauptausschusssitzung am 21. Sep - bis ihn eine Verletzung daran hin - bert Rüll (Kur) unter großer Anteil- tember hatte er das Kommando der derte. Über Jahrzehnt war er Vorsit - nahme seinen 80. Geburtstag. Eine den Saal auf- und abbereitenden zender der Sportfreunde, eines Abordnung aus dem Ortszirkel Gruppe übernommen. Zur „Alten großen Vereins mit vielen Abteilun - brachte seinem Senior und Vorsitzen - Burschenherrlichkeit “ hatte er für das gen. Da gab es viel zu koordinieren den ein Ständchen dar. Ständchen eine Strophe auf das Ge - und zu schlichten. Zu letzterem Hubert Rüll ist seit Jahr und Tag der burtstagskind hinzugefügt: „Dem Hu - braucht man ihn manchmal noch gute Geist auch des Zirkels. Bei Ver - bert gratulieren wir und wünschen heute. Sein vielfältiges , unauffälliges anstaltungen ist er eine lebende ihm viel Segen. Er ist der gute Geist ehrenamtliches Engagement wurde Checkliste. Nichts entgeht seiner vor - der Stadt auf allen seinen Wegen, bereits vor Jahren durch den Ehren - sorgenden Betrachtung. Dass er in Wir mögen und wir schätzen ihn, brief des Landes Hessen gewürdigt. Personalunion auch die Kasse verwal - denn seine Freundschaft ist Gewinn. KVer zu sein, war und ist ihm Her - tet, war nie zum Nachteil der Ge - Der Hubert leb’ noch lange Zeit, von zenssache und Verpflichtung. meinschaft. Er allein weiß wohl, wie uns aus bis in Ewigkeit “ .Die große F.P.

AM 238 AUS DEM KV

Hilfe für Pisco Hilfsaktion von Kb Joachim Rügamer nach dem Erdbeben in Peru

Vor etwa einem Jahr bekam legen und alle, die wir meine Frau Karen einen Anruf kennen, um Mithilfe. Wir und eine Freundin fragte: „In sammelten Geld und Peru hat es ein Erdbeben gege - schickten es ben, wie geht es deiner Familie? “ an Karens Mutter. Sie kaufte damit in Lima ein, Wir wussten von gar nichts, aber transportierte die Sa - im Internet fanden wir bald Berichte chen dann mit gemiete - und Fotos aus Karens Heimat: Erdbe - ten Lastwagen nach ben der Stärke 7,9 in Peru! Von vie - Pisco und verteilte sie len Toten war bereits die Rede und dort selbst an die am das Epizentrum des Bebens war ge - meisten vom Erdbeben rade in Pisco, Karens Geburtsort, wo betroffenen Menschen. beste ist, sind diese Kinder anfällig viele Verwandte und Freunde leben! Wegen ihrer Ortskenntnis und Kon - für Mangelerscheinungen oder Krank - Wir waren geschockt. takte war sie dabei oft schneller als heiten. Deshalb war der Speisesaal die bekannten Hilfsorganisationen! wichtig im Viertel und andere Hilfe Vor zwölf Jahren, während eines gab es nicht. dreimonatigen Praktikums in einem Anfangs wurden in Pisco natürlich Stahlwerk bei Pisco, hatte ich Karen am dringendsten Lebensmittel und Das Erdbeben hat leider alles zer - dort kennen gelernt. Ein paar Jahre Hygieneartikel (am meisten Windeln) stört. Die Kirche und alle anderen später zog ich von Deutschland nach benötigt, aber auch Zelte, Kleidung Gebäude, die zur Pfarrei gehörten, Peru und lebte und arbeitete fünf sind eingestürzt. Zehn Menschen sind Jahre in Lima. 2001 heirateten wir, dabei ums Leben gekommen. inzwischen wohnen wir bei Nürnberg. Padre José, der Pfarrer, arbeitet seit - dem unermüdlich dafür, dass alles Ein paar Tage nach dem Beben wieder aufgebaut wird und dass es ir - wurde das Ausmaß der Katastrophe gendwie weiter geht. Um ihn zu un - deutlicher: Über 500 Menschen wa- terstützen und um den Wiederaufbau ren ums Leben gekommen, tausende des Speisesaals und der Bäckerei be - waren verletzt und zehntausende ob - zahlen zu können, haben wir wieder dachlos. Pisco war zu 80 Prozent zer - Geld gesammelt und an Padre José stört. überwiesen. Der Wiederaufbau geht inzwischen schon gut voran und nun Auch Karens Verwandte hatten freuen wir uns auf die Einweihungs - größtenteils ihre Häuser verloren, party, die wir aus der Ferne sicherlich aber glücklicherweise war niemand und Kochgerät. Wir richteten außer - irgendwie mitfeiern werden. verletzt und die, die keine Bleibe dem mehrere Gemeinschaftsküchen mehr hatten, konnten zu Angehöri - ein, über die sich in den ersten Mo - Unter www.hilfe-fuer-pisco.de gen nach Lima gehen. Für Karen und naten nach dem Erdbeben mehrere kann sich jeder die Baustelle einmal mich war es das erste Mal, dass ein hundert Menschen versorgten. ansehen. Bilder, Berichte und Briefe, lebensbedrohendes Unglück so nahe die wir von Padre José aus Pisco be - war. Damit umzugehen war nicht Bis Weihnachten hatte sich die Si - kommen, stellen wir dort ein. leicht. Das Gefühl der Ohnmacht und tuation in Pisco halbwegs stabilisiert, Ratlosigkeit war schwer zu ertragen. so dass man langsam an den Wieder - Bei unseren Aktionen für die Erd - Man kann nicht einfach weiter Rasen aufbau denken konnte. Wir nahmen bebenopfer in Pisco sind wir auf eine mähen oder mit den Kollegen in der deshalb Kontakt zur Pfarrei San Fran - unglaubliche Hilfsbereitschaft gesto - Kantine über Fußball reden, während cisco in Pisco auf. ßen: Für die Ersthilfe letztes Jahr und gleichzeitig die Nachbarn in Pisco aus für den Wiederaufbau des Speise - den Trümmern gegraben werden. Die Pfarrei hatte - bis zum Erdbe - saals sind bis jetzt über 28.000 Euro ben - eine schöne Kirche und einige zusammengekommen! Erst als Bekannte von Karens andere Gebäude, darunter einen Oma, die vor ihren eingestürzten Speisesaal (Armenküche) und eine 136 „Amigos de Alemania “ (dar - Häusern ausharrten, um Hilfe baten, kleine Bäckerei. Im Speisesaal gab unter viele Bundesbrüder) haben sich konnten wir uns aus der Apathie be - es jeden Morgen für 400 Kinder ein daran beteiligt. Zwar kann auch viel freien. Wir schickten Geld an Karens kostenloses Frühstück mit Brötchen Geld ein Erdbeben nicht ungeschehen Familie nach Lima, damit sie helfen aus der Bäckerei. Ohne dieses Ange - machen, aber es kann die Folgen et- konnten, wo es nötig war. bot wären die meisten Kinder, die was mildern. Wir wünschen den Men - dort hingekommen sind, wahrschein - schen in Peru viel Kraft für den Neu - Anschließend baten wir auch alle lich ohne Frühstück zur Schule ge - anfang. Verwandten und Bekannten, Freun- gangen – oder zur Arbeit. Und weil Joachim Rügamer (Car) de, Nachbarn und Bundesbrüder, Kol - die übrige Ernährung auch nicht die

239 AM ÜBER DEN KV HINAUS

Korporationen und Sozialdemokratie - Zur Jahrestagung des Lassalle-Kreises 2008

Am 31. Mai 2008 heit. Als ob „die “ Korporationen ein lität mit der Diskussion über die Un - traf der Bundesvorstand Tummelplatz von Antidemokraten vereinbarkeitsbeschlüsse Anfang der des Lassalle-Kreises wären! Seitens der akademischen 70er Jahre ist nicht zu übersehen: (bisher: AKSK) in Göt - Verbände hatte es energischen Pro - Damals galt die Mitgliedschaft in tingen zu seiner dritten test gegen den geplanten Unverein - einer linksradikalen Organisation Jahrestagung zusam - barkeitsbeschluss gegeben. Viele oder Partei als alleiniges Kriterium für men. Er ist ein Netz - Kommentatoren fragten: Hat die SPD den daraus folgenden automatischen werk von SPD-Mitglie- keine wichtigeren Probleme, als über Ausschluss aus dem Staatsdienst, dern, die gleichzeitig die Mitgliedschaft korporierter Ge - was heute von der SPD als Irrweg be - Aktive oder Alte Herren nossen zu diskutieren? Korporierte trachtet wird. Der aktuelle Beschluss Ferdinand von Korporationsver - SPD-Mitglieder waren über die in des Bundesvorstandes reichte übri - Lassalle bänden sind. Das Spek - dem Antrag formulierten Vorwürfe gens manchen Unterstützern des An - trum umfasst die ge- erbost, die nach ihrer Auffassung mit trags nicht, deren Intention vielmehr samte Bandbreite des der Lebenswirklichkeit ihrer Verbände die Feststellung grundsätzlicher Un - deutschen Korporati - nichts zu tun hatten. Eine gründliche vereinbarkeit von Sozialdemokratie onswesens. Mitglieder Recherche hätte die Antragsteller üb - und Korporationswesen war, und des Lassalle-Kreises rigens auf ein „Who is who “ korpo - führte zu lautstarken Protesten von finden sich im ganzen rierter Sozialdemokraten geführt, Juso-Hochschulgruppen, bei denen Bundesgebiet, seine darunter Ferdinand Lassalle und Wil - die Entscheidung des SPD-Parteivor - Schwerpunkte sind zur - helm Liebknecht, die Gründer der Ar - stands „auf völliges Unverständnis “ zeit Berlin, Bonn und beiterbewegung, den im KZ ermor- stieß. „Dass der Einfluss Alter Herren Göttingen. Zur Jahres - deten Rudolf Breitscheid sowie Karl bis in den Parteivorstand reicht “, sei Wilhelm tagung waren auch Barth und Paul Tillich, zwei der be - ein „Skandal “. Liebknecht die Göttinger Mitglieder deutendsten Theologen des 20. Jahr - Manfred Blänkner und Interessenten des hunderts, außerdem die niedersäch- Lassalle-Kreises einge - sischen Ministerpräsidenten Hinrich Weitere Informationen sind unter laden. Die Gründung Wilhelm Kopf und Eugen Diederichs. http:// www.lassalle-kreis.de abruf - des Lassalle-Kreises im Für sie alle wäre in der ältesten deut - bar. Juni 2006 war eine Re - schen Partei, die sich stets als Vor - aktion auf Bestrebun - kämpferin demokratischer Rechte gen insbesondere eini- betrachtet hat, kein Platz, wenn der ger Juso-Hochschul - SPD-Bundesvorstand dem Antrag gruppen gewesen, die stattgegeben hätte. Mitgliedschaft in Korpo - Finanzkrise Rudolf rationen für unverein - Der SPD-Bundesvorstand be - Benedikt XVI.: Breitscheid bar mit der Zugehörig- auftragte im November 2005 eine Ar - keit zur SPD zu erklä - beitsgruppe mit der Prüfung des Auf Sand baut, wer auf die sicht - ren. Der Bundespartei - Antrags. Das Ergebnis dieser Prüfung baren und greifbaren Dinge tag der SPD im No- war zunächst der Vorschlag, eine Un - baut, auf Erfolg, auf Karriere, vember 2005 in Karls - vereinbarkeit nur für die Mitglieds - ruhe hatte über einen bünde der Deutschen Burschenschaft auf Geld. Scheinbar sind diese entsprechenden Antrag (DB) festzustellen, was vom Bundes - die wahre Realität. Aber all das des SPD-Unterbezirks vorstand jedoch mehrheitlich abge - wird eines Tages vergehen. Wir Göttingen zu entschei - lehnt wurde. Immerhin hatte Willy den. Der Antrag war Brandt der Deutschen Burschen - sehen das jetzt im Zusammen - unter anderem mit den schaft 1965 zu ihrem 150. Geburts - bruch der großen Banken: Das Karl Worten begründet wor - tag gratuliert und dabei deren Ver- Geld verschwindet, ist zunichte. Barth den: „Wir brauchen dienste um den demokratischen Auf - keine Sexisten und Ras - bau in Deutschland gewürdigt. Ende Und so sind alle diese Dinge, die sisten in der SPD. “ März 2006 kamen Präsidium und Vor - die wahre Wirklichkeit zu sein Richtig – aber welcher stand der SPD schließlich zu dem Er - Sexist oder Rassist tritt gebnis, lediglich die Mitgliedschaft in scheinen, auf die Verlass ist, wohl ausgerechnet der denjenigen Burschenschaften, die der Wirklichkeiten zweiter Ordnung. SPD bei? Außerdem: Burschenschaftlichen Gemeinschaft Wer sein Leben auf diese Realitä - Andere demokratische (BG) angehören, für unvereinbar mit Parteien brauchen diese der Mitgliedschaft in der SPD zu er - ten baut, auf materielle Dinge, ebenso wenig! Hinter klären. So berechtigt die politische auf Erfolg, auf alles, was sicht - dem Antrag steckten Kritik an der BG auch ist, wäre nach die bekannten Vorur - Auffassung des Verfassers eine Ent - bar ist, der baut auf Sand. Paul teile linker Ideologen scheidung auf Grund individueller Tillich „ “ ge-gen die Korporatio - Einzelfallprüfung doch die richtige Lö - Bilder Quelle: wikipedia nen in ihrer Gesamt - sung gewesen. Eine gewisse Paralle -

AM 240 KV-AKADEMIE

Köln/Düsseldorf - eine Liebesbeziehung?! 7.-8. März 2009

ZUM THEMA : Köln und Düsseldorf, ist der Streit dieser beiden rheinischen Metropolen nur ein Karnevalsgag? Das Seminar will auf informative, aber auch kurz - weilige Weise dieser Frage nachgehen und sie aus kirchengeschichtlicher, allgemein historischer und journalistischer Sicht beantworten. Die rheinische Musik wird als verbindendes Element dargestellt. FORUM

Nicht im Abseits stehen Der Auftrag katholischer Studentenkorporationen in unserer Zeit

Hans Zehetmair

Im vergangenen Jahr feierte das Bistum Bamberg seine 1000-Jahrfeier. Aus diesem Anlass veranstalte - ten CV, KV und UV einen Festkommers, bei dem der frühere bayerische Kultusminister Prof. Dr. Hans Ze - hetmair die Festrede hielt. Sie kann hier nicht in Gänze abgedruckt werden. Doch sollen einige wichtige Passagen folgen, die bemerkenswert sind, weil der Redner auch der Frage nach dem Auftrag katholi - scher Studentenkorporationen in unserer Zeit nachging.

Die Gründung katholischer Stu - sten Aufgabe des Studenten gehört. Der Mensch darf sich nicht die Hy - dentenvereine im 19. Jahrhundert Denn nur ein breites und fundiertes bris des Prometheus anmaßen, der war die Antwort auf die heftigen Aus - Wissen befähigt ihn dazu, einmal an Zeus zuruft: „Hier sitz´ ich, forme einandersetzungen mit dem damals leitender Stelle bei der Gestaltung Menschen / Nach meinem Bilde, / Ein herrschenden Zeitgeist. Es bedeutete der Zukunft mitzuarbeiten. Sei es in Geschlecht, das mir gleich sei, / Zu damals keine Empfehlung, sich als der Forschung und Lehre, in der Wirt - leiden, weinen, / Genießen und zu Student und Akademiker offen zu sei - schaft, im sozialen und kulturellen freuen sich, / Und dein nicht zu ach - nen katholischen Überzeugungen zu Bereich, in der Kirche oder in der Po - ten, / Wie ich. “ bekennen, und es gehörte viel Mut litik. dazu, als Vertreter der „katholischen Die Achtung der göttlichen Schöp - Inferiorität und Rückständigkeit “, wie Aber, wozu ich Sie ermuntern fung ist der Kern unserer Wertvor - das böse Wort damals lautete, sich möchte ist, dass Sie sich nicht ins Ab - stellungen, und sie ist in unserer dem Hohn und Spott der „liberalen “, seits stellen oder stellen lassen, wenn Geschichte und in unserer christli - antireligiösen Professoren und der es darum geht, zu politischen und chen Tradition entwickelt worden. schlagenden Verbindungen auszuset - gesellschaftlichen Fragen Stellung zu Freilich haben wirtschaftliche Argu - zen, die damals weitgehend den Ton beziehen, sondern dass Sie sich so - mente einen legitimen Platz in der angaben. wohl an der Universität als auch au - Debatte über die Nutzung des tech - ßerhalb kulturell, sozial oder politisch nologischen und medizinischen Fort - Heute, im Zeitalter eines sich engagieren. Unser Gemeinwesen schritts. Die Teilhabe aller Menschen immer mehr ausbreitenden Materia - braucht junge, kluge und mutige an Fortschritt und Wohlstand ist ein lismus und Egoismus, in einer Zeit, in Menschen, die bereit sind, in den ver - Gebot der Gerechtigkeit. Entschei - der wir einen Mangel an Werteorien - schiedensten Bereichen Verantwor - dend ist aber doch die Gewichtung tierung feststellen müssen, kommt tung zu übernehmen. der Argumente. Wo die Würde des gerade den katholischen Studenten - Menschen berührt ist, müssen wirt - verbindungen eine besondere Auf - Heute stehen wir vor ganz neuen schaftliche Argumente zweitrangig gabe zu, entsprechend ihrem Auf- Herausforderungen. Was in den Zu - sein. trag, christliche Standpunkte und kunftstechnologien wie der Biotech - Wertvorstellungen engagiert in Staat nologie und der Fortpflanzungsme- Ökonomische Interessen sind le - und Gesellschaft zu vertreten, und dizin geschieht oder möglich ist, das gitim und wichtig. Sie können aber katholischen Glauben und gesell - hat in einem wesentlichen Punkt eine nicht gegen die Menschenwürde und schaftspolitisches Engagement zu neue Qualität: Da geht es nicht mehr den Schutz des Lebens aufgewogen vereinbaren. allein um technologische Chancen werden. Wer den Schutz des Lebens und Risiken für Mensch und Umwelt. an seinem Beginn aufgibt, der wird Ich brauche vor diesem Kreis, der das bald auch für das Ende des Le - scientia zu einem seiner Prinzipien Zum ersten Mal scheint die Mensch - bens geltend machen können. erhoben hat, nicht besonders zu be - heit fähig, den Menschen in seiner tonen, dass das Lernen zur wichtig - Physis zu verändern, ihn gene- Die Fortschritte in den Lebenswis - tisch neu zu entwer - senschaften und in der Medizin wek - fen, ihn neurologisch ken zum Glück auch die berechtigte zu präfigurieren. Hoffnung, dass wir vieles verbessern Dabei spüren wir und können. Wir alle wünschen uns, dass wissen: Krankheiten immer genauer erforscht Manche Möglichkei - und immer wirksamer behandelt wer - ten und Visionen der den können. Gentechnik und Genom - Bio- und Gehirnfor - forschung spielen dabei eine wichtige schung wie der Me- Rolle. dizin widersprechen unseren humanisti - Und dennoch: Fortschritt nach schen und christli - menschlichem Maß kennt seinen chen Wertvorstellun- Wert. gen, sie widerspre - chen unserem Bild Das Leben erinnert uns immer vom menschlichen wieder daran, dass wir Menschen Leben. endliche Wesen sind. Wenn wir so

AM 242 FORUM

Wirtschaft, der ra - müssen ihn mit Überzeugungskraft pide fortschreiten - und Glaubwürdigkeit führen. den weltweiten Vernetzung, aber Die zentrale Voraussetzung für auch der Bedro - einen erfolgreichen Dialog ist die ge - hung durch inter - genseitige Achtung und die Bereit - nationale Konflikte, schaft, aufeinander zuzugehen. Wer ist es dringlicher unsere demokratische Ordnung, wer denn je, dass Eu- unsere Werte von Freiheit, Recht und ropa als Wertege - Menschenwürde ablehnt, wer seinen meinschaft auftritt. Lebensanspruch zur Allgemeingültig - Es muss auf der keit erhebt, der kann nicht Partner im Bühne der Weltpoli - Dialog sein, der steht außerhalb des - tik klar Stellung be - sen, was in unserer Gesellschaft to - ziehen können. lerabel ist. Dies ist aber nur möglich, wenn es Papst Benedikt XVI. , das promi - sich seine Werte - nenteste Mitglied der katholischen tun, als wären unsere Möglichkeiten grundlage selbst Studentenvereine, hat als Kardinal - grenzenlos, überfordern wir uns. eingesteht und mit Selbstbewusst - dekan in seiner Predigt zu Beginn des Dann verlieren wir das menschliche sein nach außen vertritt. Konklaves vor der „Diktatur des Re - Maß. Dagegen brauchen wir Aufklä - lativismus “ gewarnt, die „nichts als rung im besten Sinn des Wortes. Denn wie will jemand, der nicht endgültig anerkennt und als Maßstab einmal seine eigene geistige Grund - nur das eigene Ich und seine Wün - Aufklärung richtet sich gleicher - lage (Gottesbezug) für wichtig genug sche gelten lässt. “ Um diesem immer maßen gegen irrationale Ängste und hält, um sie in seiner Verfassung auf - stärker um sich greifenden Relativis - apokalyptische Vorstellungen wie zunehmen, die daraus hervorgehen- mus entgegen zu wirken, müssen wir gegen naive technische Machbar - den Werte im Dialog mit Angehörigen zu einem festen gemeinsamen Wer - keitsphantasien. Wir müssen uns ge - anderer Kulturen und Religionen ver - tefundament zurückkehren. Und die - meinsam immer wieder neu darauf treten? ses Wertefundament bildet der verständigen, welche Richtung wir christliche Glaube, von dem aus dem Fortschritt geben wollen. Wir Unsere Zurückhaltung wird uns unser Bild vom Menschen geprägt ist. müssen immer wieder von Neuem als Schwäche ausgelegt und erhöht entscheiden, welche Grenzen wir weder die Attraktivität unseres Ge - Denn zu den zentralen abendlän - überschreiten und welche Grenzen sellschaftsmodells noch verbessert dischen Werten wie Menschenwürde, wir akzeptieren wollen. Wir müssen sie unsere Chancen, unseren Ansich - Freiheit, soziale Verpflichtung und immer wieder abwägen, welche ten in der Welt Geltung zu verschaf - Ehrfurcht vor dem unerforschlichen Chancen unser Leben wirklich freier fen. Urgrund der Welt gibt es keine Alter - machen oder uns bloß anderen native. Sich mit Mut und Selbstbe - Zwängen unterwerfen. Zusammenführung und Koopera - wusstsein auch weiterhin für diese tion heißt immer auch Abgrenzung. Werte einzusetzen, ist ein zentraler Die Zukunft ist kein Schicksal. Wir Nur wenn wir uns klar sind, wer und Auftrag der katholischen Studenten - können die Zukunft gestalten mit was wir als Christen sind, wenn wir verbindungen in unserer Zeit. dem, was wir tun und mit dem, was uns entscheiden, unseren geistigen wir nicht tun. Dabei müssen wir die und kulturellen Austausch zu ver- Wenn wir so handeln, dürfen wir vielen und großen Möglichkeiten für tiefen und unsere spezifisch westlich- auf die Hilfe Gottes vertrauen und der einen Fortschritt und für ein Leben europäische Kultur zu pflegen, kön - Aufforderung folgen, die Goethe in nach menschlichem Maß nutzen. Die nen wir den Dialog erfolgreich führen. einer seiner letzten Verszeilen an canones dafür gibt uns das Christen - junge Menschen richtete: tum. Dabei brauchen wir auch hier „Wir heißen euch hoffen! “ mehr Standpunkt und weniger Belie - Der gesellschaftliche Wertekon - bigkeit. Denn Voraussetzung für sum in Europa ist untrennbar mit echte Toleranz ist ein eigener Stand - dem christlichen Menschenbild ver - punkt, der keine uneingeschränkten HANS ZEHETMAIR a knüpft. Der Glaube an die Bedeutung Zugeständnisse an andere erfordert. i d e p von Frieden und Freiheit, Demokratie Toleranz ist nicht Selbstaufgabe. Sie i Prof. Dr. Hans Zehet - k i

ist vielmehr das Zugeständnis an den w und Rechtstaatlichkeit war ein ent - : mair (72) war von e l l scheidender Impulsgeber für den Be - Anderen, sich an einer Diskussion ab - e 1993 bis 1998 Stell - u ginn des europäischen Einigungs- weichender Anschauungen zu beteili - Q vertretender Bayeri - prozesses. Nach zwei verheerenden gen und gemeinsam zu überlegen, scher Ministerpräsi- Weltkriegen lautete die Antwort auf welche der beiden Positionen die rich - dent und ist seit die Frage, wie diese Grundwerte dau - tige ist, ob beide gültig sind oder ob 2004 Vorsitzender erhaft gesichert werden könnten: am Ende eine dritte tragfähig er - der nach unserem „Europa “! scheint. Toleranz ist ein Arbeitsbegriff Kartellbruder be - und kein Genussbegriff. nannten Hanns-Seidel-Stiftung und Nach innen wie nach außen ist die des Rates für deutsche Rechtschrei - Besinnung auf unseren geistigen und Mit Toleranz im gerade skizzierten bung. philosophischen Hintergrund gebo - Selbstbewusstsein müssen wir den ten. Infolge der Globalisierung der Dialog mit dem Islam führen. Und wir

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Nochmals Maria Magdalena Zum Beitrag Kb Ferdinand Urbaneks in den Akademischen Monatsblättern 120-6/2008

gleiche nur das elegant-ironische se - dung beschreibt. Damit stellte sich miotische Vexierspiel in Umberto der historische Jesus vermutlich in Ecos Der Name der Rose mit der eine bereits vorhandene apokalypti - dumpfen Verschwörungstheorie in sche Traditionslinie, die Sexualität Browns Roman, der auf Michael Bai - nur für sich deutlich relativierte. Im gent und Richard Leigh zurückgreift. Gefolge dieser oft missverstandenen Dessen ungeachtet mag Brown einen jesuanischen Selbstverortung, die spannenden, gut lesbaren Roman ge - gerade im matthäischen Kontext schrieben haben, mehr aber auch keine Abwertung ehelicher Sexualität nicht. im Blick hatte, sondern eine be - wusste, freie Entscheidung der Per - Das heißt freilich nicht, dass son Jesu für die absolute Offenheit sich damit die von Kb Urbanek auf - Gott gegenüber, fanden sich im Ver - geworfenen Fragen augenblicklich er - lauf der Spätantike immer wieder As - übrigen. Dafür ist das Problem, wie keten, die ihre Heimat allesamt im kirchliche Christustradition und Se - nahöstlichen Raum oder in Ägypten xualität sich zueinander verhalten, hatten. So viel zur erhöhten sexuel - doch zu wichtig. Hier allerdings be - len Leidenschaft des Orientalen. ginnen bereits meine Schwierigkeiten mit Kb Urbaneks Thesen. So schreibt Kb Urbanek verknüpft dies nun er beispielsweise auf Seite 164: „Ist mit der weiterführenden Frage: „Was es da vorstellbar, dass er ganz ohne würde es dem Charakter des histori - eine Frau gelebt haben soll? Dazu als schen Menschen Jesus schaden, Orientale auch mit erhöhter sexueller wenn er eine Geliebte gehabt hätte “ Leidenschaft begabt. “ Das ist in der Nun, die Antwort ist relativ simpel: Tat eine merkwürdige Aussage. Erst einmal gar nichts, sofern es sich a i Glaubt Kb Urbanek allen Ernstes, Ori - nicht um eine Geliebte gehandelt d

e entalen seien von Natur aus oder aus hätte, also eine Frau, mit der er p i

k kulturellen Gründen sexuell leichter weder verheiratet noch verlobt war. i

w stimulierbar als abendländische Men - Und wir haben kein einziges antikes :

e schen? Edward Said würde hier – und Zeugnis, dass dem so gewesen wäre. l l

e kaum zu Unrecht – „Orientalismus “ Zwar teilen uns die synoptischen u wittern, also eine Konstruktion des Evangelien und Johannes einiges

Q „ Orientalen “ als des im Vergleich mit über seinen unkonventionellen Um - dem Europäer minderwertig Ande - gang gerade mit ausgestoßenen ren. Aber selbst wenn man Saids Po - Frauen (und Männern) mit, insbeson - sition nicht teilt, ist Kb Urbaneks Satz dere sein Prassen mit den Zöllnern mit Blick auf die historische Situation und Sündern oder seine Hinwendung der ersten nachchristlichen Jahrhun - zu Prostituierten oder Ehebrecherin - derte kaum zu halten. Nicht nur gab nen. Aber darüber hinaus erfahren es im apokalyptischen Judentum ra - wir nichts. Gerne wird eine Stelle aus Donatellos Maria Magdalena: dikalasketische Strömungen, zum dem apokryphen Philippusevange - Museum Opera del Duomo, Florenz Beispiel war Johannes der Täufer lium aus Nag Hammadi, in der Maria nach allem, was uns bekannt ist, un - Magdalena Jesus küsst, herangezo - Kb Urbanek tut Dan Browns verheiratet und im Zentrum des gen, um eine sexuelle Affäre Buch The da Vinci Code deutlich zu- essenischen Judentums standen as - der beiden zu konstruieren, aber die - viel Ehre an. Zum einen ist es als ketisch lebende Männer und Frauen, ses Evangelium entspringt der leib - Schlüsselroman unzulänglich, da die auch das gesellschaftlich-kulturelle feindlichen valentinianischen Gnosis Schlüssel partout nicht ins historische Umfeld, in dem Jesus von Nazareth und stammt überdies erst aus dem Schloss passen wollen. Der amerika - sich bewegte, war mit vielfältigsten späten zweiten oder frühen dritten nische Religionswissenschaftler Bart asketischen Strömungen und Moden nachchristlichen Jahrhundert. Es Ehrman hat in Truth and Fiction in regelrecht durchsetzt. Aline Rousselle taugt daher kaum als historischer The Da Vinci Code gleich reihenweise und Peter Brown haben etwa auf die Beleg, sondern hat einen ausgespro - schwerwiegende Fehler in Browns Leibfeindlichkeit des Neuplatonismus, chen spekulativen Charakter. Selbst Darstellung des Urchristentums des Manichäismus, der Medizin Ga - die antichristliche Polemik der frühen nachgewiesen. Zum anderen er - lens und einiger gnostischer Gruppen Jahrhunderte verzichtet auf sexuelle scheint mir Browns Fiktion gerade aufmerksam gemacht. Von Jesus sel - Andeutungen. Wir haben also erstens nicht der Postmoderne entsprungen ber dürfte das Wort von den Eunu - keinen historischen Beleg für sexuelle zu sein, sondern dem angelsächsi - chen um des Himmelreiches willen Aktivitäten Jesu, wir haben zweitens schen Antikatholizismus. Man ver - stammen, das in Mt. 19,12 überlie - ein asketisch-apokalyptisches Um - fert ist und mit dem er seine Sen - feld, dem er entstammte, und drit -

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tens hätten wir ein Problem mit sei - keinem Zeitpunkt seiner Existenz sondern auch die Freiheit, sich in ver - ner Glaubwürdigkeit als radikaler „nur Mensch “. Er war vom Beginn nunfthaften Akten des Willens zu sei - Wanderprediger und Exorzist, der das seiner Existenz an Gottmensch, sein ner Leiblichkeit und seiner Sexualität Nahen des endzeitlichen Gottesrei - personaler Existenzakt war der des zu verhalten. Genau dies aber ist der ches verkündete und sich selber mit göttlichen Logos, welcher die Kern von Askese und Keuschheit: Die einiger Wahrscheinlichkeit für den menschliche Natur ihrer Ganzheit Freiheit des Christenmenschen zu Messias hielt. In dieser Funktion rief nach angenommen hatte. Dies ist seinen natürlichen Inklinationen im er die Menschen seiner Zeit, allen nicht nur die Lehre der Konzilien und Kontext seines Strebens nach Heili - voran die Juden, zur Umkehr auf – des päpstlichen Lehramtes, wie sie gung. Aus diesem Grunde hat die Kir - und zwar zu einer echten Umkehr, die sich im Laufe der Konflikte mit den che immer recht daran getan, beide keine Bindungen mehr zuließ, nicht Ebioniten, Arianern und Nestorianern Wege, den der Ehe und den der As - einmal solche an Eltern und Familie. herausgebildet hat, sondern es ist kese, zu verkünden, so wie Jesus von Dies alles muss noch nicht gegen se - überdies der einzige Weg, das, was Nazareth es auch getan hat. Der Ver - xuelle Beziehungen zu einer (oder uns die Evangelien über den histori - zicht auf einen der beiden Wege mehreren) Frauen sprechen. Da wir schen Jesus und den Glauben der würde entweder in mönchischem Eli - aber keine Zeugnisse einer Verlobung nachösterlichen Gemeinden über sei - tedenken oder in säkularer Verfla - oder Ehe haben, hätten wir unter den nen Lebensweg mitteilen wollen, chung enden. kulturellen Bedingungen des Frühju - sinnvoll begrifflich zu fassen. Zwar ist Prof. Dr. Michael Hochgeschwender dentums, in denen Jesus von Naza - es korrekt, daß – anders als Dan (Rh-F, Ta, Bar, Al) reth sich bewegte und in deren Brown es suggeriert – die synopti - Kontext er seinen messianischen Auf - schen Evangelien (Mk, Lk und Mt) die AUS DEM SEKRETARIAT trag verstand, ein echtes Glaubwür - menschliche Natur des auf Erden digkeitsproblem. Umkehr bedeutete wandelnden Gottmenschen stärker heilig zu werden, wie Gott, der Vater, betonen als die paulinisch-johannei - DEN MEHRWERT KV RICHTIG heilig war. Dies aber hatte seelische sche Tradition (um von den Apokry - NUTZEN! und leibliche Folgen, die durch die phen zu schweigen), die zum einen Torah, die immer mehr war als nur sehr alt und zum anderen ausgespro - Als Verbandsmitglied erhalten Sie die Gesetz in einem legalistischen Sinne, chen logoszentriert ist, aber in der Kundennummer (CDP-Nr. 649860). definiert waren. Mit Blick auf Sexua - Gesamtschau wird man der Überlie - Diese finden Sie auch auf der Rück - lität aber bedeutete dieses Verständ - ferung nicht gerecht, wenn man in seite Ihrer KV-Karte. nis, dass eine recht verstandene Jesus Christus „nur “ den Menschen Bitte geben Sie bei jeder Buchung die Sexualität nur innerhalb einer Ehe re - sieht. Wenn dem aber so ist, wäre KV-CDP-Nummer an, so dass Sie spektive nach einer verbindlich ge - tatsächlich, und Kb Urbanek spricht immer in den Genuss der vereinbar - dachten Verlobung vollzogen werden dies auch an, die Gefahr sehr groß, ten Vertragskonditionen kommen. konnte, alles andere galt als Unzucht dass das kosmisch-soteriologische und damit als Verfehlung gegenüber Drama der Inkarnation des göttlichen Ausserdem finden Sie anbei einen dem Heiligkeitsanspruch der endzeit - Wortes gar zu sehr in die Nähe paga - Upgrade-PC Code, der Sie dazu be - lichen Umkehr. In genau diesem ner Gottesbilder gerückt würde, rechtigt, bei Ihrer ersten Anmietung Punkt aber hat Jesus von Nazareth, wenn der Christus Kinder gezeugt eine Fahrzeugkategorie höher zu fah - bei aller Souveränität im Umgang mit hätte. Allerdings ist dies bestenfalls ren als Sie bezahlen. den Vorschriften der Torah, nie auch ein Konvenienzargument, ansonsten nur ein Deut nachgegeben. Ganz im gilt das, was ich bereits oben zum hi - Ihr Aufstieg in die nächsthöhere Gegenteil, seine Aussagen zur Un - storischen Jesus im Sinne der histo - Fahrzeugklasse! PC Code: 208 235 zucht und zum Ehebruch nicht nur in risch-kritischen Exegese gesagt ha- der Bergpredigt verschärften das be. Nur nebenbei sei bemerkt, dass Um den Upgrade Gutschein nutzen zu Verständnis heiligmäßiger Sexualität . ein erotisch liebender Gott insofern können, ist es unbedingt notwendig, Jesus war gekommen, das Gesetz zu konzeptionelle Schwierigkeiten berei - den Gutschein aus der AM bzw. einen erfüllen, nicht es aufzuheben. Welche ten würde, als in der platonischen Ausdruck von der auf der Homepage Glaubwürdigkeit aber hätte er ge - Begrifflichkeit der Eros stets Aus - befindlichen PDF mitzubringen. habt, wenn er seinen eigenen Inten - druck des Strebens nach etwas ist, Wenn Sie Ihr Fahrzeug abholen, hal - tionen zuwider, eine normativ uner- das einem abgeht, man denke nur an ten Sie bitte Ihren Führerschein, Per - laubte sexuelle Beziehung eingegan - den Kunstmythos des androgynen sonalausweis oder Paß und eine von gen wäre. Das würde ihn auf eine Urmenschen. Ein Gott, dem etwas Hertz anerkannte Kreditkarte bereit. Ebene mit all jenen US-amerikani - fehlt, ist aber kein Gott mehr. schen Predigern fundamentalistischer Provenienz stellen, die Heiligkeit pre - Ich teile mit Kb Urbanek voll - digen, aber Ehebruch und Steuerhin - kommen die Überzeugung, dass Se - Upgrade Gutschein für Deutschland terziehung leben, oder mit jenen xualität integral zur menschlichen Ihr Aufstieg in die nächst höhere Fahrzeugklasse. katholischen Priestern, die sich in den Natur gehört. Dies bedeutet aber vergangenen Jahrzehnten an Kindern auch, dass sie, wie Kb Urbanek eben - PC Code: 208 235 vergangen haben. falls hervorhebt, „vom Geist gesteu - Dieser Gutschein gilt für ein Upgrade bei Ihrer nächsten Anmietung in Deutsch land im ert werden muss. Erst dann, als Rahmen des Verbandsprogrammes. Das bedeutet für Sie, daß Sie eine PKW-Fahrzeug- “ kategorie höher fahren als Sie bezahlen. Kb Urbanek bemerkt schließlich Ausdruck leiblicher und geistiger Ziel - Bitte geben Sie bei der Reservierung Ihre CDP-Nummer (siehe Mitgliedskarte) und auf Seite 165: „Auf Erden war Jesus setzungen, kann sie der Forderung Ihren PC Code an. Bei der Fahrzeug ab holung übergeben Sie diesen Upgrade-Gutschein bitte an einen Hertz-Mitarbeiter. zunächst einmal nur Mensch. Dies nach Heiligkeit entsprechen. Damit “ Weitere Bedingungen entnehmen Sie bitte der Rückseite. muss ein gravierendes Mißverständ - aber fällt sie auch in den Bereich Der Gutschein ist gültig bis 31.12.2009 nis sein, denn nach christlicher Auf - christlicher Freiheit, das heißt der fassung war Jesus Christus zu Christ hat nicht nur die Möglichkeit,

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Priesterweihe vor 75 Jahren Erinnerungen an Bernhard Mehring

der Eucharistie an St. Lamberti und tätig, um vielen verwundeten und St. Jakobi. sterbenden Soldaten mit seinem Zusätzlich hatte ihn der Bischof Segen beizustehen. von Münster 1956 zum (letzten) Rek - Wenn wir heute an die liebens - tor der früheren Gymnasialkirche St. würdige Persönlichkeit dieses unver - Ignatius berufen, ehe diese ehema - wechselbaren Münsterländers erinn- lige Jesuitenkirche an die Evangeli - ern, so denken wir zugleich an sein sche Kirchengemeinde Coesfeld Pflichtbewusstsein, sein Gerechtig - übertragen wurde. keitsempfinden und seine Treue. Der Geistliche Oberstudienrat Lehre und Wissenschaft von der Bernhard Mehring suchte nicht die Bernhard Mehring, AH des K.St.V. Erziehung bedeuteten für Bernhard laute Öffentlichkeit, wirkte aber in Cimbria-Münster und des K.St.V. Mehring stets Unterstützung und För - seiner stillen Bescheidenheit und mit Carolingia-Fribourg/Schweiz, derung der Jugend, um diese in gei - persönlicher Ausstrahlung um so vorbildlicher Seelsorger und be - stiger und charakterlicher Entwick- nachhaltiger – bis heute. liebter Pädagoge, vor zehn Jah - lung zu befähiigen, sich als selbstän - Jürgen Fischer (Bsg, Rh-D, Gm) ren im gesegneten Alter von 91 dige Menschen sozial zu verhalten Jahren in Coesfeld verstorben , und eigenverantwortlich zu handeln. hätte in diesem Jahr sein 75. Aus seiner Sicht war die Frage nach Priesterjubiläum begehen kön - Bildung und Erziehung immer schon Pius XII. bald ein Seliger? nen. die wirkliche, die eigentliche Gerech - Der KV-Zirkel Coesfeld, um des - tigkeitsfrage, die eine humane Ge - Papst Benedikt XVI., sen Bildungsarbeit er sich besonders sellschaft (sich) stellen muss. unser Kartellbruder, in den 50er und 60er Jahren verdient Dies bedeutete für den Seelsorger hat in einer Gedenk - gemacht hat, hat daher in einem in ihm eine verlässliche geistliche Be - messe an Papst Pius Festgottesdienst am 26. August 2008 gleitung des Einzelnen bei dessen in - XII. erinnert, der vor in der St. Lamberti-Kirche in Coesfeld dividueller ethisch begründbarer 50 Jahren gestorben seiner gedacht. Die Eucharistie zele - Lebensführung. Dem Priester Bern - und dessen Selig - brierten seine früheren Schüler Prof. hard Mehring lag vor allem am Her - sprechungsverfahren Dr. theol. Ernst Dassmann, Josef Hil - zen, seinen Schülern ein solides abgeschlossen ist. Er debrandt und Klaus Lammers . Glaubensverständnis zu vermitteln, ist dem KV als Eh - Der AHV Cimbria war mit seinem um bei klarem eigenen Standpunkt renmitglied der As - Philistersenior Rochus Schmitz ver - den Anfechtungen des Alltags ge - kania in Berlin treten . Zwei weitere Schüler, der Alt- wachsen sein zu können . verbunden. Abt des Klosters Gerleve Dr. Clemens Bildung und Erziehung haben Sein Andenken ist heute umstrit - Schmeing OSB, und der aus Rosen - schon immer den Anspruch auf per - ten. Ihm wird vorgeworfen, zum Ho - dahl-Osterwick stammende jetzige sonale Identität und Autorität erho - locaust geschwiegen zu haben. Bischof von Aachen, Dr. Heinrich ben, wie sie bei Bernhard Mehring Dagegen wird angeführt, dass die En - Mussinghoff, waren um Grußworte aus seinem umfangreichen Wissen – zyklika „Mit brennender Sorge “ des gebeten worden . Schließlich wirkte er studierte neben Theologie zeitwei - Papst Pius XI. von ihm weitgehend Bernhard Mehring mehr als 50 Jahre lig auch Philosophie, Geschichte, He - verfasst worden ist. Sie verurteilte in in Coesfeld – als Lehrer am Gymna - bräisch und Englisch - und aus seiner scharfer Form die Rassenlehre der sium Nepomucenum, in begleitender ansteckenden, weil überzeugenden Nationalsozialisten. In der Weih - Fürsorge der Kranken im St. Vincenz- Menschlichkeit erwuchsen . nachtsansprache von 1942 hat Pius Hospital sowie in regelmäßiger Feier Nach Beendigung seiner Studien XII. davon gesprochen, dass Hun - und dem Empfang der derttausende umgebracht würden, Priesterweihe im Hohen einzig allein, weil sie zu einem be - Dom zu Münster im Au - stimmten Volk gehörten. Dass der gust 1933 konnte Bern - Papst nicht noch deutlicher wurde, hard Mehring allerdings hängt damit zusammen, dass er zur unter der damals begin - politischen Neutralität verpflichtet nenden nationalsozialisti - war und ein flammender Protest wohl schen Willkürherrschaft, nur zu einer Verschärfung der Situa - die er von Anfang an zu - tion geführt hätte. Die Auswirkungen tiefst ablehnte, nicht - wie des Hirtenschreibens der niederländi - ursprünglich geplant - an schen Bischöfe gegen die Judende - eine berufliche Tätigkeit portation 1942 wird als Beispiel dafür im Schuldienst denken. In genannt. Benedikt XVI. wies in seiner persönlicher Konsequenz Ansprache darauf hin, Pius XII. habe war er während 1940 bis „oft im Stillen und Geheimen gehan - 1945 als Lazarett- und delt, um eine möglichst große Anzahl Festgottesdienst am Tage des diamantenen Priester- schließlich Divisionspfar - von Juden retten zu können “. jubiläums am 6. August 1993 rer in der Militärseelsorge L.G.

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Brandenburg - ein Bundesland im Wandel 19.-23. April 2009 ZUR PERSON

Ein mutiger Menschenfreund Ein KVer rettet die Kölner Tora-Rolle

Es ist die Nacht vom 9. auf den 10. November 1938. Überall im Reich brennen die jüdischen Synagogen. Reichspropagandaminister Joseph Goebbels verkündet, die grauenvollen antisemitischen Ausschreitun - gen seien Zeichen des Volkszorns. In Wirklichkeit sind die Brandstiftungen an den jüdischen Gotteshäu - sern und die Ausschreitungen gegen die jüdischen Mitbürger von der in München zum Gedenken an den 9. November 1923 versammelten NS-Führung angeordnet und gesteuert. Die örtlichen SA-Gruppen sind die ausführenden Organe. Den Feuerwehren ist das Löschen nur dort erlaubt, wo „arischer “ Besitz durch die Brände gefährdet sein könnte. So fallen die meisten Synagogen in Schutt und Asche. In Mönchen - gladbach bleibt nur der Schlüssel erhalten. Als einzige Synagoge im Rheinland bleibt die in Stommeln ste - hen, weil sie zuvor in einen Schweinestall umgewandelt worden war.

Auch das Kölner jüdische Gottes - deutliche Spuren im Stadtbild. Die Alpen, zurückzugeben. Die durch das haus in der Glockengasse, das als Synagogen in der Glockengasse und Feuer stark beschädigte Tora-Rolle eines der schönsten des Rheinlands in der Roonstraße brannten aus, die durfte jedoch im Gottesdienst nicht galt und vom ehemaligen Dombau - in der St. Apernstraße wurde demo - mehr benutzt werden. Stattdessen meister Ernst Friedrich Zwirner im liert. In den Vororten Deutz und Mül - wurde sie in der nach dem Krieg er - neo-islamischen Stil erbaut worden heim wurden die Synagogen ver- richteten Synagoge auf der Roon - war, wird in der Reichspogromnacht wüstet, die erst 1927 eingeweihte straße in einer Vitrine ausgestellt und völlig zerstört. Synagoge zusammen mit dem Ge - nach dem Besuch von Papst Benedikt Morgens um vier Uhr hatte die meindehaus niedergebrannt. Nach XVI. mit finanzieller Hilfe des Kölner Brandstiftung in den Synagogen und Experten-Schätzungen gingen da - Erzbistums in Jerusalem aufwändig Bethäusern begonnen, ab sechs Uhr mals reichsweit etwas 15.000 Tora- restauriert und am 9. November die Zerstörung und Plünderung von Rollen verloren. 2007 in einer feierlichen Zeremonie Läden und Häusern. Etwa 800 jüdi - In Köln wurde die in den Jahren der Kölner jüdischen Gemeinde über - sche Männer wurden von der Kölner 1902/1903 entstandene Tora-Rolle geben. Gestapo verhaftet und ins KZ Dachau der Synagoge in der Glockengasse „Hier wird nicht nur die Bibel der gebracht. Das Pogrom hinterließ gerettet. Die oft als Grundlage und Juden zerstört, sondern auch die Herzstück der jüdischen Religion be - Bibel der Christen. Es ist die gleiche, zeichnete Tora enthält die fünf Bü - nämlich das Alte Testament “, so soll cher Mose. Gustav Meinertz seine mutige Tat Es war der KVer Prälat Gu - später erklärt haben. Gustav Mei - stav Meinertz, EM der Winfridia, der nertz wohnte damals in der Steinfel - im Alter von 65 Jahren die politisch der Gasse 17, wo auch heute noch und menschlich mutige Tat voll - der Deutsche Verein vom Heiligen brachte und aus dem jüdischen Got - Land seine Geschäftsstelle hat, un - teshaus in der Glockengasse die weit der Synagoge in der Glocken - Tora-Rolle rettete. Trotz Hunderter gasse am Ort des heutigen Opern- SA-Leute und einer riesigen Men - hauses. schenmenge sei Gustav Meinertz in Wer war Prälat Gustav Meinertz? die brennende Synagoge gestürzt – Am 21. August 1873 in Berlin gebo - so der inzwischen verstorbene Ernst ren, kam er kurz darauf mit seiner Simon, dessen Vater der letzte Rab - Familie nach Aachen. 1897 empfing biner der Synagoge in Köln-Deutz ge - Gustav Meinertz im Kölner Dom die wesen ist. Gustav Meinertz habe die Priesterweihe. Über dreißig Jahre Tora-Rolle aus der brennenden Syn - wirkte er als Kaplan und Pfarrer in agoge herausgeholt und dann unbe - der Gemeindeseelsorge. Seine letzte helligt nach Hause bringen können, Pfarrstelle war bis 1931 St. Severin wo er sie bis nach dem Kriege ver - in Köln. In diesem Jahr wurde er Di - steckt hielt, um sie der am 29. April özesandirektor des Päpstlichen Wer - Die Kölner Synagoge in der 1945 neu gegründeten jüdischen Ge - kes der Glaubensverbreitung, 1935 Glockengasse meinde, der ältesten nördlich der Diözesandirektor des Opus Sancti

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Petri, das seit 1922 die Förderung Auch dem Kölner KV stand Prälat merkt, dass der Kardinal zum Segen des einheimischen Klerus in den Mis - Gustav Meinertz nahe, wie eine Be - anhob, zum Segen mit der Mon - sionsländern zur Aufgabe hatte. Im gebenheit während der Fronleich - stranz. Wir hatten große Freude selben Jahr wurde er am 1. Juni zum namsprozession Anfang der 50er daran .“ Generalsekretär des Deutschen Ver - Jahre deutlich macht: „Wir von der Gustav Meinertz starb im Alter eins vom Heiligen Land ernannt und Winfridia standen auf der Südplatte von 86 Jahren am 11. September blieb dies bis 1959. 1937 erfolgte die des Domes. Es war der Schlussgot - 1959, dem Jahr, in dem die heutige Ernennung zum Kanzler der Deut - tesdienst mit dem sakramentalen Kölner Synagoge wieder errichtet schen Statthalterei vom Heiligen Segen durch den damaligen Kardinal und eröffnet worden war. In einem Grab, 1950 wurde Gustav Meinertz Josef Frings. Per Zufall sah Gustav Nachruf wird er als „Menschen - Komtur des Ordens und erhielt kurz Meinertz, der mit höheren Geistlichen freund “ , der „in hervorragender vor seinem Tode das Großkreuz sowie oben stand, unsere Gruppe und Weise Gottesdienst und weltliche Ar - die Ehrenkanzlerwürde. Papst Pius winkte ihr zu. Er machte ein Zeichen, beit als Einheit des christlichen Le - XII. verlieh ihm 1941 den Ehrentitel ein Glas zum Munde führend, das bens empfunden habe “, charakterie- Monsignore und 1951 den Titel Prä - heißt: anschließend gehen wir einen siert. lat. trinken. Meinertz hatte nicht be - Hans-Walter Fußangel (Un)

Kb Götz Freiherr v. Pölnitz (1906 - 1967) und die nationalsozialistische Gleichschaltung

Prof. Dr. phil. Götz Frhr. von Pöl - wortlicher Schriftleiter übernommen. und Führung hereinzunehmen “ (4) . nitz (Rh-B), geboren am 11. Dezem - Sein langjähriger Vorgänger Martin Im Lebenslauf (s.o.) des ab 1935 ber 1906, studierte in München, Luible durfte bloß Geschäftsführender habilitierten Historikers v. Pölnitz fällt promovierte dort in Geschichte, Schriftleiter sein. So konnte 1932 auf, dass seine akademische Lauf - wurde zum Wintersemester 1934/35 „nur noch Marx als Vertreter der bahn im Nationalsozialismus – entge - Lehrbeauftragter für dieses Fach und alten Generation gelten “ (3) . Die Rolle, gen allem, was man erwarten könnte habilitierte sich auch in München die von Pölnitz und andere bei der – keineswegs kometenhaft verlief. Er 1935 für Mittlere und Neuere Ge - Annäherung des KV an den National - wurde unter den Nationalsozialisten schichte. Er erhielt eine Dozentur und sozialistischen Deutschen Studenten - nicht einmal außerplanmäßiger Pro - wurde auch Leiter des Münchner Uni - fessor. 1935 stand der Privatdozent versitätsarchivs (1) und des Augsbur - an erster Stelle der Berufungsliste, ger Fugger-Archivs. Ab 1942 dozierte als in München der Lehrstuhl für Mitt - er Mittlere und Neuere Geschichte, lere Geschichte besetzt werden Wirtschafts- und Kulturgeschichte in sollte. Doch kam v. Pölnitz nicht zum Erlangen. Erst 1952 erlangte er in Zuge. Der Grund soll seine Tätigkeit München eine außerplanmäßige Pro - beim KV gewesen sein. Als Walther fessur, eine ordentliche 1954 an der Wüst, Rektor der Münchner Universi - Philosophisch-Theologischen Hoch - tät, ihn 1942 an die Reichsuniversität schule in Dillingen/Donau, danach an Straßburg vermitteln wollte, schrieb der Universität Erlangen-Nürnberg. der dortige Dekan noch zu diesem Er bekleidete zahlreiche Ehrenäm - späten Zeitpunkt, dass v. Pölnitz ter und erhielt manche Ehrung: Gol - „durch seine führende Tätigkeit im a

i (5) dene Willibald-Pirckheimer-Medaille, d KV doch sehr belastet sei “ . e p Mitgliedschaft in der Historischen i Die letzte Ausgabe der von ihm k i

Kommission der Bayerischen Akade - w verantworteten Akademischen Mo - : e l mie der Wissenschaften, Vorsitzender l natsblätter (August 1935) enthielt e u

der Arbeitsgemeinschaft deutscher Q unter anderem folgende Beiträge: Wohltätigkeits-, Erziehungs- und Kul - turstiftungen, Vorsitzender des Ge - - Von der Idee des Reiches samtverbands deutscher Geschichts- Das Familienwappen der von Pölnitz - Luftgefahr und Luftschutz und Altertumsvereine. - Volkspolitische Erziehung in der Hans Jürgen Rösgen berichtet in bund und dann bei der Gleich- Wehrmacht seiner Dissertation (2) : „1932 fand an schaltung spielten, erscheint – aus - Die militärische Jugendausbildung der Verbandsspitze des KV ein um - heutiger Sicht – unrühmlich. in Frankreich fangreicher Personalwechsel statt. Am 24. April 1933 schrieb v. Pöl - - Militärische Jugenderziehung in Vorsitzender des Philisterausschusses nitz an seinen Bundesbruder Johan - Italien wurde der ehemalige Reichskanzler nes Frhr. v. Wrede, der am 2. Mai den - Volksdeutsche Ostschau des Zentrums, ... Ver - Vorsitzenden des Philisterausschus - - Die Hochschule im neuen Reich bandsgeschäftsführer wurde Paul ses, Wilhelm Marx, stürzen sollte: „Es - Die Korporationsidee im national- Franken und Vorortspräsident Kon - gilt eine offizielle Persönlichkeit der sozialistischen Reich stantin Hank. “ Die Redaktion der NSDAP in den Verbandsrat, der die Dass Götz Frhr. v. Pölnitz mit Akademischen Monatsblätter hatte eigentliche leitende Stelle heute und diesen und vielen ähnlichen Themen schon im Juni 1931 der erst 24-jäh - auch in Zukunft wohl darstellen wird, dem Verbandsorgan und damit dem rige Götz Frhr. v. Pölnitz als Verant - mit entsprechender Verantwortung ganzen Verband ein – vornehm aus-

249 AM ZUR PERSON

gedrückt – politisch zeitgemäßes Er - heits- und Freiheitsbewegung in der (3) Ebd. scheinungsbild verpasste, brachte ihn Münchner Studentenschaft 1826 – 1850 (4) Abgedr. bei: H. Schlömer, Die Gleich - persönlich offenbar nicht weiter. Auch (Diss. phil., 1930); Die Matrikel der Lud - schaltung des KV im Frühjahr 1933, in: F. nicht den KV. Am 20. November 1935 wig-Maximilians-Universität Ingolstadt- Golücke (Hrsg.), Korporationen und Na - wurde er trotz aller Anpassung an die Landshut-München (3 Bde., 1937-42); tionalsozialismus, Schernfeld o.J. [1989], neue Zeit zwangsaufgelöst Denkmale und Dokumente zur Geschichte p. 55; vgl. ferner: Rösgen, a.a.O., pp. 129 der Ludwig-Maximilians-Universität Mün - f. Anmerkungen: chen (1942). (5) M. Schreiber, Walter Wüst - Dekan und (1) Wenig bekannt ist die Tatsache, dass v. (2) H. J. Rösgen, Die Auflösung der katho - Rektor der Universität München 1935- Pölnitz auch universitäts- und studenten - lischen Studentenverbände im Dritten 1945, München 2008 [Diss. phil. ] geschichtlich arbeitete: Die deutsche Ein - Reich, Bochum 1995, p. 51.[Diss. phil.] S. Koß (Gro-Lu, Rh-D, Pr)

Hohes juristisches Niveau Kb Dr. Wilderich Fehrmann (Tsk-Mon, Mk)

Das Telefongespräch, das er nach dem Tode eines Conabiturienten, Bun - desbruders und Freundes mit dessen Ehefrau führte, endete mitten im Gespräch. Der Herrgott hatte ihm den Hörer aus der Hand genommen. Er befand sich auf der von ihm gern besuchten Insel Juist. Die Nach - richt von seinem plötzlichen Tod verbreitete sich auf Juist schnell und wenig später ebenso schnell in Münster.

Wilderich Fehrmann war ein Mann ten legte er 1953 in Hamm die erste nia-Monasteria und Markomannia mit vielen hochgeschätzten Eigen - Staatsprüfung ab und 1957 in Düs - wieder zusammenfanden. Das Zu - schaften. Er war ein beliebter Ge - seldorf die zweite. 1958 promovierte sammengehen beider Verbindungen sprächspartner. Er hatte immer etwas er zum Dr. jur. seit dem 1. Januar 2003 ist vor - auszusagen, mal ernst, mal heiter, nehmlich sein Verdienst. Seine Fest - und dies gegenüber jedermann. Auch Seinen Berufsweg begann Wilde - rede zu diesem Anlass, in der er auf konnte er zu dieser und jener Sache rich Fehrmann als städtischer Rechts - die gemeinsamen Wurzeln beider kritisch sein, verletzend aber nie. rat in Münster, dann als Leiter des Korporationen einging, ist den Bun - Seine besonders bewundernswerte Rechtsamtes in Paderborn, 1963 desbrüdern in lebhafter Erinnerung. Seite war, ein Mann des Ausgleichs zu kehrte er nach Münster zurück, um In Anerkennung seiner Verdienste sein. Audiatur et altera pars - diesen seinen Dienst beim Verwaltungsge - wurde er im Jahre darauf zum Ehren - Leitspruch darf man ihm nachsagen: richt anzutreten. 1970 wechselte er philister der Markomannia ernannt. als Richter wie im persönlichen Ge - zum Oberverwaltungsgericht Mün - Sein vielfältiges Engagement wurde spräch. Er liebte die Geselligkeit und ster, wurde 1974 zum Vorsitzenden in einem Festakt gewürdigt. vermochte mit seinem originellen wie Richter ernannt und 1975 zum Vize - feinsinnigen Humor Gespräche au - präsidenten des Oberverwaltungsge - Ich war nicht nur Wilderich Fehr - ßerordentlich unterhaltsam zu ma - richts und wurde damit zugleich kraft manns langjähriger Weggefährte; chen. Wilderich Fehrmann war ein Amtes stellvertretendes Mitglied des uns verband seit Sexta auf dem Pau - Freund der Literatur und der Künste, Verfassungsgerichtshofes, des höch - linum (1939) enge Freundschaft. Ich vornehmlich der bildenden Kunst und sten Gerichts des Landes Nordrhein- habe ihm viel zu verdanken. Mit Rat der Musik. Westfalen. und Tat stand er mir stets zur Seite. Seiner Anregung folgend nehme ich Er wurde am 12. September 1928 Auf hohem juristischen Niveau seit 1963 an den jährlichen Karfrei - in Münster geboren, wo er aufwuchs vermochte er Lösungen zu finden, die tagsgängen nach Telgte teil, was mir, und seine Schulzeit verbrachte. 1949 für die Parteien einsichtig, akzep - der ich außerhalb Münsters studierte, bestand er am Gymnasium Paulinum tanzfähig und konsensstiftend waren. die Ehrenphilisterschaft der Tuisko - das Abitur. Die Abiturientia wählte ihn Im Richterdienst wie im persönlichen nia-Monasteria einbrachte. Oft sagte damals ohne Zögern zum Senior, ein Umgang zeichneten ihn Bescheiden - er mir, du musst lange leben und für Amt, das er bis zuletzt zur Freude heit, noble Zurückhaltung und uns alle die Orgel spielen. So geschah seiner Conabiturienten souverän aus - menschliche Fürsorge aus. es dann auch am 20.06.2008 zum füllte. Er war stolz, Pauliner zu sein Requiem in „seiner ” Schulkirche St. und ließ nicht nach, seine Verbun - Dr. Wilderich Fehrmann war ein Petri. Zelebrant war der Pauliner und denheit mit der Schule und den Alten treuer KVer. Hier war seine „Heimat ” Markomanne Domkapitular Monsig- Paulinern zu bekunden. So war es die Tuiskonia-Monasteria, in die er nore Martin Hülskamp, der ihm in sei - auch sein Wunsch, in „seiner ” Schul - 1950 eintrat und der er sich zeitle - ner Predigt ein allseits wohltuendes kirche, der Gymnasialkirche St. Petri, bens eng verbunden fühlte. Die Zei - würdiges Gedenken widmete. Dr. Wil - das Beerdigungsamt zu haben. chen der aktivenlosen Tuiskonia-Zeit derich Fehrmann starb am 12. Juni erkennend, setzte er sich dafür ein, 2008. Nach abschließendem Studium dass die seit 1952 nebeneinander Werner Schulze Buschhoff der Rechts- und Staatswissenschaf - existierenden Verbindungen Tuisko - (Bv, Arm, Mk, E.d.Tsk-Mon)

AM 250 WAS LIEST GERADE...

... Kb Siegfried Koß?

Ein Leserkommentar: „Einige Passagen des Buches ‘Generation doof` stimmten mich nachdenklich. Jedoch vertrete ich als Teil dieser ‘Generation doof` die Meinung, dass die ange- führten Beispiele überzogen sind und somit ein falsches Bild meiner Generation abgeben“ (Cand. med. dent., 27 J.).

Wie doof kann eine ganze Generation sein?

Die Verfasser von „Generation doof “, Es sei unterstellt: Die angeführten Stefan Bonner und Anne Weiss, ver - vielleicht 600 Fallbeispiele sind nicht stehen unter der von ihnen gemein - erfunden sondern real. Ihre Häufung ten Generation die heute 15- bis auf 300 Seiten schafft jedoch eine 45-Jährigen. Die besondere Pikante - nicht reale sondern konstruierte rie ist dabei: Sie selbst gehören zu Wirklichkeit, die so niemand erlebt. dieser gesellschaftlichen Großgruppe Realiter sind die Beispiele räumlich Stefan Bonner/Anne Weiss, Generation doof. und weisen süffisant vielmals darauf gestreut – sagen wir: über ganz Wie blöd sind wir eigentlich?, hin. Ihr Running Gag ist das „Wir “. Westdeutschland. Zeitlich sind sie ge - Bergisch Gladbach: Bastei Lübbe 2008, Die Autoren beziehen sich durchwegs staffelt – sagen wir: über eine 335 S., ISBN 978-3-404-60596-5 ein in die „Generation doof “ und er - Spanne von zehn Jahren, aus der höhen damit die Authentizität ihrer die Autoren sie gesammelt haben Darstellung. Gleichzeitig nähren sie mögen. So gesehen ist das Buch bis dargestellten Generation aus Mangel damit aber Zweifel an der Glaubwür - zum Ende nicht gerade langweilig – an Chancen ihre Heimat verlassen digkeit. Diese Spannung macht einen immerhin ist es sehr locker-flockig (müssen) und zum großen Teil im Teil des Lesereizes aus – trotz aller geschrieben - , aber aufgebläht. Ju - Westen mit Leistungswille, Zielstre - deprimierender Details. venile, adoleszente und jung-erwach - bigkeit, Fleiß, Durchhaltevermögen sene Hohlheit, Unbedarftheit, Torheit und Intelligenz ihr Glück gemacht. Der Untertitel lautet: „Wie blöd und Dummheit bis hin zu geistiger Man mag diese These zwischen Maas sind wir eigentlich? “ Ganz schön cle - Dünnbrettbohrerei rhetorisch aufge - und Elbe z.B. im Hotel- und Gaststät - ver! Beide sind nämlich Lektoren bei blasener Möchtegern-Manager sind tengewerbe überprüfen. Mir scheint: just jenem Publikumsverlag, in dem durch Unvoreingenommene heute Die „Generation doof “ ist ein Symp- ihr Buch erschienen ist. Das Verfah - nicht mehr zu übersehen. Aber: Über tom vorwiegend westdeutscher De - ren dient auch der Sicherung ihrer die Andersgeratenen derselben Ge - kadenz. Nein, Werkzeug der Autoren Arbeitsplätze. – Die Antinomie „blöd neration müsste zu „Generation doof “ ist nicht die messgenaue Schieblehre ja – clever auch “ durchzieht das eigentlich eine Gegendarstellung ge - sondern der grobe Kamm, über den ganze Taschenbuch mit seinen 335 schrieben werden. Erst das Ganze sie alles gleichscheren. Pauschalisie - Seiten. gäbe ein Bild der Wirklichkeit wieder. rung bedeutet aber nicht nur Unwis - senschaftlichkeit sondern auch Unge- Es ist mit all seiner Ironisierung In der Darstellung von Bonner rechtigkeit. und Karikierung eine echte Eulen- und Weiss findet sich weder ein spiegelei, ein trauriger Narrenspiegel struktureller Ansatz noch irgendeine Trotz aller diagnostischer Mängel unserer Zeit. Bonner und Weiss er - sozialwissenschaftliche Analyse. Das bleibt aber herauszustellen: Das von stellen ein Panoptikum aus im Buch bleibt rein deskriptive Phäno - Bonner und Weiss aufgezeigte Mor- Schnell-Kurs gebildeten Schönred - menologie, die dazu noch oberfläch - biditätssyndrom ist nicht länger nern und Vielschwätzern, von Mei - lich und schieflagig ist. Beispielsweise zu vertuschen oder – zum Beispiel stern der Selbstdarstellungs- und wird nicht unterschieden zwischen von philanthropischen Pädagogen – Verstellungskunst, von Sprechbla - West- und Ostdeutschen. Der Osten schönzureden. Die Autoren fordern sen-Bläsern – von Versagern. Das findet genau zwei Mal Erwähnung Remedur: „Wer das wahre Leben nur Schlusskapitel „Wie blöd sind wir (Prenzlauer Berg, S. 279, und Chem - noch aus dem Reality-TV kennt und denn nun wirklich? “ soll den Anschein nitz, S. 299). die aufregendsten Abende seines Da - einer ausgewogenen Beurteilung er - seins vor dem Fernseher erlebt, der wecken, ist aber mit fünf Seiten Text Seit 1989 haben aber zwischen hat ein Problem. Wer seine freie Zeit auffällig kurz. Alt- und Uckermark, Pasewalk und überwiegend mit dem Computer oder Plauen zigtausend Angehörige der der Spielkonsole verbringt und die

251 AM GLOSSE

Belegschaft eines Online-Wunderlan - der heute 45- bis 75-Jährigen voran. durch die Gnade einer frühen Geburt des besser kennt als die seiner Eck - Diese unterscheidet sich vielleicht im um zwei Generationen voraus sind, kneipe, hat ein ernstes Problem [...]. Ausmaß ihrer Mankos, aber kaum im dürften bei der Lektüre selbstkritisch Was wir nicht brauchen, ist ein gei - Wesen der Charakterdefizite von werden. – Das ist das Aufklärerische stiges Abstellgleis für Medienjunkies, ihren Zöglingen. Auch unter ihnen an dem Buch. bekennende Ballerspieler und Mara - gibt es genügend Materialisten, Kon - thon-Fernsehgucker. Gefragt sind sumisten, Hedonisten, Egoisten, Lehrer und Eltern, die Medienkompe - Schauspieler und Staatsparasiten. tenz vermitteln und zur multimedia - Gern zeigen sie mit dem Finger auf Noch ein Leserkommentar: len Selbständigkeit erziehen: Stecker die Jüngeren, die „Doofen “ – ihre „Schon heftig! Die jungen Men- raus, Leben rein “ (S. 330 f.). Kinder! Drei Finger derselben Hand schen werden es sehr schwer haben, weisen zurück auf sie selbst. Unaus - Ich sehe den Wert des Buchs in gesprochen stellen die Autoren auf im Leben zurechtzukommen – seinem aufklärerischen Impetus. Der jeder Seite und zwischen allen Zeilen aber ich glaube an die Wandelbar- „Generation doof “ der jetzt 15- bis die Frage: Welcher Eltern Kinder sind keit der Menschen!“ 45-Jährigen (nach dem Verständnis die „Doofen “ eigentlich? Selbst Groß - der Verfasser) ging die Generation eltern, die ja der „Generation doof “ (Franziskanerin, 79 J.)

Absegnen Es ist schon verwunderlich: Je stärker der Glauben zu - rückgeht, je deutlicher in Deutschland aus der Volkskirche eine Minderheitskirche wird, je häufiger wird ein Wort ge - braucht, das aus dem religiösen Umfeld stammt: Abseg - nen. Es ist inzwischen zum Unwort und zu einer Plattitüde verkommen und hat mit dem Segnen nichts mehr zu tun. Das hat bereits 1978 der Theologe Karl Friedrich Wigger - mann festgestellt. Inzwischen hat die Vokabel, die einmal nicht aus dem Englischen zu uns übergeschwappt ist, die Fernsehnachrichten, seriöse Zeitungen und wissenschaft - liche Publikationen erreicht. Da soll der Bundestag die „massive Überwachung der Telekommunikation abseg - nen “, da wird ein Aufsichtsrat „eine Fusion absegnen “, da sollen Kunden „Meilensteine absegnen “, da gibt es Männer, die „die Scheidung absegnen lassen “ wollen. Die FAZ meldet, Bauminister Tiefensee wolle das Quali - tätssiegel „Made in absegnen “, und Spiegel- Netzwelt berichtet, wenn der Papst eine Website mit seinem Namen ins Netz stellen wolle, dann müsse alles „eine katholische Oma absegnen “. Übrigens Netzwelt: Im sogenannten Web kommt „absegnen “ über 73.000 Mal vor. Warum das Wort eine solche Konjunktur hat, ist unge - klärt. Dabei gibt es eine Fülle von Synonymen: Billigen, beipflichten, einwilligen, gutheißen, zustimmen, sich an - schließen, akzeptieren und anderes mehr. Ursprünglich hatte das Wort einen anderen Sinn: Jacob Grimm erwähnt es in seiner 1835 fertig gestellten Deut - schen Mythologie und spricht vom Brauch, jemanden „die Krankheit abzusegnen “, was soviel bedeutet, wie etwas durch Segnen zu beseitigen. Er bezieht sich dabei auf den aus der Schweiz stammenden Gelehrten und Wunder - doktor Leonhard Thurneysser (1531-1595). Im Schweizer Günter Skodzki: Jacob ringt mit dem Engel (Projekt Bibel, 1. Buch Idiotikon ist das Lexem in dieser Bedeutung ebenfalls ver - Mose, No. 63) zeichnet, so dass man annehmen darf, dass es aus der Schweiz kommt und sinnverändert in die Hochsprache Immer wieder schön ist es, wenn nach einer religiösen übernommen worden ist. Feier der „Aaronitische Segen “ (4. Mose 6), den unser Sein heutiger inflatorischer Gebrauch zeigt deutlich, dass verstorbener Verbandsseelsorger Norbert Reus so liebte, die wenigsten Benutzer des Worts noch etwas vom Segen gesprochen wird: und seinem religiösen Sinn wissen. Wer weiß noch, dass „Der Herr segne dich und behüte dich. Gott den siebten Tag segnete, weil er an ihm ruhte von Er lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnä - allen seinen Werken, die er geschaffen hatte (1. Mose dig. 2,3), wer kennt noch die Episode, in der Jakob mit dem Er hebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden. “ Engel rang und sagte: „Ich lass dich nicht los, wenn du W. L. mich nicht segnest “ (1. Mose 32).

AM 252 NACHRICHTEN

Salzburg – dem Frau Prof. Dr. Barbara Gerl-Fal - Der KV wieder im das Zentrum der Welt kovitz über „Eros und Christentum - Zentralkomitee ein Spannungsfeld mit Zukunft? “ sprach. Diese von den korporations - Mit dieser Überschrift über - studentischen Verbänden angebotene Bei den Wahlen für das Zentralko - raschte „Die Welt “ ihre Leserschaft Veranstaltung war wie schon seit Jah - mitee der deutschen Katholiken am 2. August des Jahres. ren ein großer Erfolg. durch die Delegierten der katholi - Der Autor des Artikels, Ulrich Wein - Die nächste Hochschulwoche vom 2. schen Verbände ist nach einer Vakanz zierl, meinte damit Salzburg im Som - bis zum 9. August 2009 wird sich mit von vier Jahren wieder ein Vertreter mer, wenn es als Ort der Festspiele dem Thema „Weltordnungen “ befas - des KV in dieses Gremium gewählt zur „Glamour-Metropole “ wird. In - sen. W. L. worden. Es ist Kb Matthias Belafi wieweit die Salzburger Hochschulwo - (Arm, Ale). Er war 2001/2002 Vor - chen, die gleichzeitig seit mehr als 75 ortspräsident und ist zur Zeit Ge - Jahren stattfinden, davon profitieren, Zehn Prozent mehr BAföG schäftsführer der Kommission für sei dahin gestellt. Auf jeden Fall gesellschaftliche und soziale Fragen konnte 2008 die Zahl der studenti - bei der Deutschen Bischofskonferenz schen Teilnehmer gegenüber dem Seit dem 1. August 2008 können in Bonn. Zu einem späteren Zeit - Vorjahr, in dem die junge Hörerschaft mehr Studierende als bisher BAföG punkt werden wir die anderen KVer, bereits um mehr als 20 Prozent ge - erhalten , und alle Bezieher dieser die in diesem katholischen Laienrat, wachsen war, noch einmal um 22 Leistung erhalten vom Staat mehr der sich aus den Repräsentanten der Prozent gesteigert werden. Ohne Geld als bisher. Die Bedarfssätze für katholischen Verbände, Bewegungen, Zweifel hat zu diesem Erfolg neben Schüler und Studenten sind um zehn Initiativen und Organisationen, Ver - der hohen Wertschätzung des Genius Prozent angehoben worden. Der tretern der deutschen Diözesen und Loci, das bemerkenswerte Thema Höchstsatz der Förderung für einen Einzelpersönlichkeiten zusammen - (Lieben) und auch das große Enga - Studenten, der nicht bei seinen Eltern setzt und 230 Mitglieder hat, kurz gement einiger Studentenpfarrer bei - wohnt, erhöht sich vorstellen. L. getragen. Die Qualität der Vorle- damit von bisher 585 sungen, Kolloquien, Diskussionen Euro auf 643 Euro. und Workshops wurden bis auf eine Wer als Student bei Kreuzworträtsel AM120-6 Ausnahme hoch gelobt. Auch die Mit - den Eltern wohnt, wirkung der jungen Dominikanerin kann jetzt statt bisher Jordana Schmidt, die vor den gut be - 432 Euro maximal Als Gewinner unter den Einsendern suchten Messen eine Statio hielt, 473 Euro erhalten. Die des gelösten Kreuzworträtsels wurde fand viel Zustimmung. höheren Sätze gelten Kb Bruno Bergerfurth (Sv) ausgelost. für Neubewilligungen ab dem 1. August

2008, für alle anderen ab dem 1. Ok - KREUZWORTRÄTSEL

tober 2008. Wer einen 400-Euro-Job Unser Rätsel ausübt, muss sich die Einkünfte dar - Siegfried Koß Viele halten es für sinnvoll, Kreuzworträtsel zu lösen; wir freuen uns über jeden, der unser Rätsel löst und losen einen Satz KV-Lexikon unter den richtigen Einsendungen aus. Schickt Eure Lösungen an das KV-Se- kretariat in Marl. Einsendeschluss ist der 1. Oktober 2008.

aus künftig nicht mehr anrechnen 1) Reimt sich auf KVer und war einer. – 2) Menschen trinken es. – 3) Oxford hat 21 solcher Kollegen, Cambridge 18. – 4) Dort ist die Luft wärmer. – 5) Bedroht er die Menschheit? – 6) Dt. f. am. B-Z-B. – 7) Eine seiner Nächte wurde gefilmt. – 8) Nach Blick auf Nr. 2: und die übrigen Wesen? – 9) El caballo de un caballero. – 10) Größter Hörsaal und größtes Lesevergnügen. – 11) Nachname einer gewissen Alma. – 12) Für dt. Theologen eine Ehre, dort in Rom zu sein. – 13) Dem Ort am Rhein fehlt die Brücke und ein A. – 14) Abk. f. einen Major im Tierreich. – 15) Herkunftsland lassen. Die Förderung von Auslands - eines Münsteraner Germanen. – 16) Das Testament hat kein gläubiger Jude. – 17) Sie kann fatal sein. – 18) Bis 1989 soll es viele gegeben haben. – 19) Unerlässlich f. einen Berufsphotographen. – 20) Vogel m. sehr schwierig zu bestimmendem Geschlecht. – 21) Nr. 1 war keiner von dort. – 22) Kürzel einer Würzburger KV-Korporation. – 23) Information verstümmelt. – 24) Kurzform v. zusammengesetzten Namen m. d. althochdeutschen Wortteil wolf. – 25) Teil einer Kneipe. – 26) Notwendig in Bosnien-Herzegowina. – 27) Ist m. Nr. 5 befaßt. – 28) Es ist nicht dasselbe wie semestern ist ebenfalls erleichtert dies bei Erniedrigung/Erhöhung v. Stammtönen. – 29) Das Heilige an span. Städtenamen. – 30) Das gilt auch für Rät- selfreunde:„Many a toil must we bear ere we find it.“ Mit welchen zwei Wörtern hat Charles Kingsley hier „eine Müh- sal“ ausgedrückt? – 31) Kürzel einer päpstlichen Verbindung. – 32) Manch Großer ist ganz ... – 33) Mixture of smoke and fog. – 34) Heißt so, weil dort Bewegung ist. – 35) Dt. Universitätsstadt. – 36) Mancher glaubt, er würde es nicht, weil er Kreuzworträtsel löst. – 37) Vorname d. Cover-Lady d. AM 7/2007. – 38) Röm. Göttin d. Getreides. – 39) und verbessert worden. Griech. f. 10. – 40) Vorname einer dt. Schriftstellerin, die 1945 in Jerusalem starb. – 41) Very small room, e.g. for a monk in a monastery. – 42) Erster Buchstabe d. griech. Alphabets. – 43) Letzter Buchstabe d. griech. Alphabets. – 44) Fälschlich verwendeter Nachname d. Kaiserl. Hofhistorienmalers F.C. Remp (+ Wien, 1718). – 45) Frz. Abk. f. Päd- Wichtig ist auch die Anhebung agogische Hochschule. – 46) Schlechter als der Hl. Firminus (4-). – 47) Schluß. → → → → 43 36 40 37 5 47→ 17 → → →→ 42 27 → → der Freibeträge um acht Prozent für 39→ 2 4 46 → → → 38 7 41 → 3 →

die Eltern. Vater und Mutter dürfen 6 18 → →

44→ 13 14→

→ → Panoramablick vom Kapuzinerberg auf die 28 künftig bis zu 1555 Euro monatlich →→ 45 1 → 19→ 8 → 11 → Salzburger Altstadt, an der Salzach entlang verdienen, ohne dass dies die An - 20 9 → 10 →

35→→ 29 12

→ → der Rudolfskai sprüche auf BAföG schmälern würde. 23 34 → 15→→ 16

33 → 21 22 →

→ → Auch wenn die Eltern mehr verdie - 31 30 →→→24 26 Der diesjährige Preisträger des nen, kann sich ein Antrag lohnen, 32→ 25 → Theologischen Preises der Salzburger weil noch andere Vergünstigungen Hochschulwochen, der evangelische dazu gekommen sind. Durch diese Gelehrte Harding Meyer, hielt eine er - Maßnahme wird sich der Kreis der greifende Dankesrede, in der er dafür Geförderten voraussichtlich um ANZEIGE warb, das ökumenische Gespräch 100.000 Schüler und Studenten ver - nicht zu unterbrechen. größern. Die Bundesregierung rech - Zum dritten Mal wurden die Preise net mit Mehrkosten für den Traumhaft helle 1-Zimmer-Whg. des Publikums an junge Wissen - Bundeshaushalt in Höhe von mehr als in Uni-Nähe VON PRIVAT schaftler, die sich mit dem Jahres - 1,4 Milliarden Euro. thema beschäftigt hatten, verteilt. Weitere Informationen des (AH Rh-P) zu verkaufen, Bj. 1998, Eine Einrichtung, die sich bereits be - Bundesbildungsministeriums zu die - 27m 2 + Terrasse und Kellerraum, währt hat. ser Thematik gibt es im Internet € 70.000,00; ausführliches Exposé Die vielbeachtete Festrede unter www.das-neue-bafög.de . unter: hielt der Darsteller des Salzburger Je - Studierende können Anträge auf dermanns Peter Simonischek, der für BAföG bei den Studentenwerken stel - www.immobilienscout24.de - ein „ausverkauftes Haus “ sorgte. len. gz Scout-ID 46401112, Ebenfalls bis auf den letzten verfüg - Tel.: 0171/6236267 baren Platz gefüllt war der Hörsaal, in

253 AM NACHRICHTEN / TERMINKALENDER

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