GESCHICHTE DES ARABISCHEN SCHRIFTTUMS

B AN D IV

ALCHIMIE - CHEMIE BOTANIK - AGRIKULTUR B IS ca. 430 H.

VON

FUAT SEZGIN

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L E ID E N E. J. BRILL 1971 MEINEM LIEBEN FREUND Copyright igyi by E. J. Brill, Leiden, Netherlands. MATTHIAS SCHRAMM A ll rights reserved. No pari o f this book may he reproduced or translated in IN ALTER ANHÄNGLICHKEIT ZUGEEIGNET anyform, hy print, photoprint, microfilm or any other means without written permission from the puhlisher.

PRINTED IN GERMANY BY RHEINGOLD-DRUCKEREI MAINZ INHALTSVERZEICHNIS

Erstes Kapitel: Alchimie-Chemie ...... i I. Einführung ...... 3 II. Quellen Hermes ...... 31 Petesis oder Petasios ...... 44 Thaies ...... 45 P yth ag o ras...... 45 Agathodaimon ...... 47 Leukippos ...... 48 E m p e d o ld e s ...... 49 Demokrites ...... 49 ...... 51 Archelaos...... ‘. .... 54 Chimes ...... 54 Krates ...... 55 Markos ...... 57 Sesonq (?)...... 57 Armiyänüs oder Armlnus ...... 58 Asfidiyus (Asldepius)...... 58 Öämäsb al-IJakim ...... 59 ...... 60 M ufhaf al-§amä'a I I ...... 66 Andriyä oder Adriyänüs ...... \ ...... 66 , Afyäwus (?) a l-H a k lm ...... ' . . . . i . .' . . . . . 67 Äras al-IJakim ...... 68 Theodoros ...... 69 K le o p a t r a ...... 70 M a r i a ...... 70 Z o s im o s ...... ; 73 Apollonius von Tyana ...... · ...... 77 K . al-Hablb ...... i ...... 91 Azdätälis ...... 94 S o k ra te s ...... 94 Platon ...... 96 Aristoteles ...... 100 P o rp h yriu s...... 104 Mihrärls al-yaklm ...... 105 Sergios von R eä'ain ä ...... i 106 H e ra k le io s ...... : 107 Stephanos von Alexandria ...... X07 VIII INHALTSVERZEICHNIS INHALTSVERZEICHNIS IX

Mariyänus a r-R ä h ib ...... u o Abu 1-Isba* ‘Abdal'aziz b. T a m m ä m ...... 290 Qärün ( K o r a h ) ...... m al-Qädl ‘A b d a lg a b b ä r ...... 290 Sit (Seth) ...... Ibn M is k a w a ih ...... 291 Idris ...... “ 2 Abu 1-Hakim al-K äti...... 291 Teukros (TankalüSä) ...... “ 2 Mihyär a l-M ag ü sI...... 292 Äsaf b. Barahyä’ b. Kmü’Il ...... ; ...... n ? Abu ‘Abdallah b. B äk ü ya ...... 293 Biyün a l-B arah m l...... 1^7 Ta'wtd al-H äkim ...... 293 Sabbäh b. iJannä al-Hakim ...... ii8 al-M u fId ...... ' ...... 294 Tumtum a l-H in d l...... ii8 Säh R a z i n ...... 294 äl-lsrä’lll ...... · · ...... Wahb b. ö ä m i '...... 294 Abü Maslama a l-M ag rIti...... 294 III, Arabische Alchimisten und Chemiker (bis ca. 430 Higra) Ibn B iä rü n ...... 298 Hälid b. Yazld ...... · 12° Ahmad b. Yüsuf al-UmawI...... 299 a“l - A z d I ...... · 126 Muhammad al-Qumrl a s -S ü fi...... 299 liarb l a l- I iim y a r l...... 127 a r-R ä h ib ...... ^27 Zweites Kapitel: Botanik - A grikultur...... 301 Öa'far a s -S ä d iq ...... 128 I. Einführung ...... 303 a§-äaih al-Gazarl ...... 131 Sa'Id b. iJakam ...... 131 II. Quellen Öumhür al-Firangi...... 131 Demokritos ...... 310 H a t lia l- H in d i...... · 132 A risto te le s...... 312 Muäriq b. !5 a i y ä n ...... 132 Theophrast...... 313 Sufyän at-Tauri ...... · · 132 Dioskurides ...... 314 Gäbir b. l i a i y ä n ...... 132 Galen ...... 314 a) Das Leben Öäbirs ...... I 33 Anatolios ...... 314 b) Die Leistungen Öäbirs ...... 136 Apollonius von T y a n a ...... 315 c) Die Quellen ö ä b i r s ...... 150 Qustüs ...... 317 d) Rückbhck auf die Diskussion um Person und Werk von Öäbir 175 Das Buch der „Nabatäischen Landwirtschaft” ...... 318 e) Die Werke Öäbirs ...... 231 Y ah yä b. Hälid al-Barmakl ...... 269 III. Arabische Botaniker und Agronomen (bis ca. 430 Higra) al-Fadl b. Yahyä al-Barmakl ...... 270 Subail b. ‘A d r a ...... 330 Yahyä b. Abi Bakr al-Barmakl ...... 271 öäbir b. IJaiyän ...... 330 Sälim (oder Salm) al-H arränl...... 271 Abü ‘Amr a s - S a ib ä n l...... 331 al-Ma’mün ...... 272 Abü Z i y ä d ...... 331 Abu Sälim a l- B a s r l ...... 273 an-Nadr b. S u m a i l ...... 332 Du n - N ü n ...... 273 Abü Zaid a l- A n s ä r i...... 332 Butrus al-^akim a l- i h m i m l ...... 274 al-Asma‘I ...... 333 ‘Ubäd (Abu l-'Ubäd) ...... 274 Ibn al-A‘r ä b i ...... 334 ‘Umära al-Manüfl...... 274 Abü N asr...... 335 öa'far b. Ibrähim as-Süfi ...... 275 Ibn a s -S ik k it...... 335 al-öunaid ...... 275 Abü IJätim a s - S ig is tä n i...... 336 al-yalläg ...... 275 al-Ma’m ü n ...... 336 ar-RäzI...... 275 ‘Ali b. Rabban at-T ab ari...... 336 Ibn W ahSIya ...... 282 Ibn M ä s a w a ih ...... 337 Ibn U m a i l ...... ;..... 283 Hunain b. Ishäq...... 337 al-Färäbi ...... 288 Abfl Hanlfa ad-D inaw ari...... 338 a l-H w ä r iz m l...... 289 Ibn Q u t a ib a ...... 344 Abu 1-iJasan al-M alati...... 290 Ishäq b. ‘Im rä n ...... 344 X INHALTSVERZEICHNIS

Ishäq b. ^ u n ain ...... 344 Qustä b. L ü q ä ...... 344 ar-RäzI...... 345 Ibn al-öazzär ...... 345 Ibn ö u l§ u l...... , ...... 345 ‘All b. al-‘Abbäs al-Magüsi ...... 345 VORBEMERKUNGEN Ihwän as-Safä’ ...... 346

Literaturverzeichnis...... 347 Den vorliegenden Kapiteln über Alchimie-Chemie und Botanik- Nachträge ...... 354 Agrikultur seien hier einige Hinweise für den Leser und Benutzer vorangestellt. l u d i c e s ...... 357 Mein Dank für erwiesene Förderung und Unterstützung, den ich I. Autoren ...... 359 im Vorwort des dritten Bandes (mit den Kapiteln Medizin-Phar­ II. Büchertitel mazie und Zoologie-Tierheilkunde) zum Ausdruck gebracht habe, A. Arabische, syrische, persische, h e b r ä is c h e ...... · · 373 sowie die Bemerkungen zur Methode und zur Datierung umstritte­ B. G r ie c h is c h e ...... 392 ner Werke gelten auch für den vorliegenden Band. Ursprünglich C. Lateinische ...... 393 waren beide Bände als eine Einheit gedacht und wurden erst wäh­ III. Moderne Verfasser, Herausgeber, Bearbeiter ...... 395 rend des Druckes geteilt. Das Verzeichnis der benutzten Kataloge und der Handschriftenbestände findet sich im ersten Band (S. 706- Berichtigungen ...... 399 772) und wird im dritten Band (S. 391-410) ergänzt. Neben dem Literaturverzeichnis auf S. 347-373 wird der Leser auch diejenigen im ersten (S. 677-705) und dritten Band (S. 381-390) heranziehen müssen.

Das arabische Alphabet ist auf folgende Weise transkribiert worden:

1 \ ä d α k

LJ b j d 1. t j 1 m 0 t j r ü ? f t z < n ώ ) t ύ s 0 h L· έ O' t g h t, s Js f w, ü L· J h t ? . q Cü y. i

Folgende Abkürzungen sind verwendet worden: K. = Kitäb; R. = Risäla; π. = περί. ERSTES KAPITEL

ALGHIMIE - CHEMIE I. EINFÜHRUNG

Der Mensch unserer Zeit, für den „in der neueren Chemie durch eine qualitative Analyse der in der Natur vorkommenden Substanzen die sie zusammensetzenden Elemente ermittelt und durch eine quanti­ tative deren Mengenverhältnisse bestimmt werden” , kann sich nur schwer von der Vorstellung befreien, daß unter Alchimie haupt­ sächlich die Erzeugung von Edelsteinen und Metallen, bzw. Imitation oder Fälschung von Gold und Silber zu verstehen ist. Aber der Chemiehistoriker, der sich gemäß einer solchen Vorstellung um eine chronologische Trennung bemüht, stößt auf außerordentliche Schwierigkeiten. Eine andere bisher noch nicht überwundene Schwierigkeit zeigt sich bei der Erklärung des Wortes Chemie oder Alchimie. Sicher ist, daß ,,Chemie” und, mit dem Artikel ,,al”, „Alchimie” das bei den Arabern bekannte Wort ,,al-kimiyä'" wieder­ gibt. Über die Herkunft von letzterem sind die Philologen und Chemiehistoriker zu keiner Einigung gekommen. Sicher ist auch, daß das Wort „al-kimiya'” nichts anderes ist als das bei den Grie­ chen seit unbekannter Zeit in seiner gewöhnlichen Form χνμεία gebräuchliche Wort, was mit verschiedenen Abweichungen wie χημεία, χημία üsw. vorkommt. Über die Herkunft dieses Wortes hat 0 . Lagercrantz eine merkwürdige These aufgestellt, wonach es sich um eine Verschreibung von ^oi;(;eta (Ehebruch, Buhlerei) handle^. Zu dieser Vermutung wird er vor allem durch die Ansicht geführt, daß es bei den Rezepten der Alchimisten um Fälschungen und Betrüge­ reien ging2. Viel wichtiger als die Frage des Ursprungs und der Etymologie des Wortes ist für unser Thema die Bedeutung des Wortes bei den arabischen Gelehrten und ihre Auffassung von den uns hier interes­ sierenden Wissensgebieten. Eine weitläufige Untersuchung über den

1 Das Wort Chemie in; Kungl. Vetenskaps-Societetens Ärsbolc 1937, Upp­ sala 1938, S. 36; vgl. noch H. H. Dubs, The Origin of in; Ambix 9/ 1961/23-36, der im China der T ’ang-Zeit das Ursprungsland der Alchimie der Araber sehen will. 2 RusKA, Neue Beiträge zur Geschichte der Chemie in; Quell, u. Stud. z. Gesch. d. Nat.wiss. u. d. Med. 8/1942/309. EINFXjHRUNG 5 4 ALCHIMIE ~ CHEMIE Das Wort kimiyä^ im Sinne von Technik der Herstellung von Gold erhaltenes und Silber scheint den Arabern schon im 1./7. Jahrhundert bekannt gewesen zu sein, und dieser Begriff scheint sie früh zur Beschäfti­ gewidmeten Arbeiten gehen auf ^ ^ 7 diesem Thema vapp Voritpllnnn· J zurück, in der man nur eine gung mit alchimistischen Büchern geführt zu haben. Daher ist es raeenden Stelhirfr 1 °?+ % ^^^bischen Alchimie und ihrer hervor- nicht schwer zu verstehen, warum die früheste Übersetzung eines AiSätzr v o f WtI Zu diesen Studien gehören selbst noch die profanen Buches aus einer Fremdsprache ins Arabische gerade die Aufsatze von W i e b e m a n n , dem wir allerdings wertvolle E n td e k - eines alchimistischen Werkes sein mußte (s. u. S. 74). Ferner haben wir eindeutige Berichte, daß der erste arabische Alchimist, der umai- yadische Prinz H ä l id b. Y a z id , von der großen Reichtum verspre­ rastesion über wabische Al- chenden al-kimiya' zur Alchimie und den Alchimisten geführt LkmTsch T " " Einstellung die Gelehrten des worden war^. Die älteste uns erhaltene Angabe darüber geht auf die islamisch-arabischen Kulturkreises dieser Disziplin gegenüber ein- Zeit von Hälid selbst zurück und wird von dem Historiker a l - Ä m Z w ? Γ ’ ~ ™· E. zu Unrecht - das arabische M ä d ä ’ i n i (st. 235/850, s. GAS I, 314) unter Berufung auf ältere ri- - Alchimie ausschließlich in al-ktm yä’ oder Überlieferer berichtet. Nach dieser Darstellung kam Muhammad b. z n l r·^ Daß die frühesten arabischen Alchimisten diese Dis- ‘Amr b. al-‘Äs nach Damaskus zu seiner Tante, der Frau von ^älid einem dieser termini, sondern mit H7m as-san‘a b. Yazid. Letzterer sagte zu ihm: ,,Von al-Madina kommt niemand uthtT/J'' ^ ihre Vorgänger auf diesem G eb iet zu uns, es sei denn, er zieht den Aufenthalt bei uns dem in al-Madina ^^sondern säMd as-san% manchmal sogar s ä M al- vor.” Muhammad b. ‘Amr mißverstand ihn jedoch und erwiderte lasstn hat man gänzlich auL acht ge- ärgerlich: ,,Sicherlich kamen Leute von al-Madina auf Kamelen, haben deine Mutter geheiratet, deinen Thron dir weggenommen, so Die frühesten uns erhaltenen alchimistischen Bücher werden, so- daß dir nμr die Beschäftigung mit dem hadü, Bücherlesen und al- ern sie k^nen besonderen Titel haben, Risäla oder KÜäh fi s-san‘a kimiya' übrigbleibt, deren du nie Herr werden kannst.” ^ Wie sich genannt. Das Buch der Definitionen und der Einteilung der Wissen­ einer Angabe von Gäbir entnehmen läßt, war das Wort al-kimiyS' im schaften (K. al-Hudüd) von Gäbir, das vor 150/767 verfaßt worden Sinn, von Metallverwandlung den Arabern wahrscheinlich noch ΛΧ7· u ' 1 Alchimie, Hirn as-san‘a, den weltlichen früher - so z. B. dem Kalifen ‘Ali - bekannt (s. u. S. 22). Wissenschaften (‘i/m ad-dunyä) zu, bezeichnet sie aber als ^ n f , d. h. Zwar scheint Ibn an-Nadlm sinä'^at al-kimiyä^ oder Hlm sinä^at al- erhaben, um sie so von den übrigen weltlichen Wissenschaften ktmiyä^^ einige Male als Synonym für Hlm as-san'-a benutzt zu {wad ή zu unterscheiden, unter denen man die technischen Hilfswis­ haben, doch trägt fast keines der Hunderte von Büchern der von senschaften (Ww as-sanäH^) zu verstehen hafi. Bei dieser Einteilung ihm angeführten Alchimisten den Titel al-kimiyä’^. Es besteht aber er issenschaften ist von al-kimiyä^· keine Rede; dieses Wissens- kein Zweifel daran, daß es völlig falsch ist, die Worte von Ibn an- gebiet wird von Gäbir anscheinend zu al-wadH, Hlm as-sanäH'· Nadim® „ahbär al-kimiyäHyin wa-s-san^awiytn" mit ,,die Nachrich­ gezäh t. Ganz eindeutig definiert er Hlm as-san'^a als diejenige ten über die Chemiker {al-kimiyäHytn) und die Techniker oder Prak­ Wissenschaft, die mit der Beseitigung der Armut und der Bedürftig­ tiker [as-san’-awlyln)” zu übersetzen®. Der ganze Inhalt der betref­ keit nicMs zu tun habe^. In einer anderen Schrift, dem K. al-Usül, fenden Bücher und die Definitionen der Alchimisten selbst lassen spricht Gäbir von al-kimiyä^ [as-sinä^a al~mausüma bi-l-kimiyä^), dabei geht es ihm hauptsächlich darum, auf die in ihr steckende Gefahr aufmerksam zu machen®. 1 Ibn an-Nadim 354. 2 Agänl X V I 2, 86. “ Ibn an-Nadim 351. 1 S. Gäbir, K. al-Hudüd in: Textes S. 100; 'K.'raxss, Studien zu Jäbir ibn ^ Eb. 351-360. in: Isis 15/1931/12. 5 Eb. 351, Z. 17. ^ Textes S. 106. “ R u sk a , a. a. O. S. 317. ® Teheran, Häniqäh-i Ni'matalläh 145 (ii5'’-i2o'>).

2 Sezgln, Gesch. Ar. Sehr. IV 6 ALCHIMIE - CHEMIE EINFÜHRUNG 7

keinen Zweifel daran bestehen (s. o. S. 4 f.), daß Hlm as-san^a eine heranzuziehen. Dabei ist ganz besonders auf die Verwendung der viel höhere· Stufe als al-kimiyä^ einnahm und daß vielmehr die von termini san'-a, sinä'-a und al-ktmiya' in den Werken der frühen Ibn an-Nadim erwähnten kimiyä’iyün die „Techniker und Prakti­ Alchimisten wie G ä b ir und a r - R ä z i zu achten. In den bisherigen ker” sein müssen. Es scheint uns, als hätte.Ruska diese unterschied­ Untersuchungen über die Einstellung der arabischen Gelehrten liche Bedeutung von saw'a außer acht gelassen und im allgemeinen gegenüber hat man dem bislang eigentlich zu wenig Auf­ mit „Kunst, Herstellung, Werk” übersetzt^; dadurch hat er die an merksamkeit geschenkt. al-kimiya' geübte Kritik auf die arabische Alchimie bezogen und Nichtsdestoweniger ist es nicht zu übersehen, daß das Bestreben diese daher verteidigt^. Einmal fühlt Ruska sich dazu gezwungen, der Alchimisten oder - mit den Worten Gäbirs - die Auffassung, die Alchimie gegen die Angriffe von al-M as‘Odi (st. 345/956. s· GAS nach der ,,das Prinzip der Alchimie aus dem Zusammenwirken der I, 332 f.) in Schutz zu nehmen, der von den Betrügereien der Leute Naturen der Materie hervorgeht und man durch das Wissen von den der ,,san^at al-kimiyä'” spricht®, worunter Ruska wiederum die Al­ Gleichgewichtsverhältnissen zu ihrer Kenntnis gelangen kann” (s. u. chimisten versteht^. S. 29), mit Fälschungen und der Goldmacherkunst verwechselt In diesem Zusammenhang wird in modernen Untersuchungen wurde und daß ferner in islamischen Kreisen öfter eine ablehnende öfter auf eine Kontroverse zwischen dem Philosophen al-K indi und oder feindliche Haltung gegen die Alchimie zu finden war. dem Arzt und Alchimisten ar-Räzi hingewiesen. Ersterer hatte an­ Untersucht man die Kritik und die Ein wände der Gegner der scheinend in seinem Buch über die Speisen udT. Kimiya'. at-tabih Alchimie, so gewinnt man den Eindruck, daß hierbei häufig diejeni­ oder Kimiyä^ al-atHma a.uch von der Nachahmung oder Fälschung gen, deren Hauptziel die Transmutation war, mit denjenigen ver­ der Speisen gesprochen®. Auch in seinem uns bereits gedruckt vorlie­ wechselt wurden, bei denen die Frage nach der Metallverwandlung genden Buch K . Kimiyä^ al-Htr wa-t-tasHdät räumt al-Kindi der ein Bestandteil ihres alchimistischen Systems war und die diese Fälschung kostbarer Drogen einen Platz ein und ermöglicht uns nicht um weltlichen Nutzen, sondern nur um der Theorie willen dadurch einen interessanten Einblick in die Tätigkeit der Fälscher in heranzogen. ,,G ä b ir war überzeugt, daß sich derartige Umwand­ damaliger Zeit®. Wieweit der Gebrauch des Wortes ktmiyä' bei a l- lungen nicht auf empirischem Wege erzielen ließen. Er glaubte an Kindi mit seiner angebhch feindlichen Einstellung gegen die Al­ eine Ordnung in der Welt der Materie, auf Grund derer qualitative chimie zu tun hat und ob ar-Räzi sich deshalb oder aus rein sach­ Umwandlungen der Stoffe auf quantitativer Basis zu erklären lichen Gründen dagegen wendete und sein /i. ar-Radd "-αΙα l-Kindi ft seien. In seinem System der (theoretischen) Möglichkeit der künst­ raddiht '■ala s-sinä'-a (s. Ibn an-Nadim S. 358) verfaßte, wird sich lichen Zeugung der in der sublunaren Welt vorhandenen Wesen hielt vielleicht erst nach der noch ausstehenden Untersuchung des Buches Gäbir die Gewinnung der Metalle, darunter des Goldes, auf synthe­ klären lassen. Für eine derartige Untersuchung sind vor allem auch das tischem Wege für möglich. K . Saraf «s-swä'a von ar-Räzi (s. u. S. 281) und die einigermaßen Aufschlußreich ist in diesem Zusammenhang die Einstellung Ibn gut erhaltenen einschlägigen Bücher al-Kindi’s (s. GAS III, 246)’ Sinä's zu al-Mmiyä^. In seiner Schrift ISärät ilä Hlm fasäd ahkäm an- nu^üm reiht er al-khniyä^ unter die Pseudowissenschaften ein.,,Ihre . 1 S. R u s k a , a, a. O. S. 318. Wurzel sei die Habsucht und die Neigung zu bequemem Leben, ihr 2 ,,Es ist eine vollkommene Verkennung der Alchemie und der Alchemi­ Inhalt die Gewinnung eines Mittels, von dem man behaupte, daß es sten, wenn L a g e r c r a n t z behauptet, es sei ihnen'nur um Imitation oder Fälschung von Gold und.Silber zu tun gewesen . . . ” (eb. 309). jedes gemeine Metall ohne Mühe in Gold oder Silber verwandle. Es Mas'Qdi, VIII, 175. gebe viele Bücher darüber, aber was Gäbir, RÄzi u. a. geschrieben * R u s k a , a. a. O. S. 3 12 . hätten, seien nur Absurditäten. Was Gott durch natürliche Kräfte S. Mas'üdi, a. a. O. V III, 176-177. ; - ■ “ Vgl. K . G a r b e r s , Vorwort zum edierten Text, Leipzig 1948. erschaffen habe, könne nicht künstlich nachgemacht werden, und ’’ S. noch W i e d e m a n n , Über Verfälschungen von Drogen Usw. nach Ibn Bassäm und al-Nabaräwi in seinen Beiträgen XL in; SBPMS Erl. 46/1914/ 172-206; ders., EI, 11^, 1088^; Lippmann, Entstehung S. 299; R u s k a , a. a. O. Λ E. J. H o l m y a r d , Alchemisten des Islams im Mittelalter in: Endeavour 14/ S. 309-318. 1955/121...... 8 ALCHIMIE - CHEMIE EINFÜHRUNG 9

umgekehrt hätten die Werke des Menschen nichts mit denen der vierten Traktates, dessen arabisches Original gefunden worden ist, Natur gemein.” 1 Eine etwas andere Haltung gegenüber den ashäb schwanken. R u sk a wollte auch diese Abhandlung als Fälschung al-kimiya' nimmt I b n S in ä im fünften Kapitel seines K . Sifä^^ ein. erklären, und zwar als die Übersetzung eines Traktates, der von ,,In dieser Schrift erkennt die Schwefel-Quecksilbertheorie einem Spanier auf arabisch verfaßt wurde^. Der arabische Titel des der Metalle an, lehnt aber Vorstellungen der Alchemisten (ashäb al- Traktates lautet: R .fiM a stü r Hlm as-san^a. In der Einleitung sagt Mmiyä') energisch ab. Er erklärte, daß es wohl möglich sei, feste Ibn Sinä, daß er darin die Betrachtungen der Gegner und der An­ Körper herzustellen, die wie Gold oder Silber aussähen, doch seien hänger von al-kimiyä' nachprüfen wolle; er habe in den Büchern der dies Fälschungen. ,Ich leugne nicht’, fährt er fort, ,daß diese Fäl­ Anhänger nicht die Anwendung der Analogie gefunden, die doch in schungen so gut sein können, daß sie auch den Erfahrensten täu­ der Tat die Grundlage der Wissenschaft sei, und ihre Bücher seien schen, aber die Möglichkeit einer Umwandlung hat mir nie einge­ außerdem voll von Absurditäten. Aber auch die Bücher der Gegner leuchtet. Ich halte sie sogar für ausgeschlossen, da es keinen Weg und ihre Argumente seien sehr schwach und ebenfalls ohne richtige gibt, eine metallische Verbindung so auszuspalten, daß eine andere (Anwendung der) Analogie. Angesichts dieser Betrachtungen von entsteht. Hat man solche Erscheinungen zu beobachten geglaubt, so R u sk a konnten sich H. E. Stapleto n , R. F. Azo, M. H. H usain beruhten sie wahrscheinlich nicht auf Unterschieden zwischen den und G. L . L e w is , welche die Abhandlung ins Englische übersetzten, einzelnen Metallen, sondern auf zufälligen Ergebnissen, die wirk­ nicht für ihre Echtheit entscheiden; sie schlossen sich allerdings lichen Unterschiede dagegen sind unbekannt.’ Mit anderen Worten: auch der Meinung Ruskas nicht an^. Weitere Handschriftenfunde Avicenna erkennt an, daß Metalle eine zusammengesetzte Natur und ihre Auswertung haben inzwischen die Argumente Ruska’s als besitzen, doch hält er ihre Struktur für so beständig, daß sie durch unhaltbar erwiesen®. In einem z. Z. in Druck befindlichen Aufsatz Schmelzen oder andere alchimistische Verfahren nicht beeinflußt zeigt G. A naw ati deutlich, daß I bn S inä auch in diesem Traktat werden konnte. Mit Avicennas Worten; ,Es ist wahrscheinlich, daß seine Meinung über die substantielle Verwandlung der Metalle beibe­ das Verhältnis der Elemente, die bei Bildung eines Metalls zusam­ halten hat*. Im Laufe der Zeit nahm er wahrscheinlich eine immer mentreten, in den verschiedenen Metallen verschieden ist.' Man kann weniger ablehnende Haltung gegenüber den großen Alchimisten ein, deshalb ein Metall nur dadurch in ein anderes umwandeln, daß man ohne seine Ansicht über die Metallverwandlung geändert zu haben. seine Struktur aufspaltet und in die des anderen Metalls überführt. Unter den späteren Generationen scheint die Einstellung gegen Dies läßt sich durch Schmelzen nicht erzielen, denn dieser Vorgang die Alchimisten zugenommen zu haben, da man - zu Unrecht - die läßt die eigentliche Verbindung bestehen und führt nur eine fremde Goldmacherkunst für ihre Hauptaufgabe hielt. Ein interessantes Substanz oder Tugend ein. Beispiel dafür bietet ‘A bdallatif al-Bagdädi (st. 629/1231), von Die Frage, welche Einstellung I b n S i n ä zur Alchimie hatte, dem uns diesbezüglich zwei Traktate erhalten sind®. Im ersten udT. beschäftigte die Chemiehistoriker seit dem 19. Jahrhundert*. Die R. fi Mu^ädalat al-haktmain al-kimiyäH wa-n-nazari gibt er eine frühe Auseinandersetzung mit diesem Problem wurde dadurch ver­ Diskussion zwischen einem Alchimisten [aUkimiyä^t) und einem anlaßt, daß Ibn Sinä in einigen unter seinem Namen bekannten alchimistischen Schriften deutlich für eine Verwandlung (der Metalle) ^ E b. S. 23-24. eintritf. Drei dieser Abhandlungen werden fast einstimmig für latei­ ^ Two Alchemical Treatises Attributed io Avicenna in: Ambix 10/1962/41- nische Fälschungen erklärt. Die Meinungen über die Echtheit des 82. ä S. A. A te§, Ibn Sina ve elkimya in; Ankara, II. Fak. Derg. 4/1952/47-62;

^ S. A. F. M e h r e n , Vues d'Avicenne sur l ’astrologie in: Mus6on 1885, S. 7; J. ders., Ibn Sina, Risälat al-ikstr in·. Türkiyat Mecni. 10/1953/27-54. ^ Avicenne et l’alchimie in: Convegno: Oriente e Occidente nel Medioevo: R u s k a , Die Alchemie des Avicenna in: Isis 21/1934/17. ^ Avicennae Decongelatione et conglutinationelapidum . . . ed. by E. J. H o l m ­ Filosofia et Scienze, Roma 1969, Accademia dei Lincei. Dank der Großzügig­ y a r d , D. C. M a n d e v i l l e , Paris 1927, S. 85; s. R u s k a , a. a. O. S. 18-19. keit des Verfassers habe ich die Korrekturfahnen benutzen können. D i e t r i c h , ^ H o l m y a r d in: Endeavour 14/1955/124. ® In Bursa, Hüs. Qelebi 823, s. A. Die arabische Version einer ‘ S. zu verschiedenen Meinungen R u s k a , Die Alchemie des Avicenna, unbekannten Schrift des Alexander von Aphrodisias über die Differentia speci- a. a. O. S. I4ff. fica, Göttingen 1964, S. 106. 10 ALCHIMIE - CHEMIE EINFÜHRUNG II

Gegner («n-wa?an) wieder, die er mit dem Sieg des letzteren enden von ar-Räzi gerückt war, fiel ar-Räzi eine wichtigere Rolle in der läßt. Im zweiten Traktat udT. R. f i l-Ma'-ädin wa-ihtäl al-klmiya' Geschichte der Alchimie zu. Der eifrigste Verteidiger von ar-Räzi’s tritt er selbst direkt für die Widerlegung des Alchimisten ein. Stellung war R u s k a , der sich u . a. folgendermaßen äußerte„So Auf jeden Fall zeigen die bisherigen Ergebnisse der Untersuchun­ lange man noch daran festhielt, daß die alchemistischen Schriften gen deutlich genug, daß die arabische Alchimie als eine in ihren öäbir’s ins 8. Jahrhundert zu setzen seien, konnte, die Alchemie philosophischen und experimentellen Grundlagen anerkannte Wis­ Räzi’s mit ihren charakteristischen Merkmalen, der überall hervor­ senschaft betrachtet wird^. Die Anerkennung des Wissenschafts­ tretenden Anwendung des Salmiaks und der wichtigen Rolle der charakters der arabischen Alchimie beginnt mit der Feststellung von Tierstoffe, nur aus öäbir’s Gedankenwelt abgeleitet: werden. Nach­ Holmyard 1923, daß sich die Alchimie bei öäbir ,,zu einer regel­ dem sich ergeben hat, daß der ganze Schriftenkreis ein Erzeugnis der rechten Experimentalwissenschaft umbildet” und daß dieser mit Ismä'iliyya ist, damit aber in.die Lebenszeit Räzi’s herabrückt, ist Boyle, Priestley, Lavoisier ,,,in eine Reihe gestellt werden die Frage der Abhängigkeit nicht mehr so einfach zu lösen . . . Der kann”^. Etwa 20 Jahre danach konnte Kraus in seiner umfang­ Abstand zwischen der unendlich vielgestaltigen Darstellung der reichen Untersuchung über das Corpus von Ö Ä B iR die Ergebnisse öäbir-Schriften und der nüchtern-sachlichen Form von Räzi’s von Holmyard weitgehend und in verschiedener Richtung bestä­ Arbeiten ist so groß, daß man über die Feststellung einer gemein­ tigen, obwohl er nicht die Autorschaft eines einzigen Mannes - der samen Basis hinaus kaum noch weitere Beziehungen wahrscheinlich im 2.18. Jahrhundert lebte - akzeptierte, sondern als Verfasser die machen kann. Dann aber bleibt auf alle Fälle für RÄzi das Ver­ Angehörigen einer ,,Schule” annahm, die von der Mitte des 3.lg. bis dienst, die Alchemie zum ersten Mal in eine streng wissenschaftliche zur Mitte des 4./10. Jahrhunderts tätig gewesen sein soll (s. u. S. Form gebrächt zu haben. Nicht die dem Abendland schwer zugäng­ i84ff.). Von seinen Ergebnissen ist für unsere vorliegende Frage wich­ lichen, jede Weiterentwicklung ausschließenden Theorien der tig, daß in der Alchimie von Öäbir alle naturwissenschaftlichen Ismä'iliyya, sondern die auf den-nächsten Zweck beschränkten Einzelheiten in einen großen Zusammenhang hineingebaut werden Schriften Räzi’s haben die Alchimisten des Westens in ihren Bann und nur von ihm aus ihren Sinn und ihre Berechtigung bekommen. gezogen.” ^ ,,Es handelt sich um philosophische Gedankengänge, die überall den Bei der Wiedergabe dieser Ausführungen kommt es nicht so' sehr eigentlichen Ausgangspunkt des Verfassers bilden und seine Stärke darauf an, wie weit sie in ihren Einzelheiten unsere Zustimmung sind. Immer wieder betont er, daß die Handhabung der Technik, die finden, sondern auf die Feststellung des vorherrschenden Charakters Praxis der Wissenschaft {^amal) zu nichts führt, wenn man nicht der arabischen Alchimie, der sich aus dem Prinzip des Zusammen­ auch der Theorie {Hlm, qijäs, hurhän) ihre Stelle einräumt”®. Gäbir wirkens von Theorie und Experiment ergibt. Seitdem die Kenn­ kritisierte Sokrates*, weil er in seinem alchimistischen System nur zeichen der arabischen Alchimie - die Verwendung von anorgani­ die Praxis berücksichtigt, die Theorie aber vernachlässigt habe (s. u. schen und organischen Substanzen, darunter des Salmiaks organi­ S. 162). scher und anorganischer Herkunft - festgestellt und ihre quantita­ Die Erforscher der arabischen Alchimie stellten ebenfalls bei dem tiven Grundlagen bekannt geworden sind, drängt sich die Frage in auch als Arzt berühmten a r -R ä z i (st. 313/925) ein hohes wissen­ den Vordergrund, woher eine solche Alchimie stammt, eine Frage, schaftliches Niveau in der Alchimie, bzw. Chemie fest. Seit die These die sich R u s k a in seinen Arbeiten immer wieder und in unterschied­ von K r a u s über die späte Entstehung der Schriften von Öäbir lichen Formulierungen stellte. Den Leistungen der Araber müsse, so angenommen worden und öäbir damit in die Nähe der Lebenszeit sagt er, eine von der. griechischen Alchimie abweichende, selbstän­ dige Entwicklung der Alchimie im Orient vorausgegangen sein®.

^ R u s k a , Neue Beiträge zur Geschichte der Chemie, a. a. O. S. 3 12 . Diese Chemie komme nicht von Ägypten durch die Syrer oder gar ^ S, u. S. 176. ^ Dritter Jahresbericht, Berlin 1930, S. 25. ^ A l-R äzi’s Buch Geheimnis der Geheimnisse m·. Quell, u. Stud. z. Gesch. d. ‘ Nach der ihm in den Pseudepigrapha zugeschriebenen Rolle in der Al­ Nat.wiss. u. d. Med. 6/1937/12-13. : , chimie. 2 R.USKA in: Archiv f. Gasch, d. Math. 10/1928/13Ö, 12 ALCHIMIE - CHEMIE EINFÜHRUNG 13

durch den Imäm Öa 'far zu G-ä b ir , sondern sie sei ein bodenstän­ und Entstehungsfragen anbelangen - wurden weitgehend durch die diges Gewächs aus langer Entwicklung und in wesentlichen Stücken in den Jahren 1942 bis 1943 erschienene Arbeit von P. K r a u s ein Erzeugnis des von hellenistischer Philosophie befruchteten irani­ überholt, die bis heute trotz einiger Einwände bestimmend geblieben schen Geistes^. ist. Zwar behandelt die Arbeit von Kraus die Werke, die den Namen Gefangen in der Vorstellung, daß eine östliche Alchimie auf die eines einzigen Alchimisten, G-ä b ir b . H a i y ä n , tragen, jedoch Entstehung der arabischen eingewirkt habe, war Ruska zü einer kommt sie fast einer grundlegenden Geschichte der arabischen etwas merkwürdigen Vorstellung von dem Vorhandensein einer Alchimie gleich, da einerseits dieser Alchimist das Fach wesentlich westlichen und einer östlichen Schule von arabischen Alchimisten geprägt hat und zum anderen die Arbeit von Kraus zweifellos als die gekommen. Danach sei das Zentrum der westlichen Schule Ägypten zusammenfassendste, vielseitigste und lehrreichste Untersuchung gewesen, wo die Alchimie auch in islamischer Zeit bis zum 13. Jahr­ auf diesem Gebiet gelten kann. Für die Erklärung der Frage nach hundert nicht auf dem Boden des Experimentes gestanden habe^. den Quellen und der Entstehung der arabischen Alchimie hat der Allerdings war eine derartige Vorstellung die natürliche Folge einer Verfasser eine Fülle von Material zusammengetragen; der Lösung anderen, nach der alle in arabischer Sprache erhaltenen und alten dieser Fragen ist man aber m. E. nicht nähergekommen, seitdem Philosophen und Alchimisten beigelegten Schriften von den Arabern der Verfasser schon in seiner ersten Untersuchung im Jahre 1930 selbst verfaßt worden seien. Die Tatsache, daß diese Pseudepigrapha anfing, die Echtheit des Corpus zu bestreiten und es als Produkt der im Vergleich zu den arabischen Schriften ein weitaus primitiveres Ismä'iliya, bzw. einer Schule in späterer Zeit, zwischen 250 und 350 Niveau aufweisen, konnte sich R u s k a offenbar nur durch zwei ver­ H ., zu betrachten. Das geschah in einer Zeit, in der man gerade schiedene, auch geographisch auseinanderliegende Schulen erklären. begonnen hatte, auf Grund der Überzeugung von der Echtheit des Dabei scheint er sich nicht gefragt zu haben, ob denn zwei derartig Corpus bei der Auswertung der Quellen und bei Rückschlüssen auf isolierte Schulen in der islamischen Welt des s./g. bis 7./13. Jahrhun­ die Anfänge der arabischen Alchimie, darüber hinaus sogar bei den derts existieren konnten, mit anderen Worten, wie eine solche An­ Anfängen anderer Gebiete der arabischen Wissenschaften und der nahme mit dem historischen Geschehen vereinbar ist. Übertragung fremdsprachiger Bücher ins Arabische (s. u. S. 179 f.) Alle anderen Betrachtungen Ruskas über die Entstehung und die umzudenken. Quellen der arabischen Alchimie, die uns zu keiner Klarheit führen, Drei Gesichtspunkte bestimmten die Untersuchung von K r a u s können hier nicht erwähnt werden. Seine und ähnliche Ansichten über Cäbir: i. die Anfänge der Naturwissenschaften sind im is­ anderer Historiker der arabischen Alchimie - soweit sie die Quellen- lamisch-arabischen Kulturkreis nicht vor der Zeit um 150 H. zu suchen, 2. die Übersetzungen der griechischen Bücher setzten in der ^ R u s k a , D ie siebzig Bücher des Öäbir ihn Hajjän in: Stud. z. Gesch. d. Zeit von al-Ma’mün um 200 H. ein, welche auch die Entstehungszeit Chemie, Berlin 1927, S. 47. ^ „Was die innere Form der Schriften anlangt, so glaube ich, auch hier der arabischen Terminologie sein muß und 3. die Araber selbst gewisse gemeinsame Züge feststellen zu können, durch die sie sich als Erzeug­ verfaßten die den antiken Gelehrten zugeschriebenen arabischen nisse der westlichen Schule von den Schriften des Ö Ä B IR oder a l R ä z i deutlich Pseudepigrapha, die nach unserer Ansichtübersetzungen sind und sich unterscheiden. Während wir bei 6äbir ein ernstes Ringen um die naturphilo­ sophischen Probleme, bei alRäzi eine durchaus praktisch gerichtete Einstel­ auf mehreren Gebieten, besonders aber auf dem Gebiet der Alchimie lung zur Alchemie feststellen können, überwiegt bei der westlichen Schule die als einflußreichste Quellen erweisen. Angesichts dieser leitenden Berufung auf alte Meister, die Einkleidung der alchemistischen Lehren in Ideen konnte das Urteil von H. H. S c h a e d e r , das K. al-Bayän von allegorische Darstellung oder rhetorischen Schwulst, die Erfindung neuer Decknamen und Vergleiche. So wird man beim Studium dieser Schriften (jÄBiR sei eine ismä'ilitische Lehrschrift (s. u. S. 184), eine allzu immer wieder zu dem Schluß geführt, daß die Alchemie im islamischen große Bedeutung bei der Untersuchung des Corpus von öäbir ge­ Ägypten des 9. bis 13. Jahrhunderts nicht auf dem Boden des Experiments winnen. Wieweit in dieser und anderen Schriften Gäbirs ismä'ili- stand, sondern nur noch als freie literarische Erfindung, als Spiel der Phan­ tasie ihr Dasein fristete. Die Betrachtung einiger Texte arabischen Ur­ tische und qarmätische Lehrmeinungen nachzuweisen sind, ist eine sprungs, die nur in lateinischer Übersetzung bekannt sind, wird weitere andere Frage. Dies kann in jedem Falle kein Argument gegen die Belege für diese Annahme bringen.” Ruska in: Turba Philosophorum, 1931, S. Echtheit des Corpus von Gäbir sein, da schon zu Kraus’ Zeit keine 320. 14 ALCHIMIE - CHEMIE EINFÜHRUNG 15

Meinungsverschiedenheiten in dem Punkt bestanden, daß die Lehre sprechen wir an zwei Stellen (s. GAS V und im Zusammenhang mit den der Qarmäten und frühen Ismä'iliten sich vor dem Ende des 2. arabischen , s. u. S. 31 ff.); ihre besondere Rolle in der Jahrhunderts H. gebildet hatte (s. u. S. 192 f.), wofür die jüngsten arabischen Alchimie wird eingehend bei den Quellen von Gäbir Untersuchungen weitere Anhaltspunkte aus alten Quellen bringen. behandelt (s.u. S. 156 ff.). Im vorliegenden Band werden die uns im Durch die Erklärung, das Corpus von G ä b i r sei nicht echt, mußte Arabischen erhaltenen Pseudepigrapha angeführt. Ihre Anordnung nicht nur ein Gelehrter aus der Geschichte der Alchimie verschwin­ ist bis zu einem gewissen Grad subjektiv und nicht nach dem Alter den, der sich andernfalls als einer der größten Alchimisten heraus­ des Pseudonyms, sondern nach ihrer vermutlichen Entstehungszeit steilen ließe, sondern dadurch bekamen auch alle anderen Berichte erfolgt. Nach dem bisher gewonnenen Eindruck scheint ein Teil der über eine literarische Tätigkeit auf diesem Gebiet vor allem von im Arabischen erhaltenen alchimistischen Pseudepigrapha, die z. T. Personen, die mit ihm in Verbindung gebracht werden, einen legen­ auch in der griechischen Überlieferung bekannt sind, vor Z o sim o s (4. dären Charakter. Aus der Perspektive so manchen Historikers der Jahrhundert n. Chr.) entstanden zu sein. Mehr Einfluß haben aber islamischen Kultur und Literatur mag dies richtig und natürlich wahrscheinlich diejenigen Pseudepigrapha ausgeübt, die auf die erscheinen; wir aber fühlen uns durch viele Erscheinungen in der beiden letzten vorislamischen Jahrhunderte zurückgehen und zu den Geschichte der arabischen Naturwissenschaften,, neu aufgefundenes wichtigsten Quellen der arabischen Alchimie gezählt werden dürfen. Handschriftenmaterial und damit übereinstimmende Quellen­ Die bedeutungsvollsten darunter werden B alinäs (Apollonios von angaben gezwungen, die in der Mehrzahl durch eine ablehnende Tyana), A r isto teles, P lato , S okrates und P orphyrius zuge­ Haltung gekennzeichneten Theorien und Vorstellungen von der ara­ schrieben. Die für Gäbirs Alchimie charakteristischen Theorien, bischen Alchimie während der beiden ersten Jahrhunderte nach der z.B . die Theorie der Gleichgewichtsverhältnisse {al-mtzän), der Higra zu überprüfen. Damit wird die Annahme, bzw. die Ablehnung künstUchen Hervorbringung (ίαΜ^ίί?), der Bereitung der Ehxiere auf der Authentizität von Öäbirs Corpus zu einem der wichtigsten Pro­ Grund von organischen Substanzen, die Benutzung des Salmiaks bleme der Geschichte der arabischen Naturwissenschaften, dessen anorganischen und organischen Ursprungs scheinen sich in den Lösung nicht ohne Einfluß auf die übrigen Gebiete der Wissen­ Schriften von B alin äs nicht nachweisen zu lassen. schaften bei den Arabern bleibt. Nimmt man nämlich die Echtheit Es ist eine Aufgabe der künftigen Chemiegeschichte innerhalb der und die überlieferte Lebenszeit, das 2./8. Jahrhundert, an, so müssen Geschichte der arabischen Alchimie, die in diesen Schriften enthal­ alle seine Angaben über die Quellen, die Leistungen und die wissen­ tenen Materialien auszuwerten. Auf die Bedeutung dieser Pseudepi­ schaftliche Tätigkeit seiner und der vorhergehenden Zeit die ihnen grapha unter den von Ö ä b ir benutzten Quellen, hat K r a u s öfter zukommende Bedeutung gewinnen. ' aufmerksam gemacht. Jedoch hat er, wie es scheint,,dem Vergleich I Aus diesen Gründen werden das von K r a u s zusammengetragene zwischen derartigen ihm bekannten Schriften und den Zitaten Material, seine Argumente und Gedankengänge hinsichtlich des Gäbirs keine besondere Bedeutung beigemessen, da er jene Schriften Gäbir-Problemes in diesem Kapitel (s. u. S. 183 ff.) nachgeprüft. Wie im allgemeinen als Produkte der islamischen Zeit betrachtete. Die bereits angedeutet, gelangen wir dabei zu einem abweichenden Er­ einzige Schrift dieser Art, deren Rolle im alchimistischen System gebnis. Nicht nur die Unhaltbarkeit der Argumente und Thesen von von Gäbir er in Erwägung gezogen hat, ist das K . Sirr al-ltaliqa von K r a u s , sondern weitere Ergebnisse eigener Untersuchungen des B a l i n ä s . Obwohl er auf die syrische Herkunft des Buches verwiesen Corpus zwingen uns zu der Annahme, daß diese Werke im 2./S. hat, sah er in der uns vorliegenden Form eine arabische Redaktion Jahrhundert entstanden sind und daß sie nur im 2./8. Jahrhundert aus der Zeit al-Ma’müns. Bei seinem, allerdings nicht sehr gründüch und nicht später entstanden sein können. durchgeführten Vergleich zwischen beiden glaubte er festgestellt zu Von der Entstehungszeit des Corpus hängt auch die Bedeutung haben, daß Gäbir Balinäs Ideen zugeschrieben hätte, die sich in dem der antiken Gelehrten beigelegten und hauptsächlich im Arabischen Buch S& r al-]}aUqa nicht nachweisen lassen. Hierzu gehöre auch die erhaltenen Schriften ab. Über ihre allgemeine. Rolle in der Ge­ Anwendung der Theorie der Gleichgewichtsverhältnisse auf die schichte der arabischen Wissenschaft und ihre Entstehungszeit künstliche Zeugung, eine Vorstellung, die aber Balinäs in seinem i 6 ALCHIMIE - CHEMIE EINFÜHRUNG 17

alchimistischen und kosmologischen System der künstlichen Zeu­ K rau s richtete, daß jene Schriften nur Produkte aus der islamischen gung überhaupt nicht kennt. Solche Stellen erklärte K raus für Zeit seien^. Bei der Datierung der Pseudepigrapha kommt er im Ergänzungen und Neuheiten, die, vor der Zeit Gäbirs, in der islami­ allgemeinen auf eine frühere Zeit als in diesem Buch angenommen schen Welt Balinäs zugeschrieben wurden; darauf führte er eine wird. Er hält es auch für möglich, daß z. B. D em okrit im 5. Jahr­ mißverstandene Angabe öäbirs an, wonach dieser den Balinäs sagen hundert vor Chr. ein Schüler des persischen Alchimisten Ostanes läßt, daß die arabische Sprache besser als alle anderen für die An­ war und tatsächlich alchimistische Bücher geschrieben hat^ Hin­ wendung der Gleichgewichtsverhältnisse geeignet sei (s. u. S. i66). sichtlich der Herkunft der Pseudepigrapha spricht er von der großen Überdies kannte K raus ein anderes alchimistisches Buch {K. al- Rolle der harranischen Alchimisten der Seleukidenzeit®. Bei dieser Asnäm) von Balinäs, das einerseits auf das K . S in al-]taliqa und Lokalisierung legt er zu großen Wert darauf, daß ar -R äzi Sälim a l - andererseits auf die hermetischen alchimistischen Vorschriften H ar r än i zitiert; letzteren kennen wir nun durch einige wiederauf­ {Tabula Smaragdina), die Grundlagen des K . Sirr al-haliqa, hinweist gefundene Handschriften und können daher feststellen, daß er nur und das die Angabe enthält, daß es zur Zeit von H ä l id b . Y azid ins als arabischer Alchimist in Betracht kommen kann. Zwar läßt sich Arabische übersetzt worden sei. Leider erklärte Kraus dies für eine die hervorragende Rolle der Harranier in der vorislamischen und ,,fiction littdraire” , obwohl er meinte, daß eine eingehende Unter­ frühislamischen Zeit auf mehreren Gebieten der Wissenschaften suchung des Buches wünschenswert sei und ein wichtiges Kapitel in nach weisen, jedoch können wir uns dieser hohen Wertschätzung der der Geschichte des arabischen Hermetismus aufklären würde^. Harranier, wie sie Stapleton vertritt, nicht ohne Einschränkung Das große Verdienst, auf die Bedeutung der pseudepigraphischen anschließen. Die Hauptzentren alchimistischer Tätigkeit scheinen Schriften als vorislamische Quellen der arabischen Alchimie hinge­ Ägypten, Syrien und Mesopotamien gewesen zu sein. Die von Ibn wiesen zu haben, kommt Sta ple to n zu^. Zu diesem Ergebnis kam er W a h s iy a übersetzten nabatäischen Bücher entstanden in Mesopota- durch seine Untersuchung einiger ihm bekannter alchimistischer Pseudepigrapha und der Zitate der arabischen Alchimisten. Unter den arabischen Zitaten sind besonders diejenigen wichtig, die er im treatise by Buqrät is found in the Cairo Library Arabic MS. translation of a treatise by Zosimos. See also the extracts given by Ibn Umail from some K . at-Tübä von einem gewissen a l -A zd i, der sich als sähib (Diener, alchemical treatise ascribed to Socrates, of which a translation will be found Freund) von H ä lid b . Y azid bezeichnet, festgestellt hat. Dieser in Mem. A. S. B. XII (pp. 130-2). The extraordinary resemblance of the Azdi zitiert nur griechische, persische, ägyptische, jüdische und phraseology of these extracts to that found in the treatise of Agathodaimon (discussed later in this paper) suggests, in fact, that some phases at least of byzantinische Alchimisten. Sta ple to n vermutete, daß dieser oder Jäbir’s ‘Socratic’ alchemy may represent the alchemy actually practised by ähnliche Traktate G-äbir dazu geführt hätten, S o k r a t e s, P lato n , the Harranians. In the absence of the original Greek texts, the Arabic and Latin alchemical Texts ascribed to Socrates should be examined for their A ristoteles und andere griechische Gelehrten so häufig zu zitie­ possible relationship with Ibn Umail’s quotations; the contents of Agatho- ren®. Stapleto n ist auch der erste, der sich gegen die Ansicht von daimon’s treatise and - with even greater possibility of estimating the actual extent of Harranian Science - Ar-Räzl’s alchemical treatises” (Ambix 5/ 1953-56/7-8, n. II). 1 Kraus II, 297, n. 5, s. auch u. S. 82 f. 1 "Kraus’s objection that they could only have been written in Muslim “ H. E. S t a p l e t o n , The Antiquity of Alchemy in;.Ambix 5/1953-56/1-43. times, when the real teaching of these philosophers had been almost forgot- ® “Kraus’s idea (II, 58) that it is impossible to believe that any ancient ten, may be satisfactorily met by considering how the Treatise of Agatho- writer could have ascribed alchemical writings to Socrates might have been daimon probably came into existence . . .” (Ambix 5/1953-56/32). modified if he had known the contents of the Äsafiya Library MS. K . at-Tübä - which purports to have been written by Al-Azdl, a friend of KhäHd ibn ^ “The quotations given below at least, suggest the desirability of consi­ Yazid. In this, only Greek, Persian, Egyptian, Jewish and Byzantine alche- dering once again the possibility that Democritus of Abdera may actually mists are mentioned, and among them appears ‘Buqrä-t (or Buqrätis) the have written treatises on alchemy during his residence in Egypt, with the Sage, teacher of Aflätün’. It was probably this (or some similar) treatise that object of recording the views of his teacher, a Persian alchemist called led Jäbir to refer so extensively to Socrates, Plato, Aristotle and other Greek Ostanes. It is certainly possible for them both to have been in Egypt in the last quarter of the 5th Century B. C., as Egypt was then a Persian province, philosophers as alchemical authorities. Seleucid Syria may be regarded as the likeliest place of origin for such pseudographic compositions, one of which was and had been for the previous Century" (Ambix 5/1953-56/33). certainly in existence in A. D. 300 as a quotation from some alchemical 3 Eb. S. 30f(. ALCHIMIE - CHEMIE i 8 EINFÜHRUNG 19

mien, aber wohl nicht so früh, wie es sich C h w o ls o n vorstellte, Wenn man sich von der Meinung Stapletons hinsichtlich der Ver­ sondern erst kurz vor dem Islam (s. u. S. 321 ff.). fasserschaft von Demokrit und Ostanes distanziert (s. S. 17), so Außerordentlich aufschlußreich für die Geschichte der Chemie dürften die ältesten echten griechischen alchimistischen Schriften, scheint zu sein, daß Stapleton auf Grund der in Arabisch erhal­ die zu den Hauptquellen der Araber gehören, von Zosimos, dem tenen Pseudepigrapha die Kenntnis des Salmiaks bis auf eine sehr Hauptvertreter der ägyptischen Schule, herrühren^. Für die Ge­ frühe Zeit zurückverfolgen konnte. Er hatte schon im Jahre 1910 in schichte der arabischen Wissenschaften überhaupt ist sehr wichtig, einer Schrift von H älid b. Yazid die Bekanntschaft mit dem Sal­ daß das erste bekannte profane Buch, das ins Arabische übersetzt miak nachgewiesen^. Daß Hälid in seinen Schriften den Salmiak wurde, ein alchimistisches Buch von Zosimos ist (in einem Kodex erwähnt, wird auch anderweitig bezeugt^. Zum Teil auf von mehreren Abhandlungen). Nach der Angabe der Handschrift Grund der Zitate bei arabischen Alchimisten, zum Teil durch die muß die Übersetzung im Jahre 38/659 während der Statthalter­ erhaltenen Pseudepigrapha glaubte Stapleton, die ältesten Doku­ schaft Mu'äwiya’s angefertigt worden sein. Stapleton, der Ent­ mente für die Benutzung des Salmiaks außerhalb von Mesopotamien decker dieser Handschrift in Rämpür im Jahre 1910, machte damals gefunden zu haben. Anscheinend hält er Hinweise arabischer Alchi­ schon darauf aufmerksam, welche Schwierigkeiten und Konse­ misten auf Dem okrit und Ostanes, bei denen der Salmiak erwähnt quenzen sich aus der Tatsache einer so frühen Übersetzung ergeben. wird, für Zitate aus authentischen Büchern; dadurch kom m t er zu Er erinnerte jedoch daran, daß Stephanos von Alexandrien genau dem Schluß, daß bei der Verwendung von Salmiak die persische in derselben Zeit für den Kaiser Herakleios eine alchimistische Schule eine Rivalin der harranischen sei. So glaubt Stapleton, daß Abhandlung verfaßte^. Stapletons Bedenken gegen diese frühen Campbell Thompson vermutlich mit Recht von der Bekanntschaft Übersetzungen müssen später geschwunden sein, da er gegen die der Assyrer mit dem Salmiak spricht®. Die Ansicht von Stapleton Behauptung von Kraus, daß die Übersetzung des K. al-Asnäm von über das Alter des Salmiaks wird bestätigt durch alle ihm damals Balinäs in der Zeit von Hälid b. Yazid eine „literarische Erfin­ noch unbekannten Pseudepigrapha, darunter die Hermes zuge­ dung” sei, Stellung nimmt und dabei an die früheren Übersetzungen schriebenen alchimistischen Schriften. Ruskas These hingegen, zur Zeit Mu'äwiya’s erinnert®. wonach die Verwendung des Salmiak in vorislamischer Zeit nicht in Die Rolle von Z o s im o s in der Geschichte der Alchimie, von dessen Frage kommen könne, ist heute völlig unhaltbar^. Von einer solchen Schriften in griechischen Originalen nur spärliche Reste erhalten Datierung des Alters des Salmiaks ausgehend glaubte Ruska sogar sind, wird sich zweifellos besser bestimmen lassen, wenn erst seine im die Erwähnung dieses Stoffes in einer Schrift von H älid b. Yazid als Arabischen erhaltenen zahlreichen Bücher untersucht worden sind. Argument für ihre Unechtheit anführen zu können®. Unechtheit der Risale gegeben sein. Der griechischen Alchemie, die Chälid um ^ H . E . S t a p l e t o n , R. F. Azo, An Alchemical Compilation of the Thirteenth 700 kennen lernen konnte, war der Salmiak eine unbekannte Sache” {Arabi­ Century, A . D. in·. M PiSH ’ij 1910162.. sche Alchemisten I, 1924, S. 30). 2 Libey de Compositione Alchemicae, quem edidit Movienus Romanus, Calid 1 S. A. J. H o p k i n s , Alchemy, Child of Greek Philosophy, 1934, 7,0ff., ders., A Regi Aegyptium in: Manget, Bibi. Chemica Curiosa 1702, S. 509; vgl. R uska, defence of Egyptian alchemy in: Isis 28/1938/424-431. Sal ammoniacus, Nuiädir und Salmiak in: SB Ak. Heid., phil.-hist. Kl. 1923, “ “Mu'äwiyah was certainly governor of Damaskus in 38 H., but it is- V, 9, 20. hardly probable that translation work into Arabic had started at such an S. S t a p l e t o n in; Arabix 5/i953-56/33ff., 40-43; R. C a m p b e l l T h o m p ­ early dato. The fact may, however, be recalled that it was precisely at this s o n , Dict. Assyr. Chem. and Geology, Oxford 1936, S. 12. Zur Chemie in time that Stephanos of Alexandria was composing his alchemical treatise for Mesopotamien s. R. J. F o r b e s , On the Origin of Alchemy in: Cliym ia 4/1953/ Heraclius” (MASB 3/1910/67, n. 4). I-II. ^ "Kraus (II, 297, n. 3) may have been too sceptical in dismissing as 'une ·* Außer seinem oben erwähnten Aufsatz s. noch ders.. Der Salmiak in der fiction üttöraire’ the S ta te m e n t in a Berlin MS. of this work.that it was Geschichte der Alchemie in: Zeitsclir. f. angew. Chemie 41/1928/1321-1324. translated into Arabic in the time of Khälid ibn Yazid. Another even earlier ^ ,,Den Ausdruck Nuiädiri-Ssdz statt des einfachen NuSädir für Salmiak date for such a translation being made is mentioned in a Rämpür Arabic Ms. habe ich bis jetzt sonst nur noch bei alDimasql, also einem sehr späten of Six Books of Zosimos: ‘During the governorship (over Syria) of Mu'äwiya Zeugen, gefunden. Aber selbst wenn das Salz mit dem üblichen Namen ibn A bi Sufyän in the 2nd R a b r of A. H. 38’ (i. e. A. D. 659). See S t a p l e t o n genannt wäre, würde durch seine Erwähnung nur ein Beweis mehr für die and Azo, Mem. A. S. B., 1910, III, p. 67” (Ambix 5/1953-56/7, n. 9). , 20 ALCHIMIE - CHEMIE EINFÜHRUNG 21

Es bleibt allerdings noch fraglich, ob alle unter seinem Namen be­ Auf ein weiteres, für den Einfluß von Z o sim o s charakteristisches kannten Schriften von ihm stammen oder ob auch sein Name in der Element in der Geschichte der Alchimie muß verwiesen werden: auf vorislamischen Zeit als Pseudonym verwendet wurde. So wird z. B. die Idee des Fortschrittes in der wissenschaftlichen Erkenntnis, die in der genannten alten Übersetzung aus der Zeit Mu'äwiyas auf besonders von G ä b ir öfters erwähnt wird^. Bei Zosimos handelt es einen ,,AbOlOn” und ,,sein wertvolles Sirr” verwiesen. Wenn dieser sich nur um einen Fortschritt von der Vergangenheit bis zur Gegen­ Verweis und die Identifizierung mit Apollonius durch Stapleton wart; im Gegensatz zu Gäbir und seinen anderen Quellen zieht stimmen^, darin muß es sich dabei um die Benutzung des Sirr al- Zosimos den künftigen Fortschritt nicht in Erwägung (s. u. S. 74). haliqa durch den Verfasser des Rämpürer Kodex handeln. Da nach Es kann also kein Zweifel darüber bestehen, daß die Stellung von den bisher bekannten Anhaltspunkten die Entstehungszeit des K. Z o s im o s in der vorislamischen Alchimie eine sehr beherrschende ist Sirr al-}j.aliqa nicht auf eine frühere Zeit als das 5. Jahrhundert n. und daß eine Art Alchimie auf philosophischer Grundlage schon bei Chr. zurückgehen kann, muß man daraus schließen, daß uns hier eine ihm nachweisbar ist. Jedoch ist es völhg unrichtig und widerspricht Pseudo-ZOSIMOS-Schrift vorliegt. In diesem Text kommt Apollo­ den historischen Tatsachen, die Zeit nach ihm bis zur Entstehung n iu s dann übrigens nicht als Balinäs, sondern als AbülOn vor. Das der arabischen Alchimie als Periode der Epigonen zu bezeichnen^. dürfte auch ein Zeichen für die direkte Übersetzung aus dem Grie­ Selbst wenn uns nicht allzu viele griechische Texte zur Verfügung chischen sein, während Balinäs eine Entstellung des Namens über stehen, sind doch viele Anhaltspunkte vorhanden, um die weitere die syrische Übersetzung zu sein scheint (s. u. S. 83). Leider sind die Entwicklung der Alchimie, bei der immer mehr philosophische Ele­ Exzerpte Stapletons aus diesem Zosimos- (oder Pseudo-Zosimos-) mente herangezogen werden, beobachten zu können. Von dieser Buch so spärlich, daß man weder einen Eindruck von der Termino­ Entwicklung, die bei den späteren Neuplatonikern und anderen logie gewinnen noch etwas Konkretes über den Inhalt erfahren Schulen im Vorderen Orient eingesetzt hat, werden wir im Zusam­ kann. Nach einer undeutlichen Angabe des Exzerptes kann man menhang mit den Quellen von Gäbirs Wissen ausführlich zu spre­ vermuten, daß es der vierten und fünften Abhandlung über den chen haben (s. u. S. 157 f.). Hier muß auf eine Tatsache der Alchimie­ ,,mizän” (die Theorie der Gleichgewichtsverhältnisse) entnommen geschichte hingewiesen werden, nämlich daß die griechischen herme­ ist^. Für eine künftige Untersuchung wäre es lohnend, das von Gäbir tischen Bücher, die uns erhalten sind, hauptsächlich aus der Zeit vor benutzte K . al-Mizän von Zosimos (s. u . S. 168 f.) m it diesen Trak­ Z o s im o s stammen und eine solche Datierung allgemein akzeptiert ist taten zu vergleichen, wenn die Vermutung stimmt, daß sie dem (s. u. S. 38). Aber die vielleicht schöpferischsten und für die weitere „m izän” gewidmet sind. Zwar ist ein περί σταθηών von Zosimos Entwicklung einflußreichsten Pseudepigrapha, die höchstwahr­ bezeugt®, doch ist noch nicht ganz klar, ob es sich dabei nur um eine scheinlich aus den letzten vorislamischen Jahrhunderten stammen, hydrostatische Waage oder um eine mizän-'Leh.iQ ähnlich der von sind m. W. den Chemiehistorikern im allgemeinen unbekannt. Ihre Gäbir handelt^. Bedeutung läßt sich besonders dann erkennen, wenn man sie zur Untersuchung der Entstehung der arabischen Alchimie heranzieht. 1 “ On the explanation of Red Copper (includes reference to Abülün-Apollo- nius - and his ‘Precious Secret’) . . dazu Fußnote: “Apollonius of Tyana, Die Alchimie bei den Arabern scheint mit den Übersetzungen who lived from B. C. 4 to c. A. D. 96 and who (according to the Fihrist, p. 312) begonnen zu haben, deren früheste-von der uns etwas bekannt ist-, was the first to give any account of talismans. Philostratus, who published a so-called life of Apollonius in A. D. 128, does not specially refer to Apollonius wie erwähnt, auf das Jahr 38/639 zurückgeht. Ob die Araber schon being an alchemist, but several quotations from his works are made by Ar- Räzl in the Shawähid (. . .), including the aphorism quoted by Zosimus at the 1 Kraus II, 54. beginning of the 6th Book of the present treatise” MASB 3/1910/67). 2 “ After Zosimos we enter the period of the epigones in which the corpus of 2 S. M ASB 3/1910/88; „fa-qad faragtu lakum min at-tahyid tämman wa-lam ubaiyin fih i taswiyat al-mawäzin wa-l-mawäzin maktühatun f i l-kitäb ar-räbi' alchemical literature as we know it is finally codified and commented upon by wa-fi l-hämis fa-stazhirü hädihi l-kutub wa-l-kitäb al-liämis fa-hfizühu wa- a host of authors, who have nothing new to contribute. They are mainly Neo- '■alaikum bi-tä^at rabbikum wa-l-'-amal bi-mä yurdihi in aradtum an yatimma Platonists or Gnostics, to whom alchemy is part of their religio-philosophical lakum wa-qad atmamtu lakum al-kitäb al-auwal wa-t-tänl tämman ...” doctrine. Original contributions to alchemy begin to flow again when the 3 Berthelot, Coll. II, 177; Kraus II, 305. Arab scientists enter the scene” (R. J. F o r b e s , The Origin of Alchemy in: < Vgl. Kraus II, 36. Chymia 4/1953/10).

® Sezgin, Gcsch. Ar. Sehr. IV ALCHIMIE - CHEMIE 22 EINFÜHRUNG 23

in der Heidenzeit eine gewisse Vorstellung von dem Versuch der ist, muß er auf alle Fälle auf eine recht frühe Zeit zurückgehen. Als Metallverwandlung hatten, wissen wir noch nicht. Wenn wir, bzw. ältestes sicheres Zeugnis für den Gebrauch des Wortes al-hlmiya' da wir den Angaben über ihre Ärzte und deren Beziehungen zur muß der Spruch des Juristen A b u Y O s u f (geb. 113/731, gest. 182/ Schule von GundisäpOr Glauben schenken, können wir auch an- 798, s. GAS I, 419) genannt werden, der vor der Suche nach Reich­ nehmen, daß jene Ärzte die Kenntnisse der Heilmittel jener Schule tum mit Hilfe des ^im^ä’ warnt^. erworben hatten, zu denen u. a. Borax, Natron, Salmiak und Gegen­ Nach unseren Quellen beginnt die erste intensive Übersetzungs­ gifte gehörten. Vielleicht liefern die alten arabischen Gedichte tätigkeit alchimistischer, medizinischer und astronomisch-astrologi­ Anhaltspunkte für eine künftige Untersuchung. Bisher wurde ledig­ scher Schriften mit Hälid b. Yazid. Diese Angabe von.Ibn an- lich festgestellt, daß der umaiyadische Dichter al-Ahtal (st. 90/708) Nadim^ wird auch durch a l -C ä h iz ^ bezeugt, der in nicht viel spä­ in einer qastda das Elixir erwähnt^. Angesichts der Beschäftigung terer Zeit als H ä l i d lebte. Ibn an-Nadim kennt sogar den Namen des umaiyadischen Prinzen Hälid mit der Alchimie und seiner For­ des mit der Übersetzung beauftragten Mannes: I s t a f a n (Stephan). derung, alchimistische; Bücher zu übersetzen, könnte man voraus­ R u s k a ^ und einige andere Gelehrte halten sowohl die Übersetzungs­ setzen, daß bereits eine Vorstellung von der Metallverwandlung, tätigkeit als auch Hälids Beschäftigung mit der Alchimie für un­ damals vielleicht unter dem Terminus ,,al-Mmiyä'‘” bekannt, vor­ glaubhaft. Fr. R o s e n t h a l deutet ein Motiv an, weshalb man Hälids handen war. alchimistische Übersetzungstätigkeit weiterhin doch besser dem Die Untersuchung der Übersetzungen von Abhandlungen des Reich der Legende zuweisen wird. Es sei darin zu sehen, daß es sich ZOSIMOS aus dem Jahre 38/659 würde auch zur Aufklärung der dem hierbei um ein Wissensgebiet handle, ,,in dem Fälschungen geradezu Kalifen ‘A l i (st. 40/661) zugeschriebenen Hutbat al-hayän beitragen. das Normale” seien®. Der Anteil dieses Motives an der gewöhnlichen Nach dieser }iutha soll ‘Ali gefragt worden sein, ob es kimiyä\ g^ht. Skepsis gegenüber dem Entstehungsprozeß der arabischen Wissen­ Er habe ihr Vorhandensein bejaht; seine Antwort auf die weiteren schaften allgemein darf nicht unterschätzt werden. Man steht von Fragen zeigt, daß er einen primitiven Begriff von der Metallver­ vornherein unter dem Einfluß der alchimistischen Fälschungen und wandlung besaß. Diese Kenntnis ist wiederum nicht so groß, daß der hermetischen Literatur, die mindestens vom zweiten Jahrhun­ man sie bei einem Kalifen für unmöglich halten müßte, zumal es sich dert vor Chr. an bis zu den letzten Jahrhunderten vor dem Islam bei ‘Ali um einen der gebildetsten Menschen seines Kreises handelt. verbreitet waren. Auch diese Vorstellung trug dazu bei, daß man die Als problematisch dürfte der Gebrauch des Wortes himiya' erschei­ übersetzten Pseudepigrapha als Fälschungen der Araber betrach­ nen. Dabei muß man sich an die Diskussion von Muhammad, dem tete. S. noch u. S. 354. ■ Sohn von ‘Amr b. al-‘Äs, mit Hälid b. Yazid erinnern,· bei der der Nichtsdestoweniger werden die Beschäftigung von Hälid mit der Terminus al-kxmiya' ebenfalls vorkommt (s. o. S. 5). Bei der Alchimie und seine Rolle in der Geschichte der Übersetzung von Frage, aus welcher Zeit uns die Huthat al-hayän von ‘Ali belegt ist, immer mehr Gelehrten verteidigt. Seit 1936 wandte sich besonders muß man immer bedenken, daß Gäbir (2./8. Jahrhundert) darüber in St a p l e t o n gegen die Ansicht Ruskas, der am deutlichsten die Be­ seinem K . al-Hagar berichtet^. Falls der Bericht nicht authentisch deutung H älid b. Y azid s bestritten hatte®. D ie beiden W issenschaft- lerinnen Ruth S. Ma c k e n s e n und Nabia A b b o t t versuchen, die 1 A b u H ilä l a l-‘Askar!, Sinä'atain, Istanbul 1931, S. 55; M. Y. Haschmi, Über das Elixier in; Chemiker Zeitung 82/1958/133-136; ders., The Beginning Beschäftigung der Araber mit der Alchimie und ihr Interesse an der of Arab Alchemy in: Ambix 9/1961/158. 2 K. αΙ-Ηαξαν, ed. Holmyard S. 22: ,,wa-qad suHla (‘Ali); hal li-l-lümiya" wu^üdun fa-qäla la'-amri inna lahü wu§üdan wa-qad käna wa-sayakünu wa- ^ . samiHu Abä Yü su f yaqülit: Man talaba garäHb al-hadit kadaba wa- hiiwa ha'inun. Fa-qälü \ bayyinhu länä yä Amir al-Mu^minln. Fa-qäla \ innafi man talaba al-mäl bi-l-klmiyä^ iftaqara . . (Dahabi, Tadhira 293). l-usrub wa-z-zä§ wa-z-zaibaq wa-z-zu§ä§ wa-l-hadid al-muza'far wa-z-zin^är wa- • 2 Fihrist 242, 244. n-nuhäs al-ahdar la-kunüzun läyüqaf ‘alä gäbirihinna,fa-qälü: abinhuyäAmir ® al-Bayän wa-t-tabym I, 328. . al-Mu'mimn lanä, fa-qäla·. i^'-alü ha'daliü mä'an wa-ba'dahü ardan wa-aflihü ‘ S. u. S. I23f. al-arda bi-l-mä'i wa-qad tamma. Fa-qälü \ azidnayä Am lr al-M u'm im n, fa-qä­ Das Fortleben der Antike im Islam, Zürich-Stuttgart, 1965, S. 16.· la: lä ziyädata'alä hädä.’ ’ “ Isis 26/1936/127-131; ders. in: Am bix 5/1953-56/211. 24 ALCHIMIE - CHEMIE EINFÜHRUNG 25

Übersetzung der fremden Bücher ins Arabische kulturhistorisch Zosimos), K. al-Asnäm von Balinäs (s. u. S. 8q), K . Qirätis al- erklärbar zu machen^. .Für die Verteidigung dieser Ansicht hat M. Y. Haklm (s. u. S. 56), K. Mihräüs al-Hakim, die angeblichen Briefe H aschmi einige weitere Argumente vorgebracht^. Besonders wichtig des Aristoteles an Alexander, die zum Teil alchimistischen Inhalt für die Geschichte der arabischen Alchimie und die Übersetzungen haben. Eine der rein alchimistischen die in der Äsafiya- allgemein scheint mir das von M. G rignasch i Erarbeitete zu sein, zu Bibliothek erhalten sind, soll ursprünglich aus dem Griechischen ins dem er durch seine Untersuchungen über die angeblichen Briefe des Syrische von Y a z d in , dem christlichen Wezir von Kisrä (? Husraw A r isto teles an Alexander geführt wurde; dabei betont er die Not­ Parwiz, 590-627 n. Chr.) im Jahre 930 alexandrinischer Rechnung wendigkeit, die bisherigen Ideen über die Anfänge der arabischen (607 n. Chr.) und zur Zeit der Regierung al-Mansürs aus dem Syri­ Literatur und W issenschaft zu revidieren®. E r m acht auf die Bedeu­ schen ins Arabische übersetzt worden sein^. tung jener Briefe für die Geschichte der Alchimie aufmerksam, die - Wir müssen weiterhin versuchen, auf Grund der terminologischen nach seiner Überzeugung - die Angaben bestätigen, daß H ä lid b. Merkmale und der ältesten Zitate eine grobe Datierung vorzuneh­ Y azid alchimistische Traktate verfaßte. Sie unterstützen ferner die men. Für einen solchen Versuch scheinen die uns erhaltenen zahl­ Voraussetzung, ,,daß sich die Araber in der umaiyadischen Zeit auch reichen Schriften von H älid b. Yazid geeignet zu sein. Als Beispiel für diese Pseudo-Wissenschaften interessierten und ihre Sprache be­ muß hier erwähnt werden, daß einer der Traktate von Hälid auf reits die Fähigkeit gewonnen hatte, alle Begriffe der Wissenschaft Hermes, Agathodaimon, Zosimos und Marianos hinweist^. An­ und der griechischen Philosophie wiederzugeben” ^. dere, vielversprechende Anhaltspunkte sind in denjenigen Schriften Wenn man die frühe Beschäftigung, der Araber mit der Alchimie Gäbirs zu finden, die er nach seiner eigenen Angabe vor dem Tode und ihre Übersetzungstätigkeit in der umaiyadischen Zeit akzeptiert Ca'far as-Sädiqs (st. 148/765) verfaßt hat®. Das berühmte Buch S in hat, gewinnt die Frage an Interesse, welche alchimistischen Bücher al-Jialiqa von Balinäs zumindest gehört, wie wir vermuten, zu dieser vor der abbasidischen Zeit ins Arabische übersetzt worden waren. frühen Periode. Die Zitate von Gäbir aus diesem Buch und sein I b n a n -N a d im schenkt, wie es scheint, dieser Frage keine besondere Hinweis auf die Meinungen der islamischen Anhänger von ,,Bali­ Aufmerksamkeit, oder er war überhaupt nicht in der Lage, uns mehr näs” , der ,,ashäb Balinäs al-islämiyün", sprechen -für eine frühere darüber zu berichten, als er tat. Man kann seinen Aussagen lediglich Übersetzung des Buches. Dieser frühe Ruhm von Balinäs und entnehmen, daß H ä l i d b . Y a z id mehrere griechische Gelehrte aus Zitate bei Gäbir können schwerlich auf das/f. al-Asnäm desselben Ägypten zu sich gerufen und sie Bücher hatte übersetzen lassen®. An Verfassers bezogen werden, sondern müssen zum K . Sirr al-}iallqa einer anderen Stelle gibt er ein großes Verzeichnis von übersetzten gehören. Die genaue Angabe der Übersetzungszeit des Buches über Büchern®. Nach den Angaben der Texte selbst gehören die folgenden die Landwirtschaft K. al-Filäha (das gleichfalls von Balinäs stam­ alchimistischen Bücher zu den Übersetzungen aus der umaiyidi- men soll), nämlich 179 H., ist ebenfalls ein Indiz dafür, daß Balinäs schen Zeit; Die 6 Abhandlungen des ZOSIMOS (vielleicht Pseudo- sehr früh großes Ansehen bei den arabischen Gelehrten gewonnen hatte.

^.N. A b b o t t , Studies in Ambic Liierary Papyri I, Chicago 1957, S. 27; R. S. Zur Feststellung der in der umaiyadischen Zeit übersetzten alchi­ M a c k e n s e n , Arabic Books and Libraries in the Umaiyad Period in: A JS L 54/ mistischen Bücher würden zweifellos die uns erhaltenen Werke bei­ 1937/52-57· ' The Beginning of Arah Alchemy in: Ambix 9/ig6i/i56ff. tragen, deren Verfasser in der Zeit zwischen H ä l id b . Y a z id und 3 Les ,,RasäHl Aristätällsa Hla-l-Iskandar" de Sälim Abu-l-'-Alä' et l ’activitS C ä b i r lebten. Außerordentlich wichtig ist z. B. die Beobachtung cuUurelle ä l'ipoque omayyade in: BEO 19/1965-1966/9. 1 Eb. S. 51.: ® ,,Käna Hälid b. Yazid b. Mu^äwiya yusammä Hakim Ä l Marwän wa-käna S. S t a p l e t o n in: Isis 26/1936/129. ■ fädilan f i nafsihi wa-lahü himmatun wa-mahabbatun li-l-‘ulüm hataya bi-bälihi 2 ,,Qäla Züsim: Inna Uäha . . . halaqa l-aSyä' kullahä wa-halaqa l-insän ξ-^αη'α fa-amara bi-ih(}är §amä'atin min faläsifat al-yünämyin mimman käna flhim a'^ab al-‘agab . . qäla Harmis . . qala Züsim . . ., qäla Miryänus . . yanzilu madinata M isr wa-qad tafa^^aha bi-l-'arabiya wa-amarahum bi-naql al- qäla Agädüdimün ft risälatihi wa-wasiyatihi ilä talämidihi . . {Risälat Hälid, kutub fi f-san‘a min al-lisän al-yünäni wa-l-qibtl ila l-^arabi . . {Fihrist 242). Teheran, Häniqäh-i Ni'matalläh 145, 3ii> ff.), »Eb. S. 355· ä S. S t ä p l Ut o n in: Ambix 3/i949/84n.; ders. in: Ambix 5/1953-56/2. 26 ALCHIMIE - CHEMIE EINFÜHRUNG 27

von Stapleton (vgl. o. S. i6), daß al-Azdi, ein Freund oder Schü­ Was nun die Frage des sachlichen Beitrages der Schriften vor ler von Hälid, in seinem K . at-Tübä nur griechische, persische, Gäbir für die Chemiegeschichte anbelangt, so kann man nichts Si­ ägyptische, jüdische und byzantinische Alchimisten zitiert^. Die cheres sagen, so lange sie nicht daraufhin untersucht worden sind. Wichtigkeit dieser Feststellung wäre deutlicher zu erkennen, wenn Sie wurden im allgemeinen wegen der vorherrschenden Über­ Stapleton uns die Zitate dieses schwer zugänglichen Buches im ein­ zeugung, es handle sich dabei um Fälschungen, weitgehend außer zelnen mitgeteilt hätte. In vielen Fällen bedeuten die Zitate sicher­ acht gelassen, zum anderen waren sie teilweise auch noch un­ lich nicht, daß die Quellen direkt benutzt wurden; jedoch hängt die bekannt. Einen bestimmenden Einfluß bei der Einstufung dieser Feststellung alter Übersetzungen von der Untersuchung jener Zitate Schriften als Fälschungen übte R u s k a aus, und zwar in einem sol­ und ihrem Vergleich mit den anderen Werken ab, die uns als Werke chen Maße, daß K r a u s bei der Aufklärung der Frage der Geschicht­ der zitierten Autoren erhalten sind. lichkeit Gäbirs keine einzige dieser Schriften in seiner Unter­ Bei der Entstehung und Entwicklung der frühen arabischen Al­ suchung herangezogen hat. Nach unserer Ansicht hingegen fanden in chimie scheint die Wirkung der gnostisch-hermetischen Literatur diesen Schriften aus der Zeit vor G ä b i r b . H a i y ä n die Wissenschaf­ auf den frühen si'itischen Gnostizismus wesentlich gewesen zu sein. ten - vor allem die Alchimie - ihren Niederschlag, welche in den Nach M a s s ig n o n kannten die ersten si'itischen Extremisten, dar­ letzten Jahrhunderten vor dem Islam von den hellenisierten Völkern unter a l -M u g ir a b . S a 'id (st. 119/731^), die hermetischen Texte und assimiliert und weiterentwickelt worden waren. waren von ihnen beeinflußt®. So darf es nicht unglaubwürdig erschei­ Besonders geeignet, uns ein anschauliches Bild von den Kennt­ nen, daß die Alchimie bei den frühesten Si'iten auf Interesse stieß nissen der arabischen Alchimisten und ihrer Vorstellung von der und Ga'far as-Sädiq als Verfasser von Schriften über Alchimie und Entwicklung der Alchimie zu vermitteln, ist eine Übersicht von gafr auftrat. Vor allem auf einen primitiven Beginn der Theorie der Gäbir, welche zudem in der Sammlung der 70 Bücher enthalten ist, Gleichgewichtsverhältnisse bei den Buchstabenspekulationen jener die zu Lebzeiten von Öa'far as-Sädiq (st. 148/765) abgefaßt wurden. si'itischen Gnostiker und in dem gafr-Bnch. von öa'far as-Sädiq Es heißt bei Gäbir^: ,,Wisse, daß die aufeinanderfolgenden Philoso­ sei verwiesen^. Diese Vermutung könnte dadurch bestätigt werden, phen der Wissenschaft eine lange Entwicklung haben angedeihen daß das jüdische gnostische Buch Sefer Yesira, das vermutlich aus lassen und ihr eine außerordentliche Macht verschafft haben, wobei dem 8. Jahrhundert stammt, eine ähnliche Spekulation bezüglich sie also ihr Ziel erreichten. Von denen, deren Ruhm durch eine der Vertauschung von Buchstaben wie bei öäbir aufweist und eine ununterbrochene Traditionskette bis hier zu uns gelangt ist - ob­ deutliche Beziehung zu den arabischen Philologen zu erkennen ist. gleich die Epoche, in der sie gelebt haben, sehr weit in der Vergan­ Diese Verbindung zwischen der Gnostik und der Theorie der Buch­ genheit liegt -, ist Arius derjenige, der sich zuerst dieser Kunst staben, die ein wesentliches Element der Alchimie bei öäbir ist, wird zuwandte. Denn Pythagoras, der der älteste der (bekannten) Philo­ noch greifbarer, wenn man bedenkt, daß S a 'a d y ä al-FaiyOmi (um sophen ist, sagt über ihn: ,Mein Vater Arius ist es, der mir dies 931 n. Chr.) bei seinem Kommentar zum Sefer Yesira mit der Theorie gesagt hat’, eine Ausdrucksweise, die der unsrigen entspricht, wenn von Gäbir iil Beziehung steht. Seine Theorie über die chemische wir Adam unseren Vater nennen. Ebenso hatten die späteren Philo­ Zusammensetzung des Körpers, die sich auf eine Analogie zwischen sophen, 'die in einer der unseren näherliegenden Zeit lebten, die den Buchstaben und Elementen stützt, ist der quantitativen Speku­ Gewohnheit, von .unserem Vater Pythagoras’ zu reden, indem sie lation Cäbirs sehr ähnlich®. ihm diesen Titel auf Grund seines Alters zuwiesen. Dieser Arius war also der erste, der (sich einer allegorischen Sprachform bedienend

1 S. u. S. 125 f. über diese Kunst berichtet und) dem Stein die erste Behandlung 2 S. Tabarl II, 1619-1621; Aä'arl, Maqälät I, g; Dahabi, M izän III, 192; zuteil werden ließ. Er behauptete, daß seine Vorfahren ihn diese Ihn IJafar, Lisän VI, 75-78. - Kraus II, 222, 263; Zirikli VIII, 198-199. Methode gelehrt hätten, und daß die genannte Me hode vom einen “ Zu: Festugiere, I, 387. ‘ Vgl. Kraus II, 263 ff. ® S. Kraus II, 266-269. 1 Kraus II, 54-58. 28 ALCHIMIE - CHEMIE EINFÜHRUNG 29

dem anderen überliefert worden sei, bis sie schließlich auf ihn selbst einen Körper heftet, kam jemand und erklärte, der Mensch habe die gelangt sei. Seinem Bericht gemäß wandten die Philosophen beim Fähigkeit, das Tun der Natur nachzuahmen. Davon gab er ein Stein die erste Behandlung an, und dies von der Zeit des A r iu s bis Beispiel, indem er die Dinge in den Zustand ihrer einfachen Natur zu der des S o k r a t e s . Nach Sokrates kamen andere, die die ur­ {kiyän) zurückführte. Er ließ Metalle schmelzen und unterzog diese sprüngliche Verfahrensweise vereinfachten und veränderten, indem einem ständigen Schmelzprozeß, entsprechend dem ständigen und sie behaupteten, daß man nur durch Wiederholung ans Ziel gelange. unveränderlichen Schmelzprozeß, dessen die Natur sich bedient. (Dies ist der Grund, weshalb sie es vereinfachten.) Diese Verein­ Zunächst konstruierte er einen Apparat, der zur Schmelzung {ma- fachung und der Verzicht (auf die erste Verfahrensweise) bringen in däba) bestimmt war, gab ihm eine runde Form, ähnlich der einer der Tat mehrere Vorteile mit sich. Sphäre, setzte diesen in einen Kanal, so wie man es für ein hydrauli­ 1. Die Dauer der Behandlung wird verkürzt, die Ausführung ver­ sches Rad macht, und ließ ihn sich ständig drehen. In dem Graben, einfacht und die Nützlichkeit wird allgemeiner (wird größer?). Ver­ der sich unterhalb des Schmelzapparates befand, zündete er ein steht das! Alsdann kamen andere Philosophen, die (bei der Prüfung dauerhaftes Feuer an, gab Blei in den Apparat und unterzog dieses der zweiten Verfahrensweise) fanden, es erfordere einen zu großen der Schmelzung, bis es in Weißsilber verwandelt herauskam. Letzte­ Aufwand an Zeit. Da sie wußten, daß sie mit Hilfe subtiler Kunst­ res unterzog er wiederum dem Schmelzprozeß, bis es in Gold verwan­ griffe fähig sein würden, den Prozeß noch mehr zu verkürzen, erfan­ delt herauskam. In gleicher Weise verfuhr er mit dem Zinn, Eisen den sie eine Verfahrensweise, die dann die dritte. Behandlungs­ und Kupfer, bis er all diese verwandelt hatte. Ebenso verfuhr er mit methode genannt wurde. Diese dritte Behandlungsmethode steht Silber. Dies also war der erste Schritt in der Entwicklung der Alchi­ zur zweiten im gleichen Verhältnis wie die zweite zur ersten. Schon mie. Nachdem er (der erste Meister) dahingegangen war, kam ein allein durch diese Tatsache ist sie die beste von den dreien. anderer, der mit einer außerordentlichen Fähigkeit begabt war. Er 2. Wisse, daß man, um das Elixier herzustellen, bis auf unsere Zeit ist es, der (als erster) das wichtige Elixier präparierte, welches nur drei Methoden gefunden hat, die von der bloßen Befähigung, der Unternehmen ihm jedoch erst nach langer Zeit gelang. Dieses Elixier Möglichkeit, zur ReaUsierung führen. - Ich werde sie jetzt darlegen, ist es, dessen sich die Leute bis zur Zeit des großen P l a t o bedienten. damit die Bemerkungen, die wir dir hier geben, so klar als nur Dann gaben sie sich Mühe, um die Dauer; der Herstellung zu ver­ möglich sind. Die erste Methode ist die, die das höchste Ziel erreicht. ringern, und sie brachten es schließlich dahin, sie auf ein Zehntel der Es ist die, die nach den Überlieferungen, die wir darüber gesammelt ursprünglichen Dauer zu verringern. Indem man weitere Anstren­ haben, von A r iu s dem Älteren (A r i y Os a l - q a d im ) und seinem Bruder gungen machte, gelangte man schließlich dazu, die Dauer der Eli­ Astahäniyüs(?) nebst anderen unter deren Zeitgenossen praktiziert xierherstellung auf ein Hundertstel zu verringern. Danach fand man worden ist. In der Folge wurde sie es dann von H i r a q l und A g a t h o - die Zusammensetzungen und Verfahrenstechniken heraus. Darunter DAiMON und schließlich von S o k r a t e s , der der größte Meister der gab es welche, die legitim waren, man brachte aber wertlose Dinge Alchimie war und den niemand unter seinen Nachfolgern überragte, hervor, unter diesen Falschgeld und schlechtes Geld und all die angewandt. Die zweite Methode ist die, die seit A gathodaimon bis anderen (äußerlichen) angewandten Produkte. Dadurch hat man die auf unsere Zeit praktiziert worden ist. Man hat die Durchführung vorhergehenden Bemühungen der Philosophen verdorben. Da der ersten Methode verkürzt, ohne daß man im übrigen verhindern schließlich das Prinzip (der Chemie) ausschließlich aus (dem Zusam­ konnte, daß die zweite Methode auf das gleiche Ergebnis hinauslief. menwirken) der Naturen hervorgeht, so gelangt man durch das Denn man hat bei ihr nur ausgeglichen, was unterlassen worden war, Wissen von den Gleichgewichtsverhältnissen der Naturen zu ihrer und deshalb ist sie auch der ersten nicht unterlegen. Was aber die Kenntnis. Wer also ihre Gewichtszusammensetzung kennt, kennt dritte Methode anlangt, so verhält sie sich zur zweiten ebenso wie die alle Verschiedenheiten, die sie in sich tragen und die Art, nach der sie zweite zur ersten. sich zusammensetzen. ’ ’ 3. ... Da es sich nun so verhält, daß die Prinzipien (die vier Wie aus dieser Übersicht hervorgeht, betrachtete Gäbir die Alchi­ Naturen) gemischt werden, wobei sich jedes ihrer Akzidentien an mie als Ergebnis einer jahrhundertelangen Entwicklung, wenn ihm 30 ALCHIMIE - CHEMIE

auch nicht bewußt war, daß der größte Teil der zu ihm gelangten Werke unecht war und daß die von ihm hoch gepriesenen Autori­ täten in Wirklichkeit keine unmittelbare, ja sogar z. T. überhaupt keine Rolle in der Alchimie gespielt hatten. So bedeutet das Corpus von öäbir den Abschluß der vorausgegangenen Entwicklung, die II. QUELLEN endgültige Kodifizierung und Systematisierung der Alchimie. Neben der vollkommenen theoretischen Ausgestaltung in Verbindung mit H erm es kausaler Logik wird bei G ä b ir die Alchimie - um mit H o l m y a r d zu H a r m is (oder H a r m is , H ir m is) identifizieren die Araber mit sprechen (s. u. S. 137) - durch ihre ,,Umbildung zu einer regel­ I d r is und A h n ö h (Henoch), der vor der Sintflut in Ägypten gelebt rechten Experimentalwissenschaft” , die durchaus den Namen Che­ haben soll, ferner mit einem anderen Ägypter und einem Babylonier, mie verdient. die beide nach der Sintflut gelebt haben sollen (s. Chwolson, Ssabier Welchen weiteren Verlauf die Entwicklung dieser Wissenschaft in I, 787-792). Der zweite, aber manchmal auch der erstgenannte, wird den Kreisen der islamisch-arabischen Gelehrten nahm, kann man als H a r m is a l -M u t a l l a t , d. i. H e r m e s T rismegistos^ bezeichnet auf Grund der bisherigen Untersuchungen nicht leicht erkennen, (s. Steinschneider, Ar. Übers. S. 187 (179); R. Reitzenstein, Poiman- bedingt durch ihre Abhängigkeit von der gängigen Datierung einzel­ dres S. 174 ff.). Man hat sich anscheinend in den letzten 50 Jahren ner Werke und Gelehrten. Auffälhg ist, daß die vielgestaltige Dar­ annähernd über die Entstehungszeit der griechischen, dem Hermes stellung eines Themas in den Schriften Gäbirs bei a r -R ä zi nicht zugeschriebenen Schriften geeinigt, die zweifellos wissenschafts­ mehr sichtbar ist und daß die Chemie bei letzterem vielmehr prakti­ historisch wichtiger ist als die Identifizierung des Heros eponymos. schen Zwecken zu dienen hatte. In dieser Hinsicht scheint die Che­ Das größte Verdienst kommt dabei F e s t u g ie r e zu, der in seiner mie in den Werken von a r -R ä z i, I b n S in ä und A b u l -Η α κ ϊμ a l - tiefdringenden Arbeit die am überzeugendsten erscheinende Darstel­ KÄTi (um 426/1034) einige Fortschritte aufzuweisen. lung gegeben hat. Er klassifiziert die alchimistische griechische bzw. Eine wichtige Erscheinung der islamisch-arabischen Alchimie­ hellenistische Literatur nach der φυσικά και μυστικά des Pseudo- geschichte ist allerdings nicht zu übersehen, daß weder die Entwick­ Demokrit, d. h. ab 2. oder i. Jahrhundert v. Chr., in drei Perioden. lung kontinuierlich verlief noch die Bedeutung der von Gäbir Den Wendepunkt zwischen den ersten beiden Perioden bildet der um gegründeten Wissenschaft den späteren Generationen in vollem Um­ 400 n. Chr. lebende ZOSIMOS, der - nach Festugiere - allein die zweite fang bewußt war. Es genüge hier als Beispiel hervorzuheben, daß ein repräsentiert. In der ersten Periode haben die Angehörigen verschie­ F ä r ä b i nach mehr als hundert Jahren unter dieser Disziplin ledig­ dener Schulen H e r m e s , A gathodaimon , I s is , K l e o p a t r a , lich die Metallverwandlung verstand (s. u. S. 288) und daß sein OSTANES, Ma r ia , T h e o p h ilo s u. a. Schriften zugeschrieben. Von Zeitgenosse I b n U m a il an die allegorische Alchimie der Alten an­ 400 n. Chr. an beginnt die Periode der Kommentatoren, die sich bis knüpfte und sich gegen das Gedankengebäude von Gäbir wandte zum Ende des 7. Jahrhunderts n. Chr. erstreckt (s. La revelation (s. u. S. 286). d’Hernies Trismegiste I, 238-240). Folglich muß - nach dieser Dar­ stellung - die Periode der griechischen Fälschungen im Bereich der Alchimie vor dem 4. Jahrhundert n. Chr. abgeschlossen sein. Die Frage des Hermetismus im arabischen Gewände wird im Nachtrag in der Zusammenfassung eines Vortrages von L . Ma s- siG N O N behandelt^. Auf die Diskussion der Herkunft der im Arabi-

Zur Erklärung der Benennung ,,Trismegistos” s. Lippmann, Entstehung S. 226-228. Ein leider noch nicht publizierter Vortrag auf der Eranos-Tagung i. J. 1942, ALCHIMIE - CHEMIE 32 HERMES 33

sehen erhaltenen hermetischen Schriften geht Massignon nicht un­ Jahrhundert an entstanden” sei, und zwar ,,nach dem die Alchemie mittelbar ein. Nicht auf Grund der hier und da in Quellen zu Gebote Mode geworden” sei ,,und eine echt arabische Literatur hervor­ stehenden Nachrichten oder von einigen erhaltenen hermetischen gebracht” habe {Tabula Smaragdina S. 67). Diese Meinung von Schriften selbst, sondern durch die Spuren einiger der in islamischen Ruska, die in den meisten seiner Studien in ähnlicher Weise zum Gemeinden auftauchenden Ideen gewinnt er die Ansicht, daß die Ausdruck gebracht- wird, hat in der Zwischenzeit immer mehr an hermetische Astrologie schon in der umaiyadischen Zeit in die si'iti­ Überzeugungskraft verloren. sche Kosmogonie eingedrungen war^ und die frühesten Sl'iten in Einen der wichtigsten Versuche, arabische hermetische Frag­ Küfa hermetische Texte kannten^. Massignon ist der Meinung, daß mente in griechischen Quellen nachzuweisen, verdanken wir den drei die hellenistische Tradition durch die These vom Prophetentum des Gelehrten Sta p le t o n , G. L. L ew is und F. Sherwood T a ylo r . Sie Hermes-Idris im Islam Heimatrecht erwerben konnte, obwohl die haben in ihrer im Jahre 1949 publizierten gemeinsamen Unter­ Syllogistik und die Metaphysik des Aristoteles noch nicht über­ suchung^ der dreißig im K . al-Mä^ al-waraqi von I bn U mail (Anfang nommen worden waren®. Später hat zwar M. P l e s s n e r m it Recht des 4./10. Jahrhunderts) erhaltenen hermetischen Fragmente fest­ darauf verwiesen, daß Massignons Meinung nicht als endgültig be­ gestellt, daß eines in griechischen Texten direkt dem Hermes zu­ trachtet werden dürfe und sein bibliographischer Überblick über die geschrieben wird und andere sich z. T. indirekt nachweisen lassen^. hermetische Literatur mangelhaft sei^. Jedoch kommt Massignon Sta p le t o n brachte die Frage in einer zweiten Untersuchung der das Verdienst zu, die frühe Bekanntschaft der Muslime mit hermeti­ Beantwortung einen erheblichen Schritt näher, indem er einige der schen Schriften betont zu haben. Seine Ansicht hat neuerlich durch ihm bekannten arabischen alchimistischen Schriften, die antiken M. G r ig n a sc h i eine Bestätigung gefunden®. Gelehrten zugeschrieben werden, heranzog®. In seiner letzten Unter­ Die wichtigste Frage hinsichtlich der hermetischen Schriften in suchung wandte er sich gegen die herrschenden Ansichten über die arabischer Sprache ist gegenwärtig, ob sie in den Fällen, da sie sich Entstehung der arabischen Alchimie und versuchte zu zeigen, daß als solche bezeichnen, tatsächlich als Übersetzungen ins Arabische die ihm bekannten, den Alten zugeschriebenen Schriften tatsächlich zu betrachten sind oder ob sie im ganzen oder doch zum größten Teil Übersetzungen seien. Er ging in seiner Betrachtung vielleicht inso­ arabische Fälschungen sind. Gemäß seiner Vorstellung von einer fern etwas zu weit, als er diese Schriften zum Teil für echt hielt und späten Entstehung der arabischen Wissenschaften glaubte J. sie auf die vorchristliche Zeit zurückführte (s. o. S. 17). R u s k a , daß sich der größere Teil davon nicht mehr auf griechische Auf die Frage der Herkunft der hermetischen Schriften ging auch und koptische Vorbilder stütze, ,,sondern etwa vom lo. und ii. M. P l e s s n e r i. J. 1954 ein^. Im Zusammenhang mit den bereits darüber vorliegenden Untersuchungen setzte sich Plessner vor allem ,,L’introduction des cycles {adwär, akwär) dans la cosmogonie shi'ite, qui remonte, selon Nawbakhti [firaq, 32) ä Jrlärithl (vers 125/742) däcele une 1 The Sayings of Hermes quoted in theMä'" al-Waraqi oflbn Umail in: Ambix inflltration d’astrologie hermötique” (Anmerk, in RSvSlation I, 389, n. 2). 3/1948/69-90. 2 „Los Premiers shi'ites extrömistes de Küfa semblent avoir connu des 2 Sie bringen ihr Ergebnis folgendermaßen zum Ausdruck: "To sum up this textes herm6tiques: quand Mughira montre son Dieu arrachant les deux yeux comparison, no-one who has studied the Greek Alchemical writings will have ä. son propre visage reil6te dans l’ocöan d’eau douce lumineuse pour en faire le any reason not to accept the sayings of Hurmus contained in the M ä' al- soleil (= Muhammad) et la lune (= ‘Ali), on pense aux deux yeux d’Horus” Waraql as being ultimately direct translations of portions of the lost Greek {Rivilation 1, 387, n. 3; er verweist auf a§-Sahrastäni, M ilal am Rande der works attributed to Hermes. II, 13-14). The Arabic treatises bearing his name that have been referred to in the 3 Eb. S. 385. earlier part of this paper certainly deserve further careful study as possible '* "Massignon's remarks merely open the discussion, and indeed cannot bc means of recovering much of what has failed to survive in the original Greek” regarded as definitive, as the bibliographical survey on which they are based (eb. S. 90). is, on the one hand, incomplete and, on the other hand, contains some titles of ® The Antiquity of Alchemy in: Ambix 5/1953-56/1-43. books the Hermetic eharacter of which is still to be proved” (in; Stud. Isl. 2/ '* Hermes Trismegistus and Arab Science in: Stud. Isl. 2/1954/45-59, mit der 1956/48; s. noch die beiden Fußnoten des Verfassers dazu). folgenden Bemerkung: “ Enlarged and annoted version of a paper read at the ® S. Les ,,RasäHl Aristätälisa ‘‘ila-l-Iskandar" de Sälim Abu-l-^Alä' et Vacti- yth International Congress for the History of Sciences, Jerusalem, August, viti culturelle ä l ’dpoque omayyade in: BEO 19/1965-66/49. 1953” · HERMES 35 34 ALCHIMIE - CHEMIE

mit den oben genannten Ansichten von Massignon auseinander und benen Handschriften das dem Hermes zugeschriebene K . ^Ard mif- stellte die Frage folgendermaßen; ”Is it only the continuation of a täh asrär an-nugüm zusammen mit dem K . Tül miftäh asrär an- traditional literary manner that presents itself in the Arabic Herme- nugüm, die nach Angaben in der Handschrift selbst i. J. 125/743 ins Arabische übersetzt worden sind. Nallino bezeichnete diese Schrift - tica? Or how far can the contents of these writings prove that they abgesehen von den alchimistischen Abhandlungen - als das erste ins are true successors of their classical ancestors?” ^ Unter anderem betont Plessner die Bedeutung der von Scott (s. u. Arabische übersetzte griechische Buch (vgl. o. S. 24 f.). Der arabische S. 44) erzielten Ergebnisse, dem es gelang, mehrere Parallelen zu Titel ist auch durch Ibn an-Nadim S. 267 und Ibn al-Qifti’s Huka- Teilen des hermetischen Mn'^ädalat an-nafs (in L atein: De castiga- mä^ S. 349 belegt; Zitate daraus kannte bereits Steinschneider (Ar. Übers. S. 189) durch die arabischen Astronomen und Astrologen. Er tione animae) im griechischen Corpus Hermeticuni festzustellen^. hielt es für möglich, daß jene Zitate nicht unmittelbar aus einer Plessner verweist^ auch auf die Bedeutung der fünf koptischen, in arabischen Übersetzung hervorgegangen seien. der BibHothek von Chenoboskion in Ägypten i. J. 1946^ entdeckten Ebenso wichtig für die Datierung der im Arabischen erhaltenen Hermesschriften, unter denen sich auch diejenige befindet, die be­ hermetischen Literatur ist die Feststellung von N a l l in o , daß Mu­ kanntlich in der lateinischen Übersetzung (sehr wahrscheinlich über hammad b. Ibrähim a l -F a z ä r i , der berühmte Astronom des KaUfen das Arabische) erhalten ist. Vielleicht werden sich alle oder zumin­ al-MansOr (s. Bd. V), sich in seinem Zig u. a. auf Hermes stützt. dest ein Teil davon mit den erhaltenen arabischen Übersetzungen Ferner erschloß Nallino aus dem Inhalt dieses Zitates von al-Fazäri, identifizieren lassen. daß die Perser vor dem Islam Hermes Bücher zugeschrieben haben, Ferner finden wir im Aufsatz von Plessner ein interessantes Bei­ um ihm Ansichten des Zoroastrismus^ in den Mund zu legen. spiel für das hohe Alter der arabischen Hermetica. Einmal hat er die M ä s ä ’a l l ä h , ein anderer Zeitgenosse von al-Fazäri (s. Bd. V), arabische Überlieferung über die verschiedenen Personifizierungen kannte schon 24 astrologische W erke von Hermes^. und Identifizierungen des Hermes in die vorislamische Periode wei­ ter zurückverfolgen können und gezeigt, daß sie in verschiedenen Leider scheint auch die diesbezügliche inhaltsreiche Arbeit von B l o c h e t udT. 'ßtude sur le gnosticisme musulman^ nicht berücksich­ alten Quellen nachweisbar sind und daß hierbei auf jeden Fall eine griechische Hermes-Tradition vorliegt^. Zum anderen stellte er fest, tigt worden zu sein. In seiner Untersuchung kam er im Zusammen­ daß die Liste über den Einfluß der Mondstationen in arabischen hang mit dem arabischen Hermetismus zu dem Ergebnis, daß die in Quellen des 4. Jh.s H. aus einer arabischen Handschrift des Hermes alchimistischen und astrologischen Büchern der Araber befindlichen stammt, bzw. einer anderen Handschrift z. T. entstammen kann und Theorien direkt aus dem Hellenismus stammen und daß Bruchteile sich teilweise durch sie vervollständigen läßt®. davon im Catalogus codicum asirologorum Graecorum enthalten sind^. In diesem Zusammenhang müssen noch einige weitere Daten Blochet hebt in seiner Untersuchung die Gründe hervor, die dafür angeführt werden. In den einschlägigen Untersuchungen ist fast sprechen, daß das hermetische K. al-Ustätis (oder Ustütäs) die arabi­ vollständig außer acht gelassen worden, was die Entdeckung von sche Übersetzung eines griechischen Originals ist. Blochet hat einer­ seits identische Theorien bei diesem Buch und dem mittelpersischen N a l l in o ^ zwischen 1909 und 1911 für diese Frage bedeutet. Er fand nämlich unter den i. J. 1909 von der Ambrosiana Bibliothek erwor- 1 Nallino, a. a. O. S. 158-159. ^ Eb. S. 48-49. ~ S. Cat. cod. astr. Gr. I, 82, Z. 8. 2 Eb. S. 49, 3 In: RSO 2/1908-9/7171!., 3/i9io/i77ff., 4/1911-12/4751., 207ff,, 6/1913/ =’ Eb. S. 50. 5 ff· ^ RSO 4/1911-12/296. In extenso sagt er: ,,I1 est hors de doute que tont H. Ch. Puecii, Les nouveaux icrüs gnostiques d0coiiverts en Haule-Egypte in; Coptic Studies in Honor of Walter Ewing Crum, 1950, S. gi-154; s. vor l'hermötisme arabe, le seul dont il soit question dans cet article, est un allem S. 109. emprunt έ, peine d6guis6 a la civilisation byzantine, et que les thdories qui se ^ Plessner, a. a. O. S. 50-57. trouvent exposöes dans les livres d’alchimie et d’astrologie arabes ddrivent, “ Eb. 57-58 und S. 15, n. 3. d’une fafon directe, de celles de l’hell6nisme, dont on trouve des extraits dans ’ '■Ilm al-falak, Rom a 19 11, S. 142. le Catalogus Codicum Astrologorum Graecorum de M. Cum ont. . . ” 36 ALCHIMIE - CHEMIE HERMES 37 Bimdahiht (6. Jahrhundert n. Chr.) und andererseits bei griechi­ das nach der Vermutung des Herausgebers, Vilhelm T h o m sen , aus schen astrologischen Werken nach weisen können^. der Mitte oder dem Ende des 8. Jahrhunderts n. Chr. stammt^. Eines der von B l o c h e t ^ untersuchten hermetischen Bücher® lie­ Mindestens in einem Fall kennen wir bei den Hermetica den fert uns einen beachtenswerten Hinweis auf den vorislamischen Ur­ Namen des Übersetzers ins Arabische: H u n a in b . I sh äq (st. 260/ sprung der arabischen Hermetica, da der Verfasser des Vorwortes 873); er wird als Übersetzer des K . '■IM ar-rühäniyät angegeben^. Im zur arabischen Redaktion vermerkt, daß schon W a h b b . M u n a b b ih 3·/9· Jahrhundert war den Arabern eine große Zahl von Hermes- (st. 110/728 oder 114/732, s. GAS I, 305-307) in seiner Abhandlung Schriften bekannt. Mehrere von ihnen zitiert A b u Ma 'sa r (st. 272/ über die Wirkung der Himmelskörper auf die Erde das astrologische 886 im Alter von über 100 Jahren) als seine Quellen®. Hermesbuch erwähnt. Dieses sei von einem Philosophen namens W as die Zitate aus Schriften des Hermes bei den arabischen Alchi­ Naftüya ins Griechische übersetzt und dann von A r is t o t e l e s ver­ misten anbelangt, so scheinen manche der ihm zugeschriebenen Bü­ bessert worden (s. u. S. 41-42). cher schon den ältesten arabischen Alchimisten bekannt gewesen zu Es bleibt zu hoffen, daß die künftigen Untersuchungen der im sein. Es ist interessant zu erfahren, daß noch Athanasius K irc h er Arabischen erhaltenen Schriften auch in weiteren Fällen das griechi­ um 1653 in seinem Oedi^us Aegyptiacus (Rom 1652-1653) einen sche Original nachweisen können. Hier muß noch hinzugefügt wer­ arabischen Traktat von H ä l id b . Y a z id benutzte, über den er auf den, daß z. B. die Zitate aus Hermes-Schriften in den uns erhaltenen Hermes verweisen konnte^. Die Anerkennung des griechisch-helleni­ arabischen Zosimos-Schriften mit den im Griechischen erhaltenen stischen Ursprungs der Hermes-Zitate in Büchern von Hälid und Fragmenten identisch zu sein scheinen. Bei einem Hermes-Zitat in seine Beschäftigung mit der Alchimie setzt freilich die Anerkennung dem anonymen K . al-Habib (s. u. S. 93) hat schon B e r t h e l o t der historischen Angaben voraus, wonach alchimistische und andere festgestellt, daß auch Pseudo-Stephanos es in einer Schrift Hermes Bücher, darunter auch ein oder mehrere hermetische Bücher, für beilegt'*. Aber es wäre verfehlt, die Zitate, die man nicht in den Ilalid übersetzt wurden (s. u. S. 121 f.). Die älteste uns bekannte und griechischen Originalen belegen kann, als arabische Fälschungen zu auf Arabisch erhaltene alchimistische Schrift, deren Verfasser sein erklären, wie es R u s k a getan hat®. Es ist uns ja schließlich im Wissen von Hermes übernommen zu haben behauptet, ist das Griechischen nur ein sehr kleiner Teil der Hermetica - und dieser Pseudepigraph K. Qirätis al-Rakim (s. u. S. 5 5 f.). noch fragmentarisch — erhalten. Ferner erwähnt H ä l id b . Y a z id Hermes im Verzeichnis der Alchi­ Für das große Interesse der hellenisierten Völker an der Alchimie misten, die ihm bekannt waren (s. Islam 18/1929/294). An einigen ist bedeutsam genug, daß uns ein Blatt eines Pseudo-Steinbuches (in Stellen seines Corpus verweist auch G ä b ir auf Hermes, so z. B. im der Übersetzung aus dem Sogdischen ins Köktürkische) erhalten ist, K . al-Mugarradät (s. Kraus I, 30), K . as-SabHn (eb. 1, 44), K . as-Sahl (eb. 1, 104), K . al-Bäb al-a'-?am (eb. 1, 123), K . at-Tadwir\mdK. Ustu- 1 RSO 4/1911-12/63-79. 2 Eb. S. 57-62. qus al-uss (s. eb. II, 44). Jedoch scheint der Einfluß der Hermes “ Paris 2578. zugeschriebenen alchimistischen Schriften auf G ä b ir und auch a r - ^ S. Berthelot, Introduction S. 291; K. al-Habib (in: Chimie III, 80, ar. Text RÄzi sehr gering und indirekt gewesen zu sein. Zahlreiche Frag­ S. 38). '■ Ruska suclite Hermes-Zitate aus dem K. al-Habib in den griechischen mente aus Hermes-Schriften sind bei I b n U m a il (Anfang des 4./10. alchimistischen Texten, die aber nur eines davon enthalten, und sagte dar­ über: ,,Man sieht aus dieser Sammlung von Belegstellen aus dem Buch des Ein Blatt in türkischer ,,Runen”schrift aus Turfan in: SB Pr, Ak. W., alHablb, daß wenig Hoffnung besteht, darin noch Reste wirklich alter herme­ phil.-hist. Kl. 1910/296-306. tischer oder sonstiger alehemistischer Literatur zu finden. Ein großer Teil der 2 S. B l o c h e t in ; RSO 4/1911-12/76!; R u s k a , Steinbuch S. 47. Anführungen ist auf den ersten Blick als freie Erfindung der in Ägypten 3 Z. B. zitiert A b u M a 'S a r in seinem K. fl Asrär ‘ihn an-nu§üm das K . al- lebenden literarischen Falschmünzer zu erkennen, und was noch übrig bleibt, Asrär von Hermes, s. F. R o s e n t i i a l in: JAOS 83/1963/456; in seinem K. al- steht so lange unter dem Verdacht gleichen Ursprungs, bis es aus innern oder Mudhal al-kabir, das er um 234/848 schrieb, zitierte er ein weiteres Buch von äußern Gründen als vertrauenswert erkannt wird. Von irgendeiner Sammlung Hermes als seine Quelle, s. K. D y r o f f zu F. B o l l , Sphaera, Leipzig 1903, S. alter Quellen und gewissenhafter Prüfung kann ja für jene Zeit keine Rede 483, 490. sein” [Tabula Smaragdina S. 56-57). ^ S. Ruska, Tabula Smaragdina S. 49-50, 59-61, 216 f.

^ Sezgln, Gesch. Ar. Sehr. IV 38 ALCHIMIE - CHEMIE HERMES 39

Jahrhunderts, s. u. S. 283) zu finden, dem arabischen Alchimisten, 3. - Tadblr Harmis al-Harämisa Gotha 1261 (47=^54» s. Siggel II, 28). der ohnehin an die vorislamische Alchimie anknüpft. In dieser Schrift wird auch der Salmiak {al-Hiqäb) genannt. = ? R. at- Die arabischen alchimistischen Schriften, die Hermes als Verfasser Tadblr Haidarabad, Äsaf. (eine Kopie, s. S ta p le to n in: Archeion 14/ angeben, scheinen zum großen Teil aus der Zeit vor Z osim os zu 1932/59); 4. - Risäla f i s-San'-a ar-rühänlya wa-l-Jiikma ar-rabbänlya wa-hiya stammen, die F e s t u g ie r e als Entstehungszeit für die griechischen ma'rüfa bi-l-falaktya al-kuhrä^ Teheran, Bibi. Asgar Mahdawi 342 (i*>-6’^, alchimistischen Schriften des Hermes vermutete (s. o. S. 31). Aber I I . Jh. H.), eine Hds. befand sich im Privatbesitz von P. Kraus in Kairo im Arabischen sind auch einige Schriften teils astrologischen, teils (S. 117-126, 12. Jh. H., s. Kraus I, 187), Ch. Beatty 3231 (ff. 4-11, 907 theurgischen Inhaltes bekannt, deren Entstehungszeit - nach ihrem H.). Ist das letztgenannte Exemplar identisch mit demjenigen, das Nür- addin Mustafä'in Kairo gehörte und wovon sich eine Abschrift in Berlin, Inhalt zu urteilen - später, d. h. nach Zosimos liegt, wie z. B. das K. im Institut f. Gesch. d. Med. und Naturwiss., befand (s. Kat. S. 79)? S. Sirr al-gawähir al-mudPa f i Hlni at-tilasmät und das K. ß Tasrtf noch B lo c h e t in: RSO 4/1911-12/52; Ruska, Tabula Smaragdina S. 66. sinä'-at at-tilasmät '■alä sa'ir as-sinä^ät, von denen besonders letzteres Ist mit der letztgenannten Abschrift identisch Haidarabad, Äsaf. (s. von Gäbir als Quelle benutzt wird (s. K raus II, 44, n. 5). Zu diesen S t a p le t o n in: Archeion 14/1932/59)? jüngeren Schriften scheinen auch diejenigen zu gehören, die als 5. - R. as-Sirr {R.BüdaSir Di Qustänas b. Ärämls al-ma'rüfa bi-Risälat as-Sirr iläMatütätlya bintAsnüs Umm Haun al-kähin) Bursa, Umumi 813 Bearbeitungen von berühmten antiken Gelehrten ausgegeben wer­ (65ΐ>-7ο·>, 10. Jh. H.), Teheran, Dänisgäh 941 (45·>-47ί^, s. Kat. IV, 981), den, wie z. B. i?. Harmis fi l-iksir li-Suqrät oder K. al-Ustüßs von London, Br. Mus., Add. 23.418 (ff. 99-101, 1237 H., s. Kat. No. 1371/9). Hermes, das von A r is t o t e l e s verbessert worden sein soll. Ein Exemplar befand sich im Privatbesitz von P. Kraus (S. 127-138, 12. Es muß auch erwähnt werden, daß arabische Bearbeiter einige, Jh. H.), Ch. Beatty 3231 (ff. 29-36, 907 H.); ist dieses Exemplar identisch 2. B, geographische Angaben in Hermes zugeschriebenen Schriften mit dem, das Nüraddin Mustafa in Kairo gehörte und wovon sich eine Abschrift in Berlin, im Institut f. Gesch. d. Med. und Naturwiss., befand mit den Verhältnissen ihrer Zeit in Übereinstimmung zu bringen (s. Kat. S. 79-80) ? Lith. 1279, ^iner Sammlung, S. 15-31; s. Ruska, pflegten. Jedoch sollte man sich dadurch nicht verleiten lassen, Tabula Smaragdina S. 67. solche Schriften als arabische Fälschungen zu bezeichnen (vgl. B l o ­ 6. - Ur^üza f i ^llm as-san^a Carullah 2130/3 (36'>-38'>, 10. Jh. H.)^, im c h e t in: RSO 4/1911-12/57-62). Privatbesitz von P. Kraus in Kairo (ff. 1-3,11. od. 12. Jh. H.). Kmt. dazu eb. (ίϊ. 3-28), s. Kraus I, 188. 7. - Sirr al-klmiyä' Carullah 2130/4 (38b-53*>, 10. Jh. H.), Teheran, Bibi. Ihn an-Nadim2Ö7, 286,312-313, 318,320,353; al-MubaSSir, MuMä/ al- Asgar Mahdawi 342 (6‘>-i2’>, 12. Jh. H.), eb. 280 (3 ff., in einem Sammel­ hikam 7-27; Ibn Öulgul 5f;; S ä'id , Tabaqät 18 f., 39!; Ibn al-Qifti, band), Bagdad, Mathaf 2284 (ib-5'’)^.. Hxikama' 346-350; Ibn Abi Usaibi'a I, 16 f. - Chwolson, Ssabier I, 78 1- 8. - Risäla fi l-Alwän Fatih 5309 (i24'^-i35'>, um 1000 H., s. R i t t e r in: 792; Steinschneider, Ar. Übers. S. i87(iyg)-ig4(i86); K roll in: Rea- Oriens 3/1950/101^, Fihr. maht. ΙΙΙ,ιν, 204), Haci Mahm. 4224/12 (63»- lenz. VIII, i, 1912, 792-823; Lippmann, Entstehung S. 54-60; Ruska, 64b, 13. Jh. H.). Tabula Smaragdina S. 6-68; L. T h o r n d ik e , Seven Saltsof Hermes in : Isis 9. - ar-Risäla al-ma'-rüfa bi-dät al-mahäyin im Privatbesitz von P. Kraus 14/1930/187-188; A. E. A f f if i, The Influence of Hermetic Literatiire on in Kairo (ff. 28-37,11. od. 12. jh . H.), s. Kraus 1, 188; Teheran, Däniigäh Moslem Thought in :. BSOAS 13/1949-51/840-855; J. W. Fi)cK in: 941 (I2f-I7^ s. Kat. IV, 983). Ambix 4/1951/114-115; Fr. A. Y a t e s , Giordano Bruno and the Hermetic x o .- K . Öütadimün (Agathodaimon) Ch. Beatty 5153 (i-49'‘, 762 H.). Tradition, London 1964; M. P l e s s n e r in: EI, IIP, 463-465. zi.~Hawäss al-aJigär Berlin 6216 (30 ff., 1000 H.)®, „behandelt in 21 1. Alchimistische und ähnliche Schriften: 1 E xpl.: ,,Tammat ar-risäla li-Harmis ad-Dandarl fi ?-}an'a ar-rühäniya x.~R . Harmis f i l-iksü Ist. Un. Bibi. A. 6415(57^^-57’’). ma-l-hikma ar-rabbänlya ustuhri^at min as-sarab alladi f i barbä Dandarah min 2. - Tafslr sahlfatihl wa-kaSframzal-ha^ar al-a^zamwa-tadbirihllsi. Un. iaht fanam Artämis f l zamän ~Luqmän al-malik wa-hiya l-ma'-rüfa bi-l-falaklya Bibi. A. 6156 (88'i-89“)^ Diese Abhandlung soll von C a'far as-Sädiq al-liubrä." 2 Inc.: ,,Qul li-lladlna änianu l-a^niäla . . übersetzt worden sein = ? Risäla ila bnihl . . . Haidarabad, Äsaf. (s. ^ Diese Angabe verdanke ich Herrn Dr. D a i b e r , Heidelberg. Stapleton in: Archeion i4/i932/5'9). ^ Inc.: ,,Qäla Harmis ‘alaihi s-saläm f i l-alwän: al-laun §ins min al-a§näs wa-innamä §ins al-a^näs li-annahü yuqassamu s-sawäd wa-l-bayäd ...” ® Inc.: ,,wa-ba'-dfa-inna Iläha ta'-älä kull ia i' bi-manfa^a . . . wa-qad ^ In c.: Qäla Harmis li-waladihl Tätäyä waladt hud al-kibrlt al-afgar §uz‘‘an iamaHu f l kitäbl hädä zuhaddn min aqäwll al-'-ulmnä’ al-mutaqaddimln f l wa-mullahü bi-n-mtSädir al-billaurl ...” 'ulüm ah§är ..." ' 4 0 ALCHIMIE - CHEMIE HERMES 41

Kapiteln den Nutzen von Edelsteinen, Halbedelsteinen und Metallen im 15 ■ ~ Qabas al-qäbis f i tadblr Harmis al-Harämis, gesammelt von einem Sinne der Verwertbarkeit für Heilzwecke und gibt dazu vielfach aus­ Anonymus. Das Original befand sich in Kairo im Privatbesitz von Nürad- gesuchte, symbolisch zu deutende Bilder. Die Aussprüche früherer Weiser din Mustafa, eine Abschrift davon in Berlin, Inst. f. Gesch. d. Med. u. werden herangezogen. Magie und Geheimzeichen stehen im Vorder­ Naturwiss. (s. Kat. S. 81); hsg. und übers, von A. Siggel, Das Sendschrei­ grund . . .” (Siggel I, 136). Teheran, Däniägäh V III, 46, No. 1354 (soff., ben'. Das Licht über das Verfahren des Hermes der Hermesse dem, der es 8. Jh. H.); sehr wahrscheinlich benutzte ‘Utarid (s. GAS V) dieses Buch öeg’eÄ^nn: Islam 24/1937/287-306. im Steinbuch, s. Bankipore IV, 201, Paris 2775, s. B lochet in: RSO4/ 16. - Risäla an seinen angeblichen Sohn S ü ra Haidarabad, Äsaf. (s. 1911-12/50; s. Steinschneider, Ar. Übers. S. 185 (193)· S t a p le t o n in: Archeion 14/1932/59), Teheran, Bibi. Asgar Mahdawi 261 xz.-Mushaf fi Cambridge Dd. 4. 28® (ff. 100-122, 749 H., s. (3 ff., in einem Sammelband, 1266 H,)i,Teheran, Maglis 734/3 (6ff., 11. Jh. B rowne S. 206)1. H.). ■ 13 .- / i. al-Malätls οά&χ Istamätis oder al-Ustütäs, z. T. magische, z.T. 17· - R- al-Ha^ar wa-tadhlrihl min qatil Luqmän Teheran, Dä- alchimistische Schrift, die von Aristoteles übersetzt, bzw. revidiert wor­ niSgäh 1087 (I8’’-22^ s. Kat. IV, 1003-1004)., den sein soll, s. u. S. 102. Ferner wird es mit dem Titel K . al-Malätis in der 18. - Eine alchimistische Abhandlung Teheran, Maglis 736/1 (s. Kat. II, oben unter No. 3 angeführten hermetischen Schrift zitiert (s. Siggel II, 467)^ 28)2. 1 4 .- 7 'abula Smaragäina, alchimistische Vorschriften, die auf einer sma­ II. Astronomische, astrologische und magische Schriften: ragdenen Tafel niedergeschrieben waren, welche Hermes in einer dunklen τ .- Κ . 'Ard miftäh asrär an-nu^üm, wird von I bn a n -N adim S. 267 K. Höhle, in der er begraben lag, in Händen hielt. Diese Tafel soll von "■Ard miftäh an-nugüm al-auwal genannt; das Buch wurde von einigen Apollonius von Tyana (s. u. S. 77 ff.) entdeckt worden sein, der ihr das arabischen Kommentatoren des Quadripartitum des P tolem aios benutzt, Wissen über die Geheimnisse der Schöpfung entnahm. Die Tahttla Sma- s. Steinschneider, Ar. Übers. S. (181) 189. Diese Schrift wurde mit der ragdina scheint auf dem Weg über die Übersetzung verschiedener Schrif­ nachfolgenden, unter No. 2 angeführten zusammen im Jahre 125/743 ins ten, z. B. durch das apokryphe Buch der Ursachen von Apollonius von Arabische übersetzt, s. N a l l in o , ^Ilm al-falak S. 142 f. Hds.: Ambrosiana Tyana und das pseudo-aristotelische Sirr al-asrär, zu den, arabischen C 86 (ff. 1-80'’, 1071 H.), s. G r if f in i, RSO 7/1916-18/110-114. Das Buch Alchimisten gelangt zu sein; in den uns zum größten Teil verlorengegan­ war wahrscheinlich den lateinischen Gelehrten bekannt. R obertus genen griechischen alchimistischen Schriften ist bisher keine Parallele zur C a s t r e n s is führt es unter anderen ihm bekannten Schriften von Hermes Tabula Smaragäina gefunden worden (s. Ruska, Tabula Smaragdina S. an, s. T h o r n d ik e , iTistory o/Mag'ic II, 222. 37). Sehr wahrscheinlich stammt die Tabula in ihrer endgültigen Form 2 .- K . Tül miftäh asrär an-nugüm Ambrosiana C 86 (ff. 8ο’>-ιοο,ίο7Ι aus der letzten Periode der Entwicklung der hermetischen Literatur in H.), s. o., N o. i ; Steinschneider, a. a. 0 . S. 189 (181). Wahrschein­ der vorislamischen Zeit. Die bisher ältesten arabischen Zitate daraus hat lich sind die beiden genannten Schriften, deren vollständiger Titel: 7i. Holmyard im K. Ustuqus al-uss at-tänt von Gäbir b. Haiyän festgestellt '■Ard miftäh [asrär) an-nugüm wada'ahü '■alä tahäwU sinl al-'-älam . . . (s. The Emerald Γαδ/β in: Nature 112/1923/525 f.; Ruska, Tabula Smarag- lautet, mit dem von Ibn an-Nadim auf der gleichen Seite (S.,267) mögli­ dina S. 119). Den ersten selbständig erhaltenen arabischen Text entdeckte cherweise zum zweitenmal aufgeführten Qismat tahwU sinl al-mawälld Ruska in einer von G. B ergsträsser erworbenen Sammelhandschrift, s. ‘alä dara§a identisch. Steinschneider vermutet, daß der letzte Titel sich OLZ 28/1925/349-351; Tabula Smaragdina S. 107 ff.; eine andere Kopie mit dem Traktat De revolutionibus nativitatum (gedr. Basel 1559, mit dem Köprülü 872, 212·’ ; zum arabischen Text, zur deutschen, lateinischen und des Ptolemaios zusammen) deckt (s. S. 181). zu anderen Übersetzungen und Kommentaren s. J. R uska, Tabtila Sma­ 3. - Ahkäm tulü^ äS-Si^rä al-yamämya min al-hawädit allatl tahdutu fi l- ragdina. Ein Beitrag zur Geschichte der hermetischen Literatur. Heidelberg '■älam, ,,über die astrologischen Urteile, welche sich an den Aufgang des 1926; dazu: M. P lessner, Neue Materialien zur Geschichte der Tabula Sirius knüpfen” (Ahlwardt). Nach der Angabe des Buches soll es von Smaragdina in: Islam 16/1927/77-113; neue deutsche Übersetzung von F. Hermes verfaßt, von einem Philosophen namens Naftüya ins Griechische R osenthal, Das Fortlehen der Antike im Islam, Zürich-Stuttgart 1965, S. übersetzt, dann von Aristoteles verbessert worden sein. Meines Wissens 334· ■ verdanken wir die einzige Untersuchung des Buches B lo ch et (in: RSO 4/ 1911-12/57-62). Er ist der Meinung, daß diese Schrift sich tatsächlich auf 1 In c.: ,,Hädä küäb M u?haf Harmis al-hahim wa-huwa Harmis al-Harämisa einen hermetischen Traktat der griechischen Astrologie stützt und Ver­ wa-huwa l-mu^haf at-täni lladl climnuhü dikr asnäf al-hi§ära wa-ma'-ädinihä mutlich aus dem Pahlavi übersetzt worden ist. Die Schrift scheint aber

Nach diesem ,.Werke des Hermes (al-Malätis) werden Verfahren zur 1 In c .: ,,Innahü man däinat hidmaiuhü H-n-nür al-a'lä ...” Herstellung von Elixieren der Weissung und der Rötung beschrieben . . .” Inc.: ,,Qäla Harmis: Innl wa§adtu f i l-mu?haf alladi unzüa '-alä Adam (Siggel, a. a. O.). 42 ALCHIMIE - CHEMIE HERMES 43

später mit den aktuellen Verhältnissen in Übereinstimmung gebracht al-basar Paris 2487(ff. 32-38, 699 H., s. Vajda 274), s, E. B lo c h e t in: worden zu sein. RSO 4/1911-12/291-295. Es gibt keine Anhaltspunkte für Vermutungen, welcher antike Gelehrte T T .-K . f i l-Biiriig wa-hawäditkull sä'-ätT\xn\s, AhmaA. mit Naftüya gemeint sein könnte. Steinschneider wollte ihn mit Abü 12. - R. f i ^Ilm an-nugüm Saray, Emanet 1735/5 (ff. 107-123,12. Jh. H.) ‘Abdallah Ibrahim b. Muhammad N if t a w a ih (st. 323/935) identifizieren = ? K . f i '^Ilm an-nugüm Marrake§, Yüsuf. 371. und fand so einen terminus ad quem, was uns aber ganz unwahrscheinlich 13. - at-Tuhfa as-saniya f i Hlm an-nugüm wa-t-tawäü'· wa-l-burüg wa-t- erscheint, Hss.: Berlin 5912 (ff. 1-63, ca. 1150 H.), 59^3 (39 ^·> ^^93 H.), tabäH\ gesammelt von einem Unbekannten, Kairo 26 ä (57 ff., 1315 H., s, 5914 (ein Stück, ff. 85-96, ca. 1000 H.), 5915 (ff. 4-30)- 591^ (ff. i - 57. 1238 Suppl. I, 136), H.), Berlin, Qu. 1117/2,1694/6, Paris 2578 (ff. 1-38,1024 H.), 2579 (ff. i- 14. - K. f i ^Ilm al-hurüf wa-l-aufäq, alphabetisch angeordnet, Kairo 50 § 14, II . Jh. H.), 2580 (ff. 2 -16 ,1021 H., s. Vajda 384), eb. 4580 (ff. 86-101, (ff. 15-34. s. Suppl. II, 251)1. II . Jh. H.), Oxford, Bodl. Marsh. 513 (26 ff., s. Uri S. 213; Nicoll 278), Ch. 15. - K . al-Harf fi ma'-rifat al-marid murattab '■alähurüf al-abgad, eine Beatty 5018 (ff. 14-34, 8. Jh. H.), Vatican 1603 (40 ff., 8. Jh. H., s. Vida magisch-medizinische Abhandlung, Leiden, Dev. 1834, XXI (i) (ff. 2^29, II, 45), eb. 1665 (ff. 30-46, 12. Jh. H., s. eb. 76), Florenz, Medic., s. 1173 H., s. Voorh. 109; CCO 2751); udT. DäHrat al-hurüf al-ab^adiya Steinschneider, Ar. Übers. S. 190 (182), Saray, Ahmet III, 2957/3 (ff. 254- Paris 2357 (f^· ^75-202, 11. oder 12. Jh. H., s. Vajda 297), vgl.· Stein­ 264,9. Jh. H.), Tunis, Ahmad. 5600/6, Kairo 70 s (ff. 9-20, s. Suppl. 1, 23), schneider, Ar. Übers. S. (185) 193. Ist diese Schrift identisch mit der 3852 k (ff. 1-19, s, Suppl. II, 251). lateinischen Abhandlung: Scientia edita ab Edri philosopho astrologo et 4 .-M asä'ilfi ahkäm Hlm an-mtgüni Leiden, Or. 1991/1 (ff. i - i 9> 608 H., medico Bodl. misc. 517, f. 38 (Cat. S. 829), s. Steinschneider, a. a. O. S. s. Voorh. 198; CCO No. 1077), s. Steinschneider, a. a. 0 . S. (184) 192, (185) 193?; ders., Europ. Übers. No. 154 c. Saray, Emanet 1969/6 (io6>’-i22*’, 12. Jh. H.). 16. - K . f i Muqäranät al-kawäkib fi l-burüg Teheran, Däniskada-i Adab. 5. - K . ft Manäzil al-qamar’Qr. Mus., Or. 559^ (214 ff., 867 H., öescr. L. g 390/2 (ca. 30 ff,, 1212 H., s. Kat. S. 106), Teheran, Malik 3142/2 (27 ff,, 38). Das Buch soll angeblich von Aristoteles revidiert worden sein. F a h r - 1238 H.). , ADDiN a r -R ä z i hat dieses Buch in seinem as-Sirr al-maktüm benutzt, s. ij.-F aw äH d min K . Harmis U-falak tisHn iiaraga Teheran, MagUs, Cat. Bodl. Bd. II (Nicoll S. 269); (vielleicht identisch mit dem Mushaf Nagmaddaula 29 (im Sammelband, 12 ff., 11. Jh. H.). Harmis al-Harämisa, gedr. Bombay 1890); lateinische Übersetzungen 18. -Midtaqatät min Kitäb Harmis U-talätln (iaragaTeheran, Malik 3083/ lauten: Hermetis Trismegisti de lunae mansionihus, Liberymaginum trans- 2 (i45>^-i46a, I I . Jh, H.). latus ah Hermete, i. e. Mercurio qui latine Praestigium Mercurii appellatur, 19. - K . al-Asäs wa-huwa lladiyusammäfl kutub an-nu^üm al-hamsa wa- Helyanin in lingua arabica . . . , s. Steinschneider, a. a. O. S. (184) 192; t-tamänün bäban Teheran, Dänilgäh 960 (i“-28>’, 1281 H., s, Kat. IV, ders., Europ. Übers. No. 154. 962). 6. - al-Iqtiränät wa-l-ittisälät wa-l-mumäzagät Hafid 176/1 (i'‘^75® ^^92 . 20.- K. Harmis (über Medizin) s. GAS III, ijo i. H.). 2 1.-N ach Uri S. 205 enthält Bodl. Marsh. 500ji „Opus astrologici de 7--K - "ΊΙαΙ ar-rühäniyät li-Harmis Paris 2577 (ff. 38-104, 8. Jh. H.). genituris, cum iconibus” . Nach Angabe des Übersetzers Hunain b. Isiiäq hat Aristoteles dieses 22. - Lat. Übers, eines astrologischen BuchesndT. Liber Hermetis de stellis hermetische Buch für Alexander den Großen zusammengefaßt, s. o. S. beibeniis (ist es identisch mit dem K. al-Kawäkih as-saiyära, gedr. Kairo 37· 1297?). Über die lateinischen Hss. und die Bedeutung der Schrift s. P. 8. -al-Ahkäm al-kulllya f i d-dalä'il al-'-ulwlya, aus dem Syrischen über­ KuNiTZSCH, Zum ,,Uber hermetis de stellis beibeniis’’ in: ZDMG 118/1968/ setzt, in 20 Kapiteln, Br. Mus., Or. 5907 (1080 H., s. Descr. L. 41). 62-74. <^.—K. as-Simdä^ (Sidä^) wa-ma'nähu l-'-alämät wa-d-daWil mimmä 23. - K . al-HasäHs al-malakiyafil-qawä'id al-falakiya Kairo, Dar, miqät nuqüa min al-kutub as-suryäntya ila l-alfäz al-'-arablya fi l-ätär al-Htlwlya 180/1 (s. Kat. VI, 290). ''an Harmis al-Haklm wa-Däiiiyäl wa-Di l-Qarnain wa-l-Iskandar Reisül- küttap 1164 (i5*>-93'>, s. R e sc h e r in: ZDMG 68/1914/387), Paris 2602 (ff. III. Ethische, theologische und mystische Schriften: 56-109, I I . Jh. H., s. B l o c h e t in: RSO 4/1911-12/285, n. 6; Vajda 619), I . - K .M u ‘ädalat an-nafs oderMu'ätabat an-nafs oder R. al-Ma'-änl oder Kairo, Tal'at, miqät 159 (52 ff., 1221 H .); z. T. hsg. von G. B ergsträsser , Risälat al-Hikma oder Za§r an-nafs, Schrift an die menschliche Seele; diese N'eue meteorologische Fragmente des Theophrast, arabisch und deiitsch, mit Schrift wird in manchen Handschriften auch Platon und Aristoteles Zusätzen vorgelegt von Franz B o l l in: S B Ak. Heid., phil.-hist. Klasse, ^ In Paris 2718 (ff. 1 14-149, 1052 H., s. Vajda 401) befindet sich ein anderes 1918, 9. Abhandlg., s. noch Ruska, Arabische Alchemisten II, 1924, 33 f.; K. 'Ilm al-hurüf. Aber dieses muß nach B l o c h e t ein späteres Buch sein, da G. L e v i d e l l a V id a in: A tti. . . Lincei, Ser. VIII, V ol. III, 8/1951/486, sogar der Name von al-Gazzäli im Text vorkommt (s, RSO 4/1911-12/295- ϊο .-Asrär kaläm Harmis al-Mutallat bi-l-hikma wa-huwa Harmis at- 296). Der wahre Sachverhalt'muß noch geklärt werden. Es kann sich immer­ Täni al-mad'-üw bain al-Kaldäniyin duwänäy wa-tafslr duwänäy muhallis hin auch um eine Interpolation handeln; 4 4 ALCHIMIE - CHEMIE p e t e s is - THALES - PYTHAGORAS 45

zugeschrieben. Hss.: Ayasofya 1843 (716 H., s. P l e s s n e r , Islamica 4/ Verbindung gebracht wird (s. Ibn Umail, al-Mä^ al-waraqiin: M ASB 1931/545), Nur. Osm. 4931/2 {38^-57^, 674 H.), A. Emiri 2907/2 (4^-26'’, 12/1933/53). Es muß noch untersucht werden, ob mit dem entstell­ II. Jh. H.), Paris 4811 (ff. 80-149, 9· Jh· H., s. Vajda 486), Leiden, Or. ten Nam en B e s t iu s (s. u.) derselbe Alchimist gemeint ist. 1148/2 (ff. 71-97,1064 H., s. Voorh. 218; CCO 1432), Gotha 82/4 (ff. 103- 137. 665 H,), Bodl. Hunt. 589 (Karäüni, ff. 50-169), Taimür, ahläq 290 (S. 124-189, 6. Jh. H., eine Abschrift davon in Dar al-kutub, s. Kat. Suppl. I, S. noch Lippmann, a. a. O. S. 67-68. 430), Azhar, mag;. 339 (ff. 95-131, s. Kat. III, 632), Sbath 1016/2, Beirut 1. - ar-Risäla al-'-uzmä, daraus Fragmente im K. al-Mä' al-waraql S. 53, Bibi. St. Joseph 339 (35 ff., 12. Jh. H.), 340 (66 ff., 12. Jh. H.), 341 (f. 8- 6 1; ‘Iräqi, al-'-Ilm al-muktasab 45, 49; anon. K. as-Sawähid Ragip 963, 25, 12. Jh. H.), Teheran, Bibi. Asgar Mahdawi 591 (16 ff., 7. Jh. H.), 28^; öiL D A K i, Nihäyat at-talab, Berlin 4184, 163b, I66^ 196» (s. Siggel I, Teheran, Dänisgäh V III, 749, No. 2114 (udT. YanbiV al-hikma fi ζαξγ an- 57)· . nafs, 3b-22>>, 1071-1080 H.) = ? Yanbü'· al-hayät Basra, 'Abbäs. 65 h (s. 2. — Idäh asrär al-awä'il wa-talhls mä aqämü min ad-daWil (? der Name Hiäqäni No. 769). Lateinische Übersetzung von I. R e is k e ; deutsche des Verf. wird im Katalog mit Bestius angegeben) Ch. Beatty 4890 (ΐ4ΐ>- Übersetzung von H. L. F le isc h e r , Trismegistos an die menschliche Seele, 20, 709 H.). Leipzig 1840; hsg. und deutsche Übersetzung von dems. udT. Hermes Trismegistus an die menschliche Seele, Leipzig 1840. Hermetis Trismegisti qui apud Arabes fertur De castigatione animae libellum edidit latine vertit adnotationibus illustravit Otto B a r d en h ew e r , Bonnae 1873. Englische T h ALES Übers, von W. S cott in: Hermetica IV, Oxford 1936, S. 277-352. Hsg. von P hilemon K ä t ib , Beirut 1903; von ‘Abdarrahmän B adaw i in: al- Auch auf T h a l e s (um 600 v. Chr.) scheint sich die alchimistische Aflätünlya al-muhdata Hnda l-^arab, Kairo 1955, S. 51-116, s. noch Stein­ Pseudo-Literatur berufen zu haben. In der Turba Philosophorumhält schneider, Ar. Übers. S. (61) 23. er eine lange Rede über den Stein, so daß angeblich nach E m pedo- 2. - R.ßl-MauHza al-latlfa wa-n-nasäHh as-sarlfa Ist. Un. Bibi. A. 1458 k l e s keinem anderen etwas zu sagen übrigblieb^. In der griechi­ (55'^-56^. 1206 H., s. Fihr. maU. I, 163, 217). schen alchimistischen Literatur erwähnt ihn Olympiodoros^. Im 3. —Maqäla f i t-TauMd. Dieses Buch kannte und lobte a l -K in d i, s. Ibn an-Nadim 320, s. noch Chwolson, Ssabier II, 13-14; R. Reitzenstein, Verzeichnis der Alchimisten, welches uns im Kodex von Venedig, St. Poimandres, Leipzig 1904, S. 173. M arkus erhalten ist, wird Thales ebenfalls angeführt®. Unter den Ferner: arabischen Alchimisten wird er am häufigsten von G ä b ir zitiert. K . al-Ma'ärib f l gamV al-habäyä wa-l-mana'ih wa-l-matälib, über Dieser führt in seinem K. al-Fidda (Paris 2606, 12^^ f.) eine lange Schatzgräberei, Paris 2357 (ff. 12-58, 11. Jh. H., s. Vajda 438), s. Stein­ schneider, a. a. 0 . S. (185) 193. Diskussion zwischen Thales (a l -W ä l is a l -A u w a l ) und S ok rates Über die lateinischen Übersetzungen s. Steinschneider, Eiirop. Übers. über das Silber an (Kraus II, 53). Ferner zitiert Gäbir ihn in seinem No. 154; L. Thorndike, History of Magic II, 1929, S. 214-228. K . at-Tagmi'·, K. al-Hawäss und K. as-Sirr al-maknün (eb.).

P e t e s is oder P e t a s io s P y t h a g o r a s

Er wird unter den ältesten Alchimisten angeführt und als Schüler Man weiß nicht, seit wann Pythagoras, dem schon im fünften oder auch Mitschüler des O s t a n e s ausgegeben (s. Lippmann, Ent­ Jahrhundert v. Chr. die Anhänger seiner Schule ,,die sog. Zahlen­ stehung S. 67). Seinen Namen nennt schon die in einem Leidener mystik”, „die Harmonie der Sphären”,^ zuschrieben, als Al- Manuskript erhaltene Pseudo-Demokrit-Schrift (s. Berthelot, Intro- duction S. 68-69). Er wird nicht nur wegen seiner chemischen Lei­ 1 Diese lange Rede fehlt aber in den uns erhaltenen Exemplaren der Turba stung gelobt (s. Berthelot, Coll. I, in , II, 416), sondern auch als Philosophorum (s. Ruska, Turba Phil. S. 204). Magier angeführt (s. Lippmann, a. a. O. S. 67). In der arabischen 2 Berthelot, Coll. II, 81, 82. ® S. Berthelot, Introduction S. iio , i n : ,,ονόματα των φιλοσόφων της θείας Überlieferung kommt sein Name wahrscheinlich als M it ä w a s vor, έπιστήμης καΐ τέχνης” . der m it Ma r k o s , dem Alchimisten und König von Ägypten, in S. Lippmann, Entstehung S. 123-124. 4 6 ALCHIMIE - CHEMIE AGATHODAIMON 47

chimist betrachtet wird. Eine bessere Vorstellung davon wird A gathodaimon vielleicht erst nach der Publikation und Untersuchung der uns im Sein Name erscheint auch in den Verschreibungen Agädimün, Arabischen erhaltenen Pseudepigrapha möglich sein. Schon in der Agätadimün, Admiyün, öitadimün oder Agmün. Über Lebenszeit und Ttirba Philosophorum, die aus dem 2. oder 3. Jahrhundert n. Chr. zu Herkunft eines Alchimisten namens Agathodaimon werden uns nur stammen scheint (s. u.), tritt Pythagoras als Alchimist auf und leitet in Legenden gehüllte Nachrichten überliefert. Als Philosoph und sogar die Versammlung. In einer Rede wird ihm in den Mund gelegt, Alchimist wird er oft mit H e r m e s zusammen erwähnt und bald als „daß die Namen sich alle auf ein einziges Ding beziehen, auf den dessen Schüler, bald als dessen Lehrer bezeichnet. Nach Ansicht des Stein, der kein Stein ist, der gleichzeitig wertlos und kostbar, jeder­ Alchimisten O lympiodoros sei er ,,ein alter ägyptischer Philosoph mann bekannt und doch verborgen ist” ^. Auch im anonymen K . al- und noch älterer Herrscher und Gott gewesen” (Lippmann, Entste­ Habib läßt man Pythagoras als Alchimisten sprechen^. Sein Name hung S. 60; vgl. Berthelot, Coll. II, 80). Nach a l -K in d i und Ihn befindet sich im Verzeichnis der Alchim isten von H ä lid b. Yazid®. H u r d a d b ih zählten die Sabier beide, d. h. Agathodaimon und Her­ Als Verfasser einer alchimistischen Schrift zitiert ihn Gäbir^. Vor mes, zu ihren Propheten (s. Chwolson, Ssabier I, 243, 635, 780). Gäbir muß die dem Pythagoras zugeschriebene Rolle im Kreis der Einer der Agathodaimon zugeschriebenen alchimistischen Trak­ Alchimisten so verbreitet gewesen sein, daß öäbir sich genötigt sah, tate ist, wie Stapleton gezeigt hat, eine der ältesten uns erhaltenen ein K . Musahhahät Fütägüras zu schreiben®, ö äb ir spricht von einer alchimistischen Schriften. Nach S t a p l e t o n bildet dieser Traktat Klassifizierung der Geister nach den Meinungen von Sokrates, Por- eine Grundlage der alchimistischen Schriften in Alexandrien. Auf PHYRius, Thales, Simplikios und Pythagoras®. Pythagoras soll in Grund paralleler Textstellen bei G ä m ä s b , A s f id iy u s undZosiMOS der Frage des Verhältnisses der vier Naturen zu den Substanzen der glaubt er - m. E. nicht ganz zu Recht -, daß diese Abhandlung in der Ansicht gewesen sein, daß man der Feuchtigkeit den Vorrang geben ' Seleukidenzeit zwischen dem vierten und ersten Jahrhundert vor müsse’. Durch Gäbir erfahren wir, daß Pythagoras, den er als den Chr. verfaßt wurde und eine hellenisierte Alchimie der Harranier ältesten (bekannten) Philosophen bezeichnet, von dem Alchimisten darstellt (s. A m bix 5/i953/37)· Arius (Ares) als seinem Vater spricht®. In dem auf Arabisch erhaltenen Traktat und in den griechischen Fragmenten bedient sich die Alchimie des A gathodaimon der Sym ­ Steinschneider, Ar. Übers. S. 364 (240); Kraus II, 45. bole ,,des großen Werkes” und ,,der Welt als einem Stein, der kein Stein ist” , was das Mittel der Verwandlung andeutet. Dieses Symbol 1. - K .f i l-A ‘däd at-tablHya zitiert von dem Alchimisten at-Tugrä’I in seinem K . Masäblh al-hikma (s. Kraus II, 45). ersetzt also bei Agathodaimon das der Schlange Uroboros, bei der 2. - Zu einem ihm beigelegten pharmazeutischen Buch s. GAS III, 22. das Ende der Anfang und der Anfang das Ende,ist. Bei dem ,.großen ÖÄBIR verweist mehrfach auf ihn, so im K. al-Ah^är, K . al-Baht, K. al- Werk” geht die materia prima in einzelne Metalle über, die in ihr Η άφ (s. Kraus II, 45). Pythagoras wird ferner erwähnt in dem anonymen vorhanden sind und aus denen man sie zurückgewinnen kann (s. K. aS-Sawähid Ragip 963, 14“; in der anonymen Hds. Gotha 85, 105^ (s. Lippm ann, Entstehung S. 62; St a p l e t o n in; Am bix 5/1953/40). Siggel II, 16); ‘Iräqi, K. al-Aqällm as-sab^a Gotha 1261, 371» (s. Siggel II, 25); R. Balämgüs al-Magribl Gotha 1261, 59'’· (s. eb. S. 29) und im K. Die Rolle der A gathodaimon beigelegten Schriften in der Ge­ '■Imämat al-hukamä' Teheran, Däniägäh 1087 (s. Kat. IV, 1004). schichte der Alchimie wird erst nach der Untersuchung der uns erhaltenen Abhandlungen geklärt sein. Sie scheinen aus verschie­ 1 Ruskain; Quell, u. Stud. z. Gesch. d. Nat.wiss. u. d. Med. 1/1931/53. denen Jahrhunderten zu stammen. Wenn man nach einem Zitat bei 2 S. Berthelot, Chimie III, 84, 103. Gäbir urteilt, schrieb man A gathodaimon in Pseudepigraphen die ® S: R u ska in: Islam 18/1929/294. Kenntnis von der Theorie der Gleichgewichtsverhältnisse zu (s. '■ S. Kraus II, 45, n. 5. ^ Vgl. Kraus I, 64. Kraus II, 88). «S. eb. I, 94. ’ S. eb. II, 102. Ibn an-Nadim 353; Cäyat al-haklm 327, 406. - Berthelot, Introduction ® S. eb. II, 55-56. 10, 202, 271; ders., Origines 136-137; Steinschneider, Ar. Übers. S. 235; 4δ ALCHIMIE - CHEMIE LEUKIPPOS - EMPEDOKLES - DEMOKRITOS 49

Ingeborg Hammer-Jensen, Die älteste Alchymie S. 69-75; Ruska in: Die einer Pseudo-Sokrates-Schrift wird er als LOqä a l -Η α κ ϊμ zitiert großen Chemiker S. 6; ders., Tiirha Philosophorimi S. 26,42, 226, 250, 274, (Paris 2625, 55^^, s. Kraus II, 54). Im K . al-Mä' al-waraqi nennt Ibn 278; ders. in: Islam 18/1929/295, 298; Sarton I, 238; F ü c k in: Ambix 4/ Umail ihn LOgis a l -H a k im und überliefert von ihm ein Zitat über 1949-51/111. den Schwefelwasserstoff {,,mä^ al-kibrüa” , s. M ASB 12/1933/70; s. 1. - R. al-Hadar, an seine Schüler, Kairo V^, 395, kimiyä’ 23 (s''-7'^, 6. Jh. noch Ruska, Turha Philosophortim S. 24, 51, 53; Lippmann, Ent­ H.)i, Fatih 3227/7 (ff. 70-76, 12. Jh. H.), Kairo, im Privatbesitz von M. stehung S. 307). Vielleicht ist damit auch LO q ä l is identisch, den a l - Amin al-Hängi s. Kraus I, 181), Teheran, Bibi. Asgar Mah- Ö iLD A K i in seinem Nihäyat at-talab zitiert (vgl. Siggel I, 57). dawi 280 (4 ff., in einem Sammelband, 12. Jh. H.), Teheran, Däniägäh 941 (22^-240, s. Kat. IV, 973). Über Bedeutung und Inhalt s. S t a ple to n in: Ambix 5/1953-56/25-29, 40-43. 2. - Maqäla ilä talämldihl Fatih 3227 (ff. 1-8, 12. Jh. H.), §ehid Ali 1749 E m p e d o k l e s (28^-383·, 9. Jh. H., s. R it t e r in: Oriens 3/1950/99)2, Teheran, Häniqäh-i Ni'matalläh 145 (23>^-27'^, 11. Jh. H.). Es ist zu klären, ob diese maqäla Nicht nur im Bereich der arabischen Philosophie, sondern auch im mit dem Traktat in Ch. Beatty 5002 (119-124», 9. Jh. H.) identisch ist. Bereich der Alchimie scheint die Rolle der Pseudo-Empedokles- 3. - K. Gütadlmün, Hermes zugeschrieben. Ch. Beatty 5153 (I-49^ 762 Schrift über die fünf Substanzen (s. GAS V) erheblich gewesen zu H.), s. o. S. 39. sein. G ä b i r spricht anstatt von den aus anderen Quellen bekannten, 4. - Eine Abhandlung teilweise erhalten im. Μ ιιφα/ as-san'-a von Zosi- mos, Kairo, kimiyä’ 23 (7^‘-8^ 8*>-9ί^). dem Empedokles zugeschriebenen Substanzen (dem ersten Element, Ferner Fragmente in der Turha Philosophorum, s. Ruska, Quellen u. dem Intellekt, der Seele, der Natur und dem körperlichen Element) Stud. z. Gesch. d. Nat.wiss. u. d. Med. 1/1931/226, 223, 250; im K. al- vielmehr davon, daß nach Empedokles die fünf ewigen Substanzen - Habib (s. Berthelot, Chimie III, 95,102,103-104,106); in den 70 Büchern die ersten Prinzipien aller geschaffenen Dinge - die erste Substanz, von Gäbir (s. Kraus I, 44). die Materie, Form, Zeit und der Raum seien {K. al-Hagar, ed. H o lm ­ Sein alchimistisches Werk βίβλος χημενηκή erwähnt Olympiodoros (s. y a r d , 1928, S. 21; Kraus II, 137, n. i). Gäbir nennt die (wahrschein­ E. R o h d e , Psyche, Tübingen 1903, S. 2540.; Lippmann, Entstehung S. 61)._ lich neoplatonischen) Anhänger von Empedokles „TäHfat Anba- Ein an O s ir is oder an A gathodaimon gerichtetes Buch wird in einem daqlis” [K. al-Hagar, eb.). Er verweist auf ihn in seinem K . as-Sahl, syrischen Text des ZOSIMOS genannt, S. B e r t h e l o t , Chimie II, 212. K. al-Ahgär ‘alä ra^y Baltnäs, K. al-Baht (s. Kraus II, 46). Mit Hermes zusammen wird A gathodaimon als Verfasser des Rätsels genannt, das als „Rätsel vom philosophischen Stein” bekannt ist (s. Steinschneider, Ar. Übers. S. 384 (260); S. M. Stern in: EI P , 483- Berthelot, Coll. II, 267; Lippmann, Entstehung S. 62). 484; P lessn er z u : Picatrix 295 n., 296 n. Eine griechische Abhandlung an Osiris in: Coll. II, 268-271. Ein Zitat von ihm in der anonymen Hds. Gotha 85, 106 (s. Siggel II, 16).

L e u k i p p o s

D e m o k r it o s Der Vorsokratiker Leukippos (5. Jahrhundert v. Chr.) scheint ziemlich früh in den Ruf eines Alchimisten geraten zu sein. In der Zu den ältesten Quellen der arabischen Alchimie gehören die siebenten Rede der Turba Philosophorum läßt der Verfasser Leu­ Demokritos von Abdera (ca. 420-370 v. Chr.) zugeschriebenen kippos (L u c a s , lat. L o c u s t o r ) über die Schöpfungen sprechen. In Schriften. Wie Demokritos in den Ruf eines Alchimisten geraten ist, muß dahingestellt bleiben. Es steht jedoch fest, daß viele alchimisti­

^ In c.: ,,Qäla Agätadimün li-talämidiM'. Ι η η α η ϊ lammä hadaratni l-wafät sche Rezepte schon im ersten Jahrhundert v. Chr. mit seinem Na­ hifhi ’uqübät az-zamän wa-azhartu lakum sirr α^-ξαη’-α al-ilähiya W'allä tabqü men verknüpft werden (vgl. Lippmann, Entstehung S. 29-30). Die ha'-dl mutahaiyirin fi hädihi l-iimür . . . ihm zugeschriebenen alchimistischen Ideen und Rezepte sind uns ^ Inc.: ,,Yä bunaiya: inm lam azal mund ^ariftii §idq niyätikum fi d-dunyä z. T. durch griechische Texte, Zitate bei späteren griechischen Ver- 50 ALCHIMIE - CHEMIE OSTANES 51

fassern wie S y n e s io s (4. Jahrh. n. Chr.), Z o sim o s (4. Jahrh. n. Chr.), O st a n e s Olympiodoros (4. oder 5. Jahrh. n. Chr.) u. a., durch syrische Übersetzungen und arabische Traktate und Fragmente bekannt. Unter dem Namen von Ostanes gehen viele alchimistische Pseud- Eine ziemlich deutliche Vorstellung von der Alchimie des Pseudo- epigrapha. Der historische Ostanes soll ein geistiger Nachfolger von Demokritos gewinnen wir durch die im Syrischen erhaltenen Schrif­ Zoroaster bei der Begründung der Astrologie gewesen sein und wahr­ ten, die sich eng an die griechischen Werke anschließen (s. Berthelot, scheinlich im fünften Jahrhundert v. Chr. gelebt und in der Landes­ Chimie I, Vorw. S. 17) und größtenteils Übersetzungen der im grie­ sprache geschrieben haben. Vermutlich sind seine Schriften mit de­ chischen Original verlorengegangenen Pseudo-Demokrit-Schriften nen von Zoroaster zusammen im vierten oder dritten Jahrhundert v. Chr. nach Ägypten gebracht und ins Griechische übersetzt worden sind (eb. Vorw. S. 45). Auf die Bedeutung der Demokrit beigelegten Schriften für die (s. K . Preisendanz in: Realenz. XVIII, 2, 1942, 1617). In ziemlich früher Zeit scheinen Zauberer und Alchimisten sich gern als seine Quellenuntersuchungen zur arabischen Alchimie hat zum ersten Schüler bezeichnet zu haben. Wahrscheinlich war eine Sammlung Male S t a p l e t o n aufmerksam gemacht (s. Ambix 5/1953-56/33 ff·)· aus magischen Schriften und pharmakologischen Rezepten vor 200 Um sie richtig einschätzen zu können, wäre ein Vergleich von Zita­ V . Chr. unter dem Namen von Ostanes bekannt, die von B o lo s von ten aus den Büchern der früharabischen Alchimisten mit den von Mendes in seine Enzyklopädie aufgenommen wurde oder an deren Z osim os kommentierten und in Syrisch und Arabisch erhaltenen, Abfassung er sich beteiligte (s. Preisendanz, a. a. 0 . 1641-1642). Demokritos zugeschriebenen Schriften durchzuführen. S y n e s io s (um 400 n. Chr.) berichtet uns von einem alchimistischen

H älid b . Y azId s. Islam 18/1929/295; Ihn an-Nadim 354. - Berthelot, W erk in vier Abhandlungen, das Ostanes geschrieben und in dem er Origines S. 145-162; Steinschneider, Ar. Übers. S. 237; Lippmann, Entste­ die Methoden Persiens, nicht Ägyptens, dargelegt habe (s. Berthelot, hung S. 27-46; Ingeborg Hammer-Jensen, Die älteste Alchymie S. 80-98; Origines S. 164-165). S y n e s io s berichtet weiter, ,,daß Demokritos Sarton I, 88-89 M. W ellm an n , Die φυσικά des Bolos Demokritos und der von dem großen Ostanes in Ägypten in die Geheimlehre eingeführt Magier Anaxilaos aus Larissa, Teil I, Berlin 1928; FÜCK in: Ambix 4/ 1949-1951/117. wurde und zwei Listen über die festen und die flüssigen Stoffe auf­ stellte” (R u sk a , Turha Philosophorum S. 275-276). Pibechios, ein 1. - Eine alchimistische Abhandlung Carullah 1086 (70-14^, 12. Jh, H.).^ Zeitgenosse von Synesios, gibt an, daß das Werk von Ostanes ,,Kro­ 2.-Zehn Abhandlungen hat Z osimos kommentiert udT. Mafätih as- ne” hieß, in dem - nach Synesios - als erster Ostanes die Lehre san‘a Kairo, kimiyä’ 23. 3 .- / f. al-Hall wa-l-hamvr zitiert Zosimos in seinem Traktat über al- aussprach: ,,Die Natur freut sich über die Natur, die Natur siegt auzän Kairo, kimiyä’ 23 (38“) über die Natur, die Natur herrscht über die Natur” (s. Lippmann, Er wird zitiert von a l -6 il d a k i in der Nihäyat at-talab (s. Siggel I, 55), Entstehung S. 66). im K . Anwär ad-durar (s. eb. I, 84), im Burhän (s. eb. II, 70), in der Cäyat In mehreren der uns in arabischer Übersetzung erhaltenen alchi­ as-surür (s. eb. III, 28), in der Risäla, die Öa 'fa r a s -Sädiq zugeschrieben wird (s. eb. II, 54), von a l -'I räqI im K. al-Aqällm as-saVa (s. eb. II, 25), von mistischen Pseudepigrapha wird Ostanes als Autorität zitiert. So Muhammad b . H ämid a l -KIlä n I in der Nuzhat an-nä^ln (s. eb. II, 15). wird z. B. in der Abhandlung von Mih r ä r is (s. u . S. 105) eine dem Ostanes zugeschriebene Allegorie auf geführt, welche ,, verlangt, das 1 Inc.: ,,Kitäb al-haklm al-mühir Dimuqrätls qäla yanbagi li-man yatluhu Ei mit feurigem Schwert zu durchbohren” (R u s k a , T^ιrba Philo­ hädihi l-hikma an ya'rifa l-arkän allatl wudi'at ^alaihä wa-l-a§näs wa-i-tabä'‘i^ wa-l-alwän ..." sophorum S. 322). In der lateinischen Übersetzung lautet der Name ^ Die im Syrischen erhaltene Schrift wurde publiziert und ins Französische von Ostanes ,,A s t a n iu s ” . Auch in der Turba Philosophorum wird übersetzt von Berthelot in: Chimie II (behandelt die Gold- und Silbermache- kunst des Pseudo-Demokrit). Ostanes als einer der Philosophen angeführt, die an der Versamm­ Die griechischen Texte: Berthelot, Coll. II, 41-106; franz. Übers, eb. III, lung teilgenommen haben (s. R u s k a , a. a. 0 . S. 26, 229, 232). Im K. 43-115. - Nach M . W e l l m a n n soll B o l o s v o n M e n d e s unter einem Pseudo­ nym die wahre Quelle der Demokrit zugeschriebenen Ideen, Rezepte usw. al-Hablb (s.u. S. 91 ff.) verteidigt der Verfasser den Ostanes ,,gegen sein, s. Die Georgika des Demokritos in: Abh. Pr. Ak. W ., phil.-hist. K Berlin die Behauptung, er habe von zwei Kupferarten, von Eisen, Blei, 1921; ders.. Die φυσικά des Bolos Demokritos, a. a. O .; s. noch: W . K r o l l , Bolos und Demokritos in: Hermes 69/1934/228-232. Zinn und Silber gesagt, sie würden durch gesonderte bestimmte 52 ALCHIMIE - CHEMIE o s t a n e s 53

Behandlung zu Gold. Aber das ist unmöglich und durchaus falsch. z. T. durch mehrfache Abschrift stark entstellt. Wie sich auf Grund von Nur die Unkundigen glauben an so etwas, und Ostanes hat das nur Angaben in den verschiedenen Hss. rekonstruieren läßt, soll es Abu U ä lid (Saddäd) a l-H in d i1 in der Stadt Arin (Όζήνη) aus dem Griechi­ gesagt, um diese Ignoranten auf falsche Fährte zu bringen” (Berthe­ schen ins Persische rückübersetzt haben, nachdem es zuvor von Ostanes lot, Chimie III, 105; P r e i s e n d a n z , a. a. O. 1640-1641). Auch auf selbst aus dem Persischen ins Griechische übersetzt worden war. Abü der Liste der Alchimisten von H ä l i d b . Y a z i d findet sich der Name Bakr Yahyä b. Uälid al-Gassäni (s. u.) mußte das Buch aus dem IJurä- von Ostanes (s. Islam 18/1929/294). Sein K . '■Ilm as-san'a zitiert säner Dialekt ins Arabische übersetzen, nachdem es von einem gewissen Ga‘far b. ‘Umar al-FärisI aus dem Persischen ins Huräsänische über­ G ä b i r im K . al-H[awäss (s. Kraus II, 44, n. 3) und kommentiert setzt worden war. Der Übersetzer fügte dem Buch in zwei Kapiteln einige Sprüche von Ostanes und anderen Alchimisten in seinem K. alchimistische Meinungen von Hermes, Aristoteles, Hippokrates, Sirr al-asrär (eb. I, 136). a r -R ä z i nennt Ostanes unter den Alchi­ A le x a n d e r (? von Aphrodisias), . . . Abu Hälid al-HindI und G äbir misten, deren Bücher seinem K. as-Sawähid vorausgingen (s. bei. Dieser Anhang enthält auch den Bericht über eine Vision, in der ihm S t a p l e t o n in: MASB 3/1910/68 ff.; R u s k a in; Islam 22/1935/289). Ostanes erschien. Darin wird er zu sieben Toren geführt, hinter denen sich Ibn an-Nadim S. 353 berichtet, daß ZOSIMOS nach Art des Ostanes die Schätze des Wissens befinden. Ostanes sieht dort eine Stelle mit sieben Inschriften in sieben Sprachen über Alchemie, darunter in Ägyptisch, ein Buch verfaßte. Unter dem Namen des Ostanes sind einige Frag­ Persisch und Indisch. ,,Die persische Inschrift, ,voll großen Wissens und mente im Griechischen und einige Schriften im Syrischen und Arabi­ großer Weisheit’, zollt Ägypten hohes Lob in jeder Hinsicht, aber den­ schen erhalten. Den Historikern der arabischen Alchimie stand für noch haben die Ägypter wie alle anderen Menschen die Perser nötig: nur ihre Untersuchung der Ostanes beigelegten Schriften nur das K . al- mit ihrer'Hilfe können sie in die Wissenschaft (d. i. die Alchemie) ein- Gämi'· zur Verfügung. Man neigt im allgemeinen dazu, dieses Buch - dringen . . . Die dritte, indische Inschrift preist Indien und erzählt von einem indischen Urinmittel, das jede andere Medizin an Wirksamkeit wie ähnliche im Arabischen erhaltene Schriften - als Fälschung der überträfe” (Preisendanz, a. a. O. 1639). S. noch u. S. 354. Araber zu betrachten. Jedoch war man der Ansicht, daß diese ■z.-Mushaf fi s-sinä^a al-ilähiya Paris 2605 (ff. 62-141, s. Vajda 514; Schrift mindestens auf hellenistischer Grundlage beruht (s. Lipp- B lo c h et in: RSÖ 4/1911-12/270-277), Teheran, Däniggäh 941 (24*>-42b,’ mann, Entstehung S. 362; B l o c h e t in: RSO 4/1911-12/275; Inge- 1102 H., s. Kat. IV, 998). borg Hammer-Jensen, D ie älteste Alchymie S. 22). 3 .- K . f i l-Klmiyä^ Teheran, Bibi. Asgar Mahdawi 34, mag. 280 (21 ff., in einem Sammelband, s. II, 167). Berthelot, Introiuction S. 213; ders., Origines S. 163-167; Stein­ 4. - R. f i Hawäss al-hurüf Ist. Un. Bibi. A. Y. 132/1 (I-9^ 1039 H.)^. 5 .-S ein K . '^Ilm as-san^a wird im K. al-Hawäss von G a b ir zitiert, s. schneider, Ar. Übers. S. 239-240; Lippmann, Entstehung S. 66-67; Kraus II, 44. B lo c h e t in: RSO 4/1911-12/270-277; Ό ιέ.ι.5, Antike Technik, 2., erwei­ terte Aufl., Leipzig-Berlin 1920, S. 127 ff., 135 ff.; J. Bidez, F. Cumont, Die oben erwähnten syrischen, auf Ostanes zurückgeführten Frag­ Les Mages hellenises, Zoroastre, Ostanes et Hystaspe d’apres la tradition mente sind in Briefen von P ibechios (4. Jh. n. Chr.) erhalten. Pibechios grecque, Paris 1938; Kraus II, 44; FtjCK in: Ambix 4/1949-51/115-116, richtete diese an den Perser Osron; darin ist auch vom Buch des Ostanes 117. die Rede. Pibechios wollte die ägyptisch geschriebenen Schriften (mit Beimischung des Persischen) von Ostanes abschreiben, dann ins Persische I. - K . al-öämi'· Brit. Mus., Add. 22. 756 (ff. 84-130, 706 H., Kat. No. und Griechische übertragen. Dies gelang ihm mit Hilfe von Osron. Er 1000), Fatih 3435/5 (130-48^, 8. Jh. H.), Paris 2605 (ff. 1-51, s. Vajda • sah, daß das Buch die Astrologie, Astronomie, Philosophie, Philologie und 345), Leiden, Gr. 440/1 (ff. 1-38, s. CCO 1259; Voorh. 9^)> Ch. Beatty 5002 Goldmacherkunst enthält und weiterhin die Mineralien, die Pjjrpurbe.rei- (ff. 124-134, 9. Jh. H., vgl. Kraus I, 181); pers. Übers. Teheran, Bibi. tung usw. behandelt. Das Buch enthielt sieben Schriften, welche Ostanes Asgar Mahdawi 280 (21 ff., ein Sammelband, 12. Jh. H.). Auszüge hsg. ,,Die Krone" genannt hatte. Die uns erhaltene syrische Hds. enthält auch von Berthelot, Chimie III, 79-88; die Auszüge wurden auf Grund der beiden Hss. von Paris^und Leiden herausgegeben. Die bisherigen Urteile über das Buch sind im allgemeinen abhängig voneinander und z. T. durch In der Hds. einmal: Abü Hälid Saddäd b. al-YazIdi, ein andermal sagt der die defekten Pariser und Leidener Hss. sowie die Meinung von Berthelot Bearbeiter, der die Meinungen gesammelt und nachgetragen haben soll (Br. beeinträchtigt (s. Chimie III, 14). Die damals schon bekannte Hds. des Mus. Cat. S. 463): Abü Hälid. Er sei ein Mann mit enormen Sprachkennt- Brit. Mus. hätte viele Mißverständnisse beseitigen können (vgl. B lochet nissen gewesen . . .; dann heißt es: Abü Hälid al-Hindi. in: RSO 4/1911-1912/271). Die Einleitung über die Übersetzungsge­ 2 Inc.: ,,Lammä balagtu f i l-hikma al-'-aliya mä lam yudrikhu ahadun qabli schichte des Buches ist nicht ohne weiteres zu verstehen. Die Namen sind fa-nazartu ilä Hlm al-hurüf ...”

5 Sezgln, Gesch. Ar. Sehr. IV c h im e s - k r a t e s 54 ALCHIMIE - CHEJIIE 55

ein Stück Text über Ostanes, nach dem er die Vorschriften für die Benut­ Sicher ist lediglich, daß er zu den ältesten gezählt wird. Fast ein­ zung seiner Bücher gegeben haben soll (s. Berthelot, Chimie II, Vorw, stimmig wird er als Urheber des alchimistischen Satzes εν τδ παν S. X X X V III f., 309-312; II, X L II, 326 f.; Preisendanz, a. a. 0 . 1638). (Eines ist Alles, Alles ist Eines) bezeichnet (s. Lippmann, Entstehung S. 65). Von den ihm zugeschriebenen Schriften sind in griechischen Bü­ A r c h e l a o s chern nur einige Sätze, in arabischen einige Fragmente erhalten.

Ebenso wie viele andere Vorsokratiker scheint auch der Name des H ä l id b . Y a z id s. Islam 18/1929/295; Ibn an-Nadim 353. - Berthelot, Archelaos (5. Jahrhundert v. Chr.), eines Schülers von Anaxagoras, Introduction S. 294; Kraus II, 42-43; Sarton I, 238; F ü c k in: Ambix 4/ den alten Alchimisten als Autorität gedient zu haben. Auf dem 1949-51/92, 118. Gebiet der Alchimie verdankt er großen Ruhm der Angabe, bei der Auf ihn zurückgeführte Fragmente bei Z osim os, Kairo, kimiyä’ 23, Versammlung der Philosophen, der Turha Philoso-phorum, das Pro­ 36*^; im K . al-Habib ,y8·, öäbir, K. al-Hagar (ed. Holmyard) 21. tokoll geführt zu haben (s. u. S. 60 f.). Sein Name blieb anscheinend unter den griechisch schreibenden Alchimisten ein beliebtes Pseudo­ nym bis in spätere Perioden ihrer Tätigkeit, so daß auch die berühm­ K r a t e s ten alchimistischen Verse, die einer Vermutung zufolge aus dem 7. Zu den frühesten im Arabischen erhaltenen Pseudepigrapha der Jahrhundert n. Chr. stammen, unter anderem ihm zugeschrieben Alchimie gehört das Buch von Q ir ä t is a l -Η α κ ϊμ . Man weiß nicht, werden. ob es einen Mann dieses Namens gegeben hat, der in irgendeiner Auf Archelaos, bzw. Arsiläwus, verweist Gäbir in seinem K . al- Beziehung zur alchimistischen Kunst stand, mit Ausnahme von Hagar {s: Ed. Holmyard S. 18). einem Κράτης, der als Zauberer, in dem Leidener Zauberpapyrus erwähnt wird und der sich mit Gott gleichsetzt (s. W. K r o l l in: Ibn an-Nadim 353, - Lippmann, Entstehung S. 108; Kraus II, 35; Realenz. XI, 2, 1922, 1641). Der im Arabischen erhaltene Text, FiJCK in: Ambix 4/1949-51/119. dessen Verfasser sich den Namen von K r a t e s v o n M a l l o s (2. Jahr­ 1. - Tiirba Philosophorum {Mushaf al-gamä'-a) s. u. S. 65, 66. hundert V. Chr., s. Realenz. a. a. 0 . 1634) zulegte, gehört m. 2 .- R . Madd al-hahr, mit alchimistischem Inhalt, wird zitiert in'einer E. zu den ältesten uns erhaltenen alchimistischen Texten. Mit dessen arabischen Hds., Kairo, Privatbesitz von al-Hängi f. 87’^ (s. Kraus II, 42, Ansichten über Astronomie, Geographie und Kosmologie muß er n-,5)· 3 .-D ie in Griechisch erhaltenen vier Lehrgedichte, die auch T h e o - vertraut gewesen sein, da er sagt, „daß Krates vor seinem Eintritt in PHRAST, CHRisTiANOs Und H ie r o t h e o s zugeschrieben werden, sollen nach den Sarapistempel erst Astronomie, Geographie und Naturwissen­ Ingeborg H am m er -J e n s e n (s. Die älteste Alchymie S. 32) und F. P fist e r schaft . . . studiert habe” (vgl. Ruska, Arabische Alchemisten I, 27). (in: Philol. Wochenschrift 43/1923/651 f.) im 7. Jh. n. Chr. entstanden Die älteste Quelle, in der Qirätis zitiert wird, ist eine Pseudo- sein (s. noch Ruska, Turba S. 265); dazu s. ferner R. R eitzenstein , Zur Geschichte der Alchemie und desMysticismus, Göttingen 1919; neu ed. von Demokrit-Schrift, die auf Syrisch erhalten ist (s. Berthelot, Chimie G. G o l d sc h m id t , Heliodori Carmina quattuor ad ßdeni codicis Casselani II, 278); andererseits scheinen einige der Demokrit zugeschriebenen in: Religionsgesch. Versuche u. Vorarbeiten, Gießen X IX , 2 (1923). Schriften dem Verfasser bekannt gewesen zu sein. Seine Verwei­ sungen lassen sich zum Teil in den erhaltenen griechischen Pseudo- Demokrit-Fragmenten feststellen, worauf schon Berthelot aufmerk­ sam gemacht hat (s. Chimie III, 49-70). Ein längeres Fragment aus ■ " C h im e s , seinem Buch ist wiederum in der Turha Philosophorum erhalten (s. Sein Name kommt bei den arabischen Alchimisten und in der R u s k a in: Quell, u. Stud. z. Gesch. d. Nat.wiss. u. d. Med. 1/1931/ alchimistischen Literatur bald als S i m i y a s , bald als S im ä s oder 37 ff.), in der Qirätis zu den Mitgliedern der Versammlung von KÜNÄs vor. Die Lebenszeit eines solchen Alchimisten ist unbekannt. Alchimisten gehört. Nach dem Vorwort der erhaltenen arabischen 56 ALCHIMIE - CHEMIE MARKOS - SESONQ 57 Übersetzung gehörte das Buch schon zur Zeit von Konstantin dem M a r k o s Großen (um 324 n. Chr.) zu den berühmten Schriften und wurde auf Wunsch von Hälid b . Y a z id aus dem Griechischen ins Arabische Der als König von Ägypten bezeichnete Markos, der vielleicht mit übersetzt. „Diesen Überheferungen entspricht das ,Buch des Krates’ ,,Marcus Graecus” identisch ist, wird bei den arabischen Alchimisten in jeder Hinsicht, denn es schheßt sich inhalthch durchaus an die als ,,MarqOnis” zitiert. Sein Name kommt auch im Verzeichnis von Werke der griechischen Alchemisten an, enthält neben wenigen, dem Hälid b. Yazid vor (s. Islam 18/1929/295). Orient entstammenden Namen (wie Markasit), viele unveränderte griechische, z. B. Androdamas, Elektron, Magnesia, Molybdo- Berthelot, Chimie III, 16; Lippmann, Entstehung S. 363; Kraus II, 86; chalkos” (Lippmann, Entstehung S. 359). R u s k a ist der erste, der die FücK in: Ambix 4/1949-51/iig. , Angaben bezweifelt, daß das Buch auf Hälid b. Yazids Veranlassung τ.-R . al-Öumal wird zitiert im K. al-Mä'. al-waraqi von Ibn U m ail (in: hin übersetzt worden sei. Er akzeptiert zwar den griechischen Ur­ MASB 12/1933/99). sprung des Buches, meint aber, daß das Bekanntwerden des Buches 2. - Eine andere Risäla zitiert von Ibn Umail, a. a. 0 . S. 99. im Arabischen auf das Ende des achten oder den Anfang des neunten Zahlreiche weitere Fragmente sind erhalten bei Ibn Umail, a. a. 0 . S. Jahrhunderts n. Chr. angesetzt werden müsse. Der Grund dafür hegt 15, 24, 32, 34, 35, 37, 51, 53, 61, 63, 65, 66, 78, 86, 99. für ihn, von seinem allgemeinen Zweifel an einer so frühen Über­ Vier Zeilen aus dem Fragment Paris 1074, 142'’ werden von Markos überliefert (s. Berthelot, Chimie III, ar. Text S. 89). Einige Fragmente im setzungstätigkeit der Araber einmal abgesehen, darin, daß im T ext, anonymen K . as-Sawahiä f i l-ha^ar Ragip 963, 5“, 5’’, 25'’ 27^ 28»; a l - die Wörter manära, mihräb, minbar Vorkommen^. ö iL D A K i, (iäyat as-surür Leipzig 836, 24P (s. Siggel III, 28); s. noch al- ‘Iräqi, al-^Ilm al-muktasab 50, 53. Das ihm zugeschriebene Liber ignium' Hälid b. Yazid s. Islam 18/1929/295; Ibn an-Nadim 354. - Stein­ ad comburendos hostes wird von Berthelot, Chimie I, 89 ff. analysiert. schneider, Ar. Übers. S. 238-239; R. Reitzenstein, Himmelswanderung und Drachenkampf in: Festschrift für C. F. Andreas, Leipzig 1916, S. 37 ff.; Ruska, Arabische Alchemisten I, Heidelberg 1924, S. 12-27; ders.. Tabula Smaragdina S. 51-53; ders. in: Quell, u. Stud. 1/1931/34-41; S e s o n q (?) FÜCK in: Ambix 4/1949-51/122. K.fiS-Samswa-l-qamar oder iCa«2aZ-/eMMM^Carullah 1641 (56“--64*>,8. Jh. E s ist nicht sicher, wie der Alchimist und König zu identifizieren H ., s. R i t t e r in: Oriens ^jigsilgy), Teheran, Bibi. Asgar Mahdawi 280 ist, dessen Name oft zusammen mit dem König Markos (s. o.) (12 ff., in einem Sammelband), Teheran, Däniägäh 941 (i'‘-i2*>, s. Kat. IV, in alchimistischen Schriften in ganz verschiedenen Formen vor­ loio), Fatih 3227 (ein Auszug, 12. Jh. H .), Ankara, II. Fak. 8666/4, Leiden, Or. 440/3 (5o»-6ii>, s. CCO 1260; Voorh. 152). Auf Grund k o m m t; S a n a q y ä , S a f a n ö ä , A s t a y a n y u s , I s f a n g ä s, A n a s f a n ä s. der letztgenannten H ds. hsg. von H o u d a s in Berthelot, Chimie III, ar. i~ M an darf in allen diesen Entstellungen vielleicht den Namen von 33; franz. Übers, eb. 44-75, über den Inhalt s. Lippmann, Entstehung S. Sesonq (Σεσόγχωσις), dem König der 21. Dynastie, sehen (vgl. Kraus 359-361; R u s k a , Arabische Alchemisten I, S. 16-26. II, 57). In dem Verzeichnis von H ä l id b . Y azid wird er als S an aq g ä angegeben (s. Islam 18/1939/295). Ibn an-Nadim scheint ihn einmal ^ Er äußert sich folgendermaßen: „Ein Araber konnte um 700 nicht schrei­ (S. 353) ganz allgemein unter den Alchimisten (als Sin ä q h ä ) und an ben, daß Krates vor seinem Eintritt in den Sarapistempel erst Astronomie, Geographie und Naturwissenschaft, die Wissenschaften jeden Reclites und anderer Stelle im Zusammenhang mit seinem Buch für einen König die Abwandlungen der Logik studiert habe” [Arabische Alchemisten I, 26-27). Adriyänüs angeführt zu haben (S. 354, als S a q n ä s); vgl. FüCK in: Nach dem Text hat dies aber nicht ein Araber, sondern Krates behauptet; der A m b ix 4/1949-51/119. ganze Text stammt nach unserer Ansicht von dem vorislamischen Verfasser. Ruska stellt sich ferner die Frage: ,,Wo fand sich in Ägypten um 700 schon der entwickelte Moscheebau mit Minaret, Mihräb \\η ά M in ba rl" (eb. S. 27). Jahr 700 bekannt waren, verweise ich auf die Artikel ,,masdjid" in der EI, Es muß dagegen vor allem darauf hingewiesen werden, daß im Krates-Buch 1936, „minaret" eb. 392'>-393“·. Das W ort Mihräb bezeichnete nicht von Moschee (mas^id) die Rede ist, sondern von Manära, ferner von schon in der vorislamischen Zeit eine Nische, s. eb. S. 396'‘"'>. Das Minbar war Mihräb und Minbar, und zwar in ganz anderem Zusammenhang. Für die schon zur Zeit des Propheten in den Moscheebau eingeführt. Schon im Jahre Tatsache, daß diese Einrichtungen und Begriffe bereits in der Zeit vor dem 64 H. gab es in allen Provinzen Minbars (s. eb. 396'>·-398'>), ASFIDIYUS - GÄMÄSB AL-ΗΑΚΪΜ 59 58 ALCHIMIE - CHEMIE alchimistischen Schriften der beiden seien sich ziemlich ähnHch. Sie Zitate bei Ö ä b i r (s . Kraus II, 57); I b n U m a i l , al-Mä' al-waraql (MASB folgten in ihrer Verwendung von mineralischen Substanzen Agatho­ 12/1933/24, 35, 63,86, 99); ZOSIMOS, Mushaf as-^mar, Ist. Arkeol. Müz. 1574, 15», 461», 95D; anon. ar. Fragment Paris 1074, 1421^ (s. Berthelot, daimon, aber es seien ihnen auch andere alchimistische Schulen Chimie III, ar. Text S. 89). bekannt, und zwar solche, die mit tierischen Substanzen arbeiteten (Ambix 5/1953-56/28-29). Gegen die von Stapleton geäußerte Ver­ mutung über die Entstehungszeit der arabischen Schrift von Asfi­ diyus spricht eigentlich nichts, doch scheint er außer acht gelassen A r m iyä n u s oder A rm inus zu haben, daß es sich dabei um ein Pseudepigraph handelt. , Unter den angeblichen Schülern von Hermes führt Ibn an-Nadim Ibn Abi Usaibi'a 1, 15 ff. (dieser Teil ist übersetzt worden von Sa n g u i- S· 353 A rminus als Verfasser eines alchimistischen Buches auf. Er NETTi in: JA sdr. 5 ,4/1954/178-211). - Chwolson, Ssabier I, 243-244, 782, scheint identisch mit A r m iyä n Os z u sein, von dem Ibn U mail einige 793-794. II. 623; FüCK in; Ambix 4/1949-51/115. Fragmente aufbewahrt (im K . al-Mä^ al-waraqi in: M ASB 12/1933/ Risälat Asfldüs li-waladihi fi l-klmiyä’ Fatih 3435 (ff. 8-10, 8. Jh. H.), 15. 24, 45). FÜCK verm utet, daß es sich um eine Entstellung des Kairo V^, 392, kimiyä’ 10 m (S. 37-42, 8. Jh. H.), Paris 2611 (ff. 67-74, s. Namens von Ammon handelt, von dem Fragmente bei Stobaeus (5. Vajda 5gi), Teheran, Eibl. Asgar Mahdawi 280 (5 ff., in einem Sammel­ Jahrhundert n. Chr.), Eclogae Bd. I, erhalten sind (s. Ambix 4/ 1949- band), Äsaf. (2 Kopien, s. S t a p l e t o n in; Archeion 14/1932/60); pers. Übersetzung Teheran, Bibi. Asgar Mahdawi,280 (in einem Sammelband). 51/115)· Ein Fragment daraus im K. al-Mä^ al-waraqi von Ibn Umail und im/i. aS-Sawähid von ar-Räzi (s; St a p l e t o n in: MASB 12/1933/141-142). S. S. noch S t a p le t o n in; M A SB 12/1933/122, 136. noch u. S. 354. In Latein ist eine alchimistische Abhandlung von Hermes an Asklepios erhalten (s. W. Scott, Hermetica I, Oxford 1924, 285 ff.; F e st u g ie r e I, 139 ff.), die wahrscheinlich über eine arabische Übersetzung auf das grie­ A sf id iy u s (Ask le p io s) chische Original zurückgeht (s. o. S. 34).

Der berühmte Arzt Asklepios (s. Neuburger, Geschichte der Med. I,

137 ff.) wird in der alchimistischen Literatur als Schüler oder Kol­ G-äm äsb a l-Hakim lege von Hermes bezeichnet. Sein Name wird in der Liste von H älid B. Y a zid stark entstellt als A sfa n d u s überliefert (s. Islam 18/1929/ N ach St a p le t o n , der keinen Zweifel an der Echtheit der alchimi­ 295)· Überlieferung des uns zugänglichen Textes von Ibn an- stischen Schrift von öämäsb hatte, soll er im dritten Jahrhundert Nadim S. 353 ist ebenso korrupt; S a f id u s . Erst Berthelot [Chimie nach Chr. gelebt haben, da er seine Schrift für den ersten sasanidi- III, 16), danach Steinschneider, Ar. Übers. S. 361 (237) haben Safi­ schen Kaiser Ardasir (226-241 n. Chr.) schrieb (s. Ambix 5l^953~5^l dus mit Asklepios identifiziert. Nach Ibn Gulgul S. 11-13 und Ibn 26). Stapleton hält ihn für einen Anhänger von Agathodaimop (s. 0. Hukama' S. 8-15 ist Asklepius ein Schüler von Hermes, S. 47), der sich auf die Alchimie der Harranier stützte. Jedoch nach ersterem lebte er in Syrien. nennt Gämäsb nicht ihn, sondern nur D em okrit und Gstanes in Das Verdienst, die arabische alchimistische Abhandlung von Asfi­ seinem Buch (s. Ambix 3/1948-49/88). Ferner findet Stapleton eine diyus zum ersten Mal untersucht zu haben, gebührt Stapleton. Die Ähnlichkeit des Inhaltes in den Schriften von A sfid iyu s und Identifizierung mit Asklepius durch Berthelot und Steinschneider G ä m ä sb . Den arabischen Alchimisten scheint letzterer nicht vor dem scheint Staple to n unbekannt gewesen zu sein. Nach seiner Ansicht ( 3·/9. Jahrhundert bekannt geworden zu sein. Ibn Umail und ar-Räzi waren Asfidiyus und der Perser ÖÄm äsb a l -H ak im (s. u. S. 59 f.) die benutzen seine Schriften. geistigen Nachfolger von A gathodaimon und lebten vermutlich im Crämäsb wird auch eine astrologische Schrift beigelegt, deren Entste­ dritten Jahrhundert n. Chr. Sie seien entweder Zeitgenossen oder hungszeit noch untersucht werden muß. Nach der Meiniing von Naluno Oämäsb sei jünger als Asfidiyus. Der Inhalt und das Niveau der 6ο ALCHIMIE - CHEMIE Turba Philosophorum 61

soll sie eine Fälschung aus islamischer Zeit sein al-falak S. 213). Die teilweise nicht zu erkennen. Sicher scheint die Identifizierung von Schrift wird von A bu M a ‘§ a r (st. 272/886) als Quelle zitiert (vgl. F. P yth a g o r a s , A rch elaos, P a r m e n id e s, Z enon, A naximandros, R o s e n t h a l in: JAOS 83/1963/455). E m pe d o k le s, L e u k ippo s, So k rates, A n a x im e n e s, X enophanes, Ibn an-Nadim 353, 354; Sä'id, Tabaqät 16. - FÜCK in: Ambix 4/^949- P la to n , O sta n e s, Moses, K rates, A res’·. Gelegentlich werden 51/118. auch H e r m e s, A gathodaimon , Ma r ia und D emokritos genannt. Der Verfasser läßt die Philosophen sagen, daß man die Alchimie aus τ .-Risälat öämäsb ilä Ardaslr f i s-sirr al-maktüm Fatih 5309 (ii6>>- 124b 12. Jh. H., s. R itte r in: Oriens 3/1950/101), Rämpür, kimiyä’ 16 Büchern lernen muß, nicht durch mündliche Überlieferung (s. eb. S. (ff. 2-10, 9. Jh. H.. s. S tap leto n in: MASB 3/1910/59, 85), eine andere 289). Aber man müsse sich vor denjenigen Gelehrten und ihren Kopie soll sich in Haiderabad befinden (s. S ta p leto n in : Ambix 3/1948- Büchern hüten, die zwar ein großes Wissen und viele Bücher besä­ 49/88), über den Inhalt s. S ta p leto n in: Ambix 5/1953-56/28-29, Tehe­ ßen, die aber aus Neid die Wahrheit verschleierten, ja sogar die Leser ran, Maglis 2888 (41M4*’, II· Jh. H.), Teheran, Häniqäh-i Ni'matalläh irreführen wollten. Die Klage gegen die Neider, die ihr Wissen ver­ 145 (8a-8b, 5ΐ=^-55ΐ>, I I . Jh. H.). Ist das Werk in pers. Übersetzung erhalten in Teheran, Bibi. Asgar Mahdawl 280 (in einem Sammelband) ? bergen und die Forscher betrügen, war augenscheinlich in der grie­ 2 .— Ahkäm al-qiränät (s. GAS V). chischen Alchimie ein häufig wiederkehrendes Motiv, das sich nicht nur in der Turba Philosophorum, sondern auch in einer uns erhal­ tenen ähnlichen Schrift von Olympiodoros^ feststellen läßt (s. eb. S. 290-291). Aber es ist m. E. nicht zutreffend, die Turba als „eine Turba Philosophorum Kampfschrift gegen diese griechischen Alchemisten” zu erklären, Dieses, im Arabischen den Titel M ushaf al-gamä^a tragende Buch ,,die den Zweck hat, eine Befreiung der Kunst von der Pest der gehört zu den interessantesten Schriften, mit denen sich jahrhunder­ Decknamen herbeizuführen und sie auf den Boden einer allgemein telang die abendländischen Alchimisten auseinandersetzten. Der anerkannten Naturphilosophie zu stellen” (eb. S. 291, vgl. E. J. Verfasser gibt an, darin das Protokoll der Diskussionen einer Ver­ H o lm y a r d in : Isis 20/1933/305; M. P lessner in: Isis 45/1954/332). sammlung wiedergegeben zu haben, die R u ska der Idee nach als den Die Turba Philosophorum war bis vor kurzer Zeit nur im Lateini­ ,,ersten chemischen Weltkongress” bezeichnet (Quell, u. Stud. z. schen, allerdings in drei Fassungen, bekannt. Chemiehistoriker des Gesch. d. Nat.wiss. u. d. Med. 1/1931/287). Der Meister P yth ago­ 19. Jahrhunderts konnten die Benutzung des Buches bis in das 12. r a s, so heißt es, hatte beschlossen, seine in verschiedenen Ländern Jahrhundert zurückverfolgen. Wie K. Chr. Schmieder {Geschichte der zerstreut lebenden Schüler zusammenzurufen, um in einer Ver­ Alchemie, 1832, S. 127 ff.; Ruska, a. a. 0 .) angibt, stellte man unter­ sammlung von Alchimisten verschiedener Lehrmeinungen eine si­ schiedliche Vermutungen über die Herkunft der Schrift an. Einige chere, für die nächste Generation annehmbare Grundlage zu schaf­ Gelehrte sahen in dem Verfasser der Turba einen Griechen, andere fen. Zu den weiteren Zielen der Versammlung gehörte es, die in den hingegen einen Araber. Nach Schmieder selbst war der Verfasser Büchern der Alten enthaltenen Irrtümer zu beseitigen (s. eb.). Der 1 Die folgenden lassen sich nicht identifizieren: B a c o s c u s (oder B a q sa m , s . angebliche Protokollführer in der lateinischen Version ist A risleu s, Kraus II, 43), D a r d ä r i s (vgl. Ruska, a. a. O. S. 25; vielleicht Mandrokles, eine Verschreibung, die über das Arabische auf das Griechische, d. h. s. Sarton I, 76), T h a l e s , im lateinischen Text: Belus, Bellus; Gregorius (wird bei Hälid b. Y azid genannt, s. Islam 18/1929/294); Cusxos; A r c h im e - auf Archelaos, zurückgeht. D E S (Diamedes, s . Ruska, a. a. O. S. 26); B o n e l l u s (wahrscheinlich: E u p a - Zu der unter dem Vorsitz von Pythagoras stattfindenden Ver­ L iN o s, s. Sarton I, 76; J a r g u s oder H y a r g u s (vielleicht Gregorius) ; Hippo- sammlung findet Ruska Parallelen in den kirchlichen Synoden oder krates; H erakleitos von Ephesos (5. Jahrh. v. Chr.); den im Arabischen als TaufIl, Tüfil, Naufal, Tüfil bezeichneten Gelehrten identifiziert man gelehrten Verhandlungen des Mittelalters (s. eb. S. 287-288), wenn m it einem Theophilos, der schon bei Zosimos (s. Berthelot, Coll. II, 240) und man einmal von der Frage absieht, wieweit solche Versammlungen Olympiodoros (eb. S. 90) vorkom m t; doch bin ich geneigt, ihn mit einem schon vor dem Mittelalter üblich waren. Vorsokratiker, nämlich dem Pythagoreer P h i l o l a o s (5. Jahrh. v. Chr.) zu identifizieren, s. E . F r a n k , Plato und die sogenannten Pythagoreer, Halle 1923, Die Namen der Philosophen, die der Verfasser ohne Rücksicht auf S. 263 ff. ihre unterschiedliche Lebenszeit miteinander diskutieren läßt, sind 2 S. Berthelot, Coll. II, 70ff., franz. Übers, eb. III, 75 ff. Turba Philosophonirn 63 62 ALCHIMIE - CHEMIE arabische Übersetzungen betrachtet, hat - ohne daß seine in Einzel­ A r isle u s, der für ihn zweifellos zu den Lateinern gehörte. Viele heiten wichtigen Leistungen dadurch geschmälert würden - eine damalige Chemiehistoriker dachten ähnlich. B e r t h e l o t sprach sich andere Entwicklung in der Erforschung der Herkunft der Turba als erster für den griechischen Ursprung des Buches aus. Er argu­ bewirkt, als sie durch die Betrachtungen von B e r t h e l o t und Lipp- mentierte mit den Feststellungen, daß keine einzige arabische Auto­ MANN vorgezeichnet worden war. In seiner der Turba gewidmeten rität in dem Buch angeführt wird, sondern nur griechische, und daß Untersuchung {Turba Philosophorum, ein Beitrag zur Geschichte der man ferner ganze Seiten mit griechischen Parallelstellen belegen Alchemie in: Quell, u. Stud. z. Gesch. d, Nat.wiss. u. d. Med. 1/1931/ kann, die wörtlich übereinstimmen. Auch machte er darauf auf­ 1-368) kam er zu dem Ergebnis, daß die Turba Ende des 10. oder merksam, daß solche Zusammenstellungen üblich waren. Als Bei­ Anfang des 11. Jahrhunderts n. Chr. auf ägyptischem Boden ent­ spiel nannte er verschiedene Artikel von Olympiodoros über den standen sei und sich auf die arabischen Fälschungen aus demselben Stein der Weisen, in denen er ,idie Lehren der ionischen Naturphilo­ Kreis stütze. Den primitiven Inhalt des Buches im Vergleich zu den sophen Thaies, Parmenides, Herakleitos, Hippasos, Xenophanes, Werken von Gäbir und ar-Räzi, die älter seien, erklärt R u s k a durch Melissos, Anaximenes, Anaximandros u. a. mit den Ansichten der das Niveau der Alchimie im islamischen Ägypten des g. bis 13. Alchemisten Hermes, Agathodaimon, , Zosimos u. a.” ver­ Jahrhunderts n. Chr., wo die Alchimie ,,nicht auf dem Boden des eint (s. Chimie I, 253, 266 f.; Ruska, a. a. O. S. 13)· Nach B e r t h e ­ Experiments stand, sondern nur noch als freie literarische Erfin­ l o t ist die Turba kein auf Latein verfaßtes Buch, sondern eine dung, als Spiel der Phantasie ihr Dasein fristete” (a. a. 0 . S. 318, Übersetzung aus dem Arabischen oder Hebräischen, dessen ur­ sprüngliche Fassung vermutlich griechisch war {Chimie I, 267, 320). Allerdings korrigierte Ruska einige Jahre später seine Datierung; Ruska, a. a. O. S. 13). Lippmann, der an die Untersuchungen von danach soll die Turba etwa ein Jahrhundert früher, nämHch zu Berthelot anknüpfte, wies darauf hin, daß ,,der Name , Turba be­ Beginn des zehnten Jahrhunderts verfaßt worden sein {Studien zu reits in religiösen Schriften der ersten Jahrhunderte vorkommt^, Muhammad Ibn Umail al-TamimVs Kitäb al-Mä’ al-Waraqi . . . in: während ihre Form schon bei Olympiodoros, ja eigentlich schon bei Isis 24/1935-36/338, vgl. Kraus II, 59, n. i). Eine andere Datierung Cicero ihr Vorbild hat” {Entstehung S. 483). brachte Plessner. Nach seiner Ansicht entstand die Tiirha um 900 In den zwanziger Jahren dieses Jahrhunderts hat Ruska begon­ n. Chr. Dabei stützt er sich auf die im 59. Sermo der Turba erwähnte nen, sich mit der Turba und ihrer Geschichte intensiv zu beschäf­ Sage vom Giftmädchen, welche durch die arabische Übersetzung tigen. Dank der Edition des K . al-Tlm al-muktasab von A bu l- des Giftbuches von Sänäq al-H indi in die islamische Literatur einge­ Qäsim a l-‘I räqi durch H o lm y a r d ^ und Entdeckungen von J. gangen ist (die beiden sind allerdings verschieden, s. GAS III, 195); R uska® und Sta ple to n ^ ist das Problem so weit geklärt worden, diese Übersetzung soll auf die erste Hälfte des 9. Jahrhunderts n. daß die Turba eine Übersetzung aus dem Arabischen ist. Für die Chr. zurückgehen, was Plessner als terminus a quo dient. Plessner Geschichte der Turba brachte dies einigen Gewinn. Die Tatsache macht auch auf ein bei Ibn an-Nadim S. 359 erwähntes Buch mit aber, daß R u sk a fast alle ihm im Arabischen bekannten alchimisti­ dem T itel K.M unäzarät al-^ulamä' wa-mufäwadätihim von'UTMÄN schen Pseudepigrapha als Fälschungen der Araber, nicht jedoch als B. SuwAiD a l-Ιημϊμϊ, einem Zeitgenossen von I b n Wahsiya, auf­ 1 Lippmann [Entstehung S. 483) m acht aucli darauf aufmerksam, daß merksam. Nach Plessners Meinung zeigt dieses Werk die Spuren von ,,schon die alten lateinischen Übersetzungen des vim 140 n. Chr. verfaßten der Turba selbst oder einem Buch ähnlicher N atur (Isis 45/1954/ ,Hirten des Hermas’ (das Wort σνναγωγ·}) im Sinne von Versammlung) . . . auch durch iurba wieder(geben)” und es ,,auf jüdische, christliche und gnosti- 333-334)· sche Versammlungen an(wenden)” (Ετ zitiert Hermae Pastor, ed. Gebhardt- Wie alle anderen alchimistischen Bücher, die in Handschriften Harnack, Leipzig 1877, S. 116), s. noch Lippmann, ob. oder Zitaten als Übersetzungen aus dem Griechischen erscheinen, 2 E. J. Holmyard, k . al-'-Ilm al-muktasab ß zirä'at adh-dhahah - Book of Knowledge Acquired Concerning the CuUivation of Gold - by Abu ’l-Qäsim muß auch die Turba aus dem Griechischen übersetzt worden sein, Muhammad ibn Ahmad AL-‘IräqI, Paris 1923. ’ . wie bereits Berthelot vermutete. Auch Ruska äußerte sich noch im 3 S. R u s k a in: Quell, u. Stud. 1/1931/16. Jahre 1929 - also weniger als zwei Jahre, bevor er die Turba publi­ * In; MASB 12/1933/1-213. Turba Philosophorum 64 ALCHIMIE - CHEMIE 65

zierte - folgendermaßen; „Die Entstellungen der Eigennamen und kannte, muß noch untersucht werden. Die älteste Schrift, in der die die arabischen Stoffnamen beweisen, daß die ,Turba’ die Über­ Turba als Quelle benutzt worden ist, ist das K.M ihräris (s. Ruska, setzung oder Bearbeitung einer arabischen Schrift ist. Aber könnte a. a. O. S. 320; u. S. 105), das sehr wahrscheinlich aus dem 5. oder 6. diese nicht wieder aus dem Griechischen stammen? Das Fehlen Jahrhundert n. Chr. stammt. Ob Gäbir die Turba kannte, läßt sich östlicher Elemente und die vielen Namen, die auch aus dem Arabi­ schwerlich mit Sicherheit sagen. Allerdings steht fest, daß er die schen nicht gedeutet werden können, lassen die Annahme zu.”’· Zu Disskusion von Philosophen über alchimistische Fragen kannte. Die­ den von ihm dafür angeführten Gründen gehört auch der, daß der sem Thema hat er ein selbständiges Buch gewidmet, wie er in seinem Verfasser keine einzige arabische Autorität nennt [Chimie I, 255). K . al-Mugarradät berichtet (s. Kraus II, 59, s. noch eb. S. 48). Der Wir können, in dieser Betrachtung weitergehend, die Frage stellen, Titel der arabischen Übersetzung der Tiirba lautet Mushaf al-ga- warum der Verfasser mit keinem Wort Zosimos erwähnt, der zwei­ mä'^a. Das erste Wort erinnert an M tishaf as-suwar von Zosimos. fellos der berühmteste und gedankenreichste Griechisch schreibende Wurde dieses Wort bei den frühesten alchimistischen Übersetzungen ins Arabische verwandt? Alchimist war. Auch andere jüngere griechische Alchimisten wie Wie der Einleitung des lateinischen Textes zu entnehmen ist, O lym piod oros oder S tep h an o s erwähnt der Verfasser nicht^. Ist es wurde der angebliche Protokollführer A r c h e l a o s als Verfasser, gerechtfertigt, wenn man diese Erscheinung, wie Ruska das tut bzw. Sammler dieser Schrift betrachtet (s. z. B. K. Chr. Schmieder, (a. a. O. S. 276), als Totschweigen bezeichnet? Aber es handelt sich Geschichte der Alchemie, Halle 1832, S. 127 f.). Auch die arabischen hier nicht nur um Namen, die sich in der Turba nicht nachweisen Alchimisten bezeichneten sehr wahrscheinlich Archelaos als Verfas­ lassen, sondern auch im Hinblick auf den Inhalt läßt sich feststellen, ser, wie es ganz deuthch bei al-Gildaki zum Ausdruck kommt: daß die bei Zosimos erreichte Etappe der Alchimie dem Verfasser ,,Sähib M ushaf al-gamcVa ArSaläwüs” {as-Sirr al-masün, Nur. Osm. der Turba völlig unbekannt ist. Der größte Teil der Reden und 3633, 214b). Lehren in der Turba sind in der griechischen Überlieferung zu fin­ den, wie B erthelot betont und wie Ruska in den Anmerkungen zur Übersetzung der Turba gezeigt hat. Den Rest des Textes, den Ruska dem angebhch arabischen Verfasser und den arabischen Quellen zuschreiben will (eb. 3. 295), muß man in den neu gefun­ Mushaf al-gamä'-a. Die arabische Übersetzung (des griechischen Origi­ denen zahlreichen Übersetzungen suchen. Die Redewendungen, die nals) ist als Handschrift z. T. erhalten, Teheran, Malik 3187 (S. 2-3, 20- den muslimischen Verfasser verraten sollen (s. Ruska, a. a. 0 . S. 23), weitere Fragmente daraus finden sich im K. al-Mä' al-waraql von I bn 30), können zum großen Teil ganz allgemein von einem monotheisti­ U m a il , s . Three Arahic Treatises on Alchemy hy Muhammad b. Umail (loih schen Verfasser herrühren (vgl. Berthelot, Chimie I, 254); sie können Century A. D.). Ed. of the Texts by M. Turäb 'Ali. Exctirsus on . . . Ibn aber auch im Verlauf der Übersetzung und weiteren Überlieferung, Umail by H . E. Stapleton . . . and M. Hidäyat Husain, Shams al-‘Ulamä’ in: MASB 12/1933/1-213, s. noch R u s k a in: Quell, u. Stud. z. Gesch. d. vielleicht auch einer Bearbeitung in muslimischen Kreisen, in den Nat.wiss. u. d. Med. 1/1931/313-318; das Buch wurde von I brähim b . Text eingegangen sein. Y a h §i D e d e (st. 966/1558, s. Kahhäla I, 125) in der R. fi l-Bang wa-l- Die Turba scheint aus einer früheren Zeit als Z o sim o s, also aus der Aasis benutzt, die von I br äh im b. Yüsuf b. ‘Abdarrahmän a l -H a l a b I (st. Zeit vor 400 n. Chr. zu stammen, jedoch aus der Zeit nach der 959/1553) gekürzt und kommentiert wurde, s. H. H alifal, 851; R u sk a in: Entstehung der Pseudo-Demokrit-Schriften und der Schrift von Quell, u. Stud. z. Gesch. d. Nat.wiss. u. d. Med. 1/1931/17-18. Die lateinische Übersetzung Ttirha Philosophorum ist in drei Fassungen Krates {K. Qirätis al-Haklm, s. o. S. 55). O b der Verfasser die uns erhalten, zu den zahlreichen Hss. s. R u sk a , a. a. O. S. 69-94; noch M. erhaltenen Schriften von Ostanes, Agathodaimon, Ares u. a. P le s s n e r , The Turba Philosophorum, A Preliminary Report on Three Cambridge Mss. in: Ambix 7/1959/159-163; über die ältesten Drucke s. ^ Dschäbir in; Die großen Chemiker S. 26. R u s k a , a. a. 0 . S. 46-69; hsg. von R u s k a , a. a. O. S. 105-170. Eine gedr. “ In den entstellten und verschriebenenWörtern Namen jüngerer Alchimisten franz. Ubers. Paris 1672; engl. Übers, von A. E. W a ite 1896, s. R u sk a, (d. li. jünger als die von mir angenommene Entstehungszeit der Turba Philoso- a. a. O. S. 97; deutsche Übers, von R u s k a , a. a. 0 . S. 171-258. phorum) erkennen zu wollen, ist nach meiner Ansicht nicht gerechtfertigt. 66 ALCHIMIE - CHEMIE ANDRiYA - AFYÄWUS (?) AL-ΗΑΚΪΜ 67

M ushaf al-gamä'-a II 295). Ibn an-Nadim führt zwei Namen an, die in dieser Hinsicht in Betracht gezogen werden könnten. Einmal nennt er Andarmä (nach Ein zmeMev M ushaf al-gamä'-a ist uns teilweise handschriftlich im der Lesung von F ijck, s. Ambix 4/1949-51/94), ein andermal An- Arabischen erhalten, der einige der in der Turba Philosophorum daryä niyä (?) oder Anürinä (?, s. eb. S. 95) unter den Autoren, fehlenden Reden sowie in wörtlicher Übereinstimmung eine in der deren Bücher Ibn an-Nadim selbst kennt (S. 354). Letzterer soll aus Turba angeführte Rede des Archelaos enthält (s. Ruska in: Quell, u. Ephesos stammen und sein Buch an einen z. Z. nicht zu identifizie­ Stud. z. Gesch. d. Nat.wiss. u. d. Med. 1 / 1931/304)· Zweifellos renden Mann namens N isafurus gerichtet haben. Diesen Nisäfurus stammt auch dieses angebliche Protokoll der Disputationen zwi­ mit dem Kaiser Nikephoros (um 805 n. Chr.) zu identifizieren, wie schen Philosophen, philosophisch ausgerichteten Alchimisten und Sta p le to n es tat (s. MASB 1/1905/52), erscheint mir aus dem Grund Mathematikern aus demselben Kreis, in dem die Turba Philoso­ nicht richtig, da nach meiner Ansicht solche Schriften aus vorislami­ phorum entstanden ist. Vielleicht ist dieser M u ^ a f auf eine andere scher Zeit stammen (vgl. noch Kraus II, 45). Redaktion der Turba zurückzuführen, die möglicherweise umfang­ j..-Masä^il Adriyänüs U-l-hamsa wuzarä^ alladlna sa^alahim "-an as- reicher war als die uns im Lateinischen erhaltene Version; letztere san'-a al-ilählya fa-baiyanüliä lahü wa-audahü mä katamat al-hukamW’ min beansprucht ohnehin nicht mehr als ,,die Verhandlungen der dritten asrärihä befand sich im Privatbesitz von P. Kraus in Kairo (ff. 65-73,11. pythagoräischen Synode” zu enthalten (s. eb. S. 296). Die Namen od. 12. Jh. H., s. Kraus I, 188). der Teilnehmer lassen sich in diesem M iishaf teilweise ebensowenig Ein K . Andriyä wird oft von (j Äbir in den 70 Büchern (s.,Kraus II, 45) identifizieren wie in der Turba. Neben Pythagoras tritt als Haupt­ und im K . as-Sawähid von ar-R äzi (s. Stapleton in: MASB 3/1910/72) benutzt. redner Leon’· auf, neben A rchelaos auch Thymaridas^ und Hera- 2. - Tadblr al-hagar al-karlm, ein Teil daraus ist erhalten in Nuzhat an- KLEiTOS®, neben Parmenides Leukippos^, A ristoteles und noch näzirtn von M u h am m ad b . H äm id a l -K il ä n i Gotha 85 (94'’, s. Siggel II, einige weitere, deren Namen jedoch nicht zu identifizieren sind®, 14). darunter vielleicht ein Gregorius oder Gregoras, der auch in der Turba vorkom m t.

M u^ af al-gamä'-a Paris 5099 (223“·-225*^), entdeckt von P. K raus, ar. A fyä w u s (?) al-Η ακϊμ Text und deutsche Ubers, von R uska, a. a. O. S. 296-313. Über einen Alchimisten dieses Namens ist z. Z. nichts bekannt. Ob er mit dem von H ä lid b . Y azid genannten A uhiyanas (s. Islam A n d r iy ä od. A d r iy ä n Os 18/1929/294), dessen Buch schon Ibn an-Nadim kannte (S. 354), identisch ist, wissen wir nicht. Im Beiruter Kodex tritt er als König Die Identifizierung ist noch nicht gesichert. In der Liste von und Zeitgenosse des ebenso unbekannten Alchimisten L anödätis H ä lid b . Y azid kommt der Name als A ndriyä vor (s. Islam 18/1929/ auf. Vielleicht verbirgt sich dahinter der Name des Arztes Athe-

^ Λέων, Matheinatiker, jüngerer Zeitgenosse von Plato; man könnte auch naios (s. G AS III, 56). S. noch u. S. 354. Zenon lesen. Auf jeden Fall sind die beiden Namen wahrscheinlicher als T h e o n , der Mathematiker (vgl. R u s k a in; Quoll, u. Stud. 1/1931/297), da der Kitäb fih i abwäh min kitäb al-wad' al-alßr al-barbäwi f l Hlm as-san'a Verfasser seine Autoritäten unter den älteren Gelehrten, besonders unter den 'an al-haklm Afyäwiis wa-l-haklm Sahbäh^ ma'a sürat al-basar rüh min Vorsokratikern, sucht. al-arwäh. Das Buch soll ursprünglich umfangreich gewesen und von ei­ 2 Im arab. Text A l s a m Id a s , was Ruska (eb.) Archimedes liest. Θυμαρίδας der Mathematiker, der im 4. Jh. v. Chr. lebte (s. SartonI, 117), erscheint mir nem Unbekannten resümiert worden sein. Hds: Istanbul, Un. Bibi. A. wahrscheinlicher. 6093/2 (i76'’-i78*>, 8. Jh. H.). Ist Afyäwus identisch mit Afrätis oder ^ Von Ephesos, lebte Anfang des 5. Jh. v. Chr. (s. Sarton I. 85). Afrätün, aus dessen Buch Exzerpte im K. as-Sawähid von ar-R äzi er­ * Lebte im 5. Jh. v. Chr. (s. Sarton I, 88). halten sind s. Stapleton in: MASB 3/1910/72)? Einen Namen identifiziert R u s k a , a. a. O. S. 30g, mit T h e o p i i i l o s (ein Unbekannter oder Theophilos von Edessa?). Aus Gründen der Chronologie schlage ich die Identifizierung mit P i i i l o l a o s (5. Jh. v. Chr.), dem Vorsokra- tiker, vor. 1 S. u. S. i i 5 68 ALCHIMIE - CHEMIE ARAS AL-ΗΑΚΪΜ - THEODOROS 69

Eine Bearbeitung bzw. Nachahmung ist der Kodex Bankipore XXII, 2. - K a s f al-asrär oder Mushaf Meähed, Gämi' Gauharsäd 953 138, No. 2499 B (ff. 29-137). (31 ff., 10 Jh. H.). Daraus Auszüge Saray, Ahmet III, 2075/5 (66*>-67'’, 740 H.)i, eb. 1583, Paris 5099 (249^ 254*^, s. Kraus II, 55), Ch. Beatty 3231 (ff. 137-143, 907 H.)2, Leningrad, Un. 1192 (s. Zap. Koll. Vost. 1/ 1925/371)· ÄRAS a l -Η α κ ϊμ Fragmente aus den Äras zugeschriebenen Büchern: s. 70 Bücher von Gäbir (s. Kraus I, 25, 44); Ibn Umail, al-Ma' al-waraql (s. MASB 12/1933/ Dieser Alchimist bzw. Gelehrte, der bald Äras al-Hakim, bald 71; Ambix 3/1949/82-83); ‘Iräqi, al-'-Ilm al-muhtasah 29, 30, 31, 37, 38, Äras al-Qass, bald Äras al-Kähin, bald Äras al-Qadim genannt wird, 40-43. 45; Tugrä’i, Öämi‘ al-asrär Gotha 1298, 4“, 10“, 12“, 16“ (s. Siggel läßt sich nicht mit Sicherheit identifizieren. Anscheinend benutzten II, 80); Gildaki, Cäyat as-surür, Leipzig 836, 28^ 3ii> (s. Siggel III, 28). die arabischen Alchimisten die ihm zugeschriebenen Schriften, ohne Ein Dialog zwischen Aras und Märiya ist im Arabischen und in der eine bestimmte - ob richtige oder falsche - Vorstellung von seinem lateinischen Übersetzung erhalten, s. u. S. 72 f. Zeitalter und seiner Person gehabt zu haben. Ibn an-Nadim führt an zwei Stellen (310, 312) einen AriyOs ar-Rümi, bzw. Arüs als Verfas­ ser von mehreren magischen Büchern auf. Sein Vater heißt (S. 310) T heodoros Stephanos. An einer anderen Stelle nennt Ibn an-Nadim den Äras al- Qass unter den Alchimisten (S. 353). Der uns erhaltene M ushaf al- In arabischen alchimistischen Schriften tritt ein König Theodoros hayät bringt einige Zitate, in denen der Verfasser mit einem griechi­ als Alchimist auf, hauptsächlich als Gesprächspartner von Ariyüs schen König namens Theodoros in Verbindung gebracht wird, des­ (oder Ares, s. o. S. 68). Bei G ä b ir spricht Pythagoras von Ariyüs sen Fragen auf dem Gebiet der Alchimie Ariyüs niedergeschrieben als seinem Vater (Lehrer) (s. Kraus II, 55). Die. Entstehungszeit der Theodoros und seinem Zeitgenossen zugeschriebenen Schriften wird habe. Theodoros^, den König, identifiziert Chwolson [Ssabier I, 800) sich vielleicht nach Untersuchung der Abhandlungen mit größerer mit Orpheus. Der Verfasser der Turba Philosophorum zitiert Äras (s. Berthelot, Sicherheit feststellen lassen. In griechischen alchimistischen Schrif­ ten wird von beiden als Zeitgenossen von Zosimos und Stephanos Chimie I, 249; Ruska, Turba Philosophorum S. 27). Von den im Arabischen erhaltenen frühen'Büchern verweist das K . al-Habib gesprochen (s. Berthelot, Introduction S. 159,174,177,178,188,193, ebenfalls auf Äras (s. Berthelot, Chimie III, 83). Gähir bezeichnet 195 > 197. 290). Nach einem arabischen Zitat von Zosimos kannte schon Maria (s. u. S. 70 ff.) die Schrift von Theodoros (s. Ist. Ark. ihn als Begründer der alchimistischen Kunst (s. Kraus II, 55). Müz. 1574, 8’^). Der Name von Theodoros steht auch im Verzeichnis der Alchimisten von Hälid b. Yazid (s. R uska in: Islam 18/1929/ Steinschneider, Ar. Übers. S. 239; ders., Hehr. Übers. S. 236; ders. in: ZDMG 49/1895/273; ders. in: ZDMG 58/1904/304-308; R u s k a in: Islam 294, 296). 18/1929/296; Kraus II, 54-56; S t a p le t o n in : Ambix 3/1949/73; FücK in : Ambix 4/1949-51/120. Ibn an-Nadim 354,21. - Steinschneider, Ar. Übers. S. 365 (241); FücK I. - Mushaf al-hayät'Ua.iih.z43Sl7 (90'^-i83“, 9. Jh. H.)^; in fünf Kapiteln Ruska, Tabula Smaragdina S. 58; Kraus II, 55; in: Ambix 4/1949- wird die Alchimie behandelt. Ein Teil befand sich im Privatbesitz von 51/118· , M. Amin al-Hängi in Kairo in einem Sammelband (33», 117®, s. Kraus I, Eine ihm zugeschriebene alchimistische Risäla, die nach einem Zitat 181); ferner: Teheran, Malik 3187 (S. 6-16, 1304 H.). bei Zosimos schon Maria bekannt war, wird auch von Ibn an-Nadim

^ In der griechischen Alchimie ist es nicht selten, daß einem Mann namens Theodoros Schriften beigelegt werden (s. F. S. T a y l o r in: Ambix 2/1938-49/ ^ In c .: ,,Muhtasar min kitäh K aif al-asrär li-Äras Hnda su'äl Ta'üdiirus al- 46). malik min masä'il 'idda qäla T a ‘‘üdurus: akbirnl yä Äras 'an hädihi s-san'a ^ Inc.; ,,Mufhaf al-hayat mushaf Ta’udunis al-malik lammä sa'ala Aras al- wa-asl 'amalihä ...” hakim ^anhu mimmä albasahu l-hukamä' . . . wa-sammähu Ta'üdurus mufhaf 2 Die Identifizierung dieses Kodex beruht i^uf einer Vermutung. Nach dem al-hayät ^alä mä ragiba ilaihi Äras fth i min tar^amatihi qäla mufhaf al-hayät li- Katalog lautet der Name des Verfassers: ,,Armiyüs”, der des Königs ,,Säl- man qara'a mä fth i ...” Idas” .

0 Sczgin, Gosch. Ar. Sehr. IV 70 ALCHIMIE - CHEMIE MARIA 71

(a. a. O.) angeführt. Die beiden in der Bibliothek von Chester Beatty Literatur einige Alchimistinnen kannte. Ob hinter den bekannten erhaltenen Handschriften scheinen ihn als Autor anzugeben, wenngleich Namen nur vorgeblich historische Persönlichkeiten stehen, ist eine der Name als Q a id a r u s entziffert worden ist. Hss.: Ch. Beatty 4496 (ff. Frage für sich, die noch lange nicht als geklärt betrachtet werden 31-37. 13· Jh. H.), 4501 (ff. 98-102, 12. Jh. H.). Seine Meinungen mit denen von Ares zusammen werden häufig zitiert im K. al-Mci' al-waraql darf. Diese Maria wird bald Maria die Jüdin, bald Maria die Koptin, von I b n U m a il , s. Stapleton in: MASB 12/1933/24, 34, 53, 66, 70, 73, 83, bald Maria die Weise genannt und mit der Schwester von Moses 88, 132, 133, 137; s. noch ‘Iräqi, al-'-Ilm al-muktasab 37, 40, 42; öildaki, identifiziert (s. Reitzenstein, Poimandres, Leipzig 1904, S. 183, SiirÄäM, s. Gotha 1295, 97*> (s. Siggel II, 70). 187). Nach den Zitaten in alchimistischen Schriften erscheint sie als Zeitgenossin von Ostanes (s. o. S. 51 f.), der ein Schüler von Zara­ thustra gewesen sein soll.

K le o pa tr a Den Chemiehistorikern standen bis jetzt nur einige spärliche Zi­ tate zur Verfügung, um sich ein Bild von der Rolle der Maria in der Nicht nur als Medizinerin (s. GAS III, 54 f.), sondern auch als Alchi­ Geschichte der Alchimie zu machen. Sie genießt bei den früheren mistin war die Königin K le o pa tr a den islamisch-arabischen Ge­ Alchimisten und ihren Kommentatoren großes Ansehen. Zwei trotz lehrten bekannt. Ihr Name befindet sich bereits im Verzeichnis von des Mangels an verfügbarem Material bedeutende Darstellungen der H ä lid b . Y a zid über die Alchimisten (s. Islam 18/1929/295). Ibn auf Maria zurückgeführten Gegebenheiten verdanken wir L ip p - a n -N ad im (S. 354) führt sie unter den Alchimisten und Alchimi- MANN^ und Ingeborg H a m m e r -J e n s e n ^. stinnen an, deren Werke ihm bekannt waren. Das arabische alchimi­ Mit Marias Namen wird vor allem die Beschreibung von Appara­ stische Schrifttum hat uns einen Traktat der K leo pa tr a bewahrt, ten, besonders derer für Destillation, verknüpft. Über die von ihr und zwar im Kommentar al-Gildaki’s, der mit ihrem Dialog mit den benutzten Geräte berichtet uns Z o s im o s ® ziemlich ausführHch; viel­ Philosophen identisch zu sein scheint, dessen Schluß uns im griechi­ leicht werden die Untersuchungen der neu entdeckten Schriften schen Original erhalten ist (s. Coll. II, 290-299). Wie schon aus der unsere Kenntnisse darüber erweitern. Sie soll mehrere Öfen und Untersuchung von Ingeborg H am m er-J en sen hervorgeht {Die äl­ Destillationsapparate aus Metall, Ton und Glas konstruiert haben. teste Alchymie S. 6-20), stammen wahrscheinlich die K leopatra Glasgefäße fand sie ,,besonders nützlich, weil sie ,Sehen ohne Berüh­ beigelegten Abhandlungen aus der Zeit vor Z osimos. Die großen ren’ und gefahrloses Umgehen mit schädlichen Stoffen gestatten, arabischen Chemiker wie Gä b ir und a r -R äzi sahen sich anschei­ z. B. mit Quecksilber, ,dem furchtbaren Gift und verderblichsten nend nicht veranlaßt, ihre Schriften heranzuziehen. a l -G ildaki aller Metalle’, aber auch mit den .schwefligen’ [oft = arsenikali- führt sie zu dem Zweck an, um die Argumentation des B alinäs schen] Substanzen, die zur Bereitung des göttlichen Wassers die- nachzuprüfen, der sich bereits auf K le o pa tr a berufen hat. ηεη.” <» Zosimos berichtet uns auch über die Bestandteile der Destilla­ Lippmann, Entstehung S. 50-53; FÜCK in: Ambix 4/1949-51/123. tionsapparate, deren Beschreibungen und Abbildungen er in den Text des Dialoges im Kommentar von al-Gildaki Berlin 4188 (37*^-52‘^). Schriften von Maria fand. Es wird ein starkes und festes Füllgefäß beschrieben, welches βίκος heißt und an den άμβιξ erinnert. Ein anderes Gefäß ist ein Abzugsrohr σωλήν aus Ton, Glas oder Kupfer, ein drittes ist ein Rezipient, welcher baldTo άγγος oder einfach φιάλη M a r i a heißt. Wenn tatsächlich der bei Dioskurides (schrieb um 75 n. Chr.) Zu den uns erhaltenen alchimistischen Schriften aus der Zeit vor Zosimos gehören diejenigen, die von einer Frau namens Maria ver­ ^ S. Entstehung S. 46-50. faßt worden sein sollen. Ob es tatsächlich eine Alchimistin mit 2 D ie älteste Alchymie S. 55 ff. ä Berthelot, Coll. II. 22411.; s. noch F. S. T a y l o r , The Origins of Greek diesem Namen gegeben hat, wissen wir nicht. Aber es steht fest, daß yl/cÄewy in: Ambix 1/1937-38/39-42. man schon in einer ziemlich frühen Periode der alchimistischen ^ Berthelot, Coll. ll, 224; Lippmann, Entstehung S. 48. 72 ALCHIMIE - CHEMIE ZOSIMOS 73

beschriebene einfache Apparat den in jener Zeit oder in dem Kreise auriferae quam Chemiam vocant, Vol. I, Basel 1572, udT.: Convenit Aros des D io s k u r id e s bekannten darstellt, läßt sich bei dem dreiteiligen philosophus cum Maria prophetissa sorore Moysi (sic), zu Hss. s. Stein­ schneider, a. a. 0. Apparat von Maria ein Fortschritt^ und für die Entstehungszeit der y.-Fasl fi l-klmiya‘ Teheran, Bibi. Asgar Mahdawi, mag. 3r5. ihr zugeschriebenen Schriften ein Anhaltspunkt finden, nämlich daß Einige Zitate bei Gäbir, K. al-Manfa'-a, K. Ustiiqus al-uss, K. al-Hagar, sie aus der Zeit zwischen Dioskurides und Zosimos (4. Jahrhundert K . al-öumal al-Hsrln (s. Kraus II, 43). n. Chr.) stammen. Infolge dieser Vermutung müssen die Bücher, die Ein B rief, angeblich von Ma r ia an O s t a n e s , ist erhalten in dessen K. al- kurz vor der Zeit von Zosimos Maria zugeschrieben wurden, einen Öämi'· Paris 2605 (iso’’, s. B lo c h e t in: RSO 4/1911-12/275), über wei­ tere Zitate bei arabischen Alchimisten s. Siggel III, 48. S. noch u. S. 354. erheblichen Fortschritt aufweisen. Von den uns erhaltenen Schriften kennt hingegen das K. Qirätis al-Hakim Maria nicht. Ein angeb­ licher Brief von Maria an O s t a n e s ist in dessen K. al-öämi'· erhal­ ten. Außer in den Büchern von Zosimos wird sie oft im K. al-HabiP Z osimos und in einer Pseudo-Demokrit-Schrift®, in der auch Zosimos zitiert wird^, erwähnt. Auf Grund des Inhaltes und der Zitate könnte man In arabischen Quellen kommt sein Name, außer in der Wiedergabe vermuten, daß die Schriften der Maria auf das zweite oder dritte als ZOsiMÜs, in Verschreibungen wie: ROsam, Dösimüs, ROsim, Jahrhundert n. Chr. zurückgehen. RimOs, Risimös vor. Über sein Leben wissen wir sehr wenig. Es wird überliefert, daß er aus Panopolis, d. h. Ihmim in Öberägypten, H ä l id b . Y a z id s . Islam 18/1929/295; Ö ä b i r , K . al-Hagar (ed. H o lm ­ stammte und in Alexandrien lebte. Die Vermutungen über seine y a r d ) S. 18, 20; Ibn an-Nadim 354. - Steinschneider, Europ. Übers. No. Lebenszeit schwankeii zwischen dem dritten und fünften Jahr­ 163; ders. in: ZDMG 58/1904/300-304, 60/1906/327; Kraus II, 43; FÜCK in: Ambix 4/1949-51/118, 122. hundert n. Chr. Sie muß nach Ruska (s. Die. großen Chemiker S. 8) zwischen 350 und 420 liegen, da er in einer seiner erhaltenen Schrif­ τ .-Risälat at-Täg wa-hilqat al-maulüd Kairo V^, 395, kimiyä’ 23 m ten (s. Coll. II, 230, Z. 25) von dem - also noch bestehenden - Serapeion (39a_4ob, 6. Jh. H.). _ 2. - Haidarabad, Asaf. (ohne nähere Angaben, s. H. E. Stapleton spricht, das im Jahre 390 n. Chr. zerstört wurde. Nach der Vermu­ in: Archeion 14/1932/59). tung von Ingeborg Hammer-Jensen hat er dagegen um 500 n. Chr. 3. - R. f l Hagar al-hukama' Ist. Un. Bibi. A. 6415 (59^-59'’) J es ist gelebt [Die älteste Alchymie S. 99). Die ältesten erhaltenen Schriften zweifelhaft, ob diese Abhandlung auch aus der Zeit vor Zosimos stammt. - seien es ins Arabische übersetzte oder in Arabisch abgefaßte Schrif­ 4.-/?. at-TaHlm (oder as-Sanam) wird von Zosimos in M u^ af as- ten -, in denen Zosimos zitiert wird, sind das K . al-Habib (s. u. S. suwar, s. Kod. Ist. Ark. Müz. 1574 (163b, ι8ι») und in einer anderen Abhandlung in Kairo, Dar, kimiyä’ 23 (25^-25^) benutzt; andere Zitate 92), eine Pseudo-Apolloniusschrift und das Verzeichnis der Alchi­ ohne Angabe des Buchtitels eb., Kod. Ist. Ark. Müz. 42·^, 127=^, 203^·. misten von H ä l id b . Y azid (s. Ruska in: Islam 18/1929/295). Da­ 5. - Eine alchimistische Risäla mit dem Kommentar eines ‘Abbäd (oder gegen scheint der Verfasser der Turba Philosophonim (s. 0.) Zosimos ‘Ubäd) Vehbi 2273/4 (ff. 136-150)^. nicht gekannt zu haben (vgl. aber R uska in: Quell, u. Stud. z. 6. - R. Märiya ilä Aras wa-su^äluhü wa-^awähuhä lahü, ein Dialog zwi­ Gesch. d. Nat.wiss. u. d. Med. 1/1931/276). In einem seiner auf schen Maria und Aras, Teheran, Dänisgäh 5395/8 (1313 H., vgl. Kat. XV, 4236), Kairo, Dar, tabi'a 731 (ff. 41-42,1088 H., s. Fihr. maht. ΙΙΙ,ΐγ, 58). Syrisch erhaltenen Bücher spricht Zosimos selbst von seinen Reisen, In einer lateinischen Übersetzung erhalten, zuerst gedruckt in: Artis u. a. nach Zypern, Italien und Makedonien (s. Berthelot, Chimie II, S. XXXVII). Er stand sehr wahrscheinlich den Neoplatonikern 1 S. Lippmann, a. a. O. S. 48-49. nahe (H am m er-J e n se n , a. a. O. S. 99). 2 's. K . al-Habib, franz. Übers. S. 80, 81, 83, 86, 88, 89, 90, 94, 104, 105 (in Berthelot, Chimie III). Z osimos bezeichnet sich selbst als Kompilator und Kommentator ä S. Berthelot, Chimie II, 281. (s. Coll. II, 204; H am m er-J en sen , a. a. 0 . S. 123), als der er auch S. eb. S. 278, 280. der Nachwelt galt [Coll. II, 401; H ammer-J ensen, eb.). Er zitiert Inc.: Inna Aras al-Hakim lammä balagahü anna Märiya sa'alahä talämiduhä ‘■an dälika fa-qälat käna dinärän rumiya ahaduhuma l-bahra wa- H ippo k r a te s (s. Stapleton in: Ambix 5/1953-56/8) und benutzt rufi'-a l-ähar ..." D e m o k r it , H er m e s, O stanes, A gathodaimon, O siris und Maria ZOSIMOS 7 4 ALCHIMIE - CHEMIE 75

zugeschriebene Schriften (s. R u s k a in: Die großen Chemiker S. i6; i.-M u sh a f as-suwar wird in Cäyat al-hakm 58 K. as-Suwar al-kabir genannt und für die Lehre der alchimistischen Bilder als Nachschlage­ S t a p l e t o n , a. a. O. S. 29). Seine Hauptquelle scheint dabei ein dem werk empfohlen^. Eine vollständige Hds. ist in Ist. Ark. Müz. 1574 Demokrit zugeschriebenes Buch gewesen zu sein (s. S t a p l e t o n , eb.). (223 ff., 608 H.). Das Buch wird in einem anon. Kod. in der Ist. Un. Bibi. Man ist sich nahezu einig, daß Zosimos weder eine neue Methode A. 6084 (2“·) als M iifia f as-suwar al-yünänlya und in einem anon. Kodex einführte noch eine Entdeckung machte, sondern lediglich alte Lite­ Teheran, Malik 3187 (S. 4-6, 16-20, 1304 H.) zitiert. Das Buch muß mit ratur in seinen Schriften zusammenfaßte. Die alchimistischen Vor­ demjenigen identisch sein, das in der Hds. Esad 1987/2 oft zitiert wird gänge allegorisch in Form von Traumgesichten wiederzugeben, war (vgl. P l e s s n e r , Zu.Picatrix 59, n. 2; ders. in: Islamica 4/1931/551 f.). Es besteht aus folgenden Teilen: I. al-Mushaf al-aimal fi t-taHlm, \\. f l mä die bei ihm vorherrschende Art. Aber auch dies scheint nicht von sammathu l-hukamä'' hi-gair asmäHhl wa-huwa mushaf al-asmä\ III./i l- ihm aufgebracht worden zu sein (s. H a m m e r -J e n s e n , a. a. O. S. auzän, IV. f i t-tarklb, V. f i l-magnlsä, VI. f i t-tabVa, VII. f i z-zawäbiq, loi). Anscheinend kannte er den Salmiak (s. S t a p l e t o n in: Ambix V lll. fi t-tadblr, IX ./j maqädlr an-när, X .fi l-‘amal al-äliar, 'X l.fi t-tarklb 5/1953-56/40). Trotz seines allegorischen und mehrdeutigen Stils al-ähar wa-agsädihl, 'K ll.fi t-tadblr al-ahlr, X III./i masäHl min at-tarklb al-ahlr. stellen die Bücher von Zosimos allem Anschein nach bedeutende 2.,- K. f i Z-ifjWiyä’ Teheran, Bibi. Asgar Mahdawi 315 (37®^57^ 10. Jh. Quellen von C ä b i r b . H a i y ä n (s . u . S. 168 f.) dar. Eines der Prinzipien H.). des öäbir'sehen Systems, daß sich die Alchimie auf zwei entgegen­ 3. - Risälatis'· w a - h a m s l n Teheran,Däniägäh941 (i9'^-2i‘‘, gesetzte Operationen, nämlich Trennung der Seele vom Körper und s. Kat. IV, 985), Teheran, Bibi. Asgar Mahdawi, mag. 280 (3 Wiedervereinigung mit ihm, gründe, läßt sich bei Zosimos (in seiner 4 .- Ä . / i s-Saw‘a Nur. Osm. 3634 (96'’-io ia, 9. Jh. H.). Schrift περί άρετης, s. Coll. II, 107) feststellen (s. Kraus II, 36). Die 5. - Sechs Bücher von Zosimos, die im J. 38 H. ins Arabische übersetzt worden sind, Rämpür, kimiyä’ 16 (55’’-79'^, 9. Jh. H., s. Stapleto n in: bei Cäbir ausgeprägte Vorstellung von der Entwicklung der alchi­ MASB 3/1910/88). · , mistischen Kunst {K. al-Mawäzm as-sagir in: Berthelot, Chimie III, 6. - K . Mafätlli as-san^a, über zehn Abhandlungen des (Ps.) D em o kr it, iio) wurde schon von Zosimos {Coll. 11, 138) ausgesprochen (s. auch udT. K. al-^Asara, auf welches öäbir in seinem K. al-Ha§ar verweist Kraus II, 54,125). Bei seiner Theorie der Gleichgewichtsverhältnisse (s. Kraus II, 43) und das eine Quelle des anonymen K. al-Hablb war (s. basiert G-äbir auf einer Schrift von Zosimos (s. K raus II, 114, 122), arab. Text 70, 76; Berthelot, CAmie III, 108); s. noch K. al-Wädihß fakk ar-rumüz (Paris 5099, 260=^; s. Kraus II, 43); Hds. Kairo V^, 395, kimiyä’ wenn auch das Gäbir’sche System - anders als das von Zosimos - 23 (4oi’-9 i'‘, 6. Jh. H.) lautet: Kitäb Züsimüs fl tafslr at-tadäblr al-'aSara symbolisch das Gleichgewicht bezeichnet, in dem sich die innere allatl käna Dümuqräßs al-Haklm wada'-ahä f i kutubihl wa-ξα^αΐα K-ktdl Struktur des Körpers befindet (eb. S. 310-311). tadblr minhä risälatan '■alä hädihi s-san^a . . . Dieses K. Mafätih as-san'-a hat eine gewisse Beziehung zu derjenigen Abhandlung, die im Syrischen Ibn an-Nadlm 353. - Berthelot, Chimie I, 85, 140, 146, 242, 249, 341, erhalten ist im Brit. Mus. Egerton 709 (16. Jh. n. Chr.), Or. 1593 (15. oder III, 28; Steinschneider, Hehr. Übers. S. 239; ders., Ar. Übers. S. 241; H. J. 16. Jh. n. Chr.), Cambr. 6, 29; gedr. Berthelot, Chimie II, 1893, S. 1-104 B ä c k e r , Oude chemische werktuigen en laboratoria van Zosimos tot Boer- (mit anderen Abhandlungen zusammen), franz. Übers, eb., S. 210-266. haave, Den Haag 1918; H. Diels, Antike Technik, Leipzig-Berlin 1920, S. y.-R. f i s-San^a al-ilählya yaSrahu' flha l-'-amal li-m,an yafhamuhü 122-126,130; Sarton I, 339; Holmyard, Makers of Chemistry S. 35-39; A. Kairo V^, 395, kimiyä’ 23 (1^-3^, 6. Jh. H.)®, Privatbesitz von Nüraddin J. Hopkins, Alchemy, Child of Greek Philosophy, New York 1934, S. 69- Mustafä, Kairo, sehr wahrscheinlich z. Z. in Ch. Beatty 5002 (ii5'’-ii8 ,9. 77; FüCK in: Ambix 4/1949-51/91. Jh. H.), eine Abschrift in Berlin, Inst. f. Gesch. d. Med. u. Nat.wiss. (s. Die Bücher von Zosimos gehören sehr wahrscheinlich zu den frühesten Kat. 81), Teheran, Däniägäh 941 (2I'>-22^ s. Kat. IV, 985). Schriften, die ins Arabische übersetzt worden sind. Sechs seiner Bücher, unter denen sich auch ein K . al-Mtzän befindet, wurden, gemäß dem 1 S. noch die Übersetzung (= Picatrix) S. 59, wo wohl anders übersetzt Zeugnis der erhaltenen Handschrift, zur Zeit der Statthalterschaft von werden müßte; anstatt „Sternbilder” (Z. 10) entweder ,,(alchimistische) Mu^äwiya i. J. 38 H. übertragen^ (s. St a p l e t o n in: MASB 3/1910/67; Figuren” oder einfach ,,Bilder” ; ferner Z. i6 anstatt ,,die Bilder” vielmehr ders. in: Ambix 5/i953~56/7. n. 9). , ,,was aber die Bilder angeht” . ^ In c .: „qäla sammaitu hädihi l-abwäb al-kabärlt li-annahü innamä yakünu as-sirr an-nafls minhä ...” 1 ,,wa-qad tur^imat hädihi l-kutub f i wiläyat Mu'-äwiya b. Abt Sufyänfl rabi^ ä Inc.; ,,Ism a'ü yä abnä' al-Hlm ana Züsimüs aqülu lakum man käna al-äj}ir sanat 38 li-l-hi§ra’’ {s. M ASB ^l'ig'iolSS). . Hndahü ...” 76 ALCHIMIE - CHEMIE APOLLONIUS VON ΤΥΑΝΛ 77

8. -M ushaf as-san^a li-Utäsiyä (Theosebeia) alladl wada'-ahü lahäZüsi- 71, R u sK A in : Quell, u. Stud. z. Gesch. d. Nat.wiss. u. d. Med. 1/1931/26; müs Kairo V^, 395, kimiyä’ 23 (Anfang fehlt, 5“-I5^ 6. Jh. H.). ders. in: Islam 22/1935/289. q. ~ ar-Risäla al-ma'-rüfa hi-Risälat as-Sirr f i s-san'-a ar-rühänlya wa- ar-Räzi benutzt in seinem Häwl X, 269, das K.fi s-San^a von Zosimos. tadblrihä wa-sirrihä wa-hiya at-täniya min rasä'Uihi Kairo V^, 395, kimi- Auszüge aus griechischen Texten publiziert von Berthelot, Coll. II, yä’ 23 (i5'‘-24b, 6. Jh. H.). 107-252, s. noch F e s t u g ie r e I, 233 ff., 275-281. το.-ar-Risäla at-tälita allatl arsalahä ilä Utäsiyä al-malika f i s-san‘a Kairo V^, 395, kimiyä’ 23 (25®-34^ 6. Jh. H.)^. 11. - ar-Risäla ar-räbi‘a fi l-auzän Kairo V^, 395, kimiyä’ 23 (34'‘~37'’. 6. Jh. H.), Teheran, Un. Bibi. 5395/6 (1313 H., s. Kat. XV, 4236). Vielleicht A p o l l o n iu s v o n T y a n a ist diese Abhandlung mit dem K. al-Mizän identisch, auf welches sich öäbir in seinem K. at-TagmV stützt (s. Textes S. 347, vgl. Berthelot, Coll. Die ihm im Arabischen unter entstellten Namensformen wie Bali- II, 178, Z. 3; Kraus II, 305). NÄs, Balinas, BOlinyäs, BOliniyäs, ÄbOlOn beigelegten Schrif­ 12. - ar-Risäla al-hämisa f i t-tabh Kairo V^ 395, kimiyä’ 23 (38'‘-39^ 6. ten gehören zu den wichtigsten Quellen der arabischen Alchimie. Die Jh. H.). früheste Identifizierung der verschriebenen arabischen Namen mit τ2,.- 5α¥ rasäHl ilä Utäsiyä befand sich in Kairo im Privatbesitz von M. Amin al-Häng;i (s. Kraus I, 181). Apollonius von Tyana geht auf S. d e Sacy zurück, dem wir ebenfalls 14. - RisälatArisßtälis wa-Züsim Nur. Osm. 3634 (ιΐ4*>-ιι6® g. Jh. H.). die erste moderne Untersuchung über Apollonius in der arabischen 15.-R. al-Magmsiyä (magnesia) bei Ibn Umail, al-Mä' al-waraql 82,83, Überlieferung verdanken^. Später neigte man dazu, in der arabi­ 87, 88, 89, s. noch S t a p l e t o n in: Ambix 3/1948-49/87, vgl. Berthelot, schen Form ,,Balinäs” einen Byzantiner namens Apollonius zu sehen Coll. II, 198. oder ihn mit Plinius gleichzusetzen. Allerdings kam man gegen 16. —R. Sab'-a mi'a (?) min «/-Mssa Teheran, Bibi. Asgar Mahdawi280 (i f., in einem Sammelband, 12. Jh. H.). Ende des 19. Jahrhunderts wieder davon ab^. Es darf als bekannt 17. -R .fi t-Tabyid wa-t-tamlihTeheTa.n, Bibi. Asgar Mahdawi 280 (2 ff.), vorausgesetzt werden, daß dem pythagoreischen Philosophen und Teheran, Däniägäh 941 (I7'‘-I8^ s. Kat. IV, 984). Wundertäter Apollonius von Tyana (lebte im i. Jh. n. Chr.) schon 18. - R. ft Kaifiyat as-san^a wa-mä auwaluhä wa-kaifa yasilu n-näs bi- kurz nach seinem Tode Werke untergeschoben und einige davon in sababihä Teheran, Maglis 2888 (ΐ7*’-22^, i i. Jh. H.). Wirklichkeit von P h ilostratos (ca. 170-240 n. Chr.), dem Verfasser 19. - Ein alchimistischer Traktat Teheran, Maglis 735/3 (1299 H., s. Kat. II, 467). der Biographie des Apollonius, verfaßt worden sind®. Es ist auch 20.-R. f l Bayän tafrlq al-adyän\ die Frage, ob diese Abhandlung eine bekannt, daß Apollonius, obwohl Philostratos ihn gegen den Vor- spätere Bearbeitung oder Fälschung ist, bleibt offen. Die Schrift muß mit w^urf der Magie verteidigte, von den christlichen Geistlichen heftig seiner Hermesschrift: περί έναυλίας (theologischen Inhaltes) verglichen verdammt wurde^, und ferner, daß seine τελέσματα, die auch nach werden (vgl. I. Hammer-Jensen, Die älteste Alchymie S. i i i ff.). Hss.: Ch. seinem Tod wirksam geblieben sein sollen®, noch im 5. Jahrhundert Beatty 3231 (ff. 20-28, 907 H.), Gotha 1257 (87“^94**- s. Siggel II, 22); erstere war früher im Besitz von Nüraddin Mustafa, Kairo. Eine Kopie n. Chr. großen Anklang fanden®. davon Berlin, Inst. f. Gesch. d. Med. und Nat.wiss. (s. Kat. 81). Die arabischen Quellen sagen uns so gut wie nichts über die Fragmente aus Büchern von Zosimos: öäbir verweist in seinem K . al- Biographie des Balinäs; sie interessieren sich vielmehr für die ihm Mugarradät {s. Kraus I, 30), K . as-Samaka (eb. I, 107), K . αΙ-Ηαξαν (eb. zugeschriebenen Werke und Ideen’ . Die Meinungen der Orientalisten II, 43) und K . at-TagmV auf das K . al-Mtzän von Zosimos (s. eb. II, 114, über die Entstehung dieser Schriften lauten unterschiedlich. S. de 305), ferner auf einen Kommentar zum Buch von Demokrit (s. eb. II, 43). Fragmente bei Ibn Umail, al-Mä^ al-waraql in: MASB 12/1933/40, 41, Sacy, der früheste Erforscher des dem Apollonius zugeschriebenen 47, 48, 66, 88. 1 Le livre du secret de la criatvire, par le sage BSlinous in; Notices et Extraits Fragmente im anon. K . al-Habib, s. Berthelot, Chimie III, ar. Text S. 4/1799/107-158. 90-91 (franz. Ubers, eb., S. 97, 108-109, 112 ff.). 2 S . S teinschneider in: ZDMG 45/1891/439. t a p l e t o n Fragmente bei ar-Räzi, K . as-Sawähid, s. S , MASB 3/1910/ ä S. J. M i l l e r in: Realenz. II, i, 1895, 146-148. ‘ Über die Quellen s. Kraus II, 291. 5 S. M iller, a. a. O. S p . 14 7. ^ In c.: „qäla Züsim üs: Innahü läyam na'uni 'an al-katb ilaiki hädihi r-risäla. ® S. Kraus II, 291. allatl flha f-fan‘a wa-l-'amal wädih ...” ’ S. eb. S. 292. APOLLONIUS VON TYANA 78 ALCHIMIE - CHEMIE 79

Hauptwerkes, des Buches der Ursachen, hielt es für die arabische Meinungen von de Sacy und Ruska wollte er sich heraushalten (s. Übersetzung des griechischen Originals durch Vermittlung des Syri­ Kraus II, 273), obgleich er sich gegen die Ansicht wandte, daß das schen. Den im Schlußwort des Buches der Ursachen genannten B uch Sirr al-]iaUqa von Balinäs faßbare islamische Ideen enthalte^. Kraus glaubte an einen syrischen Ursprung (eb.) des Sirr al-haliqa, syrischen Übersetzer Sagiyus identifizierte er mit einem S erg io s^ an eine arabische Version und eine abschließende Redaktion des der als Christ versucht haben soll, durch diese Übersetzung B a r d e - Buches in der Zeit von al-Ma’mün (eb. S. 278). Kraus spricht gerade­ SANES, M a r k io n und P o r p h y r iu s zu widerlegen. Später äußerte zu von einem arabischen Verfasser des Buches^, der sehr bewußt die sich L e c l e r c zu dem Ursprung des Buches, das er für eine der auf alte Vorlage durchkämmt und Hinweise auf die christliche Theologie Hälid b. Yazids Geheiß vorgenommenen Übersetzungen hielt^. und das Alte und Neue Testament beseitigt habe, um seinen musli­ S teinschneider scheint sich der Meinung von de S a cy angeschlos­ mischen Glaubensgenossen eine rein philosophische Abhandlung sen zu haben®. Den als Übersetzer auf tretenden Sergios identifizierte vorzulegen. F. Nau^ mit dem berühmten Übersetzer griechischer Bücher ins Die Gründe, die Kraus zu der Annahme bewogen, daß diese Syrische, Sergios von Res'ainä (st. 536 n. Chr.). Am ausführlich­ Balinäs-Schrift bei den hellenisierten Syrern im 5. oder 6. Jahrhun­ sten hat sich J. R u s k a mit der Entstehungszeit der Apollonius von dert® entstanden sei und eine islamische Bearbeitung in der Ma’mün- Tyana zugeschriebenen Schriften auseinandergesetzt®. Er ist über­ Zeit erfahren habe, scheinen darin zu liegen, daß er einerseits einen dies der erste, der die Bedeutung der ihm bekannten alchimistischen Teil dieser Schrift bis in das 5. Jahrhundert n. Chr. zurückverfolgen Pseudepigrapha hervorgehoben hat. Die von ihm angegebene Datie­ konnte und andererseits von den Worten Abü Bakr ar-Räzi’s (st. rung dieser Schriften ist eigentlich bis heute gültig geblieben. Da. 311/923) beeinflußt war. Dieser erklärte das Buch der Ursachen für man bereits wußte, daß Öäbir das „Buch der Ursachen” gekannt eine Fälschung eines Verfassers mit dem Pseudonym Balinäs aus der und benutzt hatte, setzte R u s k a das Jahr 750 als einen ierm intis ad Ma’mün-Zeit·^. Dazu kommt, daß Kraus m. E. an einigen wesent­ quem, während die obere Grenze kaum über das 6. Jahrhundert n. lichen Stellen des Gäbir-Corpus das Subjekt irrtümlich auf Apollo­ Chr. hina.ufreichen könnte (S. 166). Dieser Datierung und der Ver­ nius bezog, wo Gäbir selbst gemeint war (s. S. 80). Das hatte mutung über den Ursprung hat sich P l e s s n e r in ihren Grundzügen wiederum zur Folge, daß viele Ideen und Theorien, die im Buch der angeschlossen (s. Neue Materialien zur Geschichte der Tabula Sinarcig' Ursachen nicht festzustellen sind®, in Gäbir’s Corpus von Kraus auf dina in: Islam 16/1927/91, 98). Allerdings mußte die untere G r e n z e auf den Anfang des 9. Jahrhunderts n. Chr. verlegt werden (s. Kraus Π , 300; P le s s n e r in; E I, I2, 9 9 5 ), da sich die Vorstellung von der In extenso; ,,Nous tenons ä exprimer ici des doutes sur l’existence de ntstehungszeit der Schriften Gäbir's nach iQ^o (s. u. S. 181 f·) doctrinos indubitablement musulmanes dans le k. sirr al-haliqa. Le seul ändert hat. exemple qu’on pourrait considörer probant, serait Texpression qor’änique K r a u s gebührt das Verdienst, am deutlichsten den Einfluß der kun, indiquant la Parole {kalima = λόγος), premiere chose cr66e par Dieu et cause de toutes les cröatures. Or, cette expression ne iait que reproduire le Bahnas zugeschriebenen Schriften auf die Kosmologie und A lc h im ie Fiat de la Gentse, et 11 est tout ä fait natural que le traducteur arabe de von Gäbir nachgewiesen zu haben. Unentschieden ist dagegen seine l’ouvrage - pourvu qu’il ait 6t6 traduit du syriaque an arabe, comme nous le H altung m der Frage der Entstehungszeit der Schriften. Aus der croyons - se serva pour l’exprimar du terme analogue an arabe, consacr6 par la langue du Qor’än. Qu’il en soit vraiment ainsi, cela est prouve par les mots Diskussion über die beiden wesentlich voneinander abweichenden explicatifs ou corrcctifs ajoutes ä la suite de l’oxprassion kun \ Kun au liyakun kadä wa-kadä ca qui se traduit littaralament par ,Deviens (imp6r.), ou (ce qui

1 S. a. a. O. S. 139. ^ His/. de la midecine arabe I, 215. ' complömant 2 Kraus II, 279. “ S. M. S teinschneider , Apollonius von Thyana. {oder Balinas) E b. S. 280. Arabern in; ZDMG_/i(j 45/1891/439-446. . , in: ^ Une ancienne traduction latine du Bilinous arabe [Apollonws Tyana) S. eb. S. 275. Rev. Or. Chr., 2« s6r, 12/1908/99-106. 5 S. u. S. 87. J. Ruska, Tabula Smaragdina a. a. O. 8 ο ALCHIMIE - CHEMIE APOLLONIUS VON TYANA 81

Balinäs zurückgeführt werden, und daß an einer Stelle sogar ein K rau s stellte bei seinem Vergleich ferner fest, daß A iy ö b ar - Arabisch sprechender Gelehrter aufzutreten scheint^. R u h ä w i in seinem W erk nicht auf die Behandlung der Seele eingeht, Auf der Suche nach dem Ursprung des Buches der Ursachen ging da er diesem Thema schon ein selbständiges Buch gewidmet habe, Kraus von einem Vergleich zwischen ihm und dem KHähä simätä während das Buch von Balinäs am Schluß eine doxographische (Buch der Schätze) des Syrers A iy O b a r-R u h ä w I (s. G AS III, 230) aus. Zusammenstellung über die Seele in einem Umfang von etwa 30 Dieses letztere Werk, das von Mingana gefunden, ediert und ins Folia enthält. Kraus fand andererseits, daß die Darstellung an dieser Englische übersetzt wurde, ist nach Kraus dem Buch von Balinäs Stelle im Buch von Balinäs eine textliche Übereinstimmung mit sehr ähnlich. Er stellte zwischen den beiden eine derartige Ver­ einem großen Teil des Traktates des christlichen Neuplatonikers wandtschaft der behandelten Themen fest, daß man bei einigen N em esios (5. Jahrhundert) über die Natur des Menschen περί Passagen eine fast wortgetreue Übersetzung des einen aus dem ande­ άνθρώπου φύσεως in der A rt aufweist, daß man glauben muß, der ren erkennen könne. ,,Die Anordnung der beiden ist gleich, außer Verfasser habe entweder jenen Traktat oder eine gemeinsame Quelle daß ar-Ruhäwi (in seiner Auseinandersetzung) mit dem Menschen vor sich gehabt. Allerdings fehlen in letzterem die christlichen Teile anfängt und dann die Tiere, Mineralien, Meteorologie, Himmels­ des ersteren. körper und schließlich die Engel, d. h. eschatologische und theologi­ Bei seinem Vergleich scheint Kraus im allgemeinen vorausgesetzt sche Fragen im eigentlichen Sinn behandelt, während der Verfasser zu haben, daß das Buch yon Balinäs von dem syrischen KHäbä des K . Sirr al-}ialiqa den genau entgegengesetzten Weg einschlägt.” simätä abhängig sei. Er schloß den umgekehrten Fall aus, ausgehend ,,Trotz dieser verblüffenden Übereinstimmung” kommt nach Kraus von der Voraussetzung, daß ein syrischer, zweisprachiger Gelehrter eine direkte Beziehung zwischen den beiden Werken nicht in Frage; wie Aiyüb ar-Ruhäwi aus der Zeit al-Ma’müns einem arabischen denn ,,Aiyüb ar-Ruhäwi, ein Verfasser von unleugbarer Originali­ Werk, dazu noch einem Pseudepigraph verdächtigen Ursprungs, tät, der es nicht versäumt, sich selbst in helles Licht zu setzen, dürfte keine Zitate entnommen haben werde. Damit ließ er also die Mög­ dem K . Sirr al-Jialiqa, einem Pseudepigraph mehr oder weniger lichkeit außer acht, daß Aiyüb ar-Ruhäwi ein im Syrischen längst verdächtigen Ursprungs, keine Texte entnehmen. Andererseits bie­ vorhandenes Buch mit wichtigem Inhalt benutzte, welches anderer­ tet das K . Sirr al-^ialiqa meistens eine vollständigere und ausführ­ seits unter dem Titel Sirr al-haliqa oder K . al-'-Ilal ins Arabische lichere Auseinandersetzung. Der Vergleich der beiden Bücher führt übersetzt wurde. Auch von der ar-Ruhäwi zugesprochenen Originali­ also zu dem Ergebnis, daß sie von einer gemeinsamen Quelle oder tät könnte dann keine Rede mehr sein, wenn die Bekanntschaft der vielmehr einer gemeinsamen wissenschaftlichen Tradition herrüh­ Araber mit dem Buch von Balinäs spätestens zur Zeit al-Ma’müns ren. Diese Quelle oder Überlieferung muß sicherlich in einem syri­ nachgewiesen worden ist. In diesem Falle würde uns auch die schen Kreis gesucht werden, und man kann sie ohne Bedenken auf Behauptung von Aiyüb besonders verdächtig Vorkommen, daß er die vorislamische Zeit zurückführen” (eb. II, 277-278). das, was er im Folgenden behandle, in keinem Buch gelesen habe. Vielleicht existiere, so sagt er, ein Buch, das die Dinge des Univer­

1 S. Kraus II, 262, 289. Kraus sagt; . En faveur de cette these, on sums behandle, wenn er auch nicht das Glück gehabt habe, an ihm pourrait invoquer le passage ou Jäbir fait dire ä son Balinäs que la langue seine Freude zu haben^. Kraus bemerkt selbst dazu, daß diese arabe, mieux que toute autre, peut ötre soumise ä la methode de la Balance Behauptung angesichts der im Buch von Balinäs enthaltenen Paral­ . . Er verweist auf den folgenden Text: . wa-qad wallähi al-’aztm '■allamtuhä hädä f l K . Maidän al-‘aql, tumma qäla\ wa-li-natlub al-lisän al- lelen auf ein bescheideneres Maß herabgesetzt werden müsse^. ^arabi }iä?satan, fa-haiyinun anna säHr al-alsun läyanhagt li-^ämil al-mamäzln Einen alten Verweis auf Balinäs hat kürzlich D. Möller im Fal­ an yaHadda hihä. Tumma qäla\ wa-ammä mlzän al-hayawän al-auwal fa-'alä kenbuch von A dham a l -G it r if (geschrieben für den Kalifen al- mä na?astu ana 'alaihi f l kitäb at-ta?rlf . . (Textes S. 130, Z. 6-9). Kraus bezieht m. E. irrtümlich das im Text wiederholte ,,qäla" auf Balinäs. Es ist eine Gewohnheit in frühen arabischen Büchern, daß der Name des Verfassers 1 A. M i n g a n a , Encyclopaedia ofphilosophical and natural sciences as taught oft bei Ausführungen eines neuen Problemes oder einer neuen Meinung wie­ in Bagdad about A . D. 8iy or Book of Treasures, by Job of Edessa, syr. texi, ed. derholt wird und daß man sich manchmal nur mit ,,qäla” begnügt, wie es hier and transl., Cambridge .1935, II, 3 (S. 77 transl.); Kraus II, 277. der Fall ist (s. noch u. S. 87). “ Eb. S. 277. 82 ALCHIMIE - CHEMIE APOLLONIUS VON TYANA 83

Mahdi, reg. 158/775-169/785) entdeckt^. Es handelt sich um einen 4188, 2oi>; Kraus II, 297, n. 5). Das Buch seinem Inhalt nach als Ausspruch von Balinäs über die Beschaffenheit der Luft^. Nach der islamisch und die Angabe über die Zeit seiner Übersetzung als eine Vermutung von Möller stammt dieses Zitat aus dem griechischen literarische Fiktion zu bezeichnen, wie es Kraus tut, erscheint unbe­ Falkenbuch, das der Kalife al-Mahdi als Geschenk von dem byzanti­ gründet und ist von seiner Vorstellung von der Entstehungszeit der nischen Kaiser erhielt. Weder über den literarischen Charakter noch arabischen Naturwissenschaften und der frühesten Übersetzungen die Entstehungszeit der griechischen Falkenbücher wissen wir etwas abhängig. Diese und ähnliche Angaben lassen sich auch anders ver­ Näheres, so daß man die Herkunft dieses Zitates aus einem derarti­ werten ; sie führen dann in eine frühere Zeit und bilden eine Bestäti­ gen Buch durchaus in Frage stellen könnte. Wegen des kompilato- gung von sonstigen, ähnlichen Gegebenheiten. So muß man z. B. rischen Charakters des arabischen Falkenbuches scheint es - gegen­ auch die Verweise dieses Buches auf das Buch der Ursachen und auf über Möllers Erklärung - wahrscheinlicher zu sein, daß der arabische die Tabula Smaragdina (s. Kraus II, 297, n. 5) bei der Erklärung Verfasser das Zitat aus der arabischen Übersetzung eines Balinäs- ihrer Bekanntschaft bei den Arabern heranziehen. Wenn man dem Buches unmittelbar übernommen hat, und hierbei dürfte es sich um alchimistischen Verzeichnis von Hälid b. Yazid mehr Glauben das Buch der Ursachen handeln, bevor es in der Zeit al-Ma’müns schenkte und folglich den Namen von Balinäs in der Form Abili- revidiert wurde. In diesem Fall ist die Möglichkeit, das Zitat in der niyus (durch die direkte Übernahme aus dem Griechischen, während uns erhaltenen Bearbeitung festzustellen, davon abhängig, wie weit die erste Form anscheinend über das Syrische übernommen worden der Bearbeiter sich von seiner Vorlage entfernte. In der Tat läßt es ist) erkennen würde (s. Islam 18/1929/295), ergäben sich für die sich nicht wörtlich in dem uns erhaltenen Buch der Ursachen, son­ Lösung der ganzen Frage mehr Möglichkeiten. Berücksichtigt wer­ dern nur dem Sinn nach in einem stark abweichenden Wortlaut den muß ferner, daß Gäbir von den islamischen Anhängern des feststellen®. Dies wird auch dadurch gestützt, daß das K . M ifläh al- Apollonius {ashäb Balinäs al-islämtyün) spricht {Textes S. 144; hikma, das einem Schüler von Balinäs zugeschrieben wird, aber Kraus II, 290), und daß die Terminologie des arabischen Balinäs- vielleicht nur die Übersetzung einer anderen Redaktion des Balinäs- Buches sehr archaisch wirkt, wie auch Kraus bemerkte (a. a. 0 . S. Buchesist (s. u. S. 84f.), einenTeil dieses Zitats aus dem Falkenbuch 283-285). ebenfalls unter dem Namen des Balinäs anführt^. Für den griechischen Ursprung der arabischen Balinäs-Bücher Für die Annahme der frühen Bekanntschaft der Araber mit den gibt es einen Anhaltspunkt, darin nämlich, daß das K . at-Taläsim al- Balinäs zugeschriebenen Büchern gibt es noch andere Anhalts­ akhar von Balinäs sich zum Teil auch in dem Apollonius zugeschrie­ punkte. Das K i al-A snäm (über die sieben Idole), ein ebenfalls Balinäs benen /3«/3Αος σοφίας και συνέσεως αποτελεσμάτων Απολλώνιου τοϋ zugeschriebenes Buch, wurde nach der Angabe in der Schrift selbst Τνανέως δς εγραψε καΐ έδίδαξε Σούστουμον (od. Δονστουμον) Θάλασσαν in der Zeit von Hälid b. Yazid ins Arabische übersetzt (Hds. Berlin τόν άυτοϋ μαθητήν feststellen läßt, das nach Boll [Cat. cod. astr. Graec. VII, 174-175) und Festugiere {La revelation d'Hermes Trismegiste I, 1 Studien zur mittelalterlichen arabischen Falknereiliteratur, Berlin 1965, S. 35-36. , _ _ 340-341) ein Pseudepigraph des 3. Jahrhunderts n. Chr. ist. Den 2 Der arabische Text lautet; ,,wa-qala Gallnüs (lies; Ballnüs, s. u. S. 91) al- wichtigen Vergleich zwischen dem griechischen und arabischen Text hawä' härrun ratbun wa-l-bardya‘ridu fth i bi-qüwat ar-riyäh al-murtafi'a wa-lä verdanken wir Kraus. Aber er hat sich über die Bedeutung der yafilu l-mizä§ min an yusauwä fih i maskanan wa-qäla Ballnüs wä§ib idä käna li-hädain al-ustuqusain al-asfalain ya'-ni al-arcl wa-l-mä’ halqun wa-säkinun Ergebnisse im Hinblick auf den Ursprung der arabischen Balinäs- anyaküna li-l-ustuqusain al-aHayain halqun wa-sähinun . . .” (Saray, Ahmet Schriften nicht geäußert (s. Kraus II, 293-302). Weitere Ähnhch- III, 2099, 93a). keiten zwischen den Apotelesmata und einem anderen von Hunain ® ,,wa-särat tilka r-rili as-säkina allati tusamma l-hawä’ 'äliyatan li-mä hain al-falak ilä ardihl lam yahlu minhä iai’un wa-li’anna l-'älam muläzamatahü ins Arabische übersetzten Talismanbuch {K. al-MudJial al-kabir li- wa-limä känat tahVat al-hard taqilatan safilatan imtazagat bi-r-rutüba . . BaUnäs ilä risälat at-Taläsim) ha.t später B owman festgestellt^, der (Saray, Ahm et III, 2082, 34“). ^ Ustädunä Balinäs'. Inna l-hawä' mä'‘un härrun ratbun" (Ayasofya 2678, 39a); „wa-§tama^a hihi l-hamä' alladi huwa härrun ratbun (Ayasofya 2678, 1 Lost Work of Apollonias of Tyana in; Glasgow Un. Or. Soc. Trans. 14 44’’)· 1950-52/1-10. 84 ALCHIMIE - CHEMIE APOLLONIUS VON TYANA 85 im übrigen-glaubt, daß die Apotelesmata zum Teil aus einem verlo­ bei einer ähnlichen Stelle eines Textes bei Balinäs darauf aufmerk­ rengegangenen echten Buch über Talismane von Apollonius stam­ sam gemacht, daß der arabische Übersetzer ohne weiteres den qur’ä- men^. Aber eine tiefgehende Untersuchung über die Beziehung der nischen Ausdruck für die Schöpfungsgeschichte heranzog (s. o. S. im Arabischen erhaltenen drei Talismanbücher des Balinäs zu den 79)· griechischen Apotelesmata liegt noch nicht vor. Vielleicht stammen Das Buch von Balinäs und das seines Schülers stehen in engem die drei arabischen Abhandlungen und die griechische von dem­ Zusammenhang (Kraus II, 299 f.). An manchen Stellen zitiert letzte­ selben Verfasser. rer Balinäs wörtlich (s. eb.). Das Buch des Schülers scheint ziemhch Auch durch eine spätere Entdeckung von L e v i d e l l a V id a ge­ spät ins Arabische übersetzt worden zu sein. Diese durch die unter­ wann man mehr Anhaltspunkte für die Überlieferung der unter dem schiedliche Übersetzungszeit verursachte Differenz in der Termino­ Namen von Apollonius und seinen angeblichen Schülern erhaltenen logie erklärt Kraus durch eine Neologie des 4./10. Jahrhunderts, in und durch die Syrer vermittelten Werke. Der Schüler, dem Apollo­ dem — ein Jahrhundert später als das Buch der Ursachen - das nius sein Buch über Talismane gewidmet haben soll und dessen M iftäh al-hikma entstanden sein soll. Namen im Griechischen Σούστουμος Θάλασσας, im Arabischen Aus diesen Betrachtungen wird ersichtlich, daß die Datierung der A stöm Onä lautet, wird als Stomathalassa identifiziert, von dem Entstehungszeit der den beiden Schülern zugeschriebenen Bücher ein hermetisches Buch im Syrischen und in der arabischen Über­ von dem Zeitalter des Meisters abhängig bleibt. Unsere Vermu­ setzung erhalten ist®. Das Buch ist einem Schüler namens T heon® tungen über die Entstehungszeit lassen sich folgendermaßen formu­ gewidmet. Nach der Vermutung von L e v i d e l l a V id a stammt es lieren ; Der Pseudo-Apollonius verrät häufig, besonders in seinem al- aus dem 6. Jahrhundert. Die Frage, ob die syrische Schrift ursprüng­ Mud.}}al al-kablr (s. u.), daß er die Bücher von Z osimos (4. Jahr­ lich aus dem Griechischen stammt, ist noch immer offen. hundert n. Chr.) kannte^. Von den bereits erwähnten Anhalts­ Außer der DäJßrat al-Iskandar (s. u. S. 103) ist eine zweite Pseudo- punkten scheinen andererseits die handschrifthchen Angaben über Schrift unter dem arabischen Titel K. Miftäh al-hikma erhalten, die Übersetzung des Buches der Ursachen aus dem Griechischen ins deren Verfasser sich ebenfalls auf Balinäs stützt. Der Verfasser be­ Syrische von Sergios vo n R e s ' a in ä (st. 536 n. Chr.) zu stimmen. zeichnet sich als Schüler von Balinäs; tatsächlich läßt sich bei ihm Da das Buch im Vergleich zu den Büchern von Z osimos inhaltlich eine Fortsetzung, bzw. eine Neubearbeitung der Kosmologie und eine Entwicklung aufweist, muß sein Verfasser jünger sein als letzte­ Alchimie des,,Buches der Ursachen’' beobachten. Bis vor kurzem war rer, aber wiederum nicht so jung, daß er bis zum Jahr 500, da das diese Schrift nur in der lateinischen Übersetzung mit dem Titel Buch ins Syrische übersetzt wurde, nicht genügend Anerkennung Clavis sapientiae bekannt. Man identifizierte den dort auftretenden und Verbreitung hätte finden können. Es bleibt also für die Zeit der Verfassernamen Artefius ganz unterschiedlich, bis Levi della Entstehung nur das 5. Jahrhundert n. Chr. übrig, die Zeit, in der Vida die arabische Vorlage entdeckt hatte^. Er erklärte den Traktat, auch Kraus den Ursprung des Buches zu finden glaubte (a. a. 0 . II, m. E. zu Unrecht, für islamisch, da darin die Lehre des Fiat, des 280), obwohl er von einem - späteren - arabischen Verfasser des Entstehens, durch den Qur’änvers ,,Sein Befehl ist, wenn er ein Ding erhaltenen Buches spricht (eb. S. 278). Die Frage, ob die übrigen will, nur daß er zu ihm spricht ,Sei!’ und es ist” (36; 82) zum Aus­ erhaltenen Balinäs-Bücher aus der Feder desselben Verfassers stam­ druck gebracht wird, wegen eines Elementes also, wie es von Über­ men, muß noch untersucht werden. Doch weisen sie auf den ersten setzern etwa später eingefügt worden sein kann. Kraus hatte schon Blick eine geschlossene Einheit auf.

1 A. a. O. S. 8. 1 K . Mu^haf a?-?uwar von Zosimos (s. o.S. 75) wird zitiert Esad 1987,30=·, 57^ ^ ,,La Doitrina e i Dodici Legati di Stomatalassa". Uno scritto di ermetismo 79'>. Außerdem erwähnt der Verfasser ein K . al-Mulk oder al-Mulük, dessen popolare in siriaco e in arabo in; A tti d. Acc. Naz. d. Lincei, CI. Sei. mor., ser. Verfasser in der Hds. von Esad einmal Rüsus und einmal Burzüya genannt 8a, Vol. III, 1951, S. 477-542. wird. Wahrscheinlich ist B e r o s s o s (3. Jh. v. Chr.) gemeint. Das K . al-Mulk ® Noch nicht identifiziert. (oder al-Mulük) soll von einem Sarqün (? = Saqrus bei Ihn an-Nadim 354; * Something more about Artefius and his Clavis sapientiae in; Specuium 7/ Sargun bei H älid b. Y azid in; Islam 18/1929/295) kommentiert worden sein, 1938/80-85. dessen K. f i Sirr al-kawäkib auch Balinäs benutzte (8o»).

7 Sezgln, Gesch. Ar, Sehr. IV 86 ALCHIMIE - CHEMIE APOLLONIUS VON TYANA 87

Was die bereits erwähnten Bücher der Schüler des Pseudo-Balinäs selbst erteilt ihm das größte Lob (s. Kraus I, 282). Eine unschätz­ anbelangt, so kann man sich schwerlich vorstellen, daß letztere in bare Zusammenfassung der Rolle dieser Bücher im Gäbir’schen derselben Zeit lebten wie der Verfasser dieser Balinäs-Schriften (also System verdanken wir Kraus (s. a. a. 0 . Π, 270-303); er hat die im 5. Jahrhundert n. Chr.) und sich dennoch als seine Schüler hätten künftigen Untersuchungen in vielem erleichtert und eine Fülle von bezeichnen können. Wegen der deutlichen Beziehungen, die zwi­ Material erarbeitet, wenn auch seine Schlußfolgerungen daraus zum schen ihren und den Bälinäs-Schriften bestehen, ist weiterhin die Teil nicht ohne weiteres anzunehmen sind. Er stand zu sehr unter Möglichkeit ausgeschlossen, daß sie sich als Schüler des historischen dem Einfluß der Vorstellung, die man sich damals von den in Ara­ Apollonios bezeichneten. Denkbar wäre also, daß die beiden Bücher bisch erhaltenen Pseudepigrapha machte. Dazu kommt noch, daß er Pseudepigrapha späterer Jahrhunderte sind, in denen Balinäs be­ an einigen wesentlichen Stellen im öäbir’schen Corpus-wie bereits reits großen Ruhm genoß und man sich daher als seinen Schüler erwähnt - als Subjekt eines 5'äZa Balinäs statt öäbir annimmt und bezeichnete. Dem widerspricht aber die Tatsache, daß die hermeti­ dadurch ersterem einige Theorien von Gäbir zuschreiben mußte. schen Pseudo-Schriften insgesamt aus der vorislamischen Zeit stam­ Diese Verwechslung der Subjekte macht sich in den von Kraus men und der syrische Text von Stomathalassa, einem der angeb­ herausgegebenen Gäbir-Texten schon bei der Setzung der Satz­ lichen Schüler, vermutlich in das 6. Jahrhundert n. Chr. zu datieren zeichen bemerkbar. Auf die Bedeutung dieser Fehlinterpretation für ist. die Datierung der Rezeption des Buches der Ursachen bei den Ara­ Ein ganz anderer Gedankengang führt vielleicht zu einer befriedi­ bern wurde bereits hingewiesen (s. o. S. 80). Aus demselben Grunde genderen Erklärung: daß nämUch, um das Ergebnis vorwegzuneh­ schreibt Kraus mehrfach kosmologische und astronomische Theo­ men, Balinäs selbst der Verfasser jener Schriften ist, in denen er sich rien öäbirs fälschlich dem Balinäs zu, findet diese dann aber nicht an - nicht existierende -- Schüler wendet. Sehr wahrscheinlich trug im Buch der Ursachen. Kraus sagt z. B.: ,,Im Verlaufe des K . S in das K. Mifiäh al-hikma keinen anderen Verfassernamen, und aus der al-h,aliqa {K. al-'-Ilal) legt Balinäs überhaupt nicht die These dar, im Text stehenden Wendung wurde im Arabischen Ibn^ Bälis, das, daß die Naturen meßbar sind und die Harmonie der Welt auf den später als Ibn Bal'awän verlesen, in den meisten arabischen Hand­ quantitativen Grundlagen beruht. Im Gegensatz dazu geht Balinäs schriften als Name des Verfassers erscheint^. Die Handschrift in im K . al-Hagar von Gäbir so weit, daß er das quantitative Gesetz Meshed gibt aber Balinäs als den Verfasser an (s. u. 90). Eine (die Gleichgewichtsverhältnisse), das die göttliche Schöpfung (die weitere Bestätigung für diese Vermutung ist darin zu sehen, daß das erste Zeugung) beherrscht, jenem anderen (zweiten Gleichgewichts­ K . Taläsim in der Pariser Handschrift einem Schüler 'Abdarrahmän verhältnis oder der zweiten Zeugung) gegenüberstellt, das der Tech­ gewidmet wird*. Zweifellos liegt hier eine erneute falsche Lesung vor, niker handhaben kann, sowohl auf dem Gebiet der Alchimie wie auf die uns auch die lateinische Entstellung A rtefiu s besser erklären dem der praktischen Theurgie, der Medizin u. a.”^ kann. In einem einzigen Buch nennt Balinäs seinen Schüler Σούστουμος 1 Kraus II, 289, 100; dabei verweist er auf die Stelle des von ihm heraus­ Θάλασσος"*, dessen Name in einer anderen Schrift als Verfasser vor­ gegebenen Textes von öäbir S. 12g: ,,Za‘ama Balinäs anna li-l-hayawän kommt. Vielleicht existierte ein solcher Schüler gar nicht und Bali­ mizänan wa-li-n-nabät mizänan wa-li-l-ha^ar mizänan f i l-kaun al-anwal alladt näs selbst war Stomathalassa, der Apollonius von Tyana in seinen halaqahu Alläh 'azza wa-§all\ wa-inna li-l-hayawän mizänan gair al-anwal wa- kadälika U-n-nabät wa-kadälika li-l-ha§ar) wa-inna häda t-täni lanä fa-Ham Schriften als seinen Lehrer ausgab. dälika" (Gäbir, Textes 129). Kraus kommentiert; ,,D’apres le premier kitäh al- Die von Gäbir benutzten Balinäs-Bücher haben auf die Kosmo­ ahjär, Balinäs (Apollonius de Tyane) aurait distingu6 deux sortes de g6n6ra- logie und Alchimie von Cäbir den größten Einfluß ausgeübt, öäbir tion; la premiere {al-kawn al-awwal) crdie par Dieu, et la deuxifeme possible ä, l ’homme (lanä).” Die richtige Übersetzung müßte m. E. folgendermaßen lauten; ,,Balinäs war der Ansicht, daß es für jede der drei Kategorien der 1 Da der Schüler ,,0 mein Sohn” angeredet wird. Wesen, d. h. der Tiere, Pflanzen und Mineralien, je ein mizän (Gleichgewichts­ ^ W ie auch Kraus verm utet, a. a. O. II, 298, n. 9. verhältnis) nach ihrer ersten, d. h. göttlichen Schöpfung gibt, aber für ® S. Plessner in; E I, I^ 995. uns (ergründbar) gibt es ein zweites mtzän (für die künstlich erzeugten) Tiere, * In Syrisch; S tomathalassa ; in Arabisch; A § t O m ü n ä . Pflanzen und Mineralien.” 88 ALCHIMIE - CHEMIE APOLLONIUS VON TYANA 89

Kraus betrachtet solche Fälle als „häufige Kritiken und Verbesse­ g/4 (s. Kat. II, hurüf 10), Madina, ‘A . Hikmat, hikma 43 (124 ff., 11. Jh. rungen, die von öäbir an der Lehre des Balinäs geübt worden sind” H.), Leningrad, Un. 1099 (s. Zap. Koll. Vost. 1/1925/370), Tunis, Ahmad. 6290, Teheran, Däniägäh 491 (1^-50», s. Kat. IV, 964-996); ein Exzerpt (eb. II, 289), und versucht, diese Erscheinungen zu erklären. „E s ist übers, von F. R o s e n t h a l in: Fortlehen S. 332-334; vermutlich Stück schwierig anzunehmen, daß der oder die Verfasser der Gäbir’schen eines. Kmt. von A b u N a s r 'A u n b . a l -M u n d ir (4. Jh. H.) Ragip 963/2 (ff. Schriften in allen Stücken die arithmologischen Theorien von Bali­ 42-49), vgl. P l e s s n e r in: Islamica 4/1931/548; lateinische Übers, des näs erfunden hätten. Man ist vielmehr versucht zu glauben, daß das Textes der Tafel von H ugo S anctelleniensis (12. Jh.), s. F. N a u , Une Buch der Ursachen in einigen arabischen Kreisen zu ergänzenden ancienne traduction latine du Belinous arabe {Apollonitts de Tyane) in: Rev. d. Or. Chrdt., 2. s6r. 12/1907/99-106; über die Hss., Kmt. und Theorien Anlaß gegeben hat, die sich in den von öäbir erwähnten Untersuchungen s. Ruska, TaUila Smaragdina S. 177 ff. S. noch u. S. 354. Lehren kristaUisiert haben , . sagt Kraus (eb. S. 289). 2. - K. al-Asnäm oder K. as-Sah'-a, über alchimistische Allegorien, über Im Zusammenhang mit dem Einfluß von Balinäs auf öäbir ist die sieben Metalle und sieben Planeten, behandelt die Theorie der Gleich­ weiter zu sagen, daß die Theorie von der Bildung der Metalle aus gewichtsverhältnisse, der göttlichen Schöpfung, ohne auf die künstliche Quecksilber und Schwefel unter dem Einfluß der Planeten auf das Zeugung und ihre Gleichgewichtsverhältnisse einzugehen. Nach dem Be­ richt von Ihn an-Nadim S. 357, Z. 21 ff., hat schon öäbir nach diesen Buch der Ursachen von Balinäs zurückgeht (s. Kraus II, i, n. i; Schriften (,.gemäß den Ansichten des Balinäs” ) zehn Bücher verfaßt: ein Ruska, Tabula Smaragdina S. 151). Öäbir klassifiziert die Elixiere in Buch des Saturn, des Mars, der Venus, des Merkur, ein großes und ein seinem Steinbuch, welches sich auf die Meinung von Balinäs stützt, kleines Buch der Sonne, ein großes Buch des Mondes, des Jupiter, der in sieben Gruppen (s. Kraus II, 4). Die Modifikationen, die öäbir A'räd und ein Buch, welches bekannt ist als (Buch) über seine Eigenart gegenüber Aristoteles bringt, sind zum großen Teil auch bei Balinäs (Akzidenzien), s. Ruska, Tabula Smaragdina S. 122. Nach der Angabe der Schrift selbst muß sie in der Zeit von IJä l id b . Y a zid ins Arabische zu finden (s. eb. II, 174-175). In seinem System der Gleichgewichts­ übersetzt worden sein (vgl. Kraus II, 297, n. 5). Erhalten im Kmt. von verhältnisse jedoch bevorzugt er ein Sokrates zugeschriebenes Aidamur b. ‘Ah a l -Ö il d a k i (st. 743/1342, s. Brock. S II, 171) Berlin System gegenüber dem des Balinäs (s. öäbir, Textes S. 159-160; 4188 {20^-54.^), vielleicht ein Fragm., Kairo (s. u. S. 96). Vom Grundtext Kraus II, 198, 289). sind im Einzelnen erhalten: Mushaf al-qamar Ch. Beatty 4890 (ff. 1-8, 709 H.), Kairo, Tal'at, mag. 419; pers. Übers. Teheran, Bibi. Asgar Mahdawi, Zur Bibliographie s. noch: L. Leclerc, De l ’identüe de Balinas et mag. 280 (4 ff., in einem Sammelband, s. noch u. unter Sokrates), K. al- d’Apollonius de Tyane in: JA, VI® s6r. 14/1869/111-131; A. J. Fe- Mirrlh, K . az-Zuhra, K . ‘ Utärid in pers. Ubers. Teheran, Bibi, Asgar STUGIERE, La revelation d’Hermes Trismegiste 1, 1950, 340-342; dazu Erg. Mahdawi, mag. 280 (4 ff., in einem Sammelband); ferner in pers. Übers, von L. Massignon S. 395-396; J· W. F ü c k in: Ambix 4/1949-51/92,117; die Teile Mustari,'Mirrlh, '■Utärid, Qamar, Sams Teheran, Däniägäh 1977 A . E. A ffifi, TÄß Influence of Hernietic Literature on Modem Thought in: (32b-57b, II. Jh. H.). ' BSOAS 13/1949-51/840-855. 3. - Mushaf al-'-asr Escurial 926 (129 ff., 1000 H.). 4. - Takwln al-ma'-ädin Ch. Beatty 4890 (ff. 9-14, 709 H.). i.-K . al-^Ilaloder Sirr al-haliqaoder Öämi'· al-aSyä^ oder Takwin al-halq wa-Hlal al-asyä\ Hss.: Saray, Ahmet III, 2013 (225 ff., 653 H., s. Fihr. 5. - Risäla f l TaHirar-rühäulyätfil-murakkahätwa-aHnälas-mwarwa- maht. I, 227), 2016/2 (32»-225ΐ^, η. Jh. H.), 2082 (152 ff.,. 9. Jh. H.), Ist. daf- al-amräd wa-hülülihä Esad 1987 (i»^3i·’, 6. Jh. H., vgl. P le ssn e r in: Un. Eibl. A. 2419 (73 ff., 11. Jh. H.), Köprülü 872 (212 ff., .584 H.), Esad Islamica 4/1931/551), Vehbi 892, Escurial 921 (ff. 1-21, 761 H.), Alexan­ 1199 (189 ff., 1220 H.), Vehbi 2269 (106 ff., 1327 H.), nach der Angabe dria, Balad. 3720 C (s. Kraus II, 293, n. 5), Haidarabad, Äsaf., nirangät dieser Hds. wurde das Buch im Jahre 500 n.Chr. von Sergios übersetzt; 207 (Kat. II, 1288), s. noch Kraus II, 293; J. B ow m an , A Lost Work of Ankara, Saib 1007 {150 ff., 10. Jh. H.), Leipzig 832 (123 ff., 7. Jh. H., aus Apollonios of Tyana in: Glasgow Un. Or. Soc. Trans. 14/1950-52/1-10. einer Vorlage aus dem J. 396 H.), Berlin 4131 (169 ff., l o i i H.), Gotha 82 (Nach seiner Angabe soll auch ein Exemplar in der Sammlung von Ch. (ff. 9-102, 655 H., s. Siggel II, n-13), Uppsala 336 (62 ff., 6. Jh. H., ]3eatty erhalten sein; es wird aber im gedruckten Katalog nicht auf­ Abschrift einer Vorlage vom J. 322 H., s. Kat. I, 226), Paris 2300 (149 ff., geführt.) 6. Jh. H.), 2301 (95 ff., 8. Jh. H.), 2302 (117 ff., 958 H.), 5099 (ff. 1-34, s. 6. - al-Mudhal al-kahlr ilä risälat at-Taläsim_, in dem sich der Verfasser Vajda 624), Madrid, Bibi. Nacional Gg. 153 (485 H., s. Derenbourg No. auf ZOSIMOS stützt, dessen Name entstellt als Rüsus vorkommt, dessen 81), Leiden, Or. 1148/1 (ff. 1-70,1064 H., s. Voorh. 93), London, Ind.Off. Identifizierung mit Berossos oder Bardesanes oder Burzöe (s. Bowman, 82 (180 ff., s. Loth No. 472), Kairo, falsafa 351 (55 ff., 1297 ö., s. Fihr. a. a. 0 . S. 5 ff.) nicht richtig ist. Hss.: Esad 1987/2 (3ΐ>3-ιΐ4», 6. Jh. H., maht. I, 221), Tal'at, kimiyä’ 204 (79 ff., 781 H.), Alexandria, Balad. 370 vgl. P l e s s n e r in: Islamica 4/1931/552), Escurial 921 (24^-89, 761 H.); 90 ALCHIMIE - CHEMIE APOLLONIUS VON TYANA - K . al-H aU b 91

hebräische Ubers. Paris, Hebr. 1016 (s. Steinschneider, Hebr. Übers. S. Ubers. udT. Clavis sapientiae, die in zahlreichen Hss. erhalten ist, wurde 846-848, s. Kraus II, 293). gedr. in: , Strassburg 1613, IV, 221-240. y.-K. Taläsim Ballnäs al-akhar Paris 2250 (84“-ΐ34·>, i i. Jh. H., s. 10. - Ein Buch über Ökonomik, dessen Titel nach der vorliegenden Vajda 696), Berlin 5908 (41^-72'’). Zu einem Vergleich mit Απολλώνιου Edition von Ibn an-Nadims Fihrist (S. 263, Z. 21) „K . Rüfus (sic) f l tadblr του Τυανέως άποτελεσμάτα (welches von F. N a u herausgegeben und ins al-manzil li-Balüniyüs” (unleserlich in der Ed.) lautet. Da Ibn an-Nadim Latein übers, wurde in: Patrologia Syriaca I, Paris 1907, S. 1363-1392; an einer zweiten Stelle (S. 315, Z. 23) dasselbe Buch als Werk des Bryson hsg. noch von F. BoLLin: Cat. cod. astr. Graec. VII, 1908, S. 174-181) s. anführt, besteht wohl kein Zweifel daran, daß Rüfus eine Entstellung Kraus II, 293-295; Festugi6re, La revelation d’Hennes Trismegiste I, 340- oder eine falsche Lesart ist. Ferner gibt die lateinische Übersetzung als 341· Autor Galen an, dessen Name in arabischen und lateinischen Texten oft 8. - Ein alchimistisches Buch, welches von einem gewissen, offensicht­ als Verlesung von Balinäs vorkommt (s. Steinschneider in : Zeitschrift f. lich in einer späteren Zeit als S e r g io s v o n R e § 'a in ä lebenden Priester Math. u. Physik 10/1865/488, 496 f.). Also handelt es sich um eine Apollo- Sägiyüs aus Näbulus aus dem Syrischen (wie er selbst sagt.: „aus dem nius zugeschriebene Bearbeitung des Buches von B ryson, das entweder alten Syrischen”) übersetzt und Kitäb Inkisäf as-sirr al-maktüm genannt echt oder eine Fälschung ist, so daß man übersetzen könnte: Das Bry- worden ist. Der Name des Übersetzers aus dem Griechischen wird nicht son’sche Ökonomik-Buch von Apollonius^. K raus hat schon bemerkt, genannt. Die Schrift ist nach R u s k a eine arabische Fälschung, die kaum daß die Übersetzung von Plessner ,,Buch des Bryson über Ökonomik an vor dem 12. Jh. n. Chr. anzusetzen sei. In der „Einteilung des Ganzen in Apollonius” nicht stimmen kann, da in diesem Fall Bryson (od. Pseudo- die Kapitel von den Stoffen, Geräten und Verfahren” hätte sie ,,ihr erstes Bryson) sein Buch einer ihm unbekannten Person hätte widmen müssen Vorbild in al-Räzis Kitäb {sirr) alasrär” {Tabula Smaragdina S. iii) . Die (s. Kraus II, 274). Es liegt somit wohl auf der Hand, daß Ibn an-Nadim Entstehungszeit der Schrift wird vielleicht erst geklärt, wenn sie wieder­ mit der Partikel „li" die Autorschaft, und nicht eine Widmung gemeint aufgefunden, mit anderen Pseudepigrapha und unabhängig von der Mei­ hat. Ich habe den Eindruck, daß diese Bearbeitung - die vermutlich mit nung Ruskas mit den Schriften von C ä b ir und a r -R ä z i verglichen wor­ derjenigen identisch ist, die in lateinischer Übersetzung erhalten ist - und den ist. Die von Bergsträsser in Beirut erworbene Schrift bestand „aus der Bryson zugeschriebene Grundtext ins Arabische übersetzt worden einer kurzen Vorrede von etwas über einer Seite Umfang und sechs sind. Der Grundtext wurde nach der Angabe des Kodex Azhar von Kapiteln. Kapitel I handelt in fünf Teilen auf acht Seiten von den H unain übersetzt. Hss.: Kairo, Azhar, mag. 1182 (I00»-II4^ 6. Jh. H.), Körpern (Metallen), Geistern (flüchtigen Stoffen), Steinen und ihrem Taimür, Kopie des Kodex in Azhar; hsg. von L. Cheikho in: al-Maäriq Gefolge; der fünfte Teil gibt die Erklärung der ausländischen Namen, 19/1921, abgedruckt in: Anciens traites arabes, Beyrouth 1920-23, S. 13- welche die Gelehrten in der Kunst als Geheimnamen gebrauchen. Kapitel 33; von M. Plessner, Der OIKONOMIKOC des Neupythagoreers II handelt in drei Teilen auf 8^/2 Seiten von den chemischen Geräten und ,Bryson’ und sein Einfluß auf die islamische Wissenschaft. Edition und Verfahren. Kapitel III umfaßt sechs Teile und behandelt auf 2^2 Seiten Übersetzung der erhaltenen Versionen, nebst einer Geschichte der Ökonomik die Verkalkung der sieben Salze, die frei von Verunreinigung sind und auf im Islam mit Quellenproben in Text und Übersetzung. Heidelberg 1928 (s. denen die Kunst beruht. In Kapitel IV wird die Destillation der Wässer GAS V). Hebr. Übers, von Däwid ben Selömö ben Ya'iä München, gelehrt, die mit der Kunst in Verbindung stehen, und zwar in neun Teilen Cod. hebr. 263/3, hsg. von Plessner, a. a. 0 . Die lat. Übers, der Bearbei­ auf 12 Seiten. Nun folgen die beiden großen Kapitel V über die Zusam­ tung des Balinäs von Armengab Blasii (um 1300, s. Steinschneider, Eu- mensetzung des Goldiksirs, in sechs Teilen auf 30 Seiten, und VI über die rop. Übers. S. 6) in Dresden, hsg. von Th. T rotz, Der Inhalt der Dresdner Zusammensetzung des Silberiksirs, ebenfalls in sechs Teilen auf 30 Sei­ lateinischen Galenhandschrift aus dem Anfänge des 13. Jahrhunderts. Erster ten” (Ruska, a. a. 0 . S. iio ). Abdruck der „Oeconomica Galeni” , Leipzig (Diss.), 1921 (Auszug). 9. -M iftäh al-Mkma, das in den meisten arabischen Hss. dem Ibn Bal- IX.-K. al-Filäha s. u. S. ^i6. 'awän, einem angeblichen Schüler von Balinäs, und in einer anderen Hds. dem Balinäs selbst zugeschrieben wird (s. o. S. 86). Hss.: Ayasofya 2466 (47 ff., s. R it t e r in: Oriens 3/1950/92), 2678 (60 ff., g. Jh. H.), Ist. Un. Bibi. A . 4145 (76 ff., 730 H., s. R it t e r in: Oriens 3/1950/93), Vatican, ar. K . al-Habib 1485 (ff. 29-119, 7. Jh. H., s. della Vida I, 237), Kairo VI, 105, falsafa u m (24 ff., 1093 H.), 12 m (ca. 20 ff., 1212 H.), Meshed, hikma 250 Das K . al-HaUb scheint in dem gleichen Kreis entstanden zu sein (31 ff.), Teheran, Privatbes. von Asadl (ca. 50 ff.). In der lateinischen wie die Turba Philosophortim. Weder über das Buch noch über Übersetzung lautet der Name des Verfassers A r t e f iu s , der lange Zeit seinen Verfasser erfahren wir etwas in arabischen Quellen. Es ist ganz unterschiedlich'identifiziert wurde (s. Kraus II, 298, n. 8), bis L e v i DELLA V id a das arabische Original feststellte, s. Something More about Artefius and His Clavis Sapientiae in: Speculum 7/1938/80-85. Die lat. 1 S. G AS V. 92 ALCHIMIE - CHEMIE K . al-Habib 93

auch unklar, ob ,,al-Hahib" die wörtliche Übersetzung des Buch­ Folglich scheint das K. al-Habib aus dem vierten oder fünften titels ist oder ob es sich um einen Beinamen des Verfassers handelt. Jahrhundert n. Chr. zu stammen. Eine sichere Datierung wird erst Auf die Tatsache, daß das Buch direkt von der griechischen Alchi­ möglich, wenn es mit den erhaltenen Schriften verglichen worden ist, mie abstammt, hatte schon Berthelot (Chimie III, 12) hingewiesen. die seinem Verfasser vermutlich als Quellen dienten. Nachgewiesen A uch nach L ippm an n ist das K. al-Habih „entweder durch Über­ worden ist bereits, daß das im K. al-Habib unter dem Namen von setzung oder durch leichte Umarbeitung hellenistischer Vorbilder H e r m e s zitierte Fragment auch von Stephanos auf denselben zustande gekommen” {Entstehung S. 361). A ber nach Ruskas Mei­ zurückgeführt wird^. Einige der im K . al-Habib auf Griechen zurück­ nung entstand das K. al-Habih ebenso wie das Buch des K rates gehenden Zitate hat B erth elot in den uns erhaltenen spärlichen (s. o. 55) und die Turba Philosophorum im islamischen Ägypten des griechischen Texten feststellen können^. Einige dieser Stellen lassen 9. bis 13. Jahrhunderts n. Chr., wo die Alchimie im Gegensatz zum sich auch in der Turba Philosophorum nach weisen. So stimmt auch östlichen Teil der islamischen Welt nicht auf dem Boden des Experi­ ein auf Gregorios zurückgeführtes Zitat im K . al-Habib mit dem in ments gestanden habe (s. Quell, u. Stud. z. Gesch. d. Nat.wiss. u. d. der Turba unter dem gleichen Namen zitierten wörtlich überein®. Med. 1/1931/318-320). Abgesehen davon, daß es historisch nicht Dies genügt jedoch m. E. nicht, um zu belegen, daß das K . al-Habib nachzuweisen und darüber hinaus gedanklich nicht nachzuvoll­ diese Zitate der Turba entnommen habe oder etwa umgekehrt die ziehen ist, wenn man die in diesen Schriften fehlende Entwicklung, Turba dem K. al-Habib. In beiden Büchern gibt es viele Textstellen, welche die Alchimie bei den Arabern erfuhr, mit dem Stand dieses die auf gemeinsame Autoritäten zurückgeführt werden, die aber Wissensgebietes in Ägypten erklären will, weisen auch die zitierten untereinander weder im Inhalt noch im Wortlaut übereinstimmen. Quellen und Eigennamen auf die vorislamische Entstehungszeit die­ Dies läßt uns die Annahme gerechtfertigt erscheinen, daß keine ser Bücher und damit auch des K . al-Habib hin. Der Verfasser kennt gegenseitige Abhängigkeit zwischen beiden besteht, sondern daß sie offensichtlich keinen einzigen arabischen Namen; er beruft sich auf vielmehr gemeinsame Quellen benutzten. Hinsichtlich der Datie­ A gathodaimon , H er m e s, A r e s , D em ok rito s, A rch elaos, P yth a ­ rung beider Schriften läßt sich folgendes sagen: Die Meinung von goras, P la to , A risto te le s, Ma r ia , Ch im es, T h eoph ilos^ Grego- R u s k a , daß die Ttirba Philosophorum jünger als das K . al-Habib‘^ Rios, Z osimos. Weder der Name von Apollonius von Tyana wird im sei, ist weder mit den alchimistischen Errungenschaften in beiden K. al-Habib erwähnt, noch sind die Theorien in den Apollonius Werken noch mit den chronologischen Gegebenheiten vereinbar. Das zugeschriebenen Büchern, die im fünften Jahrhundert n. Chr. ent­ K. al-Habib ist sehr wahrscheinlich zwei oder drei Jahrhunderte standen zu sein scheinen, dem Verfasser bekannt. Ebensowenig wer­ jünger. Wenn man das K. al-Habib unter terminologischen Gesichts­ den Olympiodoros und Steph an os im K. al-Habib genannt. Von punkten mit dem K. Qirätis al-Hakim vergleicht, fällt deutlich auf, allen in diesem Buch zitierten Alchimisten scheint Z osimos der daß die arabischen Termini (im Gegensatz zu den aus dem Griechi­ jüngste zu sein, wenn man die nur auf Grund von Vermutungen schen übernommenen) im K. al-Habib häufiger festzustellen sind als identifizierten Namen der beiden Kaiser J u st in ia n ^ und H er a - im K . Qirätis^. Der Entstehungsort ist vielleicht Ägypten, dessen KLius® einmal nicht berücksichtigt. Einwohner vom Verfasser als Erfinder des,,großen Werkes” bezeich­ net werden®. 1 S. o. S. 61. 2 Diese Identifizierung stützt sich auf den in arabischen Quellen genannten Namen Yustäs, s. Ruska, Tabula Smaragdina S. 54, vgl. Lippmann, Entste­ hung S. 106. 1 S. Berthelot, Introduction S. 291; Ruska, Tabula Smaragdina S. 55. 3 Obwohl das alchimistische Interesse des Kaisers Herakleios in der ein­ “ S. z. B. Chim ie III, 90-gi, 108-109, 112. schlägigen Literatur mehrfach bezeugt ist (s. u. S. 107), so stützen sich die ® S. R u sk a in: Quell, u. Stud. z. Gesch. d. Nat.wiss. u. d. Med. 1/1931/41- vorislamischen Alchimisten doch auf den jonischen Philosophen H erakut 45; s. K. al-Habib in; Chim ie III, ar. Texte, S. 52, Z. 8 ff., III, 59, Z. 4 ff.; von Ephesos (5. Jh. v. Chr.). Die Gründe für diese Vermutung liegen darin, Sermo XIX, XXVII von der Turba. daß sein Name in den genannten Büchern unter anderen Vorsokratikern * S. a. a. O. S. 45. aufgeführt wird und die ihm zugeschriebenen Ideen denen seines Kreises ® S. Lippmann, Entstehung S. 361. verwandt sind. ® S. Berthelot, Chim ie III, loi; Lippmann, Entstehung S. 361. 94 ALCHIMIE - CHEMIE SOKRATES 95

K. al-HaUb Leiden, Or. 440/5 (ff. 64-79, s· CCO 1262; Voorh. 105); hsg. ten unter den Quellen der arabischen Alchimie einnehmen, ist erst von H o u d as in: Berthelot, Chimie III, ar. Text S. 34-78; franz. Ubers, sichtbar geworden, seit Kraus in seiner Untersuchung eine Fülle von von dems., eb. X, 76-115. Material zur Verfügung gestellt hat. Aber die Bedeutung jener Pseudo-Sokrates-Schriften wie auch der übrigen Pseudepigrapha hat Kraus insofern unterschätzt, als er sie für ,,orientalische Fälschun­ AZDÄTÄLiS gen” , also Produkte der islamischen Zeit, hielt (vgl. Kraus II, 58). (oder: L a n Od ä t is , A b Od ä t is , A b u d a t l is, A n Otälis) Sta ple to n wandte sich gegen die Meinungen über die Entstehungs­ zeit der Pseudo-Sokrates- und ähnlicher Schriften, nachdem er die Es ist noch zu klären, ob und welcher griechische Name sich hinter Namen einiger vorislamischer Gelehrten in einem arabischen alchi­ diesen arabischen Entstellungen verbirgt; möglicherweise ein Ana- mistischen Buch des ersten Jahrhunderts d. H. festgestellt hatte. Da TOLIOS, wie R u ska vermutete (s. Islam 18/1929/298). In den ihm ihm leider die uns erhaltenen und Sokrates beigelegten Schriften zugeschriebenen Schriften wird er als Alchimist und Zeitgenosse von unbekannt waren, konnte er sich nur auf Zitate stützen, um zu einem König und Alchimisten namens A f y ä w u s bezeichnet. Nach zeigen, daß ihre Entstehungszeit in einer viel älteren Zeit zu suchen der Angabe in einer Schrift (s. Bibi. St. Joseph 258, S. 39) soll er ist, als Kraus es sich vorstellte (s. Ambix 5/1953-56/7-8). derjenige ,,hakim al-Furs” gewesen sein, der die Alchimie (das große ,,Nach Gäbir repräsentierte das sokratische Wissen den höchsten Werk) auf ägyptischem Boden begründet hatte. F ah k a d d in ar- Grad alchemistischen Könnens” (Kraus II, 52). Sein bedeutendster RÄzi bezeichnet ihn als einen babylonischen Magier {as-Sirr al- Schüler sei P l a t o , der auf allen Gebieten der Wissenschaft, beson­ maktüm, s. Cat. Bodl. Nicoll S. 270). Sein Name steht schon auf der ders im Bereich der Alchimie, seinem Lehrer folgte. In der Alchimie Liste der H ä lid b . Y azid bekannten Alchim isten (s. Islam 18/1929/ des Sokrates liege das Schwergewicht auf der Praxis, während es sich 294). bei seinem Schüler umgekehrt verhalte (s. eb. S. 49-50). Die Überlie­ ferung des alchimistischen Wissens des Sokrates sei zum großen Teil Steinschneider, Ar. Übers. S. (239) 363. Plato zu verdanken (s. Kraus II, 52-53). Öäbir hat den Ansichten i . - K . Azdätälls Beirut, Bibi. St. Joseph 258 (S. 18-39, ^I·)· von Sokrates ein selbständiges Buch gewidmet ,,K. Ärä^ Suqrät". In 2,.-M ushaf al-qamar Paris 2595 (ff. 89-104, 1041 H., s. Vajda 514). einem zweiten, udT. ,,K. Musahhahät Suqrät’’ versucht Gäbir die - Mushaf ztihal Paris 2595 (ff. 113-117, 10. Jh. H., s. Vajda 514). Sokrates zugeschriebenen Meinungen zu korrigieren (s. eb. S. 52). ^.-Fasl fi t-Tilasmät Escurial 946 (ff. 165-170, 792 H.). öäbir spricht von einer eigenen Anordnung der Substanzen durch Sokrates (im K. al-Hawäss, Kap. 68, s. Kraus II, 20). Im K . at- Taääblr führt Cäbir ein Kapitel an: ,,Sublimation des Quecksil­ bers nach Sokrates” {tasHd az-zaihaq li-Suqrät, s. eb. I, 59). Auch für S okrates die Theorie der Gleichgewichtsverhältnisse, die im alchimistischen Zu den wichtigsten Quellen der arabischen Alchimie gehören die System von Gäbir eine so große Rolle spielt, wird Sokrates als eine Pseudo-Sokrates-Schriften. H ä lid b . Y azid führt Sokrates (geb. in der H auptautoritäten bezeichnet (s. eb. I, 79, II, 53, 188, 198, 225). Athen 470 v. Chr. - gest. 399 v. Chr.) unter den Alchimisten auf (s. Auch seine Theorie der künstlichen Zeugung diskutiert Gäbir aus­ Islam 18/1929/295). Die Turba Philosophorum, die nach unserer führlich im K. at-Tagmi'· (s. eb. II, 53). Auf Sokrates u. a. stützt Vorstellung aus der vorislamischen Zeit stammt, enthält nach einer sich Gäbir bei der Klassifizierung der Metalle und Geister (s. Kraus I, nicht ganz überzeugenden Identifizierung drei dem Sokrates bei­ 94). ά gelegte Reden (s. Quell, u. Stud. z. Gesch. d. Nat.wiss. u. d. Med. 1/ 1931/25,197, 198, 353). Aus den Zitaten geht hervor, daß in alchimi­ Steinschneider, Ar. Übers. S. 241; Stapleto n in: Ambix 5/1953-56/32, stischen Pseudo-Plato-Schriften Sokrates als Alchimist zitiert wurde 33· (vgl. Kraus I, 86). Die Stellung, welche die Pseudo-Sokrates-Schrif- I. - R .ß s-Sinä^a l-ilählya Paris 2625 (ff. 55-57,1198 H., s. Vajda 609). 96 ALCHIMIE - CHEMIE PLATON 97 z.-Ma'-rifat al-'-aqäqlr wa-l-agsäd wa-taba'iHhä wa-mizä§ätihälst.\]n. Bibi. A. Y. 6302/3 6415 (ιο4^-ιο8“>'). zur Vermutung, daß sich derartige Schriften im Kreise der Harränier 3· - Eine Risäla befand sich im Privatbesitz von Kraus in einem Sam­ in Bagdad ausgebreitet hatten (s. eb. S. 51), aber die Frage ihres melband (S. 235-237, 12. od. 13. Jh. H., s. Kraus I, 187, II, 54). Ursprunges wird nicht berührt. 4.-Ein Fragment „wa-qälaBallnäs naqlan 'an Suqrät” KairoV'·, 392, In den uns erhaltenen griechischen Texten wird P l a t o n unter den kimiyä’ 10 (158^, 10. Jh. H., s. Kraus I, 179); wahrscheinlich identisch Alchimisten angeführt (s. Berthelot, Coll. II, 25; ders., Origines S. m it; Sarh as-Sams al-akbar li-l-Öildakl. . .fi t-taräklb li-Ballnäs al-Hakhn riwäyatan 'an al-fädil Siiqrät mimmä hakähu ‘an an-nu^üm as-sab'a wa-l- 128). In den syrischen Übersetzungen der Bücher von Zosimos ist ein a^sad as-sab'a '■alä tarlq al-falsafa Berlin 4188 (20^-54»), Daran schließt Kapitel, welches das Silber nach Plato behandelt (s. Berthelot, Chi- sich noch das K . al-Qamar al-akbar an, welches Balinäs auch von Sokrates mie II, 221, s. noch S . 259). In dem im Arabischen erhaltenen K . al- überiiefert haben soll, Beriin 4188 (54^-64’^, ein Kmt. von al-öildaki). Hablb (Berthelot, Chimie III, ar. Text S. 37-38, 60) und in der 5. - Auszüge aus einem Traktat von Pseudo-Sokrates werden von öäbir Turba Philosophorum (s. S t a p l e t o n in: MASB 12/1933/38-39, 1 3 5 - in seinem K . at-Tagrld kommentiert, s. Kraus I, 97, No. 399. ^37) gehen einige Fragmente auf Aflätün zurück. Die besten Mög­ Fragmente: In Mawäzln al-ahgär 'alä ray Balinäs von Gäbir (s. Kraus I, 79), im K. at-Tadäblr von dems. (s. Kraus I, 59), im K . ar-Rasäs al- lichkeiten für eine Abwägung der Bedeutung, welche die ihm bei­ qalaH von dems. (s. eb. I, 115), im K . al-'Ihn al-mahzün von dems. (s. eb. gelegten Bücher in der arabischen Alchimie gehabt haben, bietet das I, 86), im K. al-'Ain von dems. (s. eb. I, 81; Stapleton in : MASB 3/1910/ Corpus von C ä b ir , wie die Arbeit von Kraus zeigt. Aber die Frage, 65), im K . al-Haiy von dems. (s. Kraus I, 47), im K. as-Sifät von dems. (s. wie weit die uns erhaltenen Schriften zu Gäbir’s Quellen zu zählen eb. S. 46), im K . al-Mugarradät von dems. (s. eb. S. 30), im K. ad-Damir sind, ist noch nicht untersucht worden. von dems. (s. eb. S. 69), im K . al-Bäb al-a'zam von dems. (s. eb. 123), im Im Corpus von Gäbir befindet sich ein Werk mit dem Tit&lMusah- K. al-Ahgär von dems. (s. ed. Holm yard S. 22). Weitere Zitate im K. al- Muqäbala von Ö ÄBiR (s. Siggel I, 16), in al-Ö ildaki’s üäyat as-surür, hahät Aflätün, das der Kritik und Verbesserung alchimistischer Mei­ Nihäyat at-talab, Burhän (s. Siggel I, 42, 55, 68, II, 50). nungen von Aflätün gewidmet ist. Im allgemeinen tritt dieser in der Ein Exzerpt aus Miisahhahät Suqrät von öäbir ist in Nihäyat at-talab Schrift von öäbir als Lehrer auf, der seinem Schüler Timaios alchi­ von a l -Ö i l d a k i erhalten (s. Kraus I, 64). S. noch Gäyat al-haklm 194 mistische Kenntnisse übermittelt, die sich im echten Timaios-Buch [Picatrix 205); Turba Philosophorum S. 255, 321; Berthelot, Chiniie III, von Plato nicht direkt feststellen lassen. Jedoch scheint Gäbir das 16, 20, 35, 153; weitere Zitate bei al-öildaki, (s. z. B. Gotha 1291, 63'^, 97*>, 122*’, i26'‘, i26'>, 127^ s. Siggel II, 50). echte Timaios-Buch entweder unmittelbar oder durch Zitate ge­ kannt zu haben. Schon Berthelot hat ein Zitat daraus im K . al-Baht von öäbir feststellen können (s. Origines S. 266; Kraus II, 48;

P laton Kraus-Walzer, Plato Arabus I, London 1951, S. 37). Auch die nume­ rischen und geometrischen Grundlagen von öäbirs Kosmologie ste­ Die chemische Seite der naturwissenschaftlichen Fragen, auf die hen indirekt mit dem Timaios in Verbindung (s. Kraus II, 220). Die Platon (428-348/7 V. Chr.) einging, ist bekannt und wurde oft unter­ angeblich auf Plato zurückgehenden Ansichten, die öäbir in seinem sucht. Aber den ihm in vorislamischer Zeit zugeschriebenen Schrif­ K. Musahhahät Aflätün kritisiert, gehen auf ein anderes pseudo­ ten auf dem Gebiete der Alchimie wurde noch nicht das ihnen platonisches Buch zurück, welches den Titel K. ar-Rawäbi' trägt gebührende Interesse geschenkt. Zwar liefert uns Kraus genügend und uns sowohl im Arabischen als auch in der lateinischen Über­ Anhaltspunkte dafür, daß die frühesten arabischen Alchimisten setzung erhalten ist (vgl. Kraus II, 51). Aber dies war nicht das glaubten, vieles A f l ä t On zu verdanken. Doch konnte sich Kraus einzige Pseudepigraph, das öäbir unter dem Namen Platos in der nicht entscheiden, ob 6äbir damals über eine alchimistische, dem Alchimie und Kosmologie zur Verfügung stand. Einige andere Titel Aflätün zugeschriebene Schrift verfügte oder ob er sich lediglich auf werden von öäbir zitiert; einige weitere alchimistische und astrolo­ Zitate stützte (s. II, 49). Auch von dem vorislamischen Ursprung gische pseudo-platonische Werke sind uns erhalten, die noch mit solcher Zitate scheint er im allgemeinen nicht überzeugt gewesen zu dem öäbir’schen Corpus verglichen werden müssen, öäbir wußte, sein. Die Erwähnung von T ä b it b . Q u rra al-Harräni in dem arabi­ daß die Lehren und Worte Platos sich in verschiedenen Schriften schen Kommentar zur Tetralogie von Pseudo-Platon führt K raus befinden, die er in seinem K . al-Musahhahät zusammenstellen mußte

V 98 ALCHIMIE - CHEMIE PLATON 99 (Kraus II, 49), z. B. verweist er auf das K . an-Nafs Platos. Wir erfahren auch, was Gäbir von P l a t o als Alchim isten und seinen künstliche Zeugung ausgeübt hat (s. Kraus II, 104). Gäbir sagt im ^ . at- Vorgängern auf diesem Gebiet wußte. Er sei in der alchimistischen Ta^mi'·, er habe eine Widerlegung dieses Buches geschrieben ud . a Kitäb alladl radadnä fih i ^alä Aflähm f i kitäbihl alladi^ sammafiu n- Kunst ein Schüler von S o k r a t e s und habe seine Vorgänger weit nawämls; im K . as-Stimüm gibt er als Titel an; K. an-Nawämis wa-r-ra überholt. Sokrates habe die Theorie fast unberücksichtigt gelassen ^alä Aflätün (s. Kraus I, 152). A bu Maslam a AL-MAÖRiTi will ein K an- und sich der Praxis gewidmet. Plato hingegen, versehen mit den Nawämis al-akbav und ein an-Nawämls al-asgar gesehen haben (s. ciya Erfahrungen seiner Vorgänger, ging den alchimistischen Opera­ al-haklm S. 147, Picatrix S. 153). Hds. Bodleiana, Eth6 1889 (f. °73> ®· Steinschneider, Ar. Übers. S. ig (57)); soll von H u nain b . I s h ä Q übersetz tionen auf den Grund, führte sie auf die vier Elemente zurück, die worden sein. Exzerpte Kairo. Privatbesitz von M. Amin al-iJan^ (in aus den drei Naturreichen stammen - dem mineralischen, tierischen einem Sammelband, S. 387-400, 1130 H., s. Kraus I, 182, II, 104), ans und pflanzlichen (Kraus II, 50). In diesem Buch (K. an-Nafs) ebenso 2577 (ff- io4b_io5», s. P l e s s n e r zu Picatrix S, 153, n.. 6); es muU noc 1 wie in seinem K . ar-Rawäbi^ sagte Plato: Die vollkommensten alchi­ untersucht werden, ob die alchimistische Abhandlung K. Garä’to al-asrar mistischen Apparate sind diejenigen, die der Welt ähnhch konstru­ wa-nawämls al-imtihän, welche Plato zugeschrieben wird, etwas mi _ em iert sind (s. eb.}. Pseudepigraph K. an-Nawämls zu tun hat; Hds. in Haidarabad, srn. Un. Bibi. A. 510 (2b-24b). Eine lateinische Übersetzung, bzw. Bearbei­ tung existierte bereits zu Beginn des 13. Jh. n. Chr. udT. Liber ac ivamm Ibn an-Nadim 245-246. - Berthelot, Origines S. 264-271; Stein­ institiitiommi oder Liber anagitenis oder Liber vdcce oder Liber schneider, Ar. Übers. S. 364 (240); Lippmann, Chemisches und Physi­ tionis diversorum philosophortim, zu zahlreichen Hss. s. D. W ale\ kalisches mis Platon in: Journ. f. prakt. Chemie 76/1907/513 ff. (32 S.); S in g e r , a, a, O. S. 126-12S, daraus hebräischer Auszug, s. ders., Entstehimg S. 134-138; Sarton I, 116; Dorothea W a l e y Sin g er, Schneider, Hehr. Übers. S. 849. Über die Gawämi'· an-nawämls s. GAb . Alchemical Texts Bearing the Name of Plato in; Ambix 2/1946/115-128; E. 4. - Risäla f i l-Klmiyä^ Mansüra (s. RIMA IV, 291). ^ M. B r u in s, Die Chemie des Timaios in: Zur Geschichte der griechischen 5. - K . al-Häfiya, über das Verhältnis der Buchstaben zu den vier Ele­ Mathematik, hsg, von O. Becker, Darmstadt 1965, S. 255-270. menten und ihre Wirkung auf dieselben, Saray, Revan 1740/3 {25 42 Leiden, Or. 8418/6 eb„ Or. 123/4 («ne kürzere Redaktion,«, i 1. - Timaios s. GAS V. 8, s. CCO 1208; Voorh. 158). Ankara, Saib 2819 {6i^~74^), Kairo, Dar v , Ihm werden zugeschrieben: 336, 361 (drei Exemplare), mag. 202 (f£. 14-32,1092 H.), Kairo 02 S ( . 2 .- K . RawähV Aflätün (Tetralogien) erhalten mit Kmt. von A bu l - 2, II. Jh. H., s. Suppl. I, 292), sehr wahrscheinlich liegen hierbei yerscnie- 'A bbäs Ahmad b. al-Husain B. G ah är B uijtär, der die Fragen von T ä b it dene Redaktionen vor, s. noch Steinschneider, Ar. Übers. S· 66; ein anon. B. Q urra beantwortet. Bald werden Ahmad und Täbit im Gespräch Km t. Ankara, Saib 2819 (75'‘-8ob) = ? Kmt. von SämOr a l -H in d i Kairo, angeführt, dann spricht wieder Plato und wird von Ahmad kommentiert. Dar, mag. 102, Algier 1521 (18 ff., 12. Jh. H.). Es handelt in vier Kap, von den vier Substanzen, den zusammen­ 6.-Ebenfalls über die magische Kraft der Buchstaben; Öawähir al- gesetzten, geschiedenen, einzelnen und einfachen. Einen Hauptteil alwäh, vielleicht identisch oder eine andere Redaktion von No. 5, ss.. machen Betrachtungen aus über die intellektuelle Kraft des Menschen, Berlin 4130 (23 f£., 1220 H.), Vat., Vida 1088 (241=^-250'^, 13· J ''· -1’ über die Natur des Verstandes, auch über die Funktionen der Seele und Kairo, Tal'at, mag. 298, Kairo, Privatbesitz von al-IIängi (n. 159-1 , · des Gefühls. Von dem Weltsystem, dem Wirken der Ursachen und Kräfte, Kraus I, 181, II, 222, 265, 311). Aligarh. Subhän. 040/1, leheran, i 5iDL von der Erde und dem, was sie enthält, wird viel gesprochen. Daneben Asgar Mahdawi 331 (in einem Sammelband). Damit verghchen wer en werden auch alchimistische Fragen aufgeworfen. Hss.; München, Or. müssen noch: KaSf al-asrär f l ma^rifat kasf al-idmär Esad_ Medr. 124; 151 (39 ff., 10. Jh. H., s. Aumer No. 649), Leiden, Or. 102/S (39*^-49>^, s. har}}, ad-däHra li-Aflätün al-mustahraga min Sams al-ma'-änf h-Abi CCO 1431; Voorh. 286); hsg. von 'Abdarrahmän B a d a w i, Kairo 1955, in: ‘Abbäs Ahmad a l -ΒΟ ν ϊ Rabat, Galäwi iio. al-Aflätüniya al-muhdata Hnda l-'-Arah S. 117-239. - Lat. Übers.: Quar- η .-ar-R . al-Aflätünlya wa-sarhuhä ß Hlm al-mlzän (Kmt. von einm tum Platonis scoldsticorum od. Liber Platonis quartorum cum commento Gelehrten aus der Zeit von Bäyäzid II.) Kairo, kimiyä’ 13 (6 ·> 95 .„·> Hebuhahes Hamed filius Gahar explicato ab Hestole ist in zahlreichen Hss. vgl. Fihr. mäht. III,iv,67), 255 (5 ff.. 1336 H.) = ? K. at-Ttqd wa-l-Mfa, erhalten, s. D. W a l e y S in g e r , a. a. 0 . S. 125-126. Hsg. in Zetzner, eine ähnliche Abhandlung, die auch Archimedes zugeschrieben wnd, un­ Theatrum Chemicum V, 1622, 114-208, 2. Aufl. 1660, S. 101-185. tersucht und ins Deutsche übersetzt von W ie d e m a n n : Über eme dem 3-~ K . an-Nawämzs (Buch der Gesetze, abweichend von dem gleich­ Platon zugeschriebene Abhandlung über spezifische Gewichte, verott. in sei­ namigen authentischen Buch Platos, s. GAS V), ein magisches Pseudepi- nen Beiträgen V III (SBPMS Erlg. 38/1906/173-180), s. noch Kraus II, graph, das einen gewissen Einfluß auf die Gäbir’schen Gedanken über die 307· 100 ALCHIMIE - CHEMIE ARISTOTELES lOI 8. -öadwalfil-aykän, „Tabelle, welche zum Erkennen der vier Elemente im Menschen dient” , im Anhang des K . al-Mawäzln as-saglr von öäbir, in seinen Büchern über Oleichgewichtsverhältnisse einen großen Teil Leiden 1263 (s. CCO 1263, Bd. III, 198}, s. Steinschneider, Ar. Übers. S. des Organon. Er zitiert die Kategorien, die Hermeneutik, die erste 26 (64). und zweite Analytik. In seinem K . al-Baht zitiert er oft die Katego­ (^.-Wasiya, alchimistisches Testament an seinen Sohn oder Schüler, Petersburg 207/8 (Rosen 147, nur eine Seite), s. Steinschneider, a. a. 0 . S. rien und die Topik, jedoch häufig durch den Kommentar des Alexan­ 28 (66). der von Aphrodisias. Zu den Quellen von öäbir gehören noch De 10. - R. al-Fahm at-täqih ila l-fahm al-muräqib Teheran, Marlis 2888 sensu et sensato {al-Hiss wa-l-mahsüs), d. h. ein Teil der gewöhnlich (36b-57a, II. Jh. H.), Teheran, ijäniqäh-i Ni'm atalläh 145 (46b-47b^ 11. Parva Naturalia genannten Bücher (s. Steinschneider, Ar. Übers. S. Jh. H.). 62 (100)), die Historia animalium [al-Hayawän], De anima {Fi n- 11.-jR . al-Usül wa-d-dawäbif ß Hlm al-harf wa-s-san'-a Berlin 4136 (50 ff., 1069 H.). Nafs), die Metaphysik {Fimä ba'-d at-tabi'^a), die Mechanik {al- 12. - R. f l Hagar al-hukamä^ in pers. Übers. Teheran, Däniägäh 1087/3 Mawäzin al-mthämqüniya) (s. Kraus II, 319-324). (loa-iib, II. Jh. H., s. Kat. IV, 1003). Aristoteles selbst kannte keinerlei alchimistische Vorstellungen 13. - Eine persische Abhandlung über Schwefel Teheran, Maglis 736/2 (s. und bei ihm fehlen ,,selbst Andeutungen über den Zusammenhang Kat. II, 467). zwischen öestirnen, Cöttern und Metallen wie sie bei Platon zu 14. - Liber Platonis de tredecim clavibus sapientiae maioris, alchimi­ finden sind” (Lippmann in: Archiv f. öesch. d. Nat.wiss. 2/1910/ stische Abhandlung, wurde i. J. 1301 aus dem Arabischen ins Lateinische übersetzt, s. Thorndike, History of Magic II, 783, III, 47. 287), jedoch gehörten die Schriften des Aristoteles zu denjenigen, 15.-„E in Buch über die Ursachen der, den höheren Individuen bei­ aus denen die bedeutendsten Quellen für die Entwicklung der Alchi­ gelegten Kräfte citirt AL-KiNDi in seinen Noten zu Nikomachos bei mie flössen (s. VRAm z, Keim e der Alchemie bei den Alten in: Deutsche Gelegenheit der Zahlen, welche den 9 Sphären entsprechen; die Quelle ist Vierteljahresschrift, Stuttgart 1856, S. 135; Lippmann, a. a. 0 . S. ein hebräisch übersetzter Kommentar über Nikomachos (s. die Citate im 287-288). Wir wissen noch nicht, auf welche Zeit die ältesten Magazin für die Wissenschaft des Judentums, III, 201)” (Steinschneider, Ar. Übers. S. 28 (66)). Pseudo-Aristoteles-Zitate und -Schriften alchimistischer Art zurück­ Zu weiteren Zitaten bei öäbir s. Kraus I, 44, 86 (im K . al-'-Ilm al- gehen. Sie werden oft in den im Arabischen erhaltenen alchimisti­ mahzün werden P lato und So k r a te s zitiert) , I, 114 (im K . an-Niihäs], I, schen Schriften angeführt oder nur erwähnt. So wird z. B. in dem 126 (öäbir spricht von einem Hlm Aflätün), I, 136 (öäbir nennt ihn Buch von Ostanes (s. Berthelot, Chimie III, 117) und im K . al-Habib Aflätün al-akbar), II, 104 (Einfluß des K . an-Nawämls auf die Alchimie, (s. eb. III, 96) wie auch in den auf syrisch erhaltenen Schriften von bzw. die Kosmologie des öäbir), II, 54 (öäbir erwähnt eine Sublimation des Quecksilbers von Plato). Zosimos (s. eb. II, 264, 305) auf Aristoteles verwiesen. Sein Name Uber weitere Zitate bei arabischen Alchimisten s. Siggel III, 49. S. noch befindet sich in der Liste von Alchimisten, die Hälid b. Yazid u. S. 354. bekannt waren (s. Islam 18/1929/294). Die einzige von öäbir na­ mentlich genannte pseudoaristotelische Schrift ist das K . al-A hßr {De lapidibus, s. Kraus II, 324), welches nicht im 9. Jahrhundert n.

A r is t o t e l e s Chr., wie Ruska dachte, sondern spätestens um 600 n. Chr. verfaßt worden ist (s. M. W ellm a n n , Die φυσικά des Bolos Demokritos in; Die Einwirkungen sowohl der echten aristotelischen wie der ihm Abh.^ Pr. Ak. W., phil.-hist. Kl. 1928, 7, S. 4). Welche Ideen und nur zugeschriebenen Ideen auf die arabische Chemie bzw. Alchimie Schriften von Aristoteles öäbir in seinem K . MusahhäJiät Arisßtälis sind beträchtlich, öäbir kannte anscheinend mehr echte Schriften (s. Kraus I, 66) kritisiert hat, wissen wir nicht. Alchimistische pseu­ des Aristoteles als unechte. Trotz des fundamentalen Unterschiedes doaristotelische Bücher waren auch ar-Räzi (s. Ibn an-Nadim 352) leitet Öäbir seine Theorie der Elemente von der des Aristoteles ab (s. und anderen späteren arabischen Verfassern bekannt (s. z. B. Pica- Kraus II, 163, 164). Er zitiert dafür in verschiedenen Teilen seines trix, Index). Corpus die Physik, De generatione et corruptione [K. al-Kaun wa-l- fasäd), die Meteorologie {K. al-Ätär al-'-ulwlya) und De coelo {K. as- Saniä^ wa-l-'-älam) (s. Kraus II, 163 ff., 320-322). öäbir benutzt auch J. L o r sc h e id , Aristoteles Einfluß atif die Entwicklung der Chemie, Münster 1872; Steinschneider, Ar. Übers. S. 360 (236); v. L ippm ann,

8 Sezgin, Gesch. Ar. Sehr. IV 102 ALCHIMIE - CHEMIE ARISTOTELES 103

Chemisches und Alchemisches aus Aristoteles in : Archiv f. Gesch. d. Nat. 2/ 10. - K . al-Masäblh wa-l-alwiya, über die Planeten (vom Standpunkt 1910/223-300; ders., Die Entsalzung des Meerwassers bei Aristoteles in: eines Alchimisten aus). Zitat daraus va Cäyat al-haklm 161-162 {s. Pica- Chemikerzeitung 70/1911/629 ff.; W. B r ie g e r , Zur „Entsalzung des Meer­ trix S. 167 i.). wassers” bei Aristoteles in: Chemikerzeitung, Cöthen 42/1918/302; Lipp- 1 1 .- K . al-Ah§är oder K. NaH al-ah§är, das sehr wahrscheinlich minde­ maxin, Entstehung S. 139-144; Ruska in: Das Buch der großen Chemiker, stens um 600 n. Chr. in Syrisch existierte, vgl. W ellmann, Die φυσικά des Nachdruck, Weinheim/Bergstr. 1955, S. 3-5; Sarton I, 133; Kraus II, 45- Bolos Demokritos, Ά. a. O. S. 4; vgl. noch Steinschneider,^?'. Übers. S. 46; Ingemar ’Dv'RmG, Aristotle’s Chemical Treatise Meteorologica, Book 123; das Buch wurde von G äbir wahrscheinlich in einer älteren Über­ IV , with Introduction^and Commentary, Göteborg 1944, 9-29. setzung benutzt, die von der uns erhaltenen Übersetzung Hunains ab­ 1. - K . al-Istamä}ßs, ein Sendschreiben von Aristoteles an Alexander den weicht (vgl. Kraus II, 76), s. noch Kraus II, 324. Die Vermutung, daß das Großen, als dieser nach Persien ziehen wollte, Bodl., Marsh. 556 (ff. i i i - Buch eine arabische Pseudo-Schrift oder gar von Hunain b. I sh ä q ver­ 152, s. Uri No. 515, S. 126), ein Kap. daraus Kairo, tas. 4291 (i36='-i37'‘), faßt worden sei, entbehrt jeder Grundlage. Hss.: Paris 2772 (ff. 2-36, 730 wurde hsg. von ‘A. B a d a w I in: al-Insänlya wa-l-wugüdtya f i l-fikr al- H., wonach der Übersetzer Lüqä b. SaräbiyOn geheißen haben soll. Ob '■aräbl, Kairo 1947, S. 180-184, s. RIMA V, 62. Fragmente in Öäyat al- es sich dabei um einen Übersetzer aus dem Griechischen ins Syrische oder haklm 187-189, 242-246; s. Steinschneider, Ar. Übers. S. 88 (126) ; P le s - aus dem Syrischen ins Arabische oder überhaupt um eine Verwechslung SNER zu XIV, LXIX, LXXI. handelt, wissen wir nicht, vgl. Steinschneider, a. a. 0 . S. 85 (123), Aya- 2 .- K . al-Istamätts oder Ustütäs οά&τal-Malätis οά&τal-Miyalätts, eine sofya 3610 (ff. 1-129, 9. Jh. H.), §ehid A. 1840 (1-49'^, s. R it t e r , Schrift über Magie und Alchimie des Hermes, soll von Aristoteles über­ Orientalische Steinbücher in·. Istanbuler Mitteilungen des Arch. Inst, des setzt und revidiert worden sein. Die Schrift wird in 6äyat al-haMm ziiiexi Deutschen Reiches, Heft 3,1935, S. 2), Kairo, Taimür, tabi'iyät 60 (41 ff.. S. 189-193,233-242,246-248. Hss.: Bodl., Marsh. 556 (ff.4-110,s. UriNo. Ende fehlt, 9. Jh. H., s. Fihr. maht. III,iv, 4~5)> Tatwän (s.'RIMAI, 178), 515, S. 126), Paris 2577 (ein Stück, ff. 1-37, 10. Jh. H., Vajda 716), s. Teheran, Malik 3083/2 (ein Stück, Ι45·>-Ι46^ ii. Jh. H.). Auf Grund der Steinschneider, a. a. 0 . S. 89 (127); P l e s s n e r zn Picatrix XIV, XLVIII, unvollständigen Hds. von Paris hsg. und ins Deutsche übers, von J. LXIX, LXX, LXXI; B lo ch et in: RSO 4/1911-12/62-76; Massign on, Ruska: Das Steinbuch des Aristoteles mit literargeschichtlichen Unter­ Zu Festugi6re, Revelation 1, suchungen . . . Heidelberg 1912. ■^.-Risälat al-malik lskandar ilä Aristätälls wa-^awäbuhü, über Alchi­ 12 .- K . Dahlrat al-Iskandar, ein alchimistischer und medizinischer mie, Carüllah 1086 bis (ff. 56-64, 11. Jh. H.), Gotha 85 (ff. 6-22, s. Siggel Traktat, dessen Verfasser das Buch der Ursachen des Balinäs vor sich 11, 116), Vat. syr. 209 (14 ff., 11. Jh. H.)i, s. M. G r ign asch i in: Mus6on gehabt und im 6. Jahrhundert n. Chr. gelebt zu haben scheint (s. o. S. 80/1967/240 ff, 84). Die ersten beiden Teile sind alchimistischen Themen gewidmet. Im 4. -Risälat al-haklm Aristätälls fi Hlm as-san^a allatl arsalahä ila l-malik ersten werden die Grundlagen der Alchimie behandelt: ,,Wir verweisen in al-IskandarOsm. 3634.(Auszug, 76=‘-77'>, 9. Jh. H.); ein Kmt. diesen Teil von den Teilen dieses unseres Buches allgemeine Wissenschaf­ dazu(?) Gotha 85 (ff. 1-6, s. Siggel II, 116). , , ten, auf deren Kenntnis der nicht verzichten kann, der das verstehen will, 5. - ICitäb ar-Rahma f l Hlm al-käf, über Alchimie, A. Emiri2864 (36 ff., was wir sagen. Hierauf behandeln wir die spezifischen Wirkungen und die 12. Jh. H., Anfang fehlt). Geheimnisse, die in den irdischen Dingen niedergelegt sind. Denn die 6.-Risälat al-Klmiyä‘ Rabat, Kattäni 517 (ff. 44-64,12. Jh. H.). untere Welt folgt der oberen Welt, und ihre Individuen sind von den 7. - R. al-Klmiya', an Alexander, Haidarabad, Äsaf.; nach einer Bemer­ Individuen der oberen Welt abhängig und hängen mit ihnen zusammen; kung in der Abhandlung soll diese von Y a z d in , dem christlichen Wezir beide bilden zusammen eine einzige Welt, durch einen Zusammenhang, des iJusraw Parwiz (590-627), aus dem Griechischen ins Syrische und der aus ihnen eine Einheit werden läßt . . {Tabula Smaragdina S. 80- unter al-Mansür (754-775 n. Chr.) aus dem Syrischen ins Arabische über­ 81). Der zweite Teil erörtert die Grundlagen der Alchimie und des Verfah­ setzt worden sein (s. Sta ple to n in: Isis 26/1936/129). rens der Elixiere und enthält folgende Unterabteilungen: Über das Aüs- 8. - Risälat al-HurüfVaX., Vida 938 (ff. 145-152,10. Jh. H.; s. della Vida ziehen des scharfen Wassers, das säbiyüs genannt wird. Das Ausziehen des I, S. 89), Leiden, Or. 193/2 (I5^’-37^ s. CCO 1132; Voorh. 314), s. Stein­ zweiten Wassers, d. h. qurlyäl) des dritten Wassers . . . des vierten Was­ schneider, a. a, O .S. 90 (128). sers . . . (s. eb. S. 84-94). Interessant ist dabei die weitgehende Bekannt­ 9. - K. at-Tilasmätwa-hiiwal-mausüm bi-kitäb al-AsrärsoW von H unain schaft mit dem Salmiak organischen und anorganischen Ursprungs. - B. ISHÄQ übersetzt worden sein, Taäkent 3913 {373^-373^, vgl. Stein­ Hss.: Berlin 4193 (52 ff., ca. iio o H.), London, Ind. Off. 673 (59 ff., s. schneider, a. a. 0 . S. 91 (129), No. 26). Loth No. 473), Kairo, Dar, hurüf 56/1 (1286 H.. s. Kat. V \ 338, 355), Teheran, Däniägäh 458 (62 ff., 1303 H., s. Kat. IV, 970), Teheran; Maglis ^Inc.: ,,Salämun fi l-kitäh a^-^ädir ilaika qabla hädä aiyuha l-mu'allim 2783/8 (ff.64-97, s. Kat. X, 11), Däni§kada-i Adabiyat I, 231-232), Hai­ wa^afnä laka mä Sahidna min 'ä^üHb at-tabVa ft nähiyat aS-Simäl wa-S-Sarq . . . wa-dälika annä lammä dahalnä biläd al-Hind ..." darabad, Äsaf., tibb 720 (46 ff., 1061 H., s. Fihrist-i maSrühll, 59); pers. ALCHIMIE - CHEMIE 1 0 4 MIHRÄRIS AL-HAKiM 105

Übers. Teheran, Dänilgäh 3706 ( ii i ff., 1268 H., s. Kat. X II, 2709), Mih räris al-Η ακϊμ Meähed, Ridä 5088 (31 ίϊ., i2. Jh. H.), s. ‘A. Bad aw i, La iransmission de la Philosophie grecque au monde arabe, Paris 1968, S. 90. 13. -Traktat über Alchimie Vatican 926 (70 ff., 11. Jh. H., s. della Vida Dem Mihräris oder Mihräris al-Hakim, der in einigen Handschrif­ I. 87). ten und im K . al-'-Awälim von Gäbir (s. Kraus II, 47) die nisba a l- 14. -M agälaßhäsu’älät Dünüs{}) wa-iawäb Aristätälls lahüfi t-tahäH'· Hindi trägt, scheint im 5. oder 6. Jahrhundert n. Chr. eine alchimi­ al-arba'· Ist. Un. Bibi. A. 6247 (44^-44^, 989 H.). stische. Abhandlung zugeschrieben worden zu sein. Nach dem Kolo­ Liber Aristotelis de aquis secreti ßum inis (translatus ah arahico in latinum) Digby 162 13. Jh. n. Chr., s. Thorndike, History of phon einiger Handschriften soll er der Leiter der Akademie Salomos Mag-ic II, 251), s. noch Thorndike, a. a. O. S. 251-253. {Sahib Bait al-Hikma li-Sulaimän b. Däwüd) gewesen sein. Für das Zeitalter des Verfassers kann als terminus a quo dienen, daß er Zosimos (lebte im 4. Jahrhundert n. Chr.) erwähnt. Ein terminus ad PORPHYRIUS quem dürfte die Nennung von Mihräris auf der Liste der Hälid b . Y a z id bekannten Alchimisten sein (s. Islam 18/1929/294). Nach der Zu den bedeutendsten Quellen von Gäbir gehört eine Pseudo- Angabe der Schrift selbst gehört sie zu den für Hälid b. Yazid Porphyrius-Schrift über Zeugung udT. K. at-TauUd, was man auf übersetzten alchimistischen Büchern. Die latinisierte Form des Na­ griechisch mit περί γεννήσεως wiedergeben könnte (s. Kraus II, 123). mens lautet Micreris. Im Text kommen noch die Namen vor von Die Bedeutung dieses Buches für das Gäbir’sche System zum ersten Hippokrates, Demokrit, Ostanes und einem Perisyas (= Badba- Mal hervorgehoben zu haben, ist das große Verdienst von Kraus. Er siyüs in der Liste von Hälid. Ist dies eine Verschreibung vonOreiba- zeigt, daß einerseits eine solche Schrift ihrem Inhalt nach nicht unter sios oder handelt es sich um den Neupy thagoreer Bryson ?). Es gibt eine den Werken von Porphyrius nachzuweisen ist (s. eb. S. 123), und daß Reihe von Anhaltspunkten für die Annahme, daß der Verfasser die andererseits diese Schrift Elemente enthält, die mit den echten Leh­ Turba Philosophorum kannte und benutzte (s. Ruska in: Quell, u. ren von Porphyrius doch in Verbindung stehen und neuplatonischen Stud. z. Gesch. d. Nat. wiss. u. d. Med. 1/1931/320). Bei dieser Charakter tragen (eb. S. 123,134). Folglich erklärte er mit Recht die Abhängigkeit muß man im Auge behalten, daß die Turha eine vor­ Schrift für ein Pseudepigraph. Aber seine Vermutung, daß sie eine islamische Quelle verschiedener Pseudepigrapha ist (s. o. S. 60 ff.). Fälschung der Araber aus islamischer Zeit sein könnte, ist aus den­ Die Vermutung von Stapleton, daß Mihräris ein si'itischer Ver­ selben Gründen zurückzuweisen, die allgemein für die Entstehungs­ fasser in der Zeit von 875-900 n. Chr.gewesen sei (s. MASB 12/1933/ zeit der übrigen im Arabischen erhaltenen Pseudepigrapha gelten. 125), läßt sich kaum halten. Die Anhaltspunkte dafür, daß nämlich Gä b ir stützt sich für seine Theorie der Gleichgewichtsverhältnisse Mihräris in der Kairoer Handschrift ‘Ali b. Abi Tälib und den neben Zosimos auch auf Porphyrius (s. Gäbir, Textes S. 347)· Gäbir Historiker Muhammad b. Garir at-Tabari nennt (s. eb. S. 142-143), spricht ferner von einer Klassifizierung der Metalle nach So k rates, erweisen sich nach der Entdeckung anderer Exemplare als unrichtig. P orph yriu s u. a. (s. Kraus I, 94). Er verweist in seinem K . an- Die Kairiner Handschrift ist nur eine anonyme späte Abhandlung Nuhäs außer auf Platon und Sokrates auch auf Porphyriug (s. eb. S. mit einigen Fragmenten aus dem Buch von Mihräris. 114) und stützt sich gleichermaßen auf ihn bei der Rechtfertigung Nach unserer Vermutung ist mit Mihräris König Mithridates VI. der Theurgie (s. eb. I, 143). öäbir zitiert einmal T hales bei einer Eupator (120-63 v. Chr.) gemeint, der - um sich vor einer Vergif­ chemischen Definition - wahrscheinlich über das pseudoporphy- tung zu schützen - ein aus 54 Bestandteilen zusammengesetztes Uni­ rische Buch (s. eb. II, 55). Mihräris (s. u: S. 105) benutzte vermutlich versalantidot entdeckte (s. Neuburger I, 283; Ibn al-Qiiil, Hukama' dasselbe Buch (s. Nur. Osm. 3633, 2561·). 324). Anlaß für diese Vermutung ist, daß Ibn Abi Usaibi'a (I, 22) Mihräris als einen Angehörigen der empirischen Schule und Zeit­ Kraus II, 122-134. genossen von Sostratos und Chrysippos bezeichnet. Das medizinische K. at-Taulld, Fragmente daraus bei Gäbir, Textes S. 347, 349, 361-365. Buch des Mihräris (d. h. Mithridates) wird zitiert von ar-Räzi in 368, 373, 374. 376· al-Häwi (XXI, 5, 147). io6 ALCHIMIE - CHEMIE HERAKLEIOS - STEPHANOS VON ALEXANDRIA 107

Ibn an-Nadim 353; Ibn Abi Usaibi'a I, 21; Ibn al-Qifti, Hukamä^ 13. - Zu den von ihm aus dem Griechischen übersetzten Büchern, die später Steinschneider, Ar. Übers. S. 362 (238); R u sk a in: Islam 18/1929/297, 22/ von H u n a in b . I shäq (s. GAS III, 247) revidiert, z.T. auch neu übersetzt 1935/289; Kraus II, 55; F ü c k in: Ambix 4/1949-1951/120. und ins Arabische übertragen wurden, s. GAS III, 81 ff. und GAS V. Küäh Mihrärls al-Haklm ilä tilmldihl Marwärid Nur. Osm. 3633/15 (25ob-256i>, 905 H.), Ist. Un. Bibi. A. 6079 (7 ff., 1304 H.), Kairo V^, 360, 58 m (nur Zitate daraus, I07^ 10. Jh. H.), Teheran, Privatbes. von Asadi H erakleios (4. Abh. vom Sammelbd., 4 ff., modern), Teheran, Malik i569/i(i>^-6“, ir. Jh. H.). Der byzantinische Kaiser Herakleios war den Arabern als Alchi­ mist bekannt. In seinem K. as-Sa/ιΓ nennt Gäbir ihn H iraql al- Ma l ik (s. Kraus II, 45). Ob die seinen Namen tragenden alchimisti­ Sergios VON R e s ‘a in ä . schen Bücher verschollen sind (vgl. Lippmann, Entstehung S. 105), Der bei den arabischen Gelehrten als Saröis ar-Ra’s‘aini be­ steht noch nicht endgültig fest. Im Jahre 618 n. Chr. soll er die kannte syrische Gelehrte ist zweifellos einer der berühmtesten Über­ Übersetzung einer Aristoteles zugeschriebenen alchimistischen Ab­ setzer griechischer Bücher ins Syrische in der vorislamischen Zeit. Er handlung aus dem Griechischen ins Syrische verlangt haben (s. Bei­ hatte seine Ausbildung in Alexandrien erhalten und wurde später rut, Bibi. St. Joseph 252, s. MFO 7/1914/391). Ibn an-Nadim S. 353 Bischof in R es‘ainä (Theodosiopolis). Er ging nach Antiochia und nennt einmal einen Hiraql, ein andermal S. 354 einen Hiraql al- Konstantinopel, wo er 536 n. Chr. starb. Außer durch seine zahl­ Akbar, von dem er ein Buch in 14 Teilen gesehen hat. Ob damit der reichen Übersetzungen ist er durch seine eigenen Werke über profane Kaiser Herakleios gemeint ist, bleibt noch offen. Themen bekannt. Unter den von ihm übersetzten Büchern befinden sich zahlreiche Pseudepigraphe. Über seine Tätigkeit als Alchimist 1. - K . Hiraql·· Fatih 3435/1 (I-5^ 9. Jh. H.). 2.-al-Bäb al-mansüb ilä Malik ar-Rüin fi taqwlm an-när al-asfar wa- informiert uns die einschlägige arabische Literatur. Sein Name hiiwa l-kihrlt al-asfar Teheran, Bibi. Asgar Mahdawi 315 (7i”'-72’^, 10. Jh. kommt bereits im Verzeichnis von Hälid b. Yazid vor (s. Islam 18/ H·)· . 1929/294). Gäbir zitiert ihn in seinem K . al-Hagar (ed.Holmyard 20). 3. - Ein Kapitel, das Herakleios zugeschrieben wird, im K. al-Wädih fi Ibn an-Nadim S. 354 führt ihn als Verfasser eines alchimistischen fakk ar-rumüz Paris 5099 (214“), in dem die Theorie der Gleichgewichts­ Buches auf. Nach Angabe von Ibn an-Nadim hat Sergios sein Buch verhältnisse behandelt wird (s. Kraus II, 314). Herakleios als Alchimist wird noch zitiert von ar-Räzi im K. aS-Sawä- einem Quwairi, Bischof von Edessa, gewidmet. R u sk a glaubt darin hid {s. MASB 3/1910/71), von a l -G il d a k i in der Nihäyat at-talab (s. Siggel ein Argument gegen die Echtheit' zu finden mit der Begründung, daß I, 56) und AT-TuGRÄ’i al-asrär (s. eb. II, 80). es damals keine arabischen Bischöfe in Edessa gegeben habe {Titrba Philosophorum S. 272). Kraus (II, 45) erklärte diese Argumentation mit Recht für unrichtig, da es sich dabei um eine arabische Tran­

skription des syrischen Q i y ö r E handelt. Steph an OS von Alexandria

Unklarheiten herrschen noch über die Identifizierung des Autors Steinschneider, Ar. Übers. S. 364 (240); S ta p leton in: MASB 3/1910/ 71; Baumstark 167-169, 172; Sarton I, 424; F ü c k in: Ambix 4/1949- der alchimistischen Schriften in griechischer und arabischer Über­ 1951/123. lieferung, die den Namen von Stephanos tragen. Im griechischen Schrifttum wird Stephanos von Alexandrien mit Stephanos von 1. - Der einzige uns bekannte Titel eines alchimistischen Buches von Athen verwechselt, der im 7. Jahrhundert n. Chr. unter Kaiser Sergios ist das K. al-^Adad, άΆ5 ar-Räzi in seinem K. as-Sawähid zitiert (s. Stapleton, a, a. 0 . S. 72). Herakleios gelebt haben soll. Man nimmt an, daß der Alexandriner 2. - Seine Rolle in der Geschichte der arabischen Alchimie beruht vor allem auf der Übersetzung des Buches der Ursachen, das Apollonius von ^ Inc.: ,,wa-qad sa'alahu tihmduhü Musäs (?) fi s-san‘a: a-hiya turafun Tyana zugeschrieben wird (s. o. S. 77 ff.). hatlratun wa-wu^ühun iattä . . . < io8 ALCHIMIE - CHEMIE STEPHANOS VON ALEXANDRIA log

ZU den im kaiserlichen Palast tätigen Meistern gehörte und philoso­ als historische Persönlichkeit ansieht, sondern ,,fast mit Sicherheit” phische, mathematische und astronomische Bücher verfaßte. Die annimmt, ,,daß der Name Istafan alqadim weiter nichts ist als eine Meinungen über seine Autorschaft an astrologischen und alchimisti­ Erinnerung an Stephanos, den Hofastrologen und Alchimisten des schen Schriften gehen auseinander (s. Usener, De Stephano Kaisers Herakleios . . .” (Ruska, Arabische Alchemisten l, 12; s. Alexandrino, Bonn 1880, S. 9 ff.; Lippmann, Entstehung S. 104). Die auch eb. I, 42, 51; ders.. Tabula Smaragdina S. 48). Man weiß aber Frage der Autorschaft bei den alchimistischen Schriften wird durch nicht einmal, ob dieser überhaupt in Alexandrien gelebt hat. Sehr die arabische Überlieferung noch komplizierter, denn die arabische wahrscheinlich kannten die Araber nur seinen Namen und seine Literatur kennt Bücher von zwei Alchimisten mit Namen Stepha- Bücher. nos. Einer wird schon in der Liste der Alchimisten von HäUd b. Stephanos von Alexandrien wird schon von dem als,,Anonymus” Yazid unter den alten Philosophen angeführt (s. Islam 18/1929/294) bekannten byzantinischen Philosophen (lebte sehr wahrscheinlich und gehört zu denjenigen Alchimisten, deren Bücher Ibn an-Nadim im 7. Jahrhundert n. Chr.) und anscheinend auch von dem Philo­ kannte (S. 353, 354). Der zweite ist ein Mönch ausMösul (Is t a f a n sophen C h r is t ia n u s zitiert^. ar-Rähib), der sehr wahrscheinlich Ende des 9. und Anfang des 10. Stephanus wird, wie bekannt ist, einmal im Corpus von Gäbir Jahrhunderts n. Chr. lebte. Ibn an-Nadim (S. 359) kennt von ihm ein zitiert^. Die Urteile über den Wert seiner Leistungen in der Alchimie K. ar-Rusd, K. al-Bab al-a'-^am, K. al-AdHya wa-l-qaräbin allati lauten im allgemeinen negativ. Einige Hinweise auf die Bedeutung tusta'-malu qabla sinä'-at al-klmiya‘ , K . al-I]}tiyär an-nugümi li-s- von Stephanos unter den Neuplatonikern für die Entwicklung der sinä^a, K. at-TaHiqät, K . al-Auqät wa-l-azmina. Ibn an-Nadim gibt Alchimie verdanken wir Berthelot, P. K r a u s und F. S. T a y lo r . nachdrücklich an, daß er das Überlieferungsrecht vom Verfasser ,,Stephanos gehörte nicht zu den experimentierenden Gelehrten, erhalten hat’^. Ohne zwingenden Grund bringt Ruska mit diesem seine alchemistischen Abhandlungen enthalten keine neuen experi­ Stephanos jenen Mönch gleichen Namens in Verbindung, den Hähd mentellen Ergebnisse” (F. S. Taylor in; Ambix 1/1937-38/119). in einer Abhandlung, die Ruska (im Gegensatz zu Stapleton) für Berthelot hatte schon bemerkt, daß sich die Terminologie des Ste­ unecht hielt, als seinen Lehrer bezeichnet^. Wichtiger in diesem phanos von der Gäbirs unterscheidet {Origines S. 208). ,,Bei Stepha­ Abschnitt ist jedoch die Tatsache, daß Ruska den von Ibn an-Nadim nos ist die Alchemie schon zu einer Philosophie geworden” (Kraus genannten Übersetzer fürHÄLiD B. Yazid, I s t a f a n al-Qadim, nicht II, 34-35, 99). Bei den neuplatonischen Kommentatoren, darunter auch Stephanos, findet sich eine Theorie der Alchimie, deren Prinzi­ 1 „M ä haddatanähu", richtiger wäre: ,,mä haddatanä bihl” oder ,,mä hud- pien denen bei Gäbir ähnlich sind (Kraus II, 37-39; F. S. Taylor, ditnä bihl” , vgl. Fück in: Ambix 4/1949-51/140; Ruskas Übersetzung ,,Buch a. a. O. S. 119). dessen, was wir neu erfunden haben” ist unrichtig. Bei ,,haddata" handelt es sich um einen überlieferungstechnischen Terminus (s. GAS I, 58 ff.). 2 In einer uns erhaltenen Schrift berichtet Hälid b. Yazid: ,,Ich sah, daß Ledere, Hist. Med. arahe I, 1876, S. 64-69; Berthelot, Introduction, s. die Gelehrten in jedem Zeitalter sich um die chemische Kunst bemühten und Index; Steinschneider, Ar. Übers. S. 365 (241); Lippmann, Entstehung S. daß sie sich gegen ihre allgemeine Bekanntgabe sträubten, . . . Ich hatte nun 103-105; Sarton I, 472-473,478; Kind in: Realenz. IIIA , 2,1929, 2404- viele von ihren Büchern gelesen, ihre Aussprüche studiert und miteinander 2405; A. J. Hopkins, Alchemy, Child ofGreek Philosophy, New York 1934, verglichen, aber ich wurde verwirrt und fand den Weg nicht zum Verständnis S. 79-88; FücK in: Ambix 4/1949-51/120. dessen, worauf sie hin wiesen, bis mich dies dazu führte, den M önch Stepha­ nus (...) aufzusuchen, aus Verlangen nach der Kunst und mit dem dringen­ Στεφάνου Άλεξανδρέως οΐκουμενικοϋ φιλοσόφου καΐ διδασκάλου της μεγάλης den Wunsch, sie kennen zu lernen. Ich besuchte ihn also und verbarg vor ihm καΐ ΐερας τέχνης. Hds.: Venedig, Bibi. Dz. Marcianus Gr. 299; hsg. von meine Persönlichkeit und begab mich völlig in seinen Dienst. Als er nun meine I d e l e r in: Physici et medici Graeci minores II, Berolini 1841, S. 199-253; Kenntnisse und mein gutes Verhalten sah, begann er mit einer näheren noch hsg. mit engl. Übersetzung von F. Sherwood T a y l o r , The Alchemi­ Enthüllung und mit klaren Worten, die das Verständnis herbeiführten. Nach­ cal Works of Stephanos of Alexandria in: Ambix 1/1937-38/116-139, 2/ dem er dies getan hatte und mir die Theorien des Erfolges (...) klar waren, 1938-46/38-49 (wo die alten Übersetzungen und z. T . auch Drucke an- verriet ich ihm, daß ich ein Muslim und der Sohn eines Königs sei” (Zu dem arabischen Text s. H. E. S t a p l e t o n and R. F. Azo, An Alchemical Compila­ tion of the Thirteenth Century, A. D. in: MASB 3/1910/86; deutsche Übers. 1 S. Lippmann, Entstehung S. 106. Ruska, Arabische Alchemisten I, lo - ii) . ^ S. Kraus II, 40. HO ALCHIMIE - CHEMIE MARIYÄNUS AR-RÄHIB - QÄRÖN - SIT III

geführt werden). Aus dieser Schrift ist wahrscheinlich der neunte Teil d. Math. 11/1929/28-37; Thorndike, A History of Magic II, 214 ff.; FÜCK auch in der arabischen Übersetzung erhalten: Risälat Istafanus ilä Hiraql in: Ambix 4/1949-51/120. al-malik f l tarklh al-ikslr aS-Samsi wa-l-qamarl, diese Handschrift wurde von Bergsträsser erworben (Umfang 31/3 Seiten, s. R u s k a in: OLZ 28/ 1. - Flmä mallähu r-Rähib bi-htisär "-an tarklh al-ikslr, dieHds. befand 1925/349-351; ders., Tahula Smaragäina S. iii). Das weitere Schicksal sich in einem Sammelband, den Bergsträsser in Beirut erworben hatte, der Handschrift ist z. Z. unbekannt. dessen Schicksal aber zur Zeit unbekannt ist, s. R u s k a in: OLZ 28/1925/ Eine astrologische Schrift in Griechisch wird ihm beigelegt, die aus 349; deutsche Übersetzung von Ruska, Tabula Smaragdina S. 112. islamischer Zeit zu stammen scheint, s. Cat. cod. astr. Graec. II, 1900, S. 2. - Risälat Mariyänus ar-Rähib al-haklm li-l-amirHälid b. Yazid (s .Ibn 181-216. liallikän, Büläq I, 211) Fatih 322^ (8b-i8*>, 12. Jh. H.); vielleicht ein anderes Exemplar in Haidarabad, Äsaf, (s. S t a p l e t o n in: Isis 26/1936/ 130); die Schrift wurde wahrscheinlich von R o b e r t u s C a s t r e n s is ins Latein übersetzt (über die lat. Hss. s. Thorndike, History of Magic II, 218), oft gedruckt, s. Ruska, Arabische Alchemisten I, 31-52. M a r i y ä n u s a r -R ä h ib

Nach der arabischen Überlieferung soll er ein Alexandriner ge­ Qä r On (Korah) wesen sein, später in Syrien H ä l i d b . Y a z id kennengelernt und ihn in der Alchimie unterwiesen haben. Er scheint in der Liste der In denselben Kreisen, in denen Moses als Alchimist gepriesen und Alchimisten von H ä l i d b . Y a z id (entstellt als MardyOs, s. Islam 18/ ihm Schriften beigelegt wurden (s. Lippmann, Entstehung S. 68-70), 1929/294) und von Ibn an-Nadim (als Muyänus, s. Fihrist S. 353) war auch Korah auf Grund seines Geldbesitzes in den Ruf eines aufgeführt zu sein. Hälids Beziehung zu ihm wird von Hälid selbst, Alchimisten geraten. Nach seiner eigenen Angabe hat öäbir in ver­ dem Schüler, in drei Abhandlungen erwähnt, deren Echtheit von schiedenen seiner Bücher über das alchimistische Wissen von Korah modernen Forschern bestritten wird. Allerdings war das arabische gesprochen (s. K. Ustuqus al-uss, ed. H o l m y a r d , S. 86). Alchimi­ Original bis vor kurzem unbekannt, so daß man nach der lateini­ stische Legenden wissen zu berichten, daß er diese Kenntnisse von schen Übersetzung zu urteilen gezwungen war. Die Vermutungen Moses gestohlen habe (eb.). über die Entstehungszeit sind unterschiedlich. R eitzenstein (s . Alcheniistische Lehrschriften und Märchen bei den Arabern, Gießen Maqdisi, al-Bad’ wa-t-ta^rlh II, 209, III, 87; Mas'üdi, Murüg VIII, 177; Ibn an-Nadim 352; Cäyat al-haklm 346 [Picatrix S. 362). - D. B. Ma c - 1923, S. 72-73) hat einige Belegstellen aus der griechischen Literatur DONALD in: EI, IP , 836; Kraus II, 44, n. 6. nachweisen und zeigen können, daß der Verfasser jener Abhand­ lungen über die frühere alchimistische Literatur Bescheid wußte. Risälat Qärün Gh. Beatty 4121 (i58b-i6i, 12. Jh. H.). Er wird zitiert von Ihn A r f a * a r -R a ’ s im SarJi muSkilät Sudür ad- Nach seiner Ansicht war es wohl noch im 8. Jahrhundert n. Chr. dahab (s. Siggel I, 32) und von B a l a m g OS a l -M a g r ib i (s. eb. II, 29). möglich, daß ein ,,arabisch redender Christ in Alexandria das Ver­ hältnis des Marianus und des Hälid gezeichnet” hat. Ö ä b i r spricht in seinem K. ar-Rähib (s. Textes S. 529-530) von der Beziehung δ ϊτ (Seth) Hälids zu Mariyänus. Ein weiterer Schüler von diesem, ,,der Mönch” (a r -R ä h ib ), war ein Lehrer Gäbirs (vgl. Kraus I, 107, II, 42). Es ist Auch der Prophet Sit wurde als Alchimist bezeichnet. Im Ver­ zu hoffen, daß die neugefundenen Schriften von Hälid und das zeichnis der Alchimisten von H ä l i d wird er als erster angeführt (s. arabische Original der Abhandlungen die Frage klären werden. Islam 18/1929/294). Die Sabier identifizierten ihn mit A g a t h o - d a i m o n , dem Lehrer von H e r m e s (Chwolson, Ssäbier II, 496, 498). Wüstenfeld, Die Übersetzungen arabischer Werke in das Lateinische, I b n U m a il , al-Mä' al-waraql in: MASB 12/1933/103. Göttingen 1877, S. 47; Steinschneider, Ar. Übers. S. 363 (239); Lippmann Entstehung S. 358; Ruska, Arabische Alchemisten l, 32-50; ders., Zw« 107 Sahlfa’s im Kommentar von Sa b b ä h a l -H a k Im s . u . S. 118. Bücher De Compositione Alchemicae und ihre Vorreden in: Archiv f. Gesch. 7 Sahlfa’s von Sit (29^-42'^) in einer anonymen Sammlung von 195 TEUKROS 112 ALCHIMIE - CHEMIE 113

sahlfa’s, die von dem Sammler K . al-Wad'· al-akhar al-musär ilaihi bi-l- kalüsä zugeschriebenen Buches zu den griechischen Paranatellonta aktar an-natig al-bahlg al-mu^auhar gena.nnt wurde, Bankipore XXII, 138- von Teukros, die uns z. T. in der Kompilation des R h e t o r io s und in 152, No. 2499 B (29*>-i37,1258 H.). S. noch die anonyme Hds. Gotha 85, einem Exzerpt erhalten sind, dachte Gutschmid an drei Möglich­ 104a (s. Siggel II, 16); Ibn Umail, Mifläh al-kunüz Gotha 1257, 8o'>· (s. eb. keiten; ,.Entweder Ibn Wahsijja hat das echte Buch in der Haupt­ 20). sache übersetzt, nur alle die Einzelheiten, die sich mit seinen sonstigen nabatäischen Fälschungen berühren, absichtlich her­ eingebracht. Oder es gab zu seiner Zeit bloß mehr ein Bilderbuch,

I d r i s nicht einen Text des Teukros, und Ibn Wahsijja machte also auf Grund der Bilder den Versuch, das alte Werk wiederherzustellen. Auch H e n o c h erscheint als Verfasser zumindest einer alchimisti­ Oder drittens das Buch des Ibn Wahsijja steht außer allem Konnex schen Schrift; mit den echten Schriften des Teukros und ist einfach einem berühm­ ten Namen untergeschoben.” Über diese drei Möglichkeiten, an die as-Suhuf al-Idrlslya, bestehend aus 106 sahlfa’s, Teheran, Dänisgäh Gutschmid dachte, äußerte sich F. Boll^ folgendermaßen; Von der 955 (41 ff., s. Kat. IV, 992). ersten Möglichkeit könne nicht mehr die Rede sein, seit man den wirklichen Wortlaut des Tankalüsä-Teukros-Buches kenne. ,,Die zweite wird dadurch widerlegt, daß etwa 50 Jahre vor Ibn Wahsijja T e u k r o s (T a n k a l Os ä ) noch der berühmte A b u M a ' s a r den vollen Text des Teukros, aus dem Persischen übersetzt, in sein Werk aufnahm. Aber auch die In seinem 1856 erschienenen Buch über die Sabier^ hat C h w o l s o n dritte und von Gutschmid bevorzugte Annahme bedarf der Modifi­ auf das im Arabischen erhaltene Buch über die Grade der Sphären kation . . . Aber wir können schon aus dem wenigen, das Chwolson und die Himmelszeichen von Tankalüsä hingewiesen^ und hielt sich mitgeteilt hat, mit hinreichender Sicherheit schließen, daß Ibn Wah­ dabei an die Angabe der Schrift, daß sie von Ibn Wahsiya aus dem sijja eben unseren ersten Teukrostext, nicht bloß den Titel eines Nabatäischen ins Arabische übersetzt worden sei. Auf die Ergebnisse solchen Buches, wirklich gekannt und gelegentlich einmal auch der Untersuchung des Werkes und seine Bedeutung für die Kenntnis Einzelheiten aus jenem Text in seinen orientalischen Teppich einge­ von den Überresten der babylonischen Kultur ist er in seinem einige woben hat.” Jahre später publizierten W erk eingegangen®. E r war überzeugt, daß Für die weitere Klärung der Frage hat Boll ein neues Element es sich bei dem Buch um die Übersetzung eines alten babylonischen herangezogen, indem er sich auf den Vergleich zwischen dem griechi­ Buches eines Mannes namens Tankalüsä handelt und daß es, in schen Buch von Teukros und Abu Ma'sars K . al-Miidhal al-kabir, Nabatäisch verfaßt, später von Abü Bakr Ibn Wahsiya (s . u . S. das gleichzeitig im Original und in griechischen und lateinischen 282) übersetzt wurde. Gegen diese Meinung von Chwolson wandten Übersetzungen erhalten ist, gestützt hat. Nach diesem Vergleich, sich E. R e n a n ^ und A. v. Gutschmid®. Diese beiden Gelehrten den z. T. K. D y r o f f übernahm^, ließ sich feststellen, daß die Aus­ identifizierten den Namen Tankalüsä mit Teukros, dem babyloni­ führungen über die Sphären, die Abü Ma'sar als Sphäre der Perser schen Gelehrten, der wahrscheinlich im ersten Jahrhundert n. Chr. bezeichnet, in der ,,ganzen Anordnung und in neun Zehnteln ihres gelebt und sein Werk Paranatellonta auf Griechisch verfaßt hat. gesamten Inhaltes nichts Anderes als eine wörtliche Wiederholung” Hinsichtlich des Verhältnisses des im Arabischen erhaltenen, Tan- des griechischen Teukrostextes sind®.

^ D. Chwolson, Die Ssabier und der Ssabismus I-II, St. Petersburg 1856. ^ Sphaera, neue griechische Texte und Untersuchungen zur Geschichte der 2 Eb. I, 715-716. Sternbilder von F. B o l l , mit einem Beitrag von Karl D y r o f f , Leipzig 1903, ^ Über die Überreste der altbabylonischen Literatur in arabischen Übersetzun­ S. 427-428. gen, St. Petersburg 1859, S. 130 ff. ^ E b. S. 482-539. ‘ Revue germanique 10/1860/136-166 u. a. Aufsätze. 8 E b. S. 415, 488. ® ZDMG 15/1860/1-110. 114 ALCHIMIE - CHEMIE TEUKROS 113

Nachdem einmal mit Sicherheit festgestellt worden war, daß die Hand von zwei Beispielen auf die Möglichkeit hingewiesen, daß bei betreffenden Teile des Buches von Abü Ma'sar wörtlich auf das der Entstehung des arabischen Textes die Mitwirkung einer ,,naba­ griechische Original, sehr wahrscheinlich durch Vermittlung der täischen” Übersetzung des Teukros-Buches (nicht älter als erste persischen Übersetzung aus der ersten Hälfte des 6. Jahrhunderts n. Hälfte des 6. Jahrhunderts n. Chr.) auf dem Weg über das Mittel­ Chr., zurückgehen, rückt die Frage in den Vordergrund, in welchem persische in Frage kommen könnte^. Verhältnis das in Arabisch erhaltene Tankalüsä-Buch zu dem Buch Zuletzt wird das Buch von R itter in seiner Einführung zum Abü Ma'sar’s und zur mittelpersischen Übersetzung steht. Bell ver­ Picatrix^ erwähnt: ,,Das Buch des Teukros ist wahrscheinlich unter mutete, ,,daß Ibn Wahsijja nur durch seinen arabischen Vorgänger Anöservän im Jahre 542 ins Mittelpersische übersetzt worden.”® Der Abü Ma'sar die Sphäre des Teukros kennengelernt hat . . .” und in Arabisch Tankalüsä lautende Name sei eine Form, ,,die nur in der ,, . . . daß Ibn Wahsijja unseren ersten Teukrostext, aus zweiter Pahlawischrift entstanden sein kann”. Er sagt weiter, daß das oder aus dritter Hand, thatsächlich besessen, ihm den Verfasser­ Buch in arabischer Übersetzung erhalten sei*, und verweist dabei auf namen, die allgemeine Idee (Aufzählung von hier freilich meist rein die beiden Stellen in der GAL von Brockelmann®, wo von den fingierten Paranatellonta), endlich mehrere Einzelheiten entlehnt, Werken und Übersetzungen Ibn Wahsiya’s die Rede ist. Ich bin mir alles Andere dagegen zur Glorifizierung des nabatäischen Kultur­ nicht ganz sicher, ob Ritter - trotz seiner deutlichen Aussage - der volkes entweder durchaus frei erfunden oder auch zum Teil anders­ Meinung ist, daß der arabische Text das von Ibn W a h s iy a aus dem woher entlehnt hat.” ^ Pehlevi übersetzte Teukros-Buch darstellt. Bis dahin hatte man Aus den oben angeführten Betrachtungen wird ersichtlich, daß bis eigentlich die Überzeugung gewonnen, daß das arabische Tankalüsä- dahin für die Frage des Ursprunges des arabischen Tankalüsä- Buch nicht mit der bekannten persischen Übersetzung identisch ist. Buches tatsächlich bewiesen worden war, daß es nicht eine Über­ Wie verhält es sich nun wirklich mit dem arabischen Tankalüsä- setzung des echten Tankalüsä-Buches ist, wie Chwolson annahm, Buch? Bei dieser wie bei allen anderen Fragen der arabischen Lite­ daß es andererseits jedoch nicht ohne Beziehung zu dem griechi­ raturgeschichte sind wir verpflichtet, die historischen Angaben zu schen Teukros-Text ist. Was aber über die Entstehung des arabi­ akzeptieren, so lange ihnen kein logischer Grund widerspricht. schen Textes gesagt wird, daß er nämlich ein Machwerk von Ibn Das griechische Buch des babylonischen Gelehrten (i. Jahrhun­ Wahsiya wäre, ist nichts als reine Vermutung ohne konkrete An­ dert n. Chr.) wurde nach Tabari’s Angabe 80 Jahre vor der Higra, haltspunkte, die einmal von G u t s c h m id und N ö l d e k e über die d. h. im Jahre 542 n. Chr. ins Mittelpersische übersetzt®. Diesen Text Autorschaft von Ibn Wahsiya geäußert worden war und die noch oder wahrscheinlicher die arabische Übersetzung davon benutzte heute wirkt, aber von uns aus den an anderer Stelle (s. u. S. 318 ff.) und zitierte A b u M a 's a r al-Balhi (st. im Alter von über 100 Jahren dargelegten Gründen nicht geteilt wird. 272/886); von Ibn an-Nadim (S. 270, s. noch eb. S. 238) wird der Nach Boll hat sich N a l l in o mit der Frage der Historizität des T itel m it K . al-Mawälid '■ala l-wugüh wa-l-hudüd angegeben. Hin­ arabischen Tankalüsä-Buches befaßt. Mit der uneingeschränkten sichtlich der Beziehungen des griechischen Textes und seiner Frag­ Annahme der Meinungen von Gutschmid, Nöldeke und Boll in die­ mente bei Abü Ma'sar zu dem arabischen Tankalüsä-Buch wurde sem Punkt erschien ihm die Frage hinreichend gelöst, und er maß bewiesen, daß sie nicht identisch sind, daß letzteres viel fremdes ihren Vermutungen über die Entstehung des arabischen Buches die

Bedeutung eines fundierten Argumentes bei^. ^ A. B o r i s s o v , Sur le nom Tankaloüchd in: JA 226/1935/300-305. Der Frage der Entstehung des arabischen Textes hat sich A. 2 Vorwort S. XXXVII-XXXVIII. ä Er verweist auf G u t s c h m i d in; ZDMG 15/1860/87 f.; s. Kleine Schriften B o r iss o v im Jahre 1935, ungeachtet der bis dahin gültigen Antwort, II, 685 f. erneut angenommen. Auf Grund philologischer Merkmale hat er an ‘ Verweise auf: A. B o r i s s o v in: JA 226/1935/302; C. A. N a l l i n o , Tracce . . . (a. a. O.). ^ Sphaera S. 429-430. ^ GAL S I, 363 und 430-431 (an dieser Stelle führt Brock, keine Hds. an, ^ 'Ilm al-falak, Roma 1911, S. 196-211; s. auch sein Artikel, Tracce di opere sondern in G I^, 242, I“, 280). grechegiunteagUArabipertrafilapehlevica in: Festschr. Browne 1922, S. 356 ff. “ S. Gutschmid in: ZDMG 15/1860/88. ii6 ALCHIMIE - CHEMIE ÄSAF B. BARAHYÄ’ B. ISmO’IL - BIYÜN AL-BARAHMI II7

Material enthält, während ersteres mit dem griechischen Original ÄSAF B. B a RAHYÄ’ B. I smO’IL über das Persische Gemeinsamkeiten auf weist. Es stehtdem folglich nichts im Wege, das arabische Tankalüsä-Buch Seinen Namen nennt Ibn an-Nadim S. 309, Z. 19 unter den Sekre­ im Rahmen der arabischen Übersetzungen von Pseudepigrapha zu tären in der Zeit von Salomon, dessen Neffe er gewesen sein soll. verwerten. Wahrscheinlich hat ein Syrer, der in der ,,chaldäischen” Weder Ibn an-Nadim noch die frühen Alchimisten erwähnen ein alchimistisches Buch von ihm. Tradition stand, in der persischen Übersetzung die Grundlage für seine Fälschung gefunden. Das ist vielleicht im 6. oder 7. Jahrhun­ dert n. Chr. geschehen. Als seine Autoritäten gibt er zwei Namen an; S. noch Gähiz, Hayawän VI, 232; ders., TarbV 80 (dazu Anm. von Ch. P ella t s. 5). - A. J. Wensinck in: EI I^, 686. Arsatuyubus (wahrscheinlich ein pseudoaristotelisches Buch) und Barhamäniya al-Husrawäni (vielleicht ein Perser oder ein bei den 1.-D as ihm zugeschriebene Kasf al-asrär (min Maqälät Äsaf b. Ba- Persern bekannter Inder) Sehr wahrscheinlich haben weder der rahyä') Aligarh, Un. Libr., Subhän. 040/1 (s. Kat. S. 77). 2.-K. Yanbü'.al-hikma gehört zu den Quellen des K. al-Muhtär ft kaSf Übersetzer I b n W a h s i y a noch ein anderer arabischer Gelehrter an al-asrär von ‘Abdarrahmän b. ‘Umar a l -Ö a u b a r I (st. in der ersten Hälfte eine Beziehung des echten zu dem gefälschten Teukrosbuch gedacht. des 7./13. Jahrh.s, s. Brock. S I, 910) Berlin 5563, i^ (s. Siggel 1, 121,122), Auch den Verfassern alchimistischer Schriften scheint Teukros in vgl. den anon. Kodex Gotha 85, i02=^ (s. Siggel II, 16). der Form Tankalüsä als Autorität gegolten zu haben. Die ihm zuge­ schriebene Schrift war aber den früheren arabischen Alchimisten anscheinend nicht bekannt. B i y On a l -B a r a h m i

Über einen indischen Alchimisten dieses Namens ist uns nichts A. VON G u t s c h m id , Die Nabatäische Landwirthschafl und ihre Geschwi­ Genaues bekannt. In der ihm zugeschriebenen Schrift wird erwähnt, ster m \7Ä M .Q t 15/1860/82-89; Steinschneider, Ar. Übers. S. 352 (22δ)-354 daß er Jerusalem besuchte und daß ihm dort Gelehrte Fragen stell­ (230); Nallino, al-falak S. 205; A. W a r b u r g , Italienische Kunst und ten; über die Zeit, in der dieser Besuch stattgefunden haben soll, internationale Astrologie im Palazzo Schifanoja zu Ferrara in: Gesammelte Schriften II, Berlin, Leipzig 1932, S. 459-481; Brock. G P, 220, S I, 363, wird nichts gesagt. Der Kommentator a l -G i l d a k i zählt ihn zu den 430-431; 0 . N e u g e b a u e r , Variants to the Greek Translation of Abü alten Philosophen und glaubt, daß er zu den Gelehrten der Turha Ma^shar’s Version of the Paranatellonta ofVarähamihira and Teukros in: Philosophorum gehört. Sehr wahrscheinlich identifiziert al-Gildaki Bull. Acc. R. Belgique, cl. lettres, 6. s^r. 43/1957/133-140. B i y On irrtümlich mit dem in arabischen Texten in verschiedenen 1.-K.fl Siiwar dara^ al-falak Leiden, Or. 891/2 (28*’-69‘‘, s. CCO 1047; Entstellungen vorkommenden N i y ö n (vielleicht war der Name in Voorh. 366), Petersburg 191 (3'‘-I5^ 17^^44“, vor dem 11. Jh. H., s. der Vorlage von al-Gildaki Biyün, aber gemeint ist wahrscheinlich Rosen S. 121), Florenz, Laurenziana 312 (s. Steinschneider), Tunis, Ah­ entw eder L e o n oder Z e n o n , s. o . S. 66). Es ist nämlich keine mad. 6260 (ca. 40 ff., II. Jh. H.); pers. Übers. Meähed, Bibi. ‘Abdalmagid Übereinstimmung zwischen der Schrift von Biyün und den betref­ Maulawi 551/2 (s. Nasrlya V, 84). fenden Stellen der beiden Tiir&a-Texte festzustellen’·. Y a h y ä b . A b i 2. - Risäla f i l-Kimiyä^ Teheran, Bibi. Asgar Mahdawi, mag;. 261 (20 ff., im Sammelband, 1266 H.) wird auch zitiert in der anonymen Abhand­ B a k r a l -B a r m a k i (2. Jahrhundert H., s. u. S. 271) zitiert ihn in lung Gotha 85, 103S' (s. Siggel II, 16); persische Übersetzung Teheran, seinem Siräg a?-zulma. Bibi. Asgar Mahdawi 343 (3*1-11^). 3. - Ein Buch über Talismane Teheran, Maglis V, 385, No. 1891 (S. 286- R. al-Haklm f i Hlm as-san'a Nur. Osm. 3634/11 (88'’-92^ 10. Jh. H.), 333, 1082 H.). Sehr wahrscheinlich benutzte F a h r a d d in a r -R ä z i dieses Carullah 2065/15 (I9o'>-I92^ 10. Jh. H.), 2082/4 (36'^-40», i2. Jh. H), Buch in seinen al-Matälib al-'-äliya, s. eb., Maglis V, 27. Laleh 1687/3, Haci Mahm. 6225/2, Vehbi 2273/10, Ch. Beatty 3231/8 (ff.

al-öildakl sagt: ,,Biyün al-Barahmi hiiwa ra^ulun min hukamä' al-Hind 1 S. Boll, Sphaera S. 429. wa-qad dakarahü ?ähib mu^haf al-§amä'a ArSaläwüs al-FUagüri wa-naqala 2 In der Bearbeitung eines gewissen Husain b. 'Ali al-Kääifl. kalämahü.fi ^-sinä'a . . .” [as-Sirr al-ma^ün, Nur. Osm. 3633, 215“·).

9 Sezgln, Gesch. Ar. Sehr. IV i i 8 ALCHIMIE - CHEMIE t u m t u m AL-HINDi - AL-ISRÄ’lLi 119

170-178, 907 H.), Kairo, Tal'at, mag. 223, Teheran, Bibi. Asgar Mahdawi, Namen ein Inder gemeint ist. Die Angaben der arabischen Quellen mag. 276 (2 ff., Sammelhandschrift), eb., mag. 342 (i2'’-i8®, 12. Jh. H.), oder Bemerkungen in den Tumtum zugeschriebenen Schriften geben Teheran, Maglis 734/3 (s. Kat. II, 466), Teheran, Dänisgäh 941 (43»-44», auch keine Anhaltspunkte für seine Lebenszeit. Nach einer Bemer­ s. Kat. IV, 973); Jith. 1279, S. 31-38. Kmt. von Aidamur b. ‘Ali a l - G i l d a k i udT. as-Sirr al-masün Carullah 1561 (ff. 79-91), 2066/8 (ff. 157- kung soll er ein Zeitgenosse des Propheten gewesen sein, nach einer 187), 2063/5 (ff- 106-135), 2082/5 (46»'-87'’, 12. Jh. H.), Nur. Osm. 3633/ anderen soll er seine Schrift im Jahre 125/743 verfaßt haben. Die uns 14, Teheran, Malik3098 (49 ff., 11. Jh. H.), Teheran, Maglis 721/1 (s. Kat. bekannte älteste arabische Erwähnung von Tumtum geht auf Ibn 11,458). Umail (Ende des 3.jg., Anfang des 4./10. Jahrhunderts) zurück, der , Uber die Zitate bei den Alchimisten s. Siggel III, 45. auf seine Beschreibung der Destillierart hinweist (s. al-Mä^ al- waraqi in: MASB 12/1933/96). Die Übersetzungszeit der Tumtum zugeschriebenen Schriften ins Arabische ist zur Zeit gleichfalls unbe­ S a b b ä h B. H a n n ä a l -H a k im kannt. Sein Name scheint aber ziemlich früh in hellenisierten Krei­ Es ist z. Z. noch offen, ob es sich hierbei um einen (vielleicht sen mit Geometrie, Astrologie, Magie und Alchimie in Beziehung syrischen) Verfasser dieses Namens oder lediglich um ein Pseudo­ gebracht worden zu sein. nym handelt. Wie aus einer der Schriften hervorgeht, hat er vor Ibn Haldün, Muqaddima, s. Transl. von R o sen th al III, 156. - Chwol- öäbir b. Haiyän gelebt und soll ein außergewöhnlich hohes Alter son, Ssabier 1, 712-713; A. Hauber, Tomtom {Timtim) = Δάνδαμις — (sicher mit einer gewissen Übertreibung) erreicht haben. Er beruft Dindymus'i in: ZDMG 63/1909/457-472; I. Goldziher, al-Hindi sich vor allem auf S e t h , H e r m e s , Ä r a s , L a n Od ä t is (s. o. S. 94). in: OLZ 13/1910/59-61; K a e r s t in: Realenz. IV,2,1901, 2099; Carra de Vaux in: P. T a n n e r y , Memoires scientifiques, Toulouse-Paris 1920, IV, τ .-al-Kitäh al-öämi^ U-mi'at wa-sab'· sahäHf f l Hlm as-san'alsi. Un. 302 f.; P l e s s n e r zu Pica/nA; 62, n. 4. Bibi. A. 6093/1 (i'^-I76*’, 8. Jh. H.); v^ \. Fihr. maht. III,iv, 62; udT. 1. - K . f i Ma^rifat daragät al-falak wa-suwarihä wa-ialäsimihä Paris 2595 Suhuf Sit istahraga ma'-äniyahä al-Haklm Sabbäh Teheran, Malik 3295 (ff. 59-88, 1041 H., s. Vajda 428; Hauber, a. a. 0 . S. 464). (loi ff., 12. Jh. H.). 2 ,,-K . fih i l-Bahürät wa-hawätim al-kawäkib as-sab'a wa-kaiflyat al- •z.-ar-Risäla, über al-kimiyä\ Nur. Osm. 3635/3 (34“'-37^ 12. Jh. H.). muhätaba . . . Leiden, Or. 1235/2 (7“-38*>·, s. Voorh. 164; CCO 1166; Hau­ 3. -K .flh i Abwäh min al-küäb al-wad'· al-ahlr al-barbawlfi '■Um as-san^a ber, a. a. 0 . S. 464). '■an al-Hakim Afyäwus wa-l-Haklm Sabbäh ma‘a sürat al-basar . . . s. o. S. Z .-K .. fih i Hawäss al-burü^ Kairo V^, 352, ‘ilmal-hurüf 71 (60 ff., 11. ^7· Jh. H., unvollst.), s. Hauber, a. a. 0 . S. 465-466. ^.-Nusha fi Teheran, Bibi. Asgar Mahdawi 336/3 (ι66“·-ι69'^, 4.-Kmt. zu seiner Zä^iraga von einem Unbekannten Kairo, Tal'at, 12. Jh. H.). mag. 604 (65a-72^ 12. Jh. H.). S--K. f i Tadbir al-ha§ar Beirut, Bibi. St. Joseph 258 (ff. 3i~54> s. 5. -Mugarradät Tumtum, über Geometrie, Bibi, des ungarischen Natio­ Cheikho in: MFO 7/1914-21/394). . nalmuseums, s. Goldziher in: OLZ 13/1910/59-61. 6.-K. al-Bawäriq Petersburg, 0r. Inst. 70 (ff. 137-142, 1094 H., s. 6. - Ein astrologisches Buch Teheran, Maglis 618/2 (45 ff., 11. Jh. H., Rosen No. 203). mit Miniaturen, s. Kat. II, 370). Hinweise auf die Tumtum zugeschriebenen Schriften Paris 2850, Berlin 4201, 4258; s. Hauber, a. a. 0 . S. 460-463. T u m t u m a l -H in d i (Timtim, Tamtam = Δάνδαμις? = Dindymus) AL-ISRÄ’iLi ' Weder ist die Identifizierung des arabischen Namens mit dem bei Eine alchimistische 2?w äk von einem Mann namens a l -I s r ä ’ il i den griechischen Schriftstellern vorkommenden Δάνδαμις sicher, wird von a l -G i l d a k i in seinem K . Durrat al-gauwäs (s. Siggel I, 80) noch kann die Frage als geklärt gelten, ob überhaupt mit diesem zitiert. Wahrscheinlich handelt es sich dabei um einen Traktat, der

In c.: ,,Qäla l-hakim Sabbäh'. IHamyä bunaiya anna auwal m äya^aru laka im anonymen Kodex von al-Asadi (S. 13-14) unter dem noch nicht bäriqat as-sinin f i sä'at tarkibihi ...” identifizierten S u s a n b . M iq r ä t a l -I s r ä ^i l i angeführt wird. HALID B. YAZID 121

anderer Historiker Angabe, daß Hälid 704 starb, zu zweifeln” und man wisse ,,auch nichts von einem langjährigen Aufenthalt Chälids in Damaskus”^. Wir haben bereits oben auf die Unsicherheit der Quellen über das Todesjahr Hälids und die Zeit seines Aufenthaltes III. ARABISCHE ALCHIMISTEN UND CHEMIKER in Damaskus hingewiesen. Nach seiner eigenen Angabe widmete sich Hälid den wissenschaft­ (bis ca. 430. H.) lichen Studien, besonders dem der Alchimie, nachdem das Kalifat

H ä l id b . Y azid ihm entgangen war“. Die Nachrichten - aus sehr frühen Quellen - über seine Beschäftigung mit der Alchimie und seine Aufforderung Der umaiyadische Prinz Hälid b. Yazid b. Mu'äwiya wird in an Gelehrte, griechische Bücher ins Arabische zu übersetzen, werden unseren arabischen Quellen als erster echter Araber genannt, der in modernen Untersuchungen öfters angezweifelt. Die älteste Er­ sich auf verschiedenen Gebieten der Naturwissenschaften, besonders wähnung von Hähds Beschäftigung mit Alchimie - von Gäbir b. der Alchimie, betätigte. Sein Geburtsjahr ist nicht bekannt. Nach Haiyän’s Verweis darauf in seinem K . Sirr al-asrär abgesehen® - der Überlieferung sind er und sein Bruder Mu'äwiya beim Tod des verdanken wir al-Gähiz: „Hälid b. Yazid b. Mu'äwiya war ein Vaters im Jahre 63/683 zu jung gewesen, um der Schwierigkeiten der Prediger und Dichter. Er war beredt, klug, einsichtig und zeigte eine Regierung Herr werden zu können^. Die Angaben über den Verlauf sehr feine Bildung. Er ist der erste, für den die Bücher der Astrologie des Lebens von Hälid sind spärlich. Aus einer Nachricht des Histori­ (vielleicht auch Astronomie), Medizin und Alchimie übersetzt wur­ kers a l -M a d ä ’ in i über ein Gespräch zwischen Hälid und Muham­ den.” ^ In chronologischer Reihenfolge ist al-B aläduri (st; 279/892) mad, dem Sohn des Eroberers von Ägypten, 'Amr b. al-‘Äs, erfahren der nächste, der die Beschäftigung Hälids mit der Alchimie er­ wir, daß ersterer in Damaskus wohnte'^. Die Biographen kannten wähnt®. Auch das ungünstig lautende Urteil in den Agäni‘^; daß anscheinend kein bestimmtes Datum für sein Todesjahr. Einige Hälid sein Leben mit der Alchimie vergeudet und seine persönliche schweigen völlig darüber, nach anderen soll er 84 H. oder 90 H. Würde beeinträchtigt habe, liefert uns ein weiteres altes Zeugnis, da gestorben sein®. Auf Grund der Angabe einer Handschrift, wonach es über den Historiker al-Madä’ini auf einen Zeitgenossen von Hälid dieser sein K.fi s-San'a as-Sartfa wa-^awässihä im Jahre 101/719 zu zurückgeht''. Der Historiker a l-M a s‘Odi (st. 345/956), der der Alchi­ Damaskus im Haus von Hälid b. Maslama b. Zaid geschrieben hat^, mie und den Alchimisten in seinem verloren gegangenen größeren hat Stapleton für das Todesjahr einen terminus a quo feststellen historischen Werk udT. AJibär az-zamän ein besonderes Kapitel ge­ können. Bei einer anderen Entdeckung hat Stapleton für die Rich­ widmet hat, spricht in seinen Murüg ad-dahab von Hälids Beschäfti­ tigkeit dieses Datums eine Bestätigung gewonnen in der Angabe, gung mit Alchimie und führt drei Verse aus einem alchimistischen daß Hälid seinem Vetter Yazid b. ‘Abdalmalik im Jahr 102/720 ein Lehrgedicht von ihm an®. a l- B ir ö n i (st. 440/1048) bezeichnet ihn alchimistisches Lehrgedicht gewidmet Hat®. Die Bedeutung des Da­ als den ersten islamischen Philosophen. Sein Wissen soll - nach al- tums in der Handschrift hat Stapleton selbst am Anfang nicht Birüni - von Daniel herrühren®. Konkretere Mitteilungen über die richtig einschätzen können, da er wegen eines angeblichen Anachro- alchimistischen Leistungen Hälids und seine Rolle bei den ersten riisrnüs (s. u. S. 124) jene Schrift für eine Fälschung halten mußte. Später machte es sich R u ska wohl zu leicht, als er jene Angabe als Arabische Alchemisten 1, Zeichen für die Fälschung der H ä l id zugeschriebenen Schrift erklär­ 2 S. Ibn an-NadIm.354.. te. Er sagte, daß man keinen Anlaß hätte, ,,an Ibn Challikäns und 3 Vgl. Kraus I, 137. ·* Baj/äw 1, 328; vgl. Ibn an-Nadlm 354. 1 S. u. a. G. W e i l , Geschichte der Chalifen I, S. 299-490; R u s k a , Arabische ^ Ansäb al-aSräf lY , 65. Alchemisten I, 6—7. » XVII, 88; 862. 2 S. Agäni X VJi, 88; 862. ’ S. o. S. 5. 3 S. Ibn Hagar, ΓαΜ ίδ III, 128. ^ Murü§ ad-dahab Y l l l , ij6 . ^ MASB 3/1910/61. = S. Isis 26/1936/128. ° Chronologie 302; R u s k a , Arabische Alchemisten II, 31. 122 ALCHIMIE - CHEMIE HALID B. YAZiD 123

Übersetzungen verdanken wir Ibn an-Nadim, der Lehrgedichte von R u s k a , der Ibn Hallikäns Angabe über diese drei Abhandlungen ihm auf 500 Blättern und ferner das K . al-Harärät, K . as-Sahifa al- kannte, glaubte, daß die arabische Darstellung kaum mehr als die kabir, K . as-Sahifa as-sagtr und das alchimistische Testament an Grundlage für die lateinische Schrift gewesen sein könnte^. Vor seinen Sohn gesehen hat^. An anderer Stelle berichtet uns Ibn an- R uska hat sich R eitzenstein am intensivsten mit den drei Abhand­ Nadim^, daß Hälid eine Anzahl von griechischen Gelehrten,· die in lungen befaßt. Er konnte feststellen, daß einige Bestandteile daraus Ägypten wohnten, aufforderte, alchimistische Bücher aus dem Grie­ in der griechischen Literatur nachzuweisen sind und sagte: ,.Hof­ chischen und Koptischen ins Arabische zu übersetzen. Den Namen fähig hat ... die alchimistische Wissenschaft . . . der Philosoph eines jener Übersetzer gibt Ibn an-Nadim^ mit I s t a f a n al-Qadim Stephanos gemacht, indem er sie mit dem inzwischen neuplatonisch an. Dieser scheint mit jenem anderen Istafan identisch zu sein, den ausgestalteten christlichen Mystizimus verband und das Interesse Ibn an-Nadim* sonst als Alchimisten anführt, der zu den Lehrern des gewaltigen Kriegsfürsten Herakleios für sie gewann. Als eng mit von Hälid gehört und den Hälid in einer Schrift Istafan ar-Rähib der Gottesverehrung verbundene Weisheit tritt sie endlich - wieder nennt®. Zu Unrecht bringt Ruska diesen Stephanos einerseits mit in Alexandrien - zuerst den arabischen Großen entgegen. Im Geiste dem berühmten byzantinischen Gelehrten gleichen Namens (s. o. S. wie in der literarischen Form setzt die früheste arabische Literatur 107) und andererseits mit einem ebenfalls gleichnamigen Gelehrten die byzantinische auf diesem Gebiete einfach fort, ja der erste Ara­ aus dem 3./4. Jahrhundert H. in Verbindung und findet dann in ber, der sie aufnimmt, ahmt offenbar das Vorbild des Kaisers Hera­ dieser seiner Konstruktion allerdings zu Recht einen Anachro­ kleios nach . . . Selbst die Einführung des Lehrgedichtes in die Al­ nismus®. · chemiefand er bei den Byzantinern schon vorgebildet. . . Als seinen Als einen weiteren Lehrer nennt Hälid einen gewissen M a r ia n u s , Lehrer hat offenbar er (Hälid) selbst einen Eremiten Marianus be­ der aus Rom nach Alexandrien gekommen sei, dort bei einem Mann zeichnet . . . Eine Fälschung des Lateiners kann es nicht sein;. . . die namens Azfar (so die latinisierte Form, sehr wahrscheinlich identisch beste Erklärung bietet die byzantinische alchemistische Literatur, mit Stephan) gelernt und in der Umgebung von Jerusalem Hälid aus der . . . ein Dialog zwischen Herakleios und Stephanos angeführt getroffen habe. In drei Sendschreiben spricht letzterer von seinen wird. Man kannte das Verhältnis der beiden Männer zueinander und Beziehungen zu Marianus und wie er alchimistische Kenntnisse bei führte sie darum als Lehrer und Schüler ein. Nach diesem Vorbild ihm erwarb. Man neigte dazu, diese von Ibn Hallikän erwähnten hat nach dem Tode des Chälid, aber wohl noch im 8. Jahrhundert ein Briefe, die bis vor kurzem nur in Latein erhalten schienen, als arabisch redender Christ in Alexandria das Verhältnis des Marianus lateinische Fälschungen zu betrachten, obwohl die Schriften nach und des Chälid gezeichnet .. .”^ ihrer Angabe Übersetzungen von R o b e r t u s C a s t r e n s is waren. R u sk a , der schon 1923 über die Abfassungszeit der Marianus- Briefe zu einem von R eitzenstein stark abweichenden Ergebnis 1 Ibn an-Nadim 354. gelangte®, indem er sie als eine viel spätere lateinische Fälschung 2 Eb. S. 242. betrachtete, war von vornherein bereit, die Angaben über die alchi­ ä Eb. S. 244. ‘ Eb. S. 354. mistische bzw. naturwissenschaftliche Tätigkeit Hälids für legendär ® „Danach erzählt Chälid: ,Ich sah, . . . daß sie sich gegen ihre allgemeine zu halten. Während seiner Untersuchung über Hälid stand Ruska Bekanntgabe sträubten . . . Ich hatte nun viele von ihren Büchern gelesen, aber keine vollständige arabische Schrift von ihm zur Verfügung. ihre Aussprüche studiert und miteinander verglichen, aber ich wurde verwirrt und fand den Weg nicht zum Verständnis dessen, worauf sie hinwiesen, bis Sein Material bestand aus den drei von al-Ma s 'Odi zitierten Versen mich dies dazu führte, den Mönch Stephanus (...) aufzusuchen, aus Ver­ und einigen Zeilen, die Stapleton bei der Beschreibung der beiden langen nach der Kunst und mit dem dringenden Wunsch, sie kennen zu lernen. Ich besuchte ihn also und verbarg vor ihm meine Persönlichkeit und begab mich völlig in seinen Dienst. Als er meine Kenntnisse und mein gutes 1 A. a. O. S. 31. - Verhalten sah, begann er mit einer näheren Enthüllung und mit klaren “ R . R eitzenstein , Alchemistische Lehrsohriften und Märchen hei den Ara­ Worten, die das Verständnis herbeiführten’ . . .” (S t a p l e t o n in; M ASB 3/ bern, Gießen 1923, S. 66 ff.; s. R u s k a , a. a. O. S. 33. 1910/86; Ruska, Arabische Alchemisten I, 10.) ® Seine Besprechung der Arbeit von R eitzenstein in: OLZ 26/1923/Sp. “ S. a, a. O. S. 10, 42. 506. ' , ' ■; ■ 124 ALCHIMIE - CHEMIE HÄLID B. YAZiD 125

in RämpOr entdeckten Hälid-Schriften angeführt hat. Stapleton arabische Alchimie durchgeführt hatte, Sarton in einem Brief mit­ selbst glaubte damals, daß eine der beiden Abhandlungen Hälids teilte. Er weicht in seinen Urteilen völlig von Ruskas Thesen ab und apokryph wäre, da Hälid darin angibt, einen Talha b. ‘Ubaidalläh sieht keine Veranlassung dafür, die Angaben in den arabischen Quel­ mit einem Heilmittel behandelt zu haben. Stapleton identifiziert ihn len anzuzweifeln’·. In seinen weiteren Untersuchungen hat Stapleton mit dem gleichnamigen Kriegshelden, der, noch bevor Hälid geboren neue Argumente zur Stützung seiner Ansicht gefunden (s. o. S. 18). war, in der sog. Kamelschlacht 656 fieP. Die zweite Abhandlung Außerhalb des Kreises der Fachleute der arabischen Alchimie hat hielt Stapleton jedoch für echt^ die Beschäftigung Hälids mit diesem Wissensgebiet neue Verteidiger Bei der Annahme der Unechtheit dieser Schrift Hälids stützt gefunden (s.o. S. 23). Die Fachleute selbst aber scheinen zum Ruska sich vor allem auf den von Stapleton angenommenen Ana­ großen Teil der Meinung von Ruska treu geblieben zu sein. Eines chronismus und auf die Angabe der Handschrift selbst, daß das steht fest, daß nämlich die uns erhaltenen zahlreichen Schriften von Original von Hälid im Jahre 101/719 in Damaskus im Haus von Hälid von keinem anderen Gelehrten als Stapleton und auch von Hälid b. Maslama b. Zaid verfaßt worden sei. Ferner beruft sich diesem nur z. T. untersucht worden sind. Ruska auf Grund der Exzerpte von Stapleton auf den Gebrauch des Unsere Quellen geben die Namen der für Hälid übersetzten Bü­ Ausdruckes ,,nuMdir” in der Schrift. Nach Ruskas Ansicht soll der cher nicht an. Drei der in Handschriften erhaltenen Übersetzungen Salmiak, der in der griechischen Alchimie unbekannt war, infolge­ enthalten Angaben, daß sie auf Hälids Veranlassung vorgenommen dessen auch Hälid um 700 n. Chr. nicht bekannt gewesen sein. wurden: die drei Schriften, die K ra te s, A pollonius von Tyana und Den beiden letztgenannten Argumenten Ruskas gegen die Echt­ MiHRÄRis zugeschrieben werden (s. o. S. 25). heit der Schrift von Hälid läßt sich folgendes entgegenhalten; Stapleton selbst hat an anderer Stelle nachweisen können, daß Hälid Ibn Habib, Muhabhar 59, 67, 445; Öähiz, Hayawän I, 76; Buhäri, noch 102/720 am Leben war und somit die Angabe über seine Tätig­ Ta^Hh 11,1, 166; Ibn Qutaiba, '■Uyün al-ahhär 1, 199; ders., Ma^ärif 113, keit im Jahre 101/719 keinen Anachronismus enthält. Zweitens ist 178,179,180, 231; Tabari II, 377,378,469, 487, s. noch Index S. 165; Ibn Ruskas Annahme, daß der Salmiak in der Zeit von Hälid oder vorher ‘Abdrabbih, '■Iqd II, 151, 252, 268, IV, 46, 394-398, 434, V, 122; TaMlh Ibn '■Asäkir V, 116; Yäqüt, Irsäd X P , 35-42; Ibn Haldün, Muqaddima, noch nicht bekannt war, nicht mehr haltbar. Zu Stapletons Identifi­ Transl. III, 229, 230. - Leclerc I, 61 ff.; A. v. Kramer, Kulturgeschichte II, zierung des Talha b. ‘Ubaidalläh wäre zu bemerken, daß in der 409; Berthelot, Chimie I, 246, III, 29-30; Wüstenfeld, /iVxfe No. 17; Schrift von einem Zeitgenossen die Rede ist. Es muß zu Lebzeiten Steinschneider, Hebr. Übers. S. 852-853; W ied em a n n , Beiträge II, 6 c) von Hälid mehr als ein Namensvetter jenes in der Kamelschlacht Anschauungen der Araber über die MetaUverwandlung und die Bedeutung gefallenen Talha b. ‘Ubaidalläh gelebt haben. I bn H aö ar nennt des Wortes A l K lm ljä in: SPMSE 36/1904/346; Lippmann, Entstehung S. 357-358; Sarton I, 495; Brock. S I, 106; Sa'id DIwaöI, al-Amir Hälid b. deren zwei®. Es könnte sich auch um eine Verschreibung von Ibn Damaskus 1953; Zirikli II, 342-343; Kahhäla IV, 98. Talha b. ‘Ubaidalläh^ oder Talha b. ‘Abdalläh® handeln. Es muß in diesem Zusammenhang besonders hervorgehoben wer­ I. - Dlwän an-nugüm wa-firdaus al-hikma, Sammlung der alchimisti­ den, daß Stäpleton nach seiner Rückkehr nach England die Ergeb­ schen Gedichte und Abhandlungen IJälids, zusammengestellt von einem späteren Bearbeiter, der ihr auch den Titel gab. Hss.: Köprülü 924 (960., nisse seiner langjährigen Untersuchungen, die er in Indien über die 10. Jh. H.), Teheran, Däniägäh VI, 2324, No. 1205 (ff. 71-155, 846 H.), Teheran, Malik 1545 (59 ff., 7. Jh. H.), eb. 3187 (ein Teil daraus, S. 153- 1 M ASB 3/1910/60. 156, 1303 H.), Bagdad, Privatbesitz von Karmali, Foto, Kairo, Dar 52 § 2 A. a. O. S. 61. (119 ff., 1216 H., s. Suppl. I, 330), Beirut, Bibi. St. Joseph 255 (121 ff., 9. ä Talha b. ‘Ubaidalläh b. Kuraiz und Talha b, ‘Ubaidalläh al-‘Uqaili (s. Jh. H., der Anfang fehlt), unter dem Titel Ihtiyärät Hälid Laleli 1613/2 TahdibY,22). (99b-i73a, 851 H.), Käzimiya, Bibi. H. ‘A. Mahfüz 251 (s. RIMA 6/44) = * Ein Sohn des berühmten Talha wurde damals allgemein ,,Ibn Talha b. ? Yale, L. 134 (73 ff., 13. Jh. H.,s. Nemoy 321). Ein Teil des Textes Fatih ‘Ubaidalläh” genannt (s. Ibn Sa‘d VIIIi, 99, Z. 6, er ist vielleicht mit Müsä b. Talha b. ‘Ubaidalläh identisch, der 103/721 starb, s. Ibn Hagar, a. a. O. X, 3227/8 (77^’-8I^ 12. Jh. H.), Rämpür, kimiyä’ 16 (ff. 12-17, 9. Jh. H., s. 350-35Ϊ· “ Z. B. Talha b. ‘Abdalläh b. ‘Auf, st. 99/717, s. eb. V, 19. 126 ALCHIMIE - CHEMIE AL-AZDi - HARBI AL-HIMYARI - AR-RÄHIB 127

Sta ple to n in: MASB 3/1910/61-62, 86), der gleiche Text Teheran, Bibi. sehe, persische, ägyptische, jüdische und byzantinische Alchimisten Asgar Mahdawi 725 1293 H.), eb. 280 (4 ff., 12. Jh. H.). Die Liste zitiert. der von Hälid b. Yazid genannten Alchimisten, die in Kairo in einem Auszug aus der Schrift erhalten ist, wurde hsg. von R u sk a , Ein dem Chälid ihn Jaztd zugeschriebenes Verzeichnis der Propheten, Philosophen St a p l e t o n in: Ambix 5/1953-56/7-8. .wid Frauen, die sich mit Alchemie befaßten in : Islam 18/1929/293-299. 2. - Eine Abhandlung Kairo V^, 358, kimiyä’ 60 (i43»-i45b, 13. Jh. H.). τ.-Κ. αί-ΓΜδά Haidarabad, Ä,saf. (s. Stapleton, a. a. O.), Haidarabad, 3. - Risäla f i s-San^a as-sarifa wa-hawässihä Rämpür, kimiyä’ 16 (ff. 7- Salar öank, tibb 102 (5ib-82a, 11. Jh. H.). 12, 9. Jh. H.), Teheran, Bibi. Asgar Mahdawi 725/2 (I8=^-37^ 1293 H.). 2.-K. at-Tahaiyud Haidarabad, Salar öank, tibb 102 (82“>--84» ii. Jh. 4. - al-Qasä'id fi l-klmiyä' Vehbi 2254 (I6=^-2I^ 10. Jh. H.). H.). 5 .-E in e alchimistische Qasida Vehbi 2254/8 10. Jh. H.). 3. - K. al-Hulül Haidarabad, Salar Cank, tibb 102 (84i>'-89'‘, 11. Jh. H.). 6.-Manzüma fi l-klmiya“ Paris 6281 (1^-19^ s. Vajda 453). /[.-K. at-Tahglr Haidarabad, Salar Gank, tibb 102 11. Jh. ,7. - Seine Waslya an seinen Sohn, Teheran, Milli 1616 (7 ff., 1094 H.), H.). Kairo, früher im Besitz von al-Hängi (s. Kraus I, 182). S.-al-Qaul al-mufid fi s-san‘a al-ilähiya Kairo, Un. Bibi. 26189 (in einem Sammelband). 9 .-E in e alchimistische Qasida Carullah 1641 (2I6^-2I7^ 8. Jh. H., s. R it ter in: Oriens 3/1950/99, vgl. Fihr. maht. III,iv, 204). H ar b i al-H im yari το.-K . al-Ustuqus befand sich im Privatbesitz von Bergsträsser, s. Ruska, Tabula Smaragdina S. i i i . ist einer der bedeutendsten Lehrer Gäbir b. Haiyäns. Nach der 11. - 5 Qasiden Teheran, Bibi. Asgar Mahdawi725/1 (38b-46^ 1293 H.). Angabe seines Schülers soll er, noch in der gähiUya geboren, das 12.-al-Qasida al-khniyäHya Teheran, Bibi. Asgar Mahdawi 339 (s. zweite Jahrhundert des Isläm erlebt haben (s. Kraus II, 261). Gäbir, Nasrlya II, 165). 13. - Persische Übersetzung einer Risäla Teheran, Bibi. Asgar Mahdawi der ihn in seinen Büchern ,,α$-^α{Η al-kabir" zu nennen pflegt (s. K. 280 (2 ff., in einem Sammelband). al-Häsil in; Textes S. 536-537), gibt an, viele seiner Kenntnisse und 14. - MasäHl (Fragen) von Hälid b. Yazid an den Mönch Marianus §ehid die himyaritische Sprache bei ihm gelernt zu haben. In seinem K . ad- A. 1749 (6ι“'-74*>, 900 H., s. R it t e r in: Oriens 3/1950/100), befand sich Dahab überliefert Gäbir ein Rezept von ihm (s. Kraus I, No. 947). auch im Besitz von al-Hängl, Kairo (s. Kraus I, 182), Teheran, Häniqäh-i Der Verbesserung und Nachprüfung der Meinungen von Harbi hat Ni'matalläh 145 (ein Teil, ι8·>, I2. Jh. H.) = ? Qissat Hälid . . . ma'-a Mariyänus ar-Rähih Leningrad, Un. 1192 (s. Zap. Koll. Vost. 1/1925/ Gäbir ein eigenes Buch, das K . Musahhahät Harbi, gewidmet (vgl. 370); zu den lateinischen Ubers, und Drucken s. J. Ruska, Arabische Kraus I, No. 211). Das läßt darauf .schließen, daß Gäbir über eine Alchemisten I, 32 ff. geschriebene Vorlage seines Lehrers verfügt haben muß. 15. - Fünf verschiedene Abhandlungen Teheran, Iläniqäli-i Ni'matalläh 145 (4*^-5“, I I . Jh. H.), eb. (31^ ff., 11. Jh. H.), eb. {2.24^-22'j^, 11. Jh. H.), eb. (227’^-23ob, II. Jh. H.), eb. (23o'>-232'’, 11. Jh.). Uber die lateinischen Übersetzungen der Schriften von HäHd, s. Stein­ schneider, Europ. Übers. No. 161. a r -R ähib

Er war, wie H ä l id b . Y a z id , ein Schüler von Marianus und lebte, nach Gäbir b. Haiyän, in der Umgebung von Damaskus (s. Textes S. 530). Dort suchte Gäbir ihn auf, um seine von Marianus erworbenen a l-A zdi Kenntnisse von ihm zu übernehmen. Er habe bei ihm nur eine Λ^οη einem Schüler oder Freund von Hälid b. Yazid, der al-Azdi originelle Art der Behandlung gefunden, die er in seinem K . ar-Rähib Sähib. Hälid b. Yazid genannt wird, sind einige alchimistische Ab­ wiedergibt {Textes S. 528-532). In einem seiner ,,112 Bücher” nennt handlungen erhalten. Eine davon, das K. at-Tübä, war Stapleton Gäbir b. Haiyän ihn unter seinen Autoritäten (s. Kraus I, 11); s. bekannt. Seine Untersuchung ergab, daß al-Azdi darin nur griechi- noch Kraus II, 42. 128 ALCHIMIE - CHEMIE 129 g a ' f a r AS-SÄDIQ G a ‘f a r a s-Sä d iq anzunehmen, daß alle Voraussetzungen für die Bekanntschaft mi Abü 'Abdallah G a'far as-Sädiq b. Muhammad b. ‘Ali Zain al- Alchimie in Medina und der Umgebung von Ga'far fehlten, m ‘Äbidin (geb. 80/699 oder 83/703, gest. 148/765), der sechste Imäm übrigen zitiert Ruska selbst as-Sahrastäni’s Bericht, wonach Ga iar der Si'a, wird in mehreren uns erhaltenen Schriften als Verfasser „anfangs in Medina” lebte und sich dann für längere Zeit m den angegeben. Ferner wird er von öäbir b. Haiyän bei zahlreichen ‘Iräq begab’·. In diesem Zusammenhang macht Stapleton auf eine Gelegenheiten als einer seiner wichtigsten Lehrer der Alchimie be­ sehr wichtige Tatsache aufmerksam, daß Ga'far nämlich ein Vetter zeichnet. Dieser ÜberUeferung, die Ga‘far als einen Meister der Al­ mütterlicherseits von Hälid war und höchstwahrscheinlich dessen chimie darstellt, hat Ruska eine Untersuchung gewidmet^. Ganz Schriften, kennengelernt hat^. W as nun Ruskas weitreichende richtig sah er, daß die Klärung dieser Frage einerseits eng mit der Schlußfolgerung betrifft, daß alle Öäbir-Schriften, die auf Ga'far als Überzeugung von der alchimistischen Tätigkeit von Hälid, bzw. der Meister und Lehrer Bezug nehmen, als Fälschungen anzusehen seien, alchimistischen Kenntnisse der Araber in der umaiyadischen Zeit so hat Ruska kein einziges Argument beibringen können. Später hat und andererseits mit der Echtheit der Schriften Gäbirs, in denen sich Kraus mit der Beziehung Gäbirs zu Ga'far auseinandergesetzt . Ca'far als sein Lehrer bezeichnet wird, zusammenhängt. Jedoch war Es versteht sich von selbst, daß seine Haltung dabei ablehnend war, Ruska den Angaben über Ga'fars Beschäftigung mit Alchimie ge­ da er ohnehin das Corpus von Gäbir für ein Produkt des dritten oder genüber noch skeptischer als gegenüber denen über Hälid. Er sagt: vierten Jahrhunderts H. hielt. ,,Wenn es noch denkbar wäre, daß der Omajjade Chälid ibn Jazid in Nach der im vorliegenden Werk vertretenen Ansicht steht histo­ Alexandrien oder selbst in Damaskus mit griechischen Gelehrten risch der Annahme nichts im Wege, daß Ga'far zu seiner Zeit und in Umgang hatte, die eine gewisse Kenntnis der alchemistischen Lite­ seiner Umgebung alchimistische Kenntnisse erworben hat. Bei die­ ratur besaßen, ja vielleicht noch chemische Versuche im geheimen ser Vorstellung unterstützt uns auch die Echtheit der Gäbir-Schrif- anstellten, so fehlen dazu für Madina und die Umgebung Ca'fars alle ten, für die wir uns an anderer Stelle dieses Buches ausgesprochen Voraussetzungen. An diese frommen Leute konnte weder auf dem haben (s. u. S. 224). Das Interesse und die Beschäftigung des sechs­ natürlichen Wege persönlichen Verkehrs noch auf dem übernatür­ ten Imams der Si'iten mit Alchimie wird noch glaubhafter, wenn lichen Wege geheimer Offenbarung eine Kunde von praktischer oder man eine andere Tatsache der arabischen Wissenschaften im Auge theoretischer Alchemie gelangen. Es ist ein Unding, sich vorzustel­ behält, daß nämlich schon in der umaiyadischen Zeit unter den len, daß Ca'far irgendwann und wie mit chemischen Öfen und si'itischen Gnostikern eine Theorie der Gleichgewichtsverhältnisse Schmelztiegeln, mit Kürbis, Alembik und Aludel, mit Schwefel und verbreitet war. Ihr berühmter Vertreter war der Gnostiker AL- Quecksilber hantiert oder die Kunst der Metallverwandlung an M u g i r a b . S a ' id (st. 119/737), ein jüngerer Zeitgenosse von Hähd b. Schüler wie Cräbir weitergegeben hätte. Mit dieser grundsätzlichen Y azid (s. u. S. 204). Entscheidung fallen alle Bemühungen der bisherigen Geschichts­ W ie S t a p l e t o n ^ zweifeln wir also nicht an den alchimistischen schreibung der Chemie, einen Zusammenhang zwischen (j Äb ir ibn Kenntnissen von Ga'far as-Sädiq; doch ist damit die Frage noch Hajjän und Ca‘fa r alSädiq glaubhaft zu machen, in sich zusam­ nicht geklärt, ob er Schriften darüber verfaßte. Vor allem fällt auf, men. Wir werden alle Cäbir-Schriften, die auf Ca'far alSädiq als Meister und Lehrer Bezug nehmen, als Fälschungen späterer Zeit 1 A. a. O. S. 20. ansehen müssen.” ^ ^ . that the Imäm Ja'far aj-Sädiq (through his being a cousin by Es ist eine völlig, subjektive Betrachtungsweise, ohne weiteres marriage, of Khälid) was almost cer'tainly acquainted with Khälid’s alchemi- cal writings, and if so, probably utilised this knowledge as an additional ‘background’ to his Imämate” , Isis 26/1936/130. Zur Verwandtschaft Ga'fars 1 Arabische Alchemisten II. öa'far alSädiq, dev sechste Imäm v o n J. R u s k a . m it Hälid s. Ibn Qutaiba, Ma'ärif 8y, 113. Ramla, die Frau Hälids, war Mit einer Nachbildung der Handschrift Gotha A . ig zz {Haleb 338) in Manul­ eine Tante väterlicherseits von al-Qäsim b. Muhammad b. Abi Bakr, dessen druck. Heidelberg 1924. Tochter Ramla öa'fars Mutter war. 2 A. a. O. S. 40-41. = Kraus I, Vorwort LV-LVII, * S. Am bix 3/1949/84 n. 130 ALCHIMIE - CHEMIE g a ' f a r AS-SÄDIQ - GUMHÜR AL-FIRANÖi 131

daß Öäbir, der sich lobend über das sehr hohe Niveau alchimisti­ mistische Schrift, die R. al-Wasäyä wa4 -ftisül . . . li-waladihi, von schen Wissens bei seinem Lehrer Ga'far ausspricht, zwar viele An­ R u sk a untersucht. Ein Hinweis auf Du n-NOn al-M isri (st. 246/ sichten auf ihn zurückführt, aber keine einzige Schrift von ihm 861,· s. u. S. 273) in dieser Schrift läßt auf eine spätere Bearbeitung erwähnt. Gäbir gibt häufig an, welche Stellen in seinen Büchern sein schließen. Der Bearbeiter scheint al-Hakim AbüSanä’is zu sein, der an Lehrer öa'far kritisierte, welche Schriften er tadellos oder welche er einer Stelle des Textes seine eigene Meinung hervorhebt^. Wie weit unklar fand. Danach muß Gäbir einen Teil seiner Werke zu Leb­ sich der Bearbeiter dabei auf authentische Meinungen Ga'fars stütz­ zeiten des Lehrers geschrieben haben. Können wir uns nach der te, ist eine Frage, die sich vielleicht erst nach der Untersuchung Annahme der Echtheit der Schriften Gäbirs und seiner Angaben anderer Schriften, die ebenfalls von Ga'far stammen sollen, beant­ über Ga'far vorstellen, daß dieser kein Buch geschrieben hat ? Woher worten läßt. stammen also die Schriften, die unter seinem Namen im Umlauf sind ? Sind es Fälschungen ? Die Frage wird sich vielleicht erst klären -'τ. —R. al-Wasäyä wa-l-fusül s. GhSl, 2.- R. f i l-Klmiyä^ s. eh. lassen, wenn die genannten Schriften und die arabische alchimisti­ 3. - Ta'-rlf tadhlr al-ha^ar s. eb. sche Literatur vorurteilsfrei untersucht worden sind. Vorläufig sind ^.-R.fi l-Iksir s. eb.; dazu: Teheran, Däniägäh VIII, 744, No. 2108 wir der Ansicht, daß jene Schriften hauptsächlich von Schülern (110^-115% 1291 H.). Ga'fars zusammengestellt oder redigiert worden sind. Im Bereich ^.-al-Adilla ^ala l-halq wa-t-tadbir s. GAS I, 531. des/ii7Ä, so erfahren wir, sind 400 Traktate von Schülern al-Bäqirs 6. - R. f l Fadl al-hagar wa-l-müsä s. eb. Ferner s. u. S. 293, Ta^wld al- Häkim. und Ga'fars verfaßt worden (s. GAS I, 525). Aufschlußreich in die­ sem Zusammenhang sind die Angaben über die Autorschaft der Abhandlung über ,,gafr’’ . Dieses Buch kannte schon^ der Mu'tazilit as-S aih al-G a za r i, B is r b . a l -M u ‘t a m ir (st. 210/825, s. G AS L 615) als ein W erk, durch das sich die Si'iten irreführen ließen. Er ist nicht sicher, ob Härün b. Er gehört zu den arabischen Alchimisten, von denen Gäbir in Sa'd al-Tgli (st. gegen 150/768, s. GAS I, 560), der Schüler Ga'fars, seinem K. al-Mugarradät Belegstellen anführt (s. Kraus I, No. 63- das Buch unter dem Namen des Lehrers zusammenstellte oder nur 64). unter seinem Namen überliefertet Über die alchimistische Tätigkeit von Ga'far as-Sädiq berichtet uns Ibn an-Nadim nichts. Anläßlich der Erwähnung eines anonymen Buches al-HaUlaga (Buch über Myrobalanum) gibt er eine Über­ Sa 'Id b . H akam lieferung wieder, nach der es von Ga'far verfaßt worden sei, aber das Gäbir b. Haiyän zitiert in seinem K . Sirr al-asrär einen indischen sei unmöglich®. W arum er so urteilt, gibt Ibn an-Nadim leider nicht König, der sich an einen Alchimisten namens Sa'id b. Hakam wen­ an. An anderer Stelle verweist er auf Ga'fars Beschäftigung mit det (s. K raus I, No. 1072). ,,malhama” , der Wettervorhersage. Seine Antworten auf derartige Fragen wurden nach Angabe von Ibn an-Nadim^ von ‘A l i b . Y a q t in b. Müsä al-Küfi (geb. 124/742, gest. 182/798) zusammen­ gestellt udT. ,,K. mä suHla s-Sädiq min umür al-malähim” . G u MHOR AL-FiRANÖi Bisher wurde erst eine einzige, dem Ga'far zugeschriebene alchi- Gäbir b. Haiyän widmete eine Abhandlung in der Sammlung von 112 Büchern einem Alchimisten, den wir auch aus der von Ibn an- 1 S. Gähiz, Hayawän V I, 28g. Nadim S. 353 angeführten Reihe von Alchimisten kennen; dort “ S. Ibn Qutaiba, Ta'w ll muhtalif al-hadlt, Kairo 1328, S. 84-85; Ibn allerdings nur unter dem Namen ,,al-I fran ö i”. Haldün, Muqaddima (Transl. Rosenthal) II, 209; T. F a h d , E I, 11^, 377. 3 Fihrist 317. ^ Eb. 224. 1 S. Ruska, a. a. O. S. 99. 132 ALCHIMIE - CHEMIE ö ä b ir 133

H ä t if a l -H in d I umhin können, in diese Kontroverse einzugreifen. Im folgende Diesem Alchimisten, dessen Name auch durch Ibn an-Nadim S. werden wir - jeweils in einem Abschnitt - auf das Leben ä ir .

353, Z. 28, belegt ist, widmete Gäbir b. Haiyän die 99. Abhandlung Haiyäns, auf seine Leistungen, wie sie uns in s e i n e n Werken en der 112 Bücher umfassenden Sammlung (s. u. S. 237). gegentreten, auf die Quellen seiner Lehren und scUießlich au le Argumente eingeh en, die gegen die Historizität Gäbirs un le Authentizität der unter seinem Namen bekannten Schritten vor gebracht werden. M usriq (?) B. H a iy ä n

Zu den Alchimisten, von denen öäbir b. Haiyän in seinem K . al- I. Das Leben Gäbir b. Haiyäns Mu^arradät Belegstellen anführt, gehört auch sein Bruder mit Na­ men Musriq(?) (s. Kraus I, 30). Über die Lebensumstände Gäbir b. Haiyäns wissen wir sefe we nig, wie das auch bei allen anderen Naturwissenschaftlern und Philo­ sophen der Fall ist, die vor dem Beginn der eigentlichen bio- un bibliographischen Literatur über diese Gebiete gelebt haben. Er wir SuFYÄN ax-T a u r i bald mit der nisba „al-Küfi” , bald mit der nisba „«/-Tfisi” genannt. Ein alchimistischer Traktat gibt als Autor Sufyän at-Tauri (st. Sehr wahrscheinlich wurde er, wie einige Quellen uns berichten, m 161/778, s. GAS I, 518) an, der in der arabischen Literatur für sein Küfa geboren. Sein Vater war vermutlich jener Drogist Haiyän vielseitiges Interesse, darunter auch für Naturwissenschaften^, be­ gewesen, der im Jahre 107/725 mit anderen si'itischen Agenten kannt ist (s. St a ple to n , Notes on the Arabic M ss. on Alchemy in the zusammen von dem Statthalter der Umaiyaden in Iluräsän getötet Äsafiya Library in: Archeion 14/1932/61). worden ist. Diese Kombination (auf Grund der Berichte von bu H anifa AD-DiNAWARii, bzw. von at-TabarI^), die wir Holmyard Der Traktat über Alchimie noch in Teheran, Däniägäh VI, 2265, No. verdanken, wird auch dadurch gestützt, daß Haiyän einen Mann 1178 (6i 33’’-I35'>), Teheran, Maglis 2783/5 (S. 108-111, s. Kat. X,j, 9). namens Yaqtin kannte, dessen Sohn ‘Ali von Gäbir in seinem Cor­ pus erwähnt wird^. So erhalten wir einen terminus ad quem für das Geburtsjahr von Gäbir. Ü ber Gäbir berichtet uns Ibn an-Naüim* folgendes; „Hinsichtlich Gä b ir b . H a iy ä n Gäbirs bestanden verschiedene Ansichten. Die Si'a behauptete, daß Der größte arabische Alchimist und einer der bedeutendsten und er zu den Großen ihrer Sekte gehöre und einer der abwäb (Tore) sei. vielseitigsten islamischen Naturphilosophen ist Gäbir b. Haiyän. Auch behauptet sie, daß er der Freund und Genosse Ga'far as-Sädiqs Allein Umfang und Charakter seines literarischen Nachlasses, die war und in Küfa lebte . . . Andere sagen aber, daß Gäbir zu den Vielfalt seiner Kenntnisse und die daraus möglichen kultur- und Barmakiden in näheren Beziehungen stand und ihnen ganz und gar wissenschaftshistorischen Rückschlüsse und die Tatsache, daß er ein ergeben war, wobei er sich besonders an Ga'far b. Yahyä an­ geschlossenes naturphilosophisches System hinterlassen hat, recht- geschlossen habe. Wer dies für richtig hält, sagt auch, daß Gäbir fertigen es, ihm an dieser Stelle eine eingehendere Untersuchung zu unter seinem Meister Ga'far den Barmakiden gleichen Namens ver- widmen. Zudem ist um Person und Werk dieses Mannes eine Diskus­ 1 K . al-Ahbär at-Hwäl, hsg. von W. G u i r g a s s , Leiden 1888, S. 334- 337· sion entbrannt, in deren Beiträgen die unterschiedlichsten Meinun­ 2 Tabari Π Ι, 1358, 1488. . . o , i, ^ gen zu Worte kommen, so daß wir in diesem Zusammenhang nicht “ E . J. H o l m y a r d , A n Essay on Jäbir ihn Hayyän in: Stud. zur uescn. q. Chemie, Festgabe E. O. von L i p p m a n n zum siebzigsten Geburtstage . . . Berlin 1927, S. 28-37; s. noch R u s k a in: Islam 16/1927/265-266; Kraus I, ^ S. H. P. R a d d a t z , Die Stellung und Bedeutung des Sufyän at-Tauri . . . Bonn (Diss.), 1967, S. 21-23. XLV, ^ Fihrist 354-355; Ruska, Arabische Alchemisten II, 7-8.

10 Sezgin, Gesch. Ar. Scbr. IV 134 ALCHIMIE - CHEMIE Gä b i r 135

Stehe, die Si'iten dagegen behaupten, daß er damit G a 'f a r a s -S ä d iq uns gelegentlich von seinen Reisen nach Ägypten und Indien^. Die m eine.” Namen einiger seiner Schüler sind uns erhalten. Ibn an-Nadim führt Ihn an-Nadim überHefert des weiteren von einem Alchimisten, drei an: a l -H i r a q i , I b n ‘I y ä d a l -M is r i und a l -Ι η μ ϊμ ϊ. Abge­ den er als einen zuverlässigen Mann bezeichnet, ,,daß Gäbir in Küfa sehen davon bekennt sich Y a h y ä b . A b i B a k r a l -B a r m a k i als an der Bäb as-Sa’m-Straße in der Goldgasse lebte... .er verbrachte die Schüler von Gäbir (s. u. S. 221). meiste Zeit in Küfa, da das Klima dort für die Herstellung des Für Angaben über die Werke Gäbirs stützt sich I b n a n -N a d im auf Elixiers ausgesprochen günstig war__ man hat in Küfa (zwischen 356/ zwei Listen, die Gäbir selbst zusammengestellt hatte. Die größere 967 und 367/977) einen Mörser entdeckt, in dem sich etwa 200 ratl Liste umfaßte seine gesamten Werke, die kleinere war den alchimi­ Gold befanden .. . und daneben eine Einrichtung für die Auflösung stischen Schriften gewidmet. Aus beiden Aufstellungen führt Ibn an- und Fixierung. ... An dieser Stelle hatte früher die Wohnung Nadim nur diejenigen Werke an, die er selbst gesehen hat oder die von Gäbir gestanden”^. ihm von vertrauenswürdigen Gelehrten bezeugt worden sind. Zu­ Das Todesjahr von G ä b ir ist ebensowenig gesichert. Die Anga­ sätzlich zu den von ihm selbst den Titeln nach zusammengestellten ben, bzw. Vermutungen weichen voneinander ab. Der Alchimist a l - Werken macht Gäbir folgende Angaben über seine Schriften^: ,,Ich öiLDAKi (st. 743/1342) gibt an, daß Gäbir über 90 Jahre alt gewor­ habe 300 Bücher über Philosophie verfaßt, 1300 Bücher über mecha­ den sei. Nach der Entmachtung und Verbannung der Barmakiden nische Kunstwerke . . . und 1300 Risalen über kombinierte Künste (i., J. 187/803) hielt er sich in K ü fa versteckt bis zur Regierungszeit und Kriegswerkzeuge. Dann habe ich über Medizin ein sehr großes von al-Ma’mün (198/813)^. Nach einer Angabe in einer Handschrift Buch und viele kleinere und große Schriften verfaßt, im ganzen etwa von Gäbirs K. ar-Rahma soll dieses unter dem Kopf(kissen) des Ver­ 500 Bücher . . . Dann habe ich Bücher über Logik nach dem fassers gefunden worden sein, deri. J. 200/815 inTüs gestorben sei'*. System des Aristoteles geschrieben. Weiter habe ich das elegante Wiederholt bekennt sich Gäbir in seinen Schriften als Schüler von Buch der Sterntafel verfaßt, das etwa 300 Blätter enthält, ferner G a 'f a r a s-Sä d iq . Einmal spricht er von einer i. J. 140/757 statt­ einen Kommentar zu Euklid, einen Kommentar zum Almagest, das gefundenen Unterhaltung^ zwischen ihm und seinem Meister. Gäbir Buch über die Spiegel . . . Dann habe ich Bücher über Askese und nennt des weiteren öfters einen Lehrer H a r b i a l -H im y a r i, von erbauliche Schriften verfaßt. Auch habe ich viele schöne Bücher dem er viele Kenntnisse übernommen und die himyaritische Sprache über Zauberformeln und Beschwörungen und über die spezifischen erlernt habe. Dieser Mann soll ein sog. Langlebiger gewesen sein®. Eigenschaften der Dinge geschrieben. Dann habe ich auch 500 Bü­ Unter seinen Lehrern in Alchimie führt Gäbir auch einen Mönch (a r - cher zur Widerlegung der Philosophen geschrieben . . Über diese R ä h ib) an, der seinerseits ein Schüler von Ma r ia n u s , dem Lehrer erstaunlich produktive literarische Tätigkeit Gäbirs äußerte sich von H älid b . Y azid gewesen sei. Diesen Gelehrten besuchte Gäbir in Ruska i. J. 1929: ,,Selbst wenn man die Zahl 1000 vor 300 an zwei Syrien und konnte manches von ihm lernen (s. o. S. 127). Als seinen Stellen tilgt, und wenn man annimt, daß nicht Bücher, sondern wie Lehrer bezeichnet Gäbir ferner einen Mann mit dem merkwürdigen in der Alchimie vorwiegend Sammlungen von Abhandlungen mit Namen U dn a l -H im är a l -M a n t iq i, über den er aber keine weiteren Einzel titeln, gezählt sind, bleiben noch so viele sachliche Einwände Angaben macht®. gegen die Liste, daß ihre Ablehnung, ja ihre Kennzeichnung als Außer über seinen Aufenthalt im ‘Iräq und in Syrien berichtet er ,dreiste Fälschung’ noch vor wenigen Jahren durchaus berechtigt schien. Ganz besonders mußte sich der Zweifel an die mathemati­ ' Ibn an-Nadlm 355. schen und medizinischen Werke heften, die Dschäbir verfaßt haben 2 s. Kraus I, XLII-XLIII. wollte. Wie sollte ein Araber um die Mitte des 8. Jahrhunderts zu ^ S. H . E . S t a p l e t o n in: Am bix 5/1953-56/4. “ S. Kraus I, LV. ® Textes S. 536-537; Kraus I, XXXVII. Nach dem uns erhaltenen Text ist von einem Alter von 463 Jahren die Rede, wobei sehr wahrscheinlich ein alter 1 S. Kraus I. XXXIX; II, 89, 90. Schreibfehler vorliegt. 2 An Übertreibungen sollte man sich in jener frühen Zeit nicht stoßen. ® K . Ustuqus al-uss, ed. H o l m y a r d , S. 100. ^ Ibn an-Nadim 357; R u s k a in: Die großen Chemiker S. 22. 136 ALCHIMIE - CHEMIE GABIR 137

solchen Leistungen befähigt gewesen sein, wenn das früheste uns Wahrscheinlich einer in der Antike üblichen Methode folgend, ver­ bekannte arabische Werk über Medizin und Naturwissenschaft aus teilte Gä b ir sein Wissen auf zahlreiche Abhandlungen^. Was den dem Jahr 850 stammt und wenn es noch am Anfang des 9. Jahr­ Leser in Erstaunen setzt, sind die Einheitlichkeit und Folgerichtig­ hunderts keine arabische Übersetzung des Euklid oder des Ptole- keit der über verschiedene Bücher verteilten Gedanken und die maios gab ? bibliographischen Verweise, die, ebenso wie die häufigen Wieder­ Entdeckungen der letzten Jahre, die niemand ahnen konnte, ha­ holungen, immer helfen, die herrschenden Ideen des Gäbir’schen ben diese kritischen Vorbehalte entkräftet und nicht nur zu einer Systems durchscheinen zu lassen®. Sie ,,haben bestimmte stilistische völlig neuen Einstellung gegenüber Dschäbirs Gesamtleistung, son­ und sprachliche Merkmale gemeinsam”^. Mit K raus kann man dern auch zu einer tiefgreifenden Umwälzung unserer Ansichten ,,nicht eine einzelne Schrift aus diesem Corpus herausnehmen und über die Quellen der arabischen Wissenschaft geführt.''^ als unecht erklären, ohne die Echtheit der ganzen Sammlung in Frage zu stellen”^. ,,Alle naturwissenschaftlichen Einzelheiten wer­ den in einen großen Zusammenhang hineingebaut, und nur von ihm II. Die Leistungen Cäbir b. Haiyäns aus bekommen sie ihren Sinn und ihre Berechtigung. Es handelt sich um philosophische Gedankengänge, die überall den eigentlichen Aus­ Bevor wir in einem dritten Abschnitt darangehen, die an der gangspunkt des Verfassers bilden und seine Stärke sind. Immer Historizität öäbirs und der Echtheit seines Corpus geäußerten Zwei­ wieder betont er, daß die Handhabung der Technik, die Praxis der fel in Betracht zu ziehen, wollen wir uns zunächst um eine Vorstel­ Wissenschaft {'■amal) zu nichts führt, wenn man nicht auch der lung von der Leistung Gäbirs an Hand der erhaltenen Schriften Theorie [Hlm, qijäs, burhän) ihre Stelle einräumt.”® bemühen. Dies könnte ein Versuch sein, den Weg zu der von R uska In erster Linie ist Gäbir Alchimist. Dabei dehnt er jedoch sein angedeuteten Umwälzung fortzusetzen, einen Weg, der damals nach Interesse auf Medizin, Physik, Mathematik, Philosophie und auf fast nicht mehr als einem Jahr von Ruska selbst zugunsten eines anderen alle anderen bekannten Wissensgebiete seiner Zeit aus. verlassen wurde. Letzterer führte schließlich zu der Annahme, daß Das Verdienst, die hervorragende Stellung Cäbirs in der Geschich­ in den unter dem Namen Gäbirs verbreiteten Schriften die Leistun­ te der Chemie zum ersten Male herausgestellt, seine Umbildung der gen einer alchimistischen Schule.ihren Niederschlag fanden, die von Alchimie zu einer regelrechten Experimentalwissenschaft erkannt der Mitte des 9. bis zur Mitte des 10. Jahrhunderts n. Chr. tätig und seine einem B o yle oder L avoisier gleichkommende Bedeutung gewesen sein soll. festgestellt zu haben®, gebührt H olm yard . E s blieb K raus Vor­ Die erste Frage, die sich bei einer Untersuchung der Historizität behalten, öäbirs Leistungen sowohl in der Chemie als auch auf öäbirs dem Forscher stellt, betrifft die wohl unglaubwürdig hoch anderen Gebieten einer gründlichen und detaillierten Untersuchung erscheinenden Zahl der Schriften. Das Ergebnis der Untersuchungen zu unterziehen. zu diesem Punkt erweist übereinstimmend, daß das Schriften­ verzeichnis zuverlässig ist^, daß eine große Anzahl der von Ibn an- ' S. eb. XXXI-XXXIII. Kraus sagt über Gäbirs Methode: „Jäbir n’est Nadim erwähnten Titel durch die uns erhaltenen Schriften belegt donc pas le seul ä, employer la m6thode de la .dispersion de la science’. Mais wird®, daß die Bücher aufeinander verweisen^ und daß darüber- jamais ailleurs eile n’a 6t6 elev6e en principe rögissant la structure litt6raire hinaus die von Ibn an-Nadim auf Grund von Gäbirs eigenen Ver­ d’une multitude de traites, jamais encore eile n’a pris des proportions aussi inqui6tantes.” Kraus weist ferner auf die Ähnlichkeit zwischen der Methode zeichnissen angegebene chronologische Reihenfolge bestätigt wird®. öäbirs und Roger Bacons hin. ^ Kraus II, 135. ^ Kraus, Dschäbir . . . in: Dritter Jahresbericht, Berlin 1930, S. 24. 1 Eb. S. 22-23. ^ K r a u s in; Dritter Jahresbericht S. 24. 5 Eb. S. 25. 2 S. R u s k a in: Archiv f. Gesch. d. Math. 10/1928/130. = Kraus I, XXI. ® E. J. H o l m y a r d , Jäbir ibn Haiyän in: Proc. of the R o y . Soc. of Med., ^ S. eb. X X V . Sect. Hist, of Med. 16/1923/46-57; s. darüber J. R u s k a , Probleme der Cäbir- 5 S. eb. X X III. Forschung in: Islam 14/1925/ioofE, 138 ALCHIMIE - CHEMIE GÄBIR 139

Zu den Kennzeichen der Alchimie bei Gäbir gehört die Präparie- Elemente ist. Aus diesem Grund stützen wir uns in dieser (alchemi- rung der Elixiere nicht nur auf Grund der mineralischen, sondern stischen) Kunst auf die Behandlung dieser Elemente, indem wir auch tierischen und pflanzlichen Substanzen. Er gibt sogar dem diejenigen unter ihnen, die zu schwach sind, stärken, und diejenigen, Elixier aus tierischen Substanzen den Vorzug, da diese eine viel die zu stark sind, schwächen, kurzum, das verbessern, was mangel­ stärkere Wirkung als die anderen besäßen^. Man könne mit Hilfe der haft ist. Wem es gelingt, diese vier Elemente in den drei Natur­ genannten Substanzen andere kombinierte Elixiere herstellen, z. B. reichen zu handhaben, der erreicht dadurch jegliche Kenntnis und tierisch-pflanzliche, mineralisch-pflanzliche, mineralisch-tierische, erfaßt das Wissen der Schöpfung und die Kunst der Natur’. mineralisch-tierisch-pflanzliche Elixiere. Diese verschiedenen Eli­ ,,Was den Aufbau der Materie betrifft, so vertrat Jäbir die aristo­ xiere und auch das ,.höchste Elixier” (al-iksir al-a^zam), d. h. das telische Vorstellung von vier Elementen: Feuer, Wasser, Luft und universelle Medikament aller Metalle, könne man nicht durch Expe­ Erde, doch ist seine Herleitung von der des A ristoteles verschie­ rimente und durch die Befolgung der Rezepte der vergangenen Ge­ den. Er postuliert (mit Aristoteles) das Vorhandensein von vier nerationen erreichen. Solche Elixiere könnten nur annähernde Werte elementaren Eigenschaften oder Naturen, nämlich: Wärme, Kälte, haben. Trockenheit und Feuchtigkeit. Durch Vereinigung mit einem Stoff Das Beschaffen des echten Elixiers muß sich auf sichere Prinzipien bilden die ,Naturen’ Verbindungen ersten Grades, d. h. heiß, kalt, stützen und alle Bedingungen der Exaktheit erfüllen. Dafür stützt trocken und feucht. Verbinden sich zwei von diesen, so entsteht sich ÖÄBiR auf die Vorstellung, daß alle Dinge in der physikalischen Feuer, aus warm -f trocken -j- Stoff, Luft, aus warm -f feucht + Welt aus vier Elementen zusammengesetzt sind, die sich ihrerseits Stoff, Wasser, aus kalt -f feucht Stoff und Erde, aus kalt -f aus vier Elementarquahtäten herausbilden. Mittels der Methode der trocken -f- Stoff. Bei Metallen sind zwei der ,Naturen’ äußerlich und Gleichgewichtsverhältnisse ist es möglich, den Anteil der vier Natu­ zwei innerlich . . . Im ,Buch der Siebzig’ sagt Jäb ir z . B., daß Blei ren in jedem Körper zu bestimmen und dadurch seine Zusammen­ äußerlich kalt und trocken, innerlich heiß und feucht ist. Dasselbe setzung ganz genau festzustellen. Auf diese Weise wird der Chemiker gilt für Silber .... Dagegen ist Gold äußerlich heiß und feucht und alle Umwandlungen, die im Körper Vorkommen, beherrschen kön­ innerlich kalt und trocken. nen, sobald er in der Lage ist, die Elemente und elementaren Er war der Ansicht, daß, unter dem Einfluß der Planeten, die Qualitäten getrennt voneinander zu produzieren, durch die die Na­ Metalle in der Erde durch die Vereinigung von Schwefel, der heiß tur wirkt. Er wird auch in die Lage versetzt, seinerseits neue Körper- und trocken ist, mit Quecksilber, das kalt und feucht ist, gebildet und vor allem verschiedene Elixiere zu erzeugen, welche fähig sind, werden . . . Die Existenz verschiedenartiger Metalle wird darauf auf die Metalle zu wirken^. zurückgeführt, daß Schwefel und Quecksilber nicht immer rein sind ,,Die verschiedenen Formen der Elixiere sind nichts anderes als und sich außerdem nicht immer in denselben Mengenverhältnissen Mischungen, die mehr oder weniger den vier Naturen oder den vier verbinden. Sind sie ganz rein und erfolgt die Verbindung in voll­ Eigenschaften angepaßt sind, Mischungen, die der Zusammen­ kommenem, natürlichem Gleichgewicht, so entsteht Gold, das voll­ setzung der Körper entsprechen, auf die sie angewendet werden. kommenste der Metalle. Verunreinigxmgen und unvollkommene Hier ist die Definition der Funktion des EUxiers, wie sie Gäbir selbst Mengenverhältnisse führen zur Bildung von Silber, Blei, Zinn, Eisen in seinen LXX Büchern gibt: oder Kupfer. Da diese Metalle also grundsätzlich dieselbe Zusam­ ,Die vier Prinzipien, die auf die Körper aus den drei Naturreichen mensetzung wie Gold haben, lassen sich die Zufälligkeiten ihrer einwirken, die sie beeinflussen und ihre Färbung [sibg) bestimmen, Bildungsweise durch geeignete Behandlung berichtigen, und diese sind Feuer, Wasser, Luft und Erde. In der Tat gibt es keine Aktion Behandlung bildet den Zweck der Alchemie und beruht auf der {ßH) in den drei Naturreichen, die nicht das Ergebnis dieser vier Verwendung von Elixieren.”^

1 S. Kraus II, 3. Textes S. 481; Kraus II, 7. 2 Eb. S. 4-5. 2 H o l m y a r d in; Endeavour 14/1955/118-121, 140 ALCHIMIE - CHEMIE GABIR I4.I

In seiner Alchimie, bzw. Chemie räumt C a b ik der Destillation der Gä b ir dagegen bemüht sich, eine kausale Erklärung der Ursachen organischen Substanzen einen bedeutenden Platz ein, wie er in dem­ zu finden.”^ selben Maße in der früheren Entwicklung dieser Wissenschaft nicht ,,Überzeugt davon, daß es möglich ist, die Naturwissenschaft auf nachzuweisen ist. Dabei ist besonders die Benutzung von Salmiak die Basis einer strengen Exaktheit zu gründen, ist Gäbir kühn genug nicht nur aus anorganischen, sondern auch aus organischen Substan­ zu glauben, der Natur auch ihr letztes Geheimnis entrissen zu haben. zen auffällig. Bei ihm wird der Salmiak mit dem Schwefel, Queck­ Das Charakteristikum dieser Wissenschaft besteht darin, keine silber, Arsen zusammen unter die wegen ihrer Flüchtigkeit so genann­ Grenze für das menschliche Denken anzuerkennen.”^ ten ,,Geister” gerechnet^. Geführt von seinem Vertrauen zur menschlichen Vernunft und 'Zum Charakteristikum seiner Chemie gehören auch die klare Be­ dem Naturgesetz stellt sich Öäbir die Frage nach der Möglichkeit schreibung der Verfahren und Apparate, methodische Klassifizie­ der künstlichen Zeugung. ,,Für ihn ist das Lebewesen, ja selbst der rung der Substanzen, die dem Experiment eingeräumte Stellung und Mensch, das Ergebnis des Zusammenwirkens der Naturkräfte. Die die Heranziehung der erforderlichen Theorie^. Natur gehorcht nämlich bei ihrer Hervorbringung einem Gesetz der Durch sein alchimistisches System wird Gä b ir zu einem zweiten Quantität und der Zahl, dessen Geheimnis durch die Theorie der geführt, welches er ,,Hlm al-^awäss” (die Wissenschaft der spezifi­ Gleichgewichtsverhältnisse enthüllt wird. Die Nachahmung des Ver­ schen Eigenschaften) nennt. In diesem behandelt er die Eigentüm­ fahrens der Natur, ja, wenn nötig, seine Verbesserung, ist - wenig­ lichkeiten der Mineralien, Pflanzen, Tiere, ihre ,,Sympathien” , ,,An­ stens theoretisch - möglich.”® tipathien” und die Bedeutung ihrer Eigenschaften im technischen Inspiriert von der antiken Idee, daß die Kunst (τέχνη) die Natur und medizinischen Bereich®. Bei seinem ungeheuren Material gibt (φύσις) imitiert, brachte G äb ir diese Idee auf eine kühnere Formel, sich Gäbir nicht mit einer einfachen Anordnung oder Klassifizierung zumindest für den muslimischen Leser. Sehr wahrscheinlich wendete der Eigenschaften zufrieden. Wie wundersam sie auch scheinen mö­ er die platonische Formel, daß die Philosophie darin besteht, sich gen, sie müssen einer rationalen Erklärung unterworfen werden, Gott anzugleichen, Gott in einem solchen Grade ähnlich zu werden, sonst können sie hicht Gegenstand einer exakten Wissenschaft sein. wie diese Nachahmung dem Menschen möglich ist, auf die Natur­ Über die empirische Beobachtung hinaus, welche selbst außer­ wissenschaft an. Der menschliche Schöpfer (der Alchimist) imitiert gewöhnliche Eigenschaften natürlicher Dinge festzustellen bestrebt den Demiurgen, den Schöpfer des Universums, und er selbst übt eine ist, muß man die Ursachen bestimmen, von denen sie abhängig sind. schöpferische Macht aus^. Er ordnet die Zeugungen in fünf Gruppen ,,öfters bringt 6 ä b ir in seinem K. al-Hawäsf den Begriff der an, die wiederum aus fünf Kategorien bestehen: Substanz, Quanti­ Eigenschaft mit dem der Ursache in Verbindung. Er kritisiert nicht tät, Qualität, Zeit und Raum. Durch das Zusammenspiel, die Über­ nur die Theologen, welche die Existenz der Eigenschaften leugnen, einstimmung und den Widerspruch dieser Kategorien erklärt er die sondern auch die Philosophen - unter ihnen besonders Aristoteles vielfältigen möglichen Formen der Zeugung. Im Fall der Überein­ die behaupten, daß die Ursache der Eigenschaften sich dem mensch­ stimmung der Qualität mit der Quantität und der Zeit mit dem lichen Verständnis entziehe.”^ ,,Auch Muhammad b. Zakariyä’ a r - Raum werden die Naturen plötzlich in die Substanz eingepflanzt. RÄzi (der mindestens ein Jahrhundert später gelebt hat)®, sagt in Bei Widerspruch zwischen Qualität und Quantität und zwischen seiner kleinen Abhandlung über die Eigenschaften, daß die Ur­ Raum und Zeit werden die Naturen stufenweise in die Substanz sachen, welche die Eigenschaften bestimmen, uns unbekannt sind®. eingepflanzt. Bei Übereinstimmung der Qualität mit der Quantität

1 Vgl. Kraus II. 41. 2 S. eb. S. 32. auf W . J a e g e r , Diokles von Karysios, die griechische Medizin und die Schule 3 Eb. S. 61. des Aristoteles, Berlin 1938, S. 38. 1 Eb. S. 94. ^ Kraus II, 95. ® Der Zusatz in der Klammer ist von mir. 2 Eb. S. 98-99. ® Kraus II, 95. Nach Kraus stimmt a r -R äzI mit der peripatetischen Ten­ 3 Eb. S. 98. denz der alten griechischen medizinischen Tradition überein. Kraus verweist ‘ Eb. S. 99. 142 ALCHIMIE - CHEMIE GÄBIR 143

und Widerspruch zwischen der Zeit und dem Raum werden die endlichen Sphäre kommt bei G ä b ir als ,,dä^iratun länihäyata {lahäY Naturen wiederum plötzlich in die Substanz eingepflanzt. Bei Wider­ ähirühä miUtasilim hi-l-auwal minimä tahwihi” zum Ausdruclc. Für spruch zwischen der Qualität und der Quantität und der Überein­ ihn gehören die Planeten zu unserer materiellen Welt. G ä b ir ver­ stimmung zwischen der Zeit und dem Raum werden die Naturen wendet das Wort ,,Welt” {'■älam) in einem viel breiteren Sinne. Er plötzlich in die Substanz eingepflanzt. Bei Widerspruch zwischen der spricht nicht nur von den Welten der Ursache, Seele und Substanz, Qualität imd der Quantität und der Übereinstimmung zwischen der sondern auch von der Welt der vier elementaren Qualitäten, d. h. Zeit und dem Raum werden die Naturen stufenweise in die Substanz der Wärme, Kälte, Trockenheit und Feuchtigkeit. Die letztgenann­ eingepflanzt. - Der Unterschied zwischen der göttlichen Schöpfung ten vier Naturen oder elementaren Quahtäten, die bei G ä b ir Hypo­ imd dem menschlichen Vorgehen besteht darin, daß im ersten Fall stasen und nicht mehr Akzidenzien sind, werden an die Grenze die Naturen auf einen Schlag in die Substanz eingeführt werden, unserer materiellen Welt gestellt. Als fünfte Natur kennt G ä b ir eine während sie sich im zweiten Fall nur nach und nach mit der Sub­ Substanz, die al-habä' genannt wird, die keinesfalls der aristote­ stanz verbinden. Also sind der erste, dritte und vierte Fall göttlicher, lischen fünften Natur (,,Materie der Sphäre”) ähnlich sei. Diese Sub­ der zweite und fünfte künsthcher Art^. stanz, bzw. Natur, ganz anders als die vier Elemente unserer sub­ G ä b ir kennt drei Arten der künstlichen Zeugung, nämlich im lunaren Welt, gehört zu der der Hypostasen und bildet die Grund­ Bereich der Mineralien, der Pflanzen und der Tiere^. Bei der Ver­ lage der Bildung der körperlichen Elemente. Die Philosophen, sagt wirklichung der Zeugung will er nur einer rationalen Methode C ä b i r , hätten schon von der fünften Natur, d. h. von der Masse der folgen®. Bei dem Vorgang der Zeugung der Tiere und Menschen Sphäre {girm al-falak) gesprochen, aber nicht viel dai'über gesagt. Er beschreibt er uns sehr ausführlich seine Methode und seine Appa­ könne sich damit nicht zufrieden geben, er müsse diese fünfte Natur rate. Letztere müssen ähnlich der Himmelssphäre gebaut sein. In so genau erklären, bis der Leser sie sich deutlich vorstellen könne. seinen Ideen geht er noch weiter und denkt daran, solche Tierarten Diese Substanz, die gewöhnlich ,,Materie der Sphäre” genannt werde, zu erschaffen, die in der Natur nicht existieren^. sei empfänglich für jedes Ding, sie sei in jedem Ding. Jedes Ding In seiner Kosmologie, deren zentraler Punkt im Gesetz der Kausa- stamme aus ihr, jedwedes Ding kehre zu ihr zurück, wie ihr Schöpfer htät besteht, stützt sich Gäbir hauptsächlich auf die Erklärung der (Gott) sie geschaffen habe. Diese Substanz fülle alle Zwischenräume materiellen Welt. Für ihn ist die intelligible Welt nichts anderes als aus. Falls diese Worte nicht ganz verständlich seien, könne man sich eine Verlängerung der materiellen Welt. In seiner Kosmologie geht er den Staub vorstellen, der in der Luft schwebt und weißlich ist. Wenn wahrscheinlich von den Grundlagen der Neuplatoniker aus, wenn er die Sonnenstrahlen auf ihn treffen, leuchtet er auf und wird sichtbar. sich das Universum in der Form von konzentrischen Sphären, genauer Dies also ist die Materie der höchsten, lichtvollen Sphäre, der Körper, gesagt ineinanderliegenden konzentrischen Kugelschalen vorstellt®. der die Grundlage der drei Naturreiche, d. h. der Tiere, der Pflanzen Die erste von den drei neuplatonischen Hypostasen ersetzt er durch den und der Mineralien, bildet®. Schöpfer {al-Bäri’’). Es ist aber besonders auffallend, daß er sich nicht ,,In dieser ,Materie der Sphäre’, die mit der lichtvollen, unsere Welt nur die Sphären der Planeten bis zu den Fixsternen hin so vorstellt, umfassenden Sphäre und mit dem Äther identisch ist, wird die sondern daß sich über diesen Sphären eine Reihe neuer ,,SpLiren” er­ zunächst als unkörperlich aufgefaßte Substanz sichtbar und emp­ hebt, bis hin zu den Sphären der drei Hypostasen®. Der Begriff der un- fängt eine bestimmte Form und Farbe, d. h. sie wird zum Körper. Diese selbe Sphäre ist aber wiederum der Ort der vier unkörperlichen Naturen, die zusammenwachsen und eine gewisse Körperlichkeit 1 Textes S. 437, Kraus II, 100-102. 2 S. eb, S. 103. gewinnen, wenn sie sich einmal mit der ,Substanz’, d. h. mit der 3 S. eb. S. 108. fünften Natur verbinden. Die oberste Sphäre, in der sich die Welt ■* S. eb. S. log. ^ ,,wa-innahü yakünu f l tilka d-dä'ira ihdä ’aSra däHra wa-dawäHr tihar katlra” (Textes S. 413). 1 K onjektur von Kraus II, 139, n. 4. ® Kraus II, 149. - Textes S. 429; Kraus II, 152-155. 144 ALCHIMIE - CHEMIE ÖÄBIR 145

der Substanz und die Welten der einfachen Elemente oder der vier gischer Notwendigkeit in sein System ein. Wenn z. B. die Substanz Naturen vermischen, bildet die Verbindung zwischen dem Unkör- gemäß dem von der Seele gezeigten, gegen eines der Elemente gerich­ perlicben und dem Körperlichen; sie ist das letzte der unkörper­ teten Verlangen in diesen Raum übergeht, nimmt sie dort eine der lichen und zugleich das erste der körperlichen Wesen, als solches Naturen in sich auf. Wenn die Seele sich z. B. nach der Wärme sehnt, aber nur mit Passivität ausgestattet. Als Unkörperhches ist sie eine dann bemächtigt sich die Substanz der Wärme. Dasselbe geschieht einfache, homogene Substanz, für die der Zusammenfall von Parti­ im Fall der Kälte, Feuchtigkeit und Trockenheit. Aus diesem Stre­ kularem und Universellem gilt; als Körperliches ist sie zusammen­ ben der Seele nach den Elementen leitet sich das Prinzip der Gleich­ gesetzt, bewegungsfähig, abhängig von Zeit und Raum. Dank der gewichtsverhältnisse ab. Daraus folgt, daß jedes Wesen, welches mit Anhänglichkeit der Seele an die Substanz und dank der Mischung, einer Seele begabt ist, seine Ursache im Prinzip der Gleichgewichts­ die sich zwischen den beiden vollzieht, geht die Substanz von der verhältnisse hat^. Auf dieses Verlangen der Seele bezieht sich das Unkörperlichkeit zur Körperlichkeit über, findet das Zusammen­ Prinzip der Gleichgewichtsverhältnisse. Die Quantität dessen ist zu wachsen der Körper und der Übergang vom Intelligiblen zum Wahr­ messen, was die Seele aus jeder von den Naturen, bzw. von der Welt nehmbaren, vom Einfachen zum Zusammengesetzten statt. Wenn der Naturen, m it sich nimmt^. die beiden sich einmal gemischt haben und zu einem einzigen Ding Bei dem Übergang von seinem kosmologischen System zur Physik geworden sind, steigen sie nacheinander in die Welten der vier Natu­ kom m t es Öä b ir besonders darauf an, die Naturen zu messen, die ren herab und verwandeln sich in sie. Zugrunde liegt dieser Erzeu­ Quantität festzustellen, mit der sie in jedem Körper vorhanden sind. gung {kann) der körperlichen Welt das Verlangen [sahwa od. Sauq od. Wenn es gelingt, die Proportionen exakt zu bestimmen, wird es auch tawaqän) der Seele nach der Materie. C äbir begnügt sich damit fest­ möglich sein, die Zusammensetzung der Körper durch Vermehrung zustellen, daß dies Verlangen bzw. diese Sehnsucht, die der Sub­ oder Verringerung ihrer Naturen umzuwandeln und dadurch neue stanz die bildende Kraft vermittelt, von der freien Wahl der Seele Körper zu schaffen®. In der Darstellung seiner Theorie vergleicht abhängt. Er sagt uns aber nicht, warum die Seele, unwissend wie sie Öäbir die nicht materiellen Naturen mit den mathematischen Punk­ ist, diese Leidenschaft empfindet. Als Physiker geht er weder auf die ten und der Null. Die vier Naturen, die das Prinzip der Elemente Ursache des Herabsteigens der Seele ein noch auf die Folgen, die sich bilden, sind nur durch den Verstand faßbar. Z. B. sind die Wärme daraus für sie ergeben können. Seine einzige Sorge ist es, den Vor­ und Trockenheit nicht sichtbar. Sie verhalten sich so, wie die Null gang der Bildung der Körper zu erklären. In diesem Teil seiner Lehre sich zu den Zahlen verhält. Die Null besitzt keinen numerischen läßt er in keinem Fall von der physikalischen Denkweise ab, um sie W ert, so wie Naturen weder fühlbar noch sichtbar sind*. durch eine theologische oder gar gnostische Erklärung zu ersetzen.” ^ Sein Glaube an die mathematische Ordnung in der Welt der Mate­ Im Zusammenhang mit der fortschreitenden Bildung der Materie rie, die Möglichkeit, die qualitativen Umwandlungen der Stoffe auf wird Gäbir dazu geführt, sich noch eine andere Sphäre vorzustellen, quantitativer Basis zu erklären, kommt am deutlichsten in der Theo­ die er m it,,Sphäre des leeren Raumes” [al-JiaW) bezeichnet und die rie der Gleichgewichtsverhältnisse zum Ausdruck, die er Hlm al- sich unterhalb der konzentrischen Sphären der vier Naturen befin­ mizän nennt, öäbir versteht darunter ,,die Tatsache, daß die spezifi­ det. In diesem leeren Raum nimmt die Seele die noch unkörperliche schen Eigenschaften (^aze^äss) der Dinge, besonders im Bereich der Substanz an, wächst mit ihr zusammen und nimmt nacheinander die Chemie, meßbar sind und auf zahlenmäßig feststellbaren Verhält­ vier Naturen an, um aus ihneri die Körper zu bilden. Aber in der nissen beruhen. Wenn z. B. durch Hinzutreten von Bleiglätte der materiellen Welt gibt es keinen leeren Raum. Die Zwischenräume Essig seinen sauren Geschmack verliert, so hatte der Essig ursprüng­ zwischen den Naturen sind mit der Substanz angefüllt^. lich eine bestimmte, durch Zahlen ausdrückbare Zusammensetzung, Gä b ir führt den Begriff des leeren Raumes nur aus kosmolo- 1 S. Kraus II. 158-159. * Kraus II, 155-156. 2 E b. S. 161. 2 Hinsichtlich der Hierarchie der Sphären weist das Corpus von öäbir eine 3 E b. S. 188-189. Beeinflussung durch verschiedene Quellen auf. * Eb. S. 179. 180-181. 146 ALCHIMIE - CHEMIE GÄBIR 147

die durch das Hinzutreten von Bleiglätte, welches ebenfalls unter Umlauf gesetzt, ohne sich die Mühe zu machen, sie zu beweisen, oder emem Zahlenbegriff vorgestellt werden kann, verändert wird. Das vielleicht kannten sie die wahren Gründe der Anordnung der Medi­ Auftreten der spezifischen Eigenschaft, in diesem Fall die Fähigkeit kamente nach der Stärke der Qualitäten, haben sie aber in ihren der Bleiglätte, den Essig zu verändern, ist also nicht zufällig, son­ Schriften nicht erwähnt, damit ihr Geheimnis dem Laien nicht zu­ dern von der inneren Beschaffenheit des Körpers abhängig,, und gänglich werde’·. Um es dem Leser, bzw. dem Schüler zu ermög­ diese willkürlich zu verändern ist die Aufgabe des chemischen Ver­ lichen, das gewünschte Ziel zu erreichen, setzt sich G ä b ir mit den fahrens {tadbir). Haben die spezifischen Eigenschaften eine mathe­ Ergebnissen der medizinischen Erfahrung auseinander, wobei er matische Begründung, so hat auch das Verfahren seine Berechti­ immer durchblicken läßt, daß die Lösung des Problemes über den gung, und seine Richtigkeit ist - nach D s c h ä b i r - erwiesen. Bereich des Experimentes weit hinausgeht^. Auf diese Weise wird das Prinzip der Meßbarkeit der Körper Auch die bekannte Theorie der Antike von der Harmonie der •[mizän) zur mathematischen Gesetzmäßigkeit der Dinge im Kosmos. Sphären behandelt C ä b i r im Rahmen des al-mtzän und ver­ Sie gibt die rationale Ordnung der Dinge, ihre Harmonie an. Einer­ sucht, eine Erklärung für die Beziehungen zwischen der musikali­ seits tritt sie in jedem, auch dem kleinsten Ding in Erscheinung, schen Harmonie, die in den Himmelssphären herrscht, und der Har­ andererseits ist sie der große, abstrakte Begriff unserer Welt. Mizän monie unserer physischen Welt zu finden®. ist das Sinnbild der Weltordnung. Vorausgesetzt, daß es nur eine Für die zahlenmäßige Grundlage seines Systems der Gleich­ mathematische Begründung der spezifischen Eigenschaften geben gewichtsverhältnisse geht G ä b ir vor allem davon aus, daß es zwi­ kann, daß sie in sich eindeutig und nicht bald so,.bald so gefaßt wird, schen den Buchstaben und den Naturen eine Beziehung gibt, die auf kurz, daß es nur eine Art von mizän, nnv ein oberstes Weltprinzip exakte Grundlagen zurückzuführen ist. Man begegnet in seinen Wer­ gibt.” V ken der Zahlenfolge i, 3, 5, 8 mit der Summe 17 und der Zahl 28. Er Also sind alle Gegebenheiten des menschlichen Wissens auf das benutzte diese Zahlen auf Grund der Bezifferung des Alphabets^, System der Quantität und des Maßes zurückzuführen, um ihnen so den Charakter einer exakten Wissenschaft zu verleihen^. Von diesem 1 Kraus II, 192. ' 2 S. eb. S. 192. : , Standpunkt ausgehend versucht G ä b i r , den mizän aller ihm zugäng­ ^ S. eb. S. 203 ff. lichen Wissensgebiete genau festzulegen und die ihm bekannten * ,,Jede der vier elementaren Eigenschaften hatte vier Grade und sieben Versuche der antiken Gelehrten nachzuprüfen und zu verbessern. Unterteilungen, so daß im ganzen 28 :X 4 .Positionen’ entstanden. Die 28 Z. B. sind ihm die Theorien der antiken Ärzte über die vier Humo- Buchstaben des arabischen Alphabets wurden den Unterteilungen von Wär­ me, Kälte, Trockenheit und Feuchtigkeit zugeordnet, so daß die Werte der res, ihre Beziehungen zu den Medikamenten und die zu diesem vier Grade der Reihe i, 3, 5, 8 entsprachen. Die Grade und Unterteilungen Zweck verordneten Nahrungsmittel und Medikamente bekannt. wurden arabischen Gewichten gleichgesetzt. Das Gewichtssystem enthielt: 2 Aber die Klassifikation der Antike, sogar die von G a l e n eingeführte Qirät = I Danag, 6 Danaq = i DiVÄam. Nun wurde eine Tabelle auf­ gestellt, in der z. B. der Buchstabe b in dem zweiten Grad der Kälte einem Systematik, ist für G ä b i r unannehmbar, da sie sich ausschließlich Gewicht von 3^/2 Dirham entsprach. Im vierten Grad entsprach b einem auf die Wahrnehmung, besonders das Befühlen gründete. Ein auf' Gewicht von 9^/3 Dirham. Alle Buchstaben des Alphabets wurden in dieser diese Weise gewonnenes Urteil kann nur verdächtig sein^. Selbst Weise .kalibriert’. Um nun das .Gleichgewicht’ von Blei zu bestimmen, wurde das betreffende wenn alle Sinnesorgane sich an der Wahrnehmung beteiligen, könnte W ort unter alleiniger Verwendung der Konsonanten analysiert. Das arabische man nicht die vorherrschende Qualität, geschweige denn die Intensi­ Wort für Blei ist usruh, und der erste Buchstabe, der jedoch in der Transkrip­ tät dieser Qualität in einem Ding exakt bestimmen^. Die Gelehrten tion nicht erscheint, ist der Konsonant alif. Die zu analysierenden Buch­ staben sind also: alif, s (stn), r (rä) und h.[bä). bedeutet Wärme vom der Antike haben entweder eine unklare, willkürliche Hypothese in ersten Grad und entspricht einem Gewicht von 7 Danaq. Sin bedeutet Trok- kenheit vom zweiten Grad und entspricht einem Gewicht von Einern Dirham. Kraus in; Dritter Jahresbericht S. 25-26. . Rä ist Feuchtigkeit vom dritten Grad. Gewicht i ^4 Dirham, und bä ist Kälte 2 S. Kraus II, 187. vom vierten Grad. Gewicht 9 Dirham. Ein Klumpen Blei von 12^/4 Dirham ^ S. eb. S. 188-191. Gewicht enthält also die obigen Gewichte an Wärme. Trockenheit. Feuchtig­ ‘ Eb. S. 192. keit und Kälte und dies würde für jedes Stück Blei zutreffen. Die Verläßlich- 148 ALCHIMIE - CHEMIE GÄBIR 149

wofür ein System der Gleichgewichtsverhältnisse unter den Buch­ Theorie von der Herkunft der Sprache. Auf die Frage, ob man die staben erforderlich war. Sprache einer Übereinkunft, einem Zufall oder ,,einem natürlichen Bei der Auseinandersetzung und Erklärung dieses Systems, dessen Streben der Seele” verdankt, hält Gä b ir die Ansicht für völlig Grundlage darin besteht, daß die Grammatik und Physik nach ana­ falsch, wonach die Sprache durch Setzung oder Konvention oder logen Methoden vorgehen^, gibt uns das Corpus von Cäbir ideen­ Zufall entstanden sein soll. Die Sprache sei eine Substanz natür­ geschichtlich unschätzbar wichtiges Material an die Hand. Unter lichen Ursprungs, rühre nicht von einer Setzung, sondern von einem dem phonetischen Gesichtspunkt interessiert sich ( j ä b i r vor allem Streben der Seele her. Alle Tätigkeiten der Seele sind nämlich sub­ für die Klassifizierung der Buchstaben. Sein Interessensgebiet dehnt stantiell. Auch die Buchstaben, die den ,,Stoff” einer Rede bilden, sich auf alle möglichen unartikulierten Laute aus. Wie er selbst sagt, sind eine Schöpfung der Seele und deswegen substantiell^. schrieb er eine eigene Abhandlung über 700 Laute einschließlich Nachdem Gäbir durch verschiedene Beweisführungen die These tierischer Stimmen und anderer Geräusche^. der natürlichen Entstehung der Sprache verteidigt hat, stellt sich Unerläßlich war für die Theorie der Gleichgewichtsverhältnisse, gemäß seiner Theorie von der Möglichkeit der Zeugung existierender bei deren Aufstellung das philologische Element eine so große Rolle und auch nicht existierender Wesen die Frage, ob man eine völlig spielte, die Heranziehung der Verwandtschaft zwischen der Musik neue Sprache erfinden könne. Nach seiner Zeugungstheorie hält er und der Sprache einerseits und einer Theorie über den Ursprung der auch das für möglich. Aber eine neue Sprache kann nur von einem Sprache andererseits®. außerordentlich begabten Menschen geschaffen werden^. Bei der Behandlung dieser Verwandtschaft stützt er sich auf die In diesem Zusammenhang muß noch die wissenschaftsge­ Rolle der Metrik, die nicht anders zu betrachten sei denn als Vor­ schichtliche Bedeutung des Gäbir’schen Hlm al-mizän für die moder­ stufe zur Musik, wie das in der Antike der Fall gewesen war. Im ne Psychologie hervorgehoben werden. Es ist ein großes Verdienst Fall der Metrik lehnte er sich hauptsächlich an die damals bekann­ von H. CORBiN®, gewissermaßen eine Vorwegnahme der Versuche ten Theorien der arabischen Gelehrten an, aber seine darauf an­ gewendete Interpretation war mathematischer Art^. ,,Wenn die Mu­ sik und Metrik als Harmonie der Zahlen zu verstehen sind, so ent­ ^ Kraus II, 256ff. spricht auch die Seele - einerlei ob individuelle Seele oder die Welt­ ^ Textes 132, Z. 11-15. M. E. verwechselt Kraus die beiden Subjekte im Satz, anstatt auf öäbir bezieht er es auf BalInäs. So hält er (II, 262) Balinäs seele - derselben Definition. Bei ihrer Verbindung mit der Materie für das Subjekt von ,,qäla” zu Beginn des Abschnitts; in Wirklichkeit redet prägt die Weltseele ihr die Harmonie ein, die ihr eigen ist, und aber Gäbir hier, wie z. B. die Stellen Textes 130, und 131, , deutlich zeigen. S. noch u. S. 354 f. schafft Körper, welche der Zahl und der Q uantität unterliegen®. ä H . CoRBiN, Le Livre duGlorieux . . . in; Eranos-Jahrbuch 18, 1950, Son­ Ebenso äußert die individuelle Seele ihre Harmonie mit ihr in der derband für C. G. J u n g , S. 83-84: ,,Νοη seulement les fondements de la Musik und Sprache. Daraus ergibt sich, daß eine enge Beziehung S cie n ce jäbirienne posent la signification de l’alchimie dans le sens mis en övidence par la phenom6nologie psycliique de C. G. Jung, mais les efforts de zwischen der Struktur der Körper einerseits und der Struktur der quantification si minutieux auxquels s’est astreint Jäbir, ces mesures infini- ment complexes 6tablies avec tant de patience, ces chiffres parfois collos- Sprache andererseits existiert.”® saux 61aboris avec un souci d’exactitude math6matique, mettent, en vertu Den besten Beweis für diese These findet G ä b i r in seiner möme des pr6misses qui en motivent la recherche, devant la question pröalable: s’agit-il d’op6rations qui, ne disons mSme pas aient un sens pour un laboratoire de nos jours, mais se situent sur une ligne qui y keit der Analyse wird einigermaßen beeinträchtigt, wenn man berücksichtigt, conduise sans rupture? Puisque la Balance a povir principe et raison daß Blei auch rasäs heißt, und daß eine Analyse dieses Wortes ein völlig d ’ötre de mesurer le Ddsir de l'Äm e du monde incorporö k chaque substance, faut-il vraiment voir dans ces ,mesures’ une anticipation de la Science quanti­ andersartiges Resultat ergibt” (H o l m y a r d in: Endeavour 14/1955/121-122). tative moderne, de la mathömatique cartisienne en lutte contre les ,qualit6s ^ S. Kraus II, 241. occultes’ de la Scolastique ? ou bien ne serait-ce pas lä. se möprendre et malgr6 2 S. ob. I, 128; II, 244. tous les efforts de l’historien pour lui rendre justice devoir finalement rel6guer ä Eb. II, 253. au musde des absurditis p6rim6es tout l’appareil de la science jäbirienne? Je ‘ S. eb. S. 253-254. serais tent6, tout au contraire, de voir dans l ’effort de Jäbir pour ,quantifi.er le ® Vgl. eb. S. 206. D6sir de l’Äme’ quelque chose comme une anticipation, tätonnante certes, de • Eb. S. 255-256. ce vers quoi frayent la voie les recherches r6centes de C.-G. Jung et C.-A.

11 Sezgin, Gesch. Ar. Sohr. IV 150 ALCHIMIE - CHEMIE GÄBIR 151

von C. A. Me ie r und C. G. J ung entdeckt zu haben in dem Haupt­ bildung und der Herkunft von Gäbirs Wissen an Wichtigkeit. Bei prinzip des Hlm al-mtzän von ÜÄBIR, das darin besteht, die Leiden­ dem gegenwärtigen Stand der Untersuchungen ist dies zweifellos schaft der Seele der unkörperlichen Welt, jeder Substanz gegenüber, eine der wichtigsten Fragen der Geschichte der islamischen Wissen­ quantitativ zu messen. Versuche nämlich, die zeigen, daß zwischen schaft. Auch hierbei stellt sich die Untersuchung von K raus durch Physik und Psychologie ein echtes Komplementärverhältnis be­ das in ihr gesammelte Material als überaus hilfreich heraus; aller­ steht^. ,.Während die psychologische Feststellung im wesentlichen dings müssen wir uns von einigen seiner Schlußfolgerungen aus qualitativ ist, besitzt sie aber auch eine sozusagen latente physika­ Gründen, die noch dargelegt werden, distanzieren. lische Energetik, denn die psychischen Phänomene lassen einen ge­ Bei der Behandlung der Frage von Gäbirs Wissen müssen die wissen quantitativen Aspekt erkennen. Könnten diese Quantitäten Tatsachen hervorgehoben werden, daß der Verfasser in seinen irgendwie gemessen werden, so müßte die Psyche als etwas im Rau­ Schriften in einem hohen Maße hervortritt, daß sein Interesse fast me Bewegtes, auf das die Energieformel Anwendung hat, erscheinen, allen Fächern menschlichen Wissens seiner Zeit gilt, daß er sie fast d. h. da Masse und Energie gleichen Wesens sind, so müßten der immer zu beherrschen scheint, daß er mit der Entwicklung der Psyche, insofern diese überhaupt im Raum feststellbare Wirkungen Wissensgebiete vertraut ist und versucht, von der zuletzt erreichten hat, Masse und Geschwindigkeit adäquate Begriffe sein; mit anderen Stufe ausgehend Stellung zu nehmen, zu kritisieren und weiterzu­ Worten: sie müßte einen Aspekt besitzen, unter welchem sie als entwickeln. bewegte Masse erscheint.”^ Für die Beantwortung der Frage nach der Herkunft von Gäbirs Zur Vermittlung eines allgemeinen Überblicks über den Charakter Lehren und seinen literarischen Quellen bietet das Corpus selbst der Schriften Gäbirs möge man sich mit dem hier Angeführten zahlreiche Möglichkeiten; die Quellen, Autoritäten, die Lehrer und begnügen. Es ist hauptsächlich der Monographie von Kraus über zeitgenössischen Gelehrten werden deutlich und weitaus häufiger Gäbir entnommen, worin in so hervorragender Weise die Bedeutung genannt, als das bei den meisten anderen Werken dieser Zeit der Fall jener Schriften dargestellt wird, die aber durch das so tragisch und ist. Die Bedeutung des zu Gebote stehenden Materials bei der Dis­ früh zu Ende gegangene Leben des Verfassers unvollständig blieb. kussion dieser Frage wie auch bei der Darstellung im Rahmen der Auf Grund neugefundener Handschriften und der seitdem gelösten Geschichte der islamischen Wissenschaft hängt natürlich davon ab, Probleme und Ergebnisse in der Islamkunde bedarf das öäbir-Pro- ob man die in den Schriften selbst angegebene Zeit der Abfassung blem weiterer Untersuchungen. akzeptiert. Diese wird seit 1930 - nicht jedoch in den zuvor durchge­ führten Untersuchungen - angezweifelt und die Entstehung des Corpus vom 2./8. Jahrhundert auf die Zeitspanne von Mitte des s./g. Illi öäbirs Quellen bis Mitte des 4./10. Jahrhunderts verlegt; ganz abgesehen davon soll das Corpus nicht mehr von einem einzigen Verfasser, nämlich Gä b ir , Je bedeutungsvoller sich der Inhalt von Gäbirs Schriften für die sondern von einer regelrechten Schule geschrieben worden sein (s. u. Geschichte nicht nur der islamischen, sondern der Wissenschaft all­ S. 182). Wie unten noch ausführUch gezeigt wird, sind es hauptsäch­ gemein erweist, um so mehr gewinnt die Frage nach der Heraus- lich zweierlei Gründe, aus denen sich K raus, der sich am intensiv­ sten mit der Erforschung von Gäbirs Werk beschäftigt hat, gezwun­ Meier, vers une Energ6tique de l’Äme. Ce serait lä le point culminant de la Science jäbirienne, illuminant toute la tradition qui la suit (jusqu’ä Jildakl gen fühlte, die Zeit der Abfassung etwa 100 Jahre später, als die notamment). Les rdsultats de la Balance de Jäbir repr6senteraient la seule Tradition angibt, anzusetzen. Erstens glaubt er, es fänden sich in ,algöbre’ qui pouvait ötre alors ten tie pour noter le degrö d ’Energie psychique den Texten einige Hinweise auf eine spätere Phase der Geistes- und de l’Äme integröe aux Natures, puis s’en lib6rant par le ministfere de rAlchi- miste qui, libörant les Natures en les subliment en symboles, libfere aussi sa Wissenschaftsgeschichte des Islam, zweitens fand er einen Gelehr­ propre äme.” tentypus wie Gäbir ,,νοη größter Originaütät und Selbständigkeit” ^ S. C. A. M eier, Moderne Physik — moderne Psychologie m\ Die kulturelle und den Gesanitinhalt des Corpus hinsichtlich der Problematik, Bedeutung der Komplexen Psychologie 1935, S. 362. 2 C. G. Jung, Der Geist der Psychologie in: Eranos-Jahrbuch 14/1946/489. Terminologie und der von ihm bekanntgegebenen und benutzten 152 ALCHIMIE - CHEMIE GÄBIR 153

Quellen für das 2./S. Jahrhundert ™ ö g l i c h und unvorstell^^^^^^^ von der Meinung beirren lassen dürfen, die Hunain-Schule habe die Wir werden noch sehen, daß beide Gründe letztlic von er Übersetzungsterminologie begründet. lung über die Entstehungszeit und den Stand der i^lamis^ Die wichtigste Rolle bei der Entstehung der arabischen Wissen­ Wissenschaft im 2./S· Jahrhundert abhängig sind und ^le schaft haben nicht die echten und alten griechischen Bücher ge­ gezogenen Schlußfolgerungen einander beding un ® ^ spielt, sondern spätere Schriften, zum großen Teil Pseudepigrapha, Überzeugungskraft verHehen haben. Es geht bei der Stellungnah die von verschiedenen hellenisierten Völkern auf Griechisch und in zu den von K r a u s vorgebrachten Gründen vor allem darum, jen anderen Sprachen geschrieben worden sind. Die für die Entstehung alte Vorstellung in Frage zu stellen, sie im Lichte des neuen Ma der arabischen Wissenschaft bedeutendsten scheinen aus dem letz­

rials und der im Laufe der Zeit erreichten E rgebnisse nachzupru an ten Jahrhundert vor dem Islam zu stammen. Die Übersetzungen und sich danach erneut zu fragen, ob das aus seinen Werken zu jener Schriften sind im allgemeinen denjenigen von authentischen sprechende Wissen Gäbirs nicht tatsächlich mit dem tan er griechischen Büchern vorangegangen. Die Meinung, daß die antiken senschaft im 2./S. Jahrhundert vereinbar ist. Na,ch Gewinnung aus Gelehrten zugeschriebenen Pseudoschriften Fälschungen der Araber reichender Anhaltspunkte könnte man sich die en^egengese seien, ist nicht mehr haltbar (s. GAS V). Jene Schriften, die Über­ Frage stellen: Gibt es bei einem Vergleich zwischen Gabirs Wissen setzungen ins Arabische sind, liefern uns einerseits unschätzbare und dem wissenschaftlichen Niveau der von K r a u s angenommene Dokumente für die Darstellung der wissenschaftlichen Leistungen Entstehungszeit des Corpus nicht Ergebnisse, welche uns zwinge , der letzten vorislamischen Jahrhunderte und gehören andererseits doch das 2./S. Jahrhundert als die Zeit anzunehmen, da txaDirs zu den wichtigsten Quellen der arabischen Wissenschaft. Corpus verfaßt wurde? Zur Beantwortung dieser Frage wir Von diesen Betrachtungen ausgehend wollen wir einige Angaben die Auseinandersetzung mit den von Kraus erhobenen inwan e im Corpus des Gäbir näher ins Auge fassen. Wie schon erwähnt, nennt Gäbir uns die Namen einiger Gelehrten aus der islamischen hinzukommen. .. -r- j. Gegen die bisherige, allgemeine Anschauung von der späten H-nts Zeit, die zwar nicht zu seinen wichtigsten Quellen gehören, deren hungszeit der islamischen Wissenschaft richten sich die in na lezu Erwähnung aber für unsere Vorstellung von der frühen Entstehung jedem Kapitel des vorliegenden Buches angeführten Argumen e lui der arabischen Wissenschaft und für die Frage nach Gäbirs Histori­ Betrachtungen, und damit auch gegen die gängige Datierung des zität von Bedeutung sind. Von den ältesten Alchimisten der islami­ Corpus von Gäbir. Hierbei muß besonders darauf hingewiesen wer­ schen Zeit werden Mariyänus und seine beiden Schüler Hälid b. den, daß die islamische Wissenschaft auf fast jedem Gebiet im i./7· Yazid und ,,der Mönch” (ar-Rähib) sowie ihre in anderen Quellen Jahrhundert angefangen hat, daß sie eine intensive Fortsetzung er oft genannte Beziehung zueinander erwähnt {Textes S. ^2g). ar-Rähib Wissenschaft der hellenisierten Völker bildet, die ihrerseits eine in widmete er ein alchimistisches Buch, das uns erhalten ist (s. Kraus I, verschiedenen Richtungen fortgeführte Entwicklung der griechi­ 107; Textes S. 528-532). Von Hälid b. Yazid, dem Vater der arabi­ schen Wissenschaft. gewesen ist. Die ersten Übersetzungen von schen Alchimie, wird ein alchimistischer Vers überliefert (s. Kraus I, geistes- und naturwissenschaftlichen Büchern aus dem Griechischen, 137). Etwas Geschriebenes scheint ihm von einem anderen Lehrer, Syrischen und Mittelpersischen gehen auf das 1./7· Jahr un er dem langlebigen Harbi al-Himyari Vorgelegen zu haben, da Ihn zurück. Einem Arabisch schreibenden Gelehrten des 2./8. Jahi un- an-Nadim (S. 357) ein K. Musahhahät Harbi unter den Schriften von derts standen eine Reihe von Übersetzungen außer aus den genann­ GtÄbir aufzählt. Gäbir verweist öfters auf ihn (s. Kraus II, 261). In

ten Sprachen auch aus dem Indischen und z. T. e i g e n e Leistungen seinem K . ad~Dahab widmet er ein Kapitel den Rezepten, die von der Arabisch und Syrisch schreibenden Gelehrten zur Verfügung. Harbi übernommen sind^. In mehreren seiner Werke bekennt sich

Infolgedessen hatte die arabische w issenschaftliche Terminologie Gäbir als Schüler von G a 'f a r as-Sädiq (st. 148/765, s. o. S. 128); er eine erhebliche Entwicklung hinter sich, so daß wir uns nicht mehr

Bäbun ahadiuhü min usiädi Harbi li-annahü käna ya'malu bihi (s. Kraus I, * S. Kraus in; Dritter Jahresbericht, a. a. O. S. 27. 113). Gä b i r 154 ALCHIMIE - CHEMIE 155

wiederholt, daß er sein Wissen ihm zu verdanken habe, ohne jedoch sehen Sphären spricht er von der Ansicht seiner Lehrer und seiner irgendeine Schrift von ihm zu nennen. philosophischen Schule über den Größenunterschied zwischen der Welt der Geister und der Seele’·. Von seinen Zeitgenossen bezeichnet (j Ä b i r einen als einen hervor­ Gäbir spricht von den Schulen, die Elixiere aus mineralischen ragenden Alchimisten, mit dem er in Gegenwart von I s h ä q b . M O sä Substanzen und von denjenigen, die sie aus tierischen und pflanz­ B. Y a q t i n ein Gespräch über Alchimie führte^. lichen Substanzen herstellen^ An zeitgenössischen Arbeiten über Alchimie verweist er einmal in Nach einer Formulierung von Gäbir zu schließen, gab es schon zu seinem K . al-Hawäss auf a l -F a d l b . Y a h y ä a l -B a r m a k i (st. 193/ seiner Zeit eine Gruppe von Alchimisten, die bei der Theorie der 808, s. u. S. 270) für die Präparierung eines Fettes, durch das man Gleichgewichtsverhältnisse als Anhänger von Balinäs {ashäb Bali- Seide imprägniert und wasserdicht macht. G ä b i r fügt hinzu, daß näs al-islämiyün) bezeichnet werden®. ersterer dieses Rezept aus den Fragmenten eines alten Werkes ent­ Gegenstand einer sehr wichtigen Ausführung der 70 Bücher nommen hatte, bei dem weder Verfasser noch Titel festzustellen sind Kontroversen über die Möglichkeit der künstlichen Zeugung. waren^. Die Verteidiger dieser Möglichkeit, zu denen auch Gäbir gehört, Sehr häufig spricht öäbir von Leistungen seiner Zeitgenossen, werden Anhänger der Naturen {ashäb ai-tahäH'-) genannt^. Bei dieser ohne jedoch ihre Namen zu nennen; er sagt z. B .,,Einer von unseren Gruppe, der Gäbir vor allen in seiner Zeit existierenden Schulen den Freunden sagt darüber irgendetwas und behauptet, daß er Experi­ Vorzug gibt®, scheint die letzte Entwicklung der naturphilosophi­ mente darüber angestellt habe . . .” oder „einer der Weisen unserer schen Ideen erreicht zu sein. Der Gebrauch des Wortes φύσις z. B. als Zeit” oder „ein zeitgenössischer Philosoph hat uns gesagt” oder der elementaren Qualitäten, der bei Balinäs, einer der wichtigsten „einige Zeitgenossen haben über solche Dinge durch das Experiment Quellen von Gäbir (das fragliche Pseudepigraph, das Buch der Ur­ interessante Ergebnisse erreicht.”® sachen, stammt sehr wahrscheinlich aus dem 5. Jahrhundert, s. o. S. Nach seiner eigenen Angabe verfaßte C ä b i r sein uns erhaltenes 85), noch nicht so deutlich erscheint, war den Anhängern der Natu­ K . al-Wähid at-tälit und zwei andere, namentlich nicht genannte ren in der islamischen Zeit bekannt®. Bücher für einen Alchimisten, der aus einer anderen Stadt zu Gäbir Eine Kritik Gäbirs an der Ansicht der zeitgenössischen Sabier von kam und sich eine Zeitlang bei ihm aufhielt. „Dieser selbst hatte sein der graduellen Schöpfung der Welt zeigt uns, daß ihre naturwissen­ Leben mit der Suche nach der Kenntnis der Naturen . . . ver­ schaftliche Beschäftigung zu Lebzeiten von Gäbir in vollem Gang bracht . . .”^ w ar’ . , , Für die Frage nach der Herkunft von Gäbirs Lehren und der G äbir schreibt einmal den Stoikern [ashäh ar-riwäq) die Lehre von naturwissenschaftUchen Strömungen seiner Zeit ist die Erwähnung der Analyse des Wortes Zinn zu, die bei ihnen aber nicht nachge­ der philosophischen und naturphilosophischen Schulen sehr auf­ wiesen werden kann®. Sehr wahrscheinlich meinte Gäbir damit die in schlußreich. der jüngsten Periode der Schule entwickelte Lehre. as-Sarahsi Beim Anführen von verschiedenen Meinungen über die konzentri- berichtet von der Tätigkeit der Anhänger einer Schule dieses Namens in Alexandrien, von ähnlich benannten Schulen in Ba'labakk und 1 Diese Unterhaltung ed. in; Textes S. 309-310; übers, von K r a u s in: Isis Antiochien®. i5/i93i/25f.; s. noch Kraus I, XXX IX. 2 S. Kraus II, 78-79. 1 Textes S. 407; Kraus II, 141. 3 ,,qäla ba'-d a^häbinäßhi Sai'anyaz^umu annahü imtahanahü wa-yakädu an ® S. eb. S. 3-4. , , yaliüna haqqan", ,,ba'-d hukama'inä f l zamäninä nahnu” , ,,wa-dakara ba'-d, al- 2 K. al-Ah^är in: Textes S. 144; ,Kraus II, 290. faläsifa alladina m a'anäfi z-zamän aidan", ,,wa-qad hara§a K-ahl zamäninä fi ^ S. 461; Kraus II, 98. t-ta^yiba aSyä' 'a§iba ß mitl hädihi l-aiyä'” (s. Kraus II, 88, n. 10). 5 S. Kraus II, 16-17. ^ ,,FaHnnahü wavada baladanä ra§uhin min ahl hädihi ?-finä'a qad afnä e Vgl. eb. S. 165-16Ö, n. 7. 'umrahü f l ma'rifat at-tabä'i' wa-y-rumüz al-ha'lda tumma lam yahulli min ’ Textes S. 199-204. dälika bi-täHlin wa-waqa'at as-^adäqa hainanä bi-qirä'at ba'd kutubinä wa- ® S. Kraus II, 171, n. 2. , baiyana qadr mä ma'ahü min häda l-'ilm . . .” (s. Kraus I, 126). 0 Vgl, eb, S. 171-172 . 156 ALCHIMIE - CHEMIE GÄBIR 157

Im Corpus wird auch z. B. von den Erfahrungen und Entdek- sasanidischen Bereich. Hinzu kommt noch, daß er die genannten kungen der Gelehrten von Antiochien gesprochen, was z. T. durch Pseudepigrapha als orientalische Fälschungen ansah und sie da­ griechische Quellen bestätigt werden kann^. durch in spätere, d. h. islamische Zeit datierte^. Es muß in diesem Zusammenhang hinzugefügt werden, daß Zu den wichtigsten Angaben von Kraus für unsere Frage gehört A i y Ob a r -R uhäw i (Hiob von Edessa), der noch zur Zeit von al- sein Hinweis auf die Rolle der jüngsten Neuplatoniker. Er fand bei Ma’mün tätig war, in verschiedenen Richtungen eine parallele Ent­ ihren alchimistischen Kommentatoren eine Theorie, deren Prinzi­ wicklung zu Gäbir erkennen läßt; z. B. sind auch für ihn die Prin­ pien der Theorie Cäbirs entsprechen. K raus erinnerte an die Namen zipien der aristotelischen Physik nicht akzeptabeP. ar-Ruhäwi von Olympiodoros, Christianos, Stephanos, Heliodoros, die im spricht von der Lehre einer modernen philosophischen Schule, deren sechsten und siebten Jahrhundert lebten. Aufschlußreich ist beson­ Meister er persönlich kannte. Nach der Lehre dieser Schule seien die ders die Feststellung, daß Christianos die alchimistischen Ver­ elementaren Qualitäten, Gerüche, Farben usw. Substanzen, die bis fahren (οΐκονομίαι == tadäbtr) nach der Zahl der herangezogenen zu dem Moment, in dem sie sichtbar werden^, im Körper verborgen Elemente, d. h. ein Verfahren auf Grund von vier oder drei oder zwei sind. Elementen oder einem Element, anordnete. Sein Vergleich dieser vier Wenn wir jetzt daran gehen wollen, auf Grund von konkreteren Verfahren mit geometrischen Figuren und seine Klassifizierung ver­ Anhaltspunkten die Entstehung von öäbirs Wissen erklärbar zu schiedener Prozeduren nach arithmologischen Prinzipien erinnert machen, so bieten die Zitate in seinem Corpus selbst die beste Mög­ stark an die Spekulationen von Gäbir^. Kraus wies auch eine ähn­ lichkeit dazu. Bei einem solchen Vorgehen wird eine Tatsache deut­ liche Vorstellung bei dem Philosophus Anonymus (7. Jahrhundert lich, nämlich daß seine wichtigsten Quellen in eine Periode fallen, die n. Chr.) und (j Ä b i r von den elementaren Qualitäten (ποιότητες) wir als die jüngste Periode der pseudepigraphischen Literatur in nach, die als unkörperlich zu betrachten sind, von vier Elementen vorislamischer Zeit bezeichnen können. Die Schriften dieser Art, auf herrühren und auf deren Mitwirkung sich die Alchimie stützt®. Der­ die sich öäbir stützt, tragen die Namen von S o k r a te s, P la to n , selbe Anonymus hebt hervor, daß die Naturen unkörperliche Quali­ PoRPHYRius, A pollonius u. a.; teilweise stützt er sich auch auf die täten sind und sich verbinden, um materielle Körper zu bilden. Von oben genannten zeitgenössischen und um weniges älteren Schulen. der Analogie zu den vier Teilen des Eies ausgehend, wie sie sich Da jedoch die in dem vorliegenden Buch vertretene Anschauung auch bei den Philosophen^ fand, stellt er eine Verbindung zwischen über die Entstehungszeit der genannten Pseudepigrapha erst ad hoc der Alchimie und Musik her. Einer ähnlichen Idee begegnet man bei zur Diskussion gestellt wird, wäre es von Bedeutung, wenn man den der Theorie der Gleichgewichtsverhältnisse von Gäbir. Quellen einige Anhaltspunkte entnehmen könnte, deren Zeit nicht Am Ende seines Vergleiches kam Kraus zu dem Ergebnis, daß Gegenstand einer Kontroverse ist. K rau s liefert uns einige wichtige trotz des großen Unterschiedes zwischen dem Corpus von Gäbir und Hinweise, die für diesen Zweck sehr aufschlußreich sein können. Er den uns erhaltenen griechischen alchimistischen Werken eine Ver­ selbst hat sie aber m. E. nicht richtig ausgewertet. Einer der wich­ bindung der Alchimie von Gäbir zu der der jüngsten Neuplatoniker tigsten Gründe dafür scheint darin zu liegen, daß das charakteri­ ganz deutlich ist, denn die Art der Prinzipien, die diese in die stische Element der Cäbir’schen Alchimie, d. h. die Präparierung Alchimie eingeführt haben, ist rein philosophischen Ursprungs. Es der Elixiere auf Grund organischer Substanzen und die alchimisti­ sei diese philosophische Alchimie, die G ä b i r bis zur letzten Konse­ schen Verfahren mit Salmiak aus anorganischen und organischen quenz getrieben habe®. Beim Aufbau seines genialen philosophischen Substanzen, in den uns erhaltenen griechischen Texten nicht nachzu­ 1 S. Kraus II, 41-42, 49, 58; zu seiner Meinung über die Entstehung der in weisen sind. Wahrscheinlich unter dem Einfluß von J. R u sk a suchte Arabisch erhaltenen Pseudoschriften s. noch u. S. 160 f. er die Herkunft dieser Methode im griechisch-orientalischen, bzw. 2 Kraus II, 37, 179, n. i. »Eb. II, 38. 1 S. eb. S. 87, 88, n. 7. ^ Weil es die Einheit von vier Bestandteilen darstellt: Eischale, Eihaut, 2 S. eb. S. 175, n. i. Eiweiß, Eigelb (s. Lippmann, Entstehung S. 47). 3 Eb. ® S. Kraus II, 40, 158 ALCHIMIE - CHEMIE 6 ä BIR 159

Gebäudes habe Cäbir sich von der Philosophie der Neuplatoniker Idee einen alchimistischen Sinn geben wollte^. Auf die Ähnlichkeit reichUch inspirieren lassen, seine mathematischen Spekulationen der atomistischen Anschauung innerhalb der Alchimie bei Stephanos aber führte er viel weiter als seine Vorgänger^. und bei G ä b i r weist wiederum K r a u s hin^. Eine der dominierenden Es ist auch das Verdienst von K r a u s , darauf hingewiesen zu Ideen Gäbirs, nämlich die des Fortschrittes, welche auf eine ziemlich haben, daß Cäbir die jüngeren Neuplatoniker nicht unmittelbar frühe Periode der Antike zurückgeht, nähert sich besonders der kannte^ und sich wahrscheinlich auf eine ihnen parallele griechisch­ Formulierung des Neuplatonikers M a c r o b i u s (5. Jahrhundert, s. orientalische Tradition stützte. Man könnte aus dieser Feststellung Sarton I, 385), daß nämlich der Fortschritt der menschlichen Zivili­ von Kraus den Schluß ziehen, daß die Erkenntnisse der jüngsten sation begrenzt sein muß, wenn nicht durch die Destruktion der Neuplatoniker frühzeitig in weiten Kreisen verbreitet waren und Sphäre, so wenigstens durch die großen Umwälzungen auf unserer daß ferner damals die Möglichkeit eines kulturellen und wissen­ Erde®. Eine weitere Formulierung von öäbir, nämlich die Bezeich­ schaftlichen Austausches bestand; beides ist für unsere Frage sehr nung des Übergangs der Seele von ihrer eigenen Sphäre zu den wichtig. anderen bis zum Sichtbarwerden mit dem Ausdruck ,,Schwimmen” , Trotz der erheblichen Berührungspunkte zwischen den Neuplato- findet man bei demselben Macrobius^. nikern und Ö ä b i r ist die Differenz zwischen beiden zu groß, und Im Zusammenhang mit der jüngsten Periode der neuplatonischen daher ist es nach Kraus unvorstellbar, daß die ganze wissenschaft­ Alchimie, von der ein direkter oder wohl eher ein indirekter Einfluß liche Leistung und Originalität einem einzigen Menschen zu ver­ ausgegangen ist, muß hervorgehoben werden, daß ein dem byzanti­ danken wäre. Wer waren nun die Vermittler zwischen diesen Neu- nischen Kaiser H e r a k l e i o s , einem Zeitgenossen von S t e p h a n o s , platonikern und Gäbir, Vermittler, die ihrerseits wieder schöpferisch zugeschriebener Text einen ähnlichen alchimistischen und kosmo- tätig wurden? Auf Grund der Hinweise von Gäbir identifiziert sie logischen Begriff der Gleichgewichtsverhältnisse bezeugt®. Kraus zu Recht, wie wir glauben, mit P s e u d o -S o k r a t e s , - P l a t o n , Wenn wir nun nach diesen Ausführungen einige Anhaltspunkte -A p o l l o n i u s u . a. Es bleibt dabei nicht mehr zu tun übrig, als das für unsere Datierungsfrage auf Grund der von Gäbir angegebenen historisch jüngste Verbindungsglied festzustellen, d. h. die Ent­ Quellen finden wollen, so müssen wir vor allem im Auge behalten, stehungszeit dieser jüngsten Pseudepigrapha. Leider kommt er daß die Pseudo-Schriften seine wichtigsten und am häufigsten zitier­ dabei, wie bereits gesagt, zu einem m. E. nicht zutreffenden Ergeb­ ten Quellen sind. Eine Reihe von echten griechischen Quellen wird nis (s. u. S . i6o). auch zitiert, aber fast bei jedem Verweis auf sie fällt ihre sekundäre Unsere Kenntnis der Geschichte der Alchimie ist noch nicht so Bedeutung auf. Dieselbe Erscheinung läßt sich auch bei einigen umfassend, daß man bereits die Frage beantworten könnte, ob die in Pseudo-Quellen beobachten. Gäbir kennt fast alle in der arabischen diesen Pseudoschriften nachweisbare Entwicklung der Alchimie, die Alchimie bekannten Pseudo-Verfasser und beruft sich des öfteren in größerem Maße experimentell ausgerichtet war, den genannten bei verschiedenen Problemen auf ihre Autorität (oder setzt sich neuplatonischen Alchimisten völlig unbekannt geblieben war. Man kritisch mit ihnen auseinander). Aber bei dem Aufbau seiner Theorie möge sich hierbei mit der Angabe von Gäbir’schen Gedanken begnü­ und der Begründung seiner Systeme stützt er sich nur auf einige gen, die an Lehren der jüngsten Neuplatoniker erinnern. Der schon bestimmte Pseudo-Verfasser, die nach ihrer Entstehungszeit die zitierte S t e p h a n o s z. B. führt die bekannte Maxime der Antike an, jüngsten zu sein und durch ihre Errungenschaften die früheren weit der Mensch solle durch die Philosophie Gott ähnhch werden, wobei nicht ausgeschlossen ist, daß auch Stephanos dieser philosophischen ^ Kraus II, 99, n. 5; das Zitat von Stephanos in; De magna et sacra arte, lib. VI (nach Ideler, Physici et medici II, 224, Z. 27). 2 S. a. a. O. II, l o - i i , n. 3. 1 Eb. S. 40. 3 Eb. S. 125. 2 Gäbir zitiert den S t e p h a n o s (Istafänüs al-Iiaklm) in seinem K . al-M a- ‘ S. eb. S. 160, n. 2, 204, n. 2. wäzln a?-fagir, welches zu den jüngsten Teilen des Corpus gehört (s. Kraus II, ® Im ./f. al-Wädih fi fakh ar-nmüz von AX-TuGRÄ’i, Paris 5099, 2I4^ s. 40, n. 3). Kraus II, 314, n. 4. i 6 o ALCHIMIE - CHEMIE GÄBIR 161

überflügelt zu haben scheinen. Als die wichtigsten Quellen dieser Art wir - aus den in diesem Buch mehrmals wiederholten Gründen -, daß sind S o k r a t e s, P la to n , P o r p h y r iu s, D e m o k r it, A gathodaimon, die arabischen, Platon zugeschriebenen Schriften und das K. A pollonius von T y a n a (Ba l in ä s) hervorzuheben. Einigen dieser Musahhahät Aflätün von Gäbir zu den wertvollsten uns erhaltenen Autoritäten scheint man erst gegen Ende der vorislamischen Periode Materialien für die Untersuchung der jüngsten Periode der vorisla­ Bücher untergeschoben zu haben, während andere Namen schon in mischen Alchimie gerechnet werden müssen. Unter diesem Gesichts­ der frühesten Periode der pseudepigraphischen Literatur als epo- punkt muß verstanden werden, was Kraus aus dem K. Musahhahät nyme Heroen verwendet worden sind. Zu diesen letzteren gehören Aflätün ausgezogen hat. ,,Nach Gäbir schließt sich Platon in allen Demokrit und Agathodaimon. Eine der wichtigsten künftigen Auf­ Wissenschaften, besonders in der Alchimie, seinem Lehrer Sokrates gaben der arabischen Chemiegeschichte besteht wohl darin, die Zi­ an. Dennoch gelingt es ihm, in der Alchimie alle vorangegangenen tate von Gäbir mit den uns erhaltenen einschlägigen Pseudepigrapha Philosophen zu überflügeln. Sokrates hat nämlich die Theorie völlig zu vergleichen. Die Tatsache, daß Gäbir seine Quellen, auch wenn er außer acht gelassen und sich nur der Praxis gewidmet. Dagegen war sie anonym läßt, wörtlich zitiert^, kann bei einem solchen Vorhaben Platon erfahren in den Experimenten seiner Vorgänger, drang in die besonders ermutigend sein. Tiefe der alchimistischen Verfahren ein und führte sie auf die vier Von den uns erhaltenen Pseudo-Schriften hat K raus nur die Elemente zurück, die aus den drei Naturreichen stammen. Er sagte; wörtliche Übereinstimmung zwischen Gäbirs Corpus und dem ,0 Timäus, es steht fest, daß die Prinzipien und Ziele aller Verfahren ,,Buch der Ursachen” K. al-'-Ilal oder Sirr al-haliqa von Balinäs nicht mehr und nicht weniger sind als die vier Elemente.’ Er sagt in (s. o. S. 77 ff.) ins Auge gefaßt. Auf diejenigen Pseudoverfasser, die in seinem Buch der Seele: .Wisse, daß das Bestehen und die Erhaltung arabischen Handschriften damals bekannt waren, hat er seine Unter­ des Tieres gegründet ist auf den Geist. Der Geist, 0 Timäus, ist nichts suchung nicht gebührend ausgedehnt. anderes als der Raum, der die Welt umfaßt . . . Die Alchimie ist wie Als außerordentlich einflußreich erweisen sich in Öäbirs Alchimie der Mensch; sie ist ein Makrokosmos, parallel der ganzen Sphäre, die Schriften, die den Namen P l a t o n s tragen. Wie schon (s. S. 96) diese Sphäre ist lebendig; der Mensch ist ein Mikrokosmos . . . Wenn ausgeführt, wurden ihm zahlreiche alchimistische Schriften unter­ es nämlich wahr ist, daß die Welt oder Sphäre lebendig ist und daß geschoben. Mit Ausnahme des K . an-Nafs oder K . an-Nafs al-kaUr, der Mensch auch lebendig ist, braucht die alchimistische Kunst womit vielleicht der Dialog Phaidon gemeint ist, gibt Gäbir die Titel wegen ihrer Verwandtschaft mit dem Menschen zweifellos einen der von ihm benutzten Bücher nicht an; er sagt, die Weisheit Geist. In der Tat, der Geist in der Alchimie ist das Quecksilber. {hikma) von P l a t o n sei in seinen verschiedenen Büchern verstreut^.

Die Anzahl der Platon zugeschriebenen Schriften muß viel größer als sans qu ’aucun ouvrage lui ait et6 assignö. Pr6parant le terraiii pour le faux die der uns bekannten sein, da das von öäbir verfaßte Buch der connu de Jäbir, la tradition syriaque attribue ä Platon certaines recottes Kritik und Verbesserung ziemlich umfangreich ist. Kraus konnte alchimiques (Verweis auf Berthelot, CJiimie II, 221). Avec röloignement des sources antiques, cette pseudepigraphie sera de plus en plus developpee dans nicht entscheiden,, ob Gäbir sich in seinem Buch K. Musahhahät la littörature arabe, oii Platon devient üne des grandes autoritis non seule- Aflätün auf eine schon existierende Pseudo-Schrift von Platon stütz­ ment de ralchim ie (eine Fußnote), mais encore de l’astrologie (Verweis Sur te oder ob es sich dabei um Zitate handelte, die in verschiedenen P laton astrologue, cf. p. ex. Cat. Cod. astr. Gr. I, 82) et de la magie (eine Fußnote).” Schriften ihm zugeschrieben worden waren®. Jedoch neigt er, wenn An anderer Stelle sagt Kraus (II, 50, n. 5): ,,I1 n’y a, toutefois, pas lieu de auch zögernd, zu der Annahme, daß solche Pseudepigrapha sich in croire que Jäbir ait lui-meme compose l’apocryphe platonicien, car en certains der arabischen Literatur entwickelten^. Im Gegensatz dazu glauben endroits il n’hesite pas ä critiquer son auteur. D ’ailleurs, le Platon des musahhahät emploie assez souvent un langage all6gorique et ambigu, d’oü Jäbir essaie en vain de tirer un sens rationnel ..." ^ S. Kraus II, 64. Mir ist nicht ganz verständlich, Avelche Zeit im Hinblick auf die erwähnten “ S. eb. S. 49. Pseudepigrapha in dem folgenden Satz gemeint ist: ..L’erreur, qui consiste k 3 Eb. S. 49. ■ regarder le Timee de Platon comme un ouvrage adress6 ä son disciple Timöe, Eb. S. 51; ,,D6jä dans la tradition grecque, Platon avait regu une place se retrouve k plusieurs reprises dans la litt6rature arabe et a pu donner lieu ä parmi les alchimistes cBCumöniques (Verweis auf Berthelot, Coll. II, 25, 6), la fabrication du pseudepigraphe de Jäbir” (II, 49). IÖ 2 ALCHIMIE - CHEMIE GÄBIR 163

O Timäus, wer mit dem Quecksilber behandeln und mit ihm die drei er dem System von B alinäs vorzieht^. Außerdem kommentiert anderen Elemente verbinden kann, wird merkwürdige und außer­ Gäbir die esoterische Lehre des Sokrates über die Bildung der Mine­ ordentliche Dinge schaffen können. Du mußt wissen, o Timäus, daß ralien in seinem K . at-Tagridr·. In seinem K. al-Fidda führt er eine die gesamten geheimen Verfahren, die vom Quecksilber herrühren, lange Diskussion zwischen S okrates und T hales über das Silber 90 betragen. Das Prinzip dabei ist immer das Quecksilber . . an®. Die Frage, wie weit die uns erhaltenen Pseudo-Sokrates-Schrif- ,Die vollkommensten (alchimistischen) Apparate sind diejenigen, ten die von Gäbir zitierten Sätze enthalten, ist noch nicht untersucht die nach dem Vorbild der Welt gebaut worden sind.’ ,0 meiri Sohn’, worden. sagt er im 20. Kapitel, ,wisse, daß der Geist, der sich mit der warmen Eine weitere wichtige Quelle für Gäbirs Theorie von der künst­ und trockenen Substanz verbindet, jedem Ding ein Gleichgewicht lichen Zeugung ist eine P o r p h y r i u s untergeschobene Schrift udT. der Wärme und Trockenheit verleiht . . . So wird der Geist zum K. at-Taulid, die mit dem K. al-Mizän des ZOSIMOS zusammen von Feuer.’ Außerdem sagt Platon; ,Weißt du nicht, mein Sohn, daß die Gäbir in seinem K. at-Tagim'· kommentiert wird^. Jedoch scheint Welt aus Feuer, Luft, Wasser und Erde besteht? Wenn du jemals das Buch von Porphyrius viel bedeutender für ihn zu sein als das diese vier Prinzipien vereinigen willst, wirst du die Welt hervor­ dem Zosimos beigelegte Buch. Die Motive, die mitgewirkt haben bringen können. Es gibt allerdings drei Arten von Welten, merke mögen, eine solche Schrift unter dem Namen von Porphyrius in genau, welche von diesen Welten du wünschest, dann mache dich Umlauf zu bringen, gehen ursprünglich möglicherweise auf einige daran Äußerungen in seinem Brief an A n e b o n (s . GAS V) zurück®. Kraus Auch bei der Lehre der künstlichen Zeugung stützt sich Ö ä b i r will sie als eine arabische Fälschung ansehen® und hat es daher u. a. auf P l a t o n , dem jene Lehre in dem Pseudobuch K , an-Nawä- verabsäumt, die bei Gäbir erhaltenen längeren Fragmente aus dieser mis (s. o. S. 98) in den Mund gelegt wird^. Schrift als wichtiges Material für die Beurteilung der Leistungen der Wie aus dem Vorhergehenden ersichtlich wird, gehört auch So­ letzten vorislamischen Jahrhunderte zu betrachten und für die Be­ k r a t e s zu den Gelehrten, denen, auf Grund der Pseudepigrapha, antwortung der Frage nach der Quelle von Gäbirs Lehren entspre­ eine wichtige Rolle in Gäbirs Denken, ganz besonders in seinem chend zu verwerten. alchimistischen System, zükommt. G ä b i r bezeichnet ihn als Vater Zu den wichtigsten und umfangreichsten Quellen Gäbirs gehören und Meister aller Philosophen®. Er spricht von einem sokratischen einige dem A p o l l o n i u s v o n T y a n a zugeschriebenen Bücher. Na­ W issen as-suqräß), welches den höchsten Grad des alchimi­ mentlich nennt Gäbir das K . S in al-haliqa. Den Zitaten läßt sich stischen Wissens bilde^. öäbir lag eine selbständige Abhandlung {K. entnehmen, daß er auch das ihm zugeschriebene K. as-Sab‘a {al- Ärä^ Suqrät) vor, die er im K . Musahhahät Suqrät kommentierte und asnämy und die Bücher über die Magie benutzte, bzw. kannte®. revidierte®. Sokrates, der nach (jäbir die Theorie außer acht gelassen Kraus hat der Frage der Beziehung des Corpus zu Pseudo-Apollo- und sich statt dessen der Praxis gewidmet haben soll®, ist eine nius von Tyana, d. h. Balinäs, eine ziemlich ausführliche Unter­ Hauptautorität für die Lehre der künstlichen Zeugung, die öäbir in suchung gewidmet®, die noch fortgeführt und in mancher Hinsicht seinem K. at-Tagmi'· ausführlich diskutiert^. Noch wichtiger scheint auch verbessert werden muß. Wie oben (s. S. 85) zu zeigen versucht die Sokrates zugeschriebene Rolle in der Theorie der Gleichgewichts­ wurde, scheinen die Balinäs-Bücher aus dem fünften Jahrhundert zu verhältnisse zu sein, auf die sich Gäbir immer wieder beruft und die 1 Kraus II, 54, 188, 2 E b. S. 53. 1 K. Mufahhahät Aflätün, über die franz. Übers, von Kraus II, 49-51. ä E b. S. 53, n. 5. 2 S. Kraus II, 104-105. * Textes S. 347: Kraus II, 122. ä Textes S. 389; Kraus II, 52. 5 Eb. S. 297. 1 E b, S. 52. « E b. S. 123. 5 Eb. ’ Eb. S. 128-129. ® Eb. S. 49-50. ® E b. S. 295. ■> Eb. S. 53. ® E b . S. 273-303. ALCHIMIE - CHEMIE 164 0ÄBIR 165

stammen und sind möglicherweise von einem einzigen Verfasser dem Die berühmten hermetischen Vorschriften der Alchimie, die bei den Apollonius untergeschoben worden. Wenn man sie nicht von vorn­ Lateinern udT. Tabula Smaragdina bekannt sind, Aufbau und herein als Fälschungen der Araber abtut, so ist uns sogar in einigen Erweiterung jener Vorschriften übernimmt Öäbir von dem Buch der Fällen der Name des syrischen Übersetzers Sergios von Res'ainä Ursachen^. (s. o. S. 78 ff.) bekannt. Nach der Angabe der H andschrift wurde das In seiner Kosmologie zeigt er eine gewisse Abhängigkeit von K . as-Sab^a für den umaiyadischen Prinzen H älid b . Y a z id (s . o . S. Balinäs. Wie K raus nachgewiesen hat, stützt sich Gäbir auf ihn bei 89) ins Arabische übersetzt. Aus der Benutzung und Erwähnung der Theorie der vier Elemente und vier Naturen und ihrer sukzes­ des K . Sirr al-Jialiqa in den ältesten Teilen des Corpus von Gäbir, die siven Herkunft, ihrer Verbindung für die Bildung der Körper, bei z. T. auf die erste Hälfte des zweiten Jahrhunderts Higra zurück­ der Lehre der Emanation, der Bewegung der Sphäre und der Erzeu- zugehen scheinen, kann man schließen, daß es ziemlich früh aus dem , gung der mineralischen, pflanzlichen und tierischen Reiche, bei den Syrischen ins Arabische übersetzt worden ist. Ein noch nicht genü­ mineralogischen Gegebenheiten, bei der Theorie von der Existenz gend verwerteter Handschriftenfund gibt uns eine Bestätigung. Das einer Beziehung zwischen Planeten und Metallen, der Bildung der von späteren Verfassern benutzte K. al-Filäha von Balinäs wurde Metalle auf Grund des Schwefels und des Quecksilbers^. Zum Teil nach 1930 zweimal in Handschriftenexemplaren gefunden (s. u. S. beruft sich Gäbir bei seiner Theorie der Gleichgewichtsverhältnisse 316); ferner wurde die Echtheit der in der Handschrift gemachten auf Balinäs; er schreibt sogar die Bücher über Mineralien nach der Angabe nachgewiesen, daß nämlich das Buch i. J. 179/795 für Ansicht von Balinäs {Kutub al-ahgär '■alä rä‘y Balinäs)^. Der Y a h y ä b . H ä lid b . Barmak aus dem Griechischen ins Arabische Pseudo-Verfasser (Balinäs) scheint die Probleme der Gleichgewichts­ übersetzt wurde (s. u. S. 315). Es ist für die Frage der Quellen und verhältnisse außer im K . Sirr al-ltaltqa vor allem in seinem K . as- der Entstehungszeit des Gäbir’schen Corpus sehr wichtig, daß Sab'a al-asnäm behandelt zu haben^. Wie aus den Ausführungen von Gäbir, der sich sonst so oft wie möglich auf Bücher von Balinäs Gäbir hervorgeht, kannte Balinäs noch keine richtig entwickelte stützt, dieses Buch in seinem K. al-Ifawäss nicht nennt^. Diese Theorie der Gleichgewichtsverhältnisse. Gäbir bevorzugte die Theo­ Erscheinung kann dadurch erklärt werden, daß öäbir sein Werk rie des Sokrates gegenüber der von Balinäs®. Übrigens kannte dieser wahrscheinlich vor der Zeit dieser Übersetzung verfaßte. Die Rich­ für Mineralien, Pflanzen und Tiere geltende Gleichgewichtsver­ tigkeit dieser Vermutung wird von dem Ergebnis eines Vergleiches hältnisse, die Gäbir als al-mizän al-auwal, d. h. mlzän des von Gott zwischen den beiden Büchern abhängig bleiben. Es ist auch schon Geschaffenen bezeichnet. Die Gleichgewichtsverhältnisse des künst­ möglich, daß einige Teile der Bücher von Balinäs in weiteren Kapi­ lich Erzeugten, d. h. der künsthchen Mineralien, Pflanzen und Tiere, teln des K. al-ffawäss von Gäbir nachgewiesen werden können, was nannte Gäbir al-mizän at-täni^. Der komphzierte Aufbau des Satzes mit dem von Kraus festgestellten Charakter des Buches zu erklären bei Gäbir verursachte m. E. ein Mißverständnis bei Kraus, daß ist. Danach hat es nach einer langen Entwicklung die endgültige nämlich Balinäs von den beiden Arten der Gleichgewichtsver­ Gestalt gefunden^. · hältnisse gesprochen hätte^. Eine solche Korrektur wird dadurch Der Einfluß von B a l i n ä s auf G ä b i r ist am deutHchsten im Fall auch gerechtfertigt, daß Balinäs die künstliche Zeugung nicht kennt. des K . al-'-Ilal, welches Gäbir udT. K . Sirr at-tabl'-a oder einfach K. Schon al-Gildaki, der Kommentator des K . as-Sah'-a - das vor at-TabVa kennt und m it hohem Lob bedenkt®. Der Einfluß dieses allem der Theorie der Gleichgewichtsverhältnisse von Balinäs gewid­ Buches ist hauptsächlich alchimistischer und kosmologischer Art. met ist verweist darauf, daß es al-mizän at-tabVi, die Gleich-

1 Zwar nennt er ihn im K. al-Hawäss ein einziges Mal mit anderen Gelehr­ ^ S. Ruska, Tabula Smaragdina 121; Kraus II, 280-281. ten zusammen [Fa’ammä Suqrät wa-Sinbäliqüs wa-TälU wa-Balinäs fa-mu§- 2 Kraus II. 282-283. ini'üna ‘alä anna l-asyä^ hullahä ta§ri ma§ran wähidan . . Textes S. 229- ^ Textes S. 126. 230), was aber nicht auf eine direkte Benutzung des K. al-Filäha von Balinäs * S. Kraus II, 297-298. hinweist. = Eb. S. 54· “ Kraus I, 151. ® Textes S. 129. ^ K . M aidän al-'-aql, s. Textes S. 223; Kraus II, 282. ’ Kraus II, 100, 287.

12 Sozgin, Gesell. Ar. Sehr. IV i 6 6 ALCHIMIE - CHEMIE GÄBIR 167

gewichtsverhältnisse der Naturen, behandle^. Ein anderer, schwer­ schäften von Gäbir als solche von Balinäs ansieht, die er in dessen wiegender Grund dafür, auf den Kraus selbst hinweist, ist, daß im K. Buch wiederum nicht nach weisen kann. Im Zusamenhang mit der Sirr al-]}aUqa nicht von der Theorie die Rede war, daß die Naturen Frage der Beziehung des Gäbir’schen Corpus zu den Schriften von meßbar sind und die Harmonie der Welt auf ihren quantitativen Balinäs muß gesagt werden, daß öäbir - entgegen der Meinung von Verhältnissen beruhe^. Dagegen wäre B a l i n ä s nach den Ausfüh­ Kraus^ - nicht den uns heute vorliegenden Text, sondern eine ältere rungen in öäbirs K. al-Ah^är viel weiter gegangen, in dem das Übersetzung benutzt zu haben scheint. Gäbirs Beziehung zu den quantitative Gesetz der göttlichen Schöpfung dem Gesetz einer anderen, von Balinäs erhaltenen Büchern muß noch untersucht künstlichen gegenübergestellt werde®. Da nun wegen des Mißver­ werden. ständnisses dieses zweite quantitative Gesetz der künstlichen Schöp­ Zu einer solchen Untersuchung muß auch das K . Miftäh al-hikma herangezogen werden. Dieses - in lateinischer Übersetzung udT. fung und des menschlichen Wissens (das eigentlich von G ä b i r stammt) auf Balinäs bezogen worden war, stellte Kraus folgende Clavis sapientiae bekannte Buch eines Autors namens A r t e f i u s - Überlegung an: ,,Angesichts der Tatsache, daß Ö Ä B IR an der Lehre rührt vielleicht von dem Verfasser der übrigen Balinäs-Bücher her; er gibt sich darin als Schüler von Balinäs aus (s. o. S. 84). Dieses des B a l i n ä s oft Kritik übte und Verbesserungen anbrachte, wäre es unrichtig, wenn man voraussetzte, daß der Verfasser oder die Ver­ Buch lehnt sich derart stark an das Buch der Ursachen an, daß man fasser der öäbir-Schriften die mathematischen Theorien des Balinäs es als eine Redaktion des alten Buches betrachten kann, welche die in allen Stücken erfunden hätten. Eher könnte man glauben, daß das nach der Abfassung des alten Buches neu gewonnenen Erkenntnisse Buch der Ursachen in einigen arabischen Kreisen Anlaß zu ergän­ aufzunehmen bestimmt war. Nach diesem Buch sind die Elemente von den Naturen und die Naturen selbst vom Logos erzeugt, der die zenden Spekulationen gegeben hat, die sich in den von G ä b i r zitier­ ten (Balinäs zusätzlich zugeschriebenen) Lehren kristallisiert hät­ Ursache der Ursachen ist. Es handelt sich also um eine entwickelte ten”^. Ferner glaubt Kraus, daß man zugunsten dieser These den Stufe der Emanation, die mit der neuplatonischen Emanationslehre Text heranziehen könne, in dem (wiederum wegen einer Verwechse­ kombiniert wird. Vom Logos {kalima) kommt eine Sphäre, die Sphä­ lung des Personalpronomens durch Kraus, wie ich meine) Gäbir re des obersten Lichtes, die mit der Sphäre der Wärme und der der seinen Balinäs hätte sagen lassen, daß die arabische Sprache besser Trockenheit identisch ist, dann eine zweite Sphäre, die des Geistes, als alle anderen der Methode der Gleichgewichtsverhältnisse unter­ identisch mit der der Wärme und Feuchtigkeit, dann die dritte worfen werden kann®. Kraus beruft sich weiter auf einen anderen Sphäre, die der Seele, identisch mit der der Feuchtigkeit, dann die Text, in dem öäbir ,,νοη den islamischen Anhängern des Balinäs vierte, die des Geistes, identisch mit der der Kälte und Feuchtig­ [ashäb Balinäs al-islämijjüriY spricht, denen er eine allegorische keit^. Der Verfasser vergleicht die verschiedenen Mischungen der Interpretation eines Qur’änverses zuschreibt” ’^. Auf Grund solcher Elemente mit verschiedenen Formen des Parallelogramms, was der Betrachtungen glaubt Kraus, daß das von Gäbir kommentierte Lehre Gäbirs sehr ähnelt®. Buch des Balinäs eine mehr oder weniger willkürliche Fortsetzung Neben diesen Schriften scheinen noch viele weitere Pseudepi- der doktrinären Grundsätze des K. Sirr al-haltqa bildete®. Kurz grapha öäbirs Kenntnisse bereichert zu haben. Die genaue Feststel­ gesagt: Kraus kommt nur zu diesem Ergebnis, da er durch Ver­ lung dieser Bücher wird eine Aufgabe der künftigen Forschung sein. wechslung der Personalpronomen an einigen Stellen Errungen- Von den zahlreichen musahhahät-Schziiten ist nur die P l a t o n betreffende erhalten. Nach diesem inlialtlich sehr wichtigen Buch

^ Vgl. Kraus II, 298, n. 2. darf man wohl mit Recht vermuten, daß unser Verlust an Quellen 2 Eb. S. 289. · der arabischen Wissenschaft durch das Verschwinden anderer ä Eb. musahhahät-Büchev sehr groß ist. Die bisher bekannten Spuren in 1 Eb. 5 Eb. 1 Vgl. Kraus II, 280, 282, n. 3. ® i?. al-Ah^är {Textes S. 144). 2 Eb. S. 299 und n. 3. ’ Kraus II, 289-290. ® S. eb. S. 179, n. i. ® Eb. S. 290, 302. i 6 8 ALCHIMIE - CHEMIE GABIR 169

öäbirs Corpus von Schriften des P y t h a g o r a s , A r i s t o t e l e s , A r c h i- gesetzten Prozessen, nämlich der Trennung der Seele vom Körper GENES, H o m e r und D e m o k r i t sind nicht so umfangreich, daß und der Vereinigung der Seele mit dem Körper oder aus der Auf­ man sich über die dazu verfaßten musahhahät-'Bücher ein einiger­ lösung und Wiederherstellung der körperlichen Naturen^ bestehe, maßen zutreffendes Bild machen könnte. erinnert an die Gäbir’sche Lehre von der Reduzierung der Metalle Was die Beziehung Gäbirs zu den H e r m e s zugeschriebenen Schrif­ auf ihre unkörperlichen Teile und Wiedereinsetzung der Naturen in ten anbelangt, so scheint ihr unmittelbarer Einfluß sehr gering gewe­ neue Körper. Jedoch können diese allegorischen Zosimos-Texte sen zu sein. Zwar bezeichnet Gäbir den Hermes als Meister der nichts zu der Erklärung der Gäbir'sehen Gedankengänge beitragen. Philosophen [saih al-hukamä')^ und kennt einige ihm zugeschriebene Es sind nach Kraus vielmehr die arabischen (Zosimos-)Texte, die es Entdeckungen, doch beruft er sich auf kein alchimistisches Werk erlauben, etwas Licht in das esoterische Halbdunkel zu bringen, in von ihm, wenn man einmal von der zum Problemkreis des Buches das Zosimos die alchimistische Lehre gehüllt hat^. K r a u s findet der Ursachen gehörenden Tabula Smaragdina absieht (s. o. S. 83). manche terminologischen Ähnlichkeiten zwischen Gäbir und einem Die von öäbir zitierten und benutzten K . Sirr al-gawähir al-mudPa griechischen Zosimos-Text, dessen Authentizität er jedoch bezwei­ ß Hlm at-tilasmät und K . ß T asrif at-tilasmät '■alä säHr as-sinä'-ät felt®. Die Beziehung Gäbirs zur Alchimie Zosimos’ wird erst dann gehören zum Gebiet der Theurgie, auf dem sich Gäbir öfters auf geklärt werden können, wenn die zahlreichen uns im Arabischen Hermes zugeschriebene Lehren beruft^. Es wird wahrscheinlich mög­ erhaltenen Zosimos-Bücher untersucht und der Inhalt mit dem lich sein, für die Erklärung der Herkunft von Gäbirs Lehren einige Gäbir’schen System verglichen worden ist. Gäbir selbst stützt sich weitere Anhaltspunkte in den auf Griechisch und Arabisch erhal­ bei seinem System der künstHchen Zeugung und der Theorie der tenen Hermes-Schriften festzustellen. Hier sollen als Beispiele zwei Gleichgewichtsverhältnisse auf Zosimos und betrachtet sein K . at- wichtige Hinweise von Kraus genannt werden. Gäbirs Formulierung Tagmt'· als Kommentar zum K. al-Mizän des letzteren und zum K. der Theorie von der künstlichen Zeugung, ferner vom Sterben als der at-TauUdät von Pseudo-Porphyrius^. Vielleicht meint Gäbir mit dem Trennung des Körpers von der Seele ist sehr ähnlich derjenigen, K. al-Mizän des Zosimos das περί σταθμών, welches z. T. im griechi­ welche der Verfasser einer Hermes-Schrift bringt®. Auch die inner­ schen Original erhalten ist®, in dem es sich allerdings um mechani­ halb der Gäbir’schen Kosmologie wichtige Theorie, daß die Naturen sche Waagen und nicht um einen mizän ähnlich dem Gäbirs han­ aus den vier elementaren Qualitäten bestehen, die von einer einzigen delte. Substanz herrühren, findet sich in der hermetischen Schrift K . al- Was die echten alten griechischen Quellen Gäbirs anlangt, so Ustütäs'^. scheint ihr unmittelbarer Einfluß sehr gering gewesen zu sein. Im Der einzige echte griechische Alchimist, dessen Bücher G ä b i r Verhältnis zu dem enormen Umfang der von ihm behandelten The­ unter seinen Quellen zitiert, ist ZosiMos (lebte wahrscheinlich im 4. men und der Vielfalt der Wissensgebiete kennt Gäbir sehr wenige Jahrhundert n. Chr., s. o. S. 73). Von dessen Büchern zitiert er das Werke der berühmten griechischen Gelehrten. Das Urteil, daß man K. αΙ-'Ά^τα, das auch den Titel K . Mafätih as-san'-a trägt, ferner ein ihn - unter der Annahme des 2./S. Jahrhunderts als seiner Lebens­ K. al-Mtzän und einen Kommentar zu Pseudo-Demokrit®. Kraus zeit - als den ,,eigentlichen Vermittler griechischer Wissenschaft an weist darauf hin, daß man trotz des allegorischen und doppelsinni­ die Araber” betrachten müßte’ und daß seine Schriften die Rezep­ gen Stils in den Schriften von Zosimos einige Prinzipien finden tion der gesamten griechischen Wissenschaft im Islam voraussetzen könne, die G ä b i r für den Aufbau seines Systems verwendete. Die Auffassung des Zosimos, daß die Alchimie aus den zwei entgegen- 1 Berthelot, Coll. II, 107; Kraus II, 36. 2 Kraus II, 36. 1 S. Kraus II, 44, n. 5. 3 Eb. S. 37, n. 7. 2 S. eb. ^ Textes S. 347. ' 3 Hermetica X II, 2, 16 (I, 232,20 von Scott); Kraus II, 124, n. 6.. ® Berthelot, Coll. II, 178-179. ^ S. o. S. 35; B l o c h e t in: RSO 4/1911-12/62-66; Kraus II, 175 n. 2. ® S. Kraus II, 305. 5 S. Kraus I, 43, n. 6. ’ S. eb. S. 310. 170 ALCHIMIE - CHEMIE GÄBIR 171

würden^, zeigt sich angesichts dieses Sachverhaltes nicht bestätigt. sicht keinesfalls zu vereinbaren, daß man die bei Ibn an-Nadim Man vergleiche nur die geringe Anzahl der im Corpus von Gäbir genannten Übersetzer eines beliebigen Buches im 3./g.'Jahrhundert genannten Schriften mit der Vielzahl der im 2-19· Jahrhundert den (bzw. der zweiten Hälfte des 3./g. Jahrhunderts) stillschweigend als Arabern zugänglich gewordenen griechischen Werke. Zwar kannte einzige, bzw. als erste Übersetzer des betreffenden Werkes betrach­ Gäbir die Namen von vielen Gelehrten der Antike, aber diese Kennt­ tet und danach die Echtheit derjenigen Quellen in Zweifel zieht, die nis verdankte er offensichtlich zum Teil den zwischen den Griechen nach unseren heutigen Kenntnissen älter sind als das 3-/9. Jahr­ und den Arabern vermittelnden Gelehrten, und z. T. hielt er wie alle hundert, die aber das übersetzte Buch benutzt haben. anderen Zeitgenossen - und auch seine Nachfolger - die Pseudepi- Ein anschauhches Beispiel für diese Haltung stellen die Zitate grapha für echt. Ihm stand vermutlich bereits einige bio-biblio­ Gäbirs aus den echten griechischen Schriften dar. Diese Zitate kön­ graphische und doxographische Literatur über die antiken Gelehrten nen von uns als unschätzbares Material für die Geschichte der Über­ zur Verfügung, die aber viele Anachronismen enthielt, was sich öfter setzungen betrachtet werden, falls die Echtheit dieser Schriften im Corpus bemerkbar macht. Zu solchen Schriften gehörte sicher nicht aus chronologischen Gründen zweifelhaft erscheint. Der Ver­ auch eine alte Übersetzung der Placita Philosophonim des Pseudo- gleich der Zitate bei Gäbir mit den betreffenden uns erhaltenen Übersetzungen (s. z . B . GAS II1,71) erweist die Unabhängigkeit Gäbirs P l u t a r c h (s . g a s V )2. Gäbir selbst schrieb ein K . A}ibär al-faläsifa, von dem nur Zitate in seinem K . al-Baht erhalten sind®. von ihnen. Die Art, in der bisher Zitate,Gäbirs aus authentischen Während die Möglichkeit nicht ausgeschlossen ist, daß Gäbir griechischen Büchern einfach als Argumente gegen die Echtheit, Syrisch verstand und die griechischen Werke in der syrischen Über­ besser gegen die traditionell angegebene Lebenszeit von Gäbir an­ setzung benutzen konnte, zwingen uns viele Gründe zu der Annah­ geführt wurden, kann nicht den Anspruch erheben, als exakter Verr me, daß er die echten griechischen wie auch die Pseudo-Schriften in gleich der fraglichen Übersetzungen zu gelten (s. u. S. 188). arabischer Übersetzung benutzte, wenn man davon absieht, daß er Die von Gäbir am häufigsten zitierten echten griechischen Werke einige Zitate schon in seinen Quellen als solche vorgefunden hat. stammen in erster Linie von A r i s t o t e l e s , darauf folgen die Schrif­ Wie im Kapitel ,,Übersetzungen” (GAS V) zu zeigen versucht ten Galens. Diese Zitate hat Kraus in einem eigenen Anhang zusam- wird, zwingen uns die neugefundenen Materialien, weitere Angaben mengestellt^. In seinem K . al-Mawäzin as-sagtr erwähnt Gäbir die in Quellen und die Ergebnisse einiger neuerer Untersuchungen, uns Kategorien, die Hermeneutik, die Erste und Zweite Analytik und die von der früheren Vorstellung freizumachen, daß die Zeit der griechi­ Topik. Im K . al-Baht zitiert er die Kategorien, Topik, Physik, De schen Übersetzungen ins Arabische erst mit dem 3-/9. Jahrhundert coelo, Meteorologie, De sensu et sensato, Historia animalium. De eingesetzt habe. Wie schon an anderer Stelle erwähnt, darf man die anima, Metaphysik und den Kommentar von Themistius hierzu. , Im K. at-Tasrip übernimmt Gäbir wörtlich das 2. bis 5. Kapitel Angaben von I b n a n -N a d i m über die Übersetzungen und Übersetzer nicht als endgültige und erschöpfende Ergebnisse einer systemati­ des 2. Buches von De generatione et corruptione. Im K . al-Qädir schen Untersuchung betrachten. Er bemühte sich um die Zusam­ zitiert er die Mechanik, im /f. al-Häsil das Pseudo-Steinbuch. Außer menstellung der Produkte einer riesigen literarischen Tätigkeit und seinem K . Miisahhahät Äristätälis^ schrieb Gäbir eine Widerlegung um eine allgemeine Darstellung der ihm bekannten Entwicklung der des Buches der Seele von Aristoteles {K. ar-Radd ‘alä AristäßUs ft Wissensgebiete. Die neuen Handschriftenfunde und ihre Auswer­ kitäbihi f i n-nafsY ηηά einen K^ommentüx 7ΛΧΪ Rhetorik^. G a l e n tung bestätigen in Gruhdzügen die Darstellung von I b n a n -N a d i m , A uf beruft sich Gäbir in mehreren seiner Werke und zitiert daß die Übersetzungen in der umaiyadischen Zeit anfingen, im 2./8. Jahrhundert immer zahlreicher wurden und im 3./g. Jahrhundert 1 Kraus II, 319-339· ihre Blütezeit erlebten. M. E. ist es mit der wissenschaftlichen Vor- 2 Paris 5099 (i29'>-i38b), ^ S. Ibn an-Nadüti 357. 1 S. Kraus, Dritter Jahresbericht S. 27. 1 K. al-Hudüd in; Textes S. 113, s. K raus I, 166, II, 309. 2 S. Kraus I, XLVIII. 5 ,,Kitäbuna lladl iarahnä ßhi kitäb Aristätälls fi l-baläga wa-l-hitäba i- 3 S, eb, S. 166, H'riya wa-l-kalämiya” (s. Kr^ns l, 16^). 172 ALCHIMIE - CHEMIE GABIR 173

namentlich die folgenden Bücher: De pulsibus {K. an-Nabd al- der Abhängigkeit Gäbirs von jenen späteren Übersetzungen des kahlr) , D epulsibus ad tirones {K. an-Nabd as-sagtr), De compositione neunten Jahrhunderts n. Chr. völlig unhaltbar. medicamentorum secundum locos (bei Gäbir: K. al-Mayämir, bei Von den griechischen Quellen kannte er auch das Werk des H u n a i n ; K . al-Adwiya bi-hasab al-mawädi'· al-älima), De simplicium E u k l i d , z u dem er einen Kommentar schrieb, in dem er die älteren ■medicamentorum temperamentis et facuüatibus {K. al-Adwiya al- Kommentatoren kritisierte (s. GAS V). I b n a n -N a d I m (S. 357) mufrada), De elementis secundum Hippocratem (bei Gäbir; al- kennt den Kommentar von Gäbir zum Almagest des Ptolemäus. Im ^Anäsir, bei Hunain; /i./z l-Ustuqusät '■alä ray Buqrät), De usu K . al-Baht verweist Gäbir mehrfach auf die τετράβιβλος^. partium (K. Manäfi'· al-a'-da'), De facultatibus naturalibus {K. al- Außer dem Buch der Seele (wahrscheinlich Phaidon) standen Quwa.t-tabiHya), K . al-Muharrik al-auwal, K . al-Burhän, Depropriis Gäbir sehr wahrscheinlich keine echten Schriften von Plato zur placitis (bei Cäbir;ß m a Haqadahü ra'yaUi bei Hunain;ßmäyaHaqi- Verfügung. Zwar verweist Gäbir auf die Kosmologie des Timaios^, duhü rayan). Gäbir übt in seinem K . at-Tabi'-a al-hämisa und seinem doch scheint dies über die vermittelnden Quellen gekommen zu sein. K . al-Baht sehr oft Kritik an Galen und verteidigt öfter Aristoteles Z. B. ist die Vermittlung von B a l i n ä s und N e m e s io s festzustellen gegen dessen Kritik^. Zu den Quellen seines K. as-Sumüm gehört im Fall von Spuren der Kosmologie des Timaios bei den Termini sehr wahrscheinlich ein Pseudo-Galenbuch über die Gifte. Die Titel όρατόν καΐ άπτόν, die zum Ausdruck bringen, wie das Unkörperliche, der von ihm benutzten Schriften Galens weichen im allgemeinen von Unberührbare, Unsichtbare zum Körperlichen, Berührbaren, Sicht­ denen der uns erhaltenen Übersetzungen ab (s. GAS III, 71 f.). baren wird, was Gäbir mar'‘i wa-mahsüs nennt®. Die Theorie der In seinem K . al-Baht benutzt er die folgenden fünf Bücher von Sphärenmusik bei Gäbir geht wahrscheinlich letzten Endes auf den A l e x a n d e r v o n A p h r o d i s i a s (s . GAS V ) ; K. an-Nafs, ein Kitäb Timaios zurück^. oder eine Maqäla über die Vorsehung {al-Hnäya), K . al-'Aql wa-l- Weder über die gesamten erhaltenen Schriften von Gäbir noch ma'-qül, die Widerlegung von Galens Polemik gegen die Lehre des über unsere anderen Quellen sind die Untersuchungen weit genug Aristoteles, ,,daß alles, was sich bewegt, nur durch einen Beweger in vorangetrieben worden, als daß man sich von den spätbabyloni­ Bewegung gesetzt wird” , eine titellose Risäla, die vielleicht mit der schen, persischen und indischen Einflüssen auf die Lehren Gäbirs ein R. f i l-Mädda wa-l-^adam identisch sein könnte (s. GAS V)^. Bild machen könnte. Dazu hat Kraus nur einige Anhaltspunkte Es ist interessant und auch für die Zeit der ersten Übersetzung gegeben, die weiter untersucht, und ergänzt werden müssen. dieser Schriften wichtig, daß sie nur im K. al-Baht, genannt werden, Aus einem ziemlich ausführlichen Text, in dem Gäbir an der welches zu den jüngsten Büchern von Gäbir gehört, in denen uns Kosmologie der Sabier in Harrän Kritik übt, wird ersichtlich, daß zum ersten Male echte griechische Bücher begegnen - von einigen ihre Rolle bei der Entstehung von Gäbirs Lehren in Betracht gezo­ bereits früher benutzten Aristoteles- und Galenbüchern abgesehen, gen werden muß. Manche Quellen helfen uns z. B., den kosmologi- die den Arabern ziemlich früh bekannt waren. Bei vielen Zitaten schen Ansatz Gäbirs von der Physik und Grammatik her, der ur­ pflegt Gäbir die benutzten Quellen durch die Angabe der Kapitel sprünglich auf die Pythagoräer zurückgeht, auch bei den Sabiern zu deutlich zu machen. Es besteht kein Zweifel daran, daß er die ihm suchen®. vorliegenden Texte wörtlich zitierte, was uns auch aus anderen Nach B a u m s t a r k wurde das Pseudo-Demokrit-Atombuch in Fällen bekannt ist®. Ein Vergleich zwischen diesen Zitaten und den Harrän in der vorislamischen Zeit geschrieben®. Die Rolle der Harrä- uns erhaltenen Übersetzungen der betreffenden Quellen zeigt eine nier in der Geschichte der Alchimie hat Stapleton am ausführUch- sehr große Abweichung und z. T. nur einen gemeinsamen Sinn. Dies ist also eine Erscheinung, die für die Geschichte der arabischen 1 S. Kraus I, 168. Übersetzungen verwertet werden muß; sie macht die Behauptung 2 S. eb. II, 48, n. 7. “ S. eb. S. 181; W . J a e g e r , Nemesios von Emesa, Berlin 1914, S. 76-84. 1 S. Kraus II, 326-330; s. G AS III, 223, ^ S. Kraus II, 203-204, 206ff. 2 S. Kraus II, 324-325. ® Vgl. eb. S. 241, n. 5. 3 Vgl. eb. S. 64, 282, n. 3, 332-337. ® In: Oriens Christianus II, 191; Kraus II, 43. ALCHIMIE - CHEMIE 174 GÄBIR 175 sten behandelt und neues Licht in die Geschichte der Entstehung der von ausgegangen, daß Gäbir im 2./8. Jahrhundert gelebt hat, wie es arabischen Alchimie gebracht^. ja seine Schriften angeben, und haben versucht, seine Erscheinung Die in Cäbirs System eine so große Rolle spielende Theorie von der auf Grund der Gegebenheiten derselben Schriften darzustellen. Nun künstlichen Zeugung war nach dem von I b n W a h s i y a gelieferten müssen wir uns mit den Zweifeln und Bedenken auseinandersetzen, Material den Nabatäern bekannt. Er bewahrt uns im K . at-Ta'-fin die gegen diese Lebenszeit und die Echtheit der Schriften vor­ durch seine Quelle, das Pseudo-Qütämi-Buch, Berichte von babylo­ gebracht worden sind. Zunächst wollen wir die Geschichte der nischen Gelehrten wie A s q Ol a b i t ä , A n k a e Ot ä , Ä d a m i u . a. auf. Untersuchungen über Gäbir darstellen. ,,Q üT ‘Äui sieht Adami gewissermaßen als den wissenschaftlichen Begründer dieser Disciplin in Bezug auf die künstliche Erzeugung der Pflanzen aus gegebenen Stoffen an. Die Vorgänger Adami’s d) Rückblick auf die Diskussion um Person und Werk sollen nach Qüt'ämi die Art und Weise wie Pflanzen von selbst von Gäbir entstehen, nicht gehörig erforscht haben, Adami aber soll dies zuerst Das früheste Interesse der modernen Zeit an Gäbir und seiner ergründet und seinen Nachfolgern gezeigt haben, wie durch Vereini­ Bedeutung für die Geschichte der Chemie geht auf das 18. Jahr­ gung gewisser Dinge, die in der Erde vergraben und daselbst in hundert zurück^; aber erst seit dem letzten Viertel des 19. Jahrhun­ Verwesung übergehen, oder auf sonst eine gewisse Weise behandelt derts ist er eines der wichtigsten Untersuchungsobjekte auf diesern werden, eine Wirkung hervorgebracht werden könne, die dem von Gebiet. So steht H. K o p p im eigentlichen Sinne am Anfang mit der Natur von selbst Erzeugtem ähnlich ist. Qüt'ämi führt aus der seinen Beiträgen zur Geschichte der Chemie aus dem Jahre 1869, worin erwähnten Schrift Adami’s verschiedene Vorschriften und Methoden er Nachrichten in arabischen Quellen über die Lebenszeit von Gäbir desselben an, wie eine solche (angebliche) generatio aequivoca hervor­ und Handschriften seiner Werke in einigen europäischen Biblio­ gebracht werden könne . . theken festzustellen versuchte. Ihm folgte M. B e r t h e l o t , der mit Nach eigener Angabe besaß öäbir eine genügend große Kenntnis Unterstützung von R. D u v a l und 0 . H o u d a s einige syrische und von ihrer Wissenschaft, um über die philosophischen Meinungen der arabische Schriften, darunter auch von Gäbir, herausgab und ins Inder ein selbständiges Buch schreiben zu können·''. Er sagt ferner, Französische übersetzen ließ^. Neben einigen Betrachtungen über daß er in seinen astronomischen und mathematischen Büchern der die arabische Alchimie und über Gäbir und seine Schriften kam es indischen Mathematik einen Platz eingeräumt habe^. Die älteste uns Berthelot vor allem darauf an, die seit langem diskutierte Frage der bekannte Erwähnung des indo-arabischen terminus ,,mäl” für das Beziehung zwischen den im Abendland unter dem Namen ,,Geber” Quadrat findet sich bei Gäbir®. bekannt gewordenen Schriften zu Gäbir zu beantworten. Nach ihm Das hier und in anderen Kapiteln dieses Buches über Gäbir Aus­ sind ,,die arabischen Wprke des Dschäbir sowohl nach der Genauig­ geführte mag ausreichen, ein einigermaßen zutreffendes Bild von keit in der Mitteilung von Tatsachen, wie nach der Klarheit der seiner Bedeutung für die Geschichte der arabischen Wissenschaft zu Lehren und dem schriftstellerischen Aufbau unendlich weit von den vermitteln. Es ist bereits darauf hingewiesen worden, daß die Bedeu­ lateinischen Schriften des Pseudo-Geber entfernt. Dem arabischen tung von Gäbirs Leistung entscheidend von der Entstehungszeit der Autor fehlt nicht nur jede Kenntnis der neuen und originalen Tat­ Schriften abhängig ist. Wir sind bei der bisherigen Darstellung da- sachen, die diese lateinischen Schriften enthalten, sondern es ist auch nicht möglich, in ihnen nur eine Seite oder einen Abschnitt zu 1 The Antiquity of Alchemy in: Ambix 5/1953-56/1-43. 2 Chwolson, Über die Überreste der althabylonischen Literatur, St. Peters­ finden, der als Übersetzung aus den arabischen Werken betrachtet burg 1859, S. 166, werden könnte (La Chimie au Moyen Äge III, 23)”^. 3 Er sagt im K. al-Ihrä§ (s. Textes S. 72): ,,'alä annani afradtu lalium kitä- ban dakartu ärä'ahum fthi” , s. Kraus I, 166. 1 R u s k a , Die bisherigen Versuche, das Dschäbir-Problem zu lösen in: Dritter ^ S. Kraus II, 181, n. i. Jahresbericht, 1930, S. 12. Zur ältesten arabischen Algebra und S. eb. S. 62-66, 178; vgl, Ruska, “ La Chimie au Moyen Äge. I -I II . Paris 1893. Rechenkunst. Heidelberg 1917, S. 63. 3 Ruska in: Dritter Jahresbericht S. 14. 176 ALCHIMIE - CHEMIE GÄBIR 177

„Die Darstellungsform der ist ganz und gar ... scholastisch Gäbirfrage ein. Ein für die Haltung Ruskas charakteristischer Zug und entspricht etwa der Zeit des Thom as von A quin” (eb. I, 348). mag gleich zu Anfang hervorgehoben werden: Er gab sich sehr leicht „Es ist kaum denkbar, daß je ein arabischer Text existiert hätte, damit zufrieden, alle Pseudepigrapha, die im Arabischen vorliegen von dem diesesWerk die Übersetzung oderBearbeitung sein könnte... (und die wir für, arabische Übersetzungen halten), als Fälschungen Wenn auch da oder dort Sätze aus arabischen Schriften des Dschäbir der Araber zu bezeichnen. Zudem neigte er dazu, auch viele frühe entlehnt sein können - was aber erst nachgewiesen werden müßte Schriften der Araber als Fälschungen zu betrachten. Von dieser Art, so sollte man die Verfasserschaft des Ganzen jedenfalls keinem Ara­ ■literarhistorische Fragen zu lösen, machte er im Fall der Schriften ber zuschreiben. Wahrscheinlich ist das Buch um die Mitte des 13. reichlich Gebrauch, für deren Echtheit sich noch kein moderner Jahrhunderts von einem Unbekannten verfaßt, der es dem Geber Gelehrter ausgesprochen hatte. Im Gegensatz zu seinem Übermaß zuschrieb, um seiner eigenen Arbeit größere Autorität zu verleihen” an Skepsis arabischen Angaben gegenüber übernahm er die Ergeb­ (eb. I, 349). ,,Es ist zur Grundlage der Alchemie des 14. Jahrhun­ nisse der vorängegangenen Untersuchungen meist nicht kritisch derts geworden, aber da man es den Arabern zuschrieb, hat man die genug. In einem seiner ArtikeP im Jahre 1923 erklärte'er mindestens ganze Geschichte der Chemie verfälscht, denn man hat ihnen Kennt­ drei Schriften von Gäbir, nämlich das K . ar-Rahma as-sagir, das K. nisse zugeschrieben, die sie nie besessen haben (eb. I, 350).”’^ al-Mawäzin as-sagir und das K. al-Mulk, für Fälschungen. Man kann E. 0 . VON Lippmann, der Chemiehistoriker, hat nach Berthelot mit Sicherheit sagen, daß er sich auf kein einziges stichhaltiges bei seiner Ausführung über Gäbir^ fast nichts Neues hinzugefügt. Es Argument stützte, sondern auf Grund von subjektiven Kriterien war das Verdienst von E. J. Holm yard, seit 1923 durch Editionen behauptete, daß jene Schriften nicht von Gäbir verfaßt sein könn- und Untersuchungen zur Aufhellung der Frage nach der Lebens­ ten^. W ährend er bei dem dritten Buch - dem K. al-Mulk - sich zeit Gäbirs und der Herkunft seiner Kenntnisse beigetragen und etwas vorsichtiger ausdrückte und für eine eindeutige Entscheidung seine Bedeutung für die Geschichte der Chemie hervorgehoben zu in dieser Frage umfassendere Untersuchungen für notwendig hielt®, haben; er stellt Cäbir in eine Reihe mit Boyle, Priestley und brachte er 1930 wiederum die Überzeugung zum Ausdruck, daß er in Lavoisier®. Ferner wies Holmyard darauf hin, daß Gäbir für die seinen früheren Artikeln die Unechtheit aller drei Schriften hätte Geschichte der Wissenschaft nicht nur als Chemiker, bzw. Alchimist, erweisen können^. Als bestes Beispiel dafür, daß sich R u s k a auf kein sondern auch als Mediziner, Philosoph, Astronom usw. berücksich­ ^ Über das Schriftenverzeichnis des öäbir ihn Hajjän und die Unechtheit tigt werden muß. Holmyard wandte sich auch gegen Berthelot, dem einiger ihm zugeschriebener Abhandlungen in; Arch. f. Gesch. d. Med. 15/1923/ er vorwarf, bei seiner Beurteilung Gäbirs ungerecht verfahren zu 61-63. 2 M. E. bringt Ruska keinen einzigen Beweis vor, sondern nur eine Zusam­ sein und auf unzulänglicher Grundlage seine Behauptung aufgestellt menfassung des Inhaltes der fraglichen Schriften; er sagt z. B. „Das sind zu haben, daß Geber nicht mit Gäbir identisch sein könne. Er gebe handgreiflich späte Dinge, die auch diese Schrift verdächtig machen. In der ein völlig falsches Bild von der wissenschaftlichen Fähigkeit Gäbirs. Tat, sieht man sich den übrigen Inhalt des K . almawäztn an, so kann kein Zweifel darüber bleiben, daß auch hier eine Fälschung vorliegt. Es genügt, auf Die Untersuchung der Schriften von Gäbir hätten ihn zu einer sehr zwei Kennzeichen der Unechtheit hinzuweisen. Der Verfasser prunkt S. 107 hohen Einschätzung von dem geistigen Vermögen des Verfassers mit den Titeln der einzelnen Teile der aristotelischen Logik - qaßgürijäs = geführt"*. >ίαττ]'(ορία.ι; bärirmänijäs = περί έρμηνείας, anülütiqä — ά\»αλυτικά, tübiqä = τοπικά nebst der Einleitung zur Logik tsägü^l ----- εισαγωγή, d. h. der Isagoge Zur gleichen Zeit schaltete sich R u s k a in die Untersuchung der des Porphyrios, kennt also Schriften und Ausdrücke, die den Muslimen erst am Ende des 9. Jahrhunderts bekannt wurden. Was aber noch handgreiflicher 1 Ders., a. a. O. die Fälschung erweist, er spricht auch davon, daß er in einem seiner Bücher 2 Entstehung S. 363-369. ' die Thora so genau kommentiert habe, daß man sie ebenso leicht studieren 3 "A man must be judged by the intellectual background of liis own time, könne . . a. a. O. S. 63. and if we admit this criterion we sliall come to place Jäbir on a level with 3 A. a. O.:S. 63. Boyle, Priestley, and Lavoisier, as one of the preeminent figures in the history ·* ,,Drei von den bei Berthelot als Werke Dschabirs veröffentlichten Texte of Chemistry” [Jäbir ihn Hayyän in: Proc. of the Roy. Soc. of Med., Sect. of glaubte ich als Fälschungen erweisen zu können: das kleine Buch der Barm­ Hist, of Med. 16/1923/54), s. R u s k a in: Dritter Jahresbericht S. 16. herzigkeit; das Buch der Wagen und das Buch des Königtums” (Dritter ^ Eb. S. 55; vgl. R u s k a , a. a. O. S. 16. Jahresbericht S. 17). 178 ALCHIMIE - CHEMIE ÖÄBIR 179

richtiges Argument stützte, sondern nur aus subjektiven Überle­ paar Jahre früher geäußert hatte, zurücknehmen müssen^. Mit

gungen zu diesem Ergebnis kam, könnte man seine eigene Korrektur anderen Worten: der Inhalt des letzten Aufsatzes zeigt, daß R u s k a aus dem Jahre 1928 hervorheben: ,,Noch vor fünf Jahren hatte ich im Jahre 1929 fast bereit war, seine Ansichten über die Entstehung geglaubt, die Angaben des Fihrist über eine umfassende literarische der arabischen Wissenschaft und die Herkunft der Pseudepigrapha Tätigkeit des Alchemisten auf den Gebieten der Mathematik und in den wesentlichen Punkten grundsätzlich zu ändern. Seitdem er Astronomie, der Magie, der Philosophie, der Medizin und des Kriegs­ überzeugt war, daß Cäbir tatsächlich im 2./8. Jahrhundert gelebt wesens in das Reich der Fabel verweisen zu müssen . . Sehr hatte, und seitdem er sich dem Inhalt der Schriften gegenüber nicht wahrscheinlich unter dem Einfluß der Entdeckungen von H o l m ­ mehr so ablehnend verhielt, begann er nachdenklich zu werden gegen­ y a r d hat Ruska zwischen 1925 und 1930 der Frage Cäbirs gegen­ über seiner Datierung des Balinäs-Buches, der TabulaSmaragdina und über eine viel positivere Stellung eingenommen. Nach seinem ersten seiner Vorstellung, daß es sich bei derartigen Schriften um arabische Artikel in diesem geänderten Sinne über die 70 Bücher Gäbirs* hat Fälschungen handele^. Sogar die Annahme des griechischen Ur- Ruska vor allem in seinen Aufsätzen ,,Zahl und Null bei 6äbir ihn anderweitige Bestätigung vorliegt?” (Zahl und Null in; Arcli. f. Gesch. d. Hajjän"^ und ,,Dschäbir” ^ viele seiner eigenen Einwände, die er ein Math. 11/1929/258-259). ^ In; Das Buch der großen Chemiker, hsg. von Dr. Günther B u g g e . Bd. I . . . 1929. Nachdruck. Weinheim/Bergstr., 1955, S. 18-31. 1 Archiv f. Gesch. d. Math. 11/1929/258. ^ Er sagt z. B.; . . bleiben noch so viele sachliche Einwände gegen die 2 Die siebzig Bücher des öabir ibn Hajjän in: Studien zur Geschichte der Liste (der Schriften), daß ihre Ablehnung, ja ihre Kennzeichnung als ,dreiste Chemie, Festgabe Edmund O. v. Lippmann . . ., Berlin 1927, S. 38-47. Fälschung’ noch vor wenigen Jahren durchaus berechtigt schien. Ganz beson­ ® In; Archiv f. Gesch. d. Math. 11/1929/256-264. Hier muß vor allem seine ders mußte sich der Zweifel an die mathematischen und medizinischen Werke deutliche Abkehr von seiner früheren Haltung in der öäbirfrage angeführt heften, die Dschäbir verfaßt haben wollte. Wie sollte ein Araber um die Mitte werden; ,,Vor gar nicht langer Zeit galt öäbir noch als eine höchst zweifel­ des 8. Jahrhunderts zu solchen Leistungen befähigt gewesen sein, wenn das hafte wissenschaftliche Größe; selbst auf seinem eigensten Gebiet, der Alche­ früheste uns bekannte arabische Werk über Medizin und Naturwissenschaft mie, konnte man ihm mit einigem Recht seinen Ruhm streitig machen. Die aus dem Jahr 850 stam m t und wenn es noch am Anfang des 9. Jahrhunderts neuere Forschung hat diese Einstellung gründlich geändert. Noch vor fünf keine arabische Übersetzung des Euklid oder des Ptolemaios gab ? Jahren hatte ich geglaubt, die Angaben des Fihrist über eine umfassende Entdeckungen der letzten J ahre, die niemand ahnen konnte, haben diese literarische Tätigkeit des Alchemisten auf den Gebieten der Mathematik und kritischen Vorbehalte entkräftetundnicht nurzu einer völlig neuen Einstellung Astronomie, der Magie, der Philosophie, der Medizin und des Kriegswesens in gegenüber Dschäbirs Gesamtleistung, sondern auch zu einer tiefgreifenden das Reich der Fabel verweisen zu müssen. Heute kann man an Gäbirs Umwälzung unserer Ansichten über die Quellen der arabischen Wissenschaft medizinischen und philosophischen Leistungen nicht mehr zweifeln, seitdem geführt” (eb. S. 22-23). sie nicht nur aus den mehr und mehr bekannt werdenden alchemistischen “ Er sagt: ,,In der lateinischen Alchemie gilt etwa seit der Zeit Alberts des Schriften hervorleuchten, sondern auch aus einem großen medizinischen Wer­ Großen ein rätselhafter Text, die .Smaragdne Tafel’ des Hermes, als tief­ ke zu belegen sind. Durch diese alchemistischen Abhandlungen und das große sinnige Zusammenfassung aller alchemistischen Weisheit. Da der Text nur in toxikologische Werk werden nicht nur die Angaben der großen Liste der lateinischer Fassung bekannt war, hielten manche Chemiehistoriker die Tafel chemischen Schriften 6äbirs, die uns im Fihrist des Ibn al Nadim erhalten ist, für eine späte Fälschung, während andere sie der ägyptisch-griechischen bestätigt, sondern auch ein Teil der zweiten, summarischen Liste, die wegen Alchemie zuweisen wollten. Wir kennen jetzt den Text in verschiedenen der unglaublich großen Zahl von Werken, die Gäbir über medizinische, natur­ arabischen Formen und wissen, daß er den Schluß eines dem B a l i n ä s bzw. wissenschaftliche, technische, philosophische und andere Gegenstände H e r m e s zugeschriebenen Werkes über die Geheimnisse der Schöpfung bil­ geschrieben haben will, berechtigte Zweifel erregt hatte. Titel medizinischer dete. Schon Dschäbir hat das Buch in Händen gehabt, denn er zitiert die und naturwissenschaftlicher Werke, die in dieser Liste verkommen, werden Tafel in der zweiten, den Barmakiden gewidmeten Abhandlung des ,Buchs auch im Buch der Gifte angeführt, aus einem kriegstechnischen Werke wird in der 112’ nach eben diesem Werke. Welchem Kreise gehört aber der Verfasser demselben Buch ein langes Zitat gegeben, philosophischer Schulbildung be­ dieser astrologisch-alchemistischen Kosmologie an ? Kann das Buch von An­ gegnet man fast auf jeder Seite der neu entdeckten Schriften. Diese einwand­ fang an arabisch verfaßt sein oder ist es aus dem Persischen, aus dem freie Bestätigung des Inhaltes der zweiten Liste macht es schwer, gerade nur Syrischen übersetzt ? Wo haben wir die Philosophenschule zu suchen, die sich ihre Angaben über die mathematischen Leistungen Öäbirs in das Reich der auf Apollonios und Hermes stützt ? Wer ist Sädschius, der sich als Übersetzer Fabel zu verweisen. Wenn Öäbir angibt, daß er einen Kommentar zu E u k l id des Werkes einführt ? Gehört die der Kosmologie Vorgesetzte philosophische und zum Almagest geschrieben und eine Sterntafel berechnet habe, sollen wir Einführung, in der gegen die Gnostiker und Porphyrius polemisiert wird, das in der Zeit der M ä sch a lla h und N a u b a c h t nur deshalb für unglaublich ursprünglich zum Werk? Und vor allem: woher stammt die Anlage des halten, weil Ibn al Nadim dieser Leistungen nicht noch einmal bei seiner Ganzen ? Das Buch beginnt mit der Fixsternsphäre, dann folgen die Planeten Aufzählung der Mathematiker und ^hrer Werke gedenkt, oder weil uns keine vom Saturn bis zum Mond, dann die Erscheinungen in der Luft; die nächsten i 8 o ALCHIMIE - CHKMIE ÖÄBIR 181 sprungs der Turba Phüosophorum (s. o. S. 60) schien ihm zulässig. bei Ibn an-Nadim) hinsichtlich der Medizin und der Logik wenig­ Auch wies er auf die Gemeinsamkeit hinsichtlich Entstehungszeit stens grundsätzlich durch das Giftbuch bestätigt werden, wenn und -ort hin, die zwischen der Turba und den in Arabisch erhaltenen ferner in diesem Buch ein langes Zitat über eine Kriegslist bei Erobe­ Pseudepigrapha besteht, die den antiken Gelehrten zugeschrieben rung von Städten Dschäbirs Verfasserschaft hinsichtlich kriegstech­ werden^. Ebenso wichtig waren Schlußfolgerungen, die er aus Inhalt nischer Werke sicherstellt, wenn ein Buch über die spezifischen und Aufbau des Buches über Gifte für die Gesamtfrage von öäbir Kräfte der Dinge vorhanden ist, das eine weitere Seite seiner Tätig­ zog. Nach der Untersuchung dieser Schrift, deren Gesamtdarstellung keit belegt; was berechtigt uns dann, die mathematischen und astro­ er ,als logisch scharf gegliedert’ bezeichnete, stellte sich R u s k a fol­ nomischen oder die philosophischen und theologischen Schriften, die gende Frage: ,,Und wenn sich nunmehr herausgestellt hat, daß die in der Liste angegeben werden, als unmöglich zu bezeichnen? summarischen Angaben der zweiten Liste (der Schriften von Cäbir Männer von ähnlichem enzyklopädischen Wissen hat es in späterer Zeit noch oft gegeben, ich brauche nur an al-Kindi, ar-Räzi, Ibn Kapitel sind den sieben Metallen und ihrer Entstehung aus Quecksilber und SiNÄ, al-BirOni z u erinnern . . Es lag für R u s k a im Jahre 1929 Schwefel, den Edelsteinen, Salzen, brennbaren Körpern gewidmet, der übrige die eigentliche Gäbir-Frage ,,darin, das Auftreten eines solchen Teil des Buches den Pflanzen, Tieren und Menschen. Gibt es ältere Schriften, die als Vorstufen solcher wissenschaftlichen Kosmologie betrachtet werden Mannes . . . begreiflich zu machen” und die Frage zu beantworten; können? Ich habe Ähnliches bis jetzt nur in einigen Kapiteln der ,PisHs ,,Wie kommt er zu dieser Form der Darstellung, wo befanden sich Sophia', einer gnostischen Lehrschrift, gefunden; wie ist der Abstand zu um 750 die ärztlichen Schulen, die ein so ausgebreitetes Wissen in überbrücken?” (S. 25-26). 1 „Von den oben erwähnten Erläuterungen Dschäbirs zu verschiedenen einer methodisch so durchgebildeten Form vermitteln konnten?”® Philosophen sind die zu Platon in Kairo und Konstantinopel handschriftlich Eine Frage also, die sich auch in die Worte fassen läßt: „Dunkel vorhanden. Man findet auf den ersten Seiten die Namen Sokrates und bleibt aber immer noch das für uns Wichtigste: der Studiengang TiMAios und erwartet, daß Dschäbir auf den Inhalt dieser platonischen Schrift eingeht. Aber was findet man? Nach einer Mahnung, nicht zum Werk Dschäbirs. Mag die Neigung zur Naturwissenschaft vom Vater her der Alchemie zu schreiten, ohne seine Voraussetzungen und Bedingungen vererbt sein, so sind wir doch ohne jeden positiven Anhaltspunkt in studiert zu haben, und nach dem Hinweis, daß der Ursprung der Wissen­ der Frage, wie sich der Jüngling und Mann jenes ausgebreitete schaften auf ihrem Nutzen für die Menschen, ihr Nutzen für die Philosophie aber auf der Erkenntnis der Wahrheit beruhe, erfahren wir, daß Platon in den Wissen und jene logische Schulung hat erwerben können. Ebenso meisten Fragen der Alchemie den Methoden des Sokrates folgte, der die schwierig ist die Antwort auf die Frage der sprachlichen Form. Kann herrlichsten Erfindungen gemacht habe, und daß Platon alle anderen Philoso­ Dschäbir allein der Schöpfer der vollendeten wissenschaftlichen Ter­ phen an Wissen und Kunst übertraf. Es entwickelt sich ein Lehrgespräch zwischen Platon und Timaios über die Grundlagen der Kunst, das bald durch minologie sein? Wenn nicht, wer waren seine Vorgänger? Und nach Erläuterungen Dschäbirs ergänzt wird, und sich zu einem regelrechten Schul- welchen Vorbildern haben diese sich gebildet? Kommen wir nicht kurs der Chemie entwickelt, der mit der Beschreibung der Apparate und Öfen doch auf die sprach verwandten Syrer ? Oder haben wir hier persische beginnt und in 90 Abschnitten die ganze Theorie und Praxis der großen Kunst durchgeht. Wieder müssen wir fragen: in welcher Zeit und Umgebung Vorlagen anzunehmen?”® haben sich Sokrates und Platon, und nicht nur diese, sondern fast die ganze Nach etwa einem Jahr, d. h. im Jahre 1930, verließ RusiiA seinen Reihe der griechischen Philosophen, in Alchemisten verwandelt ? Das klassi­ fünf Jahre zuvor eingeschlagenen Weg und schloß sich vorbehaltlos sche Beispiel dieser Maskerade ist die , Turba Phüosophorum’, ein bisher nur lateinisch bekanntes, überaus einflußreiches Werk, das man als das Protokoll den Ergebnissen an, die P. K r a u s in einer Studie udT. „Dschäbir ihn einer alchemistischen Synode bezeichnen könnte, in der unter dem Vorsitz des Hajjän und die IsmaHlijja” veröffentlicht hatte. Zusammen mit Pythagoras alle Philosophen von Moses, Ostanes und Agathodaimon bis einer Zusammenfassung der bis dahin vorliegenden Untersuchungen H erakleios eine in Fragen und Antworten voranschreitende Darstellung der Alchemie zum besten geben. Die Entstellungen der Eigennamen und die machte Ruska die Ausführungen von Kraus in einem Artikel udT. arabischen, Stoffnamen beweisen, daß die , Turba’ die Übersetzung oder Bearbeitung einer arabischen Schrift ist. Aber könnte diese nicht wieder aus dem Griechischen stammen? Das Fehlen östlicher Elemente und die vielen Namen, die auch aus dem Arabischen nicht gedeutet werden können, lassen 1 A. a. O. S. 24. die Annahme zu; zur sicheren Einreihung der , Turba’ in die Gesamtliteratur 2 E b . fehlt aber noch jede philologisch-kritische Vorarbeit" (a. a. O. S. 26-27). 3 Eb. S. 31.

13 Sezgin, Gesch. Ar. Sehr. IV i 82 ALCHIMIE - CHEMIE ÖÄBIR 183

„Per,Zusammenbruch der Dschähir-Legende” ^ einem größeren Kreis abhängig ist. Dies ist auch der Grund, warum wir uns im Rahmen zugänglich. Die Überlieferungen, Angaben und alle mit den Überlie­ des vorliegenden Buches mit den betreffenden Ergebnissen aus­ ferungen übereinstimmenden Ansichten über die Lebenszeit Gäbirs einandersetzen müssen, wonach das Corpus von Gäbir zwischen der seien gegenstandslos geworden; Gäbir habe nicht gelebt; die den zweiten Hälfte des dritten Jahrhunderts Higra und der ersten Hälfte Namen öäbirs tragenden Schriften müßten als Erzeugnisse des 9./ des vierten Jahrhunderts Hi^ra von einer alchimistischen Schule 10. Jahrhunderts verstanden werden^. verfaßt worden sein solP. • Zwair. hat R u s k a in den folgenden zehn Jahren immer wieder Seit Erscheinen der Untersuchung von K r a u s , wurde die Gäbir- Gäbir bei seinen Untersuchungen über die arabische Alchimie heran­ Frage in einigen Arbeiten am Rande berührt oder erneut angeschnit­ gezogen, aber seit 1930 gilt Kraus als richtungsweisend bei der ten; die Ergebnisse von Kraus wurden in manchen Punkten zur Untersuchung des öäbir-Problemes. Nach 12 Jahren (1942-43) ver­ Diskussion gestellt, jedoch letzten Endes als endgültig betrachtet. öffentlichte er seine Ergebnisse in zwei Bänden®. E s gelang ihm, etwa Unter diesen Arbeiten muß auch die von E. J. H o l m y a r d ^ genannt siebzig Prozent der erhaltenen Handschriften festzustellen, denen er werden, der an der überlieferten Lebenszeit von Gäbir festhielt und ebenso wie den sonst nur dem Namen oder Zitaten nach bekannten mit Kraus so weit übereinstimmte, daß ein großer Teil der Gä- Schriften einen ausgezeichneten Katalog widmete, welcher den bir’schen Schriften von Ismä'iliten im 4./10. Jahrhundert geschrie­ ersten Band des Werkes ausmacht. Im zweiten Band unternimmt er ben worden sei®. eine eingehende Untersuchung der gesamten Leistung Gäbirs. Seine Einige Argumente gegen die Meinung von K r a u s über die Ent­ Betrachtungen hinsichtlich der Frage der Historizität Gäbirs ent­ stehungszeit des Corpus wurden von uns 1961 auf dem XV. Deut­ sprechen denen, die er bereits in seinem Artikel über den ,,Ziisaw- schen Orientalistentag in Göttingen vorgebracht^. Diese versuchte menbruch der Dschäbir-Legende” . veTÖfientlicht hatte. Aber die von P l e s s n e r in einem Artikel zu entkräften, wobei er auf dem alten ihm erarbeiteten Ergebnisse hinsichtlich der Bedeutung des Gäbir’ Standpunkt von Kraus beharrt®. sehen Corpus für die Geschichte der Wissenschaft haben sich als viel Jetzt wollen wir uns noch einmal mit den Argumenten und Über­ bedeutungsvoller erwiesen, als vorher anzunehmen war. legungen von Kraus, die eine spätere Abfassungszeit von Gäbirs Überdies liefert K r a u s in seinem Werk außerordentlich wichtiges Schriften beweisen sollen, auseinandersetzen. Wie Kraus selbst in Material für die weitere Untersuchung der arabischen Wissenschaf­ seinen Ausführungen im dritten Jahresbericht® und in seinem letzten ten, das ausgiebig für den vorliegenden Band benutzt worden ist, Werk·^ sagt, folgt er hauptsächlich den betreffenden Untersuchungen obwohl wir mit Kraus weder in der Datierung übereinstimmen noch Ruskas, in denen dieser die Hauptpunkte der Zweifel wiederholt darin, daß die spätere Datierung der Schriften unter dem Namen hervorgehoben, aber, wie oben erwähnt, in den Jahren 1928-1929 Gäbirs ihrer Bedeutung keinen Abbruch tue^. Wir glauben vielmehr, daß die Annahme der überlieferten Lebenszeit von Gäbir und der 1 Kraus I, LXV, II. VII. 2 Alchemisten des Islams im Mittelalter in: Endeavour 14/1955/117-125. Echtheit seiner Schriften völUg neues Licht auf die arabischen 2 A. a. O. S. 118. Wissenschaften werfen wird und daß die Lösung von zahlreichen * Das Problem des öäbir ihn Hayyän im Lichte neu gefundener Handschriften fundamentalen Fragen von der Echtheit jener Schriften unmittelbar in: Z D M G 114/1964/255-268. ^ öäbir ibn Hayyän und die Zeit der Entstehung der Gäbir-Schriften in: ZD M G 115/1965/23-35. Der teilweise wenig sachliche Ton ließ es mir nicht 1 Der Zusammenbruch der Dschäbir-Legende. Die bisherigen Versuche, das sinnvoll erscheinen, meinerseits mit Plessner selbst die Diskussion fort; Dschäbir-Problem zu lösen von J . R u s k a . Dschäbir ihn Hajjän und die IsmaH- zusetzen. Ujjavon Paul K r a u s in: Dritter Jahresbericht, Berhn 1930, S. 7-22, bzw. 23- " Dritter Jahresbericht S. 28. 42. ’ Kraus I, X L V I I I f .: ,,La preuve d6cisive que les öcrits jäbiriens ne sont 2 A. a. O. S. 22. pas authentiques et datent d’une 6poque beaucoup plus tardive que ne le veut ® P. K r a u s , Jäbir ihn Hayyän, Contribution ä l’histoire des idSes scienti- faire croire leur auteur, ne peut Stre obtenue qu’avec des arguments relevant fiques dans l'Islam. Vol. I. Le corpus des Scrits Jäbiriens. Kairo 1943; Vol. II. de la critique interne. Reprenant les recherches de Ruska et encouragö par Jäbir et la Science grecque. Kairo 1942. mon maitre H. H. Schaeder, j ’ai pu fonder, des 1930, la question de l’origine * Dritter Jahresbericht S. 41. des Berits jäbiriens sur le plan de l’histoire religieuse de l’Islam . . 184 ALCHIMIE - CHEMIE GÄBIR 185

fast für ungültig erklärt hat. Der.Grund dafür, daß Kraus die bereits mais etre report0es plus d’un siede avant la date commun^ment von Ruska aufgegebenen Zweifel an der überlieferten Lebenszeit von admise (4). Ce ne sera plus Hwärizmi qui aura introduit le calcul Cäbir und der Echtheit seines Corpus erneut aufnahm, scheint, wie indien (5) ni non plus l’^cole de Hunayn qui aura döfinitivement ίΐχό sich seinen eigenen Worten entnehmen läßt, darin zu liegen, daß sein la terminologie scientifique en langue arabe (6). Au döbut de l’hi- Lehrer H. H. S c h a e d e r ihn auf das ismä'ilitische Gedankengut des stoire de la Science arabe, il faudra placerune personnalitö de pre- K. al-Bayän von öäbir aufmerksam gemacht hatte^. mier plan, qui aurait pr^figur^ toute l’^volution des gönörations ä Seine Argumente und Überlegungen, die Kraus bereits z. T. in venir et l’aurait en meme temps rendue inutile” (7). ,,Der Zusammenbruch der Dschäbir-Legende” veröffentlicht hatte, Bevor wir daran gehen, auf diese Überlegungen, die K r a u s 1930 führte er im Vorwort des ersten Bandes noch einmal an^. Mit der in ähnlicher Form vorbrachte^, der Reihe nach einzugehen, möchten Absicht, dem Leser den Vergleich und die Kontrolle zu erleichtern, wir an Ruskas Einstellung gegenüber seinen früheren, ähnlichen folgen wir seiner Reihenfolge an der betreffenden Stelle und ziehen Einwänden erinnern^: ,,Ich fürchte, wir denken in allen diesen ähnliche Überlegungen heran, die er in anderen Teilen seines zwei­ Dingen zu abstrakt, wir halten uns zu ausschließlich an die dürftigen bändigen Werkes niedergelegt hat. Fäden der literargeschichtlichen Überlieferung, urteilen zu sehr nach , Seiner eigentlichen Argumentation der ,,preuve ddcisive” schickt dem Grundsatz ,quod non est in actis, non est in mundo’ . . .”®. Kraus einige Betrachtungen, von ihm selbst als Hypothesen bezeich­ (i) Nach der Darstellung im vorliegenden Band ist die Ansicht net, voraus. Zum Teil gehen sie ursprünglich auf R u s k a zurück®, unzutreffend, Person und Werk Gäbirs in die Anfänge der arabischen zum Teil werden sie in verschiedenen Teilen des ganzen Werkes von Wissenschaft einzureihen. Das zweite Jahrhundert Higra stellt Kraus hie und da wiederholt; sie lauten^; schon eine Periode dar, in der die arabischen Historiker, Philologen ,,Placer le Corpus jäbirien ä une ^poque oü la littdrature scienti- u. a. auf Grund der vorhandenen zahlreichen Monographien um­ fique en langue arabe ötait ä ses d6buts, aboutit en outre ä une fangreiche systematische Werke verfaßten. Die Produktivität von 0normit6 (i). Si Ton attribue au philosophe Kindi, auteur du III®/ Cäbir muß als Fortsetzung und abschließender Höhepunkt der ΙΧβ siede, pres de 250 ouvrages qui avaient les dimensions des naturwissenschaftlichen und philosophischen Tätigkeit der helleni- trait^s jäbiriens, l’attribution de milliers de trait0s ä un auteur unique du Π^/νΐΙΙβ siede contredit toutes les id^es qu’on a pu se Kraus: ,,Ich fasse das Ergebnis kurz zusammen: Sind die SchriftenDschä- faire sur l’0volution de la litt^rature arabe (2). Sans parier du fait, birs echt, so müssen wir viele Momente der Islamgeschichte mit anderen que les 0crits jäbiriens pr6supposent la riception dans l'Islam de Augen betrachten. Dschäbir ist dann der eigentliche Vermittler griechischer Wissenschaft an die Araber gewesen. Er steht am Anfang der islamischen l’ensemble de la Science grecque (3). Si les 6crits jäbiriens sont Geistesgeschichte als eine Persönlichkeit von größter Originalität und Selb­ authentiques, les traductions arabes des ceuvres d'Aristote, d’Alex- ständigkeit, von umfassender Kenntnis der griechischen Literatur. Er ist es, andre d’Aphrodisias, de Galien, du Ps.-Plutarque devront d^sor- der lange vor den großen Übersetzern des 9. Jahrhunderts die wissenschaft­ liche Sprache der Araber geschaffen hat. Er stellt einen islamischen Gelehr­ 1 Kraus in: Dritter Jahresbericht, S. 28: ,,Ich habe Herrn Prof. H. H. tentypus dar, wie er für eine so frühe Zeit bisher noch nicht bezeugt ist. Er Schaeder an dieser Stelle meinen Dank dafür auszusprechen, daß ich bei behandelt nicht nur einzelne naturwissenschaftliche Fragen, wie man es für meinem Aufenthalt in Königsberg die Dschäbir-Frage in weitestem Umfang das 8. Jahrhundert vielleicht erwarten könnte, sondern stellt sein Wissen von mit ihm besprechen durfte. Dadurch, daß er die erste Abhandlung der von der Natur in ein völlig ausgeglichenes und innerlich gefestigtes Gebäude von Holmyard veröffentlichten Schriftensammlung, das Kitäb albajän, als isma'Ili- philosophischen Lehren. Und auf dem Gebiet der islamischen Theologie - um tische Lehrschrift erkannte und ihren Inhalt bis in die letzten Feinheiten der ganz von der schritischen Seite seiner Lehre zu schweigen - setzt er die Terminologie analysierte, wurde der Weg eröffnet, der zur Lösung des mu'tazilitischen Lehren zu einer Zeit als selbstverständlich und allgemein Dschäbir-Problems führen mußte. Je mehr Schriften auf ihren islam­ bekannt voraus, wo sie nach bisherigen Anschauungen noch kaum aus­ geschichtlichen Hintergrund und ihre Terminologie imtersucht wurden, desto gebildet waren. In diesen und vielen anderen Punkten hätten wir also um­ klarer mußten auch Zeit und Umstände ihrer Abfassung hervortreten”, s. zulernen, wenn die Dschäbir-Schriften echt sind, d. h. der zweiten Hälfte des noch die vorherigen Fußnoten. 8. Jahrhunderts angehören. Aber es läßt sich erweisen, daß das ganze Corpus 2 Kraus I, XLVI-LXV. aus viel späterer Zeit stammt” (Dritter Jahresbericht S. 27). 3 Archiv f. Gesch. d. Med. 15/1923/62. ^ S. o. S. 177 Fußnote. ‘ Kraus I, XLVIII. ® Archiv f. Gesch. d. Math. 11/1929/259. i 8 6 ALCHIMIE - CHEMIE GÄBIR 187 sierten Völker betrachtet werden, was am besten die Quellen und kommt noch die Übersetzung der Placita Phüosophonm des Angaben in Gäbirs Corpus deutlich machen. Pseudo-Plutarch. Als Erwiderung auf diesen Einwurf würde eigent­ (2) Eine ähnliche Frage hatte bereits Ruska gestellt; seine Ant­ lich genügen, auf das Kapitel der Übersetzungen in diesem Buche zu wort ist oben angeführt worden^. Anstatt die Namen anderer arabi­ verweisen. Jedoch muß der Klarheit wegen gesagt werden, daß scher Gelehrter von erstaunhcher Produktivität anzuführen, be­ Kraus davon ausgeht, einige der uns erhaltenen Übersetzungen (die gnüge ich mich damit, als Antwort H. C o r b in zu zitieren: „II est aus dem ^.jg. Jahrhundert stammen) als einzige-Übertragungen der vrai que, parmi ces trait6s, certains repr6senteraient peut-etre plu- genannten Bücher ins Arabische zu betrachten. Durch die Angaben sieurs centaines de pages imprim^es, mais nombre d’aütres se rddui- Ibn an-Nadims (die auch nicht erschöpfend sind) und das uns erhal­ sent aux proportions monumentales de l’ceuvre d’un Ibn ‘Arabi, il tene Material wird deutlich genug, daß viele griechische Bücher zwei- ne serait pas matdriellement impossible qu’un seul dcrivain eut pu les oder dreimal ins Arabische übersetzt worden sind. Viele der ersten r^diger.” ^ Übersetzungen stammen aus dem 2./S. Jahrhundert; dazu gehören (3) Die Behauptung, daß die Schriften von öäbir die Rezeption besonders die Bücher des Aristoteles und Galen. Interessant ist, daß der ganzen griechischen Wissenschaft im Islam voraussetzen, ist die Bücher des Alexander von Aphrodisias nur in einem von Gäbirs weder mit den im Buch von Kraus selbst dargelegten Ergebnissen jüngsten Büchern, dem K . al-Baht, zitiert werden. Was die Placita noch mit dem Entwicklungsgang der islamischen Wissenschaft zu Philosophorum d,nhe\zjn^t, so übernimmt Gäbir einige Texte daraus, vereinbaren. Kraus selbst hat unter den Quellen von Öäbir nur ohne den Namen P l u t a r c h s oder des Buches zu nennen. Die Zitate einige Schriften von Aristoteles, Galen, Alexander von Aphrodisias von Gäbir stimmen wörtlich riiit der uns erhaltenen Übersetzung und einiger anderer feststellen können, die zum großen Teil im K . al- überein, so daß man ohne weiteres akzeptieren muß, daß Gäbir diese Baht, einem der jüngsten Bücher von öäbir, zitiert werden. Alle Übersetzung benutzte. Die erhaltene Übersetzung gibt den Namen anderen griechischen Namen - worauf Kraus selbst öfter hinge­ des Übersetzers nicht an. Nur durch Ibn an-Nadim erfahren wir, daß wiesen hat - sind entweder Pseudonyme oder Zitate der Quellen von Q u stäb. Lüqä (st. zu Beginn des 4./10. Jahrhunderts) dieses Buch Gäbir. Es würde uns zu weit führen, Hunderte von griechischen übersetzt hat. Obwohl Ibn an-Nadim selbst dieses Buch nicht direkt Büchern zu nennen, die erst im dritten Jahrh. d. H. ins Arabische benutzt zu haben scheint, haben wir keinen schwerwiegenden Gruiid übersetzt worden sind und von denen Cäbir keine Kenntnis hatte. anzunehmen, daß er sich bei dem Namen des Übersetzers irrt. Der Ver­ Allein die Feststellung, daß öäbir nur einige griechische Bücher mutung von Kraus, daß Gäbir (nach Kraus: Gäbir oder vielmehr der kennt, ist schon ein Zeichen dafür, daß er vor dem dritten Jahrhun­ Verfasser des K. al-Häsü) die Übersetzung von QusTÄ b . L ü q ä aus dert gelebt hat, in dem erst die große Masse griechischer Schriften der zweiten Hälfte des 3^/9. Jahrhunderts benutzt haben sollte, und ins Arabische übersetzt wurde. daß dies ein Argument für die spätere Abfassungszeit des Corpus (4) Die vierte von uns zitierte Betrachtung von Kraus, die mit der sein könnte^, können wir nicht zustimmen. Auf die Diskussion vorherigen in Zusammenhang steht, ist die, daß die Annahme der werden wir im Kap. Philosophie (GAS V) eingehen. Es muß hier Authentizität der Schriften Gäbirs voraussetzen würde, „daß die betont werden, daß Ibn an-Nadim uns nicht sagt, daß die Über­ arabischen Übersetzungen der Bücher von A r i s t o t e l e s , A l e x ­ setzung von Qustä die erste oder einzige war. Übrigens wußte schon a n d e r VON A p h r o d i s i a s , G a l e n , Pseudo-PLUTARCH um mehr als Kraus, daß das Buch in den Kreisen der arabischen Gelehrten vor ein Jahrhundert vor das allgemein angenommene Datum zurück­ Qustä bekannt war und benutzt wurde. Die Frage besteht also verlegt werden müssen” . Kraus meint damit die echten griechischen darin, ob der Verfasser des K. al-Häsil die Übersetzung von Qustä Bücher, die Gäbir in seinen Werken zitiert und die Kraus in seinen benutzt haben kann oder nicht. Das Ergebnis der Untersuchung der Appendices zu seinem zweiten Band gesondert behandelt. Dazu Termini spricht gegen die Identität des Übersetzers der erhaltenen

1 S. o. S. 179-181. “ Le Livre du Glorieux de Jäbir ibn Hayyän in; Eranos-Jahrbuch 18/1950/ 53- 1 Kraus II, 339. i 8 8 ALCHIMIE - CHEMIE GÄBIR 189

Übersetzung mit Qustä^. Auf jeden Fall darf die Übereinstimmung zweite Jahrhundert als die Zeit der Abfassung der Gäbir-Schriften der Zitate von Gäbir mit der erhaltenen Übersetzung allein auf annimmt - nicht länger als der erste betrachtet werden kann, der das Grund der Angabe von Ibn an-Nadim nicht als Argument gegen die indische Rechnen im islamisch-arabischen Kulturkreis einführte, spätere Abfassungszeit des Corpus vorgebracht werden, selbst wenn muß einfach die Frage gestellt werden: Welche Argumente oder wir keinen der angeführten Anhaltspunkte für eine ältere Überset­ historischen Angaben gibt es dafür, daß al-Hwärizmi diese Rolle zung und ihre Benutzung hätten. In letzterem Fall würde die Be­ überhaupt gespielt hat ? ^ Ist dies nicht auch wiederum nur eine Hypo­ weiskraft dieses Elementes von der Beziehung anderer Zitate Gäbirs these, die der Begründung entbehrt? zu der erhaltenen Übersetzung abhängig bleiben. Unser Vergleich (6) Die Meinung, daß - nimmt man die Echtheit der Gäbir-Schrif- der Zitate bei Gäbir mit den uns erhaltenen Übersetzungen der ten an - auch die Hunain-Schule nicht der wissenschaftlichen Termi­ Schriften von A r isto te le s, Ga le n und A l e x a n d e r von A phro- nologie ihre endgültige Prägung gegeben hat, hängt mit den unter DISIAS hat ergeben, daß kein Zitat bei Gäbir eine Abhängigkeit von (3) und (4) angeführten Betrachtungen zusammen. Diese Ansicht diesen Werken zeigt, sondern daß die Abweichung sehr groß und in hatte Kraus schon in seinem Artikel in der Enzyklopädie des Islam^ vielen Fällen der archaische Charakter der von öäbir benutzten geäußert; sie ist auch wörtlich in die neue Edition übernommen Übersetzungen erkennbar ist. Da wir dank der Feststellungen von worden®. Die neuen Untersuchungen zeigen immer deutlicher, daß Kraus aus anderen Beispielen wissen, daß Gäbir seine Quellen wört­ man bisher die Bedeutung der Rolle Hunains und seiner Schüler lich zitiert, und da dies bei seinen Zitaten aus den Placiia Philo- überschätzte (s. GAS V). Im Gegensatz zur Ansicht von Kraus muß sophorum am deutlichsten wird, bleibt uns keine andere Wahl als zu hier hervorgehoben werden, daß ein Vergleich einer Galen-Schrift akzeptieren, daß Gäbir auch seine echten griechischen Quellen, sogar (s. GAS III, 71) und De coelo von Aristoteles in der uns erhaltenen deren Kapitel und Unterkapitel, genau angibt und wörtlich zitiert, Übersetzung von Hubais, bzw. Yahyä b. al-Bitriq mit den ent­ daß also die von ihm benutzten Übersetzungen tatsächlich andere sprechenden Zitaten bei Gäbir zeigt, daß letzterer von diesen beiden waren als die uns erhaltenen aus dem s./g. Jahrhundert. Übersetzungen unabhängig ist. Kraus hat selbst ein Zitat Gäbirs aus Zusammenfassend sagen wir: Der Vergleich der Zitate bei Gäbir dem Pseudo-Steinbuch des Aristoteles mit dieser uns erhaltenen mit den uns erhaltenen Übersetzungen bringt neue Argumente für Schrift verglichen und festgestellt, daß Gäbir von der aus dem 3./9. das zweite Jahrhundert der Higra als Abfassungszeit. Die erhal­ Jahrhundert (nach der Angabe der Schrift selbst von Hunain) stam­ tenen Übersetzungen der Bücher von Alexander von Aphrodisias menden Übersetzung unabhängig ist (s. Kraus II, 76). waren Kraus zwar unbekannt. Aber auch die Bedeutung eines Ver­ (7) Die Argumentation, daß die Überzeugung von der Echtheit gleiches der Zitate im Corpus mit den ihm bekannten Überset des Corpus es erfordere, an den Anfang der arabischen Wissen­ Zungen der Bücher von Aristoteles und Galen scheint Kraus nicht schaften eine Persönlichkeit zu stellen, welche die gesamten Er­ bewußt gewesen zu sein. Eine Ausnahme stellt sein Vergleich zwi­ rungenschaften der nachfolgenden Generationen vorgeformt und schen, den Zitaten Gäbirs und den Topika des Aristoteles dar; aus sogar nutzlos gemacht habe, hat mit der Realität nichts zu tun dem Ergebnis hat er keine Folgerungen gezogen, er stellte lediglich angesichts der Leistungen der arabischen Wissenschaft des s./g. und fest: ,,Es sind keine wörtlichen Zitate.” ^ 4. /i o . Jahrhunderts. Die Entwicklung in der Geographie, Mathe­ (5) Hinsichtlich der Folgerung, daß al-H[wärizmi - wenn man das matik, Medizin, Philosophie usw. während dieser Jahrhunderte ist dem Corpus vollkommen fremd, was nur auf seine frühe Entste­ 1 In diesem Fall muß ich auch H. D a i b e r widersprechen, der die Placita hungszeit zurückzuführen ist. Philosophorum in seiner Dissertation udT. Die arabische Übersetzung der Placita Philosophorum, Saarbrücken 1968, untersucht und ediert hat. Die in ^ Über die Einzelheiten s. GAS V. seiner wertvollen Arbeit angeführten Argumente dafür, daß in den uns erhal­ 2 „Die von Djäbir angewandte wissenschaftliche Terminologie ist ohne tenen Handschriften die Übersetzung von Qustä b. Lüqä vorliegt, sprechen Ausnahme die von IJunain b. Ishäk eingeführte, woraus wieder einmal her­ rn. E. viel eher dafür, daß es sich hierbei um eine ältere Übersetzung handelt vorgeht, daß das Corpus nicht vor dem Ende des III. Jahrh. verfaßt sein (zur eingehenderen Diskussion s. GAS V, Kap. Philos.). kann.” EI, Erg. S. 53. 2 Kraus II, 320. ä E I, IP , 359. ig o ALCHIMIE - CHEMIE GABIR 191

Einer der schwerwiegendsten Einwände von Kraus gegen die den letztgenannten Barmakiden (die ersteren beiden sind uns unbe­ Echtheit des Corpus lautet folgendermaßen: „Mais comment expli­ kannt) aus Gründen der Chronologie nicht der Sammlung der CXII quer alors que d^jä la premiere collection, celle des CXII livres, Bücher angehören kann (sie lag nach dem K . ar-Rahma as-sagir contient des trait6s d6di6s aux Barmdcides dont l’avenement au bereits öa'far as-Sädiq, st. 148/765 vor), so sind diese Einwände pouvoir eut lieu en 170/786, et notamment un trait0 d^diö ä Ja'far b. schon aus dem Grund nicht gerechtfertigt, da im K . ar-Rahma as- Yahyä al-Barmaki, ηό vers 150/767.”! Zu diesem Einwand fühlt er sagir nicht von 112 Büchern, sondern, nach einer Redaktion, von sich veranlaßt, da der Verfasser des K . ar-Rahma as-sagir dem 100, nach einer anderen von ,,etwas mehr als hundert” ^ die Rede ist. öa'far as-Sädiq die Kritik der vorangegangenen Sammlungen (d. h. Sehr wahrscheinlich bestand diese Sammlung also anfangs aus hun­ der CXII und LXX Bücher) einschließlich der 500 Bücher in den dert oder einigen mehr Abhandlungen, denen Gäbir später, wegen Mund gelegt haben solP. Es handelt sich nämlich darum, daß in der inhaltlichen Verbindung, einige weitere Traktate, darunter auch dem von Ibn an-Nadim angegebenen Verzeichnis der Sammlung der die fraglichen Abhandlungen, hinzufügte. In späteren Werken öä- CXII Bücher die i., 2., 103., 106. und 107. Abhandlung den Barma- birs wird diese Sammlung immer und ausdrücklich als Sammlung kiden gewidmet worden zu sein scheint. Die erste trägt den Titel: von 112 Büchern bezeichnet. Die Zahl 112 wurde von öäbir vermut­ K. Ustuqus al-uss al-auwal Ha l-Barämika. Wie Kraus selbst angibt, lich wegen seines Interesses an Arithmetik gewählt (s. Kraus I, 12), wird dieser Titel in keinem der uns erhaltenen Exemplare bestätigt da sie in der Theorie der Gleichgewichtsverhältnisse eine große Rolle (eb. I, 12). E r lautet entweder: K. Ustuqus al-uss oder K . Ustuqus spielt (s. eb. II, 193), die aber in dieser frühen Sammlung (deren Zahl al-uss ^alä ra‘y al-faläsifa wa-huwa l-auwal min at-taläta. Zweifellos erst später auf 112 angestiegen zu sein scheint) noch unbekannt war ist viel wichtiger, daß der Titel im Buch selbst und in anderen (vgl. eb. 1, 11). Ein anderes Zeichen dafür, daß die Zahl der Abhand­ Schriften von Gäbir K. Ustuqus al-uss lautet® und daß von den lungen dieser Sammlung erst später auf 112 erhöht worden ist, Barmakiden keine Rede ist. Der Titel bei Ibn an-Nadim kann als besteht darin, daß in einer anderen Abhandlung die Zahl noch mit Argument nicht schwerer wiegen als die anderslautenden Titel der 100 Büchern^ und in einer anderen mit i i i angegeben wird (s. eb. I, erhaltenen Exemplare, die Zitate in anderen Schriften des Verfassers 12, n. 4)3. und der Inhalt der Abhandlung. Die Zueignung ,,ila l-Barämika” Wenn wir jetzt in die Diskussion des Kraus'schen ,,preuve deci- kann später vom Verfasser oder Überlieferer u. ä. hinzugefügt wor­ sive” für die Unechtheit der Schriften Gäbirs eintreten, die er in den sein, eine Möglichkeit, die Kraus bei diesem Corpus des öfteren ihrem ismä'ilitischen Charakter zu finden glaubt, müssen wir vor erwogen hat (s. z. B. I, 157). Andererseits gilt es zu bedenken, daß allem betonen, daß wir nicht in Frage stellen werden, ob die als die Barmakiden bereits in der umaiyadischen Zeit gewissen Ruhm ismä'ilitisch bezeichneten Stellen dies auch wirklich sind. Es geht erlangt hatten. Hälid, der Sohn von Barmak, erlangte die Gunst des uns hier lediglich um ein literar- und wissenschaftsgeschichtliches Kalifen al-Mansür. Seit 132/749 stand er an der Spitze des Diwän al- Problem. Bevor Kraus seine Argumente im einzelnen anführt, erin­ ffaräg (s. W. Barthold, EI, I^, 691-692). Die Möglichkeit eines spä­ nert er an die Ergebnisse seiner ersten Arbeit aus dem Jahre 1930. teren Einschubes muß auch bei der zweiten Abhandlung der Samm­ Diese sollte zeigen, ,,daß viele Stellen der Schriften von Gäbir lung erwogen werden, die nach Ibn an-Nadim K. Ustuqus al-uss at- tänifihim (sic, lies: ilaihim), zbox nach den Handschriften X. Ustu­ ^ Entweder ,,w a-fi Inttub katlra m in al-m i'a" oder ,,wa-fl kutub hatlra min al-mi'a wa-naiyif” (ed. Berthelot, Chimie H l, 100). qus al-uss ';alä ra'y ad-diyäna wa-huwa t-täni lautet (s. Kraus I, 13). 2 ,,wa-qad hunnä wa'-adnäkiimä hi-Hddat kuhtb hiya iäbi'aiun li-hädihi l- Was nun die Einwände gegen die 103., 106. und 107. Abhandlung kutub al-mi'a wa-hiya tamämuhä . . ,,fa-in wasalat ilaika hädihi l-‘aiarat al- anbelangt, die den Barmakiden ‘AH b. Ishäq, Mansür b. Ahmad und kutuh ma'a hädihi l-mi'at kitäb" {as-Sirr al-maknün, s. Textes S. 339, 34°)· ® Nach der Annahme, daß die Zahl der Abhandlungen in der Sammlung Ga‘far b. Yahyä gewidmet worden sind, von denen zumindest die für erst später auf 112 gestiegen ist, muß die Nennung der Zahl 112 bei der Chronologie des Corpus mit Vorsicht als Anhaltspunkt benutzt werden. Es ist 1 Kraus I, X LV III. nämlich auch sehr gut möglich, daß, der Verfasser selbst oder seine Schüler, 2 Eb. Überlieferet, Bearbeiter u. ä. die Zahl später selbst zu ändern pflegten, ohne ® S. Oriens 3/1950/97; Fihr. maht. III,ly, 97· an die uns dadurch verursachten Schwierigkeiten zu denken. ig2 ALCHIMIE - CHEMIE ÖÄBIR 193

unzweideutige Hinweise auf die ismä'ilitische oder qarmätische imämitischen Kreisen Küfa’s gebildet hat.”^ ,,Der erste rein kar­ Bewegung enthalten, die in der zweiten Hälfte des ΠΙ./ΙΧ. Jahrhun­ matische Schriftsteller ist A b u l -K h a t t ä b Muhammed b. Abi Zainab derts im Kreise der gnostischen Si'iten auf tauchte, die ganze griechi­ al-Asadi al-Kähili (gest. 145/7 = 762/4 in Küfa); er setzt an die sche Wissenschaft assimilierte und die Existenz des Islam, durch Stelle der ,personifizierenden’ Kor’änauslegung der ersten Shi'iten ihre revolutionären Tendenzen, bedrohte”^. eine abstrakte allegorische Exegese, er ersetzt in der Kosmogonie die Es wird allein aus dieser Betrachtung wohl ersichtlich, daß Kraus Verwendung der Buchstaben (nach Mu^ira) durch die ihnen entspre­ von einem Höhepunkt in der Entwicklung der qarmätischen Bewe­ chenden Zahlenwerte . . . Nach ihm gibt Abü Shäkir M a i m On a l - gung (in geistiger Hinsicht) spricht, der sich tatsächlich im 2-l9- K a d d ä h al-Maldizümi (gest. etwa 180=796) dem karm atischen Jahrhundert beobachten läßt. Aber es ist nicht ganz einzusehen, Em änatism us die endgültige dogmatische Form.”^ Kraus warum er die frühere Periode der Ismä'iliya und der Qarmäten, von kennt einen anderen, sehr wichtigen Artikel von Massignon®, in dem der die Fachleute zu seiner Zeit ganz deutlich sprachen, mit jener die frühe Entwicklung des Qarmätismus im zweiten Jahrhundert späteren verwechselt und dadurch eine ,,preuve decisive” gegen die Higra deuthch wird und wo die alten qarmatischen Schriften, dar­ Echtheit gefunden zu haben glaubte. unter das K. al-Mizän des oben genannten Maimün al-Qaddäh, Nach seiner allgemeinen, vorausgeschickten Betrachtung führt angeführt werden. Dieses Buch kennt Kraus auch^. Kraus das erste Argument an. Er findet im K. al-Ihräg von Gäbir bei Ein anderes Argument gegen die Echtheit der Schriften von Gäbir der Behandlung der ersten Ursache und des Fortschrittes den glaubt Kraus in demselben K . al-Ifiräg^ gefunden zu haben®, öäbir Namen der Qarmäten neben Philosophen, Indern, Mazdakiten u. a. spricht von der astronomischen Lehre der beiden gegenläufigen Dazu bemerkt Kraus: ,,0 r, quelle que soit l’origine du nom des Bewegungen der Himmelssphären, d. h., daß die Bewegung der Sonne Qarmates^, il est certain que celui-ci n’apparait sur la scene de und Planeten von Osten nach Westen nur eine Sinnestäuschung ist, l’histoire qu’aux environs de l’an 270/883, sans qu’on puisse etre siir daß dies in Wirklichkeit durch die tägliche Rotation der höchsten qu’ä cette date les doctrines ^sotdriques de la secte aient döjä 0t6 Sphäre verursacht wird. Bei der Behandlung dieser Bewegungen suffisamment connues pour pouvoir figurer dans un tableau doxo- hält Gäbir es für notwendig, die verschiedenen Meinungen der drei graphique. L’hJφothese que le passage en question a έίέ interpolö Gruppen über jene Überlieferung zu bringen (die schon im ersten apres coup devant etre dcartde, il parait ötabli que le k. ihräj - ainsi Jahrhundert Higra in si'itischen Kreisen verbreitet war’), wonach que toute la collection des Livres des Balances {Kutub al-Mawäzin) Gott die Sonne eine Weile in ihrem Lauf aufgehalten hatte, damit dont il fait partie - n’a pas 6td composd au Ile/VIII® siede.”® ‘A l i in der knapp gewordenen Zeit noch einen geeigneten Platz für Aus diesem Zitat wird ersichtlich, daß Kraus die Zeit des politi­ sein Nachmittagsgebet finden konnte. An der Stelle bei Gäbir, wo er schen Auftretens der Qarmäten als Anhaltspunkt für seine These auf diese Überlieferung anspielt, lauten die Schlußfolgerungen von benutzt und die vorausgegangene Periode außer acht zu lassen Kraus gegen die Echtheit des Corpus folgendermaßen: ,,Jäbir ex- scheint. Jetzt wollen wir zitieren, was L. M a s s i g n o n in seinem pose la doctrine astronomique des deux mouvements oppos0s des Artikel schreibt, auf den auch Kraus verweist: ,,Die karmatische spheres c01estes, doctrine selon laquelle le soleil et les autres planetes Bewegung beginnt mit Hamdän in der Umgegend von Wäsit; 277 se meuvent en r0alit6 de l’Ouest ä l'Est, leur mouvement de l'Est ä (890) gründet er östlich von Küfa eine Dar al-Hidira .. ,,In Wirk­ lichkeit zeigt die Prüfung der karmatischen termini technici, daß diese Lehre sich vor dem Ende des II. Jahrhunderts d. H. in den ' Eb. 8241·, Z. 11-15 von unten. 2 Eb. 825a, Z. 4 -11, 21-24. ® Esqiiisse d'une Bibliographie Qarmate in: Oriental Studies pres. to E. G. 1 Kraus I, XLIX. Browne, Cambridge 1922, S. 330. 2 Kraus verweist dabei auf L. M a s s i g n o n in: EI^ Art. K arm aten ; I v a n o w , * Kraus II, 314, n. i. IsmaiUs and Qarmatians in; J B B R A S 1940, 43-87. 5 Textes S. 33-39. 3 Kraus I, XLIX. « Kraus I, L. * EI, III, 821b z. 22-24. ’’ S. N asr b. Muzähim, Waq'at Siffin, Kairo 1382, S. 135-137. ALCHIMIE - CHEMIE 194 GÄBIR 195

rOuest n’6tant qu’apparent et caus0 par la rotation diurne de la (2) Die Worte von Kraus, daß an der genannten Stelle bei Gäbir sphere supreme”. der Qur’än und die si'itische Überlieferung angeführt werden, um zu (i)^ ,,Pour Jäbir, cette doctrine des astronomes grecs recele un beweisen, daß die Sonne bereits mehrmals in der Vergangenheit mystere religieux, voire eschatologique. Le soleil se levant ä lOuest ihren Kurs gewechselt habe und im Westen aufgegangen sei, bedür­ est pour lui le Symbole de rim äm, inaugurateur d'un nouveau cycle fen der Klärung. Die betreffende Qur’änstelle (II, 260) spricht nicht et riformateur de rhumanitö.” (2) ,,Le Qor’än et la tradition si'ite von einem bereits erfolgten Kurswechsel der Sonne, sondern von der sont invoquds pour prouver que ddjä plusieurs fois dans le passö le Diskussion zwischen Abraham und Nimrod, in deren Verlauf Abra­ Soleil a renversd sa course et s’est Ιενέ ä l’Ouest.” (3) „E t 11 en sera ham sag te: ,,,Siehe, Alläh bringt die Sonne vom Osten, so bring du sie de meme ä notre epoque ,pour que l’Apparaissant puisse prononcer vom Westen’. (Da war der Ungläubige verwirrt, denn Alläh leitet la Priere', c’est-ä-dire se pr0senter en Imäm”. (4) „Bientot les nicht die Ungerechten.)” Was die sl'itische Überlieferung betrifft, so ,Figures Sept6naires’ (les sept Imäms = les sept Planetes) appa- ist ihr, wie bereits erwähnt, nur bekannt, daß die Sonne in ihrem raitront et ameneront la delivrance et la .perfection pour nos Fre- Lauf zurückgeschickt wurde, damit 'AH noch Zeit fand, einen für res’.” (5) „Pour comprendre la vraie portie de ce passage, il faut se das Gebet geeigneten Platz zu finden. rappeier que les 6missaires ismadliens se servaient d’all6gories ana- (3) Kraus’ Auffassung, daß Gäbir sage: „Es wird auch in unserer logues pour annoncer et justifier l'avenement de la dynastie fätimide Zeit gleichermaßen (geschehen), damit der Erscheinende (d. h. ein et son Installation en Afrique du Nord (296 H/908 J.-C.). Une pro- Imäm) das Gebet sprechen kann” , stimmt mit dem arabischen Text phötie mise dans la bouche de Muhammad proclamait que des l’an nicht überein. Offensichtlich versteht ihn Kraus hier nicht richtig. 300 (de l'H 0gire) le Soleil se leverait de l'Ouest, c’est-ä-dire l’Imäm Der betreffende Text lautet; ,,wa-rnddat müla dälikafihäda z-zamän apparaitrait dans la partie Ouest du monde musulman.” li-iqämat az-zähir li-s-salät.” '^ Gäbir überliefert - von seiner Quelle, Bevor wir uns mit diesen Schlußfolgerungen im einzelnen ausein­ wie wir glauben - , daß in dieser (unserer) Zeit (um sie von der Zeit andersetzen, möchten wir darauf aufmerksam machen, daß der gan­ Abrahams zu unterscheiden) die Sonne in ähnlicher Weise (tatsäch­ ze arabische Text korrupt ist. Kraus hat ihn auf Grund einer man­ lich) bereits zurückgehalten wurde, damit der Imäm sein Gebet gelhaften Kairiner Handschrift herausgegeben. Er zeigt selbst in verrichten konnte. Wir sind geneigt, das Wort ,,zähir” für einen seiner Edition, daß viele Schwierigkeiten nicht zu überwinden Schreibfehler von ,,munäzir” zu halten, das noch zweimal in dem­ waren. selben Zitat vorkommt und womit ‘Ali gemeint ist. Auf jeden Fall (i) K raus sagt: ,,Für Gäbir enthüllt diese Lehre der griechischen ist durch die Perfektform des Verbes {ruddat) deutlich, daß über ein Astronomen ein religiöses, ja sogar eschatologisches Geheimnis. Die Ereignis in der Vergangenheit berichtet wird. Auch die Interpre­ im Westen aufgehende Sonne ist für ihn ein Symbol des Imäms ...” tation des Wortes . . . as-salät” (,,prononcer la Priere”)^ Wie wir es sehen, kommt Kraus ohne konkrete Anhaltspunkte und mit: ,,als Imäm auftreten” („se präsenter en Imäm”)’^ ist somit nicht nur nach freier Interpretation und Kombination zu einem solchen richtig; Ergebnis, wobei der Zustand des Textes eine Rolle spielen mag und (4) Das im Text vorkommende ,,al-aSkäl as-stibäHya” übersetzt Kraus die Überzeugung verschiedener Gruppen (die öäbir, wie wir Kraus, wie wir meinen, richtig mit ,,die Siebenerfiguren” , wir kön­ glauben, wörtlich nach seinen Quellen zitiert) mit der Gäbirs selbst nen aber seiner Gleichsetzung: ,,die sieben Imäme = die sieben stellenweise verwechselt^, öäbir äußert sich auch dazu, warum er Planeten” nicht zustimmen. Wir wollen es dahingestellt sein lassen, diese Meinungen anführt, da sie nämlich in den Rahmen des Buches wie weit es richtig ist, vom künftigen Erscheinen der sieben Imäme vom Übergang aus der Potenz in die K kiion {Ihräg mä f i l-qüwa zu sprechen, wollen aber, was für unser Problem sehr wichtig ist, ila Ι-βΗ) gehört. hervorheben, daß Gäbir diesen Satz als Teil der Meinung der zweiten

1 Die Zahlen werden anschließend in der Diskussion wieder aufgenoninien. I Textes S. 36, Z. 4-5. 2 M. E. bringt Öäbir an folgenden Stellen Zitate: S. 35, Z. 14 bis S. 36, Z. 5 ; “ Kraus schreibt jeweils den ersten Buchstaben dieser Wörter groß, um zu S, 36, Z. l o - i i ; S. 36, Z. 15; S. 37, Z. 2; S. 37, Z. 5-8. zeigen, daß es sich um bestimmte Termini bei den Ismä'iliten u. a. handelt. 19 6 ALCHIMIE - CHEMIE GABIR 197

Gruppe über die Frage des Kurswechsels der Sonne zitiert und direkt hundert stattfand (s. o. S. 192). Da aber Kraus nicht von der Bil­ anschließend sagt: „Unterlaß solche Vermutungen! Gott bewahre dung der qarmätischen Lehre im z./8. Jahrhundert, sondern von dich vor Leuten, die irgendeine dieser Lehren vertreten. Wenn ich ihrer politischen Bewegung im 3./g. Jahrhundert ausgeht, kommt er nicht in der Darlegung dieses (meines) Buches dazu gezwungen wäre, für die Abfassungszeit der Schrift auf ein späteres Datum und bringt daß ich alles anführe, was zum Gegenstand des Überganges aus der schließlich die erwartete Konjunktion mit derjenigen in Verbindung, Potenz in die Aktion gehört, hätte ich kein Wort darüber verloren die 316/928 stattfand’·. . . Kraus dagegen will in dem Satz über die ,,Siebenerfiguren” eine Äußerung von öäbir (bzw. dem Verfasser des K . al-Diräg) und ,,Les cycles des prophetes et des Imäms” eine Ankündigung der kommenden sieben Imäme sehen.

(5) Schließlich stellt K r a u s eine Verbindung zwischen dieser Unter dieser Rubrik führt K r a u s einige Punkte an, um zu zeigen, Äußerung und dem Aufkommen der Fätimidendynastie Ende des 9. daß ,,die ismä'ilitische Auffassung des Imamats von Gäbir voll­ Jahrhunderts her und glaubt schließlich, daß der Verfasser dieser ständig wiederaufgenommen wurde.”^ Dadurch will er, auf Grund Schrift eine solche Äußerung nur rückblickend auf das tatsächhche seiner Vorstellung von der Bildung der ismä'ilitischen Lehre im 3./g. Ereignis machen konnte. Bestärkt in dieser Auffassung konnte Jahrhundert, ein neues Argument gegen die Echtheit des Corpus Kraus durch die mangelhafte Vorstellung von der Entwicklung der gewinnen. In diesem Teil zeigt sich vielleicht am deutlichsten, daß ismä'ilitischen und qarmätischen Lehre werden. Kraus durch seine unzutreffende Vorstellung von der ismä'ilitischen, Ein anderes Argument gegen die Echtheit des Corpus glaubt bzw. qarmätischen Lehre bei der Beurteilung des Corpus in große K raus im K. al-Bayän gefunden zu haben. Dies ist ein teilweise Befangenheit geraten war. philosophisches, teilweise rhetorisches Buch, in dem verschiedene Bevor wir uns einzelnen Punkten seiner Betrachtung zuwenden, Kategorien von ,,bayän” behandelt werden und an dessen Ende in wollen wir darauf aufmerksam machen, daß der Text, auf den sich merkwürdigem Stil von dem ,,bayän” (erwarteten Erlöser) gespro­ Kraus hauptsächhch stützt, das K. al-Hamsin ist. Dieses ist nur chen wird, der bei einer Konjunktion erscheinen werde^. Ob dieser auszugsweise erhalten; der Bearbeiter begnügt sich - wie Kraus sagt letzte Teil tatsächlich zu dem Buch gehört oder eine Interpolation - öfters damit, einige Sätze aus dem Original zu zitieren®. ist, kann man so lange nicht entscheiden, als die stiUstischen Merk­ male Öäbirs und seine Beziehung zu der qarmätischen und ismä'iliti- 1 „La date de l’apparition du Bayän, indiquee dans ce passage, est laissie schen Lehre noch nicht untersucht worden sind. Auf jeden Fall kann intentionellement dans le vague. Nous savons cependant que les Qarmates attendaient l’avenement de l’ere nouvelle ä la conjonction de Jupiter et de die Erwähnung des ,,bayän” und seines künftigen Erscheinens bei Saturne dans le Sagittaire, conjonction qui a eu lieu en 316/928. Que l’auteur einer Konjunktion kein Argument gegen die Echtheit des Corpus du k. al-bayän ait fait siennes ces expectations ou qu’il les ait utilis6es pour ses sein, wenn man nicht wie Kraus davon ausgeht, daß die qarmätische propres buts, il est certain qu’il d6pend de l’apocalyptique qarmato-ismai- lienne’’ (Kraus I, LI). Lehre erst im 3./9· Jahrhundert begründet wurde, während Fach­ 2 Kraus I, LI-LII. leute übereinstimmend annehmen, daß dies schon im 2./S. Jahr- 3 ,,L’auteur de l’abregi, qui est peut-6tre identique avec le copiste du manuscrit, s’est souvent bornö ä. citer quelques phrases de l’original. Un 1 . wa-lä tatawahhamanna — '■äfäka Iläh mimman yaqülu bi-Sai'in min certain nombre de chapitres a 6t0 omis” (Kraus I, 147). hädihi l-madähib wa-lau lä annahü yahamuni ft iarh häda l-kitäb an adkura ,,. . . (Or la conception ismä61ienne de l’imäm se trouve entierement reprise ^amVa m äfi imkän huvü§ al-qüwa ila l-fiH mä nataqtü bi-Sai'in minhu ..." par Jäbir) (i) (Non seulement il fixe le nombre des imäms k sept) (2) (et parle 2 ,,Diese Person, mein Bruder, erscheint jedoch nur zur Zeit der Konjunk­ de la succession cyclique des r6v 61ations. A l’instar des Ismaäliens et Qarma- tionen, die die Umwälzungen herbeiführen, wenn die Wissenschaften ins Exil tes, il ddclare que les sept imäms sont pr6figures dans le cosmos par les sept gewandert, die Rehgionen zugrunde gegangen sind und die Verderbnis all­ Terres et les sept Cieux dont parle le Qor’än) (3), par les sept planetes, les sept gemein ist. Da läßt sie allgemeines Heil in Erscheinung treten. Die erste climats etc. (Enfin dans le k. al-hamsin, il dit express6ment que Muhammad b. Heilstat, die von ihr ausgeht, ist das Verfassen der Schriften über die gehei­ Ism ä ‘11 est le vrai Imäm, tandis que Müsä n’est Imäm que dans le sens men Wissenschaften ... Er wird in der nächsten Zeit bei einer Konjunktion exotärique du terme) (4). im Schützen in Erscheinung treten. Merke es dir” {K. al-Bayän S. 11, 12, Chez les Qarma^es et Isma61iens, le prophete porteur d’une nouvelle τένόΐα- übers, von P. K r a u s in: Dritter Jahresbericht S. 38). tion et inaugurateur d’un nouveau cycle, est appel6 Nätiq (Parlant), chaque

14 Sezgin, Gesch. Ar, Sehr. IV ig S ALCHIMIE - CHEMIE ÖÄBIR 199

(i) Hinsichtlich des - unten wiedergegebenen - Urteiles von Was die Ausführungen von Gäbir in seinem K. al-Hamsin anbe­ Kraus, daß Gäbir die ismä'üitische Auffassung vom Imämat voll­ langt, so scheint er die Bezeichnung ,,al-IsmäHliya” für die Anhän­ ständig wiederaufgenommen habe, und daß dies - aus chronologi­ ger von Ismä'il oder Muhammad b. Ismä'il noch nicht gekannt zu schen Gründen - gegen die Echtheit spreche, muß gesagt werden, haben. Er verwendet vielmehr das Wort womit er wahr­ daß dies doch wohl kein Argument gegen die Abfassung im 2./S. scheinlich die Gesamtheit der sich voneinander unterscheidenden Jahrhundert sein kann. Die Haltung von Kraus, der die frühe Aus­ Si'iten meint. An einer Stelle benutzt er das Wort „al-qauin” ^, womit bildung der ismä'ilitischen Lehre, über die doch schon vor Er­ er vermutlich die Anhänger von Ismä'il meint. Der für die extreme scheinen der Untersuchung über öäbir in modernen Studien Einig­ Si'-a gebrauchte Terminus ,,al-gulät" ist ihm ebenso bekannt®. Wenn keit herrschte^, außer acht ließ, stellt sich durch die Erschließung man Anhaltspunkte für die religiöse Einstellung (Tendenz) von neu entdeckter, sehr alter Quellen als immer weniger gerechtfertigt öäbir sucht, so erweist er sich als gänzlich unparteiisch, wenn man heraus. M a d e l u n g ^ hat unter vielen anderen Quellen vor allem auf nicht seiner Sympathie für seinen Lehrer Gä ' far as-Sädiq eine pri­ die Bedeutung von ar-Radd '■ala r-rawäfid des Zaiditen a l -Q ä s im b. mär religiöse Bedeutung beimessen will. In diesem Text spricht er Ibrahim a r -R a s s I (geb. 169/785, gest. 246/860, s. GAS I, 561) für die von ihm als ,,saiyidimä A lü ^Abdallah” ^ ‘Ali wird an fünf Stellen frühe Geschichte der Ismä'iliten aufmerksam gemacht. Durch diese ,,Am ir al-mu'^minm’’ genannt, und an einer einzigen Stelle folgt auf Abhandlung erfahren wir, daß die Ismä'iliten zuerst ,,αΙ-Mubära- seinen Namen der bei den Si‘iten übliche Segenswunsch. genannt wurden. Über die Beziehungen dieser Mubärakiya zur (2) Hier muß auch auf die Betrachtung von Kraus eingegangen HattäUya und den Qarmäten bringt Madelung wertvolles Material werden, daß G äb ir die Zahl der Imäme auf 7 beschränke. Kraus auch aus dem K . al-Maqälät wa-l-firaq von Sa‘d b. ‘Abdallah a l - verweist dabei auf eine Stelle im K . Iliräg mä f i l-qüwa ila l-fiH, wo Q u m m i (st. 301/914, s. GAS I, 538). Ein anderes, altes Werk, das K. von der Meinung einer Gruppe (vielleicht der Qarmäten) die Rede ar-RuSd wa-l-hidäya, das nach der Vermutung von IvANOW aus dem ist, die die Hoffnung auf das künftige Erscheinen der ,,Siebener­ 2./8. Jahrhundert stammt®, benutzt Madelung ebenfalls in seiner figuren” [al-aSkäl as-subäHya) ausspricht®. W ir haben bereits darauf Untersuchung. Es ist besonders wichtig hinsichtlich der frühen Aus­ hingewiesen, wie scharf öäbir diese Vorstellung tadelt (s. o. S. 196). bildung der ismä'ilitischen Terminologie. Im K . al-Hamsin'^ erwähnt er die Beschränkung des Zyklus auf 6.

N äiiq ötant accompagnö d’un Säm it (Silencieux), άέίβηίβηΓ de l’interprö- Zwar spricht öäbir im K. al-Bayän davon, daß die bei bestimmten tation dsot6rique de la Loi Γένέΐέο. Au couplc musulman Muhammad et ‘Ali Dingen bekannte Zahl 7 der Religion (d. h. dem Islam) hinsichthch correspond dans le judaisme celui de MoJse et Aaron (ou Josu6), dans le christianisme celui de Jdsus et Pierre etc., et il en sera de möme de la religion der 7 Imäme bekannt sei, aber er macht die wichtige Bemerkung future qui sera caractörisde par l’apparition d’un nouveau N ätiq et Sämit. dazu, daß jedoch bei ihnen mehrere andere Funktionen verschie-' Jäbir adopte cette terminologie, mais contrairement ä, la doctrine officielle des dener Stufen nötig seien, die neben ihnen die politische Führung, den Ismaöliens, le Säm it prend chez lui le pas sur le N ätiq, la Science 6sotirique Dienst usw. übernehmen müssen’. 6tant superieure ä la lettre rev616e. Le Säm it est la manifestation de la Divinitö Suprßme, cachöe et immuable, tandis que le Nätiq, riunissant en lui Auf jeden Fall kann bei öäbir von einer Parteinahme keine Rede les deux natures du divin et de l’humain {iläh et baSar\ lähüt nt näsüt), se sein. diversifie selon les diff6rentes figures historiques sous lesquelles il apparait. A Säm it titre de divinisö, ‘AU, Prince de Croyants, ne fait donc pas partie de la ' Textes S. 496, Z. 6; S. 499, Z. 13. sdrie des sept imäms dont Jäbir complete la liste en y ajoutant le troisifeme fils 2 Eb. S. 493, Z. 14. de ‘Ali, Muhammad b. al-IJanafiyya” (5) (Kraus I, LI-LII). ä Eb. S. 499, Z. 15. ^ S. über die Rolle von Maimün al-Qaddäh (st. gegen 180 H.) und die seines ^ Eb. S. 494, Z. 2. Sohnes ‘Abdallah Cl. H u a r t , Art. ,,IsmäHHya" in; EI, II^, 587; Iv a n o w , ^ Über die ,,sieben Standhaften” (ülu l-'azm) bei den Qarmäten s. M a d e ­ ,,Die Zeit, in der sich die ismä'üitische Lehre entwickelte, das II,-III. (VIII.- l u n g , a. a. O. S. 49. IX.) Jahrh., war gerade die Periode regen Interesses für die griechische ® ,,wa-l-qaum qad nasabü li-kull daurin sittata aihäf wa-tä’ifatun qälat·. in Naturwissenschaft und Philosophie ...” (EI, Erg. S. ιο4'>·). käna l-amr mustaqiman min al-auwal ila s-sädis käna l-amr manütan fi l- ^ W . M a d e l u n g , Das Imamat in der frühen ismailitischen Lehre in: Islam aHmma, wa-in käna l-amr mudtariban käna wu§üd an-nätiq“ [Textes S. 493, Z. 37/1961/43-135. 3 S. Madelung, a. a. O. S. 52, vgl. G AS I, 583. 14-17)· K. al-Bayän, ed. Holmyard S. 23. 2 0 0 ALCHIMIE - CHEMIE GÄBIR 201

(3) Nach seiner oben (S. 197) unter No. (3) angeführten Ausführung Leute des ,äußerlichen Wissens' {ahl amr a?-?ähir) und Muhammad bringt K rau s anscheinend Gä b ir mit der ismä'ilitischen Dogmatik b. al-Hanafiya für esoterische {amr al-hätin) Angelegenheiten ein­ einer späteren Phase in Verbindung. Es geht wieder darum, daß gesetzt habe und daß auch Ga'far im Fall von Müsä und Ismä'il so Öäbir (s. o. S. 199) bei der Erwähnung der Zahl 7 bei alchimistischen gehandelt habe, so hat man dies abgelehnt und widerlegt; die Be­ und astronomischen Fragen sagt: „Auch ZOSIMOS äußerte sich über gründung sei unmöglich und die Si'iten seien sich nicht einig darin. die Siebener-Kombination, aber das paßt nicht zu dem, was er Die Annahme setzt voraus, daß der imäm az~?ähir unfähig zu esote­ meint; der Siebener-Kombination begegnet man auch bei dem, rischem Wissen wäre. Der sämit (Imäm) des ?ähir und bätin muß in worin alle Gelehrten der Astronomie (oder Astrologie, faläsifat al- Wirklichkeit ein und derselbe sein . . . Der Imäm muß fähig sein, munaggimm) übereinstimmen, daß nämlich die sieben Planeten die sowohl mit den beredten wie mit den unvollkommenen Menschen zu Angelegenheiten des Universums leiten. Ebenso kennt die Religion sprechen”^, öäbir räumt an anderer Stelle dem exoterischen Wissen sie (d. h. die Siebenerkombination) hinsichtlich der sieben Imäme.’'^ einen hervorragenden Platz gegenüber dem esoterischen Wissen ein^. Geht Kraus, angesichts dieses Textes bei Gäbir, nicht etwas zu Es wird aus den Texten deutlich, daß Gäbir in der Imämatsfrage weit, wenn er sagt; ,,A l'instar des Ismaeliens et Qarmates, il ddclare eher für Müsä als für den Sohn Ismä'ils eintritt®. que les sept imäms sont prdfigur0s dans le cosmos par les sept Terres (5) Bei der unter dieser No. angeführten Überlegung stützt sich et les septs Cieux dont parle le Qor’än, par les sept planetes, les sept K raus vor allem auf einen resümierten Text des K.al-I}amsm {Textes climats . . .” ? S. 497-498), den Kraus selbst an zwei Stellen als korrupt gekenn­ (4) Bei dieser (s. o. S. 197 unter No. (4)) Betrachtung verweist zeichnet und an mehreren anderen Stellen zu verbessern versucht Kraus auf das K. al-Hamsin^ und sagt, daß Gäbir ausdrücklich hat. M. E. hat Kraus dabei das wichtigste Merkmal des Textes außer betone, M uham m ad b . I sm ä 'il sei der richtige Imäm, während MOsÄ acht gelassen, daß nämlich zwischen den Zeilen der S. 497 und den nur im äußerlichen Sinn des Terminus Imäm sei. M. E. hat Kraus ersten 9 Zeilen der S. 498 der Zusammenhang fehlt. So lange uns kein den Text entweder völlig mißverstanden oder falsch interpretiert. anderes Exemplar zur Verfügung steht, sind wir nur auf die Vermu­ Gäbir spricht von vier Fällen der Uneinigkeit in der Imämatslehre tung angewiesen, daß entweder der Abschnitt auf S. 498 ein falscher und fährt fort: ,,Der Beherrscher der Gläubigen (‘Ali) ist der erste Einschub ist oder daß bei dem uns erhaltenen Auszug des K . al- {Imäm). Er hat zweien das Imämat vermacht wegen der Gleich­ Hamsin so viel zwischen den genannten beiden Texten weggelassen wertigkeit (der beiden); er kennt gleichsam den Ausgang®. Dies ist worden ist, daß dadurch jeder Zusammenhang verlorengegangen ist. auch geschehen im Fall von G a'far und Zaid, d. h., Zaid behaup­ Bei dem zweiten T ext (S. 498, Z. 1-9) handelt es sich vermutlich um tete, daß er ein größeres Anrecht auf das Imämat habe als Ga'far, da einen Teil der Lehre der Gnostiker. Dieser Charakter des Textes hat er der Onkel des letzteren sei, und sagte: Ich habe schon einmal, zu wahrscheinlich mit dazu beigetragen, daß Kraus auch den vorher­ Gunsten meines Bruders Muhammad, darauf verzichtet, aber ich gehenden Text in erheblichem Maße mißverstanden und dadurch ein habe mehr Recht darauf als dessen Sohn (Ga'far). In Erinnerung solches Bild von der dogmatischen Tendenz des Verfassers ent­ daran hat Ga'far nach Ismä'il nicht Muhammad, den Sohn Ismä'ils, worfen hat, wie es überhaupt zu keiner früheren oder späteren Sekte sondern Müsä zu seinem Nachfolger bestimmt. Dies war erforderlich, paßt. da der Imäm oder Führer oder Vater in dieser Angelegenheit der Nun wollen wir uns im einzelnen mit der Frage auseinandersetzen. Bevollmächtigte ist. Auch wenn er nur einen von ihnen damit beauf­ Nach Kraus übernimmt Gäbir die Terminologie der Qarmäten und tragt, (in seinem Namen) zu sprechen, so bedeutet das nicht, daß er Ismä'iliten, z. B. „nätiq” und ,,sämit” . Aber im Gegensatz zu der selbst nicht in der Lage ist zu sprechen. Was aber von dem Amir al- offiziellen Lehre der Qarmäten fände bei öäbir der sämit gegenüber Mu’minin (‘Ali) überliefert wird, daß er nämlich al-Hasan für die Textes S. 499-500. 2 ,,wa-inni aHaqidu anna Hlm az-zähir a'saru wu^üdan wa-as'abu matlaban 1 K. al-Bayän, ed. Holm yard S. 23, min Hlm al-bäiin” {K. al-Hamsm, Textes S. 489, Z, 5-6). 2 Textes S. 499 (bei Kraus „ 399”, was ein Druckfehler ist). “ Wie er es im Fall von al-IJasan und Muhammad b. al-Hanaflya getan hat. ^ Bei der Übersetzung habe ich mich gelegentlich nicht an die Vokalisation und Punktation von Kraus halten können. 202 ALCHIMIE - CHEMIE ÖÄBIR 203

dem nätiq den Vorzug, und das bedeute wiederum, daß das esote­ Croyants, ne fait donc pas partie de la serie des sept imäms, dont rische Wissen dem offenbarten im Rang überlegen sei. Erstens steht Jäbir complete la Hste en y ajoutant le troisieme fils de 'Ali, Muham­ dies im Widerspruch zu der bereits angeführten Ansicht von Kraus, mad b. al-Hanafiyya.” Um die beiden ausgelassenen, durch Punkte daß Gäbir ausdrücklich Muhammad b. Ismä'il für den echten Imäm angedeuteten Zeilen wollen wir uns nicht kümmern, da sie nach erkläre; in diesem Fall müßte er nämlich Ismä'iht sein. Zweitens unserer Ansicht in keinem Zusammenhang mit unserem Text stehen. entbehrt die Ansicht, daß öäbir dem esoterischen Wissen gegenüber Aber die Behauptung, daß der vergöttlichte sämit, ‘Ali, nicht in die dem offenbarten den Vorzug gebe, jeglicher Grundlage; wie schon Reihe der sieben Imäme aufgenommen wurde, sondern daß Gäbir einmal erwähnt (s. o. S. 201) schätzt öäbir das esoterische Wissen seine Liste mit Muhammad b. al-Hanafiya vervollständigte, ist aus nicht höher ein als das exoterische. der Luft gegriffen. Zwar nennt Gäbir an einigen Stellen den Namen Was den Rest der Ausführungen von Kraus (s. o. S. 198) betrifft, von Muhammad b. al-Hanafiya, aber nur um den mit ihm zusam­ so besteht er aus einer merkwürdigen Kombination, die Kraus hätte menhängenden Streit zu erklären. Um eine Liste der Tmäme küm­ vermeiden können, wenn er dem korrupten Text nicht unter allen mert sich öäbir jedoch überhaupt nicht. Umständen einen Sinn hätte abgewinnen wollen, und sich statt dessen ein zutreffenderes Bild von Gäbirs Auffassungen über ,,sämü" „Le mäjid”^ und ,,nätiq” auf Grund der einschlägigen Angaben in demselben Kapitel verschafft hätte. Aus diesem Grund hat er auch den folgen­ Eine weitere ,,preuve dέcisive” glaubt Kraus im K . al-Mägid zu den arabischen Text mißverstanden; „In n a s-sämita atiwal al-aSyä' finden. Es geht dabei um die Abkürzungen mit den Buchstaben kullihä, alladt lä aiiwala lahü illä bi-l-iüisäl ka^annahü nahm al-fiH Mim-'-Ain-Sin. Wie sich den unten wiedergegebenen Worten von min al-fäHl.” Wir würden anstelle von „sämit" ,,samt” lesen und Kraus entnehmen läßt, bringt er diese Abkürzungen mit den theo- folgendermaßen übersetzen: ,,Schweigen (oder; die Stille) ist der sophischen Hypostasen, die gewöhnlich mit denselben Buchstaben, Anfang jeglichen Dinges; es (bzw. sie) hat nur einen Anfang durch allerdings in anderer Reihenfolge, abgekürzt werden (wobei gerade die Verbindung^ (mit einer Tätigkeit) wie die Beziehung der Tätig­ die Reihenfolge die Hauptrolle spielt) in Verbindung. Bei seiner keit zum Täter.” öäbir gibt verschiedene Beispiele um zu zeigen, Argumentation geht Kraus davon aus, daß sich dieses gnostische daß der sämit zeitlich dem näHq vorangeht. Er will eine philosophi­ System erst seit dem Ende des 3./g. Jahrhunderts gebildet hätte und sche Erklärung für diesen zeitlichen Vorrang geben. An anderer sich durch die Bevorzugung des ^Ain vor dem Mtm der Lehre der Stelle sagte er, ohne ein Mißverständnis zu verursachen: ,,Der Unterschied zwischen dem Propheten und dem Imäm besteht darin, 1 ,,Le /{. al-mäjid est entierement consacrö ä,des speculations concernant les daß der erste nätiq, der zweite sämit ist; der Prophet ist der Auftrag­ trois lettres ou sigles Mim-'Ayn-Sin, abrdviations des noms du prophfete geber, während der Imäm der Beauftragte ist . . Durch die Muhammad, de son gendre 'Ali et de son premier adli6rent de race ötrangfere, l’iranien Salmän. De bonne heure, les gnostiques äl'ites avaient d(5pouill6 ces anderen Ausführungen in demselben Kapitel wird deutlich, daß der trois personnes de leur caractöre historique et d6signaient par les sigles 'Ayn- Imäm, der am Anfang, d. h. zu Lebzeiten des Propheten sämit ist, M im -Stn les trois hypostases de la divinitd et ses manifestations sur terre. Des danach nätiq wird; dies ist auch der Fall bei den Nachfolgern. Jeder la fin du Ill^/IXe siede plusieurs systemes gnostiques s’0taient constitues, se distinguant entre eux par la pr6f6rence qu’ils donnaient ä l’un des membres de sämit wird nätiq. cette trinitd. - Tout en discutant ces diffdrentes conceptions, Jäbir se pr6vaut Kraus paraphrasiert aber die oben genannte Stelle folgender­ d’une Solution nouvelle qui ddpasse en liardiesse et abstrusitd th6osophique maßen: „Le Sämit est la manifestation de la Divinit6 Supreme, tout ce qiie la gnose musulmane de l’dpoque a pu imaginer. En attribuant au ‘A yn la premiere place dans son systöme, Jäbir se rapproche de l’enseigne- cachέe et immuable” ;,, . . . A titre de Sämit divinis6, ‘Ali, Prince de ment de la secte des Nusayris qui a etd formuld des la deuxieme moiti6 du III®/IXe siede. II s’en distingue pourtant en rdservant le deuxieme rang au Sin et en ddgradant le M hn au troisifeme rang. L ’imäm futur, dont Jäbir 1 Textes S. 492. proclame l’apparition et qu’il appelle Bayän ou Mäjid (l’excellent) ou Yattm 2 Das im Text befindliche Wort ,,iUi?äl” bin ich geneigt, ,,intiqal” im Sinne (le Solitaire), sera une emanation directe du ^Ayn et sup6rieur en rang au Mim von Übertragung zu lesen. et au S in ” (Kraus I, LIII). 204 ALCHIMIE - CHEMIE GABIR 205

Nusairier nähere, die in der zweiten Hälfte des 3·/9· Jahrhunderts Μ ϊιη et le S in ’ ’^. Nach Corbin ist der ,,mägid (Glorieux) kein einzel­ entstanden sei. nes Individuum^, bzw. keine historische Persönlichkeit in der Ver­ Bei der Widerlegung der zitierten Ausführungen von Kraus muß gangenheit oder Zukunft; er ist ein beispielhafter Archetyp für eine besonders hervorgehoben werden, daß wir, vor allem dank der Ar­ Pluralität von Adepten, so wie es Gäbirs gegeben hat und geben beiten von Massignon, über die sehr frühe Entstehung des gnosti- wird, um den Vorfall zu exemphfizieren.”® schen Buchstabensystems in islamischen Kreisen gut unterrichtet Wenn wir nun entgegen Kraus keine Verbindung mehr zwischen sind. Es geht auf das 1./7. Jahrhundert zurück und hat, wie auch dem K. al-Mägid und den Nusairiern sehen, so bleibt die Frage zu Kraus weiß, nach Massignon, ,,unter dem Einfluß der Säbier Har- beantworten, welche Bewandtnis es mit diesem Buch habe. Wir rän’s in Küfa in die shi'itische Lehre Eingang finden können.” ^ Der glauben, daß es im Rahmen von Gäbirs Lehre der Gleichgewichts­ früheste Vertreter dieses Gnostizismus, a l -Mu gira b . Sa 'id (st. 119/ verhältnisse behandelt und für. die Entwicklung dieser Theorie ver­ 737) war auch Kraus bekannt^. Das von A bu l -H a t t ä b , dem ver­ wertet werden muß. Dieses Buch scheint am Anfang der Entwick­ mutlichen Begründer der ismä'ilitischen Lehre (st. 138/755 oder 148 lung von Gäbirs Theorie darüber zu stehen, als er einerseits von den H.), anerkannte System hatte die Reihenfolge Einige Lehren der frühesten si'itischen Gnostiker ausging und ihm anderer­ andere Anhänger von Abu l-Hattäb, wie ein gewisser Bassär und seits bereits eine Gleichgewichtstheorie der vorislamischen Alchimi­ al-M ufaddal al-Gu‘fi (st. gegen 170/786) haben aus Opposition sten zugänglich war. Chronologisch würden wir dieses Stadium um dem ^Ain den Vorrang gegeben (also: ’-Ain-Mim-Sin), während die M itte des 2./8. Jahrhunderts ansetzen. Zur Ausbildung einer MaimOn a l-Q a d d ä h (st. gegen 180/796), ein Schüler von Abu 1- komplizierten Theorie der Gleichgewichtsverhältnisse der Buch­ yattäb, dem M im den Vorrang gab (also Μ ϊιη -Ά ίη -5 ϊη)^. Es muß staben und der organischen und anorganischen Dinge bedurfte es auch darauf aufmerksam gemacht werden, daß die Buchstabenfolge einer langen Entwicklung, wofür ihm auch viele andere Quellen bei ö äb ir {'^Ain-Sm-Mim) mit keinem der drei genannten Systeme bekannt werden mußten. Kraus selbst hat die Wirkung der islami­ übereinstimmt. Es ist daher nicht verständlich, warum Kraus die schen Gnostik, die ihrerseits von der antiken Magie und vorislami­ Bildung der gnostischen Systeme erst in der zweiten Hälfte des 3./g. schen Gnostik beeinflußt war, auf die Theorie der Gleichgewichts­ Jahrhunderts annimmt und eine Verbindung zwischen Gäbir und verhältnisse bei Gäbir hervorgehoben^. - ausschließlich - den Nusairiern herstellt, deren System ja dem von Als weiteres Argument gegen die angebliche Abhängigkeit Gäbirs AL-ÖO'Fi u. a. ähnelt (d. h. ‘Ain-Mim-Sin); dies geht aus den von von den Nusairiern des ^.jg. Jahrhunderts ist sehr wichtig, was Kraus ebenfalls benutzten Arbeiten Massignons deutlich hervor^. Kraus selbst bei einem ähnlichen Problem im Sefer Yestra (vermut- Außerdem hat schon H. C o r b in darauf hingewiesen, daß Gäbir nirgendwo in seinem Buch von einem eschatologischen Imäm 1 C o r b i n , a. a. O. S. 61. spricht®. Er meint, es sei eine Übertreibung, mit Kraus zu sagen: 2 ,,Or, je ne crois pas que cette question puisse 6tre posde sans mettre en course la personne qui est cens6e 6tre l’auteur du corpus jäbirien, ä savoir ,,. . . il depasse en hardiesse et abstrusit6 thiosophique tout ce que Jäbir lui-meme. Ce fut jadis un sujet d’entretien frequent entre Paul Kraus et la Gnose de l’öpoque a pu imaginer” und fügt hinzu: ,,Hardiesse que moi-meme; en fin de compte, puisque le Glorieux ne se confond pas avec Ton mesurera en effet, une fois compris ce que dösignent les trois rim äm Mahdi, ne serait-il pas Jäbir lui-m6me? Mais en inclinant ä l’affirma- tive, nous nous reprdsentions la chose surtout comme une revendication lettres symboliques, et ce qu’imphque la pr^s^ance du Glorieux sur le secrete de Jäbir, une aspiration au r61e historique et politique röseryi ä rim äm attendu par toute les id6ologies qarmates ou apparentöes. Aujour- ' S. M a s s ig n o n E I, III^ 1042. d’hui je voudrais dire quelque chose d’autre, en connexion avec Teffort tent6 2 S. Kraus II, 222, 263, 340. ici pour saisir dans la rialitö du Mäjid non pas une individualitö unique, mais ä L. M a s s ig n o n , Salmän Päk et les prSmices spirituelles de l'Islam iranien, l’architype propose ä ceux qui assumeront le lourd effort personnel ayant Tours 1934 (Publ. de la Soc. des ßtudes Iraniennes et de l’art persan No. 7), S. pour principe et condition l’exode salmänien. Ici, on ne peut de nouveau que 37-39; ders., EI, ΙΙΙ^, 1042. relever un certain nombre d’indices 6nigmatiques et troublants, dont l’6tat 1 S. Salm än P ä k S. 38, 39, des textes ne permet pas encore de mesurer tout le dessein” (eb. S. 109-110). ^ Le Livre du Glorieux de Jäbir ibn Hayyän in: Eranos-Jahrbuch 18/1950/ 3 E b. S. 113. 59· * Kraus II, 262-263. 2 o 6 ALCHIMIE - CHEMIE GABIR 207 lieh 2. Jahrhundert) herausstellt. Darin findet Kraus eine Termino­ Kraus stellt sich selbst die Frage, warum öäbir diese extravagante logie, wie sie ähnlich bei den Arabern verwendet wurde, auch eine Zahl auswählte, die in keiner der si'itischen Sekten bezeugt ist^. Er Anordnung der Buchstaben nach den Stellen der Artikulation im ist der Ansicht, daß Cäbir dabei den antiken Astronomen und Philo­ Munde, welche eine gewisse Verbindung mit den phonetischen Theo­ sophen folgt und die religiöse Hierarchie der Si'iten mit den 55 rien der alten arabischen Philologen zu haben scheint^ Schon Himmelssphären in Übereinstimmung bringen will. Massignon habe, so sagt Kraus, darauf aufmerksam gemacht^, daß Die Tatsache, daß die von Gäbir angeführte Hierarchie mit keiner die drei wichtigsten Buchstaben - Alef, Mein, Sin - welche die der bekannten Sekten übereinstimmt, zeigt, wie unrichtig es ist, zu Grundlage des Systems im Sefer Yesira bilden, in erstaunlicher Weise glauben, daß er von den Qarmäten oder Ismä'iliten oder Nusairiern an die Spekulationen der si'itischen Gnostiker über die drei Buch­ abhängig sei. Auch die Feststellung, daß eine Übereinstimmung von staben '■Αϊη, M im , Sin (also die drei Hypostasen ‘Ali, Muhammad, einigen Termini bei Gäbir und bei diesen Sekten vorhanden sei, kann Salmän) erinnern^. Weiterhin stellte Kraus die unleugbare Bezie­ nicht als Argument für die Behauptung dienen, die betreibenden hung zwischen der Theorie der Gleichgewichtsverhältnisse öäbirs Schriften stammten aus der Zeit gegen Ende des 3./g. Jahrhunderts, und dem Kommentar von Sa'adyä Gaon al-Faiyümi (schrieb um da die ältesten uns erhaltenen Quellen die Entstehung dieser Ter­ 931 n. Chr.) zu Sefer Yesira fest. Ferner stelle Sa'adyä im Zusam­ m ini und ihre Verbreitung im 2./8. Jahrhundert bezeugen^. menhang mit der Analogie zwischen den Buchstaben und Elementen eine Theorie über die chemische Bildung der Körper auf, die stark an die quantitativen Spekulationen von Gäbir erinnert. ,,Les Deux ,Freres’

Kraus beobachtete, daß Ga b ir in einigen seiner Bücher öfters von ,,Les degres hierarchiques” den beiden Brüdern spricht, die er auch anredet und denen er Rat­ schläge gibt; sie werden hingestellt als diejenigen, die in der nahen In diesem Abschnitt·* geht Kraus wie üblich davon aus, daß Gäbir Zukunft erscheinen und sein Wissen verbreiten werden. K raus weist in seinem Corpus Termini und Theorien anführt, die seine Abhängig­ darauf hin, daß solche Stellen bei öäbir an einige Teile in den keit von Lehren si'itischer Sekten zeige, wie sie erst gegen Ende des Abhandlungen der ,,Lauteren Brüder” {Ihwän as-Safä^) erinnern. 3-/9. Jahrhunderts bei ihnen ausgebildet worden wären. Aber K raus Ob diese Ähnlichkeit wirklich eine direkte Abhängigkeit der R. Ili- bemerkt selbst, daß Gäbir bei der Entwicklung der hierarchischen wän as-Safä' von Gäbir bedeutet, kann man nicht mit Sicherheit Grade über das bei allen uns bekannten Sekten Vorhandene hinaus­ sagen. Aber die Idee, sich für die Fortsetzung der Wissenschaft an in geht und statt von fünf, sechs, neun von 55 Graden spricht. Und der Zukunft erscheinende Nachfolger zu wenden und ihnen den Weg, die Prinzipien und die notwendigen Methoden zu zeigen, scheint eine 1 Kraus II, 2Ö6-269. 2 M a s s ig n o n , a. a. O. S. 3g, n. 4. alte Tradition zu sein, die andererseits sehr wahrscheinlich auch mit ä Kraus II, 267. Öäbirs Theorie von der Entwicklung der Wissenschaft eng zusam­ ■* ,,Cette tendance ä, vouloir d6passer l’enseignement des gnostiques musul- m enhängt. mans se manifeste notamment dans le systeme des degrös hierarchiques adoptö par Jäbir. Chez les Qarmates, Ismaelions, Nusayris et autres sectes de la fin du ΙΙΙ®/ΙΧβ siecle, nous rencontrons des systemes phis ou moins compHquös de degrös d’initiation, dont.le nombre (cinq, sept, neuf) et les appellations varient selon les circonstances, sans que pourtant ces degrds 1 K r a u s , Les digniiaires de la hidrarchie religieuse selon öäbir b. Hayyan in: ,ma9onniques’ correspondent ä une gradation r6elle de la soci6t6. Or, dans le B IF A O 41/1942/91. k. al-hamsin, Jäbir offre une liste de 55 degres hi6rarcliiques dont les appella­ 2 Z. B. kennt das uns erhaltene Unim al-kitäb alle bekannten Grade der tions (nätiq, ^ämit, säbiq, täli, lähiq, naqlb, najib, bäh, hujja, asäs, mumtahan, sl'itischen Sekten (s. z. B. Kraus, a. a. O. S. S6flf.). Diese anonyme Schrift sä’ih, hijäb etc.) sont compil6es du vocabulaire des di£f6rentes sectes gnosti­ scheint von Schülern des A b u l -H a t t ä b (st. 138/755, od. 148 H.) verfaßt ques, dans le seul but de faire concorder la hiörarchie religieuse avec les worden zu sein. Sie stützt sich auf eine ältere Schrift udT. Sa&' al-mu§ädalät, spheres c61estes dont le nombre avait 6t6 ίΐχέ, par les astronomes et philo- s. M a s s i g n o n , Salm än Päh S. 50; H . C o r b in , a. a. O. S. 70. sophes de l’antiquitö, ä. cinquante-cinq” (I, LIII-LIV). 3 Kraus I, LIV-LV. 20 8 ALCHIMIE - CHEMIE ÖÄBIR 209

„La pr^diction de Ja'far”^ rislam , Colloque de Strasbourg 12-13 Juin 1959, Paris 1961, S. 102). Er wies dabei darauf hin, daß man in derselben Gegend schon im K raus weist darin auf eine Unterhaltung zwischen Öa 'far as- Jahre 255/868 nach einem Bericht von Tabari (III, 1757) unter den Sä d iq und ÖÄBiR hin, bei der wieder von dem künftigen Erscheinen aufständischen Truppen neben den Furätiya ein Qurmätiya-KoT^s dieser beiden Brüder und von der Zeit, da öäbirs Schriften verbrei­ erwähnt findet und daß ein R äsid a l-Q arm ati im Zusammenhang tet sein werden, die Rede ist. Im Verlauf dieses Gespräches, das 140 mit politisch-religiösen Bewegungen derselben Zeit (s. Tabari III, H . stattfand, fragt öa'far; ,,Weißt du, wie lange der jetzige fehler­ 1749) genannt wird. Es ist zu hoffen, daß künftige Untersuchungen hafte Zustand dauern wird?” Gäbir: ,,Nein, bei Gott, meinMeister!” weitere Anhaltspunkte für die Herkunft dieses Wortes bringen wer­ Darauf sagte Ga'far: ,,Nur Gott weiß das Verborgene, aber es wird den. Von den Ergebnissen dieser Untersuchungen wird es gleichfalls 190 Jahre dauern, bis sie erscheinen werden . . abhängig bleiben, ob das Vorkommen des Wortes im K . al-Ilträg als Kraus meint dazu, daß man hier zwar keine vaticinatio ex eventu der älteste uns bekannte terminus ad quem zu betrachten ist. Es ist ja zu sehen brauche, aber auch nicht glauben könne, daß ein solcher auch denkbar, daß der Name ,,al-Qarämita” unter den angeführten Passus aus einem Buch aus dem 2. Jahrhundert Higra stamme. Für Gruppen interpoliert worden ist^. Kraus kann das K. an-Naqd, das diese Textstelle enthält, und die Sammlung der Kutub al-Mawäzin, wozu dieses gehört, wegen des Hinweises auf ein Ereignis nach 190 Jahren erst 330 H. verfaßt ,,Les dates respectives des differentes parties du corpus”^ worden sein. In diesem Abschnitt faßt K raus noch einmal die Gesamtergeb­ Auf jeden Fall kann nach unserer Ansicht ein solcher Hinweis auf nisse der Argumente gegen die Echtheit des Corpus von Gäbir - von zwei in Zukunft erscheinende Brüder nicht gegen die Echtheit des K rau s als „jpreuve decisive" bezeichnet - zusammen. Nach seiner Corpus sprechen. Ferner gewinnt man durch den Kommentar zu Ansicht verweisen die Kutub al-mawäzm und die Sammlung der 500 einem Teil des Corpus den Eindrück, daß diese Vorstellung von Bücher auf die ismä'ilitische, qarmätische und andere extrem-si'iti- öäbir schon im 3./9. Jahrhundert so verbreitet war, daß viele Alchi­ sche Lehren, wie sie am Ende des 3-/9. und am Anfang des 4./10. misten behaupteten, sie wären die erwarteten Brüder (s. u. S. 211). Jahrhunderts bestanden, so daß diese Teile des Corpus zu dieser Zeit Noch ein Wort zum Schluß der Diskussion der Ansicht von Kraus, verfaßt worden sein müssen. Das gleiche gelte auch für die zahl­ daß im Gäbir’schen Corpus Spuren der ismä'ilitischen und qarmä- reichen medizinischen, theurgischen, philosophischen u. a. Schrif­ tischen Lehre zu finden seien und daß daher die Entstehung des ten, deren Existenz nur durch jene Sammlungen bezeugt wird. Corpus im 2./8. Jahrhundert unmöglich sei. Es handelt sich darum, Kraus stellt sich ferner die Frage, ob man aus diesem Sachverhalt - daß das Wort ,,Qarmäten” an einer Stelle in dem von Kraus benutz­ wie er sich ihm darstellt - schließen müsse, daß alle anderen Teile des ten Exemplar des K . al-IIiräg vorkommt. Dies kann allein nicht als Corpus und vor allem diejenigen, die älter als die Kutub al-mawäztn Argument gegen die Echtheit des Corpus von öäbir dienen, wenn die sind, auch aus jener späteren Zeit stammen? Er gibt darauf zu anderen vorgebrachten Argumente ihre Beweiskraft verlieren und bedenken, daß man, wenn man alle unter dem Namen Gäbirs be­ zudem viele andere Gründe die Entstehungszeit desselben auf das 2./ kannten Schriften als Werke ein und desselben Verfassers betrach­ 8. Jahrhundert zurückführen. Es ist nach wie vor nur eine Vermu­ tet, diesen Schluß ziehen müsse. Er würde nur hinfällig durch die tung einzelner Gelehrter, daß das Wort ,,Qarämita” nach dem Na­ von Kraus bereits aufgestellte Hypothese, daß die Gäbir’schen men des pohtischen Führers H am dän Qa rm ät (st. 293/906) gebil­ Schriften nicht von einem Menschen, sondern von einer Schule ver­ det worden ist. Bereits Massignon war geneigt, ,,darin eine Anleihe faßt wurden und die verschiedenen Schichten des Corpus die einzel- bei dem aramäischen Lokaldialekt von Wäsit zu sehen” (s. EI, IP, 821; vgl. S. M. St e r n , IsmäHUs and Qarmatians in: L’dlaboration de 1 Im K. al-Ihrä§ [Textes S. 71-72) werden at-Tauqldlya, die Inder, genannt und darauf folgt der Text; ,,wa-kadälikal-Qarämital-kauniya wa-l-qadarlya 1 Kraus I, LV-LVII. wa-r-razlya wa-s-silsillya wa-l-mähiya . . 2 Eb. S. L V I. 2 Kraus I, LVII-LVIII. 21 0 ALCHIMIE - CHEMIE GABIR 211

nen Stufen einer literarischen und doktrinären Entwicklung zeigen. Redaktion des Buches), ein Pseudepigraph, aus der Zeit al-Ma’müns Tatsächlich scheinen die religiösen Lehren der Kutub al-mawäzin stammen soll. Wie oben (s. S. 82) ausführlich dargelegt worden ist, und der Sammlung der 500 Bücher in den Sammlungen der 112 und kannten die Araber, den historischen Angaben zufolge, zumindest der 70 Bücher, die rein technischen Inhaltes sind, keinen Nieder­ einige Schriften von Balinäs im 1./7. Jahrhundert. Die Schrift von schlag gefunden haben. Ist dies nun ein Argument dafür, daß Balinäs über die Landwirtschaft, die uns erhalten ist, wurde im wenigstens diese letzten beiden Sammlungen authentisch sind und Jahre 179 H. übersetzt. Dies berechtigt zu der Annahme, daß das auf Gäbir, den Schüler von Ca'far, zurückgehen? berühmte Buch von Balinäs den Arabern ziemlich früh bekannt war. Kraus meint dazu: ,,Wir glauben es nicht. Die doktrinalen und Wenn wir die Angabe von a r -R äzi über die Fälschung des Buches in stilistischen Unterschiede, die sich zwischen den 112 und den 70 der Zeit von al-Ma’mün akzeptieren, so kann das nur für die arabi­ Büchern einerseits und zwischen den Kutub al-mawäzin und den 500 sche Redaktion gelten, wie auch Kraus vermutete. Es muß hierbei Büchern andererseits zeigen, sind nicht so groß, daß man annehmen auf eine Tatsache hingewiesen werden, die für diese These von könnte, diese beiden Gruppen von Schriften seien in einem Zeit­ großer Bedeutung ist, daß nämlich die Zitate bei Gäbir aus dem abstand von mehr als einem Jahrhundert verfaßt worden. Das Prin­ Buch von Balinäs nicht wörtlich mit der uns erhaltenen Redaktion zip der .Verteilung der Wissenschaft’, so charakteristisch für die übereinstimmen, wie Kraus glaubte (s. Kraus II, 282, n. 3), der Struktur der Gäbir-Schriften, ist bereits in den 112 und 70 Büchern daraus auch falsche Schlüsse zog. in ganzem Umfang angewendet. Ebenso sind die Anrufung des Mei­ sters und die Zuschreibung alchimistischer Lehren an ihn schon in ,,La tradition indirecte”^ diesen beiden Sammlungen bezeugt. Trotz aller oben aufgedeckten

Unterschiede ist die Lehre der Kutub al-mawäzin die direkte Fort­ In diesem Abschnitt diskutiert K raus die historischen Angaben, setzung der 70 Bücher.”^ die er für geeignet hält, die Entstehungszeit des Korpus in die Zeit Noch wichtiger scheint für Kraus zu sein, daß die älteste Samm­ vor der zweiten Hälfte des 4./10. Jahrhunderts anzusetzen. Von den lung des Corpus und auch viele der jüngeren Schriften einige der von ihm herangezogenen Anhaltspunkten sind für uns in erster Linie B a lin ä s (Pseudo-APOLLONius von Tyana) zugeschriebenen Bücher die Verweise von I bn U m a il, I bn W ah siya und A bu B akr ar-R äzi kennen. Das ganze Corpus müßte also jünger als die Werke des auf öäbir wichtig. Balinäs sein. a r -R äzi (st. 311/923) berichte, daß das ,,Buch der I b n U m a il , der hauptsächlich Alchimist war, nennt in seinem K. Ursachen” des Balinäs ein Pseudepigraph aus der Ma’mün-Zeit al-Ma' al-waraqi zwei Schriften der Sammlung der 112 Bücher und (198/813-218/833) sei; andere Indizien bestätigten dieses Datum. kommentiert den die zwei Brüder betreffenden Teil der Kutub al- Die Terminologie des Buches von Balinäs sei archaisch, während die mawäzin von Gäbir^. Kraus erwähnt übrigens, daß Ibn Umail den von öäbir immer mit der von späteren Verfassern übereinstimme. esoterischen Stil von Gäbir kritisiere. Vorwegnehmend sei gesagt, FolgHch sollen die ältesten Teile des Corpus keinesfalls die Werke daß Ibn Umail eine umfassende Kenntnis der Leistungen und Schrif­ eines Schülers von Ca'far as-Sädiq und etwa den Barmakiden gewid­ ten von)Gäbir zu haben scheint und daß man durch seine Ausfüh- met sein können, sondern frühestens aus dem 3·/9. Jahrhundert runge/s-einen guten Eindruck von der Rolle gewinnt, die Gäbir bei stammen. den Alchim isten des 3./9. Jahrhunderts spielte^; so erweisen sich Bei seiner Zusammenfassung der ,,entscheidenden Beweise” stützt sich Kraus in der Beurteilung der Chronologie also nicht nur 1 Kraus I, LVIII-LXV. auf seine Vorstellung von der dogmatischen Entwicklung bei den “ K . al-M ä' al-waraqi in; MASB 12/1933/93-97. extremen Si'iten, sondern auch auf die Benutzung der Bücher von ^ Z. B . ,,wa§adtu n-näsa alladlna yaihibüna hädihi l-hikma munsabbina 'alä Balinäs, von denen das ,,Buch der Ursachen” (oder die arabische kutub Gäbir b. Haiyän rahimahu Iläh wa-dälika annahum ahadü bi-zähir qau- lihi li-ma'-rifatihim bi-l-^aqäqir al-musammät f l kutubihi fa-iawahhamü anna Gähiran qad a'-tähum Hlman näfi'an sarähan wa-annahü qad audahahü lahiim 1 Kraus I, LVII. idähan wa-anna l- '■aqäqir allati sammähä lahum hiya l-liaqq wa-minhä yakünu l- 212 ALCHIMIE - CHEMIE ÖÄBIR 2 13 seine Angaben als besonders wichtig für unsere Frage nach dem wahren, dem als Meister geheimer Künste bekannten, schon verstor­ Alter Gäbirs. Die Angabe Ibn Umails über die beiden Brüder dürfte, benen Ibn Wahiija beilegte, sich selbst nur als Copisten darstel­ wegen der Rückschlüsse auf die Chronologie, am wichtigsten sein, lend” ?^ Hat N a l l i n o ^ irgend eine Ergänzung oder einen konkreten denn Ibn Umail gibt an, daß zahlreiche Alchimisten behaupteten, Anhaltspunkt für die These Nöldekes gebracht, so daß Kraus gar der Bruder oder einer der Brüder zu sein, von deren künftigem berechtigt wäre zu glauben, daß ,,der Schüler Abü Tälib az-Zaiyät Erscheinen Gräbir gesprochen hatte. Man muß bedenken, daß Gäbir nicht nur die Fiktion der chaldäischen Wissenschaft, sondern 140 H. von einem Zeitraum von 190 Jahren sprach, nach dessen auch den Ibn Wahsiya selbst erfunden zu haben scheint” Bei der Ablauf die beiden Brüder erscheinen würden und daß zu Ibn Anführung der Schriften und Übersetzungen von Ibn Wahsiya sagt Umails Zeit die Alchimisten noch derart stark an Gäbir glaubten, Ibn an-Nadim, der über die Werke und den Schüler Ibn Wahsiyas bzw. diesen Glauben bei anderen voraussetzten^. Diese und andere genau berichtet^, daß er ein Autograph von ihm gelesen habe®. Was Angaben bei Ibn Umail (st. im ersten Viertel des 4. Jahrhunderts H., berechtigt uns, die wir uns auf die übrigen Angaben bei Ibn an- s. u. S. 283) rücken das Todesjahr von öäbir mindestens um eine Nadim stützen, diese deutlichen Angaben über einen seiner Zeit­ oder zwei Generationen hinauf. genossen und dessen Lehrer als unzutreffend abzulehnen? Was die Verweise des I b n W ahsiya auf öäbir betrifft, so hätten Die Hinweise auf öäbir bei I b n W a h s i y a , der nur drei Genera­ sie für die Erklärung unserer Frage in den bisherigen Untersuchun­ tionen jünger ist, in verschiedenen seiner Bücher und im Vorwort gen ganz anders verwertet werden können, wenn man nicht so seiner Übersetzung des K. as-Sumüm, sowie seine Äußerungen über unverständUch über seine Autorschaft geurteilt hätte und vor allem Cäbirs Buch der Gifte und seine Stammeszugehörigkeit sind für die das unhaltbare Urteil Nöldekes von Kraus und anderen nicht unbe­ Frage der Historizität und des Alters von Gäbir von großer Bedeu­ sehen übernommen worden wäre. Wie wir noch zu erörtern haben (s.u. tung. Sie müssen zudem als ältere termini ad quem verwertet werden, S. 318 ff.), ist Ibn Wahsiya in den modernen Untersuchungen der in als K r a u s annahm®. diesem Buch öfter erwähnten falschen Vorstellung über den Charak­ Die Beziehung von a r - R ä z i z u Gäbir hält Kraus für komplizierter ter der pseudepigraphischen Literatur zum Opfer gefallen. Man geht als die zu I b n U m a il und I b n W a h s iy a . Der Grund für seine Ansicht immer von der Annahme aus, daß Ibn Wahsiya selbst der Fälscher scheint darin zu liegen, daß er die diesbezüglichen Gegebenheiten wäre, wenn man feststellt, daß die Bücher, die er als Übersetzungen nicht ohne weiteres mit seiner Vorstellung vereinbaren kann, nach aus dem Nabatäischen bezeichnet, nicht so alt sein können, wie der der die Gäbir’schen Schriften von der Mitte des 3. bis zur Mitte des 4. Verfasser behauptet, und man läßt immer die Möglichkeit außer Jahrhunderts H. von einer alchimistischen Schule verfaßt worden acht, daß Ibn Wahsiya eine Fälschung übersetzt haben könnte. Hat sein sollen. Kraus weist darauf hin, daß ar-Räzi nach der Angabe von man bis jetzt einen einzigen Beweis dafür erbringen können, der uns Ibn an-Nadim in seinen Werken von Gäbir als von ,,meinem Lehrer dazu zwingen würde, Ibn Wahsiya für den Fälscher der ,,Nabatäi­ schen Landwirtschaft” zu halten ? Welche konkreten Anhaltspunkte standen N ö l d e k e für sein Urteil zur Verfügung, wenn er behaup­ tete, daß ,,der wahre Verf. der Landwirthschaft und der verwandten 1 ZDMG 29/1876/455. Bücher A b u T ä l i b Azzaijät ist, der sie, um ihnen mehr Ctcdit zu 2 ‘Ilm al-falak 2i8ff. geben und sich vor allen bösen Folgen von Seiten eifriger Muslime zu 3 Kraus I, LIX; Kraus verweist auch auf die Arbeit von P l e s s n e r , Der Inhalt der nabatäischen Landwirtschaft, ZS 6/1918-19/27-56, der sich aber klmiyä^ fa-ahadü bi-zähir qaulihl min al-kayawän wa-n-nabät wa-l-hi^ära . . . von der alten Stellungnahme Nöldekes distanziert. wa-garmhum yamin öäbir wa-mä yafilifu bihi ft abwäh kutubihl bi-s-Sädiq ^ Fihrist 311, 312, 358. falla Ilähu 'alaihi wa-sallam . . (a. a. O. S. 102, Z. 23ff.). 5 E b. S. 358. 1 ,,Qad zaham f l waqiinä hädä qaumun mutanabbilüna fi s-san‘a li-ru'ünatin ® Im Dritten Jahresbericht S. 39 datierte Kraus die Nabatäische Landwirt­ fihim fa~kullu ra§ulin minhum yaddaH annahü ahü Öäbir b. Haiyän a^-Süß schaft um 950 (anstatt 291/904), in seiner letzten Untersuchung sagte er: rahimahu Ilähu wa-annahü huwa alladi dakarahü öäbir b. Haiyän hi-qauUM ,,Dans la premiere moitiö du IV^/Xe siede se placent deux attestations des wa-inna II ahawain yazharäniß ä^ir az-zamän . . (eb. S. 93, Z. öff.). öcrits jäbiriens dont la valeur cependant est iricertaine” (Kraus I, LIX).

15 Sezgln, Gescli. Ar. Sehr. IV 214 ALCHIMIE - CHEMIE GÄBIR 2 15

Abu MOsÄ” spricht^, daß Ibn Wahsiya^ in seinem K . Kanz al-hikma zeitgenössisch sind und nicht voneinander abhängen, sondern sich und Pseudo-Magriti^ in seinem K. Rutbat al-hakwi die alchimisti­ auf gemeinsame Quellen stützen. schen Ideen ar-Räzis mit denen „seines Lehrers” öäbir vergleicht, In demselben Zusammenhang erörtert Kraus zuletzt den Ver­ daß der Alchimist at-Tugrä’i (st. 515/1121) der Ansicht war, daß gleich Ruskas zwischen dem K . Sirr al-asrär von ar-Räzi und dem ar-Räzi das K . al-Hagar und das K . al-Mugarradät von Gäbir K . ar-Riyäd al-akbar von Gäbir^, der eine enge Beziehung zwischen plagiiert habe, daß ar-Räzi im K . Sirr al-asrär öäbir unter seinen den Rezepten von beiden ergibt. Eine aufmerksame Prüfung des Quellen nennt, daß in dem lateinisch erhaltenen und ar-RäzI zu­ Textes zeige jedoch auch in diesem Fall, daß es keine direkte Verbin­ geschriebenen Liber de ahmiinibus et salibus auf öäbir verwiesen dung zwischen der Alchimie Gäbirs und der ar-Räzi’s gebe. Die wird, daß ar-Räzi nach eigener Angabe (in seinem K . as-Sawähid) Rezepte bei Gäbir, die fast immer ausführlicher sind, berufen sich in seinem K. at-Tartib oder K . ar-Räha die Thesen von Gäbirs K. auf die Autorität von Platon und Sokrates und sind mit mathe­ ar-Rahma kommentiert habe, wie das auch Ibn an-Nadim berich­ matischen Angaben (Theorie der Gleichgewichtsverhältnisse) ver­ tet. Alle diese angeführten Anhaltspunkte für eine Abhängigkeit sehen, die bei ar-R äzi völlig fehlen. Er schließt sich ganz und gar der ar-Räzi's von Gäbir nimmt Kraus, bis auf zwei, an. So lehnt Schlußfolgerung Ruskas an, daß in diesem Fall weder ar-Räzi von er die Abhängigkeit im Fall des K . Sirr al-asrär ab mit der Gäbir abhängig ist noch umgekehrt, sondern daß beide Λ^οη einer Begründung, daß der Name Gäbirs nur in einigen Handschriften älteren alchimistischen Tradition abhängen^. davon genannt werde, also deutlich interpoliert sei. Die Hinweise auf Aus diesen Darlegungen wird ersichtlich, daß Kraus die Bekannt­ Gäbir im Liber de aluminibus et salibus hält er für wertlos, da er das schaft von ar-Räzi mit den älteren Schriften Gäbirs annimmt, wäh­ Buch - wie Ruska - für eine spätere Fälschung hält. Kraus spricht rend er die Möglichkeit bestreitet, daß ar-Räzi jüngere Teile des übrigens, das soll nicht unerwähnt bleiben, von Ibn Wahsiya als von Corpus gekannt haben könnte. Allein die Annahme der Abhängig­ ,,Pseudo-Ibn Wahsiya”. keit ar-Räzi’s von Gäbirs X. ar-Riyäd al-akbar würde die ganze Auf Grund dieser Feststellungen nimmt Kraus an, daß ar-Räzi Theorie von Kraus über die Entstehung des Corpus durch eine das K. ar-Rahma, das älteste Buch von Gäbir, kannte, und hält auch alchimistische Schule von der Mitte des 3./g. bis zur Mitte des 4./10. die Bekanntschaft mit den Sammlungen der 112 und der 70 Bücher Jahrhunderts hinfällig machen, da das K. ar-Riyäd zu den jüngsten für möglich. Aber die Kenntnis der späteren Bücher, z. B. der Kutuh Teilen des Corpus gehört, die nach der Vorstellung von Kraus al-mawäzin, sei unmöglich anzunehmen. Dazu weist Kraus auf das in der ersten Hälfte des 4./10. Jahrhunderts entstanden sein sollen. Verhältnis der beiden K. al-ffawäss von Gäbir und ar-Räzi zuein­ Wegen , dieser Bedenken scheint Kraus die Ergebnisse dieser Ver­ ander hin: ar-Räzi nennt unter seinen Quellen öäbir nicht. Daraus gleiche nicht entsprechend für die Datierungsfrage ausgewertet zu schließt Kraus: ,,Wenn ar-Räzi das Werk von Gäbir gekannt hätte, haben. Erstens darf man m. E. die Ergebnisse, die hauptsächlich das viel umfangreicher und reicher an Material als seines ist, hätte er eine geringe Abhängigkeit zwischen Gäbir und ar-Räzi zeigen, nicht sicherlich nicht versäumt, auf es zu verweisen.” Nach seiner Mei­ isoliert von den sonstigen Merkmalen und Angaben über die Ab­ nung steht der Annahme nichts im Wege, daß der Verfasser des hängigkeit ar-Räzi’s von Gäbir heranziehen, wenn eine genaue Ent­ betreffenden Gäbir-Buches das gleichnamige von ar-Räzi benutzt scheidung schwer gefällt werden kann. Zweitens stützt sich Kraus und seinem Werk einen großen Teil von dessen Material einverleibt auf die Schlußfolgerungen Ruskas in dem genannten Vergleich, der hätte. Allenfalls könnte man noch annehmen, daß beide Werke seinerseits von der Meinung von Kraus über die Entstehung des

'^Vorschriften zur Herstellung von scharfen Wässern bei 6äbir und Räzi in: Islam 25/1938/1-34. 1 ,,yaqüluß kutubihi al-nni'allafa fi s-fan'a: qäla ustädunä Abü Müsä öähir “ Kraus zitiert dabei die Meinung Ruskas in extenso: ,,Die Beschreibung b. H a iy ä n " {Fihrist 355, Z. 20-21). bei Räzi kann unserer 6äbir-Stelle nicht entnommen sein, aber ebensowenig 2 Kraus verweist auf die Leidener Handschrift 1267 (15“, 26“); ich habe die kann man bei 0 äbir eine Entlehnung aus Räzi annehmen. Ich glaube, daß betreffende Stelle nicht nachprüfen können. solche Beispiele ältere, bisher noch nicht faßbare Entwicklungsstufen der * S. H o l m y a r d in: Isis 6/i924/3ooff. Theorie und Technik der Alchemie zeigen.” 2 i 6 ALCHIMIE - CHEMIE ÖÄBIR 2 1 7

Corpus abhängig war und sich nicht ohne weiteres für oder gegen die echt gehalten hätten. Die Entdeckung von K arimov^ hat gezeigt, Abhängigkeit ar-Räzis von Gäbir aussprechen wollte^. Drittens zieht daß der Hinweis auf Gäbir in der Einleitung der Handschrift in der Kraus nicht das ganze Ergebnis des Vergleiches in Betracht. Worauf Escurial-Bibliothek tatsächlich aus dem K . Sirr al-asrär oder aus er sich stützt, ist Ruskas Urteil über eine einzige Vorschrift. Wenn dem K. al-Asrär, das eine andere Bearbeitung des Verfassers dar­ ich die unten wiedergegebene Zusammenfassung Ruskas richtig ver­ stellt, stammt. Also beseitigt die Handschrift^ der beiden Bücher, stehe, so ist für ihn die Abhängigkeit zwischen beiden erwiesen, die im Jahre 587/1191 von dem Autograph abgeschrieben worden wenn er auch nicht entscheiden konnte, wer von wem abhängig war. ist, zum einen die Unklarheiten über die Schrift und zum anderen Ruska sagt: ,,Zusammenfassend läßt sich wohl folgendes Ergebnis damit den Zweifel an der Abhängigkeit ar-Räzi's vom K. ar-Riyäd feststellen: al-akbar von Gäbir, was z. T. auch schon in der Einleitung von Erstens: von allen bisher bekannt gewordenen Schriften Cäbirs Karimov zum Text deutlich gesagt wird. Wie bereits gesagt, hat steht das k. ar-rijäd mit seinen Themen und seiner Gliederung dem man nun einen eindeutigen Anhaltspunkt für die frühe Entstehung Inhalt und Aufbau von Räzi’s k. s in al-asrär am nächsten. des Buches und dadurch für die Unrichtigkeit der Theorie von Kraus Zweitens: Die im. k. ar-rijäd und im k. sirr al-asrär angewandten über die Entstehung des Corpus von Gäbir. Stoffe, Geräte und Verfahren zeigen nicht nur in der Anwendung von Auf die Abhängigkeit ar-Räzi’s von Cäbir hatte bereits Staele- selbstverständlichen Dingen, sondern in zahlreichen, ganz speziellen TON auf Grund der eigenen Angaben ar-Räzi’s aufmerksam gemacht. Fällen, also in der Verwendung seltsamer Drogen, in der Erwähnung Er gibt an, daß er in seinem sechsten alchimistischen Buch, dem K. bestimmter Gefäße, Heizvorrichtungen und Lösungsverfahren so ar-Räha, das K. ar-Rahma von Cäbir kommentiert habe®. Inspiriert große Übereinstimmung, daß der enge Zusammenhang der beiden von der Angabe ar-Räzi’s stellte Stapleton die Abhängigkeit aller Werke, d. h. also die Abhängigkeit Räzi’s von 6äbir (oder Cäbirs seiner 12 alchimistischen Schriften von Gäbir fest. Stapleton kannte von Räzi?) als erwiesen gelten muß (Hervorh. von Verf.). Wie auch die Abhängigkeit des K . Sirr al-asrär von der Sammlung der 70 weit beide Autoren uns einstweilen noch unzugängliche ältere Quel­ Bücher Gäbirs und stellte die Titel der alchimistischen Bücher bei­ len benützt haben mögen, ist eine Frage, die nur aus einer Unter­ der Verfasser einander gegenüber, um zu zeigen, daß sie einander suchung des ganzen (jäbir-Corpus der Lösung näher gebracht stark ähneln^. Die Meinung Stapletons und seiner Mitarbeiter, R. F. werden kann.”^ Azo und M. H. HusAiN, gewinnt besonders an Überzeugungskraft Trotz der von Ruska gebotenen zweiten Alternative ist es nicht durch den Hinweis von H o lm ya r d ® auf die Bemerkungen des Ver­ schwer zu erkennen, daß bei einem Vergleich die Abhängigkeit ar- fassers vom K . Ruthat al-hakim (5. Jahrhundert H., s. u. S. 296) über Räzi’s von öäbir deutlicher ist. Sowohl für Kraus als auch für Ruska die Abhängigkeit ar-Räzi’s von Gäbir. hätte die Anerkennung dieser Tatsache eine wichtige Rolle gespielt, In der dritten Maqäla des K . Rutbat al-hakim kritisiert der Ver- wenn sie den Hinweis von ar-Räzi auf öäbir nicht einfach als Inter­ polation®, bzw. als Produkt eines Fälschers^ abgelehnt, sondern für

^ Ed. K . Sirr al-asrär, Taäkent 1957. ‘ Ruska sagt: ,,Nachdem meine Arbeiten über Räzi’s Alchemie durch die 2 Taäkent 3758, s. u. S. 279. Übersetzung seines Hauptwerkes zu einem vorläufigen Abschluß gelangt sind ^ S. K. aS-Sawähid ar-Räzis, das 8. Buch der Sammlung. Die ersten sieben und auch der Ursprung der Öäbir-Schriften durch Paul Kraus so weit geklärt sind: K. al-Itbät, K. al-Ha§ar, K. at-Tadbir, K. al-Iksir, K. Saraf a?-sinä'a, ist, daß kein Zweifel mehr die Ergebnisse erschüttern kann, erscheint es als K. ar-Räha, K. at-Tadäbir, s. Sta p l e t o n , An Alchemical Compilation of the eine der dringendsten Aufgaben auf diesem Gebiet der Chemiegeschichte, die Thirteenth Century, A. D. in: M ASB 3/1910/68-70. bei allen Gegensätzen offenkundigen Zusammenhänge der beiden Schriften­ ^ S t a p l e t o n , R. F. Azo, M. H id ä y a t H u s a in , Chemistry in '■Iräq and kreise genauer zu untersuchen” (in: Islam 25/1939/1). Persia in the Tenth Century, A. D. in: MASB 8/1929/335-338. 2 Ruska, a. a. O. S. 19. 5 Maslama al-Ma^rtß and the Rutbatu'l-Hakhn in: Isis 6/1924/293-305. ^ Kraus I, LX. Über die Lebenszeit von öäbir konnte der Verfasser der Rutba (mit *· Ruska, al-Räzl’s Buch Geheimnis der Geheimnisse in; Quell, u. Stud. z. seinem richtigen Namen Abü Maslama al-Mafriti) keine genaue Angabe Gesch. d. Nat.wiss. u. d. Med. 6/1937/26. machen; er vermutete nur, daß er vor mehr als 150 Jahren gelebt habe. 2 i 8 ALCHIMIE - CHEMIE GÄBIR 219 fasser das K. at-Tadbir und das K . al-Hagar ar-Räzi’s wegen ihrer argumentum e silentio dafür verwendet werden, daß ar-Räzi das K. Vorschriften und stellt ihnen die seines Lehrers öäbir gegenüber. al-Hawäss von Gäbir nicht gekannt habe und daß daher mit Kraus Besonders wichtig ist, was er über die Abhängigkeit ar-Räzi’s von der Annahme nichts im Wege stehe, daß umgekehrt der Verfasser dem K. al-Arkän Gäbirs sagt: „Hätte ar-Räzi dies Kapitel nicht des Gäbir-Buches ar-Räzi’s K . al-IJawäss benutzt hätte. Seitdem wir vorgefunden, das sein Meister Gäbir enthüllt hat, so hätte auch er es den Charakter der alchimistischen Bücher von ar-Räzi besser ken­ nicht enthüllt; denn Gäbir hat ein Buch mit Namen K. al-Arkän nen und von seiner unbedingten Abhängigkeit von der Alchimie ,Buch der Grundpfeiler’ verfaßt, in dem er vier Grundpfeiler be­ Gäbirs überzeugt sind, hat das Fehlen von Gäbirs Namen unter ar- nannte und beschrieb; er erwähnt aber nur die beiden letzten, Räzi’s Quellen für das K . al-Hawäss keine wesentliche Bedeutung. dann erwähnt er dieses Feuer und verherrlicht es, indem er sagt: Wenn ar-Räzi Gäbir nicht nennt, kann das verschiedene Gründe Siehe, es besitzt die (Kraft der) Färbung und es ist die Mutter haben. Die Frage der tatsächlichen Abhängigkeit wird sich erst dann dieser Kunst." lösen lassen, wenn die beiden Bücher gründlich miteinander ver­ Darüber sagt R u s k a : ,,Die weiterhin folgenden Anführungen aus glichen worden sind. dem K . al-hagar ließen sich nur bei genauerem Eingehen auf die Was die Angabe von Abü Sulaimän as-Sigistäni über das Corpus Alchemie Gäbirs verständlich darstellen. Ich muß mich mit der von Gäbir betrifft - von Kraus als ,,t6moignage capital” bezeichnet -, Feststellung begnügen, daß die .Zwölf Bücher’ ar-Räzi’s offenbar daß nämlich al-Hasan b. an-Nakad al-Mausili die Bücher verfaßt weit enger mit den Lehren Gäbirs Zusammenhängen, als man nach und Gäbir zugeschrieben haben soll, daß er sie den Liebhabern der dem Inhalt des Ji. s in al-asrär anzunehmen geneigt wäre.”^ Alchimie brachte und so eine Stange Geld verdiente^, so kann sie Wie schon angeführt (s. o. S. 214), wair diese Feststellung des Ver­ m. E. die Überzeugung von der Echtheit der Schriften nicht beein­ fassers von Rutbat al-haktm auch Kraus bekannt. Er hat aber die trächtigen. Ein großer Teil der Gäbir-Schriften wird verschiedent­ m. E. wichtige Aussage des K. Rutbat al-hakim nur als einen Ver­ lich, wie aus dem oben Angeführten hervorgeht, durch Angaben und gleich zwischen der Meinung ar-Räzi’s und der ,,seines Lehrers” Zitate von Verfassern belegt, die etwa 50 Jahre vor dem genannten Gäbir bezeichnet^. Weiterreichend ist aber wohl, was über die Ab­ al-Mausili gelebt haben. Wegen der erstaunlichen Einheithchkeit hängigkeit des K. αΙ-Ηαξατ ar-Räzi’s von dem K. al-Arkän Gäbirs und Unverkennbarkeit des Stils, des Gedankenganges des Corpus gesagt wird. Die Annahme einer solchen Abhängigkeit würde die und der Verweise in den einzelnen Teilen aufeinander sowie ihrer Vorstellung, daß das Gäbir’sehe Corpus von einer Schule in der Zeit Bestätigung durch die zwei Verzeichnisse von Gäbirs Werken, die zwischen 250 und 350 H. geschrieben sei, unhaltbar machen, da das uns Ibn an-Nadim aufbewahrt hat, können sie nur von einem ein­ K. al-Arkän zu der Sammlung der 500 Bücher, einer der jüngsten zigen Verfasser geschrieben worden sein®. Wie Kraus selbst bereits in Sammlungen gehört®, die ar-Räzi nach Kraus unmöglich gekannt seinem ersten Artikel über Gäbir sagte: ,,Der Eindruck, den man aus haben kann“*. dem ersten Studium der Texte gewinnt, läßt sich dahin zusammen­ Bei der Diskussion der Abhängiglceit ar-Räzi’s von Gäbir muß fassen, daß sie eine geschlossene Einheit bilden, d. h. von einem zuletzt auch über die Betrachtung, die Kraus über die Beziehung Verfasser oder mindestens von der gleichen Schule herrühren und zwischen den beiden K. al-Hawäss (s. o. S. 214) von Gäbir bzw. ar- innerhalb einer nicht allzu weiten Zeitspanne verfaßt sein müssen. Räzi anstellt, kurz etwas gesagt werden. Wenn ar-Räzi unter seinen Alle oben angeführten Schriften haben bestimmte stilistische und Quellen den Namen Gäbirs nicht nennt, so kann das doch kaum als sprachliche Merkmale gemeinsam und beziehen sich inhaltlich auf-

1 Die Alchemie ar-Räzt’s in: Islam 22/1935/292. ^ Überliefert von Abü Nasr As'ad b. Ilyäs I b n a l -M u t r ä n (st. 587/1191, s. 2 . Ps. Majriti, dans le k. rutbat al-haktm, compare(nt) les id6es alchi- Brock. S I, 892), Bustän al-atibbä\ s. R A A D 3/1923/7. miques de Räzi ä celles de ,son maltre’ Jäbir . . .” (Kraus I, LX). 2 Obwohl Kraus in seiner ersten Untersuchung vorsichtshalber die mög­ 3 S. Kraus I, 105; genauer gesagt, sollen sie nach Kraus gegen 330/941 liche Autorschaft einer Schule erwägt, macht der weitere Verlauf der Unter­ verfaßt worden sein, s. eb. I, LXV, suchung deutlich, daß für ihn nur ein einziger Verfasser in Frage kommt (s. ‘ S. eb. S. LX I, D ritter Jahresbericht S. 24, 39ff.). 22 0 ALCHIMIE - CHEMIE GÄBIR 221

einander; auch wird in fast jeder von ihnen auf andere Schriften auf das K. ar-Rahma von Gäbir^. 2. Y a h y ä b. Hälid al-Gassäni, Dschäbirs verwiesen. Man kann daher nicht eine einzelne Schrift aus ein jüngerer Zeitgenosse von Gabir und Übersetzer und Bearbeiter diesem Corpus herausnehmen und als unecht erklären, ohne die des Buches von O s t a n e s , stellte einige Vorschriften Gäbirs mit Echtheit der ganzen Sammlung in Frage zu stellen.”^ Zwar hat denen von älteren Alchimisten in seinem Anhang zum Buch von Kraus in seiner letzten Untersuchung über Cäbir diese These durch Ostanes zusammen (s. o. S. 52, s. u. S. 271). Der dritte Hinweis eine andere ersetzt, wonach das ganze Corpus nur von einer Schule in befindet sich im K . Sarh ar-rahma wa-z-?ulina, das als Verfasser einer Zeitspanne von loo Jahren geschrieben worden sein soll. Wir einen Y a h y ä b . Abi Bakr al-Barmaki nennt, der sich als Schüler müssen aber diese These auch deswegen für unannehmbar halten, von Gäbir bezeichnet^; vielleicht ist dieser mit Yahyä b. Hälid al- weil eine derartige Einheit, Geschlossenheit und Gleichheit des B arm aki (st. 190/805) identisch (s. u. S. 269)®. Denkens und der Kenntnis angesichts der persönlichkeitsbedingten Als letztes muß noch der Einwand von Kraus gegen die Autor­ Unterschiede zwischen den Gelehrten, d. h. in diesem Fall zwischen schaft eines einzigen Mannes für das Corpus erörtert werden, der sich den Mitgliedern einer Schule - und dann noch über einen Zeitraum auf einige Unstimmigkeiten in verschiedenen Teilen stützt. Nicht von etwa loo Jahren - kaum vorstellbar sind. Um auf unsere Frage nur diese Erscheinung, sondern auch die oben (s. S. 137) erwähnte zurückzukommen: Keine Abhandlung in den uns erhaltenen Samm­ Befolgung des Prinzips der ,,Verteilung der Wissenschaft” in meh­ lungen Gäbirs scheint von fremder Feder herzurühren. Aus der Stelle reren Kapiteln und Büchern betrachtet Kraus als ein Zeichen dafür, von Abü Sulaimän as-Sigistäni kann man doch eigentlich nur her­ daß diese nicht von einem einzigen Verfasser herrühren^. Auch aus auslesen, daß dieser Hasan Bücher geschrieben und dem Cäbir der Abfolge der verschiedenen Sammlungen des Corpus könnte man untergeschoben hat, weil eben öäbir die Autorität war und eine nach Kraus des weiteren schließen, ,,daß die verschiedenen Samm­ beträchtliche Nachfrage nach seinen Werken bestand. Ganz abwegig lungen des Corpus ebenso viele Etappen in der Entwicklung der ist es, hieraus zu entnehmen, al-Hasan sei der Verfasser des Corpus^. Lehre einer Schule darstellen, eine Entwicklung, die sich über einige Bei der Auseinandersetzung mit den von Kraus vorgebrachten Generationen erstreckt haben kann.” ,,Wenn Gäbir in jeder Samm­ Argumenten gegen die Echtheit der Schriften und die Lebenszeit lung kundtut, daß die vorangegangenen Sammlungen die Wissen­ von öäbir müssen die drei ältesten uns bekannten Hinweise auf ihn schaft in einer unvollständigen, ungenauen und allegorischen Form und seine Tätigkeit angeführt werden: i. In einer uns erhaltenen darlegen und daß sie einer Ergänzung bedürfen, einer neuen Erklä­ Schrift verweist S ä l im a l -H a r r ä n i (2./8. Jahrhundert., s. u. S. 271) rung, ist das nicht als ein sehr geschicktes Mittel anzusehen, welches einem alten Bestand neue Abhandlungen, neue Sammlungen hinzu­ zufügen ermöglicht ? 1 D ritter Jahresbericht S. 24, worüber M e y e r h o f sagt: ,,Zunächst liat er (Kraus) festgestellt, daß alle ihm zugänglichen Texte dem gleichen Verfasser oder mindestens der gleichen Schule entstammen; somit steht mit dem Nach­ 1 S. S e z g in in: ZDMG 114/1964/259; in einer anderen Abhandlung sagt weis der Unechtheit einer Einzelschrift die Echtheit der ganzen Öäbir-Samm- Sälim al-IJarränl: ,,al-qaul '■ala l-a^säd min kaläm Sälim al-Harräni'. qäla lung in Frage” (Archiv f. Gesch. d. Math. 13/1931/216). wagadtuhü ß hitäbin qadlmin §iddan qäla: iHam anna l-a^säda al-ma'diniya 2 Darüber äußert sich H. C o r b in folgendermaßen: ,,D’autre part je ne suis al-gaztra (?) takätafat ‘alä qadr hiddat at-tabäH' lahä f i l-initdda at-tawila wa- guere port6 ä prendre tres au sörieux le propos du philosophe Abü Solaymän auwalu mä yan'aqid . . . qäla l-ustäd Abu Müsä innamä uhti§a ilä takllsihä li- as-Sejestänl (ob. post 371/981. Ne pas le confondre avec le philosophe isma6- tahdid a§zä'‘ihä wa-tahliyatihä li-tasila ar-ruiüba ilä qu'ürihä fa-yiimkina hal- lien Abü Ya'qüb as-Sejestäni). II aurait connu, pr6tend-il (Jäbir I, p. LXIII), luhä . . (Teheran, Bibi. Asgar Mahdawi 339, 28‘‘ff.); s. noch R. Sälim l’auteur des icrits jäbiriens, un certain IJasan de Mossoul, qui ötait de ses Carullah 2063, 173'’. amis et se serait assurö par sa .supercherie’ un joli et lucratif succes de ^ Vgl. Kraus I, 197. librairie. II aurait choisis en tout cas une voie bien laborieuse I Mais surtout la ^ Yahyä al-Barmaki äußert sich folgendermaßen: ,, . . .ba'dyaqülu l-haklm critique ne peut vouloir gagner ä tous les coups. Si Fon estime que l’dnorme Yahyä . . . innanl kuntu f i burhatin min az-zamän qad sahibtu l-hakim al-fädil masse des 6crits jäbiriens exclut leur attribution k un seul auteur du nom de öäbir b. Haiyän a^-Süfi rahimahu Ilähu wa-kunnä misannifu kutuban li-l- Jäbir, on ne voit pas pourquoi l’objection tomberait lorsqu’il s’agit de Hasan 'ämm. . . " (Teheran, Bibi. Asgar Mahdawi 276, ein Sanimelband, 4ff.. 12. Jh. de Mossoul. Ou bien celui-ci 6tait-il un vrai jäbirien? Toutes choses restent H.). alors en l’6tat. C’est ä se demander ä, quel mobile a ob6i Abü Solaymän en ■> Kraus I, X X X III. tenant ce propos sur son ,am i’ . . (Eranos-Jahrbuch 18/1950/54, n. 18). 5 Eb. S, XXXIV, 222 ALCHIMIE - CHEMIE ÖÄBIR 223

Diese Erscheinung der Entwicklung, gleichviel ob es sich um Ver­ in der Sam m lung der 70 Bücher - gewissermaßen symboUsch^ ge­ besserungen, Aufhebungen oder Vervollständigung von Voran- sprochen habe; das Buch sei verfaßt worden als Kommentar zu einer gegangenem handelt, kann keinesfalls ein Argument dafür sein, daß früheren Behandlung der Frage®. Kraus versteht das aber ganz es sich um mehrere Verfasser gehandelt hat, da wir doch in der anders; er glaubt, daß der Verfasser dadurch ,,die ganze Darlegung Geschichte der Wissenschaft diese Erscheinung in den Werken vieler in den 70 Büchern für ein Rätsel (ramz)" erklärte^, ,,das eine allego­ Verfasser beobachten können. Trotz des Revidierens, des Verbes- rische Interpretation erfordert, deren Ergebnis eine vollständige serns von Ideen und ihres Ersatzes durch andere erfüllt uns doch die .Verdunstung’ des technischen Sinnes der Beschreibungen der alten Tatsache mit Staunen, daß in allen Schriften der Verfasser mit einer Sammlung bedeutet. Man hat den Eindruck, daß der Verfasser der seltenen Souveränität hervortritt, daß seine kritische Haltung und 500 Bücher, verschieden von dem der 70 Bücher, die ältere Samm­ die vollkommene Beherrschung des Themas und Materials unverän­ lung zum Gegenstand seiner Betrachtungen macht. Gleichzeitig er­ dert bleiben. Dieses Charakteristikum des Verfassers kannte Kraus lau bt der Λ^ergleich, den Höhepunkt und den Niedergang der selbst. Er ging sogar so weit, an die Möglichkeit zu glauben, an­ Gäbir’schen Alchemie zu studieren.”^. Aus dem unten angeführten gesichts des Verlustes der philosophischen Schriften die herrschen­ Text wird ersichtlich, wie merkwürdig Kraus die Aussage von Gäbir den Ideen seines philosophischen Systems auf Grund von Frag­ interpretiert und daraus Schlüsse für die Pluralität der Verfasser menten nachzeichnen zu können, die in verschiedenen Quellen er­ und damit für die Unechtheit des Corpus zieht. halten sind : ,,Pour retracer les th^ories mitaphysique et physique de Als letzte Beispiele dafür, wie Kraus zwei verschiedene Verfasser Jäbir, on est oblig6 de recourir aux digressions de contenu philoso- als Urheber zweier Abhandlungen des Corpus annimmt, sollen jene phique, assez nombreuses d’ailleurs, qui se trouvent dispers6es έ beiden angeführt werden, die nach unserer Meinung deutlich zeigen, travers les trait6s techniques du Corpus. Presqu’aucun des 6crits daß G-äbir - seit der Abfassung der älteren Schriften - in der Lage purement philosophiques n’est conservö. Or, malgr^ l’0tat fragmen- war, etwas über den behandelten Gegenstand hinzuzulernen, was taire des renseignements fournis par nos sources sur ce sujet, on est dann in einer jüngeren Abhandlung seinen Niederschlag fand. Es 6torm0 de la cohdrence et de l’unitd de la pensde qui s’y exprime. Un handelt sich um die hydrostatische Waage, worüber Gäbir in seiner passage commande l’autre, et les rdfdi'ences bibliographiques ainsi zeitlich früheren Abhandlung, dem K. ar-Rülf, sagte: ,,Menelaos que les röpdtitions fr6quentes aident ä restituer les idf^es maitresses allein hat darüber gesprochen; niemand ist ihm vorangegangen, es du systeme jäbirien.” ^ sei denn, es hat Leute gegeben, von denen wir wegen der langen, Als Beispiel für die Uneinheitlichkeiten im Corpus nennt Kraus seitdem verstrichenen Zeit nichts wissen ...” Andererseits kennt die Schwankungen bei der Klassifizierung der Mineralien; Gäbir ö ä b ir im K . al-Baht, einem seiner jüngsten Bücher®, die Abhandlung ordnet das Quecksilber in den frühesten Büchern den ,,Geistern” zu, des Pseudo-Archirriedes über denselben Gegenstand und zitiert sie in den zeitlich in der Mitte liegenden - wie den 70 Büchern - im Ganzen’. Kraus sieht darin aber einen Widerspruch und eine hingegen den Metallen^. Kraus kann sich derartige Änderungen 1 ,,‘alä hälin min ar-ramz” (Berthelot, Chimie III, 188, Z. 16). nicht bei ein und demselben Verfasser vorstellen'*. ^ ,,wa-qad dakarnähu f i s-SabHn tva-qtclnä annahüyahtägu iläyoo iaqiiratin Bei einer anderen ähnlichen Gelegenheit weist Kraus ebenfalls auf wa-dakavnä naHa taqtwihi wa-‘an mä dä yuqattam wa-htillu dälika ramzun die ,,Pluralität” der Verfasser des Corpus hin. So spricht öäbir z. B. baHd fa-ammä mä nadkuruhü f i häda l-kitäb fa-huwa bi-hiläf dälika fi l-kaSf wa-laulä dälika mä käna f i wadHnä li-hädiki l-kutub fä'ida id kunnä qad in seinem K . az-Zaibaq al-garbt von der Destillation und sagt, er dakarnähu marmüzan fi gairihä . . (eb. S. 188-189). , wolle eine Erklärung des Bambusstengels geben, der bei der Destilla­ ^ öäbir sagt auch in seinem K. ar-Rahma a^-sagtr, daß sein Lehrer öä'far tion benutzt werde und von dem er in anderen, früheren Büchern - seine Bücher (in ihrer Ausdrucksweise) viel zu symbolisch und verhüllt (mar- m.üzan, mudgaman) fand (s. Berthelot, Chimie III, 100). ^ Kraus II, 13 n. ® Dieses Buch hat von Kraus (nach chronologischen Gesichtspunkten) die 1 Kraus II, 135. N o. 1009 erhalten. 2 Eb. S. 20-23. ® No. 1800 im Corpus. 3 Eb, S. 22. ’ S. Kraus II, 330-331· 224 ALCHIMIE - CHEMIE ÖÄBIR 225

Unvereinbarkeit, die ihn glauben lassen, daß es sich um zwei ver­ Über die frühe Entstehung der arabischen Alchimie zu informieren schiedene Verfasser handeln müsset Dabei hätte man mit Kraus und uns eine Vorstellung von den Vorbedingungen der Gäbir’schen übereinstimmen können, wenn das K . al-Baht älter als das andere Alchimie zu ermöglichen. Auch über die Voraussetzungen für die wäre; aber nach der von Kraus selbst aufgestellten chronologischen interessanteste Seite der frühen Periode von Gäbirs Alchimie, die Reihenfolge ist es umgekehrt. zweifellos seine Bekanntschaft mit der Theorie der Gleichgewichts­ Auch in den anderen Fällen, die Kraus geneigt machen, darin verhältnisse darstellt, sind uns außerordentlich aufschlußreiche Zeichen für die ,,Pluralität” der Verfasser des Corpus zu sehen, Materialien erhalten. Man denke nur an die Übersetzungen von liegen m. E. vielmehr Anhaltspunkte für die Entstehungs- und Ent­ Schriften des ZOSIMOS, einer Autorität Gäbirs für seine noch nicht wicklungsstufen der Gäbir’schen Lehren vor. voll ausgebildete Lehre des mtzän, und an das K. al-Asnäm von Fast alle mit dem Problem der Geschichtlichkeit Gäbirs verknüpf­ B a l in ä s , worauf sich Gäbir bei seiner Theorie zum großen Teil ten Schwierigkeiten lösen sich, wenn man von der Richtigkeit der stützt. Anstatt wie bisher diese Bücher als arabische Fälschungen zu Entstehungszeit ausgeht, wie sie das Corpus und unsere Quellen deklarieren, muß man sie als Übersetzungen vorislamischer Pseud- angeben. Danach muß Gäbir am Anfang des 2./8. Jahrunderts gebo­ epigrapha ansehen und ihre Einwirkung auf die früheste Geschichte ren sein. Er nennt neben vielen anderen Gelehrten auch G a 'f a r a s - der islamischen Naturwissenschaften untersuchen. S ä d iq als seinen Lehrer. Nach seiner eigenen Angabe hat er viele W ie K r a u s zeigt, hat die Theorie der Gleichgewichtsverhältnisse Bücher, z. B. die Sammlung der loo Bücher^, der 70 Bücher, der 500 in den frühesten Büchern von Gäbir, d. h. in den Sammlungen der Bücher und einige Schriften über die Theorie der Gleichgewichts­ IOC (später 112) und 70 Bücher, noch eine primitive Form, die als verhältnisse schon vor dem Tod C a 'far as-Sädiqs (st. 148/765) ,,wazn” '‘· bekannt und für die alchimistischen Prozeduren notwendig geschrieben. Zu den jüngsten Teilen des Corpus gehören das K . al- war. Einen mathematischen oder deduktiven Charakter nahm diese Baht, das K. as-Sumüm und das K. al-Hamstn. Als typisch für seine Lehre allmählich in späteren Büchern der Ktitub al-mawäzin an, je Bücher muß herausgestellt werden, daß Gäbir sie im Laufe der Zeit nach den neuen, für ihn erreichbaren Quellen - wie Schriften von verbesserte, revidierte und neue Angaben hinzufügte. Sein K . al- Pseudo-Sokrates oder -Porphyrius -, die er anderen vorzog. Seine Hawäss ist ein interessantes Beispiel dafür. schwankende Benutzung der Zahlen 18, dann 17, 144, 112 weist auf Der Historiker der islamischen Kultur und Wissenschaft, der die seine Abhängigkeit von verschiedenen Quellen hin. Echtheit der Schriften Gäbirs annimmt, stößt natürlich auf das Neben dieser weiterentwickelten Theorie der Gleichgewichts­ Problem, wie sich die Vorbedingungen entwickelt haben, aufgrund verhältnisse gibt es noch viele andere Anhaltspunkte im Corpus von derer Gäbir schon vor 150 H. einen so großen Teil seiner alchimisti­ Gäbir, dessen Teile sich durch ihre Hinweise aufeinander weitgehend schen Bücher hat schreiben können, in denen sogar die Gleich­ chronologisch anordnen lassen. Sie können nicht nur zu der Fest­ gewichtsverhältnisse behandelt werden. Die Entwicklung der isla­ stellung der Entwicklungsstufen des Gäbir’schen Wissens, sondern mischen Wissenschaft jener Periode wurde bisher im allgemeinen auch zu einer besseren Verfolgung der Übernahme von Kenntnissen noch nicht gebührend untersucht. Das liegt nicht etwa an mangeln­ und Werken der Fachliteratur aus anderen Kulturen außerordent­ dem Material, sondern eine über das Ziel hinausgehende Skepsis lich viel beitragen. Die überragende Bedeutung dieser Gegeben­ gegenüber der Leistung jener Periode hat die Forscher entweder von heiten liegt ganz besonders darin, daß die wissenschaftliche Tätig­ der Beschäftigung mit ihr abgehalten oder aber auf Irrwege geführt. keit Gäbirs in das zweite Jahrhundert Hi^ra fällt, das hauptsächlich Historische Angaben stehen ausreichend zur Verfügung, um uns - trotz seiner zahlreichen schöpferischen Leistungen - als Rezep­ tionsperiode zu bezeichnen ist, über die wir sonst recht wenig wissen. 1 Kraus II, 306, n. 2. ,,Aussi, l’assertion du k. al-rüh contredit-elle ouverte- Darüberhinaus liegt uns in Gäbirs Corpus mit seiner Vielseitigkeit, ment le k. al-bah'i, oü I'histoire d’Archimede est longuement relatie. L ’incom- Originalität und erstaunlichen Produktivität eine unerschöpfliche patibilitö des d'eux passages jäbiriens fait croire que l’auteur du k. al-rüh est difförent de celui du k. al-baht." 2 Die Zahl wurde später auf 112 erhöht. 1 S. Kraus I, X X X V , 2 2 Ö ALCHIMIE - CHEMIE GÄBIR 227

Quelle vor. Die Bedeutung des Corpus für die Erklärung und Dar­ niä f i l-qüwa ila 1-/ΐΨ sind noch nicht vorhanden. Während er in dem stellung der wissenschaftlichen Errungenschaften der Periode, die letztgenannten die Medizin {Hhn at-tibh) an die Spitze einer Gruppe zwischen der Blütezeit der griechischen Wissenschaft und Gäbir des Siebener-Systems stellt", kennt er sie in ersterem noch nicht als liegt, ist gleichfalls beträchtlich. In den Werken keines anderen eine selbständige Wissenschaft. Gelehrten können wir die wissenschaftlichen Leistungen der letzten Für unsere Frage ist zweifellos noch wichtiger, daß es zwischen vorislamischen Jahrhunderte so gut verfolgen und begreifen wie bei Gäbirs Einteilungssystem der Wissenschaften und dem der Gelehr­ Gäbir. Daß seine Quellen zum größten Teil aus jener Periode stam­ ten des 2.1g. und 4./10. Jahrhunderts wie z. B. al-Kindi, al- men und daher meistens Pseudepigraphe sind und echte griechische Färäbi^ und al-Hwärizm i einen deutlichen Unterschied gibt. Es ist Quellen hauptsächlich erst bei den jüngsten Schriften von ihm her­ geradezu unrichtig, wenn Kraus in diesem Zusammenhang sagt, angezogen werden konnten, ist eine Erscheinung, die das Corpus daß in der Enzyklopädie der Ihwän as-Safä’ keine einzige Wissen­ gegenüber den Errungenschaften der folgenden Jahrhunderte cha­ schaft genannt sei, die nicht von Gäbir in Betracht gezogen wird (s. rakterisiert. Zwar haben manche Leistungen Gäbirs einen solchen Isis 15/1931/20). Abgesehen davon hätte Kraus viel eher das System Stand erreicht, daß sie in der Geschichte der arabisch-islamischen der Einteilung der Wissenschaften bei Gäbir mit dem bei den Ihwän Wissenschaften nicht mehr überholt worden sind. Jedoch fehlen as-Safä’^ vergleichen müssen; dann hätte er eine breite Kluft zwi­ natürlich andererseits viele Errungenschaften der nachfolgenden schen den beiden feststellen können. Jahrhunderte bei ihm. Künftige Untersuchungen, die darauf aus Bei der Untersuchung der Besonderheiten der arabischen Wissen­ sind, die bei Gäbir fehlende Entwicklung der späteren islamisch­ schaften im 3./g. und 4./10. Jahrhundert, die sich bei Gäbir noch arabischen Wissenschaften festzustellen, werden immer neue Argu­ nicht nachweisen lassen, wird in erster Linie auffallen, daß das mente für die traditionelle Entstehungszeit des Corpus erbringen. Corpus von zahlreichen Übersetzungen auf verschiedenen Gebieten Für eine solche Untersuchung wäre es sehr aufschlußreich, Gäbirs keine Kenntnis verrät und daß es weder die Entwicklung der geogra­ Schrift über die Definitionen der Wissenschaft heranzuziehen. Wie phischen noch der mathematischen Wissenschaft des 3./9· Jahrhun­ ■weitgespannt der Rahmen des universalen Wissens Gäbirs sein mag, derts kennt. Hier ist nicht der Ort, diese Feststellung auf verschie­ wie nieisterhaft und originell der Aufbau jener Schrift erscheinen denen Gebieten mit zahlreichen Argumenten und Belegen zu erhär­ mag, so bestehen doch große Unterschiede zwischen ihr und einem ten. Stattdessen mögen einige Beispiele gegeben werden, die uns gleichartigen W’erk des 3./g. oder 4./10. Jahrhunderts über dasselbe hauptsächlich Kraus selbst, wenn auch unter anderem Gesichts­ Thema. Dieser Traktat - K . al-Hudüd - gehört zu der Samm lung der punkt, zur Verfügung gestellt hat. 500 Bücher, die vor 150 H. entstanden sein muß^. In diesem Buch Vielleicht als wichtigstes Beispiel ist hervorzuheben, daß Gäbir kennt Gäbir viele der im 3./q. und.4./io. Jahrhundert bekannten weder die in der ersten Hälfte des 3./g. Jahrhunderts ins Arabische Termini wie z. B. ,,kaläm” , ,,müsiqi” , „^ugräfiya" noch nicht. Astro- übersetzte Pseudo-Theologie des Aristoteles nennt noch deren Ema­ nomie-Astrologie, Mathematik, Geometrie und Physik gehören zur nationslehre kennt, die vom 3./9. Jahrhundert an einen so wichtigen Philosophie^, sogar die Definitionen seines späteren Buches K . IJirä^ Platz in den philosophischen und naturphilosophischen Werken der islamisch-arabischen Gelehrten einnimmt. 1 ,.Nach einer längeren Einleitung, die nach Art der Schullogik bestimmt, was als Definition zu gelten hat, folgt eine allgemeine Übersicht über die verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen. Daran schließt sich eine ins 1 S. Textes S. 47f. Einzelne gehende Aufzählung der Definitionen der Wissenschaften an. Sie “ Dieses Buch gehört zu den Kutuh al-mawäzin, die m. E: in der Biblio­ geht von der höchsten Art menschlicher Erkenntnis herab zu den empirischen graphie von Kraus nicht ganz richtig den frühesten Büchern zugerechnet Wissenschaften. Darauf folgt unter Beibehaltung der gleichen Reihenfolge ein werden (s. u. S. 254). großer Abschnitt über die Objekte der einzelnen Disziplinen, die ebenfalls in 3 S. GAS V ; vorläufig s. ‘A. Ghaussy, Aufbau ttnd System der Philoso­ kurzen Worten definiert werden . . (K r a u s in; Isis 15/1931/11). ' phie und der Wissenschaften im Islam: Al-Kindt, Al-Färäbt und Ihn Sinä, “ „wa-äältha anna niä fihä min al-'ulüm at-tabiHya wa-n-nu^ümiya wa-l- Hamburg (Diss.) 1961. hisäbtya al-märra ß Jiilälihä wa-l-hanäaslya dähilun f i ^umlat al-Hlm al- ^ S. Ras. I^wän a?-Safä\ ed. Beirut 1957,1. 266-275; Gardet-Anawati, Intro- falsafi" (s. Textes S. 100, Z. 11-13). ; duction 108-109. ALCHIMIE - CHEMIE 228 GABIR 229

Ferner „kennt G ä b ir z . B. nicht das System der Zehn Geister, das Für eine Untersuchung der Unterschiede zwischen dem Corpus sich erst bei a l -F ä r ä b i findet und seit A v ic e n n a ein wesentlicher von Gäbir und den Errungenschaften der folgenden beiden Jahrhun­ Teil aller philosophischen Kosmologien der arabischen Periode derte bietet wiederum die oben erwähnte Enzyklopädie der I hw än geworden ist.”^ a s -S a f ä ’ , die anscheinend stark von Gäbir beeinflußt ist, in verschie­ Ein anderes Beispiel: G ä b ir berichtet uns, daß die fünf ewigen dener Hinsicht aber doch eine deutliche Weiterentwicklung auf­ Substanzen (nach Pseudo-EMPEDOKLES), die die ursprünglichen Ele­ weist, viele Möglichkeiten. Es muß hier betont werden, daß die mente aller geschaffenen Dinge sind, aus der ersten edlen Substanz Gemeinsamkeit beider, die K r a u s hervorhebt^, sich bei erneuter [al-gauhar al-auwal aS-Sarif), dem Stoff {hayülä, ά. h. ΰλη), der Form Prüfung nicht bestätigen läßt. Die rein religiösen Stellen, die in den [süra), der Zeit {zamän) und dem Raum {makän) bestehen. Aber Gäbir-Schriften verhältnismäßig selten Vorkommen^, berühren gele­ nach den übrigen Quellen, die aus späteren Jahrhunderten stam­ gentlich einige religiöse Ideen der si'itischen Kreise des 2./8. Jahr­ men, sind jene ursprünglichen Elemente: Urmaterie, Geist, Seele, hunderts, ohne daß dabei eine Tendenz des Verfassers spürbar Natur und körperliche Materie. Die Abweichung, die zweifellos auf würde; nur die Sympathie des Verfassers für seinen Lehrer Ga'far die jeweils in der Zeit Gäbirs und in der folgenden Periode zur kommt zum Ausdruck. Verfügung stehenden Quellen zurückgeht, hält Kraus anscheinend Auch Kraus weist darauf hin, daß trotz der gemeinsamen Züge die für eine Verwechslung mit den fünf Prinzipien ar-Räzi’s (Demiurg, Unterschiede zwischen den beiden bemerkenswert seien®. Er hat Seele, Materie, Raum, Zeit) oder mit denen von al-Kindi (Materie, selbst hin und wieder auf einige Unterschiede aufmerksam gemacht; Form, Bewegung, Raum , Zeit)^. z. B. ist die Zahl der Buchstaben des arabischen Alphabetes, die Den Grad der Intensität der Heilmittel (τάξις) nennt öäbir Gäbir zu seiner Theorie der Gleichgewichtsverhältnisse heranzieht, ,,martaba” , während der Terminus der Mediziner der nachfolgenden 28, bzw . 29, während die R. Ihwän as-Safä^ und das alte ismä'ilitische Jahrhunderte dafür ,,daraga" ist®. B uch Umm al-kitäb 30 Buchstaben kennen, je nach Wertung von Cäbir braucht das Wort „a l-‘älam” (Welt) in einem viel weiteren L ä m -A lif und Hamza'^. Nach Gäbir verursache die arabische Schrift Sinne als man dies bei den späteren arabischen Philosophen findet; einige Fehler und sei ,,reif” für eine radikale Reform, während sie z. B. spricht er von "^älam al-burüda, '■älam al-ytibüsa, '■älam. al-liaW, nach den I ijw ä n a s -S a f ä ’ von einem hervorragenden, von Gott ''älam al-harära!^. inspirierten Gelehrten gegründet worden und ihre Zusammenstellung Auch im Bereich der Alchimie scheinen viele einschlägige Bücher endgültig sei®. Schließlich: Die I h w ä n a s -Sa f ä ’ kennen Platons Buch Cäbir unbekannt geblieben zu sein, die von den späteren arabischen Tim aios und seine Theorie der fünf elementaren Körper, während Alchimisten benutzt wurden. Es ist schon möglich, daß Gäbir einige eine direkte Bekanntschaft Gäbirs damit nicht nachzuweisen ist®. der übersetzten Bücher, die von Ibn an-Nadim genannt werden, wegen ihrer frühen Entstehungszeit (d. h. ihres veralteten Inhaltes Ibn an-Nadim 354-358; Sä'id, Tabaqät 61; Ibn al-Qifti, Hukamä^ 160; wegen) nicht benutzte. Jedoch befinden sich darunter auch einige Ibn Abi Usaibi'a I, 320, II, 204; weitere Quellen s. Kraus l, 189-197. Bücher, die aus den letzten vorislamischen Jahrhunderten stammen, H. Kopp, Beiträge zur Geschichte der Chemie III, Braunschweig 1875, S. wie uns durch andere Quellen bekannt ist (s. o. S. i68,174), und für die 13-54; Ledere I, 70-77; Brock. G I, 240-241, S I, 426-429; Lippmann, Ausbildung seines alchimistischen Systems sehr wichtig gewesen Entstehung S. 363-369, 485-489; E. D armstaedter , Die Alchemie des wären. Zu diesen Büchern gehört das des P h ilo so ph o s C h r is t ia n o s Geber, Berlin 1922; ders., Geher-Handschriften in: Chemikerzeitung 48/ aus dem 6. oder 7. Jahrhundert®. 1 Dritter Jahresbericht S. 41, 1 Kraus II, 136, n. 2. 2 Eb. S. 34. 2 Eb. S. 137, n. I. 3 Eb. S. 41. ^ Eb. S. 190, n. 3, 4, 6; 194, n. i. S. Kraus II, 245 u. n. 2; zum Unterschied zwischen dem mlzän von öäbir * Textes S. 212, 413; Kraus II, 148, n. 2. und dem der i?. l)iwän as-Safa‘, s. eb. II, 217, n. i. ® S. Ibn an-Nadim S. 354: ,,Kitäb an-Na^räni alladi yaqülu ßhi·. inna l- ^ Vgl. Kraus II, 245, n. 4. hikma hikmatun ka-ismihä.” “ Eb. S. 178.

10 Sezgln, Gesch. Ar. Sehr. IV 2 3 0 ALCHIMIE - CHEMIE GÄBIR 231

1924/441-442; ders., Die Geher-InMinahel Hain 750·^in: Arch. f. Gesch. d. Caire 1943; Vol. II, Jäbir et la Science grecque, Le Caire 1942 (M6m. de Med. 16/1925/214-217; ders., Liher claritatis totius alkimicae artis, dem rinst. d’Fgypte, No. XIV, XV); P. Walden, A us der Geschichte der arabischen Alchemisten ,,Geber” zugeschrieben in: Archivio di Storia della Naturwissenschaften {Über einen tausendjährigen Irrtum) in: SBPMS Scienza 6/1925/319-330, 7/1926/257-266, 8/1927/95-103, 214-226, 9/ Erlangen 76/1952-53/1-15: H. Corbin, Le Livre du Glorieux de Jähir ibn 1928/63-80, 191-208, 462-484; ders., Liber Misericordiae Geber. Eine Hayyän {Alchimie et Archetypes) in : Eranos-Jahrbuch 18, Sonderband für lateinische Übersetzung des größeren Kitäb alrahma in: Arch. f. Gesch. d. C. G. Jung, Zürich 1950, S. 47-114; ders., Histoire de la philosophie Med. 17/1925/181-197; E. J. H olm yard, The Identity of Geber in: Nature islamique I, Paris 1964, S. 184-189; Sezgin, Das Problem des Gäbir ihn 111/1923/191-193, 219; ders., Jäbir ihn Hayyän in: Proc. of the Roy. Soc. Hayyän im Lichte neu gefundener Handschriften in: ZDMG 114/1964/255- of Med., Sect. Hist, of Med. 16/1923/46-57; ders., A critical examination of 268; M. P le ssn e r , Gäbir ibn Hayyän und die Zeit der Entstehung der Berthelot's work upon Arabic chemistry in: Isis 6/1924/479-499« ders., The arabischen Gäbir-Schriften in: ZOM.G iislT.g6^l2^-^5. Present Position of the Geber Problem in : Science Progress 19/1925/415- 426; ders., An Essay on Jäbir ihn Hayyän in: Studien zur Geschichte der Chemie, Festgabe E. O. v. Lippmann dargebracht, Berlin 1927. S. 28-37; ders., The Works of Geber, English ed. hy Richard Rüssel 1678, A new ed. with Introduction, London-New York 1928; ders., The Arabic Works of ' e) Die Werke Gäbirs Jäbir ibn Hayyän. Edited with Translations into English and Critical Notes, Vol. I, Part i, Paris 1928; ders., Alchemisten des Islams im Mittel- Bei der Aufzählung und Anführung von öäbirs Werken habe ich mich alter in: Endeavour 14/1955/117-125 (deutsche Ausg.); Sarton I, 520, an die hervorragende Bibliographie von P. K raus gehalten, der seine 532-533; J. R u sk a , Über das · Schriftenverzeichnis des 0 äbir ihn Hajjän Arbeit auf die unkatalogisierten Sammlungen der arabischen Hand­ und die Unechtheit einiger ihm zugeschriebenen Abhandlungen in: Arch. f. schriften ausgedehnt und den größten Teil der uns erhaltenen Hand­ Gesch. d. Med. 15/1923/53-67; ders., Probleme der Öäbir-Forschung in: schriften festgestellt und untersucht hat. Die ihm bekannten Hand­ Islam 14/1925/100-104; ders., Bericht über neuentdeckte Schriften des öäbir schriften sind im allgemeinen in der von ihm befolgten Reihenfolge an­ ibn Hajjän in: Zeitschr. f. angew. Chemie 39/1926/681-682; ders.. Über gegeben und die neuentdeckten hinzugefügt, damit der Leser einen mög­ die Quellen von Cäbir’s chemischem Wissen in: Archivio di Storia della lichst raschen Überblick über letztere gewinnt. Von seinen Einzelergeb­ Scienza 7/1926/267-268; ders.. Die siebzig Bücher des G ä b i r ibn Hajjän in: nissen der Untersuchungen über die Schriften öäbirs habe ich so viel Studien zur Gesch. d. Chemie, Festgabe E. O. v. Lippmann dargebracht, aufgenommen, daß der Leser eine allgemeine Vorstellung vom Corpus Berlin 1927, S. 38-47; ders., G ä b i r ihn Hajjän und seine Beziehung zum gewinnt; für den besonders interessierten Leser ist das Nachschlagen der Imäm G a '-fa r as-Sädiq in: Islam 16j 1^27]264-266·, ders., The History and Kraus’schen Bibliographie unentbehrlich. the present Status of the Jäber Problem in: Journal Chem. Education 6/ Diejenigen Schriften, die nur dem Namen nach und durch Zitate Kraus 1929/1266-1276; ders., Zahl und Null bei Öäbir ibn Hajjän, mit einem bekannt waren und deren Handschriften erst später aufgefunden wurden, Exktirs über Astrologie im Sasanidenreiche in: Archiv f. Gesch. d. Math. werden bei der von Kraus gegebenen Nummer des Werkes angegeben; die 11/1928/256-264; ders., Dschäbir in: Das Buch der großen Chemiker, hsg. ihm vollkommen unbekannten Werke öäbirs werden ganz am Ende auf­ von G. Bugge, Berlin 1929, 18-31; ders.. Die bisherigen Versuche, das geführt. Dschäbir-Problem zu lösen in: Dritter Jahresbericht des Forschungs-Insti- Wie aus den Schriften von öäbir hervorgeht, hat er mindestens drei tuts f. Gesch. d. Nat.wiss. in Berlin, Berlin 1930, S. 9-22; ders., Die Verzeichnisse über seine Werke geschrieben. Das dritte umfaßte seine Lösung des Dschäbir-ProUems in: Archeion 12/1930/163-165; ders., Die gesamten Werke bis zur Abfassungszeit des K. al-Mlzän as-saglr (s. Textes Aufklärung des Dschäbir-Problems in: Forschungen und Fortschritte 6/ S. 451;, Kraus I, 3). Ibn an-Nadim (S. 355) kannte ein großes und ein 1930/264-265; ders., The History of the Jähir-Prohlem in: Isl. Cult. 11/ kleines Verzeichnis, die er wahrscheinlich beide benutzte. Das kleine soll 1937/303-312; J. Ruska und K. Garbers, Vorschriften zur Herstellung ausschließlich den alchimistischen Schriften gewidmet gewesen sein. Der von scharfen .Wässern hei Gäbir und Räzl in: Islam 25/1939/1-34;.?. Alchimist AT-Tu grä’i (st. 515/1121, s. Brock. S I, 439) kannte noch das K raus, Der Zusammenbrttch der Dschäbir-Legende in: Dritter Jahres­ : dritte (s. Mafätlh ar-rahma, Paris 2614, i3'>·; Kraus I, 3). bericht d. Forschungs-Instituts f. Gesch. d. Nat.wiss. in Berlin, Berlin τ .- Κ . ar-Rahma, bzw. K . ar-Rahma al-kablr, erhalten in 2 Rezensionen. 1930, S. 23-42; ders., Studien zu Jäbir ibn Hayyän in: Isis 15/1931/7-30; Die erste Rezension scheint auf die früheste Zeit der Beschäftigung öäbirs ders., Djäbir b. Hi^iy^n in: EI, Erg., S. 52-54; ders., Jähir b. Hayyän, mit Alchimie zurückzugehen, also vielleicht auf die erste Hälfte des 2. Jh. Textes choisis (Muhtär rasä^il Gäbir b. H a i y ä n ) , Paris-Le Caire 1935; H. Wie Kraus (I, 6-8) festgestellt hat, ist die Terminologie dieser ersten ders., Les dignitaires de la hierarchie religieuse selon Jäbir ibn Hayyän in: Rezension ziemlich alt. Zum Beispiel wird das Silber wariq genannt wie BIFAO 41/1942/83-97; ders., Jäbir ibn Hayyän, Contribution ä l ’histoire auch im K . Qirätis (Berthelot, Chimie III, ar. Text S. 10, 12) undim ii. des idees scientifiques dans Γ Islam, Vol. I. Le corpiis des e c r it s jäbiriens, Le al-Habib (eh. S. 38,52), während dasselbe Wort in der zweiten Rezension 232 ALCHIMIE - CHEMIE GABIR 233 als fidda wiedergegeben wird. Ebenso wird der Terminus für φύσις (Natur) Ismä'il al-Husain b. 'Ali b. Muhammad a t -T ugrä’I (st. 515/1121, s. in der ersten Rezension als kiyän (= syr. k^yänä) und in späteren Werken Brock. S I, 439) Kairo, tabi'iyät 731 (ff. 196-213, 1088 H., s. Fihr. maht. . wie im K . al-Baht als tabVa wiedergegeben. Es ist denkbar, daß Gäbir am III,IV, 70-71). Zu dem Kmt. von Cäbir selbst s. u. S. 259. Anfang seiner Beschäftigung mit der Alchimie den syrischen Gelehrten 2 .-K.Ustiiqus al-uss '■alä ra'y al-faläsifa wa-huwa l-aimalmin at-taläta, nahe stand, bzw. daß seine ersten Quellen syrische Übersetzungen waren^. die I. Abhandlung von den 112 Büchern, Paris 5099 (I85b_I8δ^ 10. Jh. H., Kraus weist auch darauf hin, daß der Name von G a'far as-Sädiq in s. Vajda 716),-Berlin, Or. add. oct. 2250 (67^-82'^),Tal'at, kimiyä’' 189/5, der zweiten Rezension vorkommt, nicht aber in der ersten, und daß ferner s. Kraus No. 6; ferner: Carullah 1641 (ff. 42-47, s. Fihr. maht. III,ly, 9, Gäbir sich in der ersten mit der Anrede ,,yä '■äqü” an seinen Schüler, bzw. 376), Bursa, Hüs. ς^οΐ. 743/1 (S. 1-9, 688 H., s. R itter in: Oriens 3/1950/ Leser wendet, während die Anrede in der zweiten Rezension „yä ahl” 94), Teheran, Dänisgäh 491 (5ob-54a s. Kat. IV, 1021), Teheran, Malik lautet (vgl. Kraus I, 7-8). 6206; hth. Bombay 1891, hsg. von E. J. H olm yard in: The Arabic works Eine andere wichtige Erscheinung besteht darin, daß die zweite Rezen­ of Jähir ibn Hayyän, Paris 1928, S. 59-76, sion im Vergleich zu der ersten eine erhebliche Weiterentwicklung von 3. - K . Ustuqus al-uss, die 2. Abhandlung von den 112 Büchern, Paris Öäbirs Lehren auf weist. Von der Herstellung der Elixiere aus tierischen 189/6 (i88'»'-I9I“', 10. Jh. H.), Berlin, Or. add. oct. 2250 (88'>-9o’^), Tal'at, und pflanzlichen Substanzen, die in der zweiten Rezension eine solch kimiyä’ 189/6, s. Kraus No. 7; ferner: Bursa, Hüs. Qelebi 743/2 (688 H.), wesentliche Rolle spielt, ist in der ersten noch keine Rede. Die erste Teheran, Dänisgäh 491 (54=^-58^ 11. Jh. H., s. Kat. IV, 1023), Teheran, Rezension kennt ferner nur einen Makrokosmos und einen Mikrokosmos, Malik 6206 (i92“-i95^, 11. Jh. H.) ; lith. Bombay i8gi, hsg. von E. J. während in der zweiten eine weitere ,,Welt” , der Mesokosmos erscheint, H o lm ya r d , Paris 1928, S. 77-96. der mit der „san'-a” , der Alchimie-,,Kunst” , identisch ist, was angeblich Diese Schrift enthält außerdem die Tabula Smaragdina und die alchi­ auf Platon zurückgeht®. mistische Wasiya von ‘A l i b . A b i TrÄLiB. Diese und andere ähnliche Erscheinungen in den beiden Rezensionen 4. - Ustuqus al-uss wa-huwa t-tälit, die 3. Abhandlung von den 112 des X . ar-Rahma erklärt Kraus zu Recht aus der Entwicklung der Wis­ Büchern, Paris 5099 (191^-1931), 10. Jh. H .), Carullah 1641 (42“-46'’, 6. senschaft, die in der Zeit zwischen der Abfassung der beiden Rezensionen Jh. H .), Berlin, Or. add. oct. 2250 (9I“-I02i>), Tal'at, kimiyä’ 189/7: lith. stattfand. Nach Kraus soll die erste Rezension in der Mitte des 3. Jh. H. Bombay 1891, hsg. von E. J. H o l m y a r d , a. a. 0 . S. 97-112, s. Kraus No. (s. Kraus I, LXV), die zweite von späteren Redakteuren (s. eb. S. 6 f.) bis 8; ferner: Teheran, Däniägäh 491 (62“^63^ 11. Jh. H ., s. Kat. IV, 1023), gegen 330/941 entstanden sein (s. eb. S. LXV). Nach unserer Ansicht Teheran, Malik 6206 (11. Jh. H.). jedoch stammt die erste Rezension, wie bereits oben ausgeführt, aus der 5. - Tafsir k. al-Ustuqus, ein Fragment, Paris 5099 (f. 194=^-195, 10. Jh. ersten Hälfte des 2. Jh. H., und die zweite legt Zeugnis ab von der H ., s. Vajda 716), Tal'at, kimiyä’ 189/8; hth. Bombay 1891, hsg. von Erweiterung und Entwicklung von Gäbirs Kenntnissen. H o lm ya r d , a. a. 0 . S. 113-124, s. Kraus No. 9. Dieser Kommentar ist Hss.: Leiden, Or. 440/7 (87'‘-95i>, s. Voorh. 282; CCO 1264), Cambr. LI 5. wahrscheinlich identisch mit dem K. Öarad al-agräd, worauf öäbir in 22 (ff. 16-28, s. Browne 1, 165), Paris 2606 (I39'>'-I62^ 10. Jh. H., s. Vajda mehreren seiner Schriften verweist, s. Kraus No. 122. 576), Tal'at, kimiyä' 187 (ioo'^-ii2a), Kairo, tabi'iyät 322/2, 731 (187U- 6 .- K . al-Kamäl, die 4. Abhandlung von den 112 Büchern, Carullah 192^ 1088 H., s. Fihr. mäht. 111,jy, 122), Teheran, Bibi. Asgar Mahdawi, 1641 (47^-50^, 6. Jh. H., s. R itter in: Oriens 3/1950/97, Fihr. maht. mag. 327 (86*>-98», 10. Jh.) und Tafsir k. ar-Rahma Kairo, tabi'iyät 731 III,IV, 151,176), s. Kraus No. 10; ferner: Bursa, Hüs. Qelebi 743/2 (S. 8- (192^-196^ s. Fihr. maht. ίπ ,ιγ , 28), Carullah 1641/15 (20I_^2I4^ 6. Jh. 113, 688 H., s. R itte r in: Oriens 3/1950/97), Teheran, Däni§gäh49i (63“^ H ., s. R it t e r in: Oriens 3/1950/98; Fi'Är. maht. III,iv. 95). Asaf. II, 1416, 63” , II. Jh. H., s. Kat. IV, 1023), Teheran, Malik 6206 Paris 1418, III, 578, 582, 588, kimiyä’ 22, 24, 57/14, 60/14, 88/2, s. Kraus No. 5; 5099 (f. 196, 10. Jh. H., s. Vajda 418), das Ende hsg. von H olm yard, ferner: Ankara, II. Fak. 8666/12; hsg. von O. H o u d a s in: Berthelot, a. a. O. S. 123-124. Chimie, Paris 1893, III, 132-160. Das Buch wurde von I b n A b i l -‘A z ä q ir y .- K . al-Wähid al-kaUr, K. al-Wäliid al-auwal, die 5, Abhandlung von a §-Sa l m a g ä n i (st. 321/933) und A b u Q ir ä n aus Nasibin ]3·/9· Jh.) kommentiert, s. Ibn an-Nadim 359. 360; Kraus I, 9; anon. Sarh k. ar- den 112 Büchern, Paris 2606 (g2^-g4'^, 10. Jh. H., s. Vajda 722), Tal'at, Rahma Ankara, II. Fak. 8666/16; Sar}i k. ar-Rahma, vielleicht von Abü kimiyä’ 187 (67'‘-68“), s. Kraus No. 11; ferner: Teheran, ijäniqäh-i Ni'matalläh 145 (69®·-73'>, 1250 H.), Cleveland, Army Med. Libr. (s. G. 1 Das Wort ,,tabi‘a” kommt schon im K . Qiräßs vor, das im ersten Jh. H. A w a d in: Sumer VII, 39). direkt aus dem Griechischen übersetzt worden sein soll (s. o. S. 55). Folglich 8 .- K . al-Wähid as-sagir bzw. K . al-Wähid at-tänl, die 6. Abhandlung muß das Vorkommen des Wortes ,,kiyän” in der ersten Rezension des K . ar- von den 112 Büchern, Paris 2606 (94l>-96^ 10. Jh. H., s. Vajda 722), Rahma bedeuten, daß Öäbir am Anfang den in syrischen Texten benutzten Terminus verwandte, bevor das W ort ,,tabl'a” der gebräuchliche Ausdruck Tal'at, kimiyä’ 187 (68'^-69'^), Asaf. II, 45, kimiyä’ 59/7 (udT. K. Wähid wurde. al-hamä^ir), s. Kraus No. 12; ferner: Cleveland, Army Med. Libr. (s. G. 2 S. Berthelot, Chimie III, 149. A w a d in: Sumer VII, 39). 234 ALCHIMIE - CHEMIE GÄBIR 235

9. - K . at-Tihyän Carullah 1641 (5oi>-56'‘, 6. Jh. H., s. R itte r in : Oriens (udT. K . at-Tanwlb, 74b-8o'>, 10. Jh. H., s. Vajda 668), Tal'at, kimiyä’ 3/1950/97, Fihr, maht. III,iv, 104), s. Kraus 1, 17; ferner: Ankara, II. Fak. 187 (53'^-57*‘), s. Kraus No. 38. 8666/2. 21. - K . al-Ahgär Paris 5099 (ff. 56-63,10. Jh. H.) = identisch mit dem ■LO.-K.at-Tartlb, hzw.Tartib al-auzän, die 10. Abhandlung von den 112 1891 in Bombay gedruckten Buch? S. Kraus No. 40. Büchern, Asaf. III, 592, kimiyä’ 89/12 (1299 H.), Fatih 5309 (111*^-113^, 22.- K . Abi qalamün, das Buch des Chamäleon oder Buch des Steines, I I . Jh. H., s. R i t t e r in: Oriens 3/1950/101; Fihr. maht. ΙΙΙ,ιν, 25), s. dessen Farbe wechselt. Hss.: Carullah 1641 (ig6“-20i», 8. Jh. H., s. Kraus No. 16, 1013 (wo es aber als K . TarMh (?) al-auzän angeführt R iit e r in: Oriens 3/1950/98; F'ihr. maht. ΙΙΙ,ιν. 92), s. Kraus No. 41; wird); ferner: Haci Mahm. 4224/10 (57^’-58·’, 13. Jh. H.). ferner: Ankara, II. Fak. 8666/11. τ τ .- Κ . an-Nür, die 11. Abhandlung von den 112 Büchern, Paris 5099 23. - K. at-Tadwlr, die 36. Abhandlung von den 112 Büchern, Äsaf. III, (ι83»'-ι83’ί, 10. Jh. H., s. Vajda 531), Tal'at, kimiyä’ 189/3; lith. Bombay 594, kim iyä’ 89/22, s. Kraus No. 42. 1891, S. 21-22, hsg. von H o l m y a r d , a. a. O. S. 43-47, s. Kraus No. 17; 24. - K . al-Bähir s. Kraus No. 43, Hss.: Cleveland, Army Med. Libr. (s. ferner: Teheran, Malik 6206 (i8o'’-i82‘‘, 11. Jh. H.). G. A w ad in: Sumer VII, 39), Teheran, Häniqäh-i Ni'matalläh 145 (73“- 12 .- K . al-HamäHr ist sehr wahrscheinlich identisch mit dem/i. al- 8i^ I I . Jh. H.). HamäHr as-saglr, der 14. Abhandlung von den 112 Büchern. Gäbir selbst 25. - K . ad-Durra al-maknüna, die 39. Abhandlung der 112 Bücher. Ein zitiert ein K . al-HamäHr in seinem K. al-Ustuqus und in dem 37. der 70 Auszug daraus: Brit. Mus., Add. 7722/11 (ii6^, 1211 H., s. Cat. S. Bücher. Hss.: Kairo, tabi'iyät 731 (139^-143% 1081 H., s. Fihr. maht. 464, No. 1002), s. Kraus No. 45. ΙΙΙ,ιν, 187). s. Kraus No. 20-21; ferner: Teheran, Jläniqäh-i Ni'matalläh 26. K . al-Kablr, die 40. Abhandlung von den 112 Büchern, über die 145 (56^-62^, 1250 H.), udT. K . al-HamäHr at-tälit Cleveland, Army Med. Wirkungen der Jahreszeiten und meteorologischen Verhältnisse auf. die Libr. (s. G. A w a d in: Sumer VII, 39). Dieser Codex enthält ein anderes K. alchimistischen Vorgänge, Paris 2606 (8o'>-92'>, 10. Jh. H., s. Vajda 415), al-HamäHr und einen anderen Ta!fslr k. al-HamäHr ; νίάΎ. Tafsir k. al- Tal'at, kimiyä’ 187 (58^-66'’), s. Kraus No. 46. HamäHr at-tälit Teheran, Häniqäh-i Ni'matalläh 145 (84*^-871’, 1250 H.). 27. - K.al-Hälis al-mubärak enthält zahlreiche Hinweise auf alte Auto-, 13. - X . at-Tänl min k. at-Tadablr, eines der drei tadUr-Büch.e.r, die zu ren (Kraus No. 48); Hds.: Cleveland, Army Med. Lib. (s. G. A wad in: den 112 Büchern gehören, Asaf. III, 578, kimiyä’ 57/8, s. Kraus No. 22- Sumer VII, 40). 24; ferner: udT. Tadblr k. at-Taäählr es-sagjr Teheran, Jläniqäh-i Ni'­ 28. - K . at-Tarklb, die 46. Abhandlung von den 112 Büchern,soll nach matalläh 145 (io9”- i i 2 “, I I . Jh. H.). H o lm yard identisch sein mit K. Taräklb al-auwal al-a'-zam. Hss.: Paris 14. -/<■. at-Tadähir. Es ist nicht sicher, ob diese Abhandlung zu den 112 2606 (1151^-119,10. Jh. H., s. Vajda 673), s. Kraus No. 52; ist es identisch Büchern gehört. In ihm werden ein K . as-Sibg al-ahmar (aus den 112 mit K . Tarklb al-a'zam f i s-san‘a Teheran, Bibi. Asgar Mahdawi 315 Büchern), ein K . at-Tarklb und K . at-Tadbir li-l-hagar al-haqlql zitiert. (34“-36“, 10. Jh. H.), eb. 336 (i69»-i7i»>, II . Jh. H.)? Hss.: Asaf. III, 578, kimiyä’ 57/10, s. Kraus I, 20. Gehört dazu das anon. 2 g .-K . at-Tarklb al-a'-zam at-tänl Tal'at, kimiyä’ 187 (84'’-86*^), s. K . at-TadUr Ch. Beatty 4121 (162*^-163“', 12. Jh. H.)? K . at-Tadäblr as- Kraus No. 52; ferner: Paris 2606 (ff. 119-134,10. Jh. H., s. Vajda 673), s. saglr Cleveland, Army Med. Libr. (s. G. A w a d in: Sumer VII, 39). Kraus No. 77. 15 .- / i. ar-Rüh (?) Aleppo, Privatbibi, von Manädili,s. Sbath No. 802, 30. - i f . al-Ustuqus, anders als die beiden gleichnamigen Werke, Äsaf. Kraus No. 25; ferner: Vehbi 2273 (ff. 26-35), Yazd, Öämi‘-i kabir (s. III, 590, kimiyä’ 88/22^ s. Kraus No. 54. Nasrlya IV, 384). 31. - K . al-Ard, die 55. Abhandlung von den 112 Büchern, s. KrausNo. x 6 .-K . az-Zaibaq Teheran, Häniqäh-i Ni'matalläh 145 (12^-13'’, 1250 62. Hss.: Carullah 1086 bis (ff. 36-38), A. Emiri 2833/3 (7‘'^-I0^ 9. Jh. H.), H.); pers. Übers. Teheran, Däniägäh 1087 (55’’, s. Kat. IV, 1035). Amasya 707/4 (3 ff., 10. Jh. H.). 32. - K . al-Mu^arradät al-auwal oder al-kablr, 56. Abhandlung von den 17. - K. al-Malägim al-barränlya, über das äußere Amalgam, die 22. 112 Büchern, Carullah 1641 (2i8'^247'i, 8. Jh. H., s. Fihr. maht. ΙΙΙ,ιν. Abhandlung von den 112 Büchern, Äsaf. III, 588, kimiyä’ 87/3 (udT. K. 155, R it t e r in: Oriens 3/1950/99), s. Kraus No. 63-64; ferner: al-Malägim as-sagir), Kairo, Privatbesitz von al-IIängi. Ein großes Frag­ Ankara, II. Fak. 8666/4, Sühäg, adab 437 (8. oder 9. Jh. H., s. Fihr. maht. ment in der Rutbat al-hakim erhalten, s. Kraus No. 28, vgl. u. S. 269; III, I V . 182). Es muß noch untersucht werden, in welcher Beziehung der ferner: Teheran, Häniqäh-i Ni'matalläh 145 (96'>-ioi'’, 11. Jh. H.). Codex Ch. Beatty 5234 (68 ff., 10. Jh. H.) udT. Ihtisär k. al-Mtigarradät 18. - /i. al-Bahr az-zähir, die 25. Abhandlung von den 112 Büchern, nach zu diesem Buch steht. Sbath I, 94 soll ein Exemplar davon in Aleppo im Privatbesitz von 33. - K. al-Mugarradät as-saglr oder at-tänl Carullah 1641 (247“'-268'^, 8. Manädili erhalten sein, s. Kraus No. 31. 19. - K. as-Sa'ar, die 28. Abhandlung der 112 Bücher, Brit. Mus., Add. 7722/5 (72i>~75'’, 1211 H., s. Cat. S. 464, No. 1002), s. Kraus No. 34. 1 Inc.: annahü qad taqaddama lanä min al-kuiub fi ?-?an'a huHibun 20.- K , at-Tabwlb, die 32. Abhandlung von den 112 Büchern, Paris 2606 kihärim minhä mä iarahnälm wa-hviwa Ustuqus al-uss ...” 236 ALCHIMIE - CHEMIE GÄBIR 237

Jh. H., S. R itte r in: Oriens 3/1950/99; Fihr. mäht. III,iv, I 55 , 182), s. der Schrift scheint die Erörterung der Geheimlehren der alten Alchimi­ Kraus No. 63-64; ferner: Ankara, II. Fak. 8666/14, Sühäg, adab 437 (8. sten zu sein (s. Kraus No.,58). - K. Kitmän al-ma'-ädin (Kraus No. 59). - oder 9. Jh. H., s. Fihr. maht. III,iv, 182). K. al-Kaiflya (Kraus No. 60). - K . as-Samä' (Kraus No. 61). - K. al-Baid 34.- K . ad-Dam at-täni, die 58. Abhandlung von den 112 Büchern, at-täni (Kraus No. 65). - K. al-Hayawän at-täni (Kraus No. 67). - K. al- Teheran, Bibi. Asgar Mahdawl 315 (32'^-33^, 10. Jh. H.), Rämpür 16 (2V2 Amläh at-täni (Kraus No. 68). - K . an-Nabät at-täni (Kraus No. 69). - K. Seiten, 9. Jh. H., s. S t a p l e t o n , A z o in: MASB 3/1910/64), s. Kraus No. al-Ahgär at-täni (Kraus No. 70). - K. at-Tarh (Kraus No. 74). - K. Fadalät 66. al-hamäHr (Kraus No. 75). - K. al-‘Unpir (Kraus No. 76). - K. al-Bustän 35.-K . al-Kämil, 63. Abhandlung von den 112 Büchern, in drei Teilen, (Kraus No. 80). - K . as-Suytd (Kraus No. 81). - K. Rühäniyät '■Utärid Carullah 1641 (i27'’-i57'», 8. Jh. H., s. R i t t e r in: Oriens 3/1950/98; Fihr. (Kraus No. 82). - K . al-Istitmäm^, mehrere Fragmente daraus sind bei AT- maht. III,IV, 91, 149), s. Kraus No. 71-73, 291; ferner: Ankara, II. Fak. TuGRÄ’i, AL-öiLDAKl Und in anderen Quellen erhalten, s. Kraus No. 83. - 8666/9. Wahrscheinlich ein Auszug: Asaf. II, 1418, kimiyä’ 26. K. al-Anwä'· (Kraus No. 84). - K . al-Burhän (Kraus No. 85). - K. Öawähir 36.- K . al-Hawäss (od. K . Hawäss) ikslr ad-dahab Paris 2625 (57’^, 1198 al-kablr (Kraus No. 86). - K . al-Asbäg (Kraus No. 87). - K. ar-RäHha al- H., s. Vajda 388), s. Kraus No. 78. kabir (Kraus No. 88). - K. ar-RäHha al-latif (Kraus No. 89). - K. al- 37.- K . at-Tadklr Brit. Mus., Add. 7722/12 (f. 119 ,1212 H., Cat. S. 464, Maniy (Kraus No. 90). - K. al-Milh (Kraus No. 92). - K. al-Ha§ar al-haqq No. 1002), s. Kraus No. 79. al-a'-zam (Kraus No. 93). - K. al-Albän, dessen Thema in dem 30. der 70 38. -JC. at-Tln, bzw. Atyän, nach Sbath (No. 802) soll ein Exemplar in Bücher beschrieben wird (Kraus No. 94). - K. at-TabVa (Kraus No. 95). - Aleppo im Privatbesitz von Manädili erhalten sein, s. Kraus No. 91. K . Mä ba'-d at-tabi'-a (Kraus No. 96). - K. at-Talmi'· (Kraus No. 97). - K. 39.- K . ar-Rauda (s. Kraus No. 102), Yazd, öäm i'-i kabir (11. Jh. H., s. al-Fähir (Kraus No. 98). - K. as-Säri' (Kraus No. 99). - K. al-Ifrind Nasriya IV, 384). (Buch des kunstvoll gearbeiteten Schwertes, s. Kraus No. 100). - K. as- 40.- K . al-Hudä, 105. Abhandlung von den 112 Büchern; nach Sbath Sädiq (Kraus No. loi). - K . az-Zähir (Kraus No. 103). - i i . at-Täg (Kraus (No. 802) soll ein Exemplar davon in Aleppo im Privatbesitz von Manädili No. 104). - K . al-Hayäl (Kraus No. 105). - K. Taqdimat al-ma'-rifa (Kraus erhalten sein, s. Kraus No. 115. No. 106). - K . az-Zaränih (Kraus No. 107). - K. ilä Hätif [al-Hindt, s. o. S. 132), s. Kraus No. 109. - K . ilä Gumhür al-Firan^l (ein Alchimist, s. o. 4 1.-Mazäri'· as-sinä'-a (Kraus No. 112) Teheran, Milli 1616/1 (ca. 15 ff., 1094 H.). ' S. 131, s. Ibn an-Nadim S. 353), s. Kraus No. iio . - K. ilä ‘Ali b. Yaqtin, eine alchimistische qasida, die im 2. der 70 Bücher zitiert wird (Kraus No. Weitere Werke aus der Sammlung der 112 Bücher, von denen entweder i n ) . - K . ilä '■Ali b. Ishäq al-Barmaki (Kraus No. 113) - K. at-Tasrif nur Zitate oder Titel erhalten sind: (Kraus No. 114). — K. Talyin al-hi^ära iläMansür b. Ahmad al-Barmaki K . ar-Rtikn wird im K . al-Kabir und im K . al-Wähid zitiert, s. Kraus (Kraus No. 116). - K . Agräd as-san'a ilä Ga'far b. Yahyä al-Barmaki No. 13. - K . as-Sibg al-ahmar wird in einigen Schriften von öäbir zitiert. (Kraus No. 117). - K. al-Bähit, nach der Beschreibung im K. al-Hawäss Ferner ist ein langes Fragment im K . Taräkib al-anwär von a t -T u g r ä ’I al-kabir war diese Abhandlung der Schilderung der Eigenschaften des erhalten (s. Kraus No. τ8 ).-Κ . al-HamäHr al-kablr (Kraus No. ig).-K. al- Steines Bähit gewidmet (Kraus No. 118). Malägim al-§auwänlya,ΛάχάμΙ verweist öäbir im K. al-Kabir (Kraus No. 27). - K . al-^Amäliqa al-kabir wird zitiert im K . al-Kämil al-auwal von öäbir (Kraus No. 29). - K . al-'-Amäliqa as-saglr wird von öäbir in Die Siebzig Bücher. mehreren Schriften zitiert (Kraus No. 30). - IC. al-Baid (Kraus No. 32). - (al-Kutub as-sab'-ün) K . ad-Dam (Kraus No. 33). - K . an-Nabät wird im K. al-Kabir von öäbir beschrieben (Kraus No. 35). - K. al-Istifä' wird im K . Musahhahät ,,Diese Bücher bilden eine systematische Darstellung der öäbirschen Aflätün als ein Traktat zitiert, der die Gewinnung des Elixiers auf Grund Alchimie.” Zur Zeit von Kraus, dem bedeutendsten Erforscher des Cor­ des Quecksilbers und Sindarüs behandelt (Kraus No. 36). - K. al-Hikma pus von öäbir, waren davon 3 Exemplare bekannt: i. Carullah 1554 al-masüna (Kraus No. 37). - K . al-Amläh (Kraus No. 39). - K . at-Takrtr (225 ff., 910 H., s. R it t e r in: Oriens 3/1950/96). - 2. Taimür, tabi'iyät 67 (Kraus No. 44). - K . at-Tadarrug wird in einigen Schriften von öäbir (unvollständig, 212 ff., 10. Jh. H.). - 3. Kairo, Där, tabi'iyät 731 (43=^- zitiert (Kraus No. 47). -ÜC. al-Häwi (Kraus No. 49). - 7i. al-Qamar (Kraus 92^ i23'‘-i3oti, 1088 H., enthält nur 45 Abhandlungen, s. Kraus 1, 41-42). No. 50). - K . as-Sams (s. Kraus No. 51). - K. al-Fiqh, nach der Beschrei­ Sieben weitere Exemplare sind inzwischen gefunden worden: i. Bursa, bung des K . al-^Ahd von öäbir behandelt diese Schrift die Gewinnung des Hüs. ^^elebi 743 (S. 38-389, 688 H., s. R it t e r in: Oriens 3/1950/94-95; Elixiers auf Grund der mineralischen Stoffe. Zu den Zitaten in späteren Werken s. Kraus No. 53. - K . al-Hayawän (s. Kraus No. 55). - K . al-Baul 1 Der Name erinnert an das lateinische Buch Gebers De investigatione per- (Kraus No. 56). - K . at-Tadäbir (Kraus No. 57). - K . al-Asrär, Fragmente fectionis, s. Holmyard in: Proc. of the Roy. Soc. of Med., Sect. of Hist, of daraus sind in mehreren Schriften von öäbir erhalten, Das Hauptthema Med. 16/1923/N0. 23. 238 ALCHIMIE - CHEMIE GABIR 239

Fihr. maht. III,iv, 199-200). - 2. Ist. Un. Bibi. A. 6314 (166 ff., 1298 H., y .- K . al-^ASara, Herstellung des Elixiers in 10Tagen, Carullah 1554 s. R i t t e r in: Oriens 3/1950/96). - 3. Kastamonu 811 (9. Jh. H., am (38*’-46'’), Taimür, tabi'iyät 67 (S. 41-46), s. Kraus No. 129; ferner: Anfang fehlen einige Blätter). - 4. Teheran, Maglis 9001/1 (ff. 1-151, 11. Bursa, Hüs. ^^elebi 743 (S. 77-87), Ist. Un. Bibi. A. 6314/7, Kastamonu Jh. H.). - 5. und 6. Teheran, Bibi. Asgar Mahdawi 397 (10^156'’, 732 H.) 811/7, s. noch Fihr. maht. ΙΙΙ,ιν, und 336 12. Jh. H.)^. - 7. Ein Exemplar im Privatbesitz von 8. - K . an-NtiH'it, über,die Herstellung des Elixiers in 9 Tagen, Carullah Dr. Nizämaddin, Haidarabad, gestiftet dem Deutschen Orient-Institut, 1554 (46^-52»’), Taimür, tabi'iyät 67 (S. 46-52), s. Kraus No. 130; ferner: Beirut. Bursa, Hüs. Qelebi 743 (S. 87-95), Ist. Un. Bibi. A. 6314/8, Kastamonu Die L X X Bücher, die anscheinend von R e n a l d u s C r e m o n e n s is ins 811/8, s. noch Fihr. maht. ΙΙΙ,ιν, i66. Lateinische übersetzt worden sind, wurden von M. B e r t h e l o t auf Grund g .- K . al-'-Ahd, über die Herstellung desEhxiers in 8 Tagen, Carullah der lateinischen Hds. der Bibi. Nat. in Paris, No. 7156, publiziert in: 1554 (52’^-57’^), Kairo, Där, tabi'iyät 731 (67“^68*>), Taimür, tabi'iyät 67 Archeologie et Histoire des Sciences (Mdm. de l’Ac. des Sciences 49/1906/ (S. 52-55), s. Kraus No. 131; ferner: IBursa, Hüs. ζ;elebi 743 (S. 95-102), 310-363), weitere lat. Hss. s. Kraus I, 42. Untersucht von E. 0 . v. Ist. Un. Bibi. A. 6314/9, Kastamonu 811/9, s· noc\\Fihr. maht. ΙΙΙ,ιν, ΐ 37· L ip p m a n n , Entstehung S. 367-369; J. R u s k a , Die siebzig Bücher des 6ähir τ ο .- Κ . as-Sii6'a,über die Herstellung des Elixiers in 7 Tagen, Carullah ihn Hajjän in : Stud. z. Gesch. d. Chemie, Festgabe für E. O. v. Lippmann, 1554 (57'’- 63^), Kairo, Där, tabi'iyät 731 (68'^-7i=^), Taimür, tabi'iyät 67 Berlin 1927, S. 38-47, s. Kraus I, 43. (S. 55-61), s. Kraus No. 132; ferner: Bursa, Hüs. Qelebi 743 (S. 102-109), -L.-K. «/-LäÄMi!, das Hauptthema ist die Herstellung der Elixiere aus Ist. Un. Bibi. A. 6314/10, Kastamonu 811/10, s. noch Fihr. maht. ΙΙΙ,ιν, organischen Substanzen. Hss.: Carullah 1554 {2^-y^), Taimür, tabi'iyät 12 8 . 67 (S. 1-6), s. Kraus No. 123; ferner: Bursa, Hüs. Qelebi 743 (S. 19-27), 1 1 .- K . al-Haiy, über die verschiedenen alchimistischen Schulen: i. Ist. Un. Bibi. A. 6314/1, Kastamonu 811/1 (unvollst.), s. noch Fihr. maht. über die Anhänger der vier Naturen (A r iu s und . . . S o k r a t e s ), 2. die ΙΙΙ,ιν, 152- 153· Anhänger der Theorie des Steines, 3. die Anhänger des Schwefels und 2 .- K . al-Bäh, hauptsächhch über Ehxiere, Carullah 1554 (7=^14^), Quecksilbers, 4. Anhänger der Lehre, daß das Elixier aus den tierischen Kairo, Dar, tabi'iyät 731 (123=^-124'’), Taimür, tabi'iyät 67 (S. 6-14), s. Körpern wie z. B. aus Mark, Haar, Blut, Urin usw. hergestellt wird. Es Kraus No. 124; ferner; Bursa, Hüs. Qelebi 743 (S. 27-40), Ist. Un. Bibi. A. wird auch auf die Tabula Smaragdina verwiesen. Hss.: Carullah 1554 6414/2, Kastamonu 811/2, s. noch Fihr. maht. ΙΙΙ,ιν, loi. (63a_66'‘), Kairo, Där, tabi'iyät 731 (710), Taimür, tabi'iyät 67 (S. 61-65), 3. - K. at-Talätln kalima, die Hds. Taimür trägt den T itel: K. al-Idäh al- s. Kraus No. 133; ferner: Bursa, Hüs. Qelebi 743 (S. 109-114), Ist. Un. ma'-rüfbi-talätlnkalima, Carullah 1554 (14^^20), Kairo, Där, tabi'iyät 731 Bibi. A . 6314/11, Kastamonu 811/11, s. noch Fihr. maht. ΙΙΙ,ιν, ^ 7· (i24*’-i26*’), Taimür, tabi'iyät 76 (S. 14-20, s. Kraus No. 125); ferner: 12. - K . al-Htiküma, ,,über die Herstellung des Elixiers nach der Mei­ I3ursa, Hüs. Qelebi 743 (S. 40-47), Ist. Un. IBibl. A. 6314/3, Kastamonu nung derer, die Blut (als Grundlage des Elixiers) betrachten, Herstellung '811/3, s. noch Fihr. maht. iio . des Ammoniaks mit 131ut, über die Anhänger des Salzes” , Carullah 1554 4. - K. al-Munä, über die Herstellung des Elixiers in 25 Tagen, Carullah (66^-69^), Taimür, tabi'iyät 67 (S. 65-68), s. Kraus No. 134; ferner Bursa, 1554 (2o'>-25>’), Kairo, Där, tabi'iyät 731 (i26i'-i29'^), Taimür, tabi'iyät Hüs. ^^elebi 743 (S. 114-118), Ist. Un. Bibi. A. 6314/12, Kastamonu 811/ 67 (S. 20-28), s. Kraus No. 126; ferner: Bursa, Hüs. (Jelebi 743 (S. 47-58), 12, s. noch Fihr. maht. ΙΙΙ,ιν, n 6 · Ist. Un. Bibi. A. 6314/3, Kastamonu 811/4, s. noch Fihr. maht. ΙΙΙ,ιν, 13 .- K . al-Baläga, Vollendung des großen Werkes, Carullah 1554 (69'’- 5 .- K . al-Hudä, über die Herstellung des Elixiers in 20 Tagen, Carullah 73»·), Taimür, tabi'iyät 67 (S. 68-72), s. Kraus No. 135; ferner: Bursa, 1554 (25*’- 33‘^), Kairo, Där, tabi'iyät 731 (130·^), Taimür, tabi'iyät 67 Hüs. Qelebi 743 (S. 118-121), Ist. Un. Bibi. A. 6314/13, Kastamonu 811/ (unvollst.), s. Kraus No. 127; ferner: Bursa, Hüs. Qelebi 743 (S. 58-68), 13, s. noch Fihr. maht. ΙΙΙ,ιν, io2. Ist. Un. Bibi. A. 6314/5, Kastamonu 811/5, s- noch Fihr. maht. III,iv,i69. 14. - K . al-MuSäkala, „über die vier Produkte der Destillation der tieri­ 6. - K. as-Sifät, darin wird über die Beziehung der öäbir-Schriften zu schen Substanzen: Wasser, öl, Erde, Feuer und über vier Behandlungen: den Leistungen der alten Philosophen wie z. B. P y t h a g o r a s , A r i u s , Färbung, Auflösung und , Projektion, Wiederholung” , Carullah S o k r a t e s gesprochen, im übrigen wird noch die Präparierung des Elixiers 1554 (73“-76“^), Taimür, tabi'iyät 67 (S. 72, unvollst.), s. Kraus No. 136; in 15 Tagen erörtert, Carullah 1554 (33'^38'^), Kairo, Där, tabi'iyät 731 ferner: Bursa, Hüs. Qelebi 743 (S. 121-126), Ist. Un. Bibi. A. 6314/14, (130'’, unvollst.), s. Kraus No. 128; ferner Bursa, Hüs. Qelebi 743 (S. 68- Kastamonu 811/14, s. noch Fihr. maht. ΙΙΙ,ιν, Ι5δ· 77), Ist. Un.Bibl. A. 6314/6, K astam on u 811/6, s. noch Fihr. maht. ΙΙΙ,ιν, 15. - Κ . Hamsat ^aSar, über die chemischen Behandlungen, die 15 Tage 131· dauern, Carullah 1554 (76“^79“'), Kairo, Där, tabi'iyät 731 (72^-73·^), s. Kraus No. 137; ferner: Bursa, Hüs. Qelebi743 (S. 126-130), Ist. Un. Bibi. ^ Die Angabe in RIM A VI, 72, wonach eine Hds. dieser Sammlung in der A. 6314/15, Kastamonu 811/15, s. noch Fihr. maht. ΙΙΙ,χν, I2i. Lateini­ Bibi. Malik in Teheran vorhanden sein soll, stimmt niclit. sche Übersetzung scheint in Cambridge, Trinity College, No. 1363 (137'^- 240 ALCHIMIE - CHEMIE GABIR 241

140») erhalten zu sein, s. H olmyard in: Proc. of the Roy. Soc. of Med., Amalgame” , Carullah 1554 (95*’-98>’), Kairo, Där, tabi'iyät 731 (82“^84“), Sect. Hist, of Med. 16/1923/N0. 38. Taimür, tabi'iyät 67 (S. 110-112), s. Kraus No. 144; ferner; Bursa, Hüs. 16. -K . al-Kup, „über das Wechseln derFarben,die imElixier während Qelebi 743 (S. 155-159), Ist. Un. Bibi. A. 6314/22, Kastamonu 811/22, s. seiner Herstellung auftauchen. Es werden 360 Farben und Nuancen in 12 noch Fihr. maht. III,iv, 164. Paragraphen aufgezählt” . Hss.: Carullah 1554 (7g'>'-8i“'), Kairo, Dar, ta- 23.- / i. al-'-Atä\ „über die Sublimation des Ammoniaks, auf Grund bi'iyät 731 (73*’-74*’), s. Kraus No. 138; ferner: Bursa, Hüs. Qelebi 743 (S. pflanzlicher Substanzen, Sublimation des Schwefels und des Queck­ 130-135), Ist. Un. Bibi. A. 6314/16, Kastamonu 811/16, s. noch Fihr. silbers” , Carullah 1554 (98*>-ιοι^), Kairo, Där, tabi'iyät 731 (84“'-84'ϊ), maht. III,IV, 150. Taimür, tabi'iyät 67 (S. 112-113), Kraus No. 145; ferner: Bursa, Hüs. 17. - K. al-Ihäta, „die Proportionen der Mischung der vier Elemente im Qelebi 743 (S. 159-163), Ist. Un. Bibi. A. 6314/23, Kastamonu 811/23, s. HinbUck auf die Herstellung des Elixiers nach der Meinung von verschie­ noch Fihr. maht. III,jv, 137. denen Schulen . . .” , Carullah 1554 (8i'‘-84'>'), Kairo, Dar, tabi'iyät 731 24.- i f . al-MaläHh, „über die Zusammensetzung der Elemente der (74»-76”), s. Kraus No. 139; ferner: Bursa, Hüs. 743 (S. 135-139), Pflanzen . . usw., Carullah 1554 (i0i’’-i04'^), Kairo, Dar, tabi'iyät 731 Ist. Un. Bibi. A. 6314/17, Kastamonu 811/17, s. noch Fihr. maht. (84'>-86'>·), Taimür, tabi'iyät 67 (S. 113-116), Kraus No. 146; ferner: III.iv< 93· Bursa, Hüs. Qelebi 743 (S. 163-167), Ist. Un. Bibi. A. 6314/24, Kasta­ 18. - K . ar-Räwüq, das Buch des Filters, behandelt ,,den Ursprung der monu 8ii/;24. vier Elemerite und ihre Stellung in der Welt, das Zustandekommen der 2$.- K . al-Mihnaqa, ,,Benutzung des Schwefels und Quecksilbers, Ex­ drei Naturreiche durch die dreifache Rotation der Himmelsphäre, Vertei­ trakte aus pflanzlichen Substanzen bei der Goldbehandlung” , Carullah digung der Alchemie, die vier Naturen . . .” , Carullah 1554 (84'‘-86»), 1554 (104®-!07“), Kairo, Där, tabi'iyät 731 (86“^87“), Taimür, tabi'iyät Kairo, Dar, tabi'iyät 731 Taimür, tabi'iyät 67 (S. loi, unvoll­ 67 (S. 116-118), Kraus No. 147; ferner: Bursa, Hüs. Qelebi 743 (S. 167- ständig), s. Kraus No. 140; ferner: Bursa, Hüs. ^}elebi 743 (S. 139-142), 171), Ist. Un. Bibi. A. 6314/25, Kastamonu 811/25, s. noch Fihr. maht. Ist. Un. Bibi. A. 6314/18, Kastamonu 811/18, s. noch Fihr. maht. III,iv, III,IV. 157· 124. Ein Auszug daraus hsg. von P. K rau s, Kairo 1935, in: Textes S. 26. - K. al-Iklll, ,,über die Sublimation des Quecksilbers” , Carullah 1554 460-464. (i07'^-i09i>), Kairo, Där, tabi'iyät 731 (87‘^-88'‘), Taimür, tabi'iyät 67 (S. i g .- K . al-Qubba, „über die Unterscheidung der äußeren und inneren 118-120), Kraus No. 148; ferner: Bursa, Hüs. Qelebi743 (S. 171-175), Ist. Naturen voneinander, Imitation von einigen kostbaren Steinen . . .”, Un. Bibi. A. 6314/26, Kastamonu 811/26, s. noch. Fihr. maJjt. III,iv, 119. Carullah 1554 (86'>-89·>), Kairo, Där, tabi'iyät 731 {77^-79'^), Taimür, 27. - K . al-Haläs, ,,über die Theorie der Geister, Rötung und Fixation tabi'iyät 67 (S. 101-104), s. Kraus No. 141; ferner: Bursa, Hüs. ^^elebi 743 des Quecksilbers . . .,” Carullah 1554 (i09'^-ii2'^), Kairo, Där, tabi'iyät (s. 142-147), Ist. Un. Bibi. A. 6314/19, Kastamonu 811/19, s. noch Fihr. 731 (88*>'-89'‘), Taimür, tabi'iyät 67 (S. 120-121), Kraus No. 149; ferner: maht. III,IV, 145. Bursa, Hüs. Qelebi 743 (S. 175-179), Ist. Un. Bibi. A. 6314/27, Kasta­ 20. - K. ad-Dabt, ,,über die Maßnahmen, die gegen den Mißerfolg bei den monu 811/27, s. noch Fihr. maht. ΙΙΙ,ιν, 119. chemischen Behandlungen zu treffen sind, Vorschriften für die Mischung 2 & .-K . al-Waglh, „über die Behandlung mit der Erde, die durch die der Elemente (vier Methoden), Vorschriften für die Zeugung, Vorschriften Destillation pflanzlicher Substanzen gewonnen wird” , Carullah 1554 für die Auflösung und Fixation” , Carullah 1554 (89’’-92>’), Kairo, Där, (ιΐ2'^-ιΐ5*’), Kairo, Där, tabi'iyät 731 (89‘>'-90»'), Taimür, tabi'iyät 67 (S. tabi'iyät 731 {79^-Sd^), Taimür, tabi'iyät 67 (S. 104-107), s. Kraus No. 121-123), Kraus No. 150; ferner: Bursa, Hüs. Qelebi 743 (S. 179-183), Ist. 142; ferner Bursa, Hüs. ζΙεΙεΗ 743 (S. 147-151), Ist. Un. Bibi. A. 6314/20, Un. Bibi. A. 6314/28, Kastamonu 811/28, s. noch Fihr. maht. ΙΙΙ,ιν, 172. Kastamonu 811/20, s. noch Fihr. maht. III,jy, 132. 2 g .-K . ar-Ragba, ,,über die Auflösungen, Auflösung des Ammoniaks, 21. -K . al-Asgär,,,über die Zusammensetzung der 70 Bücher; Aufzäh­ Schwefels und Quecksilbers”, Carullah 1554 (ii5’^-ii8'‘), Kairo, Där, lung der pflanzlichen Substanzen, die in der Alchemie gebraucht werden, tabi'iyät 731 (90^-90»)), Taimür, tabi'iyät 67 (S. 123-125), Kraus No. 151; ihre Wirkung auf die Metalle”, Carullah 1554 (92*>-95'^), Kairo, Där, ferner: Bursa, Hüs. Qelebi 743 (S. 183-187), Ist. Un. IBibl. A. 6314/29, tabi'iyät 731 (8ob-82®), Taimür, talsi'iyät 67 (S. 107-110), s. Kraus No. Kastamonu 811/29, s. noch Fihr. maht. ΙΙΙ,ιν, 123. 143; ferner: Bursa, Hüs. Qelebi 743 (S. 151-155), Ist. Un. Bibi. A. 6314/ 20.- K . al-Hilqa, ,,über die öle und (verschiedene Arten von) Milch” , 21, Kastamonu 811/21, s. noch Fihr. maht. III,iv, 98· Carullah 1554 (ii8'i-i2i“·), Kairo, Där, tabi'iyät 731 (goi^-gi^), Taimür, 22. - K . al-Mawähib, ,,über die Verfahren, die bei pflanzlichen Substan­ tabi'iyät 67 (S. 125-126), Kraus No. 152; ferner: Bursa, Hüs. Qelebi 743 zen angewendet werden; Destillation und ihre Produkte: Wasser, Öl, (S. 187-190), Ist. Un. Bibi. A. 6314/30, Kastamonu 811/30, s. noch Fihr. Feuer und Erde; Gewinnung der Substanzen, die in den Pflanzen ent­ maht. ΙΙΙ,ιν. I20. halten sind; Herstellung des Quecksilbers, des Schwefels, des Ammo­ al-Hai^a, ,,über die verschiedenen Schulen, von denen jede ein niaks, Benutzung dieser ,Geister’ bei der Herstellung der Fermente und anderes Mineral als Grundlage der Chemie betrachtet” , Carullah 1554 242 ALCHIMIE - CHEMIE GÄBIR 243

(121^^-123^), Kairo, Dar, tabi'iyät 731 TaimOr, tabi'iyät 67 (S. erörtert es die ,,Destillation einzelner Teile der tierischen Körper (der 128-130), Kraus No. 153; ferner: Bursa, Hüs. ζ;elebi 743 (S. 190-194), Ist. Knochen, der Haut); die Auflösung harter Steine . . ., und übt Kritik an Un. Bibi. A. 6314/31, Kastamonu 811/31, s. noch Fihr. maht. III,ly, 170. den griechischen Alchemisten . . Carullah 1554 (ΐ48'’-ΐ54^^), Taimür, Lateinische Übersetzung udT. Liber condonationis. tabi'iyät 67 (S. 147-160), s. Kraus No, 163; ferner: Bursa, Hüs. felebi 743 32.- i i . ,,über das Blei, vier Säfte des Körpers . . .” , Carullah (S. 234-244), Ist. Un. Bibi. A. 6314/41, Kastamonu 811/41, s, noch Fihr. 1554 (i23i>-i26b), Taimür, tabi'iyät 67 (S. 128-130), Kraus No. 154; maht. III,IV, 107. ferner: Bursa, Hüs. Qelebi 743 (S. 194-198), Ist. Un. Bibi. A. 6314/32, 42.- i i . at-Tallßs, dieses Buch soll die Hauptprobleme der ersten 40 Kastamonu 811/32, s. noch Fihr. maht. III,iv, 125; hsg. von P. K r a u s , Bücher zusammenfassen. Ferner behandelt es drei Verfahren, um „die Kairo 1935, in: Textes S. 465-470. vier Produkte der Destillation auf die vier einfachen Naturen zu reduzie­ 33. - / i. al-Mustarl an-näsi\ ,,über Zinn und seine elementaren Qualitä­ ren ; die Kennzeichen der vier isolierten, künstlich gewonnenen Naturen” , ten, Anwendung des Elixiers auf das Zinn, seine Behandlung mit Feuer, Carullah 1554 (i54'^-i59“'), Taimür,.tabi'iyät 67 (S. 160 ff.), s. Kraus No. seine Reinigung” , Carullah 1554 (i26i>-i29‘^), Taimür, tabi'iyät 67 (S. 164; ferner: Bursa, Hüs. Qelebi 743 (S. 244-252), Ist. Un. Bibi. A. 6314/ 130-133). Kraus No. 155; ferner: Bur.sa, Hüs. felebi 743 (S. 198-201), Ist. 42, Kastamonu 811/42, s. noch Fihr. maht. III,iv, 109. Ein Auszug daraus Un. Bibi. A. 6314/33, Kastamonu 811/33. hsg. von P. K r a u s , Kairo 1935, in: Textes S. 472-476. 34. -/<■. an-Naqd, ,,über die elementaren Qualitäten des Eisens, Schmel­ 43.- / i. al-Wugüh, ,,über verschiedene Behandlungsarten des Elixiers, zung des Eisens . . . und seine Transmutation . . .” , Carullah 1554 (129*^- Entwicklung der Chemie, Behandlung des Wassers, Öls, Feuers und der 131b), Taimür, tabi'iyät 67 (S. 133-135), Kraus No. 156; ferner: Bursa, Erde” , Carullah 1554 (159=^-162'^), Taimür, tabi'iyät 67 (S. 153-156), s. Hüs. felebi 743 (S. 201-205), Ist. Un. Bibi. A. 6314/34, Kastamonu 811/ Kraus No. 165; ferner: Bursa, Hüs. Qelebi 743 (S. 252-260), Ist. Un. Bibi. 34, s. noch Fihr. maht. III,iv, 167; hsg. von P. K r a u s , K airo 1935, in: A. 6314/43, Kastamonu 811/43, s. noch Fihr. maht. III,iv, 127. Textes S. 470-472. 44. - at-Ta^tlr, behandelt ,,die vier aus den vier Naturen zusammen­ 35.- K . at-Tähir, „über das Gold”, Carullah 1554 (i3ib-i34b), Kairo, gesetzten Elemente: die Farben, die von dem Einfluß der Naturen ab­ Dar* tabi'iyät 731 Taimür, tabi'iyät 67 (S. 135-137), Kraus No. hängig sind; das Wechseln der Farben; den Unterschied zwischen der 157; ferner: Bursa, Hüs. Qelebi 743 (S. 205-209), Ist. Un. Bibi. A. 6314/ Substanz und den Akzidenzien; das ,weiße, destillierte Wasser’ und die 35, Kastamonu 811/35. s. noch Fihr. maht. III,iv. i33· drei Arten seiner Reduktion” , Carullah 1554 (162^), Taimür, tabi'iyät 67 36.-K . al-Laila, ,,über das Kupfer, Behandlungen mit Kupfer und (S. 156-158), s. Kraus No. 166; ferner: Bursa, Hüs. Qelebi 743 (S. 260- seine Transmutation . . .” , Carullah 1554 (i34’^-i37>^), Kairo, Där, ta­ 267), Ist. Un, Bibi. A. 6314/44, Kastamonu 811/44, s. noch Fihr. maht. bi'iyät 731 (44»-45b), Täimür, tabi'iyät 67 (S. 137-140), s. Kraus No. 158; ΙΙΙ,ιν, 107. ferner: Bursa, Hüs. ^elebi 743 (S. 209-215), Ist. Un. Bibi. A. 6314/36, 45. - K . al-Gawähir, ,,eine philosophische Abhandlung über die Bezie­ Kastamonu 811/36, s. noch Fihr. maht. III,iv, i55· hungen zwischen der Substanz und den Akzidenzien”, Taimür, tabi'iyät 37.-/i·. αί-Μαηβ/ί.·', hauptsächlich wird das Quecksilber behandelt, 67 (S. 158-163), s. Kraus No. 167; ferner: Bursa, Hüs. Qelebi 743 (S. 268- Carullah 1554 (i37*>-i4o'>), Kairo, Där, tabi'iyät 731 (45>’-46'^), Taimür, 274), Ist. Un. Bibi, A. 6314/45, Kastamonu 811/45, s. noch Fihr. maht. tabi'iyät 67 (S. 140-142), s. Kraus No. 159; ferner: Bursa, Hüs. ζ;elebi 743 ΙΙΙ,ιν, 112. (S. 215-220), Ist. Un. Bibi. A. 6314/37, Kastamonu 811/37, s. noch Fihr. 46. - K. al-Hudä oder K . al-Hady, ,,über Öle und ihre drei Behandlungs­ maht. III,IV, 162. arten . . .” , Carullah 1554 (i66'^-i68'’), Taimür, tabi'iyät 67 (S. 163-166), 38. -/<■. al-La'-ha, ,,über Silber” , Carullah 1554 (140^-143»), Kairo, Där, s. Kraus No. 168; ferner: Bursa, Hüs. ζ;elebi 743 (S. 274-280), Ist. Un. tabi'iyät 731 (46i’-47*’), Taimür, tabi'iyät 67 (S. 142-144), s. Kraus No. Bibi. A. 6314/46, Kastamonu 811/46, s. Fihr. maht. ΙΙΙ,ιν, 169. 160; ferner; Bursa, Hüs. felebi 743 (S. 220-225), Ist. Un. Bibi. A. 6314/ 4 y .-K . al-Agnäs, ,,logische Abhandlung” , erörtert ,,die drei Natur­ 38, Kastamonu 811/38, s. Fihr. maht. III,iv, I54· reiche, die von den vier Elementen herrühren, die aus den vier Naturen 39. - K . al-Masädir, ,,über Schwefel” , Carullah 1554 (ΐ43=>-ΐ46»), Kairo, stammen” , Carullah 1554 (i68*’-i70 '‘), Taimür, tabi'iyät 67 (S. 166-169), Där, tabi'iyät 731 (47i>-48t>), TaimOr, tabi'iyät 67 (S. 144-145), s. Kraus s. Kraus No. 169; ferner: Bursa, Hüs. Qelebi 743 (S. 280-287), Ist. Un. No. 161; ferner: Bursa, Hüs. Qelebi 743 (S. 225-229), Ist. Un. Bibi. A. 6314/ Bibi. A. 6314/47, Kastamonu 811/47, s. noch Fihr. maht. ΙΙΙ,ιν, 93· Ein 39, Kastamonu 811/39, s. noch Fihr. maht. III,iv. I59· Teil daraus hsg. von P. K r a u s , Kairo 1935, in: Textes S. 481-484. 40. - K . al-Gam\ „über die Herstellung der öle”, Carullah 1554 (146'^- 48. - K . at-Tarbiya, über „die Tinktur, die,Feuer'genannt wird” , Carul­ I48*>), Kairo, Där, tabi'iyät 731 (48''-49^), Taimür, tabi'iyät 67 (S. 145- lah 1554 (ΐ70“-ΐ74»), Taimür, tabi'iyät 67 (S. 169-171), s. Kraus No. 170; 147), s. Kraus No. 162; ferner: Bursa, Hüs. Qelebi 743 (S. 229-234), Ist. ferner: Bursa, Hüs. Qelebi 743 (S. 287-294), Ist. Un. Bibi. A. 6314/48, Un. Bibi. A. 6314/40, Kastamonu 811/40, s. noch Fihr. maht. III,iv, m . Kastamonu 811/48, s. noch FiÄr waÄi. ΙΙΙ,ιν, 100. 41. - ii. at-Tafslr, Erklärung der vorangegangenen Bücher; außerdem 49. - K . al-HaqäHq, „über die Behandlungen der beiden Elemente Was­ 244 ALCHIMIE - CHEMIE GÄBIR 2 4 5 ser und Luft”, Carullah 1554 (174^-177’^), Taimür, tabi'iyät 67 (S. 171- ferner: Bursa, Hüs. ?elebi 743 (S. 334-339), Ist. Un. Bibi. A. 6314/59, 174), s. Kraus No. 171; ferner: Bursa, Hüs. 743 (S. 294-301), Ist. Kastamonu 811/59, s. noch Fihr. maht. ΙΙΙ,ιν, H 4· Un. Bibi. A. 6314/49, Kastamonu 811/49, s. Fihr. maht. ΙΙΙ,ιν, ι ΐ 5· ^ o .-K . al-A'-räd, ,,das Buch der Akzidenzien”, Carullah 1554 (200“·- SO.- Κ . al-Qarär, „über die Behandlungen der beiden Elemente Feuer 202!^), Kairo, Där, tabi'iyät 731 (54'^-55*^), Taimür, tabi'iyät 67 (S. 200- und Erde” , Carullah 1554 (i77b-iSi“), Taimür, tabi'iyät 67 (S. 174-177), 203), s. Kraus No. 182; ferner: Bursa, Hüs. ζ;elebi 743 (S. 339- 343), Ist. s. Kraus No. 172; ferner: Bursa, Hüs. C^elebi 743 (S. 301-307), Ist. Un. Un. Bibi. A. 6314/60, Kastamonu 811/60, s. noch Fihr. maht. ΙΙΙ,ιν, 99> ΙΙΙ,ιν, Bibi. A. 6314/50, Kastamonu 811/50, s. noch Fihr. maht. 146· Cleveland, Arm y Med. Libr. (s. G. A w a d in: Sumer VII, 39). : $ τ .-Κ . al-^Arüs,,,Kennzeichen des Wassers und des Feuers” , Carullah 6 τ .- Κ . al-Öasl, „Aufzählung der vier Geister und sieben Metalle, 1554 (181^-183»), Taimür, tabi'iyät 67 (S. 177-179), s. Kraus No. 173; Beschreibung ihrer Reinigung”, Carullah 1554 (202^-204»), Kairo, Där, ferner; Bursa, Hüs. Qelebi 743 (S. 307-312), Ist. Un.'Bibl. A. 6314/51, tabi'iyät 731 (55^~57‘‘), Taimür, tabi'iyät 67 (S. 203-205), s. Kraus No. Kastamonu 811/51, s. noch Fthr. maht. ΙΙΙ,ιν, Ι 35· 183; ferner: Bursa, Hüs. (Jelebi 743 (S. 343-347), Ist. Un. Bibi. A. 6314/ 52. - Κ. as-Salaf,,,Destillation von Steinen” , Carullah 1554 (183^185'’), 61, Kastamonu 811/61, s. noch Fihr. maht. ΙΙΙ,ιν, i39- Taimür, tabi'iyät 67 (S. 179-181), s. Kraus No. 174; ferner: Bursa, Hüs. 6 2.- K . at~Tadäblr erörtert „die Sublimation des Quecksilbers nach 743 (S. 312-315), Ist. Un. Bibi. A. 6314/52, Kastamonu 811/52, s. S o k r a t e s , nach P l a t o n und nach dem Verfasser selbst, und die Rötung noch Fihr. maht. ΙΙΙ,ιν, I2g. des Quecksilbers” , Carullah 1554 (204“^206“·), Kairo, Där, tabi'iyät 731 53.-K. at-fähir, behandelt ,,das Wasser und Feuer” , Carullah 1554 Taimür, tabi'iyät 67 (S. 205 f.), s. Kraus No. 184; ferner: (ι85ΐ>-ι87®), Taimür, tabi'iyät 67 (S. 181-183), s. Kraus No. 175; ferner: Bursa, Hüs. ς:elebi 743 (S. 347-348), Ist. Un. Bibi. A. 6314/62, Kasta­ Bursa, Hüs. Qelebi 743 (S. 315-318), Ist. Un. Bibi. A. 6314/53, Kasta­ monu 811/62, s. noch Fihr. maht. ΙΙΙ,ιν, I05, Teheran, Milli 1616/4 (8 ff., monu 811/53, s. noch Fihr. maht. ΙΙΙ,ιν, Ι34· 1098 H.). S ^ .-K . at-Takrär, „wie man Öl von Farbe trennt . . .” , Carullah 1554 63.- i i . al-Minhäg, über „Sublimation des mineralischen Schwefels” , (187^-189»), Taimür, tabi'iyät 67 (S. 183-186), s. Kraus No. 176; ferner: Carullah 1554 (2θ6'>-2θ9'>'), Kairo, Där, tabi'iyät 731 (58‘>-59'‘), Taimür, Bursa, Hüs. Qelebi 743 (S. 318-323), Ist. Un. Bibi. A. 6314/54, Kasta­ tabi'iyät 67 (S. 208-210, 201), s. Kraus No. 185; ferner: Bursa, Hüs. monu 811/54, s. noch Fihr. maht. ΙΙΙ,ιν, io8. Qelebi 743 (S. 348-353), Ist. Un. Bibi. A. 6314/63, Kastamonu 811/63, s. 55. - K . al-Mihan, „über Öle” , Carullah 1554 (i89‘^-igi’^), Taimür, tabi­ noch Fihr. maht. ΙΙΙ,ιν, 162. 'iyät 67 (S. 186-188), s. Kraus No. 177; ferner: Bursa, Hüs. ζ^εΙεΗ 743 (S. 6^.- K . al-Huda^^, über „Sublimation der gelben und roten Arsene” , 323-326), Ist. Un. Bibi. A. 6314/55, Kastamonu 811/55, s. noch Fihr. Carullah 1554 (2og^2Xi^), Kairo, Där, tabi'iyät 731 (59'‘-6o*>), Taimür, maht. ΙΙΙ,ιν, 156. tabi'iyät 67 (201-202, 211-212), s. Kraus No. 186; ferner: Bursa, Hüs. 56. - K. al-Hätain, „über das Feuer hinsichtlich seiner Rolle bei chemi­ Qelebi 743 (S. 354-357), Ist. Un. Bibi. A. 6314/64, Kastamonu 811/64, s. schen Verfahren” , Carullah 1554 (i9i*>-i93'’), Taimür, tabi'iyät 67 (S. noch Fihr. maht. ΙΙΙ,ιν, m · 188-190), s. Kraus No. 178; ferner: Bursa, Hüs. 743 (S. 326-330), 6 5 .- K . al-Miyäh {al-Mümärasa), über „Etymologie der Wörter kihrlt Ist. Un. Bibi. A. 6314/56, Kastamonu 811/56, s. noch Fihr. maht. ΙΙΙ,ιν, (Schwefel), zaibaq (Quecksilber) und zarnih (Arsen); Auflösung des ii8 . Schwefels, Quecksilbers und Arsens” , Carullah 1554 (2ii'^-2i3’^), Kairo, 57. - i i . al-Qirmiz, „über das Feuer” , Carullah 1554 (193*^-196'^), Kairo, Där, tabi'iyät 731 (60^-62°·), Taimür, tabi'iyät 67 (S. 212, unvollst.), s. Dar, tabi'iyät 731 (5i‘‘-52'^), Taimür, tabi'iyät 67 (S. 190-193), s. Kraus Kraus No. 187; ferner: Bursa, Hüs. Qelebi 743 (S. 357-362), Ist. Un. Bibi. No. 179; ferner: Bursa, Hüs. ζΙεΙεΗ 743 (S. 330-332), Ist. Un. Bibi. A. A. 6314/65, Kastamonu 811/65, s. noch Fihr. maht. ΙΠ,ιν, i6i. 6314/57, Kastamonu 811/57, s. noch Fihr. maht. ΙΙΙ,ιν, Ι47· 66. - K . al-MuUarl, „über die beiden Formen von rasäs, usnth (Blei) und 58.- / ί. al-Ihtilät, in diesem Traktat spricht öäbir über die alchimi­ qalaH (Zinn)” , Carullah 1554 (2i3'^-2i5“), Kairo, Där, tabi'iyät 67 (62”- stischen Ausdrücke der alten Verfasser. Er spricht außerdem über die 63’’), s. Kraus No. 188; ferner: Bursa, Hüs. 743 (S. 362-365), Ist. Mischung von öl und Wasser und die Mischung von öl, Wasser und Un. Bibi. A. 6314/66, Kastamonu 811/66, s. noch Fihr. maht. ΙΙΙ,ιν, 158. Feuer. Hss.: Carullah 1554 (i96‘^-i97*>), Kairo, Där, tabi'iyät 731 (52“- 6 y .- K . al-Mirrih wa-s-sams, ,,über die Transmutation einiger Metalle” , 53'’·), Taimür, tabi'iyät 67 (S. 193-195), s. Kraus No. 180; ferner: Bursa, Carullah 1554 (2i5“-2i8‘‘), Kairo, Där, tabi'iyät 731 (63'>-64>’), s. Kraus Hüs. Qelebi 743 (S. 332-334), Ist. Un. Bibi. A. 6314/58, Kastamonu 811/ No. 189; ferner: Bursa, Hüs. Qelebi 743 (S. 365-369), Ist. Un. Bibi. A. 58, Paris 2606 (f. 162,10. Jh. H., s. Vajda 597), s. noch Fihr. maht. ΙΙΙ,ιν, 6314/67, Kastamonu 811/67, s. rioch. Fihr. maht. ΙΙΙ,ιν, I30. 68. - K . al-Umm, über „das Kupfer und seine Transmutation” , Carullah 94· S g .-K . al-Hudüd, „über die Mischung der Produkte von den drei 1554 (2i8!>'-220i>'), Kairo, Där, tabi'iyät 731 (64i’-66“'), s. Kraus No. 190; Reduktionsbehandlungen” , Carullah 1554 (i97'>-200‘>'), Kairo, Där, tabi­ 'iyät 731 (53“^54'^), Taimür, tabi'iyät 67 (S. 195-198), s. Kraus No. 181; In der Hs. von Hüs. Qelebi: ,,öad^”.

17 Sezgln, Gesch. Ar. Sohr. IV 246 ALCHIMIE - CHEMIE ÖÄBIR 247

ferner: Bursa, Hüs. Qelebi 743 (S. 369-372), Ist. Un. Bibi. A. 6314/68, Ragip 96^1 (46 ff., 7. Jh. H., s. Fihr. maht. I, 235), Lahore, Bibi, von Kastamonu 811/68, s. noch Fihr. maht. III,iv, 100. Bahädur Säh (s. JASB N. S. 13/1917/S. 127, No. 115), Äsaf. III, 594, 69. ~ K. az-ZaräHf, über,,Transmutation des Quecksilbers in Eisen und kimiyä* 47 (80 ff., 9. Jh. H.), s. Kraus No. 205; ferner: Bejiraga 649 (ff. Silber, Fixation des Quecksilbers” , Carullah 1554 (220'^-222"'), Kairo, ia-22U, 10. Jh. H.), Meähed 5770 (44 ff., 12. Jh. H.), Tunis, Ahmad. 5257 Dar, tabi'iyät 731 (66^-66*^), s. Kraus No. 191; ferner: Bursa, Hüs. ^)elebi (1263 H.), Tunis, ]3ibl. Nat. 3735/3 (1249 H.), Teheran, Malik 936 (93 ff., 743 (S. 372-385), Ist. Un. Bibi. A. 6314/69, Kastamonu 811/69, s. noch 1240 H.). Fihr. maht. ΙΙΙ,ιν, 133. Die weiteren musahhahät-^ücher sind z. T. durch Zitate, z. T. nur dem 70.- K . al-Bayän wa-t-tibyän, ,,Erklärung der vorangegangenen Vor­ Namen nach bekannt. gänge” , Carullah 1554 (222*^-225’’), s. Kraus No. 192; ferner: Bursa, Hüs. K . Musahhahät Fütägüras, s. Ibn an-Nadim S. 357; Kraus No. 203. - K. Qelebi 743 (S. 385-389), Ist. Un. Bibi. A. 6314/70, Kastamonu 811/70, s. Musahhahät Suqrät, s. Ibn an-Nadim S. 357, ein Fragment daraus bei a l - noch. Fihr. maht. ΙΙΙ,ιν, 103. Lat. Übers.: Liber qui est LXX et est ö iL D A K i, Nihäyat at-talab, s. Kraus No. 204. -K . Musahhahät Aristätälls, postremus Uber . . . Es muß geklärt werden, welche Bewandtnis es mit den s. Ibn an-Nadim S. 357, Kraus No. 206. - K. Musahhahät ArSin^änas folgenden beiden Büchern hat: i. K . Fawädil min as-sabHn, 2. K. al- (bzw. Arkägänis,, gemeint ist Archigenes)i, s. Ibn an-Nadim S. 357, Kraus Ilhäq min as-sabHn, Teheran, Bibi, von an-Nasiri (ma|., s. RIMA 111,4, No. 207, bzw. 208. - K . Musahhahät Amüras (gemeint: Homeros), s. Ibn 48). an-Nadim S. 357; Kraus No. 209, -K.Mtisahhahät Dlmuqrätls, s. Ibn an- Nadim S. 357; s. Kraus No. 210. - K. Musahhahät Harbl (s. 0. S. 127), s. Ibn an-Nadim S. 357, s. Kraus No. 211. - K. Musahhahätinä nahnu, s. Ibn Die zehn Bücher, die an die 70 Bücher angeschlossen werden: an-Nadim S. 357, Kraus No. 212.

Ibn an-Nadim spricht (S. 356) von ihnen als: ‘■ASarat kutub mudäfa ila 1 Es ist interessant, daß Ibn an-Nadim zwei tnu^ahhahät-'BücheT über s-sabHn. Davon sind folgende erhalten: Archigenes nennt. Der Vermutung von Kraus, daß öäbir die beiden Namen nicht miteinander identifizierte (s. Kraus II, 46) und folglich zwei derartige τ .- Κ . al-Idäh Paris 5099 (ι83^-ι85*>, 10. Jh. H., s. Vajda 394), Äsaf. Bücher verfaßte, kann man sich m. E. nicht ohne weiteres anschließen. Diese III, 580, 584, 588, kimiyä’ 59/5, 61/10, 88/4, Kairo, Dar, tabi'iyät 731 (i^^- Vermutung könnte man unter der Voraussetzung akzeptieren, daß öäbir bei 2*>, unvollst., 1088 H., s. Fihr. maht. ΙΙΙ,ιν, I4)> s. Kraus No. 195; noch: seiner Kritik nicht auf Büchern fußte, sondern lediglich auf Zitaten in seinen Teheran, Däniägäh X I, 2055, No. 3103 (i2'^-i4“, 1258 H.), Teheran, Bibi. Quellen. Demgegenüber sind wir jedoch der Ansicht, daß öäbir unmittelbar Asgar Mahdawi 327 (56»^6ο^, lo. Jh. H.), Teheran, Malik 6206 (182“- durch Pseudepigrapha unter dem Namen von Aristoteles, Archigenes usw. zu 184“·, I I . Jh. H.), Teheran, Bibi, von an-Nasiri (mag., s. RIMA III, 47); lith. seinen musahhahät-Schriiten veranlaßt wurde. Diese Frage wird sich sehr wahrscheinlicli endgültig klären lassen, wenn man die erhaltenen Pseudepi­ Bombay 1891, S. 22-26, hsg. von E. J. H o l m y a r d , Paris 1928, S. 51-58. grapha untersucht hat, die öäbir als Quellen dienten. Die Stellungnahme von 2 .- K . al-Mlzän (Kraus No. 197) Ist. Un. Bibi. A. 6415 (53‘^-54’^)· Kraus in dieser Frage ist nicht ganz deutlich. Im Fall von Platon sagt er z. B .: Die weiteren von Ibn an-Nadim angeführten Titel sind: K . at-Tashlh ,,I1 est d’ailleurs incertain que Jäbir commente un 6crit dejä existant ou qu’il (Kraus No. 193), K. al-Ma^nä (Kraus No. 194), K . al-Himma (Kraus No. ait röuni ä partir d’6crits difförents les passages qu’il eite sous le nom de 196), K. al-lttijäq (Kraus No. 198), K. (Kraus No. 199), K. al- Platon” (Kraus II, 49). An anderer Stelle sagt er jedoch: ,,L'ecrit pseudo- Fadla (Kraus No. 200), K. at-Tamäm (Kraus No. 201), K . al-Agräd platonicien qui est ä la base du k. musahhahät Iflätün, n’est peut-6tre pas sans (Kraus No. 202). rapport avec un autre öcrit du mSme genre dont le titre, k. rawäbi'· Iflätün, a 6t6 certainement choisi en vue de le faire passer pour les vraies Tätralogies de Platon” (eb. S. 51). Im Fall von Sokrates drückt sich Kraus deutlicher aus im Sammlung von Kritiken und Verbesserungen an Lehren Hinblick darauf, daß öäbir durch Pseudo-Sokrates-Schriften zu seinem K. von Vorgängern und Zeitgenossen Gäbirs Musahhahät Suqrät veranlaßt wurde. „La transmission des doctrines de Socrate, n’est due qu’en partie ä Platon; Jäbir les connait 6galement par Durch I b n a n -N a d Im S. 357 erfahren wir, daß Ö ä b i r zehn Bücher d’autres sources et semble m6me se r6f6rer k trait6s entiers attribuis ä {maqälät) mit seiner Kritik und seinen Korrekturen an Lehren und An­ Socrate” (eb. S. 52-53, s. auch die Fußnoten dazu). Unter dieser Voraus­ sichten von früheren und zeitgenössischen Gelehrten, ja an seinen eigenen setzung hätte die Identität von Aräingänas und Arkägänis öäbir nicht ver­ udT. „musahhahät” gefüllt hat, von denen nur das K . Musahhahät Aflä- borgen bleiben können, wenn er dasselbe Buch mit einem variierenden Ver- fassernamen vor sich gehabt hätte. Eine derartige Verwechslung kann nur tün (Platon) erhalten ist. In diesem kritisiert und verbessert öäbir alchi­ dann in Frage kommen, wenn man annehmen würde, daß ilim verschiedene mistische Ideen, die in Pseudepigraphen Platon zugeschrieben worden lind mindestens zwei Schriften zur Verfügung standen, die eine unterschied­ waren. Diese Schrift ist in der Rezension, bzw. Redaktion von 'A b d a l - liche Form des Verfassernamens trugen. Wahrscheinlicher ist aber wohl die k a r Im b. Yahyä b. ‘Utmän a l -M a r r ä k u §i erhalten. Hss.: Kairo, Dar, Vermutung, daß Ibn an-Nadim denselben Titel in seinen verschiedenen Vor­ tabi'iyät 178 (76 ff., s. Fihr. maht. ΙΙΙ,ιν, I97), eb. 124/4 (S. 93-151), lagen mit Varianten gefunden und daher doppelt angeführt hat, 24 8 ALCHIMIE - CHEMIE GÄBIR 249

Die Sammlung der 20 Bücher wa-l-ihtiläf (Kraus No. 240). - K. as-Sanan wa-l-haira (?) (Kraus No. 241).- K . as-Sirr al-gämid (Kraus No. 243). - / i. al-Mablagal-aqsä (Kraus Von der Sammlung der 20 Bücher (bei Kraus die No. 213-232), die No. 244). - K . al-Miihälafa (Kraus No. 245). - K. as-Sarh (Kraus No. öäbir häufig in seinen Büchern erwähnt (s. Kraus I, 67) und deren 246). - K . al-Igrä^ f i n-nihäya (Kraus No. 247). - K . at-Tahära ähar einzelne Titel wir durch Ihn an-Nadim S. 357 erfahren, sind nur zwei (Kraus No. 250). - K. at-Tafsir (Kraus No. 251). - K. al-Agräd (Kraus Schriften erhalten: No. 252). - 1 . - K . al-Bülaur (bzw. Billaura, s. Kraus No. 220) Fatih 5309 (135'^- Talätün risäla lä asmä^ lahä. Darauf verweist Gäbir in seinem K. al- I48^ I I . Jh. H., s. R i t t e r in: Oriens 3/1950/101). Hawäss al-kahlr und K . an-Naqd (s. Kraus No. 253-282). 2 .- K . ad-Damlr, bestand nach öäbirs Angabe in seinem K . ar-Rähib (s. K . at-Tabl'-a al-ülä al-fäHla al-mutaharrika wa-hiya n-när (Kraus No. Textes S. 528) aus 600 Kapiteln. Daraus ist nur ein Auszug erhalten: Asaf. 283). - K . at-TabVa at-täniya al-fäHla al-gämida wa-hiya l-ma' (Kraus No. III, 590, kimiyä’ 88/6. So weit sich nach dem Auszug urteilen läßt, 284). - K . at-Tabl'-a at-tälita al-munfaHla al-yäbisa wa-hiya l-ard (Kraus scheinen die Sokrates zugeschriebenen alchimistischen Ansichten eine No. 285). - K . at-TabVa ar-räbi'-a al-munfaHla al-ratba wa-hiya l-hawä' bedeutende Rolle darin gespielt zu haben, s. Kraus No. 230. Weitere (Kraus No. 286). - K . at-Tahära (Kraus No. 287). - K. al-Agräd (Kraus Hds.: Teheran, Bibi, von an-Nasiri (ma§., s, RIMA 3/1957/47). No. 288). - K. az-Zahra, bzw. K. az-Zuhra. Nach der Angabe von al- Die Titel der übrigen Schriften in der Sammlung: öiLDAKi in al-Burhän fl asrär Hlm al-mlzän soll öäbir dieses Buch für den Sifr al-asrär (Man kann z. Z. nicht feststellen, ob es sich dabei um eine Kalifen Härün ar-Ra§id geschrieben haben. Er habe in diesem Buch „die Variante des Sirr al-asrär handelt, das uns erhalten ist, s. u. S. 262) s. kürzesten Methoden, sowohl die klar ausgedrückten wie die in Geheim­ Kraus No. 216. - K. az-Zumurruda (Kraus No. 213). - K . al-Unmüda§ worten angedeuteten, mit eleganten Verfahren und wundervollen Experi­ (Kraus No. 214). - K . al-Muhga (Buch des Herzens oder K . al-Bahga, s. menten beschrieben” (Ruska in: Islam 16/1927/264), s. Kraus No. 289. - Kraus No. 215). - K. al-BaHd (s. Kraus No. 217). - K. al-Fädil (Kraus No. K . as-Salwa (Kraus No. 290). - K. al-Hayät, daraus ist ein Fragment im 218). - K . al-'-Aqlqa (Kraus No. 219). - K . as-Säti'· (Kraus No. 221). -- K. K . Muhtasar iämi'· al-asrär von Ahmad al-Misri, Kairo, Dar tabi'iyät al-Isräq (Kraus No. 222). - K . al-Mahäyil (Kraus No. 223). - K . al- 223, 2^ erhalten (Kraus No. 292). - ^Asarat kutub ‘alä ra^y Ballnäs sähib MasäHl (Kraus No. 224). - K . at-Tafädiil (Kraus No. 225). - K. at- at-tilasmät (Kraus No. 293-302): K . az-Zuhal, K. al-Mirrlh, K. aS-Sams Tasähuh (Kraus No. 226). - K . at-Tafsir (Kraus No. 227). - K. at-Tamylz al-akbar, K . as-Sams al-asgar, K. az-Zuhra, K. '■Utärid, K. al-Qamar al- (Kraus No. 228). - K. al-Kamäl wa-t-tamäm (Kraus No. 229). - K. at- akbar, K. al-Agräd, K . yuHafu bi-hässlyat nafsihl, K. al-MuUarl (anstatt Tahära (Kraus No. 231). - K . al-Agräd (Kraus No. 232). al-Mutannä).

Sammlung der 17 Bücher, der 30 titellosen Bücher Sammlung der 500 Bücher

und der 4 Maqälät Die Sammlung der 500 Bücher, die öabir nach der Angabe von I b n öäbir selbst spricht in einigen seiner Werke von der Sammlung der 17 H a l l i k a n (l, 130) seinem Lehrer öa'far as-Sädiq gewidmet hat, sind zum Bücher. Ibn an-Nadim S. 357, Z. 10-15 spricht ebenfalls davon, führt großen Teil philosophischen Inhaltes. Wie öäbir in seinem eigenen Ver­ aber 16 Titel an mit drei Ergänzungen. Ferner berichtet Ibn an-Nadim zeichnis sagt (s. Ibn an-Nadim S. 358), hat er diese Bücher als Wider­ auf Grund des von Gäbir angefertigten Verzeichnisses, daß er nach dieser legung der Philosophen verfaßt („tumma allaftu ba^d dälika hams mi'a Sammlung 30 titellose Schriften und danach vier maqälät mit zwei Kom­ kitäb naqdan ‘ala l-faläsifa . . . ” ). Kraus kannte 29 Titel aus der Samm­ mentaren - dem K . at-Tahära und dem K . al-Agräd - geschrieben habe. lung; 15 Traktate davon konnte er in Handschriften feststellen, s. Kraus Von allen diesen kleinen Sammlungen sind uns vermutlich nur drei Schrif­ I, lOO-IOI. ten erhalten: I. - K . al-Mulk Paris 2605 (52“^56'>·, 10. Jh. H., vgl. Vajda 503, wo die Signatur falsch ist), Äsaf., kimiyä’ 53/6, 87/2, Tal'at, kimiyä’ 178/2, 1. - K . al-Isiiqsä' (s. Kraus No. 248) Ankara, Saib 3116 (S. 111-112). 2. - K. al-Kämil vermutlich in Äsaf., kimiyä’ 26, s. Kraus No. 291. Kairo, Privatbesitz von P. Kraus (S. 171-176), Carullah 1566 bis (ff. 13- 3. - K . al-Mawäzln (s. Kraus No. 242) Carullah 895/3 (ff. 6-8). 14); ferner: Teheran, Bibi, von an-Nasiri (mag., s. RIMA 3/1957/47). Teheran, Milli 1616 (8 ff., 11. Jh. H .), Teheran, Bibi. Asgar Mahdawi 327 Die übrigen Schriften der genannten Sammlungen tragen die Titel: (56a-6oa, 10. Jh. H .), Teheran, DäniSgäh 491 (62^-66”·, 11. Jh. H ., s. Kat. K . al-Mahda’ bi-r-riyäda (Kraus No. 233). - K . al-Mudhal f i s-sinä^a IV, 1023); ed. von H o u d a s in: Berthelot, Chimie III, 91-98; franz. (Kraus No. 234). -J i. at-TawaqquJ{Kzo.vls No. 235).- K . at-Tiqa bi-sihhat Ubers, eb. S. 126-132. Diese Schrift,,führt ihren Namen aus zwei Grün­ al-Hlm (Kraus No. 236). - /C. at-Tawassut fi s-sinä'a (Kraus No. 237). - K. den. Sie will einen leichten Weg zur Darstellung des Elixiers zeigen, einen al-Mi^na (Kraus No. 238). - K . al-Haqlqa (Kraus No. 239). - K . al-Ittifäq , Königsweg’ also, da Könige und Fürsten sich nicht anzustrengen lieben. ÖÄBIR 251 250 ALCHIMIE - CHEMIE

g .- K . al-Arkän Fatih 5309/2 (26'^-55'>·, 11. Jh. H., s. R it t e r in: Orlens Sie will aber auch Geheimnisse mitteilen, die die Gelehrten (oder Weisen) 3/1950/100, Fihr. mäht. ΠΙ,ιν, 95), s. Kraus No. 500; ferner: Haci Mahm. nur Königen offenbaren” (Ruska, Arabische Alchemisten II, 49), s. Kraus 4224/5 (23b-29», 13. Jh. H.). ^ No. 454. 10. - K . ar-Rähib, Lehrer von öäbir und Schüler von M a r iy ä n u s (s . 0. 2. - K . az-Zaibaq aS-sarql, mit dieser allegorischen Benennung meint S. 127), Paris 5099 10. Jh. H., s. Vajda 576), Privatbesitz von al- öäbir die beiden Elemente: ö l und Wasser (also identisch m it: υδράργυρος Ilängi (S, 172); hsg. von P. K r a u s , Kairo 1935, in: Textes S. 528-532, 's. ανατολική, s. Kraus II, 8, 38). Hss.: Paris 2606 (io i'’-io5®, 10. Jh. H., s. Kraus No. 630; ferner: Teheran, Dänisgäh 491 (i36“-i37'^, 11. Jh. H., s. 95 7 V a]da73i), Leiden, Or. 440/8 ( M ”- s._Voorh. 405; CCO 1266), Kairo, K at. IV, 1030), Teheran, Malik 6206 (72“‘-73'>', 11. Jh. H.), Teheran, Privatbesitz von P. Kraus (S. 184-194), Asaf. III, 578, 590, kimiyä’ 57/ 18, 88/12, Tal'at, kimiyä> 178/5, 187/18, s. Kraus No. 470; ferner: udT. Maglis 9002/5 (33’’- 34'’> 9· Jh· H.). 11. — K . as-Samaka, ,.Ergänzung zu den alchemistischen Schriften aus Tadhlr az-zaihaq aS-sarql Bursa, Genei 813 (29’’-32^, lo. Jh. H .), Amasya den 70 Büchern, besonders über den Fisch, der ,Medizin der See’ heißt” , 707/1 (4 ff., 10. Jh. H .); ed. von H o u d a s in: Berthelot, Chimie III, 180- Paris 509g (65“·-66^ lo. Jh. H., s. Vajda 616), Kairo, Privatbesitz von al- 186; franz. Übers, eb. S. 207-212. IJängi (S. 173-174), s. Kraus No. 631; ferner: A. Emiri 2835/9 (53'^~54'^, 3. - K . az-Zaibaq al-garbl, gemeint ist das Wasser, Paris 2606 (105a- I I . Jh. H.), Teheran, Dänisgäh 491 (139^-141», n . Jh. H., s. Kat. III, io8i>, 10. Jh._H., s. Vajda 731), Leiden, Or. 440/8 (97^-1001», s. Voorh. 405; 1031), Teheran, Malik 6206 (74^-76'^, 11. Jh. H.), Teheran, Ma|lis 9002/6 CCO 1266), ħaf. III, 578, 590, kimiyä’ 57/19, 61/4, T al‘at, kimiyä’ 178/6, 187/19, Kairo, Privatbesitz von P. Kraus (S. 190-196), s. Kraus No. 471; (35“- 38^ 9· Jh. H.). 13. - K . FarJiat al-qädim Äsaf. III, 588, kimiyä’ 87/8 (2 ff.), s. Kraus ferner: udT. Tadhlr az-zaihaq al-garhl Bursa, Genei 813 (32“-34*>, 10. Jh. H .), Amasya 707/2 (3 f l, 10. Jh. H .); ed. von H o u d a s in: IBerthelot, No. 632. 14. - K. as-Säß, ,,über die Reinigung des Elixiers” , Paris 5099 (174“, Chimie III, 187-193; franz. Übers, eb. S. 212-216. 10. Jh. H., s. Vajda 641), Br. Mus., Add. 7722/4 (ff. 71-72,1211 H., Cat .S. 4. - K . När al-ha^ar, über die ,.Tinktur” , Paris 2606 (io8*>-ii2'’, 10. Jh. 464, No. 1002), Gotha 1295 (iib-12'^, s. Siggel II, 59-60), Teheran, Ma|lis H ., s. Vajda 520), Leiden, Or. 440/80 (loob-ioa'’, s. Voorh. 247; CCO 1266), 732/3 (2 ff.), Kairo, Där, tabi'iyät 731 (i^ nur ein Fragm.), s. Kraus No. Asaf. III, 580, 590, kimiyä’ 57/20,88/14, Tal'at, Idmiyä’ 178/7.187/20 (ff. 640; ferner: Kairo, Suppl. II, 239, No. 97 § (ff. 11-12), Käzimiya, Bibl. 79-82), Kairo, Privatbesitz von P. Kraus (S. 196-203), s. Kraus No, 472; von Hus. ‘A. Mahfüz, No. 251 (s. RIMA VI, 44). ferner; Teheran, Bibl. Asgar Mahdawi 327 (i52'>-i63i’, 10. Jh. H .); ed. 15. - K . al-Mä^id Paris 509g (67a-6gi>, 10. Jh. H., s. Vajda 441); ferner: von H o u d a s in: Berthelot, Chimie III, 193-201; franz. Übers, eb. S. 216- Teheran, Däni.?gäh 491 (142*^-145^ 11. Jh. H., s. Kat. IV, 1032), Teheran, 221. 5. - K . Ard al-ha^ar, „über die Grundlage des ,Erde’ genannten Eli­ Mahle 6206 (77i’-8o'‘, 11. Jh. H.), Teheran, Maglis 9002/8 (39^1-41’’, 9. Jh. H .): hsg. von P. K r a u s , Kairo 1935, in: Textes S. 115-125, s. Kraus No. xiers” , Paris 2606 (ii2'>-ii5*>, 10. Jh. H ., s. Vajda 271), Leiden, Or. 440/8 d (1023-103», s. Voorh. 23; CCO 1266), Äsaf., kimiyä’ 57/21, 88/15, Tal'at, 706; untersucht und ins Franz. übers, von H. C o r b in , Le Livre du Glorieux de Jäbir ibn Hayyän {Alchimie et Archetypes) in: Eranos-Jahr- kimiyä’ 178/8, 187/21 (Sa»), Kairo, Privatbesitz von P. K r a u s (S. 203- 208), s. Kraus No. 473; ferner: Amasya 707/4 (3 ff., 10. Jh. H .); ed. von buch XVIII, Sonderband für C. G. Jung, Zürich 1950, S. 47-114· 15. - K . al-Bayän, anders als das Buch mit dem gleichen Titel, das zu H o u d a s in: Berthelot, Chimie III, 201-205; franz. Ubers, eb. S . 221-224. 6. - K. at-TakUs Carullah 1086/5, ein großes Fragment daraus bei al- der Sammlung der 70 Bücher gehört. Dieses erörtert verschiedene Bedeu­ 6iLDAKi, Nihäyat at-talab (s. Kraus No. 490), vielleicht ist das Buch tungen des Wortes bayän im grammatischen, logischen und theologischen identisch mit dem K . TakUs al-Jtagar, Äsaf. III, 580, kimiyä’ 23 (s. Kraus Gebrauch. Hss.: Paris 5099 (i74'’-i75'’, 10. Jh. H., s. Vajda 288), Tal'at, No. 490), und mit der titellosen Risäla Äsaf. II, 1412, kimiyä’ 26 (9 ff,), kimiyä’ 189/1; lith. Bombay 1891, I, 2-6; hsg. von H o l m y a r d , Paris 1928, S. 5-12, s. Kraus No. 785; ferner: Teheran, Dänisgäh 491 (145’^- vgl. Kraus No. 1078. 7. - K . al-Ihräq Ch. Beatty 323X (ff. 15-19, 907 H.), Teheran, Bibi. 147b, II. Jh. H., s. Kat. IV, 1033), Teheran, Malik 6206 (ΐ77»>-ιδ4», ii. Asgar Mahdawi 342 (i8'^-22^ 12. Jh. H.), zu den bei al-G ildaki erhalte­ Jh. H.). nen Fragmenten s. Kraus No. 492. 16. - K . al-Hudüd, über die Definition und Einteilung der Wissenschaf­ 8. - K . as-Sahl, behandelt hauptsächlich die Aschen und verweist auf ten, Kairo, Där, tabi'iyät 780, M. Fädil 2 (S. 72-86), s. Kraus No. 780; E m p e d o k l e s , A r c h e l a o s , A n a x a g o r a s , P l a t o n ^ D e m o k r i t , H e r m e s ferner: Teheran, Privatbes. von Asadi (8 ff., modern); hsg. von P. K r a u s u. a., Paris 5099 (64'‘-6 5 ,10. Jh. H ., s. Vajda 616), Äsaf. III, 578, kimiyä’ in: Textes S. 97-114; untersucht von dems. in: Isis 15/1931/1 ff. 57/5,89/6, Br. Mus., Add. 7722/3 (ff. 70-71, 1211 H., s. Cat. S. 464, No. 17. - K . an-Nafs (ist es identisch mit dem K . an-Nafs wa-l-manfüs, s. 1002), Kairo, Privatbesitz von al-Hängi (S. 108-109, nur der Anfang), s. Kraus No. 822?) Kairo, Suppl. II, 237, 97 5/5^. Kraus Nr. 497; ferner; Teheran, Däni§gäh 491 (i37'’-i39*’, s. Kat. IV, 1031), Teheran, Malik 6206 ττ. Jh. H .), Teheran, Häniqäh-i 1 Ine,; i,Fa-lammä käna l-'aql...” ‘Nimatalläh 145 (17a·-!8^, 1250 H.). 252 ALCHIMIE - CHEMIE GABIR 253

i8. —Muha^ an-nufüs f i l-hamsa mi'a (vgl. Kraus No. 371: K. Muhag inhaltlichen Entwicklung aus einer späteren Zeit zu stammen. Wie es an-nufüs) Ank. II. Fak. 8666/18, Carullah 895 bis/4 (ff. 8-18). scheint, fuhr öäbir fort, Bücher über die Theorie der Gleichgewichts­ Die weiteren Bücher aus der Sammlung der 500 Bücher, die entweder verhältnisse zu schreiben, und brachte sie - vielleicht erst gegen Ende durch Zitate oder dem Titel nach bekannt sind : seines Lebens, da er diese Theorie immer weiter durchdachte - auf die K . at-TasHd wird im K . Nihäyat at-talah von a l -Ö i l d a k i zitiert (Kraus Zahl 144. Der mathematischen Bedeutung dieser Zahl, die vielleicht No. 491). - K . al-^Ilm (Kraus No. 531). - K . al-öauhar (Kraus No. 532). - durch eine Pseudo-Homer-Schrift zu öäbir gelangte (vgl. Kraus II, 118), K . al-Abdäl, zitiert im K . al-'-Ilm al-muktasab von A b u l-Qäsim al-‘Iräqi begegnet man erst im K. al-Hawäss. Die Erwähnung der Zahl 144 bereits (Kraus No. 633). - K . as-Süra wa-l-musauiüar wird im K . al-Baht zitiert, in den frühesten Traktaten der Kutub al-Mawäzln muß bedeuten, daß es gehört zu den philosophischen Büchern von öäbir (Kraus No. 820). - öäbir bei der späteren Revidierung der Sammlung diese Zahl nachtrug. K . al-Haraka wa-l-mutaharrik, zitiert im K . al-Baht und im K . al-Hudüd, So wird z. B. die Anzahl der in der Sammlung enthaltenen Traktate im behandelt die Himmelsbewegungen (Kraus No. 821). - K . an-Nafs wa-l- 29. Traktat, dem K . al-Ihrä^ (s. Textes S. 85) und im 31., dem K. al-'-Ilm manfüs, zitiert im K . al-Baht (Kraus No. 822). - K . al-'-Aql wa-l-ma'-qül al-ntahzün (s. Kraus I, 84, n. 8) mit 144 angegeben. Wenn Ö ä b ir im K. al- zitiert im K. al-Baht und im K . al-Bayän (Kraus No. 823). - K . al-Hiss wa- Ηαξατ von der Sammlung der 144 Bücher spricht (s. ed. H o l m y a r d 36, Z. l-mahsüs, zitiert im K . al-Baht, K . al-Hudüd, K . al-Bayän (Kraus No. 11), ist dies daher für uns kein Grund, diese Sammlung für älter zu halten 824). - K. at-TahPa wa-l-mathü'·, zitiert im K . al-Baht (Kraus No. 825). - als die Sammlung der 500 Bücher. Im übrigen ist die Zugehörigkeit des K. K . al-FäHl wa-l-munfaHl, zitiert im K. al-Hudüd (Kraus Nö. 826). al-Hagar zur Samnilung der 500 Bücher nicht sicher. Im K. αΙ-Ηαξατ Nach Kraus gehören die beiden folgenden Bücher zu den Kutub al- selbst findet sich kein Anhaltspunkt dafür. Den einzigen Hinweis darauf mawäzln: fand Kraus bei a l -Ö i l d a k I, s . Kraus I, 106. 1. - K . al-Qädir, philosophische Betrachtungen über die Termini 1. K. al-Adilla Leiden, Or. 2842/3 (mit dem K . as-Safwa zusammen, mäHya (Wesen) und kaiflya (Qualität) hinsichtlich der alchimistischen 29'^-6o'>', Voorh. 2), s. Kraus No. 305; ferner: Teheran, Maglis 9002/4 (29=^- Theorie, Paris 5099 (66*>-67% 10. Jh. H., s. Vajda 538), s. Kraus No. 530; 33a, 9. Jh. H.). ferner: Teheran, Däniägäh 491 (I4I'>'-I42^ 11. Jh. H., s. Kat. IV, 1031), 2.-al-0uz'‘ al-auwal min kitäb al-Ahgär 'alä ra'y Balinäs Paris 5099 Teheran, Mahk 6206 {72^-77'^, 11. Jh. H.), Teheran, MagHs 9002/7 (38*>^ (56'’-Ö2'>, i o . Jh. H.,"s. Vajda 473); hsg. von P. K r a u s , Kairo 1935, in: 39^ 9· Jh. H.). Textes S. 126-157, s. Kraus No. 307; ferner: Teheran, DäniSgäh 491 (85'’- 2. - K . αΙ-Ηαξαν, ,,arithmologische Allegorien der alten Philosophen 94^^, I I . Jh. H., s. Kat. IV, 1027), Teheran, Malik 6206 (Ö3'>-72'‘, 11. Jh. über den Stein des Weisen” , Paris 5099 (i75'^-i8oi>, 10. Jh. H., s. Vajda H.). 369), Tal'at, kimiyä’ 189/2, Kairo, Privatbesitz von al-iJängi (S. 175- 3. - al-Guz^ at-tänl min k. al-Ahgär ’-alära’y Balinäs Paris 5099 (y2’>--8o^, 182), Fatih 5309 (Auszüge, ii6'^-ii6'>, 11. Jh. H ., s. R i t t e r in: Oriens 3/ 10. Jh. H., s. Vajda 473), Tal'at, kimiyä’ 218 (i=^-io“·); hsg. von P. K r a u s , 1950/101), s. Kraus No. 553; ferner: Ist. Un. Bibi. A. 6415 (udT. R. f i Kairo 1935, in: Textes S. 158-195, s. Kraus No. 308; ferner: Teheran, Hagar al-hukama', 6o“'-6o'>); lith. Bombay 1891, S. 6-20; hsg. von Dänisgäh 491 (94^-105», 11. Jh. H., s. Kat. IV, 1027-1028), Teheran, H o l m y a r d , Paris 1928, S. 15-42. Eine anon. Sifat al-hagar, die aus den Mahk 6206 (8ο“^-ιο6*>). Büchern von Cäbir ausgezogen worden ist, Bursa, Hüs. ^^elebi 743 (S. 14- 4· - al-Guz' at-tälit min k. al-Ahgär 'alä ra‘y Balinäs Paris 5099 (81!^- 17, 688 H ., s. Oriens 3/i95o/94)· δό*^, 10. Jh. H., s. Vajda 473), Tal'at, kimiyä’ 218 (10*^151’), s. Kraus No. 309; ferner: Teheran, Däniägäh 491 (I05!‘-II2^ 11. Jh. H., s, Kat. IV, 1028), Teheran, Mahk 6206. Kutub al-mawäzin 5. - al-Öuz^ ar-räW· min k. al-Ahgär '■alä ra'y Balinäs Paris 5099 (87=^- (Die Bücher über die Gleichgewichtsverhältnisse) 95^1, 10. Jh. H., s. Vajda 473), Tal'at, kimiyä’ 218 (is'^-25'’), Kairo, Die Sammlung der Kutub al-mawäzin enthielt ursprünglich 144 Trak­ Privatbesitz von al-Hängi (S. 188-190, nur ein Teil); hsg. von P. K r a u s , tate. I b n a n -N a d im erwähnt nur vier Traktate udT. K . al-Matälib und Kairo 1935, in: Textes S. 196-205, s. Kraus No. 310; ferner: Teheran, meint K . al-Häsil, K . Maidän al-^aql, K . al-'-Ain, K . an-Nazm. Kraus (I, Dänisgäh 491 (ii2®-i2i'^, 11. Jh. H., s. Kat. IV, 1029), Teheran, Malik 75) vermutete, daß die ganze Sammlung zu Lebzeiten von Ibn an-Nadim 6206, existierte; Kraus hat insgesamt 79 Titel und die Handschriften von 44 6. - K . al-'-Ain wird von Ibn an-Nadim S. 357 angeführt, Hss.: Carullah dieser Abhandlungen feststellen können. Vielleicht gehören zu dieser 1641 (64*>-79®, 8. Jh. H., s. R it t e r in: Oriens 3/1950/98, Fihr. mäht, Sammlung noch einige andere Traktate, die später aufgefunden worden III,IV, 80, 138), Leiden, Or. 2842/2 (3 ff., s. Voorh. 7), s. Kraus No. 315; sind, aber noch der näheren Untersuchung bedürfen. Die Zurechnung ferner: Ankara, II. Fak. 8666/4. dieser Sammlung zur Sammlung der 500 Bücher ist wahrscheinlich nicht 7. - K . al-Häsil, das Buch enthält zwei selbständige Teile, deren jeder richtig. Mehrere Traktate der Sammlung scheinen vor allem wegen der K. al-Häsil betitelt wird. Die beiden Teile befassen sich hauptsächlich mit 254 ALCHIMIE - CHEMIE GABIR 255

Analogie und Beziehung zwischen der Zusammensetzung der physischen 15. - K . al-Mtiqäbala Berlin 4177 (534=^-536'’), s. Kraus No. 376, vgl. Körper und der Wörter. Hss.: Paris 5099 (95'>-ιι6^, lo. Jh. H., s. Vajda Siggel I, 15. 372), Carullah 1641 g. Jh. H., s. R it t e r in: Oriens 3/1950/98, 16. - K . an-Naqd Carullah 1641 (79^-910,8. Jh. H., s. R it t e r in: Oriens Fihr. maht, IIT.jv, 36), Teheran, Maghs 734/1 (14 ff., s. Kraus No. 323), 3/1950/98), s. Kraus No. 378. Sipahsalär 2912 (ab 164'^, s. Kat. IV , 281), s. Kraus No. 323; ferner: 17. - K . as-Safwa Paris 5099 (117“·, 10. Jh. H., s. Vajda 641), s. Kraus Teheran, Bibi. Asgar Mahdawi 327 (98^-i30=>·, 10. Jh. H.), Teheran, Malik No. 384; ferner: Teheran, Bibi. Asgar Mahdawi 327 (131^^-152'^, 10. Jh. 6206 (106^-118», II . Jh. H.), Ankara, II, Fak. 8666/7; lisg. von P. K r a u s, H.). Kairo 1935, in: Textes S. 533-541. 18. - K . as-Sirr al-maknün besteht aus drei Teilen. Der erste Teil befaßt 8. - K. Ihräg mä fi l-qüwa ila l-fiH Kairo 392, tabi'Iyät 2 M (S. 1-71, sich mit der Klassifikation der Metalle und ihrer Reinigung nach S o k r a ­ 996 H.), Teheran, Privatbes. von Asadi (31 ff., modern), ein großer Teil t e s , PoRPHYRius u. a .; der zweite enthält die Klassifikation der Geister Aleppo, Ahmadiya 1365 (S. 125-135). Ein Fragment daraus ist erhalten nach S o k r a t e s , T h a l e s , P o r p h y r iu s , P y t h a g o r a s , S im p l ik io s ; der udT. K .ß t-Tilasm wa-hahürät al-kawäkih hi-l-mumätala wa-l-muqähala in dritte Teil ist eine Fortsetzung des zweiten und führt (die Lehre des) Aleppo, Privatbibi, von Manädili, s. Sbath No. 801, hsg. von P. K r a u s , mlzän al-lmrüf nach B a l I n ä s und S o k r a t e s an. Hss.: Paris 5099 (46'^- Kairo 1935, in: Textes S. 1-95, s. Kraus No. 331. 10. Jh. H., s. Vajda 624), Äsaf. II, 1416, III, 576, kimiyä’ 28, 53/4, 9. - K. al-Tlm al-mahzün Aleppo, Ahmadiya 1365 (S. 1-91), Äsaf. III, Kairo, Privatbesitz von al-Hängi (S. 183-188, nur die 2. Hälfte des i. 576, kimiyä’ 53/7 (90 ff.), s. Kraus No. 333 (wo auf weitere Fragmente Teils und der Schluß des 3. Teils); ferner: Cleveland, Army Med. Libr. (s. G. A w a d in: Sumer VII, 39), Teheran, Maglis 9002/3 (21^-29=^, 9. Jh. H.), hingewiesen wird). Teheran, Häniqäh-i Ni'matalläh 145 (13^-17», 1250 H.), Teheran, Malik 10. - K. al-Gumal wa-l-ärä^ [al-Hsrün) besteht aus 20 maqälät und 6206 (5ΐ^-63ΐ>, II. Jh. H.), Teheran, Däniägäh 491 (I2I’^-I36^ s. Kat. IV, enthält eine vollständige Darstellung der Theorie der Gleichgewichts­ 1029). Ein Auszug aus dem ersten Teil hsg. von P. K r a u s , Kairo 1935. in: verhältnisse. Die erste maqäla ist das Vorwort, in dem die philosophische Textes S. 333-340, s. Kraus No. 389-391. Rechtfertigung der Alchimie (bzw. Chemie) unternorhmen wird. Die wei­ 19. - K . at-TabVa al-hämisa enthält eine ,,philosophische Darstellung teren Rubriken lauten folgendermaßen: al-maqäla at-täniya fimä huwa s- der .fünften Natur’ und ihrer Stellung in der Theorie der Gleichgewichts­ sai\ 3.) kaif as-sai\ 4.) f i l-kammlya. 5.) f i Ι-χναξΗ fi l-'-amal. 6.) f i l-wazn. verhältnisse, grammatische Erklärungen, die Anwendung der Methode 7.) fil-älät. 8.)/i l-maiz wa-l-fasl min al-agsäd wa-l-arwäh wa-l-agsäm, 9.) min der Gleichgewichtsverhältnisse auf die Sprache” , Paris 5099 (34“"'39'‘> ^°· al-gtimal wa-l-ärä’’ f i ntihäh al-adwiya. 10.) f i l-azmina wa-l-amkina. 11.) Jh. H., s. Vajda 696), s. Kraus No. 396; ferner: Teheran, Däniägäh 491 min al-^tinial wa-l-ärä'' wa-hiya n-nisf at-tänl wa-hiya f i tadbir al-arwäh. {66^-74^, I I . Jh. H., s. Kat. IV, 1024), Malik 6206 (ff. 36^-41!^, 11. Jh. H.), 12.) f i tadbir al-arwäh. 13.)/ϊ tadbir al-agsäd. 14.) f l tadbir äl-a^säm. 15.) f i Teheran, Maglis 9002/2 (ι^·-ΐ4'’, 9. Jh. H.). l-abwäb (verschiedene Arten des „großen Werkes” ), 16.) f i l-'-amal al-qarlb 20. - K. at-TagmV ist in zwei verschiedenen, fragmentarischen Hand­ min al-bäb al-kablr. 17.) f i t-tabh. 18,) f i z-zirnih. 19. . . . f i n-nusädir (vgl. schriften erhalten. Das Hauptthema bildet die künstliche Zeugung bei Kraus No. 338-357: f i l-bäb aS-sarlf al-a'-zam), 20.) ohne bestimmten Titel Pflanzen, Mineralien und Tieren. Hss.: Leiden, Or. 440/6 (8o'‘-86^ s. {tamäm häda l-bäb) Bursa, Hüs. Qelebi 743/5 (S. 390-544, 688 H., s, Voorh. 354; CCO 1265), ed' von H o u d a s in: Berthelot, Chimie III, 161- R i t t e r in: Oriens 3/1950/96; Fihr. maht, III,iv , 32), Be^iraga (Sül.) 505/6 179, franz. Ubers, eb. S. 191-206; 2. Fragment: Paris 5099 (i49'^-i7i^, 10. (ioo'^-i25·’, 756 H., s. S e z g in , I.T.E.D. II, 239-240), Kairo, Privatbesitz von al-Hängi (i»-32^ s. Kraus I, 87). Jh. H ., s. Vajda 654), s. Kraus No. 398. 21. - K . at-Tagrid kommentiert Auszüge aus einem alchimistischen 11. - K . Maidän al-'-aql Paris 5099 (39’i-42'’, 10. Jh. H., s. Vajda 474), Traktat von Pseudo-Sokrates. Hss.: Paris 5099 (i96'^i99*‘), Tal'at, kimi­ Carullah 1641 (119=^-1271', 8. Jh. H., s. R i t t e r in: Oriens 3/1950/98), s. y ä ’ 178/8, 189/9, Teheran, Maghs 735 (4 ff., 1299 H.), Kairo, Privatbesitz Kraus No. 362; ferner: Ankara, II. Fak. 8666/8, Teheran, Däniägäh 491 von al-Hängi (S. 167-171), Privatbesitz von Kraus (S. 208-217), Teheran, (74»'-79^ I I . Jh. H., s. Kat. IV, 1024), Teheran, Malik 6206 (4ΐ'^-46”', Bibi. Asgar Mahdawi 261 (5 ff., 1266 H.), eb. 327 {6ο^-6γ^, lo. Jh. H.), II . Jh. H.); hsg. von P. K r a u s , Kairo 1935, in: Textes S. 206-223. Teheran, Malik 6206 (ΐ99»-203», i i. Jh. H .); lith. Bombay 1891, II, 12. - Mawäzln al-haqq Ankara, II. Fak. 8666/8 (vgl. Kraus No. 366). I4ff.; hsg. von E. J. H o l m y a r d , Paris 1928, S. 127-143, s. Kraus No, 13. - K. al-Mlzän as-saglr Paris 5099 (ii8“'-i28^ 10. Jh. H., Anfang 399· fehlt, s. Vajda 484). Auszüge daraus hsg. von P. K r a u s , Kairo 1935. in: 22. - K. at-Tasrlf behandelt die Naturen und Elemente; erklärt die Textes S. 435-459, s. Kraus No. 369; ferner: Teheran, Malik 6206 (ιι8<^- Kapitel zwei bis fünf aus dem zweiten Buch von De generatione et corrup- 128b, I I , J h . H.). tione von Aristoteles; erörtert die Theorie der Gleichgewichtsverhältnisse, 14. - K. al-Mumätala Berlin 4177 (535=^-536), s. Kraus No. 372, vgl. angewandt auf Tiere, Pflanzen und Steine;. . , übt Kritik an dem kaläm, Siggel I, 15. an den Manichäern und den Dahrlyün. Hss.: Paris 5099 (i28'^-i47’^, 10. 25 6 ALCHIMIE - CHEMIE GABIR 2 5 7

Jh. H., s. Vajda 68i), eine andere Hds. befand sich in Damaskus, deren schiedentlich im Corpus zitiert (Kraus No. 401). - K. at-Tibb, dieser Schicksal z. Z. unbekannt ist, s. Kraus No. 404; ferner: Teheran, Bibi. Traktat, der in einigen Teilen des Corpus zitiert wird, befaßte sich mit der Asgar Mahdawi 280 (7 ff., in einem Sammelband, 12. Jh. H.), Teheran, Anwendung der Gleichgewichtsverhältnisse in der Medizin (Kraus No. Malik 6206 (ι281>-Ι75», i i . Jh. H.); hsg. von P. K r a u s , Kairo 1935, in: 40g). - K . al-Agräd li-kitäb al-Usül wird im K. as-Sirr al-maknün ύύ^ϊϊ Textes S. 392-424; pers. Übers. Teheran, Bibi. Asgar Mahdawi 261 (12 ff,, (Kraus No. 414). 1266 H.). 23. - K . al-Usül Br. Mus., Add. 23/148 (ff. 136-142, 1237 H., s· Cat. S. 637, No. 1371), s. Kraus No. 412-413; ferner: Kairo, Dar, tabi'iyät 731 Sammlung von Schriften über die sieben Metalle (ff. 131-138,1081 H., s. Fihr. maht, III,iv, 11,187), Ch. Beatty 4929 (45i>- {Kfitub al-agsäd as-saVa) 56^ I I . Jh. H.), Haidarabad, Salar öank, med. 107 (ι^'-24“'), Äsaf. II, 1416, kimiyä’ 22, 24, 28, IV, 558, kimiyä’ 92 (6 ff., 10. Jh. H.), vgl.^mit Außer den unten im einzelnen angeführten Abhandlungen befinden sich den unten angeführten Hss. udT. K. al-Usül at-tälit Cleveland, Army Med. zwei weitere in Teheran: min kutub al-a^säd as-sab^a wa-huwa auwal al- Libr. (s. G. A w a d in : Sumer VII, 39), Teheran, Häniqäh-i Ni'matalläh 145 kutub al-mansüba ila l-kawäkib wa-Hlm al-mlzän im Besitz von Asgar (ii5'>-i2ob, 1250 H.), udT. K . al-Usiil ilä ma^rifat al-usül A. Emiri 2833 Mahdawi No. 397 (I57=>'-I65^ 732 H.), ferner: R. f l Sarh kitäb as-saVa (Auszug, 32^-33’’. 9· Jh- H.). al-mawäzmlya f i tarklb al-agsäd wa-l-ikslr Milli 1616 (10 ff.). Die weiteren Abhandlungen aus der Sammlung der Gleichgewichts­ 1. - K . ad-Dahab Paris 2606 {2^-10^, 10. Jh. H., s. Vajda 316), Tal'at, verhältnisse, die entweder durch Zitate oder nur dem Titel nach bekannt kimiyä’ 187/1, Teheran, Maglis 729/5 (s. Kat. II, 462), s. Kraus No. 947. sind: 2. - K. al-Fiida Paris 2606 (ioi>-2o'>, 10. Jh. H., s. Vajda 341), Tal'at, K . al-'Amal hi-t-tahä'i'· wird im K . at-Tabi'-a al-hämisa von öäbir zitiert kim iyä’ 187/2, Teheran, MagHs 729/δ (s. Kat. II, 463), in diesem Traktat (Kraus No. 311). -K . al-Afädil wird in einigen Schriften von Gäbir zitiert wird auch eine Diskussion zwischen W ä l is a l -A u w a l (m. E. T h a l e s , (Kraus No. 313). - K . Asrär al-faläsifa wird im K . al-Ahgär von öäbir nicht Valens) und S o k r a t e s über die Struktur und den Ursprung des zitiert (Kraus No. 314). - K . ad-Där (Kraus No. 320). - K . al-Farqad, es Silbers angeführt, s. Kraus No. 948. ist nicht sicher, ob dieses Buch nach dem Stern farqad benannt worden 3.-K . an-Nuhäs, es „werden erörtert: die Stellung der Sammlung der 7 oder mit dem im K . al-Gumal al-iSrln erwähnten K. al-Farid identisch ist Metalle im Korpus; elementare Qualitäten des Kupfers; seine Benutzung (Kraus No. 322). - K. al-Hayät wird von Gäbir in einigen Schriften zitiert in der Medizin; die Theorie der Gleichgewichtsverhältnisse; Meteorologie: (Kraus No. 326). - K . al-Hudüd, seine große Bedeutung wird wiederholt die vier Naturen und vier Jahreszeiten; die fünfte Natur oder Substanz; im Corpus hervorgehoben (Kraus No. 328). - K. al-Husüs wird im K. al- die vier Formen des Wissens und des Daseins; alchimistische Verwendung Mtiqäbala von öäbir zitiert (Kraus No. 329). - K. al-IsUdläl wird im K. des Kupfers”, Paris 2606 (2ΐ*^-38“, lo. Jh. H., s. Vajda 529), Tal'at, Maidän al-^aql von öäbir zitiert (Kraus No. 335). - K. al-'^ISq (Kraus No. kim iyä’ 187/3, Teheran, Maglis 729/6 (s. Kat. II, 462), s. Kraus No. 949; 336). - K . al-Maräsid (Kraus No. 360). - K. al-Mizä^ wird in zahlreichen ferner: Ch. Beatty 4121 (93-142, 12. Jh. H.). Teilen des Corpus von öäbir zitiert. Nach einem Zitat im K . as-Sumüni 4. - K . al-Hadid Paris 2606 (38‘>'-44'>, 10. Jh. H., s. Vajda 367), Tal'at, räumte dieses Buch der Untersuchung der physischen Konstitution des kim iyä’ 187/4, Teheran, Maglis 729/4 (s. Kat. II, 462), s. Kraus No. 950; Menschen einen erheblichen Platz ein (Kraus No. 363). - K . al-Mlzän ferner: Ch. Beatty 4121 (ff. 1-91, 12. Jh. H.). (Kraus No. 366). - K. al-Muntahä wird häufig zusammen mit dem K . al- 5. - K . ar-Rasäs al-qalaH, „das Buch des Zinnes, seiner Natur und B u^ a im K. al-Ahgär zitiert (Kraus No. 373). - Sarh al-Muntahä, Kom­ Eigenschaften, die Theorie der Metalle . . Paris 2606 (45'^-5o“ 10. Jh. mentar des vorangegangenen Buches, wird im K. al-Ahgär zitiert (Kraus H., s. Vajda 578), Tal'at, kimiyä’ 187/5, Teheran, Maglis 729/3 (s. Kat. II, No. 374). - K . an-Nazm wird in mehreren Schriften von öäbir zitiert 462), s. Kraus No. 951. (Kraus No, 380). - K . al-Qamar al-akhar wird jm K. Mafätlh ar-rahma von 6. - K . al-Usrub, „über die Natur und die Eigenschaften des Bleis.. at-Tugrä’I zitiert (Kraus No. 382). - K . αξ-Sams al-akbar wird im K. at- Paris 2606 (50^-56» 10. Jh. H., s. Vajda 716), Tal'at, kimiyä’ 187/6, Tasrlf, K. al-Ahgär, K . Maidän al-^aql, K. al-I^äz zitiert (Kraus No. 386). - §arh as-Sams wa-l-qamar, Kommentar zu dem letztgenannten Buch, Teheran, Maglis 729/2 (Kat. II, 462), s. Kraus No. 952. wird zitiert im K. al-Ahgär (Kraus No. 388). - Tafslr as-sirr al-maknün 7. - K. al-Härslnl, ,,über das chinesische Metall: über seine Natur, seine bestand aus drei Büchern. Eines davon trug auch den Titel K . at-Tibb an- Eigenschaften” , Paris 2606 (56*^-59\ lo. Jh. H., s. Vajda 387), Tal'at, nabawl '■alä ra‘y ahl al-bait. Nach der Angabe im K . at-Ta^mV behandelte kim iyä’ 187/7, Teheran, Maglis 729/7 (s. Kat. II, 462), s. Kraus No. 953. das K. at-Tibb an-nahaivl u. a. die Anatomie des Gehirnes (Kraus No. 8. - K . al-I^äz, angeschlossen an die Sammlung der sieben Metalle, 392-394). - K . at-Tanzll, Buch der Destillation, wird in einigen Büchern Paris 2606 (59’3-6o^ 10. Jh. H., s. Vajda 396), Tal'at, kimiyä’ 187, s. von öäbir zitiert (Kraus No. 400). - K . at-Taqrlr behandelt vor allem die Kraus No. 954. Gleichgewichtsverhältnisse der Buchstaben des Alphabetes, wird ver­ 9. - K . Auläd al-usrub, ebenfalls im Anschluß an die Sammlung der 258 ALCHIMIE - CHEMIE GÄBIR 259 sieben Metalle, Paris 2606 (6o'^-63*', 10. Jh. H., s. Vajda 277), Tal'at, que pourtant une döpendance directe entre les deux ouvrages puisse etre kimiyä’ 187, s. Kraus No. 955. affirmöe” (Kraus I, 118, vgl. eb. Vorwort S. LXII). 10. - K . al-Hiirüf, gleichfalls im Anschluß an die Sammlung der sieben 2. - K . Öannät al-huld Asaf. III, 580, 584, 586, 588, kimiyä’ 59/4,61/9, Metalle, Paris 2606 (der 2. Teil, 63l>-68^ 10. Jh. H., s. Vajda 385), Tal'at, 62/5, 69/3, 88/3^ s. Kraus No. 967; ferner: Lala Ism. 698 (6ii>-64), Vehbi kimiyä’ 187/11, s. Kraus No. 956. 2276/12 (83t>-86“·), Carullah 2065/12 (i73'^-i73’^, 11. Jh. H.), Käzimiya, Bibl. von Hus. 'A. Mahfüz 251 (1138 H., s. RIMA VI, 44), Kairo, Dar, tabi'iyät 731 (ff. 281-284, 1088 H., s. Fihr. maht. III,ly, 33-34), Teheran, Die übrigen uns erhaltenen Schriften. Däniggäh 7378 (S. 130-139, unvollst., 11. Jh. H.), Teheran, Maglis 2888 (48a_4gb^ 1091 H.), eb. 9001/3 (i53“-i56b, u . Jh. H.), Teheran, Bibl. von I. - K . ar-Riyäd (al-akhar) besteht aus einer Einführung und 20 Kapi­ an-Nasiri (mag., s. RIMA III, 47). Ein Kommentar dazu von Sälim b . teln, ist technischen Inhaltes, obwohl die Theorie der Gleichgewichts­ A h m a d b . S a ih a n (st. 1046/1637, s. Brock. S II, 565) Ist. Un. Bibl. A. verhältnisse darin behandelt wird. Hss.: Kairo, Dar, tabi'iyät 731 (95°- 6307 (86 ff.). Ist dieser Kommentar mit demjenigen identisch, der frag­ II9^ s. Fihr. maht, III,iv, 61), Äsaf. III, 588, kimiyä’ 87/1 (120 ff.), mentarisch in dem Kodex von Kairo (V^, 358, 384, hurüf 60) erhalten ist Carullah 1641 (I57b-I96^ 8. Jh. H., s. R i t t e r in: Oriens 3/1950/98, Fihr. (vgl. Kraus No. 967) ? maht, III,IV, i26),Bodl., Marsh. 70 (loiff., s. Cat. I, 127, No. 522), Br. ■^.-Sarh k. ar-Rahma al-mu'anwan hi-k. al-Uss Carullah 1641 (i'^-43>‘, Mus., Add. 7722/16 (ein Auszug, I29'‘-I34^ 1212 H., s. Cat. S. 464, No. 1088 H., s. Fihr. maht. III,jy, 69)^, s. Kraus No. 968; vielleicht identisch 1002), Vatican, Borg. ar. 92/4 (Fragment, ff. 47-51, 11. Jh. H., s. Vida I, mit dem Kommentar in Ankara, II. Fak. 8666/16. s. o. S. 233? S. 256), s. Kraus No. 960; ferner: Ankara, II. Fak. 8666/10, Me§hed 5748 4. - K . ar-Rahma as-saglr. „Dieses Buch gibt hauptsächlich eine Unter­ (104 ff., 13. Jh. H.), Teheran, Dänisgäh 5246 (ff. 1-49, 1313 H., s. Kat. haltung zwischen Ö ä b i r und seinem Lehrer Ö a ' f a r a s -S ä d iq wieder, der XV, 4177), Teheran, Bibl. Asgar Mahdawi 327 (224»'-234*>, lo. Jh. H.), die vorangegangenen Bücher von öäbir kritisiert . . .” . Hss.: Paris 2605/3 Teheran, Bibl. von an-Nasiri (mag., s. RIMA III, 47), Teheran, Häniqäh-i (58“-6i*>, i o . Jh. H.), 5099 (ff. 199-200, 10. Jh. H., s. Vajda 576), Tal'at, Ni'matalläh 145 (i4o“-i63b, 11. Jh. H.). kim iyä’ 178/3 (ΐ7'>-ΐ9^), 189/11 {38^-40^), Äsaf., kimiyä’ 57/3, 6i/8, 87/4, Eine Untersuchung über das K . ar-Riyäd von öäbir und ein Vergleich Kairo, Privatbesitz von al-Hängi (S. 161-163), Privatbesitz von Kraus (S. mit dem K . al-Asrär von ar-Räzi verdanken wir J. R u s k a und K. 176-179), Teheran, Bibl. Asgar Mahdawi 261 (3 ff., 1266 H.), eb. 327 (i“- Garbers, die der Studie auch eine Textauswahl mit der deutschen Über­ 4»·, 10. Jh. H.), Teheran, ijäniqäh-i Ni'matalläh 145 (6'^6^, 1250 H.), setzung hinzugefügt haben udT. Vorschriften zur Herstelhmg von scharfen Teheran, Malik 6206 (203^^-204'^, 11. Jh. H.), Teheran, Maglis 9001/2 Wässern bei Öäbir und Räzl in: Islam 25/1939/1-34. Sie fassen die Ergeb­ (152^^-153^ I I . Jh. H .); lith. Bombay 1891, II, 24-28; hsg. von H o u d as nisse ihrer Untersuchung folgendermaßen zusammen: „Erstens: Von allen in: Berthelot, Chimie III, 99-104; franz. Übers, eb. S. 133-138; hsg. von bisher bekannt gewordenen Schriften Oäbirs steht das k. ar-rijäd mit H olm yard, Paris 1928, S. 147-157; Kommentar dazu vielleicht von seinen Themen und seiner Gliederung dem Inhalt und Aufbau von Räzi’s S ä l im b . Ahmad b . S a ih ä n (st. 1046/1637, s. Brock. S II, 565) Kairo V^, k. >Sirr< al-asrär am nächsten. 358, 384, hurüf 60 (Fragment)®, s. Kraus No. 969, J. Ruska, Arabische Zweitens; Die im k. ar-rijäd und im A. >Sirr< al-asrär angewandten Alchemisten II, 51-52. Stoffe, Geräte und Verfahren zeigen nicht nur in der Anwendung von 5 .- K . Hatk al-astär, versucht eine vollständige Darstellung des tadbns selbstverständlichen Dingen, sondern in zahlreichen, ganz speziellen Fäl­ zu geben, Br. Mus., Add. 7722/13 (i2 i“-i29^ 1212 H., s. Cat. S. 464, No. len, also in der Verwendung seltsamer Drogen, in der Erwähnung bestimm­ 1002), Teheran, Maglis 731/3 (Kat. II, 464), Kairo V^, 386, tabi'iyät 14 m ter Gefäße, Heizvorrichtungen und Lösungsverfahren so große Überein­ (2'’-4’^), Tal'at, kimiyä’ 178/4, Privatbesitz von P. Kraus (S. 179-184), s. stimmung, daß der enge Zusammenhang der beiden Werke, d. h. also die Kraus No. 972; ferner: Carullah 895 m/i (ff. 1-3), Kairo, Suppl. II, 253, Abhängigkeit Räzi’s von Öäbir (oder öäbirs von Räzi?) als erwiesen 109 § (1307 H.); hsg. und engl. Übers, von R. S t e e l e , The Discovery of gelten muß. Wie weit beide Autoren uns einstweilen noch unzugängliche Secrets Attributed to Geber from the M. S. with a Rendering into English, ältere Quellen benutzt haben mögen, ist eine Frage, die nur aus einer London 1892. Untersuchung des ganzen Gäbir-Corpus der Lösung näher gebracht wer­ 6. - K . al-Manfa'-a Äsaf. III, 588, kimiyä’ 87/5 (öff.), 53/5 (s. Kat. III, den kann” (a.a.O . S. 19). Neben vielen anderen Gründen ist die Abhängigkeit öäbirs von ar-Räzi schon deshalb unmöglich, da ar-RäzI in 1 In der Äsaf. Bibl. II, 1418, kimiyä’ 18 (i6ff.) ist ein K . Mifläh ξαηηαΐ al- einigen Schriften ganz deutlich öäbir als seine Autorität bezeichnet (s. o. huld erhalten, das ebenfalls öäbir zugeschrieben wird. Es ist aber vom K. S. 213). Auf jeden Fall ist das in dieser Hinsicht von R uska und G arbers öannät al-huld verschieden, s. Kraus I, 119. erreichte Ergebnis verschieden von dem, was Kraus darunter versteht: - Aber nicht identisch mit dem Tafsir ar-Rahma Kairo, tabi'iyät 731 „Ils ont en outre ötabli que quelques-unes des recettes alchimiques du k. ( 1 9 2 “· - igöa, s. Fihr. maht. III,iv, 27), s. Kraus No. 968. al-riyäd se recoupent avec des passages du k. sirr al-asrär de Räzi, sans 3 Ein Kmt. zum K . ar-Rahma as-sagir, K. al-Mulk, K. öannät al-htdä. . 26 ο ALCHIMIE - CHEMIE GABIR 261 576), s. Kraus No. 973; ferner: Carullah 2112 (ff. 190-193), Paris 5099 (f. Erklärung Platz zu machen” (Kraus II, 156). Hss.: Paris 5099 (I72“-I74^ 199, nur ein Fragment, 10. Jh. H., s. Vajda 449), Käzimiya, Bibi, von 10. Jh. H., s. Vajda 538); ferner: Teheran, Däniägäh 491 (i45“'-i47'^, n . Hus. ‘A. Mahfüz 251 (s. RIMA VI, 44), Teheran, Bibi, von an-Nasiri Jh. H., s. Kat. IV, 1032), Teheran, Malik 6206 (175*^-177“, n - Jh. H.); (mag., s. RIMA III, 47), Teheran, Bibi. Asgar Mahdawi 327 (70'^-7Ö'’, 10. hsg. von P. Kraus, Kairo 1935, in: Textes S. 542-547. Jh. H .), Teheran, Däniägäh 1087 (SS^’-Söb, $. Kat. IV, 1035), Teheran, ^3· al-Hugga Kairo, Privatbesitz von al-Hängi (4o’5-4I^ ein Aus­ Maglis 9001/4 (i55*>-i6ob, u . Jh. H.); ein Fragment daraus über die zug), eb. (4ib_44.a ^er Anfang), s. Kraus No. 984. Eigenschaften des Kupfers, hsg. von H o l m y a r d , Paris 1928, S. i'43-i44. '^Λ·~ 1^· λΙ-UsüI at-tälit, ,,νοη ausschließlich technischem Inhalt, zum 7. - K. al-MUäq, ,,über die vier Prinzipien (arkän) des ,großen Werkes’, großen Teil der Beschreibung der Eigenschaften (...) des Ammoniak nämlich den C'eist [rüh), den Körper (iism), die Seele (nafs) und eine gewidmet . . H ss.: Äsaf. III, 588, kimiyä’ 87/7 (14 ff.), Berlin, Add. Substanz, die sie miteinander eine Verbindung eingehen läßt (Amoni- Oct. 892; udT. al-Usül Kairo, Dar, tabi'iyät 731 (i3ib-i3S'^), Äsaf. IV, ak)” . Hss.: Berlin, Add. oct. 2250 (4oa-45b), Tal'at, kimiyä’ 178/10, 558, läm iyä’ 92/3; udT. K . al-Wusül ilä maH’ifat al-usül Äsa.i. II, 1416, Privatbesitz von P. Kraus (S. 217-222), s. Kraus No. 974. kim iyä’ 22, 24, 28, s. Kraus No. 988; ferner: A. Emiri 2833 (Auszug, 32'^- 8.- K . al-Miftäh, „Erklärung einiger symbolischer Benennungen der 33'’, 9· Jh. H.), Teheran, Milli 1616/3 (27 ff-, 1094 H.). Alten für das Elixier; Beschreibung von verschiedenen alchimistischen ^5· - K . al-Burhän, fast vollständig identisch mit dem K. al-Usül at-tälit, Methoden, welche von den Philosophen geheimgehalten worden sind; die Berlin, Add. Oct. 2250 (46^-65'^), s. Kraus No. 990. Lehre der Gleichgewichtsverhältnisse, d. h. die Kenntnis ,der Gewichte 16. - K . al-Wähid at-tälit, über die vier Naturen, öäbir sagt, daß er dieses und des Maßes der Feuer’ {al-auzän wa-maqädlr an-nlrän), es ist not­ Buch für einen zeitgenössischen Alchimisten, der in sein Land gekommen wendig für die Durchführung des chemischen Verfahrens” , Tal'at, kimi- sei, geschrieben habe. Hss.: Kairo, Där, tabi'iyät 731 (93'^-94'’, das Ende yä’ 178/11, Privatbesitz von P. Kraus (S. 222-228), s. Kraus No. 975; fehlt), s. Kraus No. 992; ferner: Cleveland, Army Med. Libr. (s. G. A w a d ferner: Bursa, Genei 813 lo. Jh. H.). in: Sumer V II, 39). 9. - i f . an-Na^lb Kairo, Dar, tabi'iyät 14 m (7ΐ>-8=^, nur der Anfang), s. ^7; ~ ψ-· Qadh az-zand (s. Kraus No. 994, wo er von einem Fragment der Kraus No. 977. Schrift in einer Hds. aus al-Hängi’s Besitz spricht) A. Emiri 2833/10 (34!^- το .- K . al-Bäb al-a'-zam, unter diesem Titel sind zwei Bücher erhalten, 37^ 9· Jh. H.). das eine in Äsaf. II, 1410, kimiyä’ 16, 2,6^, das andere im Privatbesitz von i 8 .- K . ad-Du^ä' Asaf. III, 590, Idmiyä’ 88/5 (5 ff.), Kraus No. 1000; P. Kraus (44b-5ia)2, s. Kraus No. 978-979. ferner: Teheran^ Bibi, von an-Nasiri (mag., s._RIMA III, 47). τ τ .- Κ . al-Mawäzln as-sagi?', Darstellung der Theorie der Gleich­ 19· ~ Hawäss al-hurüf wa-asrär at-tabäH'· Äsaf. III, 578, kimiyä’ 57/4, gewichtsverhältnisse bei den Buchstaben, öäbir verweist auf Aristoteles Kairo, Där, tabi'iyät 294 (3 ff.), Privatbes. von al-Hängi (S. 243), s. Kraus als Logiker wie als Alchimisten. Bei der Aufzählung der verborgenen No. 1004; ferner: Teheran, Maghs 2888 (38^ 1091 H.). Eigenschaften der Dinge stützt er sich auf Pseudo-ApoLLONius von 2 0 .- K . ar-Rüh f i l-mawäzm Paris 2606 (96'‘- io i“-, 10. Jh. H., s. Vajda T y a n a und einen A t h Or is q u s , der m. E. wahrscheinlich niemand anderes 614). Tal'at, kimiyä^ 187 (69=^-73a), s. Kraus No. 1009. als A n a t o l iu s ist. Hss.: Leiden, Or. 440/2 (ff. 39-48, s. Voorh. S. 206; CCO 21.-R . al-Mlzän Äsaf. III, 592, kimiyä’ 89/10 (3 Seiten)^, s. Kraus No. 1263), Paris 5099 (42”-46b, 10. Jh. H., s. Vajda 473), Teheran, Däniägäh lOII. 491 (79^-85^ II. Jh. H ., s. Kat. IV, 1025), s. Kraus No. 980; ferner: 22.- / i. Mizän at-tabäHJ, über die Theorie der Gleichgewichts­ Teheran, Maglis 9002/2 (i4'’-2oa, 9. Jh. H.) ; einige Auszüge im Priyat- verhältnisse der Naturen, Äsaf. III, 580, kimiyä’ 59/6 (3 ff.); dieselbe , besitz von al-IJängi (S. 163-167); hsg. von H oudas in: Berthelot, Chimie Abhandlung udT. Muhtasar al-mlzän Äsaf. III, 584, kimiyä’ 61/11, Kairo, III, 105-131; franz. Übers, eb. S. 139-162. Privatbes. von al-Ijiängi (S. 383-384), s. KrausJSfo. 1012. ^ 12,.- K . al-Qadlm, „eine Abhandlung von philosophischem Inhalt, die 23.- K . at-Tadblr wird Öäbir zugeschrieben, Asaf. 111,592, kimiyä’ 89/ das Problem der Ewigkeit der Welt und Materie diskutiert und eine 11, s. Kraus No. 1016. Kosmologie darlegt, die der der Gnostik ähnhch ist” (Kraus No. 981). Das 24· - K- Tadbir al-hagar Äsaf. III, 590, kimij^ä’ 88/7 (9 ff.), s. Kraus No. unterscheidet sich aber von der Stellungnahme öäbirs in seinem K . at- 1018, Foto einer Kopie in Kairo, Suppl. I, 382. Tasrif, in dem er sich als Physiker darum „bemüht, den Mechanismus der 2 5 .- K . al-'-Ahd, das Hauptthema ist die Präparierung des Elixiers auf Bildung des Körpers verständlich zu machen. In diesem Teil verläßt er Grund tierischer Substanzen, Paris 2606 (i34b-i39a, 10. Jh. H., s. Vajda niemals die physikalische Ebene, um einer theologischen oder gnostisclien 251), Tal'at, kim iyä’ 187 (97a-iooa), ein anderes K. al-^Ahd Kairo, Där,

1 I n c . : „Al-hamdu li-llähi r-razzäq .. . ammä ba‘d fa-inna man qara'a fi kitäb al-ahiär wa-t-tadäbir ...” 2 I n c . : ,,Häda l-bäb al-^azam li-AhlM üsä öäbir b. Haiyän at-Tüsi . . . iHam 1 I n c .: ,,fi tamam häda l-iksir f i dikr mizän al-hiknia iit'rafu bi-häda l-niizän yä ahi anna tadbir as-san^a al-ilähiya ...” §uttat al-alyä^ ...”

18 Sezgln, Gesch. Ar. Sehr. IV 262 ALCHIMIE - CHEMIE ÖÄBIR 263 tabi'iyät 731 {144^-147'^, s. Fihr. maht. III,iv, 79), s. Kraus No. 1053- 3 5 .- K .ß ’-Ilm as-san^a al-ilählya wa-l-hikma al-falsaßya (Autorschaft 1055· nicht gesichert) Kairo V^, 385, hurüf 10 m (S. 1-36, 8. Jh. H.), s. Kraus 26. - K . al-'-Awälim, vor allem wird die Idee der drei Welten [al-'-awälim No. 1096. at-taläta) darin erörtert: Makrokosmos, Mikrokosmos, Mesokosmos {al- 36. - QasäHd, alchimistische Qasiden von öäbir, (Autorschaft nicht '■älam al-ausat, die chemische Wissenschaft). Hss.: Paris 2606 (68'’-74^, s. gesichert). Vajda 276), Tal'at, kimiyä’ 187/12 (49^-53“·), s. Kraus No. 1056. a) Paris 2625 (57·^), eine Lämlya über die Eigenschaften des Elixiers 27.- i f . ßMWi'Ääif Äsaf. III, 590, kimiyä’ 88/8 {ly &.), ηάΊ. Mtmtahab des Goldes, bestehend aus 17 Versen, mit Kommentar, s. Kraus No. 1143. min k. al-Ittihäd eb. II, 1420, kimiyä’ 28 (20 ff.), s. Kraus No. 1058; b) eine Dällya Carullah 1641 (2ΐ4»-2ΐ4ΐ>, 8. Jh. H.), Kairo, Där, tabi­ ferner:^ Carullah 2065/6 (f. 143-148, 11. Jh. H.), Teheran, Häniqäh-i 'iyät 104 (49’^). Ni'matalläh 145 (ΐ30^-ΐ38ΐ>, 1250 H.), Haidarabad, Salar 6ank 107 (95>^- c) andere Verse Tal'at, kimiyä’ 187 {123^), s. Kraus No. 1143. II2^ II. Jh. H.), Cleveland, Army Med. Libr. (s. G. A w a d in: Sumer VII, 37. - K . al-Baht, auch K . an-Nuhab genannt, besteht aus 12 Kapiteln, handelt von Talismanen, verweist u. a. auf echte Bücher von Plato und 39)· 28.- K . När al-hikma, ein Fragment daraus, Paris 2611 (iio‘i-iii'^)S s. Aristoteles und einige von Pseudo-A p o l l o n iu s von Tyana und Archi- Kraus No. 1066. medes. Auf dieses Buch öäbirs verweisen Gäyat al-haklm und a l -B ir ü n i’s 29. -/<■. al-Waslya Br. Mus., Add. 7722I7 (1212H., s. Cat. 464, No. 1002), K . al-öamähir und K. as-Saidana. Hss.: Carullah 1721 (179 ff., s. P l e s s - Äsaf. III, 578, 588, kimiyä’ 57/17, 88/11, s. Kraus No. 1067; ferner: NER in: Islamica 4/1931/553-554), Foto in Kairo, Suppl. II, 234, s. Kraus Bursa, Genei 813 (i44’’-i46^ 10. Jh. H.), Teheran, Bibi. Asgar Mahdawi, No. 1800; ferner: Paris 5321 (ff. 1-102, s. Vajda285), Istanbul, Privatbes. mag. 327 (82*>-85^ 10. Jh. H., s. Nasriya II, 174), Teheran, Bibi, von an- von M. at-Tangi (130 ff., 11. Jh. H.). Nasiri (s. RIMA III, 47), Teheran, Häniqäh-i Ni'matalläh 145 (io®-i2^ 38. - K . al-Hamsin, auch K. at-Tilasmät al-kablr genannt, hamsin maqä- 1250 H.). la, daraus ist nur ein Auszug erhalten, §ehid A. 1277 (129*^-137'^), ähnelt 30.-Sarh r. al-Mä' al-üähl Asaf. III, 584, kimiyä’ 61/3 (5 ff.), s. Kraus dem K . al-Baht, bzw. K. an-Niihab, wird vom Verfasser des K. Gäyat al- No. 1069. haklm sehr gelobt (s. Picatrix S. 153). Die 50 maqälät sind: i. Definition 31. - K . as-Sirr as-särr wa-sirr al-asrär; Gäbir erklärt in dieser Abhand­ der Eigenschaften, 2. und 3. die Dinge dieser Welt hängen, da sie zusam­ lung die Meinungen der alten angeblichen Alchimisten wie P la t o n , mengesetzt sind, von den Gleichgewichtsverhältnissen ab; Beziehungen OSTANES, Dem okrit u. a. Hss.: Br. Mus., Add. 23418 (142*^-148“·, 1237 H., zwischen den drei Naturreichen und den geometrischen Figuren (Kuben, s. Cat. S. 637, No. 1371), Kairo, Dar, tabi'iyät 731 (ΐ48ί^-ΐ54ΐ>, io8i H., s. Quadrate, Wurzeln), 4. Liste der Eigenschaften, 5. geometrische Spekula­ Fihr. maht. III,iv, 63-64), §ehid A. 1749 (35*^-6ο^ lo. Jh. H., s. R i t t e r tionen, 6. arithmetische Grundlagen der Theorie der Gleichgewichts­ in: Oriens 3/1950/100), s. Kraus No. 1072; ferner: Haidarabad, Salar verhältnisse, 7. Medizin und Eigenschaften, 8. die verschiedenen Formen öank, tibb 107 (28’^-5o^)^ Cleveland, Army Med. Libr. (s. G. A w a d in: der Gleichgewichtsverhältnisse, 9. Eigenschaften und elementare Qualitä­ Sumer VII, 39), Teheran, Bibi. Asgar Mahdawi 327 (i63t'-i92'’, 10. Jh. ten, die elementaren Qualitäten der Metalle, 10. Definition der Eigen­ H.), Teheran, Häniqäh-i Ni'matalläh 145 (i2 i“-i30 “·, 1250 H.). schaften, die Bewegungen der Seele, die universelle und die besonderen 32. - I?.ß Sarh as-SabHn al-mawäzinlya Kairo, Där, tabi'iyät 731 (120*’- Seelen, 11. einige Zusammenhanglosigkeiten in der Metaphysik des 122”, 1081 Hi), Äsaf. III, 592, kimiyä’ 89/9 (4 ff.), Kairo, Privatbes. von Aristoteles, 12. die Mängel der aristotelischen Philosophie, die Kenntnis al-Hängi (S. 246-247); ferner: Teheran, Däniägäh 1087 (i38'’-i39“, s. der Eigenschaften stammt aus dem prophetischen Wissen, 13. die Ewig­ Kat. IV, 1036), eb. 5246 (49“- 53^ 1313 H., s. Kat. XV, 4177)· Dieser keit der Welt nach Aristoteles; wie pflanzt man Rosen, 14. Ist die Sprache Traktat hat trotz des Titels nichts mit den 70 Büchern zu tun. Er ist ein natürlichen oder konventionellen Ursprungs {tablH au wadH)} 15. Die Auszug aus dem 71. Kapitel des K . al-Hawäss al-kahlr, s. Kraus No. 1076. Aktionen des absoluten Seins und des hypothetischen Seins, 16. Materie Z^.-Sitl rasäHl li-GäUr b. Haiyän, udT. '■Agä^ib wa-garäHb Ksa.t. III, und Form, Buchstaben des Alphabets, 17. die Allegorien der Alten (z. B. 592, kimiyä’ 88/23-28, s. Kraus No. 1089-1094. Platos, Philos, Galens), 18.(-20.) fehlen, 21.-24. der erste Akt, Bewegung 34.-Eine titellose alchimistische Risäla Kairo, Där, tabi'iyät 14, s. und Ruhe, Bewegung der Sphären, Ursprung der Elemente, das Zentrum Kraus No. 1095. der Himmelssphären, universeller und besonderer Geist, Form und Bewe­ gung, die Bewegung, die von dem ersten Beweger ausgeht, 25. die ver­ schiedenen Bedeutungen des Terminus ,,tä^im” , 26. die Einteilung der 28 1 Es ist nach Kraus zweifelhaft, ob diese Schrift zum Corpus von Öäbir Buchstaben des arabischen Alphabets nach den vier Naturen, der Mensch gehört. Eine andere Abhandlung mit unsicherem Verfasser ist: K . ^Ilm an-när Äsaf. III, 582, kim iyä’ 60/11 (6ff.), s. Kraus No. 1065. und sein Verhältnis zum Tier und zum Engel, 27. die vier Methoden der 2 In Escurial 700 (Casiri 697) befindet sicli ein Buch mit ähnlicliem Titel [K. Erforschung, 28. ma'-nä und ifäda, die verschiedenen Formen der Bewe­ Sirr al-asrär), das mit dem Buch von öäbir nicht identisch ist, vgl. Kraus No. gung (kreisförmig hinab, hinauf), 29. Eidechsen und ihre Eigenschaften, 1072. 30. die Eigenschaften des Bezoars und Magnets, 31. die Prinzipien des 2 6 4 ALCHIMIE ·~ CHEMIE GÄBIR 265 Talismans, 32. fehlt, 33-35. Dämonen, Engel, Menschen; Prophetie und 43.- / f. Sandüq al-Jiikma Kairo, Dar, tabi'iyät 303 (ib-24>^) (Autor­ Magie, 36.-40. die Prophetie, das Imamat, die 55 Stufen der religiösen schaft nicht gesichert); in der Nuzhatnäma-i '■AWl von ,Sähmardän b. Hierarchie, 41. die Wirkung der höchsten Welt auf die niedrigste, 42.-48. Abi 1-Hair ar-Räzi Λνίτά ein Werk Gäbirs unter diesem Titel aufgeführt, s. fehlen, 49. Wie die seelischen Bewegungen im Universum geschehen. - K raus No. 1070. 50. Geist und Bewegung, s. Kraus No. 1825-1874. Daraus nur die 36. bis 44. - K . as-Sumüm wa-daf· madärrihä, das einzige uns erhaltene medizi­ 38. maqäla hsg. von P. K r a u s , Kairo 1935, in: Textes S. 489-500. 39. - /<■. al-H aw äss al-kablr ist hinsichtlich seiner Anlage und Anordnung nische Buch von Gäbir. Das Hauptthema bilden die Gifte. ,,Nach aus­ vielleicht der komphzierteste Teil des Corpus von Gäbir. Der Verfasser gedehnten allgemeinen Erörterungen über die verschiedenen Konstitu­ scheint selbst, mit der Anordnung nicht zufrieden gewesen zu sein^. Mit tionen des menschlichen Körpers und die entsprechend unterschiedliche Kraus muß man die Systemlosigkeit dieser Sammlung mit der Entwick­ Empfindlichkeit gegen Gifte beschreibt er in sechs Kapiteln erst die lung erklären, die sie in einem längeren Zeitraum durchgemacht hat. Ein giftigen Tiere, Pflanzen und Steine, dann für jedes die Symptome der anderes Zeichen für diese Entwicklung ist darin zu sehen, daß Gäbir dem Vergiftung und zuletzt die Heilverfahren und die einfachen und zusam­ am Anfang dargelegten Plan gar nicht treu geblieben ist. mengesetzten Gegengifte in systematischer Folge” (Ruska, Dscliäbir in: Das erste Kapitel gibt eine Einführung, das 2., 5. und 15., 17., 25. Die großen Chemiker S. 24). Gäbir verweist auf Pythagoras, Platon, Kapitel bilden eine Einheit und behandeln die Ablehnung des manichäi- Hippokrates, Aristoteles, Andromachos, Galen, Philon. Hss.: schen Dualismus. Das 12., 13., 62. bis 71. befaßt sich mit der Theorie der Taimür, tibb 393 (195 ff., 503 H .), E sad 2491 (131 ff., 1123 H.), gehid A. 2073 (4. T eil, 280^^-2951’, 9. Jh. H.), Bagdad, Mathaf 1305 (279 ff., 1341 Gleichgewichtsverhältnisse, das 32. bis 41. setzt sich mit dem Inhalt der H., s. G. Awad in: Sumer XV, 10), Kreml (s. G. Awad in: Sumer VII, 70 Bücher auseinander, die Kapitel 6 bis 11 und 14 sind den Eigen­ schaften von verschiedenen Elixieren gewidmet. ,,Die übrigen Kapitel 281), s. K raus N o. 2145, R u s k a in: OLZ 31/1928/453-456; B ettina erörtern die wunderbaren Eigenschaften der Steine, der Pflanzen, der S t r a u s s , Das Giftbuch des Sänäq'm·. Quell, u. Stud. z. Gesch. d. Nat.wiss. Tiere, die Sympathien und Antipathien zwischen den Tieren, die magi­ u. d. Med. 4/1935/21-23; A . S ig g e l , Das Buch der Gifte des Öäbir ibn schen Experimente, medizinische und toxikologische Vorschriften . . .” Hayyän, ar. Text in Faksimile, übers, u. erläutert, Wiesbaden 1958. (s. Kraus I, 149-150). Weitere Schriften, die entweder durch Zitate oder dem Titel nach Hss.: Br. Mus., Or. 4041 (99 ff., 8. Jh. H., s. Sui^pl. No. 782), Veliyeddin bekannt sind (bei Kraus in der Bibliographie unter den No. 957-2982). 2564 (157 ff·, 735 H., unvollst., s. R i t t e r in: Oriens 3/1950/96). Kairo I“, K . ar-Riyci4 al-asgar (Kraus No. 962). - K. Zahr ar-riyäd wird in al- 255, tabi'iyät 621 (1280 H.), Tal'at, kimiyä’ 191 (150 ff., 1301 H.), eb. 218 G ild a k i’s K . Nihäyat at-talah zitiert (Kraus No. 964). - K. Raudat al- (37^-111”. 1286 H., unvollst.), Alex., Balad. 5204 e (170 ff., 11. Jh. H., s. faläsifa zitiert im K. Durrat al-gauwäs von al-G ildaki (Kraus No. 965). - Fihr. maht. ΠΙ,ΐγ, 41-42), Br. Mus., Add.·23419 (ff. 90-233, 1215 H., s. K . ar-Räha, Fragmente daraus in verschiedenen Schriften von at- Cat. S. 638, No. 1373), Vatican, ar. 1382 (142 ff., 10. Jh. H., s. Vida I, TuGRÄ’i und al-G ildaki (Kraus No. 971). - K. al-Garlb, Auszüge daraus 213), Äsaf. III, 574, kuTiiyä’ 58, Fatih 5309 (ff. 1-26, ein Teil, s. Fihr. sind im K . al-Käfi al-wäfl von Muhammad b. Ahmad al-MasmOdi erhal­ maht. ΐίΐ,ιν, 40, igi), s. Kraus No. 1900-1970; ferner: Tunis, Zait. 10360 ten (Kraus No. 982). - K. Ärä' Suqrät zitiert im K. al-Ah^är von Gäbir (86'ίϊ., 10. Jh. H .); Auswahl Haci Mahm. 4224/3 (ΐ3^-20>^, nur 3. bis 11. (K rau s No. 985). - K. Hayät an-nufüs (Kraus No. 996). - K. al-Maqäsid, maqäla, 13. Jh. H.), Teheran, Dänisgäh V III, 597, No. 1987 (256^-259^, eine der Quellen des K.Durrat al-gauwäs wa-kanz al-ihtisäs f l Hlm al- 1075 H.), eine Auswahl hsg. von P. K r a u s , Kairo 1935, in : Textes S. 224- hawäss (Kraus No. 998). - K . al-Mahnada, ein Auszug im K. öäyat as- 332. surür von al-Gildaki (Kraus No. 1002). - K. ad-Da'äwä, einige Frag­ 40.- / i. al-Malik, über die Hlal at-tüasmät, Paris 5099 (20ΐί^-202“, lo. m en te im K. Miftäh al-ktmüzfl hall ar-rumüz von Ibn Umail (Kraus No. Jh. H., s. Vajda 445), Tal'at, kimiyä’ 189/11; lith. Bombay 1891, II, 1003). - Risälat Alif, Bä\ Tä\ Tä\ nach dem Zitat des K. al-Ihrä^ 28 ff.; hsg. von E. J. H o l m y a r d in: The Ar. Works, Paris 1928, S. 161- {Textes S. 14) soll dieses Alphabet 700 Buchstaben enthalten und die 172, s. Kraus No. 1985. Laute aller Sprachen und alle unartikulierten Töne wiedergegeben haben 4 1.- K . al-Öafr al-aswad MeShed 5269, Riyädiyät 42 (17 ff., 8. Jh. H., s. (K raus No. 1005). - K. Rauh al-arwäh (Kraus No. 1007). - K.Manäfi'· al- S pxes in: Or. St. Littmann S. 100), s. Kraus No. 1996, vgl. u. S. 268. hagar (Kraus No. 1014). - K. f i l-Ah^är wa-t-tadäblr zitiert im K. az- 42.- K . al-Istimäl wird imiC. al-Baht zitiert, ein ziemlich großes Frag­ Zaibaq as-sarql und im K. al-Bäb al-a'-zam (Kraus No. 1017). - K. Tadblr ment über den Zeitbegriff ist im K . Mafätlh ar-rahma von a t -T u g r ä ’ i as-san‘a, daraus ein langes Zitat im K. Mafätlh ar-rahma von at-Jugrä^i erhalten,s. Kraus No. 2715; hsg. von P. K r a u s , Kairo 1935, in: Textes S. (s. K ra u s No. 1019). - K. Tadblr al-hukamä^ al-qudamä’ zitiert im K. al- 548-555· Mulk Gäbirs (Kraus No. 1020). - K. az-Ziyädät (Kraus No. 1023). - K. Farah al-makrüb, ein Zitat in Durar al-anwär von al-Gildaki erhalten Er sagt, daß diese Sammlung nicht richtig angeordnet worden sei [Textes (K raus No. 1024). al-Alwän zitiert im K. al-Hawäss al-kablr (Kraus S. 260, Kraus I, 149, n. i). No, 1025). - K . Hudüd al-alwän zitiert im K. al-Häsil Gäbirs (Kraus No. 266 ALCHIMIE - CHEMIE GÄBIR 267

1027). - Hudüd an-nashaß t-tül wa-l-^ard wa-l-'-umq zitiert im K. al- Hagar (Kraus No. 2310). - K. al-Hayawän, anders als das gleichnamige Häsil öäbirs (Kraus No. 1028). - K . Sifat al-kmm zitiert im K. ar-Rahm oben angeführte alchimistische Buch, zitiert im K. as-Sumüm und K. al- vs-sagir (Kraus No. 1031). - Jf. al-Imkän zitiert von al-Gildaki und ‘Ali Ahgär '■alä ra'y Ballnäs (Kraus No. 2458). - K. an-Nabät, auch K. al- Q elebi (Kraus No. 1032). - K . ad-Dakar wa-l-untä zitiert im K . Ustuqus HaSä^’is oder K. al-Hasä^is wa-ahwäl an-nabät, genannt, von botanischem al-uss Cäbirs (Kraus No. 1034). - K . ^Ilal al-ma'-ädin (Kraus No. 1035). - Inhalt, also verschieden von den genannten beiden gleichnamigen alchi­ K . al-Ithät (Kraus No. 1038). - K . al-Haqq zitiert im K. at-TaqHh a l- mistischen Traktaten, es wird im K. as-Sumüm, K . al-Ahgär 'alä ra'y öiLDAKi’s (Kraus No. 1039). - K . Hitäb al-asnäm zitiert im anonymen K. Ballnäs und K . al-Baht zitiert (Kraus No. 2459). - K. al-Ah^är oder K. al- al-Kunüz ft fakk ar-rumüz (Kraus No. 1040). - K . ad-Dastür zitiert eb. Higära, von mineralogischem, nicht alchimistischem, Inhalt, zitiert im K. (Kraus No. 1042). - K . TahVatinä, zitiert im K . ar-Rasäs öäbirs (Kraus al-Baht (Kraus No. 2460). No. 1043). - K . Säsähäwus (?) (Kraus No. 1044). - K . Daragät al-‘amal K. at-Ta'älim, häufig im K. al-Baht zitiert (Kraus No. 2510). - K. ar- zitiert im K. Tarklb al-anwär at-Tugrä’i’s (Kraus No. 1046). - K. al- Riyädlyät zitiert im K. al-Baht und K. al-Hamsln (Kraus No. 2523). - K. Arha'·, zitiert im K . Nihäyat dt-talab und K . at-Taqrlb al-Öildaki’s al-Auwal min al-mantiq zitiert im K. al-Ihräg (Kraus No. 2681). - K. (Kraus No. 1048). — K. at-Targama zitiert im K. al-Häsil und im K . al- Qätlgüriyäs, zitiert im K . as-Sirr al-maknün und K. at-Tagmi' (Kraus No. Baht, behandelt die Gleichgewichtsverhältnisse der Buchstaben (Kraus 2582). - K. Bärlrmlniyäs zitiert'im K. at-Tasrif, Kraus weist daraufhin, No. 1051). - K. al-'-Älam äl-Hilwi wa-l-'-älam as-sufll zitiert im K . al- daß allein der Inhalt des uns erhaltenen Zitates glauben läßt, daß es über Mawäzm as-sagir öäbirs (Kraus No. 1057). - K . al-Muttahid oder K . al- den Rahmen des Buches von A ris to te le s hinausgeht (Kraus No. 2583). MuUahid bi-nafsihi zitiert in mehreren Schriften öäbirs (Kraus No. 1060). - K . al-Qiyäs zitiert im K. al-Baht (Kraus No. 2584). - K. al-Burhän - K . al-Ma'-rifa zitiert im K . al-Hawäss al-kabir von Gäbir (Kraus No. (Kraus No. 2585). - Kitäbunä allädl Sarahnä ß h i kitäh Aristätälls fi l- 1062). - K. al-Mahärlq zitiert im K . al-Ahgär ^alä ray Balmäs, im K . al- baläga wa-l-hitäba as-si'rlya wa-l-kalämlya zitiert im K. at-Ταξιηϊ' (Kraus Kämil at-tälit öäbirs (Kraus No. 1063). - K . al-Mabädi' al-^asara zitiert No. 2586). - K . al-Mantiq zitiert im K. Maidän al-'aql und im K. at- im K . Mafätlh ar-rahma von a t-T u g rä ’i (Kraus No. 1064). - K . an- Tagml' (Kraus No. 2590). - K . al-Mantiq as-saglr al-muhtasar zitiert im Nawädir al-burhämya zitiert in einigen Schriften öäbirs und in Rutbat al- K . Maidän al-'aql (Kraus No. 2591). - K . ai-Ta'llm al-mantiql zitiert im haklm von al-MaöiiM (Kraus No. 1068). - Nihäyat al-adab (Kraus No. K. at-Tagml' (Kraus No. 2595). - K. Kaiflyatal-istidläl ,,nü.c\\de.m K. at- 1071). - K . at-TäHr zitiert im K . al-Kämü al-auwal von öäbir (Kraus No. Tasrlf enthielt dieses Buch eine Kritik an περί άποδείξεως von G alen” 1073)· -K - al-'-Afwa (Kraus No. 1074). - 7i. as-Sirr al-maUüm (Kraus No. (Kraus No. 2603). - K. al-Askäl at-tabi'lya zitiert im K. at-Tagml' (Kraus 1075)· ~ al-Arba'-ün (Kitäh oder Risäla) zitiert in einigen Schriften öäbirs No. 2655). - Kutub at-tabl'a zitiert im K . al-Baht (Kraus No. 2659). - K. (Kraus No. 1101-1140). Mä ba'd at-tabl'a zitiert im K . al-Ihräg (Kraus No. 2681). - K. Iqämat al- Kutub al-hiyal (Kraus No. 1150-1449), nach seiner eigenen Angabe hat adilla zitiert im K. al-Baht (Kraus No. 2718). - / i. ar-Radd 'alä Aristätälls öäbir eine große Zahl von Büchern über Mechanik geschrieben, leider ist ß kitäbihl ß n-nafs zitiert im K. al-Htidüd (Kraus No. 2734). - K. al- keines davon erhalten. Zwar registriert das Supplement zum Katalog von Hudüd, darf nicht mit dem gleichnamigen Buch aus der Sammlung der 50 Där al-Kutub al-Misriya (Suppl. II, 236) ein K . al-Hiyal, aber es handelt Bücher verwechselt werden (Kraus No. 2745). - K. AJjbär al-faläsifa sich dabei um eine falsche Lesung von K . al-Hall (s. U .S . 268). K . al-Hiyal zitiert im K. al-Baht (Kraus No. 2763). - Ta'älim al-handasa zitiert im K. al-hurüblya wa-l-makäyid zitiert im K . as-Sumüm öäbirs (Kraus No. at-Ta^ml' (Kraus No. 2805). - K. Sarh Uqlldis, die von Ibn an-Nadim S. 1450-1749). - Kutub at-taläsim zitiert im K . al-Hawäss al-kabir und K. 357 angeführte Schrift wird in mehreren Teiles des Corpus von öäbir at-Tagml'· von öäbir (Kraus No. 1750, vgl. Picatrix S. i5^).-Kiitub an- zitiert. Im K. al-Baht kritisiert öäbir bei zwei Lehrsätzen die alten nlrangät (Kraus No. 1778). - Kutub al-^azäHm (Kraus No. 1795). - K . an- Kommentatoren des E u k lid (Kraus No. 2813). - Sarh k. Wazn at-tä§ li- Nawämis wa-r-radd '■alä Aflätün. öäbir nennt dieses Buch in einigen Arsimldis, daraus ist ein Fragment im K. al-Baht erhalten (Kraus No. seiner Schriften. Er widerlegte darin das pseudoplatonische ,,Buch der 2821). - K . al-Maräyä wird von Ibn an-Nadim S. 357 genannt, ferner wird Gesetze” , ohne zu wissen, daß es sich um ein Pseudepigraph handelt die Theorie des Brennspiegels im K. al-Baht ausführlich behandelt (Kraus (Kraus No. 1981, Bd. II, 104). - Kutub al-filäha (Kraus No. 1987). No. 2827). - K. Sarh al-Magistl (Kraus No. 2834). - l i . αζ-Ζΐξ al-latlf soll at-Tibb al-kablr, welches von Ibn an-Nadim ’S. 357 als ein großes Werk nach Ibn an-Nadim etwa 300 Folia enthalten haben (Kraus No. 2839). - bezeichnet wird, wird im K. as-Sumüm und K . al-Ihräg zitiert (Kraus No. K . al-Öämi' ß l-asturläb 'ilman wa-'amalan, nach dem Verfasser des 2018). - K . al-Adwiya al-mujrada wird häufig im K . as-Sumüm öäbirs Picatrix enthielt dieses Werk mehr als 1000 Kapitel und beschrieb wun­ zitiert (Kraus No. 2070). - K . αΙ-Άϊη, über die Anatomie des Auges, derbare Operationen [Picatrix S. 153). Der Astronom und Mathematiker zitiert im K. al-Ihräg, darf nicht mit dem gleichnamigen alchimistischen Ibn al-M a§§ät Muhammad b. Sa'id (5./11. Jh.) hatte noch ein Exemplar Buch (Kraus No. 315) verwechselt werden (Kraus No. 2262). - K . at- davon in Ägypten gesehen (Kraus No. 2845). - K, Sarh piwar al-burüg wa- Tasrlh (Kraus No. 2265). - K . al-Ma^assa (Buch des Pulses, s. Kraus No. 2268). - K. al-Bäh, bzw. al-Bäh wa-tawallud αΐ-ξαηΐη, zitiert im K. al- 268 ALCHIMIE - CHEMIE GÄBIR - YAHYÄ B. HÄLID 269 af'älihä'·, dieses Buch kennt der Verfasser von Picatrix S. 63; es soll als 1 1 .—iC. al-Häss (? identisch mit dem K. yifyafu bi-hässlyat nafsihl, Ersatz für das verbrannte Buch der Astrologie von Aristoteles verfaßt Kraus No. 301) Teheran, Häniqäh-i Ni'matalläh 145 (62'’-65“·, 1250 H.). worden sein (Kraus No. 2856). - K . al-Miftäh f l snwar ad-darag wa- 12. - K. al-Käfl fi t-tadblr al-wäfl Carullah 895 bis/7 (f. 24). taHlrätihä fi l-ahkäm wird Gäyat al-haklm S. τφ {Picatrix S. 153) erwähnt 13. - / i. an-Nür al-käsif '■an al-umür Carullah 2112/2 (ff. 84-93). (Kraus No. 2858). - K . an-Nizäm f i stihdäm al-Hilwlyät zitiert im K. al- 14. — R. f l Dikr al-mawäzln li-gaml'· al-akäslr Anlizxü,, II. Fak. 8666/17. Baht (Kraus No. 2862). - K . Ahwäl al-kawäkib wa-'-adad ad-darag wa- i^ .-T a d b lr al-hagar alladl maWat bihl ad-dunyä Vehbi 2273 (18315- asmäHhä zitiert im K . at-Tasrif [YirsMs No. 2865). - Risäla saglra fl tarklb i86^). asbäg as-mwar wa-t-tamätll zitiert im K . al-Baht (Kraus No. 2869). - 16. - K . aw-Afär A. Em iri2833/3 (7'>·-ιο'<·, 9. Jh. H.), Amasya707/3 (3 fl, Ktihib αη-ηιιξΰηι zitiert im K . at-Tagml'· und öfters auch im K. al-Baht 10. Jh. H.), Bursa, Genei 813 (34l’-35^ 10. Jh. H.). (Kraus No. 2874). 17. - Tafslr al-kutub at-taläta (d. h. zu den 3 vorangegangenen) Bursa, Kutub ad-diyänät zitiert im K . al-Baht (Kraus No. 2906). - Kutub f l Genei 803 (36i>-40'‘, 10. jh. H.). madähib as-sVa (Kraus No. 2914). - αϊ-Kutuh allatl flhä al-fiisül an- 18. -at-Tausiya Ankara, Saib 3116 (S. 209-213). nabawlya zitiert im K . al-Hawäss (Kraus No. 2923). - Kutubunä fi t- \g.-at-Tazhlr Ankara, Saib 3116 (S. 213-219). tanäsuh zitiert im K. al-Ha^ar (Kraus No. 2947). - K . al-Imäma, nach der 20. - Nukta f i t-tasml'· Ankara, Saib 3116 (S. 112-113). Angabe des K . Ustuqus al-tiss bestand das Buch aus 17 Kapiteln (Kraus 2 1 .- R. f i l-Klinivä’’ fi l-hagar al-karlm^ Nur. Osm. 3635/2 (iS'^zi'^, 13. No. 2958). - K . Manäqib amlr al-mu^minln al-'-azlz beschrieben im K. al- Jh. H.)· ^ ' Ihräg (Kraus No. 2962). - K . al-Gänif, es heißt, der Verfasser sei A b u 22. - Ra^y Gäbir wa-Hälid f i t-tadblr Bursa, Genei 813 (ι8ιΐ>-ι84^, lo. Sa'id al-M isri, ein Schüler von öäbir (Kraus No. 2978). - Kitäbl alladl Jh. H.). fassartu flh i at-Taurät erwähnt im K. al-Mawäzln as-saglr (Kraus No. T.’^.-Mir^’ät al-'-agä'ib fi s-san'-a as-sarlfa {?)^Laleh2772/2 (47^-49», 12. 2982). Jh. H.). , Schriften, die in der Bibliographie von Kraus nicht vorhanden sind: 24. - K . al-Malägim at-tänl, K. al-Malägim at-tälit, Tafslr al-malägim, es 1 .- K . al-Ma'-din Kairo, Dar 975/1 (s. Suppl. II, 237), Yazd, 6äm i‘-i muß noch festgestellt werden, welche Beziehung diese drei Abhandlungen Kabir (s. NaSrlya IV, 384). zu dem K . al-Malägim al-barränlya (Kraus No. 28, s. o. S. 234) haben. 2. -at-TafsW^ odiQrat-Tadblrwa-Miwat-tafsllY(i\)b\ 2273 (6ii’-68'>'), Kai­ Hss.: Cleveland, Army Med. Libr. (s. G. A w ad in: Sumer V I I ,'39), ro, Dar 97§/3 (s. Suppl. II, 237), Tal'at, mag. 223. Teheran, liäniqäh-i Ni'matalläh 145 I02i>-I06i5, io6f-io8^ 3. - K. al-Öasad^ Vehbi 2273 (35*’-43'’, 13. Jh. H.), Kairo, Dar 97^/7 (s. 1250 H.). Suppl. II, 237), Tal'at, mag. 223. 25. -M ifiä k al-asrär Teheran, Bibi. Asgar Mahdawi 276 (3 ff., im 4 .- K . al-Bayäd Vehbi 2273 (4315-46, 13. Jh. H.), Kairo, Dar 973/8 (s. Sammelband, 1085 H.). Suppl. II, 237), Tal'at, mag. 223, Yazd, öämi'-i Kablr (s. NaSrlya IV, 2Ö. -as-Sirä^ al-munlrfl 'αΜαΙ al-ikslr Teheran, Bibi. Asgar Mahdawi 384)· 276 (6 ff., im Sammelband, 1085 H.), S --K . as-Sawäd Vehbi 2273 (46^^-5ΐ'^ 13. Jh. H.), Kairo, Dar 97^/9, 27. - Agräd al-mulk Teheran, Däniägäh 491 (66‘‘-66'’, 11. Jh. H., s. Kat. Tal'at, mag. 223, Yazd, Gämi'-i Kablr (s. NaSrlya IV, 384). IV, 1024), Malik 6206 {2Q&>, ii. Jh. H.). 6 .- K . al-'-Aqd Vehbi 2273 (ff. 56-59), Kairo, Dar 675/11 (s. Suppl.II, 28.- K . al-Kämil f l tadblr al-agsäd as-sab'a Teheran, Malik 6341 (im 237), Tal'at, mag. 223, Yazd, Gämi'-i Kabir (s. Nasrlya IV, 384). Sammelb., 12 ff., 9. Jh. H.). y .- K . al-Hall Vehbi 2273 (ff. 51-56,13. Jh. H.), Kairo, Dar 975/10 (s. 29. -Maqädlr al-auzän Teheran, Malik 6341 (im Sammelband, 28 ff., q. Suppl. II, 236, wo es aber irrtümlich als K. al-Hiyal angegeben wird), Jh. H.). Tal'at, mag. 223, Yazd, Gämi'-i Kabir (s. Nasrlya IV, 384). 20.- Tadblr al-arkän wa-l-tisfd maglis 4932 (203’^-209'^) 8 .- K . al-^Adäb'^ Kairo, Dar 973/4 (s. Suppl. II, 237), Yazd, öämi'-i Kabir (s. Nasrlya IV, 384). g.-K . αΙ-ΆζΙζ Carullah 895 bis/2 (ff. 3-5), Ankara, II. Fak. 8666/16. Y a h y a b . H ä l i d a l -B a r m a k i 10. - Risälat al-Gafr Carullah 895 bis (ff. 18-21). Im Jahre 120/738 geboren, wurde er später Lehrer und Erzieher des Kalifen Härün ar-Rasid. Neben seiner politischen Tätigkeit Nach der Übersetzung von Plcssner lautet der Titel auf deutsch: Buch der Erklärung der Gestalten der Tierkreiszeichen und ihrer Wirkungen, 1 In c .: ,,al-Hamdu li-llähi al-auwal qahl kull iai^ wa-l-ähir ha'-d Imll ^ai'“ 2 Inc.: ,,al-Hamdu li-llähi al-‘all al-'-azlm . . sähib al-äyät ...” ® Inc.: ,,al-Hamdu li-llähi bärl' an-nasam ...” ^Inc.: ,,Ιηηα Iläha . . . an'ama 'alaiya bi-häda l-kitäb fa-allaftiihü wa- In c.: ,,al-Hamdu li-llähi mudabbir al-tmür ..." sammailiihü mir^ät al-'a§äHb wa-fas^alMiü 'alä iis'at fu p il. . 27 0 ALCHIMIE - CHEMIE YAHYA B. ABI BAKR AL-BARMAKI - SÄLIM AL-HARRÄNI 2 7 1 kümmerte er sich weitgehend um die Pflege der Wissenschaft und die Y a h y ä b . A b i B a k r a l -B a r m a k i Übertragung von Büchern aus dem Griechischen, Persischen und Er war ein jüngerer Zeitgenosse und Freund von Gäbir, der nach Indischen ins Arabische. In diesem Zusammenhang wird besonders seiner eigenen Angabe noch eine Zeitlang nach dem Tod Gäbirs in hervorgehoben, daß er als erster eine Übersetzung und einen B agdad lebte. E r starb also nach 200/815 und kann nicht mit Abu 1- Kommentar des Almagest anregte. Mehrere Gelehrte hätten einen F a d l Y a h y ä b . H ä l i d a l -B a r m a k i identisch sein. Wahrscheinlicher Kommentar \'erfaßt, er sei aber nicht zufrieden gewesen, bis Gäbir ist, daß es sich bei ihm um A b u B a k r Y a h y ä b . H ä l id al-Gassäni B. H a i y ä n ^ und S ä l im a l -H a r r ä n i ihre Arbeit vorlegten. Wie Ibn (?) handelt, der das Pseudo-Ostanes-Buch aus dem - wie er angibt - an-Nadim berichtet, hat Yahyä einen Gelehrten nach Indien ge­ Huräsäner Dialekt ins Arabische übersetzt hat (s. o. S. 53). schickt, um die dort bekannten Drogen mitzubringen und die Reli­ gion der Inder zu beschreiben^. Auch die Übersetzung des medizini­ 1. - Sarh (oder Siräg) az-zulina wa-r-rahma London, Br. Mus., Add. 23. schen Buches von S u s r u t a wurde auf seine Aufforderung von 418/15 (ff. 148-151, 1237 H., s. Cat. No. 1371, S. 637), Kairo, tabl'iyät M a n k a h vorgenommen*. Das Buch Λ^οη B a l i n ä s über die Landwirt­ 104 (ab 128'^), Teheran, Maglis 720 (15 ff., s. Kat. Π, 457, s.' Kraus I, 197), schaft wurde 179 H. für ihn aus dem Griechischen übersetzt (s. u. S. eb. 2355/4 (S· lo i- iig , 1287 H., s. Nasrlya V, 157), Teheran, Dänisgäh 316). E r starb 190/805. 5395/2 (1312 H., s. Kat. XV, 4235). Teheran, Bibi. Asgar Mahdawi 276 (4 ff., Sammelband, 12. Jh. H.), Teheran, Malik 3187 (S. 81-94,1303 H.); Die Anekdoten, die öäbir über ihn erzählt, zeugen von seinem pers. Übers. Teheran, Maglis 2355/5 (S. 121-145, 1287 H., s. Nasrlya V, Interesse für die Alchimie (s. z. B. Textes S. 307, vgl. Kraus I, 157)· XXXVIII). Ibn an-Nadim S. 353, Z. 27 führt ihn unter den Alchi­ 2. - (Falls er mit Abü Bakr Yali3?ä b. yälid al-Gassäni identisch ist) misten an. Übers, des Öämi'· von Pseudo-Ostanes (s. 0. S. 53). 3. - (Falls er mit dem o. gen. Abü Bakr al-Gassäni identisch ist) zwei Nachträge zu dem Buch des Pseudo-Ostanes, die Ansichten der folgenden Alchimisten wiedergeben: H ip p o k r a t e s , A r is t o t e l e s , H e r m e s , H e r a - KLEios, A b u H ä l id a l -H in d I, G ä b ir , a l -H im si (s. B l o c h e t in: RSO 4/ a l -F a d l b . Y a h y ä a l -B a r m a k i 1911-12/272), die H ss. s . o . S. 52. Er wurde 148/765 geboren. Von 176 bis 180 H. war er in verschie­ denen Provinzen Statthalter. Er starb 193/808 in ar-Raqqa. al-Fa^l war ein Alchimist und Schüler von Gäbir (s. al-Gildaki, Burhän ß S ä l im (oder S a l m ) a l -H a r r ä n i asrär Hlm al-mizän, Meshed, Ridä 5771,3*^-3^)^. Gäbir überHefert von Über diesen Gelehrten aus der Zeit al-Ma’müns sagen unsere Quel­ seinem Schüler al-Fadl ,,ein Rezept zur Herstellung des Firnisses, len, wie über viele andere Gelehrte dieser Zeit, nichts. Seine Funk­ mit dem man Seide imprägniert” . al-Fadl seinerseits habe dieses tion wird als ,,sähib Bait al-Hikma” angegeben. Er ist einer der Rezept in alten, zerrissenen Büchern gefunden, deren Verfasser man Gelehrten, die den Almagest für Y a h y ä b . H ä l id a l -B a r m a k i über­ nicht mehr habe feststellen können (K. αί-^awäss, Kap. 30; s. Kraus setzt bzw. kommentiert haben. Nach Ibn' an-Nadim (S. 120, 305) in: Isis 15/1931/ 26; ders., Contribution ... II, 78-79). gehörte Sälim zu denjenigen, die Bücher aus dem Persischen ins Arabische übersetzten. Er war im übrigen auch unter den Gelehrten, die al-Ma’mün nach Byzanz gesandt hatte, um griechische Bücher 1 Im (gedruckten) Text des Fihrist von Ibn an-Nadlm (S. 267-268) kommt zu erwerben (s. Ibn an-Nadim 243). - Ob er mit S ä l im b . F a r r Oh , dieser Name als Abü liassän vor, was sehr wahrscheinlich eine falsche Lesart ist. Der Kommentar öäbirs zum Almagest ist Ibn an-Nadlm S. 357 bekannt, s. den Ibn an-Nadim S. 353 unter den Alchimisten nennt, identisch ist, noch Kraus I, 168. wissen wir nicht (vgl. R u s k a in: Islam 22/1935/303). Das älteste uns 2 Ibn an-Nadim S. 345. bekannte Zeugnis für seine alchimistische Leistung liefert uns ar- » Eb. S. 303, '* ,,Qad ittafaqa bi-hada l-iistäd al-hablr wäqi’ahin ma'a tilmldihl al-Fadl b. Räzi in seinem K. as-Sawähid, in dem lange Zitate aus einer Ab­ Yahyä Abü öa^far al-wazlr fi daulat al-imäm ar-Raitd ...” handlung von Sälim angeführt werden (s. H . E. St a p l e t o n , R . F, 2 72 ALCHIMIE - CHEMIE ABU SALIM AL-BASRI - DU N-NÜN 273

Azo in: MASB 3/1910/68-73). - S t a p l e t o n , der die uns erhaltenen Vehbi 2272 {42^-56^, I I . Jh. H.). Wahrscheinlich handelt es sich um Traktate von Sälim und folglich seine Quellen nicht kannte, sondern diesen Traktat bei dem Zitat im Qatf al-azhär f i hawäss al-ma'-ädin nur einige Zitate aus dem K . a^-Sawähid von ar-Räzi, überschätzte wa-l-ahgär des A h m a d b . ‘ I w a d b. Muhammad a l -M a g r ib i Gotha wohl seine Rolle und die der Harränier überhaupt bei der Ent­ 2116, 207“· (s. Siggel II, iio). stehung der arabischen Alchimie (s. MASB 8/1927/341, Ambix 5/ 1953-56/32). In den beiden uns erhaltenen Abhandlungen beruft er sich auf öäb ir (s. o. S. 220). A b u S ä l im a l -B a s r i Unbekannt ist z. Z. die Lebenszeit dieses Gelehrten, der vermut­ Ibn Abi Usaibi'a I, 187; Ibn al-Qifti, Hukamä' gy. - Kraus II, 39; D. SouRDEL, EI, P, 1141. lich zu den frühen arabischen Alchimisten gehört. Es bleibt zu hoffen, daß die Untersuchung seiner erhaltenen Schrift Anhalts­ 1. - Risäla oder al-Muhtasar min k. as-Sawähid f i l-hagar al-wähid punkte für eine Datierung liefert. Bejiraga 505 (i57'’- i 59^ 756 H., s. S e z g in , Üf macmü'-at ar-rasä^il in : Isl. Tetk. Enst. Derg. II, 2-4/1960/242), Teheran, Bibi. Asgar Mahdawi 315 (67^-71»^ 10. Jh. H.), z. T. erhalten im K . as-Sawähid von ar-Räzi (s. u. S. K . K asf al-waslya f l Hlm as-san^a London, Br. Mus., Add. 24.016 280)1. (20^-27, 1081 H., s. Kat. No. 1372). 2.-R isälat S. al-Harränl Haci Mahmut 6225 (ΐ43»-ΐ44»>, i2. Jh. H.), Carullah 2063 (252'’-255*>, 9. Jh. H.)^. 3. - R. f l '■Ilm as-san'a Kairo V^, 395, kimiyä’ m 23 (nur die erste Seite D u n -NO n ist erhalten, 4'’, 6. jh. H.)^. 4. — Ein Teil aus einer Abhandlung: al-Qaul ^ala l-agsäd min kaläm Sälim A b u 1-Faid Taubän b. Ibrahim al-Misri (geb. um 180/796, gest. al-Harränl^. 246/861, s. GAS I, 643) war, wie viele frühe Mystiker, auch als 5. - Vielleicht ist eine Abhandlung über Edelsteine in der griechischen Alchimist tätig. Das älteste bisher bekannte Zeugnis dafür sind die Übersetzung erhalten (Berthelot, Coll. II, 364 ff.). R u s k a hielt aber die Autorschaft von Sälim für unmöglich, s. Quell, u. Stud. z. Gesch; d. Zitate von Ibn Umail (3./9· Jahrhundert, s. u. S. 283) im/i. al-Mä^ Nat.wiss. u. d. Med. 3/1933/320-321. al-waraqi (s. MASB 12/1933/208). Daß er alchimistische Bücher ge­ Weitere Zitate bei Ibn ΒιέκϋΝ, s. Ibn lidldün,Muqaddima, Kairo 1284, schrieben hat, wird auch von Ibn an-Nadim (S. 358) bezeugt; er S. 448; Transl. III, 237; at-Tugrä’i, Miftäli al-hikma Ayasofya 2467, ηί^ ; kannte zwei Bücher von Du n-Nün: K . ar-Rukn al-akbar und K. al-Cildaki, Burhän f l asrär Hlm al-mlzän (s. Berlin 4185, 8’’, vgl. Siggel I, 68, wo er als Salmän ad-Daräni vorkommt). at-Tiqa f i s-san'-a. Ibn an-Nadim (S. 359) berichtet uns ferner über eine Abhandlung des ‘Utmän b. Suwaid al-Ihmimi, deren Titel lau­ tet : Sarf at-tawahhum '-an Di n-Nün al-Misri.

a l -M a ’ m ö n 5. noch Stapleton in; Ambix 3/1949/78. Ein Traktat udT. R. f i '■Amal al-yäqüt wa-l-ah^är trägt den Na­ Im ersten Band des vorliegenden Werkes wurden folgende alchimi­ men des Kalifen al-Ma’mün (st. 218/833) als Autor. - Hds.: Bagdath stische Schriften angeführt: T ..-K . al-Mugarrabäl 1 Inc.: „al-Hihma guz^äni al-Hhn wa-l-‘ani%l wa-l-Hhn huwa l-guz' as-säbiq 2. — al-Qaslda f i s-san'-a l-karlma ila l-hakim . . . 3. - R. f i l-'Anäsir at-taläta 2 Der Verfasser beruft sich auf einen anon. Dlwän ai-Sudür, Herakleios und Gäbir. Der gen. Anon. scheint mit dem Werk identisch zu sein, das Gäbir in 4. — R. f i Hawäss al-ikslr seinem K . Maqädlr al-auzän, Teheran, Malik 6341 (S. 43) als qäla S-Sudür R. f l Tadblr al-hagar al-karlm zitiert; vermuthch handelt es sich um die Übersetzung eines Werkes, das mit 6. - eine weitere R. f i l-Hagar dem Dlwän Sudür ad-dahab von Abu 1-IJasan ‘AU b. Müsä Ilin Arfa' ar-R a’s 7. - Risäla fi s-San'a (st. 593/1197, s. Brock. S I, 908) nicht verwechselt werden darf. ® Inc.: ,,al-Hikma f i ai-iam s wa-l-qamxr ...” 8. - R. f i l-Hikma al-'uzmä wa-s-san'a al-muhäraka S. o. S. 221. Inc.: ,,Qäla abtadi'u hi-ma‘rifat hädihi s-?an'a; ma'rifat al- Uber weitere Zitate bei späteren arabischen Alchimisten s. Siggel III, Hhn al-auwal minha s-säbiq ila l-haklni wa-l-ähar huwa l-af‘äl ...” 45- GA'FAR AS-s Of I - AL-GUNAID - AL-HALLÄG - AR-RÄZI 275 274 ALCHIMIE - CHEMIE ad-Dariba al-mudVa fi l-hikma as-san'-awiya Ist. Un. Bibi. A. 6156 (53“·- B u t r u s a l -Η α κ ϊ μ a l -Ι η μ ϊμ ϊ 54^ 12. Jh. H.). al-öildaki zitiert in seiner Durrat al-gauwäs einen a l -Η α τ ϊβ ‘ U m ära (s. Über einen Alchimisten namens Butrus al-Ihmimi ist m. W. Siggel I, 80). nichts bekannt. Einen terminus a quo liefert er uns in seiner Abhand­ lung (Cod. Fatih 3227, 85a) durch die Nennung von Du n -N ö n a l - G a ' f a r b . I b r ä h im a s -SO fi MiSKi (st. 246/861, s. o. S. 273). Falls er mit dem Butrus identisch I ist, den a r -R ä z i in seinem K . aS-Sawähid zitiert (s. M ASB 3/1910/ Die Lebenszeit dieses Alchimisten ist uns noch unbekannt; jedoch 71), muß er in der zweiten Hälfte des 3./9· Jahrhunderts gelebt scheint er zu den frühen arabischen Alchimisten zu gehören. In dem haben. Zu seinen Quellen gehören (Pseudo-)Hermes und Zosimos. uns erhaltenen kleinen Traktat wird nur H e r m e s zitiert.

I. - R. Butrus al-Haklm ilä waladihl Fatih 3227/8 (Si^-Sg^ 12. Jh. H.)^ as-Sahlfa al-mahfiya ‘an al-'-uyün Kairo V^, 365, kimiyä’ 23 m Kairo, früher im Privatbesitz von al-Hängi, 37^-44, s. Kraus I, 188. 6. Jh.· H.). , 2 . - R. Butrus ilä ^amV ahl zamänihl f i t-taba'i'· wa-t-tahllt wa-l-'-amal Ist dieser Verfasser identisch mit G a 'f a r a l -B a sr I, dessen al-Kitäb al- Fatih 3435/4 (lia-iga g. Jh. H.)2. mahzün in der (jäyat al-haklm S. 169, 171, 175 zitiert wird? 3 .- R . Butrus al-Haklm Carullah 2130 (73»-8oi>, jo. Jh. H.)^. 4 .- TadUr Butrus li-waladihl Süras Gotha 1261 (40'‘-4i'^)* = ? Paris 2620 (ff. 135-141, s. Vajda 608) udT. R. ilä Süras f i Hlm as-sinä'^a. a l -G u n a id

Den Namen von Abu 1-Qäsim al-Gunaid b. Muhammad b. al- ‘U b ä d (A b u l -‘U b ä d ) 6 u n aid (st. 298/910, s. GAS I, 647 ff.) geben die folgenden alchimi­ stischen Schriften als Verfasser an: Von einem Alchimisten namens ‘Ubäd ist ein Kommentar zum Dialog zwischen M a r i a und A r e s erhalten. Vielleicht ist dieser mit 1. - Tadbir al-Jia^ar al-niukarrani (s. eb. I, 650). dem Alchimisten Abu l-‘Ubäd identisch, den ar-Räzi nach der An­ 2. - Tarlqat al-Öunaid allatl ahadahä ^an al-Hasan al-Basri fit-taqtirwa- gabe von al-Mufaddal b. ‘Umar a l -A b h a r i (st. 663/1264, s. Brock. I, l-hall {s. eb.). 464) in seinem K . Hidäyat al-hikma zitiert (s. Vorwort von K a r im o v 3 .-E in Fragment mit alchimistischem Inhalt Teheran, Bibi. Asgar Mahdawi 280 (2 S., im Sammelband, 12. Jh. H.). zu Sirr al-asrär von ar-Räzi, Taskent 1957, S. 48).

Sarh risälat Märiya al-liaklma Vehbi 2273/4 (ff. 136-150). a l -H a l l ä ö

Folgende Schriften werden Abu 1-Mugit al-Husain b. Mansflr al- ‘U m ä r a a l -M a n Of i H alläg (st. 309/922, s. GAS I, 651 ff.) beigelegt:

Gehört auch dieser Alchimist zu den frühen arabischen Alchi­ 1. - Risäla fi l-Ikslr (s. GAS I, 653). misten ? 2. — Risäla fi s-San‘a (s. eb.).

^ Inc.; ,,Qala Butrus al-Ihmimi li-waladihi■. yä bunaiya innaka qad balagta min al-'umr ...” a r -R ä z i 2 Inc.:· ,,Ammä ha'-d salämun '■alaikum ma'Sar al-hukamä' . . . fa-inni wa- daHu kitaban min qaul Harmis . . A b ü B ak r Muhammad b. Zakariyä’ ar-Räzi (geb. 251/865, gest. ä In c.: ,,Yä bunaiya innaka balagia mabäliga ar-ri^äl ...” ^ Inc.: ,,Qalä yä waladi inni uqarribu ‘alaika t-tariq . . 313/925, s. GAS III, 274 ff.) nimmt nicht nur in der arabischen Medizin ALCHIMIE - CHEMIE 2 76 AR-RAZI 277

und Philosophie eine hervorragende Stellung ein, sondern gilt auch als äußert sich dazu: ,,Die im k. ar-rijäd und k. sirr al-asrär angewand­ einer der größten arabischen Alchimisten. Es steht auch fest, ,,daß ten Stoffe, Geräte und Verfahren zeigen nicht nur in der Anwendung sich die Fortentwicklung der Alchemie im Abendland in erster Linie von selbstverständlichen Dingen, sondern in zahlreichen, ganz spe­ an die Namen Rasis und Geber knüpft” ^ Mit der Darstellung seiner ziellen Fällen, also in der Verwendung seltsamer Drogen, in der alchimistischen Leistungen haben sich mehrere Forscher beschäf­ Erwähnung bestimmter Gefäße, Heizvorrichtungen und Lösungs­ tigt, unter denen ganz besonders J. Ruska mit seinen zahlreichen verfahren so große Übereinstimmung, daß der enge Zusammenhang Untersuchungen zu nennen ist. Bei der Frage nach der Originalität der beiden W erke, d. h. also die Abhängigkeit Räzi’s von Gäbir (oder und der Größe der Leistung ar-Räzi’s zeigte sich jedesmal, wie Gäbirs von Räzi?) als erwiesen gelten muß.”^ Beim Vergleich einer wichtig das Problem seiner Abhängigkeit von Gäbir ist. Für die bestimmten Vorschrift in beiden Büchern sagt er: ,,Es ist klar, daß arabischen Alchimisten selbst bestand kein Zweifel an dem Einfluß so eigentümliche und nach unseren heutigen Begriffen sinnlose Ver­ (jäbirs auf ar-Räzi. Wie bereits erwähnt wurde (s. o. S. 217 f.), wies fahren nicht von zwei Autoren erfunden sein können, sondern einen Abu Maslama al-M agriti (gegen 450/1058) auf die starke Ab­ älteren Besitz der Alchemie darstellen, aus dem Gäbir und Räzi hängigkeit der alchimistischen Bücher ar-Räzi’s von denen Cäbirs schöpften. Die Beschreibung bei Räzi kann unserer Gäbir-Stelle hin. Der berühmte Alchimist at-Tugrä’i (st. 515/1121) glaubt, daß nicht entnommen sein, aber ebensowenig kann man bei Gäbir eine ar-Räzi in seinem K. al-Hagar das K . al-Mugarradät Gäbirs plagiiert Entlehnung aus Räzi annehmen. Ich glaube, daß solche Beispiele hatte. Ibn Abi Usaibi'a^ berichtet uns, daß ar-Räzi das K . al-Uss ältere, bisher noch nicht faßbare Entwicklungsstufen der Theorie von öäbir versifiziert hat. Die Stellungnahme der modernen For­ und Technik der Alchemie anzeigen, und bin überzeugt, daß man sie scher zu der Frage der Abhängigkeit ist schwankend. Ihre Beant­ noch genauer bestimmen lernen wird, wenn uns die Schriften wortung hat sich kompliziert, seitdem Kraus und Ruska (letzterer Gäbirs und seiner Schule in weiterem Umfang zugänglich gemacht erst ab 1930) die These aufgestellt haben, daß die den Namen Gäbirs sind.”^ Aber hätten nicht andere Momente Ruska zu größerer tragenden Schriften von einer alchimistischen Schule zwischen 250 Vorsicht und Zurückhaltung bei der Entscheidung über die Ab­ und 350 Higra verfaßt worden seien. Bei der Beseitigung all der hängigkeit veranlassen können, wie z. B. ar-Räzi’s eigener Verweis Hindernisse, die dieser These im Wege stehen, ging Ruska so weit, auf G äbir und Hinweise der arabischen Alchimisten (s. o. S. 213 ff.) ? sogar die Verweise ar-Räzi’s in seinem K . al-Asrär^ auf Gäbir als Ruska ignorierte dabei auch die schon von H . E. S t a p l e t o n , R. F. Interpolationen zu bezeichnen^, was durch die Entdeckungen von Azo und M. H i d ä y a t H u s a in erarbeiteten Ergebnisse, nach denen Karimov und Dänis P a z Oh als völlig unhaltbar erwiesen ist®. die Abhängigkeit ar-Räzi’s von Gäbir außer Zweifel steht®. Alle der­ Für die Abhängigkeitsfrage sind die Ergebnisse einer gemein­ artigen Vergleiche zeigen trotz des großen „Abstand(es) zwischen samen Untersuchung von R u s k a und G a r b e r s über „Vorschriften der unendlich vielgestaltigen Darstellung der Gäbir-Schriften und zur Herstellung von scharfen Wässern bei Gäbir und Räzi'^” sehr der nüchtern sachhchen Form von ar-Räzi’s Arbeiten”* die Abhän­ aufschlußreich gewesen. Bei der Untersuchung stützen sie sich auf gigkeit des letzteren von ersterem sehr deutlich. Während Gäbir in das K. ar-Riyäd von Gäbir und das K. >Sirr< al-asrär’’. Ruska seinen rein alchimistischen Schriften ein vielfältiges Gedanken­ system zu den Experimenten und Beobachtungen heranzieht und immer wieder als ein großer und selbständiger Philosoph hervortritt, R u s k a in: Isis 24/1936/342. ' 2 Ibn Abi Usaibi'a I, 320, Z. 24; Kraus I, Vorwort LXI. ist für ar-Räzi charakteristisch, mit gekürzten Formen der Vor­ ® Er verwechselt das K. al-Asrär m it dem K . Sirr al-asrär, s. u. S. 279. schriften, mit knappen Beschreibungen der Stoffe, Apparate und ^ R u sk a , A l-R azi’s Buch Geheimnis der Geheimnisse S. 25-26. Darüber äußert sich Kraus (I, LX ): ,,Certes, les riförences ä Jäbir, qu’on lit dans Verfahren eine Chemie (bzw. Alchimie) zu schaffen, die vielmehr quelques manuscrits du k. sirr al-asrär, sont des interpolations 6videntes . . praktischen Zwecken zu dienen hat. ^ S. u. S. 279. 1 A. a. O. S. 19. ® Islam 25/1939/1-34. 2 A. a. O. S. 13. ’ In Wirklichkeit das K. al-Asrär; das K . Sirr al-asrär Ruska un­ 3 MASB 8/1927/333-344. bekannt. ^ R u s k a , Al-RäzVs Buch Geheimnis der Geheimnisse S. 12.

10 Sezgln, Gesch. Ar. Sehr. IV 278 ALCHIMIE - CHEMIE AR-RAZI 279

ar-Räzi selbst berichtet, daß das K. Sin al-asrär zu seinen letzten Grade der Kunst^ erreichen und aus ihr vollkommenen Nutzen ge­ Werken gehört. Es erfreute sich bei den arabischen und winnen wird.”^ abendländischen Alchimisten großen Ansehens. Jedoch hat ar-Räzi nach Ruska in einem anderen uns erhaltenen ^,Buch der propädeuti­ H . E. S t a p l e t o n , r . F. Azo, An Alchemical Compilation of the Thir- schen Einführung” [K. al-Mudltal at-taHimi) viele Themen von all­ teenth Century, A. D. in: MASB 3/1910/68-77; J. R u s k a , Al-Räzl als gemeiner Bedeutung erörtert, denen er im ersteren, d. h. im K . S in Bahnbrecher einer neuen Chemie in: D L Z 1923, Sp. 117-124; ders., Über al-asrär, keinen Platz eingeräümt hatte^. Darin sagt ar-Räzi u. a.; den gegenwärtigen Stand der Räzi-Forschung in: Archivio di Storia della ,,Der Lernende muß sich mit jedem Ding vertraut machen, das ich in Scienza 5/1924/335-347; E. 0 . von L ippm a n n , J. Ruska’s neue Unter­ den Büchern erwähnt habe, die nun folgen, und zwar in ihrer rich­ suchungen über die Anfänge der Arabischen Alchemie in: Chemiker Zeitung 49/1925/27-28; J. R u s k a , Chemie in '■Iräq und Persien im zehnten Jahr­ tigen Ordnung, Buch für Buch. Er muß also zuerst das ,Buch der hundert n. Chr. in: Islam 17/1928/280-293; H . E. St a p l e t o n , R. F. Azo, beweisenden Einführung’ lesen, das ich auch ,Buch der Entstehung M. H i d ä y a t H u s a in , Chemistry in '■Iräq and Persia in the Tenth Centiiry, der Mineralien’ genannt habe, so daß er eine genaue Kenntnis von A. D. in: MASB 8/1927/317-361,369-393,398-417; J. R u sk a , Die Alche­ der Entstehung der Geister, der Körper (Metalle), der Steine und der mie ar-Räzi’s in: Islam 22/1935/281-319; ders., Übersetzung und Bearbei­ (anderen) Minerale erhält; dann das ,Buch der Sicherstellung der tungen von al-Räzl’s Buch Geheimnis der Geheimnisse in: Quell, u. Stud. z. Gesch. d. Nat.wiss. u. d. Med. IV, 3/1935/153-239; R. W in d e r l ic h , Kunst und der Widerlegung derer, die sie leugnen; dann das ,Buch Ruska’s researches an the alchemy of Al-Razi in: Journ. Chem. Educ. 13/ des Steins’, das erklärt, woraus der Stein (der Weisen) gemacht wird; 1936/313-315; J. R u s k a , Al-Räzl’s Buch Geheimnis der Geheimnisse mit dann das ,Buch des Verfahrens’ {K. at-TadUr), das zeigt, durch Einleitung tmd Erläuterungen in deutscher Übersetzung in: Quell, u. Stud. welches Verfahren der Stein gewonnen wird; dann das ,Buch des z. Gesch. d. Nat.wiss. u. d. Med. 6/1937/1-246; J. R . P a r tin g to n , The Chemistry of Räzl in; Ambix 1/1938/192-196; G. H e y m , Al-Räzl and Ehxirs’, das erläutert, durch welche Kraft, warum und wie es der Alchemy in: Ambix 1/1938/184-191; J. R u s k a , Das chemische Hauptwerk Medizin die Farbe verleiht; dann das ,Buch vom Adel der Kunst’, des Arztes Razi in: Die Umschau in Wissenschaft und Technik 41/1937/ damit er den Adel und die Treffsicherheit dieser Kunst erkennt und 852-853; ders., Pseudepigraphe Rasis-Schriften in: Osiris 7/1939/31-94; die Überlegenheit der wirklichen Alchemisten über Leute, die sich R . W in d e r l ic h , Verschüttete und wieder aufgegräbene Quellen der Alchemie (nur) auf Gottes Vorsehung verlassen; dann das ,Buch der Rangord­ des Abendlandes in: Abh. z. Gesch. d. Med. u. d. Nat. wiss. 19/1937/5-19; nung’, damit er die Aussprüche der Meister dieser Kunst und die E. J. H o l m y a r d , Alchemisten des Islams im Mittelalter in: Endeavour 14/ 1955/123-124. Methode der Versuche kennenlernt; dann das ,Buch der Verfahren’, damit er weiß, warum die Gelehrten bestimmte Verfahren ein­ i.- S ir r al-asrär, das alchimistische Hauptwerk von ar-Räzi, das in geschlagen haben, und wie jedes Verfahren dui'chgeführt wird; dann Handschriften und lateinischen Übersetzungen mit dem K. al-Asrär ver­ das ,Buch der Proben’, damit er die richtigen Kenntnisse für Gold- wechselt wird, das eine Bearbeitung des letzteren durch den Verfasser darstellt. Das von R u s k a untersuchte und ins Deutsche übersetzte Buch und Silberproben erhält; dann das ,Buch der Belegstellen’, damit er (s. u. No. 2) ist nicht das Sirr al-asrär, sondern das K. al-Asrär, s. Vorwort sieht, daß meine Lehren mit denen der Alten übereinstimmen; von K a r im o v S. 42 ff. Hss.: Taäkent 3758/2 (i42“-i66^ 912 H., Abschrift schließlich das ,Buch des Geheimnisses der Weisen und ihrer Listen’, einer Vorlage von 587 H., die vom Autograph abgeschrieben worden ist, damit er daraus lernt, wie er sich vor seinen nächsten Angehörigen vgl. Kat. Y, No. 3861), Teheran, Dänisgäh 1087 (ff. 55-139, s. Kat. IV, und Hausgenossen in Acht nimmt, und wie er sich rettet, wenn er 1037). Teheran, Däniskada-i Adab. 98 d (2“-65^ 12. Jh. H., s. Kat. I, 309), Meähed, Gauharääd 953 (838 H.). von Machthabern oder vom gemeinen Haufen verfolgt wird. Wenn Ed. und russische Übersetzung von U. I. K a rim o v, Sirr al-asrär - er in allen diesen Dingen hinreichend bewandert ist, kann er als ein Neizvestnoe sofinenie ar-Räzl "Kniga tainy tain” (Eine unbekannte Schrift in die Kunst Eingeweihter gelten. Er muß aber auch etwas von der ar-Räzi’s: Das Buch Das Geheimnis der Geheimnisse) Taäkent 1957, s. Dialektik verstehen, da er ohne diese Schulung kaum die höchsten Ambix 10/1962/146 ff.; hsg. in Faksimile von D ä n i§ PA2üH,Teheran 1343.

1 Richtig wäre m. E. die Übersetzung mit Chemie oder Alchimie. ^ Ruska in seinem Vorwort zu Al-RäzVs Buch Geheimnis der Geheimnisse S. R u s k a , A l-R äzl’s Buch Geheimnis der Geheimnisse S. 10. S. l o - i i . 28ο ALCHIMIE - CHEMIE AR-RAZi 281

Das Buch wird öfter in der lateinischen Übersetzung, Secretum secreto- klar, daß die beiden,Einführungen’, die jetzt an der Spitze der Sammlung runi, mit der Übersetzung des K . al-Asrär, Liber secretorum, verwechselt, stehen, erst nachträglich geschrieben und dann dem Gesamtwerk voran­ wie es auch im Arabischen geschieht. gesetzt worden sind. Die Inhaltsangaben im ,Buch der Belegstellen’ stim­ 2 .- K . al-Asrär Leipzig B. Or. 215 (138 ff.,s. Fleischer No. 266; s. noch men mit den am Schluß der propädeutischen Einführung mitgeteilten in E. Wiedemann in: ZDMG 32/1878/577; Siggel III, 22), Göttingen 95 allem Wesentlichen überein. Das 6. (8.) Buch heißt hier . . . ,Buch der (72 ff., 968 H.), Escurial 700 (91 ff.), Lucknow (2 Hss., entdeckt von H. E. Erholung’ ; zu seinem Inhalt gehört auch die Erläuterung der Sätze des K. ar-rahma ,Buch der Barmherzigkeit’, worunter wohl die bekannte kleine Stapleton, s . R u s k a , Geheimnis der Geheimnisse, a. a. O. S. 19-22), Taäkent 3758/1; hsg. von D a n i§ P a 20h, Teheran 1343; deutsche Über­ Schrift von Gäbir zu verstehen ist. Das ,Buch der Belegstellen’ soll nach setzung von J. R u s k a , Al-Razl's Buch Geheimnis der Geheimnisse. Mit der Absicht des Verfassers ,eine Sammlung der mystischen und anderen Einleitung und Erläuterungen in deutscher Übersetzung in : Quell, u. Stud. Aussprüche der Weisen, einschließUch derer, in denen sie offen die Wahr­ z. Gesch. d. Nat.wiss. u. d. Med. 6/1937/1-246; H. E. Stapleton, R. F. heit sagten’ enthalten. Es wurde nicht geschrieben, weil etwa die voran­ Azo, M. Hidäyat Husain, The Two Introductory Sections of ar-Räzl’s gehenden Bücher dieser Ergänzung bedürften, sondern um Zeugnis Kitab al-Asrär in: MASB 8/1927/369-411; pers. Übers., zu 4 Hss. s. für ar-Räzi’s Übereinstimmung mit den alten Meistern abzulegen. Diese Vorwort von Däni§ Pa^Oh, a. a. O. haben selbst zugestanden, daß sie sich dunkler Redeweise bedienten und ihre Bücher mit überflüssigen Worten füllten, um die Unwissenden zu 3 .- K . al-Mudhal at-taHlml, 'Buch. der propädeutischen Einführung, verwirren. Es soll daher in ar-Räzi’s Buch nur eine Auswahl von Beweis­ Rämpür, kimiyä’ 16 (93'^-97*^, vor dem 9. Jh. H., s. MASB 3/1910/73-75), stellen gegeben werden, damit es nicht überladen wird, und zwar sollen Teheran, Bibi. Asgar Mahdawi 315 το. Jh. H.); hsg. von H. E. zwei Reihen von Aussprüchen mitgeteilt werden, von denen sich die erste Stapleton , R. F. Azo, M. H id äy at Husain in: MASB 8/1927/412-417. auf die Definition des ,Steins’, die andere auf seine Darstellung bezieht” „Jede Kunst hat nach ar-Räzi ihre besonderen Geräte, die nur denen (R u s k a in: Islam 22/1935/288-289). Von arabischen Alchimisten werden bekannt sind, die diese Kunst ausüben. So benützt auch die Alchemie nur H ä lid B. Y a z id und Sälim al-Harräni zitiert. Geräte und Substanzen, die man gründlich kennen muß, wenn man sich ^ .-Saraf as-sinä'-a Carullah 1086 bis (38^-42’^, 12. Jh. H.). mit dieser Kunst beschäftigen will. Zunächst muß man die Körper und Geister, d. h. die Metalle und die flüchtigen Substanzen Schwefel, Queck­ 6 .- K . at-Tadhlr Carullah 1086 bis (42'^-43’^, 12. Jh. H.), zitiert in der silber, Arsenik und Salmiak kennenlernen, weiter die verschiedenen Arten Rutbat al-haklm, s. Islam 22/1935/292; udT. at-Tadhlr al-haqq Teheran, Salz, Borax, Vitriol und Alaun, dann bestimmte Erze und Steine und Maglis 2888 (7o'>-73“, 11. Jh. H.), Teheran, IJäniqäh-i Ni'matalläh 145 einige durch die Kunst dargestellten Stoffe. Außerdem muß man den Bau (43M 9^ II· Jh. H.), eb. (88^-910, u . Jh. H.). und die Anwendung der zum Schmelzen der Metalle und zur Behandlung 7 .- K . al-Itbät wird von A b u Ma sla m a AL-MAÖRm in der Rutbat al- der übrigen Stoffe dienenden Geräte, also die Öfen, Herde, Tiegel, Destil­ haklm zitiert; das Buch soll der Frage gewidmet worden sein, ob die liergefäße und sonstigen Geräte kennen lernen. Besonders eingehend wird Alchimie eine wahre oder falsche Kunst ist, s. R u sk a in: Islam 22/1935/ von ar-Räzi ein Sublimationsgerät beschrieben, das arabisch al-uthäl 291. heißt und heute noch unter diesem Namen - als ,Aludel’ - bekannt ist. S.-K . al-Ikslr wird ebenfalls in der Rutbat al-haklm, s. a. a. 0 . S. 291, Einmal findet er sich auch veranlaßt, den Einwand zu widerlegen, daß zitiert. sein Buch überflüssig sei, da man doch die Dinge selbst zu sehen be­ 9. - K . al-Hagar Escurial 700 (z. T. erhalten am Ende des Kodex), hsg. komme. Er erblickt den Wert des Buches darin, daß es auf alle Fragen in Faksimile von M. H. Saibäni in der Einleitung zu al-Mudhal at-taHlml Antwort gibt, die ein Anfänger über diese Dinge an den Lehrer stellen Teheran 1346, S. 44-59; Avird ebenfalls in der Rutbat al-haklm, s. a. a. 0 . kann, und daß es vor Täuschung bewahrt, wenn ein Pfuscher oder Betrü­ S. 292, zitiert; ist es identisch mit dem Hawäss al-hagar, von dem die pers. ger die Dinge mit anderen als den ihnen zukommenden Namen belegt” Übers, erhalten ist? Hds. Teheran, Däniägäh 1087 (52’^-55*’, s. Kat. IV, (Ruska in: Islam 22/1935/287). Pers. Übers, von M. H. Saibäni, Teheran 1037)· 1346. 10. - K . al-Hawäss ist mehr ein medizinisches Buch als ein alchimisti­ ^ .- K . aS-Sawähid, das Buch der Belegstellen, Rämpür, kimiyä’ 16 sches, s. GAS III, 285. (76i>-92'^, vor dem 9. Jh. H., s. H. E. St a p l e t o n , R. F. Azo in: MASB 3/ 11. - K . Mtißd al-häss f l '■Um al-hawäss s. eb. S, 285. 1910/68-73), Teheran, Bibi. Asgar Mahdawi 315 (57'^-67^ 10. Jh. H.), 12. - R .fi Dikr al-hamäHr al-madküra fi l-kutub al-barränlya Haci Mah- Teheran, IJäniqäh-i Ni'matalläh 145 (ein Teil, 5*^-6'^, 11. Jh. H.), Tehe­ mut4224/4 (2i'>-23i>, 13. Jh. H.). ran, Dänisgäh 1087 (ff. 26-38, s. Kat. IV, 1037). „Nach den Auszügen bei 13. - Qänün at-talab f i s-sa«'a Carullah 2130/8 (66'^-72*>, 10. Jh. H.). St a p l e t o n beginnt der Text des Kitäb as-sawähid mit einer Aufzählung Noch untersucht werden müssen R. f l Hawäss al-ikslr Fatih 5309/2, der Bücher, die diesem vorausgehen. Da ar-Räzi das vorliegende Buch als Haci Mahmut 6225/8 (türk. Übersetzung); Risäla f l 'Tim as-sinä'a Paris das achte bezeichnet und das Kitäb al-itbät als erstes nennt, ergibt sich 2620 (94*^-133·’, s. Vajda 599); Asrär Hlm al-ikslr Kabul, s. RIMA II, 22. 28 2 ALCHIMIE - CHEMIE i b n w a h s i y a - i b n u m a il 283

Sehr wahrscheinlich irrtümlich wird ihm folgendes Buch mit alchimisti­ 2 .-K a n z al-asrär oder Kanz al-hikma Nur. Osm. 3631 (1-65'’, 11. Jh. schem Inhalt zugeschrieben: K . al-Qawänln at-tablHya f i l-hikma al- H.), 3634 (ein Teil, Ι03ίΐ-ιΐ2^, 9. Jh. H.), Leiden, Or. 796 (ff. 1-78, 1008 falsaßya Uppsala 340 (Tornberg S. 228),s. R u s k a in: Islam 22/1935/299- H., s. Voorh. 152), Asaf. II, 1420 (63 ff.), Meshed, Gauharsäd 591/1 (eine 300. Auswahl), außer griechischen Alchimisten zitiert I b n W a h Siy a u . a. In lateinischer Übersetzung werden folgende Bücher, die erhalten sind, Ö a ' f a r a s -S a d i q , ö ä b i r i und A b u l -H a ir a l -M isr L ar-Räzi zugeschrieben: ^.—KaSf ar-rumüz wa-isärät al-hnkamä'ila l-hagar al-a'-zam Konya, τ.-Quaestiones Ubri viridarii Ebn hachar, s. R u s k a , Pseudepigraphe Yusufaga 5486 (unvollst., 607 H., s. A . A t e § in: Belleten 16/1952/89). Rasis-Schriften in: Osiris 7/1939/33-39. /[. — K. al-Wädih f l tartib al-'-amal ai-wäcitV? Ankara, Saib 3116 (S. 229- 2. - De aluminibus et salibus, s. R u s k a , Das Buch der Alaune imä Salze. 232, nur ein Stück, besteht aus luikm ad-diyär al-misrlya), Zähiriya, ‘ämm Ein Grundwerk der spätlateinischen Alchemie, Berlin 1935; s. ders.,, Pseud­ 80 (ff. 1-5, nur ein Teil). epigraphe Rasis-Schriften, a. a. O. S. 39-40, 5. - R. f i Ma'-rifat al-hagar Carullah 1086 bis (43l’-48^ 12. Jh. H.). 3. - Liber 70 praeceptorum oder Rasis in 70 praeceptis s. eb. S. 40-45. 6. - K . at-Ta'-fln oder K. Asrär as-sams wa-l-qamar, über die künstliche 4. - De perfecto magisterio s. eb. S. 45-56. Zeugung. Daraus sind Exzerpte in der Nihäyat al-arab von an-Nuwairi 5. - Liber lumen luminum s. eb. S. 56-67. erhalten, X I, 1935, S. 43 ff., s. Chwolson, Überreste der aübabyIonischen 6. — Rasis de X I I aquis pretiosis ist unter verschiedenen Titeln erhalten; Literattir S. 11, 164; Kraus II, 121. mit den 12 Wässern sind gemeint: das rote Wasser, durchdringendes, 7. -Ntizhat al-ahdäq f i tartib al-aiifäq Ankara, Saib 3334 (13 ff.). erweichendes, eindringendes Wasser, ,,ein Wasser von demselben Gewicht 8. - K . at-Tilasmät Bodl., Hunt. 75/1 (131 ff., 971 H., s. Uri S. 206, und großem Namen” , feuriges Wasser, schwefliges Wasser, Aschenwasser, No. 951), Foto in Cambridge, Or. 1665 (s. Arberry S. 69). Goldwasser, Wasser zur Weißung des Kupfers, Markasitwasser zur Auf­ lösung des Silbers, Wasser zur Gerinnung und Verfestigung des Queck­ silbers, ewiges Wasser, s. eb. S. 67-76. 7. - Liber trium verborum s. eb. S. 81-87. I b n U m a il 8.-Ein Brief von ar-Räzi Epistola Rasis s. eb. S. 87. 9. - Alchimistische Gedichte usw. s. eb. 87-94. Über Abü ‘Abdallah Muhammad b. Umail at-Tamimi und seine Rolle in der arabischen Alchimie sagen unsere Quellen fast gar nichts. Die bisherige Datierung auf Grund der vom Verfasser selbst

gelieferten Anhaltspunkte, die hauptsächlich auf H. E. S t a p l e t o n ,

I b n W a h s Iy a M. H i d ä y a t H u s a i n und T u r ä b ‘A l i zurückgeht (s. MASB 12/ 1933/123-126), ist nicht ohne weiteres zu akzeptieren. Er soll danach Abü Bakr Ahmad b. ‘Ali b. Qais b. Wahsiya lebte im 3./q. Jahr­ zwischen 900 und 960 n. Chr. gelebt haben, und seine Schriften sollen hundert. Er beschäftigte sich mit Alchimie, Astrologie, Landwirt­ jünger sein als die von ar-Räzi (st. 313/925). Als Anhaltspunkt dient schaft usw.; vor allem aber übersetzte er Bücher aus dem ,,Naba- die Angabe von Ibn Umail in seinem K . al-Mä^ al-waraqi, daß er täischen” (s. u. S. 318), die sehr wahrscheinlich kurz vor dem Islam einmal mit Abu 1-Qäsim ‘Abdarrahmän, dem Bruder des Grammati­ unter dem Namen alter Chaldäer verfaßt worden waren. Ganz zu kers Abu 1-Fadl an-Nahwi und ein anderes Mal mit Abu 1-Hasan Unrecht werden in modernen Untersuchungen Ibn Wahsiya und (oder Husain) ‘Ali b. Ahmad b. ‘Abdalwähid al-‘Adawi^ zusammen sogar sein Überlieferer und Schüler A b u T ä l i b a z -Z a i y ä t als Ver­ in den Tempel von Büsir ging. Einen weiteren Anhaltspunkt ge­ fasser dieser Schriften betrachtet (s. u. S. 326). winnt Stapleton dadurch, daß er von einer Diskussion über ein alchimistisches Thema im Hause des Dichters ‘Ali b. ‘Abdalläh b. i . - K . al-Usül al-kablr oder Usül al-hikma Ragip 963/4 (49^-69, 9. Jh. W asif a n -N ä s i ’ erzählt. Die biographischen Quellen helfen uns bei H., vgl. P l e s s n e r in: Islamica 4/1931/549), Nur. Osm. 3634 (ein Teil, der Verwertung dieser Angaben, da sich feststellen läßt, daß der 9. Jh. H.), Leiden, Or. 796 (ff. 81-106, 1008 H., s. Voorh. 393), Teheran, Maglis 735/1 (ff. 1-14, 1299 H.), eb. 2783 (S. 231-233, s. Kat. ^ Er zitiertGäbir folgendermaßen: Miisä . . annai-iaihAbä X,j, 16), Teheran, Bibi. Asgar Mahdawi 261 (14 ff., im Sammelband, 1266 M üsä rahimahu Ilähu haiainahü . . Nur. Osm. 3631, I2^ 12'^. H., vgl. NaSrlya II, 99), Kairo, tabi'iyät 731 (ein Teil, ff. 155-156, Fihr. 2 Ich habe einen Zettel, der lautet: ,,nubdaiun min asänid Abi l-Hasan 'A ll maht. III,IV, 12); türkische Übers. Wien 1498/5 (56^-7815). b. Ahmad b. Mukarram al-'Adaim” , A tii 2783 (29611-300''). 284 ALCHIMIE - CHEMIE IBN UMAIL 285 genannte Grammatiker (mit dessen Bruder Ibn Umail in jenen Tem­ sungszeit seines K . al-Mä^ al-waraqi ist besonders aus dem Grund pel ging) im Jahre 289/900 starb’· und daß an-Näsi’ zwischen 271/884 wichtig, da er viele Schriften von Gäbir genau kennt und auf zahl­ und 365/975 gelebt hat. Stapleton und seine beiden Mitverfasser reiche Pseudepigrapha hinweist. Die Bedeutung dieser Hinweise hat gehen davon aus, daß Ibn Umail in beiden Fällen der jüngste der sich ganz besonders nach der Entdeckung des Buches durch Staple­ erwähnten Personen war. Weiter setzen sie voraus, daß von den ton undM. H. Husain erwiesen, als man in der Lage war, die in lateini­ beiden Brüdern Abu 1-Qäsim jünger gewesen sei und bis ca. 920 schen Übersetzungen entstellten Namen zu identifizieren. Im Gefol­ gelebt habe, und daß Ibn Umail damals ein junger Mann von viel­ ge der Untersuchung der beiden genannten Verfasser hat sich Ruska leicht 20 Jahren gewesen sei. Ebenso vermuten die Verfasser, daß mit der Bedeutung jener Hinweise auseinandergesetzt. Aber unter Ibn Umail jünger als der Dichter an-Näsi’ gewesen sei, in dessen dem Einfluß seiner von uns oft erwähnten Vorstellung von der Haus die Diskussion stattfand. Zu diesen stillschweigenden Voraus­ Entstehungszeit der im Arabischen erhaltenen Pseudepigrapha hat setzungen, nach denen Ibn Umail viel jünger als die übrigen genann­ Ruska sie nicht richtig verwerten können. Er äußerte sich folgender­ ten Personen gewesen sei, kam es wahrscheinlich dadurch, daß er in maßen darüber: ,,Das Durcheinander altüberlieferter und neuer seinem Buch den Alchimisten M ihräris zitiert, der - so heißt es in Namen weist auf eine uns noch ziemlich verschlossene literarische der oben erwähnten Untersuchung - seinerseits in einer in Kairo Entwicklung hin, die zwischen dem 7. und 10. Jahrhundert in Ägyp­ befindlichen Handschrift den Historiker Muhammad b. Garir at- ten stattgefunden haben muß. Die alten Namen Hermes, Demo- Tabari (st. 310/923, s. GAS I, 323 ff.) zitiert habe. Wir haben dem­ KRiTOS, P lato, Zosimos, M aria sind Zeugen für das Fortleben der gegenüber schon oben (s. o. S. 105) darauf hingewiesen, daß die griechisch-ägyptischen Überlieferung, aber sie beweisen nicht, daß Schrift des Mihräris ein vorislamisches Pseudepigraph ist und die Ibn Umail irgendwie noch aus uns unbekannten Resten der alten Kairiner Handschrift, in der at-Tabari zitiert wird, nur eine arabi­ Literatur hat schöpfen können. Wenn schon in den uns erhaltenen sche Kompilation der späteren Jahrhunderte darstellt, in der nur ein echten ZOSIMOS-Schriften nur wenige HERMES-Zitate Vorkom m en, Zitat aus dem uns in mehreren Handschriften erhaltenen Traktat kann ihr häufigeres Auftreten bei den Arabern nur daraus erklärt des Mihräris angeführt wird. Nichts zwingt uns also anzunehmen, werden, daß spätere Alchemisten dem Hermes neue Schriften und daß Ibn Umail jünger als an-Näsi’ und die Brüder Abu 1-Fadl und Aussprüche unterschoben haben, und wenn in der griechischen Lite­ Abu 1-Qäsim war. Ganz im Gegenteil scheint Ibn Umail sein Werk ratur nicht Λ^orkommende Alchemisten wie A re s und Theodoros, schon zu Lebzeiten des Abu 1-Qäsim, dessen Bruder im Jahre 289/ M arqönas und Safanjä bei Ibn Umail eine so große Rolle spielen, 900 starb, geschrieben zu haben, da Ibn Umail sonst seinem Namen werden ihre angeblichen Lehrgespräche Alchemisten der arabischen den üblichen Segenswunsch für einen Verstorbenen hinzugefügt Zeit ihre Entstehung verdanken.”’· Gegen die Ansicht, daß die hätte. Falls Abu 1-Qäsim seinen Bruder um 15 oder 20 Jahre über­ Schriften und Zitate, die in der arabischen alchimistischen Literatur lebt hat - wie Stapleton und seine Mitverfasser vermuten muß Ibn auf antike Verfasser zurückgehen, von den Arabern gefälscht wor­ Umail sein Werk spätestens vor 920 geschrieben haben^. Daß Ibn den seien, haben wir uns an mehreren Stellen dieses Buches gewandt Umail unter vielen Alchimisten nicht auch ar-Räzi (st. 313/925) und betont, daß sie in seltenen Fällen auf alte, zum größten Teil aber zitiert, kann als ein Zeichen dafür betrachtet werden, daß er seine auf jüngere vorislamische Schriften zurückgehen. Eine recht auf­ Werke nicht kannte. Also sprechen viele Gründe für die Richtigkeit schlußreiche Untersuchung über die Quellen der Zitate Ibn Umails der Datierung, daß das Werk von Ibn Umail kurz vor oder um 300 verdanken wir Stapleton, G. L. Lewis und F. S. Taylor, auf deren H. geschrieben worden ist. Bedeutung bereits (s. o. S. 33) hingewiesen wurde. Die Datierung der Lebenszeit von Ibn Umail, bzw. der Abfas- In der Geschichte der arabischen Alchimie darf man Ibn Umail als Anhänger der vorislamischen Alchimisten bezeichnen, der die ^ Yäqüt, IrSäd III, 425. Bedeutung der in den letzten Jahrhunderten vor ihm erreichten ^ Die beiden Mitverfasser vermuten, daß Abu 1-Qäsim der Lehrer für Alchimie von Ibn Umail war (a. a. O. S. 125), wofür es keinen Anhaltspunkt ^ibt. 1 S. Isis 24/1935-36/340. 2 8 6 ALCHIMIE - CHEMIE IBN UMAIL 287

Entwicklung nicht erkannte^ und der später bei den lateinischen die auf dem Plafond des Tempels in Büsir dargestellt waren, s. Isl. Tetk. Enst. Derg. II, 2-4/1960/244-246), Be?iraga 505 (159^-206^, 756 H.), A. Allegoristen unter dem Namen S e n i o r Z a d i t h eine große Zahl von Emiri 2841 (78 ff., 944 H.), Petersburg, Or. Inst. 73 (199 ff., vor 10. Jh. Anhängern fand^. H., s. Rosen No. 198), Paris 2610 (ff. 1-77, 10. Jh. H.), Lucknow (in ■ einem Sammelband, ff. 1-116 ,1089 H.), Teheran, Malik 3185/2 (1303 H., H. E. S t a p l e t o n , m. H i d ä y a t H u s a i n , Report on the Mä^ al-Waraqi in: s. RIM A VI, 72). Hsg. von Muhammad T u r ä b ‘A l i : Trea- Archeion 14/1932/74-75: M. T u r ä b ‘A l i , H . E. S t a p l e t o n , M. H id ä y a t tises on Alchemy by Muhammad bin U m ail... An Excursus and a Descrip- H u s a in , Three Arabic Treatises on Alchemy hy Muhammad bin Umail tive Index -chiefly ofthe alchemical authorities quoted ly Ibn Umail. By H. E. {loth Century A. D.) in: MASB 12/1933/1-213; dies., Arabic source of S ta p leto n , M. H id äyat Husain in: MASB 12/1933/1-213. Zum Teil Zadith’s "Tahtila Chemica" in: Nature 127/1931/926; J. R u s k a , M. Ihn übers, ins LateinischeudT. Tabula Chemicain: Zetzners Theatrum Chemi- Umail al-Tamlmis Kitäb al-mä' al-waraqi wa’l-ard an-nagmijja in: OLZ cum, Argentorati 1622, VII, 218-266, und in Mangets Bibliotheca Che­ 37/1934/Sp. 593-596; ders.. Der Urtext der Tabula chemica in: Archeion mica Curiosa, Genevae 1702, II, 216-235. Die Hauptqasida lautet in der 16/1934/273-283; ders., Studien zu Muhammad Ibn Umail al-Tamlml’s lateinischen Übersetzung: Epistola solis ad lunam crescentem. Kitäb al-Mä^ al-Waraql wa’l-Ard an-Najmiyah in: Isis 24/1935-36/310- 2.-von Aidamur b. ‘Ah al-Öildaki (st. 743/1342, s. Brock. II, 139) 342; H . E. St a p l e t o n , G. L . L e w i s , F. S. T a y l o r , The Sayings of Hermes Wien 1496 (82 fl), Br. Mus., Add. 23418/16 (ff. 151-183, 1236 H., s. Cat. Quoted in the Mä^ al-Waraql of Ibn Umail in: Ambix 3/1949/69-90. No. 1371), Gotha 1257 {1^-72^, 1072 H., s. Siggel II, 17). Ein Tahmis vom Verfasser selbst: < I. - R. as-Sams ila l-hiläl, gerichtet an Abu 1-Husain ‘Ali b. Ahmad al- ‘Adawi, Laleh 2772/5 (82‘>-86’^, 12. Jh. H.), Ragip 963/9 (ΐ25'>-ΐ27^, g. a) mit Kommentar ebenfalls vom Verfasser: Carullah 1561/5 (ff. 23-78, 9. Jh. H.). - b) mit Kommentar von Fahraddaula Abu Säkir b. Ya'qOb Jh. H., vgl. P l e s s n e r in: Islamica 4/1931/550), A. Emiri 2833/10 (26b- an-Nasräni udT. as-SaJüfa fi t-tagriba as-saJüha Kairo, tabi'iyät 731 (ff. 32», 9. Jh. H.), Hamidiye 874/9 (ß· H 5-H 7. i °99 H.), Kairo V\ 393, 32-33, 1088 H., s. Fihr. maht. III,jy, 72-73). - c) von al-Öildaki udT. kimiyä’ 20 m, 23 m. Lawämi'· al-afkär al-mudVa f l sarlj, al-Mä' al-waraql Kairo V^, 393, kimi­ Kommentare dazu: y ä ’ m 20 (ca. 100 ff., 12. Jh. H.). I. - vom,Verfasser selbst: al-Mä^ al-waraqi wa-l-ard an-nagmlya Saray, Ahmet III, 2075/1 (ff. 16-65, 740 H., mit dem Bild der geflügelten Wesen, 2. - al-Qaslda an-nünlya, über den Stein der Weisen, Saray, Ahmet III, 2075/7 8· Jh. H.), Haci Mahmut 6225/16 (2i6'^-2i7’’, 1297 H.), ,.Ibn Umail ist ein echter Repräsentant dieser auf ägyptischem Boden Teheran, Däniägäh 1903/1 (596 H., vgl. Kat. VIII, 514), Kairo, tabi‘iyät erwachsenen, in immer neuen Formen und Darstellungen durch die Jahr­ 731 (ff.36-37, 1088 H., s. Fihr. maht. ΙΙΙ,ΐγ, 88). Ein Kommentar vom hunderte getragenen allegoristisehen Alchemie, die sich ewig im Kreise dreht Verfasser selbst Be§iraga 505 (211^-218^^, 756 H., s. Isl. Tetk. Enst. D. II, und von wirklicher Naturwissenschaft so weit entfernt ist, wie ein Kinder­ 2-4/1960/247). - Mit einem anonymen Kommentar zu einem Vers: ar-R. märchen von wirklicher Geschichte. Er befindet sich subjektiv im Recht, az-Zainlya Paris 2620 (ff. 46-49, s. Vajda 612). wenn er sich auf die alten und vermeintlich alten Autoritäten stützt und ein 3 .- K . al-Mä^ an-naql wa-l-ard Bejiraga505 {2Q6^-2oy^,756 feststehendes Schema von Begriffen und Behauptungen mit immer neuen H., s. Isl. Tetk. Enst. D. II, 2-4/1960/246), Saray, Ahmet III, 2075/4 Bildern und Vergleichen zu erläutern sucht. In seinem scholastisch befange­ (65t'-66^ 740 H.), Äsaf. II, 1412 (3 ff., s. MASB 12/1933/127). nen Kopf konnte der Gedanke an eine nüchterne, auf Experimente und Beobachtungen gegründete Form der Alchemie keine Wurzel fassen. So ist 4. - K . al-Mabäqil as-sab'-a Be§iraga 505 (208=^-2091', 756 H., s. Isl. Tetk. auch seine Abwehrstellung gegen das Gedankensystem des Jabir b. H a y y ä n Enst. D. II, 2-4/1960/247), Vehbi 2254/6 (23‘^25’^), eb. 2279 (4*^8'^), . . . verständlich” (R u s k a , a. a. O. S. 341-342). Kairo, tabi‘iyät 177 (8 ff., s. Fihr. maht. III,iv, 178), Teheran, Däniäkada- ^ ,,Wir nehmen weder I b n U m a il noch dem Verfasser der Turba etwas von i Adab. G 252/22 (3 ff., 11. Jh. H., s. Kat. II, 103), eb. 98-d (92‘^i02>’, s. ihrer zeitgebundenen Bedeutung, wenn wir die Unfruchtbarkeit ihrer Metho­ K at. I, 409). den betonen. Auch ar-Räzi ist noch Alchemist im alten Sinne, wenn er 5. - K . al-Magnlsä Bejiraga 505 (2I0'‘-2II^ 756 H., s. Isl. Tetk. Enst. D. unendliche Mengen von Rezepten beschreibt, nach denen man das Elixier II, 2-4/1960/247), Vehbi 2279/3 (ff. 8-11), Hamidiye 874 (114=^-117», 11. bereiten soll. Jahrhunderte lang gehen die Reden der Allegoristen und die Jh. H., s. eb.). Bemühungen der praktisch arbeitenden Alchemisten noch nebeneinander her, 6. - as-Slra an-naqlya Bagdath Vehbi 2248/2 (4i*’-5i'^), eb. 2277 (65'’- überschneiden und mischen sich die Lehrschriften und Ansichten, bis endlich 8i^ 1188 H., s. Isl. Tetk. Enst. D. II, 2-4/1960/250-251). Vielleicht die allegorische Richtung an innerer Öde und Armut zu Grunde geht, wäh­ rend die andere das Gebäude der modernen Chemie errichtet. Daß sich die identisch mit ad-Durra an-naqlya Äsaf. II, 1410 (s. MASB 12/1933/127), Fortentwicklung der Alchemie im Abendland in erster Linie an die Namen Maglis 719 (13 ff., 1300 H., s. Kat. II, 457). Rasis und,Geber knüpft, ist ebenso gerecht, wie es verständlich ist, daß die 7. - K . al-Miftäh fi t-tadUr Carullah 2065/17 (204^-205'^, 9. Jh. H.), Haci lateinischen Allegoristen sich vor allem an die Turba und die Tabula Chemica Mahmut 6225/7 (I44“- I 45^ 12. Jh. H., s. Isl. Tetk. Enst. D. II, 2-4/1960/ des S e n io r Z a d it h gehalten haben” (R u s k a , a. a. O. S. 342). 250). 288 ALCHIMIE - CHEMIE AL-FARABI - AL-HWARIZMI 289

8. ~Mifläh al-kunüzwa-hallaskäl ar-rumüzCaxnWdih. 1662 (ff. 41-43), eb. daß er unter dem Terminus ,,sinä'-at al-kimiyä^” vor allem die 2065/7 (85’’~94^ II· Jh. H.), Gothä i257 s. Siggelll, 19-20) = ? Metall Verwandlung versteht. Diese Abhandlung kannte Ibn Abi Hall ar-rumüz Asaf. II, 1410 (s. MASB 12/1933/127), Teheran, Malik 3187 Usaibi'a (II, 139), und einen Teil daraus zitiert Hägi Halifa (II, (S. 49-76, 1303 H.). 1527-1528) über I b n B ä g g a . 9. - K . Mifläh al-hikma al-Hizmä Meshed 6372, über die Fragmente, die im K. al-Ma‘ al-waraql erhalten sind, s. MASB 12/1933/126. 10 .-Sarh as-suwar wa-l-askäl Paris 2609 (ff. 7-43, s. Vajda 645), s. R. f l W^i^üb sinä'at al-klmiyä' wird von 'AbdallatIf al-BagdädI in MASB 12/1933/126. der R. f l Mugädalat al-hakiniain Bursa, Hüs. ζ:0ΐ6Μ 823 (ii5*>-ii6b) 11. - ar-Risäla . . . (?)/» ma^nä sifat al-hagar Kairo, Tal'at, kimiyä’ 310/ benutzt; Hss.: Berhn 4178 (536^-537α, s. Siggel I, 16-17), Leiden, Or. 8 (i20>i, s. Kraus I, 186), Gotha 1288 (2i'^-2i'’, s. Siggel II, 40). 1002/8 (69=‘-7o·’, s. Voorh. 401); hsg. mit türkischer Übers, von A. 12. -Risälat al-Öadwal, über die Beziehung der Metalle zu den sieben S a y i l i , Färäbi’nin siniyanin lüzuniu hakkindaki risalesi in: Belleten 15/ Planeten, Äsaf. II, 1412 (2 ff., s. MASB 12/1933/127). 1951/65-79. Deutsche Ubers. E. Wiedemann, Zxir Alchemie bei den Ara­ 13. - R. f l Kaiflyat al-insän . . . Gotha 1288 (2I'’-22^ s. Siggel II, 40). bern in: Journal für praktische Chemie N. F. 76/1907/115-122; ders.. Zur 14. - R. f l Ma'na t-tarkib Gotha 1288 (22'^-22^>, s. Siggel II, 40). Alchemie bei den Arabern in : Abh. z. Gesch. d. Nat.wiss. u. d. Med. 5/1922/ 15. - R. f l MaHia t-tazwl^ Gotha 1288 (22^^, s. Siggel II, 40). 27^. 16. - R. f l l-Bayän {iHant anna l-halgam asra'· ihtilätan ...) Gotha 1288 (22*’-23*>, s. Siggel II, 40). 17. -E in e Qasida RäHya von 62 Versen Bejiraga505(218^-219^75611., a l -H w ä r iz m i s. Isl. Tetk. Enst. D. II, 2-4/1960/249). 18 .-E in e Lämlya von 8 Versen eb. (2I9^ s. eb. S. 249). Abü ‘Abdalläh Muhammad b. Ahmad b. Yüsuf a l -H w ä r iz m i 19. - Eine Mimlya von 24 Versen eb. (219^, s. eb.). (lebte in der 2. H älfte des 4,/io. Jahrhunderts, s. GAS III, 315) hat 20.-E in e RäHya von 72 Versen eb. (220^-222^ s. eb.). der Alchimie in seiner Enzyklopädie [Mafätih al-Hilüm) ein verhält­ 2 1.-E in e RäHya von 18 Versen eb. (222^ s. eb.). 22. - Eine HäHya von 27 Versen eb. (223'’, s. eb.). nism äßig großes K apitel gewidmet. Seine Hauptquellen scheinen die 23. - Eine RäHya von 47 Versen eb. (224’’, s. eb.). Bücher von Abü Bakr a r -R ä z i zu bilden. ,,Die Aufzählung der 24. - Eine Qäflya von 20 Versen eb. (224”, s. eb.). Stoffe beginnt er mit den Metallen, dann folgen die vier Geister und 25. - Eine Mimlya von 33 Versen eb. (225“, s. eb.). weiterhin unter dem Sammelnamen '-aqäqir, d. i. Drogen, zunächst 26.-E in e Siniya von 17 Versen eb. (225'’, s. eb.). das Salz mit zehn Arten, im Anschluß daran der schon bei den 27. - Eine Fä'lya von 14 Versen eb. (225'’, s. eb.). 28. - Eine Nünlya von 16 Versen eb. (226'’', s. eb.). Geistern genannte Salmiak nochmals als natürlich vorkommender 29. -M lzän al-qamar wa-mlzän as-sams Gotha 1293 (21 ff., s. Siggel II, und künstlich dargestellter Stoff, dann der Borax und die Vitriole 54-56). Der Verfasser beruft sich auf Maria, Hälid b. Yazid, öäbir. Du n- mit je fünf Arten, weiter die meisten der von a r -R ä z I angeführten Nün und auf einen Abü ‘Utmän. Steine, zuletzt eine Liste von künstlich dargestellten Stoffen, wie sie auch a r -R ä z i am Schluß des ersten Hauptstückes zusammenstellt” (R u s k a in: Islam 22/1935/305-306).

a l -F ä r ä b i E. W i e d e m a n n , Über chemische Apparate bei den Arabern in: P. Dier- gart, Beiträge aus der Geschichte der Chemie, 1909, S. 241-244; ders.. Zur Abü Nasr Muhammad b. Muhammad b. Tarhän al-Färäbi (st. 339/ Chemie bei den Arabern in: S B P M S Erl. 43/1911/75-106 (wo eine voll­ 950, s. GAS III, 298) verfaßte ein Buch zur Verteidigung der Chemie. ständige Übersetzung des chemischen Kapitels mit Kommentar); H. E. Er stützte sich hauptsächlich auf das Pseudepigraph der Metalle, das St a p l e t o n , r . f . A z o , M. H i d ä y a t H u s a in , The Mafätih al-Hdüm or die griechischen Kommentatoren Aristoteles oder Theophrast zu­ schreiben. Wenn man nur nach diesem kleinen Traktat urteilt, ge­ 1 In der Bibliothek Äsafiya in Haidarabad befinden sicli zwei alcliiniistische Schriften eines Abü 'Abdalläh al-Färäbl: i. K . al-Ma'ädin, mutafarriqät 154 winnt man den Eindruck, daß al-Färäbi mit der enormen Entwick­ (61 ff., s. Fihris-i mairüh II, 610), 2. Sirr al-asrär wa-rüh al-arwäh, nirangät 31 lung der alchimistischen Wissenschaft der letzten vorislamischen (i36ff., 753 H ., s. Fihris-i mairüh II. 593), die aber mit Abü Nasr al-Färäbi Jahrhunderte und der islamischen Zeit nicht ganz vertraut ist und nichts zu tun haben. 290 ALCHIMIE - CHEMIE IBN MISKAWAIH - ABU L-HAKIM AL-KÄTI 291

,Keys of the Sciences’ by Ahii '■Ahdalläh . . The Ninth Chapter of the mist tätig. Nach seiner eigenen Angabe benutzte er Syrisch geschrie­ Second Part, on Alchemy, in Three SecHons in: MASB 8/1927/362-68; J. bene alchimistische Bücher. R uska, Das alchemistische Kapitel in den Mafätlh al '■ulüm in: Islam 22/ 1935/305-306. X.-at-Tadkira fi l-klmiyä\ zu Hss. s. GAS I, 625. 2. - Eine Abhandlung, die er auf Grund von syrischen alchimistischen Büchern verfaßte, Teheran, Maglis 733 (in einem Sammelband, 7 ff., 11.

A b u l -H a s a n a l -M a l a t i Jh. H.).

Muhammad b. Ahmad b. ‘Abdarrahmän (st. 377/987, s. GAS I, 607), der vor allem Theologe war, muß sich nach der Angabe einer Handschrift auch als Alchimist betätigt haben. I b n M is k a w a i h

K. Ahi l-Hasan al-Malati, ein alchimistischer Traktat, verfaßt i. J. 366/ Abü ‘Ali Ahmad b. Muhammad b. Ya'qüb Ibn Miskawaih, ein 976, Ayasofya 3636 (74*’-85^ unvollst., 9. Jh. H.). Philosoph und Historiker, beschäftigte sich auch mit Medizin und Alchimie. Wie Yäqüt {IrSäd II, 89) uns berichtet, trieb Ibn Miska­ waih mit einem A b u t -T a i y i b a l -Κ ϊ μ ι υ λ ’ ϊ ar-Räzi zusammen Al­

A b u l -I s b a ' 'A b d a l 'a z i z b . T a m m ä m chimie; er war fasziniert von den Büchern Gäbirs und ar-Räzi’s. N ach A b u H a i y ä n a t -T a u h i d I soll Ibn Miskawaih einen großen Teil schrieb sehr wahrscheinlich um 400/1009 (s. Brock. S I, 432). seines Lebens durch seine Beschäftigung mit der Alchimie ver­ schwendet haben [Imtä" II, 39). E r starb 421/1030, s. GAS III, 336. Die alchimistische al-Qasida an-nüniya, über den Stein der Weisen, Laleli 2772/6 (88^-90'’, 12. Jh. H.), Bagdad, Bibi. A. Karmali (Foto in Kairo, Dar, s. Kat. Suppl. I, 331, II, 215), Ch. Beatty 5002/5 (110-115^ 9. Jh. Ibn al-Qifti, Hukamä^ 331-332. H.), Gotha 1257 (84>’-86^ s. Siggel II, 21). x.-al-K anz al-kablr Bejiraga 505 (I26“^I58^ 756 H., s. Isl. Tetk. Enst. Dazu sind auch mehrere Kommentare erhalten: D. II, 2-4/1960/241-242). 1. - von Aidamur AL-ÖiLDAKi (st. 743/1342, s. Brock. II, 138) udT. K a if 2. - R. fi l~Klmiya‘ (?) Teheran, Bibi. Asgar Mahdawi 280 (s.NaSüyaII, al-asrär li-l-ifhäm f l Sarh qasldat ^Abdal^aziz b. Tammäm Carullah 2063/4 153)· (ff. 80-104, 928 H.), eb. 2087/2 (94a-i28a 12. Jh. H.), Bursa, Genei 813 3. - R .ß Dikr al-hagar Teheran, DäniSgäh 941 s. Kat. (io6'^-i29*>, 12. Jh. H.), Ch. Beatty 4121/7 (ff. 165-210,12. Jh. H.), Kairo IV, 983). 390, 396, kimiyä’ 21 (1094 H.), Äsaf. III, 576, kimiyä’ 53. 2 .-v o n IfrOzin (?) b. Ma'mar al-Qabisi (5./11. Jh.) Carullah2065/16 (ΐ79ίΐ-ι88·^, 10. Jh. H.), Leiden, Or. 2845 (9 ff., 1125 H., s. Voorh. 270). 3 .-v o n M u h a m m a d b. 'Abdaddä’im a l -Q a ir a w a n i (5./11. Jh.) Cam­ A b u l -Η α κ ϊ μ M u h a m m a d b . ‘A b d a l m a l i k a l -H w ä r iz m i a s - bridge LI, 5, 22 (ff. 1-14, 8. oder 9. Jh. H., s. Browne I, No. 609), Fäs, Qar. 1516 (i52*>-i66“'). S ä l i h i a l -K ä t i 4. - von M u h a m m a d b. Tamim a l -M a q ä m ä t i Kairo 384, kimiyä’ 26 (1140 H.), Teheran, Dänisgäh 2025 (7ii>-iioi>, 962 H.). Dieser Alchim ist (s. Brock. S I, 902) widmete im Jahre 426/1034 in 5. - von einem anonymen Gelehrten Ch. Beatty 5002 (ff. 94-109, 9. Jh. Bagdad eine alchimistische Schrift seinem Gönner ar-Ra’is Abu 1- •H.), Laleli2772/7 (90^^-105^^, 12. Jh. H.), Leningrad, Un. 1192 (s. Zap.Koll. Hasan ‘Ali b. ‘Abdallah. Über sein Leben ist sonst nichts bekannt. Vost. 1/1925/370). Der Verfasser zitiert A n d a r i y a , M o s e s , H ä l i d b . Y a z i d , A b u Z a id

a l -B a l h i , M a ‘m a r a l -GO z a g ä n i , a l -Q ä d i A b ü ‘U m a r a l -H w ä r iz - ΜΪ. Stapleton stellte in der Abhandlung von Abu 1-Hakim chemische a l -Q ä d i ‘A b d a l g a b b ä r Behandlungsarten fest, wie man sie erst 700 Jahre später bei B l a c k Der Mu'tazilit Abu l-Hasan al-Qä^i ‘Abdalgabbär al-Hamadäni und L a v o i s i e r wiederfindet. Ferner wies er die Ähnlichkeit des (geb. 325/936, gest. 415/1025, s. GAS I, 624 f.) war auch als Alchi­ Inhaltes und der Behandlung mit der Summa perfectionis magisterii 292 ALCHIMIE - CHEMIE ABU ‘a b d a l l ä h b . b ä k Oy ä - Ta'-wtd al-Häkim 293 des lateinischen Geber nach, wovon nach B e r t h e l o t vor dem 13. A b u ‘A b d a l l ä h b . B ä k Oy a Jahrhundert bei den Arabern keine Rede gewesen sein könne [Chimie· I, 149)· Muhammad b. ‘Abdalläh b. Bäküya war ein Mystiker (s. GAS I, 652), der sich auch m it Alchimie befaßte. E r starb 428/1037. Sarton I, 723; J. R u s k a , Die Alchemie des Abu ’l-Haklm al-Kätl in: Islam 22/1935/306-307. ^^Rt^la f l San'-at al-hagar al-aswad Rämpür, kimiyä’ 16 (ff. 146-149, 9. ^Ain as-san^a wa-'-aiin as-sana'-a Rämpür, kimiyä’ 16 (124^-133^ vor dem 9. Jh. H., unvollständig); untersucht, hsg. und ins Englische übers, von H. E. S t a p l e t o n , R. F. Azo, Alchemical Equipment in the Eleventh Century, A. D. in: MASB 1/1905/47-71, ein vollst. Ex. Teheran, Bibi. Asgar Mahdawi 315 (88>^-I07^ 10. Jh. H.); pers. Ubers, in Rämpür, hsg. Ta^wid al-Häkim von M a q b Ol A h m a d , A Persian translation of the eleventh Century Arabic Dies ist ein Anonymus, der sich im Amulettarmband von al- alchemical treatise '■Ain as-san'a . . . mit einem Beitrag von B. B. D a t t a über die chemische Bedeutung der Abhandlung^ in: MASB 8/1929/419- Häkim bi-Am rilläh befunden haben soll. Er soll die Beschreibung 460, s. Sarton in: Isis 14/1930/229-232. der beiden Operationen enthalten, die al-Häkim (st. 411/1021) nach den W orten von al-M u‘izz (st. 365/975) ausführte und die dieser auf seine Vorfahren bis zu Ga‘far as-Sädiq zurückführte. Nach der Angabe der Schrift selbst wurde das Armband von einem Dubais b. M i h y ä r a l -M a ö Os i Mälik al-Antäki in Antiochia gekauft, der der letzte Bearbeiter der Mihyär b. Marzawaih ist vor allem als Dichter bekannt (st. 428/ Schrift zu sein scheint. Während die Hauptideen auf Ga'far zurück­ 1037, s. G AS II). geführt werden, werden auch die Meinungen von Du n-NOn an­ geführt. Im Ganzen scheint sich diese Schrift auf die Risälat al- Aus seiner Risäla sind Exzerpte erhalten Teheran, Bibi. Asgar Mah­ Wasäyä wa-l-fusül von Ga‘far (s. o. S. 131) zu stützen. dawi 315 (3Ö'^-37^, 10. Jh. H., vgl. NaSrlya II, 167), Rämpür, kimiyä’ 16, s. MASB 3/1910/65. H. E. S t a p l e t o n , r. F. Azo, An Alchemical Compilation of the Thir- teenth Century, A. D. in: MASB 3/1910/77-83,92-94; J. Ruska, Arabische 1 Er sagt z. B .: . The ‘Ain as-san‘ah, as its name implies, contains the Alchemisten II, 52-58. essentials of the chemical knowledge of the ιι*ι> Century, with some practical hints for aiding the workers. The seventh chapter of the book in particular Ta'-wld al-Häkim Rämpür, kimiyä’ 16 (Auszug, ff. 101-116, vor dem 9. contains easy processes in every useful branch of the art as it prevailed at tliat time. The scope of chemical Science in the Middle East was then almost Jh. H.), Teheran, Bibi. Asgar Mahdawi 315 (79^-88», 10. Jh. H.), Meähed, entirely confined to a study of the common metals and their compounds. Gauharääd 953 (letzte Abhandlung des Sammelbandes, 40 ff., 11. Jh. H.). Experimental operations were guided mainly by the possibility of effecting Die Schrift behandelt die folgenden Verfahren: „i. Die Verkalkung des the transmutation of baser metals into gold and silver - the avowed object of Körpers (Metalls) durch wiederholte Erhitzung einer Mischung des amal- tho alchemical art. It is therefore not at all surprising that the methocls gamierten Metalls mit dem Destillat von Vitriol, Alaun und Salmiak in described in the chapter under consideration are apparently concerned with einem Utäl (Aludel) . . .” 2. ,,Die Behandlung des Geistes, von dem der producing passable imitations of silver from cheaper materials, especially Körper befreit wurde.” 3. ,,Die Behandlung und Weißung der Seele.” copper, or with bringing about external and superficial changes in colour in 4. ,,Die Vereinigung der drei Pfeiler mittels des Roten Wassers zur Bil­ the cheaper and baser metal. The contents of the treatise remind one of those of the Egyptian papyrus manuscripts on the same subject described by dung des kleinen Elixirs . . .” 5. „Die Fixierung des Elixirs.” 6. „Die Art Berthelot in his ArcMologie et Histoire des Sciences (pp. 266-307) with this der Projektion des Elixirs.” 7. „Die Darstellung des großen Roten Was­ difference that, whereas the latter were intended for the guidance of artisans, sers, das die drei Pfeiler vereinigt.” „Der Abschreiber fügt hieran noch ein the Arabic works are essentially practical treatises on natural philosophy, Kapitel, das er in einem Auszug aus dem Ta'wld am Schluß des Kleinen written in the cause of the advancement of Science, and not therefore prima- Tors gefunden haben will. Auch hier wird die Wichtigkeit des großen rily for the purpose of amassing wealth by faudulent means. From the Roten Wassers hervorgehoben, das zuerst von Ga'far alSädiq entdeckt elaborate details given in the '■Ain a^-fan'ah it seems fairly obvious that the wurde. Dann folgen vier Listen von rotfärbenden Stoffen, die nach An­ author had actually personally tested tho various processes he describes . . .” gabe des Schreibers von C h ä l id ih n J a z id herrühren und nicht auf

20 Sezgin, Oesch. Ar. Sehr. IV 294 ALCHIMIE - CHEMIE ABU MASLAMA AL-MAÖRITi 295 alHäkim zurückgeführt werden. Den Schluß bildet ein Abschnitt über die dem berühmten Astronomen Abu 1-Qäsim Maslama b. Ahmad al- Darstellung des Eiwassers von 0 a‘far alSädiq” (Ruska, Arabische A l­ M agriti (st. gegen 398/1008) wegen der Ähnlichkeit zwischen der chemisten II, 56-58). kunya des Jüngeren und dem Namen des Älteren und der nisha beider verwechselt. Diese Verwechslung scheint ziemlich alt und sogar schon bei arabischen Verfassern vorgekommen zu sein. Ver­ a l -M u f i d mutlich pflegte man ihn schon bald nach seinem Tod als ,,Abü

Abü ‘Abdallah Muhammad b. Muhammad b. an-Nu'män a l - Maslama al-Magriti” (wie im Teheraner Kodex, Maglis 730, Kat. II, M u f i d (st. 413/1022, s. GAS I, 549 ff.) hat sich anscheinend auch mit 464) zu zitieren, was dann leicht eine Verwechslung mit Maslama der Alchimie beschäftigt. Über seine Stellung in dieser Disziplin läßt al-M agrIti verursachte. Der Name des Verfassers wird in den uns sich erst etwas Näheres sagen, wenn der von ihm erhaltene Traktat erhaltenen Handschriften zum Teil nur m it,,al-Magriti” angegeben. untersucht worden ist. Frei von allen derartigen Verwechslungen sind das in Kairo erhal­ tene K . al-Auzän f i Hlm al-mizän (s. Fihr. maht. III,iv, 14), weiter Risäla in pers. Übersetzung Teheran, Däniägäh 876 s. Kat. die R. f i t-TabäH'· in der Zähiriya Bibliothek und die Maqäla f i l- IV, 982). Kimiyä^ in Teheran, Maglis. Jedoch wird das Kairiner Exemplar nach dem Katalog von Bustäni bei Brockelmann S I, 432 wieder als ein Werk des älteren Magriti angeführt. Es ist eine Aufgabe der Säh R a z i n zukünftigen Forschung, die uns erhaltenen Magriti-Schriften und die Quellen auf diese Verwechslungen hin zu untersuchen. Der jüngere Über diesen Alchimisten ist nichts bekannt, von den Zitaten ab­ Verfasser - Abü Maslama - gibt seine Zeit eigentlich ganz deutlich gesehen, die AT-TuGRÄ’i (st. 515/1121) von ihm bringt (s. H. E. an. Er habe, so sagt er, seine Ruthat al-hakim in den Jahren 439/1047 S t a p l e t o n , r . f . A z o in: MASB 3/1910/62). bis 442/1051 und Öäyai al-hakim im Anschluß daran zwischen 443/

1052 und 448/1056 verfaßt (s. R i t t e r ’·, Vorwort zu Picatrix X X I- Risäla Rämpür, kimiyä’ 16 (i7“^i7*>, ? 9. Jh. H.), Teheran, Bibi. Asgar Mahdawi 315/1 (i’’-9’’, 10. Jh. H.). XXII). Einen anderen Anhaltspunkt für die Erklärung der Frage liefert uns eine Handschrift der Istanbuler Universitätsbibliothek (A. 6247, in der eine gekürzte Fassung der Ruthat al- hakim von einem Muhammad I b n BisrOn al-Magriti erhalten ist, W a h b b . G ä m i ' der sich in seiner uns erhaltenen alchimistischen Abhandlung (s. u. Lebte vielleicht im 4. oder 5. Jahrhundert H .; seine uns erhaltene S. 298) als Schüler von al-M aörM bezeichnet. Also werden die den Abhandlung widmete er einem M u s l i h a l -Υ α μ α ν ϊ . Namen al-Ma|riti’s tragenden Bücher zu Unrecht als Pseudepi- grapha bezeichnet, bei denen es sich nicht um Schriften von al- Risäla ilä Muslih al-Yamanl Bejiraga 505 (92^-93^, 756 H.)i. Magriti - nämlich Abu 1-Qäsim - handeln könne. Problematisch ist auch die Herkunft des Namens Picatrix in der lateinischen Übersetzung von Gäyat al-hakim. Ich vermute, daß es sich dabei um eine merkwürdige Entstellung von Abu 1-Qäsim (dem A b u M a s l a m a AL-MAÖRiTi ja das Buch irrtümlich beigelegt worden ist) handelt. Eine der gängi­ A b u M a s l a m a Muhammad b. Ibrahim b. ‘Abdaddä’im a l -M a g r i - gen Wiedergaben von Abu 1-Qäsim im Lateinischen ist ,,Bucasis” . ΤΪ lebte in der ersten Hälfte des 5./11. Jahrhunderts. Er wird mit Von dem jüngeren al-Magriti - Abü Maslama -, dessen Schwer-

^ Inc.: ,,al-Hamdu K-lläh al-hakim al-}iabir al-^altm qäla sa’alta rahimaka 1 Die in der Handschrift angegebene Jahreszahl 343-348 muß entweder ein Iläh 'an al-iksir . . . iHam anna hull 'amal lam yasbiqhu Hlm ta^auwunhi fi Schreibfehler des Verfassers oder eines frühen Kopisten sein. Die Hunderter­ n-nafs lam yumkin wu^üduhü bi-l-fiH ...” stelle wurde von Ritter um i erhöht, s. noch Anmerkung von Plessner. 2 9 6 ALCHIMIE - CHEMIE ABU MASLAMA AL-MAGRITI 297 gewicht in der wissenschaftlichen Tätigkeit im Bereich der Alchimie, Feuer nicht verbrennt; Geist nach seiner Wirkung und Feinheit, Metall­ Astrologie und Magie liegt, sind zahlreiche Bücher erhalten, von körper nach seiner Festigkeit und seinem Beharren . . . denen bisher nur zwei untersucht worden sind: Rutbat al-haklm und Die dritte Maqäla (...) ist der Art und Weise {kaifijja) des Werks und (xäyat al-haklm. Eine Auswertung der Rutbat al-hakim, Beschreibung der richtigen Reihenfolge der Operationen gewidmet. Sie folgt auf weite Strecken den Lehren Gäbir’s und beschreibt insbesondere, wie die Zer­ des Inhaltes und Schilderung der Tendenz des Verfassers verdanken legung des ,tierischen Steins’ in ein Wasser, ein Öl, ein Salz und einen wir E. J. H o lm yard (s. u .). Mehr wurde über das zweite Buch erdigen Rückstand zu bewerkstelligen ist. Dabei werden in längeren geschrieben, das auf Grund seiner lateinischen Übersetzung im Ausführungen die von ar-R azi im K. at-taäbir und im K. al-ha^ar gegebe­ Abendland großen Ruhm genoß. nen Vorschriften und Auffassungen kritisiert und denen seines Lehrers Gäbir gegenübergestellt” (J. R uska, Islam 22/1935/290-292, auf Grund I. - Rutbat al-haklm wa-mudhal at-taHlm. ,,Das Werk besteht aus einer von H olm YARD, Maslama al-Majrlti and the Rutbatu l-Hakmi in: Isis 6/ Einleitung und vier Hauptabschnitten {maqälät) von sehr verschiedenem 1924/293-305)· Umfang. In der Einleitung erfahren wir, daß die Klm ijä' und die Simijä' Hss.: Befiraga 505 (i'^-sg'’·, 756 H., s. Isl. Tetk. Enst. D. II, 2-4/1960/ Schwesterwissenschaften sind, die sich auf die Kenntnis der Geheimnisse 238), Ragip 963/6 (90'>'-ii5'’, 9. Jh. H., unvollst., s. PLESSNERin: Islamica der Natur beziehen; man muß sie beide beherrschen, um ein vollkomme­ 4/1931/550). eb. 965/2 (47^-150!^, 8. Jh. H., s. eb.). Nur. Osm. 2794/3, eb. ner Hakim zu sein. Die Kim ijä' ist die Kenntnis der irdischen Geister und 3623, Haci Mahmut 6224 (225 ff.), Ankara, Saib 3286, Paris 2612 (i'^- das Herausholen ihrer Feinheiten zum eigenen Nutzen. Die Simijä' ist das 108b, 10 Jh. H., s. Vajda 614), eb. 2613 (138 ff., 11. Jh. H.), eb. 6281 (ff. Wissen von den oberen Geistern, d. h. den Geistern der Sternsphären und 91-138, 12. Jh. H., s. Vajda 614), Mingana 1313 (96 ff., 13. Jh. H., Cat. das Herabrufen ihrer Kräfte zum eigenen Nutzen. Die RtUbat al-^aklm ist No. 934), Kairo, tabi'iyät 731 (295'>-325^ 10. Jh. H.), Kairo V^, 381, geschrieben, um den Forscher zur Kenntnis der Prinzipien der Alchemie hurüf 12, Alex., Balad., kimiyä’ 3 (2459 d, 1098 H.), Rabat 67_(i07ff., zu führen; das astrologisch-magische Seitenstück führte den Titel öäjat 1212 H., s. Proven9al 464), Tunis, Zait. 4207 (94 fr., 12. Jh. H.), Äsaf. III, al-hakim .Rangstufe des Weisen’ und ist unmittelbar nach Vollendung der 594, kimiyä’ 77 (1278 H.), Teheran, Däniägäh 4654/2 (34'’- 59^ s. Kat. Rutba verfaßt worden. X IV , 3598), Teheran, Malik 3354/1 (ca. 70 ff., 11. Jh. H.); ein Auszug In der ersten Maqäla (...) zählt der Verfasser die Wissenschaften und daraus von dem Schüler des Verfassers Abü Bakr Muhammad Ihn Bi§- Autoren auf, mit denen man sich beschäftigt haben muß, um die nötigen rOn (s . u. s. 298) Ist. Un. Bibi. A. 6247 (i26i>-i9i“'). Grundlagen für das Eindringen in die Alchemie zu gewinnen. Man muß 2. - Cräyat al-haklm wa-ahaqq an-natlgatain bi-t-taqdlm Ayasofya 2443 sich zunächst mit Mathematik und Astronomie, Logik und Naturphilo­ (225 ff., 1021 H.j, Nur. Osm. 2794/1 (83 ff., 12. Jh. H.), Ragip 870 (160 ff., sophie vertraut machen und vor allem eine Reihe von Werken des A ri­ 10. Jh. H.), Hamidiye 852 (i76ff.),Hafid4i6 (ΐ09’5-ΐ57ΐ'). Ist. Un. Bibi. A. stoteles studieren. Erst dann soll das Studium der alten alchemistischen 6247 (53'^-i25i>), Ist. Arkeol. Müz. 718 (9. Jh. H.), Vehbi 2272/3 (einStück, Autoritäten und schließlich das der Werke von Gäbir und ar-R azI fol­ ff. 42-56), Lala Ism. 698 (ein Stück, 5’^~58), Ragip 7963/4 (ein Stück, 39^ gen. Für die Frage, ob die Alchemie eine wahre oder falsche Kunst ist, s. P lessner in: Islamica 4/1931/548), ζ;orum 3002 (143 ff.,, 11. Jh. H.), muß in erster Linie das K . al-itbät von ar-Räzi zu Rate gezogen werden, Edirne, Selimiye 788 (148 ff., 10. Jh. H.), Berlin, Or. qu. 1596 (unvollst.), da das Buch dieser Frage besonders gewidmet ist. Hamburg, Sem. f. Gesch. u. Kultur d. Vord. Or. (ohne Sign.), Bodl., Die zweite Maqäla (...) handelt von dem Wesen (mähijja) der Kunst, Marsh. 155 (148 ff., 771 H., s. Uri S. 216, No. 990), Br. Mus., Or. 9577 d. h. von der Kenntnis des Dinges, durch welches das Werk bewirkt wird: (140 f., 1190 H.), Leiden, Or. 496 (158 ff., s. Voorh. 100), eh., Or. 571 ob es tierischer, pflanzlicher oder mineralischer Natur ist und ob es aus (122 f., s. eb. 100), Wien 1491 (299 ff., neuere Abschrift), Ch. Beatty 3313 einem einzigen Ding besteht oder aus mehreren zusammengesetzt ist. (275 ff., 8. Jh. H.), Escurial 947/3 (ff. 74-228, 8. Jh. H.), Kairo, Un. 26122, Hier wird nach längeren Ausführungen über die Einzigkeit des Elixirs Alex., I3alad., hurüf 10 (3720/1 g), Tunis, Zait. 4181 (61 f.), 4182 (67 ff.), und die ihm zugeschriebenen Eigenschaften auch ar-Räzi’s Definition aus Teheran, Malik 1433 (7. Jh. H., s. RIMA VI, 70), eb. 3342 (77 ff., 11. Jh. dem K. al-iksir, also dem sechsten der Zwölf Bücher beigezogen, die H.). Hsg. von H. R itter, Pseudo-Magrltl, das Ziel desWeisen. Studien der folgenden Wortlaut hat: ,Das Elixir ist eine Substanz von vier eben­ Bibliothek Warburg-Leipzig 1933. ,,Picatrix” . Das Ziel des Weisen von mäßigen Naturen und drei ebenmäßigen Kräften von Dingen, die dazu Pseudo-Magrltl. Translated into German from the Aräbic by Helmut passen, die sich nicht widersprechen, sondern übereinstimmen, die für ein R itter and Martin Plessner. London 1962. Das Buch wurde ins Hebrä­ einziges Werk zusammenstimmen; (eine Substanz) die sich mit jeder ische und Lateinische übersetzt, s. Vorwort zum Picatrix XI-XII; M. anderen Substanz mischt, auf die es geworfen wird, die in sie eindringt, Plessner, Die Stellung des Picatrix innerhalb der spanischen Kultur in: auf der sie sich ausbreitet, die aufrichtet (veredelt), so lange die gefärbte Actes del IX Congr. Intern, de Hist, de la Ciencia. Barcelona-Madrid Substanz selbst erhalten bleibt (?), die das Wasser nicht löst und das 1959, S. 312-324. 29 8 ALCHIMIE - CHEMIE AHMAD B. y O s UF AL-UMAWI - MUHAMMAD AL-QUMRI 299

3. - ar-Raudaft s-san'-a al-üählya al-karlma al-mahtüma enthält: K. al- A h m a d b . Y O s u f a l -U m a w i Ma'-din, K. al-Hagar, K . at-Tadhlr wa-huwa k. at-Tafsll, K. al-'-Aiäb, R. ar-Rüh, K . al-Öasad, K . al-Bayäd, K . as-Sawäd, K . al-Hall, K . al-Qasä Er lebte vielleicht vor dem 5./11. Jahrhundert und verfaßte eine Be§iraga 505 (6o'‘-85'’, 756 H., s. Isl. Tet. Enst. II, 2-4/1960/238) = ? R. ß '■Ilm as-san'a al-ilähiya Carullah 2065 , lo. Jh. H.). Raiidat al-hada'iq wa-riyäd al-haqä'iq Alex., Balad., kimiyä‘ 5 (1313 b, 1016 H., s. Fihr. maht. I, 166), Kairo P, App. 33, falsafa 363. 4. - al-AuzänJl Hlm al-mlzän Kairo, tabi'iyät 4 (61 ff., 11. Jh. H., s. Fihr. maht. III,IV, 14). Muham mad a l-Q umri as-SOfi 5 .- K . ß '■Ilm al-ahgär wa-tadhlrihä Vehbi 2272/2 (ff. 36-42,11. Jh. H.). 6. -Mufäharät al-ah^är Vehbi 2237 (ff. 4-39). Es muß noch festgestellt Er war ein Alchimist und lebte möglicherweise ebenfalls noch vor werden, aus welchem der beiden zuletzt angeführten Bücher der Oxforder 450/1058. Auszug stammt: Bodl., Marsh. 452/4 (2 ff., s. Uri S. 115, No. 448, vgl. ZDMG 49/1895/251). 7. - Eine alchimistische Abhandlung Teheran, Bibi. Asgar Mahdawi 276 x .- R . f i l-Klmiyä^ Teheran, Bibi. Asgar Mahdawi 280/620 (s. Nasriya (3 ff., im Sammelband)^. II, 154), eb. 336/1 (12 ff., II. Jh. H.), Teheran, Maglis 732/1 (8 ff., 12. jh. 8.-Maqälafil-Kimiyä'{l)Tehe.iaxi, Maglis II, 730/2 (1321 H., s. Kat. II, H.)i. 464). 2. - ad-Darra al-baidä' Teheran, Maglis 732/2 (6 ff., 12. Jh. H.)^. 9. - R.fit-TahäH'· Zähiriya, ‘ämm4684/i (ff. 1-4,13. Jh. H.,s. Hamarneh S. 444). 10. - Ein alchimistischer Traktat in pers. Übers. Teheran, Däniägäh 1087 Künftige Untersuchungen über die Geschichte der arabischen Al­ {S7”'~59^> s. Kat. IV, 1002). chimie, bei denen weitere Zitate von Alchimisten in verschiedenen 11. - Uber seinen Auszug aus den Rasä’ü Ihwän as-SafcV s. GAS V Werken verzettelt und miteinander verglichen werden müssen, wer­ den viele weitere Namen von Alchimisten zutage fördern, die zum großen Teil in der vorislamischen bzw. frühislamischen Zeit gelebt haben. An dieser Stelle möchte ich auf die Bedeutung der alchimisti­ I b n B is r On schen Werke von a l -G ild a k i und hierbei wiederum vor allem auf Abo Bakr Muhammad I bn B is r On al-Magriti war, wie er selbst in seine Durrat al-gauwäs (s. Siggel I, 69-81) hinweisen, ferner auf das einer seiner Abhandlungen angibt, ein Schüler von Abü Maslama anonym e K . al-Ifytiläf min ilitiläf al-hukama' fi s-san'a al-ilähiya Muhammad b. Ibrahim al-Magriti (s. 0. S. 294); er lebte also noch (Teheran, Maglis 2888, 57 ff.) und den anonymen und titellosen um 450/1058. Kodex im Privatbesitz von Asadi in Teheran. In letzterem werden unter vielen anderen auch die folgenden noch nicht identifizierten 1. - Sin al-klmiyä\ eine alchimistische Abhandlung, die Ibn Haldün im und z. T. nicht entzifferten Alchimisten zitiert: Ganzen wiedergibt, s. R osenthal, Transl. III, 230-245; Hss.: Bejiraga F a r f a r (?) B. B istäm , I bn ‘A mmär al-U m a w i, Sarsar b . 'A ffän 505 (86^-92!^, 756 H., s. Isl. Tetk. Enst. Derg. II, 2-4/1960/238), Teheran, B. Sa r sa r a l -Y a m a n i, a l -I mäm A bu 'A bdallah al-U m a w i, I bn Däniäkada-i Adabiyät 98.d (unvollst., s. Kat. S. 311), Teheran, Häniqäh-i M u tr ä n a l -K a n ‘ä n i, B aqsälat (?) al-H in di und ein Q urqiyus b . Ni'matalläh 145 (iÖ4i>-i68b, 11. Jh. H.), Petersburg, Un. 1192 (s. Zap. Koll. Vost. I, 370, s. Brock. S II, 1034, No. 10). A stus (vgl. Kraus II, 47, wo er H u rOsbus, den Gäbir zitiert, mit 2. - Gekürzte Fassung der Ruthat al-haklm wa-mudhal at-taHlm (s. o. S. Χρύσιππος identifizieren möchte). 297) Ist. Un. Bibi. A. 6247 (i25b-i9iaj. 1 Inc.: ,,al-Hamdu li-llähi wahdahü . . . i'lam anna li-l-Hlm u^ülan wa- furü‘an wa-inabda'an ...” 2 Inc,: ,,αΙ-Hanidtt· U-lWn alladt halaqa l-'älam min ad-darra ßl-baidä' . .

1 Inc.: ,,al-Hamdu li-llähi al-maufüf bi-ahmad . . , wa-ba^d ‘arada li min zarä^ij al-‘ulüm al-fikriya . . ZWEITES KAPITEL

BOTANIK - AGRIKULTUR LEINFÜHRUNG

Die beiden Disziplinen, denen die Araber schon im 2.j8. Jahr­ hundert Bücher udT. ,,an-Nabät” oder ,,al-Füäha” widmeten, wurden lange Zeit, vielleicht bis in die letzten Jahrhunderte hinein, von den arabischen Gelehrten nicht genau voneinander getrennt. Im K. al-Hudüd des Gäbir, dem ältesten uns erhaltenen arabischen Werk über die Einteilung der Wissenschaften, werden weder die Botanik noch die Agrikultur als eine eigene Disziplin angeführt, obwohl der Verfasser, wahrscheinlich in einer späteren Phase seines wissenschaftlichen Lebens, Bücher udT. K . an-Nabät und K . al- Filäha verfaßt hat (s. u. S. 330). In Werken des 4./10. Jahrhunderts wie dem Ihsä' al-Hdüm von al-Färäbi und den RasäHl Ihwän as- Safä^ tritt ,,an-nabät” als selbständige Disziplin der Naturwissen­ schaften auf. Aber ,,al-filäha” wurde später - wie z. B. bei I bn H a l d On - unter die Gruppe des Hlm at-tahVa an erster Stelle nach der Medizin eingeordnet^. Gegenwärtig kennen wir keine arabischen Schriften über bota­ nische Themen, die über das 2./8. Jahrhundert hinausgehen. Von der naturphilosophischen Seite her ist Gäbir zur Zeit der einzige be­ kannte Schriftsteller, welcher der Botanik und Agrikultur selbstän­ dige Werke widmete. Andererseits scheint es außer Zweifel zu stehen, daß Ärzte unter seinen Zeitgenossen wie z. B. der jüngere M ä s a r g a w a ih (s. g a s III, 224) in ihren pharmazeutischen Büchern botanische Themen behandelten. Es wäre sicherlich falsch, lediglich auf Grund der bekannten Titel oder erhaltenen Werke vorauszu­ setzen, daß die ersten Schriften von botanischem Inhalt die Früchte der Tätigkeit der Philologen seien. Wie auf vielen anderen Gebieten schweigen unsere Quellen im allgemeinen über die Titel der frühe­ sten Werke. Wir sind also entweder auf eventuelle Hinweise ange­ wiesen oder müssen auf Grund der uns greifbaren Entwicklung ande­ rer Disziplinen eine frühere Entstehung des Schrifttums als die durch Titel belegte voraussetzen. Dabei müssen wir uns auf die analoge Entwicklung anderer Gebiete stützen, auf denen zu der

1 Vgl. A n a w a t i , G a r d e t , Introduction ä la Mologie musulmane, Paris 1948, S.,108-123. 3«4 BOTANIK - AGRIKULTUR EINFÜHRUNG 305

fraglichen Zeit - darauf weisen direkt oder indirekt gewonnene denen die Pflanzenwelt hauptsächlich im Rahmen des Makrokosmos Anhaltspunkte hin - Schriften vorhanden waren. Beim zoologischen behandelt wurde. Schrifttum verhält es sich z. B. nicht anders als beim botanischen. Bei seiner Behandlung der Geschichte der arabischen Botanik Auch bei jenem stammen die von unseren einschlägigen Quellen ging Meyer von der Voraussetzung aus, daß die Tätigkeit der Araber genannten ältesten Werke von Philologen. Glücklicherweise stehen auf diesem Gebiet den Übersetzungen aus dem Griechischen zu uns jedoch auch einige direkte Angaben im mehrbändigen K . al- verdanken sei. Bei einem Vergleich der Araber mit den ihnen kurz Hayawän von al-Gähiz zur Verfügung, die auf eine vorangegangene vorangegangenen oder gleichzeitigen Griechen und Römern meinte umfangreiche zoologische Literatur hinweisen. Als einen außer­ er, ,,bei Griechen und Römern minderte, bei den Arabern mehrte ordentlich wichtigen Anhaltspunkt für die berechtigte Vorausset­ sich der Schatz der speziellen Pflanzenkunde beträchtlich. . . . mit zung einer frühen Entwicklung des botanischen Schrifttums und als einem Wort, sie schritten, obgleich langsam und einseitig vorwärts, Beispiel für das irreführende Schweigen unserer Quellen im Zusam­ während jene von Jahrhundert zu Jahrhundert zurückschritten.”i menhang mit dem Schrifttum der frühen Zeit möchte ich auf die Später sah L eclerc die ,,spontane” Entwicklung der arabischen direkte Übersetzung des K. al-Füäha von Pseudo-Apollonius aus Botanik in der Anfangsperiode und nicht eine Abhängigkeit von den dem Griechischen ins Arabische im Jahre 179/795 hinweisen, die eine griechischen Werken an Faktoren, deren Ursprung vielleicht in gewisse, bereits entwickelte Terminologie verrät (s. u. S. 315 f.). Öundisäpür zu suchen ist^. Danach hat Silberberg in seiner Unter­ Die Vorarbeiten und Einzeluntersuchungen über die Botanik bei suchung über das Pflanzenbuch des Abu Hanifa ad-Dinawari (st. den Arabern reichen noch nicht aus, um eine angemessene Darstel­ um 282/895) m eisterhaft gezeigt®, daß die arabische Botanik in ihrer lung der Leistung der arabischen Botaniker zu ermöglichen. Weder frühen Periode von den Griechen unabhängig war. Zu dem Werk des sind die Literaturgattungen, deren Schriften Aufschluß über die ara­ Abü Hanifa, der hauptsächlich Philologe war, fand Silberberg in bische Botanik geben, genau bestimmt worden, noch sind bisher die der gesamten botanischen Literatur nur zwei Parallelen: ,,Die bekannten einschlägigen Schriften richtig in diesem Zusammenhang Naturgeschichte der Gewächse” des Tiieophrast und die Materia ausgewertet worden. Hinzu kommen noch mindestens zwei wichtige M edica des Dioskurides^. Sein Erstaunen über das Ergebnis seines Momente, die einer treffenden Beurteilung dieser Literatur abträg­ Vergleiches brachte er folgendermaßen zum Ausdruck: ,,Wie sollte lich gewesen sind; erstens sind bisher sehr wichtige Quellen unbe­ das Volk des Islams in diesem Punkte die genialen Hellenen in einer kannt geblieben und zweitens ist durch die Abstempelung der ,,Na- so frühen Periode ihrer Literatur erreicht oder gar übertroffen batäischen Landwirtschaft” (s. u. S. 318 ff.) als arabischer Fälschung h ab en ?” ® eine außerordentlich wichtige Quelle für die Darstellung der arabi­ Die Lösung dieses ,,Rätsels” glaubte Silberberg ,,bei einer schen Botanik fast völlig außer acht gelassen worden. Betrachtung der Kulturentwickelung beider Völker” finden zu Vor mehr als einem Jahrhundert zählte Meyer fünf verschiedene können. Die Pflanzenbeschreibungen ad-D!nawari’s könne man arabische Literaturgattungen, die für die Geschichte der Botanik in nicht als ,,Produkt methodischer, wissenschaftlich botanischer Betracht kämen: ,,i. Die Übersetzungen aus dem Griechischen, aus Beobachtungen” betrachten ,,in einer so frühen Periode der Lite­ denen die Araber zuerst einige Pflanzenkunde schöpften, und die ratur, bei dem Mangel eines vorangehenden, diese Forschungsart stets ihre Muster blieben, sodann wie bei den Griechen 2. die medici- vorbereitenden botanischen Schrifttums” . ad-Dinawari verwendet nischen, 3. die georgischen, 4. die geographischen Werke nebst den eine wissenschaftliche Terminologie der Botanik und kennt ,,eine Reisebeschreibungen und Curiositäten-Sammlungen.” ^ Also kannte Meyer damals weder die selbständigen botanischen Werke noch die ' Gesch. d. Bot. III, 326. Monographien, die Philologen über botanische Themen verfaßten, Leclerc I, 29g. noch die Werke der Naturphilosophen udT. ,,K. al-Hawäss", in ^ Das Pflanzenhuch des Abü Hanifa in: ZA 24/1910/225-265, 25/1911/39- 88. ‘ S. a. a. O, S. 42-43. I Gesch. d. Bot. III, 133. 5 E b. S. 44. 3 o 6 BOTANIK - AGRIKULTUR EINFÜHRUNG 307

Menge von Kunstausdrücken für die verschiedenartigen Formen der kelte, wissenschaftliche Morphologie müssen jedoch andere Voraus­ Pflanzenteile, die bei einem Unbefangenen den Eindruck hervor­ setzungen vorhanden gewesen sein als allein die empirische Veranla­ rufen, als stellten sie eine zur größeren Präzision geschaffene Fach­ gung der Beduinen. Wir haben es hier wieder mit der Problematik sprache dar und die bei dem Mangel jeglicher rein botanischen der Quellen der arabischen Wissenschaften zu tun, die sich uns fast Bestrebungen in jener Zeit die Schwierigkeit des Problems noch bei jeder Disziplin stellt. Ganz abweichend von den bisherigen An­ erhöhen” . Man könne sich aber über diese Erscheinung durch einen schauungen ist die Erklärung der botanischen Leistungen des ß./g. Blick auf die kulturhistorischen Verhältnisse bei den Arabern beleh­ Jahrhunderts in der vorangegangenen Entwicklung des Faches bei ren. Er weist auf die Lebensbedingungen der Beduinen und die den arabischen Gelehrten zu suchen, die aus mannigfaltigen Quellen Eintönigkeit in der Wüste hin, wobei sich ,,das Auge ihres Bewoh­ schöpfen konnten. Zu diesen Quellen gehört sehr wahrscheinlich ein ners an eine genaue Unterscheidung all der kleinen Einzelheiten gewisses theoretisches, aber ein weit mehr empirisches Wissen, das gewöhnt, die ihr ziemhch gleichmäßiges Bild ihm stets darbot” . Die nicht nur den beduinischen Lebensverhältnissen zu verdanken ist, exakten und schönen Beschreibungen verdanke Abü Hanifa den sondern ein Erbe der Aramäer war. Führt man die Entstehung des Beduinen, die genaue Kenner der Wüstenflora waren und die auf die vo n I b n W ahsiya übersetzten Buches der ,,Nabatäischen Landwirt­ Fragen des Verfassers nach den von den Dichtern genannten Pflan­ schaft” auf das sechste und vielleicht sogar das 5. Jahrhundert n. zen eine genaue und detaillierte Antwort geben konnten. Demnach Chr. zurück, gewinnt man unschätzbare Möglichkeiten für die sind aus diesen Erkundigungen die allermeisten Pflanzenschilde­ Kenntnis der Quellen der arabischen Wissenschaften im allgemeinen rungen hervorgegangen. Ganz anders als bei der botanischen Lite­ und der Botanik im besonderen. Über deren sachlichen Wert äußerte ratur anderer Völker, bei denen ,,die Wissenschaft im Laufe ihrer sich Meyer^, der sicherlich kompetent dafür war, dahingehend, daß Entwicklung sich ihre eigene Sprache schafft” , habe die Sprache der viele der Beschreibungen dieses Werkes denen des Dioskorides, den Beduinen ,,in ihrer Detaillierung sich eine fein ausgesponnene Ter­ besten, die man bis dahin besaß, nicht nachstünden und das Werk minologie geschaffen, ohne daß es eine Wissenschaft übei'haupt noch neben seinen georgischen Materialien ,,zugleich eine sehr ausge­ gab” i. dehnte Heilmittellehre für Landwirthe enthielt, und sich gerade in Denkt man nun an das Urteil von M e y e r , nach dem die Araber dieser durch den Reichthum an solchen Pflanzen auszeichnete, von der Physiologie der Pflanzen kaum eine Ahnung gehabt hätten^, welche den Griechen wenig oder gar nicht bekannt waren”^. Unsere dann weiß man die Anhaltspunkte zu schätzen, die Sil b e r b e r g auf Betrachtung läßt sich durch den Einwand, daß das Buch der ,,Naba- Grund der erhaltenen Zitate aus dem Werk eines Philologen des 3-/9. täischen Landwirtschaft” nach der Abfassung des Werkes Abü Jahrhunderts für die Leistungen der arabischen Botaniker gewon­ Hanifa’s übersetzt wurde, nicht beeinträchtigen, da für unsere Frage nen hat. Aber seine oben zusammengefaßte Erklärung der Tatsache, Entstehungszeit und -ort des Werkes wichtig sind. daß die Araber bei ihren botanischen Leistungen schon im 2-19· Wenn man annimmt, daß das Buch der Nabatäischen Landwirt­ Jahrhundert, hauptsächlich durch die empirische Haltung der Bedui­ schaft die botanischen Kenntnisse der hellenisierten Bewohner nen herbeigeführt, die Griechen erreicht oder gar übertroffen haben, Mesopotamiens, Nordarabiens und z. T. Westpersiens kurz vor dem kann uns nicht mehr überzeugen. Unter dem Einfluß der damals Islam widerspiegelt, gewinnt man eine Möglichkeit, auf Grund eines herrschenden Vorstellung von der Entstehung der arabischen Wis­ Vergleiches zwischen jenem Werk und den uns bekannten arabi­ senschaften und den Anfängen des arabischen Schrifttums war eine schen Werken des ß./g. Jahrhunderts, z. B. dem K . an-Nabät des solche Erklärung sehr wahrscheinlich die einzig denkbare. Für die Abü Hanifa, der Frage nachzugehen, was in der Zwischenzeit im von ihm bei A bu H a n if a festgestellte botanische Systematik, ange­ botanischen Bereich an Kenntnissen gewonnen wurde. Bei der Be­ wandte Botanik, Pflanzenphysiologie und die ziemlich hoch entwik- handlung dieser Frage sind auch die disjecta membra der Abhand-

1 S. eb. S. 45-52. 1 Gesch. d. Bot. III, 58. 2 Meyer, a. a. O. III, 258. 2 E b. S. 59. 3 o8 BOTANIK - AGRIKULTUR EINFÜHRUNG 309 lungen der Philologen über botanische Gegenstände, die uns erhal­ Autoritäten (etwa 30, die mit entstellten Namen zitiert werden) tenen Meinungen der Naturphilosophen wie des G ä b i r und die stützt sich Ahmad b. Muhammad I bn a l-H aggäö (verf. 466/1073-4) frühesten Übersetzungen der botanischen Werke heranzuziehen. in seinem K. al-Mtiqni\ von dem uns ein Teil erhalten ist^. Die Von den frühesten Abhandlungen der Philologen über botanische quellengeschichtliche Bedeutung dieses Werkes ist jedoch seit lan­ Gegenstände sind uns direkt sehr wenige erhalten. Jedoch enthalten gem auf Grund der Ausführungen seines jüngeren Zeitgenossen Abu die arabischen Lexica, ganz besonders Tahäih al-higa von al-Azhari Zakariyä’ Yahyä b. Muhammad I bn a l-'A uwäm (st. in der ersten (st. 370/980, s. GAS II), so viele Fragmente, daß man die volumi­ Hälfte des 6./13. Jahrhunderts, s. Brock. I, 494) bekannt. Unter nösen Werke großenteils wiederherstellen kann. Daß sie nicht nur als vielen anderen, die zum Teil noch nicht identifiziert worden sind, Gegenstand philologischer Untersuchungen dienen können, sondern beruft sich I bn a l -H aggäg auf Marcus Terentius Varro (i . Jahr­ sehr wichtiges Material für die Untersuchung der Geschichte der hundert V. Chr.)^, Lucius Junius Colum ella (i . Jahrhundert n. arabischen Botanik zu bieten haben, hat bereits Silberberg deut­ Chr.)® und SoTioN (wahrscheinlich um 500 n. Chr.)^. Sehr wahr­ lich nachgewiesen^. Es muß betont werden, daß das K . an~Nabät des scheinlich benutzte I bn a l-H aggäg die uns noch erhaltenen Schrif­ A bo Hanifa nicht die erste von einem Philologen verfaßte Schrift ist, ten des Varro und Columella® im lateinischen Original, die anderen in der das botanische Element im Vordergrund steht. Er hat meh­ Namen weisen m. E. entweder auf Zitate aus den ins Arabische rere Vorgänger wie I b n as-Sikkit, al-Asma‘i, an-Nadr b. Sumail, übersetzten Geoponika, vor allem des Anatolius und Cassianus, hin deren Leistungen auf dem Gebiet der Botanik noch untersucht oder sind teilweise entstellte Formen®. werden müssen.

Was die Rolle der Übersetzungen in der Geschichte der arabischen ^ Die älteste Hds. befindet sich in der Bibi. Nat. Paris 5013, s. M i l l ä s - Botanik anbelangt, so scheinen die georgischen und geoponischen Vallicrosa, La TradiMn de ία Ciencia geop0nica hispanodrabe in: Arch. Int. d’Hist. des Sciences 34/1955/123; ders., Aportaciones para el eshidio de la ohra Werke mehr Interesse in den Kreisen der arabischen Botaniker agyonömioa de Ibn Hayyä'i) y de Abü-l-Jayr in; Andalus 20/1955/87-105. gefunden zu haben als die eigentlichen botanischen Werke des A ri­ 2 S. Meyer, Gesch. d. Bot. I, 354ff.; Sarton I, 225-226. stoteles und T heophrast. Die Übersetzung des geoponischen 3 Meyer, a. a. O. II, 58-80; Sarton I, 256-257. * Dieser S o t i o n kennt selir wahrscheinlich A n a t o l i o s (4, od. 5. Jh. n. Chr.); Buches des Pseudo-APOLLONIUS (Balinäs al-Hakim) aus dem Grie­ Sotion seinerseits ist dem Pseudo-Apollonius bekannt, vgl. Meyer, a. a. O. II, chischen im Jahre 179/795 ist die älteste uns bekannte Übersetzung. 261. Sein Buch wird zitiert auch bei Qusxüs (s. u. S. 317) 36, 38, 52, 88, 94, 121, 130, 131, 133, 134. 141, 143. Von dem Buch des Cassianus B assus (6. Jahrhundert n. Chr.) sind ·’' Meyer, a. a. O. III, 250, konnte die Zitate des Ibn al-I^aggag im Werk ims zwei Übersetzungen, eine aus dem Griechischen, die andere aus des Columella als genaue Übertragung feststellen. dem Persischen, erhalten, die beide sehr wahrscheinlich gegen Anfang ® Vgl. Meyer, a. a. O. III, 248-258. des 3./g. Jahrhunderts angefertigt worden sind. Chronologisch scheint die Übersetzung der umfangreichen συναγωγή γεωργικών επιτηδευμάτων des Vindanios A natolios (4. oder 5. Jahrhundert n. Chr.) auf die genannten beiden Werke zu folgen. M'^ährend diese drei Geoponika hauptsächlich auf gemeinsamen griechischen und lateini­ schen Quellen beruhen und ihr Inhalt sich nicht wesentlich vonein­ ander unterscheidet, stellt die ,,Nabatäische Landwirtschaft” eine davon unabhängige Quelle für die Geschichte der Botanik im helle- nisierten Orient dar. Den arabischen Botanikern in Andalusien scheinen andere, beson­ ders lateinische Quellen bekannt gewesen zu sein. Auf zahlreiche

1 A. a. O. S. 39 ff.

21 Sezgin, Gesch. Ar. Sehr. IV DEMOKRITOS 311

mann der uns erhaltenen byzantinischen, syrischen und arabischen Demokrit-Zitate mit der alten Pseudo-Demokrit-Schrift von Bolos ist nicht notwendig, da die älteren und späteren Pseudepigrapha entweder ihre echten Prototypen oder unechten Vorlagen bearbei­ II. QUELLEN teten. Ein echter Kern, d. h. ein alter Text, ist fast immer in den Pseudepigrapha erhalten^. Die Herkunft der ims in drei Sprachen z. T. fragmentarisch, z. T. D e m o k r i t o s vollständig erhaltenen Georgika wird sich vielleicht befriedigender Bereits im ersten Jahrhundert n. Chr. benutzte C o l u m e l l a ein erklären lassen, wenn bei der künftigen Untersuchung die arabische dem Demokrit ziigeschriebenes Werk über die Landwirtschaft^. Überlieferung in vollem Umfang herangezogen und besonders die Dieses Pseudepigraph bei den griechischen Gelehrten ist nach W e l l - uns erhaltene arabische Handschrift erschöpfend ausgenutzt worden MANN^ eine Kompilation des B o l o s von Mendes (2. Jahrhundert v. ist. Die in der Pariser Bibliotheque Nationale erhaltene arabische Chr.), deren Quellen in die vorhellenistische Zeit hinaufreichen Übersetzung ist nämlich ganz außer acht gelassen worden, seit Le­ sollen. Er identifiziert jene Kompilation mit den Bruchstücken, die dere sie für eine Nachahmung der ,,Nabatäischen Landwirtschaft” in einem byzantinischen Sammelwerk erhalten sind, das im 7. oder 8. erklärt hat^. Jahrhundert zusammengestellt worden ist®. Der größte Teil dieses Es ist nicht ausgeschlossen, daß die uns im erwähnten byzanti­ Sammelwerkes findet sich auch in einer syrischen Handschrift ver­ nischen Sammelwerk, in der syrischen und arabischen Übersetzung mutlich aus dem 9. Jahrhundert n. Chr. in der Bibliothek des Briti­ erhaltenen Teile, bzw. der vollständige Text, auf eine jüngere vor­ schen Museums^. Bei seiner Untersuchung hat W e l l m a n n auch die islamische Pseudo-Demokrit-Schrift zurückgehen. arabische Überlieferung der Landwirtschaft herangezogen und Vgl. Meyer, Gesch. d. Bot. I, 16 ff., 70 ff.; Steinschneider, Ar. Übers. Übereinstimmungen zwischen den arabischen Demokrit-Zitaten und S. 12-14; J· Milläs V allicrosa, Sabre bibüografi a hispanodrabe in: den griechisch-syrischen Bruchstücken festgestellt. Nach seiner An­ Andalus 19/1954/131-132, 133. sicht gehen alle in den drei Sprachen erhaltenen Fragmente auf die K. al-Filäha Paris 2802 {30 ff., 10. Jh. H., s. Vajda 342), Hinweise auf Kompilation von Bolos zurück, und daher sind viele der landwirt­ Demokrit in fast allen arabischen Schriften über Landwirtschaft; Frag­ schaftlichen Erkenntnisse auf eine viel frühere, d. h. auf die vorhel­ mente bei I bn al-'A uwäm wurden z. T. von W ellmann zusaramen- lenistische Zeit zurückzuführen®. Die Identifizierung durch Well- gestellt (a. a. 0 . S. 47-54). Auf Grund dieser Bruchstücke gibt W ell­ mann (a. a. O. S. 19) eine Zusammenfassung des Inhaltes: „Die Schrift ’ S. Meyer, Gesch. d. Bot. I, 16. 2 Die Georgika des Demokritos von M. W e l l m a n n in: Abh. Pr. Ak. Wiss., phil.-hist. Kl. 1921, No. 4. der iranischen Landschaft Karmania heimische Zitrusart nach Ägypten brin­ gen, und unser Bolos berichtet von der Verpflanzung der in Persien, Arabien 3 S. O d e r , Beiträge zur Geschichte der Landwirthschaft bei den Griechen in: und Syrien heimischen schwarzen Cordie (Περσέα) nach Ägypten. Auf Grund Rhein. Mus. 45/1890/58-59. der Geoponica (X, 12, 3 f.) hat man bisher angenommen, daß Paxamos, ein ^ S. P. DE L a g a r d e , De Geop. versione syriaca Commentatio 1855 (= Zeitgenosse Varros, der erste Grieche gewesen sei, der die Kultur dieses Gesammelte Abliandl., Leipzig 1866, 120-146); G. S p r e n g e r , Darlegung der Baumes gelehrt hat. Diese Annahme wird nunmehr dahin zu berichtigen sein, Grundsätze, nach denen die syrische Übertragung der griechischen Geoponika daß das bereits der Mendesier getan hat, auf dessen Schultern ohne Zweifel gearbeitet worden ist. Leipzig 1889; O d e r , Beiträge zur Geschichte der Land­ Paxam os nach seinen Schriften zu urteilen {er schrieb Γεωργικά, Βαφικά wie wirthschaft hei den Griechen I in; Rhein. Mus. 45/1890/62; Baumstark S. 17 1- Bolos) gestanden h at” (a. a. O. S. 19). 172; Kraus II, 80. ^ Die These von W e l l m a n n wurde von W . K r o l l unter einem anderen ^ Z. B. sagt er aus Anlaß eines Zitates bei I b n a l -‘A u w ä m : ,,Wir lernen Gesichtspunkt kritisiert. Nach seiner Ansicht ist die Möglichkeit nicht aus­ daraus, daß dieser aus Mittelasien stammende, in historischer Zeit besonders geschlossen, daß es eine echte Georgika von Demokrit gab, deren Lehren in Syrien verbreitete und geschätzte Baum schon vor 200 v. Chr., und nicht später mit denen des Pseudo-Demokrit vermengt wurden (Bolos und Demo­ kritos in: Hermes 69/1934/230). Er rechnet - mit Recht, wie wir meinen - erst in christlicher Zeit, wo ihn Galen in Alexandreia kennt, nach Ägypten auch mit der Möglichkeit, ,,daß diese Pseudowissenschaft auch auf anderem verpflanzt worden ist. Es ist bekannt, daß sich Ptolemaios II. für derartige Wege als über Bolos und Pseudo-Demokrit zu den Späteren gedrungen ist” Dinge interessiert hat; so ließ er den Weizen der Sporaden (besonders von (eb. S. 232). Kalymna) nach Ägypten verpflanzen; vermutlich derselbe König ließ eine in 2 Ledere I, 312. 3 1 2 BOTANIK - AGRIKULTUR ARISTOTELES - THEOPHRAST 313

umfaßte das Gesamtgebiet der Landwirtschaft, Ackerbau, Baum- und Nikolaus zum aristotelischen Buch. Man ist noch nicht zu einer Gemüsekultur, Weinbau und Bienenzucht einschheßlich des astrologi­ Übereinstimmung gekommen, ob A r i s t o t e l e s tatsächlich der Ver­ schen Beiwerkes (Bauernkalender) und der Veterinärkunde. Sie enthielt fasser des kommentierten Werkes ist und ob er überhaupt ein Pflan­ Lehren für den Landwirt über die Einfriedigung eines Gutes, resp. einzel­ zenbuch verfaßt hat. ner Teile, sie behandelte die Bodenkunde, gab Vorschriften über Saat­ bestellung, Auswahl des Samens und die Saatzeit, über den Schutz der Saaten vor Ungeziefer, über die Art der Aufbewahrung der Gerste, über Ibn an-Nadim 252; Ibn Abi Usaibi'a I, 58. - Meyer, Gesch. d. Bot. 1, 88- Beseitigung des Rostes, über die Kultur der Gemüsepflanzen, Hülsen- 146; Steinschneider, Ar. Übers. S. 102; M. BouYGES, Sur le De Plantis und Speisefrüchte (Porree, Kicher, Linse, Bohne, Lupine, Flachs, Gurke), d’Aristote - Nicolas. A propos ä’iin manuscrit arahe de Constantinople in: über das Ausroden von Kräutern und Bäumen, über die Anlage von MFO g/1923/71-89; H. J. Drossaart Lulofs, ΠερΙ φυτών in; Weinbergen, über Auswahl und Aufbewahrung von Weinreben, wenn ■ Journal of Hellenic Studies 77/1957/75-80; C. E. D u b l e r , Über arabische man sie nicht sofort pflanzen kann, über die Dauer der reifen Trauben am Pseudo-Aristotelica in: Asiatische Studien 14/1961/78-82; Peters, Aristo­ Stock, über die verschiedenen Weinstockarten, über den Schutz der Hüh­ teles Arabus S. 64-65. ner, über die Art, Tauben an den Schlag zu fesseln, über Heilmittel für Rinder und Schweine. Sehr ausführlich war von ihm die Baumzucht be­ Tafsir k. Aristätälis f i n-Nabät li-Nlqülä'us tar^amat Ishäq b. Htmain handelt: wir lesen Vorschriften über die Anpflanzung von Myrten, Lor­ wa-isläh Täbit b. Qurra Yeni Cami 1199 (98'^-ιι6», 8. Jh. H.), Taäkent beer, Zypressen, Rosmarin und Rosen und fast alle Obstbäume werden 2385 (368i^-373^ 1075 H., s. Kat. V, 2865, No. 3865), udT. an-Nabät wa- behandelt einschheßlich der Zitronatzitrone (κίτριον), des Judendorns quwähä Teheran, Ilähiyät 293 g/32 (s. Kat. S. 681), Teheran, Maglis 8416 (ζέζυφον) und der Pistazie (βιστάκιον). Kulturhistorisch wichtig ist die Er­ (i22^-i2go·, 1079 H .); hsg. von A. J. A rberry, An Early Arabic Trans­ wähnung des letzteren Baumes. Das unverdächtige Bruchstück bei Ibn lation from theGreek in: Bull, Fac. Arts of Cairo 1/1933/48-76,219-257, 2/ al-Awam enthält Anweisungen, wie man das Abfallen der Nüsse dieses 1934/71-105; von ‘A. B adaw i in : Aristütälis fi n-nafs, Kairo 1954, S. 241- 281; lat. Ubers, von A lfredus A nglicus in Toledo (s. Aristoteles Latinus Baumes verhindern kann.” Fragmente auch im Kodex Paris 2806 (959 H.); Zitate im K . al-Füäha I, 91); hebr. Ubers, von Kalonymus ben Kalonymus i. J. 1314 (s. von Qustüs S. 31, 48, 50, 78, 89, 133, 134. Steinschneider, Hebr. Übers. S. 140-143); griech. Übers, vermutlich von Maximus Planudes (1260-1310), s. Schipperges, Assimilation 73-7^. Die spätere lat. Ausgabe vonE. H. F. Me y e u , Nicolai Damasceni Deplantis libri duo Aristoteli vulgo adscripti. Leipzig 1841. S. noch u. S. 355. A r i s t o t e l e s Ergänzungen zum K . an-Nabät von A bu l-Faraö 'Abdallah b. at- T aiyib (st. 435/1043) Escurial 888 (ff. 14-76, 985 H.), eine Art Erklärung Viel weniger als das zoologische Werk des Aristoteles hat περί dazu von Abü Bakr Muhammad b. Yahyä Ibn Bäööa (st. 533/1138, s. φυτών Spuren in den einschlägigen arabischen Werken hinterlassen. Brock, I, 460) Berlin 5060 (ΐ24“·-ΐ29, 670 H.), Oxford, Pocock. 206 (im Über die Geschichte der syrischen Übersetzung des Werkes weiß Sammelband von 220 ff., s. Uri S. 123, No. 499). man so gut wie nichts, sieht man einmal davon ab, daß ein syrisches Fragment daraus erhalten ist^. Der Historiker al-Ya'qObi^ kannte

eine Übersetzung udT. al-K. fi l-Ibäna ^an Hläl an-nabät wa-kaifi- T h e o p h r a s t yätihl wa-}iawässiM wa-^awämmihi wa-Hlal a'-da'ihl wa-l-mawMi'· al- ]}ässa UM wa-harakätihi, die zweifellos älter als die uns erhaltene sein Die Historia plantarmn des Theophrast^ gehört sehr wahrschein­ muß und auf eine frühere Bekanntschaft der Araber mit dieser lich zu denjenigen Schriften, die ein gewisser I b r ä h im b . B a k u s (?) Schrift schließen läßt. Unter einem anderen Titel übersetzte I s h ä q im 2./S. Jahrhundert udT. K . Asbäb an-nabät ins Arabische über­ B. IIuNAiN das Buch, dessen Übersetzung Täbit b. Qurra verbes­ setzte (s. Ibn an-Nadim S. 252). Die Übersetzung ist verlorenge­ serte udT. Tafsir Kitäb ArisßtäUs fi n-Nabät U-NtqüWus. In der gangen. vorliegenden Form erscheint das Buch also als ein Kommentar des Vgl. Steinschneider, Ar. Übers. S. 92 (130).

In Cambrigde Ms. Gg. 2 . 1 4 ; .s. H. J. D r o s s a a r t L u l o f s in; Journal of Hellenic Studies 77/1957/75· ^ O. Regenbogen, Theophrast-Studien I. Zur Analyse der Historia Planta- “ Y a 'q ü b i I, 149, s. K l a m r o t h in; ZDMG 41/1887/430. nim in; Hermes 69/1934/75-105, 190-203. 3M BOTANIK - AGRIKULTUR a n a t o l io s - a p o l l o n iu s v o n t y a n a 315

D io s k u r id e s bedingt durch die Tatsache, daß uns nur Exzerpte in den griechi­ schen und syrischen Sammlungen der Geoponika zur Verfügung Die Unrichtigkeit der Vorstellung, „daß er keineswegs eine Natur­ standen. Das Werk des Anatolios, das nicht wie die anderen grie­ geschichte der Pflanzen, sondern eine Arzneimittellehre schrieb, chischen Werke über die Landwirtschaft γεωργικά oder ΠερΙ γεωργίας, worin er von Botanik nur so viel, als sein Zweck erheischte, aui- sondern Sammlung landwirtschaftlicher Studien συναγωγή nahm”, hat M e y e r stark genug betont^. Der Frage aber, welche γεωργικών επιτηδευμάτων genannt wird, ist uns in einer alten arabi­ Rolle D io s k u r id e s in der Geschichte der arabischen Botanik zu­ schen Handschrift in Persien erhalten. Dagegen hat sich die Iden­ kommt, ist noch nicht nachgegangen worden. Allerdings scheint sie tifizierung Sbaths, der in dem von ihm entdeckten Buch der Land­ nicht allzu groß gewesen zu sein und sich erst vom 4./10. Jahrhun­ wirtschaft ein Werk des AnatoHos^ sah, inzwischen als unrichtig er­ dert an z. B . in den Schriften von a l -G ä f iq i, a l -I d r is i, I bn a l - wiesen. In Wirldichkeit handelt es sich dabei um das K. al-Filäha B a it ä r u . a. ausgewirkt zu haben (s. GAS III, 58 ff.). von B a li n ä s a l -Η α κ ϊμ (s. u .).

Meyer, Gesch. d. Bot. II, 258-261; W. Gem oll, Untersuchungen über die Quellen, den Verfasser und die Abfassungszeit der Geoponica, Berlin 1883, G a l e n 221 ff.; M. W ellm an n in: Realenz. I, 2, 1894, S. 2072; Sarton I, 370; Millds Vallicrosa, La Tradicion de la Ciencia geoponica hispanoärabe in: Den Namen von Galen als Verfasser tragen: Arch. Int. d’Hist. des Sciences 34/1955/116. K. al-Filäha Meähed, Ridä 5762 (191 ff., 732 H.), davon eine moderne 'i - - K .f i n-Nahäß, über die Pflanzen (s. Ibn Abi Usaibi'a I, 102), ist Abschrift Teheran, Bibi. Milli. in der lateinischen Übersetzung aus dem Arabischen udT. ,,De plantis" erhalten (s.D ie l s I, 144; vgl. WENRicHS.263; Steinschneider No. 108), s. noch Steinschneider, Hehr. Übers. S. 972; L. Thorndike, The Pseudo- Galen, De Plantis in: Ambix 11/1963/87-94. A p o l l o n iu s v o n T y a n a 2 .-M aqälafi stihrägmiyäh al-haSäHS, über das Ausziehen der Säfte der Apollonius, der in der Geschichte der arabischen Alchimie untei Kräuter, s. Ibn Abi Usaibi'a 1, 102; Me y e r h o f, Echte und unechte Sehr. S. 543. «dT. Hawäss al-hasä^is wa-manäfi'· al-hayawän Haidarabad, Sälär dem Namen Balinäs al-Hakim eine so große Rolle spielt (s. 0. S. Gank 1958 (50 ff., 679 H., s. Fihr. maht. IV, 187). 77ff.), wird auch als Verfasser eines geoponischen Buches ausgegeben. Z--Maqäla f i l-Laban (περί γάλακτος, s. D iels I, I17), über die Milch, Diese uns auf Arabisch erhaltene Schrift mit genauen Angaben über s. H unain No. 170; Ibn A biU saibi'al, 102; Me y e r h o f, Echte und unechte die Übersetzung ist außerordentlich wichtig für die Erklärung der Schriften S. 541, No. 46. mit dem Namen des Balinäs verknüpften Literatur und ihrer wissen­ schaftshistorischen Schwierigkeiten. P. S b a th gab im Jahre 1931 die Entdeckung des geoponischen Werkes von Anatolios^, jedoch ohne A n a t o l io s Angabe des Ortes und der Bibliothek, bekannt. Die Angabe in der V in d a n io s A n a t o l io s von Berytos lebte im 4. oder 5. Jahrhun­ Schrift selbst, daß sie von Eustathius zusammen mit dem Patri­ dert n. Chr. und verfaßte eines der umfangreichsten griechischen archen Politianus von Alexandria im Jahre 179/795 für den Bar- Werke über die Landwirtschaft, dessen Material er unter Hinzu­ m akiden Yahyä b. Hälid direkt aus dem Griechischen ins Arabi­ fügung von eigenen Ideen den Werken von P s e u d o -D e m o k r it , sche übersetzt worden sei, konnte P. S b a th durch interessante Be­ P a m p h il u s, A p u l e iu s , D io p h a n e s , A f r ic a n u s , F l o r e n t in u s , lege aus Quellen unterstützen. In seiner GAL (S I, 364) bezog V a l e n s , T a r e n t in u s und L e o , bzw. L e o n t in u s entnahm (s. O d e r Brockelmann versehentlich dieses Übersetzungsdatum auf das Werk in: Rhein. Mus. 45/1890/69). Der U rtext ist verlorengegangen. Das bisherige Urteil über den Charakter und den Inhalt des Buches war ^ S. L ’ouvrage gdoponique d’Anatolius de Birytos (7F® sihcle). Manuscrit arabe ddcoiivert par ... Le R. P. P. S bath in: BIE 13/1930-31/47-54, vgl. Gesch. d. Bot. II, 112. Brock. S I, 364; Kraus II, 80, 2 Anstatt ,,as-Subät’’, * S. Sbath, a. a. O, BOTANIK - AGRIKULTUR 3i 6 a p o l l o n i u s v o n TYANA - QUSTÜS 3 17

von Ca ssia n u s, wodurch dem Leser eine sehr wichtige Angabe für Es muß noch untersucht werden, ob der Name des Verfassers dieses die Geschichte der Übersetzungen entging. Später wies P. K raus in Buches in irgendeiner Beziehung zu Pseudo-Apuleius, dem Verfasser der einer Fußnote zu seinem Buch über G ä b ir auf die Entdeckung De herharum virtutibus msdicaminibus (s, Sarton I, 296-297), steht. Auch das K . Sirr al-hallqa oder al-‘Ilal des Balinäs enthält folgende Sbaths hin. Da Sbath selbst den Verfasser fälschlich mit A natolios sehr wichtige Kapitel über die Pflanzen (es stand den arabischen Gelehr­ identifizierte, die arabische Übersetzung als einen Auszug des Ori­ ten vielleicht seit dem 1./7. Jahrhundert zur Verfügung); ginals bezeichnete, dessen Exzerpte im Griechischen und Syrischen Kap. über die Pflanzen und ihre Entstehung aus dem Wasser und der erhalten sind, und schließlich den Namen der Bibliothek unerwähnt Erde . . Kap. über die Gattungen der Pflanzen im Allgemeinen, Kap. ließ, wurde diese Übersetzung bei späteren Untersuchungen nicht über die (Bildung der) Blätter des Baums, (und) warum ein Teil davon abfällt, Kap. über die Gestalt der großen Welt und was in ihr von Tieren herangezogen. Da uns jetzt die arabische Übersetzung des Buches und Pflanzen, Steinen und Edelsteinen vorhanden ist, Kap. über das von Anatohos zur Verfügung steht und wir somit deutlich sehen Laub, warum es an den Zweigen getrennt entsteht, und über das öl, können, daß die Identifizierung von S bath auf einem Irrtum beruht, warum es in den Pflanzen entsteht, und über das Harz, warum es in den scheint es mir überflüssig zu sein, mich mit den von Sbath für seine Bäumen entsteht, und über das Getreidekorn, warum es einen Spalt hat, Identifikation herangezogenen Daten auseinanderzusetzen. Außer­ und über den Dorn, warum er an den Pflanzen entsteht, und über die runde Form der Blätter und ihre lange Form, und warum ein Teil lang dem lautet der Name des Verfassers in einem zweiten Exemplar der wird und ein anderer sich öffnet, wie die Finger sich öffnen, und warum von Sbath entdeckten Schrift deutlich B a l in ä s a l -H a k im . ein Teil der Früchte groß und ein anderer klein ist, und über die Pflanzen, Die Bedeutung dieser Schrift, in der uns eines der verlorengegan­ warum ihnen Rinden wachsen. Kap. über den Kopf der Blütenscheiden, genen griechischen geoponischen Werke vorliegt, für die Geschichte warurri darin die Früchte beschützt sind, und wie sich die Kerne im der arabischen Wissenschaften ist besonders darin zu sehen, daß wir Innern der Schale Kern um Kern von einander trennen, und warum in den Pflanzen etwas wie Milch entsteht (s. Tabula Smaragdina 143-144). durch sie einen wichtigen Beweis für die frühe Bekanntschaft der Araber mit den von B a l in ä s verfaßten, d. h. A p o l l o n iu s zuge­ schriebenen Schriften erhalten, und auch dafür, daß die Araber schon in dieser Zeit in der Lage waren, nicht nur auf Syrisch vorlie­ QuSTÜS gende Übersetzungen, sondern sogar die griechischen Originale zu Ibn A sküräskina (d. h. Σχολαστικός^) ist identisch mit einem berücksichtigen. Die Problematik der arabischen Überlieferung von Byzantiner namens C a s s ia n u s B a s su s S cholasticus , der höchst­ Balinäs-Schriften muß im Lichte dieser Tatsache neu überdacht wahrscheinlich im sechsten Jahrhundert n. Chr. lebte. Sein Werk werden. über die Landwirtschaft - in der arabischen Literatur al-Filäha ar- Dieses Pseudepigraph stammt sehr wahrscheinlich aus dem 5. Rüm iya genannt - liegt uns weder im Urtext noch in einer sy­ Jahrhundert n. Chr. und stützt sich auf Hippokrates, Aristoteles, rischen Übersetzung vor, sondern nur in einer im 1./7., 2./8. oder4./io. Erasistratos, Herodot, Demokrit, Galen, Africanus, Plutarch, Jahrhundert veranstalteten Sammlung (s. o. S. 310), der außerdem Sotion, Asklepius, Apsyrtus; seine Quellen unterscheiden sich also die beiden Werke über die Landwirtschaft von A n ato lio s und ziemlich stark von denen des Anatolios. einem D id y m o s zu Grunde liegen. Das Werk von Cassianus wurde K . al-Filäha Aleppo, Bibi, von Gurgis Sarr (84 ff., 839 H., s, Sbath, einerseits von Saröis b. H iliya ar-Rümi um 212/827^ direkt aus Fihris I, 2g, No. 205), Madrid, Acad., Coll. de Gayangos X X X (ff. 1-98, dem Griechischen und andererseits über das Pehlewi udT. Warz- 10. Jh. H., s. GARCiA G0MEZ in: Andalus 10/1945/141-144). Dieses Buch wurde auch von a r -R a z I in seinem K . al-Hawäss benutzt, s. Kraus II, 64. näma^ ins Arabische übersetzt*. Beide erhaltenen Übersetzungen Vielleicht ist es identisch mit demjenigen, welches bei einigen arabischen Verfassern udT. K . al-Hawäss zitiert wird (vgl. eb. S. 292). Der Grund ^ Dieser Titel wurde in der arabischen Übersetzung fälschlich für den dafür, daß G ä b ir dieses Buch von Balinäs nicht in seinem K . al-Hawäss, Namen des Vaters gehalten (s. R u s k a in: Islam 5/1914/177). sondern nur einmal in seinem K . al-Mawäzln as-sagir (s. Berthelot, Chi- ^ C. A. N a l l i n o , L ’agricoUiira di Cassiano Basso ScolasHco in: Browne mie III, ar. Text, S. 118) zitiert (vgl. Kraus II, 292), liegt sehr wahrschein­ Festschrift 1922, S. 346. lich darin, daß G ä b ir sein Buch vor dem Jahre 179 H. verfaßte, in ® Im Arabischen K . az-Zar\ welchem das Buch von Balinäs übersetzt wurde. ^ N a l l i n o , a. a. O. S. 347. BOTANIK - AGRIKULTUR 3i 8 Das Buch der ,,Nahatäischen Landwirtschaft” 319 wurden von den arabischen Gelehrten benutzt. So scheint z. B . ‘A li verteidigt er seine Leistung gegenüber der Meinung, daß die Über­ B. R a b b a n a t -T a b a r I (s . u . s. 336) die persische Version\ I bn setzung ans dieser Sprache eine leichte Sache sei, weil sie dem Ara­ Q u t a ib a dagegen die direkte Übersetzung aus dem Griechischen bischen verwandt sei’·. Der angebliche Verfasser heißt Q u t ä m i, der benutzt zu haben^. Die Hauptautoritäten von Q u s t Os sind D e m o ­ sich aber nicht für den alleinigen Verfasser ausgibt, sondern behaup­ k r it und SOTION®. tet, die Werke seiner Vorgänger ergänzt zu haben: „Kein Schrift­ steller sei im Stande seinen Gegenstand vollständig zu erschöpfen, Meyer, Gesch. d. Bot. III, 344-349; E. O d e r , Beiträge zur Geschichte der sondern er gebe Manches an, lasse aber auch Vieles weg und über­ Landwirthschaft hei den Griechen in: Rhein. Mus. 45/1890/212, 48/1893/ lasse es dem Leser über den Gegenstand ferner nachzudenken und 24-40; M. W e l l m a n n in: Realenz. III, 2, 1899, 1667-1668; Stein­ schneider 52, 53 (14,15); J. R u s k a , Cassianus Bassus Scholasticus und die aus dem Gegebenen die nöthigen Folgerungen zu ziehen. Es sei arabischen Versionen der Griechischen Landwirtschaft in: Islam 5/1914/ möglich, sagt Qüt'ämi ferner, daß in der Zukunft ein Schriftsteller 174-179; ders., Weinbau und Weitt in den arabischen Bearbeitungen der erscheinen werde, der erfindungsreicher und verständiger sein werde Geoponika in: Archiv f. Gesch. d. Nat.wiss. u. Tech. 6/1913/305-320; E. als er, und der die agronomische Wissenschaft viel weiter bringen F e h r l e , Studien zu den griechischen Geoponikern in: Stoicheia 3/1920/49- werde als er (Qüt'ämi) es zu thun im Stande war, ,wie (z. B.) Dhag- 50; Baumstark 171-172; Sarton I, 452-453. rit‘ zu seiner Zeit über Verschiedenes avis der Landwirthschaft Hss.: direkte Übersetzung: Saray, Ahmet III, 2432 (225 ff., looi H., s. geschrieben hat, dann erschien nach langer Zeit Janbüschäd, der Kat. III, 789-790; Fihr. maht. IV, 189), Leiden, Or. 414 (206 ff., 813 H., s. zwar kein besonderes Werk über Landwirthschaft verfaßt hat, wohl CCO 1277; Voorh. 84), Tunis, Privatbes. von H.H. ‘Abdalwahhäb (ein aber dem Dhagrit* folgte und zu dessen Worten Manches von dem, Teil, 16 ff., s. Fihr. maht. IV, 189); gedr. Kairo 1293 H. Übersetzung über das Pehlewi: Saray, Ahmet III, 2028 (194 ff·, 5^3 H., was er selbst erfunden, hinzufügte’” ; endhch trete er, d. h. Qutämi s. Fihr. maht. IV, 189), Saray, Emanet 1700 (161 ff., s. Kat. III, 790), selbst, nach ihnen beiden auf, ohne sich ihnen gleichstellen zu wollen, Veliyeddin 2530 (75 ff., 9. Jh. H.), Leiden, Or. 540 (258 ff., 563 H., s. CCO . . . schreibe und verbessere das, was beide gesagt haben, und lese 1278; Voorh. 84), Berlin 6204 (115 ff-, 5· Jh. H.), Gotha 2120 (Frgmt., das, was sie aufgezeichnet haben, und füge Verschiedenes hinzu, 45 ff.), Oxford, Bodl., Seid. 3233/21 (147 ff., 653 H., s. Uri S. 113, No, worauf er gekommen sei^. Besonders interessant ist - was Qutämi 439)· ausdrücklich sagt - daß Dagrit ,,alle seine Werke und darunter auch sein agronomisches Werk in schwer verständlichen Versen abgefaßt Das Buch der ,,Nabatäischen Landwirtschaft" habe und daß er (d. h. Qüt'ämi) manches aus seinen Werken dess- halb nicht mittheilt, weil ihm nicht alles verständlich sei”®. Hin­ Das udT. Kitäh al-Filäha an-nabatiya bekannte Buch, dem der sichtlich der Beiträge der einzelnen Verfasser sagt der Übersetzer Übersetzer den Titel K . Lfläh al-ard wa-isläh az-zar^ wa-s-sagar wa-t- I b n W a h s i y a , daß Dagrit, der erste der drei Verfasser, ein vollstän­ timär wa-daf^ al-äfät ^anhä^ gab, gehört zu den Schriften, welche die diges, in Kapitel eingeteiltes Werk geschrieben habe und daß seine arabische Literatur als Übersetzungen von Abü Bakr I b n W a h s i y a beiden Nachfolger weder den Text noch die Anordnung des Grund­ (st. Anfang des 4./10. Jahrhunderts) kennt. Der Übersetzer nennt werkes geändert, daß sie aber jedes Kapitel mit neuen Zusätzen nach die Sprache des Originals „Altsyrisch'' {as-Suryämya al-qadima), ihren Erfindungen und Erfahrungen versehen hätten^. Es ist dabei definiert es aber an einer Stelle näher als ,,Uigat an-N abar. Dabei unklar, ob Ibn Wahsiya die Angabe über die Entstehung des ihm vorliegenden Werkes, die von der des Qutämi abweicht, auf Grund ' S. sein Firdaus al-hikma S. 518-521. 2 S. Thi Natural Hisiory Section . . . the ‘ Uyün al-ahbär, transl. by L. ' Eb. S. 18. Die Nabatäer, die aramäischc Landbevölkerung des Iraq und K o p f , cd. by F. S. Bodenheim er and L. K o p f . Paris-Leiden 1949. S. 6. Syriens, waren reine Araber, sie bedienten sich der aramäischen Schrift- und 3 S. W. Gem oll, Untersuchungen über die Quellen, den Verfasser und die Diplomatensprache, s. Th. N ö l d e k e , Die Namen der aramäischen Nation und Abfassungszeit der Geoponica. Berliner Studien I, 1883, S. 198. Sprache in: ZDMG 25/iS7i/i22ff.; E. Honigmann, Nabatäer m·. EI, IIP, 866, '* „Das Buch über den Anbau des Bodens, über die Verbesserung der ^ Chwolson, eb. S. 25. Saaten, Bäume und Früchte und übsr die Abwendung der Schadhaftwerdung 3 E b. S. 21. von denselben” (Chwolson, Überreste S. 19-20). * E b. S. 20; ders., Ssabier II, 908. 320 BOTANIK - AGRIKULTUR Das Buch der ,,Nahatäischen Landwirtschaft" 321

von ihm darüber bekannt gewordenen Nachrichten oder auf seine phische und andersartige Anachronismen im Buch derNabatäischen eigene Vermutung hin gemacht hat. Landwirtschaft hat Chwolson selbst bemerkt, sie aber z. T. als spä­ Über seine Lebenszeit sagt Qutämi deutlich, „daß er zu einer Zeit tere Interpolationen oder Glossen von späterer Hand oder Substi­ schrieb, wo eine kana’anäische Dynastie Babylonien beherrschte”^. tuierungen von Ibn Wahsiya erklärt^. C h w o l s o n gibt sich große Mühe, die Zeit der Herrschaft dieser Ch w o lso n ging bei der Rückdatierung des Buches über die Naba- Dynastie festzustellen; er glaubt dann, die Lebenszeit von Qutämi täische Landwirtschaft viel weiter als sein Vorgänger Q uatrem ere, auf das i6. Jahrhundert v. Chr. datieren zu können^. Die unvermeid­ der nur etwa ein Drittel des ganzen Werkes vor sich gehabt hatte lichen Bedenken, wie ein Gelehrter des s./g. Jahrhunderts die und geneigt war, als Abfassungszeit etwa die erste Hälfte des 6. Bücher habe verstehen können, die etwa 2400 Jahre vor ihm verfaßt Jahrhunderts v. Chr. anzunehmen^. worden sein sollen, glaubte Chwolson durch ,,die Stabilität der semi­ Das Buch der Nabatäischen Landwirtschaft und andere mit dem tischen Sprachen” beseitigen zu können®. Einige historische, geogra- Namen von Ibn Wahsiya verknüpfte Werke beschäftigten kurz vor und nach dem Erscheinen des Werkes von Chwolson zahlreiche ^ Chwolson, Überreste S. 55. G elehrte. E w a l d z . B., der seiner ersten Untersuchung den Titel 2 Eb. S. 65. gab : Bemerkungen über die nabatäischen Schriften und eine beab­ ·’ Eb. S. 80. Er sagt: ,,Gegen unsere Annahme über das hohe Alter Qüt'ämls wird man vielleicht auch den Einwurf machen, daß Ibn-Wa’hschij- sichtigte Herausgabe derselben^, glaubte an einen verhältnismäßig jah, der am Ende des 9. und am Anfänge des 10. Jahrh. seine Übersetzungen alten und nabatäischen Ursprung des Werkes, ohne jedoch be­ der altbabylonischen Schriften schrieb, doch schwerlich die Sprache der stimmte Folgerungen für die Abfassungszeit zu ziehen. In einem Bücher verstehen konnte, die länger als 2000 Jahre vor ihm abgefaßt wurden. Darauf läßt sich aber Folgendes erwiedern: i) es ist schon bemerkt worden, zweiten Aufsatz^ verteidigte er die genannten nabatäischen Schrif­ daß Ibn-Wa’hschijjah selbst ein Nachkomme der alten Chaldäer war, der die ten gegenüber G u tsch m id , der Ibn Wahsiya für einen Fälscher Sprache und sogar die verschiedenen Dialecte seiner Stamniesgenossen gründ­ dieser Schrift erklärt hatte. lich verstand; 2) läßt sich dieser Umstand einfach durch die Stabilität der semitischen Sprachen überhaupt leicht erklären. Wie weit diese Stabilität Gestützt vor allem auf das von Quatremere zur Verfügung ge­ geht, kann ich durch folgende Thatsache darthun: Ich kenne nämlich einen stellte Material setzte sich E. H. F. Me y e r ®, der Historiker der ungelehrten Araber aus Mekkah, der von arabischer Grammatik keinen Be­ Botanik, schon einige Jahre vor dem Erscheinen der Untersuchung griff hat und dennoch manches altarabische Gedicht recht gut versteht und überhaupt altarabisch, mit häufigem Gebrauch der Nunation, spricht. Dieser von Ch w o lso n mit dem Buch der Nabatäischen Landwirtschaft Araber versicherte mich auch, daß seine Landsleute in seiner Heimath das Altarabische sprechen und altarabische Bücher geläufig lesen und verstehen. 1 Zu solchen Stellen und weiteren s. von Gutschmid, Kleine Schriften II, Wenn nun ein ungelehrter Araber die gegen 1000 Jahre vor ihm, zum Theil 595-676. künstlich abgefaßten Gedichte verstehen l^ann, so ist es auch wahrscheinlich, Minioire suv les NabaiSens in; Nouv. JA 15/1835/231-235; Chwolson, daß ein gelehrter Chaldäer die schlichtc Prosa der-2000 Jahre vor ihm a. a. O. S. 34. Bei seiner Datierung hob Quatrem ere hervor, daß der Verfas­ abgefaßten Schriften seiner Vorfahren verstanden hat. Qüt'ämI, der sehr oft ser gar nicht das Christentum erwähnt, während er von verschiedenen ande­ Schriften citirt, die länger als 1000 Jahre vor ihm abgefaßt wurden, beklagt ren Religionen spricht. ,,Ein so vollständiges, und voluminöses Werk”, be­ sich niemals über Schwierigkeiten, die ihm die Sprache jener Schriften an und merkt Quatremere ferner, ,,in welchem die ganze Landwirthschaft in solcher für sich verursacht hätte. Dieselben waren sogar allgemein verbreitet und Ordnung, mit solcher Metliode und so in alle Einzelheiten eingehend, behan­ wurden allgemein gelesen. Qüt'ämI empfiehlt auch die moralischen Stellen delt wird, daß gar nichts zu wünschen übrig bleibt, kann nur zu einer solchen aus den Schriften des Ischitä - der wenigstens 1000 Jahre vor ihm gelebt hat - Zeit abgefaßt worden sein, wo die Bodencultur in Babylonien sich auf einer den Bauern an Feiertagen vorzulesen, ohne etwa zu befürchten, daß die hohen Stufe der Vollkommenheit befand; dies war aber um die Zeit Christi, ja ungebildeten I^andleute das ihnen Vorgelesene nicht \^erstehen würden. Es ist sogar schon seit Alexander dem Makedonier nicht mehr der Fall; denn seit übrigens auch möglich, daß die alte Sprache in den babylonischen Schriften dieser Zeit waren viele Kanäle verstopft, ein Theil des früher blühenden im Laufe der Zeit von verschiedenen gelehrten Chaldäern immer modernisirt Landes wurde in Süm pfe verwandelt u. s. w .” (durch Chwolson, a. a. O. S. wurde und die veralteten Worte und Ausdrücke durch neue ersetzt worden 35), zu weiteren Gründen von Quatremere zur Stützung seiner Datierung s. sind, so daß Ibn-Wa’hschijjah wohl die Werke aber nicht die eigenen Worte Chwolson, eb. S. 35-37. der alten Babylonier übersetzt haben mochte.” Auf den unzutreffenden Ver­ 3 Göttinger Nachrichten 1857. 141 ff. gleich zwischen den anderen semitischen Sprachen und dem Arabischen hat Zur weiteren Würdigung der Nabatäischen Schriften in: Göttinger Nach­ schon VON Gutschm id, Kleine Schriften S. 580, hingewiesen, da die Stabilität richten 1861, 89ff. der letzteren auf die Rolle des Korans zurückzuführen ist. ^ In seiner Geschichte der Botanik III, 1856, 43 ff. 322 BOTANIK - AGRIKULTUR Das Buch der ,,Nahatäischen Landwirtschaft” 3 2 3

auseinander. Nach dem Hinweis auf einige historischen Anhalts­ gegen Krankheiten der Pflanzen und schädliche Thiere; überall wird punkte für die Datierung zog er den botanischen und astrologischen ihm längst bekanntes begegnen.”^ Nach einigen weiteren Betrach­ Inhalt in Betracht: „Gehen wir auf den Inhalt des Werkes tiefer ein, tungen erklärt M e y e r das Buch der Nabatäischen Landwirtschaft so verrathen schon die wenigen mir zugänglichen Fragmente viel­ für eine Fälschung, deren Verfasser Qutämi seine griechischen Vor­ fache Spuren eines streng schulgerechten Baus. Es ist ein System der gänger gut gekannt haben muss. ,,. . . das Werk wäre vermuthlich, Baumzucht und des Ackerbaus, errichtet auf physikalischer Grund­ zwar nicht vor der Entstehung, doch vor der weitern Ausbreitung lage, ausgehend von allgemeinen Principien, allmälig fortschreitend des Christenthums in Mesopotamien verfaßt, also nicht jünger als bis in das feinste Detail der Behandlung jeder besonderen Cultur- das zweite oder dritte Jahrhundert nach Christus.”^ pflanze, und in ihrer Benutzung, wobei auch die nutzbaren wild­ Im Jahre 1860 haben die beiden Gelehrten E. R e n a n ® und A. v o n wachsenden Pflanzen nicht vergessen werden. Neben diesem System G u t s c h m id ^ sich mit der Authentizität des Buches der Nabatäischen her und mit ihm aufs engste verknüpft, zieht sich ein anderes eben so Landwirtschaft befaßt. Renan sieht in diesem Buch dieselben Züge durchgearbeitetes System der Astrologie, und vielleicht neben wie in den anderen von Ibn Wahsiya übersetzten Werken. ,,. . . diesem noch eins der Magie durch das ganze Werk . . Meyer führt dieselbe Wissenschaft, derselbe religiöse Zustand, es sind dieselben dann allerlei Punkte an, welche die Annahme unwahrscheinlich Celebritäten, dieselben apokryphen Traditionen, es ist mit einem machen, daß das Werk vor dem ersten Jahrhundert n. Chr. verfaßt Worte dieselbe Schule.” ® Nach seiner Ansicht ist der Gesichtskreis wurde, und fährt fort: ,,Am ausführlichsten aber wird die Lehre vom des Buches der Nabatäischen Landwirtschaft der der späteren Neu- Boden behandelt, und sie, sagt Qütsämi, ja sogar schon Szagrit, sei platoniker®, und die Abfassungszeit kann nicht über das sechste die Grundlage und gleichsam die Quintessenz der gesammten Agro­ Jahrhundert zurückreichen’. nomie; denn der Boden sei das Princip der Vegetation. Sehr viele Gutschmid hat der Kritik an den Theorien von Chwolson eine Arten des Bodens, mehrere als bei Griechen und Römern, werden ausführliche Arbeit gewidmet und die Unmöglichkeit der von diesem unterschieden nach ihrer Farbe, ihrem Geruch und Geschmack, nach angenommenen Abfassungszeit mit zahlreichen Argumenten mit dem Gefühl, das sie zwischen den Fingern geben, nach ihrer Cohä- Recht widerlegt. Für ihn wie für Meyer und Renan ist das Buch der renz und ihrem Verhalten gegen Nässe und Hitze, nach ihren gro­ Nabatäischen Landwirtschaft nichts anderes als eine Fälschung. Er bem und feinem Bestandtheilen usw., und mancherlei Experimente sah jedoch in I b n W a h s i y a selbst den Fälscher. Trotz der scharfen zu ihrer Prüfung werden empfohlen, unter denen wieder mehrere mit Kritik von E w a l d » ist seine Theorie über die Abfassungszeit des den von Griechen und Römern angerathenen Zusammentreffen, Buches in der folgenden Zeit mit einigen unwesentlichen Abwei­ unterandern die Probe, eine Portion Erde in einem Gefäß mit reinem chungen die Grundlage der weiteren Arbeiten geblieben. Stellen wir Wasser infundirt eine Zeit lang stehen zu lassen, und dann nach dem jetzt einmal, etwa iio Jahre nach dieser Veröffentlichung, die Geschmack, den das Wasser angenommen, auf die Beschaffenheit Frage: Wie kommt es, daß der Verfasser, der sich so dilettantisch als des Bodens zu schließen. Fast eben so ausführlich und gleichfalls oft sehr alter Babylonier ausgibt und dessen Lebenszeit sich für M e y e r an griechisch-römische Vorbilder erinnernd, oft auch weit über sie und R e n a n auf Grund von zahlreichen Indizien auf das 2. bis 6. hinausgehend, z. B. in der Anweisung zur Bereitung des sogenann­ 1 Meyer, a. a. O. S. 54-55· ten Compost, wird die Lehre vom Dünger behandelt. Bei jeder ^ Eb. S. 56. besonderen Culturpflanze wiederholt sich dann, was wir bei Griechen “ U d T .: Sur les dSbris de l'ancienne littSrature bahylonienne conservds dans und Römern selten finden, die Untersuchung, welche Arten des les traditions arabes in; Revue Germanique 10/1860/136-16G. ·* U dT .; Die Nabatäische Landwirthschafl und ihre Geschwister in ; ZDMG Bodens, Düngers und der Bewässerung grade ihnen vor ändern 15/1860/1-110. Zusagen. Wer noch mehr Übereinstimmendes unter unsern Naba- ^ Leider fehlt mir z. Z. der Aufsatz von Renan, deswegen stütze ich mich thäern und den Abendländern verlangt, der lese die Schutzmittel auf die Auszüge von Gutschmid in: Kleine Schriften 11, y iiff. e Eb. S. 712. ’ Eb. S. 713. 1 A. a. O, S. 51-52. ® In den Göttinger Nachrichten i 85i, S. Sgff. Das Buch der ,,Nahatäischen Landwirtschaft” 324 BOTANIK - AGRIKULTUR 325

Jahrhundert n. Chr. hat datieren lassen, von v o n G u t sc h m id mit Man sieht also, daß die ganze Kombination von von Gutschm id einem Araber, genauer gesagt mit I b n W a h s iy a identifiziert wird? aus drei oder vier historischen Angaben besteht, die der Verfasser Von Gutschmid, der überzeugt ist, ,,für jede Behauptung genaue des Buches der Nabatäischen Landwirtschaft von den Kanaanäern Beweise” erbracht zu haben^, stützt sich bei der Behauptung, es und Chaldäern erzählt und die genau auf die Verhältnisse der abbasi­ handle sich bei der Schrift um eine Fälschung von Ibn Wahsiya, nur dischen Zeit passen sollen. Nehmen wir an, daß die im nabatäischen auf eine etwas eigenartige und freie Kombination. Nach seiner An­ Buch erwähnten drei oder vier Momente tatsächlich auf die abbasidi- sicht hat Ibn Wahsiya mit der auf Babylonien lastenden Fremdherr­ sche Zeit passen, können sie dann ausreichen, um I hn W ah§iya als schaft der Kanaanäer die arabische, mit der in Babylonien, Meso­ Fälscher zu betrachten, wie das von Gutschmid tut und wie es später potamien und Syrien herrschenden, abergläubischen, intoleranten vorbehaltlos fast allgemein übernommen wird? Kann die Echtheit Religion der Isitianer den Isläm und mit den als Nachfolger oder von vielen Büchern in der Geschichte der Wissenschaften gesichert Stellvertreter des Isitä angesehenen Kalifen die abbasidischen bleiben, wenn man mit einer solchen Methode über ihre Echtheit Kalifen gemeint^. Die Kombination von Gutschmid wurde, m. E. befinden wollte? Hat sich von Gutschmid Gedanken darüber ge­ mit Recht, von E w a l d angegriffen mit den Worten: „da aus dem macht, daß der Verfasser des nabatäischen Buches zahlreiche Dinge Namen Ishithä niemand auf die Chalifen und aus dem Namen erwähnt, die nicht auf die islamische Zeit passen ? Zum Beispiel sagt Kanaanäer niemand auf die Araber und Muslim schließen würde, der Verfasser ,,Gott verheh uns aber seine Hülfe gegen euch und wir nirgends auch (soweit die Nabatäische Landwirthschaft bis jetzt trieben euch daher aus dem Lande” ^. Kann davon die Rede sein, daß vorliegt) nur ein Wink gegeben ist, daß man die Namen so verstehen die ,,Nabatäer” die Abbasiden aus dem Lande vertrieben haben? An solle, so wäre diese ganze Erdichtung nicht nur undurchdringlich einer anderen Stelle sagt der Verfasser: ,,Die Kana'anäer hassen und durchaus unklar, sondern eben deshalb auch völlig zwecklos und nämlich die Chaldäer wegen der Wissenschaften, mit denen die unnütz. Und dazu werden sowohl von Ishithä als von diesen Ka- Götter dieselben beschenkt haben, und deren sie selber nicht mäch­ naanäern Dinge ausgesagt, welche auf die Chalifen und Muslim nicht tig sind. Sie (d. h. die Kana'anäer) sind aber jetzt unsere Könige und die geringste Anwendung leiden, wodurch also der Zweck der Er­ unsere Heerführer; wir und sie stehen in einem Range und wir sind dichtung selbst sogleich wieder völlig zerstört wäre ehe er auch nur ihnen dankbar; denn sie haben uns Gutes getan, seitdem sie uns hätte deutlich werden können. Wir vermögen in allen diesen An­ beherrschen.Konnte von einem Haß der Araber gegen die ,,Naba- gaben nichts deutliches noch weniger etwas folgerichtiges und all­ täer” wegen der Wissenschaften am Ende des s./g. und am Anfang seitig zutreffendes zu erblicken.” ® Von Gutschmid aber erwiderte auf des 4./10. Jahrhunderts die Rede sein? Übrigens hätte sich I bn den Einwand von Ewald, daß er ,,die Nationaleitelkeit des Naba- W ahsiya als Muslim nicht erlauben können, dabei von den Göttern täers für den Haupthebel des Betruges erklärt habe”^. zu sprechen. Er war als ,,as-Süß” bekannt®, was doch eine respekt­ volle Anerkennung seiner Person bedeutet. Weitere Beispiele möchte 1 Kleine Schriften II, 718. ich nicht anführen, sondern zuletzt nur daran erinnern, daß noch 2 Eb. S. 739, noch ausführlicher eb. S. öSgf. 3 S. Ew ald, a. a. O. S. 102 f. ^ Er sagt: ,,Dieser Einwand hielte nur dann Stich, wenn ich der Nabatä- Alterthumes übertroffen hätten. .Dazu’ - hatte ich gesagt - .gesellte sich die ischen Landwirthschaft den Charakter einer politischen Flugschrift vindicirt Tendenz, im Stillen die islamische Orthodoxie durch Verbreitung rationalisti­ hätte, die sich an Landsleute oder Gesinnungsgenossen in religiöser Hinsicht, scher Ideen, auch wohl Parodierung der moslemischen Tradition, zu unter­ kurz an solche wendete, bei denen eine Bearbeitung im Sinne des Verfassers wühlen.’ Damit habe ich bestimmt genug ausgesprochen, daß die Nabatäische auf Grund einer vorhandenen Prädisposition zu erwarten war. Ich bin nun Landwirthschaft nach meiner Ansicht vorwiegend auf Araber, auf Moslems aber so weit entfernt gewesen, die Namen Kanaanäer und Ishithä zu Stich­ zu wirken berechnet war; diese sollten Respect vor den Nabatäern bekommen wörtern, etwa in dem Sinne wie die Chaldäer und Nebukadnezar im Buche ,und dann durch das Vertrautwerden mit den geschichtlichen Enthüllungen, Daniel, zu stempeln, daß ich vielmehr ausdrücklich die Nationaleitelkeit des welche die Nabatäische Landwirthschaft über die Patriarchenzeit giebt . . .” Nabatäers für den Haupthebel des Betruges erklärt habe, unter Bezugnahme Kleine Schriften II, 740. auf die Angabe Chwolsons, daß Ibn Wahshijjah sich zu seiner Arbeit ent­ 1 Chwolson, Überreste S. 49. schlossen habe, um zu zeigen, daß die Vorfahren seiner von den Arabern so ^Eb. S. 53. tief verachteten Stammgenossen durch ihre Kenntnisse viele Völker des “ S. Ibn an-Nadim S. 311.

22 Sezgln, Gesch. Ar. Sehr. IV 3 2 6 BOTANIK - AGRIKULTUR Das Buch der ,,Nabatäischen Landwirtschaft' 327

andere uns erhaltene Bücher, bei denen Ibn Wahsiya als Übersetzer Nach der Angabe der von Ibn Wahsiya übersetzten Bücher und Ibn erscheint, ähnliche Momente enthalten müßten, wenn Ibn Wahsiya an-Nadims war dieser der Schüler und Überlieferer Ibn Wahsiya’s. die Gewohnheit und das Ziel gehabt hätte, seine politischen und Bei seiner Erklärung scheint Nöldeke nicht bemerkt zu haben, daß nationalistischen Ambitionen zum Ausdruck zu bringen. Das ist er der These von Gutschmids, im Buch der nabatäischen Landwirt­ aber nicht der Fall. schaft antiarabische und antiislamische Tendenzen entdeckt zu Das Urteil von Gutschmids über Ibn Wahsiya hat etwa 15 Jahre haben, den Boden entzog. Der Ausgangspunkt von G utsch j«id be­ später in dem lapidaren Satz von T h . N ö l d e k e seinen Niederschlag stand ja gerade darin, daß Ibn Wahsiya aus der Nationaleitelkeit des gefunden, ,,daß die ,nabatäische Landwirthschaft’ eine Fälschung Nabatäers heraus sich entschlossen habe, zu zeigen, „daß die Vor­ aus arabischer Zeit ist, hat v. Gutschmid erwiesen’’^; es ist bis heute fahren seiner von den Arabern so tief verachteten Stammesgenossen gültig geblieben. Befangen im Urteil von Gutschmids betonte Nöl­ durch ihre Kenntnisse viele Völker des Alterthumes übertroffen deke eine ,,stets verhüllte Polemik gegen den Islam” , während der hätten” '^. Welche Motive aber sollen Ibn az-Zaiyät, der ja kein Chal­ politische Gegensatz gegen die fremden Fürsten sich nach seiner däer war, zu seiner angeblichen Fälschung bewogen haben? Meinung im Buche der nabatäischen Landwirtschaft nicht so sehr Im Jahre 1911 äußerte sich N a l l in o über das Buch: „Die Nach­ geltend mache, ,,wie man nach Gutschmid’s Vorgänge vermuthen folger von Chwolson, besonders Gutschmid und Nöldeke, haben auf sollte.” ^ Nöldeke stützte sich außerdem auf ein Element des Buches, Grund der evidenten Argumente beweisen können, daß dieses Buch das die angeblich anti-islamische Tendenz erweisen soll, welches zu den Werken der extremen antiarabischen Verfasser . . . gehört.”* in Wirklichkeit aber nichts anderes ist als ein weiteres Argument Er sagt ferner: ,,Es ist eine sehr merkwürdige Sache, daß das K . al- für die vorislamische Herkunft des Werkes. Er sagte: ,,Aus der Filäha an-nabatiya sehr wahrscheinlich nicht von Ibn Wahsiya ver­ Tendenz gegen den Islam ist auch zu erklären das eifrige Ein­ faßt, wie es auf dem Titelblatt und im Incipit steht (sic), sondern zu treten Qütämi’s für die von Alters her festgestellten Sonnen­ den Fälschungen von Ibn az-Zaiyät gehört, der sich als Schüler des monate, wenn auch die Anhänger läitä’s den Einfluß der Sonne auf längst verstorbenen Ibn Wahsiya ausgibt . . die Vegetation verkennten. Wir sehen hier deutlich die an sich Später bemerkte B r o c k e l m a n n dazu in seiner Geschichte der ara­ durchaus richtige Bekämpfung des insbesondere für den Landbau bischen Litteratur^, daß Nöldeke mit Recht Abü Tälib az-Zaiyät als unbrauchbaren muhammedanischen Mondjahres zu Gunsten des eigentlichen Verfasser ansah. Am weitesten ging P. K r a u s , nach julianischen Sonnenjahres. Denn die Monate unseres Buches sind, dessen Ansicht Ibn az-Zaiyät nicht nur die chaldäische Wissenschaft wie schon Gutschmid geschlossen hat, durchaus die syrisch-juliani- erfand, sondern auch die Person des Ibn Wahsiya®. schen . . .” ® Hinsichtlich des Lobes von M e y e r über den botani­ In den zwanziger Jahren und danach hat es auch einige Versuche schen Wert des Buches sagt Nöldeke: ,,Dennoch möchte ich auch gegeben, die Bedeutung des Werkes zu rehabilitieren. E. Wiede­ hier zur größten Vorsicht mahnen. Ein Mann, der so keck erfindet, mann®, M. Plessner·^, E. Bergdolt® haben ihre Stimme gegen das wird auch als Botaniker schwerlich bloß beobachtet h ab en .N ö l­ deke ging bei der Identifizierung des Fälschers noch weiter und mehr Credit zu geben und sich vor allen bösen Folgen von Seiten eifriger Muslime zu wahren, dem als Meister geheimer Künste bekannten, schon neigte zu der Annahme, daß dies nicht Ibn Wahsiya, sondern A b u verstorbenen Ibn Wahiija beilegte, sich selbst nur als Copisten darstellend” T ä l i b Ahmad b. al-Husain b. ‘Ali b. Ahmad b. Muhammad b. (ZDMG 29/1876/455).' * S. von Gutschmid, Kleine Schriften II, 740. ‘Abdalmalik a z -Z a i y ä t war®, ein Zeitgenosse von Ibn an-Nadim. ^ Nallino, ‘//w a/-/a/a/e, Rom 1911, S. 207. ^ Eb. S. 208, N a l l i n o verweist dabei auf den erwähnten Aufsatz von 1 Noch Einiges über die ,,nabatäische Landwirthschaft” in: ZDMG 29/1876/ Nöldeke. 445. “ Brock. S 1, 430. ^ Eb. S. 447-448. ® Kraus I, Vorwort LIX. 3 Eb. S. 448. ° Zur nabatäischen Landwirtschaft von Ibn Wahschlja in: ZS 1/1922/201- ,202. * S. eb. S. 452-453. : ■ . ’ Der Inhalt der Nabatäischen Landwirtschaft. Ein Versuch, Ibn WahSlja zu ® „Somit bin ich geneigt anzunehmen, daß der wahre Verf. der Landwirth­ rehabilitieren in·. ZS 6jig2B-2gl2'j-^6. ' schaft und der verwandten Bücher Abü Tälib Azzaiyät ist, der sie, um ihnen ® Beiträge zur Geschichte der Botanik im Orient. I. Ibn Wahschija: die 328 BOTANIK - AGRIKULTUR Das Buch der ,,Nabatäischen Landwirtschaft' 329 herabsetzende Urteil Nöldekes über das Buch erhoben. Auch füi Untersuchungen dieser Schriften ab; der erste, wichtigste Schritt diese Gelehrten ist es wie für von Gutschmid allerdings eine Tatsache, dabei ist, daß man zu einem richtigen Ergebnis über die Entstehungs­ daß Ibn Wahsiya der Verfasser ist. Jeder von ihnen macht auf seine zeit dieser Schriften kommt. Nebenbei möchte ich, im Hinblick auf die Art auf den inhaltlichen Wert der Schrift für die Geschichte der Entstehung der altarabischen Poesie und die bereits im 1./7. Jahr­ Wissenschaft aufmerksam, ohne daß er zu der Meinung Nöldekes hundert bekannten Lehrgedichte, auf die Bedeutung der Tatsache Stellung nähme, daß vermutlich Ibn az-Zaiyät der Verfasser gewe­ aufmerksam machen, daß eine der Hauptquellen der nabatäischen sen sei. Wiedemann erinnert an das Interesse des Buches für die Landwirtschaft in Gedichtform abgefaßt war. Geschichte der Technik, während Bergdolt betont, „daß das Werk Was den Namen des Verfassers, Qutämi, anbetrifft, so ist es aus nicht von Ibn Wahhschija allein verfaßt bezw. erfunden ist, und daß der Sicht der arabischen Wissenschaftsgeschichte nicht so wichtig, seine Angabe, er benütze frühere Quellen, auf Wahrheit beruht.” ^ ob es sich hierbei um einen frei gewählten Namen handelt oder ob die Bei Plessners Versuch, Ibn Wahsiya zu rehabilitieren, geht es vor Schrift einem bereits bekannten Mann namens Qutämi beigelegt allem darum, die Bedeutung des Buches der nabatäischen Landwirt­ wurde. Die Schrift ist vermutlich im mesopotamischen Raum ent­ schaft für die Geschichte der islamischen Wissenschaften in Erin­ standen. S. noch u. S. 355. nerungzurufen. Eine weitergehende Neubewertung der Nabatäischen Landwirt­ Hss.: Saray, Ahmet III, 1989/1 (I, 213 ff., 8. Jh. H.), 1989/2-3 (II, schaft, die sich auch auf die anderen Gebiete der arabischen Natur­ 291 ff., 8. Jh. H.), 1989/4 (IV, 195 ff., 8. Jh. H.), 1989/5 (V, 228 ff., 8. Jh. H.), 1989/6 (VI, 155 ff.. 8. Jh. H.), 1989/7 (VII, 185 ff., 8. Jh. H., s. Kat. wissenschaften auswirken kann, kündigte T. F a h d in einem Referat III, 790-792), Ist. Un. Bibi. A. 1336 (II, 71 ff., 8. Jh. H.), Esad 2490 (ein auf dem 27. Internationalen Orientalistenkongreß in Ann Arbor Teil, 52 ff.), Beyazit 4064 (332 ff., s. 0 . K esc h e r in: MO VII, 131), 1967 an, welches inzwischen unter dem Titel ,,Retour ä Ihn Wah- Ayasofya 1526 (ein Teil, 71 ü., s._Fihr. mäht. IV, 191), Fatih 3612 (I, in Arabica (16/1969/83-88) erschienen ist. Ohne sich - in 305 ff.), 3613 (I, 234 ff.). Nur. Osm. 2038 (332 ff., 1120 H.), Hamidiye seinem kurzen Referat - mit den Behauptungen von Gutschmids und 1031 (425 ff., 1181 H.), Turhan 269 (III, 199 ff.), Veliyeddin 2485, Leiden, Or. 303 a, b und 476 (633 ff., 872 H.), eb. Or. 303d (Frgmt., i n ff.), 303c Nöldekes auseinanderzusetzen, behandelt er das Buch als eine Über­ (Frgmt., 126 ff., 1060 H., s. CCO 1279-1281; VoorH. S. 83), Berlin 6205 setzung von Ibn Wahsiya und datiert das Original, wie das auch (III, 247 ff., ca. 700 H.), Paris 2803 (2. Viertel, 300 ff., 1043 H., s. Vajda schon R e n a n tat, auf die Zeit kurz vor dem 6. Jahrhundert n. Chr. 342), eb. 4950 (ein Teil, 174 ff., 6. Jh. H.), Br. Mus., Add. 22.371 (249 ff.; Auch der Verfasser dieser Zeilen ist der Ansicht, daß die Nabatä- 389 H., Cat. S. 461, No. 997), Oxford,.BodL, Hunt. 340 (III, 203 ff., looi ische Landwirtschaft aus dem 5. oder aus dem 6. Jahrhundert n. H.), eb., Hunt. 349 (IV, 120 ff., s. Uri S. 124-125, No. 506-507), Vatican 904 (IV, 253 ff-, 8. oder 9. Jh. H., s. della Vida S. 86), Kairo, kimiyä* 18 (I, Chr. stammt. Diese wie alle anderen von Ibn Wahsiya übersetzten 995 H., Kat. V \ 385), Algier 1497 (I, 219 ff., vor 413 H.), Rabat, Kattäni Schriften stammen aus demselben Kreis, wurden vielleicht sogar alle (610 ff., 1265 H., s' Fihr. maht.TV, 190), Algier 1497 (ein Band, 219 ff., 6. oder wenigstens z. T. von demselben Verfasser geschrieben. Wie alle Jh. H.), Haidarabad, Äsaf. ί ΐ ΐ , 657, falsafa 348 (369 ff., 10. Jh. H.). übrigen Pseudepigrapha lehnen sich auch diese Schriften an alte Auszüge daraus: Quellen an. Da sie uns neben dem alten Material auch die Errungen­ 1. von Muhammad b. Ibrahim Ibn R aqqäm al-Ausi (st. 715/1315. s· Br. II, 266), udT. Huläsat al-iJßisär f l ma^rifat al-qiiwä wa-l-hawäss Vehbi schaften aus der Entstehungszeit darstellen, sind sie wissenschafts­ 2238 (201 ff., 1198 H.), Gotha 2119 (231 ff., 1092 H.), Cambridge Qq 54 historisch ganz besonders wichtig. Die Antwort auf die Frage nach (126 ff., s. Browne I, No. 342). dem Alter der von ihnen benutzten Quellen hängt von den künftigen 2. von ‘Ali b. Husairi b. Muhammad al-Lauda‘i (nach einer Hds.: az- Zaitüni al-‘Aufi) Paris 2942/4 (ff. 21-62), Patna 2211; anon. Saray, Ah­ Kultur des Veilchens (Viola odorata L.) und die Bedingungen des Bliihens in met III, 1989 (183 ff., Kat. III, 792). : der Ruhezeit. II. Über einige Pfropfungen. I I I . Wasseranzeigende Pflanzen in: Berichte der Dt. Botanischen Gesellschaft 50/1932/321-336, 52/1934/87-94, 54/1936/127-134. 1 A. a. O. 50/1932/336. S. noch M illäs V allicrosa, La Tradioiön de la Ciencia geopönica hispanodrabe in: Arch. Int. d’Hist. des Sciences 34/1955/ 116-117. GÄBIR B. HAIYÄN - ABU ZIYÄD 3 31

Sein rein botanisches Werk K . an-Nabät^, das er auch K. al-HasüH^ nennt, und sein K . al-Filäha^ beschreibt öäbir an einigen Stellen seines Corpus, allerdings so kurz, daß wir uns danach keinen Eindruck vom Inhalt machen können. Um eine Vorstellung von öäbirs Kenntnissen in der Botanik zu gewin­ III. ARABISCHE BOTANIKER UND AGRONOMEN nen, stehen uns nur einige beiläufige Ausführungen des K. as-Sumüm, (Bis ca. 430 Higra) besonders im Kapitel über die Namen und Eigenschaften der pflanzlichen Gifte®, zur Verfügung, die einen entwickelten Begriff von Botanik beim Verfasser verraten.

SuBAiL B. ‘A dra

Subail b. ‘Adra war ein härigitischer Dichter (starb zu Beginn der A b u ‘A m r AS-§AiBÄNi abbasidischen Zeit). Seine berühmte qaslda über seltene Wörter (s. Ishäq b. Mirär, ein Kufenser Philologe (st. 205/820, n. a. 206 H., GAS II) scheint, den Zitaten bei A bu H a n if a ad-Dinawari nach, Namen und Beschreibungen von Pflanzen enthalten zu haben. , 213 H., s. GAS II), galt später bei Botanikern und Lexikographen als Autorität auf dem Gebiet der Botanik. Einige auf Abü ‘Amr zurück­ S. K . an-Nabät des Abü Hanifa V, 14, 38, 39. gehende Zitate im K. an-Nabät des A bu H a n ifa ad-Dinawari verra­ ten ein Interesse an Botanik. Bisher ist aber kein Buch von ihm über botanische Themen bekannt, während Ibn an-Nadim (S. 68) einige Abhandlungen über zoologische Themen kennt. Obwohl die Mögl’ch- Gä b ir b . H a iy ä n keit besteht, daß sein K . an-Nawädir botanische Fragen behandelte, vermute ich jedoch, daß er wie die meisten seiner Zeitgenossen einen Gäbir b. H aiyän (2./S. Jh., s. o. S. 132 ff.) ist einer der ältesten uns oder mehrere Traktate botanischen Inhaltes verfaßte. bekannten arabischen Verfasser von Pflanzenbüchern. Nach seinen eigenen Angaben hat er einige Bücher über die Pflanzen {an-Nabät) S. noch B. L e w i n , Vorwort zum K . an-Nabät des Abü Hanifa S. 6. und ein geoponisches Werk [al-Filäha) verfaßt^. Wiederum aus sei­ nen eigenen Ausführungen gewinnen wir den Eindruck, daß ihn die Zitate im K . an-Nabät des Abü Hanifa V, 9, 23, 28, 30, 31, 33, 36, 37, botanischen Themen einerseits aus reinem Interesse an der Botanik 53. 56, 79. 82, lo i, 115, 116, 120, 123, 124, 144, 151. 153. 154. 158. 171. T75, 176, 194, 203, 206. beschäftigten, und daß sie andererseits zu den wichtigsten Bestand­ I b n S id a h zitiert ihn im Abschluß an „qäla Abü '■Amr". teilen seiner organischen Chemie gehören. In seinem System der Zeugung ordnete öäbir die künstliche Schöpfung der Pflanze [takwin an-nahät) der mittleren Stufe zu, d. h. der zwischen der Zeugung der Tiere {takwin al-hayawän) und der der Mineralien {takwin al-ah^ärY. A bu Z iy ä d Auch Ausführungen über die Gleichgewichtsverhältnisse der Pflan­ Yazid b. ‘Abdallah b. al-Hurr al-Kiläbi, ein sprachkundiger Ara­ zen nahmen einen erheblichen Platz in Gäbirs Systein des mizän ein ber, lebte im 2./8. Jahrhundert in Bagdäd. Ibn an-Nadim (S. 44) (s. Kraus II, 187 ff.). Er hat anscheinend auch der Herstellung des nennt vier Bücher von Abü Z iy ä d , darunter ist allerdings kein Ehxiers auf Grund der pflanzUchen Substanzen ein eigenes K . an- Pflanzenbuch. Auf jeden Fall aber gehörte ein Buch botanischen Nabät gewidmet®. Inhaltes zu den wichtigsten Quellen von A bu H a n ifa ad-Dinawari. Die Zitate in dem bisher einzigen gedruckten Band des K. an-Nabät

1 K. al-Ha§ar, ed. Holmyard S. 17; s. noch Kraus I, 160, n. 7. 1 S. eb. I, 160. 2 S. Kraus II, 103. 2 Eb. I, 160. 3 S. eb. I, 23. 3 S. Das Buch der Gifte S. 56-64. 332 BOTANIK - AGRIKULTUR a b ü z a i d AL-ANSÄRi - AL-ASMA‘l 333 sind so zahlreich und z. T. so umfangreich, daß sie den Schluß er­ arabischen Sprache sich findenden Differenzierungen gegeben sind. lauben, A b u Z i y ä d habe in der Entwicklung der arabischen Natio­ Wenigstens ist dieses Prinzip im ersten Teile der Schrift konsequent nalbotanik eine erhebliche Rolle gespielt. durchgeführt, während die zweite Hälfte der vorliegenden Rezension

Wie bereits S i l b e r b e r g ^ bemerkt hat, gibt A b u Z i y ä d oft die nur flüchtig ausgearbeitet erscheint. So sind auch die Beschrei­ Standorte der Pflanzen an; ferner finden sich viele der Namen für bungen nur in der ersten Hälfte zu finden. Diese stehen zwar an

Pflanzengruppen, die A b ü H a n i f a anführt, auch bei ihm. Ausführlichkeit denen von ad-Dinawari noch weit nach, zeugen aber doch schon von Fachkenntnis und von sachlichem Interesse an den S. noch L e w in , Vorwort zum K . an-Nabät des Abü Hanifa S. 5; Abdel- Pflanzen selbst. Daß sie in den Lexicis verhältnismäßig selten zitiert Tawab, Das Kitäh al-Garib al-Musannaf S. 123. werden, liegt offenbar daran, daß dieses Werk wie alle ähnlichen Zitate im K. an-Nabät von Abü Hanifa ad-Dinawari V, 2, 3, 4, 5,12,13, durch das Pflanzenbuch des Abü Hanifa verdunkelt worden und 23. 25, 27,30,31, 32, 33, 34,41,48, 50, 54, 56, 59, 61, 62, 65, 67, 73, 78, 86, dadurch in Vergessenheit geraten ist. Das Thema für Abu Zaid 90, 93, 98, 100, 103, 105, 106, 109, I I I , 112, 115, 117, 118, 120, 121, 122, 123, 124, 125, 128, 134, 150, 151, 153, 154, 156, 163, 171, 173. 178. 180, bildete ausschließlich die Pflanzenwelt Arabiens.” 183, 187, 190-191, 192, 193, 195, 196. S. noch Abdel-Tawab, a. a. O. S. 109-110.

1.-K . an-Nabät wa-s-lagar, in der Rezension von I bn H ä la w a ih Berlin 7057/2 (ff. 23-43, 685 H .), hsg. von S. Nagelberg, Kirchhain N.-L. 1909. a n -N a d r b . S u m a i l 2.-K . al-Liba' wa-l-lahan, über die Biestmilch und die Milch, Kairo, an-Nadr b. Sumail, der Basrenser Philologe (st. 203/818, s. GAS Taimür, luga 331/8, Dar, IP , 29, luga 229, magm. m. 166; ed. von L. Cheikho m\ Dix anciens traites, Beirut 1908, S. 146-153, vgl. Abdel- II), handelte in seiner nach Sachgebieten angeordneten Enzyklo­ Tawab, a .a . O. S. 108-109. pädie udT. K . as-Sifät.{s. Ibn an-Nadim S. 52) in einzelnen Kapiteln über botanische Themen wie; az-zar'·, al-karm , al-Hnah, asmä^ al- buqül, al-aSgär. D as/f. al-Garib al-m usannaf von A hü (s. G AS A L -A S M A 'i III, 363) muß eine Nachahmung davon sein. an-Nadr b. Sumail ver­ faßte auch ein K . al-Asgär, das zu den wichtigsten Quellen des T a h ä i b Abü Sa'id 'Abdalmalik b. Quraib b. 'AH, der Basrenser Philologe vonAL-AzHARi (I, 55) gehört. (st. 216/831, n. a. 215 H. oder 217 H., s. GAS II), wird von Ibn an- Nadim (S. 55) als Verfasser eines K . an-Nabät wa-S-sa^ar genannt; dabei handelt es sich sehr wahrscheinlich um das von späteren Botanikern und Lexikographen häufig zitierte Werk. So werden im A b u Z a i d a l -A n s ä r i K . a l - G a r i b al-musannaf des Abü ‘Ubaid b. Salläm an etwa 200 Sa'id b. Aus b. Täbit, der Basrenser Philologe (st. 214/829, oder Stellen botanische Erklärungen von al-Asma‘i übernommen. In dem 215 H., s. GAS II), ist der Verfasser eines von den arabischen Bota­ gedruckt vorliegenden Teil des K. an-Nabät von Abü Hanifa ad- nikern und Lexikographen öfters zitierten Pflanzenbuches udT. K. Dinawari wird al-Asma'i an 14 Stellen zitiert. Das nach einer sehr a n - N a b ä t wa-S-Sa^ar, das uns auch erhalten ist. A b u H a n i f a zitiert jungen Handschrift unter dem Namen von a l -A s m a ' i herausgege­

es jedoch relativ wenig. Über den botanischen Sachverhalt sagt bene K. an-Nabät scheint nach S i l b e r b e r g ^, dem Kenner der arabi- S i l b e r b e r g ^; ,,E s ist disponiert nach der nächstliegenden Eintei­ lung der Pflanzenwelt in Bäume, Kräuter und die zwischen beiden 1 Er sagt darüber: „Dieser Schrift l^nn man nun allerdings beim besten liegenden Pflanzenformen. Diese Hauptgruppen zerfallen ihrerseits Willen keinen botanischen Wert beimessen, höchstens könnte man aus dem Einteilungsprinzip des ganzen nach Standorten sowie nach der Verwendbar­ wieder in Unterabteilungen, wie sie durch die in der damaligen keit verschiedener Kräuter als Gemüse ein gewisses Sachinteresse heraus­ lesen. Die Schrift ist in der Hauptsache nur eine Nomenclatur von rund 300 ' In: ZA 24/1910/264-265. Pflanzennamen, denen hier und da eine beschreibende Phrase beigefügt ist. ‘ Eb. S. 262, Allein beim näheren Zusehen erheben sich schwere Bedenken gegen die 334 BOTANIK - AGRIKULTUR IBN AL-A‘RÄBi - ABU NASR - IBN AS-SIKKIT 335 sehen Botanik, aus einer anderen Feder zu stammen. Nicht dieses K . an-Nabt wa-l-baql verfaßt, die aus uns unbekannten Gründen in Buch, sondern Zitate in anderen Werken verraten nach Silberberg den botanischen Werken und Wörterbüchern ziemlich selten zitiert das botanische Interesse al-Asma‘is. Seine botanischen Überlie­ zu werden scheinen. ferungen im K . a l - C a r i b al-musannaj von Abü ‘Ubaid b. Salläm weichen ziemlich stark von dem Text des K. an-Nabät ab, allerdings Zitate im K . an-Nabät des Abü Hanifa V, 3, 4, 59, 73, 123, 162, 163, zitiert Abü ‘Ubaid seine Quellen nicht wörtlich. Die Rolle von al- 168, 171, 181, 192. Asma'i in der Geschichte der arabischen Botanik und die Frage nach dem Autor des uns erhaltenen Buches lassen sich vielleicht erklären, wenn die Handschriften des Buches miteinander verglichen und

Zitate in ergiebigeren Quellen wie z. B. dem Tahdib al-luga oder al- A bu N asr Muhassa^ herangezogen werden. Ahm ad b. H ätim al-Bähili, der Basrenser Philologe (st. 231/845, s.

Das von H a f f n e r herausgegebene K . an-Nalil wa-l-karm, über Dattel­ GAS II), verfaßte einige botanische und agronomische Bücher, von palmen und Weinstöcke, wurde vom Herausgeber zu Unrecht a l -A s m a ‘ i denen nur Fragmente in späteren Werken erhalten sind. Ibn an- zugeschrieben. N adim (S. 56) führt an: K . a ^ - S a § a r wa-n-nabät, K . al-Liba' wa-l- K. an-Nabät TaimOr, ta’ri^ 890 (ein altes Ex., 18 ff., s. Fihr. maht. 1, laban, K . az-Zar'^ wa-n-na]}l. 375), Yale, L. 217 (16 ff., 13. Jh. H ., s. Nemoy No. 150, 1496); hsg. von H a f f n e r , Dix anciens traites, Beyrouth 1914, S. 17-92. A bu H anifa zitiert sehr wahrscheinlich das K. aS-Sagar wa-n-nabät in Zitate im K . an-Nabät des Abü Hanifa V, 66, 84, 93, 122,129,132,136, seinem K . an-Nabät, s. Bd. V, 8, 33, 36, 53, 73, 76, 79, 82, 98, 100, lo i, 175, 188, 194, 196, 202, 203; zu den Überlieferungen von Abü ‘Ubaid in 107, 110, II I , 113, 118, 121, 131, 132, 137, 138, 174, 175, 176, 179, 180, al-öarlh al-ntusannaf s. Abdel-Tawab, a. a. O. S. 91-92. 184, 192, 198, 201.

I bn a l-A‘ räbi I bn as-S ik k it Abiä ‘Abdallah Muhammad b. Ziyäd, der Kufenser Philologe (st. 230/843, n. a. 232/845, s. GAS II), hat nach der Angabe von Ibn an- Abü Yüsuf Y a‘qüb b. Ishäq, der Kufenser Philologe (st. 244/858, Nadim (S. 69) ein K . Sifat an-nahl, K . Sifat az-zar'·, K . an-Nabät und s. GAS II), w ird von Ibn an-Nadim (S. 73) als Verfasser eines K . an- Nabät wa-^-Sagar genannt. Die Zitate in den botanischen Werken Echtheit der Abhandlung. Von allen den in Lexicis aufbewahrten Asma‘1- Zitaten, die ich verglichen habe, finde ich kein einziges in der HafEner’schen und Lexika machen den Eindruck, daß das Buch von I bn as-Sikkit Ausgabe wieder, während gerade der L isän öfters Bemerkungen Asma'Is über sehr umfangreich gewesen ist; so sind über 200 Zitate im 10., 11. und Pflanzen bringt, die deutlich ein botanisches Interesse bei diesem Gelehrten 12. Band des K . al-Mu}j,assa$ des I bn Sid ah erhalten. Nach Silber- verraten. Aber auch in philologischer Hinsicht bietet die genannte Schrift nichts rechtes; das herbeigebrachte Material ist sehr unvollständig, pnd der b e r g ^, der die Schönheit der Pflanzenbeschreibungen bei I bn as- Sawähid sind im Verhältnis zu den gegebenen Pflanzennamen nur wenige, Sik k it hervorhebt, ist er der Hauptlehrer des A bu H an ifa ad- sodaß auch von diesem Standpunkte aus betrachtet das ganze als ein des Dinawari (s. u. S. 338) auf botanischem Gebiet gewesen. ‘A li b . berühmten Asma'i recht wenig würdiges Machwerk über ein so weites Gebiet erscheint. . . Wir werden also, wollen wir die Echtheit des Kitäb an nahät waS H a m za a l -B a sr i (s. GAS II) gibt in der Botanik I bn as-Sik k it vor ίαξαγ aufrechterhalten, darin eine sehr frühe Rezension des Buches sehen A bu H a n if a den Vorzug^. müssen, während es in seiner späteren vollständigen und viel A\'crtvolleren Fassung als verloren betrachtet werden muß. Allerdings macht die Schrift, an und für sich betrachtet, eher den Eindruck, daß sie ein aus dem Pflanzenbuch Asma'i’s angefertigter kurzer Auszug sei, nicht das Originalwerk selbst” (ZA 1 In: ZA 25/1911/39. 24/1910/258-260). 2 Eb. S. 80. 336 BOTANIK - AGRIKULTUR ‘ALI Β. r a b b a n - IBN MÄSAWAIH - HUNAIN Β. ISHÄQ 337

A b u H ä t i m AS-SiGiSTÄNi und klimatischen Gegebenheiten nicht weit über ihre Grenzen hin­ aus bekannt waren” . Die Parallelen findet Schmucker jedoch unter Sahl b. Muhammad b. ‘IJtmän, der Basrenser Philologe (st. 250/ aramäischen Pflanzen. Mit Recht ist er der Meinung, daß die Quellen 864, n. a. 255 H., s. GAS II), ist der Verfasser eines K . an-Nabät wa- unseres Buches in solchen Fällen im syrisch-aramäischen Sprach- S-Sa§ar, K . an-Nahla, K . az-Zar'·, K . al-Liha^ wa-l-laban, K . al-Karm bereich zu suchen seien (a. a. O. S. 21). Auf Grund seiner Sichtung und K . al-'-Usb wa-l-baql (s. Ibn an-Nadim S. 58-59). Diese Schriften der botanischen Teile des Firdaus al-hikma kommt Schmucker zu sind sehr wahrscheinlich von den späteren Botanikern und Lexiko­ einigen interessanten Ansichten über die Frühzeit der arabischen graphen benutzt worden. Botanik. U. a. sagt er: ,,Die Muslime - bei Tabari (‘AH b. Rabban) zu beobachten - besaßen nun schließlich schon enorme Kenntnisse Erhalten ist: K . an-Nahla Palermo 24 (27 ff., 394 H., s. Cataloghi S. über die Art, wie, wo und wann solche Teile der Heilpflanzen zu 394), Basra, ‘Abbäsiya D 165 (39 ff., 1355 H., s. Häqäni 118); ed. B. Lagumina in: Atti . . . Lincei, cl. sei. morali ser. 4, 8/1891/5-41 (Rom). pflücken, bzw. zu ernten und einzubringen sind, um einen möglichst Wahrscheinlich stammen das im K. al-Öarätim des I b n Q u t a i b a erhal­ hohen Wirkstoffgehalt zu erzielen und die Inhaltsstoffe voll zur tene K. al-Karm über die Weinstöcke (also getrennt vom K . an-Nahl) und Geltung zu bringen. Sie kannten die notwendigen Aufbereitungs­ das von H a f f n e r unter der Autorschaft von A t-A sM A 'i (udT. K . an-Nahl methoden der Drogen, die beste Art der Aufbewahrung und Speiche­ wa-l-karm) herausgegebene Buch {Dix anciens traites, Beyrouth 1914, S. rung (Einlagerung)” (eb. S. 28). Die Frage, ob ‘A li b. Rabban at- 93-98) von A b u H ä t im , s. Abdel-Tawab, a. a. O. S. 95-98. Tabari beachtliche Kenntnisse auf botanischem Gebiet besaß, be­ jaht Schmucker, da ,,seine mehrfach scharfen Beobachtungen über gewisse Sonderformen in der Pflanzenwelt seiner Heimat” einen

a l -M a ’ m ö n solcheii Eindruck verstärken (eb. S. 29).

Eine Abhandlung von medizinischem, botanischem und astro­ nomischem Inhalt soll - so gibt die Handschrift an - von dem I b n M ä s a w a i h Kalifen a l -M a ’ m ö n zusammengestellt worden sein. Es handelt sich um dieR.fi t-Tibb wa-l-filäha ‘ala S-hihür ar-rümiya Bursa, Ulucami, Abü Zakariyä’ Yahyä (st. 243/857, s. GAS III, 231), ein christ­ lugat I (i2 9 ’5-i32>5, 1127 H., s. R it t e r in: Orlens 2/1949/241-242). licher Arzt syrischer Herkunft, verfaßte unter seinen zahlreichen Schriften auch eine über Medikamente und Drogen, die man aus ver­ schiedenen Getreide- und Obstsorten gewinnen kann, und über ihre medizinische Verwendbarkeit. Von diesen Schriften sind uns erhalten: ‘A l i Β. R a b b a n a t -T a b a r i 1. - K . Hawäss al-agdiya wa-l-buqül wa-l-fawäkih wa-l-luhüm wa-l-albän Inhalt und Bedeutung der botanischen Teile des medizinischen wa-a^dä' al-hayawän wa-l-abäzlr wa-l-afämh', die Eigenschaften der Nah­ Kompendiums Firdausal-hikma{s. GAS III, 236) hat W. S c h m u c k e r rungsmittel, Hülsenfrüchte, Fleischsorten, verschiedenen Arten Milch, in seiner lehrreichen und nützlichen Dissertation { D i e pflanzliche und der tierischen Organe, Gewürze und Spezereien (s. GAS III, 234). mineralische MaleriaMhdica, s. GAS III, 239) kürzlich herausgearbei­ 2. - K . M ä’ as-SaHr (s. eb. S. 234). tet. Diese Teile des Werkes seien nicht so groß und beschränkten sich ,,auf einzelne nähere Beschreibungen von Drogen und Drogen- pflanzen” . ‘A li b. Rabban nenne eine Reihe Λ’Όη Pflanzenarten, die H u n a i n b . I s h ä q sich nirgendwo feststellen und ,,mangels geeigneter Hinweise auch kaum bestimmen” ließen. Es sei durchaus denkbar, daß der Ver­ H unain b. Ishäq (st. 260/873, s. GAS III, 247) behandelte in eini­ fasser des Firdaus al-hikma in diesen Fällen über in Persien wach­ gen seiner Schriften botanische und agronomische Gegenstände unter sende Arten spreche, die ,,auf Grund der besonderen geographischen medizinischem Gesichtspunkt. Es sind erhalten; , 338 BOTANIK - AGRIKULTUR ABU HANIFA AD-DINAWARI 339

1.-K .fi l-Buqül wa-^wässihä (s. GAS III, 255). rungen” ^ stellt er sich die Frage, wie weit oder ob überhaupt eine 2.-Maqälafl Mä'al-buqül {s. eh. S. 255). Beeinflussung durch die betreffenden Werke der Griechen nach­ 3.-K .fi l-Fawäkih wa-manäfiHhä (s. eb. S. 255). zuweisen ist. Bei seinem Vergleich^ zwischen der Naturgeschichte 4. - K . Isläh mä’ al-gubn wa-manäfiHhi wa-mäyusta'malu minhu, qaulun ma§mü^ f i l-laban wa-fi manäfiHM (s. eb. S. 255). der Gewächse Theophrast’s und dem K. an-Nabät ad-DInawari’s stellt Silberberg fest, daß sich schon auf den ersten Blick ein gewaltiger Unterschied zwischen den Beschreibungen des ersteren und denen Abü Hanifa’s zeige. Der Endzweck des ersteren sei nicht die Zeichnung von Pflanzenbildern, sondern die Ergründung der Pflanzennatur. Theophrast’s Beschreibungen seien also nur Mittel A bu H an ifa a d -D in a w a r i zum Zweck. Zumeist schildere er botanisch interessante Pflanzen, verweile bei ihren Besonderheiten, während er das weniger Auffällige Ahm ad b. Däwüd b. W anand (st. um 282/895, s. G AS II), der gewöhnlich unberücksichtigt lasse. Er zeichne manche vortreff­ Bagdäder Philologe und Enzyklopädist, wurde später von Abu Hai- lichen, nach allen Seiten hin ausgeführten Bilder von eigenartigen YÄ N at-Tauhidi wegen seines vielseitigen Wissens mit al-G ähiz und Vertretern der Pflanzenwelt, die die besten von ad-Dinawari weit Abü Zaid al-Balhi (s . GAS V) auf eine Stufe gestellt (s. Yäqüt, überragen. Doch seien die letzteren, wenn man die ganzen Werke IrSäd 1, 124-125). Schon M eyer in seiner Geschichte der Botanik (III, betrachte, den Theophrastischen sowohl der Zahl nach im ganzen als 1856, S. 163 ff.) hob das botanische Interesse von Abü Hanifa auf auch an Ausführlichkeit im einzelnen gewiß noch überlegen. Außer­ Grund der ihm bekannten Zitate aus dem Pflanzenbuch hervor, was dem fände man merkwürdigerweise in der griechischen und römi­ jedoch nicht ausgereicht zu haben scheint, seine hervorragende Stel­ schen Literatur nur noch ein Buch, nämlich die Materia Medica von lung in der Geschichte der arabischen Botanik entsprechend zu Dioskurides, dessen Pflanzenbeschreibungen denen von Abü würdigen. Wiederum auf Grund der Zitate erblickte Leclerc^ bei Hanifa an die Seite gestellt werden können. Auch hier seien die Abü Hanifa die Spuren einer sich aus der nationalen Botanik der Beschreibungen nicht aus denselben Motiven heraus entstanden wie Araber weiterentwickelnden und von den Werken der Griechen im K. an-Nabät des Abü Hanifa. Der Zweck der ersteren sei, dem unabhängigen Botanik. Das größte Verdienst aber kommt zweifellos Leser das Auffinden der Heilkräuter zu erleichtern, also ein rein B. Silberberg z u , der in seiner 1908 preisgekrönten Arbeit^ die praktischer, nicht wie dies bei Abü Hanifa scheine, aus der Freude botanischen Leistungen des Abu H anifa ad-Dinawari hervorragend an den mannigfachen Formen der Pflanzenbildung entsprungen. dargestellt hat. Die uns heute zur Verfügung stehenden Bände des Auch ihnen gegenüber könne man die Beschreibungen des Abü K . an~Nabät waren ihm leider noch nicht bekannt, so daß er sich Hanifa wohl mit Recht als ebenbürtig bezeichnen. In jedem Falle sei unrichtigerweise die Anordnung des Buches nicht alphabetisch, son­ es erstaunlich genug, daß die gesamte botanische Literatur des Al­ dern nach sachhchen Gesichtspunkten vorstellte®. Jedoch hat seine tertums uns nur zwei Parallelen zu unserem Buch biete. Am Schluß Untersuchung bis heute ihren großen Wert nicht nur hinsichtlich der dieser Betrachtungen stellt sich Silberberg die Frage: ,,Wie sollte Beurteilung dieses Botanikers, sondern auch hinsichtlich der das Volk des Islams in diesem Punkte die genialen Hellenen in einer Geschichte der arabischen Botanik behalten. so frühen Periode ihrer Literatur erreicht oder gar übertroffen Überrascht ,,durch die Pflanzenbeschreibungen von ad-Dinawari haben?”® In seiner Antwort darauf, die uns, wie oben (s. S. 305) mit ihren lebensvollen, naturkräftigen, scharfumrissenen Schilde- erwähnt, überzeugend erscheint, deutet Silberberg darauf hin, daß wir es sowohl im Falle des Abu H a n i f a als auch im Falle der ^JVIidecine Arabe I, 299. arabischen Botanik überhaupt „mit einer wissenschaftlichen Termi- 2 Das Pflanzenbuch des Abü Hanifa Ahmed ibn Dä'üd ad-Dinawari. Ein Beitrag zur Geschichte der Botanik bei den Arabern, Diss. Breslau, z. T. erschie­ 1 Eb. ZA 25/1911/43. nen in: ZA 24/1910/225-265, 25/1911/39-88. “ Eb. S. 43-44. ’ Eb. ZA 24/1910/252, 3 E b. S. 44. 340 BOTANIK - AGRIKULTUR ABU HANIFA AD-DINAWARI 341 nölogie der Botanik zu tun” haben. A b u H a n if a kenne „eine Menge schließlich eigene Beobachtungen.” Zu seinen Vorlagen gehören ver­ von Kunstausdrücken für die verschiedenartigen Formen der Pflan­ schiedene Abhandlungen über botanische Gegenstände von AbO zenteile, die bei einem Unbefangenen den Eindruck hervorrufen, als ‘U b a i d a , A b u ‘A m r a s -§ a i b ä n i , a l -A s m a ‘ i , A b u Z a id a l -A n s ä r i, stellten sie eine zu größerer Präzision geschaffene Fachsprache A b u ‘U b a i d b . S a l l ä m , I b n a s -S i k k i t u . a.^ dar” ^. Er sieht in A b u H a n if a einen ausgesprochenen Empiriker im Bei der Behandlung der botanischen Systematik bei A b u H a n if a reinsten Sinne des Wortes, der innerhalb seiner Pflanzenbeschrei­ k a n n sich S i l b e r b e r g besonders auf ein längeres erhaltenes Frag­ bungen von jeghchen Spekulationen frei ist. Nach S il b e r b e r g ent­ ment stützen. ,,Die Pflanzen insgesamt zerfallen in drei Abteilun­ stammen seine Pflanzenbeschreibungen ,,den in wissenschaftlicher gen: eine, bei der Wurzel und Stengel den Winter überdauern, eine Beziehung ganz rohen Wüstenkindern” . ,,Einen Empiriker von glei­ zweite, bei der der Winter den Stengel vernichtet, doch die Wurzel cher Reinheit” würde ,,man in den Literaturen anderer Völker, bei bestehen bleibt, so daß sich die Pflanze aus diesem zurückgeblie­ denen so merkwürdige Umstände sich nicht zusammengefunden ha­ benen Wurzelstocke entwickelt, und eine dritte, deren Wurzel und ben, wohl nicht so bald finden”^. Stengel der Winter vernichtet, so daß die neue Pflanze sich aus zur Im Zusammenhang mit den Elementen, die die Beschreibungen Erde gestreuten Samenkörnern entwickelt. Alle diese Pflanzen glie­ Abü Hanifa’s kennzeichnen, weist S il b e r b e r g auf ,,das philologi­ dern sich außerdem in drei andere Gruppen, nämlich eine, deren sche Bedürfnis nach einer exakten Bestimmung der in den arabi­ Vertreter gerade emporsteigen in einem Stamme, selbständig, ohne schen Gedichten sich findenden Pflanzennamen” hin. Diese mußte, fremde Stütze, eine zweite, ebenfalls aufwärts emporsteigend, doch da es sich um eine ausländische Flora handelte, in Beschreibungen, nicht selbständig, sondern mit Hilfe eines Gegenstandes, woran die und konnte nicht in einfachen Wortübersetzungen bestehen. Als Pflanze sich anhängen und emporklettern kann, schließlich eine Charakteristikum unterstreicht er, „daß in dem Pflanzenbuche ad- dritte Gruppe, deren Vertreter nicht emporsteigen, sondern an der Dinawari’s Philologie und Pflanzenkunde in einer höchst merkwür­ Oberfläche der Erde dahinkriechen und so in flach ausgebreiteter digen Art sich die Hand reichen, indem sie durch ihre Vereinigung Lage gedeihen.”^ ein Werk hervorrufen, dessen Eigenart nur durch eine genaue In physiologischem Zusammenhang betont S il b e r b e r g , ,,daß wir Betrachtung der arabischen Kulturverhältnisse verständlich wird”®. hier keinen Abschnitt aus dem Pflanzenbuche besitzen, der Auslas­ Die Quellen, denen A b u H a n if a seine Pflanzenkenntnis verdankt, sungen allgemeinen Inhalts über die Lebensgesetze der Pflanze sind nach S il b e r b e r g ^ dreifacher Art. ,,Schriftliche Werke von Vor­ enthielte, wie dies bei der Systematik der Fall war”®. Er verweist gängern, die er benutzte, Erkundigungen bei den Eingeborenen und dabei auf die häufige Angabe von A b u H a n if a ad-Dinawari ,,über Blütezeit, Lebensdauer und die verschiedenen Entwicklungsstadien der von ihm beschriebenen Pflanzen” . ,,Also erkennt unser Verfasser lE b . S. 45-47. die Abhängigkeit der Pflanze von Boden und Milieu.”* 2 Eb. S. 50. In einer dazugehörigen Fußnote sagt Silberberg; ,,Sehr S il b e r b e r g interessant ist die Tatsache, daß sich von ad-DInawari auch Tierbeschrei­ In der Morphologie des K. an-Nabät findet ,,das bungen finden, die einen ganz ähnlichen Charakter haben wie seine Pflanzen­ interessanteste Kapitel aus der Botanik jener Zeit”®. Es finde sich schilderungen. Sie stammen wohl alle aus dem Kitäb an nabäi. Zum größten bei ihm eine ziemlich hohe wissenschaftliche morphologische Auf­ Teil betreffen sie Tiere, die zur Pflanzenwelt in einer deutlich erkennbaren Beziehung stehen, nämlich Insekten, welche die Bäume und Kräuter bewoh­ fassung, von der die gebrauchten, geprägten Termini für die ver­ nen. In den anderen Fällen liegt der Zusammenhang allerdings nicht so klar schiedenen Teile der Pflanze und die Definitionen der Ausdrücke zutage. Aber da weist für den einen Tefl die Stelle des Zitates im Muha^^a? (XI, 205 bei den wohlriechenden Pflanzen), für das dann noch übrige iu^arä' etwa die darin erwähnte Verwendung des Pechs auf die Herkunft aus dem Pflanzenbuche hin. Übrigens mag es noch viele solche Tierbeschreibungen 1 E b. S. 53- 54· geben, die ich nicht gesehen habe. Ich lasse sie hier mit berichtigtem arabi­ 2 Eb. S. 63-64. schem Texte folgen, eine in deutscher Übersetzung.” * Eb. S. 65. “ Eb. S. 53. 4 Eb. S. 66-67. ' Eb. S. 53. 5 E b. S. 68.

23 Sezgln» Gesch. Ar. Sehr, IV 342 BOTANIK - AGRIKULTUR ABO HANIFA AD-DiNAWARi 343 zeugten. „Ein zweites nicht minder bemerkenswertes Mittel der Die späteren Botaniker und Lexikographen haben in eigenen morphologischen Darstellung ist die Veranschaulichung komplizier­ Kapiteln das siebenbändige Pflanzenbuch des Abu H anifa ad-Dina- ter Pflanzenformen durch Vergleiche mit bekannten Typen. Es ist wari reichlich benutzt. Außerdem ist uns eine Kritik des ‘A li b. dieselbe Tatsache, die B retzl in der griechischen Botanik bei Hamza al-BasrI (4./10. Jahrhundert, s. GAS II) bekannt. Seine Theopiirast erkannt und in seinen Botanischen Forschungen des Kritik gilt den Ausführungen des Buches über die verschiedenen Alexanderzuges (Leipzig 1903) in vortrefflicher Weise in ihrer vollen Bodenarten^; er geht dabei überwiegend von philologischen Bedeutung für die morphologische und physiognomische Charakteri­ Gesichtspunkten aus. Bei den botanischen Fragen stützt sich 'Ali b. sierung gewürdigt hat. Ich brauche hier nur auf seine Behandlung Hamza hauptsächlich auf die Autorität des I b n as-Sikkit, dem er dieses Gegenstandes S. 8-22 (vgl. auch das Register unter ,Blatt­ gegenüber Abu H anifa den Vorrang gibt^. formen’) hinzuweisen, um auch für das Kitäb annabät auf die prinzi­ piell wichtigen Momente aufmerksam zu machen. Doch muß hier ein Ibn an-Nadim 78. - Meyer, Gesch. d. Bot. III, 163-167; Brock. I, 123; wesentlicher Unterschied zwischen der Methode der Griechen und Barten I, 615; B. L e w in in: EI, IP, 300. der der Araber hervorgehoben werden. Während es bei Theophrast K. an-Nabät: daraus sind erhalten und bereits bekannt: 5. Bd. Ist. Un. einige wenige Typen sind, die in wissenschaftlich-systematischer Bibi. A. 4716 (233 f., 645 H.), 3^ Bd. Yale S-77 (213 f., 645 H., Nemoy Weise mit bewußtem Plane zur Veranschaulichung der fremden 1497), ein Fragment in Medina, ‘Ärif Hikmat, eine Abschrift davon bei M. Formen herangezogen werden, ist das Verfahren hier zunächst ein Hamidulläh, s. RAAD 31/1956/410; darüber M. H am idulläh , Pi««- mehr zufälliges und wahlloses; außerdem aber wird eine sehr große wariy’s Encyclopedia Botanica {K. an-Nabät) in the light of fragments in Anzahl von Pflanzenarten als erläuternde Muster verwendet. So Turkish lihraries, ΜέΙ. F. Köprülü 1953,195-206; M. Sih äbi, Ahü Hanifa ad-Dinawarl in: RAAD 26/1951/346-369, ‘Abdalqädir al-Ma g ribi, findet man bei ad-Dinawari etwa zweihundert Pflanzen, die in seinen Öaulalugawiya f l K . an-Nabät in: RAAD 29/1954/374-386, 537~543. 3o/ Beschreibungen zum Vergleiche angeführt werden, von denen viele 1955/42-50, 5. Bd. hsg. von B. L e w in , Uppsala 1953, dazu L. K opf, nur bei einer einzigen oder ganz wenigen, die beliebtesten bei etwa Oriens 8/1955/146-151; ein Exemplar ohne nähere Angaben Aleppo, Bäsil zehn Pflanzenarten genannt werden. Sehen wir ab von der größeren (s. Sbath, Fihris I, 99, No. 840), der 3. Bd. in Vorbereitung von B. L ew in Mannigfaltigkeit der tropischen Pflanzenformen, die an sich schon für Bibi. Islamica; The Third Part of the Kitäb an-Ndbät. . . Or. Suecana 9/1960/131-136. eine größere Anzahl von Vergleichstypen erheischte, so zeigt sich uns als Erklärung für diese Tatsache der Umstand, daß der, Wüsten­ araber ein viel größerer Pflanzenkenner war als der in den Städten mengesetzt war, die natürlich immer die ihnen nächstliegenden, in ihrer Heimat gerade häufig gedeihenden Pflanzentypen verwendeten” (eb. S. 69- wohnende Grieche.”^ 70)· 1 Es handelt sich um eine von den Kritiken, die im K. ai-Tanbihät ‘alä aglät ar-nmät an einer Anzahl von Werken geübt werden (s. eb. ZA 24/1910/ 1 Er fährt fort: „Hören wir doch Theophrast selbst klagen, daß er sich 254). Die betreffenden Stellen kommen auch bei Ibn Sidah, K. al-Muhasfa^ wegen der geringen botanischen Kenntnisse seiner Zeitgenossen auf die X I, 49 bis X II, 7 vor. „Ad-DInawari beginnt mit langen Auseinander­ bekanntesten Formen beschränken muß (I, 14, 4): άλλά των μέν άγριων setzungen über Bodenarten, Bodengestaltung, Witterungsverhältnisse und ανώνυμα τά πλεΐστα καΐ έμπειροι δλίγοι.· των δέ ήμέρων καΐ ώνομασμένα τά πλείω Bewässerung, die alle in höchst weitschweifiger und ausführlicher Form ge­ καΐ ή αϊσΟησις κοινοτέρα. Λέγω δ’ οΐον άμπέλου, συκής, ^όας μηλέας άπΙου halten sind, als ob sie das eigentliche Thema seines Werkes wären; Sodann δάφνης μυρρίνης των άλλων ή γάρ χρησις οδσακοινή συνθεωρεϊν ποιείτάςδιαφοράς. handelt er über Fruchtbarkeit des Bodens, über seine Bearbeitung und über Während Theophrast nun den größeren oder geringeren Abstand des den Verlauf des Wachstums und wendet sich schließlich zu den Pflanzen im Vergleichstypus von der in Frage kommenden Pflanze durch mehr oder allgemeinen, bespricht ihre großen Klassen, daneben aber auch die Teile der weniger beschränkende und ergänzende Zusätze ausgleichen mußte, konnte einzelnen Pflanze, ohne jedoch noch von speziellen Arten zu reden . . .” (eb. S. der Beduine bald näherliegende Formen wählen, von denen aus nur ein 254-255)· kleiner Schritt zu derjenigen Pflanze war, nach deren Aussehen er gefragt 2 Silberberg in: ZA 25/1911/80. wurde. Eine fernere Erklärung für die große Fülle von Vergleichstypen im Kitäb an nabät haben wir darin zu sehen, daß dieses Buch nicht, wie im allgemeinen das des Theophrast, das einheitliche Werk eines Verfassers war, sondern eben zum großen Teil aus den vielen Berichten der Beduinen zusam- 344 BOTANIK - AGRIKULTUR QUSTÄ B. LÜQÄ - 'ALi B. AL-ABBÄS 345

I b n Q u t a ib a K . an-Nabtd wa-hirbihl f i 1-wala‘im, über den Wein und das (Wein-) Trinken bei den Gelagen, s. eb. S. 273. Abü Muhammad 'Abdallah b. Muslim (st. 276/889, s. GAS II) zeigt in seinen Werken Interesse für botanische Themen. Außer zahlreichen botanischen Ausführungen in seinem K . '■Uyün al-a}ibär A r -R äzi enthält das seine Autorschaft tragende K. al-öarätim (ff. 250-261) Abü B akr Muhammad b. Zakariyä’ (st. 313/923, s. GAS III, ein Kapitel ,,häb as-sagar wa-n-nabät” und ein ,,Kitäb an-Nahl wa-l- 273ff.) verfaßte folgende Schriften medizinisch-botanischen Inhaltes: karm” (eb. ff. 261-269). I. -Manäfi^ as-sakanguhin, über die nützlichen Eigenschaften desSauer- Ein Teil über die Pflanzen aus dem K . ^Uyün al-ahbär hat W i e d e m a n n honigs, s. eb. S. 288. ins Deutsche übersetzt in: SBPMS Erlangen 47/1915/116-118; s. noch M. a.-Ittihäd al-§ubn, s. eb. S. 290. B o u y g e s in: MFO 3/1907/3. 3. -Maqäla f i l-Albän, s. eb. S. 290. 4. - K . al-Kablrfil-Htrwa-l-anbi^ätwa-l-adhän, das große Buch über die Parfüme, Konfekte und die öle, s. eb. S. 292. IsHÄQ B. ‘I m r ä n 5. -M u fld al-häss s. eb. S. 285.

Der ausgezeichnete Arzt I sh ä q b . ‘I m r ä n , der in Nordafrika zur Zeit des AglabidenZiyädatallähb.Aglab (290/903-296/907, s.GAS III, I b n a l -G a z zä r 266) tätig war, räumt in seinen pharmakologischen Werken botani­ schen Themen einen erheblichen Platz ein. Wie M e y e r {Gesch. d. Abü G a'far Ahm ad b. Ibrähim b. Abi Hälid (st. 369/979, s. GAS III, Bot. III, 162) nach Zitaten bei I b n a l -B a it ä r urteilt, können sich 304) beschreibt in seinem K . al-IHimäd, über einfache Heilmittel, seine Pflanzenbeschreibungen mit denen A b u H a n i f a ad-Dinawaris auch Pflanzen. Nach dem Titel zu urteilen, scheint sein bisher nicht messen. Seine Beschreibungen sind sehr charakteristisch, bisweilen untersuchtes Ä’./f at-tib wa-l-iir (s. eb. S. 306) vorwiegend von geradezu anatomisch genau. botanischen Themen zu handeln.

S. noch Neuburger II, 211. Seine Leistungen auf botanischem Gebiet müssen noch auf Grund seiner uns erhaltenen Werke beurteilt werden. I b n G u l ö u l Zur Übersetzung einiger Zitate aus seinen Schriften bei I hn a l -B a it ä r s. Me y e r , a. a. 0 . S. 162-163. Die Werke des Arztes Abü Däwüd Sulaimän b. Hassän (lebte noch in der zweiten H älfte des4./io. Jahrh.s, s. GAS III, 309), Tafstr asmä^ al-adwiya al-mufrada, Maqäla f i Dikr al-adwiya allati lam yadkurhä I sh ä q b . H u n a in Diyusqüridis f i kitähihi mimrnä yusta'-malu f i sinä'-at at-tibb und Ishäq b. Hunain (lebte von 215/830-298/910, s. GAS III, 267) ver­ Maqäla f i Adwiyat at-tiryäq, verraten großes Interesse für Botanik. faßte: Den Zitaten bei Ibn al-Baitär entnahm Meyer {Gesch. d. Bot. III, 173-174), daß Ibn Gulgul die Standorte der Pflanzen zu nennen R. f l S in al-balädur wa-ba'-i amr isti^mälihl, bzw. Maqälat GäUnüs ß pflegte und sich bei seinen Pflanzenbeschreibungen auf eigene sirr tamar al-balädur wa-manfa'-atihl wa-tadUriM, über Cashew, s. eb. S. Beobachtungen stützte. 268.·

QusTÄ B. LOqä ‘A l i b . a l -‘A b b ä s a l -M a ö Osi

Qustä b. Lüqä (st. zu Beginn des 4./10. Jahrhunderts, s. GAS III, (lebte in der zweiten Hälfte des 4./10. Jahrh.s, s. GAS III, 320) be­ 270) verfaßte die uns erhaltene Schrift: handelt in einigen Kapiteln des zweiten Buches seines Kämil as-sinä^a 346 BOTANIK - AGRIKULTUR

Heilpflanzen und ordnet sie nach Sachgruppen an. Die Teile seiner von Ibn al-Baitär übernommenen Ausführungen enthalten nach Meyer {Gesch. d. Bot. III, 178) keine Pflanzenbeschreibungen,,,höch­ stens bei verschiedenen Sorten desselben Mittels zuweilen ein Unter­ scheidungszeichen und bei Handelsartikeln von auswärts das Vater­ land.”

I h w ä n a s -S a f ä ^ LITERATURVERZEICHNIS Die Enzyklopädie der I h w ä n a s -S a f ä ’ (vermutlich aus dem 4./10. Jahrh.) widmet die 21. der 52 Abhandlungen den Pflanzen. ,,Diesen werden 7 schaffende Kräfte zugeschrieben: i. die den Saft aus dem Boden ziehende, 2. die ihn haltende, 3. die ihn zur Reife brin­ gende, gärende, 4. die treibende, 5. die nährende, 6. die mehrende, 7. die formbildende. Ganz besonders hervorzuheben ist, daß hier der Befruchtungsvorgang bei der Dattelpalme schon ganz deutlich als solcher aufgefaßt wird. Ferner wird von dieser Palme eine ausführ­ liche monographische Schilderung von der Wurzel bis zum Keimling im Samen, auch vom anatomischen Bau des Stammes gegeben, wodurch eine ganz neue Darstellungsweise in die Botanik eingeführt w ird” (M. M ö b iu s , Geschichte der Botanik, Jena 1937, S. 15-16).

S. noch K. F. W. Jessen, Botanik der Gegenwart und Vorzeit, Leipzig 1864, S. 104-107. Ras. Ihwän as-Safä\ Beirut 1957, II, S. 150-177. Die Überschrift der betreffenden Abhandlung lautet: ar-R. as-säbi‘a min al-^ismänlyät at- tablHyat ß a^näs an-nahät. LITERATURVERZEICHNIS

Das alphabetisch angeordnete Literaturverzeichnis enthält-m it Ausnahme einiger häufig verwendeter Werke - nur diejenigen mit Abkürzungen zitierten Werke und Zeitschriften, die in diesem Band benutzt, jedoch im Literaturver­ zeichnis des ersten und dritten Bandes nicht aufgefülirt worden sind. Seltener benutzte Quellen, die im Text selbst unabgekürzt angeführt werden, sind nicht aufgenommen worden. Das Verzeichnis der benutzten Kataloge und der an­ geführten Bibliotheken ist in GAS I, 706-769 und GAS III, 391-410 zu finden. Abü Hanifa, K . an-Nahät = The Book of Plants öf Abu Hanifa ad-Dlna- warl. Part of the Alphabetical Section (j- 1). Ed. from the unique MS. in the Library of the University of Istanbul, with an Intro- duction, Notes, Indices, and a Vocabulary of Selected Words by Bernhard Lew in . Uppsala-Wiesbaden 1953 (Uppsala Universitets Ärsskrift 1953:10). A JSL = American Journal of Semitic Languages and Literatures 1895 ff. Ambix = Ambix. Being the Journal of the Society for the Study of Alchemy and Early Chemistry. London 1937 ίϊ. Archeion = Archeion 1927-1943. Arch. Int. d’Hist. d. Sciences = Archives Internationales d’Histoire des Sciences 1947 ff. Aristoteles Latinus = Corpus Philosophorum Medii Aevi .. . Aristoteles Latinus. Codices descripsit Georgius Lacombe, in societatem operis adsumptis A. B irkenmajer, M. D ulong, Aet. Franceschini, supp- lementis indicibusque instruxit L. Minio-Paluello. Pars prior (Ed. nova ad editionem anni 1939 . . .). Bruges-Paris 1957. Pars posterior. Cantabrigiae 1955. A tti d. Acc. Naz. d. Lincei = Atti della Reale Accademia Nazionale dei Lincei. Berthelot, Chimie = Histoire des sciences. La Chimic au Moyen Age. Ouvrage publiö . . . par. M. Berthelot. I. Essai sur la transmission de la Science antique au moyen äge. Doctrines.et pratiques chimiques, traditions techniques et traductions arabico-latines avec publication nouvelle du Liber ignium de Marcus Graecus et impression originale du Liber sacerdotum. II. L ’alchimie syriaque, comprenant une introduction et plusieurs traites d’alchimie syriaques et arabes d’apres les manuscrits du British Museum et de Cambridge. Texte et traduction .... Avec la collaboration de Rubens D u val. III. L ’alchimie arabe, comprenant une introduction historique et les traites de Crates, d’el-Habib, d’Ostanes et de Djäber tires des manuscrits de Paris et de Leyde. Texte et traduc­ tion .... Avec la collaboration de 0 . Houdas. Nachdruck der Aus­ gabe von 1893, Osnabrück-Amsterdam 1967. 350 LITERATURVERZEICHNIS LITERATURVERZEICHNIS 351

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The Seventeenth Century. New York 1958. Quell, u. Stud. z. Gesch. d. Nat. wiss. u. d. Med. = Quellen und Studien zur Geschichte der Naturwissenschaften und der Medizin 1931-1942. Weil, Geschichte der Chalifen = Geschichte der Chalifen. Nach handschrift­ lichen, größtentheils noch unbenutzten Quellen bearb. von Gustav Realenz. = Paulys Realencyclopädie der Classischen Altertumswissen­ W e i l . I. Vom Tode Mohammeds bis zum Untergange der Omejjaden, mit schaft. Neue Bearbeitung unter Mitwirkung zahlreicher Fachgenossen Einschluß der Geschichte Spaniens, vom Einfalle der Araber bis zur hrsg. von Georg WissowA. Stuttgart. I, 1893 ff· Trennung vom östlichen Chalifate. Mannheim 1846. II. Die Abbasiden Reitzenstein, Poimandres — Poimandres. Studien zur griechisch-ägypti­ bis zur Einnahme von Bagdad durch die Bujiden. 132-334 d. H. = schen und frühchristlichen Literatur von R. R eitzenstein . Leipzig y4g-g4S n. Chr. Mannheim 1848. III. Fow der Einnahme von Bagdad 1904· durch die Bujiden bis zum Untergange des Chalifats von Badgad. 334- R uska, Arabische Alchemisten = Arabische Alchemisten. I. Chälid ibn 656 d. H. = g45~i258 n. Chr. Mannheim 1851. Jazid ibn Mu'äwija. II. öa'far alSädiq, der sechste Imäm. Von Julius Zeitschr. f. angew. Chemie = Zeitschrift für angewandte Chemie. Eigen­ R u s k a . Heidelberg 1924. tum und Organ des Vereins deutscher Chemiker 1888 ff. Ruska, Tabula Smaragdina = Tabula Smaragdina. Ein Beitrag zur Ge­ Zeitschr. f. Math. u. Physik = Zeitschrift für Mathematik und Physik schichte der hermetischen Literatur von Julius R uska. Heidelberg 1926. 1856«. NACHTRAGE 355

Setzung ,,Ce que Balinäs dit de l’invention d’une nouvelle langue est in- connu de la plupart des hommes” scheint mir vielmehr richtig zu sein: „Dieses erwähnte (oder das, was wir erwähnen) ist das Hervorbringen einer anderen Sprache von der Art, daß die Gesamtheit der Menschen sie nicht kennt.” NACHTRÄGE S. 283, No. 6 I bn W ah Siy a , Asrär as-sajns wa-l-qamar: s. noch E. W iedemann, S.23 , Über den Abschnitt über die Pflanzen bei Nuwairi, Beiträge LI (SBPMS Uber IJÄLID b . Y azid als Förderer von Übersetzungen alchimistischer Erl. 48-49/1916-17/152). Werke ins Arabische s. noch D. M. D unlop, Arabic Science in the West. Karachi 1958, S. 17; W. Härtner, Qusayr '■Amra, Farnesina, Luther, S. 313 Hesiod. Some Supplementary Notes to A. Beer’s Contribution in: Vistas in A ristoteles: über den vermutHchen Einfluß eines pseudo-aristote- Astronomy, New York 9/1968/225; G. E. von Grunebaum, The Sources lischen Pflanzenbuches auf die Botanik von al-IdrM (st. 560/1166) s. of Islamic Civilization in: Islam 46/1970/31. M. Meyerh of, Die allgemeine Botanik und Pharmakologie des Edrisi in: Arch. f. Gesch. d. Math. 12/1930/225. S. 53 Einführung zur Botanik s. noch E. W iedemann, Über die Kriechtiere In den beiden Kapiteln, die Yahya b. IJälid al-Gassäni dem nach al-Qazwtni nebst einigen Bemerkungen über die zoologischen Kennt­ K . al-Öämi'· des Ostanes hinzugefügt hat, beruft er sich ferner auf A f- nisse der Araber in: Beiträge LIII (SBPMS Erl. 48-49/1916-17/231). lätOn (Fatih 3435, 45·’), ÖäunOs (Alchimistisches, eb. 45”), auf einen RümänOs (ist er identisch mit Karmänus Bitriq Rümiya, dessen K. S. 329 as-San‘a Ibn an-Nadim S. 354 anführt? Vgl. FÜCK in: AmbixIV, 124), Das Buch der „Nabatäischen Landwirtschaft": s. noch E. W iedemann, A sfIdiyus (eb. 4,0^, s. o. S. 58), M aria (eb. 46*», s. 0. S. 70), Abu ‘A bd­ Über den Abschnitt über die Pflanzen bei Nuwairt in: Beiträge LI (SMPMS a lla h ar-R äzi (eb. 47a), Öa'far b. Yahyä b. ^lähd al-Barmaki (st. Erl. 48-49/1916-17/153, 157); H. Schmeller, Beiträge zur Geschichte der 187/803, eb. 47b), H ä lid b. Barmak (st. 163/780, eb. 48»), 'Abdallah b. Technik in der Antike und bei den Arabern in: Abh. z. Gesch. d. Nat. Öabbär Ibn al-MiskIn (eb. 48!^), auf al-Kitäb al-a'-zam von Abu Sälih wiss. u. d. Med. 6/1922/36-47. a l-K in d i (eb. 48»-48t>).

S. 67 A fyäw u s: Auf die Möglichkeit der Identifizierung dieses Namens mit A thenaios hat mich Herr Prof. H ärtner freundHcherweise aufmerk­ sam gemacht.

S. 89 Balinäs, k . al-'Ilal oder Sirr al-fiallqa·. Dieses Werk untersucht meine Mitarbeiterin Fräulein Ursula W eisser z . Z. in ihrer Dissertation und bereitet eine Edition vor.

S. 149 Zu dieser Fußnote muß noch bemerkt werden, daß Gäbir im K. al-Ah^är ‘alä ray Balinäs (Textes 126 ff.) wenige Texte von Balinäs übernimmt, jedoch anscheinend die Bekanntschaft des Lesers mit seiner Vorlage voraussetzt. M. E. ist das Subjekt des wiederholt vorkommenden „tumma qäla” oder „timma innahü ^äda w a-qäla" Gäbir. Daher bin ich geneigt, die Bemerkung von Ö äbir S. 132, Z. 13, folgendermaßen zu lesen: „wa-hääaUaäl yuäliaru, huwa ihrägluga uhrä lä ya^rifuM ^amP an- näs” oder „wa-hääa lladl nadkuru, huwa . . „HMwa” bezieht sich also nicht auf B alin äs wie Kraus (II, 262) es versteht. An Stelle seiner Uber- INDICES I. A U T O R E N

Der Index enthält die Namen der Gelehrten und Autoren, denen im vorlie­ genden Band ein Artikel gewidmet ist, sowie die Namen der Überlieferer, Kommentatoren und Bearbeiter ihrer Werke. Ebenfalls in den Index auf­ genommen wurden die Verfasser von bio- und bibliographischen Quellen und Gelehrte, die erst in weiteren Bänden des vorliegenden Werkes behandelt werden, sofern ihre Angaben und ihr Urteil außerhalb der jeweiligen geson­ dert gegebenen Bibliographie herangezogen wurden. Die Namen sind nach dem deutschen Alphabet angeordnet, aber innerhalb eines Buchstabens ist die arabische Reihenfolge der transkribierten Buch­ staben ausschlaggebend. ,,Abü” und ,,Ibn” werden am Anfang eines jeden Namens voll berücksichtigt, innerhalb der Namensglieder ,,Abü” (bzw. ,,AbI” ) nur dann, wenn es hinter „Ibn” steht. , Eine kursive und vorgezogene Zahl hinter dem vollen Namen sowie eine Zahl hinter einem Verweis auf den vollen Namen geben die Seite an, auf welcher der Artikel über den betreffenden Autor zu finden ist.

A, ‘A ‘Abdalmalik b. Quraib b. ‘AH a l - A ? M A 'i ‘A b b ä d 72, s. noch ‘Ubäd 333-334, 308, 336, 341 ‘Abdarrahmän b. Muhammad Ib n ‘Abdalläh b. Ahmad Ibn al-Baitär H a l d ü n 303 314, 344, 345 ‘Abdarrahmän b. ‘Umar a l - Ö a u - ‘Abdalläh b. öabbär Ibn al-M iskin BARi 117 354 al-Abharl s. al-Mufaddal b. ‘Umar 'Abdarrahmän b. Nasr b. ‘Abdalläh Abu l-‘Abbäs Ahmad b. al-IJusain b. an-Nabaräwi 6 öahär Buhtär s. Ahmad b. al- Abillniyus 83, s. noch Balinäs i^usain b. öahär Buhtär ‘Abdal'azIz b. Tammam Abu l- Abü ‘Abdalläh ar-RäzI 354 I $ b a ‘ 290 Abü ‘Amr as-Saibäni s, Ishäq b. ‘Abdalkarim b. Yahyä b. ‘Utmän Mirär 331 AL-MARRÄKU§i 246 Abü 'Abdalläh b. Bäküya s. Muham­ Abü Bakr ar-RäzI s. Muhammad b. mad b. 'Abdalläh Abü 'Abdalläh Zakarlyä’ ar-Räzi 275-282 (Alchi­ b. Bäküya 293 mie), 345 (Bot.) Abu ‘Abdalläh al-Färäbi 289 Abü Bakr Ibn Wahäiya s. Ahmad b. ‘Abdallatif al-Bagdädi s. 'Abdallatif ‘Ali b. Qais 282-283 b. Yüsuf Abu l-Fadl an-Nahwi 283, 284 ‘A bdallatif b. Yüsuf a l - B a g d ä d I Abu 1-Farag ‘Abdalläh b. at-Taiyib 9, 289 s. ‘Abdalläh b. at-Taiyib ‘Abdalläh b. Muslim Ibn Qutaiba Abü Hiläl al-'Askari s. al-Hasan b. 344, 318, 336 ‘Abdalläh b. Sahl ‘A bdalläh b. at-Taiyib A b u l - F a - Abü Haiyän at-Tauhidi s. ‘AU b. Mu­ RAÖ 313 hammad b. al-‘Abbäs 36ο INDICES AUTOREN 361

Abu 1-tIaldm al-Käti s. Muhammad, Abü Sulaimän as-Sigistäni s. Mu­ Agathodaimon 47-48, 17, 25, 28, 31, A h m a d b . Y ü s u f a l -U m a w i 299 b. ‘Abdalmalik al-Hwärizml as- hammad b. Tähir b. Bahräm 3 9 , 58, 5 9 , 61, 62, 64, 73, 92, III, Ahnüh s. Henoch Sälihi 291-292 Abü Säkir b. Ya‘qüb an-Nasräni s. 160, 180 a l -A i i t a l 22 Abu 1-I:laklm Muhammad b. 'Abdal­ Fahraddaula Abü Säkir b. Ya'qüb Agädüdimün s. Agathodaimon 47-48 Aidamur b. 'AH a l-Ö ild ak I 45, 49, malik al-Hwärizml as-SälihI , al- an-Nasräni Agadimün s. Agathodaimon 47-48 50, 57, 65, 69, 70, 96, 107, 117, 118, Käti s. Muhammad b. ‘Abdal­ A bü Sa n ä ’is 131 Agätadlmün s. Agathodaimon 47-48 119, 134, 150, 165, 237, 247, 249, malik al-Hwärizml 291-292 A bü Sälih AL-KiXDi 354 Agmün s. Agathodaimon 47-48 250, 252, 253, 266, 270, 275, 287, Abü IJanifa ad-Dinawari s. Ahmad Abu t-Taiyib al-KImiyä’i ar-Räzi s. Ahmad b. Abi Ya'qüb b. Ca'far a l - 290, 299 b. Däwüd b. Wanand 338-343 al-Käti Abu l-IJakim al-Kimiyä'i Y a 'Q ü b ! 312 Aidamur al-öildaki s. Aidamur b. Abu 1-Hasan al-Malati s. Muhammad ar-Räzi Ahmad b. 'Ali I b n H a g a r al-'Asqa- 'AH al-öildaki

b. Ahmad b. ‘Abdarrahmän 290 Abü Tälib az-Zaiyät s. Ahmad b. al- läni 124 A i y ü b a r -R u i i ä w I 80, 81, 156 Ahmad b. ‘AH b. Qais I b n W a h SIy a Abü liätim as-Sigistänl s. Sahl b. I^usain b. ‘Ali b. Ahmad b. Mu­ Albert der Große s. 282-283, 17, 63, 112. 113, 114, 115, Muhammad b. ‘Utmän 336 hammad b. ‘Abdalmalik A l b e r t u s M a g n u s 179 116, 211, 212, 213, 214, 307, 318, Abu l-Iiusain ‘AH b. Ahmad al- A b u l -'U b ä d 274, s. noch ‘Ubäd A l e x a n d e r v o n A p h r o d i s i a s 9, 53, ‘Adawi s. ‘Ali b. Ahmad b. ‘Abdal- Abü ‘Ubaid s. al-Qäsim b. Salläm al- 319 , 320, 321, 323, 324, 325, 326. lo i, 172, 184, 186, 187, 188 327, 328, 355 wähid al-‘Adawi Harawi A l f r e d u s A n g e l i c u s 3 13 Ahm ad a l -B ü n i 99 A b u l -H a i r a l -M i s r I 283 Abü ‘Ubaid b. Salläm s. al-Qäsim b. 'A li s. 'AH b. Abi Tälib Abü Hälid al-Hindi s. Saddäd al- Ahmad b. Däwüd b. Wanand Abü Salläm al-Harawi 'A l i b . a l -'A b b ä s a l -M a ö ü s ! 5 ^ 5 - H a n i f a a d -D i n a w a r i 338-343, Hindi Abü Hälid Abü 'Ubaida s.Ma'mar b. al-Mutannä 346 . Abü Hälid Saddäd b. al-Yazidi s. A b ü ‘ U t m ä n 288 133. 305, 306, 307, 330, 331, 332, 'AH b. 'Abdalläh b. Wasif a n -N ä Si > Saddäd b. al-Yazidi Abü Y a‘qüb as-Sigistänl s. Ishäq b. 3 3 3 , 3 3 4 , 3 3 5 . 3 4 4 > 3 4 9 283. 284 Abu l-Hattäb s. Muhammad b. Abi Ahmad Ahmad b. Hätim al-Bähili A b ü 'A l i b. Abi Tälib 22, 105, 233 Zainab al-Asadi Abü Yüsuf s. Y a ‘qüb b. Ibrahim b. N a s r 335 'AH b, Ahmad b. 'Abdalwähid al- Abu 1-Hattäb Muhammad b. Abi liab ib Ahmad b. al-IJusain b. ‘Ali b. Ah­ ‘Adawi Abu 1-Iiusain 283, 286 Zainab al-Asadl al-Kähill s. Mu­ Abü Zaid al-Ansäri s. Sa'id b. Aus b. mad b. Muhammad b. ‘Abdal- ‘AH b. Ahmad b. Mukarram al-‘Ada- hammad b. Abi Zainab al-Asadi Täbit 332-333 m ahk Abü Tälib az-Zaiyät 212, wi 283 Abu 1-Isba‘ ‘Abdal‘aziz b. Tammäm Abü Zaid al-Balhi s. Ahmad b. Sahl 213, 282, 326, 327, 328 'AH Ibn Bassäm as-SantarIni 6 s. ‘Abdal‘azlz b. Tammäm 290 Abü Ziyäd s. Yazid b. 'Abdallah b. Alimad b. al-Husain b. Öahär Buh- 'A li b. Hamza al-Basri 335, 343 Abü Maslama al-Ma|ritI s. Muham­ al-Iiurr al-Kiläbl Abü Ziyäd 331- tär Abu l-‘Abbäs 98 ‘AH b. al-liusain b. ‘AH a l - M a s 'O d i mad b. Ibrahim b. ‘Abdaddä'im 332 Ahmad b. Ibrähim b. Abi Hälid I b n 6, 121, 123 Abü Maslama al-Magriti 294-298 Abüdätis s. Azdä^älis 94 a l - Ö a z z ä r 34 S 'AH b. Husain b. Muhammad al- Abü Ma'äar al-Balhi s. Öa‘far b. Abudatlis s. Azdätälis 94 Ahmad b. ‘Iwad b. Muhammad a l - Lauda'i 329 Muhammad b. ‘Umar Abü Ma'äar Abülinüs s. Balinäs 77-91 (Alchi­ M a g r i b i 273 'AH b. Ishäq s. 'AH b. Ishäq al- al-Balhi mie), 315-317 (Bot.) Ahmad al-M isri 249 Barmaki Abü Nasr s. Ahmad b. Hätim al- Abülün s. Balinäs 77-91 (Alchimie), Ahmad b. Muhammad a l - G ä f x q i Bähili 335 315-317 (Bot.) 314 'A li b. Ishäq al-Barmakl 190, 237 'AH b, Ism ä'il Ibn Sidah 331, 335, Abü Nasr 'Aun b. al-Mundir s. 'Aun Ä D A M i 174 Ahmad b. Muhammad I b n a l -IJ a ö - b. al-Mundir A dH A M A L -0 lT R iF 8 l öä6 309 3 4 3 'AH b. Muhammad b. al-'Abbäs Abü A b u l -Q ä s i m ‘A b d a r r a h m ä n 283, Admiyün s. Agathodaimon 47-48 Ahmad b. Muhammad b. Ibrähim IJ a i y ä n a t -T a u h i d I 2 9 1, 338 284 A d r i y ä n u s 66-67, ®· noch Andriyä I b n H a l l i k ä n 120, 122, 123, 249 Abu l-Qäsim al-‘Iräqi s. Muhammad Aflätün s. Platon 96-100 Ahmad b. Muhammad b. at-Taiyib 'A l i Β. M u h a m m a d b . 'A b d a l l ä h b. Ahmad Abu l-Qäsim al-‘Iräqi A f r ä t I s 67, s. noch A iyäw us al- AS-SARAysi 155 a l -M a d ä ’ i n i 5, 120, 121 Abu l-Qäsim Maslama b. Ahmad al- IJakim Ahmad b. Muhammad b. Ya‘qüb ‘AH b. M ü sä I b n A r f a ' a r -R a ’ s i i i , Magrip s. Maslama b. Ahmad al- A f r ä t ü n 67, s. noch Aiyäw us al- I b n M i s k a w a i h 29 J 2 76 Magrlti IJakim . Ahmad b. Sahl Abü Z a i d a l -B a l i i i 'AH b. Rabban at-Tabari s. 'AH b. A b u Q i r ä n 232 A f r i c a n u s 314, 316 . 291, 338 Sahl Rabban at-Tabari 336-337 A bü S a ’I d AL-MisRi 268 Afyäwus (?) al-Uak!m 67-68, 94, Ahmad b. Yahyä b, Gäbir a l -B a l ä - 'A l i b . S a h l R a b b a n a t -T a b a r i

A bü S ä l i m a l -B a § r I 273 3 5 4 DURi 121 330-337, 318 3 Ö2 INDICES AUTOREN 363

'AH b . Y aqtin s. 'A li b . Yaqtln b . A r i s t o t e l e s 100-104 (Alchimie), ‘A u n b . a l -M u n d i r A b u N a s r 89 B o n e l l u s 61 Müsä al-Küfi 312-313 (Bot.), 15, 16, 24, 25, 36, Astayanyus s. Seäonq 57-58 B o y l e , r . 10, 137, 176 ‘A l i b . Y a q t i n b . Müsä al-Küfl 130, 38, 40, 41, 42, 43, 53, 66, 67, 88, 92. Avicenna s. al-ljusain b. 'Abdalläh B r y s o n 91, 105 237 107, 135, 13g, 141, 168, 171, 172, I b n S in ä Büliniyäs s. Balinäs 77-91 (Alchi­ A l s a m i d a s 66, s. noch Thymaridas 184, 186, 187, 188, 189, 247, 260, A z d ä t ä l i s 94 mie), 315-317 (Bot.) A m m o n 58 263, 265, 267, 268, 271, 288, 296, al-A zdi s. al-Azdi Sähib Hälid b. Bülinyäs s. Ballnäs 77-91 (Alchi­ 'Am r b. Bahr A L -Ö Ä n iz 23, 117, 121, 308, 316, 349, 355 Yazid 126-127 mie), 315-317 (BoQ 304. 338, 351 Aristätälls s. Aristoteles 1 0 0 -1 0 4 a l -A z d I Sähib Hälid b. Yazid B u q r ä t 16, 17, s. noch Sokrates Amüras s. Homeros (Alchimie), 3 1 2 - 3 1 3 (Bot.) 12'/, 16, 26 B u q r ä t i s 16, s. noch Sokrates Anasfänas s. Sesonq 57-58 Ariyüs s. Äras al-I^akim 6 8 -6 9 A z f a r 122, s. noch Stephanos Burzöe 89 A n a t o l i o s 94, s. noch Azdätälis Ariyüs al-Qadim s. Äras al-Hakim al-Azharl s. Muhammad b. Ahmad B u r z Oy a 85 Anatolius s. Vindanios Anatolios 6 8 -6 9 BuTRUS AL-ΙίΑΚΪΜ AL-IlJMlMi 2^4 314-315 Ariyüs ar-Rüm i 68, s. noch Äras al- A n a x a g o r a s 250 Hakim Β A naximandros 6 1, 62 A r i s l e u s 60, 62, s. noch Archelaos

A n a x i m e n e s 6 1, 62 Arkägänis s. Archigenes B a c o s c u s 6i A n d a r i y a 2 9 1 , 8. noch folg. Namen A r m e n g a b B l a s i i 9 1 B a d b a s y ü s 105, s. noch Perisyas Calid 18, s. noch Hälid b. Yazid b. Andarmä s. Andriyä 6 6 -6 7 A r m In u s 58, s. noch Arm iyänüs al-Balädurl s. Ahmad b. Yahyä b. Mu'äwiya Andaryä niyä s. Andriyä 6 6 -6 7 , 2 9 1 A r m i y ä n O s 58 Ö äbir Cassianus Bassus Scholasticus s. B a l ä m g ü S a l -M a g r i b I i i i A n d r i y ä 6 6 -6 7 , s- noch Adriyänus Armiyüs s. Äras al-Hakim 6 8 -6 9 46, Qustüs 317-318

A n d r o m a c h o s 265 A r s a t o y u b u s i i 6 Balinas s. Balinäs 77-91 (Alchimie), C h im e s 54-55, 92

A n e b o n 163 ArSaläwüs s. Archelaos 54 3 15 -3 17 (Bot.) Christianos s. Philosophos Christia-

A n k a b ü t ä 1 7 4 Aräiläwus s. Archelaos 54 B a l i n ä s 77-9 1 (Alchimie), 315-317 nos Anonymus s. Philosophus Anony­ Arsimidis s. Archimedes (B o t.), 15, 16, 19, 20, 25, 40, 70, 73, Christianus s. Philosophos Christia­ mus ArSingänas s. Archigenes 92, 96, 103, 106, 125, 149, 155, 156, nos Anürinä s. Andriyä 66-67 A r t e f i u s 84, 86, 90, 167, s. noch 158, 160, 163, 164, 165, 166, 167, C h r y s i p p o s 105, 299 Anütälls s. Azdätälis 94 Balinäs 173. 179, 210, 2X1, 225, 249; 253, C h y m e s 62, s. noch Chimes Apollonios s. Ballnäs 77-91 (Alchi­ Arüs s. Äras al-iHakim 6 8 -6 9 255, 260, 263, 266, 270, 304, 308, C i c e r o 62 mie). 315-317 (Bot.) As'ad b. Ilyäs I b n a l -M u t r ä n 2 1 9 309, 354- 355 Columella s. Lucius Junius Colu- Apollonius von Tyana s. Ballnäs 77- Asfandus s. Asklepios 5 8 -5 9 Balinüs s. Balinäs 77-91 (Alchimie), mella 91 (Alchimie), 315-317 (Bot.) Asfidiyus s. Asklepios 5 8 -5 9 3 15-3 17 (Bot.) CUSTOS 61 A p s y r t u s 316 Asfidüs s. Asklepios 5 8 -5 9 Balüniyüs s. Balinäs 77-91 (Alchi­ A p u l e i u s 314, 317 A s t a p ä n i y ü s 28 mie), 315-317 (Bot.) Äras s. Äras al-IJaklm 68-69 A s k l e p i o s 58-59. 47- 59, 316, 353, B a q s ä l a t (?) a l -H i n d I 299 D-D-P ÄR A S a l -IJ a k Im 6S-69, 27, 28, 46, 354 B a q s a m 61 61, 64, 69, 72, 92, 118, 238, 239, Asklepius s. Asklepios 5 8 - 5 9 B a r d e s a n e s 78, 89 Dandamis s. Tumtum al-Hindi 118- 274 Astanius 5 1 , s. noch Ostanes B a s t i y ü s 45, s. noch Petesis 119 Äras al-Kähin s. Äras al-Iiaklm 68- A§qülabitä 174 B a § § ä r 204 D a r d ä r i s 61 69 Aätümünä s. Stomfithalassa B e l l u s 61, s. noch Thaies D ä w i d b e n S e l ö m ö ben Ya'iä 91 Äras al-Qadim s. Äras al-^akim 68- ÄSAF Β. B ara^ yä’.b. läMÜ’iL JJ 7 B e l u s 61, s . noch Thaies Demokrit s. Demokritos von Abdera 69 al-Asma'i s. 'Abdalmalik b. Quraib Barhamäniya al-Husrawäni n6 49-50 Äras al-Qass s. Äras al-IJakim 68-69 b. 'Ali al-Asma‘i 333-334 B e r o s s o s 85, 89 D e m o k r i t o s von Abdera 49-50 (Al­ A r c h e l a o s 54, 60, 61, 65, 66, 92, 117 Athanasius K i r c h e r 3 7 al-Birünl s. Muhammad b. Ahmad chimie), 310-312 (Bot.), 17, 18, 19, A r c h i g e n e s 168, 247 Athenaios 67, s. noch Afyäw us Abu r-Raihän 31. 44. 51. 55. 59, 61, 64, 72, 73, 74, A r c h i m e d e s 61, 66, 223, 224, 263, Athürisqus s. Vindanios Anatolios B i § r b . a l -M u ' t a m i r 130 75, 76, 92, 105, 160, 168, 173, 247, 267 314-315 B i y ü n a l -B a r a h m i 117 -118 250, 262, 285, 314, 316, 318· Ares s. Äras al-IJaklm 68-69 A u h i y ä n a s 6 7 , s. noch Afyäw us al- B l a c k , J . 2 9 1 D i a m e d e s 61 Arius s. Äras al-IJaklm 68-69 Hakim B olos von Mendes 50, 51, 310, 311 D idym os 317 - . 3 6 4 INDICES AUTOREN 365

ad-Dimaäql s. Muhammad b. Abi Geber s. Öäbir b. IJaiyän 132-269 al-öäfiql s. Ahmad b. Muhammad al-Hasan b. Müsä a n -N a u b a ^ t I 32 Tälib (Alchimie), 330-331 (Bot.) al-öazzäli s. Muhammad b. Muham­ al-Hasan b. an-Nakad al-Mausill Dimuqrätis s. Demokrites von Abde- G r e g o r i o s 61, 92, 93 m ad 2 1 9 , 220 ra 49-50 Gregorius s. Gregorios öltadlmün's. Agathodaimon 47-48 AL-IJiMSi 271 Dindymus s. Tumtum al-Hindl 118- öäbir s. öäbir b. IJaiyän 132-269 öütadlmün s. Agathodaimon 47-48 al-Himyarl s. IJarbi al-Himyarl 12 7 119 (Alchimie), 330-331 (Bot.) I J u B A iä b. al-IJasan al-A'sam ad- D i o k l e s von Karystos 141 ÖÄBIR B. IJaiyän i32-26g (Alchi­ Dimasqi 189 D i o p h a n e s 314 mie), 330-331 ( B o t .) , 4, 5, 7, 10, H-H-H H u n a i n b . I s h ä q 337-33S, 37, 42, Dioskorides s. Dioskurides 314 I I , 12, 13, 14, 15, 16, 17, 20, 21, 22, 83. 91. 99, 102, 103, 107, 153, 172, Dioskurides 314, 71, 72, 305, 307, 25, 26, 27, 29, 30, 37, 38, 45, 46, 47, Harmis s. Hermes 31-44 185,189,314 339 48, 49, 52, 53, 54, 55, 58, 63, 64, 65, Harmis al-Mutallat s. Hermes Tris- al-Husain b. 'Abdalläh I b n S i n ä 7, 8, D u b a i s b. Mälik al-An^äkl 293 67, 68, 69, 70, 72, 73, 74, 75, 76, 78, megistos 9, 30, 181, 227, 228 pimuqrätls s. Demokritos 49-50 79, 80, 83, 86, 87, 88, 89, 90, 95, 96, Härün b. Sa'd a l -'I ä l I 130 Husain b. 'Ali al-Kä§ifi 1 1 6 Du n-Nün s. Taubän b. Ibrähim Du 97. 98, 99, 100, lo i, 103, 104, 105, H e n o c h 3 1 al-Husain b. 'Ali b. Muhammad a t - n-Nün al-MisrI 273 106, 107, 109, H O , I I I , 118, 121, H e l i o d o r o s 157 T u G R Ä ’i 46, 69, 107, 159, 214, 231, Düsimüs s. Zosimos 73-77 127, 128; 129, 130, 131, 132, 270, H e r a k l e i o s J07, 19, 92, 109, 123, 232, 236, 237, 256, 264, 265, 266, 159, 271, 276 D a g r i t 319, 322 271, 272, 276, 277, 281, 283, 285, 272, 276, 294 286, 288, 291, 292, 296, 299, 303, H e r a k l e i t o s von Ephesos 28, 61, al-Husain b. Mansür a l -H a l l ä ö 275 308, 316, 349, 351, 352, 353 62, 66, 92, 180 Hälid b. Barmak 190, 354 E Öa'far s. Öa'far as-Sädiq 128-131 Heraklit s. Herakleitos von Ephesos Hälid b. Yazid s. Hälid' b. Yazid b. Ö a ' f a r a l -B a s r I 275 H e r m e s 3i - 44, 18, 25, 47, 48, 53, 58, M u'äwiya 1 2 0 -1 2 6

E m p e d o k l e s ^P, 45, 61, 228, 250 ÖA'FAR B. I b r ä h i m a s -SO f i 275 59, 61, 62, 73, 92, 93, 102, II I, 118, H ä l i d b . Y a z i d b. Mu'äwiya i2o~

E rasistratos 3 1 6 Öa'far b. Muhammad b. ‘Umar Abu 168, 179, 250, 271, 274, 275, 285, 126, 5, 16, 18, i g , 22, 23, 24, 25, 37,

E u k l i d 135, 136, 173, 178, 179, 267 M A 'ä A R a l -B a l ^ I 37, 60, 113, 114, 351.353 46, 50. 52, 55. 56, 57. 58, 61, 66, 67, H e r m e s T rismegistos 31 E u p a l i n o s 61 1x5, 116 69, 70, 72, 73, 78, 82, 83, 85, 89, 94, H e r o d o t 316 l o i , 105, 106, 108, H O , i i i , 127, E u s t a t h i u s 3 1 5 Ö a ' f a r a s -S ä d i q b. Muhammad b. 'Ali Zain al-'Äbidln 128-131, 12, H i e r o t h e o s 54 128, 129, 134, 153, 164, 269, 281, 25, 26, 27, 38, 133, 134, 153. 190, H i p p a s o s 62 288, 291, 293, 352, 354 191, 199, 208, 210, 223, 224, 230, H i p p o k r a t e s 53, 73, 105, 172, 265, H ä t i f a l -H i n d i 132, 237 232, 249, 259, 283, 293, 352 271, 316 A L -H lR A Q i 135 a l -F a d l b . Y a h y ä a l -B a r m a k i 270, Ö a ' f a r b . ' U m a r a l -F ä r i s I 53 Hiob von Edessa s. Aiyüb ar-Ruhäwi H u r ü s b u s 299 154 Öa'far b. Yahyä s. öa'far b. Yahyä Hiraql s. Herakleios 107 al-Hwärizmi s. Muhammad b. Ah­ Fahraddaula A b u S ä k ir b . Y a ' q ü b b. Hälid al-Barmakl Hiraql al-Malik s. Herakleios 107 mad b. Yüsuf al-Hwärizmi 2 8 9 -

a n -N a § r a n i 287 ÖA'FAR Β. Y a h y ä b. Hälid al-Bar- Hirmls s. Hermes 31-44 290 FAIJRADDiN AR-RÄZI 42, 94, I16 makl 133, 190, 237, 354 H om er s. Homeros al-Hwärizmi s. Muhammad b. Müsä al-Färäbi s. Muhammad b. Muham­ al-öähiz s. 'Amr b. Bahr al-öähiz H o m e r o s 168, 247, 253 mad b. Tarhän al-Färäbi 2 8 8 -2 8 9 Öälinüs s. Galen 314 H u g o S anctelleniensis 89

F a r f a r (? ) B . B i s t ä m 299 Öämäsb s. öämäsb al-Iiaklm 59-60 Hurmus s. Hermes 31-44 I, 'I H y a r g u s F l o r e n t i n u s 3 14 ÖÄMÄSB AL-IjAKiM,}59-6o, 47, 58 61 Fütägüras s. Pythagoras 4 5 -4 6 al-öaubarl s. 'Abdarrahm än b. al-H abib s. K. al-Habtb 91-94 I b n A b i l -'A z ä q i r a § - S a l m a g ä n ! Fütügüräs s. Pythagoras 4 5 -4 6 'Umar al-öaubari al-IJalläg s. al-Iiusain b. Mansür al- 232 al-öildakl s. Aidamur b. 'Ali Ualläg 275 Ibn Abi Usaibi'a s. Ahmad b. al- al-Öu'fi s. al-Mufaddal al-Öu'fi I^arbi s. Harbi al-IJimyäri 127 Qäsim b. Halifa G-C-C ÖUMHÜR AL-F i RANÖI JJJ, 237 HaRBI AL-Ij[lMYARl J2/, I34, I53, I b n ' A m m ä r a l -U m a w I 299 al-öunaid s. al-öunaid b. Muham­ 247 Ibn 'Arabi s. Muhammad b. 'Ali b.

G a l e n 314, 91, 146, 171, 172, 184, mad b. al-öunaid 275 AL-IiÄRITi 32 Muhammad 186, 187, 188, 189, 263, 265, 267, a l -Ö u n a i d b. Muhammad b. al-öu- al-IJasan b. 'Abdalläh b. Sahl Abü Ibn al-A'räbi s. Muhammad b. Ziyäd 310, 316, 354 naid 275 H i l ä l a l -'A s k a r I 22 334-335 3 6 6 INDICES AUTOREN 367

Ibn Arfa' ar-Ra’s s. ‘Ali b. Müsä Ibn az-Zaiyät s. Ahm ad b. al-IjCusain A L - K Ä T i A b u l -H a k Im a l -KI m i y ä ’I M a r c u s G r a e c u s 57, 349, s. noch Ihn Asküräskina s. Qustüs 317-318 b. ‘Ali Abu Tälib az-Zaiyät ar-R äzi A b u t -T a i y i b 30, 291 Markos Ibn Bägga s. Muhammad b. Yahyä I b r a h i m b . B a k u s 3 1 3 al-Kindi s. Ya'qüb b. Ishäq al-Kindi Marcus Terentius V a r r o 309 Ibn al-Baitär s. ‘Abdallah b. Ahmad Ibrähim b. Muhammad N i f t a w a i h K l e o p a t r a 70, 3 1 M a r i a 70-75, 31, 61, 69, 73, 92, 274, 314. 344. 345 42 , Korah s. Qärün iii 285, 288, 354 Ibn Bal‘awän s. Balinäs 77-91 (Al­ I b r ä h i m b . Y a ijsI D e d e 65 K r a t e s von Mallos 55-56, 61, 64, 92, Marianos s. Mariyänus ar-Rähib chimie), 315-317 (Bot·) I b r ä h i m b. Yüsuf b. ‘Abdarrahmän 125, 349 IIO-III Ibn Bälls s, Balinäs 77-91 (Alchi­ a l -I^ a l a b ! 65 Künäs s. Chimes 54-55 Marianus s. Mariyänus ar-Rähib mie), 315-317 (Bot.) I d r i s 112, 31 i i o - r i i Ibn Bassäm s. ‘AU Ibn Bassäm a§- al-Idrisi s. Muhammad b. Muham­ Märiya s. Maria 70-73 Santarlnl mad b. ‘Abdallah M ariyänus ar-Rähib iio - i i i , 25, 122, 123, 126, 127, 134, 153. 251 Ibn Bisrün s. Muhammad Ibn Biärün al-Ifrangi s. öumhür al-Firangi 131 L an ü d ätis s. Azdätälis 94 I f r ü z In (?) b. M a‘mar a l -Q ä b i s I M a r k i o n 78 al-Ma|riti 298 L a n ü d ä t i s 67, 118, s. noch Azdätälis 290 M a r k o s 57, 44. 57, 285 Ibn al-öazzär s. Ahmad b. Ibrahim L a v o i s i e r i o , 137, 176, 291 AL-IgMIMi 135 M a s l a m a b. Ahmad a l -M a S r it i b. A bi Hälid 345 L e o 314 I9 W Ä N a s -S a f ä ’ 346, 207, 227, 229 Abu 1-Qäsim 217, 295, 297 Ibn öulgul s. Sulaimän b. Hassan L e o n 66, 117 a l -I m ä m A b u ‘A b d a l l a h a l -U m a w i Marqünäs s. Markos 57 345 L e o n t i n u s 314 299 Marqünis s. Markos 57 Ibn Hagar s. Ahmad b. ‘Ali L e u k i p p o s 48-49, 61, 66 al-‘lräqi s. Muhammad b. Ahmad Martiyfls s. Mariyänus ar-Rähib ■ Ibn al-Iiaggäg ,s. Ahmad b. Mu­ L o c u s t o r 48, s. noch Leukippos Abu 1-Qäsim IIO-III hammad L u c a s 48, s. noch Leukippos Isfangäs s. Seäonq 57-5B M ä s a r 6 a w a i h Abü ‘Isä 303 I b n H ä l a w a i h 333 Lucius Junius C o l u m e l l a 309, 310 Ishäq b. Ahmad A b u Y a ' q ü b a s - M a s l a m a b. Ahmad a l -M a ö r i t ! Abu Ibn Haldün s. ‘Abdarrahmän b. Mu­ Lüqä al-Iiakim s. Leukippos 48-49 SiöisTÄNi 221 1-Qäsim 217, 295, 297, 351 hammad L ü q ä l Is 49, s. noch Leukippos I s h ä q b . liu N A iN 344, 3 1 2 , 3 1 3 Maslama al-Magriti s. Maslama b. Ibn Hallikän s. Ahmad b. Muham­ L ü q ä b . S a r ä b i y ü n 103 I s h ä q b . ‘ I m r ä n 344 Ahmad al-Magriti mad b. Ibrähim Lüqis al-Iiakim s. Leukippos 48-49 Ishäq b, Mirär A b ü ‘ A m r a s -S a x b ä n i al-Mas'üdl s. ‘Ali b. al-IJusain b. ‘Ali I b n ‘ I y ä d a l -M i s r i 135 331. 341 M ä Sä ’ a l l ä h 35, 178 Ibn Mäsawaih s. Yahyä Ibn Mäsa- I s h ä q b , M ü s ä b . Y a q t In 15 4 M M a x i m u s P l a n u d e s 313 waih 337 I s i s 3 1 M e l i s s o s 62 Ibn al-Ma§sät s. Muhammad b. Sa'id Iskandar al-Afrüdisi s. Alexänder al-Madä’ini s. ‘Ali b. Muhammad b. M e n e l a o s 223 Ibn al-Ma§sät von Aphrodisias ‘Abdalläh Micreris s. Mihräris al-Hakim 105- Ibn Miskawaih s. Ahmad b. Muham­ al-Isrä’ili s. Suään b. Miqrät al-Isrä- al-Magriti s. Muhammad b. Ibrähim 106 mad b. Y a ‘qüb 291 ’i l i i i 9 b. ‘Abdaddä’im Abü Maslama al- Mihräris s. Mihräris al-Iiakim 105- Ibn al-Muträn s. As‘ad b. Ilyäs Is^afan s. Stephanos Magriti 294-298 106 I h n M u t r ä n a l -K a n ‘ä n i 299 I s t a f a n a r -R ä h i b 108, 12 2 M a i m ü n a l -Q a d d a h al-Mahzümi M i h r ä r i s a l -I^ a k Im 105-106, 51, Ibn an-Nadim s. Muhammad b. Abi ISTAFAN AL-Q a d IM Io8, I0 9, 12 2 193. 198, 204 104, 125, 284 Y a ‘qüb M a c r o b i u s 159 Mihyär al-Magüsi s. Mihyär b. Mar- Ibn Qutaiba s. ‘Abdallah b. Muslim M a ‘ m a r a l -Ö ü z a ö ä n ! 291 zawaih al-Magüsi 292 344 Ma‘mar b. al-Mutannä A b u ‘ U b a i d a M i h y ä r b. Marzawaih a l -M a ö ü s i Ibn Raqqäm s. Muhammad b. Ibrä­ 341 292 him Ibn Raqqäm al-Ausi 329 JUSTINIAN 92 a l -M a ’ m O n 272-273 (Alchimie), 336 Miryänus s. . Mariyänus ar-Rähib Ibn Sidah s. ‘A li b. Ism ä'il JARGUS 61 (B o t.) IIO-III Ibn as-Sikkit s. Y a ‘qüb b. Ishäq 335 M a n d r o k l e s 6 r M i t h r i d a t e s V I . Eupator 105, s.

Ibn Sinä s. al-Husain b. ‘Abdallah M a n k a h 270 noch Mihräris al-l^akim Ibn Umail s. Muhammad Ibn Umail K Mansür b. Ahmad s. Mansür b. Ah­ Mitäwas s. Petesis 44-45 at-Tamimi 283-288 mad al-Barmakl M o r i e n u s R o m a n u s 18, s. noch IbnWahäiyas. Ahmad b. ‘Alib. Qais KaLONYMUS BEN Kalonym us 313 M a n s ü r b. Ahm ad a l -B a r m a k I 190, Mariyänus ar-Rähib 282-283 K ar m än u s Bitriq Rümiya 354 237 M oses 61, 180, 291 AUTOREN 368 INDICES 3 6 9

N a l -M u f a d d a l A L -Ö u ‘ f I 204 Muhammad b. öarir a t -T a b a r I 105, P hilostratos 20, 7 7 al-Mufaddalb. ‘Umar a l -A b h a r i 2 74 133, 209, 284 Philostratus s. Philostratos an-Nabaräwi s. ‘Abdarrahmän b. al-Mufid s. Muhammad b. Muham­ . M u h a m m a d b . liÄ M iD a l -K i l ä n i 50, P i b e c h i o s 51, 53 Nasr b. ‘Abdallah mad b. an-Nu‘män 294 67 Plato s. Platon 96-100 a n -N a d r b . S u m a i l 332, 308 a l -M u g i r a b . S a ' i d 26, 32, 129, 193, Muhammad b. Ibrahim b, ‘Abdad­ Platon 96-Joo, 15, 16, 29, 43, 61, 66, N a f t ü y a 36, 41 204 d ä’im A b ü M a s l a m a a l -M a g r i t I 92, 94. 95. lo i. 156. 158, 160, 161, N a s r b . M u z ä h i m 193 M u h a m m a d b. ‘Abdaddä’im a l -Q a i - 2g4-2gS, 99, 214, 266, 276, 281 162, 167, 173, i8o, 215, 229, 245, an-Nasräni s. Philosophos Christan­ 246, 247, 250, 262, 263, 265, 266, RAWANi 290 Muhammad b. Ibrahim a l -F a z a r i os 285. 354 Muhammad b. ‘Abdalkarim a s -S a h - 35 N a u b a h t 178 P l i n i u s 77 RASTÄNi 129 Muhammad b. Ibrahim I b n R a q q ä m an-Naubahti s. al-liasan b. Müsä P l u x a r c h 170, 184, 186, 187, 316 Muhammad b. ‘Abdallah Abü ‘A b d ­ al-Ausi 329 N a u f a l 61 POLITIANUS 315 a l l a h B. B ä k ü y a 29 3 Muhammad b. Muhammad b. ‘Abd­ N e m e s i o s 81, 173 P o r p h y r i u s 104, 15, 46, 78, 156, M u h a m m a d b. ‘A b d a l m a l i k a l - allah A L -lD R is i 314, 355 Nikephoros 67 160, 163, 177, 179, 225, 255 H w Ä R izM i a s -S ä l i h I a l -K ä t i Muhammad b. Muhammad b. ‘Ali N i k o l a o s 3 12 ,3 13 P r i e s t l e y i o , 176 A b u l -H a k Im 2 9 1 -2 9 2 an-Nuwairi 283, 355 Nikomachos 100 P t o l e m a i o s 41, 136, 173, 179 a d -D i - Muhammad b. Abi Tälib Muhammad b. Muhammad a l - 0 a z - Niqülä’us s. Nikolaos P y t h a g o r a s 45-46, 27, 60, 61, 66, MA§Qi 18 zÄ L i 43 NiSÄFURUS 67 69. 92, 168, 180, 238, 247, 255, 265 Muhammad b. Abi Y a‘qüb I b n a n - Muhammad b. Muhammad b. an- N i y On 117 N a d i m 5, 6, 24, 67, 68, 70, 91, 108, N u ‘män a l -M u f I d 29^ an-N uw airi s. Muhammad b. Mu­ 122, 130, 133, 134, 135, 170, 178, Muhammad b. Muhammad b. Tar- hammad b. ‘Ali 187, 219, 231, 247, 331 Q hän a l -F ä r ä b i 288-289, 30, 227, Muhammad b. Abi Zainab al-Asadl 228, 303 a l -Q ä d I ‘A b d a l ö a b b ä r al-Hama- al-Kähili A b u l -H a t t ä b 19 3 , 204, Muhammad b. Müsä al-Hwärizmi O däni 290-29J 207 185. 189 Muhammad b. Ahmad b. ‘Abdarrah- A L -Q Ä p i A b ü ‘ U m a r a l -H w ä r iz m i M u h a m m a d a l -Q u m i ü a s -S ü f i 29p O lympiodoros 45, 47, 48, 50, 61, 62, m ä n A b u l -IJ a s a n a l -M a l a t I 290 291 Muhammad b. Sa‘id I b n a l -M a SSä t Q a i d a r u s Muhammad b. Ahmad a l -A z h a r i 64. 92, 157 70, s. noch Theodoros 267 O r e i b a s i o s 105 Q ä r O n III 308, 332 M u h a m m a d b. Tam im AL-MAgÄMÄTl Muhammad b. Ahmad al-Masmüdl O s i r i s 48, 73 a l -Q ä s i m b. Ibrahim a r -R a s s i 198 290 O sR O N 265 53 al-Qäsim ar-Rassi s. al-Qäsim b. Muhammad b, Tähir b. Bahräm Abü O S T A N E S 51-54, 17, 18, 19, 31, 44, 59, Muhammad b. Ahmad Abu l -Q ä s im Ibrahim ar-Rassi SULAIMÄN AS-SlÖISTÄNi 2ig, 220 a l -‘I r ä q ! 45, 46, 50, 57, 62, 69, 70, 61, 64, 71, 72, 73, lo i, 105, 180, al-Qäsim b. Salläm al-Haravvi Abü Muhammad b. Yahyä I b n B äö ö a 221, 2G2. 271, 349, 354 252, 352 ‘ U b a id 332, 333, 334 Muhammad b. Ahmad Abu r-Raihän 289. 313 Qirätis al-Hakim s. Krates von Mal­ a r -R ä z I a l -BI r O n i 121, 181, 263 Muhammad b. Zakariyä’ los 55-56 Muhammad b. Ahmad b. Yüsuf a l - 275-252 (Alchimie), 345 (Bot.), 6, Qurqiyus b. Astus 299 I I , H w ä r i z m I 2S9-290, 227 7. 10, 12, 17, 20, 30, 37, 52, 59, QusTÄ B.- LüßÄ 344-345, 187, 188 Muhammad b, 'Ali b. Muhammad 63, 67, 70, 76, 77, 79, 90, lo i, 105, P a m p h i l u s 314 QusTüs 5J7-JX5, 308, 309, 315

I b n ‘A r a b i 186 106, 107, 140, 181, 210, 211, 213, P a r m e n i d e s 61, 62, 66 Q u tä m I 174, 319, 320, 322, 326, 329 Muhammad b. ‘Al! b. Qais Ibn Wah- 214, 215, 216, 217, 218, 2ig, 228, P a x a m o s 310 , . älya s. Ahmad b. ‘A H b. Qais 282- 230, 258, 271, 272, 274, 283, 284, Petasios s. Petesis 44-45 283 289, 291, 296, 297, 316 P e t e s i s 44-45 R Muhammad Ibn BiSrün al-Magrltl Muhammad b. Ziyäd I b n a l -A‘ r a b I Philo s. Philon 2g8, 272, 295, 297 334-335 P h i l o l a o s 61, 66 Rasis s. Muhammad b. Zakariyä’ ar- Muhammad I b n U m a i l at-TamimI M u Sr iq (?) Β. H a i y a n 132 P h i l o n 263, 265 : Räzi 275-282 283-288, 17. 30, 33, 37, 45, 49, 57, M u s l i h a l -Υ α μ α ν ϊ 294 P h i l o s o p h o s A n o n y m o s 109, 157 ar-Räzi s. Muhammad b. Zakariyä’ 58, 59. 63. 65, 69, 70, 76, III, 1 1 2 , Muyänus s. Mariyänus ar-Rähib P h i l o s o p h o s C h r i s t i a n o s 54, 109; ar-Räzi 275-282 119, 211, 212, 213, 273 IIO-III 157, 228 R e n a l d u s C r e m o n e n s i s 238 AUTOREN 370 INDICES 3 7 1

SuäÄN B. MiQRÄT AL-ISRÄ*iLi i x g V Rhazes s. Muhammad b. Zakarlyä’ Sargls ar-Ra’s‘ainI s. Sergios von §AR?AR B., ‘AfFÄN B. SaRSAR AL- ar-RäzI ι>]^-·ζ%·2 Re§‘ainä 106-107 ,, Υ α μ α ν ϊ 299 V a l e n s 257, 314 R h e t o r i o s 113 S a r 6 0 n 85 Varro s. Marcus Terentius Varro Rimüs s. Zosimos 73-77 S a r q ü n 85 Vindanios A n a t o l i o s 314-315, 260, Rlsimüs s. Zosimos 73-77 S e n i o r Z a d i t h 286, s. noch M uham ­ T - T - T 308,309,315,316,317 Robertus Castrensis 41, III, 122 mad Ibn Umail at-TamImi R u f u s 91 S e r g i o s 88 TankalüSä s. Teukros 1 1 2 - 1 1 6 R ü m a n O s 354 S e r g i o s v o n R e S'a i n ä 106—lo y , 78, T a r e n t i n u s 3 1 4 W Rüsam s. Zosimos 73-77 85, 90, 164, 179 T a’üdurus s. Theodoros 6 9 -7 0 Rüsim s. Zosimos 73-77 Seth s. Sit 111-112 T e u k r o s 112 -116 , 350 W ahb b. öämi' 2g 4 R ü su s 85, 89, s. noch Zosimos S im ä s s. Chimes 54-55 T h a l e s 45, 46, 61, 62, 104, 163, 255, W ahb b. Munabbih 36 S Im iy a s s. Chimes 54-55 2 5 7 al-Wälis al-Auwal s. Thaies 45 s-S-s SiMPLiKios 46, 255 Them istius 171 Sinäqhä s. Seäonq 57-58 Theodoros 6g - y o , 68, 28·;

Sa'adyä al-Faiyümi s. Sa'adyä Gaon SiNBÄLiQüs 164 T h e o n 66, 84 X al-Faiyüml SiR Ö Is B. H i l i y a a r -R ü m I 317 T h e o p h i l o s 31, 61. 66. 92 S a 'a d y ä Gaon al-Faiyüm i 26, 206 S o k r a t e s g4~g6, 10, 15, 16, 17, 28, T h e o p h r a s t 313, 42, 54, 288, 305, X e n o p h a n e s 61, 62 Sabbäh al-yakim s. Sabbäh b. 38, 45, 46, 49, 61, 88, 89, 98, 100, 308, 339, 342 Hannä al-I^akim 118 104, 156, 158, 160, 161, 162, 163, T h e o s e b e i a 7 6

S a b b ä h b . IJ a n n ä α ε -Ι^ α κ ϊ μ i i 8, 180, 215, 225, 238, 239, 245, 247, T h o m a s v o n A q u i n 1 7 6 III 248. 255, 257, 265 T h y m a r i d a s 66 Sa‘d b. ‘Abdallah a l -Q u m m I 198 SOSTRATOS 105 T i m a i o s 9 7 , 18 0 Y a h y ä b . A b i B a k r a l -B a r m a k I Sa'd al-Qummi s. Sa‘d b. ‘Abdallah S o T io N 309, 316, 318 T ä b i t b . Q u r r a 96, 98, 312, 313 271, 117, 135, 221 al-Qummi S t e p h a n o s von Alexandria l o j —iio , T ä l It 1 6 4 Y a h y ä b . a l -B i t r i q 189 Safangä s. Seäonq 57-58 19, 23, 36, 64, 92, 93. 122, 123, 157, Taubän b. Ibrähim Du n -N ü n al- Y ah yä b. Hälid s. Yah yä b. Hälid al- Saildus s. Asklepios 58-59 158, 159 Misri 273, 131. 274. 288, 293 B a r m a k i 269-270 Safanyä s. Seäonq 57-58 S t e p h a n o s von Athen 107 T a u f i l 6 1 Y ah yä b. Hälid b. Barmak s. Yahyä Sägiyüs s. Sergios S t o b a e u s 58, 353 TO f Il 6 1 b. HäUd al-Barmaki 269-270 Sagiyus s. Sergios S tomathalassa 83, 84, 86 at-Tabari s. Muhammad b. Öarir at- Y a h y ä b . H ä l i d a l -B a r m a k i 269- Sahl b. Muhammad b. ‘Utmän A b u Sulaimän b. IJassän I b n Ö u l 6 u l 5^5 T abari 270, 164, 271, 315 ijÄTiM AS-Si6 isT Ä N i 336 S u f y ä n a t -T a u r i 132 Tamtam s. Tum^um al-Hindi 1 1 8 - Y a h y ä b . H ä l i d a l -G a s s ä n I A b ü S a 'Id b. Aus b. Täbit Abu Zaid al- Suqrät s. Sokrates 94-96 119 B a k r 53. 221, 271, 354 A n ? ä r I 3 3 2 - 3 3 3 , 3 4 1 SuäRUTA 270 Timtim s. Tumtum al-Hindi 1 1 8 - 1 1 9 Y a h y ä I b n M ä s a w a i h 5 3 7 Sa‘ID B. IJakam 131 S y n e s i o s 50, 51 at-Tugrä’i s. al-Husain b. 'Ali b. Yahyä b. Muhammad I b n a l - S ä l I d a s 69, s. noch Theodoros Saddäd al-Hindi Abü Hälid 53, M uham m ad Sälim Abu l-‘A lä ’ 24, 32 'A u w ä m 309, 310, 311 271 T u m t u m a l -H i n d i 118 -119 Ya'qüb b. Ibrähim b. Habib A b ü Säum b. Ahmad b. Sai^än 259 Saddäd b. al-YazidI Abü Häud YO s u F 23 Säum B. Farrü^ 271 53, s. noch Saddäd al-H indi Ya'qüb b. Ishäq I b n a s -S i k k ! t 335, S ä u m (oder Salm) AL-^ARRÄNi 2 γ ι- Säh R a z I n 294 U , 'U 308, 341, 343 2y2, 17, 220, 221, 270 S ä h m a r d ä n b. A b i 1-Hair ar-Räzi Y a‘qüb b. Ishäq a l -K i n d ! 6, 47,100, Salmän ad-DaränI 272 265 ‘U b ä d 274, 72 181, 184, 227, 228 Sämür al-H indI 99 a§-Sahrastäni s. Muhammad b. ‘Abd- U d n a l -H i m ä r a l -M a n t i Q! 13 4 Sanaqgä s. Seäonq 57-58 alkarlm Uqlldis s. E uklid al-Ya'qübi s. Ahmad b. Abi Ya'qüb 'U m ä r a a l -M a n O f I b. G a 'f a r Sanaqyä s. Seäonq 57-58 Α έ- S A i y a l -G a z a r I 13 1 274 Y a z d In 25, 102 Saqnäs s. Seäonq 57-58 Sänäq a l -H i n d i 63, 265 Utäsiyä s. Theosebeia Yazid b. 'Abdalläh b. al-Hurr al- S a q r u s 85 SsäoNQ 57-55, 285 ‘U t m ä n b . S u w a i d AL-I^MiMi 63, Kiläbi A b u Z i y ä d 331-332 as-SarahsI s. Ahmad b. Muhammad SiT JJJ-JJ2, 118 2 7 3 Y u s T Ä s 92. s. noch Justinian b. a-t-Taiyib S u b a i l b . ‘A d r a 330 ‘U t ä r i d 40 INDICES 372

24. 25, 31. 36. 38, 47. 48. 50, 52. 55. 58, 61, 62, 64, 65, 69, 70, 71, 72, 85, 89. 92, 97. lo i . 104, 105, 163, 168, Z a r a t h u s t r a 5 1 , 7 1 169, 200, 225, 274, 285 Z e n o n 61, 66, 1x7 Züsirtiüs s. Zosimos 73-77 Zoroaster s. Zarathustra Züsim s. Zosimos 73-77 ZosiMos 73- 77 , 15, 17, 19. 20, 21, 22, II. BÜCHERTITEL

A. Arabische, syrische, persische, hebräische

Dieser Index enthält die Titel der Werke, deren Verfasser im vorliegenden Band ein eigenes Kapitel gewidmet ist, sowie die weiteren Bearbeitungen, Kommentare, Versifizierungen etc. Ferner wurden die Titel der Bücher auf­ genommen, welche Fragmente und Zitate aus diesen Werken enthalten. Bei der alphabetischen Anordnung wurden Präpositionen wie ‘alä, ilä, mm etc. sowie K itäh (bzw. K.), Risäla (bzw. R.) und M aqäla nicht berücksichtigt, es sei denn, sie sind ein wesentlicher Teil des Titels.

A, 'A K. al-A^näs (öäbir) 243 K. al-Agräd (öäbir) 246, 248, 249 K. al-Ahdäl (Öäbir) 252 Agräd al-mulk (öäbir) 269 K. Abi qalamün (öäbir) 235 K . Agräd as-san'a ilä G a'far b. Yahyä Kitab flhi Abwäb min kitäh al-wad'· al-Barm aki (öäbir) 237 al-ahir al-barhawl ß Hlm a?-san'a K. al-Agräd li-kitäb al-Ufül (öäbir) 'an al-haktm Afyäwus wa-l-hakim 257 Sabbäh 67, 118 K . al-'A h d (öäbir) 239, 236, 261 K. al-'-Adad (Sergios von Res'ainä) K. al-Ah^är (Aristätälis) lo i, 103 106 K. al-Ah^är (öäbir) 235, 46, 96, 155, K. fi l-A‘däd at-iahiHyä (Fitägüräs) 165, 256, 265 46 K. al-Ah^är (öäbir) 267 K. al-Adilla (Gäbir) 253 K. al-Ah§är ‘alä ra'y Ballnäs (öäbir) al-Adilla 'ala l-halq wa-t-tadhir 266, 49, 267, 354 (Ga'far as-Sädiq) 131 K .fi l-Ahgär wa-t-tadäblr (öäbir) 265 K. al-AdHya wa-l-qaräbtn allati K. al-Ahgär at-tänl (öäbir) 237 tusta^malu qabla sinä'-at al-Mmiyä' al-Ahkäm al-kulllya fi d-dalä'il al- (Istafan ar-Rähib) 108 Hilwiya (Harmis) 42 K . al-Adwiya bi-hasab al-mawädi' al- Ahkäm al-qiränät (öämäsb) 60 älim a (öällnüs) 172 Ahkäm tulü'· aS-SiWä al-yamäniya K . al-Adwiya al-mufrada (öäbir) 266 min al-hawädit allati tahdutu fi l- K. al-Adwiya al-mufrada (öälinüs) ‘älam (Harmis) 41 172 K. Ahwäl al-kawäkib wa-'-adad ad- M aqäla f i A dw iyat at-tiryäq (Ibn öu l- dara§ wa-asmäHliä (öäbir) 268 gul) 345 K . Alihär al-faläsifa (öäbir) 267, 170 K. al-'-Adab (öäbir) 268 K. al-A^bär at-iiwäl (Abü IJanlfa ad- K . a l-A fä 4il (öäbir) 256 Dlnawari) 133 K. al-'-Afwa (Öäbir) 266 Ahbär az-zamän (al-Mas'üdi) 121 '■AgäHb wa-garäHb (öäbir) 262 K . a l-'A in (öäbir) 253, 96, 252

25 Sezgin, Gesch. Ar. Sehr. IV 374 INDICES BUCHERTITEL 375

Κ . a l-'A in (öäbir) 266 K. Asbäb an-nabät (Theophrast) 313 al-Bäb al-mansüb ilä Malik ar-Rüm K. al-Bustän (öäbir) 237 '■Ain as-^an'-a w a-'aun a?-sana^a Risälat Asfidüs li-waladihi fi l-lmni- fi taqwim an-när al-a^far wa-huwa Bustän al-atibbä^ (Ibn al-Muträn) (Abu l-Iiakim al-Kätl) 292 y ä ' 59 l-hibrlt al-asfar (Hiraql) 107 219 K. al-'-Älam al-'-ulwl wa-l-‘älam as- K. al-Asrär (Öäbir) 236 al-Bad' wa-t-ta'rlh (al-MaqdisI) i i i su fll (Gäbir) 266 K. al-Asrär (ar-RäzI) 280, 217, 258, K . al-B äh (Öäbir) 266 K. al-Alban (Gäbir) 237 276, 279 al-Bäh wa-tawallud αΐ-ξαηΐη (öäbir) D-P-P M aqälafi l-Albän (ar-Räzi) 345 K. Asrär al-faläsifa (öäbir) 256 206 K. ilä Ά ΙΙ b. Yaqßn (Öäbir) 237 A srär Hlm al-iksir (ar-Räzi) 281 K. al-Bah§a (öäbir) 248 K. ad-Da'äwä (öäbir) 265 K. ilä 'All b. Ishäq al-Barmahl (öä­ K. fi Asrär Hlm an-nu§üm (Abü K. al-Bähir (öäbir) 235 DäHrat al-hurüf al-ab§adlya (Har- bir) 237 Ma'äar) 37 K. al-Bähit (öäbir) 237 mis) 43 Risälat Alif, Bä, Tä’, Tä’ ,(öäbir) Asrär kaläm Harmis al-Mutallat bi-l- K. al-Bahr az-zähir (öäbir) 234 D ällya (öäbir) 263 ' 265 hikma 42 K . al-Baht (öäbir) 263, 46, 49, 97, K . ad-Dam (öäbir) 236 K. al-Alwän (öäbir) 265 K. Asrär ai-Sams wa-l-qamar (Ibii lo i , 170, 171, 172, 186, 187, 223, K. ad-Dam at-tänl (öäbir) 236 R. fi l-A Iwän (Harmis) 39 Walisiya) 283, 355 224, 232, 252, 264, 266, 267, 268 K . ad-Där (öäbir) 256 K . al-'Amal bi-t-tabäH'· (Öäbir) 256 K. al-‘Aiara (öäbir) 239 K. flhi l-Bahürät wa-Jiawätim al- K. Daraiät al-'amal (Öäbir) 266 R. fl 'Amal al-yäqüt wa-l-ah^är (al- K. al-'ASara (Züsimüs) 75, 168 kawäkib as-sab'a wa-kaifiyat al- ad-Dariba al-miidl'a fi l-hikma a?- Ma’mün) 272 ‘Ararat kutub mudäfa ila s-sabHn muhätaba (Tumtum al-Hindi) 119 san'aw lya ('Umära al-Manüfl) 275 K. al-'Amäliqa al-hablr (öäbir) 236 (öäbir) 246 K . al-BaH d (Öäbir) 248 K. ad-Dastür (öäbir) 266 K. al-'Amäliqa as-^agir (Öäbir) 236 'ASarat kutub "-αΙα ra'y Balinäs sähib K . a l-B a id (öäbir) 236 Dlwän an-nu^üm wa-firdaus al-hik- K. al-Amläh (Öäbir) 236 at-tilasmät (öäbir) 249 K . al-Baid at-tänl (Öäbir) 237 ma (Hälid b. Yazid) 125 K. al-Amläh at-tänl (öäbir) 237 K. al-Ai^är (öäbir) 240 K . al-Baläga (Öäbir) 239 Diwan ai-iudür 276 R. fi l-'Anäsir at-taläta (Du n-Nün) K. al-ASgär (an-Nadr b.-Sumail) 332 R. fi l-Ban§ wa-l-haSlS (Ibräiiim b. Dlwän Sudür ad-dahab (Ibn Arfa' ar- 273 . K. al-Aikäl at-tabi'iya (öäbir) 267 Yahäl Dede) 65 R a’s) 276 a l-'A n ä fir (öälinüs) 172 K. al-Asbäg (öäbir) 237 K. Bärlrmäniyäs (öäbir) 267 K. ad-Du'ä’ (öäbir) 261 K. al-Anwä'· (Öäbir) 237 K. al-Asnäm (Balinäs) s. K. as-Sab'a K . a l-B a u l (Öäbir) 236 Ditrar al-anwär (al-öildaki) 265 K. Anwär ad-durar (al-öildaki) 50 al-a$näm K. al-Bawäriq (Sabbäh al-Hakim) K. Durrat al-gauwäs wa-kanz al-ihti- K. al-AqäUm as-sab'-a (al-‘lräql) 46, K. al-Ätär al-'ulwiya (Aristätälls) 118 ?ä? f l Hlm al-hawä?^ (al-öildaki) 50 100 K. al-Bayäd (öäbir) 268 265, 275, 299 _ K. al-'-Aqd (öäbir) 268 K. al-'Atä' (öäbir) 241 K. al-Bayän (öäbir) 251, 13, 184, K. ad-Durra al-maknüna (öäbir) 235 K. al-'Aqtqa (öäbir) 248 K. al-Atyän (öäbir) 236 196, 199, 200, 252 ad-Durra an-naqlya (Ibn Umail) 287 K. al-'Aql wa-l-ma'qül (Öäbir) 252 K. Auläd al-usrub (öäbir) 257 R. fi l-Bayän [iHam anna l-balgam K. ad-Dahab (öäbir) 257, 127, 153 K. al-‘Aql wa-l-ma'qül (Iskandar al- K. al-Auqät wa-l-azmina (Istafan ar- asra"· ilitilätan) (Ibn Umail) 288 K. Dahlrat al-Iskandar (Aristätälis) Afrüdlsi) 172 Rähib) 108 R. fl Bayän tafrlq al-adyän (Züsimüs) 84. 103 K. Ärä' Suqrät (Öäbir) 265, 95, 162 K. al-Auwal min al-mantiq (Öäbir) 76 K. ad-Dakar wa-l-untä (öäbir) 266 K . al-AWäd (öäbir) 245 267 K . al-Bayän wa-t-tibyän (öäbir) 246 ad-Darra al-baidä' (Muhammad al- K. al-Arba' (öäbir) 266 K. al-Auzän fl Hlm al-mlzän (Abü K. al-Billaur (öäbir) 248 Qumrl as-Süfi) 299 al-A rba'ün (öäbir) 266 Maslama al-MagrIti) 298, 295 K. al-Bugya (Öäbir) 256 Maqäla fi Dikr al-adwiya allatl lam K . al-A rd (Öäbir) 235 K. al-'Awälim (öäbir) 262, 105 BundahiSn 36 yadkurhä Diyusqüridis fl kitäbihl K . A rd αΙ-Ηαξαν (Öäbir) 250 K. al-'Azlz (öäbir) 268 K . f i l-B u qü l wa-lj,awä^^ihä (IJunain mimmä yusta'malu fl ?inä'at a{- K . Αγά miftäh asrär an-nu^üm (Har- b. Ishäq) 338 tibb (Ibn Öulgul) 345 mis) 35. 41 K. al-Burhän (öäbir) 261, 237, 267 R . f l D ikr al-ha§ar al-a'-zam (Ibn K. ‘Ard miftäh an-nu^üm al-auwal K. al-Burhän (öälinüs) 172 Miskawaih) 291 (Harmis) 41 B u rh än (al-öildaki) s. al-Burhän fl R .fi Dikr al-hamäHr al-madküra fi l- K. al-Arkän (öäbir) 251, 218 K . al-Bäb (öäbir) 238 asrär Hlm al-mlzän kutub al-barränlya (ar-Räzi) 281 K. al-'Arüs 244 K. al-Bäb al-a'zam (öäbir) 260, 37, al-Burhän fl asrär Hlm al-mlzän (al- R. fl Dikr al-mawäzln li-§aml' al- K . al-Asäs wa-huwa lladt yusammä fi 96, 265 öildaki) 50, 70, 96, 249, 270, 272 akäslr (öäbir) 269 kutub an-nu§üm al-Jiamsa wa-t- K. al-Bäb al-a'zam {ls\sdaxi ar-Rä- K. fi l-Burü§ wa-hawädit kull sä'ät K . ad-Dabt (öäbir) 240 tamänün bäban (Harmis) 43 hib) 108 (Harmis) 43 K. ad-Damir (öäbir) 248, 96 376 INDICES BÜCilERTITEL 377

öämi'· al-asrär (a^-Tugrä’i) 69, 107 HäH ya (Ibn Umail) 288 K. al-Hi§ära (öäbir) 267 K . al-Gämi"· fi l-asiurläb Hlman wa- al-Halila§a (öa'far as-Sädiq) 130 R. al-Hikma (Harmis) 43 Κ . Fadalät al-hamäHr (Öäbir) 237 'amalan (öäbir) 267 K , Hatk al-astär (öäbir) 259 K. al-Hikma al-masüna (öäbir) 236 K . al-Fädü (Öäbir) 248 öäm i' al-aSyä' (Ballnäs) 88 K . Hidäyat al-hikma (al-Abharl) 274 R. fi l-Hiknia al-^upnä wa-s-?an'a al- R .fi Fadl al-ha^ar wa-l-müsä (Ga'iar K. öannät al-Jiuld (öäbir) 259 K. al-Himma (öäbir) 246 muhäraka (Du n-Nün) 273 as-Sädiq) 131 K . al-öarätlm (Ibn Qutaiba) 336, 344 K . al-H udä (Öäbir) 236, 238, 243 al-Hiss wa-l-mahsüs (Aristätälls) lo i K. al-Fadla (Öäbir) 246 K. al-Gärüf (öäbir) 268 K. al-Hadld (Öäbir) 257 K. al-Hiss wa-l-mahsüs (öäbir) 252 R. al-Fahm at-täqib ila l-fahm al- K. al-Gasad (öäbir) 268 R. al-Hadar (Agädimün) 48 K. al-Hiyal (öäbir) 266, 268 muräqib (Aflätün) 100 K. al-öauhar (öäbir) 252 R. fi Ι-Ιίαξαγ (Du n-Nün) 273 K. al-Hiyal al-hurüblya wa-l-makä- K. al-Fähir (öäbir) 237 K . al-Gawähiv (Öäbir) 243 K . al-Ha^ar (öäbir) 252, 22, 49, 54, y id (öäbir) 266 K. al-FäHl wa-l-munfaHl (öäbir) 252 Gawähiv al-alwäh (Aflätün) 99 55. 72. 73. 75. 76, 87, 106, 214, 253. K . al-Hudtid (öäbir) 251, 4, 171, 226, F a 'iy a (Ibn Umail) 288 K. Gawähir al-kahir (Öäbir) 237 268, 330 244, 252, 267, 303 K . Farah al-makrüb (öäbir) 265 Gawämi'· an-nawämls (Aflätün) 99 K. al-Ha§ar (ar-RäzI) 281, 217, 218, K. al-Hudüd [von den K utub al- K . Farhat al-qädim (öäbir) 251 R. al-Gumal (Marqünis) 57 276, •zg'j mawäzhi] (öäbir) 256 K. al-Farid (öäbir) 256 K. al-Gumal wa-l-ärä' (öäbir) s. folg. K . al-Hagar al-haqq al-a^zam (öäbir) K. Hudüd al-alwän (öäbir) 265 K. al-Farqad (Öäbir) 256 Titel 237 K . H udüd αη-ηαώα f i t-tül wa-l-'-ard Fa?l fi l-kiniiyä' (Märiya) 73 K . al-Gumal al-Hsrln (öäbir) 254, 73, R. fi Ha§ar al-hukamä' (Aflätün) 100 wa-l-'umq (öäbir) 266 Fasl fi t-tilasmät (AzdätälTs) 94 256 R. fi Ha§ar al-hukamä^ (öäbir) 252 k . al-Hui§a (Öäbir) 261 K . Fawädil min as-sahHn (öäbir) 246 K . ilä Gumhür al-Firangl (öäbir) 237 R. fi Ha§ar al-hukamä' (Märiya) 72 K. al-Huküma (öäbir) 239 Fawä'id min k.FIarmis li-falak tisHn al-Guz' al-auwal min kitäb al-Ah§är R. al-Hagar wa-tadblrihl min qaul K. al-Hulül (al-Azdl) 127 dam^a 43 ^alä ra^y B allnäs (Öäbir) 253 Luqmän al-haklm (Harmis) 41 R. al-Hurüf (Aristätälls) 102 K. fi l-Fawakih wa-manäfiHhä (Hu­ al-Guz’ ar-räbi‘ min k. al-Ah^är 'alä K . al-H aiy (öäbir) 239, 96 K. al-Hurüf (Öäbir) 258 nain b. Isliäq) 338 ra'y Ballnäs (öäbir) 253 R. al-Hakivi fi Hlm as-san'a (Biyün K. al-Häfiya (Aflätün) 99 K. al-Fidda (Öäbir) 257, 45, 163 al-Guz' at-tälit min k. al-Ah^är 'alä al-Barahml) 117 K. al-Haläs (öäbir) 241 K. al-Filäha (Anatolios) 315 ray Ballnäs (öäbir) 253 K . al-H all (öäbir) 268, 266 K. al-Hälis al-mubärak (öäbir) 235 K. al-Filäha (Ballnäs) 316, 25, 91, al-Guz’’ at-tänl min k. al-Ah^är "-alä Hall ar-rumüz (Ibn Umail) 288 K. al-Hall wa-l-hamlr (Dimuqrätis) 164, 304, 315 ra'y Ballnäs (öäbir) 253 K . al-HaqüHq (öäbir) 243 50 K. al-Filäha (Dimuqrätis) 311 K . Garad al-agräd (öäbir) 233 K . al-Haqlqa (öäbir) 248 K. al-Hamä'ir (öäbir) 234 K. al-Filäha (Öäbir) 331, 303, 330 K. GaräHb al-asrär wa-nawämls al- K . al-Haqq (Öäbir) 266 K . al-Hamä'ir al-kablr (öäbir) 236 K. al-Filäha (Qustüs) 312 im tihän (Aflätün) 99 K . al-Haraka wa-l-mutaharrik (ö ä ­ K . al-Hamä'ir as-§aglr (öäbir) 234 Kitäb al-Filäha an-nabatlya 318-329 K. αΖ-όαηδ (öäbir) 265 bir) 252 K . al-HamäHr at-tälit (öäbir) 234 al-Filäha ay-Rümiya (Qustüs) 317 K. al-Garlb al-mufannaf (Abü K . al-Harärät (Hälid b. Yazid) 122 K. ^amsat 'aiar (öäbir) 239 K . al-Fiqh (öäbir) 236 'Ubaid) 332, 333, 334 K. al-Harf fi ma'rifat al-marld mu- K. al-Hamstn (öäbir) 263, 197, 199, Firdaus al-hihma' {^A\l b. Rabban at- K . al-Gasl (Öäbir) 245 rattab "-alä hurüf al-ab§ad (Harmis) 200, 201, 206, 224 Tabarl) 318, 336, 337 Gäyat al-haklm s. Gäyat al-haklm wa- 43 K. al-Härslnl (öäbir) 257 K. fi Funün at-tib wa-l-Hir (Ibn al- ahaqq an-natl^atain bi-i-taqdlm K. al-Hasä'is (öäbir) 267, 231 K . al-Ha^äH^ al-malaklya f i l-qawä- öazzär) 345 Gäyat al-haklm wa-ahaqq an-natlga- K. al-HaSäHs wa-ahwäl an-nabät Hd al-falaklya (Harmis) 43 tain bi-t-taqdlm (Abü Maslama al- (öäbir) 267 K . al-Häs} (öäbir) 269 Magriti) 297. 75. 96, 99, 102, 103, K. al-Häsil (öäbir) 253, 46, 127, 171, K. al-Hätam (öäbir) 244 Ö-Ö 263, 268, 275, 295, 296, 351 187, 252, 265, 266 K. ilä Hätif [al-Hindl] (öäbir) 237 R. al-öadwal (Ibn Umail) 288 K . Gäyat as-surür (al-öildakl) 50, 57, K . al-H äw l (öäbir) 236 K. al-Hawä?s (öäbir) s. K . al-Ha- öadwal fi l-arkän (Aflätün) 100 69, 96, 265 a/-fl'eze;r(ar-RäzI) 77, 105 wäf? al-kablr R . al-Gafr (Öäbir) 268 K. al-Hayät (Öäbir) 249, 256 K . al-Hawäss (ar-Räzi) 281, 214, 218, K. al-Öafr al-aswad (öäbir) 264 K. Hayät an-nufüs (öäbir) 265 219, 316 K. al-öam'· (öäbir) 242 H - I i - H al-H ayaw än (Aristätälls) loi K . Hawäs? al-agdiya wa-l-buqül wa-l- K . al-Öamähir (al-BIrüni) 263 K. al-Hayawän (öäbir) 236, 267 fawäkih wa-l-luhüm wa-l-albän wa- K. al-Öämi' (Ostanes) 52, 72, 73, 271, K . al-Hady (Öäbir) 243 K. al-Hayawän (al-öähiz) 304 a 'dä' al-hayawän wa-l-abäzlr wa-l- (Öäbir) 241 354 K. al-Hai'a K. al-Hayawän at-tänl (öäbir) 237 afäwlh (Ibn Mäsawaih) 337 BUCHERTITEL 378 INDICES 379

Hawäsi al-ah^är (Harmis) 3g K. al-Ihrä^ s. K . IJirä^ mä fi'l-qüwa K . InkiSäf as-sirr- al-maktüm (Ball­ K. al-Kämil (öäbir) 236, 248 K.fihi Hawäs? al-burü^ (Tumtum al- ila l-fi'l näs) 90 K. al-Kämil al-auwal (öäbir) 236, K . Iqämat al-adilla (öäbir) 267 Hindi) 119 K. I^rä§ mä fi l-qüwa ila l-fiH 266 Hawäs$ al-ha^ar (ar-RäzI) 281 (Öäbir) 254, 174, 192, 193. 194. al-Iqtiränät wa-l-ittisalät wa-l-mumä- Kämil as-sinä'a ('Alib. al-‘Abbäs al- Hawä?§ al-haiä'iS wa-manäfi' al-ha- 196, 199, 208, 209, 226-227, 253, za^ät (Harmis) 42 Magüsi) 345 yaw än (Gälinüs) 314 265, 266, 267, 268 K . Istamätis (Harmis) 40 K. al-Kämil fi tadbir al-a§säd as- R. fi Hawä^f al-hurüf (Ostanes) 53 K. al-Ihtiläf min ihtiläf al-hukamä' fi K . al-Istamähls (Aristätälls) 102 sab'a (öäbir) 269 K. Ifawäsi al-hurüf wa-asrär at- ξ-san'a al-ilählya 299 K. al-Istidläl (öäbir) 256 K. al-Kämil at-tälit (öäbir) 266 (Öäbir) 236 tabäH‘ (Öäbir) 261 K . al-IJitilät (öäbir) 244 K. al-Istlfä' Kanz al-asrär (Ibn Wahsiya) 283 R . ß Ilawä^s al-ihstr (Du n-Nün) 273 Ihti?är k. al-Mu^arradät (öäbir) 235 K . al-Istiq?ä' (Öäbir) 248 K. al-Kanz fl fakk ar-ramz 266 R. fi Hawäf? al-ikslr (ar-Räzi).28i K. al-I}itiyäy an-nu§ümt li-?-finä^a al-Istitmäm (öäbir) 237 K. Kanz al-hikma (Ibn Wahälya) K. al-^awäs? ihslr aä-äahab (öäbir) (Istafan ar-Rähib) 108 ISärät ilä 'Um fasäd ahkäm an-nu^üm 214, 283 (Ibn SInä) 7 236 I^tiyärät Hälid 125 al-Kanz al-kablr (Ibn Miskawaili) K. al-Hawä^s al-kabir (öäbir) 264, K . al-IkU l (öäbir) 241 K . a l-'Isq (öäbir) 256 291 K . al-Isräq (Öäbir) 248 (Qirätis) 56 45. 52, 53. 95. 140. 154. 164, 214, R. fi l-Ihsir (öa'far as-Sädiq) 131 Kanz al-kunüz 218, 219, 224, 237, 249, 253, 262, R. fi l-Iksir (al-Halläg) 275 K. al-IUimäl (öäbir) 264 K . al-Karm (Abü Hätim as-Si- 265, 266, 268, 270, 316 K . al-IItstr (ar-Räzi) 281, 217, 296 K. Isläh mä'' al-§ubn wa-manäfi'ihl gistäni) 336 K. al-Ifayäl (Öäbir) 237 K . al-Ilhäq min as-säbHn (öäbir) 246 wa-mä yusta'malu minhti, qaulun K a S f al-asrär (Äras al-Haklm) 69 , K. al-Ifilqa (öäbir) 241 K . al-'-Ilal (Ballnäs) 88, 81, 87, 160. ma§mü' fi l-laban wa-fl manäfi'ihl KaSf al-asrär (Äsaf b. Barahyä’) 117 K. ffißb al-a?näm (öäbir) 266 164, 317, 354 (Hunain b. Ishäq) 338 K a if al-asrär li-l-ifhäm f i Sarh qaßdat K. al-y.uäa'· (Öäbir) 245 K . "-ΙΙαΙ al-ma'-ädin (öäbir) 266 K. al-I'timäd (Ibn al-öazzär) 345 'Abdal'azlz b. Tammäm (al-öilda- IJulä^at al-iMi?är fi maWifat al-quwä K. 'Ilal ar-rühäniyät li-Harmis 42, K . al-Ittifäq (öäbir) 246 Id) 290 K . al-Ittifäq wa-l-ihtiläf (Öäbir) 248- KaSf al-asrär fi ma'rifat kaSf al- wa-l-hawäs? (Ibn Raqqäm) 329 37 K . al-TJufü? (Öäbir) 256 K . a l-'Ilm (öäbir) 252 249 idmär (Aflätün) 99 Hutbat al-bayän (‘Ali b. AblTälib) 22 K . fi 'Ilm al-ah§är wa-tadbirihä (Abu K. al-Ittihäd (öäbir) 262 K a S f ar-rumüz wa-iSärät al-hukamä' Maslama al-Magriti) 298 Ittihäd al-§ubn (ar-RäzI) 345 ila l-ha§ar al-a'zam (Ibn Wahllya) K. 'Ilm al-hurüf (Harmis?) 43 K . ~al-Itbät (Öäbir) 266 283 K . al-Itbät (ar-RäzI) 281, 217, 296 K. KaSf al-waslya fl 'ihn as-san'a I, 'I K . f i '■Ilm al-hurüf wa-l-aufäq (Har­ mis) 43 (Abü Sälim al-Basri) 273 al-K. fi l-Ihäna ^an Hlal an-nabät wa- K. al-'Ilm al-mahzün (öäbir) 254, K. al-Kaun wa-l-fasäd (Aristätälls) kaifiyätihi wa-hawä?iihi wa- 96, 100, 253 K 100 '■awämmihl wa-Hlal a 'd ä 'ih l wa-l- K . al-'-Ilm al-muktasab (al-‘Iräqi) 45, K. al-Kawäkib as-saiyära (Harmis) mawädi^ al-hässa hihi wa-harakä- 57, 62, 69, 70, 252, 352 K. al-Kabtr (öäbir) 235, 236 43 tihi (Aristätälis) 312 K. 'Ilm an-när (öäbir?) 262 K . al-Kabir fi l-'itr wa-l-anbi§ät wa-l- KHäbä d^ simätä (Aiyüb ar-Ruhäwi) K . al-ldäh (Öäbir) 246 R. fi 'Ilm an-nu§üm (Harmis) 43 - adhän (ar-RäzI) 345 80, 81 Idäh asrär al-awäHl wa-talMf mä K. 'Ilm as-fan'a (Ostanes) 52, 53 K. al-Käfl fi t-tadblr al-wäfi (öäbir) Maqäla fi l-Klmiyä' (Abü Maslama aqämü min ad-daläHl (Bastiyüs) 45 R. fi 'Ilm a^-^an'a (Sälim al-Harrä- 269 al-MagritI) 298 K , al-ldäh al-ma^rüf bi-taläUn kalima nl) 272 K. al-Käfl al-wäfi (Muliammad b. R. fi l-Klmiyä’’ (Aflätün) 99 (öäbir) 28 R, ft 'Ilm a?-?an'a al-ilählya (Ah­ Ahmad al-Masmüdl) 265 R. al-Klmiyä' (Aristätälls) 102 K . Ifläh al-ard wa-i^läh az-zar^ wa-S- mad b. Yüsuf al-Umawi) 299 K . a l-K a ifly a [Grä-hir) 237 R. al-Klmiyä' [an Alexander] (Aris- Sa§ar wa-t-timär wa-dafi al-äfät K. fi 'Ilm aß-^an'a al-ilählya wa-l- R. fl Kaiflyat al-insän (Ibn Umail) tätälls) 102 - 'anhä 318 hikma al-falsafiya (öäbir) 263 288 R.fi l-K lm iyä ' (öa'far as-Sädiq) 131 K. al-Ifrind (Öäbir) 237 R. fi 'Ilm a?-?inä'a (ar-RäzI) 281 K. Kaiflyat al-istidläl (öäbir) 267 R. fi l-Kimiyä' (Ibn Miskawaih) 291 K . αΙ-1ξάζ (Öäbir) 257, 256 K. al-Imäma (öäbir) 268 R. fl Kaifiyat as-san'a wa-mä auwa- R. fi l-Klmiyä' (Muhammad al- K. al-Igrä^ fi n-nihäya (öäbir) 249 K. 'Imämat al-hukamä^ (anon.) 46 luhä wa-kaifa ya^ilu n-näs bi-saba- Qumri as-Süfi) 299 K. al-Ihäta (Öäbir) 240 K. al-Imkän (öäbir) 266 bihä (Züsimfls) 76 K. fi l-Kimiyä' (Ostanes) 53 K. al-Ihräq (Öäbir) 250 K. al-Imiä' wa-l-mu'änasa (Abu Hai- K. al-Kamäl (öäbir) 233 R. fi l-Klmiyä' (Tankalü§ä) 116 Ih^ä' al-'ulüm (al-Färäbi) 303 yän at-Tauhldl) 291 K . al-Kamäl wa-t-tamäm (öäbir) 248 K. fi l-Klmiyä' (Züsimüs) 75 38ο INDICES BUCHERTITEL 381 Kimiyä'’ al-alHma (al-Kindi) 6 al-Kutub allati fiha l-fu?ül an-naba- R. fi l-Kimiyä'“'fi l-ha§ar al-harlm wiya (öäbir) 268 K . M ä ' aS-SaHr (Ibn Mäsawaih) 337 R. f i Ma'-na t-tarkib (Ibn Umail) 288 (Öäbir) 269 Kutub αΙ-'-azä''im (öäbir) 266 al-M ä' al-waraqi wa-l-ard an-na§- R. f i Ma'-na t-tazwi^ (Ibn Umail) 288 K . K lm iyä' al-Htr wa-t-tasHdät (al- Kutub ad-diyänät (öäbir) 268 miya (Ibn Umail) 286, 33, 4 5 , 4 9 , K. al-Manäfi' (öäbir) 242 Kindi) 6 Kutub al-filäha (öäbir) 266 57. 58, 59, 63, 65, 69, 70, 76, III, K. Manäfi' al-a'dä' (öälinüs) 172 K tniiyä' at-tablli (al-Kindi) 6 Kutub an-hiyal (öäbir) 266 119, 211, 273, 283, 285, 287. 288 K . M anäfi‘ al-ha§ar (Öäbir) 265 K. Abi l-Hasan al-Malaß 290 Kutub f i madähib aS-^Va (öäbir) 268 R- fi l-Ma'ädin wa-ibtäl al-kimiyä' M anäfi' as-sakangubin (ar-Räzi) 345 al-KUäb allaäl radadnä ßh i 'alä Aflä- Kutub al-mawäzin (öäbir) 252, 192, ('Abdallatif al-Bagdädi) 10 K . Manäqib amir al-mu'minin al- 'aziz tün fi kitäbihi alladi sammähu n- 208, 209, 211, 214, 225, 227, 253 K. al-Ma'ädin (Abu ‘Abdallah al- (öäbir) 268 Färäbi) 289 nawämis (öäbir) 99 Kutub al-niran§ät (öäbir) 266 K . f i Manäzil al-qamar (Harmis) 42 R. al-Ma'äni (Harmis) 4 3 K . Andriyä 67 Kutub an-nu§üm (öäbir) 268 K. al-Manfa'a (Öäbir) 259, 73 K . al-Ma'ärib f i §ami'· al-hahäyä wa- K. Azdätalls 94 al-Kutub as-sab^ün (öäbir) 237 K. al-Maniy (öäbir) 237 l-manä'ih wa-l-matälib (Harmis) al-Kitab al-a^zam (Abu Sälih al-Kin- Kutub at-tabVa (öäbir) 267 K. al-Mantiq (Öäbir) 267 44 K . al-Mantiq as-sagir al-muhtafar di) 354 Kutub at-taläsim (öäbir) 266 K . al-Mabädi' al-'aSara (Öäbir) 266 (öäbir) 267 al-Kitäb al-öämi' li-mPat wa-sab^ ?a- Kutubunä fi t-tanäsuh (öäbir) 268 K . al-Mabäqil as-sab'-a (Ibn Umail) Manzüma fi l-himiyä' (Hälid b. Ya- häHf f l Hlm as-ξαη'-α (Sabbäh al- 287 zid) 126 IJaldni) 118 K . al-Mabda' bi-r-riyäda (Öäbir) 248 K . Maqädir al-auzän 269 K. öütadlmün (Harmis) 39, 48 K . al-Mablag al-aq^ä (öäbir) 249 Maqäla über al-Hnäya (Iskandar al- K . Harmis 43 R . M add al-bahr (Aräiläwus) 54 Afrüdisi) 172 K . Hiraql 107 K. al-La'ba (öäbir) 242 R. fi l-Mädda wa-l-'adam (Iskandar Maqälat öälinüs f i sirr tamar al- K . al-Habtb 91-94, 36, 46, 48, 51, 55, Maqäla f i l-Laban (Öälinüs) 314 al-Afrüdisi) 172 balädur wa-manfa'atihi wa-tadbi- 68, 72, 73, 76, 97, lo i, 349 K. al-Lähüt (öäbir) 238 K. al-Ma'din (Öäbir) 268 rihi (Ishäq b. Hunain) 344 al-Kitäb al-mahzün (öa'far al-Basri) K. aZ-LeiVa (öäbir) 242 Mafätih ar-rahma (at-Tugrä’i) 231, Maqäla fikä su'älät Dünüs (?) wa- Lämiya (öäbir) 263 275 256, 264, 265, 266 §awäb Aristätälis lahü f i t-tabä'i' Kitäb Mihrärls al-Halüm ilä ülml- Lämiya (Ibn Umail) 288 K. Mafätih a?-?an'a (Züsimüs) 75, al-arba' 104 dihi Marwärtd 106, 25, 65 Lawämi’· al-afkär al-mudVa fi Sarh 50, 168 Maqäla ilä talämidihi (Agädimün) 48 K. Qiräßs al-Hakim s. K . f i S-Sams al-M ä' al-waraqi (al-öildaki) 287 Mafätih al-'ulüm (al-Hwärizmi) 289 Maqäla f i t-tauhld (Harmis) 44 wa-l-qamar K . al-Liba' wa-l-laban (Abü yätim K . al-Ma§assa (öäbir) 266 K . al-Maqälät wa-l-firaq (Sa'd al- K. ar-liähib (öäbir) 251, iio, 127 as-Sigistäni) 336 K. al-Mä§id (Öäbir) 251, 203, 205 Qummi) 198 K . Rüfus f l tadbir al-manzil K-Balü- K . al-Liba' wa-l-laban (Abfl Nasr) K. al-Magnisä (Ibn Umail) 287 K. al-Maqä?id (öäbir) 265 niyüs 91 335 R. al-Magnisiyä (Züsimüs) 76 K . al-Marä^id (öäbir) 256 Kitäb Züsimüs f l tafsiy at-tadablr al- K . al-Liba' wa-l-laban (Abü Zaid al- K . al-Mahmada (öäbir) 265 K . al-Maräyä (Öäbir) 267 Ansäri) 333 'aSara 75 K . al-Mahäriq (Öäbir) 266 K. al-Ma'rifa (öäbir) 266 Kitäbl alladi fassartu fihi at-Taurät K. al-Mafiäyil (Öäbir) 248 Ma'rifatal-'aqäqlrwa-l-a§sädwa-tabä- (Öäbir) 268 K. Maidän al-'aql (Öäbir) 254, 80, 'iHhä wa-mizä§ätihä (Suqrät) 9Ö Kitäbunä allaM Sarahnä fih i kitäb M 164, 252, 256, 267 K . f i M a'rifat dara^ät al-falak wa- Aristätälis f i l-baläga wa-l-hitäba K . al-Malägim al-barräniya (Öäbir) ^uwarihä wa-taläsimihä (Tumtum aS-Si'riya wa-l-kalämiya (öäbir) Fimä ba'-d at-tabi'a (Aristätälis) loi 234. 269 al-Hindi) 119 267 K . mä ba‘d at-täbi^a (öäbir) 237, 267 K . al-Malägim al-§auwäntya (Öäbir) R. f i Ma'rifat al-ha^ar (Ibn Wahäiya) K. Kitmän al-ma'ädin (Öäbir) 237 Fim ä mallähu r-Rähib bi-hti^är 'an 236 283 K . al-K uf' (Öäbir) 240 tarkib al-iksir (Märiyänus) 111 K . al-Malägim as-fagir (öäbir) 234 K. al-Masä'il (Öäbir) 248 Kutub al-a§säd as-sab'a (Öäbir) 257 K. mä su'ila s-Sädiq min umür al- K . al-Malägim at-tälit (öäbir) 269 M asä'il (Hälid b. Yazid) 126 M in Kutub al-a^säd as-sab^a wa- malähim ('Ali b. Yaqtin) 130 K . al-Malägim at-täni (Öäbir) 269 Masä'il Adriyänüs 67 huwa auwal al-kutub al-mansüba Fim a Haqadahü ra'yan (öälinüs) 172 K . al-Malä'-ib (öäbir) 241 M asä'il f l ahkäm ‘Um an-nu^üm ila l-kawäkib wa-Hlm al-mizän (öä­ Fimä yaHaqiduhü ra^yan (öälinüs) K. al-Malätis (Aristätälis) 102 (Harmis) 42 bir) 257 172 K. al-Malätis (Harmis) 40 K . al-Mafäbih wa-l-alwiya (Aristätä­ Kutub al-ah^är '■alä ra’y Balinäs (öä­ Maqäla fi Mä' al-buqül (!Hunain .b, K. al-Malik (öäbir) 264 lis) 103 bir) 165 Ishäq) 338 K, al-Ma'nä (öäbir) 246 K . Ma^äbih al-hikma (at-Tugrä’i) 46 3 8 2 INDICES BUCHERTITEL 383 Κ. al-Ma?ädir (Öäbir) 242 K. al-Miyalätls (Aris^ä^älls) 102 K . al-Muhtär ft kaSf al-asrär (al- M ushaf al-gamä'a (Arsiläwus) 54 K. al-Matälib (Öäbir) 252 K. al-Mizä§ (öäbir) 256 öaiibari) 117 M ufhaf al-gamä‘a (s. noch Turba al-Matälib al-'äliya (Fahraddln ar- R. al-Mizän (öäbir) 261, 246, 256 K . Muhtasar §ämi‘ al-asrär (Ahmad Philosophorum) 60, 65 . Räzi) 116 K. al-Mizän (Maimün al-Qaddäh) al-Misri) 249 M ushaf al-gamä'a II 66 R. f i l-M au'iza l-lailfa wa-nasäHh aS- 193 Muhta$ar al-mizän (Öäbir) 261 M ushaf Harmis al-Harämisa 42 iarifa (Harmis) 44 K, al-Mlzän (ZOsimüs) 74, 76, 163, al-Muhtasar min k. aS-Sawähid f i l- M ushaf al-hayät (Äras al-^aklm) 68 K . al-Mawähib (öäbir) 240 168, 169 hagar al-wähid (Sälim al-Harränl) M ushaf al-kaSf (Äras al-Haklm) 69 K. al-Mawälld '■ala l-wu§üh wa-l- M izän al-qamar wa-mizän aS-Sams 272 M ushaf al-qamar (Azdätälls) g4 hudüd (Tankalüsä) 115 (Ibn Umail).288 K . al-Mtilk (öäbir) 24g, 177, 259, 265 M ushaf al-qamar (Balinäs) 8g K. al-Mawäztn (öäbir) 248 K . al-Mizän as-sagir (öäbir) 254, 231 K . al-Mulk (Rüsus od. Burzüya od. M ushaf a-ssan'a U-Utäsiyä (Züsi- Mawäztn al-ah§är '■alä ra'y Baltnäs K . Mizän at-tabä'‘i'· (öäbir) 261 Berossos) 85 müs) 76, 48 (Öäbir) 96 Mii'-ädalat an-nafs (Harmis) 43, 34 Multaqatät min kitäb Harmis li-talä- M ushaf f i ssinä 'a al-ilähiya .{Osia.- Mawäzin al-haqq (öäbir) 254 Mu'-ätabat an-nafs (Harmis) 43 tin daraga 43 nes) 53 al-Mawäzln al-mlhäniqümya (Aristä- K. al-Mudhal al-kablr (Abü Ma'äar) K. al-Mulük (Rüsus od. Burzüya od. Mushaf al-yünäniya (Züsi- tälis) lo i 37. 113 Berossos) 85 müs) 75 K . al-Mawäzm a?-?agir (Öäbir) 260, K. al-Mudhal al-kabir li-Balinäs ilä K . al-Mumätala (öäbir) 254 M ushaf as-suwar (Züsimüs) 75. 58, 74, 100, 158 171, 177,266,268,316 risälat at-Taläsim (Balinäs) 89, 83, K . al-M unä (öäbir) 238 65. 72 K. al-Mayämir (Öälinüs) 172 85 K . Munäzarät al-Hdamä^ wa-mufä- Mxishaf Zuhai (Azdätälls) g4 Mazäri'· a?-?inä'a (Öäbir) 236 K. al-Mudhal fi s-sinä'a (öäbir) 248 wadätihim (‘Utmän b. Suwaid al- ■ K. al-Muttahid (Öäbir) 266 K. al-Miftäh (Öäbir) 260 K . al-Mudhal at-taHinii (ar-RäzI) Ihmimi) 63 K . al-Muttahid bi-nafsihi (öäbir) 266 Miftäh al-asrär (öäbir) 269 280, 278, 281 K. al-Muntahä (öäbir) 256 K. Miftäh ξαηηΰΐ al-huld (Öäbir) 25g Mufäharät al-ah§är (Abü Maslama Muntahah min k. al-Ittihäd (öäbir) K. Miftäh al-hihma (Ibn Bal'awän al-MagrItI) 298 262 N od. Balinäs?) 90, 82, 84, 85, 86, Muftd al-liäff fi '■ilm al-hawäs? (ar- K . al-Muqabala (öäbir) 255, 96, 256 K. an-Nabät (Abü Hanlfa) 343, 307, 167 Räzl) 281, 345 K . f i Muqäranät al-kawäkib fi l-burüg 308. 330, 331. 332, 333. 334. 335, Miftäh al-hikma (at-Tugrä>I) 272 R. fi, Mu^ädalat al-haktmain al-khni- (Harmis) 43 338, 339, 340, 341. 342, 349 K . Miftäh al-hikma aW-uzmä (Ibn yä’i wa-n-nazari (‘Abdallatlf al- Murüg ad-dahab (al-Mas‘üdI) 121 K. an-Nabät (al-Asma‘!) 334 Umail) 288 Bagdädl) 9, 289 K . al-MuSäkala (öäbir) 23g K. an-Nabät (öäbir) 236, 267, 303, Miftäh al-hunüz wa-hall aSkäl. ar- K . al-Mu§arrabät (Du n-Nün) 273 K . al-MuStari (Öäbir) 245, 249 330,331 rumüz (Ibn Umail) 288, 112, 265 K . al-Mugarradät (öäbir) 37, 65, 76, K . al-MuStari an-nä^i' (Öäbir) 242 K. fi n-Nabät (öälinüs) 314 K . al-Miftäh f i suwar ad-dara^ wa- 96, 131, 132, 214, 276 K. Mufahhahät Aflätün (Öäbir) 246, K. an-Nabät (Ibn al-A‘räbI) 334 taHirätihä f i l-ahkäm (öäbir) 268 K. al-Mu§arradät al-auwal (öäbir) 97, 160, i6 i, 236, 247 an-Nabät wa-quwähä (Aristätälis) K. al-Miftäh fi t-tadblf (Ibn Umail) 235 . K. Musahhahät Amüras (öäbir) 247 313 287 K . al-Mu^arvadät al-kabtr (öäbir) K. Musahhahät Aristätälis (öäbir) K . an-Nabät wa-i-sagar (Abü Hätim K. al-Mihan (öäbir) 244 235 lOI, 171, 247 as-Sigistänl) 336 K. al-Mihna (Öäbir) 248 K. al-Mu§arradät af-sagir (öäbir) K . Musahhahät ArSingämas. (öäbir) K . an-Nabät wa-S-Sagar (Abü Zaid al- K. al-Mihnaqa (öäbir) 241 235 247 An.särl) 332, 333 K . al-MÜh (Öäbir) 237 K. al-Muiarradät at-tänl (öäbir) 235 K. Mtisahhahät Dimuqräpis (öäbir) K . an-Nabät iva-S-iagar (al-Asma‘i) Mimiya (Ibn Umail) 288 Mu§arradät Tumtum 119 247 333,334 K. al-Minhä^ (öäbir) 245 K. Muha§ an-nufüs (öäbir) 252 K. Musahhahät Fütägüras (öäbir) K . an-Nabät wa-s-Sagar (Ibn as-Sik- Miy'ät al-‘agä’ib fi s-?an^a aS-iarlfa Muhag an-nufüs f i l-}iamsa mVa (öä­ 46. 247 kit) 335 (Öäbir) 269 bir) 252 K. Musahhahät Harbi (öäbir) 127, K . an-Nabät at-täni (Gäbir) 237 K. al-Mirrih (Balinäs) 89 K. al-Muh^a (öäbir) 248 153. 247 K . an-Nabd al-kabir 172 K. al-Mirrih (öäbir) 249 K. al-Muharrik al-auwal (öälinüs) K. Musahhahät Suqrät g^, g6, 162, K . an-Nabd as-sagir (Öälinüs) 172 K . al-Miryi}i wa-S-Sams (Öäbir) 245 172 247 K. an-Nahld wa-hirbihi fi l-waläHm K. al-Mitäq (Öäbir) 260 K. al-Muhalafa (öäbir) 249 K . Mtisahhahätinä nahmt (öäbir) 247 (Qustä b. Lüqä) 345 K . al-Miyäh [al-mumärasa) (Öäbir) K. al-Muha}saf (Ibn Sidah) 334, 335, M u$haf fi l-ahgär (Harmis) 40 K . an-Nabt wa-l-baql (Ibn al-A'räbi) 245 340- 343 Mushaf al-'a^r (Balinäs) 8g 3 3 5 384 INDICES BUCHERTITEL 385 Κ . an-Nafs (Aflätün) 98, 160 Nuzhat an-näzirm (Muhammad b. K. al-Qiyäs (Öäbir) 267 K . an-Nafs (Iskandar al-AfrüdlsI) I^ämid al-Kilänl) 50, 67 Risäla (Harmis) 41 K . al-Qubba (Öäbir) 240 172 Nuzhatnäma-i '■AWl (Sähmardän Risäla (Mihyär al-Magüsi) 292 al-Quwa t-tablHya (Öälinüs) 172 F i n-Nafs (Aristätälls) loi b. A bi 1-Hair ar-RäzI) 265 Risäla (al-Mufid) 294 K . an-Nafs (öäbir) 251 ar-Risäla (Sabbäh al-Haldm) 118 K . an-Nafs al-kabir (Aflätün) 160 Risäla (Säh Razin) 294 R Risäla (Ta’üdurus) 69 K. an-Nafs wa-l-manfüs (öäbir) 251, Q ar-R. al-Aflätünlya wa-iarhuhä f l 252 K . ar-Radd 'alä Aristätälts fi kitäbihi 'ihn al-mlzän 99 K. an-Nagtb (öäbir) 260 Qabas al-qäbis f l tadhlr Harmis al- f i n-nafs (öäbir) 267, 171 Risälat Aristätälis wa-Züsim 76 Kitäb an-Nahl wa-l-karm (Ibn Qutai- Harämis 41 K· ar-Radd 'ala l-Kindi ft raddilil R. BalämgüS al-Magribl 46 ba?) 344. 334, 335 K . Qadh az-zand (öäbir) 261 'ala ^-sinä'a (ar-Räzi) 6 R. Butrus ilä §aml' ahl zamänihl fi t- K. an-Nahla (Abü IJätim as-Sigis- K. al-Qadim (öäbir) 260 ar-Radd 'ala r-rawäfid (al-Qäsim ar- tabä'i' wa-t-tahllt ma-l-'amal 274 täni) 336 K. al-Qädir (öäbir) 252, 171 Rassl) 198 R. Butrus al-Hahlm 274 K . an-Naqd (öäbir) 242, 208, 249, Qäfiya (Ibn Umail) 288 K . ar-Ragba (Öäbir) 241 R. Butrus al-Haklm ilä waladihl 274 K. al-Qamar (öäbir) 236 255 K. ar-Rähib (Öäbir) 251, 248 R. Harmis f i l-ikslr 38 K . an-När (Öäbir) 269 K . al-Qamar al-akbar (öäbir) 249, K . ar-Räha (Öäbir) 265 R. Harmis fi l-ikslr li-Suqrät 38 K . När al-hä§ar (öäbir) 250 256 K . ar-Räha (ar-Räzi) 214, 217 Risälat al-haklm Aristätälis fl 'Um K . al-Qamar al-akbar (Suqrät) 96 K. När al-hiknia (öäbir) 262 K . ar-Rahma (Öäbir) s. K. ar-Rahma as-san'a allatl arsalahä ila l-malik Qänün at-talab f i s-san'a (ar-RäzI) K . N a't al-ah^är (Aristätälis) 103 al-kabtr al-Iskandar 102 K. an-Nawädir (Abü ‘Amr a§-Sai- 282 K. ar-Rahma fl ‘j7m aW eä/(Aristätä­ Risälat Hälid 25 bänl) 331 K. al-Qarär (öäbir) 244 lis) 102 ar-Risäla al-hämisa f i t-tab}i (Züsi- K. an-Nawädir al-burhämya (öäbir) Qa^ä'id [alchimistische qastden] (ö ä­ K. ar-Rahma al-kablr (öäbir) 231, müs) 76 266 bir) 263 134, 214, 217, 221, 230, 232, 281 Risälat I^tafanus ilä Hiraql al-malik K. an-Nawämts (Aflätün) 98, 99, al-QasäHd fi l-kimiyä’’ (Hälid b. Ya- K . ar-Rahma a?-?aglr (öäbir) 259, f l tarklb al-ikslr aS-Samsl wa-l-qa- 100, 162 zld) 126 177, 190, 191, 223, 266 marl iio K . an-Nawämls al-akhar (Aflätün) 99 al-Qaßda al-klmiyä'tya (Hälid b. K. ar-Rä'iha al-kablr (öäbir) 237 Risälat al-malik Iskandar ilä Aristä­ K . an-Nawämts al-a§gar (Aflätün) 99 Yazid) 126 K . ar-Rä^iha al-latlf (öäbir) 237 tälis ma-§awäbuhü 102 K . an-Nawämis wa-r-radd ^alä A flä­ al-Qa?lda an-nüntya (Abu l-Isba' RäHya (Ibn Umail) 288 ar-Risäla ...(?) f l ma'nä sifat al- tün (öäbir) 99, 266 ‘Abdal'aziz b. Tammäm) 290 RasäHl Aristätälis ila l-Iskandar 24, ha§ar (Ibn Umail) 288 K : an-Nazm (öäbir) 252, 256 al-Qa^ida an-nüniya (Ibn Umail) 287 32 R. Märiya ilä Äras wa-su^äluhü wa- Nihäyat al-adab (öäbir) 266 Qaslda räHya (Ibn Umail) 288 RasäHl Iliwän as-Safä' 298, 303, 346 §awäbuhä lahü 72 Nihäyat al-arab (an-Nuwairi) 283 al-Qa?tda f i s-$an‘a al-kartma (Du n- K. ar-Rafäf (Öäbir) 266 ar-Risäla al-ma'rüfa bi-Dät al-mabä- Nihäyat at-talab (al-Öildaki) 45, 49, Nün) 273 K . ar-Ra^äs al-qala'l (öäbir) 257, 96 yin (Harmis) 39 50, 96, 107, 247, 250, 252, 265, 266 Qatf al-azhär f i hawä^^ al-ma'-ädin K. ar-Rauda (Öäbir) 236 ar-Risäla al-ma'rüfa bi-risälat as- K . an-Nizäm f i stihdäm al-^ulwiyät wa-l-ah^är (Ahmad b. ‘Iwaql al- K. ar-Rauda [über das Blei] (Öäbir) Sirr f i s-?an'a ar-rühänlya wa- (öäbir) 268 Magribl) 273 242 tadblrihä wa-sirrihä (Züsimüs) 76 Nusha fi l-Mmiyä' (Sabbäh al-Ha- K . Qättgüriyäs (öäbir) 267 K. Raudat al-faläsifa (öäbir) 265 R. Mariyänus ar-Rähib al-haklm li-l- klm) ii8 al-Qaul ‘ala l-a^säd min kaläm Sälim Raudat al-hadäHq wa-riyäd al-ha- amlr Hälid b. Yazid 1 1 1 K. an-Nuhäs (Öäbir) 257, 100, 104 al-Harräni 272 qäHq (Abü Maslama al-Magriti) Risäla ilä Muslih al-Yamanl (Wahh K. an-Nuhab (öäbir) 263 al-Qaul al-mufid fi f-san'a al-ilählya 298 b. ö ä m i‘) 294 Nukta f i t-taiml'· (öäbir) 269 (Hälid b. Yazid) 126 ar-Rauda fi ?-?an'a al-ilählya al-karl- Risälat Qärün 111 Nümya (Ibn Umail) 288 K . al-Qawämn at-tabiHya f i l-hikma ma al-mahtüma (Abü Maslama al- ar-Risäla ar-räbi'a f i l-auzän (Zii&i- K . an-Nür (öäbir) 234 al-falsaftya (ar-Räzi) 282 Magritl) 298 müs) 76 K . an-Nür al-käSif '■an al-umür (ö ä­ K. al-Qirmiz (öäbir) 244 K . Rauh al-arwäh (öäbir) 265 R. Sab'a mi'a (?) min al-hä^fa (Züsi­ bir) 269 Qismat tahwll sinl al-mawälld 'alä K. Rawäbl' Aflätün 98, 97, 247 müs) 76 K. an-Nu'üt (öäbir) 239 dara§a (Harmis) 41 K. ar-Räwüq (Öäbir) 240 ar-R. as-säbi'a min al-§ismä7ilyät,at- Nuzhat al-ahdäq f i tartlb al-aufäq Qiffat ffälid . . . ma'a Mariyänus ar- Ra^y öäbir wa-Hälid fi t-tadblr (öä­ tahl'lyat f l a§näs an-nabät (Ihwän (Ibn Wahäiya) 283 Rähib 126 bir) 269 as-Safä’) 346 38 6 INDICES BUCIIERTITEL 3 S 7 R. Sälim s. Risälat Sälim al-Harränl K. as-Samä' wa-l-'älam (Aristä^älls) as-Sirr al-ma?ün (al-Gildaki) 65, 118 Sarh ai-Sams al-akbar li-l-Gildakl Risälat Sälim al-Harränl 272, 221 100 as-Sirr as-särr wa-sirr al-asrär . . . f i t-taräklb li-Balinäs al-Ha- Risäla saßra f i tarklh asbäg as-suwar K. as-Samaka (Gäbir) 251, 76 (Gäbir) 262 ktm riioäyatan 'an al-fädil Suqrät wa-t-tamätll (Gäbir) 268 K. as-Sanan wa-l-haira (Gäbir) 249 K . Sirr at-tabl'a (Balinäs) 164 mimmä hakähu 'an an-nu§üm as- Risäla Hs' wa-}iamsm f i l-mä^ al-haiy K. Säsähäwus (?) (Gäbir) 266 Sitt rasüHl li-Öäbir b. Flaiyän 262 sah'a wa-l-a§säd as-sab'a 'alä tarlq (Züsimüs) 75 K. as-Säti' (Gäbir) 248 Maqäla f i stihräg miyäh al-haSäHS al-falsafa 96 ar-Risäla at-tälita allatl arsalahä ilä K. as-Sawäd (Gäbir) 268 (Gälinüs) 314 K . ai-Sams al-asgar (Gäbir) 24g Utäsiyä al-malika f i s-^an'a (Züsi­ Sefer Yesira 26, 205, 206 K. as-Sumüm (Gäbir) s. K . as-Sti- Sarh αί-Sams wa-l-qamar (Gäbir) 256 müs) 76 Sifr al-asrär (Gäbir) 248 müm wa-daf' madärrihä Sarh af-suwar wa-l-aikäl (Ibn Umail) ar-Risäla al-'uzmä (Mitäwas) 45 K. as-Simdä' {Sidä') wa-ma'nähu l- K. as-Sumüm (Ibn Wah§iya) 213 288 Risälat Öämäsb ilä ArdaBr f i s-sirr 'alämät wa-d-daWil (Harmis) 42 K . Sarh suwar al-burü§ wa-af'älihä K. as-Sumüm wa-daf' madärrihä al-mahtüm 60 Sinä'atain (Abü Hiläl al-'Askarl) 22 (Gäbir) 267 (Gäbir) 265, 172, 224, 256, 266, ar-Risäla az-Zainlya (Ibn Umail) Siniya (Ibn Umail) 288 K . Sarh Uqlldis (Gäbir) 267. 267, 331. 351 287 as-Stra an-naqtya (Ibn Umail) 287 Sarh k. Wazn at-tä§ li-ArUmldis (Gä­ K. ar-Riyäd (öäbir) s. K. ar-Riyäd as-Sirä^ al-muntr fi 'amal al-iksir R. ila Süras fi 'Um af-sinä‘a (Butrus al-Haklm) 274 bir) 267 al-akbar (Gäbir) 269 Sarh az-zulma wa-r-rahma (Yahyä b. K. as-Suytil (Gäbir) 237 K . ar-Riyäd al-akhar (öäbir) 258, Sirä§ az-zulma (Yahyä b. Abi Bakr Abi Bakr al-Barmaki) 271 K. aS-Sa'ar (Gäbir) 234 215, 216, 217, 277 al-Barmaki) s. Sirä§ az-zulma wa- K . aS-Sart (Gäbir) 246 K . aS-Sa§ar wa-n-nabät (Abü Nasr) K . ar-Riyäd al-a?gar 265 r-rahma K . aS-Sawähid (ar-Räzi) 280, 20, 52, 335 K. ar-Riyädlyät (Gäbir) 267 Sirä§ az-zulma wa-r-rahma (Y ahyä b. 59, 67, 76, 106, 107, 214, 217, 271, K . aS-Sams (Gäbir) 236 K . ar-Rüh (Gäbir) 234, 223, 224 Abi Bakr al-Barmaki) 271, 117 272, 274 K . aS-Sams al-akhar (Gäbir) 249 K . ar-Rüh f i l-mawäzin (Gäbir) 261 R. as-Sirr (Harmis) 39 K . aS-Sawähid f i l-hagar 45, 46, 57 K . aS-Sams al-akbar, von den Kutub K. Rühäntyäi 'Utärid (Gäbir) 237 K . Sirr al-asrär 262 K . Sifä' (Ibn Sinä) 8 al-mawäzln (Gäbir) 256 K . ar-Rukn (Gäbir) 236 Sirr al-asrär (Arist;ätälis) 40 K . as-Sädiq (Gäbir) 237 R. aS-Sams ila l-hiläl (Ibn Umail) K . ar-Rukn al-akhar (Du n-Nün) 273 K . Sirr al-asrär (Gäbir) 52, 121, 131, 286 K . a^-Säß (Gäbir) 251 K . ar-RuSd (Istafan ar-Rähib) 108 248 K . a?-Safwa (Gäbir) 255, 253 K . f i S-Sams wa-l-qamar (Qirätls) 56, K. ar-Ruid wa-l-hidäya 198 K . Sirr al-asrär (ar-Räzi) 279, 90, K . af-Sahlfa al-kablr (Hälid b. Ya- 25. 37. 64. 72. 93. 231, 232 Rutbat al-hakini (Abfl Maslama al- 214, 215, 216, 17, 218, 274, 276, zid) 122 Saraf as-sinä'a (ar-Räzi) 281, 6, 217 Magrltl) s. Rutbat al-haklm wa- 277, 278 as-Sahlfa al-ma}iflya 'an al-'uyün K . ai-Sarh (Gäbir) 249 mudhal at-taHim Sirr al-asrär wa-rüh al-arwäh (Abü (Ga'far b. Ibrähim as-Süfi) 275 Sarh ad-düHra li-Aflätün (al-Büni) 99 Rutbat al-hakim wa-mudhal at-taHlm 'Abdallah al-Färäbi) 289 K . a^-SaJilfa a^-saglr (Hälid b. Ya- Sarh r. al-Mä' al-iläht (Gäbir) 262 (Abü Maslama al-Magriti) 296, R. fl Sirr al-balädur wa-ba'd amr zid) 122 K . Sarh al-Magistl (Gäbir) 267 214, 217/218, 234, 266, 295, 298 isti'mälihi (Ishäq b. IJunain) 344 as-Sahlfa f i t-ta^riba a^-sahlha (Abu Sarh al-Muntahä (Gäbir) 256 K . Sirr al-^awähir al-mudl'a f l 'Um Säkir b. Ya'qub an-Nasräni) 287 Sarh muSkilät Sudür ad-dahab (Ibn at-tilasmät (Harmis) 38, 168 Sahlfa (Sit) i l l S - S - S Arfa‘ ar-Ra’s) iii K . as-Sirr al-gämid (Gäbir) 249 K . a?-Saidana (al-Birüni) 263 Sarh k. ar-Rahma 232 Sah'· al-mu^ädalät 207 K . Sirr al-haliqa XBsXmÄs) 88, 15, 16, R.fi s-San'a (Du n-Nün) 273 Sah' rasä'il ilä Utäsiyä (Züsimüs) 76 20, 25, 79, 80, 81, 87, 160, 163, 164, Sarh k. ar-Rahma al-mu'anwan bi-k. R. fi s-San'a (al-Halläg) 275 al-uss (Gäbir) 259 K. as-Sab‘a (Ballnäs) s. K. as-Sab'a 165, 166, 317. 354 R. fi $-San'a (Züsimüs) 75, 77 al-asnäm K . f l Sirr al-kawäkib (Sarqün od. K . Sarh ar-rahma wa-z-zulma (Yahyä R. f i San'at al-ha§ar al-aswad (Abfl K . as-Sab'a al-a^näm (Balinäs) 89, Saqrus?) 85 b. Abi Bakr al-Barmaki) 221 ‘Abdallah b. Bäküya) 293 16, 19, 25, 82, 163, 164, 165, 225 Sirr al-klmiyä' (Harmis) 39 Sarh risälat Märiya al-haklma R. fi ξ-San'a al-ilählya yairahu flha K. as-Sab'a (Gäbir) 239 Sirr al-klmiyä' (Ibn Biärün) 298 ('Ubäd) 274 l-'amal li-man yafhamuhü (Züsi­ K. as-SabHn (Gäbir) 37 K. as-Sirr al-maknün (Gäbir) 255, R. fl Sarh kitäh as-sah'a al-mawäzl- müs) 75 K . as-Sahl (Gäbir) 250, 37, 49, 107 45. 191, 257, 267 niya f l tarklh al-a^säd wa-l-ikslr R.fi s-San'a ar-rühänlya wa-l-hikma K. as-Salaf (Gäbir) 244 K . as-Sirr al-maktüm (Fahraddin ar- (Gäbir) 257 ar-rahhäntya (Harmis) 39 K. as-Salwa (Gäbir) 249 Räzl) 42, 94 R. fl Sarh as-Sab'ln al-mawäzlnlya R. f i ξ-San'a aS-Sarifa wa-hawäs?ihä K. as-Samä’ (Gäbir) 237 K . as-Sirr al-maktüm (Gäbir) 266 (Gäbir) 262 (Hälid b. Yazid) 126, 120 388 INDICES BÜCHERTITEL 3 8 9 R. as-Sanam (Märiya) 72 K . Tadbir al-ha^ar (öäbir) 261 K. Sandüq al-hikma (Öäbir) 265 K . f i Tadbir al-ha^ar (Sabbäh al- K. at-Ta^mi‘ (Öäbir) 255, 45, 76, 95, Tartib al-auzän (öäbir) 234 Sarf at-tawahhum "-an D i n-Nün al- yakim) 118 99, 162, 163, 169, 256, 266, 267, 268 K . at-TaSäbuh (öäbir) 248 Mi^ri (‘Utmän b. Suwaid al-Ih- Tadbir al-ha§ar alladi maWat bihi d- K. at-TaSrih (öäbir) 266 K . at-Ta§rid (öäbir) 255, 96, 163 mimi) 273 dunyä (öäbir) 269 K . f i T a h if at-tilasmät ‘alä säHr as- K . at-Tahaiyud (al-Azdl) 127 K. as-Säri‘ (Öäbir) 237 K . at-Tadbir li-l-ha^ar al-haqiqi (ö ä­ sinä'ät (Harmis) 168

K . as-^ibg al-ahmar (Öäbir) 234, 236 bir) 234 Tahdib al-luga (al-Azharl) 308, 332, K. at-Ta?rif {öähir) 255, 171, 237, 334 Sifat al-ha^ar 252 Tadbir al-ha§ar al-karim (Andriyä) 67 260, 267, 268 K . at-Tahξir {z\rh.TM) ιηη K. Sifat al-kaun (öäbir) 266 R. f i Tadbir al-ha^ar al-harim (Du n- K . at-Ta^hih (öäbir) 246 K . at-Taklls (Öäbir) 250 K. Sifat an-nahl (Ibn al-A ‘räbI) 334 Nün) 273 K . at-Ta^Hd (öäbir) 252 K . Taklts al-ha^ar (öäbir) 250 K . Sifat az-zar'· (Ibn al-A ‘räbI) 334 Tadbir al-ha^ar al-mukarram (al- K . f i Ta$rif ?inä‘at at-tilasmät 'alä K . at-Takrär (Öäbir) 244 K. as-Sifät (öäbir) 238, 96 öunaid) 275 SäHr as-sinä‘ät (Harmis) 38 K . at-Takrir (öäbir) 236 K. as-Sifät (an-Nadr b. Sumail) 332 K. Tadbir al-hukaviä' al-qudamä' K . at-TaHir {Gähir) 243 Takwin al-halq wa-Hlal al-aSyä' (Ba- R. f i TaHir ar-rühäniyät f i l-murak- R. fi s-Sinä‘a al-ilähiya (Suqrät) 95 (öäbir) 265 linäs) 88 af-Suhuf al-Idrisiya 112 K. Tadbir a?-san'a (öäbir) 265 kabät wa-a'mäl af-suwar wa-daf‘ Takwin al-ma'-ädin (Ballnäs) 89 Smäm/5i| .(Sabbäh al-Hakim) 118 Tadbir.k. at-Tadäbir as-^agir (öäbir) al-amräd wa-hultilihä (Balinäs) 89 K . at-Talhi? (öäbir) 243 K . a^-Süra wa-l-musauwar (öäbir) K. «/-^«»(/«(^(Porphyrius) 104, 163 234 i?. at-TaH im (Märiya) 72 252 Tadbir az-zaibaq al-garbi (öäbir) 250 K. at-Taulidät (Porphyrius) 169 K . at-TaHim al-mantiqi (öäbir) 267 K . a^-Suwar (Züsimüs) 85 Tadbir az-zaibaq aS-Sarqi (öäbir) 250 (öäbir) 26g K . at-TaHiqät (Istafan ar-Rähib) 108 K . ai- Tawaqquf (Öäbir) 248 K . f i Suwar dara§ al-falak (Tanka- K. at-Tadwir (Öäbir) 235, 37 K . at-Talmi'· (öäbir) 237 K. at-Tadkir (öäbir) 236 K. at-Tawassut fi s-sinä'a (öäbir) lüää) 16 K . TalylvL al-hi§ära ilä Manfür b. K . a?-Suwar al-kahlr (Züsimüs) 75 at-Tadkira fi l-kimiyä' (al-Qädl 248 Ahmad al-Barmaki (öäbir) 237 Ta'wid al-Häkim 293-294, 131 ‘Abdalgabbär) 291 K . at-Tamäm (öäbir) 246 at-Tazhir (öäbir) 269 K. at-Tafädul (öäbir) 248 K . at-Tamyiz (öäbir) 248 K. at-Tibyän (öäbir) 233 T - T - T K. at-Ta‘fin (Ibn W ahälya) 283, 174 K . at-Tanbihät 'alä aglät ar-ruwät K. at-Tafsir (öäbir) 242 at-Tuhfat as-saniya f i Hlm an-nu^üm ('Ali b. IJamza al-BasrI) 343 wa-t-tawäli' wa-l-burü§ wa-t-tabäH' K . at-Ta'-älim (öäbir) 267 K. at-Tafsir (öäbir) 249 K . at-Tanzil {Gähir) 256 (Harmis) 43 Ta'-alim al-handasa (öäbir) 267 K, at-Tafsir, von der Sammlung der K . at-Tanwib (öäbir) 235 K . at-Talätin kalima (öäbir) 238 K. at-Tabwib (öäbir) 234 20 Bücher (öäbir) 248 K . Taqdimat al-ma'rifa (öäbir) 237 Talätün risäla lä asmä' lahä (öäbir) R. f i t-Tabyid wa-t-tainlih (Züsimüs) Tafsir kitäb Aristätälis fi n-Nabät li- Ji. (al-öildaki) 266 249 76 Niqülä'us 312, 313 K . at-Taqrir (öäbir) 256 K . at-Täni min k. at-Tadäbir (öäbir) K. at-Tadäbir, von der Sammlung Tafsir asmä' al-adwiya al-mufrada K . Taräkib al-anwär (at;-Tugrä’i) 236 der 112 Bücher (öäbir) 236, 234 (Ibn Öulgul) 345 234 K . at-Tarbi^ wa-t-tadwir (al-öäh.iz) K . at-Tiqa f i s-san'-a (Du n-Nün) 273 K. at-Tadähiy, von der Sammlung Tafsir al-Hamä'ir (öäbir) 234 351 K . at-Tiqa bi-fihhat «Z-'i/w (öäbir) der Kutub as-sab'ün (öäbir) 245, Tafsir k. al-Hamä'ir at-tälit (Öäbir) K . at-Tarbiya (Öäbir) 243 248 95. 96 234 K . at-Targama (öäbir) 266 K . at-Tiqal wa-l-hiffa (Aflä^ün) 99 K. at-Tadäbir (ar-Räzi) 217 Tafsir al-kutub at-ialäta (öäbir) 269 Ta'rif tadbir al-ha§ar (ö a'far as- R. fi t-Tabä'i‘ (Abü Maslama al- K. at-Tadäbir a?-faglr (öäbir) 234 Tafsir al-malägim (öäbir) 269 Sädiq) 131 Magrlfl) 298, 295 K. at-Tadarrui (öäbir) 236 Tafsir ar-Rahma 232, 259 K . at-Tarkib (öäbir) 235, 234 K. at-Tabi'a (Ballnäs) 164 K . Tadbir al-arkän (öäbir) 269 Tafsir as-sirr al-maknün (öäbir) 256 K . Tarkib al-anwär (at-Tugrä’i) 266 K. at-Tabi'a (öäbir) 237 K. at-Tadbir (öäbir) 261 Tafsir sahifatihi wa-kaSf ramz al- Tarliib al-auwal al-a^zam (öäbir) 235 K . at-Tabi‘a al-hämisa (öäbir) 255, R. at-Tadbir (Harmis) 39 ha^ar al-a‘zam wa-tadbirihi (Har- K . Tarkib al-auzän (öäbir) 234 172, 256 K. at-Tadbir (ar-Räzi) 281, 217, 218, rriis) 38 Tarkib al-a'-zam fi ^-san'a (öäbir) K . at-Tabi'a wa-l-matbü' (öäbir) 252 278, 297 Tafsir k. al-Ustuqus (Öäbir) 233 235 . X ,. . K . at-Tabi'a ar-räbi'a al-munfaHla Tadbir Butrus li-waladihi Süras 274 at-Taffil (öäbir) 268 K . at-Tarkib al-a'-zam at-täni (öäbir) al-ratba wa-hiya l-hawä' (öäbir) Tadbir Harmis al-Harämisa 39 K . at-Ταξ (öäbir) 237 235 249 at-Tadbir wa-huwa t-taffil (öäbir) R. at-Tä§ wa-hilqat al-maulüd (Mä­ K . at-Tartib (öäbir) 234 K . at-Tabi'a at-tälita al-munfaHla al- 268 riya) 72 K. at-Tartib (ar-Räzi) 214 yäbisa wa-hiya l-ard (öäbir) 249

20 Sezgin, Gesch. Ar. Sehr. IV 390 INDICES BÜCHERTITEL 3 9 1 K. al-Waglh (öäbir) 241 Κ . at-TäbVa at-täniya al-fäHla. al- Ur§üza f l Hlm as-^an'a (Harmis) 39 K . yu'rafu bi-hä??lyat nafsihl (Öäbir) §ämida wa-hiya l-mä' (öäbir) 249 K. al-Usrub (öäbir) 257 K. al-Wähid (öäbir) 236 249, 269 K . at-TabVa al-ülä al-fäHla al-muta- K . al-Uss (öäbir) 276 K . al-Wähid al-auwal (öäbir) 233 karrika wa-hiya n-när (öäbir) 249 K. al-Ustätis{Harmis) 35 K . Wähid al-hamäHr (öäbir) 233 K. Tahl'atinä (öäbir) 266 Ji. al-Ustuqus (Hälid b. Yazid) 126 . K . al-Wähid al-kahlr (öäbir) 233 Z - Z K . at-Tahära, von der Sammlung der K . Ustütäs (Aristätälis) 102 K . al-Wäliid a^-faglr (öäbir) 233 K . al-Wähid at-tälit (öäbir) 261, 154 20 Bücher (öäbir) 248 K. al-Ustütäs (Harmis) 40, 35, 38, K. az-Zähir (öäbir) 237 168 K. al-Wähid at-tänl (öäbir) 233 K. at-Tahära (öäbir) 249 K . Zahr ar-riyäd (öäbir) 265 Waq'at Siffln (Nasr b. Muzähim) 193 K . at-Tahära ähar (öäbir) 249 K. al-Ustuqus (öäbir) 235, 234 K. az-Zahra (öäbir) 249 Warznäma (Qustüs) 317 K. ai-Tähir [behandelt das Wasser K. Ustuqus al-uss (Öäbir) 233, 37, 73, K. az-Zaibaq (öäbir) 234 und Feuer] (Öäbir) 244 II I , 134, 190, 266, 268 jff, al-Wasäyä wa-l-fiisül . . . li-wala- dihl (ö a 'ia r as-Sädiq) 131, 293 K . az-Zaibaq al-garbl (öäbir) 256, K. at-Tähir [über das Gold] (öäbir) K. Ustuqus al-uss al-auwal ila l- 222 242 Barämika (öäbir) 190 Waslya (Aflätün) 100 , K. az-Zaibaq ai-iarql (öäbir) 250, K . at-TäHr (Öäbir) 266 Ustuqus al-uss wa-huwa t-tälit (ö ä ­ Wa0ya (‘All b. Abi Tälib) 233 265 K . Taläsim (Ballnäs) 86 bir) 233 K . al-Waslya (öäbir) 262 ZäHraga (Tumtum al-Hindi) 119 K. at-Taläsim al-akbar s. K. Taläsim K . Ustuqus al-uss 'alä ra'y ad-diyäna al-Wa$lya (yälid b. YazId) 126 K. az-Zaränlh (öäbir) 237 Ballnäs al-akbar wa-huwa t-täni (öäbir) 190 Ri fl Wugüb ?inä'at al-klmiya’ (al- K . az-Zar' (Abü Hätim as-Si|istänI) K. faläsim Ballnäs al-akbar 90, 83 K. Ustuqus al-uss ‘alä ra'y al-faläsifa Färäbl) 289 336 K . at-Tarh (öäbir) 237 wa-huwa l-auwal min at-taläta (öä­ K. al-Wugüh (öäbir) 243 K . az-Zar' (Qustüs) 317 Tarlqat al-öunaid allatl ahadahä ‘an bir) 233, 190 K. al-Wusül ilä ma'rifat al-usül (öä­ al-Hasan al-Ba?ri f i t-iaqtlr wa-l- K. Ustuqus al-uss at-täni (Öäbir) 40 bir) 261 K . az-Zar' wa-n-nahl (Abü Nasr) 335 hall (al-öunaid) 275 K. Ustuqus al-uss at-tänl ilaihim K. a?-ZarüHf (öäbir) 246 K . at-Tibb (Öäbir) 257 (öäbir) 190 K. az-Zli al-latlf (öäbir) 267 R. f i t-Tibb wa-l-filäha '■ala S-Suhür K. fi l-Ustuqusät ‘alä ra’y Buqrät K . az-Ziyädät (öäbir) 265 ar-rümlya (al M a’mün) 336 (öälinüs) 172 Yanbü'· al-hayät (Harmis) 44 K. az-Zuhra (Ballnäs) 89 at-Tibb al-kablr (Öäbir) 266 K . al-'U ib wa-l-haql (Abü IJätim as- K. Yanbü' al-hikma (Äsaf b. Barah- K. az-Zuhra (öäbir) 249 K. at-Tibb an-nabawl (öäbir) 256 Sigistäni) 336 y ä ’) 117 K. az-Zuhal (öäbir) 249 K . at-Tibb an-nabawt 'alä ra'y ahl al- ür. (Öäbir) 256, 4 Yanbü' al-hikma fi za§r an-nafs K. az-Zumurruda (Öäbir) 248 bait (öäbir) 256 K . al- Ufül [anders als voriges] (öä­ (Harmis) 44 Za§r an-nafs (Harmis) 43 K . f i t-Tilasm wa-bahürät al-kawäkib bir) 261 bi-l-mumätala wa-l-muqähala (ö ä­ U?ül al-hikma (Ibn W ahälya) 282 bir) 254 K. al-U?ül al-kablr (Ibn Wahliya) K. at-Tilasmät (Ibn Wahälya) 283 282 K. at-Tilasmät al-haUr (Öäbir) 263 K . al-U fül at-tälit (öäbir) 261, 256 K . at-Tilasmät wa-huwa l-mausüm K . ‘ Utärid (Ballnäs) 89 bi-kitäb al-Asrär (Aristätälls) 102 K . ‘ Utärid (öäbir) 249 K: at-Tln (öäbir) 236 'Uyün al-ahbär (Ibn Qutaiba) 318, K . at-Tübä (al-Azdl) 127, 16, 26, 126 344 K . Tül miftah asrär an-nu^üm (Har- mis) 41, 35 , W

K . al-Wad'· al-akbar al-muiär ilaihi U, ‘U bi-l-aktar αη-ηαΙΙξ al-bahl§ al-mu- gauhar (Sit) 112 K . al-Umm (öäbir) 245 K. al-Wädih fl fakk ar-rumüz (at- Umm al-kitäb 207, 229 Tugrä’i) 75, 107, 159 K. al-Unmüda§ (öäbir) 248 K . al-Wädih f l tartlb al-'-amal al- K. al-'Unfur (öäbir) 237 wädih (Ibn Wahäiya) 283 II. BÜCHERTITEL II. BÜCHERTITEL

B. Griechische C. Lateinische 'αναλυτικά (Aristoteles) 177 περί γάλακτος (Galen) 314 Απολλώνιου τοϋ Τυανέως άποτελεσμά- περί έναυλίας (Zosimos) 76 Ά τα go περί έρμηνείας (Aristoteles) 177 De herbamm virtutibus meäicami- περί γεννήσεως (Porphyrius) 104 nibus (Apuleius) 317 Almagest (Ptolemaios) 135, 173, 178, βίβλος σοφίας καΐ συνέσεως άποτε- περί σταθμών (Zosimos) 20, 169 De investigatione perfectionis (Geber) 270, 271 λεσμάτων Απολλώνιου τοϋ Τυανέως περί φυτών (Aristoteles) 312 237 83 Analytik (Aristoteles) 171 De lapidibus (Ps.-Aristoteles) loi βίβλος χημευτική (Agathodaimon) 48 Στεφάνου Άλεξανδρέως οίκουμενικοϋ Apotelesmata (Apollonius von Tya- De magna et sacra arte 159 na) 83, 84 φιλοσόφου καί διδασκάλου της με­ De perfecto magisterio (Rhazes) 282 είσαγωγή (Porphyrius) 177 γάλης καΐ ίερας τέχνης log De plantis (Aristoteles) 313 συναγωγή γεωργικών έπιτηδευμάτων Deplanfis (Galen) 314 κατηγορίαι (Aristoteles) 177 (Anatolios) 308, 315 De propriis placitis (Galen) 173 De pulsibus (Galen) περί άνΟρώπου φύσεως (Nemesios) 81 172 τετράβιβλος (Ptoleniaios) 173 Clavis sapientiae (Arteiius) 84, 91, περί άποδείξεως (Galen) 267 De pulsibus ad tirones (Galen) 172 τοπικά (Aristoteles) 177 167 περί άρετης (Zosimos) 74 De revolutionibus nativitatum (Her­ Convenit Aros philosophus cum Ma­ mes) 41 φυσικά καΐ μυστικά (Ps.-Demokrit) 31. ria pyophetissa sorore Moysi 73 De sensu et sensato (Aristoteles) 100, ΙΟΙ 171 ■ _ De simplicium medicamentorum tem- D peramentis et facuUatibus (Galen) 172 De aluminibus et salibus (Rhazes) De usu partium (Galen) 172 282 De anima (Aristoteles) 100, 171 De casiigatione animae (Hermes) 34, E 44 De coelo (Aristoteles) 100, 171, iSg Epistola Rasis 282 De composiiione alchemicae (Maria­ Epistola solis ad lunam crescentem nos) HO (Senior Zadith) 287 De compositione medicamentorum se- cundum locos (Galen) 172 H De congelatione ei conglutinatione lapidum (Avicenna) 8 Hermae Pastor 62 De elementis secundum Hippocraiem Hermeneutik (Aristoteles) 171 (Galen) 172 Hermetis Trismegisii de lunae mansi- De facuUatibus naturalibus (Galen) onibus 42 - 172 Historia animalium (Aristoteles) 100, ' De generaiione et cormptione (Aristo­ 179 teles) 100, 171, 255 Historia plantarum (Theophrast) 313 394 INDICES

κ O Oedipus Aegyptiacus (Athanasius Kategorien (Aristoteles) 171 Kircher) 37 Opus astrologici de genituris (Hermes) 43 III. MODERNE VERFASSER, HERAUSGEBER UND

Liber activarum institutionum (Pla­ BEARBEITER Paranatellonta (Teukros) 112, 113, ton) gg 116 Liber aggregationis diversorum philo- Neben den Namen der Herausgeber und Bearbeiter enthält der Index auch Parva naturalia (Aristoteles) 100 sophorum (Platon) 99 die Namen moderner Verfasser von Monographien, Handschriftenkatalogen Phaidon (Platon) 160, 173 Liber anagnensis (Platon) 99 und Aufsätzen. Diejenigen modernen Verfasser, die im Literaturverzeichnis Physik (Aristoteles) 171 Liber Aristotelis de aquis secreti flu - in alphabetischer Reihenfolge bereits aufgeführt worden sind, erscheinen im Pistis Sophia 180 minis 104 Index nur dann, wenn ihre Ansicht und ihr Urteil im Text berücksichtigt Placita Philosophorum (Ps.- Liber claritatis totius alkimicae artis wurden. Plutarch) 170, 187, 188 (Geber) 230 Liber condonationis (Geber) 242 A bbott, N. 23, 24 Borissov, A. 114, 115 Liber de aluminibus et salibus (Rha- Q Abdel-Tawab, R. 332, 333, 334, 336 Boudreaux, P. 350 zes) 214 Affifi, A. E . 38, 88 Bouyges, M. 313, 344 Quadripartitum (Ptolemaios) 41 Liber de compositione alchemicae, Anaw ati, G. 9, 303, 351 Bowman, J. 83, 89 Quaestiones libri viridarii Ebn bachar quem edidit Morienus Romanus Arberry, A. J. 313 Bretzl, H . 342 282 Calid Regi Aegyptium 18 Ate?, A . 9, 283 Brieger, W. 102 Quartum Platonis scolasticorum 98 Liber Hermetis de stellis beibeniis 43 Awad, G. 233, 234, 235, 245, 256, Brockelmann, C. 115. 295, 315, 327 Liber ignium ad comburendos hostes 261, 262, 265. 269 Bruins, E. M. 98 (Markos) 57 R Azo, R. F. 9, 18, 19, 108, 217, 236, Bugge, G. 230, 350 Liber lumen luminum (Rhazes) 282 . 272, 277, 279, 280, 286, 289, 292, Bustäni, B. 295 Liber misericordiae Geber 230 Rasis de X II aquis pretiosis 282 293. 294 Liber Platonis de tredecim clavibus Rasis in 70 praeceptis 282 Campbell Thompson, R. 18 sapientiae maioris lop Rhetorik (Aristoteles) 171 Carra de Vaux, B. 119 Liber Platonis quartorum cum com- Bäcker, H. J. 74 Cheikho, L. 91, 333 mento Hebuhabes Hamed filius Badaw i, ‘A. 44, 98, 102, 104, 313 Chwolson, D. 18, 112, 113, 114, 320, Gahar explicato ah Hestole 98 Bardenhewer, O. 44 321,323,324,327,350 Liber qui est L X X et est postremus Scientia edita ab Edri philosopho Barthold, W . 190 Corbin, H. 149, 186, 204, 205, 207, Uber (Geber) 246 astrologo et medico 43 Bassi, D . 350 220, 231, 251 Liber secretorum (Rhazes) 280 Secretum secretorum (Rhazes) 280 Baumstark, A. 173 Cumont, F. 35, 52, 350 Liber 70 praeceptorum (Rhazes) 282 Summa perfectionis magisterii (Ge­ Becker, O. 98 Liber trium verborum (Rhazes) 282 ber) 292 Bergdolt, E. 327, 328 Daiber, H. 39, 188 Liber vaccae (Platon) 99 Bergstiässer, G. 40, 42, 90, ϊΐο , i i i , Dänis Pazüh, M. T. 276, 280 Liber ymaginum translatus ab Her- 126 Darmstaedter, E. 229 mete 42 Tabula Chemica (Senior Zadith) 286, Berthelot, M. 36, 50, 52, 55, 57, 58, Datta, B. B. 292 287 62, 63, 64, 77, 92, 93, 97, 109, 175, Delatte, A. 350 Tabula Smaragdina 16, 40, 165, 168, 230, 238, 292, 349, 350 Diels, H. 52, 350 M 179, 233, 239 Bidez, J. 52 Diergart, P. 289, 351 Timaios (Platon) 98, 173, 22g Birkenm ajer, A. 349 Dietrich, A. 9 Materia Medica (Dioskurides) 305, Topik (Aristoteles) 171, 188 Blochet, E . 35, 36, 37, 38, 39, 40, 41, Diwagl, S. 125 339 ’ . Turba Philosophorum 60-65, 45- 46, 42. 43. 52, 53. 73. 102, 168, 271 Drossaart Lulofs, H. J. 312, 313 Metaphysik (Aristoteles) 171 48, 51. 54. 55. 66, 68, 73, 91, 93. 94. Bodenheimer, F. S. 318 Dubler, C. E. 313 Meteorologie (h.Tistot(ä\es):iji 96, 97, 105, 117, 180, 286 Boll, F. 37, 42, 83, 90, 113, 114, 350 Dubs, H. H. 3 INDICES MODERNE VERFASSER, HERAUSGEBER, BEARBEITER 397 3 9 6 Macdonald, D. B. iii Düring, J. 102 217, 230, 233, 234, 235, 237, 240, Renan, E. 112, 323, 328 Mackensen, R. S. 23, 24 Dulong, M. 349 251, 252, 253, 255, 259, 260, 264, Rescher, O. 42, 329 Madelung, W . 198, 199 Dunlop, D. M. 354 279, 296, 297, 351, 352 Ritter, H. 48, 60, 90, 103, 126, 232, al-Magribi, ‘A. 343 233, 235, 236, 237, 238, 248, 251, Duval, R. 175, 349 Honigmann, E. 319 Mandeville, D. C. 8 252, 253, 254, 255, 258, 262, 264. Dyroff, K . 37, 113. 350 Hopkins, A. J. 19, 74, 109 Houdas, O. 56, 94, 175, 232, 249, 250, M aqbül Ahm ad 292 295, 297. 336, 351, 352 Ewald, H. 321, 323, 324 255, 259, 260, 349 Martini, A. 350 Rohde, E. 48 Huart, CI. 198 Massignon, L. 26, 31, 32, 34, 102, Rosenthal, F. 23, 37, 40, 60, 89, 1 19, Fahd, T. 130, 328 Husain, M. H. 9, 65, 217, 277, 279, 192, 193, 204, 206, 207, 208, 35X 298 Fehrle, E. 318 280, 283, 285, 287, 289 Mehren, A. F. 8 Ruelle, C.-έ . 349, 350 Ferguson, A. S. 353 Meier, C. A. 150 Ruska, J. 3, 5, 6, 8, 9, 10, 11, 12, 18, Festugiere, A. J. 31. 38, 59, 83, 35i Ideler, J. L. 109, 159 Meyer, E . H. F. 304, 305, 306, 307, 23, 27, 32, 33, 36, 37, 40, 42, 46, 52, Fleischer, H. L. 44 Ivanow, W . 192, 198 309, 313, 314. 321, 322, 323, 326, 55, 56, 60, 62, 63, 64, 65, 66, 68, 73, Forbes, R. J. 18, 21 338, 344, 345, 352 74, 77, 78, 79, 90, 92, 93- lo i, 103, Franceschini, A. 349 Jung, C. G. 149, 150 Meyerhof, M. 220, 314, 355 106, 108, HO, III, 120, 122, 123. Frank, E. 6r Milläs Vallicrosa, J. 309, 311, 315,, 124, 125, 126, 128, 129, 131, 133, Füok, J. W . F. 38, 52, 54, 55, 56, 57. Kaerst, J. 119 328 Kahlbaum, G. W. A. 351 135, 136, 137. 156, 174, 175, 176, 58, 59, 60, 67, 68, 69, 70, 72, 74, 88, Mingana, A. 80, 81 177. 178, 179, 180, 181, 182, 183, Karimov, U. J. 217, 274, 276, 279 106, 108, 109, III, 354 Minio-Paluello, L. 349 184, 185, 186, 214, 215, 216, 218, Kätib, P. 44 Möbius, M. 346 230, 238, 249, 258, 265, 271, 272, Garbers, K . 6, 230, 276 Kind, F. 109 Möller, D. 81, 82 276, 277, 278, 279, 280, 281, 282, Garda Gömez, E. 316 Klamroth, M. 312 285, 286, 289, 290, 292, 293, 297, Gardet, L. 303, 351 Kopf, L. 318, 343 Nagelberg, S. 333 317, 318, 352. 353 Kopp, H. 175, 229 Nallino, C. A. 34, 35, 41, 59, 114, 115, Gebhardt, O. von 62 Rüssel, R. 230 Gemoll, W. 315, 318 Kraus, P. 4, 10, 13, 14, 15, 16, 17, 19, 213, 317, 327. 352 27, 39, 66, 78, 79, 80, 81, 83, 84, 85, Nau, F. 78, 89, 90 Ghaussy, ‘A. 227 Sacy, S. de 77, 78 86,.87, 88, 91, 95, 96, 97, 104, 106, Neugebauer, O. 116 Goldschmidt, G. 54 Saibänl, M. H. 280, 281 109, 129, 137, 140, i43, 146, 149, Nöldeke, T. 114, 212, 213, 319, 326, Goldziher, I. 119 Sangin, M. A. F. 350 151, 152, 154, 156, 157, 158, 159, GriiEini, E . 41 327, 328 Sanguinetti, B. R. 59 160, 163, 165, 166, 169, 173, 18 1- Grignaschi, M. 24, 32, 102 Sarton, G. 125, 292 231, 232, 240, 242, 243, 249, 251, Oder, E. 310, 314, 318 Grunebaum, G. E . von 354 Sayih, A. 289 252, 253, 254, 256, 258, 261, 264, Olivieri, A. 350 Guirgass, W. 133 Sbath, P. 315, 316 Gutschmid, A. von 112, 113,114, 270, 276, 299, 316, 327, 351, 352, Partington, J. R. 279 Schaeder, H. H. 13, 183, 184 115, 116, 320, 321, 323, 324, 325, 354 Pellat, Ch. 117, 351 Schmeller, H. 355 326,327,328,351 Kroll, W . 38, 50, 55, 311, 350 Schmieder, K. Chr. 61, 65, 353 Kunitzsch, P. 43 Pfister, F. 54 Haffner, A. 334, 336 Plessner, M. 32, 33, 34, 38, 40, 44, 49, Schmucker, W. 336, 337 Ilam idulläh, M. 343 Lacombe, G. 349 61, 63, 65, 75, 78, 86, 89, 91, 99, Scott, W . 34, 44, 59, 353 Hammer-Jansen, Ingeborg 54, 70, Lagarde, P. de 310 102, 115, 119, 183, 213, 231, 263, Sezgin, F. 221, 231, 254, 272 268, 282, 286, 295, 297, 327, 328, Siggd, A. 41, 265, 351, 353 71. 73. 352 Lagercrantz, O. 3, 6 Harnack, A. von 62 Lagumina, B. 336 352 a§-Sihäbi, M. 343 Härtner, W. 354 ' Ledere, L. 78, 88, 305, 310, 338 Preisendanz, K . 50, 51, 53, 54 Silberberg, B. 305, 306, 308, 332, Haschmi, M. Y . 22, 24 Levi della Vida, G. 42, 84, 90 Puech, H. Ch. 34 333, 335, 338, 339, 340. 34i, 343 Hauber, A. 119 Lewin, B . 331, 332, 343, 349 Sourdel, D. 272 Raddatz, H. P. 132 Heeg, J. 350 Lewis, G. L. 9, 33, 285, 286 Spies, O. 264 Regenbogen, O. 313 Heym, G. 279 Lippmann, E. O. von 62, 63, 71, 92, Sprenger, G. 310 Holmyard, E. J. 7, 8, 10, 22, 30, 40, 98, lo i, 133, 176, 178, 230, 238, Reiske, J. 44 Stapleton, H. E. 9, 16, 17, 18, 19, 20, 49, 54, 61, 62, 133, 134, 137. 139, 279, 352, 353 Reitzenstein, R . 54, 56, 71, iio , 123, 23, 25, 26, 33, 38, 39. 41, 47, 48, 50, 148, 176, 183, 184, 199, 200, 214, Lorscheid, J. loi 352 52, 58, 59. 60, 62, 66, 67, 68, 70, 72, 398 INDICES

7 3 . 7 4 . 7 5 . 76. 95. 96, 97. 102. 105. W aite, A. E. 65 106, 108, III, 120, 122, 123, 124, Waiden, P. 231 125, 126, 127, 129, 132, 134, 173, W aley Singer, D. 98, 99 217, 236, 271, 272, 273, 277, 279, Warburg, A. 116 280, 283, 284, 285, 286, 287, 28g, Weil, G. 120, 353 291, 292, 293, 294 W einstock, S. 350 Steele, R. 259 Weisser, U. 354 BERICHTIGUNGEN Steinschneider, M. 35, 41, 42, 58. 68, Wellmann, M. 50, lo i, 103, 310, 311, 72, 77, 78, 91 315. 318 S. V III„ .20· Hätif (statt tlaüf). — 32,10: Idris (statt Idris). — 43,37: Stern, S. M. 49, 208 ; Wensinck, A. J. 117 qawäHd (statt qawäHä). — 91,25: a^ äq 290 (S. 62-96, 7. Jh. H.) (statt Strauss, Bettina 265 W iedemann, E, 4, 6, 99, 125, 280, Strunz, F. 353 289, 327. 328, 344, 355 Kopie des Kodex in Azliar). — 269,37: Teheran, Ma|;lis (statt maglis). — Winderlich, R. 279 279,2. V. u.: R ä zl's (statt RäzPs). — 380 (Sp. 2),k,: an-mran^ät (statt al-nlrangät). Tannery, P. 119 W issowa, G. 352 Taylor, F. S. 33. 68, 71, 109, 285, 286 Thomson, V. 37 Yates, F. A. 38 Thorndike, L. 38, 314, 353 Trotz, Th. 91 Turäb 'Ali, M. 65, 283, 286, 287 Zuretti, C. O. 350