Jahrbuch 1989
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n blbl„ ."-.-it Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerst~ndcs JAHRBUCH 1989 Redaktion: Siegwald Ganglmair ~ ~ i „ 1:. ·.l :c llBLIOTHEK ,.„;~;,·1ä~ · t~J,„ t„;r,•t' .,.„•1..1t: Dalcumlntatlalmrd* 1,1::.,.., ~tft'':.'"':.·r. ~ ~::. d•• a.tenelc:hl.ch• l't:.:··i~ ··.~~'"\/' Wlderllandll Österreichischer Bu~desverlag, Wien INHALT Vorwort 1 HERBERT STEINER Festvortrag anläßlich der Jahresversammlung 1988 des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes 3 HEINRICH NEISSER Rede anläßlich der Präsentation der DÖW-Dokumentation "'Anschluß' 1938" am 18. Mai 1988 im Alten Rathaus 6 HANS MARSALEK Der Beitrag des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz in Genf zur Häftlingsevakuierung aus dem KZ Mauthausen und die Rolle von Louis Haefliger 10 FLORIAN FREUND Was "kostet" ein KZ-Häftling? Neue Dokumente zur Geschichte des KZ Loibl-Paß /31 BERTRAND PERZ Steyr-Münichholz., ein Konzentrationslager der Steyr-Daimler-Puch A.G. /' 52 HUBERT PFOCH Dokumentation zur Judendeportation 62 ERNST DEGASPERI Gedichte: Zyklon B, Pflicht 68 WINFRIED R. GARSCHA Ein Versuch zur Vereinigung von Revolutionären Sozialisten I (RS) und Kommunisten (KPÖ) in der Steiermark im August 1938 74 HANS SCHAFRANEK Österreichische Spanienkämpfer in den Gefängnissen und Konzentrationslagern des Franco-Regimes 84 f ~S LANDAUER V ~s_!~rreicher im Sanitätsdienst der spanischen Volksarmee Österreichischer Bundesverlag Gesellschaft m. b. H., Wien 1936-1939 . 105 © 1989 by Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes, Wien Printed in Austria HELMA SCHMOLL Umschlaggestaltung: Atelier Fuhrherr, Wien EXILpublizistik: oder ExilPUBLIZISTIK Hersteller: Plöchl-Druckgesellschaft m. b. H. & Co.KG., 4240 Freistadt Österreichische Journalisten in Palä.stina 1933 bis 1948 117 ISBN 3-215-07161-4 Vorwort 1 SIEGFRIED BEER VORWORT Exil und Emigration als Information. Zur Tätigkeit der Foreign Nationalities Branch innerhalb des amerikanischen Die Tätigkeit des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes Kriegsgeheimdienstes COI bzw. OSS, 1941-1945 132 (DÖW) im Jahre 1988 war, wie dem DÖW-Jahresbericht am Ende dieses Jahr buchs im Detail zu entnehmen ist, vor allem durch die Ereignisse vor fünfzig WOLFGANG NEUGEBAUER Jahren geprägt; das "Gedenkjahr" 1988 erwies sich als das bisher arbeitsreich Das Opferfürsorgegesetz und. die Sterilisationsopfer in Österreich 144 ste in der Geschichte des DÖW. Die beiden markantesten Projekte des Archivs in diesem "Gedenkjahr" waren zum einen die große Ausstellung des Historischen ~IGITIE BAILER-GAIANDA Museums der Stadt Wien in der Volkshalle des Wiener Rathauses, "Wien 1938", V Frauen und Rechtsextremismus 151 deren wissenschaftliche Ausführung dem DÖW oblag, zum anderen die Doku mentation '"Anschluß' 1938", die betreffend Umfang und Darstellung der ver PETER EPPEL schiedenen "Anschluß"-Aspekte bislang wohl ausführlichste Quellensammlung zu Schülerwettbewerb des DÖW zum Thema "Österreicher und diesem Ereignis. Die Rede von Bundesminister Dr. Heinrich Neisser anläßlich Judenverfolgung 1938 bis 1945" und Israelreise der Präsentation dieses Buches im Alten Rathaus fmdet sich in diesem Jahr "Lebendige Geschichte" 162 buch. Die Mehrzahl der hier abgedruckten Artikel nimmt nach den Schwerpunkten SANDRA MELLONI "Anschluß"/"Reichskristallnacht"/"Nationale Frage" des vergangenen Jahrbuchs Die Geschichte des KJaviers 173 verstärkt auf die Hauptthematik des Archivs Bezug; Widerstand und Verfolgung (Freund, Perz, Pfoch, !.'leugebauer), Emigration und Exil (Schmoll, Beer), ERIK KROIHER Rechtsextremismus in ~sterreich nach 1945 (Bailer-Galanda). Zwei Beiträge Schülerbefragung am Beginn (Februar) und Ende beschäftigen sich mit Osterreichern im Spanischen Bürgerkrieg (Schafranek, Landauer), und es soll an dieser Stelle vermerkt werden, daß das DÖW dank (November/Dezember) des "Gedenkjahres" 1988 über Wissensstand und Einstellung von Schülern zum Nationalsozialismus 178 seines Mitarbeiters Hans Landauer die größte einschlägige Sammlung besitzt. Hans Marsalek, der Autor des Standardwerkes über das KZ Mauthausen und DOKUMENTATIONSARCHIV DES der langjährige Leiter der dortigen Gedenkstätte, hatte in der Lagerschreib ÖSTERREICHISCHEN WIDERSTANDES stube dieses Konzentrationslagers eine zentrale Häftlingsfunktion inne, die ihm Jahresbericht 1988 181 schon damals einen größeren Überblick über die internen Lagergeschehnisse, insbesondere in den Befreiungstagen, erlaubte als den meisten seiner Mithäft• Die Autoren linge. Als Augenzeuge und Kenner der Materie untersucht Marsalek in dem vorliegenden Artikel die Rolle des damaligen Delegierten des Internationalen Komitees des Roten Kreuzes in Mauthausen, Louis Haefliger, als "Retter von Mauthausen". Einige J ahrbuchbeiträge stellen noch den Bezug zum vergangenen "Gedenk jahr" her und sollen mithelfen, daß nach Ablauf dieses Jahres die historische Diskussion nicht wieder zum Stillstand kommt. Anläßlich ·des 50. Jahrestages der ,;Reichskri~~allnacht" präsentierte das Archiv in seinem Ausstellungsraum Graphik von DOW-Kuratoriumsmitglied Ernst Degasper~ der bei der Eröffnung auch eigene Gedichte las; aus diesem doppelten Werk Degasperis zitieren wir in diesem Jahrbuch. Aus den zahlreichen Arbeiten zum DÖW-Schülerwettbewerb "Österreicher und Judenverfolgung 1938-1945" wurde Sandra Mellonis "Geschich te des KJaviers", die Arbeit einer 13jährigen, ausgewählt. Auf die Frage "Wel che Lehren haben wir aus dem 'Gedenkjahr' gezogen?" versuchte der Gymnasi ast Erik Kroiher eine Antwort zu finden, indem er im Februar und dann wieder im November/Dezember 1988 Hunderten von Mitschülern dieselben Fragen stellte, um Kenntnis über deren Wissensstand und Einstellung zum Thema - 2 Vorwort Jahresversammlung 3 "Anschluß" und Österreich in der Z.Cit des Nationalsozialismus zu erlangen. Beim HERBERT STEINER zweiten Termin kamen bedeutend weniger auswertbare Antworten zusammen; möglicherweise der Ausdruck von •Müdigkeit" am Ende des •Gedenkjahres". FES'IVORTRAG ANLÄßLICH DER JAHRESVERSAMMLUNG DES Knapp weniger als 50 % der befragten Schüler äußerten zu diesem Zeitpunkt DOKUMENTATIONSARCHIVS DES ÖSTERREICHISCHEN WIDER die Absicht, sich auch weiterhin mit der NS-Zeit beschäftigen zu wollen. STANDES IM GEMEINDERATSSITZUNGSSAAL DES ALTEN RATHAUSES, Wie ~mer stehen Festvortrag der jeweiligen Jahresversammlung - diesmal WIEN, 9. MÄRZ 1988 von Univ. Doz. Dr. Herbert Steiner, dem Mitbegründer des DÖW und dessen langjährigem Leiter - und Jahresbericht am Anfang bzw. Ende dieser Jahres Gerade vor 25 Jahren, am 13. März 1963, wurde bei einem Treffen von schrift. Die Redaktion dankt den Autoren für ihre Beiträge; die Verantwortung ehemaligen Widerstandskämpfern, Historikern und Archivaren in Wien das DÖW für den Inhalt liegt bei ihnen. Die Reinschrift des Manuskripts besorgten in als Verein gegründet. Als Proponenten und Einberufer zeichneten Univ. Prof. dankenswerter Weise Frau Eva Kriss und Frau Astrid Burian; die Druckvorlage Dr. August Maria Knoll, Univ. Doz. Dr. Ludwig Jedlicka, Dr. Paul Schärf und erstellte Dr. Florian Freund. Nicht zuletzt sei der CA und dem Stadtsenat der ich. In der bei dieser Gelegenheit beschlossenen Grundsatzerklärung hieß es: Landeshauptstadt Graz für ihre Unterstützung dieses Jahrbuchs gedankt. "Das DÖW soll vor allem durch dokumentarische Beweise der zeitgeschichtlichen Erziehung der Jugend dienen. Sie soll mit den schrecklichen Folgen des Verlu stes der Unabhängigkeit und Freiheit Österreichs sowie mit dem heldenhaften Kampf der Widerstandskämpfer bekannt gemacht werden. Das Archiv soll als bleibende Dokumentation verwahrt werden." Mit dieser Erklärung und der nun 25 Jahre währenden Tätigkeit des DÖW wurde eine bedeutende staatspolitische Aufgabe für Österreich erfüllt. Es war dies durchaus im Sinne der Moskauer Deklaration vom Herbst 1943, die eine der entscheidendsten Voraussetzungen für den Staatsvertrag von 1955 und somit für die Unabhängigkeit und Souveränität unseres Landes war. Diese Tätigkeit des DÖW ermöglichte eine breite, überparteiliche Zusammen arbeit von Persönlichkeiten aus verschiedenen politischen Richtungen, die sich in den letzten 25 Jahren durchaus bewährt hat. Neben den Vertretern der 1945 staatsgründenden Parteien - ÖVP, SPÖ und KPÖ - unterstützten unser gemein sames Vorhaben alle Organisationen der ehemaligen Freiheitskämpfer und Opfer des Nationalsozialismus. Im Vorstand des DÖW sind der Bund Sozialistischer Freiheitskämpfer, der KZ-Verband, die ÖVP-Kameradschaft, die Österreichische Widerstandsbewegung. die Katholische Kirche, die Israelitische Kultusgemeinde, der Österreichische Gewerkschaftsbund und andere Institutionen vertreten. In verstärktem Ausmaß gewannen wir auch die aktive Mitarbeit von Historikern und Archivaren aus ganz Österreich. Der Gründung des DÖW gingen umfangreiche Vorarbeiten voran. Die leider verstorbenen Freiheitskämpfer Selma Steinmetz und Friedrich Yogi, Tilly Spie gel und Bruno Szokoll begannen mit mir mit beträchtlichen Schwierigkeiten, Dokumente und Materialien zu sammeln. Von Anfang an unterstützten uns auch einige Politiker. Besonderer Dank gebührt Bruno Marek, dem wir auch die Räumlichkeiten im Alten Rathaus verdanken. Ich möchte hier jedoch noch Fritz Bock, Hertha Firnberg, Alfred Maleta und Helmut Zilk besonders erwähnen, denen die notwendigen Anliegen des DÖW immer Henenssache waren. Mit der unmittelbaren Tätigkeit des DÖW identifizierten sich besonders unsere verstor benen Präsidenten, August Maria Knoll, Otto Benesch und Max Neugebauer. Ihrer und unserer verstorbenen Ehrenpräsidenten, FML Jansa, Adolf Merkl, Felix Hurdes