Zur Geschichte Des KZ Mauthausen Und Des KZ Gusen

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Zur Geschichte Des KZ Mauthausen Und Des KZ Gusen Nationalsozialismus und Holocaust: Gedächtnis und Gegenwart 3. Mauthausen-Seminar für LehrerInnen Gedenkstätte Mauthausen, 19.-21. Jänner 2007 Zur Geschichte des KZ Mauthausen und des KZ Gusen Vortrag von Alexander Prenninger Ludwig Boltzmann-Institut für historische Sozialwissenschaft, Wien Fachbereich Geschichte der Universität Salzburg Salzburg 2007 Zur Geschichte des KZ Mauthausen Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung ............................................................................................................................... 3 2. Das System der Konzentrationslager ..................................................................................... 4 3. Zur Entwicklung der Konzentrationslager bis zur Gründung des KZ Mauthausen............... 5 Phase 1: Die „wilden“ Konzentrationslager (1933/34).......................................................... 5 Phase 2: Die Organisation des Terrors (1935-1938).............................................................. 6 3. Die Gründung des KZ Mauthausen........................................................................................ 8 4. Baugeschichte und Architektur des Lagers Mauthausen ....................................................... 9 5. Die SS................................................................................................................................... 13 5. Die Funktionen des Lagers und der Arbeitseinsatz der Häftlinge ....................................... 15 Phase 1: Der Aufbau des Lagers und die Granitwerke (August 1938 bis Anfang 1940) .... 15 Phase 2: Das bipolare System und die Internationalisierung der Häftlingsgesellschaft (Frühjahr 1940 bis Juni 1943) ................................................................................ 17 Phase 3: Arbeitseinsatz in der Rüstungsindustrie (Juli 1943 bis Spätherbst 1944) ............. 21 Phase 4: Zusammenbruch, Todesmärsche und Befreiung (Ende 1944 bis Mai 1945) ........ 23 6. Häftlingsgesellschaft ............................................................................................................ 25 8. Befreiung.............................................................................................................................. 28 9. Bibliographie........................................................................................................................ 32 a) Verwendete Literatur ....................................................................................................... 32 b) Erinnerungsberichte und Biographien von Überlebenden............................................... 34 2 Zur Geschichte des KZ Mauthausen 1. Einleitung Der deutsche Historiker Götz Aly hat vor etwa eineinhalb Jahren eine heftig diskutierte Studie über die deutsche Volksgemeinschaft und den nationalen Sozialismus mit dem Titel „Hitlers Volksstaat“ veröffentlicht, in der er meint: Wenn wir nicht über die Vorteile des Nationalso- zialismus für die Deutschen sprechen, sollten wir vom Holocaust schweigen.1 Um zu verstehen, was die Konzentrationslager waren, müssen wir auch sehen, dass der Nati- onalsozialismus für die Mehrheit der Deutschen – und auch für die Österreicher – nicht Dikta- tur, Redeverbot und Unterdrückung, sondern Freiheit und Abenteuer bedeuteten. Hitler wurde nicht als unerbittlicher Ausgrenzer (gegen Sozialisten, Juden und Abweichlern) empfunden, sondern als großer Integrator. Die alten Eliten wurden durch die Generation der 20- und 30-Jährigen abgelöst. Das NS- Regime führte lange erwünschte Reformen durch, die vieles was als unnütz und vorgestrig galt über Bord warfen. Der NS-Staat förderte Familien und schützte die Bauern; KfZ- Haftpflichtversicherung, Kindergeld, Straßenverkehrsordnung, Steuerklassen, Grundlagen des Naturschutzes, Ehegattensplitting, Grundlagen der EU-Agrarordnung stammen aus dieser Zeit. Götz Aly schreibt von dem Gefühl eines „großen Rucks“, der durch Deutschland (und das angeschlossene Östereich) ging. Da der Nationalsozialismus nie absolute Gefolgschaft (wie der Kommunismus) forderte, aber eine anti-elitäre, für viele Intellektuelle verlockende Volksnähe. Die Katastrophe von 1918 schien ein glückliches Ende gefunden zu haben, die Opfer und Leiden des Weltkriegs schienen nicht umsonst gewesen zu sein. Mit dem Anschluss Öste- reichs hatte sich der nationalromantische Traum von 1848 erfüllt. Der Siegeszug der Nazis begleitet vom Schein wirtschaftlichen Aufschwungs schwächte die Gegner und Pragmatiker. Zugleich entwickelte die NS-Führung aber früh eine fast ängstliche Sensibilität gegenüber den Stimmungen der Bevölkerung, weswegen sie die Konsumbedürfnisse immer wieder stützte („Gefälligkeitsdiktatur“). Die Überwachung durch die Gestapo blieb jedoch bis zur Wende im Krieg relativ beschränkt: 1937 hatte die Gestapo knapp 7000 Mitarbeiter (ein- schließlich Sekretärinnen und Verwaltungskräften, der SD deutlich weniger (während die DDR zur Kontrolle ihrer 17 Mill. Bürger 190.000 hauptamtliche und ebenso viele nebenbe- rufliche Stasi-Spitzel einsetzte). Bis 1938 festigte sich ein politischer Zustand, den Mussolini in Italien als „totalitäre Demokratie“ (democrazia totalitaria) bezeichnet hat. Die neue Volksgemeinschaft verband die Deutschen (und Österreicher) in ihrem Wunsch nach einem politischen Zustand, in dem die soziale Position zum Zeitpunkt der Geburt mög- lichst wenig den späteren Lebensweg, den Beruf und das gesellschaftliche Ansehen eines Menschen festlegen sollte. Die Attraktion für Millionen lag in dem völkischen Gleichheits- versprechen. Für diejenigen, die sich zu der als rassisch einheitlich definierten Großgruppe zählten, und das waren 95 % der Deutschen, verringerten sich die sozialen Unterschiede tat- sächlich. Die Kehrseite der Medaille war die Verfolgung und Ermordung jener, die nicht zu dieser Gruppe zählten. Die Deutschen mussten sich ihrerseits auch als würdig erweisen, Teil dieser Volksgemeinschaft zu sein und diese Würde auch permanent beweisen. Zwischen diesen Würdigen und den Unwürdigen gab es zahlreiche Abstufungen: mit den Nürnberger Gesetzen wurde diese Entwicklung ins Extrem getrieben, indem sie die deutschen Staatsangehörigen in vollwertige Bürger und Staatsangehörige zweiter Klasse einteilten. Auch in der Euthanasie, 1 Vgl. zum Folgenden: Aly, Hitlers Volksstaat, Kap. Der Traum vom Volksreich, S. 11ff. 3 Zur Geschichte des KZ Mauthausen der Vernichtung des sogenannten „wertlosen“ oder „lebensunwerten“ Lebens kommt diese Idee der Würdigen und Unwürdigen zum letztlich tödlichen Ausdruck. Der italienische Philo- soph Giorgio Agamben hat für diese im Sinne der Nazis Unwürdigen den altrömischen Rechtsbegriff des „homo sacer“ eingeführt, eines Menschen, der außerhalb des Rechtssystems steht, sozusagen „vogelfrei“ ist und jederzeit von jedem getötet werden kann.2 2. Das System der Konzentrationslager Der Begriff Konzentrationslager wird heute fast nur mehr mit dem Nationalsozialismus ver- bunden, obwohl die Geschichte der Konzentrationslager bis in das späte 19. Jahrhundert zu- rückreicht und die ersten Konzentrationslager in Kuba und Südafrika errichtet wurden. Die nationalsozialistischen Lager sind jene Institution, indem die der Volksgemeinschaft Unwür- digen jedes politischen Status entkleidet und vollständig auf das „nackte Leben“ reduziert worden sind. Die Konzentrationslager stehen außerhalb des gewöhnlichen Rechts, sie basieren auf einem Ausnahme- oder Kriegsrecht. Die rechtliche Grundlage der Internierung war nicht das Straf- recht, sondern die „Schutzhaft“, die es erlaubte, Individuen „in Schutz zu nehmen“, unabhän- gig von jedem strafrechtlich relevanten Verfahren und einzig mit dem Zweck, eine Gefähr- dung der Staatssicherheit zu vermeiden. Die Schutzhaft wurde 1850/51 in Preußen für den Fall einer militärischen Belagerung eingeführt, 1871 auf das ganze Reich ausgedehnt (mit Ausnahme Bayerns) und während des Ersten Weltkriegs und anschließenden revolutionären Unruhen breit angewendet. Das Konzentrationslager ist jedoch ein Ort, wo der Ausnahmezu- stand zur Regel wird. Als Himmler im März 1933 beschloss, in Dachau ein Konzentrationslager für politische Ge- fangene zu errichten, ist diese KZ sofort der SS anvertraut und mittels der Schutzhaft außer- halb der Regeln des Strafrechts und des Strafvollzugs gesetzt worden. Die Entscheidung über Leben oder Tod der Häftlinge, über mehr oder weniger Grausamkeiten hängt nicht mehr von irgendeinem Recht ab, sondern vom Wohlwollen der Aufseher.3 Ich möchte im Folgenden einen kurzen Überblick über die Entwicklung der Konzentrations- lager bis 1938 geben, um die Einordnung des Konzentrationslagers Mauthausen in das gesam- te System der Konzentrationslager zu erleichtern. Konzentrationslager gab es im gesamten deutschen Herrschaftsbereich, von der britischen Kanalinsel Alderney bis zur Sowjetunion, vom Baltikum bis Griechenland. Gewöhnlich spre- chen wir von etwa 24 Hauptlagern mit rund 1000 Nebenlagern. Tatsächlich wissen wir aber bis heute nicht, wie viele Lager unterschiedlichen Typs, unterschiedlicher Bestimmung und in unterschiedlicher Trägerschaft auf deutschem Boden überhaupt existierten. So gab es etwa neben den eigentlichen, der SS unterstellten Konzentrationslager, auch Gestapolager, Sonder- lager, Arbeitserziehungslager, Jugendschutzlager, Polizeihaftlager etc. – und natürlich die Vernichtungslager. Zahlen haben wir etwa für das Bundesland Hessen, das flächenmäßig et- was kleiner als Niederösterreich und Burgenland zusammen ist und wo über 600 Lager exis- tierten. Für Polen in seinen heutigen Grenzen wurden fast 5800 Lager gezählt. Die Konzentra-
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