1700 JAHRE JüDISCHES LEBEn In RHEInLAnD-PFALz Hochkulturen der Erde wie die Babylonier, das antike Griechenland und das Römische Reich sind Vergangen- heit. Ihr Glaube ist untergegangen. Das jüdische Volk, das Judentum, das bereits von Ägyptern und Römern unterdrückt wurde und die Gräuel des Holocaust erleiden musste, hat mit seinen Glaubensvorstellungen überlebt. Das Judentum war Ausgangspunkt für das Christentum und den Islam.

In Rheinland-Pfalz gibt es Zeugnisse aus 17 Jahrhun- derten jüdischen Lebens, das in der römischen Ära be- gann. Zentren waren Mainz, , Speyer und Worms.

2021 lenkt das Festjahr „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ den Blick auf alle Kapitel jüdischen Lebens. Diese Broschüre zeigt einen Ausschnitt der Veranstaltungen, die im Festjahr in Rheinland-Pfalz stattfinden.

Die aktuelle Corona-Situation erschwert die Planungen. Daher stehen noch nicht alle Termine oder Orte endgültig fest.

Auch können sich Änderungen ergeben oder Veranstaltungen aufgrund der Corona- Entwicklung kurzfristig abgesagt werden. Interessierte sollten sich im Vorfeld einer Veranstaltung auf den Homepages bzw. beim jeweiligen Ansprechpartner informieren.

2 3 Jüdisches Leben erleben!

Im Jahr 2021 leben Jüdinnen und Juden nachweislich seit über 1700 Jahren auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands. Beleg hierfür ist ein Gesetz, das der römische Kaiser Konstantin der Große im Jahr 321 er- ließ. Es besagt, dass Kölner Juden in die Kurie der Stadt berufen werden können. © 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland e.V. Andrei Kovacs und Sylvia Löhrmann, Aus diesem Anlass wurde im April 2018 der Verein leitender Geschäftsführer und „321-2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland Generalsekretärin des Vereins e. V.“ u.a. von Abraham Lehrer (Vorstand der Synago- gen-Gemeinde Köln und Vizepräsident des Zentralrats der Juden) und Dr. Jürgen Rüttgers (Ministerpräsident a. D. des Landes Nordrhein-Westfalen) initiiert. Leiten- der Geschäftsführer ist Andrei Kovacs. Generalsekretärin des Vereins ist Sylvia Löhrmann, Staatsministerin a. D. des Landes Nordrhein-Westfalen.

Unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten koordiniert und organisiert der Verein das Festjahr #2021JLID mit rund tausend Veranstaltungen für das kommende Jahr in ganz Deutschland – darunter Le- Auf dieser Homepage finden Sie sungen, Ausstellungen, Podiumsdiskussionen, Theater alle Informationen rund um das Festjahr: und Musik sowie niedrigschwellige Begegnungspro- www.2021JLID.de jekte. Ziel des Vereins ist es, die 1700-jährige deutsch-jü- dische Geschichte sowie jüdisches Leben heute sicht- bar und erlebbar zu machen und ein deutliches Zeichen gegen den erstarkenden Antisemitismus zu setzen. Folgen Sie uns gerne auf den Sozialen Netzwerken, um auf dem Laufenden zu bleiben: Den Auftakt macht am 21. Februar 2021 ein großer Festakt in Köln. Geplant sind außerdem die Kulturreihe ƒƒ Facebook: www.facebook.com/2021JLID »Mentsh! – Festival der Begegnungen« sowie ein ƒƒ Instagram: www.instagram.com/2021JLID »Sukkot XXL«, das weltweit größte Laubhüttenfest. ƒƒ Twitter: www.twitter.com/2021JLID

4 5 ermuntern, die Bandbreite jüdischen Lebens im Land kennenzulernen. Ausstellungen, Konzerte, Führungen, Vorträge, Filme und Tagungen bringen uns allen das Judentum näher.

Gerade angesichts eines wachsenden Antisemitismus sind solche Informationen und Begegnungen wich- tig. Antisemitismus zu erkennen, zu benennen und zu begegnen, ist Aufgabe jedes Einzelnen, denn er ist eine Kampfansage an unsere Grundwerte. Dass jüdisches Liebe Rheinland-Pfälzer und Rheinland-Pfälzerinnen, Leben nach den Schrecken der Shoa wachsen und wie- der zu einem Bestandteil unserer Gesellschaft werden im Jahr 321 erließ der römische Kaiser Konstantin ein konnte, ist ein großes Geschenk. Setzen wir uns ge- weitreichendes Edikt, das es Juden und Jüdinnen er- meinsam gegen jede Form von Antisemitismus und für möglichte, städtische Ämter in der Kurie, der Stadtver- das vielfältige jüdische Leben in Rheinland-Pfalz ein. waltung Kölns, bekleiden zu dürfen. Es ist das älteste erhaltene Schriftzeugnis jüdischen Lebens auf dem Unser Dank gilt dem Verein „321-2021: 1700 Jahre jü- Gebiet des heutigen Deutschlands und zeigt eindeutig, disches Leben in Deutschland e. V.“, den jüdischen Ge- dass das Judentum bereits seit 1700 Jahren ein bedeu- meinden und Einrichtungen sowie den vielen Initiativen tender Bestandteil der europäischen Kultur ist. Weitere und Institutionen, die dieses Festjahr in Rheinland-Pfalz Funde mit jüdischen Bildinhalten in Trier und in Mainz so engagiert gestalten. sowie ein Edikt, das zu Zeiten Kaiser Valentinians I. (364-375) in Trier erlassen wurde und die Einquar- tierung von Soldaten in Synagogen verbot, belegen Malu Dreyer jüdisches Leben seit der Spätantike im heutigen Ministerpräsidentin des Landes Rheinland-Pfalz Rheinland-Pfalz. Dieter Burgard So können wir in diesem Festjahr auf 1700 Jahre Beauftragter der Ministerpräsidentin Judentum in Deutschland und in Rheinland-Pfalz für jüdisches Leben und Antisemitismusfragen zurückblicken. Wir wollen diesen Blick gleichzeitig auch mit einem Blick in das Heute wie auch in die Zukunft verbinden und zeigen, wie vielfältig jüdisches Leben in unserem Land ist. Gemeinsam mit vielen Partnern und Partnerinnen aus ganz Rheinland-Pfalz gestalten wir deshalb dieses besondere Jahr und wollen mit dem vorliegenden Programmheft möglichst viele Menschen

6 7 Das Judentum feiert ein großes Im Jahre 321 entstand in Köln die Jubiläum. 1700 Jahre jüdisches erste jüdische Gemeinde. Die jü- Leben in Rheinland-Pfalz – das ist dische Gemeinschaft in Deutsch- leider keine Selbstverständlich- land wird somit nachweislich keit. Die Diaspora des jüdischen 1700 Jahre alt! Die Vermittlung Lebens reicht weit zurück, Kreuz- von jüdischem Leben heute und zug- und Pestpogrome im Mittel- der jüdischen Geschichte und alter haben auch die Bedeutung Kultur stehen im Mittelpunkt des einstiger kultureller Zentren Programms des Jubiläumsjahres jüdischen Lebens in den SchUM-Städten – Speyer, 2021. Trotz intensiver Bemühungen in den letzten Jahr- Worms und Mainz – deutlich geschmälert. Die Verbre- zehnten konnte ein wiederauflebender Antisemitismus chen der Shoah führten zur beispiellosen Ermordung nicht verhindert werden. Es ist äußerst wichtig, durch und Vertreibung von Jüdinnen und Juden. Ich bin sehr die geplanten Veranstaltungen der Gesellschaft einen dankbar, dass wir im Jahr 2021 dennoch feiern dürfen, Impuls zu einem neuen Miteinander zu geben und dass seit 1700 Jahren Jüdinnen und Juden in Rheinland- dabei Klischees und Vorurteile abzubauen. Pfalz leben. Es ist ein Geschenk, dass jüdisches Das Jubiläumsjahr wird von einer Vielzahl von Akteuren, Leben stärker und sichtbarer wird. jüdischen und nicht jüdischen Institutionen, Vereinen, Initiativen, Künstlerinnen und Künstlern unterstützt, Ich setze mich dafür ein, dass das jüdische Leben was in diesem Programmheft durch die Vielfältigkeit in Rheinland-Pfalz eine starke Zukunft hat und die der Veranstaltungen bestätigt wird. Als Landesverband SchUM-Städte in das UNESCO-Weltkulturerbe aufge- der jüdischen Gemeinden von Rheinland-Pfalz möch- nommen werden. Die jüdische Kultur hat Rheinland- ten wir Sie einladen, zusammen mit Ihren Familien, die Pfalz maßgeblich geprägt. Lassen Sie uns gemeinsam diversen Veranstaltungen zu besuchen und so Teil der dafür eintreten, dass jüdisches Leben weiterhin zu gelebten Vielfalt zu werden. Wir freuen uns auf Sie! Rheinland-Pfalz dazugehört und sichtbar bleibt.

Besuchen Sie die Stätten jüdischen Lebens und die Herzlichst Ihr zahlreichen Veranstaltungen anlässlich des Jubiläums! Kommen und bleiben Sie im Gespräch – nur so kann Avadislav Avadiev gemeinsame Kultur bewahrt werden! Vorsitzender Landesverband der jüdischen Gemeinden Prof. Dr. Konrad Wolf von Rheinland-Pfalz, K.d.ö.R. Minister für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur des Landes Rheinland-Pfalz

8 9 Arbeitskreis Jüdisches Bingen

Gang durch das jüdische

Immer wieder ist die Stadt Bingen Anlaufstelle für ehemalige jüdische Bürger oder deren Nachkommen. Auch gibt es eine Vielzahl von Geschichtsinteressier- ten, die sich über die Geschichte der Binger Juden informieren wollen. Der Arbeitskreis Jüdisches Bingen (AKJB) bietet deshalb mehrmals im Jahr den „Gang durch das jüdische Bingen“ an. Der AKJB hat weiterhin einen besonderen Stadtplan herausgegeben, denn viele Jüdisches Leben jüdische Mitbürger waren unter anderem hochgeach- in Rheinland-Pfalz tete Ärzte, Weinhändler, Bankiers, Schriftsteller und Musiker. Viele noch heute vorhandene Gebäude und Gestern und Heute - viele Geschichten erinnern an sie. Dieser neue und 1700 Jahre jüdische ganz spezielle Stadtplan ergänzt die bereits vorhandene Literatur des Arbeitskreises Jüdisches Bingen und kann Kultur in Deutschland beim AKJB oder bei der Touristinformation der Stadt Bingen angefordert werden. Eine Filmproduktion von Adolf Winkler Termine: www.juedisches-bingen.de Gruppenführungen auf Anfrage Unter Förderung der Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur und weiterer Förderer entstand zum Festjahr ein einzig- Kontakt: artiger Film. Arbeitskreis Jüdisches Bingen (AKJB) Hermann-Josef Gundlach, Vorsitzender Telefon 06721 10502, [email protected]

10 11 Das Judentum ist die älteste monotheistische Religion der Weltgeschichte. Prägende Orte in der Kulturge- schichte der Juden sind die Städte Trier, Köln, Mainz, Speyer, Worms und Erfurt. Mit einem Dekret von Kaiser Bundesarchiv - Foto: BArch, B 198 Bild-2016-0922-001 / Weber, Günter Konstantin über die Zusammensetzung des Stadtrates von Köln aus dem Jahre 321 gelingt erstmals der ur- Christlich-Jüdische kundliche Nachweis einer jüdischen Gemeinde auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands. Gesellschaft für Brüderlichkeit e. V. Der Film folgt den jüdischen Spuren in Deutschland und legt den Schwerpunkt auf die jüdischen Gemein- Koblenz den in Rheinland-Pfalz. Besonderheiten sind die Ge- schichte um den „Werner von Bacharach“ verbunden mit dem Roman von Heinrich Heine „Der Rabbi von Vortrag von Dr. Ittai Joseph Tamari Bacharach“ und der „Von Geldern Haggadah“, einer Leiter des Zentralarchivs zur Erforschung der Geschich- wertvollen Pessach-Handschrift, die sich heute in den te der Juden in Deutschland. (Das Thema des Vortrags USA befindet. wird über die Internetseiten der veranstaltenden Insti- tutionen rechtzeitig bekannt gegeben.) Erstmals im Film zu sehen ist der „Amsterdam Mach- sor“, eine jüdische heilige Schrift, die einst für die Eine gemeinsame Veranstaltung des Bundesarchivs, jüdische Gemeinde in Köln geschrieben wurde. Aber der Jüdischen Kultusgemeinde Koblenz K.d.ö.R., der auch der Blick auf eine „verlorene Generation“, wie das Christlich-Jüdischen Gesellschaft für Brüderlichkeit e. V. Schicksal des bekannten Malers Max Lazarus aus Trier, Koblenz und des Freundschaftskreises Koblenz-Petah ist Inhalt des 60-minütigen Films. Tikva e. V.

14. September 2021, 18.00 Uhr Der Film zur Jugend- und Erwachsenenbildung Bundesarchiv, Potsdamer Straße 1, 56075 Koblenz ist auf DVD erhältlich. Kontakt: Kontakt: Manuela Hambuch (Bundesarchiv) AWI-Filmproduktion Telefon 0261 505700, [email protected] Adolf Winkler ƒƒ www.bundesarchiv.de Baumschulweg 15 ƒƒ www.chanton.de 54634 Bitburg ƒƒ www.cjgkoblenz.de [email protected] ƒƒ www.fsk-ko-pt.de

12 13 derten und in einem Kibbuz unweit der Golan-Höhen ihre Kinder großzogen. In England trifft Maxim Leo die Familie von Hilde, die als Schauspielerin in kleinen Theatern arbeitete und in jungen Jahren Fritz Fränkel heiratete – Gründer der KPD, Freund Walter Benjamins – und mit dem sie nach Frankreich emigrierte. Später floh Hilde mit ihrem Sohn nach London. In Frankreich wohnt Leos Tante Susi, deren Mutter Ilse im Internie- rungslager Gurs ihre große Liebe kennenlernte und bis zum Kriegsende im Untergrund lebte. Auf der Suche nach der Vergangenheit seiner Familie entdeckt Maxim Leo eine Zusammengehörigkeit, die keine Grenzen kennt.

© Sven Görlich

23. April 2021, 19.00 Uhr Landesverband Weiterbildungszentrum Ingelheim (WBZ) Rheinland-Pfalz im Fridtjof-Nansen-Platz 3 Deutschen Bibliotheksverband 55218 Ingelheim

www.bibliothekstage-rlp.de 10. Bibliothekstage Rheinland-Pfalz Eröffnung mit Lesung von Maxim Leo aus seinem neuesten Buch „Wo wir zu Hause sind“

Kontakt: Maxim Leo erzählt in „Wo wir zu Hause sind“ die Geschäftsstelle dbv-LV Rheinland-Pfalz Geschichte seiner jüdischen Familie, die auf der Flucht c/o Landesbibliothekszentrum / Pfälzische Landesbibliothek vor den Nazis in alle Winde zerstreut wurde und deren Ute Bahrs Kinder und Enkel zurückfinden nach Berlin, die Heimat Otto-Mayer-Straße 9 ihrer Vorfahren. 67346 Speyer Nach Israel gingen Irmgard und Hans, zwei Berliner Telefon 06232 9006-244 Jura-Studenten, die 1934 ins gelobte Land auswan- [email protected]

14 15 Deutsch-Israelische 6. Mai 2021, 19.00 Uhr Gesellschaft, Das geistige jüdische Erbe von Speyer, Worms und Mainz Arbeitsgemeinschaft Mainz Podiumsdiskussion mit Rabbiner Aharon Vernikovsky, Mainz; Dr. Susanne Urban, Geschäfts- führerin des SchUM-Städte-Vereins; Prof. Dr. Andreas 22. April 2021, 18.30 Uhr Lehnardt, Johannes Gutenberg-Universität, Mainz; Igal Jerusalem am Rhein - Avidan, Journalist, Autor, Berlin Auf den Spuren einer Weltkultur Ein Film von Dietmar Schulz Mit dem Judenhof in Worms, den archäologischen Resten der Synagoge, der Mikwe, dem rituellen Reini- Der Film beschäftigt sich mit der Geschichte der jü- gungsbad oder dem jüdischen Ritualbad in Speyer und dischen Gemeinden in Mainz, Worms und Speyer und dem Friedhof „Judensand“ in Mainz bewerben sich drei dem aktuellen Antrag dieser SchUM-Städte auf Aner- Städte und Rheinland-Pfalz um die UNESCO-Anerken- kennung als UNESCO-Weltkulturerbe. nung als Weltkulturerbe.

Ort: Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz Ort: Gemeindesaal der Jüdischen Gemeinde Mainz, Synagogenplatz 1, 55118 Mainz 28. April 2021, 19.00 Uhr Erinnern und Vergessen - die Shoah im 1. Juni 2021, 19.00 Uhr kulturellen Gedächtnis Deutschlands Von Mainz am Rhein nach Jerusalem – Vortrag von Dr. Ines Linden-Kamuf frühe Zionisten aus Mainz Vortrag von Alfred Wittstock Im Mai 2005 wurde in Berlin das Denkmal für die ermordeten Juden Europas eröffnet. Heute zählt das Mit der Entstehung der Idee einer Rückkehr ins biblische Stelenfeld zu den Top-Sehenswürdigkeiten Berlins. Land verbanden sich vielgestaltige Vorstellungen: Doch was leistet es tatsächlich in der Auseinanderset- „Zionismus“ sollte ein Etikett sein, das bei genauerer zung mit der einstigen Schuld? Eine Frage, deren Dis- Betrachtung in der politisch virulenten Zeit des 19. Jahr- kussion dazu beitragen soll, der Instrumentalisierung hunderts viele Strömungen in sich vereinte. Die Diskus- von Vergangenheit und einem unbemerkten Vergessen sion erfasste auch die jüdische Gemeinschaft in Mainz, entgegenzuwirken. wenn auch die „Zionisten“ in der Minderheit waren.

Ort: Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz Ort: Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz

Veranstaltungen in Kooperation mit: Landeszentrale für www.dig-mainzag.de politische Bildung Rheinland-Pfalz, Gerty-Spies-Saal (1. OG), Am Kronberger Hof 6, 55116 Mainz

16 17 Jüdisches Leben in Ingelheim – vom Mittelalter bis zur Shoah Ein Vortrag im Rahmen der Reihe Geschichte am Mittag

Dieser Vortrag gibt einen geschichtlichen Abriss über das jüdische Leben in Ingelheim seit dem Mittelalter. Klaus Dürsch, Vorsitzender des Deutsch-Israelischen Freundeskreises Ingelheim e. V., wird anhand von Friedhof Ingelheim © Michael Schlotterbeck einigen Beispielen der Frage nachgehen, wie Juden mit ihren nichtjüdischen Nachbarn lebten. Der Schwer- Deutsch-Israelischer punkt wird auf der Zeit zwischen 1700 und 1942 liegen. In dieser Zeit ist nachweisbar, dass Juden viele Gene- Freundeskreis Ingelheim e. V. rationen lang in Ingelheim bis zu ihrer erzwungenen Vertreibung lebten.

22. April 2021, 14.30 Uhr Die Ingelheimer Juden bei der Kaiserpfalz, Ingelheim am Rhein Ein Rundgang über den jüdischen Friedhof Veranstaltende: Museum an der Kaiserpfalz in Ko­ operation mit dem Deutsch-Israelischen Freundeskreis Jüdisches Leben ist in Ingelheim am Rhein aus schrift- Ingelheim e. V. lichen Quellen seit dem Mittelalter nachweisbar. Die ältesten sichtbaren Zeichen jüdischen Lebens sind die erhaltenen Grabsteine, der älteste lesbare stammt aus dem Jahr 1726. Im Rahmen des Festjahrs „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ lädt der Deutsch- ­Israelische Freundeskreis Ingelheim e. V. zu einer Füh- rung über den jüdischen Friedhof in der Hugo-Loersch- Straße ein. Klaus Dürsch wird die Ingelheimer jüdischen Friedhöfe vorstellen und anhand einiger Grabsteine Kontakt: über das Leben der hier ruhenden Verstorbenen Klaus Dürsch referieren. Telefon 06132 40569 [email protected] 12. September 2021, 15.30 Uhr Hugo-Loersch-Straße, Ingelheim am Rhein www.dif-ingelheim.de Veranstaltende: Deutsch-Israelischer Freundeskreis Ingel- heim e. V. und Stadt Ingelheim, Weiterbildungszentrum

18 19 20 Visiting Ernst Filmvorführung mit anschließenderDiskussion Dokumentarfilm von Barbara Trottnow V Friedrich-Ebert und ST on New adt Ludwigshafen AM RHein -Bloch-Z entrum Der the P York nach Essenheim . ast . -Stiftung

Barbara Trottnow / © bt-medienproduktion 2018

28. Januar 2021,18.00 mehr erzählenkann. fest, die bald verloren sein werden, weil niemandsie Stück ZeitgeschichteimKleinen,undhältErinnerungen den eigenen Wurzeln. DerFilmerzählt Geschichte, ein gekannt haben.Esgehtum die Suche nachHeimatund Essenheimerinnen undEssenheimer, die ihre Familie Leben. Auf den Spuren der Vergangenheit trifft siealte ter undihre Tante kamenimKonzentrationslager ums gelang es,nach Amerika auszuwandern,ihre Großmut durch die Nazis zugroß geworden. Nurihrer Mutter die Anfeindungen waren nach der Machtergreifung Familie musste das rheinhessischeDorf1934 verlassen, einem BesuchinEssenheim(beiMainz).Ihre jüdische Der Filmbegleitet Joan Salomon ausNew York bei Weitere Informationen: [email protected] Stephanie Hepper Kontakt: Die Anmeldung ist verbindlich erforderlich: [email protected] Der Eintrittist frei. 67061 Ludwigshafen Walzmühlstraße 63 Ernst-Bloch-Zentrum ƒ ƒ ƒ ƒ Friedrich-Ebert-Stiftung - Ernst-Bloch-Zentrum - Uhr www.bloch.de www.fes.de/mainz - 21 EUROPÄISCHE KUNSTAKADEMIE TRIER

ISRAELISCHE KünSTLERInnEn unD KünSTLER In DEuTSCHLAnD Zeitgenössische Kunstausstellung Ausstellung im Hunsrück-Museum © Gisela Wagner Die Ausstellung „Israelische Künstlerinnen und Künst- FöRDERKREIS SYNAGOGE ler in Deutschland“ zeigt zeitgenössische künstlerische Positionen von in Berlin lebenden und arbeitenden LAUFERSWEILER E. V. Kunstschaffenden. Berlin ist seit der Wiedervereinigung ein Hotspot der internationalen Kunstszene. Auch junge Israeli siedelten sich in den vergangenen Jahrzehnten 2. März 2021, 19.00 uhr in der deutschen Hauptstadt an und bilden ein loses wAS IST AnTISEMITISMuS? Netzwerk innerhalb der Metropole. Viele kamen zuerst Vortrag und moderierte Diskussion mit Dr. Meron zum Studium an eine europäische Kunsthochschule und Mendel, Direktor der Bildungsstätte Anne Frank, Frank- zogen dann nach Berlin. Die israelischen Künstlerinnen furt (Pro-Winzkino Simmern) und Künstler präsentieren nun in der Kunsthalle der Kooperationspartner: Stadt Simmern, Hunsrück-Museum, Europäischen Kunstakademie erstmals ihre aktuellen Pro-Winzkino, Buchhandlung Schatzinsel, Rhein-Huns- Werke in Trier – Malerei, dreidimensionale Arbeiten und rück-Zeitung, Förderkreis Synagoge Laufersweiler e. V. interaktive Medieninstallationen. Mit der repräsenta- tiven Auswahl wird eine übersicht über die junge isra- Kontakt: www.pro-winzkino.de elische Kunstszene in Deutschland ermöglicht und der öffentlichkeit in der Großregion zugänglich gemacht. 3. März 2021, 10.00 bis 17.00 uhr TAGunG IM HunSRüCK-MuSEuM Ausstellungszeitraum 3. bis 31. Dezember 2021 (Schloss Simmern) Jeweils dienstags bis sonntags von 11.00 bis 17.00 Uhr. Erstes Treffen zur Gründung einer Koordinierungsstelle Am 25. und 26. Dezember geschlossen. für jüdisches Leben in Rheinland-Pfalz. Kooperationspartner: Beauftragter der Ministerpräsi- Europäische Kunstakademie dentin für jüdisches Leben und Antisemitismusfragen, Kunsthalle Trier, Aachener Straße 63, 54294 Trier Landesarbeitsgemeinschaft der Gedenkstätten und Erinnerungsinitiativen zur NS-Zeit in Rheinland-Pfalz Kontakt: (LAG), Förderkreis Synagoge Laufersweiler e. V., Simon Santschi, Leiter der Europäischen Kunstakademie Hunsrück-Museum Simmern. Telefon 0651 998460 [email protected], www.eka-trier.de Weitere Informationen: www.lagrlp.de

22 23 13. März 2021, 17.00 Uhr Villa Musica Konzert Streichquartett-Labor: Ori Kam (Dozent), Quartet Gerhard (Barcelona)

Kartenvorverkauf bei Villa Musica oder Tourist-Information Kirchberg, Telefon 06763 910144

27. Mai 2021, 19.00 Uhr Die Auswirkungen des Holocaust auf die Nachkommen der Täter und Opfer Vortrag im Schloss Simmern (Hunsrück-Museum) mit Dr. Marie-Luise Conen (Psychologin und Psychothera- peutin, Berlin)

Kontakt: Christof Pies Telefon 06762 5269, [email protected]

5. und 12. September 2021 jeweils 10.00 bis 18.00 Uhr, alle zwei Stunden Das Landjudentum - Stiftung Haus des Erinnerns - Führungen durch Laufersweiler für Demokratie und Akzeptanz zum „Europäischen Tag der Jüdischen Kultur“ und „Tag des offenen Denkmals“. Mainz Lesungen der Autorengruppe Hunsrück: Literarische Erinnerungen an jüdisches Leben im Hunsrück. Buchvorstellung mit Lesung Kontakt: Christof Pies „Schreie auf Papier“ Telefon 06762 5269, [email protected] Raymond Wolff, Martina und Hans-Dieter Graf, Hans Berkessel: Die Briefe von Heinrich und Selma Wolff aus Forst-Mayer Studien- und Begegnungszentrum Mainz an ihre Söhne Herbert und Helmut in New York für das Landjudentum 1937 – 1941 Kirchgasse 6, 55487 Laufersweiler Selma und Heinrich Wolff, eine alteingesessene jü- Weitere Termine und Informationen unter: dische Familie, die ihren Lebensunterhalt als ange- www.synagoge-laufersweiler.de sehene Händler mit Wein und landwirtschaftlichen

24 25 Produkten verdienten, mussten 1937 ihr Haus und später ihre Ländereien in Nackenheim/Rheinhessen verkaufen und nach Mainz in die Kaiserstraße umzie- hen. Sie führten mit ihren Söhnen Herbert und Helmut seit deren Emigration in die USA im April 1937 bzw. Juni Initiative „Augen auf! 1938 einen regen Briefwechsel. Die nahezu vollständig Aktiv gegen Antisemitismus“ überlieferten Briefe der Eltern an ihre Kinder verdeut- lichen exemplarisch, wie sich die Lebensverhältnisse jüdischer Menschen in der Zeit der NS-Diktatur immer mehr verschlechterten. In den Briefen tritt das Alltags- leben zunehmend weiter zurück, und am Ende geht es Vernissage der Ausstellung nur noch um die Flucht ins rettende Ausland. Auch die Jüdisches Leben in der Verbandsgemeinde Schicksale von Verwandten und Bekannten geraten in Saarburg-Kell den Blick. Das vorliegende Buch stellt die vollständige Biografie der Familie Wolff vor und entreißt diese so Jüdisches Leben war einmal Teil unserer Heimat. Mit dem Vergessen. Es gibt aber beispielhaft auch hundert­ der Machtergreifung der Nationalsozialisten änderte tausenden Personen aus jüdischen Familien eine sich dies bis heute. Unsere jüdischen Mitbürgerinnen Stimme. und Mitbürger wurden aus ihren Dörfern und Häusern vertrieben, mussten ins Ausland fliehen oder wurden deportiert und getötet. Mit unserer Ausstellung wollen wir daran erinnern und die Geschichte derer erzählen, die in denselben Dörfern aufwuchsen, in dieselben 8. Juli 2021, 19.00 Uhr Schulen gingen und in denselben Vereinen aktiv waren Mainzer Kammerspiele wie unsere Vorfahren. Wir wollen ein Zeichen setzen Malakoff Passage gegen Vergessen, Verleugnung, Verharmlosung und Rheinstraße 4 Gleichgültigkeit. 55116 Mainz

ab 8. Mai 2021 Kontakt: in der KulturGießerei Saarburg Hans Berkessel, Vorsitzender der Stiftung Haus des Staden 130 Erinnerns - für Demokratie und Akzeptanz Mainz 54439 Saarburg Flachsmarktstraße 36, 55116 Mainz Telefon 06131 617-7447 Kontakt: [email protected] Dr. Anette Barth, Telefon 06581 2336 www.haus-des-erinnerns-mainz.de www.initiative-augenauf.de

26 27 Die Bücher, ca. 5.500 Bände, sind mit Vertrag aus dem Jahre 1955 Leihgabe der jüdi­schen Gemeinde Mainz an die Universität, wo sie bislang in zwei von der übrigen Se­minarbibliothek abgetrennten Räumen aufgestellt sind. Unter den Bänden befinden sich seltene Hebraica und Judaica aus unterschiedlichen Gebieten der jü- dischen und nichtjüdischen Literatur – hauptsächlich religiöse Gebrauchsliteratur wie Chumashim, Siddurim und Mahzorim, aber auch Antisemitica und Titel über Israel und Palästina sowie Zionismus. Die ältesten, zum Teil prachtvoll gebundenen Bände stammen aus dem 16. Jahrhundert. Nur sehr wenige Bände und Schriften sind nach 1945 in den Bestand der Gemeindebiblio- theken hinzugekommen. Der Großteil der Bestände stammt aus dem 19. Jahrhundert.

31. Mai 2021, 17.00 Uhr Johannes Gutenberg- Bibliothek der Theologischen Fakultät Taubertsberg Universität Mainz Wallstraße 7/7a 55112 Mainz

Führung durch die Jüdische Bibliothek Mainz Kontakt: Seit mehr als 70 Jahren werden im Fachbereich Theo- Prof. Dr. Andreas Lehnardt logie an der Johannes Gutenberg-Universität­ Mainz die Johannes Gutenberg-Universität Mainz Reste der alten jüdischen Gemeindebibliothek aufbe- Evangelisch-Theologische Fakultät wahrt. Eine Führung durch den Bestand soll die Be- Judaistik deutung der Sammlung für Mainz und darüber hinaus 55099 Mainz erläutern. [email protected]

28 29 Jerusalem Duo Shai Terry

Ginzburg Dynastie

Synagoge

7. Februar 2021, 16.00 uhr JüDISCHE GEMEINDE MAINZ JERuSALEM DuO K.D.ö.R. 21. Februar 2021, 16.00 uhr GInzBuRG DynASTIE

25. April 2021, 17.00 uhr SHAI TERRy & ADI BAR Die Jüdische Gemeinde Mainz lädt anlässlich „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ zu musikalischen Veranstaltungen ins Synagogenzentrum ein. Mit dem Bau der Neuen Synagoge in der Mainzer Neustadt hat die Jüdische Gemeinde Mainz ein Zeichen gesetzt: Jü- Für die Konzerte ist eine Anmeldung erforderlich: disches Leben soll Bestandteil des öffentlichen und kul- [email protected] turellen Lebens in Mainz sein. Das Synagogenzentrum versteht sich als Gemeindehaus des Mainzer Juden- Synagogenzentrum Mainz tums, aber auch als Ort des Dialogs und der Interakti- Jüdische Gemeinde Mainz vität zwischen Judentum und Nichtjudentum in Mainz. Synagogenplatz 1 Die drei Konzerte verweisen auf die Tradition von Musik 55118 Mainz und Klang in der jüdischen Kultur und Tradition. Kontakt: Aharon Ran Vernikovsky: [email protected] Christine Krebber: [email protected]

30 31 Jüdische Kultusgemeinde der Rheinpfalz K.d.ö.R.

Im Oktober 2021 findet ein ökumenischer Gottes- dienst in der Synagoge Beith-Schalom in Speyer statt. Darüber hinaus sollen zwei Konzerte im Gemeindesaal in Speyer stattfinden. Die genauen Termine werden

rechtzeitig auf der Homepage der Gemeinde bekannt- Synagoge Zweibrücken - gegeben. Gemälde von Alexander Dettmar, Stadtmuseum Zweibrücken

Kontakt: Angelika Gutknecht, Telefon 06232 9901761, [email protected] www.jkgrp.de Landesbibliothekszentrum Rheinland-Pfalz

Jüdische Kultusgemeinde 15. April 2021, 19.00 Uhr Jüdisches Leben in Zweibrücken für die Kreise Bad Kreuznach Vortrag von Roland Paul und Birkenfeld K.d.ö.R. Roland Paul, Leiter der Arbeitsstelle „Geschichte der Juden in der Pfalz“ des „Instituts für pfälzische Ge- Die Gemeinde plant im Festjahr 2021 „1700 Jahre schichte und Volkskunde“, stellt Zeugnisse des jü- jüdisches Leben in Deutschland“ verschiedene Vorträge dischen Lebens in Zweibrücken und Umgebung vor. und ein Konzert sowie eine Ausstellung mit dem Titel „Jüdisches Leben im Kreis Bad Kreuznach und Birken- Landesbibliothekszentrum Rheinland-Pfalz / feld“. Die genauen Termine werden rechtzeitig auf der Bibliotheca Bipontina Homepage der Gemeinde bekanntgegeben. Bleicher Straße 3, 66482 Zweibrücken

Kontakt: [email protected] Kontakt: Dr. Annette Gerlach www.jg-badkreuznach.de Telefon 0261 91500-100, [email protected]

32 33 4. Mai 2021, 19.00 Uhr wirtschaftliche Situation als Handelsjuden und Hof­ Jüdisches Leben in Speyer agenten am kurfürstlichen Hof. Vortrag von Roland Paul Landesbibliothekszentrum Rheinland-Pfalz / Roland Paul, Leiter der Arbeitsstelle „Geschichte der Rheinische Landesbibliothek Juden in der Pfalz“, spannt in seinem Vortrag einen Bahnhofplatz 14, 56068 Koblenz weiten Bogen des jüdischen Lebens in Speyer: Von den Anfängen im 11. Jahrhundert mit bis dahin einzigartigen Kontakt: Benjamin Merkler Privilegien im Heiligen Römischen Reich deutscher Na- Telefon 0261 91500-477, [email protected] tion bis zum Oktober 1940, als die letzten in der Stadt verbleibenden Juden nach Gurs deportiert wurden. 10. Juni 2021, 18.00 Uhr Landesbibliothekszentrum Rheinland-Pfalz / Die Geschichte der Jüdischen Gemeinde Pfälzische Landesbibliothek Koblenz im Spiegel ihres Memorbuchs Otto-Mayer-Straße 9, 67346 Speyer Vortrag von Ulrich Offerhaus in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz Kontakt: Ute Bahrs Telefon 06232 9006-244, [email protected] Das Memorbuch der jüdischen Gemeinde Koblenz ist ca. 100 Jahre älter als das der Ehrenbreitsteiner Ge- meinde. Es wurde 1620 angelegt und enthält mehr als 300 Gedenkeinträge. Sein Platz reichte nur bis zum Jahr 1850, das eine gewisse Zäsur in der Geschichte der 6. Mai 2021, 18.00 Uhr Gemeinde bedeutete, denn im nächsten Jahr wurde die Die Geschichte der Jüdischen Gemeinde neue Synagoge im Bürresheimer Hof eingeweiht. Ehrenbreitstein im Spiegel ihres Memorbuchs Vortrag von Ulrich Offerhaus in Kooperation mit der Landesbibliothekszentrum Rheinland-Pfalz / Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz Rheinische Landesbibliothek Bahnhofplatz 14, 56068 Koblenz Dank glücklicher Umstände hat das Gedächtnisbuch für verstorbene Mitglieder der jüdischen Gemeinde Ehren- Kontakt: Benjamin Merkler breitstein die Vernichtung alles Jüdischen im „Dritten Telefon 0261 91500-477, [email protected] Reich“ überdauert; nach seiner Edition vor drei Jahren liegt es nun in deutscher Übersetzung vor. Es vermittelt einen tieferen Blick auf die Geschichte dieser Gemeinde von ca. 1700 bis 1900 und auf jüdische Familien, ihre www.lbz.rlp.de

34 35 Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz Wikipedia , gemeinfrei - Foto: Helge Rieder

Die Landeszentrale für politische Bildung plant für das 4. März 2021, 8.45 Uhr Festjahr 2021 „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutsch- Regionalhistorische Exkursion nach Trier land“ eine Vielzahl von Veranstaltungen in Rheinland- Pfalz. Eine kleine Auswahl möchten wir Ihnen hier Die Tagesexkursion führt zu den wichtigsten jüdischen präsentieren. Orten und Einrichtungen in Trier, u.a. dem Jüdischen Friedhof, der Synagoge und auch dem Karl-Marx-Haus. Für die Exkursion ist ein Betrag bei der VHS Koblenz zu entrichten.

Bahnhofshalle, 56068 Koblenz (in Kooperaton mit der VHS Koblenz), Kontakt: Nicole Kuprian Telefon 0261 129-3740, [email protected] 12. Januar 2021, 19.00 Uhr Jüdisches Leben in der ehemaligen DDR 26. März 2021, 16.00 Uhr Vortrag und Diskussion mit Jakob Babinski, ehem. Der jüdische Friedhof und die Synagoge Jüdische Gemeinde Leipzig in Koblenz mit Christoph Simonis, Jüdische Kultusgemeinde Die „Staatsbürger jüdischen Glaubens“ waren in der Koblenz DDR eine unbequeme Minderheit von hoher politischer Bedeutung. Vierzig Jahre jüdischer Geschichte in der Nach der Führung über den Friedhof (Kaufurkunde DDR lassen auf eindrückliche Weise zentrale Momente aus dem Jahr 1303) und in der Synagoge besteht die der DDR-Geschichte und einige ihrer inneren Wider- Gelegenheit, anschließend am Kabbalat Schabbat sprüche erkennbar werden. teilzunehmen, dem traditionellen Beginn des Schabbat an jedem Freitagabend. Kurt-Esser-Haus, Markenbildchenweg 38, 56068 Koblenz (in Kooperation mit der Jüdischen Schwerzstraße 14, 56073 Koblenz (in Kooperation mit Kultus­gemeinde Koblenz) der Jüdischen Kultusgemeinde Koblenz)

36 37 Matineen 18. April 2021, 25. April 2021 und Erforschung jüdischen Lebens sind. Für die Exkursion ist 13. Juni 2021, jeweils 11.00 Uhr ein Betrag bei der VHS Koblenz zu entrichten. Sommer 1934 - oder wie der Führer mir meine erste Liebe ausspannte Bahnhofshalle, 56068 Koblenz (in Kooperation mit der Autorenlesungen mit Andreas Berg VHS Koblenz), Kontakt: Nicole Kuprian Telefon 0261 129-3740, [email protected] Jakob Felsenthal, ein jüdischer Maler aus England, fährt nach sechzig Jahren in seine alte Pfälzer Heimat. Er verdankt sein Leben nur einem Kindertransport, 11. Juni 2021, 15.30 Uhr der ihn vor dem nationalsozialistischen Terror rettete. Spurensuche - Mit zwiespältigen Gefühlen kehrt er in das Dorf unbe- die jüdische Geschichte Ingenheims schwerter Ferienzeiten bei seinen Großeltern zurück. Ein historischer Spaziergang Aber die Welt von einst ist versunken, nichts ist mehr Referenten: Ralf Piepenbrink, Bernhard Kukatzki so, wie es war. Bei seinen Streifzügen erinnert er sich an seine erste große Liebe Christine, die Nichte des Das südpfälzische Ingenheim war im 19. Jahrhundert evangelischen Dorfpfarrers. das Dorf mit dem höchsten jüdischen Bevölkerungsan- Die Auswirkungen der Nürnberger Rassengesetze teil im heutigen Rheinland-Pfalz. Die Synagoge im neo- brachten einst die jungen Liebenden in große Gefahr. orientalischen Stil war Vorbild für viele andere Synago- Wer erinnert sich heute noch daran, dass früher in genbauten weltweit. Für ein paar Jahre hatte das Dorf Deutschland viele Juden auch in dörflichen Gemein- sogar einen jüdischen Bürgermeister. Der Rundgang schaften lebten? Mit großer Wärme und Intensität gibt einen Einblick in das Leben der Dorfjuden, die um setzt Andreas Berg in seinem Roman „Sommer 1934 1850 ein Drittel der Ortsbevölkerung stellten. - oder wie der Führer mir meine erste Liebe ausspann­ te“ dem Landjudentum ein Denkmal. Er erzählt vom Treffpunkt: An der Synagogengedenktafel Untergang einer lebendigen Kultur, von einem Verlust der geliebten Heimat. Ingenheim 1879 - Sammlung Bernhard Kukatzki

27. Mai 2021, 8.45 Uhr Regionalhistorische Exkursion nach Niederzissen

Die Tagesexkursion führt in die Erinnerungs- und Begegnungsstätte der Niederzissener Landsynagoge, deren Genisa-Funde von großer Bedeutung für die

38 39 (c) a|sh architekten, Ludwigshafen

Landtag Rheinland-Pfalz

Jüdisches Leben bei uns. Gestern, heute, morgen – Einblicke in die Erinnerungskultur in Rheinland-Pfalz Synagoge Mainz © Dieter Burgard Veranstaltungsreihe

17. Juni 2021, 8.00 Uhr Juli 2021 Exkursion in die SchUM-Städte Speyer, Jüdisches Leben in Deutschland - Worms und Mainz Parlamentarischer Kulturabend Podiumsdiskussion mit musikalischem Intermezzo Die Tagesexkursion führt zu den wichtigsten jüdischen Landtag Rheinland-Pfalz, Platz d. Mainzer Republik 1, Mainz Einrichtungen in den SchUM-Städten entlang des Rheins: Speyer, Worms und Mainz und beinhaltet Füh- 15. Juni bis 16. Juli 2021 rungen und Gespräche mit Vertretern vor Ort. Für die Renato Mordo: jüdisch, griechisch, Busfahrt ist ein Betrag von 15,- € zu entrichten. deutsch zugleich. Ein Künstlerleben im Zeitalter der Extreme Bahnhofshalle, 56068 Koblenz (in Kooperation mit: Ausstellung Freundschaftskreis Koblenz-Petah Tikva e. V.) Landtag Rheinland-Pfalz in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz

Erfahrungswelten jüdischer Frauen in der Gegenwart Lesung und Gespräch mit einer jüdischen Gegenwartsau- Kontakt: Bernhard Kukatzki torin im Rahmen einer Veranstaltung der Reihe „Lesezeit“. Am Kronberger Hof 6, 55116 Mainz Landtag Rheinland-Pfalz in Kooperation mit der Telefon 06131 16-2971 Jüdischen Gemeinde Mainz [email protected] Termine und weitergehende Informationen: Bitte beachten Sie für weitere Programmhinweise und www.landtag.rlp.de -änderungen die Homepage und die Facebook-Seite der LpB. Kontakt: Elke Steinwand, Telefon 06131 208-2322 www.politische-bildung.rlp.de 40 41 nicht nur als Opfer wahrgenommen werden, sondern als Vertreterinnen und Vertreter der ältesten der drei monotheistischen Religionen mit einer Ethik, die in dieser Gesellschaft immer noch und gerade jetzt von hoher Relevanz ist. Leo Trepps Vorbild folgend, hat sich die nach ihm benannte Stiftung der Vermittlung von Wis­sen über die jüdische Religion, Geschichte und Kultur verschrieben. Mit der Aus­schreibung des Leo Trepp Schülerpreises will die Stiftung Schülerinnen und Schü­ler motivieren, sich in vielfältigen Projekten und Formen mit dem Judentum zu be­schäftigen und sich damit Wissen über das lebendige Judentum und das Le- Leo Trepp © Mike Minehan ben der Jüdinnen und Juden selbst zu erarbeiten.

Der Leo Trepp Schülerpreis Die teilnehmenden Schulen werden von der Leo Trepp Stiftung mit verschiedenen Hilfsmitteln in ihrer Projekt­­arbeit unterstützt. Für die Schulen jedes teilnehmen­den Bundeslandes stehen zudem Bot- Im Festjahr 2021 „1700 Jahre jüdisches Leben in schafterinnen und Botschafter als kompe­tente An­ Deutschland“ fällt in Mainz der bundesweite Start- sprechpartner bereit. schuss für den Leo Trepp Schülerpreis, der von der Leo Trepp Stiftung vergeben wird. Die Ausschreibung richtet sich an Schulen und Klassen, die sich in Pro- jekten aktiv mit jüdischem Leben, jüdischer Kultur und jüdischer Ethik auseinandersetzen. Der Wettbewerb ist für die Jahrgangsstufen 9 und 10 der weiterführenden Schulen geöffnet.

Der Namensgeber des Preises, Rabbiner Leo Trepp, 1913 in Mainz geboren und aufgewachsen, kam nach Mehr Informationen finden Sie ab der Preisvorstellung dem Krieg regelmäßig nach Deutschland zurück, um (geplant Frühsommer 2021) auf der Website: mit den Menschen ins Gespräch zu kommen und ihnen das Judentum in Büchern und Vorträgen näherzu- www.leotrepp.org bringen. Zudem lehrte er als Honorarprofessor an der Johannes Gu­tenberg-Universität und anderen Hoch- schulen. Wichtig war ihm, dass Jüdinnen und Juden

42 43 © HdP, Austausch in Hinzert

Antisemitismus und Rechtsextremismus im Alltag: Erscheinungsformen, Prävention und Bekämpfungsansätze Fachtagung Mit Hass, Hetze und Gewalt versuchen insbesondere Antisemiten und Rechtsextremisten das friedliche Zusammenleben von Menschen unterschiedlichster Hintergründe zu vergiften. Im Rahmen einer Fachta- gung des Landeskriminalamts Rheinland-Pfalz mit der Ministerium des Innern Jüdischen Gemeinde Mainz und der Leitstelle Krimi- nalprävention im Ministerium des Innern und für Sport und für Sport Rheinland-Pfalz beleuchten Expertinnen und Experten Rheinland-Pfalz aus Wissenschaft und Praxis die Problematik aus ver- schiedenen Perspektiven. Der Termin der Fachtagung wird noch bekanntgegeben. Das rheinland-pfälzische Innenministerium führt zum Festjahr „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ Besuch des SS-Sonderlagers Hinzert eine Reihe verschiedener Veranstaltungen durch. Einige Unrecht beim Namen nennen Veranstaltungen werden im Folgenden dargestellt. Studierende der Hochschule der Polizei (HdP) führen regelmäßig Exkursionen zum SS-Sonderlager Hinzert durch. Anhand der Biographien der Häftlinge und deren Schicksale diskutieren die Studierenden auch die Rolle der Polizei im gesellschaftlichen System: damals und „Meet a Jew“ heute. Gemeinsam mit Polizeistudierenden aus Rhein- in rheinland-pfälzischen Kommunen land-Pfalz und Luxemburg findet zudem jährlich ein Ge- Im Jahr 2021 soll das Begegnungsprojekt des Zentral- denktag an die Opfer des NS-Regimes in Hinzert statt. rats der Juden in Deutschland „Meet a Jew“ offensiv be- Es sind mehrere Termine für das Jahr 2021 vorgesehen. worben werden. Das Projekt setzt auf Prävention durch Begegnung und Kennenlernen. In persönlichen Begeg- nungen geben die Teilnehmenden individuelle Einblicke Kontakt: in ihren aktuellen jüdischen Alltag, einen Überblick Ministerium des Innern und für Sport Rheinland- über die Vielfalt des jüdischen Lebens in Deutschland Pfalz, Leitstelle Kriminalprävention und beantworten Fragen in ungezwungener Ge- [email protected] sprächsatmosphäre. Termine werden unmittelbar von interessierten Kommunen mit den Projektverantwort- Weitere Veranstaltungen: lichen vereinbart. www.kriminalpraevention.rlp.de

44 45 Beteiligung der Bevölkerung diesmal in Lorch – also eine „Lorchiade“. Das Theater hat es bei aller Geißelung durch ein kleines Virus bisher geschafft, sein Publikum mit den großen Fragen der Welt zu infizieren. Die Ufer des Rheins sollen deshalb auch 2021 wieder „Ufer der Poesie“ sein.

18. und 19. Juni 2021, 19.30 Uhr HEINE: ICH REDE VON DER CHOLERA Michael Weber Festivaleröffnung, VIA Halle, Bacharach

20. Juni 2021, 11.00 Uhr Kultursommer Rheinland-Pfalz Shylock erklärt Shylock Über den Text von Heine sprechen Daniel Cohn-Bendit, Ikone der 68er Aufstände, ehem. Europa-Parlamentarier Theaterfestival und Rolf Hosfeld, Kulturhistoriker und Heine-Biograf An den Ufern der Poesie IV: Wernerkapelle, Bacharach Wasser bis zum Hals 25. Juni 2021, 19.30 Uhr Das Herzstück des Festivals fehlt diesmal. Kein RABBI IN AUSCHWITZ GAB ES KEINE VÖGEL 2021 in Bacharach. Konzert-Lesung aus dem Roman „Der Schrecken Diesmal ist es nicht die große Judenverfolgung, die den verliert sich vor Ort“ von Monika Held Rabbi aus Bacharach treibt, diesmal ist es die Corona- mit M. Held (Sprecherin)/ G. Praml (Kontrabass) Epidemie, die den Rabbi unserer stadtgreifenden Wernerkapelle, Bacharach Inszenierung nicht zulässt. Viele Szenerien wären nicht mehr zugelassen und vor allem wäre die Zuschauerzahl Juni 2021 begrenzt. Ein auf 2022 verschobenes Festival schien Gastspiel Fliegende Volksbühne uns eine Kapitulation. Frankfurt / Michael Quast Nein – wir Fest-spielen 2021! u.v.a.m. Die Eröffnung des Festivals diesmal: „Ich rede von der Cholera“. Heines Bericht über die Cholera 1832 in Paris. Theater Willy Praml in der Naxoshalle Das übrige Festival greift das Jubiläum „1700 Jahre Waldschmidtstraße 19, 60316 Frankfurt jüdisches Leben in Deutschland“ auf. Telefon 069 430547-33 Und wir verzichten auch nicht auf die große Schlussver- anstaltung, die wir 2019 zum ersten Mal initiiert haben, Karten: 069 430547-34 die „Bacchanale“, eine theatrale Stadtbespielung mit [email protected] www.mittelrheinfestival-poesie.com

46 47 Pädagogisches Landesinstitut Rheinland-Pfalz

Festwagen Weingut Karl Baum, 1927 (Foto-Slg. Museum Alzey) Im Folgenden finden Sie einen Auszug aus den Lehr- kräfte-Fortbildungen des Pädagogischen Landesinsti- Museum Alzey tuts Rheinland-Pfalz zum Thema „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“. 1700 Jahre Judentum im Alzeyer Land Präsentation von Objekten mit Kurzvorträgen

Eine Ausstellungseinheit des Alzey ist der 8. Februar 2021, 14.00 bis 15.30 Uhr Geschichte und Kultur der Alzeyer Juden gewidmet. Jüdisches Leben in der Gegenwart – Ausgehend von Exponaten des Museums soll die Das Dialogprojekt „Meet a Jew“ in Schule Geschichte der Juden, ihre Kultur und Religion durch und Unterricht Kurzvorträge nachgezeichnet werden. Beginnend mit E-Session für Lehrkräfte der Ersterwähnung im Jahr 1305 wird ein Zeitraum behandelt, der bis Mitte des 20. Jahrhunderts reicht. Das aktuelle jüdische Leben in Deutschland aus ers­ Wie gestaltete sich jüdisches Leben durch die Jahrhun- ter Hand kennenzulernen, das ist die Idee hinter dem derte hindurch, wie lebten die Juden in Alzey sozial, Dialogprojekt „Meet a Jew“. Unter dem Motto „Mitei- wirtschaftlich und kulturell, wie integriert waren sie in nander statt übereinander reden!“ vermittelt das Begeg- der Stadtgesellschaft? Diese Leitfragen sollen durch die nungsprojekt des Zentralrats der Juden in Deutschland Kurzvorträge aufgegriffen und thematisiert werden. Da ehrenamtliche jüdische Jugendliche und Erwachsene an die Alzeyer Juden stets in engen Beziehungen zu den Schulen, um bewusst – auf Augenhöhe – miteinander jüdischen Landgemeinden der Umgebung standen, wird ins Gespräch zu kommen. In der E-Session werden das der Blick auch über die Stadtgrenzen hinausgehen. Begegnungsprojekt „Meet a Jew“ vorgestellt und Ein- drücke von Begegnungen geschildert. Die Veranstaltung 28. März 2021, 11.00 bis 13.00 Uhr wird in Kooperation mit „Meet a Jew“ durchgeführt. Museum Alzey, Antoniterstraße 41, 55232 Alzey PL-Nummer: 21133GW001 Kontakt: Dr. Rainer Karneth Kontakt: Anna-Maria Schmidt Telefon 06731 498896, [email protected] www.museum-alzey.de

48 49 15. April 2021, 14.00 bis 17.30 Uhr Eine Gesamtübersicht finden Sie unter dem Stichwort Stolpersteine – Was geht mich das an? „#1700JahrejüdischesLebeninDeutschland“ im Fortbil- Fortbildung für Lehrkräfte dungskatalog des Pädagogischen Landesinstituts:

Zum Gedenken an einzelne Opfer der nationalsozi- fortbildung-online.bildung-rp.de alistischen Vernichtungspolitik verlegte der Künstler Gunter Demnig in den vergangenen Jahren sogenannte Die Ankündigung der Veranstaltung „Spuren und Zeugnisse „Stolpersteine“. jüdischen Lebens in Rheinland-Pfalz“ des Pädagogischen Auch viele Schülerinnen und Schüler haben gemeinsam Landesinstituts erfolgt vorbehaltlich der Mitbestimmung mit ihren Lehrkräften in Rheinland-Pfalz die Verle- durch die Hauptpersonalräte. gung von Stolpersteinen initiiert. In dieser Fortbildung erklären Lehrkräfte und Lernende, wie sich ein solches Projekt umsetzen lässt und was es zu beachten gilt. Kontakt:

PL-Nummer: 21133G0002 Anna-Maria Schmidt Kontakt: Anna-Maria Schmidt Pädagogisches Landesinstitut Rheinland-Pfalz Koordinierungsstelle für schulische Gedenkarbeit und Zeitzeugenbegegnungen 14. September 2021, 17.00 bis 18.30 Uhr Spuren und Zeugnisse jüdischen Lebens Röntgenstraße 32 in Rheinland-Pfalz – 55543 Bad Kreuznach Ein Wegweiser und Hinweisgeber zu verschiedenen Telefon 0671 9701-1650 oft unbekannten Orten und deren Lernpotentialen [email protected] E-Session für Lehrkräfte www.demokratie.bildung-rp.de

Die Veranstaltung zeigt zentrale Elemente der jü- dischen Geschichte in Rheinland-Pfalz auf. Hierbei Dr. Christian Könne sollen weniger bekannte Orte jüdischer Geschichte in Pädagogisches Landesinstitut Rheinland-Pfalz Rheinland-Pfalz vorgestellt und deren Potentiale für Referat Gesellschaftswissenschaften den Unterricht beispielhaft erläutert werden. Ziel ist es, eine Geschichte zu zeigen, die neben den Aspekten von Butenschönstraße 2 Verfolgung auch Elemente eines gemeinsamen Lebens 67346 Speyer an verschiedenen Orten im Land aufzeigt. Telefon 06232 659-108 [email protected] PL-Nummer: 211331Y005 Kontakt: Dr. Christian Könne www.pl.rlp.de

50 51 Queernet rheinland-pfalz e. V.

In Deutschland wird Judentum meist nur zwischen drei Koordinaten sichtbar: Antisemitismus, Israel und der Shoa. Da bleibt wenig Raum für die Vielfalt jüdischen Lebens. Gerade in den vergangenen Jahren hat sich eine enorme Dynamik entwickelt, für die nicht zuletzt auch die Gründung von Keshet Deutschland e. V. ein Ausdruck ist. Jüdinnen und Juden werden nach wie vor auf bestimmte Stadt Koblenz historische Bilder oder Religiosität verengt. Wie kann eine realistischere Repräsentation gelingen? Wie kann queer- jüdisches Leben in Deutschland besser wahrgenommen Koblenzer Stolperstein-App werden, wo sind die größten Herausforderungen? Die Stolperstein-App verbindet in der Koblenzer Innen- stadt verlegte Stolpersteine zu zwei Gedenkrouten. Auf Pluralität im Judentum – interaktive Weise können so Lebensgeschichten von Über die Sichtbarkeit queerer Jüdinnen und Juden ehemaligen jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern Vortrag von Monty Aviel Ott (Keshet Deutschland e. V.) erkundet werden. Dadurch wird an die Vergangenheit und Podiumsgespräch u.a. mit Monty Aviel Ott, erinnert, gleichzeitig wird die Gegenwart von jüdischem Dieter Burgard, Joachim Schulte (Sprecher QueerNet Leben in Deutschland thematisiert. Durch die Einbin- RLP e. V.), Dr. Peter Waldmann (Jüdische Gemeinde dung der App als digitale, interaktive Vermittlungsform Mainz). in Stadtrundgänge, Schul- und Universitätsprojekte ge- winnen die Stolpersteine an Bedeutung und werden zu Puzzleteilen der jüdischen Geschichte und Gegenwart 21. Januar 2021, 19.00 Uhr in Koblenz. Die Stolperstein-App entsteht in Koopera- SCHMIT-Z, Mustorstraße 4, 54290 Trier tion der Stadt Koblenz mit dem Koblenzer Stadtmarke- Anmeldung: [email protected] ting und dem Koblenzer Stadtarchiv.

3. Februar 2021, 19.00 Uhr Mithilfe der App kann die Altstadt jederzeit erkundet Haus der Jugend, Mitternachtsgasse 8, 55116 Mainz werden. Die Koblenzer Stolperstein-Gedenkrouten Moderation: Mara Pfeiffer werden im Frühjahr 2021 in die Koblenz-App integriert. Veranstalter: FC Ente Bagdad und QueerNet RLP e. V. in Letztere kann kostenlos in allen App-Stores herunter- Kooperation mit: Landeshauptstadt Mainz, geladen werden. 1. FSV Mainz 05, Landessportbund Rheinland-Pfalz Anmeldung: [email protected] Kontakt: Kultur- und Schulverwaltungsamt der Stadt Koblenz www.queernet-rlp.de [email protected]

52 53 Museumsverein Synagoge Staudernheim

In Bewegung – Die jüdische Gemeinde Staudernheims im Auf und Ab von Migrationen Synagoge Worms © Dieter Burgard Ausstellung mit Begleitprogramm und App

Mit unserer Ausstellung begeben wir uns in die Provinz SWR-Fernsehen und erkunden den Kosmos einer kleinen jüdischen Landgemeinde. Gleichzeitig überschreiten wir den Rheinland-Pfalz lokalen Horizont, indem wir ihren Mitgliedern auf Handelsreisen, dem Aufbruch in die Städte, die „Neue Welt“ oder das rettende Exil folgen. Wir überschreiten Verfolgt und umworben – den Horizont des Dokumentarischen im Zusammen- Zweitausend Jahre jüdisches Erbe spiel mit der israelischen Künstlerin Sharon Paz, die in Ein Film von Andreas Berg einer virtuellen Videoinstallation sachliche Informa- tion in eine emotionale Erfahrung münden lässt. Wir In Rheinland-Pfalz blickt man auf eine wechselvolle überschreiten den räumlichen Horizont der ehemaligen jüdische Vergangenheit zurück. Auf Epochen, die von Synagoge, indem wir die Ausstellung in den digitalen kultureller Blüte und Akzeptanz jüdischen Lebens Raum erweitern. Wir überschreiten Zeithorizonte, geprägt waren, folgten immer wieder Zeiten mit Ver- indem wir die Vergangenheit für drängende Fragen der folgung, mit Pogromen oder mit dem Untergang ganzer Gegenwart aktivieren. Gemeinden. Neben den großen SchUM-Städten Mainz, Worms und Speyer gab es auch in ländlichen Regionen 15. August bis 17. Oktober 2021 wie im Hunsrück und in der Pfalz viele kleine jüdische Mi. bis So., 14.00 bis 18.00 Uhr sowie nach Vereinbarung. Gemeinden und ein lebendiges Landjudentum. Der Film Ehem. Synagoge, Am Wolfsgang 3, 55568 Staudernheim „Verfolgt und umworben – Zweitausend Jahre jüdisches www.synagoge-staudernheim.de Erbe“ beleuchtet die jüdische Geschichte im Gebiet des heutigen Rheinland-Pfalz von den frühesten Spuren bis Kontakt: in die Gegenwart und fragt auch nach den Perspektiven Andrea Lefèvre der heutigen Gemeinden. Telefon 0174 42 46 972, [email protected] Elke Kiltz Sendetermin: 17. Januar 2021, 18.45 Uhr Telefon 0170 31 57 351, [email protected] Sendereihe „Bekannt im Land“ Werner Hahn www.ardmediathek.de/swr/ Telefon 0151 5044 33 85, [email protected]

54 55 Volkshochschulen Rheinland-Pfalz Volkshochschule Frankenthal „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland. Seit 250 Jahren Juden in Frankenthal.“ Anlässlich des Festjahres Vortrag und Führungen durch die Innenstadt, über „1700 Jahre jüdisches Leben in die beiden jüdischen Friedhöfe sowie zu den Stol- Deutschland“ organisieren die persteinen in Frankenthal Volkshochschulen in Rhein- Veranstaltungen in Kooperation mit dem Förderverein land-Pfalz zahlreiche Veranstaltungen, darunter Konzerte, für jüdisches Gedenken in Frankenthal. Vorträge, Ausstellungen sowie thematische Führungen Weitere Informationen: www.vhs-ft.de und Stadtrundgänge, die Einblicke in die jüdische Ge- Bettina Schwan, Telefon 06233 349203 schichte vor Ort ermöglichen. Im Folgenden finden Sie [email protected] die Titel und Formate einiger geplanter Angebote. Weitere Angebote: www.volkshochschule.de/1700jahre Kreisvolkshochschule Bad Dürkheim Führung auf dem jüdischen Friedhof in Grünstadt; Volkshochschule Bad Bergzabern Stolperstein-Führung in Grünstadt Historische Exkursion zum Jüdischen Museum Weitere Informationen: www.kvhs-duew.de Frankfurt; Lesung „Koscher durch die Krise“; Vortrag Telefon 06359 9297235, [email protected] „Rassismus und Antisemitismus damals und heute“; Schnupper-Workshop Jiddisch für Anfänger A1.1 Exkursion „Landjuden in der Pfalz“ Weitere Informationen: www.kvhs-duew.de Weitere Informationen: www.vhs-bergzabern.de Telefon 06322 961-2403, [email protected] Nadine Burckgard-Bohrer, Telefon 06343 6194011 [email protected] Volkshochschule Landau Stadtrundgang zum Thema: Jüdisches Leben in Landau Volkshochschule Mainz Weitere Informationen: www.volkshochschule-landau.de Führung: Magenza – das jüdische Mainz, die Mutter Sigrid Gensheimer, Telefon 06341 134992 der SchUM-Stätten am Rhein; „Stolpern im Kopf und [email protected] im Herzen“ – Rundgang zu den Mainzer Stolpersteinen Weitere Informationen: www.vhs-mainz.de Volkshochschule Trier Telefon 06131 26250, [email protected] Ausstellung „Die IG Farben und das Konzentrations- lager Buna-Monowitz - Wirtschaft und Politik im Volkshochschule Ludwigshafen Nationalsozialismus“; Eröffnungsveranstaltung und Vortrag: Leben und Werk des Ludwigshafener Vortrag zur Ausstellung und ausstellungbegleiten- Baumeisters Markus Sternlieb de Lesung („Ist das ein Mensch?“, „Die Atempause“ Weitere Informationen: www.vhs-lu.de von Primo Levi) Susanne Schlindwein, Telefon 0621 504-2625 Weitere Informationen: www.vhs-trier.de [email protected] Rudolf Fries, Telefon 0651 718-1430, [email protected]

56 57 STREICHQUARTETT-LABOR Konzerttournee durch ehemalige Synagogen des Landes

Ori Kam, Viola (Dozent, Jerusalem Quartet) Junge Streichquartette Werke von Mozart, Haydn und Debussy

Ori Kam ist einer der berühmtesten Streichervirtuosen Tehila Nini Goldstein © Konrad Kästner Goldstein © Konrad Nini Tehila auf der Bratsche. In Kalifornien geboren und in Israel aufgewachsen, wurde er Mitglied der Berliner Philhar- moniker, Gewinner des Paganini-Preises und Professor Villa Musica in Genf. Als Bratschist im Jerusalem Quartet ist er bei allen großen Kammermusikreihen und Festivals auf der Welt zu Gast. Für Villa Musica arbeitet er eine Woche lang mit hochbegabten jungen Streichquartetten, die von seiner langen Erfahrung profitieren. Er spielt mit CLASSIC CLASH: Sephardische Musik ihnen Mozarts g-Moll-Quintett KV 516 in ehemaligen Konzert in Kooperation mit SWR2 Synagogen und der Villa Musica.

Sferraina & Tehila Nini Goldstein, Sopran ƒƒ Niederzissen, Synagoge Niederzissen 12. März 2021, 19.00 Uhr Tehila Nini Goldstein ist eine fantastische junge Sopra- ƒƒ Laufersweiler, Synagoge Laufersweiler nistin aus Israel, die in Berlin lebt. Von der Barockoper 13. März 2021, 17.00 Uhr bis zur zeitgenössischen Musik deckt sie alle Genres ab. ƒƒ Mainz, Villa Musica Ihre besondere Liebe gilt der Musik der sephardischen 14. März 2021, 11.00 und 13.00 Uhr Juden aus dem Mittelmeerraum am fließendenÜ ber- gang zur Barockmusik. Dazu bringt sie das Ensemble Sferraina mit in die Steinhalle des Landesmuseums Mainz. Zwischen den Römersteinen aus dem antiken Mainz erklingt Musik der Juden rund ums Mittelmeer, die noch auf antike Quellen zurückgeht.

28. Januar 2021, 18.00 und 20.00 Uhr Yechiel Yanai Ori Kam © Mainz, Landesmuseum

58 59 MUSIK IN DER SYNAGOGE GÄSTE AUS TEL AVIV Konzerttournee durch Synagogen und das Arp Museum Konzerttournee durch Rheinland-Pfalz

Tel Aviv Wind Quintet Hillel Zori, Violoncello, Tomer Lev, Klavier Stipendiaten der Villa Musica Stipendiaten der Villa Musica Rheinland-Pfalz Kooperation mit der Buchmann-Mehta School of Fünf fantastische Bläser aus Tel Aviv, die vor ein paar Music, Tel Aviv University Jahren das Publikum in der Neuen Synagoge Mainz be- geisterten. In ihrem neuen Programm erinnern sie ge- Die Landesstiftung Villa Musica Rheinland-Pfalz be­ meinsam mit Stipendiaten der Villa Musica an verfolgte ginnt eine neue Kooperation mit der Buchmann-Mehta Komponisten: an den Wiener Alexander von Zemlinsky, School der Tel Aviv University: Zwei Professoren aus der in die USA ins Exil ging, an den Prager Erwin Israel proben und konzertieren mit dem Nachwuchs Schulhoff, der im KZ starb, und an Bohuslav Martinu, der Villa Musica in der Pfalz und in Neuwied am Rhein. dem von Paris über Lissabon eine abenteuerliche Flucht nach Amerika gelang. Michail Glinka: Trio pathétique d-Moll Krzysztof Penderecki: Sextett für Klarinette, Horn, Wolfgang Amadeus Mozart: Quintettsatz F-Dur, Streichtrio und Klavier (2000) KV 580b (Anh. 90) Antonín Dvořák: Klavierquartett Es-Dur, op. 87 Aharon Harlap: Kaleidoskop für Bläserquintett (2008) Erwin Schulhoff: Concertino für Flöte, Viola und Kontrabass ƒƒ Frankenthal, Congress Forum Alexander von Zemlinsky: Humoreske für Bläserquintett 23. April 2021, 18.00 Uhr Bohuslav Martinu: Nonett Nr. 2 (1959) ƒƒ Kirchheimbolanden, Stadthalle 24. April 2021, 20.00 Uhr ƒƒ Remagen, Arp Museum Bahnhof Rolandseck ƒƒ Neuwied-Engers, Schloss Engers 19. März 2021, 18.00 und 20.00 Uhr 25. April 2021, 17.00 und 19.00 Uhr ƒƒ , Synagoge 20. März 2021, 19.00 Uhr ƒƒ Mainz, Jüdische Gemeinde Mainz 21. März 2021, 17.00 Uhr Villa Musica Landesstiftung Rheinland-Pfalz mit Beteiligung des SWR Auf der Bastei 3 55131 Mainz Telefon 06131 9251800 [email protected]

© Monika Rittershaus www.villamusica.de

60 61 Herausgeberin: Staatskanzlei Rheinland-Pfalz Peter-Altmeier-Allee 1 55116 Mainz

V. i. S. d. P.: Andrea Bähner, Sprecherin der Landesregierung Rheinland-Pfalz

Die Inhalte basieren auf Angaben der jeweiligen Veranstalter. Änderungen vorbehalten. Diese Druckschrift wird im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit der Landesregierung Rheinland-Pfalz herausgegeben. Sie darf weder Kontakt und Informationen: von Parteien noch von Wahlwerberinnen/Wahlwerbem oder Wahl- Dieter Burgard helferinnen/Wahlhelfem zum Zwecke der Wahlwerbung verwendet Beauftragter der Ministerpräsidentin werden. Auch ohne zeitlichen Bezug zu einer bevorstehenden Wahl für jüdisches Leben und Antisemitismusfragen darf die Druckschrift nicht in einer Weise verwendet werden, die Telefon 06131 16-4064 als Parteinahme der Landesregierung zu Gunsten einer politischen [email protected] Gruppe verstanden werden könnte.

62 63 KONTAKT UND INFORMATIONEN: Dieter Burgard Beauftragter der Ministerpräsidentin für jüdisches Leben und Antisemitismusfragen Telefon 06131 16-4064 [email protected]