Persönlicher Archivbestand Gerd Poppe

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Persönlicher Archivbestand Gerd Poppe Findbuch zum Bestand Persönlicher Archivbestand Gerd Poppe bearbeitet von Anne Vogel und Tina Krone ROBERT-HAVEMANN-GESELLSCHAFT Berlin 2006 – 2017 Dieses Findbuch ist Ergebnis eines Erschließungsprojektes, das durch die Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und den Landesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR des Landes Berlin finanziert wurde. Robert-Havemann-Gesellschaft e.V. Ruschestr. 103 10365 Berlin www.havemann-gesellschaft.de Reproduktion, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung der Robert-Havemann-Gesellschaft e.V. Inhaltsverzeichnis Vorwort Geschichte und Aufbau des Bestandes .................................................................................................... I Biografische Daten Gerd Poppe ............................................................................................................. VI Hinweise zur Benutzung des Findbuches ............................................................................................. VIII Abkürzungsverzeichnis ........................................................................................................................... IX Bestandsverzeichnis 1. Manuskripte/Vorträge/Notizen .............................................................................................................. 1 2. Korrespondenz ..................................................................................................................................... 5 3. Persönliche Unterlagen ...................................................................................................................... 10 4. Arbeitsunterlagen/Thematische Sammlungen ................................................................................... 12 4.1. Friedens- und Oppositionsbewegung .............................................................................................. 12 4.1.1. DDR .............................................................................................................................................. 12 4.1.2. Ost-West-Kontakte ....................................................................................................................... 20 4.1.3. Osteuropa ..................................................................................................................................... 26 4.2. Politische Tätigkeit ab Herbst 1989 ................................................................................................. 31 4.2.1. Zentraler Runder Tisch ................................................................................................................. 31 4.2.2. Ministerrat der DDR - Minister ohne Geschäftsbereich ................................................................ 36 4.2.3 Volkskammer der DDR .................................................................................................................. 39 4.2.3.1. Volkskammer, 9. Legislaturperiode ........................................................................................... 39 4.2.3.2. Volkskammer, 10. Legislaturperiode ......................................................................................... 40 4.2.4. Bündnis 90, Bündnis 90/Die Grünen ............................................................................................ 50 4.2.5. Wahlen ......................................................................................................................................... 54 4.2.6. Deutscher Bundestag ................................................................................................................... 56 4.2.6.1. Bundestagsgruppe und -fraktion Bündnis 90/Die Grünen ......................................................... 56 4.2.6.2. Enquete-Kommission "Aufarbeitung von Geschichte und Folgen der SED-Diktatur in Deutschland" .......................................................................................................................... 64 4.2.6.3. Abgeordnetentätigkeit von Gerd Poppe ..................................................................................... 67 4.2.6.4. Bundestag - Außenpolitik ........................................................................................................... 73 4.2.7. Weitere Arbeitsunterlagen und Materialsammlungen .................................................................. 89 4.3. Öffentliche Tätigkeit ......................................................................................................................... 95 4.4. Samisdat der DDR-Opposition ........................................................................................................ 96 4.5. Tagungsunterlagen .......................................................................................................................... 98 4.6. Wissenschaftliche Studien und Dokumentationen .......................................................................... 99 5. Sonstiges ............................................................................................................................................ 99 Index Ortsindex .............................................................................................................................................. 100 Personenindex ...................................................................................................................................... 101 Sachindex ............................................................................................................................................. 104 Zeitungen/Zeitschriften ......................................................................................................................... 111 Vorwort Geschichte und Aufbau des Bestandes Der Persönliche Archivbestand Gerd Poppe beinhaltet Unterlagen seines Wirkens in der DDR-Opposition, insbesondere der Initiative Frieden und Menschenrechte (IFM), zu seinen Kontakten nach West- und Osteuropa und zu seiner politischen Tätigkeit ab 1990 als Spre- cher der IFM, Teilnehmer des Zentralen Runden Tisches, Minister ohne Geschäftsbereich in der Regierung Modrow sowie als Mitglied der Volkskammer und des Deutschen Bundesta- ges. Gerd Poppe galt in den 1970er und 1980er Jahren als einer der bekanntesten, "einfluss- reichsten und streitbarsten Köpfe der oppositionellen und subkulturellen Szene in Ost- Berlin".1 Beeinflusst von den westeuropäischen antiautoritären Studentenprotesten und dem „Prager Frühling“ begann er sich in oppositionellen Gruppierungen zu engagieren, wobei er von Anfang an sein Engagement in der Kulturopposition mit dem der politischen Opposition verband. Seinen Protest gegen das kommunistische System artikulierte er schon frühzeitig, wie beispielsweise mit der Unterzeichnung einer Protesterklärung gegen den Einmarsch der Warschauer-Pakt-Staaten in die CSSR am 22. August 1968. Ende der 1970er Jahre begann er Kontakte zur osteuropäischen Opposition aufzubauen, insbesondere nach Ungarn und in die CSSR. Gleichzeitig gehörte er ab Anfang der 1980er Jahre zu den maßgeblichen Prota- gonisten der unabhängigen Friedensbewegung der DDR. Er war Initiator, Mitverfasser und Unterzeichner einer ganzen Reihe von offenen Briefen und Aufrufen sowie Herausgeber bzw. Autor von Samisdat-Publikationen wie „grenzfall“, „Ostkreuz“ und „Spuren“. Von 1980 bis 1983 organisierte er regelmäßig Lesungen mit kritischen Autoren in der eigenen Woh- nung. Zudem betrieb er mit seiner Frau, Ulrike Poppe, den ersten unabhängigen Kinderla- den in der DDR, der 1983 verboten wurde. In den Jahren 1985/86 gehörte er zu den Mitbe- gründern der Initiative Frieden und Menschenrechte (IFM), die sich in Anlehnung an die Charta 77 gebildet hatte.2 Gerd Poppe, den das Ministerium für Staatssicherheit der DDR (MfS) zum „harten Kern“ der unversöhnlichen Feinde des SED-Systems zählte, wurde ab Ende der 1960er Jahre syste- matisch beobachtet, bespitzelt und war von Zersetzungsmaßnahmen, Ordnungsstrafen und Festnahmen betroffen. Als einer der Sprecher der IFM saß er ab 1989/90 am Zentralen Runden Tisch. Es folgten weitere politische Ämter wie das des Ministers ohne Geschäftsbereich in der Regierung Modrow, des stellvertretenden parlamentarischen Geschäftsführers der Volkskammerfrakti- 1 Ilko-Sascha Kowalczuk: Gerd Poppe. In: Für ein freies Land mit freien Menschen. Opposition und Widerstand in Biographien und Fotos, Ilko-Sascha Kowalczuk/Tom Sello (Hg.), Berlin 2006, S. 297 2 Kowalczuk: Für ein freies Land S. 297-301 Vorwort II on Bündnis 90/Grüne, des außenpolitischen Sprechers der Abgeordnetengruppe bzw. später der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen im Deutschen Bundestag. Als Mitbegründer der Partei Bündnis 90 gehörte Gerd Poppe zu den Befürwortern der Fusion mit der Partei Die Grünen. Einen Teil der Unterlagen von Gerd Poppe übernahm die Robert-Havemann-Gesellschaft im Jahr 2002. Diese wurden 2005 archiviert und umfassten 93 Bände. 2010 übergab Gerd Poppe nochmals Materialien in erheblichem Umfang, die 2012 erschlossen wurden. Der Be- stand wuchs auf 186 Bände an. Die dritte Nachlieferung aus dem Jahre 2015 umfasste nach der Archivierung 131 Bände. Insgesamt hat der Bestand jetzt einen Umfang von 317 Bän- den mit Schriftgut aus dem Zeitraum von 1961 bis 2010. Die Unterlagen befanden sich in beschrifteten Ordnern, als sie ins Archiv gelangten. Die von Gerd Poppe angelegte Ordnung wurde grundlegend beibehalten, der Bestand in fünf Haupt- gruppen gegliedert: 1. Manuskripte/Aufzeichnungen/Notizen 2. Korrespondenz 3. Persönliche Unterlagen 4. Arbeitsunterlagen/Thematische
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