sette brooches, wheel brooches, Zierblechfbeln, van Maria-Orans uit de opgraving »Rüenstert« disc brooches with fligree work, nummular or en een fguurfbula met een gestileerde vier- pseudo-coin brooches and star-shaped brooch- voeter (Duits: Vierfüßlerfbel) uit het noorden es. Rectangular brooches complete the range van Soest. of early to high medieval brooches. A saint’s brooch with a female orans depiction from Literatur the »Rüenstert« excavation and a quadruped Hans-Jörg Frick, Karolingisch-ottonische Scheibenfbeln brooch from the north of Soest are worth par- des nördlichen Formenkreises. Offa – Berichte und Mit- teilungen zur Urgeschichte, Frühgeschichte und Mittelalter- ticular mention. archäologie 49/50 (Neumünster 1992/1993) 243–463. – Elke Treude, Karolinger- und ottonenzeitliche Scheiben- Samenvatting fbeln aus Schlangen-Oesterholz, Kreis Lippe. Archäologi- In Soest gevonden mantelspelden uit de Ka- sche Beiträge zur Geschichte Westfalens. Festschrift Klaus rolingische en Salische tijd laten een breed Günther. Internationale Archäologie, Studia Honoraria 2 AUSGRABUNGEN UND FUNDE UND FUNDE AUSGRABUNGEN (Rahden 1997) 249–258. – Sven Spiong, Fibeln und Ge- spectrum van in Westfalen voorkomende wandnadeln des 8. bis 12. Jahrhunderts in Zentraleuropa. Ei- vormtypen zien. De veel gevonden schijff- ne archäologische Betrachtung ausgewählter Kleidungsbe- bulae wordt naast de gebruikelijke exempla- standteile als Indikatoren menschlicher Identität. Zeitschrift ren met emailinleg ook vertegenwoordigd für Archäologie des Mittelalters, Beiheft 12 (Bonn 2000). – door andere typen, zoals rozet- en radvormi- Mechthild Schulze-Dörrlamm, Zur Deutung von Oran- tenreliefs auf Scheibenfbeln der Karolingerzeit. Archäolo- ge fbulae, versierde dunne blikken en met f- gisches Korrespondenzblatt 45, 2015, 579–592. – Rudolf ligraan versierde exemplaren en pseudomunt- Bergmann, Vierfüßlerfbeln des frühen und hohen Mittel- en stervormige fbulae. Rechthoekige fbulae alters von westfälischen Ortswüstungen. In: Vera Brieske/ complementeren het beeld van de vroeg- en Aurelia Dickers/Michael M. Rind (Hrsg.), Tiere und Tier- vol-middeleeuwse typen. Vermeldenswaar- darstellungen in der Archäologie. Beiträge zum Kolloquium in Gedenken an Torsten Capelle, 30.–31. Oktober 2015 in dig zijn zeker de heiligenfbulae met het beeld Herne (Münster 2017) 325–340.

Die Ortsstelle Alt Welda bei Rudolf

Bergmann Mittelalter Kreis Höxter,

Die überwiegende Anzahl der Ortswüstungen sen. Das Wüstungsareal ist heute in mehrere Westfalens entfällt auf kleine, im Frühmittel- Nutzungs- und Eigentumsparzellen unter- alter meist ab 800 entstandene Siedlungen, teilt, mit dementsprechend wechselnden Pros- die häufg einen Namen mit dem Grund- pektionsbedingungen. Durch die schlechte wort -husen trugen. Aufgelassene Orte mit Bestockung des Bewuchses war es 2018 mög- schwer deutbaren Ortsnamen wie Alt Welda lich, für den Siedlungskern eine Mikrokartie- sind seltener. Tendenziell sind derartige Sied- rung vorzunehmen (Abb. 1). Im Kartierungs- lungen größer gewesen und älter. In den his- areal bestanden mehrere Fundkonzentrationen. torischen Quellen ist es schwierig, die Orts- Im Zentrum ist der Oberboden stark mit den wüstung vom benachbarten 1 km entfernten Bruchstücken von Mönch- und Nonne-Dach- heutigen Kirchdorf Welda zu unterscheiden, ziegeln versetzt, die auf einen hier gelegenen da beide Orte im Mittelalter als »Welda« be- Steinbau verweisen. Die östliche Fundfäche zeichnet werden. Nur in Ausnahmefällen ist fällt durch aufgepfügte Konzentrationen ver- der Kirchort explizit, so 1290, als Novo seu ziegelten Lehms und von Eisenschlacken auf. Kercwellede bezeichnet. Der Fundbereich im Westen ist weniger stark Alt Welda liegt in einer sich von hier bis mit diesen durchsetzt, hier wurden u. a. das nach Hessen erstreckenden Talzone mit Löss- Fragment eines Aach- oder Pilgerhorns, eine böden. Unweit des Ortes befand sich auf dem Nauheimer Fibel des 1. Jahrhunderts v. Chr. Donnersberg ein 1123 bezeugtes Freistuhlge- (Abb. 2) und ein Flint-Kernstein mit Abschlag- Lippe 2018 - richt. Dessen Bezeichnung leitet sich aus dem bahnen aufgefunden. Geländenamen »Donarsberg« ab und könn- Die Ortstelle wird seit Langem von Samm- te auf eine vorchristliche Kultstätte hinwei- lern begangen. Von den rund 6200 Lesescher-

Archäologie Archäologie in Westfalen 96 Abb. 1 Verbreitung von Oberfächenfunden im Kernbereich der Orts- stelle Alt Welda bei Warburg-Welda (Grafk: LWL-Archäologie für Westfalen/R. Bergmann, M. Thede). AUSGRABUNGEN UND FUNDE UND FUNDE AUSGRABUNGEN

ben entfallen 85 % der Fragmente auf Wa- termonate, infolge dessen die schwächer ge- renarten ausschließlich des hohen und späten brannte Keramik intensiver zerfällt. Immer- Mittelalters, z. B. verschiedene Varianten der hin lassen sich unter dem Material sowohl blaugrauen Irdenware und reduzierend ge- Scherben merowingerzeitlicher Knickwand- brannter Irdenwaren (Abb. 3). Spärliche Fun- als auch dickwandiger Wölbwandgefäße iden- de vollentwickelten Steinzeugs Siegburger Art tifzieren. Auch liegen Randstücke uneinheit- lassen sich im Sinn eines Bestehens des Or- lich gebrannter Keramiken mit einziehendem tes bis in das 14. Jahrhundert interpretieren. Rand (Kümpfe) vor, die dem 8./9. Jahrhundert Wie überall in der Warburger Börde ist die angehören können. Während die feinere Vari- uneinheitlich gebrannte Keramik älterer Be- ante der uneinheitlich gebrannten kalkgrus- Lippe 2018 siedlungsphasen im Fundanfall unterrepräsen- gemagerten Ware als eine regionale Warenart - tiert, wohl eine Folge häufgen Gefrierens und des 9. Jahrhunderts identifziert werden kann, Auftauens des Oberbodens während der Win- ist die zeitliche Einordnung der mit grobem

97 Archäologie in Westfalen eine ursprüngliche Zweifarbigkeit des Zellen- werks geschlossen werden muss. Bei der an- deren ist erkennbar, dass die Begrenzungsste- ge der Zellen in eine dünne Lehmschicht am Korpusgrund eingesetzt worden sind. Dies ist teilweise auch bei den insgesamt neun Zel- lenschmelz-Kreuzemailscheibenfbeln der Ty- pen Haseloff 1 (Abb. 4, 3) und Haseloff 3 (mit runder Zentralzelle: Abb. 4, 4–5) der Fall ge- wesen. Unter den Funden des Typs 1 fnden sich zwei vielleicht für Kinder gefertigte, ex- trem kleine Exemplare (Abb. 4, 6–7) von ma- ximal 1,05 cm und 0,93 cm Durchmesser. Die AUSGRABUNGEN UND FUNDE UND FUNDE AUSGRABUNGEN Abb. 2 Nauheimer Fibel Gesteinsgrus gemagerten Keramik unklar. Be- kleinere von ihnen zeigt erneut verschiedenar- von der Wüstung Alt merkenswert erscheint, dass im Nordseeküs- tig korrodiertes Email (Kreuzarme und Zen- Welda, Länge 3,4 cm (Foto: tenbereich getöpferte, uneinheitlich gebrannte trum gelbweiß, Zwickelzellen oliv), ähnlich wie LWL-Archäologie für Westfalen/S. Brentführer). Muschelgruskeramik des frühen Mittelalters eine normalgroße Fibel dieses Typs mit weiß mit einigen wenigen zweifelsfrei identifzier- korrodiertem Material in der asymmetrisch baren Stücken vertreten ist. gearbeiteten Kreuzzelle und grauorange ver- Die Zeit um 800 bis zum 11. Jahrhundert färbtem Email in den Zwickelzellen. Insofern ist im keramischen Material weniger auffäl- ist zu schließen, dass nicht nur bei handwerk- lig, tritt jedoch bei den Fibeln deutlich hervor. lich höherwertigen Fundstücken das Kreuz- Abgesehen von häufg und überall vorkom- motiv gegenüber den Zwickelzellen durch menden Fundstücken sind im Materialkom- Farbunterschiede abgesetzt gewesen ist. Kreuz- plex auch seltene Typen vertreten. Auffällig email-Grubenschmelzfbeln sind lokal deut- ist die teilweise qualitativ schlechte Ausfüh- lich unterrepräsentiert und mit je nur einem rung der Fibeln, u. a. bei einer nachlässig ge- Exemplar des Typs Haseloff 1 (Abb. 4, 8) und arbeiteten Zweipass-Zellenschmelzfbel mit des Typs Haseloff 2 (Abb. 4, 9) vertreten. Ers- oval verzerrtem Korpus (Abb. 4, 1). Zu dem teres ist durchbohrt, was darauf hinweist, dass ungewöhnlichen Motiv ist es wahrschein- es nach dem Entfernen der Nadelkonstrukti- lich deshalb gekommen, weil es aufgrund der on als Beschlag weiterverwendet worden ist. Form schwierig gewesen sein muss, drei Ste- Bei den Kreuzemailscheibenfbeln ist weiter- ge am Grund des schadhaften Fibelkorpus hin auf ein tremolierstichverziertes, geprägtes, zu fxieren. Von den beiden Dreipass-Zellen- d. h. nicht gegossenes Fundstück mit breitem, emailscheibenfbeln zeigt die eine verschie- abgeschrägtem Rand hinzuweisen, bei dem auf denfarbig korrodierte Schmelzeinlagen mit dem Plateau um eine zentrale, kleine Rund- gelbweißer Dreipasszelle und schwarz ver- grube vier ebensolche Gruben angeordnet sind färbten Zwickelzellen (Abb. 4, 2), sodass auf (Abb. 4, 10). 0,5 % 0,5 % Abb. 3 Kreisdiagramm 0,2 % 0,1 % 0,5 % der mittelalterlichen 0,5 % 0,2 % 0,1 % Keramikfunde von Alt 0,1 % 7 % 0,1 % Merowingerzeitliche Drehscheibenware (0,1 %) Welda (Grafk: LWL-Ar- 10,9 % 7 % chäologie für Westfalen/ Merowingerzeitliche Drehscheibenware (0,1 %) 10,9 % 7,2 % Uneinheitlich gebrannte Irdenware U. Haarlammert). 7,2 % Uneinheitlich gebrannte Irdenware Rauwandige Drehscheibenware (0,1 %) Rauwandige Drehscheibenware (0,1 %) Oxidierend gebrannte Irdenware Oxidierend gebrannte Irdenware

BlaugraueBlaugraue mäßig mäßig grob grob gemagerte gemagerte Irdenware Irdenware

BlaugraueBlaugraue fein gemagerte fein gemagerte Irdenware Irdenware 26 % 26 % 32,2 % 32,2 % Graue Grauehart gebrannte hart gebrannte Irdenware Irdenware Graue klingendharte Irdenware Graue klingendharte Irdenware »Protosteinzeug«, meist rot engobierte Irdenware (0,2 %) »Protosteinzeug«, meist rot engobierte Irdenware (0,2 %) Lippe 2018

- Faststeinzeug Siegburger Art und grauolives Faststeinzeug (0,5 %) Faststeinzeug Siegburger Art und grauolives Faststeinzeug (0,5 %) 15,3 % Vollentwickeltes Steinzeug (Siegburger Art) (0,5 %) 15,3 % Vollentwickeltes Steinzeug (Siegburger Art) (0,5 %)

Alt Welda

Alt Welda

Archäologie Archäologie in Westfalen 98 1 2

3 4 AUSGRABUNGEN UND FUNDE UND FUNDE AUSGRABUNGEN

6 5

7 8

9 10

12 11 0 2 cm

Die unübliche Heiligenfbel von der Fund- vergleichbare Funde sind selten, ebenso wie Abb. 4 Fibeln des stelle ist bereits gesondert behandelt wor- bei einer Grubenschmelz-Rechteckfbel mit 9.–10. Jahrhunderts von der Ortswüstung Alt den (Abb. 4, 11), ebenso wie eine Pferdchenf- Diagonalkreuz, Mittelnoppen und dreiglied- Welda (Grafk und Fotos: bel (Abb. 4, 12). Qualitativ höherwertig ist eine rigen Eckfortsätzen (Abb. 5, 2). Von einem LWL-Archäologie für Rechteckfbel der ersten Hälfte des 9. Jahrhun- Mangel an spezialisierten Metallhandwer- Westfalen/1. 4. 5: E. Junker; derts mit stark ausgezogenen Ecken und Za- kern in Westfalen-Lippe in der Zeit um 800 2. 3. 6. 7. 9. 11: A. Schön- Lippe 2018 hof; 8. 12: S. Brentführer; - ckenrand (Abb. 5, 1). Ihr Innenfeld mit ver- zeugen Rechteckfbeln aus u. a. feuervergol- 10: R. Bergmann). schiedenfarbig oxidiertem Zellenschmelz ist detem Buntmetallschrott. Die trapezförmi- mit einem Diagonalkreuz verziert. Mit ihr ge, vergoldete Fibel (Abb. 5, 3) von Alt Welda

99 Archäologie in Westfalen 1 2 AUSGRABUNGEN UND FUNDE UND FUNDE AUSGRABUNGEN 4 3

5 6

7 8 9

10 11

0 2 cm

Abb. 5 Fibeln aus der zeigt karolingische Pfanzenornamentik bzw. den, ist der Durchbruch im Bereich der Na- Zeit um 800 bis zum Blattwerkranken. Für die vier Nabenfbeln delrast nicht ausgeführt worden. Hier wurde hohen Mittelalter von der (Abb. 5, 4) und drei unverzierten Metallbu- nur eine kleine Rundgrube erstellt. Der an- Ortswüstung Alt Welda (Grafk und Fotos: LWL-Ar- ckelfbeln fnden sich zahlreiche Entsprechun- dere Fund dieser Gruppe ist eine sechszacki- chäologie für Westfalen/ gen im westfälischen Material. Charakte- ge Sternfbel mit gebohrten kleinen Rundgru- 1. 3–5. 8. 10. 11: A. Schön- ristisch dreidimensionale Fibeln des hohen ben auf den Sternstrahlen (Abb. 5, 6), in deren hof; 2. 7: S. Brentführer; 6. 9: E. Junker). Mittelalters mit zentraler Fassung zur Auf- Zentralfassung graugelbe Zersetzungsreste nahme einer farbigen Schmelzperle sind lokal der Schmelzperle erhalten sind. Das Objekt mit einem Exemplar vertreten, dessen Fibel- besitzt ein ausgesprochen unsymmetrisches platte mit einem Kranz gebohrter Durchbrü- Erscheinungsbild, das bisher an Funden die- che verziert ist (Abb. 5, 5). Beim Fertigen der ses Typs aus Westfalen nicht beobachtet wur- Lippe 2018 - Durchbrüche hat der Metallhandwerker ver- de. Die zwei aufgefundenen, jeweils mit ei- sehentlich den auf der Rückseite befndlichen nem inneren Perlkranz und einer geperlten Nadelhalter angebohrt. Vorsichtiger gewor- Randleiste versehenen Pseudomünzfbeln sind

Archäologie Archäologie in Westfalen 100 Unikate. Die eine von ihnen zeigt im Innen- Summary feld ein Stegkreuz mit Perlnoppen und im Alt Welda near present-day Welda, or the me- Außenfeld eine Trugschrift (Abb. 5, 7), die an- dieval Kirchwelda, is one of only a few large dere im Innenfeld einen gekrönten Herrscher deserted medieval villages in the Warburger (Abb. 5, 8). Ihr Formgeber war offensichtlich Börde region. Judging by the fnds that have mit dem Alphabet vertraut und die Umschrift come to light so far, we can assume that the lautet + A B C D E F G H I +. Abgesehen von village was inhabited from the Merovingian einer mit Rundgruben zur Aufnahme einer period to the 14th century. Whilst pottery has Schmelzmasse verzierten gleicharmigen Kreuz- been found from both the early and late peri- fbel (Abb. 5, 9) ist abschließend auf zwei Bre- ods, the 9th to 11th centuries were mainly rep- zelfbeln hinzuweisen. Die eine ist gegossen resented by brooches. A Nauheim-type brooch (Abb. 5, 10) und entspricht dem Üblichen, die dates from the 1st century BC. andere hingegen ist auf den westfälischen AUSGRABUNGEN UND FUNDE UND FUNDE AUSGRABUNGEN Raum bezogen ein aus einem Buntmetallblech Samenvatting ausgestanztes Unikat und war ehemals mit ei- Oud Welda nabij het huidige Welda, het mid- ner angelöteten Nadelkonstruktion versehen deleeuwse Kerkwelda, is een van de weinige, (Abb. 5, 11). grote verlaten dorpen in de Warburger Börde. Das am Südrand der Warburger Börde un- Uit vondsten op de plaats van het voormalige weit der Landesgrenze zu Hessen gelegene Alt dorp kan een continue bewoning van de Mero- Welda ist eine der bedeutenden Dorfwüstun- vingische tijd tot in de veertiende eeuw wor- gen Westfalens. Durch langjährige archäolo- den afgeleid. Uit vroege en late bewoningsfa- gische Beobachtung der ländlichen Siedlung sen is aardewerk beschikbaar, de negende tot war nachzuweisen, dass diese seit der Mero- elfde eeuw zijn hoofdzakelijk door fbulae aan- wingerzeit bestand und aus unklaren Gründen getoond. Uit de eerste eeuw v. Chr. stamt een im Verlauf des 14. Jahrhunderts aufgegeben Nauheim-fbula. worden ist. Das Spektrum von der Ortsstel- le vorliegender Fibeln des frühen und begin- Literatur nenden hohen Mittelalters ist umfangreicher Günther Haselof, Email im frühen Mittelalter. Früh- als bei anderen Ortswüstungen des Kreises christliche Kunst von der Spätantike bis zu den Karolingern (Marburg 1990). – Rudolf Bergmann, Eine Heiligenfbel Höxter. Es zeigt einerseits für den ländlichen in Senkschmelztechnik von der Ortswüstung Didingohu- Raum Charakteristisches. Andererseits liegen sen. Archäologie in Westfalen-Lippe 2010, 2011, 127–129. – Unikate vor und auch von ihrer handwerk- Rudolf Bergmann, Vierfüßlerfbeln des frühen und ho- lichen Ausführung weniger gelungene Exem- hen Mittelalters von westfälischen Ortswüstungen. In: Vera plare häufger Typen. Schließlich lassen Fun- Brieske/Aurelia Dickers/Michael M. Rind (Hrsg.), Tiere und Tierdarstellungen in der Archäologie. Beiträge zum de, wie derjenige einer Nauheimer Fibel des Kolloquium in Gedenken an Torsten Capelle, 30.–31. Okto- 1. Jahrhunderts v. Chr., erkennen, dass die na- ber 2015 in Herne (Münster 2017) 325–340. turräumlich-topografsch günstig gelegene Ortsstelle bereits in früheren besiedlungsge- schichtlichen Phasen aufgesucht worden ist.

Wüstungsprozesse im Paderborner Raum –

eine mittelalterliche Siedlung im Neubaugebiet Sveva Gai, Till Lodemann,

Mittelalter Kreis , Regierungsbezirk Detmold Robert Süße

Bei der Erforschung mittelalterlicher Wüs- halten geblieben sind, eine besondere Rol- tungsprozesse spielen die geringen archäo- le. Während die Schriftquellen und die Topo- Lippe 2018 logischen Hinterlassenschaften, die nach na- nomastik für die Lokalisierung bzw. Wertung - türlicher Erosion, klimatischen Bedingungen der einzelnen Siedlungsstrukturen zur Verfü- sowie Menscheneinwirkungen im Boden er- gung stehen, bieten nur die im Boden erhal-

101 Archäologie in Westfalen