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Unser Seebach © 1983 by Quartierverein Seebach, Zürich-Seebach Idee und Konzept: Quartierverien Seebach Gesamtleitung: Roman G. Schönauer Redaktionskommission: Heinz Billeter, Rogé Eichenberger, Peter Günther, Alois Jud, Fritz Senn und Kurt Wirth. Grafische Gestaltung und Satz: Grafik Werbung Rosen, Zürich Druck: Huser Druck AG, Zürich Fotolithos: Seba Clichés AG, Zürich Ausrüstung: Buchbinderei Burkhardt AG, Zürich Neuauflage: Huser & Partner, Zürich Pascal Zingg, 2. Lehrjahr Selina Decio, 4. Lehrjahr Beiträge zur Vergangenheit und Gegenwart eines Stadtquartiers Herausgegeben vom Quartierverein Seebach 1983 aus Anlass der 50jährigen Zugehörigkeit zur Stadt Zürich Inhaltsverzeichnis Grusswort des Stadtpräsidenten Dr. Thomas Wagner 6 Vorwort des Quartiervereinspräsidenten Kurt Wirth jun. 7 Kleine Wappenkunde Peter Ziegler 9 Besiedlung und bauliche Entwicklung Urgeschichliche und römische Zeit Anne Kustermann 11 Das alte Dorf Ernst Benninger 15 Häuser und ihre Geschichte Ernst Benninger 19 Landwirtschaft, Natur und Elemente Landwirtschaft Jakob Strehler sen. 65 Der Wald von Seebach Felix R. Thommen 75 Rebbau in Seebach Kurt Pfenninger 81 Wasser und Brunnen Maarten Schalekamp 83 Seebacher Feuerwehr Kompanie 21 Hans Fretz 89 Wirtschaft und Geld Streiflichter auf Industrie und Gewerbe im alten Seebach Hansruedi Roth 91 Sparkasse Seebach Werner Götti 98 Kirche und Schule Das alte Kirchlein Emil Rütti 101 Die evangelisch-reformierte Kirchgemeinde Peter Buff 103 Die römisch-katholische Kirchgemeinde Maria Lourdes Otto Seitz 109 Die Schule im Wandel der Zeit Arthur Schyrr 113 4 Verkehr und Post Die Strassenbahn „Zürich-Oerlikon- Seebach“ Josef Balen 121 Um unseren Bahnhof Reinhard Ochsner † 129 Postgeschichte Alfred Müller 131 Vor und nach der Eingemeindung Gemeindepolitik und Parteien vor der Eingemeindung Otto Nauer 135 Die Eingemeindung 1934 Dr. Walter Akeret 145 Erinnerungen des letzten Kanzlisten Kurt Wirth, 07 153 Die Baugenossenschaften Selbstdarstellungen 157 Kultur, Freizeit und Fürsorge Vereine – einst und heute Selbstdarstellungen 167 Das Gemeinschaftszentrum Seebach Peter Keck 197 Altersfürsorge in Seebach Dr. Emilie Liebherr 199 … und das Fernsehen Das Fernsehzentrum Zürich-Seebach Alfred Fetscherin 203 Dank und Hinweise Liste unserer Donatoren 206 Bild- und Archivhinweise 207 Seebach 1912 5 Grusswort des Stadtpräsidenten Liebe Seebacherinnen Seebacher mit ihrer Heimat zu verstärken Liebe Seebacher und den Neu-Zuzügern die Aufnahme in die Gemeinschaft zu erleichtern. Mit herzlichen Grüssen und Wünschen aus dem Stadthaus. Blättert man im vorliegenden Werk, so drängt sich die gewählte Anrede gera- dezu auf. Wohl gehören die Seebacher seit einem halben Jahrhundert zur Stadt Zürich; in ganz besonderem Mass sind sie aber mit ihrem Quartier weiterhin verbun- den geblieben. Daran hat die Aufnahme der ehemals selbständigen Gemeinde zur Stadt Zürich im Jahre 1934 offensichtlich nichts geändert. Als Stadtpräsident kann ich diese Identifika- Dr. Thomas Wagner tion und Verwurzelung der Bewohner mit Stadtpräsident von Zürich „ihrem“ Quartier nur begrüssen. Seebach hat es verstanden, sein Bewusstsein als traditionsreiche Gemeinschaft zu bewah- ren. Es ist zu hoffen, dass das „Seebacher Eigenleben“ auch in den kommenden Jahrzehnten Bestand haben wird! Die zahlreichen Vereine mit ihren vielfältigen Aktivitäten bilden dabei eine ausserordent- lich gute Grundlage für die Pflege der Zusammengehörigkeit und für die Über- nahme von Verantwortung. Dem Quartierverein Seebach als Initiant und den zahlreichen Autoren gebührt Dank dafür, dass sie die fünfzigjährige Zugehörigkeit von Seebach zur Stadt Zü- rich zum Anlass genommen haben, um in zugänglicher Form eine geschichtliche Dokumentation mit Bezug zur Gegenwart zu schaffen. So wird „unser Seebach“ zu einer „kaleidoskopischen Entdeckungs- reise“. Ich bin überzeugt, dass der Quar- tierverein Seebach mit dem vorliegenden Werk dazu beiträgt, die Verbundenheit der 6 Vorwort des Quartiervereinspräsidenten Das vorliegende Werk erhebt nicht den erst ermöglicht haben. Spezielle Verdiens- Anspruch, eine Gemeindechronik im wis- te um das Zustandekommen hat sich senschaftlichen Sinne zu sein. Vollstän- Roman G. Schönauer vom Stadtarchiv digkeit war weder möglich, noch wurde Zürich erworben. Ohne seine hilfreiche sie angestrebt. Ziel war vielmehr, mit einer Mitarbeit und seine Zuneigung zu unse- bunten Palette von Beiträgen auf Vergan- rem Quartier wäre die gestellte Aufgabe genheit und Gegenwart unseres ehema- für uns kaum lösbar gewesen. ligen Dorfes einzugehen. Dass es den- noch gelang, praktisch alle wesentlichen In Dankbarkeit erinnern wir uns an frü- Komponenten unserer Ortsgeschichte her erschienene Schriften zur Geschichte durch sachverständige Autoren darstel- Seebachs – von Dr. Jakob Winkler oder len zu lassen, darf als Glücksfall gewertet von unserem unvergessenen Reinhard werden. Die Unterschiedlichkeit im Stil Ochsner verfasst – die indirekt zu diesem der Beiträge und in der Behandlung der Buch beigetragen haben. Wir benützen Themen entspricht durchaus unserer Ab- die Gelegenheit, allen zu danken, die in sicht, wollten wir doch auch möglichst vie- vielfältiger Weise im Seebacher Alltag da- le, verschiedenartige Stimmen aus dem ran arbeiten, unserer Jugend und Neuzu- Quartier zu Worte kommen lassen. Mit zügern ein heimatliches Zugehörigkeits- der Herausgabe im jetzigen Zeitpunkt will gefühl zu unserem Quartier zu vermitteln. der Quartierverein Seebach an das Ende Der Quartierverein wird mithelfen, dass der Gemeindeautonomie im Jahre 1933 diese Verbundenheit auch nächsten Ge- und die heute 50jährige Zugehörigkeit zur nerationen weitergereicht und von ihnen Stadt Zürich erinnern. wieder neu zum Ausdruck gebracht wird. Wir hoffen, mit diesem Buch Verständnis Wir danken allen Autoren, Vereinen und und Liebe zu unserer engeren Heimat zu Organisationen, die mit vielfältigen Text- fördern. und Bildbeiträgen, aber auch mit ihren Ratschlägen unser Buch mitgestaltet haben. Wenn nun ein Verfasser nament- lich hervorgehoben wird, so geschieht dies aus besonderer Dankbarkeit und Anerkennung. Ernst Benninger, ein al- ter Seebacher, hat in jahrelanger, auf- wendiger Kleinarbeit in Archiven die 46 alten Häuser und Höfe Seebachs lokali- siert und ihre Entwicklung aufgezeichnet. Sein Kapitel über die einstige Bausubs- Kurt Wirth jun. tanz unseres Dorfes stellt eine einmalige Präsident des Quartiervereins Seebach Quellenarbeit dar und darf als besondere Bereicherung dieses Buches bezeich- net werden. Dank aber auch den vielen, grossherzigen Gönnern und all denen, die mit ihrer Vorausbestellung dieses Buch 7 Das Seebacher Gemeindewappen von 1928, beziehungsweise das heutige Quartierwappen beruht auf einem Schweizerischen Landes- museum befindlichen Scheibenriss (Vorlage für eine Wappenscheibe) aus dem Jahre 1693. 8 Kleine Wappenkunde Peter Ziegler Im frühen 16. Jahrhundert liess die Zür- Bisweilen kommt die Pflug-schar auch Er schlug vor, einen in einen See fliessen- cher Obrigkeit die zum Teil von spätmittel- silbern auf gelbbraunem oder grauem den Bach darzustellen: „In Silber unter alterlichen Adels- und Bürgergeschlech- Grund vor, gelegentlich ist sie blau. In blauem Wellenschildhaupt ein blauer Wel- tern abgeleiteten Wappen ihrer Land- und seiner Sitzung vom 27. Mai 1925 hielt lenpfahl“. Aber die Gemeinde lehnte den Obervogteien in Gruppen oder in Ge- der Gemeinderat Seebach fest, er habe beachtenswerten Vorschlag, der in die samtkompositionen darstellen. Als Aus- von der Kaffee Hag AG herausgegebene drucksmittel bis ins 18. Jahrhundert hin- Sammlung „Die Wappen der Schweiz“ ein in Form zeitgenössischer Holzschnitte hätte aufgenommen werden sollen, mit die obrigkeitlichen Mandate; man findet Schreiben vom 24. Oktober 1922 ab. Die sie auch auf Münzen und Glasgemälden. Änderung des unbefriedigenden Gemein- dewappens von Seebach liess aber nicht Die Sitte, Gemeindewappen zu führen mehr lange auf sich warten. und damit amtliche Dokumete und Ge- genstände in Gemeindebesitz zu kenn- 1925 gründete die Antiquarische Gesell- zeichnen, setzte sich im Zürichbiet erst in schaft in Zürich eine Gemeindewappen- der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts kommission. Diese setzte sich das Ziel, allgemein durch. Bei der Neuschöpfung die Wappen aller zürcherischen Gemein- von Wappen griff man wenn möglich auf den zu erforschen, überladene Schildbil- alte Vorlagen, etwa auf Vogteiwappen, zu- der zu vereinfachen, falsche zu verbes- rück, anderseits verwendete man Hand- Briefkopf um 1920 sern und wenn nötig auf der Grundlage werkerzeichen oder besonders beliebte alter Vorbilder neue zu schaffen. Die berei- Motive wie Sterne und Pflugscharen. als Gemeindewappen „zwei gekreuzte nigten Entwürfe und Blasonierungen (wis- blaue Pflugscharen in Silber“ für richtig senschaftliche Kurzbeschreibung) sollten Von der Mitte des 19. Jahrhunderts an befunden. von den Gemeindebehörden genehmigt führte die Gemeinde Seebach ein Wap- und dann als Postkarten herausgegeben pen mit zwei gekreuzten Pflugscharen. Nicht nur in den Farben, auch in der werden. Sie stehen auf Säcken mit der Jahreszahl Zeichnung herrschte grosse Vielfalt. Zwar 1861, in denen die Feuerwehr bei Brän- zeigen die Spitzen immer nach oben. Das Gemeindewappen von Seebach kam den Hausrat flöchnete. Wir finden sie um Aber bald liegt die schräglinke über der in der Kommission am 24. März 1928 die gleiche Zeit auf der „Krauertafel“, ei- schrägrechten Pflugschar, bald umge- erstmals zur Sprache. Man war sich ei- ner farbigen Darstellung der Wappen aller kehrt. Bald sind die Pflugscharen