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FREDENBECK 04.04.2017, 15:16 Zugewachsenes Idyll weicht modernem Neubau

Von Daniel Beneke

FREDENBECK. Im Zentrum der Gemeinde Fredenbeck will der ehemalige Handballbundesligatrainer und Kommunalpolitiker Thomas Gloth ein modernes Mehrparteienhaus errichten, das altersgerechte Wohnungen und ein innovatives Energiekonzept bietet.

Mit im Boot ist Künstler Arno Christian Schmetjen, der die Fassade neben dem Eingang mit einem Wandgemälde verzieren möchte.

Bisher steht ein im Jahr 1954 errichteter Altbau auf dem 1300 Quadratmeter großen Grundstück an der Hauptstraße unweit von Geestlandschule und Friedhof. Das Haus ist in der Spitze bis zu elf Meter hoch. Es soll im Frühjahr abgerissen werden, sobald der Landkreis die Baugenehmigung für das Nachfolgeobjekt erteilt hat. Der Antrag ist gestellt. Architekt Hans- Gerd Peters hat ein kubistisch anmutendes, neun Meter hohes Haus mit zwei Ebenen im Bauhaus-Stil entworfen, das nach einem Jahr Bauzeit bezugsfertig sein soll. Die Fassade wird mit ortsüblichen rotem Klinker und Putzdekor verkleidet. Sieben Wohnungen mit Größen zwischen 60 und 83 Quadratmetern sind geplant. Außerdem soll es eine Tiefgarage geben. Beheizt werden soll das Gebäude über eine Wärmepumpe mit Wärmerückgewinnung, eine Fotovoltaik-Anlage soll den Strom liefern. Die Wohnungen sollen barrierefrei werden, die Entwürfe sehen einen Aufzug und für jede Wohnung eine E-Bike-Station in der Tiefgarage vor. Dort soll es auch eine Ladestation für Elektrofahrzeuge geben. Das Objekt soll den Standard „Effizienzhaus 40+“ erfüllen, so dass die Käufer der Wohnungen günstige Förderdarlehen der Kreditanstalt für Wiederaufbau in Anspruch nehmen können.

An der Nordost-Seite der Fassade, neben dem Eingang, darf sich der Künstler Arno Christian Schmetjen mit einem Wandgemälde verwirklichen. „Ich möchte etwas für die Zukunft schaffen“, erklärt Bauherr Thomas Gloth seine Initiative. „Künstler denken weit voraus. Ihr Geist ist die Innovation.“ Arno Christian Schmetjen fühlt sich der Region eng verbunden. Er ist in der Ortschaft Helmste aufgewachsen, hat in der Tischlerei Klintworth eine Ausbildung absolviert. Sein Vater Alfred war der erste Verwaltungschef der Samtgemeinde Fredenbeck, Patenonkel Klaus Schmetjen Landtagsabgeordneter. Im Alter von 19 Jahren verließ er seine Heimat. Nach Stationen in der Provence und in Brandenburg kehrte er nach Norddeutschland zurück und ließ sich in der Gemeinde Guderhandviertel im Alten Land nieder, wo an der Neßstraße auch sein Atelier steht, das an jedem ersten Sonntag im Monat von 11 bis 18 Uhr für Besucher geöffnet hat.

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Künstler Arno Christian Schmetjen zeigt einen Entwurf fürs Gemälde.

Für seine Gemälde und Skulpturen erhielt Arno Christian Schmetjen Preise und Stipendien. Bundesweite Aufmerksamkeit erhielt er für ein bunt verziertes Boot, das „Havelwunder“, mit dem er 2011 auch im Stader Stadthafen Station machte. Gerade arbeitet er an einem Projekt im Land-Art-Stil, Details dazu will er nicht verraten.

Jetzt hat der Kreative auch einen ersten Entwurf für das Wandgemälde, das er mit zwei Metern Breite und sechs Metern Höhe von einem Baugerüst aus mit ultramariner oder kobaltblauer Farbe am Neubau in Fredenbeck aufbringen will, präsentiert: ein massiver Block mit einem kleinen Quadrat in der linken unteren Ecke. „Das hat etwas Architektonisches“, findet Arno Christian Schmetjen, der in seinem Bild ein Haus mit Tür sieht. „Meine Arbeiten entstehen rein intuitiv und aus dem Prozess heraus“, erklärt er. Mit einem Beamer möchte der Künstler die Vorlage an die Fassade projizieren und die Flächen dann ausmalen. „Das wird eine Nachtschicht“, kündigt er an. Die Höhe macht ihm nichts aus: „Ich arbeite gerne auf dem Baugerüst.“

Den Vertrieb übernimmt die Expergo GmbH mit Sitz in , erreichbar unter der Telefonnummer 0 41 41 / 9 83 90 99. Für rund die Hälfte der Wohnungen liegen nach Angaben des Bauherrn Reservierungen vor.

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