Broschüre Skulpturenweg D-CH
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SW_2010_Katalog_DEF 7.6.2010 11:47 Uhr Seite 3 SKULPTURENWEG D/CH SW_2010_Katalog_DEF 7.6.2010 11:47 Uhr Seite 4 SW_2010_Katalog_DEF 7.6.2010 11:47 Uhr Seite 5 SCHAFFHAUSEN s WEGBESCHRIEB LEGENDEN Günzgen (Schaffhausen) WALDSHUT BASEL Kraftwerk Rhein Eglisau Skulpturenweg Rheinsfelden Herdern 07 ZÜRICH 30 km 06 Station Zweidlen s _ 04 05 Waldshut-Tiengen (Basel) ANREISE HOHENTENGEN Bus) 08 . nach Kaiserstuhl Nicht rollstuhlgängig, nur beschränkt DEUTSCHLAND von Zürich, Bülach, Baden und kinderwagentauglich. Wanderzeit ca. 2h. DAVID ZEHNDER 01 Bus) 03 Waldshut / Zurzach: www.sbb.ch/fahrplan Der Weg ist ganzjährig begehbar und s nach Hohentengen folgt dem gelb markierten Rheinwanderweg. ULLA ROHR / BERND SALFNER 02 ; Bülach (Zürich) von Waldshut: Bus (SBG) Bei feuchter Witterung trittfestes Schuhwerk MECHTHILD EHMANN 03 . )Bus sehr empfohlen. s JO NIEMEYER 04 PARKPLÄTZE 02 11 01 _ S41 Bahnhof Kaiserstuhl; an der L161 bei der RHEINSCHIFFFAHRT KAISERSTUHL s KLAUS PRIOR 05 Kapelle vor Hohentengen; beim Freibad www.rheinschifffahrt.ch Zurzach 10 09 Hohentengen BEHROUZ VARGHAIYAN 06 (Basel) KAISERSTUHL Zweidlen VERPFLEGUNGSMÖGLICHKEITEN Bahnhof/Postauto GILLIAN WHITE 07 SCHWEIZ LÄNGE, WANDERZEIT Restaurants in Kaiserstuhl, . _) 9,5 km, einfacher Wanderweg, Hohentengen, Station Zweidlen, EKKEHARD ALTENBURGER 08 z.T. recht schmal in steilen Uferpartien Rheinsfelden, Picknickstellen unterwegs JÜRGEN KNUBBEN 09 Fisibach ROSMARIE VOGT-RIPPMANN 10 ) Baden Weiach Der Rundweg ist grenzüberschreitend, Ausweispapiere nicht vergessen! s SITUATIONSPLAN SKULPTUREN JOSEF BRIECHLE 11 SW_2010_Katalog_DEF 7.6.2010 11:47 Uhr Seite 6 SW_2010_Katalog_DEF 7.6.2010 11:47 Uhr Seite 7 GRUSSWORTE VORWORT Im Jahr 2000 wurde der erste grenzüberschreitende Skulpturenweg Ihr Martin Benz Ihr Fritz Tauer Die Geburt der Landschaft aus dem Geist von Kontemplation und aus. Solange die Natur den Menschen bedroht, solange er sich in Europas realisiert. Eingebettet in eine malerische Landschaft setzt Bürgermeister Stadtammann Ästhetik wird bekanntlich auf das 14. Jahrhundert beziehungsweise einem existenziellen Sinn von ihr abhängig fühlt, ist er nicht in der Gemeinde Hohentengen a. H. Stadt Kaiserstuhl dieser Weg auf kultureller Ebene ein Zeichen der Freundschaft – wenn es erlaubt ist zu pointieren – auf den 26. April 1335 datiert. Lage, sie als ästhetisch reizvolles Gegenüber wahrzunehmen: Die und verbindet seine Träger, die Stadt Kaiserstuhl und die Gemeinde An diesem Tag bestieg Francesco Petrarca gemeinsam mit seinem Menschen des Mittelalters, die Bauern, die beispielsweise zu Zeiten Hohentengen am Hochrhein, über Landesgrenzen hinweg. Bruder den Mont Ventoux, den er seit seiner Kindheit in Carpentras eines Rudolf von Habsburg lebten und mühsam ihr Land bebauten, und Avignon stets vor Augen hatte, und erlebte – nach dem Aus- um ihr Leben fristen zu können, waren nicht imstande, diese Land Beiderseits des Rheins regen Kunstwerke zur Reflexion über ihren weis seines Berichts – den Blick in die Natur, in den Raum seiner als Landschaft zu sehen. Standort und darüber hinaus an. Die Kunst lebt von der Begegnung, Umgebung erstmals als etwas Äthetisches, als Landschaft: «Mit vom Gespräch und der Kritik. Sie soll gefallen, provozieren, Interesse dieser Bergbesteigung gehört Petrarca zu den Italienern, die (wie Die Elemente der Natur, Berg, Wald, Wiese, Feld etc., sind also nicht wecken und Freude bereiten. Jakob Burckhardt sagt) zuerst in einem vom ‹Forschen und Wissen› a priori «Landschaft». Sie werden erst zur Landschaft, wenn sich unterschiedenen ‹besonderen Sinn› der Natur nahe traten and als der Mensch ihnen ohne praktischen Zweck in «freier» geniessender Wir sind überzeugt, dass der Skulpturenweg dies ermöglicht und die ‹Frühesten unter den Modernen›... die Gestalt der Landschaft als Anschauung zuwendet, um als er selbst in der Natur zu sein. Land- laden Sie ein den Weg zu erwandern und die herrliche Hochrhein- etwas mehr oder weniger Schönes wahrgenommen und genossen schaft als Kunst, Landschaftsmalerei setzt die Existenz von Städten, Landschaft zu geniessen. haben». setzt eine urbane Lebensweise, setzt die gesellschaftliche Herrschaft über die Natur voraus. Joan Miró sagte einmal: «Wichtiger als ein Kunstwerk selbst Die Wahrnehmung von Natur, von Landschaft als einer ästhetischen ist seine Wirkung. Kunst kann vergehen, ein Bild zerstört werden. Grösse, die gesamte Landschaftsmalerei auch setzt Distanz zur, setzt Die Land-Art des 20. Jahrhunderts geht einen Schritt weiter als die Was zählt, ist die Saat.» zumindest eine relative Unabhängigkeit von der Natur als Objekt vor- klassische Landschaftsmalerei. Bei ihr ist die Landschaft mehr als nur SW_2010_Katalog_DEF 7.6.2010 11:47 Uhr Seite 8 SW_2010_Katalog_DEF 7.6.2010 11:47 Uhr Seite 9 VORWORT Sujet. Die Distanz zwischen Natur und Kunst wird von der Land-Art gleichwohl zielt er auch darauf ab, Kunst und Natur zusammenzu- Skulpturenwegs. Der Rhein markiert auch eine Grenze: Der Ihr Dr. Jürgen Glocker auf höherer Ebene aufgehoben, Natur und Landschaft werden zu führen, Landschaft, den Fluss und sein Ufer neu erlebbar zu machen, Skulpturenweg am Hochrhein bei Hohentengen und Kaiserstuhl ist Kulturreferent des Landkreises Waldshut integralen Bestandteilen der Kunst selbst. Land-Art visiert eine neue den Blick auf eine nahezu intakte Natur zu schärfen. Kunst und Natur der erste grenzüberschreitende Skulpturenpfad überhaupt. Im Herzen Synthese an, signalisiert ein neues Bewusstsein von der Natur. zu einer neuen Einheit zu verschmelzen. Zugleich soll die Perspektive Europas und doch an einer EU-Aussengrenze situiert, lädt er zu auf Kunst, auf Skulpturen im öffentlichen Naturraum erneuert werden, einem transnationalen Kunstspaziergang übers Wasser, übers Land Ähnliches gilt auch für den Skulpturenweg «Übers Wasser – übers will das Projekt zum Nachdenken über dreidimensionale Kunst heute, ein und setzt darauf, dass die Menschen von diesseits und jenseits Land» an der schweizerisch-deutschen Grenze: «Gleich unterhalb über den Status Quo von Skulptur, Installation und Bildhauerei, über des Rheins in einen Dialog, ins Gespräch miteinander finden: über des aargauischen Städtchens Kaiserstuhl stehen die beiden Schlös- Land-Art, über unser Verhältnis zur Landschaft, Natur und Kunst Kunst, über den Fluss, der uns verbindet, über den Fluss der Zeit und ser Schwarz- und Weiss-Wasserstelz, jenes mitten im Rhein, d.h. anregen. «Übers Wasser – übers Land» setzt also nicht nur auf die den Gang der Dinge. Während Gottfried Keller den Blick zurück in näher dem linken Ufer und jetzt noch von allerlei Leuten bewohnt, Wechselwirkungen zwischen Kunst und Natur, sondern ist darüber eine Vergangenheit lenkt, in der das Land am Hochrhein noch ein zu- die es kaufen mögen, dieses zerfallen auf dem rechten Ufer. Zu den hinaus offen für einen Dialog mit dem Publikum. Gegenstand dieses sammenhängender Kulturraum war, animiert der neue Skulpturenweg Zeiten Rudolfs von Habsburg...» Die Landschaft, die Rheinlandschaft Gesprächs ist nicht zuletzt die Frage nach Ort und Stellenwert dazu, Kunst, Kultur und Landschaft neu zu erleben, die Gegenwart rund um das südbadische Hohentengen und das schweizerische von Landschaft und Natur in der Kunst – nach dem Ende der Land- und Zukunft einer Region im Zentrum Europas ins Auge zu fassen. Kaiserstuhl begegnet bereits im Werk Gottfried Kellers und hat schaftsmalerei. bis heute nichts von ihrem ursprünglichen Reiz verloren. Der neue, grenzüberschreitende Skulpturenweg am Hochrhein ist zwar kein Der anvisierte Dialog ist aber zuletzt auch in einer anderen Hinsicht Land-Art-Projekt im engeren Sinn, setzt er sich doch aus selbststän- wichtig. Der Rhein bei Kaiserstuhl und Hohentengen prägt nicht nur digen Arbeiten verschiedener Künstlerinnen und Künstler zusammen; die Landschaft und bildet nicht nur eine Art «Gravitationslinie» des SW_2010_Katalog_DEF 7.6.2010 11:47 Uhr Seite 10 SW_2010_Katalog_DEF 7.6.2010 11:47 Uhr Seite 11 DAVID ZEHNDER 01 Ein Fenster über den Rhein; der Blick schweift von Ufer zu Ufer. 1952 Geboren in Como, Italien Die schmalen Stahlrahmen zerteilen die Aussicht in Ausschnitte. Die Ausbildung erfolgte autodidaktisch Die Einzelteile fügen sich zusammen zum Ganzen. und an der Kunstgewerbeschule Zürich Ist der Blick durch das Fenster ein Blick auf Fremdes oder Bekanntes? Im Laufe seit 1979 Ausstellungen der Zeit werden Sträucher und Pflanzen die Stahlkonstruktion überwuchern. seit 1985 Öffentliche Aufträge Irgendwann wird die Skulptur Teil der sie umgebenden Natur sein. 1979 Kuratorium des Kanton Aargau (ebenso 1997) Immer jedoch wird sie als Fremdkörper erkennbar bleiben. seit 1994 Fotoprojekte Eine Aufforderung, das vermeintlich Bekannte aus einem anderen Blickwinkel Lebt und arbeitet freischaffend zu betrachten. in Beinwil am See, Schweiz Ohne Titel. Zweiteilige Eisenplastik Proportion: 1,1x1,1x1,4 (BxHxT) Modulmass: 63x45x45cm Die Skulptur ist zusammengesetzt aus 4x6 Modulen = 252x270x45cm, Stahl lackiert SW_2010_Katalog_DEF 7.6.2010 11:47 Uhr Seite 12 SW_2010_Katalog_DEF 7.6.2010 11:47 Uhr Seite 13 1946 Geboren in Wittingen, Deutschland 1963 ULLA ROHR bis 1966 Lehre als Fotografin 02 bis 1968 In der Werbefotografie tätig seit 1968 Studium in Form und Farbe BERND SALFNER 1974 Übersiedlung nach Rikon, Schweiz seit 1980 Ausstellungen in Dänemark, Deutschland, der Schweiz Teilnahme an Symposien: Wandart Stein am Rhein, Geteilter Fluss. Luftart Tiengen-Waldshut und Nördlingen Teilnahme TeamART-Projekt: Asturien und Schwarzwald Zwei Ufer, getrennt durch das Wasser, verbunden durch Brücken, überwunden