Das Literarische Helgoland. Eine Insel Zwischen Utopie Und Apologie Von Günter Häntzschel Dass Helgoland, Als Dort Im Jahre

Total Page:16

File Type:pdf, Size:1020Kb

Das Literarische Helgoland. Eine Insel Zwischen Utopie Und Apologie Von Günter Häntzschel Dass Helgoland, Als Dort Im Jahre Das literarische Helgoland. Eine Insel zwischen Utopie und Apologie Von Günter Häntzschel Dass Helgoland, als dort im Jahre 1826 ein Seebad eröffnet wurde, bald ein beliebtes und frequentiertes Touristenziel werden sollte - zunächst für die Hamburger Gesellschaft, dann auch fur die Berliner und, seitdem der Eisenbahnbau die Zugänge an die deutsche Küste erschlossen hatte, für Besucher aus ganz Deutschland -, verdankt es nicht zuletzt dem Erscheinen mehrerer Reiseführer. Sie unterrichten über die Dampferrouten, beschreiben die Insel und die Bademöglichkeiten und preisen die heilende Kraft, die von dem Wellenbad und der frischen Seeluft ausgeht. Einer von ihnen, Der unentbehrliche Begleiter nach und auf Helgoland, geht auch auf die geistige Erquickung als Folge eines Helgoland - Aufenthalts ein: Wasser, Bewegung und geistige Unterhaltung, unter der wir hier namentlich die gesellige verstehen, sind die drei Elemente, aus denen eine Badecur zusammengesetzt seyn muss, wenn sie den Körper stärken und das Gemüth erfrischen soll. Geist und Körper stehen in einer so engen Verbindung, wirken wechselseitig so auf einander, dass das Wohlbefinden des einen von dem des anderen abhängt. [ ... ] Die eigenthümliche Lage der Insel, eines Felsenblockes, von den Meeresfluthen beständig angeleckt und angetobt, fern von allen andern Menschenwohnungen, nur von Himmel und Meer umgehen, wo die Winde nimmer schweigen; alles dieses zusammen genommen reißt uns aus unserer Alltagsstimmung heraus, und macht uns empfänglicher für eine geistige Elastizität, die wir früher nicht erkannt hatten. [ ... ] Einen ähnlichen Eindruck bringt das Ungewöhnliche der Umgebung von Menschen, wie wir sie in Helgoland finden, hervor. Fast alle Nationen Europas finden sich dort. Alle Stände vermischen sich dort und das gesellige Leben empfängt namentlich Abwechslung, Reiz und Interesse durch die vielen Künstler und Künstlerinnen, Schriftsteller und Gelehrten denen man auf der Insel begegnet [ ... ]. Diese durch später veröffentlichte Gäste- und Fremdenlisten bestätigte Tatsache, beschränkt sich aber nicht nur darauf, dass solche Persönlichkeiten alljährlich dahin kommen, um für ihre, durch ihren Beruf abgespannten Nerven, neue Spannkraft aus den Wellen der Nordsee zu schöpfen; der konstatierte Aufschwung des Geistes wirkt auch selbst schöpferisch und bringt eine eigene, von Helgoland inspirierte Literatur belletristischen Charakters hervor. Wir können von einer zweifachen Helgoland - Literatur sprechen. Einerseits existiert eine umfangreiche geologische, meereskundliche, klimatologische, biologische, wirtschafts- und rechtsgeschichtliche, volkskundliche, sprachgeschichtliche Literatur, der sich balneologische Schriften und Reiseführer anschließen; zum anderen hebt sich von diesen wissenschaftlichen und sachorientierten Veröffentlichungen die Metaebene einer fiktionalen Literatur ab: das literarische Helgoland. Authentizität und Fiktionalität also, Helgoland als Objekt der Wissenschaft und als Gegenstand einer ästhetischen Anschauung, Sachlichkeit und Poesie. Ein Beispiel kann demonstrieren, worin der Unter- schied zwischen expositorischem Reiseführer und fiktionalisiertem Reisebericht oder Reisebild besteht. Der schon zitierte unentbehrliche Begleiter schildert die Überfahrt nach der Düne, der Helgoland vorgelagerten Badeinsel informierend und sachlich: Sie geschieht in offenen Fischerböten, mit Segeln für günstigen Wind ersehen. Sie sind geräumig genug, um 20 Personen, wenn die See ruhig, und 14 im entgegengesetzten Falle einzunehmen; sie pflegen um 6 Uhr des Morgens ihre Fahrten zu beginnen und bis etwa gegen 2 Uhr fort-zusetzen. Gegen 2 1/2 kommt das letzte Boot zurück. Wenn Wind und Strömung günstig sind und der erstere die Segel zu hissen, sowie die Brandung am nächsten Punkte zu landen erlaubt, so erfordert die Ueberfahrt 10 bis 12 Minuten. Muss gerudert, und in Folge der hohen Brandung an der Nordostspitze der Düne gelandet werden, dann dehnt sie sich allerdings oft zu einer halben und wol auch zu dreiviertel Stunden im ungünstigsten Falle aus, namentlich wenn die Strömung der Fahrt entgegen ist. Gefahr oder Nachtheil für die Gesundheit ist durchaus nicht damit verknüpft, vielmehr üben diese kurzen, täglich sich wiederholenden Seereisen einen vortheilbringenden Einfluss auf die Gesundheit aus, selbst wenn sie mit Anfallen von Seekrankheit begleitet seyn sollten. Der jungdeutsche Schriftsteller Ludolf Wienbarg gibt in seinem 1838 erschienenen Tagebuch von Helgoland seine eigene Version: ,,Bei der Ueberfahrt nach der Sandinsel saß ein junges Mädchen an meiner Seite, die noch niemals in ihrem Leben gebadet, weder in Seewasser noch in Flußwasser. Eine schöne Enkelin von Herrmann und Thusnelde mit wellig gekräuselten hellblonden Locken und lebhaften dunkelblauen Augen, die bald dem langsamen und gewichtigen Schlage der Ruder, bald dem leichten Fluge einer vorüberkreischenden Möve folgten. Sie zeigte keine Spur von Furchtsamkeit und ängstlicher Erwartung. Ich hatte mir gedacht, unsere Mädchen müßten alle einen kultivierten Abscheu vor dem Wasser empfinden, und nur der Schlangenstab des Hippokrates triebe die Zittern- den unbarmherzig hinein. Aber dieses anmuthige und kräftige Wesen badete sich nur, wie sie äußerte, aus Neugier und einer Tante zu Gefallen, die eingehüllt im Mantel neben ihr saß. Die frische Seeluft ist in der That schon ein halbes Bad, und wer sie mit Wollust einathmet, fürchtet sich so wenig vor dem Bade, wie der Kuß vor der Umarmung. Doch tippte sie mit ihrem Goldfinger in die Fluth, um den Grad der Wärme zu prüfen. Bitte, sagte ich unbescheiden, leihen Sie mir einen kleinen Augenblick Ihren schönen Thermometer en miniature. Ich führe keinen, war ihre unbefangene Antwort. Erlauben Sie, flüsterte ich, es ist die zierlichste Arbeit in Elfenbein, die ich je gesehen, eine Glasröhre wie eine silberne Ader und wunderbares rothes Quecksilber darin. Ihrem flüchtigen Erröthen folgte eine unbändige Heiterkeit von meiner und eine Stille von ihrer Seite. Dann, 'hier ist der meinige! rief ein höflicher Mensch und überreichte mir ein Taschenthermometer in optima forma. Ich hielt es ziemlich lang ins Wasser hinaus. Wie viel Grad ist es denn, fragte sie endlich als ich es aufzog. Ich blickte ihr in die Augen, welch ein heller keuscher Strahl, und wie kindlich die nachglänzende Freude über eine Schmeichelei, welche nur der Uebermuth zwischen Himmel und Wasser entschuldigen konnte. Es sind gerade so viel Grade, mein Fräulein, antwortete ich, als Sie Frühlinge zählen. Aus der neutralen Beschreibung entsteht durch den subjektiven Zugriff des Literaten eine fiktionale Episode. Diese bietet Anlass zu allerlei Reflexionen, geistreich-witzigen Anspielungen, erotischen Konnotationen, überraschen-den Vergleichen, metaphorischen Überhöhungen und strebt einer unerwarteten Pointe zu. Die Szene ist durch Ich-Form und Dialog, durch Andeutung von Mimik und Gestik sowie durch Körpersprache verlebendigt. Sie könnte der Anfang eines Romans sein. So weit kommt es jedoch nicht. Nach einigen Seiten bricht die inszenierte Begegnung ab: Auf der Rückfahrt war Thusnelde nicht von der Gesellschaft. Es that mir leid. Wie reizend muß sie gewesen sein mit den klarkühlen befriedigten Augen, der blassen Wange und dem aufgelösten langen Haar, die junge Meerfrau. Danach ist nicht mehr von ihr die Rede. Wie dieser Episode Inselbeschreibungen, Schilderungen ihrer Bewohner, ihrer Geschichte und der gegenwärtigen Situation vorangingen, so folgen ihr solche auch, jeweils durchsetzt mit subjektiven Bemerkungen über Kultur und Geschichte, Literatur und Politik, über private und öffentliche Angelegenheiten, die mit Helgoland nicht unbedingt direkt zu tun haben, dem Autor aber beim Reisen nach der Insel und beim Wandern und Spazierengehen auf ihr einfallen: Betrachtungen, Erinnerungen, Träume, von augenblicklichen Ideen bis zu größeren Essays reichend. Damit erweist sich Ludolf Wienbargs Tagebuch von Helgoland als typisches Beispiel der in der Restaurationsepoche zwischen Wiener Kongress und bürgerlicher Revolution 1815 bis 1848, weit verbreiteten und beliebten Reiseliteratur. Diese Gattung des literarischen Lebens, charakterisiert durch die intime Verbindung von Reisen und Erzählen, breitet sich im Zusammenhang und als Folge der beginnenden industriellen Revolution in Deutschland aus, ist eine Form der neuen literarischen Weltaneignung im Zuge der zu dieser Zeit einsetzenden kulturellen und sozialen Mobilität und damit zugleich Symptom der Ausweitung und Veränderung der überlieferten literarischen Formen am Ende der sogenannten .Kunstperiode. Literatur und Leben, Fiktionalität und empirische Wirklichkeit geben eine enge Verbindung ein. Besonders bei den Autoren des Jungen Deutschland, zu denen auch Wienbarg gehört, und den ihnen Nahestehenden, bei Ludwig Böme, Heinrich Laube, Karl Gutzkow, Theodor Mundt, August Lewald, Georg Weerth, Friedrich Engel, Arnold Ruge und vielen anderen bildet Reiseliteratur über Ausland wie Inland eine Form der politischen Publizistik. Der Reisebericht dieses Typs soll zumindest ahnen lassen, jenseits der Zensur- und Zollschranken beginne das weite Reich der Freiheit, der Emanzipation. Das Vorbild für die Literatur dieser Autoren bilden die zwischen 1826 und 1831 in vier Bänden erschienenen Reisebilder von Heinrich Heine, jene lockere, dynamische, feuilletonistische Prosa, der tatsächliche Reisen des Autors zugrunde liegen, die aber in ihren satirisch-sarkastischen, bald bissigen, bald witzigen Angriffen auf den Metternichschen Staat und seine bedrücken-den Auswirkungen über ihre
Recommended publications
  • Prof. Dr. Frank Almai Einführung in Die Neuere Deutsche Literaturwissenschaft
    Institut für Germanistik – Professur für Neuere deutsche Literatur und Kulturgeschichte Prof. Dr. Frank Almai Einführung in die Neuere deutsche Literaturwissenschaft 8. Vorlesung: ‚Biedermeier‘ und ‚Vormärz‘: Von der ‚Restauration‘ zur 1848‘er Revolution Zug der Studenten zur Wartburg 1817. Radierung, Mitte 19. Jhd. Prof. Dr. Frank Almai Einführung in die NDL 2 ‚Biedermeier‘ und ‚Vormärz‘: Von der ‚Restauration‘ zur 1848‘er Revolution Wartburgfest 1817. Prof. Dr. Frank Almai Einführung in die NDL 3 ‚Biedermeier‘ und ‚Vormärz‘: Von der ‚Restauration‘ zur 1848‘er Revolution August von Kotzebues Ermordung. Kolorierter Kupferstich, vermutlich von J. M. Volz, um 1820. Prof. Dr. Frank Almai Einführung in die NDL 4 ‚Biedermeier‘ und ‚Vormärz‘: Von der ‚Restauration‘ zur 1848‘er Revolution Hambacher Fest, 27. bis 30. Mai 1832. Prof. Dr. Frank Almai Einführung in die NDL 5 ‚Biedermeier‘ und ‚Vormärz‘: Von der ‚Restauration‘ zur 1848‘er Revolution „Der Denker-Club“ Zeitgenössische Karikatur anlässlich der Pressezensur und der Unterdrückung des freien Wortes, 1832. Prof. Dr. Frank Almai Einführung in die NDL 6 ‚Biedermeier‘ und ‚Vormärz‘: Von der ‚Restauration‘ zur 1848‘er Revolution Autoren des ‚Jungen Deutschland‘ • (Heinrich Heine) • Karl Gutzkow • Heinrich Laube • Ludolf Wienbarg • Theodor Mundt • Verlag Hoffmann und Campe in Hamburg Prof. Dr. Frank Almai Einführung in die NDL 7 ‚Biedermeier‘ und ‚Vormärz‘: Von der ‚Restauration‘ zur 1848‘er Revolution Vormärz-Autoren: • Ferdinand Freiligrath • Georg Herwegh • Georg Weerth • Hoffmann von Fallersleben
    [Show full text]
  • (1814/15–1890) 2. Literatur 1830–1848 2.1
    PD Dr. Michael Ansel: Ringvorlesung „Einführung in die Geschichte der deutschen Literatur“: Vormärz und Realismus (WiSe 2013/14) Seite 1 Übersicht 1. Historische Rahmendaten (1814/15–1890) 2. Literatur 1830–1848 2.1. Problematik des Epochenbegriffs 2.1.1. Vormärz 2.1.2. Biedermeier 2.1.3. Literatur der Restaurationsepoche 2.2. Literarisches Leben 2.3. Summarische Epochencharakteristik 2.4. Wichtige Werke 2.4.1. Lyrik 2.4.2. Prosa 2.4.3. Drama 3. Literatur 1850–1890 3.1. Epochenbegriff 3.1.1. Binnendifferenzierung der Epoche 3.2. Literarisches Leben 3.3. Summarische Epochencharakteristik 3.4. Fontane als epochentypischer Autor 3.5. Wichtige Werke 3.5.1. Lyrik 3.5.2. Prosa 3.5.3. Drama 4. Forschungsliteratur 4.1. Einführende Literatur zum Vormärz/Biedermeier 4.2. Einführende Literatur zum Realismus 4.3. Literatur zur Epochenproblematik 4.4. Quellensammlungen zum Vormärz/Biedermeier und Realismus 1. Historische Rahmendaten 1814/15 Wiener Kongress, Gründung des Deutschen Bundes 1817 Wartburgfest 1818/20 Verfassungen in Bayern, Baden, Württemberg, Hessen-Darmstadt 1819 Karlsbader Beschlüsse: Demagogenverfolgungen und Einführung der Vorzensur 1830/31 Julirevolution/Verfassungen in Sachsen, Hannover, Braunschweig, Hessen-Kassel 1832 Hambacher Fest 1834 Deutscher Zollverein 1848/49 Märzrevolution/Nationalversammlung/Oktroyierte Verfassung in Preußen 1864 Deutsch-Dänischer Krieg PD Dr. Michael Ansel: Ringvorlesung „Einführung in die Geschichte der deutschen Literatur“: Vormärz und Realismus (WiSe 2013/14) Seite 2 1866 Norddeutscher Bund 1871 Gründung des Deutschen Reichs 1890 Entlassung Bismarcks 2. Literatur 1830–1850 2.1. Problematik des Epochenbegriffs Es gibt keine unumstrittene Benennung der Literatur dieses Zeitraums, als konkurrierende Begriffe werden Vormärz (2.1.1.), Biedermeier (2.1.2.) und Literatur der Restaurationsepoche (2.1.3.) ver- wendet 2.1.1.
    [Show full text]
  • Karl Gutzkow's Short Stories : a Study in the Technique of Narration
    Karl du.+zkow's. SKoy+ S-to^\^^ KARL GUTZKOW'S SHORT STORIES A STUDY IN THE TECHNIQUE OF NARRATION BY DANIEL FREDERICK PASMORE A. B.Albion College, 1913. A. M. University of Illinois, 1914. THESIS Submitted in Partial Fulfillment of the Requirements for the Degree of DOCTOR OF PHILOSOPHY IN GERMAN IN THE GRADUATE SCHOOL OF THE UNIVERSITY OF ILLINOIS 1917 UNIVERSITY OF ILLINOIS THE GRADUATE SCHOOL I HEREBY RECOMMEND THAT THE THESIS PREPARED UNDER MY SUPER- < VISION BY ..,J&0L^U^'L^- ^^./^0i^- €y^ /...£!^..^?22^?^. ^ ENTITLED /Tat*^ ff/A^f&HJ <5 (yvZ~S/l> BE ACCEPTED AS FULFILLING THIS PART OF THE REQUIREMENTS FOR THE DEGREE OR. In Charge of Thesis Head of Department Recommendation concurred in :* Committee £L t .-.-A v' on Final Examination* *Required for doctor's degree but not for master's. TABLE OF CONTENTS Pae-e Chapter I: Introduction 1 Chapter II: The Novelle 3 1. The Theory of the Hovelle 3 2. The Novelle Prior to 1835 14 Chapter III: The Young- German Movement 20 Chapter IV: Gutzkow's losition in Literature .... 31 Chapter V: Purpose of the Dissertation 35 Chapter VI: Gutzkow's Literary Theory 37 Chapter VII: Contents of the Short Stories 47 Chapter VIII: The Point of View 68 Chapter IX: Motives 74 Chapter X: Subjectivity 102 Chapter XI: Means of Characterization 109 1. External Characterization 109 2. Inner Characterization 121 a) The Character Sketch 121 h) Minor Actions 125 c) Contrast 129 d) Peculiarities of Speech 134 e) Opinions of Others 137 Chapter XII: Environment 146 Chapter XIII: Plot 164 Chapter XIV: Conclusion 186 3iblio*raphy 190 ** ** I.
    [Show full text]
  • The Unique Cultural & Innnovative Twelfty 1820
    Chekhov reading The Seagull to the Moscow Art Theatre Group, Stanislavski, Olga Knipper THE UNIQUE CULTURAL & INNNOVATIVE TWELFTY 1820-1939, by JACQUES CORY 2 TABLE OF CONTENTS No. of Page INSPIRATION 5 INTRODUCTION 6 THE METHODOLOGY OF THE BOOK 8 CULTURE IN EUROPEAN LANGUAGES IN THE “CENTURY”/TWELFTY 1820-1939 14 LITERATURE 16 NOBEL PRIZES IN LITERATURE 16 CORY'S LIST OF BEST AUTHORS IN 1820-1939, WITH COMMENTS AND LISTS OF BOOKS 37 CORY'S LIST OF BEST AUTHORS IN TWELFTY 1820-1939 39 THE 3 MOST SIGNIFICANT LITERATURES – FRENCH, ENGLISH, GERMAN 39 THE 3 MORE SIGNIFICANT LITERATURES – SPANISH, RUSSIAN, ITALIAN 46 THE 10 SIGNIFICANT LITERATURES – PORTUGUESE, BRAZILIAN, DUTCH, CZECH, GREEK, POLISH, SWEDISH, NORWEGIAN, DANISH, FINNISH 50 12 OTHER EUROPEAN LITERATURES – ROMANIAN, TURKISH, HUNGARIAN, SERBIAN, CROATIAN, UKRAINIAN (20 EACH), AND IRISH GAELIC, BULGARIAN, ALBANIAN, ARMENIAN, GEORGIAN, LITHUANIAN (10 EACH) 56 TOTAL OF NOS. OF AUTHORS IN EUROPEAN LANGUAGES BY CLUSTERS 59 JEWISH LANGUAGES LITERATURES 60 LITERATURES IN NON-EUROPEAN LANGUAGES 74 CORY'S LIST OF THE BEST BOOKS IN LITERATURE IN 1860-1899 78 3 SURVEY ON THE MOST/MORE/SIGNIFICANT LITERATURE/ART/MUSIC IN THE ROMANTICISM/REALISM/MODERNISM ERAS 113 ROMANTICISM IN LITERATURE, ART AND MUSIC 113 Analysis of the Results of the Romantic Era 125 REALISM IN LITERATURE, ART AND MUSIC 128 Analysis of the Results of the Realism/Naturalism Era 150 MODERNISM IN LITERATURE, ART AND MUSIC 153 Analysis of the Results of the Modernism Era 168 Analysis of the Results of the Total Period of 1820-1939
    [Show full text]
  • Gutzkows Leben
    Gutzkows Leben. Ein Kind der erwachenden Großstadt Berlin, doch durch die Herkunft seines Vaters noch mit ländlicher Urkraft und Zähig- keit behaftet, wuchs Karl Ferdinand Gutzkow hervor: Sein Vater stammte von einem Schulmeister in Pommern. Früh verwaist und in Not, war er als Maurer nach Berlin gewandert und dort nach kurzem Herrendienst als Bereiter in den Hofstaat des Prinzen Wilhelm aufgenommen worden. Am 17. März 1811 gebar seine Frau, die Tochter des Berliner Siedemeisters Berg, als jüngsten Sohn den künftigen Journalisten und Schriftsteller. Speisen und Wein von der Tafel des Prinzen erquickten die kranke Wöchnerin, und bitter hielt später der Vater dem »Demagogen«, dem »Literaten« die Verpflichtung vor, die er mit der »Milch aus Prinzenkost« getrunken habe. Der drückenden Luft der einzigen Stube und der Küche, die seine Eltern mit einem Nachbarn teilten, liebte der Knabe bald zu entschlüpfen und seine schweifenden, fragenden Gedanken an den ersten Eindrücken zu nähren, wie sie grüne Gärten, ge- heimnisvolle Schuppen, die kettenrasselnden, schnaubenden Pferde im Marstall des Prinzen, schmetternde Trompeten aus den Ulanenställen und die grausigen Leichen in der nahen Ana- tomie ihm zuführten. Früh mochte die Reife des Knaben gezeitigt werden, wenn rohe Stallknechte und keifende Nachbarinnen ohne Scheu vor dem Kinde in brutaler Nacktheit Leidenschaft und Häßlichkeiten entblößten. Die »Lust zu fabulieren« überkam den Knaben wohl weniger von der Mutter, einer derben, wenn auch nicht harten Natur, als von seinem Vater, dessen behagliche Erinnerungen an toll- kühne Ritte in Feindesland, an fröhliche Beute und das märchen- hafte Paris farbige Bilder vor dem Kinde erstehen ließen. Und entfachten die herrischen, sinnenfrohen Berichte die jugendliche Phantasie, — sie zuerst konnten auch das Rechtsgefühl des Knaben reizen.
    [Show full text]
  • Six Essays on the Young German Novel COLLEGE of ARTS and SCIENCES Imunci Germanic and Slavic Languages and Literatures
    Six Essays on the Young German Novel COLLEGE OF ARTS AND SCIENCES ImUNCI Germanic and Slavic Languages and Literatures From 1949 to 2004, UNC Press and the UNC Department of Germanic & Slavic Languages and Literatures published the UNC Studies in the Germanic Languages and Literatures series. Monographs, anthologies, and critical editions in the series covered an array of topics including medieval and modern literature, theater, linguistics, philology, onomastics, and the history of ideas. Through the generous support of the National Endowment for the Humanities and the Andrew W. Mellon Foundation, books in the series have been reissued in new paperback and open access digital editions. For a complete list of books visit www.uncpress.org. Six Essays on the Young German Novel jeffrey l. sammons UNC Studies in the Germanic Languages and Literatures Number 75 Copyright © 1972 This work is licensed under a Creative Commons cc by-nc-nd license. To view a copy of the license, visit http://creativecommons. org/licenses. Suggested citation: Sammons, Jeffrey L.Six Essays on the Young Ger- man Novel. Chapel Hill: University of North Carolina Press, 1972. doi: https://doi.org/10.5149/9781469658308_Sammons Library of Congress Cataloging-in-Publication Data Names: Sammons, Jeffrey L. Title: Six essays on the young German novel / by Jeffrey L. Sammons. Other titles: University of North Carolina Studies in the Germanic Languages and Literatures ; no. 75. Description: Chapel Hill : University of North Carolina Press, [1972] Series: University of North Carolina Studies in the Germanic Languages and Literatures. | Includes bibliographical references. Identifiers: lccn 73157927 | isbn 978-1-4696-5829-2 (pbk: alk.
    [Show full text]
  • Shalom, Not Bigotry: Orthopraxis As Response to Karl Gutzkow's Wally
    Shalom, Not Bigotry: Orthopraxis as Response to Karl Gutzkow’s Wally, die Zweiflerin (1835) _________________________________ Andrew Wisely Baylor University Waco, Texas Abstract Karl Gutzkow’s Wally, die Zweiflerin (1835) features Cäsar, a brilliant and cold cynic who simultaneously courts and “emancipates” Wally, souring the restless young aristocrat toward her Christian faith and driving her to despair. Gutzkow’s roughshod novel provoked from critic Wolfgang Menzel a polemic as alarming as the novel itself, but that did it little justice. Mark Walhout’s concept of “orthopraxis,” a practice for determining how a novel encourages or discourages shalom, is a starting point for going beyond critical vendettas, and for challenging the purely empirical de- scriptions of epochal irresponsibility emphasized thus far in the criticism of the novel. Count Clemens Metternich (1773–1859), synonymous with the ab- solutism of the German Confederation in the Restoration years between 1815 and 1848, did everything in his power to suppress the impulses of reform in the 1830s in a group of writers known as “Young Germany.” When it appeared five years after the July Revolution of 1830, Karl Gutzkow’s (1811–1878) novel Wally, die Zweiflerin (1835) unleashed one of the major scandals of Young Germany’s ongoing provocations against Metternichean absolutism. A polemic against established religion, the novel quickly at- tracted a blistering response from the venerable critic Wolfgang Menzel (1798–1873), whose preference for vendetta above thoughtful engagement will be taken in this paper as emblematic of much literary criticism based on ostensibly “Christian” principles. Menzel is examined here as representa- tive of all critics unable to suspend animosity long enough to show charity JCFL 7 (2006): 10–28 Wisely 11 toward disagreeable texts.
    [Show full text]
  • Poets of Protest Mythological Resignification in American Antebellum and German Vormärz Literature
    2016-11-23 12-27-20 --- Projekt: transcript.anzeigen / Dokument: FAX ID 03bf446268771216|(S. 1- 2) VOR3745.p 446268771224 From: Michael Rodegang Drescher Poets of Protest Mythological Resignification in American Antebellum and German Vormärz Literature January 2017, 312 p., 39,99 €, ISBN 978-3-8376-3745-8 Michael Drescher analyzes national mythologies in American and German literature. He focuses on processes of mythological resignification, a literary phenomenon carrying significant implications for questions of identity, democracy, and nationalism in Europe and America. Precise narratological analyses are paired with detailed, trans- national readings of Hawthorne’s The Scarlet Letter, Gutzkow’s Wally, die Zweiflerin, Brown’s Clotel, and Heine’s Deutschland. Ein Wintermärchen. The study marries litera- ture, mythology, and politics and contributes to the study of American and German literature at large. Michael R. Drescher (Dr.) teaches American literature at the University of Heidelberg. His research interests include literary world-making, cognition and consciousness, and genre theory. For further information: www.transcript-verlag.de/978-3-8376-3745-8 © 2017 transcript Verlag, Bielefeld 2016-11-23 12-27-20 --- Projekt: transcript.anzeigen / Dokument: FAX ID 03bf446268771216|(S. 1- 2) VOR3745.p 446268771224 Table of Contents Acknowledgements | 7 1. Introduction: The Nature of Myth and Mythological Resignification | 9 THE PUSHING OF HORIZONS 2. Nathaniel Hawthorne’s The Scarlet Letter and the Opening of Fences | 33 2.1 From Crime to Heresy: The New England Witch as Transgressor | 34 2.2 Puritan Fathers and the Treatment of Dissent | 42 2.3 The Order of Roses | 62 2.4 The Recuperation of Mercy and the 3Foundations of Civil Society | 81 3.
    [Show full text]
  • The Representation of Contemporary History in Ludwig Börne, Heinrich Heine, and Georg Büchner
    Understanding the Present: The Representation of Contemporary History in Ludwig Börne, Heinrich Heine, and Georg Büchner Michael Swellander Submitted in partial fulfillment of the requirements for the degree of Doctor of Philosophy in the Graduate School of Arts and Sciences COLUMBIA UNIVERSITY 2019 © 2018 Michael Swellander All rights reserved ABSTRACT Understanding the Present: The Representation of Contemporary History in Ludwig Börne, Heinrich Heine, and Georg Büchner Michael Swellander Understanding the Present examines the thematization of the historical present in nineteenth-century German literary texts. In theorizations of political literature, such as Jean- Paul Sartre’s writings on “committed literature,” an emphatic concept of the present is a given. Of course, the present is a notoriously elusive temporality. The texts discussed in this dissertation, rather than focusing on accurate sociological representations of the present or an intensive rhetorical engagement in its political discourse, interrogate how the present can be evoked in literature in the first place. Understanding the Present discusses the forms privileged by certain authors in the representation of the present – prose, periodicals, drama – as well as the paradoxes such approaches posed. Rather than discussing these texts in terms of “operative literature” or “committed literature,” which has been a trend in scholarship since the 1960s, this dissertation approaches the nineteenth century from the perspective of so-called Gegenwartsliteratur. It does not claim the successful or unsuccessful political intervention of these texts, but rather shows how their authors imagined a literary intervention in the political present could occur at all. Chapter one shows Ludwig Börne’s popular magazine Die Wage: Eine Zeitschrift für Bürgerleben, Wissenschaft und Kunst, not only as surreptitiously carrying barbs against state- sanctioned censorship, as is most common in studies of the periodical, but as following a program of political historiography.
    [Show full text]
  • Studi in Memoria Di Adriano Rigotti.Pdf
    1 © 2006 - Edizioni Osiride Viale della Vittoria 15b 38068 Rovereto (TN) [email protected] ISBN 88-7498-070-1 2 STUDI IN MEMORIA DI ADRIANO RIGOTTI a cura di MARIO ALLEGRI edizioniosiride 3 Con il patrocinio di Comune di Rovereto 4 Ho incontrato Adriano Rigotti poche settimane prima della sua pre- matura scomparsa avvenuta il 23 agosto 2003. Mi aveva chiesto un ap- puntamento a Rovereto per discutere assieme lindice dei prossimi Atti accademici di cui egli era Direttore per le Classi di Scienze Umane e di Lettere. Lo trovai stanco e molto affaticato: salire i pochi scalini del palazzo Del Bene-DArco era ormai quasi unimpresa per il suo fisico sempre più provato dalla malattia. «Dovrò fare qualcosa mi disse, come pensando ad alta voce ma intanto...». Intanto, cerano gli Atti da allestire, bisognava assicurare il regolare funzionamento di quellistituzione pluricentenaria allinterno della quale aveva ricoperto con zelo encomiabile molte cariche (ne era tuttora il Vicepresidente) e che, lo ricordava sempre, sarebbe continuata ben ol- tre le persone e le loro storie individuali. Aprì un armadio, ne trasse una cartellina intestata e mi illustrò, come alludendo a un passaggio di con- segne, lordine scrupoloso con cui era solito procedere nella composi- zione degli Atti: le date di arrivo dei singoli contributi, quelle della spe- dizione delle prime e seconde bozze, le sollecitazioni talora severe agli autori ritardatari, le attente riletture finali di tutti i saggi assieme al dott. Giuseppe Osti, che in questo incarico oneroso gli sarebbe poi succedu- to con altrettanti impegno e accuratezza. Adriano teneva moltissimo a rispettare i tempi di pubblicazione: la puntualità con cui sempre usciva- no gli Atti era tutta dovuta a questo suo lavoro paziente e silenzioso.
    [Show full text]
  • Prof. Dr. B. Witte Wintersemester 2001/02 Vorlesung: Heinrich Heine Und Die Literatur Des Vormärz 1. Einführung: Ist Liter
    2 "riskantes Denken" (Gumbrecht): "harte philologische Kompetenz mit einem genuinen Talent zur philosophischen Prof. Dr. B. Witte Wintersemester 2001/02 Reflexion". Unterschied zu neuen Medien (Fernsehen, Internet): Aktualität, Sex als Ware. Vorlesung: Heinrich Heine und die Literatur des Vormärz Zum Kommentar gehört auch Schreibkompetenz: Realisierung einer neuen Schreibspur. Sowohl Einübung wie Reflexion notwendig. 1. Einführung: Ist Literaturwissenschaft heute noch aktuell? Das Düsseldorfer Modell der Germanistik. Hans Ulrich Gumbrecht: Warum die Germanistik in den 2. Vormärz 1815-1848 Elfenbeimturm zurückkehren sollte. In: FAZ, 01.10.01. 2.1 Epoche Gegensatz: faszinierende Forschungen - Bewußtsein der Krise Widersprüchliches Bild: Ende der Napoleonischen Ära Gründe: mangelndes Interesse der Öffentlichkeit (an Literatur); politisch: Restauration - Deutscher Bund Medien-Konkurrenz; Globalisierung. ökonomischer und sozialer Wandel, beginnende Industriali- sierung 2 Antworten: Unterdrückung bürgerlicher Emanzipationsbewegungen. – Kulturwissenschaften: alles vom Menschen Hervorgebrachte Literatur von diesem Widerspruch gezeichnet: ist Kultur und damit interpretierbar. – die Spätromantik: Friedrich Schlegel als Propagandist Friedrich Kittler: Die Technik ist unser Schicksal. Sie bestimmt Metternichs in Wien über die Medien die Entwicklung, ontologisch - Heidegger – Medienwissenschaften: die medialen Bedingungen der 2.1.1 "Biedermeier" Konstitution von Sinn. – Demgegenüber: radikale Philologie, d. h. dem Wort, dem Text Übergangszeit zwischen
    [Show full text]
  • Liberal Affect and Literary Culture: the Politics of Feeling in Mid-Nineteenth Century German Fiction
    LIBERAL AFFECT AND LITERARY CULTURE: THE POLITICS OF FEELING IN MID-NINETEENTH CENTURY GERMAN FICTION Erik J. Grell A dissertation submitted to the faculty at the University of North Carolina at Chapel Hill in partial fulfillment of the requirements for the degree of Ph.D. in the Carolina-Duke Graduate Program in German Studies Chapel Hill 2015 Approved by: Jonathan M. Hess Eric Downing Konrad H. Jarausch Thomas Pfau Gabriel Trop © 2015 Erik J. Grell ALL RIGHTS RESERVED ii ABSTRACT Erik J. Grell: Liberal Affect and Literary Culture: The Politics of Feeling in Mid-Nineteenth Century German Fiction (Under the direction of Jonathan M. Hess) Liberal Affect and Literary Culture: The Politics of Feeling in Mid-Nineteenth Century German Fiction, develops a new model for understanding the role of literature in the formative years of German liberalism. Traditional narratives about the emergence of liberal ideology in nineteenth-century Germany frequently stress political failure by way of arguing for a Sonderweg approach to German modernity. In partial dissent from these accounts, I explore how German liberalism is significant for what it does achieve, and not only as a result of its failures. Against the grain of teleological accounts of German political development and their narrative of political and institutional miscarriage (e.g., Mommsen, Fischer, Wehler), my research engages the diverse and far-flung culture of popular prose fiction between 1830 and 1860 as a site where German liberalism succeeded during its formative years. In so doing, I am mindful not to conflate liberal success entirely with bourgeois success, an impulse that tacitly informs the basis of Geoff Eley and David Blackbourn’s seminal work.
    [Show full text]