Pfarreiblattkatholische Kirche Zug Quelle: Marianne Bolt Marianne Quelle
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Nr. 38/39 | 19. September bis 2. Oktober 2021 19.9.: Eidg. Dank-, Buss- und Bettag PfarreiblattKatholische Kirche Zug Quelle: Marianne Bolt Marianne Quelle: Zuger Die vergessene Not Letzter 2 Attentat 3 im Sudan 5 Zusammenschluss Das Attentat jährt sich Em. Bischof Gassis’ Stimme Die Pastoralräume im Kanton Zug .......... .......... zum zwanzigsten Mal für Menschen aus dem Sudan .......... sind nun komplett Quelle: zvg EDITORIAL Zuger Attentat Agatha Schnoz-Eschmann Fachverantwortung Altersarbeit, Ökumenischer Gedenkanlass zum 20. Jahrestag Pastoralraum Zug Walchwil In Erinnerung an das Attentat Bundespräsident Guy Parmelin wird die von 2001 im Zuger Regierungs- Schweizerische Eidgenossenschaft vertreten. gebäude findet am Montag, 27. September, um 20 Uhr ein LIVESTREAM DES GOTTESDIENSTS ökumenischer Gedenkanlass in Der Gedenkanlass beginnt um 20 Uhr und findet aus Platzgründen in der Kirche St. Mi- der Kirche St. Michael in Zug chael in Zug statt. Es gibt ein Schutzkonzept, statt. Am Anlass wird unter ande- die Platzzahl ist beschränkt. Um den Gedenk- rem ein Werk des Zuger Kom- anlass vielen zugänglich zu machen, wird die ponisten Carl Rütti uraufgeführt, Besinnung per Livestream übertragen: GWEERIGE FRAUEN zudem wird Bundespräsident www.zg.ch/gedenken Zu allen Zeiten gab und gibt es gweerige Guy Parmelin die Schweizerische Der Regierungsrat lädt die Bevölkerung ein, Frauen. Meine Grossmutter ist mir als gweerig Eidgenossenschaft vertreten. an dieser Besinnung ein Zeichen der Würdi- in bester Erinnerung. Sie wehrte sich als junge gung der Opfer zu setzen und gleichzeitig die Witwe erfolgreich dafür, dass die Familie nicht Anteilnahme gegenüber allen Betroffenen auseinandergerissen wurde. Gweerig sein – Am 27. September jährt sich das Attentat auszudrücken. Das öffentliche Andenken ist das bedeutet, sich zu helfen, sich zu wehren im Zuger Regierungsgebäude von 2001 zum dem Regierungsrat wichtig, da mit dem wissen. zwanzigsten Mal. Damals wurden drei Mit- Attentat auch ein Angriff auf die Werte der Im Museum Bruder Klaus Sachseln ist zurzeit glieder des Regierungsrats und 11 Mitglieder Gesellschaft erfolgt ist. Nachfolgende Genera- eine Ausstellung über gweerige Frauen zu sehen. des Kantonsrats getötet. 15 weitere Personen tionen sollen den Gedenkanlass auch als Die erste dazu porträtierte Frau ist Dorothee wurden teilweise schwer verletzt. Wie in den Mahnung auffassen, dass Gewalt jeglicher Wyss. Lange war mein Bild von Dorothee, der vergangenen Jahren organisiert der Regie- Form nicht toleriert wird. Ehefrau von Niklaus von Flüe, geprägt von rungsrat auch dieses Jahr einen Gedenkan- Unterordnung und stillem Leiden. Der Besuch lass. Die beiden Geistlichen Reto Kaufmann, KIRCHENGLOCKEN FÜR DEN FRIEDEN dieser Ausstellung über Dorothee Wyss und Pastoralraumpfarrer Zug Walchwil, sowie Am 27. September sind weitere Zeichen des die gweerigen Frauen im Bruder-Klaus-Museum Andreas Haas, Pfarrer des Reformierten Gedenkens vorgesehen. So werden am Mittag lehrte mich endgültig eines Besseren. Pfarramtes Zug-West in Zug, stehen der Be- im Kanton Zug die Kirchenglocken in Erin- Dorothee wird als eigenständige und verant- sinnung vor. Die Zuger Sinfonietta und der nerung an die Opfer des Zuger Attentats so- wortungsbewusste Frau dargestellt. Nicht Chor Audite Nova Zug sorgen für die musika- wie an alle Opfer von Gewalt auf der Welt nur, dass sie den Betrieb selbstständig führt, lische Umrahmung. Unter der Leitung von läuten. Ferner werden die Gräber der Verstor- wenn Niklaus seinen politischen Geschäften Johannes Meister bringen sie unter anderem benen sowie die Gedenkstätte «Einschnitt» nachgeht; auch in seinem Ringen um eine ein Werk des Zuger Komponisten Carl Rütti beim Regierungsgebäude mit Blumen ge- Entscheidung ist sie ihrem Mann ein Gegenüber zur Uraufführung. schmückt. Und schliesslich wird auf dem auf Augenhöhe. Sie hört zu, sie wägt ab, sie Für die politischen Behörden des Kantons Regierungsgebäude die Zuger Fahne auf diskutiert, sie betet – bis sie JA sagen kann. werden Kantonsratspräsidentin Esther Haas Halbmast gesetzt. Nach dem Weggang von Niklaus in den Ranft und Landammann Martin Pfister sprechen. • ZG.CH bleibt sie mit ihm in Kontakt. Sie verköstigt Ratsuchende und verwaltet die Spendengelder, die Niklaus erhält. LEUCHTTURM, DIAKONIE & SOZIALES, ZUG Wenn wir demnächst den Gedenktag von Ein Leuchtturm verschafft Überblick, Orientie- Schwierigkeiten und Problemen, dem Wunsch Bruder Klaus feiern, gehört dieses Fest genauso rung und Sicherheit. Einem Leuchtturm gleich nach einem Gespräch oder für anderweitige auch seiner Frau Dorothee. Sie – und viele sind die Mitarbeiterinnen des Leuchtturms Unterstützung. Leuchtturm, Diakonie & Sozia- andere gweerige Frauen durch all die Jahr- bestrebt, in der momentanen Situation Orien- les, Industriestr. 11, Zug. Tel. 041 727 60 70, hunderte hindurch – ermutigen uns zu selbst- tierungshilfen anzubieten. Sei dies bei Sorgen, Mail: [email protected] bestimmtem Entscheiden und Handeln. 2 Pfarreiblatt Zug | Nr. 38/39 Die vergessene Not im Sudan Der Besuch des emeritierten Bischofs Gassis verlieh Menschen aus dem Sudan eine Stimme Arm, vom Staat als ethnisch minderwertig betrachtet, verfolgt: Die Bevölkerung in den Nuba-Bergen des Sudans lebt unter schwierigsten Bedingungen. Der emeritierte Bischof Macram Max Gassis machte bei einem Besuch im Kanton Zug auf das Leid dieser Menschen aufmerksam. «Die Kinder kommen hungrig zur Schule. Welches Kind kann lernen, wenn es nichts im Magen hat?», fragt der emeritierte Bischof Macram Max Gassis. Bischof Gassis wurde Quelle: Kirche in Not (ACN) 1938 in Khartum im Sudan geboren, hatte in Bischof Gassis pumpt Wasser an einem Brunnen im Sudan. England und Italien Theologie studiert und wurde 1964 in Verona, Italien, zum Priester Anders als der arabisch geprägte Norden sind Entbindungsstation im Gebiet der Nuba an geweiht. Als Seelsorger wirkte er im Sudan, die Nuba schwarzafrikanisch und religiös ihn herangetragen worden. «Die Nuba-Frauen wo er Ende der 1980er-Jahre zum Bischof des sehr heterogen : «Unter den Nuba befinden haben vor, während und nach der Geburt Bistums El Obeid ernannt wurde. 2013 nahm sich Katholiken, Protestanten, Muslime und eines Kindes keine medizinische Betreuung. Papst Franziskus den altersbedingten Rück- Anhänger traditioneller Religionen», sagt Seitens Regierung wurde ich kritisiert, weil tritt Gassis’ an. Im Ruhestand ist er indes bei Bischof Gassis. Die Nuba würden eine Einheit ich «den Schwarzen» helfen möchte anstatt Weitem noch nicht : «Wenn du gesund bist, in der Vielfalt bilden. «Sie bieten uns ein Bei- die Entbindungsstation in der Hauptstadt warum sollst du dich dann nicht weiterhin spiel, von dem wir lernen müssten.» Khartum zu bauen. Diese Ungerechtigkeit – für das Gute einsetzen ? Solange ich das kann, Im 19. Jahrhundert betrieben die türkisch- sie macht mich wütend.» werde ich das tun !» So feierte er auf Einla- ägyptischen Herrscher Handel mit Nuba-Skla- Die Kraft für sein Wirken findet der 83-Jährige dung des Hilfswerks Kirche in Not (ACN) im ven. Während der 30 Jahre währenden isla- in seinem Schöpfer. Und in der Überzeugung, August Gottesdienste in Zug, Oberägeri und mistischen Herrschaft von Omar al-Baschir, dass der Bischof als gutes Beispiel vorangehen Menzingen, um auf die Situation im Sudan der 2019 gestürzt wurde, wurde die freie muss. Dennoch fehle es im Sudan an Priestern. und im Südsudan aufmerksam zu machen. Religionsausübung unterdrückt, zudem kam «Die Priester leben bei uns ebenfalls in grosser Bischof Gassis’ Hauptaugenmerk liegt bei den es in verschiedenen Gegenden des Sudans zu Armut. Das ist mit ein Grund, weshalb es an Menschen in den Nuba-Bergen, die seit der Menschenrechtsverletzungen und Verbre- Priestern mangelt, die als gute Hirten wirken.» Unabhängigkeit des Südsudans im Jahr 2011 chen gegen die Menschlichkeit. Armut und Auf die Frage angesprochen, was die Men- ein Grenzgebiet im Süden Sudans bilden. Unterentwicklung zeugen bis heute davon. schen hier in der Schweiz für den Sudan tun «In den Nuba-Bergen fehlt es an allem. An können, meint Bischof Gassis: «Teilen. Wenn Schulen, Spitälern und Brunnen für sauberes ihr uns von dem Brot, das ihr in der Schweiz Wasser.» Obschon der emeritierte Bischof oft habt, ebenfalls ein Stück geben könnt.» lächelt, ist sein Schmerz bei seinen Schilde- • MARIANNE BOLT rungen spürbar. «Die Kinder haben nichts zu essen. Und Frauen verbergen ihre Körper Quelle: Kirche in Not (ACN) oft hinter Palmblättern, weil sie keine Kleider KIRCHE IN NOT haben.» Kirche in Not ist ein internationales katho- Bischof Gassis ist daher stets auf der Suche lisches Hilfswerk päpstlichen Rechts. Mit nach finanziellen Mitteln, um die Not ein Hilfsaktionen und Gebet unterstützt es bisschen zu lindern. «Ich konnte damit bereits verfolgte und Not leidende Christinnen und zum Bau von 800 bis 900 Brunnen und drei Christen in rund 140 Ländern. Bischof Gassis in Menzingen. Spitälern verhelfen.» Nun sei die Bitte einer Nr. 38/39 | Pfarreiblatt Zug 3 «Ein immer grösseres Wir» Tag der Migrantinnen und Migranten Ende September feiern die Die römisch-katholische Kirche in der Schweiz WAS MICH BEWEGT Katholiken weltweit den Tag der stehe vor der Herausforderung, ihre Identität Migrantinnen und Migranten. und Einheit basierend auf ihrer Multikultura- Die römisch-katholische Kirche lität aufzubauen. Fast 40 Prozent ihrer Mit- in der Schweiz stehe vor der glieder hätten einen Migrationshintergrund. «Dieser Pluralismus ist eine Chance, die wir Herausforderung, ihre Identität Quelle: Bistum