Die Ortsnamen Der Schweiz Erklären
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Christoph Pfister Die Ort s namen der Schweiz Mit einer Einführung über die vesuvianische Namensprägung E u ropas Historisch - philologische Werke 4 2 Umschlaggestaltung: Autor Cover : Das Lauterbrunnental (Kanton Bern) mit der Jungfrau Aquarell von Gabriel Ludwig Lory , Vater (1765 – 1840), 33 x 53 cm aus: Tobias Pfeifer - He l ke : Die Koloristen . Schweizer Landschaft s graphik von 1786 bis 1848; Berlin 2011, 324 LAUTER = LUTER Rückcover: Die Petersinsel im Bielersee . Ansicht von oberhalb von Twann. Foto: Autor , 26.8.2015 Die Sankt - Petersinsel im Bielersee wurde durch die Absenkung des Se e spiegels im Zuge der ersten Juragewässer - Korrektion im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts zu einer Halbinsel, mit Erlach durch eine schmale Landzunge , de n s ogenannten He i- denweg verbunden. - In der alten Anschauung galt die Petersinsel mit dem ehem a- ligen Cluniazenser - Kloster als eine heilige Insel Sizilien. Deshalb hieß die Gegend südlich des Biele r sees Siselgau (SISEL = SICILIA). Der Ortsname S iselen südlich des Sees erinnert dar an . - Die Petersinsel ist berühmt durch einen Aufenthalt des Schriftstellers Jean - Jacques Rou s seau. Titelbild: Das Wasserschloß Hallwil (Hallwyl) im Kanton Aargau. Ansicht von Südosten . Foto: Autor, 7.1990 Die Stammburg des Geschlecht s der Hallwyl liegt im Zentrum des Schweizer Mitte l- lands. - Der Name HALL - W il hat eine göttliche Wurzel : Darin steckt das hebräische Wort ha’el = der Gott. Neubearbeitung des 2006 unter dem Titel Der Vesuv ist überall e r- schienenen Werks. – 2. überarbeit ete Ausgabe 201 6 . Alle Rechte vorbehalten © 201 6 Christoph Pfister www.dillum.ch Herstellung und Verlag: BoD – Books on Demand, Norderstedt ISBN 978 - 3 - 7386 - 6173 - 6 3 Mottos Nomina sunt sacra . (Orts - ) Namen sind heilig . Al tes lateinisches Sprichwort. Campania felix O du glückliches Kampanien ( = heiliges Land ) ! Bearbeitetes Zitat nach dem „römischen“ Schriftsteller Pl i nius dem Älteren aus seiner N a turgeschichte (III, 60). Ama Napoli o muori Liebe Neapel oder stirb! Das gef lügelte Wort heißt richtig Vedi Napoli poi muori = Sieh Neapel und stirb = Neapel sehen und sterben. – Aus den folgenden Darl e- gungen geht jedoch hervor, daß nicht nur unsere Ortsnamen, so n- dern auch unsere Sprache n vesuvianisch geprägt sind . Das deu t- sche Wo rt lieben zum Beispiel geht auf den Namen Neapel zurück. Also muß man jene Stadt im süd italienischen Kampanien li e ben . A nsonsten bleiben die Ursprünge unserer heutigen Kultur verbo r gen . Amor Dei Die Liebe zu Gott oder die Liebe Gottes Das lateinische Wort amor bedeutet die Liebe . – Doch wie bei Ne a- pel steckt auch ein zweiter Sinn dahinter: AMOR = MR > RM = R O- MA. – Wer Gott liebt, muß auch Rom lieben, dort wo der röm i sche Gottkaiser oder der irdische Statthalter Gottes seinen Sitz hat. Rom kann dabei irgend eine Stadt meinen, nicht unbedingt das Rom am Tiber. 4 B emerkungen Die alten Namen leiten sich meistens vom Lateinischen ab. Gewisse Namen haben einen griechischen Ursprung. Häufig sind im deu t- schen Sprachbereich auch hebrä i sche Wörter. Bei lateinische n Wörtern ist zuerst der Akkusativ als die am me i sten gebrauchte Form zu berücksichtigen. – Dabei ist zu wissen, daß es im Vulgärlateinischen kein Neutrum gibt, folglich auch das sächliche Geschlecht eine Akkusativform hat (Beispiel: lac – lactem = Milch) . In der Etymologie zählt der Stamm, nicht die Endung. Bei der alten Namens s chöpfung zählten nur die Kons o nanten. – Grundsätzlich müssen es drei sein (Beispiel: Neapel = NPL) . Die Entvokalisierung der Name n – und nachherige Revokalisierung - ist ein Grundpr inzip der N a mensanalyse (Beispiel: Titul(l)ius = TTLS > Titlis ) . Konsonanten folgen konnten auch rückwärts gelesen werden (Be i- spiel: Neapel = NPL > LPN = Laupen, Laufen ) . Ebenfalls ließen sich Mitlaute verta u sch en . Die Namenanalyse hat folglich auch Verwür felung en und Verdre hungen zu erkennen (Be i- spiel: Dalmatiam = TLMTM > TMLTM = tumultum, tumultus = Au f- ruhr) . Im Druck und in Handschriften konnten gewisse Buchstaben anfän g- lich anders gelesen werden. Also ergeben sich etwa folgende Var i- anten: L konnte als T gelesen we r den (Beispiel e : taufen , TPN > LPN > NPL = Neapel – Wasgen = VSC > VSL = Vesulius, Vesuvius ). S verwandelte sich in ein C (Beispiel: S.Nebel > Kn e bel ). Ein V oder F ist ein P (Beispiel: Fenis > Penis ). Ein N konnte zu einem V oder R werden (B eispiel e : Niflis > Wiflis - Nyffel > Ry f fel ). Die genannten und weiteren Elemente der Namensanalyse werden im allgemeinen und im besonderen Teil dieses Buches an Hand der Beispiele e r klärt . In der Schweiz werden Ortsnamen mit Umlaut meistens mit zwei Buchst aben geschrieben. Beispiel: Aegerten statt Äge r ten . 5 Inhaltsverzeichnis Erster Teil: Die Ortsnamen Europas und deren Entstehung 7 Von der Ortsnamengeschichte zur alten Geschichte 7 Eine neue Methode der Namensanalyse 11 Laupen und Wiflisburg 12 Neapel liegt am Vesuv 17 Die christliche Troja - Sage 18 Das heilige Land Ka mpanien 26 Pompeji und der Vesuv 29 Über die Entstehung der alten Sprachen Griechisch und Latein 34 Die Hebräer in Europa 37 Ein christliches Römisches Reich als Urheber der vesuvianischen Namenlandschaft Europas 42 Die neapolitanisch - vesuvianisch - christliche Namenlandschaft Europas in Beispielen 46 Die neapolitanisch - vesuvianische Prägung der europäischen Sprachen 63 Die wissenschaftliche Ortsnamenforschung und ihre Irrwege 72 Die wichtigsten Begriffe der vesuvianisch - trojanisch - christlichen Ortsnamengebun g 83 Zweiter Teil: Ortsnamen der Schweiz 101 Vorbemerkungen und Liste der behandelten Ortsnamen 101 Die einzelnen Ortsnamen 130 Werke des Autors 315 6 Verzeichnis der Abbildungen Abbildung 1: Pierre - Jacques Volaire: Ausbruch des Vesuvs 9 Abbildung 2: Plan der alten Landschaft Kampanien 27 Abbildung 3: Die Dent de Jaman oberhalb von Montreux VD 129 Abbildung 4: Der Campanile von Plurs (Piuro) im Bergell (Val Bregaglia) 259 Abbildung 5: Die Dents de Veisivi im Val d'Hérens (Eringertal), Wallis 281 Abbildung 6: Die Kirchenburg Valeria bei Sion (Sitten) im Wallis. Ansicht von Nordosten (Burgrui ne Tourbillon). 293 Abbildung 7: Die Gastlosen (Bern und Freiburg). Ansicht von Norden. 309 Abbildung 8: Blick auf den Tödi von Braunwald (Glarus) aus 316 7 Erster Teil: Die Ortsnamen Europas und d e ren Entstehung Von der Ortsnamengeschichte zur alten G e schichte Ortsnamen interessieren allgemein. Wir leben in einem b e stimmten Ort, wir sehen die Namen a uf Tafeln, auf Karten und bekommen sie zu G e hör. Doch von wo kommen die Ortsnamen? Wer hat sie gescha f fen und zu welcher Zeit? Ganze Wissenschaften beschäftigen sich seit langem mit di e sen Fragen und suchen Antworten zu geben. – Aber sind di e se richtig? Di e konventionelle Wissenschaft behauptet, daß Ort s namen aus allen Epochen der jüngeren und älteren Mensc h heitsgeschichte stammen. Es gebe Namen, die bis in die Steinzeit zurückreichten. Und jede Kultur habe Bezeichnungen in der Landschaft zurückg e- lassen; so wie alte Gegenstände, welche bei Ausgr a bungen zu Tage kommen. Die europäische Namenlandschaft stelle also – wenn man der bish e- rigen Auffassung folgt – einen gewaltigen Fli c kenteppich dar mit jüngeren, älteren und uralten Ortsn a men. Sobald man aber Fragen stellt, wird diese Meinung fragwürdig, z u- letzt sogar a b surd. Erstens können wir die Spr a chen nur in ihrem jüngsten Stadium fassen. Dieses begann mit den schriftlichen Aufzeichnu n gen. Nun meint man, die Menschen hätten schon vor Jahrtause n den die Schrift b enützt. Aber in Tat und Wahrheit sind die heutigen Spr a chen und die Schrift jung. Aus diesen Erkenntnissen formulierte ich die Geschichts - und Chr o- nologiekritik. Sie brachte ein radikal a n deres und neues Bild der Verga n genheit. Die Kritik besagt zuerst, d aß unsere sichere Kenntnis der Verga n- genheit viel weniger weit zurückreicht als wir bisher glau b ten. Die plausible Geschichte hört wenige Jahre vor der Franz ö sischen Revolution auf. Schon das Datum der Gründung der Vereinigten Staaten von Amer i- ka, 1776, mu ß wahrscheinlich um ein paar Jahre nach vorne ve r- schoben werden. 8 Kapitän Cook habe 1770 A u stralien entdeckt. Das Ereignis ist glaubwürdig. Aber das Datum scheint ebe n falls um ein paar Jahre zu hoch zu sein. Und die Geschichte vorher versinkt in einem undur chdringl i chen Dämmerlicht, das mit jedem Jahr, mit dem wir zurückschreiten, schwächer wird und schließlich einer schwarzen Geschichtsnacht weicht. Gewiß gibt es schriftliche Zeugnisse. Aber diese begi n nen – ob handschriftlich oder gedruckt – erst vor etwa zwe i hundertsiebzig Jahren. Vorher haben wir vielleicht noch für wenige Jahrzehnte ei n- zelne Wörter auf Stein, Ton oder Metall. – Aber diese reichen nicht aus, um eine verschollene Geschichte zu rekonstrui e ren. Und die schriftlichen Aufzeichnungen der ersten beiden Generati o- nen, also etwa zwischen 1740 und 17 9 0, erzählen weder inhaltlich noch zeitlich wahre Geschehnisse. Wir haben aus der ersten Zeit also nur Märchen, Sagen und Legenden übe r liefert. Vor allem können wir nicht datieren. Die Jahrzählung nach Ch risti Geburt ist erst mit der Schriftlichkeit en t standen. Und die Jahrzahlen dienten anfänglich ausschließlich d a zu, um erfundene Geschichte auszuschmücken, also zur Rückdatierung und Falschd a tierung. Es gab schon vor dem Beginn der wahrhaftigen Geschichte mensc h- liche Kultur. Aber di e se dürfen wir nicht mit den konventionellen Zeitangaben messen, wie das die bisherigen Bücher und Lehrme i- nungen machten. Das „Mittelalter“ ist vor etwas weniger als dreihundert Jahren en t- standen und dauerte zwei Generationen. B is zur wahren G e schichte gegen 1800 muß noch der Barock, das Rokoko und ein Teil des Klassizismus eingezwängt we r den. Vor k na pp dreihundert Jahren endete vielleicht das „Alte r tum“. – Aber das, was wir als Antike ansehen, die alten Griechen und die alten Rö mer, sah ganz anders aus als in unseren Vo r stellungen.