Deutscher Drucksache 12/1359 12. Wahlperiode 17.10.91

Sachgebiet 9241

Gesetzentwurf der Abgeordneten Hubert Doppmeier, Dirk Fischer (Hamburg), Helmut Rode (Wietzen), Rainer Haungs, Ernst Hinsken, Dr. , Dr. Joseph-Theodor Blank, Wolfgang Börnsen (Bönstrup), Horst Gibtner, Claus-Peter Grotz, Manfred Heise, Dr. Dionys Jobst, Theo Magin, Rudolf Meinl, Dr. Klaus Mildner, , Gerhard O. Pfeffermann, Anneliese Augustin, , (Nordstrand), , Albert Deß, , Dr. Karl H. Fell, Hans-Joachim Fuchtel, Carl-Detlev Freiherr von Hammerstein, Klaus Harries, Dr. h. c. Adolf Herkenrath, Joachim Hörster, Josef Hollerith, Siegfried Hornung, Georg Janovsky, Michael Jung (Limburg), Dr. Egon Jüttner, Hans-Ulrich Köhler (Hainspitz), Eva-Maria Kors, Franz Heinrich Krey, Arnulf Kriedner, Reiner Krziskewitz, Walter Link (Diepholz), , , Günter Marten, Engelbert Nelle, Ulrich Petzold, Rosemarie Priebus, Dr. Bernd Protzner, Franz Romer, Heinz Schemken, Hans Peter Schmitz (Baesweiler), Michael von Schmude, Gerhard Schulz (Leipzig), Heinrich Seesing, Karl-Heinz Spilker, Egon Susset, Ferdi Tillmann, Dr. Klaus-Dieter Uelhoff, Roswitha Verhülsdonk, Dr. Roswitha Wisniewski und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten , , Roland Kohn, Manfred Richter (Bremerhaven), Dr. Klaus Röhl und der Fraktion der FDP

Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Güterkraftverkehrsgesetzes

A. Problem

Die Nahzone des Güterkraftverkehrs, die bislang auf das Gebiet innerhalb eines Umkreises von 50 km um den Standort des Kraft- fahrzeuges begrenzt ist, wird den heutigen Bedingungen einer arbeitsteiligen Wirtschaft nicht mehr gerecht.

B. Lösung

Mit der Änderung des Güterkraftverkehrsgesetzes soll die Nah- zone auf einen Umkreis von 75 km erweitert werden. Damit ver- bunden werden soll eine Verwaltungsvereinfachung bei der Be- stimmung der Nahzonen. Die zwingende öffentliche Bekanntma- chung der Nahzonen ist entbehrlich. Drucksache 12/1359 Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode

C. Alternativen Keine

D. Kosten Die Erweiterung der Nahzone führt zu einer Vergrößerung der Fernverkehrskapazität, die Auswirkungen auf den Güterverkehr anderer Verkehrsträger, insbesondere der Deutschen Bundesbahn und der Deutschen Reichsbahn, haben kann. Da die durchschnitt- lichen Beförderungsweiten im Straßengüterfernverkehr und im Güterverkehr anderer Verkehrsträger deutlich oberhalb der im Güternahverkehr erreichbaren Beförderungsstrecken liegen, wer- den sich diese Auswirkungen in Grenzen halten. Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode Drucksache 12/1359

Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Güterkraftverkehrsgesetzes

Der Bundestag hat mit Zustimmung des Bundesra- 1. In Satz 1 wird das Wort „fünfzig" durch das Wort tes das folgende Gesetz beschlossen: „fünfundsiebzig" ersetzt.

2. In Satz 3 werden die Worte „öffentlich bekanntge- Artikel 1 geben" durch die Worte „zu bestimmen" ersetzt.

Das Güterkraftverkehrsgesetz in der Fassung der Bekanntmachung vom 10. März 1983 (BGBl. I S. 256), zuletzt geändert durch Artikel 30 des Dritten Rechts- Artikel 2 bereinigungsgesetzes vom 28. Juni 1990 (BGBl. I S. 1221), wird wie folgt geändert: Dieses Gesetz tritt drei Monate nach seiner Verkün- § 2 Abs. 2 wird wie folgt geändert: dung in Kraft.

Bonn, den 17. Oktober 1991

Hubert Doppmeier Hans-Joachim Fuchtel Heinz Schemken Dirk Fischer (Hamburg) Carl-Detlev Freiherr Hans Peter Schmitz (Baesweiler) Helmut Rode (Wietzen) von Hammerstein Michael von Schmude Rainer Haungs Klaus Harries Gerhard Schulz (Leipzig) Ernst Hinsken Dr. h. c. Adolf Herkenrath Heinrich Seesing Dr. Wolf Bauer Joachim Hörster Karl-Heinz Spilker Dr. Joseph-Theodor Blank Josef Hollerith Egon Susset Wolfgang Börnsen (Bönstrup) Siegfried Hornung Ferdi Tillmann Horst Gibtner Georg Janovsky Dr. Klaus-Dieter Uelhoff Claus-Peter Grotz Michael Jung (Limburg) Roswitha Verhülsdonk Manfred Heise Dr. Egon Jüttner Dr. Roswitha Wisniewski Dr. Dionys Jobst Hans-Ulrich Köhler (Hainspitz) Dr. , Theo Magin Eva-Maria Kors Dr. Wolfgang Bötsch Rudolf Meinl Franz Heinrich Krey und Fraktion Dr. Klaus Mildner Arnulf Kriedner Eduard Oswald Reiner Krziskewitz Horst Friedrich Gerhard O. Pfeffermann Walter Link (Diepholz) Ekkehard Gries Anneliese Augustin Heinrich Lummer Roland Kohn Paul Breuer Erwin Marschewski Manfred Richter (Bremerhaven) Peter Harry Carstensen Günter Marten Dr. Klaus Röhl (Nordstrand) Engelbert Nelle Dr. Gertrud Dempwolf Ulrich Petzold und Fraktion Albert Deß Rosemarie Priebus Wolfgang Engelmann Dr. Bernd Protzner Dr. Karl H. Fell Franz Romer Drucksache 12/1359 Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode

Begründung

Die Nahzone des Güternahverkehrs ist bislang auf das Verwaltungsvorschrift zum Güterkraftverkehrsgesetz Gebiet innerhalb eines Umkreises von 50 km um den in Abstimmung mit den Ländern vorgenommen wer- Standort des Kraftfahrzeuges begrenzt. Diese seit den den. 30er Jahren unveränderte Regelung wird den gegen- wärtigen Bedingungen einer stark arbeitsteiligen Wirtschaft nicht mehr gerecht. Die heute im Nahver- Zu Artikel 1 kehr vielfach anfallenden Beförderungsstrecken und insbesondere der üblicherweise im Güternahverkehr Durch Nummer 1 wird in § 2 Abs. 2 GüKG der Radius, abgewickelte Verteilerverkehr lassen eine Vergröße- durch den die Nahzone definiert wird, von 50 auf rung der Nahzone als notwendig erscheinen, um die 75 km vergrößert. entsprechenden Be- und Entladungsorte zu erfas- sen. Durch Nummer 2 wird das bislang sehr aufwendige Durch die Erweiterung der Nahzone werden Fernver- Verwaltungsverfahren zur Festlegung der Nahzonen kehrsgenehmigungen, die bislang für Beförderungen vereinfacht, indem die bislang zwingend nötige öf- über die bisherige Nahzone hinaus eingesetzt werden fentliche Bekanntmachung abgeschafft wird. mußten, freigesetzt; sie können für andere Güterbe- Die Bezugnahme auf die Ortsmittelpunkte kann bei- förderungen verwendet werden. Diese die Fernver- behalten werden, weil diese — mit nur noch wenigen kehrskapazität vergrößernde Wirkung der Maß- Ausnahmen in einigen Ländern — bereits abgestimmt nahme kann auch Auswirkungen auf den Güterver- sind. kehr anderer Verkehrsträger haben. Da die durch- schnittlichen Beförderungsweiten im Straßengüter- fernverkehr und im Güterverkehr anderer Verkehrs- träger deutlich oberhalb der im Güternahverkehr er- Zu Artikel 2 reichbaren Beförderungsstrecken liegen, werden sich diese Auswirkungen in Grenzen halten. Artikel 2 enthält die Regelung des Inkrafttretens des Gesetzes. Mit der Erweiterung der Nahzone soll eine Verwal- tungsvereinfachung bei der Bestimmung der Nahzo- Bis zum Inkrafttreten des Gesetzes ist eine ausrei- nen verbunden werden. Die zwingende öffentliche chende Zeitspanne erforderlich, um den Gemeinden Bekanntmachung aller Nahzonen ist entbehrlich. Gelegenheit zur Bestimmung der erweiterten Nahzo- Weitere Vereinfachungen sollen in der Allgemeinen nen zu geben.