12. Juni 1962: Gemeinsame Sitzung Des Bundesvorstandes Und Der Fraktion

Total Page:16

File Type:pdf, Size:1020Kb

12. Juni 1962: Gemeinsame Sitzung Des Bundesvorstandes Und Der Fraktion FDP – 04. WP Gemeinsame Sitzung des Bundesvorstandes und der Fraktion: 12. 06. 1962 12. Juni 1962: Gemeinsame Sitzung des Bundesvorstandes und der Fraktion ADL, Bestand Wolfgang Mischnick, A40-748. Überschrift: »Kurzprotokoll der Sitzung der Fraktion am 12. Juni 1962 unter Teilnahme des Bundesvorstandes«. Zeit: 15.20–23.25 Uhr. Vorsitz: Mende, später: Döring, von Kühlmann-Stumm. Anwesende Fraktions- mitglieder: keine Angabe. Sitzungsverlauf: A. Geschäftliche Miteilungen. B. Aussprache über die Tarifsituation im öffentlichen Dienst, den Bundeshaushalt 1963 und die sozialpolitische Konzeption der Koalition. C. Vorbereitung der Tagesordnung (Preisentwicklung für Ernährung in Verbindung mit den 4 EWG-Gesetzen). [A.] 1. Staatssekretär Qualen1 wird begrüßt. 2. Entschuldigt: von der Fraktion: Rademacher, Logemann, Wächter, Eisenmann, Ramms. vom Bundesvorstand: Engelhard2, Müller-Link3, Dr. Leuze4, Dr. Glahn5, Dr. Ilk6. 3. Die Fraktion beschließt einstimmig die Vertraulichkeit dieser Sitzung. 4. Das Ersuchen des Bundesausschusses »Öffentlicher Dienst« auf Teilnahme an dieser Sitzung wurde abgelehnt, da bisher noch niemals der Vorsitzende eines Bundespar- teiausschusses an einer reinen Bundesvorstandssitzung und Fraktionssitzung teil- nahm und die Führungsaufgabe dieser Gremien nicht geschmälert werden sollte. Dr. Miessner: Er beantragt die Teilnahme des Vorsitzenden des Bundesfachaus- schusses. Dr. Mende: Gegen Teilnahme, da die Satzung der Partei auch für ihn bindend ist. Hammersen: Er spricht sich gegen die Teilnahme der Parteiausschußvorsitzenden aus. Dr. Mende: Er läßt abstimmen. Die Fraktion spricht sich gegen eine Teilnahme der Parteiausschußvorsitzenden aus. 1 Hans-Hellmuth Qualen, Staatssekretär im Bundesschatzministerium. 2 Edgar Engelhard, Senator für Wirtschaft und Verkehr sowie Zweiter Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg (FDP), Landesvorsitzender der FDP in Hamburg, Mitglied des Bundesvor- standes der FDP. 3 Peter-Heinz Müller-Link, Senator der Baubehörde der Freien und Hansestadt Hamburg (FDP), stellvertretender Landesvorsitzender der FDP in Hamburg, Mitglied des Bundesvorstandes der FDP. 4 Eduard Leuze, Minister für Wirtschaft des Landes Baden-Württemberg (FDP/DVP), stellvertreten- der Landesvorsitzender der FDP/DVP in Baden-Württemberg, Mitglied des Bundesvorstandes der FDP. 5 Fritz Glahn, Minister für Finanzen und Wiederaufbau des Landes Rheinland-Pfalz (FDP), Landes- vorsitzender der FDP in Rheinland-Pfalz, Mitglied des Bundesvorstandes der FDP. 6 Herta Ilk, 3. November 1949–1957 MdB (FDP), Mitglied des Bundesvorstandes der FDP. Copyright © 2018 KGParl 1 FDP – 04. WP Gemeinsame Sitzung des Bundesvorstandes und der Fraktion: 12. 06. 1962 5. Dr. Mende informiert die Fraktion über ein Schreiben des Bundesverteidigungsmi- nisters über die Verletzung der Geheimhaltung einiger im Verteidigungsausschuß behandelter Fragen ohne den Inhalt dieses Schreibens im einzelnen bekanntzugeben. [B.] TOP 1 – Die Tarifsituation im öffentlichen Dienst – in Verbindung mit TOP 2 – Haushalt 1963 – und TOP 3 – Die sozialpolitische Konzeption der Koalition Dr. Mende: Er verliest das Schreiben vom 12.6.1962 des FDP-Bundesausschusses »Öf- fentlicher Dienst«, das allen Fraktions- und Bundesvorstandsmitgliedern zugeleitet wurde. Weiterhin verliest Dr. Mende ein Fernschreiben des Vorsitzenden des wirt- schaftspolitischen Ausschusses der Bundespartei Dr. Reuter7, der sich im Gegensatz zum Ausschuß »Öffentlicher Dienst« gegen eine Tariferhöhung und für äußerste Spar- samkeit ausspricht. Durch Fernschreiben appelliert der Vorsitzende Krause8 des Deut- schen Beamtenbundes für eine Tariferhöhung. Weiterhin schickte Waldemar Reuter9 vom Deutschen Gewerkschaftsbund ein Telegramm, dessen Bekanntgabe erfolgt. Dr. Mende erläutert noch einmal die Entwicklung dieser Frage: Am 13.3.1962 beschloß die Fraktion, daß eine Gehaltserhöhung im öffentlichen Dienst für 1962 abgelehnt wird. Daraufhin hat sich Dr. Starke in seiner Haushaltsrede entsprechend geäußert. Er wurde von Dr. Vogel10, der für die CDU sprach, unterstützt. Am 30.3.1962 erfolgte eine Be- kräftigung dieses Beschlusses. Das gleiche geschah in der 2. und 3. Lesung des Haus- halts 1962 durch Prof. Erhard11 und Dr. Starke. Auf dem Bundesparteitag hat sich Dr. Starke wiederum gegen Tariferhöhungen ausgesprochen. Am 29.5.1962 befaßte sich der Fraktionsvorstand mit den Gehaltserhöhungen für den öffentlichen Dienst und erinner- te in einem Brief an Dr. Adenauer an die gefaßten Beschlüsse (Brief an Adenauer wird verlesen). Dr. Mende lehnte eine geteilte Gehaltserhöhung (3 % ab 1.7.1962 und 3 % ab 1.1.1963) gegenüber Dr. Adenauer ab. Er führte aus, daß es besser sei, ab 1.1.1963 statt dessen 7 oder gar 8 % zu geben. Dr. Adenauer ist aus zwei Gründen für eine Erhöhung. 1. Wenn gestreikt wird, ist es besser, wenn vorher verhandelt wurde (bessere morali- sche Position der Bundesregierung). 12 2. Die Verhandlungsmarge für Dr. Höcherl ist ab 1.7. eine Erhöhung von 3 % und ab 1.1.1963 von weiteren 3 %. Die heutige Sitzung wurde anberaumt, da das Kabinett morgen vor einer neuen Lage stehen wird. Die Presse sollte darauf hinweisen, daß die FDP nicht grundsätzlich gegen eine Angleichung ist, sondern daß sie gegen eine Angleichung in diesem Zeitpunkt ist. Dr. Reinhold Maier13 betont, daß das aber keine Koalitionsfrage ist und man sich hier nicht in eine Erregung hineinsteigern sollte. Schließlich verliest Dr. Mende die Pro- testtelegramme von Kühn und Dr. Miessner. 7 Franz Reuter, Herausgeber der Wirtschafts- und Finanzzeitung »Der Volkswirt«, Vorsitzender des wirtschaftspolitischen Ausschusses der FDP. 8 Alfred Krause, Vorsitzender des Deutschen Beamtenbundes. 9 Waldemar Reuter, Mitglied des Geschäftsführenden Bundesvorstandes sowie Leiter der Hauptabtei- lung »Beamte« des DGB. 10 Rudolf Vogel, MdB (CDU), stellvertretender Vorsitzender des Haushaltsausschusses. 11 Ludwig Erhard, MdB (CDU), Bundesminister für Wirtschaft, Vizekanzler. 12 Hermann Höcherl, MdB (CSU), Bundesminister des Innern. 13 Reinhold Otto Maier, 1945–1953 Ministerpräsident des Landes Württemberg-Baden bzw. Baden- Württemberg (FDP/DVP), Ehrenvorsitzender der FDP. Copyright © 2018 KGParl 2 FDP – 04. WP Gemeinsame Sitzung des Bundesvorstandes und der Fraktion: 12. 06. 1962 Dr. Starke: Er hat von Anfang an die gleiche Meinung vertreten, so daß er zu einer Rechtfertigung keine Veranlassung sieht. Er hat sich immer an das gehalten, was die Fraktion beschlossen hat. Dieser Beschluß hat auch Eingang in den Bundeshaushalt gefunden. Zu einem Problem ist diese Angelegenheit erst dadurch geworden, daß Be- strebungen im Gange sind, diese Linie zu verlassen. Wenn die Wirtschaft mit 10 %igen Lohnerhöhungen vorausgeht, kann der Bund hier niemals nachziehen. Deshalb sollte eine Erhöhung beim Bund erst dann erfolgen, wenn eine Beruhigung eingetreten ist. Eine Erhöhung über 6 % ist bisher von keinem Kabinettsbeschluß gedeckt. Die Partei hat mit ihrer bisherigen Haltung nicht schlecht gelegen. Er wird als Finanzminister keine überplanmäßigen Ausgaben bewilligen, so daß dem Parlament ein Nachtrags- haushalt vorgelegt werden muß. Die Frage ist, wer nach einer Tariferhöhung im öffent- lichen Dienst noch alles Anforderungen an den Haushalt stellt, die noch 1962 berück- sichtigt werden sollen. In diesem Zusammenhang hat er jedoch niemals an einen Rück- tritt gedacht und das auch nie gesagt. Zur sozial-politischen Konzeption: Dr. Starke: In bezug auf die Sozialpolitik stehen wir vor der Koalitionsfrage. Materiell bekommt der Arbeitnehmer bei der Lohnfortzahlung nicht mehr. Die Frage ist nur, ob die Zahlung über die Krankenkasse oder über die Arbeitgeber erfolgt, wobei die Frage derjenigen Klein- und Mittelbetriebe auftaucht, die das nicht zahlen können. Zu Haushalt 1963: Es wird erkennbar, daß Dr. Adenauer kein starker Kanzler mehr ist und daß die CDU unter ständigen Diadochenkämpfen leidet. Gruppen innerhalb der CDU wollen sich für den Tag nach dem Abtritt Dr. Adenauers beliebt machen. Die Anforderungen der Ressorts für den Haushalt 1963 liegen derartig hoch, daß sie selbst mit Steuererhöhun- gen nicht zu bewältigen sind. Döring: Am 15.3.1962 fand eine Koalitionsausschußsitzung mit Prof. Erhard, Höcherl, Dr. Krone14 unter Vorsitz Dr. Adenauers statt, in der der Maßhalteappell geboren wur- de. Von allen Beteiligten wurde festgestellt, daß es zahlreiche berechtigte Forderungen gibt, die wir jedoch nicht alle erfüllen können. Daher muß ein Einbruch vermieden werden, auch beim öffentlichen Dienst. Dr. Adenauer sagte damals, daß wir uns von einer Streikdrohung des öffentlichen Dienstes nicht beeinflussen lassen sollten. Diese Haltung wurde von den Anwesenden, mit Ausnahme von Höcherl, unterstützt, den Adenauer dann in einer Weise diskreditierte, die Döring direkt peinlich war. Er unter- stützt die Auffassung Dr. Mendes, daß dem Presseeindruck, daß unsere Haltung einer Beamtenfeindlichkeit entspricht, entgegengetreten werden muß. Wir sollten jedoch unter dem Eindruck der Kanzleräußerung keinen Beschluß fassen, unsere Haltung jedoch beibehalten. Es geht darum, daß wir verständlich machen, daß diese unsere Hal- tung aus unserer Sorge für die Gesamtheit geboren ist. Dorn: Man kann unsere Haltung draußen verständlich machen, wenn wir sie richtig erklären. Für die Erhöhung ab 1.1.1963 müßten wir jedoch konkrete Zahlen nennen. Sollte jedoch in diesem Jahr eine Erhöhung der Gehälter der öffentlichen Bediensteten kommen, dann sollte die FDP nicht alleine dagegen stimmen. Dr. Miessner: Wir sollten uns darüber im klaren sein, daß die Erhöhung von 6 % be- schlossen wurde. Es
Recommended publications
  • UID Jg. 19 1965 Nr. 34, Union in Deutschland
    Z 6796 C BONN 26. AUGUST 1965 NR 34 • 19. JAHRGANG UNIONtnl>^utsc/üantt INFORMATIONSDIENST der Christlich Demokratischen und Christlich Sozialen Union Die Grenze zur SPD Hessische CDU kritisiert sozialdemokratischen Machtmißbrauch Eine scharfe Grenze gegenüber der SPD wurde in der letzten Landesver- ten, so verspielten sie gleichzeitig die sammlung der hessischen CDU in Wiesbaden gezogen. Auf der Rednerliste Chancen für ein Europa, das über dem standen u.a. Frau Bundesminister Dr. Schwarzhaupt, Bundestagsabgeordne- westlichen Teil des Kontinents hinaus- \x Dr. Martin und CDU-Landesvorsitzender Dr. Fay. gehe. Die SPD bezeichnete Dr. Fay als eine dem Traditionalismus verhaftete Die Erhaltung der Freundschaft mit den Aus diesen und aus wirtschaftlichen Partei, die keine neuen Ideen habe und USA, die Weiterentwicklung der Freund- Gründen sei der Sozialismus nicht zu ge- sich in einem noch immer nicht vollzoge- schaft mit Frankreich und den Ausbau brauchen, meinte Dr. Martin. Erst der nen Prozeß der Umstellung um eine der kulturellen und wirtschaftlichen Be- kulturelle Einfluß und die Wirtschafts- „künstliche Modernität" bemühe. Dies ziehungen zu Osteuropa bezeichnete die kraft hätten es der Bundesrepublik er- wundere nicht, da die Grundeinstellung Spitzenkandidatin der hessischen CDU- möglicht, in Ländern des Ostblocks prä- der SPD auf dem „Phylosophischen Pessi- Landesliste, Frau Bundesminister Dr. sent zu werden, ohne in der Deutschen mismus" basiere. Die heutige SPD ist Schwarzhaupt, auf der Landesversamm- Frage Konzessionen eingehen zu müssen. nach Ansicht von Dr. Fay zu sehr nach lung der CDU Hessen in Wiesbaden als Dieser Weg müsse weiter beschriften den Erfordernissen der Massenpsycholo- Kernstücke der deutschen Außen- und werden. gie ausgerichtet, als daß man ihr und Sicherheitspolitik in der Sozialpolitik ihren Führern vertrauen könne.
    [Show full text]
  • Kiesinger: "Wir Leben in Einer Veränderten Welt". Die Protokolle
    Nr. 17: 29. Januar 1968 17 Bonn, Montag 29. Januar 1968 Sprecher: Amrehn, Barzel, Brauksiepe, Dufhues, Filbinger, Fricke, Gerstenmaier, Goppel, von Has- sel, Heck, Kiesinger, Klepsch, Kohl, Kraske, Lemke, Meyers, Röder, Schwarzhaupt, Stingl, Stolten- berg. Wahlrechtsreform. Vorbereitung der Wahl eines Bundesschatzmeisters durch den Bundesausschuß. Teilnahme an den Sitzungen des Bundesvorstands. Verschiedenes. Beginn: 10.30 Uhr Ende: 14.45 Uhr Kiesinger: Meine Damen und Herren! Ich eröffne die Sitzung des Bundesvorstands und begrüße Sie alle recht herzlich. Sie haben die Tagesordnung erhalten. Sie lautet: 1. Wahlrechtsreform, 2. Vorbereitung der Wahl eines Bundesschatzmeisters durch den Bundesausschuß, 3. Teilnahme an den Sitzungen des Bundesvorstands, 4. Verschiede- nes. Ich habe veranlaßt, daß die Ministerpräsidenten, die der CDU angehören, heute mit eingeladen wurden, um zu einem Punkt oder mehreren Punkten, die z. T. sehr wichtig sind, Stellung zu nehmen. Wahrscheinlich werden wir unter Punkt „Verschiedenes" noch einige weitere aktuelle Probleme besprechen. Ich schlage vor, daß wir gleich einsteigen in die Tagesordnung, und rufe auf den Punkt 1 der Tagesordnung: Wahlrechtsreform und bitte Herrn Dufhues, dazu zu berichten. WAHLRECHTSREFORM Dufhues: Herr Bundeskanzler! Meine Damen und Herren! Die Beratungen über die Wahlrechtsreform hat die Kommission beendet. Herr Heck hat gemeint, daß sich die CDU noch nicht in der Opposition bewährt habe. Aber das ist nicht der Sinn der heuti- gen Beratungen. Ich möchte [dies] an den Anfang der heutigen Überlegungen stellen, ohne das ich dieses Thema weiter vertiefen möchte. Sie werden sich erinnern, daß die Frage der Reform des Wahlrechts in den Vorbe- sprechungen und Beratungen über die Bildung der im November/Dezember 1966 zu- stande gekommenen Koalition eine ganz wesentliche Rolle gespielt hat.
    [Show full text]
  • Der Weg Zur Koalition Aus SPD Und FDP Nach Der Bundestagswahl Vom
    Dokumentation DANIEL HOFMANN „VERDÄCHTIGE EILE" Der Weg zur Koalition aus SPD und F.D.P. nach der Bundestagswahl vom 28. September 1969 I. Die Ablösung der Regierenden von der Macht ist ein Kernproblem der Regierungs­ lehre wie der praktischen Politik. Dabei haben Demokratien bekanntlich gegenüber Diktaturen den Vorzug, daß sich die Regierten ihrer Regierungen „ohne Blutvergie­ ßen, zum Beispiel auf dem Wege über allgemeine Wahlen, entledigen können". Dem britischen Staatstheoretiker Karl Popper zufolge ist nicht die Herrschaft des Volkes, sondern der durch institutionelle Garantien gewährleistete unblutige Regierungs­ wechsel schlechthin „das Prinzip der Demokratie"1. Was dem geschichtlichen Wan­ del unterliegt, sind lediglich die Mechanismen, durch die sich eine solche Wachablö­ sung vollziehen kann. Traf die politischen Führer in der Antike noch der Ostrakis- mos - das Scherbengericht -, so müssen sie sich heute in parlamentarisch verfaßten Staaten dem Urteil der Wähler stellen. Als parlamentarisches System hatte die Bundesrepublik Deutschland Anfang 1969 ihre endgültige Bewährungsprobe noch vor sich2. Denn nach bald 20 Jahren ließ ein durch Bundestagswahlen herbeigeführter Regierungswechsel weiterhin auf sich war­ ten. Seit der Staatsgründung befand sich die CDU/CSU als stärkste Kraft in der Re­ gierungsverantwortung. Mit den Bundeskanzlern Konrad Adenauer, Ludwig Erhard und Kurt Georg Kiesinger waren ausnahmslos Christdemokraten in das politisch ge­ wichtigste Amt der Bundesrepublik gewählt worden. Allerdings schickte sich die SPD, seit Dezember 1966 in der Koalition mit der CDU/CSU mit neun von 19 Mi­ nistern vertreten, unter ihrem Vorsitzenden Willy Brandt an, der Union die Führung streitig zu machen. 1 Karl R. Popper, Die offene Gesellschaft und ihre Feinde, Bd. I: Der Zauber Platons, Bern 1957, S.
    [Show full text]
  • Dokumentation
    Dokumentation Dokument 1 Berliner Programm der CDU, 2. Fassung, verabschiedet auf dem 18. Bundesparteitag vom 25. bis 27. 1. 1971, liff. 11 O. "Der Einflu1.\ der Parlamente mu1.\ gestiirkt werden. Die Aktionsmoglichkeiten des einzelnen Ab­ geordneten miissen verbessert, seine Verbindungen zur Wahlerschaft gestarkt und seine Unab­ hangigkeit gegeniiber Partei, Fraktion und Interessengruppen gesichert werden. Die in der ge­ werblichen Wirtschaft Tatigen und die Angehorigen der freien Berufe miissen eben so wie die Angehorigen des Offentlichen Dienstes angemessene Sicherungen flir die leit wiilirend und nach der Ubernahme eines Abgeordnetenmandates erhalten. Diese Verbesserungen sind wesentlicher Bestandteil jeglicher Parlamentsreform." Dokument 2 Grundsatzprogramm der JU, verabschiedet auf dem Deutschlandtag in Fulda vom 29. 9. bis 1. 10. 1972, liff. 34. "Dem einzelnen Abgeordneten sind die notwendigen Hilfskrafte fiir die Ausiibung seines Man­ dats innerhalb und au1.\erhalb des Parlaments zur Verfiigung zu stellen. Urn den Abgeordneten vom Verdacht unkontrollierter Beeinflussung durch Interessenverbande freizuhalten, fordert die Junge Union nachdriicklich die Offenlegung von Beratervertragen. Urn das Parlament und die Abgeordneten finanziell und in ihren Arbeitsmoglichkeiten so gestellt werden, da1.\ eine weit­ gehende Unabhangigkeit erreicht wird. Das Recht auf freie Entscheidung der Mandatstrager mu11. gegeniiber jedem Versuch, das imperative Mandat einzuflihren, gestiirkt werden." Dokument 3 Aus: Erklarung des Bundesvorstandes der CDU
    [Show full text]
  • Heft 3 Juli 2000
    VIERTELJAHRSHEFTE FÜR Zeitgeschichte Im Auftrag des Instituts für Zeitgeschichte München herausgegeben von KARL DIETRICH BRACHER HANS-PETER SCHWARZ HORST MÖLLER in Verbindung mit Rudolf v. Albertini, Dietrich Geyer, Hans Mommsen, Arnulf Baring und Gerhard A. Ritter Redaktion: Manfred Kittel, Udo Wengst, Jürgen Zarusky Chefredakteur: Hans Woller Stellvertreter: Christian Hartmann Institut für Zeitgeschichte, Leonrodstr. 46b, 80636 München, Tel.126880, Fax 12317 27, E-mail: [email protected] 48. Jahrgang Heft 3 Juli 2000 INHALTSVERZEICHNIS AUFSÄTZE Thomas Raithel/ Die Reichstagsbrandverordnung. Grundlegung der Irene Strenge Diktatur mit den Instrumenten des Weimarer Aus­ nahmezustands 413 Geraldien von Frijtag Rechtspolitik im Reichskommissariat. Zum Einsatz Drabbe Künzel deutscher Strafrichter in den Niederlanden und in Norwegen 1940-1944 461 Martin Greschat „Mehr Wahrheit in der Politik!". Das Tübinger Me­ morandum von 1961 491 II Inhaltsverzeichnis DOKUMENTATION Daniel Hofmann „Verdächtige Eile". Der Weg zur Koalition aus SPD und F.D.P. nach der Bundestagswahl vom 28. Sep­ tember 1969 515 ABSTRACTS 565 MITARBEITER DIESES HEFTES 567 Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte im Internet: http://www. vierteljahrshefte.de Redaktion: http://www.ifz-muenchen.de GESCHÄFTLICHE MITTEILUNGEN © 2000 Oldenbourg Wissenschaftsverlag GmbH, München Die Lieferung geschieht auf Kosten und Gefahr des Empfängers. Kostenlose Nachlieferung in Ver­ lust geratener Sendungen erfolgt nicht. Das Abonnement verlängert sich jeweils um ein Jahr, wenn es nicht spätestens zwei Monate vor Ablauf des Kalenderjahres gekündigt wird. Werbeanzeigen und Werbebeilagen besorgt der Verlag. Verantwortlich: Ulrike Staudinger. Hinweis gemäß § 26 Absatz 1, Bundesdatenschutzgesetz: Die Bezieher der „Vierteljahrshefte für Zeit­ geschichte" sind in einer Adreßdatei gespeichert, die mit Hilfe der automatisierten Datenverarbeitung geführt wird. Gemäß unserer Verpflichtung nach § 8 Abs.
    [Show full text]
  • 50 Jahre REUSS Jahrbuch Der Luft- Und Raumfahrt
    50 Jahre REUSS Jahrbuch der Luft- und Raumfahrt * 50 Jahre Luft- und Raumfahrt in Deutschland * 50 Jahre REUSS - Eine Dokumentation von Arno L. Schmitz November 2000 2 Statt einer Einleitung Deutschland in den zu Ende gehenden 40er-Jahren war ein Land noch voller Not, Trümmer überall! Langsam begann das so genannte Wirtschaftswunder zu greifen, der Aufschwung begann – insbesondere nach der Währungsreform vom 18. Juni 1948. Jeder Deutsche be- kam ein Kopfgeld von 40,00 Deutsche Mark (was etwa der Grundausgabe einer Woche entsprach) und später nochmals 20,00 DM. Der Parlamentarische Rat konstituierte sich in Bonn, die Westalliierten schränkten ihre Demontage ein und gaben die Idee auf, Deutsch- land im Zustand eines nicht-industriellen Landes zu halten. Deutschland konnte sich wie- der „einrichten“. Armes, deutsches Volk, du hast Städte gebaut, hast Dome gebaut, du hast einen frei- en Bauern auf freien Grund gestellt, hast auf dem Gebiet der Kunst, der Wissen- schaft, des Rechts, der Sprache Höhen erreicht. Du hast die Hansa, hast Zünfte, hast das freie Gewerbe, hast mannigfaltigen Ausdruck für deine Wesenheit gefunden und deine Militärorganisation kann allenfalls als ein Zug deines Gesichtes gelten, als ein Ressort deiner gesamten gesellschaftlichen Verfassung. Dieses Ressort hat sich auf- gebläht, ist mächtig geworden, hat alles in sich einbezogen. Es hat alle Dämme nie- dergerissen und ist über die Landesgrenzen hinweggeschwemmt, und der Bauer hat von seinem Land, der Arbeiter von seiner Arbeit, der Priester von seiner Gemeinde, der Lehrer von seinen Hörern, die Jugend von ihrer Jugend, der Mann von seiner Frau lassen müssen, und das Volk hat als Volk aufgehört und ist nichts als Brenn- stoff für den ungeheuren rauchenden Berg, und der Einzelne ist nichts als Holz, als Torf, als brennbares Fett und zuletzt eine ausgespiene schwarze Flocke.
    [Show full text]
  • Deutscher Bundestag
    Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 208. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 10. Dezember 1975 Inhalt: Eintritt des Abg. Emeis in den Deutschen des Grundgesetzes — Drucksache 7/4167 —, Bundestag . 14315 A Bericht und Antrag des Innenausschusses — Drucksache 7/4384 — Glückwünsche zum Geburtstag des Abg. Dr. Dr. Schäfer (Tübingen) SPD . 14349 C Kempfler . 14315 A Gerster (Mainz) CDU/CSU . 14341 B Uberweisung von Vorlagen an Ausschüsse 14315 B Dr. Wendig FDP . 14343 C Lemp SPD . 14346 D Absetzung eines Punktes von der Tages- ordnung . 14316 B Ey CDU/CSU . 14349 C Schirmer SPD . 14351 B Nachruf auf den Abg. Graaff . 14336 B von Alten-Nordheim CDU/CSU . 14353 A Amtliche Mitteilungen ohne Verlesung . 14315 B Groß, Minister des Landes Niedersachsen 14355 D Dr. Klein (Göttingen) CDU/CSU . 14357 B Beratung des Einspruchs des Bundesrates zum Gesetz zur Verbesserung der Haus- Dr. Schmude, Parl. Staatssekretär BMI . 14358 C haltsstruktur im Geltungsbereich des Ar Carstens (Emstek) CDU/CSU . 14359 D und des Bundesversor--beitsförderungs- gungsgesetzes — Drucksache 7/4411 — Zweite Beratung des vom Bundesrat einge- Glombig SPD . 14336 D brachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes Müller (Remscheid) CDU/CSU . .14337 D zur Anderung des Einführungsgesetzes zum Strafgesetzbuch — Drucksache 7/4017 —, Zweite und dritte Beratung des von der Bericht und Antrag des Sonderausschusses Bundesregierung eingebrachten Entwurfs für die Strafrechtsreform — Drucksache eines Gesetzes über die Regelung der Lan- 7/4354 — deszugehörigkeit des Verwaltungsbezirks Freiherr Ostman von der Leye SPD . 14361 B Oldenburg und des Landkreises Schaum - burg-Lippe nach Artikel 29 Abs. 3 Satz 2 Spranger CDU/CSU . 14362 A II Deutscher Bundestag -- 7. Wahlperiode — 208. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 10.
    [Show full text]
  • Niedersachsen
    Alles war, alles wird. Alles Gute: Niedersachsen. Zur Ausstellung des Niedersächsischen Landesarchivs anlässlich des 60. Landesgeburtstags. Christian Wulff, Niedersächsischer Ministerpräsident. _ Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, unser Land hat Geburtstag: Niedersachsen wird 60 Jahre alt. Das ist ein Grund zum Feiern. 60 Jahre Niedersachsen ist eine Bestandsaufnahme dessen, was wir in der Zeit seit der Gründung am 1. November 1946 erreicht haben. Aus Ruinen ist Zuhause, aus Einzelnem ist Ganzes und aus „am Rande“ ist „im Herzen“ Europas geworden. Der Pioniergeist, der Optimismus und die Aufbauleistung der Bevölkerung zwischen Heide, Harz und Nordsee waren für ganz Deutschland prägend. Niedersachsen ist ein schönes, großes und erfolgreiches Land. Mir liegt sehr daran, dass die Niedersachsen ihre Heimat kennen und sich auch selbstbewusst zu ihr bekennen. Die Ausstellung und die Broschüre „60 Jahre Niedersachsen“ zeichnen ein vielschichtiges Bild Niedersachsens, von der Vergangenheit bis in die Gegenwart, dargestellt anhand von 0 unterschiedlichen Themenbereichen. Auf dieser erfolgreichen Geschichte wollen wir eine ebenso aussichtsreiche Zukunft aufbauen, denn eines steht fest: Die letzten 60 Jahre waren wichtig, die kommenden 60 Jahre enthalten eben- falls große Chancen und Herausforderungen. Ich wünsche uns allen Glück und Gesundheit und ein spannendes und anregendes Jubiläumsjahr. Lassen Sie uns gemeinsam feiern – Gründe dafür gibt es genug. Alles Gute: Niedersachsen. Ihr Christian Wulff _ Inhalt. _4 Vorwort. 32 Die Welt ist mein Dorf. Christian Wulff, Niedersächsischer Ministerpräsident. Leben und Arbeiten im ländlichen Raum. 6 Einführung. 4 Kulturlandschaft. Dr. Bernd Kappelhoff, Niedersächsisches Landesarchiv. Kunsthistorisch, zeitgenössisch und experimentell. 8 Wir sind ein Volk! 6 Park and Ride. Von der Zwangsgemeinschaft zur Zukunftsgesellschaft. Wiederaufbau und Stadtentwicklung. 10 Willkommen zu Hause.
    [Show full text]
  • 3. April 1962: Fraktionssitzung 1
    FDP – 04. WP Fraktionssitzung: 03. 04. 1962 3. April 1962: Fraktionssitzung ADL, Bestand Wolfgang Mischnick, A40-749. Überschrift: »Kurzprotokoll der Sitzung der Fraktion am 3. April [1962]1«. Zeit: 14.45–19.15 Uhr. Vorsitz: Mende, später: Döring, Bucher. Anwesende Fraktionsmitglieder: keine Angabe. Sitzungsverlauf: A. Bericht aus dem Ältestenrat. B. Vorbereitung der Erklärung der Bundesregierung. C. Vorbereitung der Tagesordnung (Zweite Beratung des Gesetzentwurfs über die Feststel- lung des Bundeshaushaltsplans für das Rechnungsjahr 1962). D. Bericht aus den Arbeitskreisen. E. Geschäftliche Mitteilungen. [A.] TOP 1: Bericht aus dem Ältestenrat Zoglmann: Die Plenarsitzung am Donnerstag und Freitag beginnt jeweils mit der Fra- gestunde. Am Donnerstag, den 5.4., beginnt die 2. Lesung in der Reihenfolge der Ein- zelpläne 01, 02 und 03. Dann wird 09 (Wirtschaft) vorgezogen. Hier wird mit einer längeren Debatte gerechnet, da die SPD eine Zeit von vier Stunden geschätzt hat. Der Wirtschaft folgen die Geschäftsbereiche des Bundesministers der Justiz, Gesundheit, Auswärtiges Amt, Innen und Finanzen, der Geschäftsbereich des Bundeskanzlers soll erst am Dienstag, den 10.4., zur Behandlung kommen. Der Freitag beginnt mit dem Plan des Bundesministers für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Weiterhin hat die SPD für den Plan des Bundesministers für Arbeit und Sozialordnung und für Ver- kehr eine Debatte angekündigt. Beim Verteidigungsetat sind einige Anträge der SPD zu erwarten. Das Ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit wird ebenfalls debat- tiert. Jedoch wird beim Haushalt Wuermeling2 keine Debatte stattfinden. Das Sozial- ministerium wird zusammen mit dem Einzelplan 33 – Versorgung – behandelt, der zivile Notstand im Zusammenhang mit dem Innenministerium. Am Donnerstag findet zwischen 13 und 14.30 Uhr eine Mittagspause statt.
    [Show full text]
  • 12. Dezember 1961: Fraktionssitzung
    FDP – 04. WP Fraktionssitzung: 12. 12. 1961 12. Dezember 1961: Fraktionssitzung ADL, Bestand Wolfgang Mischnick, A40-737. Überschrift: »Kurzprotokoll der Sitzung der Fraktion am 12. Dezember 1961«. Zeit: 15.08–19.38 Uhr. Vorsitz: Mende, dazwi- schen: Bucher. Anwesende Fraktionsmitglieder: keine Angabe. Sitzungsverlauf: A. Aussprache über die Regierungsbildung. B. Bericht aus dem Ältestenrat. C. Nominierung von Vertretern für verschiedene Gremien. D. Vorbereitung der Tagesordnung. [A.] TOP I: Geschäftliche Mitteilungen 1. In der Bundesvorstandsitzung vom 8. Dezember 1961 wurde beschlossen, den or- dentlichen Bundesparteitag in der Zeit vom 24. bis 26. Mai 1962 in Düsseldorf durchzuführen; da im Mai auch SPD und CDU ihre Parteitage abhalten, wird Zog- lmann gebeten, im Ältestenrat dafür zu plädieren, daß am Donnerstag, den 24. Mai keine Plenarsitzung stattfindet, da der Parteitag um 14 Uhr beginnen soll. Außerdem wurde beschlossen, daß Anfang Februar 1962 – das genaue Datum liegt noch nicht fest – in Berlin eine Sitzung von Fraktion und Bundesvorstand stattfin- det. 2. Die erste Plenarsitzung im Jahr 1962 findet am 17. Januar statt, am 16. Januar ist ganztägig Fraktionssitzung. 3. Wie Carlo Graaff1 mitteilte, sind drei der BHE2-Abgeordneten aus Niedersachsen zur FDP übergetreten, unter anderem der Vizepräsident des niedersächsischen Landtages. Damit hat die FDP 10 Abgeordnete im niedersächsischen Parlament. Da mit dem Ableben Kopfs3 zu rechnen ist, wird sich die Frage einer dann notwen- digen Neubildung der Regierung in Niedersachsen stellen. Graaff hat gebeten, diese Verhandlungen der niedersächsischen FDP zu überlassen und diese nicht von außen zu beeinflussen. 4. Der FDP-Landesverband Hamburg wird wieder mit der SPD eine Koalition einge- hen, was der Bundesvorstand bewilligte.
    [Show full text]
  • 19. November 1962: Gemeinsame Sitzung Des Bundesvorstandes Und Der Fraktion
    FDP – 04. WP Gemeinsame Sitzung des Bundesvorstandes und der Fraktion: 19. 11. 1962 19. November 1962: Gemeinsame Sitzung des Bundesvorstandes und der Fraktion ADL, Bestand Wolfgang Mischnick, A40-745. Überschrift: »Kurzprotokoll der gemein- samen Sitzung von Bundesvorstand und Bundestagsfraktion vom 19. November 1962 in Nürnberg«. Zeit: 11.15–13.55 Uhr. Vorsitz: Mende. Entschuldigte Fraktionsmitglieder: Atzenroth, Burckardt, Busse, Flitz, Hamm, Kiep-Altenloh, Kühn, Rademacher, Schnei- der, Löbe, Reichmann.1 Entschuldigte Mitglieder des Bundesvorstands: Lüders2, Haas3, Engelhard4, Wedel5. Sitzungsverlauf: A. Bericht des Fraktions- und Parteivorsitzenden Mende über die »Spiegel«-Affäre mit anschließender Aussprache insbesondere über die Frage des Rücktritts der freidemokra- tischen Bundesminister. [A.] Dr. Mende: Es ist keine Demonstration, daß diese Tagung in Nürnberg stattfindet. Der Grund liegt vielmehr darin, daß verhindert werden soll, daß Wahlkampfverpflichtungen in dieser sitzungsfreien Woche wegen dieser Sitzung nicht erfüllt werden können. Dr. Klaus Dehler6: Da Minister Haas erkrankt ist, begrüßt er die Anwesenden als am- tierender bayerischer Landesvorsitzender. Er bittet, eindeutige und klare und nicht viel interpretierbare Entscheidungen zu treffen. Dr. Mende: Er begrüßt insbesondere den Ehrenvorsitzenden Dr. Maier7. Die Sitzung soll 14 Uhr abgeschlossen werden, damit man in der Presse nicht sagen kann, wir haben uns gestritten. Zu dem »Spiegel«-Verfahren ist zu sagen, daß die Untersuchung unter Federführung des Justizministers weitergeführt wird. In dem Gespräch, das mit der CDU geführt wurde, gab es keine Diskussion über die Versetzung von Staatssekretär Strauß8 in den Wartestand, da dieser die Verpflichtung hatte, Dr. Stammberger zu informieren. Um- stritten war dagegen die Ablösung von Staatssekretär Hopf9, da die Frage ungeklärt war, ob er der Letztverantwortliche ist.
    [Show full text]