Staatsbetrieb Sachsenforst Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz

Hinterhermsdorf (01) Zeughaus (02) Schmilka (03) (04) (05) Informationen des Nationalparks Sächsische Schweiz

Naturschutzfachplan „Waldpflegemaßnahmen im NLP Sächsische Schweiz“ in Kraft gesetzt

Der Anteil der Waldfläche an der Gesamtflä­ Werden im Nationalpark außerhalb des Ru­ Die Nationalparkverwaltung kann im Einzel­ che des Nationalparks beträgt 93 %. Es han­ hebereiches, also im Pflegebereich, forstliche fall auf Antrag Waldbehandlungsmaßnahmen delt sich dabei um 8.712 ha. Der größte Teil Maßnahmen geplant, dann sollen sie an fol­ erlauben, wenn sie mit dem Schutzzweck so­ davon befindet sich im Eigentum des Freistaa­ genden Zielen ausgerichtet sein: wie den Zielen und Grundsätzen des Natio­ tes. 552 ha (6 %) sind Privat- oder Körper­ nalparks vereinbar sind (§ 7 Abs. 2 NLPR-VO). schaftswald. Entsprechend der Zielstellung im ❚ Verringerung des Fichtenanteils auf für Nationalpark, die Natur auf überwiegendem ihren Anbau nicht geeigneten Standorten Das Sächsische Staatsministerium für Um­ Flächenanteil Natur sein zu lassen, befinden ❚ Aufbau von strukturreichen, stabilen welt und Landwirtschaft hat nach einer sich mit Stand Juni 2019 knapp 5.000 ha im Mischwäldern öffentlichen Anhörung, die vom 1.10. bis Ruhebereich. Das sind 55 % der Gesamtfläche ❚ Förderung natürlicher Baumarten, insbe­ 15.11.2018 erfolgte, die Überarbeitung des des Nationalparks, auf der außer Wegeunter­ sondere Weißtanne, Stiel- und Trauben­ Pflege- und Entwicklungsplanes mit Schrei­ haltung und Verkehrssicherung keine forstli­ eiche ben vom 23.07.2019 bestätigt und damit in chen Maßnahmen mehr durchgeführt werden. ❚ Zurückdrängung des Anteils gebietsfrem­ Kraft gesetzt. Der Plan kann unter https:// der Baumarten durch Entnahme vor allem www.nationalpark-saechsische-schweiz.de/ Der Pflege und Entwicklungsplan regelt, von Weymouthskiefer und Roteiche service/downloads/ heruntergeladen wer­ wann weitere Waldflächen aus der Naturent­ ❚ Wiedereinbringung und Förderung der den. wicklungszone (Zone B) in den Ruhebereich Weißtanne als ehemals verbreitete heimi­ überführt werden, damit die in der Anlage 5 sche Baumart Seit 2018 findet aufgrund der besonders tro­ Nr. 5 der Verordnung über die Nationalpark­ ❚ Erhalt und ggf. Verbesserung der nach dem ckenen und warmen Sommer eine Borkenkä­ region Sächsische Schweiz vom 23.10.2003 Schutzgebietssystem NATURA 2000 ge­ fermassenvermehrung statt, die landesweit (NLPR-VO) festgesetzten Entwicklungsziele schützten Lebensräume und Arthabitate zum Absterben vieler Fichtenbestände führt. erreicht werden (s. Karte). Bis 2020 sollen Im Ruhebereich des Nationalparks gehört weitere 1.112 ha und bis 2030 noch einmal Details dazu regelt der Pflege- und Entwick­ der Borkenkäferbefall zur natürlichen Wald­ 819 ha in den Ruhebereich überführt werden, lungsplan, getrennt nach den Eigentumsarten entwicklung. Im Pflegebereich, insbesondere sodass dann mindestens 75 % der Gesamt­ Landeswald, Körperschaftswald und Privat­ in Nachbarschaft zu gefährdetem Fichten­ fläche des NLP einer möglichst ungestörten wald. wald im Privat- und Körperschaftswald, ist natürlichen Entwicklung überlassen werden. die Nationalparkverwaltung verpflichtet, die Sowohl bis 2020 als auch bis 2030 werden Planmäßige Waldpflegemaßnahmen sollen Borkenkäferentwicklung zu puffern, indem keine privaten oder körperschaftlichen Wald­ im Zeitraum vom 15.08. bis 15.03. des Folge­ befallene Fichten rechtzeitig aufgearbeitet flächen mehr, sondern ausschließlich landes­ jahres durchgeführt werden. Sie sind nach § 8 und abtransportiert oder gefällt und ge­ eigene Flächen aus der forstlichen Pflege he­ Abs. 1 Nr. 4 der NLPR-VO zulässig, wenn sie schält werden. rausgenommen. Bestandteil des Pflege- und Entwicklungspla­ nes Waldpflegemaßnahmen im Nationalpark Der Umfang dieser Arbeiten war im Jahr sind. Vorhaben, die nicht Bestandteil dieses 2019 so groß, dass kaum noch planmäßige Planes sind, stehen unter dem Erlaubnisvor­ Waldpflegemaßnahmen durchgeführt wer­ behalt der zuständigen Naturschutzbehörde. den konnten. Aufgrund des Witterungs­ verlaufs war es unvermeidlich, dass auch Privatwald vom Fichtenborkenkäfer befallen

Rugiswalde Hohburkersdorf Neuhäuser wurde. Zeschnig Nationalpark Sächsische Schweiz Ehrenberg Krumhermsdorf Pfaffendorf Lohmen Flächengliederung Waldpflegemaßnahmen Rathewalde Schönbach Bereich Die Nationalparkverwaltung leistete im Uttewalde Hohnstein Ruhebereich CR Kirnitzsch Lohsdorf Pflege bis 2020 Rahmen ihrer Möglichkeiten Unterstützung Pflege bis 2030 Dorf Wehlen Ulbersdorf Dauerpflege durch die Vermittlung von Forstunterneh­ Niederrathen Nationalparkgrenze Kurort Waitzdorf men zur Aufarbeitung befallener Fichten, bei Waltersdorf Goßdorf Neuporschdorf 0 1.000 2.000 4.000 Meter Naundorf Weißig der Erläuterung zusätzlicher Fördermöglich­ Lichtenhain Ottendorf Porschdorf Kohlmühle Saupsdorf keiten und trotz sehr angespannter Marktla­ Mittelndorf Thürmsdorf Altendorf ProssenRathmannsdorf ge beim Holzverkauf. Ansprechpartner dafür Räumicht Kirnitzsch Halbestadt Hinterhermsdorf sind nach wie vor die Revierleiter und das Struppen­Siedlung Elbe Ostrau Königstein Referat Betrieb/Dienstleistungen in der Na­ Kurort Postelwitz Pfaffendorf Krippen Kleinhennersdorf Leupoldishain Kirnitzsch tionalparkverwaltung.

Elbe Papstdorf

Reinhardtsdorf­Schöna Schmilka

CR Cunnersdorf

Langenhennersdorf CR Bielatal Wird im Nationalpark noch gejagt?

Ziel von Nationalparken ist es, „Natur Natur Wesentliche Inhalte der Pflege- und Ent­ gestörte Lebensräume bieten zu können und sein zu lassen“. Durch die teilweise jahrhun­ wicklungsplanung sind eine Beschränkung zum anderen den Nationalparkbesuchern dertelange menschliche Einflussnahme auf der Wildbestandsregulierung auf ausge­ eventuelle Wildbeobachtungen zu ermögli­ die Natur ist das in Mitteleuropa nicht ohne wählte Wildarten. Dabei wird die Bejagung chen. Die Jagdzone 1 stellt einen Übergang weiteres möglich, zumal die Nationalparke zur Sicherung der natürlichen Waldentwick­ zwischen der Jagdruhezone und der Jagdzone mitten in Kulturlandschaften eingebettet lung auf Reh-, Rot- und Schwarzwild, zum 2 dar. Hier soll zeitlich und räumlich einge­ sind. Aus diesem Grund wird und muss der Schutz landwirtschaftlicher Nutzflächen schränkt, mit geringen zeitlichen Störungs­ Übergang zur freien Entfaltung der Natur­ vor Wildschäden auf Schwarzwild und zur impulsen (z. B. zeitlich gestaffelte gemein­ kräfte bei naturfernen Zuständen sowie vor Abwendung von Tierseuchengefahren auf schaftliche Ansitze mehrerer Jäger an einem allem in den Randbereichen der National- Schwarzwild und Füchse durchgeführt. Zu­ Tag anstelle täglicher Einzelansitze) der Wild­ Nationalpark Sächsische Schweiz parke gesteuert werden. sätzlich werden im Gebiet nicht heimische einfluss vor allem auf die Waldverjüngung Wildbestandsregulierung Wildarten (Dam-, Sika-, Gams-, Muffelwild, von gepflanzten Tannen, Buchen und Eichen Anlage 1 Übersichtskarte Auf die Entwicklung der Vegetation im Na­ Waschbär, Marderhund, Nutria, Mink) bejagt, reduziert werden. Die Jagdzone 2 ist insbe­ Stand 21.08.2017 Pflege­ und Entwicklungsplan Wildbestandsregulierung tionalpark – sowohl im Wald mit seiner Dy­ um deren Bestandsaufbau und einen da­ sondere in den Randgebieten des National­ Nationalpark Sächsische Schweiz namik als auch im Offenland – kann neben mit verbundenen möglichen negativen Ein­ parks zu landwirtschaftlichen Nutzflächen Wildbestandsregulierung dem in den letzten Jahren besonders deut­ fluss auf die Entwicklung der einheimischen ausgewiesen, um diese in Zusammenarbeit Anlage 1 Übersichtskarte lichen Einfluss von Borkenkäfern auch das Tier- und Pflanzenwelt zu verhindern. Andere mit den Jagdbezirksinhabern der Landwirt­ Stand 21.08.2017 Wild einen merklichen Einfluss haben. Aus Wildarten dürfen im Nationalpark Sächsische schaftsflächen vor übermäßigen Wildschäden Pflege­ und Entwicklungsplan Wildbestandsregulierung diesem Grund sieht die Nationalparkverord­ Schweiz nicht bejagt werden. zu schützen. nung vor, eine Pflege- und Entwicklungspla­ nung „Wildbestandsregulierung“ (PEP Wild) Ebenso wie bei der Pflege- und Entwick­ Als Basis der Fortschreibung soll ein Monito­ zu erstellen und fortzuschreiben. lungsplanung „Waldbehandlung“ oder „Be­ ring – sowohl der Wildwirkung auf die Vege­ sucherkonzeption“ soll das Ziel hin zu einer tation als auch der Wildbestandsentwicklung Auf der Grundlage dieser Planung soll die natürlichen Entwicklung der Wildtierbestän­ – dienen, das nach Möglichkeit auch Infor­ Bestandsentwicklung ausgewählter Tier­ de zeitlich und räumlich gestaffelt erreicht mationen des benachbarten Nationalparks arten mit jagdlichen Maßnahmen (Wild­ werden. Im PEP Wild werden daher eine Böhmische Schweiz einbezieht. Die ersten bestandsregulierung) unter Beachtung der Jagdruhezone (18 %), eine Jagdzone 1 (34 Erhebungen für dieses Monitoring werden im gebotenen Eingriffsminimierung soweit und %) und eine Jagdzone 2 (48 %) ausgewiesen, Jahr 2020 beginnen. solange gesteuert werden, wie Belange des deren Lage aus der Abbildung ersichtlich ist. Schutzzweckes und andere öffentliche In­ Perspektivisch sollen – den internationalen Der gesamte PEP Wild ist unter teressen dies erfordern. Die erste „Auflage“ Kriterien für Nationalparke folgend – einmal https://www.nationalpark-saechsische-schweiz.de/service/downloads/ des PEP Wild wurde durch die Oberste Na­ mehr als 75 % der Jagdruhezone zugeordnet „Pflege- und Entwicklungsplan Wildbe­ turschutzbehörde beim Sächsischen Staats­ werden. standsregulierung im Nationalpark Sächsi­ ministerium für Umwelt und Landwirtschaft sche Schweiz“ nachzulesen. Legende genehmigt und zum 01.04.2019 in Kraft ge­ In der Jagdruhezone soll Bereiche der Wildbestandsregulierung 2017keine Bejagung er­ setzt. folgen, um zum einen den WildtierartenJagdruhezone un­ Jagdzone 1 (extensive Bejagung) Jagdzone 2 (intensive Bejagung) ohne Bejagung Bejagungsflächen

Fläche in Hektar Jagdruhezone Jagdzone 1 Jagdzone 2 ohne Bejagung (nach Bestandespolygonen FE98) Σ Verwaltungsjagdbezirk 1677 3129 3321 16 8142

Gemeinschaftliche Jagdbezirke 0 0 1204 1204 0 750 1.500 3.000 Meter Σ 1677 3129 4525 16 9346

Legende Bereiche der Wildbestandsregulierung 2017 Jagdruhezone Jagdzone 1 (extensive Bejagung) Jagdzone 2 (intensive Bejagung) ohne Bejagung Bejagungsflächen

Fläche in Hektar Jagdruhezone Jagdzone 1 Jagdzone 2 ohne Bejagung (nach Bestandespolygonen FE98) Σ Verwaltungsjagdbezirk 1677 3129 3321 16 8142

Gemeinschaftliche Jagdbezirke 0 0 1204 1204 0 750 1.500 3.000 Meter Σ 1677 3129 4525 16 9346

Nationalpark Sächsische Schweiz Wildbestandsregulierung Anlage 1 Übersichtskarte

Stand 21.08.2017

Pflege­ und Entwicklungsplan Wildbestandsregulierung

0 750 1.500 3.000 Meter

Legende Bereiche der Wildbestandsregulierung 2017 Jagdruhezone Jagdzone 1 (extensive Bejagung) Jagdzone 2 (intensive Bejagung) ohne Bejagung Bejagungsflächen

Fläche in Hektar Jagdruhezone Jagdzone 1 Jagdzone 2 ohne Bejagung (nach Bestandespolygonen FE98) Σ Verwaltungsjagdbezirk 1677 3129 3321 16 8142

Gemeinschaftliche Jagdbezirke 0 0 1204 1204 0 750 1.500 3.000 Meter Σ 1677 3129 4525 16 9346 Staatsbetrieb Sachsenforst Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz

Nationalparkleiter: Dr. Dietrich Butter Adresse: An der Elbe 4, 01814 Bad Schandau Telefon: 035022 900600 Telefax: 035022 900666 E-Mail: [email protected] Internet: www.sachsenforst.de

Referatsleiterin Betrieb/ Dienstleistung: Beke Hielscher Adresse: Lindenallee 3, 01814 Bad Schandau Telefon: 035022 900711 Telefax: 035022 900729 E-Mail: [email protected]

❚ Forstreviere im Nationalpark Rev. 01 Hinterhermsdorf Matthias Protze 035974 55166 Rev. 02 Zeughaus Ralf Schaller 035971 83237 Rev. 03 Schmilka Joachim Thalmann 035022 922371 Rev. 04 Hohnstein Frank Wagner 03501 460915 Die Bäume halten den Fels; Foto: Hanspeter Mayr Rev. 05 Lohmen Knut Tröber 03501 588182

Die Revierleiter beraten Waldbesitzer mit Flächen im Nationalpark zu Möglichkeiten der Wald­ bewirtschaftung auch unter den Bedingungen der strengen Regelungen in Sachsens einzigem Nationalpark. Außerdem geben sie Auskunft zur Förderung und/oder zum Ankauf von Wald­ flächen.