DER KANTON IN KÜRZE 2017 / 2018 DER KANTON IN KÜRZE 2017 / 2018

Vorwort 3

UNSER KANTON 4 -Landschaft auf einen Blick 5 Standortförderung 8 Geschichte 9 Politisches System 13 Politische Rechte 14

LEGISLATIVE 15 Landrat 16

EXEKUTIVE 20 Regierungsrat 21 Bau- und Umweltschutzdirektion 22 Bildungs-, Kultur- und Sportdirektion 24 Finanz- und Kirchendirektion 26 Sicherheitsdirektion 28 Volkswirtschafts- und Gesundheitsdirektion 30

JUDIKATIVE 32 Gerichte 33

BESONDERE BEHÖRDEN 37 Landeskanzlei und Staatsarchiv 38 Datenschutz 39 Kantonale Finanzkontrolle 40 Ombudsman 40

AUSSENBEZIEHUNGEN 41 Vernetzt 42 Unsere Vertretung in Bern 44 VORWORT

Liebe Leserin, lieber Leser wie funktioniert das politische System des Kantons Basel-Landschaft? Wie sind die Ab- läufe und welche Akteurinnen und Akteure bewegen sich auf dem politischen Parkett? Die vorliegende Broschüre bietet Ihnen einen Überblick über die Politik in unserem Kanton und enthält die Schlüssel zu weiteren Informationen. Wir zeigen Ihnen darin, wie unser Kanton als Gemeinwesen organisiert ist, geben Ihnen einen kurzen Einblick in dessen Geschichte und stellen Ihnen Parteien und Personen vor. In Wort und Bild möchten wir Ihnen aufzeigen, wie die Zusammenarbeit zwischen Landrat, Regierungs- rat, Verwaltung und Gerichten organisiert ist.

Wir hoffen, mit dieser Broschüre Ihr Interesse an der Politik zu wecken. Gut informiert werden Sie mehr Freude haben, sich an der Diskussion über gesellschaftliche Fragen zu beteiligen. Und falls Sie noch mehr wissen wollen: Auf der Website des Kantons www.bl.ch können Sie Ihre Kenntnisse einfach und schnell vertiefen.

Viel Vergnügen bei der Lektüre wünscht Ihnen

Landeskanzlei Basel-Landschaft UNSER KANTON Ein Überblick

4 MF BASEL-LANDSCHAFT AUF EINEN BLICK

Bevölkerung, Geografie und Wirtschaft

Birs- felden Allschwil Schönen- Binningen buch Muttenz Augst Bott - Giebe- mingen nach Oberwil München- Pratteln stein Biel- Füllins- Arisdorf Benken dorf Frenkendorf Therwil ARLESHEIM Hers- Nuss- Reinach berg hof Ricken- LIESTAL bach Ettingen Aesch Seltis- Böckten Pfeffingen berg Dug- Thürnen Blauen Ramlins- Teck- Burg i.L. Nenzlingen gingen Bubendorf burg Diepf- nau Lupsingen lingen Röschenz Grellingen Rünenberg Zwingen Dittingen Wittins- Roggenburg Ziefen burg Rüm- Kilch- Lampen- lingen berg Brislach berg Hölstein Kä- Häfel- Arboldswil ner- Buck- Niederdorf Diegten kin- ten fingen LAUFEN den Liesberg Titterten Wahlen Reigoldswil Bennwil Bretzwil Oberdorf Liederts- Läufelfingen wil Eptingen Lauwil WALDENBURG

Langenbruck

GRÖSSE UND GLIEDERUNG

Der Kanton Basel-Landschaft hat eine Fläche von 518 Quadratkilometern. Er ist in fünf Bezirke und 86 Gemeinden eingeteilt. Die fünf bevölkerungsreichs- BEVÖLKERUNG ten Gemeinden sind Allschwil, Reinach, 286’923 Personen wohnten Ende 2016 im Kanton Basel-Land- Muttenz, Pratteln und Binningen. Die schaft, dies entspricht ungefähr 3,4 Prozent der Schweizer kleinste Gemeinde ist Kilchberg im Be- Bevölkerung. 64’915 Personen stammen aus dem Ausland, zirk Sissach. Flächenmässig ist Liestal die meisten aus Deutschland und Italien. Mit 552 Einwohnern die grösste Gemeinde im Kanton. pro Quadratkilometer verfügt der Kanton Basel-Landschaft über die fünfthöchste Bevölkerungsdichte in der Schweiz.

GEOGRAFIE Das Baselbiet grenzt an die Kantone Basel-Stadt, Aargau, So- lothurn und Jura sowie an die Nachbarländer Deutschland und Frankreich. Der höchste Punkt des Kantons befindet sich in Waldenburg bei der Hinteren Egg (1’169 Meter ü. d. M.), der tiefste in Birsfelden bei der Mündung der Birs in den Rhein (246 Meter ü. d. M.).

5 MF BASELBIETERSTAB

Das Wappen des Kantons Basel-Land- schaft zeigt einen roten Stab, der mit sieben Punkten bestückt ist. Im Volks- mund heisst er deshalb «Siebedupf». Als der Kanton nach der Trennung von Basel-Stadt ein neuesWappen benötigte, wurde das Wappen der Stadt Liestal übernommen. Der Bischofsstab wurde leicht abgeändert und nach rechts ge- dreht, um die Abwendung vom Nach- barkanton zu symbolisieren.

WIRTSCHAFTSSEKTOREN BESCHÄFTIGTE NACH SEKTOREN KANTON BL 2015

72 Prozent aller Beschäftigten im Kan- ton Basel-Landschaft arbeiteten 2015 Sektor 1: im Dienstleistungssektor. 26 Prozent Land- und Waldwirtschaft 2% der Beschäftigten sind im Bereich In- dustrie und Gewerbe tätig. In der Land- wirtschaft arbeiten nur zwei Prozent. Damit hat der Dienstleistungssektor weiter an Gewicht gewonnen. Sektor 2: Industrie, Gewerbe 26%

Sektor 3: Dienstleistungen 72%

Quelle: Statistik der Unternehmensstruktur (STATENT), Bundesamt für Statistik / Statistisches Amt Basel-Landschaft

6 MF Bearbeitet: PR Datenquelle: Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung, Bundesamt für Statistik / Statistisches Amt Basel-Landschaft Datum: 13.12.2017

WIRTSCHAFTSLEISTUNGDaten: Bruttoinlandprodukt (BIP) zu laufenden Preisen nach Kanton in Fr./Einw. 2015 (prov.)

Das Baselbieter Bruttoinlandprodukt NOMINALES BIP IN CHF/EINWOHNER 2015 LKA:02_1_auf Nominaleseinen Blick_Seite 10_2017_Grafiken_Stat_Amt BIP in Fr./Einwohner 2015 3_Arbeitslosenquote 06.10.2017 / 08:24 (BIP) betrug 2015 gemäss provisori- BS 168'891 schen Schätzungen des Bundesamtes ZG 152'708 Bearbeitet:CHF/Einw. PR für Statistik 19,4 Milliarden Franken, Datenquelle: Staatssekretariat für Wirtschaft SECO / Statistisches Amt Basel-Landschaft GE 98'436 was 3,0 Prozent des gesamtschweize- Datum:150'000 23.08.2017 risch erwirtschaftetenZH BIP ausmachte.96'613 Pro EinwohnerNE gerechnet ergibt87'582 sich Daten: Arbeitslosenquote im Jahresmittel in BL und CH seit 1994 125'000 ein BIPSH von rund 68‘700 Franken.86'478 Damit liegt dasTI Baselbiet knapp in der82'479 oberen BL CH BL CH 100'0001994 3.6 4.7 3.6% 4.7% Hälfte desCH Kantonsrankings. 78'931 1995 3.0 4.2 3.0% 4.2% BE 76'897 75'0001996 3.4 4.7 3.4% 4.7% SG 72'479 1997 3.7 5.2 3.7% 5.2% GR 71'240 1998 2.6 3.9 2.6% 3.9% 50'000 NW 70'259 1999 1.8 2.7 1.8% 2.7% BL 68'730 2000 1.4 1.8 1.4% 1.8% 25'000 VD 68'257 2001 1.4 1.7 1.4% 1.7% 2002 1.9 2.5 1.9% 2.5% GL 68'116 20030 2.9 3.7 2.9% 3.7% LU 66'220 2004 BS ZG GE ZH NE 3.4SH TI CH BE SG GR 3.9NW BL VD GL LU3.4%SO OW JU AG AI TG3.9%SZ FR AR VS UR SO 66'024 2005 3.3 3.8 3.3% 3.8% OW 66'019 2006 2.8 3.3 2.8% 3.3% JU 63'477 Quelle: Volkswirtschaftliche2007 2.3 Gesamtrechnung, 2.8 Bundesamt2.3% für2.8% Statistik / Statistisches Amt Basel-Landschaft 2008 2.2 2.6 2.2% 2.6% AG 61'689 Quelle: Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung, Bundesamt für Statistik / Statistisches Amt Basel-Landschaft 2009 3.3 3.7 3.3% 3.7% AI 61'570 2010 3.3 3.5 3.3% 3.5% TG 60'409 2011 2.7 2.8 2.7% 2.8% SZ 59'867 2012 2.7 2.9 2.7% 2.9% FR 59'407 2013 2.7 3.2 2.7% 3.2% AR 56'527 2014 2.7 3.0 2.7% 3.0% 2015 2.7 3.2 ARBEITSLOSENQUOTEVS 53'383 2.7% 3.2% 2016 3.0 3.3 3.0% 3.3% UR 53'347 ARBEITSLOSENQUOTE KANTON BL UND SCHWEIZ Die Arbeitslosenquote im Kanton Basel- SEIT 1994 Landschaft liegt seit den 90er Jahren Arbeitslosenquote im Jahresmittel in BL und CH seit 1994 unter demBIP zuSchweizer laufenden Durchschnitt. Preisen in Im Mio. Fr. 2015 (prov.) JahresdurchschnittBL 2016 waren19'400 4’445 3.0% CH 653'735 100.0%6% Personen arbeitslos, das entspricht ei- CH ner Arbeitslosenquote von 3,0 Prozent. BL 5%

4%

3%

2%

1%

0% 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

Quelle: Staatssekretariat für Wirtschaft SECO / Statistisches Amt Basel-Landschaft

Arbeitslose im Jahresmittel 2016Quelle: Staatssekretariat für Wirtschaft SECO / Statistisches Amt Basel-Landschaft BL 4'445 CH 149'317

7 MF Statistisches Amt des Kantons Basel-Landschaft Rufsteinweg 4, 4410 Liestal - Tel 061 552 56 32 - Fax 061 552 69 87 - [email protected] STANDORTFÖRDERUNG Die starke Innovationskraft und hohe Entwicklungsgeschwin- digkeit soll weiter gestärkt und gefördert werden. So ist es Gutes Klima für ansässige ein wichtiges Anliegen des Kantons Basel-Landschaft, die und neue Unternehmen Leistungsfähigkeit der Hochschulen und deren internationale Wettbewerbsfähigkeit langfristig zu sichern. Gute finanzpolitische Rahmenbedingungen sind zentral. Im internationalen Vergleich hat der Kanton Basel-Landschaft eine sehr attraktive und im nationalen Vergleich eine mode- rate Steuerbelastung. Im Gegensatz zu anderen Kantonen kennt er weder Liegenschafts- noch Gewerbesteuern. Im Rahmen der Reformen im Steuerumfeld will der Kanton noch attraktiver werden und Vorteile weiter ausbauen. Zur Unterstützung der Unternehmen agiert die Standortför- derung Baselland als zentrale Anlauf- und Kontaktstelle für alle Anliegen. Unterstützt und beraten werden Firmen insbe- sondere bei der Standortsuche, Ansiedlungen, Gründungen, Wirtschafts- und Standortfragen. Gemeinsam mit Partnern und ihrem Netzwerk bietet die Standortförderung einen kompetenten und kostenlosen Rundum-Service. Sie operiert überdirektional und vertritt die Wirtschaftsinteressen in der WIRTSCHAFTSSTANDORT BASELLAND- Verwaltung. WELTWEITER LIFE SCIENCES HOT SPOT An zahlreichen Standorten über den ganzen Kanton verteilt, MIT LÄNDLICHEN VORZÜGEN setzt sie sich zudem gemeinsam mit anderen Verwaltungs- Der Kanton Basel-Landschaft ist ein exzellenter Wirtschaft-, stellen, den Gemeinden und Privaten für die Entwicklung von Innovations- und Bildungsstandort mit Schwerpunkt und welt- Arealen ein, damit den Unternehmen ein attraktives Flächen- weiter Spitzenposition in Life Sciences. Als Teil der Nordwest- angebot bereitsteht. schweiz zählt er zu den erfolgreichsten Wirtschaftsregionen Die Aktivitäten der Standortförderung Baselland tragen dazu der Welt und zu den finanzstärksten Gebieten der Schweiz. bei, dass sich der Standort Baselland weiter dynamisch ent- Innovative Unternehmen agieren von hier aus rund um den faltet und Unternehmen langfristig erfolgreich wirken können. Globus. Ein pulsierender, breit abgestützter Branchenmix von KMU und Weltkonzernen steht für zukunftsgerichtete Sta- bilität. Die Baselbieter Politik fördert diese Entwicklung mit hoher Priorität. www.economy-bl.ch

DYNAMISCHE ENTWICKLUNG

Das BaseLink Areal in Allschwil ist in Bewegung. Die Ausstrahlung des Life Sciences Standortes Allschwil zieht weitere Firmen und Investoren an. Das Bürgerspital Basel hat als Grundeigentü- merin bereits die Hälfte seiner Parzellen im Baurecht abgetreten. Als nächstes werden das Schweizerische Tropen- und Public-Health-Institut sowie die Firma Skan ihre Neubauten realisieren. Ge- plant ist zudem der neue Standort des Innovation Park Allschwil sowie ein innovatives Neubauprojekt für forschende und produzierende Be- triebe, Start-ups und Dienstleistungs- nutzungen.

8 MF Im frühen 18. Jahrhundert eröffnet die Seidenbandweberei GESCHICHTE der Landbevölkerung neue Erwerbsmöglichkeiten als Heim- arbeiter. Dies führt zu einem Bevölkerungswachstum in den Basel-Landschaft – Dörfern, bringt aber auch eine neue Abhängigkeit vom Welt- eine europäische Geschichte markt.

TRENNUNG VON LAND UND STADT Im Zuge der Französischen Revolution, kurz vor dem Ein- marsch der französischen Truppen, findet im Jahr 1798 auch FRÜHE SIEDLUNGEN in Basel eine Revolution statt, an der sich Land- und Stadtbe- Funde belegen, dass das Gebiet des heutigen Kantons Basel- völkerung gemeinsam beteiligen. Die neuen Rechte werden Landschaft schon in der Urzeit bewohnt wurde. Im - in einer Gleichheitsurkunde festgehalten. und im Birstal gibt es Zeugnisse von Keltensiedlungen. Um Das Fürstbistum Basel wird am Wiener Kongress 1815 aufge- Christi Geburt, fassen im Rheintal die Römer Fuss und grün- löst und aufgeteilt. Das Birseck und das Leimental gehen an den Augusta Raurica im Zuge der Eroberung Galliens durch Basel, das Laufental an Bern. Das ganze Gebiet wird damit Julius Caesar. schweizerisch. Mit der Restauration verliert die Landbevölke- rung wieder an demokratischen Rechten. Aber das aufstre- DIE HERRSCHAFT DER STADT BASEL bende Bürgertum in Stadt und Land will die Rückkehr zu den Im Jahr 999 erhält der Bischof von Basel von König Rudolf von alten Verhältnissen nicht hinnehmen. Habsburg das Kloster Moutier-Grandval. Dies ist der Beginn des Fürstbistums Basel. Der verarmte Landadel verkauft im Am 18. Oktober 1830 unterschreiben 40 Männer in Bad Bu- Mittelalter seine Ländereien an den Bischof von Basel. Dieser bendorf eine Bittschrift an die Regierung, welche eine Ver- wiederum verkauft sie im Verlauf des 15. Jahrhunderts an die fassungsreform und die Wiedereinführung der Gleichheit von Stadt Basel, die so ihr Territorium in der Landschaft aufbaut. Land- und Stadtbevölkerung verlangt. Anführer ist der 1501 tritt Basel der Eidgenossenschaft bei. Die Stadt Basel Therwiler Jurist Stephan Gutzwiller. Der konservativen Mehr- und ihr Untertanengebiet werden 1529 reformiert. Das Bir- heit in der Basler Regierung gelingt es nicht, die Auseinan- seck, das Leimental und das Laufental bleiben als Gebiete dersetzung um die neue Verfassung auf politischer Ebene des Fürstbistums Basel katholisch; dessen Hauptstadt ist ab zu regeln. Die andauernden gewalttätigen Wirren machen 1528 Pruntrut. Die Stadt Basel beendet die Unruhen des Bau- das Eingreifen der eidgenössischen Tagsatzung erforderlich. ernkriegs von 1653 mit einer harten Bestrafung der Anführer. Der brüske Entscheid des konservativen Grossen Rats, 46

1300 1500 1700

44 v. Chr. gründet Lucius Munatius 1501 Basel tritt Plancus die der Eidgenossen- römische Siedlung schaft bei Augusta Raurica, die sich zu einer Berühmtester prosperierenden 1400 verkauft der Fund aus frühster Stadt entwickelt. Bischof von Basel Zeit: Der mindes- die Ämter des oberen Baselbiets Nach 1700 erhält tens 120’000 Jah- die Landbevöl- (Liestal, Homburg, 1529 Die Stadt re alte «Faustkeil kerung mit der Waldenburg, Basel und ihr von Pratteln» ist Seidenbandwebe- später Farnsburg) Untertanengebiet das älteste in der rei eine neue «pfandweise» werden refor- Schweiz gefunde- Erwerbsmöglich- ne Steinwerkzeug. an die Stadt miert. Basel. Diese keit neben der festigt damit ihr Landwirtschaft. Territorium auf der Landschaft. Der Bischofs- stab im Basler Wappen bleibt als Erinnerung an die bischöfliche Herrschaft.

9 MF AUGUSTA RAURICA

Bereits in der Antike ist der Rhein eine der wichtigsten Verkehrsachsen Europas. Wo die Nord-Süd-Verbindung von Italien ins Rheinland auf die West-Ost-Verbindung von Gallien an die Donau trifft, gründet Lucius Munatius Plancus, Feldherr unter Julius Caesar, im Jahr 44 v. Chr. einen ers- ten Stützpunkt am Rhein. Augusta Raurica entwickelt sich zu einem regionalen Zentrum mit Marktplätzen, Theatern, Thermen und Tempeln. Hier le- ben und arbeiten zur Blütezeit mehr als 10’000 Menschen. Die römische Stadt erstreckt sich auf über einen Quadratkilo- meter. Im 3. Jahrhundert n. Chr. beginnt der Nie- dergang: Das einstige Stadtzentrum wird verlassen und die Armee errichtet direkt am Rhein ein mächtiges Kastell. Innerhalb seiner Mauern entsteht nach dem Abzug der Römer das heutige Dorf Kaiseraugst. Die Kastellkirche von Kaiseraugst aus dem 4. Jahrhundert ist eines der ersten christlichen Bauwerke der Schweiz. Augusta Raurica ist der älteste römi- sche Stützpunkt am Rhein und gilt heu- te als grösster archäologischer Park der Schweiz, den jährlich über 100’000 Men- schen besuchen.

1750 1800 1825 1850

1815 Wiener Kon- gress: Restaurati- on, Auflösung des 20. Januar 1798 Bistums Basel. Die Gleichheitsur- Birseck und Lei- kunde besiegelt mental kommen die «Vereinigung 1830-1833 Tren- zu Basel, das 1858 Die Eröff- der Stadtbürger nungswirren: Die Laufental zu Bern Landbevölkerung nung der Bahnlinie mit den Landbür- 1848 Gründung und damit zur verlangt gleiche Basel- gern, als zu einem des Schweize- Schweiz. Rechte wie 1798. verändert die Körper gehörend, rischen Bun- Die Auseinander- wirtschaftlichen welche gleiche desstaats. Der setzungen führen Verhältnisse. Rechte und Landschreiber von zu einem Bürger- Die industrielle gleiche Freiheit Baselland, krieg, der 1832 zur Revolution und zu geniessen Karl Spitteler Partialtrennung die Konkurrenz haben.» (1809-1878), wird führt. Blutiger auf dem Welt- eidgenössischer Höhepunkt ist die wirtschaftsmarkt Staatskassier. Schlacht bei der führen zu Not Hülftenschanz am und Armut in der 3. August 1833. Bevölkerung. Daraufhin verfügt die Tagsatzung die Kantonstrennung.

10 MF aufständische Gemeinden aus dem Kantonsverband auszu- rerseits wehrt sich dagegen, weil ihr Einfluss zu schwinden schliessen, führt im Frühling 1832 zur Partialtrennung und zur droht. Gründung des Kantons Basel-Landschaft. Die Wirren gehen Am 9. März 1861 fällt der Landrat den «Niemals-Beschluss» jedoch weiter. Die Schlacht an der Hülftenschanz am 3. Au- zur Wiedervereinigung. Damit wird der Graben zwischen Volk gust 1833 ist der blutige Höhepunkt des Bürgerkriegs. In der und Politik tiefer: Die Frage der Wiedervereinigung soll nur das Folge verfügt die Tagsatzung die vorläufige Totaltrennung von Volk, nicht das Parlament entscheiden, ist die vorherrschende Basel-Stadt und Landschaft und die Aufteilung der Staatsgü- Meinung. Nach längerem Ringen um eine Verfassungsreform ter. erhält der Kanton Basel-Landschaft im Jahr 1863 eine Verfas- sung mit direktdemokratischen Einrichtungen, wie sie sonst REPRÄSENTATIVE ODER kaum ein anderer Stand der Eidgenossenschaft kennt: die DIREKTE DEMOKRATIE? Volkswahl der Regierung, das Recht, den Landrat abberufen Der Aufbau des jungen Kantons Basel-Landschaft ist geprägt zu können, das Initiativrecht und das obligatorische Gesetzes- von heftigen politischen und persönlichen Auseinanderset- referendum. Am 4. März 1864 wird der «Niemals-Beschluss» zungen zwischen den Vertretern der Ordnungspartei um Ste- durch eine Volksabstimmung rückgängig gemacht. phan Gutzwiller, welche eine repräsentative Demokratieform vertritt, und der Bewegungspartei um Emil Frey, welche di- DIE FRAGE DER WIEDERVEREINIGUNG rektdemokratische Strukturen fordert. Es fehlt an Strukturen, Im Zuge der Industrialisierung wächst die Bevölkerung in den Geld und vor allem an fähigen Leuten. Baselland wird Zu- Vorortsgemeinden von Basel stark an und die sozialen Proble- fluchtsort von Revolutionären aus ganz Europa, vor allem aus me nehmen zu. Ab 1900 entsteht eine kräftige Bewegung für Deutschland. Einige bleiben und wirken als Juristen, Lehrer, eine Wiedervereinigung. 1914 wird der Wiedervereinigungs- Ärzte oder Pfarrer im jungen Kanton. Die polemischen Ausei- verband gegründet. Parallel dazu intensiviert sich auch die Zu- nandersetzungen unter den politischen Lagern werden in den sammenarbeit der beiden Kantone mit dem Schulabkommen neuen Medien, den Zeitungen, geführt. 1924 und mit diversen Zweckverbänden. 100 Jahre nach der Die Eröffnung der Bahnlinie Basel - Olten im Jahr 1858 ver- Kantonstrennung wird 1932 die Wiedervereinigungsinitiative ändert die wirtschaftlichen Verhältnisse fundamental. Die An- lanciert. Diese wird 1936 in beiden Kantonen angenommen. passungsprozesse in der Landwirtschaft und die Konkurrenz Der Wiedervereinigungsprozess verlangsamt sich während der Fabrikproduktion für die Heimposamenter verschärfen des Zweiten Weltkriegs und wird 1947 gestoppt, als die die Schwierigkeiten. Die Armut nimmt zu. Die Hoffnungen, Bundesversammlung aus föderalistischen Erwägungen den welche die Bevölkerung in die Kantonstrennung gesetzt hat, Wiedervereinigungsartikel nicht gewährleistet. Eine neue erfüllen sich nicht. Die Revi-Bewegung mit ihrem Anführer Wiedervereinigungsinitiative wird 1958 von der Baselbieter Christoph Rolle verlangt eine Verfassungsrevision und die Bevölkerung mit deutlichem Mehr angenommen. Stärkung der direkten Demokratie. Die politische Elite ih-

1875 1900 1925 1950 1960

1863 erhält der 1968 wird im Kanton Basel- 100 Jahre nach Kanton BL das Landschaft eine der Kantonstren- Frauenstimm- Verfassung mit nung wird eine reicht eingeführt. starken direkt- Wiedervereini- Drei Jahre vor der demokratischen gungsinitiative Einführung auf Elementen. lanciert, die 1936 1942 Im Zuge der nationaler Ebene. Voraus gehen in beiden Kanto- Anbauschlacht Die Stimmen der heftige Ausein- 1901 Mit einem nen angenom- während des Frauen führen u.a. andersetzungen historischen Um- men wird. Der Zweiten Weltkrie- zur wuchtigen um die richtige zug wird in Liestal Prozess verzögert ges wird auch Ablehnung der Demokratieform, das 400-Jahre- sich durch den im Baselbiet Wiedervereini- die den Aufbau Jubiläum des Zweiten Weltkrieg vermehrt Gemüse gung 1969 des jungen Kan- Beitritts Basels und scheitert angebaut. tons belasten. Die zur Eidgenossen- 1947 an der Polemik wird in schaft gefeiert. Gewährleistung zahlreichen Zeitun- des Verfassungs- gen ausgetragen, artikels durch die die meist nur kurz Bundesversamm- überleben. lung.

11 MF WIRTSCHAFTSBOOM – den Kanton, darauf hinzuwirken, dass auf dem Kantonsge- SELBSTSTÄNDIGES BASELBIET biet und in der Nachbarschaft keine Atomkraftwerke gebaut Der Wirtschaftsraum Basel erlebt nach dem Zweiten Welt- werden. Am 1. November 1986 rüttelt der Chemiebrand in krieg einen beispiellosen Wachstumsschub. Der Kanton Ba- Schweizerhalle die Bevölkerung in der Region wach. Im Zuge sel-Landschaft verzeichnet schweizweit die höchsten Wachs- der Bewältigung dieses Ereignisses entstehen neue Umwelt- tumsraten und treibt den Ausbau seiner Infrastruktur zügig gesetze. Der Kanton Basel-Landschaft wird schweizweit zum voran. Mit den modernen Schulen, Spitälern und Strassen Pionierkanton in der Umweltgesetzgebung. entfällt das wichtigste Argument für eine Wiedervereinigung. Die Verbesserungen lassen eine Aufbruchsstimmung entste- ANSCHLUSS DES LAUFENTALS hen. Diese Stimmung findet ihren Ausdruck in der Volksbe- Mit der Gründung des Kantons Jura wird das Laufental zur wegung «Selbständiges Baselbiet» um Paul Manz. Enklave. Nach intensiven politischen Auseinandersetzungen und knappen Abstimmungen tritt das Laufental per 1. Januar FRAUENSTIMMRECHT 1994 als fünfter Bezirk dem Kanton Basel-Landschaft bei. 1968 erhalten die Baselbieter Frauen das Stimmrecht auf kan- tonaler Ebene. Das neue Selbstbewusstsein und die neuen FUSIONSINITIATIVEN politischen Rechte der Frauen und führen in der Abstimmung 2012 wird eine Initiative zur Prüfung einer Fusion der beiden vom 7. Dezember 1969 zur wuchtigen Ablehnung der Verfas- Kantone Basel-Landschaft und Basel-Stadt lanciert. Damit sung für einen neuen Kanton Basel. sollen die strukturellen Probleme der Region Basel gelöst werden. Sie wird im September 2014 in BL mit grossem PARTNERSCHAFT Mehr verworfen. 1974 nehmen beide Kantone den Partnerschaftsartikel in ihre Verfassungen auf. In Baselland wird gleichzeitig der Wie- GEMEINSAME GESUNDHEITSPOLITIK dervereinigungsparagraf gestrichen. Die partnerschaftliche Am 3. Juli 2017 legen die beiden Kantone das Projekt einer Zusammenarbeit der beiden Kantone auf unterschiedlichen gemeinsamen Gesundheitsversorgung und einer gemeinsa- Ebenen gipfelt um die Jahrtausendwende in Projekten wie men Spitalgruppe bestehend aus dem Kantonsspital BL und dem gemeinsamen Kinderspital und der gemeinsamen Trä- dem Universitätsspital Basel vor. gerschaft der Universität Basel.

UMWELTSCHUTZ Von 1981 bis 1984 unterzieht der Kanton Basel-Landschaft die Verfassung von 1892 einer Totalrevision. Auf eidgenössi- www.geschichte.bl.ch scher Ebene erregt der Artikel 115 Aufsehen. Er verpflichtet www.bl.ch/staatsarchiv

1970 1980 1990 2000 2010

2014 die Initiative 2017 BL und BS zur Prüfung einer legen das Projekt Kantonsfusion einer gemeinsa- wird in BL mit men Gesundheits- grossem Mehr versorgung und abgelehnt. einer gemeinsa- 1. Januar 1994 men Spitalgruppe In den Nachkriegs- Beitritt des bestehend aus jahren wächst das Laufentals als 5. dem Kantonsspi- Bezirk Baselbiet rasant. 1. November 1986 tal BL und dem Mit dem Bau Der Chemiebrand 2010 Beitritt Universitätsspital von modernen in Schweizerhalle zum HarmoS- Basel Schulen, Spitälern schreckt die Konkordat und und Strassen Bevöl-kerung auf Anschluss zum entfallen wichtige und sensibilisiert Bildungsraum Argumente für sie für den Um- Nordwestschweiz eine Wiederverei- weltschutz. Der zusammen mit nigung. 1969 lehnt Kanton BL wird den Nachbarkan- das Baselbiet die Pionierkanton in tonen Verfassung für der Umwelt- einen wiederver- schutzgesetzge- einigten Kanton bung. Basel an der Urne ab.

12 MF POLITISCHES SYSTEM

Föderalismus und FÖDERALISTISCHE STRUKTUR Gewaltentrennung Der staatliche Aufbau der Schweiz ist föderalistisch und glie- dert sich in drei politische Ebenen: Bund, Kantone und Ge- meinden. Die kleinste politische Einheit in der Schweiz ist die Gemein- de. Zurzeit gibt es 2’408 Gemeinden (Stand Januar 2013), davon 86 im Kanton Basel-Landschaft. Fünf Gemeinden in unserem Kanton haben ein eigenes Parlament, die anderen nutzen die direktdemokratische Form der Gemeindever- sammlung, an der alle stimmberechtigten Einwohnerinnen und Einwohner teilnehmen können. Das heisst, das Volk lässt sich nicht durch Abgeordnete (Parlament) vertreten, sondern fällt als Legislative selbst Beschlüsse und wählt den Gemein- derat (Exekutive). Die nächstgrössere politische Einheit ist der Kanton. Die 26 Schweizer Kantone werden auch Stände genannt. Die Stände sind die ursprünglichen Staaten, die sich 1848 zu ei- nem Bund zusammengeschlossen und diesem einen Teil ihrer Souveränität abgetreten hatten. Jeder Kanton hat eine eige- ne Verfassung, ein eigenes Parlament (Legislative), eine ei- gene Regierung (Exekutive) und eigene Gerichte (Judikative). Die Grösse der Kantonsparlamente ist sehr unterschiedlich. Im Kanton Appenzell-Innerrhoden bilden 49 Abgeordnete das Kantonsparlament, im Kanton Zürich besteht das Parlament aus 180 vom Volk gewählten Vertreterinnen und Vertretern.

GEWALTENTRENNUNG Auf den politischen Ebenen werden die Gewalten jeweils in Legislative (gesetzgebende Gewalt), Exekutive (ausführende Gewalt) und Judikative (richterliche Gewalt) aufgeteilt. Durch diese Gewaltenteilung wird eine gegenseitige Kontrolle und Machtbegrenzung der Staatsorgane erreicht. Die gesetzgebende Behörde (Legislative) im Kanton Basel- Landschaft ist der Landrat. Die 90 Mitglieder werden nach dem Verhältniswahlrecht (Proporzsystem) in vier Wahlregio- nen und 12 Wahlkreisen für eine Amtsdauer von vier Jahren gewählt. Die ausführende Gewalt (Exekutive) ist der Regierungsrat. Er setzt sich im Kanton Basel-Landschaft aus fünf Mitgliedern zusammen, die für eine Amtsdauer von vier Jahren im Mehr- heitswahlrecht (Majorzsystem) gewählt werden. Jede Regie- rungsrätin und jeder Regierungsrat steht einer Direktion vor. Das Kantonsgericht ist die oberste rechtsprechende Behörde (Judikative) des Kantons.

www.bl.ch/verfassung www.bl.ch/lex www.bl.ch/glossar

13 MF dem Landratsbeschluss in jedem Fall dem Volk zur Abstim- POLITISCHE mung vorgelegt. Das obligatorische Referendum gilt ausser- RECHTE dem für diejenigen Gesetzesänderungen und Staatsverträge, die der Landrat mit weniger als vier Fünfteln der anwesen- Möglichkeiten zur den Mitglieder beschliesst oder die der Landrat durch einen Mitbestimmung separaten Beschluss der obligatorischen Volksabstimmung unterstellt. Planungsbeschlüsse des Landrats von grundsätzlicher Be- deutung und Beschlüsse über einmalige Ausgaben von mehr als 500’000 Franken oder über neue, jährlich wiederkehren- de Ausgaben von mehr als 50’000 Franken unterliegen dem fakultativen Referendum. Das heisst, darüber kommt es zu einer Volksabstimmung, falls dies 1’500 Stimmberechtigte oder fünf Einwohnergemeinden verlangen. Die Unterschrif- STIMMRECHT ten müssen innert acht Wochen nach der Publikation des Das System der direkten Demokratie garantiert weitgehende Beschlusses im Amtsblatt vorliegen. Mitbestimmungsrechte der Stimmberechtigten. Mündige Schweizerinnen und Schweizer werden mit acht- STIMMBERECHTIGTE IM AUSLAND zehn Jahren stimmberechtigt und können ihr politisches Im Ausland wohnhafte Schweizerinnen und Schweizer haben Mitspracherecht auf Gemeinde-, Kantons- und Bundesebe- die Möglichkeit, sich in der Schweiz in ein Stimmregister ein- ne wahrnehmen. Das Stimmrecht beinhaltet das aktive (man tragen zu lassen, entweder in ihrer Heimatgemeinde oder in darf wählen) und das passive (man darf sich wählen lassen) ihrer früheren Wohngemeinde. Das gibt ihnen das Recht, an Wahlrecht. eidgenössischen Wahlen und Abstimmungen teilzunehmen. Im Kanton Basel-Landschaft können die sogenannten Aus- INITIATIVE landschweizerinnen und -schweizer sowohl auf kantonaler Das Initiativrecht ermöglicht den Stimmberechtigten, mit als auch auf Gemeindeebene an Abstimmungen und Wahlen einer Initiative zu verlangen, dass Verfassungs- und Geset- teilnehmen. zesbestimmungen erlassen, geändert oder aufgehoben wer- Ausländerinnen und Ausländer haben im Kanton Basel-Land- den. Auf kantonaler Ebene müssen dafür mindestens 1’500 schaft kein Stimm- und Wahlrecht. Unterschriften von im Kanton Stimmberechtigten gesammelt werden. Im Gegensatz zum Bund kennt der Kanton Basel- PETITION Landschaft keine Sammelfrist für Initiativen. Das Petitionsrecht ist nicht an die Stimmberechtigung geknüpft. Jede Person hat das Recht, schriftlich Bitten, REFERENDUM Anregungen und Beschwerden an politische Behörden zu Das Referendumsrecht erlaubt den Stimmberechtigten, über richten und angehört zu werden. Entscheide des Parlaments zu befinden. Jede Änderung der Kantonsverfassung unterliegt dem obligatorischen Referen- www.bl.ch/politische-rechte dum, das heisst, das parlamentarische Geschäft wird nach www.bl.ch/amtsblatt

JUGENDRAT BASELLAND

Der Jugendrat Baselland ist eine vom Kommission hinsichtlich Wohnort, Der Jugendrat kann auf die politischen Regierungsrat eingesetzte Kommissi- Geschlecht, Beruf und Alter geachtet. Geschehnisse Einfluss nehmen, in- on, die gegenüber der Regierung die Kriterien für die Mitarbeit sind ferner dem er zu Vernehmlassungsvorlagen Anliegen von jungen Menschen ver- Freude und Interesse an der kantona- des Regierungsrats Stellung bezieht tritt und unter Jugendlichen das Inter- len Politik. und dem Regierungsrat Anregungen esse an der Politik fördert. Um Jugendliche für die Politik zu mo- in Form von Petitionen vorlegt. Bei Der Rat besteht aus neun Mitglie- tivieren, organisiert der Jugendrat Bedarf kann er zu seinen Sitzungen dern im Alter zwischen 14 und 26 Podien, Schulanlässe und andere Ver- Expertinnen oder Experten beiziehen. Jahren. Eine Parteizugehörigkeit ist anstaltungen, in deren Zentrum Dis- Informationen und aktuelle Veranstal- nicht nötig, hingegen wird auf eine kussion und Debatte stehen. tungen: www.jugendratbl.ch ausgewogene Zusammensetzung der

14 MF LEGISLATIVE Kantonsparlament

15 MF von der Besuchertribüne aus mitverfolgt oder im Internet live LANDRAT mitgehört werden. Traktanden, Geschäfte und Sitzungsproto- kolle sind auf der kantonalen Website einsehbar. Vertretung der Baselbieter Bevölkerung WAHLKREISE Die 90 Mitglieder werden in vier Wahlregionen und 12 Wahl- kreisen für eine Amtsdauer von vier Jahren gewählt. Für die Zuteilung der 90 Mandate an die 12 Wahlkreise ist die Zahl der Stimmberechtigten der einzelnen Wahlkreise massge- bend. Jeder der 12 Wahlkreise hat Anrecht auf mindestens sechs Mandate.

PASSIVES WAHLRECHT Wer das Stimm- und Wahlrecht hat, kann sich auch wählen lassen. Dies gilt mit gewissen Einschränkungen: Im Landrat dürfen nur Personen Einsitz nehmen, die durch ihre berufliche Tätigkeit die Gewaltentrennung nicht verletzen. So können zum Beispiel Mitglieder des Regierungsrats nicht gleichzeitig Mitglieder des Landrats sein. Ebenso ist bestimmten Verwal- tungsangestellten sowie einigen an den Gerichten tätigen Personen die Einsitznahme im Parlament verwehrt.

WAHLVERFAHREN Die 90 Sitze im Landrat werden bereits vor den Wahlen im Verhältnis zu den Einwohnerzahlen auf die 12 Wahlkreise verteilt. Die politischen Parteien erstellen für jeden Wahlkreis eine Liste mit den Namen ihrer Kandidatinnen und Kandida- ten. Auf dieser Liste dürfen maximal so viele Namen aufge- führt sein, wie dem Wahlkreis Sitze zugesprochen sind. Die Stimmberechtigten können die Liste einer politischen Partei wählen und diese unverändert belassen. Sie können auf der Parteiliste auch Namen streichen und durch Kandidierende anderer Listen ersetzen (panaschieren) und Namen zweimal aufschreiben (kumulieren). Sie können aber auch eine eigene Liste zusammenstellen.

PROPORZVERFAHREN Die 90 Mitglieder des Landrats werden im Proporzverfahren gewählt. Das heisst, die Sitze werden proportional zu den erzielten Stimmen an die Parteien verteilt. Sind die Sitze ver- teilt, werden sie mit jenen Kandidatinnen und Kandidaten der Partei besetzt, welche die meisten Stimmen erhalten haben.

ÖFFENTLICHE SITZUNGEN AUFGABEN Der Landrat, das Parlament des Kantons Basel-Landschaft, Der Landrat repräsentiert die Bevölkerung des Kantons Basel- besteht aus 90 Mitgliedern, welche die Stimmberechtigten Landschaft. Die Mitglieder des Landrates führen den Kanton alle vier Jahre neu wählen. Als Legislative erlässt das Par- im Interesse der Stimmberechtigten, die sie ins Kantonspar- lament Gesetze, die dem Volk obligatorisch oder fakultativ lament gewählt haben. Das Spektrum der Kompetenzen ist zur Genehmigung oder Ablehnung unterbreitet werden. Der klar definiert: Landrat kontrolliert ausserdem die Arbeit der Regierung. • Der Landrat erlässt alle grundlegenden und wichtigen Be- Die Sitzungen des Landrats finden, ausser in den Schulferien stimmungen in Form von Gesetzen. Ausführende Bestim- oder in der Sommerpause, in der Regel an zwei Donners- mungen erlässt er in Form von Dekreten, wozu er aber tagen im Monat von 10.00-12.00 Uhr und von 13.30-16.30 ausdrücklich durch das Gesetz ermächtigt sein muss. Uhr in Liestal statt. Die Debatten sind öffentlich und können • Er genehmigt die der Volksabstimmung unterliegenden

16 MF Staatsverträge sowie die übrigen Verträge, soweit der ANLOBUNG Regierungsrat nicht durch das Gesetz zum Vertragsab- Bevor neugewählte Landrätinnen und Landräte ihr Amt aus- schluss ermächtigt ist. üben können, müssen sie bei Amtsantritt vor dem Land- • Er genehmigt die grundlegenden Pläne der kantonalen Tä- ratsplenum geloben, die Verfassung und die Gesetze zu be- tigkeit, insbesondere das Regierungsprogramm und den achten und die Pflichten des Amtes gewissenhaft zu erfüllen. Aufgaben- und Finanzplan. Die vierjährige Amtszeit der neugewählten Landrätinnen und • Er erlässt die kantonalen Richtpläne. Landräte, auch Legislaturperiode genannt, beginnt am 1. Juli. • Er beschliesst – unter Vorbehalt des Finanzreferendums – neue Ausgaben und setzt im Rahmen des Finanzplans PRÄSIDIUM den jährlichen Voranschlag fest. Das höchste politische Amt im Kanton Basel-Landschaft ist • Er wählt die kantonalen Gerichte, die Staatsanwaltschaft, gemäss Kantonsverfassung das Landratspräsidium. Die die Leitung der Finanzkontrolle, die Datenschutzbeauf- Landratspräsidentin oder der Landratspräsident leitet mit Un- tragte oder den Datenschutzbeauftragten, den Ombuds- terstützung des Vizepräsidiums die Landratssitzungen. Das man, den Landschreiber oder die Landschreiberin und die Präsidium wird vom Landrat jeweils auf den Beginn des neu- eidgenössischen Geschworenen. en Amtsjahres für ein Jahr gewählt. • Er verleiht das Kantonsbürgerrecht an ausländische Während des Amtsjahres übernimmt die Präsidentin oder der Staatsangehörige. Präsident ausserdem repräsentative Pflichten und vertritt den • Er übt das Begnadigungsrecht aus. Kanton bei öffentlichen Anlässen. • Er regelt die vom Kanton auszurichtenden Besoldungen und übt weitere Rechte aus, die ihm durch das Gesetz GESCHÄFTSLEITUNG gegeben werden. Die Geschäftsleitung besteht aus dem Landratspräsidenten bzw. der Landratspräsidentin, den zwei Vizepräsidien sowie ARBEITSUMFANG UND ENTSCHÄDIGUNG den Präsidien aller Fraktionen. Sie beschliesst über inne- Der Landrat tagt ungefähr zwanzig Mal im Jahr. Die Landrats- re Angelegenheiten des Landrats. Ausserdem bestellt sie mitglieder nehmen an Fraktions- und Kommissionssitzungen Spezialkommissionen, wählt die Kommissionspräsidien und sowie diversen Anlässen teil. entscheidet, ob Vorlagen und Vorstösse aus formalen Grün- Je nach Kommissionszugehörigkeit fällt der Arbeitsaufwand den zurückgewiesen werden müssen. Die Geschäftsleitung unterschiedlich aus. Die Landrätinnen und Landräte erhal- für die Budgetierung der Parlamentsausgaben zuständig. Sie ten, zusätzlich zur Sitzungsentschädigung von 49.50 Franken legt die Traktandenliste der Landratssitzung fest, berät über in der Stunde, eine jährliche Pauschalentschädigung von das Vorgehen bei politisch schwierigen Fragen und entschei- 4‘360 Franken (Stand 2017). det über die Teilnahme des Kantonsgerichtspräsidiums an

DER LANDRAT 2015-2019 SITZVERTEILUNG LANDRAT 2017

Aktuelle Zusammensetzung: SVP: 28 • SVP (Schweizerische Volkspartei) SP: 21 • SP (Sozialdemokratische Partei) FDP: 17 • FDP. Die Liberalen (Freisinnig-Demokratische Partei) CVP: 8 • CVP (Christlichdemokratische Volkspartei) Grüne 6 • EVP (Evangelische Volkspartei) EVP: 4 • BDP (Bürgerlich-Demokratische Partei) GLP: 3 • Grüne BDP: 1 • Grüne-Unabhängige Grüne-Unabhängige 1 • GLP (Grünliberale Partei) Parteilos: 1 • ein parteiloses Mitglied

Mit 33 Prozent Frauen im Landrat weist das Kantonsparlament Basel-Landschaft eine der höchsten Frauenquoten der Schweiz auf.

17 MF den Landratssitzungen. Die Geschäftsleitung tagt in der Re- PARLAMENTARISCHE INSTRUMENTE gel nach jeder Landratssitzung. Die Mitglieder des Landrats können nicht nur über die Ge- schäfte der Regierung abstimmen, sondern zu behandelnde FRAKTIONEN Fragen und Themen selbst bestimmen sowie Anträge stel- Landratsmitglieder, die der gleichen Partei angehören, bilden len. Dazu haben Sie folgende Möglichkeiten: eine Fraktion. Die Fraktion dient der besseren Vorbereitung und Information ihrer Mitglieder. Parlamentarische Initiative: Die Mitglieder des Landrats Die Mitglieder des Landrats können nur als Vertretung einer können ausgearbeitete Entwürfe zur Änderung, Ergänzung Fraktion in Kommissionen Einsitz nehmen. Das heisst, wer oder Aufhebung von Verfassungs-, Gesetzes- und Dekrets- keiner Fraktion angehört, kann nur an den eigentlichen Land- bestimmungen einreichen. Eine parlamentarische Initiative ratssitzungen teilnehmen und hat somit keinen Einfluss auf muss von mindestens 12 Ratsmitgliedern unterschrieben Geschäfte, die in einer Kommission vorberaten werden. werden. Die Mindestgrösse einer Fraktion beträgt fünf Personen. Möglich ist auch die Bildung einer Fraktion aus Mitgliedern Motion: Mit einer Motion wird der Regierungsrat beauftragt, verschiedener, inhaltlich ähnlich ausgerichteter Parteien eine Vorlage zur Änderung oder Ergänzung der Verfassung, (Fraktionsgemeinschaft), um diese Mindestgrösse zu errei- eines Gesetzes oder eines Dekrets auszuarbeiten oder dem chen (Beispiele: Grüne/EVP-Fraktion, CVP/BDP -Fraktion). Die Landrat einen Bericht vorzulegen. Grösse der Fraktionen ist massgebend für die parteipolitische Zusammensetzung der Kommissionen. Je grösser eine Frak- Postulat: Mit einem Postulat wird der Regierungsrat beauf- tion, desto zahlreicher die Vertretung in den Kommissionen. tragt, einen bestimmten Gegenstand zu prüfen, über die Ab- klärungen Bericht zu erstatten und dem Landrat über gegebe- KOMMISSIONEN nenfalls zu treffende Massnahmen Antrag zu stellen. Die inhaltliche Parlamentsarbeit findet vorwiegend in den Kommissionen statt. Während im Landratsplenum meist nur Interpellation: Mit einer Interpellation kann der Regierungs- noch die gefestigten Fraktionsmeinungen öffentlich vorge- rat um Auskunft in grundsätzlichen Fragen ersucht werden. tragen werden, wird in den Kommissionen um Kompromis- Die Antwort muss innert dreier Monate schriftlich erfolgen. se gerungen, Details werden besprochen, Anträge gestellt und Fachleute von inner- und ausserhalb der Verwaltung Schriftliche Anfrage: Auf eine schriftliche Anfrage zu einem angehört. Die Kommissionen tagen unter Ausschluss der Thema der kantonalen Politik legt der Regierungsrat dem Öffentlichkeit. Landrat innert drei Monaten eine schriftliche Antwort vor. Die Fraktionsstärke ist nicht nur der Schlüssel für die Zusam- Kommissionen können schriftliche Anfragen auch dem Kan- mensetzung der Kommissionen, sondern auch massgebend tonsgericht unterbreiten. für die Verteilung der Kommissionspräsidien. Jedes Fraktionsmitglied arbeitet in der Regel in einer bis drei Fragestunde: In der Fragestunde beantwortet der Regie- Kommissionen mit. Die Kommissionsmitglieder gelten somit rungsrat kurze schriftliche Fragen von Landratsmitgliedern in ihrer Fraktion als Spezialistinnen und Spezialisten für das aus dem Bereich der kantonalen Politik. jeweilige Fachgebiet. Der Landrat kennt die folgenden ständigen Kommissionen: Resolution: Mit einer Resolution kann der Landrat seine • Bau- und Planungskommission Meinung zu wichtigen Ereignissen äussern. • Bildungs-, Kultur- und Sportkommission • Finanzkommission www.landrat.bl.ch • Geschäftsprüfungskommission • Justiz- und Sicherheitskommission • Personalkommission • Petitionskommission • Umweltschutz- und Energiekommission • Volkswirtschafts- und Gesundheitskommission

18 MF WEG EINER MOTION

Ein LR-Mitglied, eine Fraktion Mit einer 2/3-Mehrheit kann oder eine Kommission der LR eine Motion als erarbeitet eine Motion und dringlich erklären und noch am gibt sie im Landrat ein. gleichen Tag behandeln.

In einer der nächsten LR-Sitzungen wird die Motion behandelt und über die Überweisung an den RR abgestimmt.

Nein Ja

Die zuständige Direktion erarbeitet eine Vorlage (Frist max. zwei Jahre).

Der RR verabschiedet die Vorlage zuhanden des LR.

Die im LR zuständige Kom- mission berät die Vorlage und erstellt einen Bericht.

Die Vorlage wird im LR be- Der LR kann die Vorlage an handelt (1. Lesung, 2. Lesung, den RR oder die Kommission Schlussabstimmung). zurückweisen.

Ja (beschlossen mit 4/5-Mehr) Ja (beschlossen ohne 4/5-Mehr) Nein

Fakultatives Referendum Obligatorische Volksabstimmung

Ja Nein

LR = Landrat , RR = Regierungsrat

19 MF EXEKUTIVE Regierung und Verwaltung

20 MF VOM VOLK GEWÄHLT REGIERUNGSRAT Die Regierung des Kantons Basel-Landschaft besteht aus fünf Mitgliedern, welche direkt vom Volk gewählt werden. Vollziehende Die Regierungsratswahlen finden alle vier Jahre gleichzeitig Kollegialbehörde mit den Landratswahlen statt. Die Legislaturperiode beginnt am 1. Juli. Für die Wahl gilt das Majorzsystem, das heisst, die Kandida- tinnen und Kandidaten mit den meisten Stimmen sind ge- wählt.

REGIERUNGSPRÄSIDIUM Der Landrat wählt im Jahresturnus eine Regierungspräsiden- tin oder einen Regierungspräsidenten. Die Präsidentin oder der Präsident fungiert als «primus inter pares», als Erste re- spektive Erster unter Gleichgestellten. Entsprechend gehört es zu den Aufgaben des Präsidiums, die Regierungsratssit- zungen zu leiten und im Amtsjahr besondere Repräsentati- onspflichten zu erfüllen.

KOLLEGIALITÄTSPRINZIP Die Regierung fällt ihre Beschlüsse unter Ausschluss der Öffentlichkeit als Kollegialbehörde. Jedes Mitglied hat die gleichen Rechte und Pflichten. Wenn sich die Regierungsmit- glieder bei einem Geschäft nicht einig sind, stimmen sie ab, ohne das Stimmenverhältnis nach aussen zu kommunizieren. Mitglieder, die in einer Abstimmung unterliegen, müssen die Entscheidung als Regierungsbeschluss kollegial mittragen.

AUFGABEN UND ARBEITSUMFANG Der Regierungsrat ist die leitende Behörde und oberste voll- ziehende Instanz des Kantons. Das heisst, er plant die Staat- stätigkeiten und setzt sie um, sofern Landrat und Stimm- berechtigte damit einverstanden sind. Konkret entwirft der Regierungsrat Verfassungs-, Gesetzes- oder Dekretsänderun- gen, die anschliessend dem Landrat und/oder den Stimmbe- rechtigten vorgelegt werden. Im Rahmen von verabschiede- ten Gesetzen und Dekreten erlässt er Verordnungen. Der Regierungsrat verleiht das Kantonsbürgerrecht an Schweizer Bürgerinnen und Bürger und wählt Personen für zentrale Stellen im Kanton, sofern dies nicht anderen Orga- nen übertragen ist. Die Regierung vertritt ausserdem den Kanton nach innen und aussen, insbesondere gegenüber dem Bund und den anderen Kantonen. Die fünf Mitglieder der Kantonsregierung sind hauptamtlich tätig. Jedes Regierungsmitglied steht einer der fünf Direktio- nen der Verwaltung vor. Die Regierungsratssitzung findet jeweils am Dienstagmor- gen statt. Ausser den Regierungsmitgliedern nehmen daran auch die beiden Landschreiber teil.

www.bl.ch/regierungsrat Regierungsprogramm

21 MF BAU- UND UMWELT- SCHUTZDIREKTION

DIE DIENSTLEISTUNGEN IM ÜBERBLICK Das Aufgabengebiet der Bau- und Umweltschutzdirektion (BUD) ist sehr vielfältig. Es gilt, die Ansprüche des Baus und den Schutz der Umwelt mit den gesetzlichen Vorgaben und den gesellschaftlichen Erwartungen in Einklang zu bringen. Die Bau- und Umweltschutzdirektion ist zuständig für alle Be- reiche der Raumplanung, für den Hoch- und Tiefbau, für das Baubewilligungswesen, für die Verwaltung des kantonalen Grundstückbesitzes und der Liegenschaften, für die Mobilität (Schiene und Strasse) für Abwasserreinigungs- und Deponie- anlagen, für die Sicherheit bei Industrieanlagen und Transpor- ten sowie für Umweltschutz und Energie. Diese Aufgaben werden von neun Dienststellen ausgeführt, welche in fünf Vorsteherin: Sabine Pegoraro, FDP Bereiche zusammengefasst sind. Geboren am: 18. März 1958 Im Amt seit: 1. Juli 2003 GENERALSEKRETARIAT (Vorsteherin der BUD seit Juli 2011) Das Generalsekretariat (GSK) koordiniert die Tätigkeiten der Sollstellenplan: 568 Vollzeitstellen vier anderen Bereiche und ist Stabsstelle der Direktionsvor- Aufwand Staatsrechnung 2016: CHF 331 Mio. steherin oder des Direktionsvorstehers. Es umfasst zudem spezialisierte Abteilungen wie den Rechtsdienst, die Abtei- lung für Wirtschaft und Finanzen, die HR-Beratung, die Infor- matik, die Zentrale Beschaffungsstelle, der öffentliche Ver- kehr, sowie die Kommunikation. Administrativ beigestellt ist dem GSK das Aktuariat der Baurekurskommission.

INFRASTRUKTUR UND MOBILITÄT Das Amt für Industrielle Betriebe säubert mit seinen 31 Ab- wasserreinigungsanlagen verschmutztes Wasser und leistet damit einen wesentlichen Beitrag für gesunde Gewässer. In der Deponieanlage Elbisgraben werden Abfälle und Wertstof- fe umweltgerecht behandelt. Das Tiefbauamt sorgt für eine leistungsfähige und sichere Verkehrsinfrastruktur. Es betreibt ein Strassennetz von insge- samt rund 465 Kilometern. Dazu kommen das Schienennetz sowie die Planung der Radrouten. Es unterhält und pflegt auch die rund 800 Kilometer Flüsse und Bäche und ist für den Hochwasserschutz verantwortlich. Das Tiefbauamt beschafft und bewirtschaftet zudem die Fahrzeuge für die kantonale Verwaltung.

IMMOBILIEN Das Hochbauamt betreut alle Objekte im Verwaltungs- und Finanzvermögen des Kantons sowie die kantonalen Einmie- tungen. Es ist zuständig für die Bereitstellung von Raum mit den erforderlichen technischen und betrieblichen Infrastruk- turen für die Verwaltungstätigkeiten des Kantons. Auch der

22 MF Immobilienverkehr, die Immobilienverwaltung des gesamten UMWELT UND ENERGIE Liegenschaftsbestandes des Kantons, die Durchführung und Wer Fragen zur Umwelt und ihrem Schutz hat, wendet sich Überwachung des baulichen und betrieblichen Gebäudeun- an das Amt für Umweltschutz und Energie. Das Amt wirkt terhalts inklusive Instandhaltung, die Reinigung, die Ver- und in den Gebieten Energie, Wasser (Abwasser, Grundwasser, Entsorgung, die Raumbewirtschaftung und das Mietwesen Oberflächengewässer), Boden und Stoffkreislauf (Abfall, Alt- fallen in dessen Zuständigkeitsbereich. lasten, Stoffe, Gifte). Es ist mit zahlreichen Projekten aktiv am Öffentliche Hochbauten des Kantons werden vorbehältlich Schutz der Umwelt und an einer nachhaltigen Entwicklung der Gesundheitsbauten vom Hochbauamt geplant, erstellt, beteiligt. Es berichtet regelmässig über den Zustand der Um- bewirtschaftet, eingerichtet, unterhalten und gewartet. welt im Kanton Basel-Landschaft. Das Lufthygieneamt beider Basel (LHA) überwacht und infor- RAUMENTWICKLUNG UND BAUBEWILLIGUNG miert über die Luftbelastung. Es sorgt für die Einhaltung der Das Bauinspektorat ist zuständig für das Baubewilligungs- Grenzwerte von Feuerungen, industriellen und gewerblichen verfahren, die Bauinspektion und das Baupolizeiwesen. Es Anlagen. Im Luftreinhalteplan werden Massnahmen zur Ver- überprüft die Baugesuche aus 85 Gemeinden (Reinach hat besserung der Luft nachgeführt und zur Umsetzung gebracht. ein eigenes Bauinspektorat) und beurteilt diese unter Berück- Das LHA ist zudem für die Einhaltung der «Elektrosmog»- sichtigung der gesetzlichen Grundlagen. Es behandelt pro Grenzwerte zuständig: Sendeanlagen (z.B. Mobilfunk) müs- Jahr rund 2’500 Baugesuche und circa 100 Neugründungen sen gesetzeskonform betrieben werden. von Stockwerkeigentum und Grundstücksmutationen. Aufgabe des Sicherheitsinspektorates ist es, Bevölkerung Im Amt für Raumplanung werden gegenwärtige und künf- und Umwelt des Kantons vor schweren Schädigungen durch tige Nutzungsmöglichkeiten des Kantonsgebiets geplant, chemische, biologische und atomare Gefahren zu schützen umgesetzt und geschützt. Zentrales Planungsinstrument und über die vorhandenen Risiken zu informieren. Weil Vor- dabei ist der Richtplan. Daran arbeiten die Abteilungen Grund- sorge der beste Schutz vor schädlichen Ereignissen ist, prüft lagen, Kantonsplanung, Ortsplanung, Denkmalpflege, und das Sicherheitsinspektorat vor Ort, wie definierte Sicherheits- Lärmschutz. Das Amt führt auch die Regionalplanungsstelle standards in den Betrieben umgesetzt werden müssen. Es beider Basel und arbeitet in verschiedenen überkantonalen macht die Betriebe auch immer auf ihre Eigenverantwortung Gremien, etwa der Oberrheinkonferenz und des Trinationalen aufmerksam. Daten zu den Risikobetrieben des Kantons wer- Eurodistricts mit. Es unterstützt die Standortförderung Basel- den zusammengetragen, bewertet und im kantonalen Risiko- land im Rahmen des Projekts «Arealentwicklung» und leistet kataster erfasst. im Rahmen der Standortplanungen für Deponien mit saube- rem Aushub einen wichtigen Beitrag an einen nachhaltigen Baustoff-Kreislauf im Kanton. www.bl.ch/bud

SALINA RAURICA Unser Kanton wächst jedes Jahr um rund 2000 Einwohnerinnen/Einwohner. Für diese müssen Möglichkeiten zum Wohnen, Arbeiten und für die Erholung geschaffen werden. Landrat und Regierungsrat haben das Ziel, auf ausgewählten Arealen neue Firmen mit mittlerer bis hoher Wert- schöpfung anzusiedeln und gleichzeitig Möglichkeiten für attraktives Wohnen zu schaffen. In der Salina Raurica wird mit der Ein- weihung von Coop Lobos im Jahr 2017 ein wichtiger Schritt dazu getan: Coop schafft mit dem Neubau rund 700 Ar- beitsplätze und gibt so den Startschuss für die weitere Entwicklung des Gebie- tes (www.salina-raurica.ch).

23 MF DIE DIENSTLEISTUNGEN IM ÜBERBLICK BILDUNGS-, KULTUR- In die Zuständigkeit der Bildungs-, Kultur- und Sportdirektion UND SPORTDIREKTION (BKSD) fallen alle Aufgaben im Bildungsbereich und zwar auf allen Stufen, vom Kindergarten über die Primarschulen, die Sekundarstufen I und II bis zur Berufs- und Erwachsenen- bildung sowie den Ausbildungen an der Universität und der . Die Förderung von Kultur und Sport, die Or- ganisation eigener kultureller und sportlicher Anlässe sowie die Behinderten- und die Kinder- und Jugendhilfe sind weitere wichtige Dienstleistungen der Direktion. Die Direktion ist in folgende Dienststellen und Fachstäbe gegliedert:

GENERALSEKRETARIAT Das Generalsekretariat unterstützt die Vorsteherin in der Direktionsführung. Ferner stellt es den Support der Dienst- stellen sicher. Zu den Querschnittsfunktionen zählen Perso- nalwesen, Politik und Recht, Controlling, Rechnungswesen, Kommunikation, Qualitätssicherung und Informatik. Der Stab Bildung unterstützt die Direktionsvorsteherin in strategischen Fragen der Bildungsentwicklung. Er wirkt in der Vorsteherin: Monica Gschwind-Wehrli, FDP interkantonalen und eidgenössischen Schulkoordination mit Geboren am: 17. Juni 1963 und begleitet Projekte im Bildungsbereich. Im Amt seit: 1. Juli 2015 Der Stab Hochschulen berät die Direktionsvorsteherin in der Sollstellenplan: 415 Hochschulentwicklung sowie in der Forschungs- und Inno- Zuzüglich Lehrpersonen: 1‘274 vationspolitik. Er koordiniert die Zusammenarbeit mit den Aufwand Staatsrechnung 2016: CHF 858,4 Mio. Hochschulen (Universität Basel, Fachhochschule Nordwest- schweiz, FHNW, sowie Swiss Tropical and Public Health In- stitute, Swiss TPH) bzw. Forschungseinrichtungen und den entsprechenden Gremien von Bund und Kantonen.

VOLKSSCHULEN Die Dienststelle ist Aufsichtsstelle und Ansprechpartnerin für die Schulbehörden und Schulleitungen von Kindergärten und Primar-, Musik- und Sekundarschulen. Die Koordination, Bera- tung und Entscheide im Zusammenhang mit der integrativen und separativen Sonderschulung von Kindern und Jugendli- chen gehört ebenfalls zum Aufgabengebiet.

GYMNASIEN Die Dienststelle Gymnasien koordiniert die schulübergreifen- den Geschäfte der fünf Baselbieter Gymnasien und stellt die Weiterentwicklung in allen relevanten Belangen sicher. Sie vertritt die Gymnasien intern sowie gegenüber der Öffentlich- keit und den Behörden.

BERUFSBILDUNG UND BERUFSBERATUNG Die Dienststelle unterstützt ihre Kundschaft bei der Laufbahn- planung und der Berufs- und Studienwahl. Zum Verantwor- tungsbereich gehört die Aufsicht über die Lehrverhältnisse und -betriebe, die Organisation der Qualifikationsverfahren der Grundbildung, die Aus- und Weiterbildung von Berufs- bildnerinnen und Berufsbildnern sowie die Ausrichtung von Ausbildungsbeiträgen. Die Gewerblich-industriellen Berufs-

24 MF fachschulen in Liestal und Muttenz sowie die Berufsfachschu- te der Heilpädagogischen Früherziehung und der stationären le Gesundheit in Münchenstein sind ebenfalls dem Amt für Kinder- und Jugendhilfe (Kinder- und Jugendheime, Pflegefa- Berufsbildung zugeordnet. Für die berufliche Integration von milien). Sie koordiniert die Schulsozialdienste und die Jugend- Jugendlichen und jungen Erwachsenen stehen verschiede- förderung und ist Bewilligungs- und Aufsichtsbehörde für die ne Beratungs-, Begleitungs- und Brückenangebote zur Verfü- familien- und schulergänzende Kinderbetreuung im Kanton. gung. KULTUR SCHULPSYCHOLOGIE Die Römerstadt Augusta Raurica ist zuständig für die Erhal- Das Angebot der Schulpsychologie richtet sich an Erziehungs- tung, Erforschung und Vermittlung der römischen Kolonie- verantwortliche und deren Kinder, an Jugendliche sowie an stadt Augusta Raurica. Die Fachstelle Archäologie und Mu- Lehrpersonen und Schulleitungen. Das schulische Leistungs- seum ist für die Sicherung und Vermittlung des Natur- und vermögen, die Schullaufbahn, schwieriges Verhalten oder Kulturerbes verantwortlich. Die Kantonsarchäologie betreut Probleme innerhalb des Klassenverbandes können Gegen- die Funde und Stätten ausserhalb von Augusta Raurica. Das stand psychologischer Beratung sein. Museum.BL fördert mit Ausstellungen und Vermittlungs- angeboten das Verständnis für das alltägliche Leben in der ERWACHSENENBILDUNG Region. Kulturelles.bl fördert das professionelle Kunst- und Die Dienststelle Erwachsenenbildung sensibilisiert die Bevöl- Kulturschaffen in der Region Basel und unterstützt dessen kerung für gesellschaftlich relevante Weiterbildungsthemen Vermittlung. Die Kantonsbibliothek ist ein kultureller und ge- und unterstützt Lehrpersonen und Schulleitungen innerhalb sellschaftlicher Treffpunkt mit einem Buch- und Medienange- ihres Berufsauftrags mit Weiterbildungsangeboten. bot für alle Altersgruppen.

SCHUL- UND BÜROMATERIAL – SPORT KANTONSVERLAG Die Sportförderung für alle Bevölkerungs- und Altersgruppen Die Dienststelle beschafft, konfektioniert und spediert Schul- gehört ebenfalls zu den Aufgaben der BKSD. Nebst verschie- und Büromaterialien für die kantonale Verwaltung und die denen Projekten zur allgemeinen Sportförderung finden je- kantonalen Schulen. Sie erstellt Drucksachen und führt den des Jahr viele Aus-, Fort- und Weiterbildungen und Breiten- Verlag des Kantons Basel-Landschaft. sportanlässe statt.

KIND, JUGEND UND BEHINDERTENANGEBOTE Die Dienststelle ist zuständig für die Planung, Entwicklung, Aufsicht und Finanzierung der Behindertenhilfe, der Angebo- www.bl.ch/bksd

UNIVERSITÄT BASEL Die Universität Basel ist die älteste Uni- punkt Life Sciences von besonderer Be- den absolviert ein Studium im Bereich versität der Schweiz. Als renommierte deutung. 75% der universitären Mittel der Geistes- und Sozialwissenschaften, Lehr- und Forschungseinrichtung ist sie fliessen in die Bereiche Naturwissen- während die Mehrheit der männlichen von elementarer Bedeutung für unsere schaften und Medizin. Diese Fokussie- Studierenden aus dem Baselbiet an der Region. Sie verfügt über 7 Fakultäten: rung ermöglicht es der Universität eine Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät Theologische Fakultät, Medizinische Fa- Spitzenposition in der internationalen studiert. kultät, Philosophisch-Historische Fakultät, Forschung zu halten. Philosophisch-Naturwissenschaftliche Die Ausbildung von akademischen Fach- Vorlage an den Landrat, Universität Fakultät, Juristische Fakultät, Wirt- kräften ist neben der Forschung die Basel, Leistungsauftrag und Global- schaftswissenschaftliche Fakultät und wichtigste Aufgabe der Universität. Im beitrag 2018–2021 Fakultät für Psychologie. Die Gebiete Jahr 2016 besuchten 12‘852 Studieren- Life Sciences, Nanowissenschaften, de und Doktorierende die Universität Ba- Bildwissenschaften Nachhaltigkeits- und sel. Für gut zwei Drittel der Baselbieter Energieforschung sowie European Glo- Studierenden, die ein Universitätsstu- bal Studies stellen die thematischen dium absolvieren, steht die Universität Schwerpunkte der Universität Basel Basel an erster Stelle. 2016 waren das dar. Für die regionale Wirtschaft mit ih- 2601 Personen (1381 Frauen und 1220 rem hohen Anteil an Life Sciences- und Männer). Die überwiegende Mehrheit Pharmafirmen ist der grösste Schwer- der weiblichen Baselbieter Studieren-

25 MF betreut zudem die Dossiers «Kirchen» und «Medienpolitik» FINANZ- UND und beantwortet in diesen beiden Bereichen landrätliche Vor- KIRCHENDIREKTION stösse, Vernehmlassungen und Anfragen. FINANZVERWALTUNG Die Finanzverwaltung übernimmt im Bereich des Staatshaus- haltes übergeordnete Koordinations- und Steuerungsaufga- ben für den Regierungsrat und stellt die fachliche Führung in den Bereichen Planung, Rechnungswesen, Controlling und Finanzrecht sicher. Zu den Kernkompetenzen der Finanzver- waltung gehören zudem die Entwicklung von Strategien zur Finanzpolitik zuhanden des Regierungsrates, die Umsetzung des Finanzhaushaltsgesetzes und die Durchführung von finanzpolitischen Projekten.

STEUERVERWALTUNG DDie Steuerverwaltung ist gemessen an der Anzahl Stellen die grösste Dienststelle der FKD. Sie veranlagt einen Teil der natürlichen und die juristischen Personen. Zudem führt sie den Steuerbezug durch und bearbeitet die Einsprachen. Auch die Veranlagung der Handänderungssteuern, der Grundstück- Vorsteher: Anton Lauber, CVP gewinnsteuern und der Erbschafts- und Schenkungssteuern Geboren am: 18. April 1961 sowie die Bearbeitung der Quellensteuern gehören in ihren Im Amt seit: 1. Juli 2013 Aufgabenbereich. Die Steuerverwaltung erarbeitet ausser- Sollstellenplan 2016: 371 Vollzeitstellen dem Entscheidungsgrundlagen für den Regierungsrat in steu- Aufwand Staatsrechnung 2016: CHF 956 Mio. erpolitischen Fragen und bereitet die Steuergesetzgebung nach den politischen Vorgaben vor.

PERSONALAMT Das Personalamt ist eine zentrale Dienstleistungsstelle inner- halb der kantonalen Verwaltung. Es ist für die Umsetzung der Personalpolitik zuständig, erarbeitet Entscheidungsgrundla- gen für den Regierungsrat in allen Bereichen des Personal- wesens und beurteilt die Reglemente für das Personal der DIE DIENSTLEISTUNGEN IM ÜBERBLICK Gemeinden. Wichtige Aufgaben des Personalamtes sind Die Finanz- und Kirchendirektion (FKD) nimmt in den Berei- unter anderem die Sicherstellung der einheitlichen und rechts- chen Finanzen, Personal, Gleichstellung und Informatik die konformen Anwendung der personalrechtlichen Bestimmun- Funktion einer Stabsdirektion wahr, indem sie wichtige Ko- gen, die Weiterentwicklung des Lohnsystems und der Erlass ordinations- und Steuerungsaufgaben für den Regierungsrat von Richtlinien zur fachlichen Führung der dezentralen Per- und die Verwaltung erledigt. Die FKD ist auch die so genannte sonaldienste aller Anstellungsbehörden. Das Personalamt «Gemeindedirektion», seitdem ihr im Jahr 1999 das Kantona- trägt ausserdem die Gesamtverantwortung für den Bereich le Sozialamt, das Statistische Amt und der Bereich Gemein- der Aus-, Fort- und Weiterbildung für die Mitarbeitenden der derecht zugeteilt worden sind. kantonalen Verwaltung.

GENERALSEKRETARIAT ZENTRALE INFORMATIK Das Generalsekretariat der Finanz- und Kirchendirektion be- Die Zentrale Informatik (ZI) ist das Kompetenz- und das Ser- fasst sich hauptsächlich mit der strategischen und der fachli- vicezentrum der Verwaltung im Bereich der Informations- und chen Unterstützung des Vorstehers und der Direktion sowie Kommunikationstechnologien (ICT). Mit einer modernen der Behandlung von politischen Vorstössen und Vernehmlas- IT-Infrastruktur und einer umfassenden Applikationsland- sungen. Es ist weiter zuständig für die Kommunikation und schaft unterstützt die Zentrale Informatik über 4‘000 Anwen- die Öffentlichkeitsarbeit der Direktion und ihrer Dienststellen. derinnen und Anwender bei ihrer täglichen Arbeit. Das Leis- Das Generalsekretariat beheimatet die Stabsstelle Gemein- tungsspektrum der ZI umfasst IT-Services in den Bereichen den und die HR-Beratung der Direktion und ist damit kompe- IT-Infrastruktur (Netzwerke, Telefonie, Server/Speicher), IT-Ar- tente Ansprechstelle in Gemeinde- und Personalfragen. Es beitsplatz (Clients, Mail, Mobile) und Geschäftsanwendungen

26 MF (Web-/E-Gov-Anwendungen, SAP, Fachanwendungen). Die ZI zudem die Zuweisung, die Unterbringung und die finanzielle führt im Weiteren direktionsübergreifende IT-Projekte durch Unterstützung von Asylbewerberinnen und Asylbewerbern. und nimmt strategisch-planerische Aufgaben im Zusammen- hang mit der kontinuierlichen Weiterentwicklung der kantona- STATISTISCHES AMT len Informatik wahr. Zu den Kunden zählen die Direktionen, Das Statistische Amt ist für die Beschaffung, die Auswertung die Landeskanzlei, die Gerichte und diverse Gemeinden des und die Analyse der wichtigsten statistischen Informationen Kantons Basel-Landschaft. und Zahlen zuständig. Das Amt informiert die Öffentlichkeit über die Tendenzen in den Bereichen Bevölkerungsentwick- GLEICHSTELLUNG FÜR FRAUEN UND MÄNNER lung, Wirtschaft, öffentliche Finanzen, Bau- und Bodenmarkt, Die Fachstelle ist eine Stabsstelle des Regierungsrates, die Bildungs- und Gesundheitswesen. Auf der Internetseite des administrativ der FKD unterstellt ist. Sie berät und unterstützt Statistischen Amts bietet das Zahlenfenster ein breites Ange- die Regierung, das Parlament und die Verwaltung bei der Re- bot an Datentabellen zum Download. Neben verschiedenen alisierung der Chancengleichheit von Frauen und Männern aktuellen Web-Publikationen gibt es jeweils im vierten Quar- innerhalb der Verwaltung und im Kanton. Dafür erarbeitet sie tal das «Statistische Jahrbuch des Kantons Basel-Landschaft» Entscheidungsgrundlagen und konkrete Instrumente. Sie in- heraus. Weiter führt das Statistische Amt die Aufsichtsstelle formiert durch eine gezielte Kommunikation und Öffentlich- über das Rechnungswesen der Gemeinden. Es berät die Ge- keitsarbeit über Gleichstellungsdefizite sowie Massnahmen meinden in Fragen der Rechnungslegung und berechnet den zu deren Behebung. Die Fachstelle ist zudem Anlaufstelle für kantonalen Finanzausgleich. Das Amt ist zudem verantwort- Fragen und Beschwerden zur Gleichstellung aus der Bevölke- lich für die Führung des kantonalen Personenregisters arbo. rung und der Wirtschaft. Es führt ferner, gemeinsam mit der GIS-Fachstelle des Amtes für Geoinformation, das kantonale Gebäude- und Wohnungs- KANTONALES SOZIALAMT register. Das Kantonale Sozialamt vollzieht die Kantonsaufgaben des Sozialhilfegesetzes und steht in regelmässigem Kontakt mit den Sozialdiensten und Sozialhilfebehörden der Gemeinden. Es sorgt für die Beratung, Schulung und Fortbildung der Per- sonen, die in den Gemeinden mit dem Vollzug des Sozialhil- fegesetzes betraut sind. Das Kantonale Sozialamt koordiniert www.bl.ch/fkd

UMSETZUNG DES NEUEN FINANZHAUSHALTSGESETZES (FHG)

Das neue FHG bringt dem Regierungs- ge Budget-Optik überwinden zu kön- rat und dem Landrat eine Reihe von nen; zeitgemässen Steuerungsinstrumen- • die zeitgemässe Schuldenbremse, ten, die für gesunde und ausgeglichene die auf den Stand des Eigenkapitals Staatsfinanzen unerlässlich sind. Die ausgerichtet ist und auch antizyklisch Einnahmen und die Ausgaben müssen wirkt; mittelfristig, das heisst über einen Zeit- • die regelmässige und systematische raum von vier Jahren, im Gleichgewicht Aufgabenüberprüfung im Rahmen der sein. Man gibt nicht mehr aus, als man Erstellung des AFP, damit kurzfristig hat. Die Entwicklung weg von der ein- geschnürte Sparpakete künftig nicht jährigen Budget-Optik hin zu einer mit- mehr nötig werden; telfristigen Optik wird die finanzielle • die institutionalisierte generelle Wirk- Steuerung im Kanton ein gutes Stück samkeitsprüfung, damit die Aufgaben vorwärtsbringen. Die konsequente Um- des Kantons regelmässig auf ihre setzung des neuen FHG ist die zentrale Notwendigkeit, ihre Zweckmässigkeit Herausforderung der Finanzpolitik der und ihre Tragbarkeit hin überprüft wer- nächsten Jahre.. den.

Im Mittelpunkt stehen vier Finanzinstru- mente: • der mittelfristig ausgerichtete, vier Planungsjahre umfassende Aufgaben- und Finanzplan (AFP), um die einjähri- Stärkung der finanziellen Steuerung

27 MF SICHERHEITSDIREKTION

DIE DIENSTLEISTUNGEN IM ÜBERBLICK Der Name der Sicherheitsdirektion (SID) ist Programm: Alle Mitarbeitenden haben die Sicherheit der Bevölkerung als ers- tes Ziel vor Augen. Die Palette der Dienstleistungen reicht vom Fahrzeugausweis über den Pass bis zum militärischen Aufgebot. Bei der Sicherheitsdirektion ist auch der Rechtsdienst von Regierungsrat und Landrat angegliedert, der für die Regie- rung Beschwerdeentscheide vorbereitet, für die gesamte Kantonsverwaltung und den Landrat juristische Gutachten erstellt und bei der Gesetzgebung mitwirkt.

GENERALSEKRETARIAT Vorsteher: Isaac Reber, Grüne Das Generalsekretariat wirkt als Koordinations- und Kontroll- Geboren am: 27. August 1961 stelle der SID und umfasst verschiedene Fachbereiche, wel- Im Amt seit: 1. Juli 2011 che grösstenteils Querschnittsfunktionen über die gesamte Vollzeitstellen: 1‘044.0 (Sollstellen) Direktion wahrnehmen. Aufwand Staatsrechnung 2016: CHF 195,7 Mio. Neben den Bereichen Kommunikation, Zentrale Dienste mit Rechnungs- und Personalwesen, Rechtsetzung, Familien, In- tegration und Dienste (Fundbüro und Verwertung) ist auch die Einheit für Bewilligungen, Freiheitsentzug und Soziales dem Generalsekretariat zugeordnet. Diese Einheit umfasst das Bewilligungswesen (darunter Gastwirtschafts- und Taxibewil- ligungen), das Passbüro, den Zivil- und Verwaltungsvollzug, den Straf- und Massnahmenvollzug mit den alternativen Voll- zugsformen (gemeinnützige Arbeit, Electronic Monitoring), die Bezirksgefängnisse, die Bewährungshilfe, die Beratungs- stelle für gewaltausübende Personen, die Opferhilfe, die In- terventionsstelle gegen häusliche Gewalt und die Fachstelle für Kindes- und Jugendschutz.

POLIZEI Mit rund 580 Mitarbeitenden ist die Polizei Basel-Landschaft die grösste Dienststelle der Sicherheitsdirektion. Der Grund- auftrag der Polizei ist es, für die öffentliche Sicherheit und Ordnung im Kanton zu sorgen. Der Dienst am Menschen und am Gemeinwesen steht im Mittelpunkt der polizeilichen Arbeit.

BEREICH SICHERHEIT 1 Das Amt für Migration prüft und regelt die Anwesenheits- berechtigung von ausländischen Personen im Kanton Basel- Landschaft gemäss Ausländer- und Asylgesetz, und es voll- streckt die rechtskräftige Weg-und Ausweisung sowie die Landesverweisung von straffälligen Ausländern. Das Amt für Militär und Bevölkerungsschutz ist verantwort- lich für das Kontrollwesen der Wehrpflichtigen und deren Entlassung aus der Wehrpflicht sowie für das Einziehen der

28 MF Wehrpflichtersatzabgabe und den Betrieb der Kaserne Lies- Sicherungsmassnahmen zum Schutz des Erbgangs und tal. Zu den weiteren Aufgaben gehören unter anderem die nimmt die Erbschaftsinventare auf. Ihre Mitarbeiterinnen Ausbildung der Zivilschutzangehörigen, der zivilen Führungs- und Mitarbeiter sind zudem für die Einbürgerungen, Adopti- stäbe sowie die Sicherstellung der Einsatzbereitschaft der onen und Namensänderungen zuständig. Die Zivilrechtsver- Kantonalen Schadenwehr für ABC-Ereignisse, der Ölwehr waltung führt die freiwilligen Liegenschaftsversteigerungen Basel-Landschaft und des Kantonalen Krisenstabes. durch und ist mitwirkende Behörde bei der Erbteilung zum Alles, was mit der Zulassung von Fahrzeugen und Fahrzeug- Schutz der Gläubiger. Zur Beglaubigung von Unterschriften führerinnen und -führern sowie der Erhebung der Verkehrs- und Kopien für den Gebrauch innerhalb der Schweiz stellt sie steuern zu tun hat, wird von der Motorfahrzeugkontrolle in Beglaubigungspersonen zur Verfügung. Füllinsdorf erledigt. STAATSANWALTSCHAFT BEREICH SICHERHEIT 2 Die Staatsanwaltschaft des Kantons Basel-Landschaft ver- Das Massnahmenzentrum für junge Erwachsene Arxhof ist folgt Straftaten von Erwachsenen ab 18 Jahren. Sie leitet alle eine abstinenzorientierte, offene Einrichtung des Massnah- Verfahrensschritte, untersucht Straftaten und beantragt die menvollzugs. Es bietet Jugendlichen und jungen Erwachse- Anordnung von Zwangsmassnahmen. Bei leichten bis mittel- nen, die ihr Delikt vor Vollendung des 25. Altersjahrs schweren Straftaten sanktioniert die Staatsanwaltschaft die- begangen haben, Hilfe zur Selbsthilfe in einem therapeuti- se direkt, indem sie Strafbefehle erlässt. Bei schweren Straf- schen Umfeld mit eigenen Lehrbetrieben an. taten erhebt und vertritt sie die Anklage vor Gericht. Ferner Für Minderjährige, welche strafbare Handlungen began- kann die Staatsanwaltschaft Strafverfahren auch einstellen. gen haben und mindestens 10 Jahre alt sind, kommt das Damit die Staatsanwaltschaft diese wichtige Aufgabe zu Jugendstrafrecht zur Anwendung. Die Jugendanwaltschaft Gunsten der Allgemeinheit erbringen kann, geniesst sie in untersucht diese Straftaten und führt in den schwersten Fäl- der Strafverfolgung eine hohe Autonomie. Weder die Kan- len zudem Anklage. Sie ist für den Vollzug aller Strafen und tonsregierung noch der Landrat oder gar einzelne Personen Massnahmen des Jugendstrafrechts sowie für die Präventi- können in Einzelfällen auf die Arbeit der Staatsanwaltschaft on verantwortlich. Einfluss nehmen. Im Strafjustizzentrum Muttenz sind die drei allgemeinen Hauptabteilungen sowie die Leitung der Staats- ZIVILRECHT anwaltschaft angesiedelt. Die spezialisierten Hauptabteilun- Die Zivilrechtsverwaltung Basel-Landschaft bietet aus einer gen «Betäubungsmittel / Organisierte Kriminalität»,«Wirtsch- Hand die Dienstleistungen des Grundbuch-, Handelsregis- aftskriminalität» und «Strafbefehle» befinden sich in Liestal. ter- und Zivilstandswesens (in Arlesheim) sowie des Betrei- bungs- und Konkursrechts (in Liestal). Sie ist Depotstelle und Eröffnungsbehörde für Testamente und Erbverträge, trifft www.bl.ch/sid

MODERNES STRAFJUSTIZZENTRUM IN MUTTENZ Das Baselbieter Strafjustizzentrum dernes Untersuchungsgefängnis mit nen Teil der Staatsanwaltschaft. Diese (SJZ) beim Bahnhof Muttenz vereinigt 47 Plätzen, das Straf-, Jugend- und verteilte sich vorher auf 14 Standorte seit 2014 unter einem Dach ein mo- Zwangsmassnahmengericht sowie ei- im gesamten Kanton, jetzt sind es nur noch drei. Die kurzen Wege sind exem- plarisch für Effizienz und Synergien, in den übergreifenden Abläufen sowie in der Kommunikation. Die Räume der Staatsanwaltschaft und Gerichte wur- den bereits bei der Planung auf die Bedürfnisse der Strafverfolgung ausge- richtet. Besonders hervorzuheben ist dabei die Video-/Audioanlage mit ihren zahlreichen Übertragungsmöglichkeiten zwischen mehreren Räumen. Diese Einrichtung erleichtert den Schutz von Opfern und gewährt das gesetzlich ver- ankerte Teilnahmerecht auch in grossen Fällen.

29 MF VOLKSWIRTSCHAFTS- UND GESUNDHEITSDIREKTION

sources sowie Kommunikation und Medien. Administrativ angegliedert sind dem Generalsekretariat die beiden Schlich- tungsstellen für Mietangelegenheiten sowie für Diskriminie- rungsstreitigkeiten im Erwerbsleben.

AMT FÜR GESUNDHEIT Das Amt für Gesundheit entwickelt und begleitet die Ge- sundheitsstrategie des Kantons Basel-Landschaft. Das Amt betreut ein breites Aufgabengebiet im Bereich des Gesundheitswesens des Kantons wie die Gesundheitsver- sorgung sowie -planung und -finanzierung, die Alterspolitik, die Gesundheitsförderung, Suchthilfe und Prävention, hoheit- liche Aufgaben im Bereich der Heilmittel, der medizinischen Berufe oder der Bekämpfung von Epidemien sowie Rechtset- zungsprozesse im Gesundheitsbereich. Das Amt für Gesundheit besteht aus den Abteilungen Alter, Vorsteher: Thomas Weber, SVP Gesundheitsförderung, Heilmittel, Medizinische Dienste, Spi- Geboren am: 23. November 1961 täler- und Therapieeinrichtungen und dem Rechtsdienst als Im Amt seit: 1. Juli 2013 Stabfunktion. Sollstellenplan: 320 Vollzeitstellen Aufwand Staatsrechnung 2016: CHF 426,5 Mio. AMT FÜR GEOINFORMATION Zuverlässige Pläne und Informationen über das Grundeigen- tum und die Nutzung sowie die Beschaffenheit der Erdober- fläche sind Grundlage für alle Tätigkeiten im Bereich Grund und Boden. Das Amt für Geoinformation vollzieht die Aufga- DIE DIENSTLEISTUNGEN IM ÜBERBLICK ben im Vermessungs- und Geoinformationswesen, die dem Die Volkswirtschafts- und Gesundheitsdirektion (VGD) ist Kanton durch eidgenössisches und kantonales Recht übertra- im Kanton Basel-Landschaft in den drei Handlungsfeldern gen sind. Mit der Ausübung der kantonalen Vermessungsauf- Gesundheit, Volkswirtschaft und Landschaft tätig. Acht sicht stellt es die Ausführung und Nachführung der amtlichen Dienststellen befassen sich unter anderem mit den Themen Vermessung sicher. Standortförderung, Arbeitsmarkt, Gesundheitsversorgung, Lebensmittelsicherheit, Landwirtschaft, Wald, Jagd und Fi- AMT FÜR INDUSTRIE, GEWERBE UND scherei oder Amtliche Vermessung und Geoinformationsys- ARBEIT (KIGA) tem. Weiter nimmt die VGD die Aufsicht wahr über die Be- Das kantonale Amt für Industrie, Gewerbe und Arbeit (KIGA) teiligungen am Kantonsspital Baselland, an der Psychiatrie vollzieht zahlreiche eidgenössische und kantonale Gesetze Baselland, den Schweizer Rheinhäfen, der Messe Schweiz, im Bereich Arbeitsrecht, Arbeitnehmerschutz, Wohnbausub- am Euroairport Basel-Mulhouse-Freiburg und am Switzerland ventionierung, Arbeitslosenversicherung und -betreuung, Ar- Innovation Park Basel Area. beitsvermittlung, Ausländerbewilligung und Schwarzarbeits- bekämpfung sowie im Zusammenhang mit den flankierenden GENERALSEKRETARIAT Massnahmen zum freien Personenverkehr in der EU. Für die Das Generalsekretariat ist die Stabstelle der Direktionsvor- Beratung und Vermittlung arbeitsloser Personen betreibt das steherin oder des Direktionsvorstehers mit dem Ziel einer KIGA die regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV). Das umfassenden Unterstützung der übrigen Dienststellen, dem KIGA versteht sich als öffentlicher Dienstleistungsbetrieb und Abgleich mit den übergeordneten Prozessen, der Strategie- Kompetenzzentrum im basellandschaftlichen Arbeitsmarkt. entwicklung, -planung und -kontrolle auf Stufe Direktion so- wie für die Beteiligungen des Kantons im Aufgabenbereich LANDWIRTSCHAFTLICHES ZENTRUM der Direktion. Die wichtigsten Stabsfunktionen des Gene- Das Landwirtschaftliche Zentrum Ebenrain in Sissach über- ralsekretariates VGD: Rechtsdienst, Rechnungswesen und nimmt die Aufgaben des Kantons Basel-Landschaft zuguns- Controlling, Beteiligungen, Direktionsinformatik, Human Re- ten von Landwirtschaft, Natur und Ernährung. Das LZE setzt

30 MF die vielfältigen Massnahmen des Bundes und des Kantons auch Umweltproben geprüft. Damit werden die Vorausset- zugunsten der Landwirtschaft und Natur um. Dazu gehören zungen für einen effizienten und effektiven Umweltschutz die Strukturverbesserung, die Direktzahlungen, die Förde- geschaffen. rung der ökologischen Landwirtschaft, der Biodiversität und der Landschaftsqualität. Das LZE fördert den Absatz landwirt- AMT FÜR WALD BEIDER BASEL schaftlicher Produkte sowie Investitionen in eine nachhaltige Das Amt für Wald betreut gemeinsam mit den örtlichen Forst- regionale Landwirtschaft. Das Zentrum führt eine landwirt- diensten den Lebensraum Wald. Mit einem Flächenanteil von schaftliche Berufsfachschule und bietet den Landwirtinnen etwa 40 Prozent prägt der Wald das Landschaftsbild in der und Landwirten Weiterbildung und Fachberatung an. Der Be- Region ganz wesentlich. Wald bietet Schutz vor Naturgefah- reich Hauswirtschaft und Gastronomie umfasst die Vorlehre ren. Er ist Freizeit- und Erholungsraum der Bevölkerung direkt hauswirtschaftlicher Richtung sowie die Weiterbildung und vor der Haustüre und bedeutet naturnahen Lebensraum für Beratung zu nachhaltiger und ausgewogener Ernährung. eine reiche Tier- und Pflanzenwelt. Zunehmend gewinnt auch die Ressource Holz als Baustoff und Energieträger wieder an AMT FÜR LEBENSMITTELSICHERHEIT UND Bedeutung. Der gesetzliche Auftrag des Amts für Wald lau- VETERINÄRWESEN tet, die Waldfläche zu erhalten und die vielfältigen Leistungen Das Amt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen ist des Waldes sicherzustellen. Zusätzlich trägt es im Baselbiet damit beauftragt, die Konsumentinnen und Konsumenten im die Verantwortung für den Schutz der Wildtiere und deren Le- Kanton vor Gesundheitsschäden durch Lebensmittel, Trink- bensräume. wasser und Gebrauchsgegenstände wie Geschirr, Kosmeti- ka, Textilien und Spielwaren zu schützen. Das Amt hat auch STANDORTFÖRDERUNG sicherzustellen, dass niemand mit Lebensmitteln getäuscht Die Standortförderung Baselland ist die zentrale Anlauf- und wird. Zur Erfüllung dieser Aufgabe werden Betriebe inspi- Kontaktstelle für alle Anliegen von Unternehmen. Sie operiert ziert, Proben genommen und analysiert. Weitere Arbeitsge- überdirektional und vertritt die Wirtschaftsinteressen in der biete sind die Kontrolle von Saunas und Solarien, Radonmes- Verwaltung. Wir unterstützen und beraten Firmen bei Ansied- sungen im Rahmen der Strahlenschutzgesetzgebung, die lungen, Gründungen, Wirtschafts- und Standortfragen und Überwachung der Hygiene in öffentlichen Bädern und in zum setzen uns dafür ein, dass Unternehmen optimale Rahmen- Baden genutzten Flussabschnitten. bedingungen für die Entwicklung Ihrer Geschäftstätigkeit vor- Im Veterinärbereich setzt sich das Amt ein für die Gesundheit finden. von Mensch und Tier. Es versteht sich als Dienstleistungser- Gemeinsam mit den Partnern und Netzwerk bietet die Stand- bringer zum Wohl von Mensch und Tier und tritt ein für eine ortförderung einen kompetenten und kostenlosen Rundum- verantwortungsvolle Nutzung der Tiere. Service. Zur Erfüllung seiner Aufgaben betreibt das Amt ein Labor. Neben Lebensmitteln und Gebrauchsgegenständen werden www.bl.ch/vgd

GEMEINSAMER GESUNDHEITSRAUM

Die Regierungen der Kantone Basel- Basel (USB) und dem Kantonsspital gelegt. Die Spitalplanung soll künftig Stadt und Basel-Landschaft haben im Baselland (KSBL). nach einheitlichen, transparenten Krite- Juni 2017 an einer gemeinsamen Sitz- Die Regierungen der Kantone Basel- rien aufeinander abgestimmt und das ung die Vernehmlassung der Rechts- Stadt und Basel-Landschaft hatten Mit- USB und das KSBL sollen in eine Spital- grundlagen für die Umsetzung der ge- te September 2016 den Grundstein für gruppe zusammengeführt werden. meinsamen Gesundheitsregion beider die Gesundheitsregion beider Basel www.chance-gesundheit.ch Basel freigegeben. Politische Parteien, Organisationen im Gesundheitswesen, Gemeinden und Nachbarkantone sind eingeladen, sich zu den rechtlichen Grundlagen des Projekts der gemeinsa- men Gesundheitsregion zu äussern. Im Zentrum der Vernehmlassung stehen die Staatsverträge der beiden Teilprojek- te «Gemeinsame Gesundheitsversor- gung» und «Gemeinsame Spitalgrup- pe» zwischen dem Universitätsspital

31 MF JUDIKATIVE Rechtsprechung im Kanton

32 MF GERICHTE

Unabhängige Justiz

HAUPTAUFGABEN UND GRUNDSTRUKTUR DER GERICHTE Die Gerichte sind für die Rechtsprechung zuständig, sie ge- währen Rechtsschutz, wo dieser verlangt wird. Neben Legis- lative und Exekutive ist die Judikative die dritte Staatsgewalt. Die Zuständigkeit der Gerichte richtet sich nach dem Rechts- gebiet (Zivilrecht, Strafrecht, öffentliches Recht). Diejenigen Gerichte, die sich als erste mit einem Fall befassen, sind die sogenannt erstinstanzlichen Gerichte. Ihre Entscheide kön- nen an die übergeordnete Instanz weitergezogen werden. Im Kanton Basel-Landschaft ist das Kantonsgericht die oberste gerichtliche Instanz in allen Rechtsgebieten. Entscheide des Kantonsgerichts können ans Bundesgericht weitergezogen werden, die höchste richterliche Instanz in der Schweiz. Die Richterinnen und Richter werden vom Landrat bezie- hungsweise für die (erstinstanzlichen) Zivilkreisgerichte vom Volk gewählt. Die Organisation der Gerichte ist durch Verfas- sung und Gesetz vorgegeben. Im Kanton Basel-Landschaft verwalten sich die Gerichte selbst. Das führende operative Organ ist die Geschäftsleitung der Gerichte. Um strategische Fragen kümmert sich die Ge- richtskonferenz. Administrativ werden diese beiden Organe von der Gerichtsverwaltung unterstützt. Die für sämtliche Gerichte zuständige Gerichtsverwaltung ist beim Kantonsgericht angesiedelt. Sie unterstützt alle Gerich- te in administrativen Belangen und ist zudem die kantonale Zentralbehörde für internationale Rechtshilfe in Zivilstreitig- keiten. Weiter führt sie das Sekretariat der Geschäftsleitung der Gerichte und der Gerichtskonferenz.

ZIVILRECHT – VERFAHREN UND INSTANZEN Zivilrechtliche Verfahren beginnen je nach Gegenstand mit dem Anrufen des Friedensrichteramts, einer anderen Schlich- tungsstelle oder direkt beim Zivilkreisgericht. Die 33 Friedensrichterinnen und Friedensrichter sind zustän- dig für Schlichtungsversuche im ordentlichen und vereinfach- ten Verfahren, ausser in familien-, erb- und arbeitsrechtlichen Streitigkeiten (Schlichtungszuständigkeit bei den Zivilkreisge- richtspräsidien) und in mietrechtlichen und Diskriminierungs- streitigkeiten (Schlichtungszuständigkeit bei den jeweiligen Schlichtungsstellen). Sie können in Verfahren mit einem Streitwert bis 2’000 Fran- ken Entscheide fällen sowie Urteilsvorschläge bis zu einem Streitwert von 5’000 Franken unterbreiten. Gegen ihre Ent- scheide kann beim Kantonsgericht, Abteilung Zivilrecht, Be- schwerde eingereicht werden. Die Zivilkreisgerichte Basel-Landschaft Ost, mit Sitz in Sissach, und Basel-Landschaft West, mit Sitz in Arlesheim,

33 MF beurteilen Streitigkeiten im Zivilrecht (Eheschutz, Eheschei- und Straftätern. Es prüft, ob die von der Staats- oder Jugend- dung, Forderung, Nachbarrecht, Erbrecht, Arbeitsrecht, Miet- anwaltschaft angeklagte Person freizusprechen oder zu ver- recht, etc.) und im Schuldbetreibungs- und Konkursrecht urteilen ist. Bei einer Verurteilung legt es die angemessene (Rechtsöffnung, Konkurseröffnung, Nachlassverfahren etc.). Strafe / Massnahme fest. Ausserdem beurteilt das Strafge- Dem Entscheidverfahren im ordentlichen und vereinfachten richt Einsprachen gegen Strafbefehle der Staatsanwaltschaft. Verfahren vor den Zivilkreisgerichten geht in der Regel ein • Das Zwangsmassnahmengericht ist zuständig für die Schlichtungsversuch voraus (siehe oben). Im summarischen Anordnung von strafprozessualer Haft (z.B. Untersuchungs- Verfahren (Eheschutz, Rechtsöffnung, Konkurseröffnung etc.) haft) gegen die beschuldigte Person. Im Weiteren beurteilt sowie in weiteren Verfahren wie Ehescheidung entfällt das es unter anderem die Rechtmässigkeit geheimer Überwa- Schlichtungsverfahren und es ist das Zivilkreisgericht direkt chungsmassnahmen wie die Überwachung des Post- und anzurufen. Fernmeldeverkehrs, die Überwachung mit technischen Über- Die Zivilkreisgerichte erteilen unentgeltliche Rechtsauskünf- wachungsgeräten, die Überwachung von Bankbeziehungen te. Gegen Entscheide der Zivilkreisgerichte kann beim Kan- sowie die verdeckte Ermittlung. tonsgericht, Abteilung Zivilrecht, Berufung beziehungsweise Gegen Entscheide des Straf- und Jugendgerichts und des Beschwerde eingereicht werden. Zwangsmassnahmengerichts kann beim Kantonsgericht, Ab- Das Kantonsgericht, Abteilung Zivilrecht, ist Berufungs- teilung Strafrecht, Berufung beziehungsweise Beschwerde und Beschwerdeinstanz gegen Entscheide der Zivilkreisge- eingereicht werden. richte und der Friedensrichterinnen und -richter sowie der • Die Abteilung Strafrecht des Kantonsgerichts ist Beru- Schlichtungsstellen. Diese Abteilung ist die einzige kantonale fungsinstanz gegen Urteile des Straf- und Jugendgerichts Instanz für internationale Kindsentführungsverfahren sowie sowie Beschwerdeinstanz gegen Verfahrenshandlungen, Ver- für Firmenrecht und Immaterialgüterrechtsprozesse (Mar- fügungen und Beschlüsse der Polizei, der Staatsanwaltschaft, kenrecht, Urheberrecht). Sie ist ausserdem Aufsichtsbehörde des Straf- und Jugendgerichts sowie des Zwangsmassnah- für schuldbetreibungs- und konkursrechtliche Entscheide des mengerichts. Betreibungs- und Konkursamts. Zudem ist die Abteilung Strafrecht zuständig für Revisionsge- suche, die sich auf rechtskräftige Urteile oder einen rechts- STRAFRECHT – VERFAHREN UND INSTANZEN kräftigen Strafbefehl beziehen. Strafrechtliche Verfahren beginnen mit einer Anzeige bei der Polizei oder bei der Staatsanwaltschaft oder mit einem po- VERFASSUNGS- UND VERWALTUNGSRECHT – lizeilichen Ermittlungsverfahren beziehungsweise mit Unter- VERFAHREN UND INSTANZEN suchungshandlungen der Staatsanwaltschaft. Bei Streitigkeiten zwischen Privatpersonen und dem Staat • Das Straf- und Jugendgericht ist als erste kantonale Ge- (Verwaltungsrecht) ist in der Regel der Regierungsrat erste richtsinstanz zuständig für die Beurteilung von Straftäterinnen Beschwerdeinstanz, mit der Möglichkeit des Weiterzugs an

STRAFJUSTIZZENTRUM MUTTENZ

Im Mai/Juni 2014 konnte das Straf- justizzentrum Muttenz (SJZ) bezogen werden. Im SJZ ist neben einem Un- tersuchungsgefängnis und Teilen der Staatsanwaltschaft das Straf-, Jugend- und Zwangsmassnahmengericht un- tergebracht. Mit dem erstellten Zent- rum steht den Gerichten des Kantons Basel-Landschaft erstmals ein Bau zur Verfügung, welcher von Beginn an als Gerichtsgebäude konzipiert worden ist.

34 MF das Kantonsgericht, Abteilung Verfassungs- und Verwaltungs- Entscheiden des Landrats, des Regierungsrats, der Gemein- recht. den, der Kindes- und Erwachsenenschutzbehörden, der Bau- Im Bereich der Abgaben ist das Steuer- und Enteignungs- rekurskommission und des Steuer- und Enteignungsgerichts. gericht das erstinstanzliche Spezialverwaltungsgericht. Die Abteilung Verfassungs- und Verwaltungsrecht ist einzige • Die Abteilung Steuergericht beurteilt Rekurse gegen kantonale Instanz bei Klagen aus Streitigkeiten betreffend Einspracheentscheide der Steuerverwaltung betreffend die öffentlich-rechtliche Verträge und Konzessionen, vermögens- Staatssteuer (inkl. Handänderungs-, Grundstückgewinn- rechtliche Ansprüche aus öffentlichem Recht sowie Haftungs- sowie Erbschafts- und Schenkungssteuer). Sie beurteilt forderungen Dritter nach Massgabe des Bundesrechts und auch Beschwerden betreffend die direkte Bundessteuer und nach dem kantonalen Haftungsgesetz. gegen Einspracheentscheide des Amtes für Militär- und Bevölkerungsschutz in Sachen Wehrpflichtersatz. Vom Steu- SOZIALVERSICHERUNGSRECHT ergericht abgewiesene Begehren können ans Kantonsge- Die Abteilung Sozialversicherungsrecht des Kantonsge- richt, Abteilung Verfassungs- und Verwaltungsrecht, weiter- richts ist einzige kantonale Instanz im Sozialversicherungs- gezogen werden. recht und somit zuständig für die Beurteilung von Beschwer- • Die Abteilung Enteignungsgericht beurteilt Beschwerden den und Klagen in den Bereichen der Sozialversicherungen: gegen Verfügungen der Gemeinden betreffend Erschlies- Alters- und Hinterlassenenversicherung (AHV), Invalidenver- sungsabgaben (Wasser, Kanalisation, Strassen etc.) und sicherung (IV), Berufliche Vorsorge (BVG, Pensionskasse), Verbrauchsgebühren. Sie beurteilt Entschädigungen aus for- Unfallversicherung (UVG), Krankenversicherung/Krankenkas- mellen und materiellen Enteignungen sowie Gesuche um se (KVG), Ergänzungsleistungen (EL), Erwerbsersatzordnung Bewilligung der vorzeitigen Besitzeinweisung des Gemein- (EO), Arbeitslosenversicherung (ALV), Familienzulagen und wesens. Entscheide des Enteignungsgerichts können ans Prämienverbilligung. Kantonsgericht, Abteilung Verfassungs- und Verwaltungs- recht, weitergezogen werden.

Die Abteilung Verfassungs- und Verwaltungsrecht des Kantonsgerichts ist Beschwerdeinstanz unter anderem bei www.bl.ch/gerichte

REORGANISATION DER BEZIRKSGERICHTE

Die Organisation der Bezirksgerichte da- tierte aus der Zeit der Kantonstrennung (1832). Damals wurden entsprechend der Bevölkerungszahl fünf Gerichtsbe- zirke gebildet. Mit dem Beitritt des Lau- fentals zum Kanton Basel-Landschaft im Jahr 1994 kam ein sechster Gerichtsbe- zirk dazu. Da sich die Bevölkerung im Kanton sehr unterschiedlich entwickelt hat, hiessen die Stimmberechtigen im Jahr 2012 eine Reorganisation der Bezirksgerichte gut: Per 1. April 2014 wurden die bisher für zivilrechtliche Streitigkeiten zustän- digen Bezirksgerichte Arlesheim, Lau- fen, Liestal, Sissach, Gelterkinden und Waldenburg zusammengelegt. Seither besteht die erstinstanzliche Baselbieter Zivilgerichtsbarkeit aus den beiden Zivil- kreisgerichten Basel-Landschaft West (mit Sitz in Arlesheim) und Basel-Land- schaft Ost (mit Sitz in Sissach).

35 MF

Bundes- (St. Gallen) Bundesver- Beschwerde waltungsgericht verwaltungsstelle richt schaft (Bellinzona) - Bundesanwalt Bundesstrafge -

Abteilung Strafrecht Strafgericht / Strafgericht Jugendgericht Jugendanwaltschaft Staatsanwaltschaft / Staatsanwaltschaft gegen Strafbefehl Anklage / Einsprache Anklage / Einsprache Berufung / Beschwerde Berufung Friedensrichter Zivilkreisgericht Klagebewilligung Abteilung Zivilrecht Berufung / Beschwerde Berufung

senkasse senkasse Einsprache Beschwerde z. Arbeitslo - B. z. Arbeitslo - B. Abteilung Sozial- versicherungsrecht versicherungsrecht

KESB Gemeinde Beschwerde Steuer- und Enteig - Steuer- - / Bau nungsgericht rekurskommission /rekurskommission Verwaltungsrecht Verwaltungsrecht z. B. Regierungsrat / Regierungsrat z. B. Verwaltungsstelle, Verwaltungsstelle, Rekurs/Beschwerde Abteilung Verfassungs- und Abteilung Verfassungs- KANTONSGERICHT BASEL-LANDSCHAFT KANTONSGERICHT SCHWEIZERISCHES BUNDESGERICHT (Lausanne und Luzern) AUFBAU DER GERICHTSBARKEIT GERICHTSBARKEIT DER AUFBAU (Stand Herbst 2017) Herbst (Stand

36 MF BESONDERE BEHÖRDEN Unterstützung der drei Staatsgewalten

37 MF LANDESKANZLEI UND STAATSARCHIV

Stabsstelle von Regierungsrat und Landrat

DIE DIENSTLEISTUNGEN IM ÜBERBLICK Die Landeskanzlei (LKA) ist die allgemeine Stabsstelle von Regierungsrat und Landrat. Sie unterstützt Regierung, Parla- ment und Kommissionen in ihrer Arbeit, allem voran bei der Vor- und Nachbereitung der Sitzungen der verschiedenen Gre- mien. Sie plant und organisiert die kantonalen Wahlen und Abstimmungen, führt die chronologische und systematische Gesetzessammlung nach und hält die Website des Kantons à jour. Die Landeskanzlei wird vom Landschreiber geleitet, der vom Landrat gewählt wird.

PARLAMENTSDIENST Der Parlamentsdienst bereitet die Sitzungen des Landrats und jene der Kommissionen vor, verfasst die jeweiligen Pro- tokolle und unterstützt die Parlamentsmitglieder in ihrer Ar- Landschreiber Peter Vetter beit. Pro Jahr schreiben die Mitarbeitenden des Parlaments- Geboren am: 30. April 1962 dienstes die Protokolle von knapp 100 Stunden Debatte im Im Amt seit: 1. April 2014 Landrat und von zirka 140 meist halb-, manchmal ganztägi- Sollstellenplan: 22,6 Vollzeitstellen gen Kommissionssitzungen. Ausserdem übernehmen sie Aufwand Staatsrechnung 2016: CHF 4,016 Mio. Recherchearbeiten für die Landrätinnen und Landräte und unterstützen die Kommissionspräsidien beim Verfassen der Kommissionsberichte. Jeder landrätlichen Kommission ist eine Kommissionssekretärin oder ein Kommissionssekretär zugeteilt. Diese begleiten die Arbeit der Kommissionen und deren Geschäfte.

ZENTRALE DIENSTE Die Zentralen Dienste sind zuständig für die Vor- und Nach- bereitung sowie die Durchführung der Wahlen und Abstim- mungen im Kanton. Sie verwalten die Sitzungszimmer im Regierungsgebäude und bearbeiten die eingehende Post. Am Schalter werden Beglaubigungen ausgestellt. Für Länder, die dem Haager Übereinkommen beigetreten sind, dient die sogenannte Apostille als Beglaubigung.

RECHNUNGS- UND PERSONALWESEN Die Stabsstellen Controlling/Rechnungswesen und HR-Bera- tung unterstützen in ihren Fachbereichen die Führungskräfte der Besonderen Behörden.

KOMMUNIKATION UND IT Die Informatikabteilung der Landeskanzlei ist für die Aktuali- sierung und Bearbeitung der Website des Kantons zuständig. Die Internetseite www.bl.ch wird järhlich 4,3 Mio. mal be- sucht und umfasst insgesamt ca. 50‘000 Seiten und Doku- mente. Im Weiteren koordiniert die Landeskanzlei die Kom-

38 MF munikation der Direktionen, berät Landrat und Regierungsrat werden müssen. Zudem ist es Kompetenzzentrum in Fragen in Kommunikationsfragen und ist Herausgeberin verschiede- der elektronischen Archivierung. ner Publikationen wie das Infoheft für das Kantonspersonal oder die Broschüre BL in Kürze. AUSSENBEZIEHUNGEN Regierungsrat und Landrat pflegen vielseitige Kontakte mit STAATSARCHIV den Bundesbehörden, mit anderen Kantonsregierungen und Das Staatsarchiv ist das zentrale Archiv des Kantons. Als -parlamenten, mit Behörden des benachbarten Auslandes, «Gedächtnis des Kantons» sorgt es für die fachgerechte Auf- mit den Gemeinden und mit wirtschaftlichen sowie anderen bewahrung, Erschliessung und Vermittlung von archivischem privaten Akteuren. Für die Organisation und Koordination Kulturgut. Archivierung macht staatliches Handeln nachvoll- dieser Kontakte ist die Landeskanzlei zuständig. In Zusam- ziehbar, dient der Rechtsstaatlichkeit, schafft Transparenz menarbeit mit den Direktionen bereitet sie die interkantona- gegenüber der Bevölkerung und ermöglicht wissenschaft- len und grenzüberschreitenden Sitzungen und Vorhaben vor liche Forschung. Das Staatsarchiv ist öffentlich und für alle und begleitet die Aussenbeziehungen zu Nachbarn und die Interessierten zugänglich. Die Bestände des Staatsarchivs Interessensvertretung auf Bundesebene. Die Landeskanzlei reichen vom 13. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Schwer- beherbergt ausserdem das Sekretariat der Nordwestschwei- punkt bilden die Unterlagen seit der Kantonsgründung im zer Regierungskonferenz, der Metropolitankonferenz Basel Jahr 1832. Daneben befinden sich im Staatsarchiv auch sowie der interparlamentarischen Konferenz der Nordwest- Unterlagen von Privaten (Einzelpersonen, Firmen, Vereine), schweiz. Fotografien, Karten, Pläne und Zeitungen. Das Staatsarchiv unterstützt die kantonalen Dienststellen bei der Organisation ihrer Aktenführung und entscheidet darüber, welche Unter- www.bl.ch/landeskanzlei lagen aus rechtlichen oder historischen Gründen aufbewahrt www.bl.ch/staatsarchiv

DATENSCHUTZ SCHWEIZERISCHE DATENSCHUTZBEHÖRDEN In der Schweiz gibt es einen Eidgenössischen Datenschutzbe- Verantwortungsvoller Umgang auftragten, der für Privatunternehmen und Bundesbehörden mit Informationen zuständig ist. Alle Kantone haben die Pflicht, eigene unab- hängige Datenschutzbehörden einzurichten. Die kantonalen Behörden sind in der Regel für alle kantonalen und kommuna- PRIVATSPHÄRE SCHÜTZEN len Verwaltungen zuständig. Ferner unterstehen auch Private, Damit Privates privat bleibt, gibt die Verfassung jeder Per- die eine öffentliche Aufgabe des Kantons erfüllen, der kan- son das Recht, über die Verwendung und Bekanntgabe ihrer tonalen Datenschutzbehörde (z.B. Alters- und Pflegeheime). persönlichen Daten grundsätzlich selbst zu bestimmen. Ge- Der Kanton Basel-Landschaft hat seit Anfang der 1990er-Jah- schützt werden mit dem Datenschutz also nicht Daten, son- re eine Datenschutzbehörde, die ihren Auftrag unabhängig dern die Freiheit jeder Person, selbst zu entscheiden, wer bei wahrnimmt. Damit die Leitung der Behörde tatsächlich un- welcher Gelegenheit was über sie weiss. abhängig ist, wird die oder der Datenschutzbeauftragte alle Wer allerdings staatliche Leistungen beansprucht, muss dem vier Jahre auf Antrag der Regierung vom Landrat gewählt und Staat bestimmte Personendaten preisgeben. Bearbeitet der untersteht einzig der parlamentarischen Oberaufsicht. Staat die ihm anvertrauten Personendaten, so muss er sich an Verfassung und Gesetz halten. Das Datenschutzrecht AUFGABENBEREICH verpflichtet den Staat, dafür zu sorgen, dass die Daten Die Datenschutzbehörde führt im Rahmen der ihr zur Verfü- aller Personen rechtmässig bearbeitet werden und dass die gung stehenden Mittel Vorab- und risikobasierte Kontrollen Privatsphäre jeder Person geschützt bleibt. durch und prüft dabei punktuell, ob die kantonalen und kom- munalen Behörden die ihnen anvertrauten Personendaten RECHTE DER BÜRGERINNEN UND BÜRGER rechtmässig bearbeiten. Das Datenschutzrecht garantiert jeder Person das Recht Die Datenschutzbehörde prüft zudem Beschwerden von Bür- zu wissen, welche Daten der Staat über sie erfasst hat. gerinnen und Bürgern und berät Betroffene. Sie berät ferner Zudem hat jede Person das Recht, Einsicht in die eige- kantonale und kommunale Behörden in Datenschutzfragen nen Daten zu nehmen, Daten sperren und falsche Daten und vermittelt zwischen Privaten und Behörden, wenn sich berichtigen zu lassen sowie gegen widerrechtliches Bearbei- diese über Datenschutzfragen nicht einigen können. ten von Personendaten vorzugehen. www.bl.ch/datenschutz

39 MF KANTONALE wechselte die organisatorische Zuordnung vom Regierungs- rat zum Landrat, der durch einen speziellen »Begleitaus- FINANZKONTROLLE schuss Finanzkontrolle» im Fachorgan vertreten ist.

Rechtmässigkeit und AUFGABENBEREICH Wirtschaftlichkeit Die Finanzkontrolle prüft den Finanzhaushalt nach den Krite- rien Ordnungsmässigkeit, Rechtmässigkeit, Sparsamkeit und Wirtschaftlichkeit. Sie übernimmt auch Beratungsaufträge FINANZAUFSICHT und wirkt bei Vernehmlassungen mit. Die Finanzkontrolle ist ein Fachorgan der Finanzaufsicht. Sie Als Finanzaufsichtsorgan übt die Finanzkontrolle keine Voll- stellt in Zusammenarbeit mit den parlamentarischen Oberauf- zugsaufgaben aus. sichtsbehörden eine wirksame Kontrolle über den staatlichen Finanzhaushalt sicher. Sie dient dem Parlament und der Ex- PRÜFUNGSGRUNDSÄTZE ekutive als interne und externe Revisionsstelle und erbringt Die Finanzkontrolle orientiert sich bei ihrer Tätigkeit an natio- unabhängige und objektive Prüfungs- und Beratungsdienst- nalen und internationalen Prüfungsstandards. Sie begründet leistungen. Diese sind darauf ausgerichtet, die Geschäftspro- ihre Feststellungen und Empfehlungen objektiv. Die Stellung- zesse zu verbessern. nahmen der Geprüften sind Bestandteil der Berichterstattung. Ihre Ergebnisse legt die Finanzkontrolle den Regierungsstel- Das Ziel der Finanzkontrolle ist nicht in erster Linie, began- len und den zuständigen parlamentarischen Kommissionen gene Fehler aufzudecken, sondern auf Vermeidung solcher in in Form von Berichten vor. Die Finanzkontrolle steht das gan- Zukunft hinzuwirken. ze Jahr über in regelmässigem Kontakt mit den Regierungs- stellen und den parlamentarischen Oberaufsichtsbehörden. Mit Inkrafttreten des Finanzkontrollgesetzes am 1. Juli 2009 www.bl.ch/finanzkontrolle

OMBUDSMAN Ziel seiner Vermittlung ist die Lösung des Konflikts. Es steht aber nicht in seiner Macht, Entscheide aufzuheben. Lässt sich Schlichtungsstelle keine einvernehmliche Lösung finden, kann der Ombudsman des Kantons schriftliche Empfehlungen abgeben. VERTRAUENSPERSON UNABHÄNGIGER VERMITTLER Behörden und Institutionen sind gegenüber dem Ombuds- Seit 1. September 1989 hat der Kanton Basel-Landschaft ei- man zu uneingeschränkter Auskunft verpflichtet. Im Rahmen nen Ombudsman. Er handelt als vierte Kraft im Staat, neben seiner Aufgabe kann er alle Verwaltungsakten einsehen. Der Exekutive, Legislative und Judikative. Seine unabhängige Ombudsman selbst untersteht der Schweigepflicht. Stellung, die in der Kantonsverfassung festgehalten ist, er- möglicht ihm eine unvoreingenommene Verwaltungskontrol- AUFGABENBEREICH le von der untersten Gemeindestufe bis zum Regierungsrat. Oft lassen sich unangenehme Folgen vermeiden, wenn der Seine Hauptaufgabe besteht darin, zum Rechtsfrieden beizu- Ombudsman frühzeitig um Rat gefragt wird. In seinen Aufga- tragen. Der Ombudsman wird vom Landrat gewählt. benbereich fallen zum Beispiel Steuerangelegenheiten, Bauf- ragen, Probleme mit Schul- und Sozialhilfebehörden, mit der LÖSEN VON KONFLIKTEN Polizei, dem Arbeitsamt etc. Für die Kontrolle der Gerichte Der Ombudsman steht der Bevölkerung bei Streitigkeiten mit und für Streitfragen, die von diesen behandelt werden, ist er Behörden, Verwaltungen von Kanton und Gemeinden sowie nicht zuständig. Auch nicht für private Streitigkeiten beispiels- mit privaten Institutionen, die in Erfüllung öffentlich-rechtli- weise zwischen Mieter- und Vermieterschaft. cher Aufgaben hoheitlich handeln, unentgeltlich als unabhän- giger Vermittler zur Verfügung. www.bl.ch/ombudsman Der Ombudsman hört sich alle Hilfesuchenden persönlich an und versucht, den Sachverhalt im beratenden Gespräch einfach darzustellen. Er nimmt Beschwerden entgegen und untersucht ohne Vorurteile, ob die Amts- und Dienststellen rechtmässig, korrekt und zweckmässig gehandelt haben. Das

40 MF AUSSEN- BEZIEHUNGEN regional – national – international

41 MF VERNETZT

Denken und Handeln über Grenzen hinaus

GEMEINSAME INSTITUTIONEN Um staatliche Aufgaben möglichst effizient wahrzunehmen, ist es sinnvoll und notwendig, wenn sich Kantone zu gemein- samen Kooperationen zusammenfinden, um Synergien zu nutzen. Der Kanton Basel-Landschaft hat vergleichsweise viele inter- kantonale Vereinbarungen abgeschlossen. Dabei steht die Zu- sammenarbeit mit Basel-Stadt im Vordergrund. Gemeinsam betreiben die Kantone Basel-Landschaft und Basel-Stadt die Universität, das Universitäts-Kinderspital und die Rheinhäfen sowie Fachstellen wie das Lufthygieneamt, die Motorfahr- zeugprüfstation, das Amt für Wald und die Regionalplanungs- stelle. Angestrebt wird eine gemeinsame Planung und Regu- lation der Gesundheitsversorgung zwischen beiden Basel und allenfalls mit weiteren Nachbarkantonen sowie eine gemein- same Spitalgruppe zwischen dem Universitätsspital Basel (USB) und dem Kantonsspital Baselland (KSBL). Mit weite- ren Kantonen trägt der Kanton Basel-Landschaft unter ande- rem die Fachhochschule Nordwestschweiz, die Hochschule für Landwirtschaft und die interkantonale Polizeischule Hitz- kirch. Beim Flughafen Basel-Mülhausen handelt es sich um eine Einrichtung mit binationaler Trägerschaft.

INTERKANTONALE UND GRENZÜBER- SCHREITENDE ZUSAMMENARBEIT Der Kanton Basel-Landschaft ist Mitglied der Nordwest- schweizer Regierungskonferenz (NWRK), die sich für eine Stärkung der Region Nordwestschweiz einsetzt. Die Metro- politankonferenz Basel ist eine Plattform der NWRK und ver- sammelt Akteure aus Politik und Wirtschaft. In der Konferenz der Kantonsregierungen (KdK) organisieren sich alle Kantone gegenüber dem Bund zur Behandlung von Fragen des Fö- deralismus sowie aussen- und europapolitischen Belangen. Basel-Landschaft engagiert sich auch über die Landesgren- zen hinweg in verschiedenen Gremien mit Deutschland und Frankreich. Mit dieser Zusammenarbeit wird die Vernetzung über die Grenzen, die Stärkung des gemeinsamen Lebens- und Wirtschaftsraums mit gemeinsamen Projekten – bei- spielsweise in den Bereichen Mobilität, Wirtschaft und Kultur – sowie der Abbau von Grenzhemmnissen bezweckt.

www.nwrk.ch www.kdk.ch www.oberrheinkonferenz.ch www.eurodistrictbasel.eu www.interreg-oberrhein.eu

42 MF FLUGHAFEN BASEL-MÜLHAUSEN

Mit dem Staatsvertrag zwischen der Schweiz und Frankreich wurde 1949 die Grundlage für die Entstehung des binationalen Flughafens Basel-Mülhau- sen, dem EuroAirport, gelegt. Heute ist er der am besten ausgebaute Flughafen am Oberrhein und ein wichtiger Stand- ortfaktor für diese Region. Er dient die- ser gleichermassen als Tor zur Welt wie Gästen von aussen als Tor zur Region. Durch seine trinationale Wirkung hat sich der EuroAirport zu einem Symbol für die Wichtigkeit der Zusammenarbeit über die Grenzen hinweg entwickelt.

SCHWEIZERISCHE RHEINHÄFEN

Die Schweizerischen Rheinhäfen ent- standen im Jahr 2008 aus der Zusam- menlegung der Rheinschifffahrtsdi- rektion Basel und den Rheinhäfen des Kantons Basel-Landschaft. Sie umfas- sen die drei Häfen Birsfelden, Auhafen Muttenz und Basel-Kleinhüningen. Zehn bis zwölf Prozent der importier- ten Waren erreichen die Schweiz über die Rheinhäfen. Sie verbinden unse- re Region über die grossen Seehäfen Rotterdam, Antwerpen und Amsterdam mit der ganzen Welt.

FACHHOCHSCHULE NORDWEST- SCHWEIZ (FHNW)

Die FHNW wurde 2006 gegründet. Sie verfügt über neun Hochschulen: Ange- wandte Psychologie, Architektur, Bau und Geomatik, Life Sciences, Musik, Gestaltung und Kunst, Pädagogik, So- ziale Arbeit, Technik und Wirtschaft. Die vier Trägerkantone Aargau, Basel-Land- schaft, Basel-Stadt und Solothurn füh- ren und finanzieren die FHNW gemein- sam. 2016 studierten insgesamt 11`888 Studierende an der FHNW, davon woh- nen 2030 im Kanton Basel-Landschaft.

43 MF UNSERE VERTRETUNG IN BERN

Parlamentarierinnen und Parlamentarier auf Bundesebene

NATIONAL- UND STÄNDERAT Auf Bundesebene kennt die Schweiz ein Zweikammernsystem. Nationalrat und Ständerat bilden gemeinsam die Bundesversammlung. Die Sitze im Nationalrat werden nach Bevölkerungsgrösse verteilt. Die Bevölkerung des Kantons Basel-Landschaft kann sieben Vertreterinnen und Vertreter in den Nati- onalrat wählen. Der Ständerat ist die Kantonskammer. Jedem Kanton stehen zwei Sitze zu. Der Kan- ton Basel-Landschaft ist aus einer Kantonstrennung hervorgegangen. Ihm kommt daher nur eine halbe Standesstimme und damit nur ein Sitz im Ständerat zu. Die eidgenössischen Wahlen finden alle vier Jahre statt, das nächste Mal im Jahr 2019. www.parlament.ch

In Bern fallen wichtige Entscheide zu Bildung, Forschung und Innovation und zu den Verkehrsinfrastrukturen. Das sind für den Standesvertreter die zent- ralen Bereiche, um sich für den Standort Basel-Landschaft einzusetzen. Als Mitglied der Verkehrskommission kümmere ich mich vor allem um den Ausbau des S-Bahn-Netzes, eine konsequente Verlagerungspolitik, um Engpässe auf den Strassen, die Entwicklung der Schifffahrt und den Bahnanschluss an den EuroAirport. Ich nehme zudem jede Gelegenheit wahr, um meinen Kolleginnen und Kollegen unseren Kanton vorzustellen. Ständerat Claude Janiak, SP

Mir ist es eine Freude, als Vertreterin des Kantons Basel-Landschaft mich in der Finanzpolitischen Kommission des Nationalrates für gesunde Staatsfi- nanzen einzusetzen. Denn ohne gesunde Finanzen gibt es keine langfristig gelingende Politik. Ohne stabile Bundesfinanzen werden auch die Kantone und somit auch unser Kanton Baselland zusätzlichen Belastungen und Risiken aus- gesetzt. Letztendlich geht es darum, für unseren Mittelstand und auch für un- ser Gewerbe auf allen Stufen die optimalen Rahmenbedingungen einzurichten. Als Vertreterin eines klassisch mittelständischen und gewerblich ausgerichte- ten Kantons ist mir auch eine freiheitliche Politik auf Bundesebene ein grosses Anliegen, wofür ich mich als Unternehmerin so oder so engagiere. Das heisst tiefe Steuern, wenig Regulierungen und dafür umso mehr Eigenverantwortung und Freiheit für unsere Bürgerinnen und Bürger, sowie für unseren Kanton. Nationalrätin Sandra Sollberger, SVP

Unser Auftrag in der Bundesversammlung lautet: Das Baselbiet als erfolgrei- chen, leistungsfähigen und darum attraktiven Wohn- und Wirtschaftsstandort weiterzuentwickeln. Wir verstehen und behaupten uns als selbstständiges und selbstbewusstes Mitglied der Eidgenossenschaft, in der Nordwest- schweiz und am Eingangstor der Schweiz zu Europa. Dieser Region am Jura- nordfuss in Partnerschaft mit Basel-Stadt, Aargau und Solothurn eine starke Stimme in Bundesbern zu sichern, ist die Grundlage, um einerseits unseren Baselbieter Beitrag für die Schweiz zu leisten, gleichzeitig aber auch dafür zu sorgen, dass unsere Interessen und Anliegen in Bundesbern nicht nur wahrge- nommen, sondern auch berücksichtigt werden. Nationalrat Thomas de Courten, SVP

44 MF Unser Kanton ist offen, innovativ und umweltbewusst. Leider ist aber die Pionierrolle in Energie- und Umweltfragen verloren gegangen. Nur wer heute auf eine konsequente nachhaltige Entwicklung setzt, gehört morgen, auch im Sinne künftiger Generationen, zu den Gewinnern. Dafür setze ich mich in Bern und im Baselbiet schon viele Jahre mit Herzblut ein. Nationalrätin Maya Graf, Grüne

Das Baselbiet war Pionierkanton in Sachen Umweltschutz, Umstieg auf die erneuerbaren Energien und Atomschutz, Chancengleichheit für alle sowie zwischen Mann und Frau. Zudem ist er als Grenzkanton an gut nachbarschaft- lichen Beziehungen mit den EU-Anrainerstaaten interessiert. Ganz in diesem Sinne setze ich mich auf Bundesebene und im Kanton zusammen mit der SP für den ökologischen Fortschritt, die soziale Sicherheit und die sozialverträgli- che Öffnung auch nach Europa ein. Nationalrätin Susanne Leutenegger Oberholzer, SP

Mein politischer Schwerpunkt ist die zukunftsfähige Energie- und Umweltpoli- tik. Wenn Gebäude saniert und erneuerbare Energien genutzt werden und wir eine bessere Energieeffizienz erreichen, dann profitieren wir alle. Es entste- hen Arbeitsplätze, das Klima wird geschützt und auch die Landschaft bleibt unversehrt. Meine Politik dient der nächsten und übernächsten Generation. Nationalrat Eric Nussbaumer, SP

Als Unternehmerin will ich mich natürlich vor allem für optimale Rahmenbedin- gungen für die kleinen und mittleren Unternehmen einsetzen. Als KMU-starker Kanton wird Baselland ebenfalls davon profitieren. Nicht minder wichtig ist es für mich, in allen relevanten Geschäften jeweils die Baselbieter Sicht einzu- bringen und unsere Interessen – zum Beispiel im Rahmen der Verkehrspolitik – zu vertreten. Nationalrätin Daniela Schneeberger, FDP

Die Region Basel muss geeint und mit einer starken Stimme auftreten, damit unsere Anliegen in Bundesbern wahrgenommen werden. Dafür brauchen wir zeitgemässe Strukturen mit effizienten Gemeinden und einem Kanton Basel. Nationalrätin Elisabeth Schneider-Schneiter, CVP

45 MF BILDNACHWEIS

Titelbild: Collage, Stauffenegger und Stutz, Basel S. 4 Chienbäse: Robert Braunschweig S. 8 BaseLink: Thomas Kübler S. 11 Augusta Raurica: Susanne Schenker S. 14 Kantonsparlament: Elias Kaiser S. 20 Regierungsgebäude: Elias Kaiser S. 25 Universität Basel S. 27 Finanzhaushaltgesetz: Shutterstock S. 29 Strafjustizzentrum Muttenz S. 31 Gemeinsamer Gesundheitsraum S. 32 Justitia: Jorg Hackermann/Shutterstock Porträtbilder Regierungsrat: Dominik Plüss S. 34 Strafjustizzentrum Muttenz: Tom Bisig S. 41 Sulzchopf: Martin Weber S. 43 Fachhochschule FHNW: Weisswert, Basel S. 44 Ständerats- und Nationalratsvertreter/innen: Parlaments- dienste Bundeskanzlei

IMPRESSUM

Herausgeberin: Landeskanzlei Basel-Landschaft in Zusammen- arbeit mit den Direktionen, Besonderen Behörden und Gerichten Texte: Adrian Baumgartner, Bartolino Biondi, Franz Bloch, Sté- phanie Bürgi, Martin Leber, Dieter Leutwyler, Andrea Mäder, Re- gula Nebiker, Tobias Schnelli, Jacqueline Weber, Martin Weber, Roland Winkler, Rolf Wirz Lektorat und textliche Überarbeitung: Nicole Schwarz Fotos (wenn nicht anders vermerkt): Kanton Basel-Landschaft Gestaltung: Sarah Martin, Gelterkinden; Überarbeitung Landes- kanzlei

© Landeskanzlei Basel-Landschaft, 2017

46 MF VO SCHÖNEBUECH BIS AMMEL, VOM BÖL- CHE BIS ZUM RHY LYT FREI UND SCHÖN DAS LÄNDLI, WO MIR DEHEIME SY. DAS LÄNDLI ISCH SO FRÜNDLIG, WENN ALLES GRÜENT UND BLÜEHT; DRUMM HEI MIR AU KEI LAND SO LIEB, WIE EUSES BASEL- BIET, DRUMM HEI MIR AU KEI LAND SO LIEB, WIE EUSES BASELBIET. ES WÄCHS- LE BERG UND TÄÄLI, SO LIEBLIG MITEN- AND UND ÜBER ALLES UUSE, LUEGT MÄNGI FELSEWAND. DÖRT OBE WEIDE D’HÄRDE, DÖRT UNDE WACHST DER WY; NEI, SCHÖ- NER ALS IM BASELBIET CHA’S WÄHRLI NI- ENE SY, NEI, SCHÖNER ALS IM BASELBIET CHA’S WÄHRLI NIENE SY. DIE BASELBIE- TER LÜTLI SI GAR E FLYSS’GE SCHLAG, SI SCHAFFE UND SI WÄRCHE, SOVILL E JEDE MAG. DIE EINTE MACHE BÄNDEL, DIE ANDERE SCHAFFE S’FÄLD; DOCH ALLI SY, WENN’S IMMER GOHT, GAR LUSCHTIG UF DR WÄLT, DOCH ALLI SY, WENN’S IM- MER GOHT, GAR LUSCHTIG UF DR WÄLT.ME SEIT VOM BASELBIETER UND RED’T IHM ÖPPE NOO, ER SÄG NU: «MIR WEI LUE- GE», ER CHÖNN NIT SÄGE: «JO». DOCH TUESCH IHN ÖPPE FROOGE: «WIT DU FÜRS RECHT YSTOH?» DO HEISST’S NIT, DASS ME LUEGE WELL, DO SÄGE ALLI: «JO», DO HEISST’S NIT, DASS ME LUEGE WELL, DO SÄGE ALLI: «JO».