Der Provinzroman Der Gegenwart Diplomarbeit
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Der Provinzroman der Gegenwart Formen – Themen – Schreibweisen Diplomarbeit zur Erlangung des akademischen Grades einer Magistra der Philosophie an der Karl-Franzens-Universität Graz vorgelegt von Carina STIEGLER am Institut für Germanistik Begutachter: Ao. Univ.-Prof. Dr. phil. Günter Höfler Graz, 2016 Für meine Familie und für Alex Ehrenwörtliche Erklärung Ich erkläre ehrenwörtlich, dass ich die vorliegende Arbeit selbstständig und ohne fremde Hilfe verfasst, andere als die angegebenen Quellen nicht benutzt und die den Quellen wörtlich oder inhaltlich entnommenen Stellen als solche kenntlich gemacht habe. Die Arbeit wurde bisher in gleicher oder ähnlicher Form keiner anderen inländischen oder ausländischen Prüfungsbehörde vorgelegt und auch noch nicht veröffentlicht. Die vorliegende Fassung entspricht der eingereichten elektronischen Version. Graz, Juni 2016 Unterschrift: Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung .......................................................................................................................................... 3 2 Die Geschichte der erzählten Provinz ............................................................................................... 5 2.1 Die Dorfgeschichte als erster Höhepunkt regionalen Erzählens ........................................ 5 2.2 Von der Heimatkunstbewegung bis zur Blut-und-Boden-Literatur ................................... 9 2.3 Der kritische Provinzroman ............................................................................................. 10 2.4 Tendenzen der Nachkriegszeit.......................................................................................... 11 3 Heimatroman oder Provinzroman? ................................................................................................. 12 3.1 Ein neuer Heimatbegriff? ................................................................................................. 16 4 Erzählte Provinz in der Gegenwart ................................................................................................. 20 4.1 Der Mauerfall als Apriori des gegenwärtigen deutschen Provinzromans ........................ 25 4.2 Der österreichische Anti-Heimatroman ............................................................................ 27 5 Das Dorf als Gegenstand der erzählten Provinz ............................................................................. 30 5.1 Verlust des Stadt-Land-Gegensatzes? .............................................................................. 33 6 Juli Zeh: Unterleuten ...................................................................................................................... 36 6.1 Juli Zehs Poetik ................................................................................................................ 36 6.1.1 Juli Zeh als politische Schriftstellerin im weitesten Sinn.................................. 36 6.1.2 Juli Zeh und der Heimatbegriff ......................................................................... 38 6.2 Inhaltsskizze ..................................................................................................................... 40 6.3 Figurenkonstellationen ..................................................................................................... 41 6.4 Funktion der Provinz ........................................................................................................ 44 6.5 Gattungszuordnung .......................................................................................................... 52 6.6 Fazit .................................................................................................................................. 53 1 7 Andreas Maier: Der Ort .................................................................................................................. 55 7.1 Andreas Maiers Poetik ..................................................................................................... 55 7.1.1 Ich oder „Das Leiden an der Differenz“ ............................................................ 55 7.1.2 Andreas Maiers Heimatbegriff: „Heimat, eine Ausblendung“ .......................... 59 7.2 Rückblick: Das Zimmer, Das Haus und Die Straße ........................................................ 62 7.3 Grundelemente der Romanstruktur .................................................................................. 65 7.4 Funktion der Provinz ........................................................................................................ 69 7.5 Pubertät und Wahrheit ...................................................................................................... 71 7.6 Fazit .................................................................................................................................. 73 8 Reinhard Kaiser-Mühlecker: Roter Flieder .................................................................................... 75 8.1 Reinhard Kaiser-Mühlecker: Ein Heimatdichter? ............................................................ 75 8.2 Inhaltsskizze ..................................................................................................................... 78 8.3 Grundelemente der Romanstruktur .................................................................................. 80 8.4 Funktion der Provinz ........................................................................................................ 82 8.5 Vater-Sohn-Beziehungen .................................................................................................. 86 8.6 Zeit und Schicksal ............................................................................................................ 88 8.7 Fazit .................................................................................................................................. 91 9 Zusammenfassung ........................................................................................................................... 93 10 Literaturverzeichnis ...................................................................................................................... 95 10.1 Untersuchte Romane ...................................................................................................... 95 10.2 Forschungsliteratur ......................................................................................................... 95 2 1 Einleitung Das gegenwärtige Verschwinden des Lebensraum Dorfes1 wirkt sich keineswegs in einem Ver- schwinden der provinziellen Lebenswelt aus den Romanen der Gegenwart aus. Davon zeugt die Fülle an Regionalkrimis, die derzeit auf den Markt gebracht wird, aber auch die in den letzten Jahren ansteigende Anzahl an Provinzromanen mit Überschneidungen zu Gattungen wie dem Gesellschaftsroman, dem Generationenroman sowie mit starken autobiographischen Zügen im Allgemeinen2. In der folgenden Arbeit soll untersucht werden, welche Ausprägungen das Erzählen von Provinz gegenwärtig annimmt und wie in diesem Rahmen aktuelle gesellschaftliche Frage- stellungen thematisiert werden. Damit steht die Frage nach dem Verhältnis im Zentrum, in dem die zunehmende Thematisierung der Provinz in Romanen der Gegenwart und die Tatsache, dass der dörfliche Lebensraum „aktuell mehr denn je der Erfahrung des Verschwindens ausgesetzt ist“3, zueinander stehen. Dazu wird im ersten Teil dieser Arbeit eine theoretische Grundlage geschaffen, die sich zunächst mit der Geschichte der erzählten Provinz auseinandersetzt. Anschließend scheint eine Erörterung der in diesem Zusammenhang essentiellen Begriffe ‚Heimat‘, ‚Provinz‘ sowie ‚Region‘ notwendig, die eng mit der Frage verknüpft ist, ob die hier behandelte Gattung als ‚Heimatroman‘ oder ‚Provinzroman‘ tituliert werden soll. Wie bereits aus dem Titel dieser Arbeit hervorgeht, fiel die Entscheidung zugunsten der Bezeichnung ‚Provinzroman‘, eine Begründung dafür erfolgt in Kapitel 3. Daran schließt eine Beschäftigung mit erzählter Provinz in ihrer gegenwärtigen Ausprägung an, in deren Rahmen der Versuch einer Bestimmung der Gattung stattfindet und der in diesem Zusammenhang bedeutende Topos der Provinz als Weltmodell begegnet.4 Für diesen Schwerpunkt sowie für den gesamten ersten Teil dieser Arbeit maßgeblich sind die Monographien Erzählte Provinz5 (1982) sowie Die grünen Inseln6 (1986) von Norbert Mecklenburg, die mangels einer vergleichbar umfassenden Auseinandersetzung mit dem Provinzroman seither bis in die 1 Vgl. Werner Nell, Marc Weiland: Imaginationsraum Dorf. In: Imaginäre Dörfer. Zur Wiederkehr des Dörflichen in Literatur, Film und Lebenswelt. Hrsg. v. Werner Nell und Marc Weiland. Bielefeld: transcript 2014. (= Edition Kulturwissenschaft. 41.) S. 18. Im Folgenden zitiert als: Nell/Weiland, Imaginationsraum. 2 Michael Rölcke: Konstruierte Enge. Die Provinz als Weltmodell im deutschsprachigen Gegenwartsroman. In: Die Unendlichkeit des Erzählens. Der Roman in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur seit 1989. Hrsg. v. Carsten Rohde und Hansgeorg Schmidt-Bergmann. Bielefeld: Aisthesis 2013. S. 119. Im Folgenden zitiert als: Rölcke, Konstruierte Enge. 3 Nell/Weiland, Imaginationsraum, S. 18. 4 Vgl. Rölcke, Konstruierte Enge, S. 121. 5 Norbert Mecklenburg: Erzählte Provinz. Regionalismus und Moderne im Roman. Königstein i. T.: Athenäum 1982. Im Folgenden zitiert als: Mecklenburg, Provinz. 6 Norbert Mecklenburg: Die grünen Inseln. Zur Kritik des literarischen Heimatkomplexes. München: iudicium 1986. S. 41. Im Folgenden zitiert als: Mecklenburg, Inseln. 3 Gegenwart von Bedeutung sind. Daneben