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Antrag der Verbandsgemeinde Trier-Land auf Zulassung einer Abweichung von einem Ziel der Raumordnung des regionalen Raumordnungsplans Region Trier 1985/ 1995, Teilfortschreibung Kapitel Energieversorgung/ Teilbereich Wind- energie 2004, gemäß § 6 Abs. 2 Raumordnungsgesetz (ROG) in Verbindung mit § 10 Abs. 6 Landesplanungsgesetz (LPlG) für die gesamträumige Fortschreibung des Flächennutzungsplans der Ver- bandsgemeinde Trier-Land, Themenbereich „Windenergie“

Sehr geehrte Damen und Herren, die Verbandsgemeinde Trier-Land beabsichtigt im Rahmen der vorgenannten Fort- schreibung ihres Flächennutzungsplans Sonderbauflächen „Windenergie“ darzustel- len.

Im Einzelnen handelt es sich hierbei um folgende Standorte:

 Sonderbaufläche 1 südlich bis östlich von (Gemarkung Zemmer)

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 Sonderbaufläche 2 nördlich von Ittel (Gemarkung / Ittel)  Sonderbaufläche 4 westlich von Welschbillig (Gemarkung Welschbillig)  Sonderbaufläche 5 nördlich von (Gemarkung Ralingen)  Sonderbaufläche 6 zwischen Udelfangen, Neuhaus und (Gemar- kung Trierweiler)  Sonderbaufläche 7 südlich der Bundesautobahn A 64 (Gemarkung / Lang- sur)  Sonderbaufläche 8 westlich von (Gemarkung ).

Bei den geplanten Sonderbauflächen 4 und 6 handelt es sich um die Übernahme von Vorranggebieten für die Windenergienutzung der Teilfortschreibung Kapitel Energie- versorgung/ Teilbereich Windenergie 2004 des regionalen Raumordnungsplans Regi- on Trier (regionalplanerische Teilfortschreibung Windenergie 2004). Dabei soll im Fal- le der vorgesehenen Sonderbaufläche 4 die regionalplanerische Gebietskulisse im Zuge der kommunalen Windenergieplanung noch geringfügig nach Osten erweitert werden.

Der Umfang der vom Verbandsgemeinderat Trier-Land beschlossenen geplanten Sonderbauflächen „Windenergie“ unter Einbeziehung der beiden Vorranggebiete der regionalplanerischen Teilfortschreibung Windenergie 2004 beträgt insgesamt 501 ha. Dies entspricht einem Anteil von 2,9 % an der Gesamtfläche des Verbandsgemeinde- gebietes. Die Größenordnung der geplanten zusätzlichen Sonderbauflächen „Wind- energie“ - ohne die beiden regionalplanerischen Vorranggebiete - beläuft sich auf 374 ha.

Mit der geplanten Darstellung von Sonderbauflächen „Windenergie“ in der gesamt- räumigen Fortschreibung des Flächennutzungsplans der Verbandsgemeinde Trier- Land, Themenbereich „Windenergie“ sollen die Rechtswirkungen nach § 35 Absatz 3 Satz 3 Baugesetzbuch (BauGB), die Ausfüllung des Planvorbehalts, begründet wer- den. Nach dieser Rechtsvorschrift stehen öffentliche Belange der Windenergienutzung in der Regel dann entgegen, soweit hierfür durch Darstellungen im Flächennutzungs- plan eine Ausweisung an anderer Stelle erfolgt ist.

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Die Kreisverwaltung Trier-Saarburg - untere Landesplanungsbehörde - hat in ihrer landesplanerischen Stellungnahme gemäß § 20 LPlG vom 17.10.2013 festgestellt, dass die neu geplanten Sonderbauflächen „Windenergie“, welche über die Übernah- me der Vorranggebiete der regionalplanerischen Teilfortschreibung Windenergie 2004 hinausgehen, gegen folgendes zu beachtende Ziel der Raumordnung im Sinne von § 3 Abs. 1 Nr. 2 ROG dieser regionalplanerischen Teilfortschreibung (Kapitel I. Ener- gieversorgung – Ziele und Grundsätze, Windenergie, Seite I/II.1) verstoßen:

„Außerhalb der Vorranggebiete [für die Windenergienutzung] ist die Errichtung von raumbedeutsamen Windenergieanlagen ausgeschlossen.“

Insoweit steht dieses Ziel der Raumordnung der regionalplanerischen Teilfortschrei- bung Windenergie 2004 der verfahrensgegenständlichen kommunalen Windenergie- planung, soweit es sich nicht um die beabsichtigte Übernahme von Vorranggebieten der regionalplanerischen Teilfortschreibung 2004 handelt, entgegen.

Vor diesem Hintergrund kann das Bauleitplanverfahren für die gesamträumige Fort- schreibung des Flächennutzungsplans der Verbandsgemeinde Trier-Land, Themen- bereich „Windenergie“, mit Blick auf die Anpassungspflicht nach § 1 Abs. 4 BauGB rechtskonform nur durchgeführt werden, wenn die Abweichung von dem Ziel der Raumordnung, gegen welche die Planung verstößt, zugelassen wird.

Die obere Landesplanungsbehörde kann die Abweichung von einem Ziel des regiona- len Raumordnungsplans nach § 6 Absatz 2 ROG in Verbindung mit § 10 Abs. 6 LPlG im Benehmen mit den fachlich berührten Stellen der oberen Verwaltungsebene und der jeweiligen Planungsgemeinschaft zulassen, wenn diese aufgrund veränderter Tat- sachen oder Erkenntnisse unter raumordnerischen Gesichtspunkten vertretbar ist und der regionale Raumordnungsplan in seinen Grundzügen nicht berührt wird.

Die Verbandsgemeindeverwaltung Trier-Land hat mit Schreiben vom 14.02.2017 für die zusätzlich geplanten Sonderbauflächen „Windenergie“ die Zulassung einer Abwei- chung vom genannten Ziel der Raumordnung der regionalplanerischen Teilfortschrei- bung Windenergie 2004 („Außenausschluss“) beantragt. Dieses Schreiben ist der SGD Nord - obere Landesplanungsbehörde - am 24.02.2017 unmittelbar zugegangen.

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Die Kreisverwaltung Trier-Saarburg hat den für die Anhörung im Zielabweichungsver- fahren erforderlichen qualifizierten Vorlagebericht mit Schreiben vom 22.05.2017 ab- gegeben.

Nach Abklärung noch offener rechtlicher Fragen hat die obere Landesplanungsbehör- de die Anhörung im Zielabweichungsverfahren mit Schreiben vom 05.07.2017 einge- leitet. Sie hat hieran die fachlich berührten Stellen der oberen Verwaltungsebene und die Planungsgemeinschaft Region Trier beteiligt. Zusätzlich wurde die Zentralstelle der Forstverwaltung mit dem Forstamt Trier im Rahmen der Anhörung eingebunden. Die Forstverwaltung sollte sich insbesondere zu der Frage äußern, ob die geplante Darstellung der Sonderbauflächen „Windenergie“ dem Ziel 163 d, letzter Satz, des zu diesem Zeitpunkt zu berücksichtigenden Verordnungsentwurfs zur 3. Teilfortschrei- bung des LEP IV (Ausschluss der Windenergienutzung in Gebieten mit zusammen- hängendem Laubholzbestand mit einem Alter über 120 Jahren), entspricht. Ebenso war die Einbindung des Landesamtes für Geologie und Bergbau mit Blick auf die geplante Sonderbaufläche 5 sowie des Landesbetriebs Mobilität Trier hinsichtlich der geplanten Sonderbaufläche 7 wegen berührter fachlicher Belange erforderlich.

Zu der Abweichung von dem Ziel der Raumordnung („Außenausschluss“) der regio- nalplanerischen Teilfortschreibung Windenergie 2004 haben sich die von der oberen Landesplanungsbehörde im Zielabweichungsverfahren angehörten Stellen zusam- menfassend im nachstehenden Sinne geäußert:

Die Planungsgemeinschaft Region Trier geht zunächst auf die landesplanerischen und regionalplanerischen Vorgaben zur Windenergienutzung ein. Sie nimmt hierbei die 3. Teilfortschreibung des LEP IV, Kapitel 5.2 Energieversorgung Leitbild „Nachhal- tige Energieversorgung“, in den Blick. Zur Reduzierung der Emission von Klimagasen und zur Erhöhung des Anteils heimischer Energieträger will das Land Rheinland-Pfalz den Anteil der erneuerbaren Energien an der Gesamtenergieversorgung weiter aus- bauen. Mit der am 21.07.2017 in Kraft getretenen 3. Teilfortschreibung des LEP IV wird die Umsetzung dieses Ziels angestrebt. Die vorhandenen Potenziale u. a. in dem Bereich Windenergie sollen zur Erreichung der energiepolitischen Ziele planerisch gesichert werden. Im Gegensatz zur bisherigen abschließenden Steuerung der Wind- energienutzung in der Region Trier durch die Regionalplanung soll nach den Zielen

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der 3. Teilfortschreibung des LEP IV sowohl durch die Regionalplanung als auch durch die kommunale Bauleitplanung ein geordneter Ausbau der Windenergienutzung sichergestellt werden. Mit der vorliegenden Fortschreibung „Windenergie“ des Flächennutzungsplans will die Verbandsgemeinde Trier-Land den Ausbau der Windenergie in ihrem Gebiet fördern und durch die bauleitplanerische Steuerung für eine geordnete Entwicklung sorgen. Damit entspricht die Verbandsgemeinde den genannten Zielen der 3. Teilfortschrei- bung des LEP IV.

Zu den regionalplanerischen Vorgaben verweist die Planungsgemeinschaft auf den Grundsatzbeschluss der Regionalvertretung vom 19.12.2016. Danach wird bei Fest- halten des Landes an der damals in der Anhörung befindlichen 3. Teilfortschreibung des LEP IV dieselbe ungeachtet der grundsätzlichen Ablehnung durch den Träger der Regionalplanung - aufgrund der dann letztlich höher zu bewertenden und zeitnah er- forderlichen einheitlich widerspruchsfreien Planungsvorgaben für die Kommunen hin- sichtlich der bauleitplanerischen Steuerung der Windenergienutzung - für den Entwurf der Neuaufstellung des Regionalplans (RROPneu-E) übernommen und dessen Fach- kapitel „Energieversorgung“ daran angepasst.

Das bedeutet, dass die bisherigen Vorranggebiete der regionalplanerischen Teilfort- schreibung Windenergie 2004 auch im RROPneu als Vorranggebiete festgelegt wer- den sollen. Die in dieser Teilfortschreibung in der Verbandsgemeinde Trier-Land fest- gelegten Vorranggebiete „Trierweiler 1“ und „Welschbillig 1“ sind unter Beachtung der Ziele der 3. Teilfortschreibung des LEP IV somit auch weiterhin als Sonderbauflächen „Windenergie“ in der verfahrensgegenständlichen Flächennutzungsplanfortschreibung darzustellen.

Zu den im Ziel 163 d der 3. Teilfortschreibung des LEP IV festgelegten Ausschlussge- bieten für die Windenergienutzung stellt die Planungsgemeinschaft fest, dass keine der im vorliegenden Entwurf der Fortschreibung „Windenergie“ des Flächennutzungs- plans der Verbandsgemeinde Trier-Land geplanten Sonderbauflächen „Windenergie“ innerhalb dieser Ausschlussgebiete liegen.

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Im Hinblick auf Ziel 163 g der 3. Teilfortschreibung des LEP IV - planungsrechtliche Möglichkeit der Errichtung von mindestens drei Windenergieanlagen im räumlichen Verbund - gibt die Planungsgemeinschaft ihre Zustimmung zu der verfahrensgegen- ständlichen Flächennutzungsplanung unter der Voraussetzung, dass von Seiten der verfahrensführenden Behörde die Einhaltung dieses Konzentrationsgebotes als erfüllt bewertet wird.

Bezüglich der nach Ziel 163 h der 3.Teilfortschreibung des LEP IV einzuhaltenden Mindestabstände zu den dort genannten Baugebieten erfolgt seitens der Regionalpla- nung die Zustimmung zu der in Rede stehenden Flächennutzungsplanung unter dem Vorbehalt, dass von Seiten der verfahrensführenden Behörde die Einhaltung dieser Mindestabstände bestätigt wird.

Das Gleiche gilt hinsichtlich der Zielvorgabe zum Repowering (siehe Ziel 163 i der 3. Teilfortschreibung des LEP IV).

Für die verbleibenden Restgebiete (Verbandsgemeindegebiet abzüglich der Über- nahme der Vorranggebiete der regionalplanerischen Vorranggebiete 2004 abzüglich der Ausschlusskulisse gemäß LEP IV) erfolgt keine raumordnerische Steuerung der Windenergienutzung. Diese sind städtebaulichen Standortkonzepten im Rahmen der kommunalen Bauleitplanung zugänglich. Mit dem vorliegenden Entwurf der Fort- schreibung „Windenergie“ des Flächennutzungsplans beabsichtigt die Verbandsge- meinde Trier-Land nach den Ausführungen der Planungsgemeinschaft die Windener- gie in ihrem Verbandsgemeindegebiet zu fördern und durch die bauleitplanerische Steuerung für eine geordnete Entwicklung zu sorgen. Sie setzt damit die ihr einge- räumte planerische Option um.

Unter dem Vorbehalt, dass die in der 3. Teilfortschreibung des LEP IV festgelegten Ausschlussgebiete für die Windenergie in der Fortschreibung "Windenergie" des Flä- chennutzungsplans der Verbandsgemeinde Trier-Land umgesetzt und die Einhaltung des Konzentrationsgebotes und der vorgegeben Mindestabstände von der verfahrens- führenden Behörde bestätigt werden, entspricht die mit der verfahrensgegenständli- chen Flächennutzungsplanung verfolgte Intention zur Steuerung der Windenergienut- zung durch die kommunale Bauleitplanung den geänderten landesplanerischen Vor-

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gaben und den Beschlüssen der Planungsgemeinschaft zur künftigen Regelung der Windenergienutzung im RROPneu.

Die Planungsgemeinschaft führt dann zum vorliegenden Flächennutzungsplanentwurf hinsichtlich der sachgerechten Berücksichtigung der raumordnerischen Erfordernisse Folgendes aus:

 Die geplante Sonderbaufläche 5 (Gemarkung Ralingen) überlagert ein im RROPneu-E festgelegtes Vorbehaltsgebiet für die Rohstoffsicherung (Unterta- ge) und liegt größtenteils innerhalb des Geltungsbereiches des im April 2017 von der Bergbehörde genehmigten fakultativen Rahmenbetriebsplans für den „Horst-Peter-Stollen“ des Gipsbergwerks Engel. Es wird gebeten, im Rahmen des weiteren Verfahrens die Verträglichkeit der beiden vorgesehenen Nutzun- gen zu klären und unter Berücksichtigung der Prüfergebnisse die Planung die- ser vorgesehenen Sonderbaufläche einer sachgerechten und belastbaren Ab- wägung zu unterziehen.  Die geplante Sonderbaufläche 7 (Gemarkung Igel/) überlagert teilweise die Plantrasse der vorgesehenen Westumfahrung Trier. Diese überregionale Verkehrsverbindung ist sowohl im LEP IV als auch im verbindlichen regionalen Raumordnungsplan 1985/ 1995 (RROP) sowie im RROPneu-E als Ziel festge- legt und daher bei allen Planungen zu beachten. Mit der Einstufung dieser Ver- kehrsverbindung in den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans 2030 wurde zudem eine grundlegende Voraussetzung für die Realisierung der Westumfahrung Trier geschaffen. Von Seiten der Regionalplanung kann daher dem vorliegenden Zielabweichungsantrag nur zugestimmt werden, wenn die Windenergieplanung der Verbandsgemeinde Trier-Land nicht im Widerspruch zum regionalplanerischen Ziel der Westumfahrung Trier als Bestandteil des funktionalen Straßennetzes in der Region Trier steht. Das bedeutet, die geplan- te Sonderbaufläche 7 ist so abzugrenzen, dass sie die Realisierung der geplan- ten „Westumfahrung Trier“ nicht behindert. Sollte dies nicht möglich, müsste diese Sonderbaufläche insoweit entfallen.  Ansonsten ist festzustellen, dass die Belange der Regionalplanung im Rahmen der Restriktions- und Eignungsanalyse beachtet und berücksichtigt worden sind.

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Der vorliegende Entwurf der Fortschreibung "Windenergie" des Flächennutzungspla- nes der Verbandsgemeinde Trier-Land wird von Seiten der Regionalplanung unter dem Vorbehalt, der Klärung der Verträglichkeit der geplanten Sonderbaufläche 5 mit den Belangen der Rohstoffsicherung und der Vermeidung von Konflikten bei der Dar- stellung der Sonderbaufläche 7 mit der geplanten Westumfahrung Trier als Ziel der Regionalplanung sowie der Zustimmung durch die jeweils zuständigen Fachbehörden und die verfahrensführende Behörde als qualifiziert angesehen.

Des Weiteren weist der Träger der Regionalplanung darauf hin, dass die Flächennut- zungsplanung Windenergie der Verbandsgemeinde Trier-Land in Einklang mit den Vorgaben des RROP zur Sicherung der Energieversorgung (Kapitel 3.4.3) und den geplanten Festlegungen des RROPneu-E zur Nutzung regenerativer Energiequellen (Kapitel II.4.2) steht.

Fazit der Planungsgemeinschaft: Unter Berücksichtigung, dass  die in der Verbandsgemeinde Trier-Land in der regionalplanerischen Teilfortschrei- bung Windenergie 2004 festgelegten Vorranggebiete für die Windenergienutzung auch in der Fortschreibung „Windenergie“ des Flächennutzungsplans der Ver- bandsgemeinde Trier unter Beachtung der Ziele der 3. Teilfortschreibung des LEP IV weiterhin als Sonderbauflächen „Windenergie“ dargestellt werden,  die mit der verfahrensgegenständlichen Flächennutzungsplanung verfolgte Intenti- on zur Steuerung der Windenergienutzung durch die kommunale Bauleitplanung den geänderten landesplanerischen Vorgaben und den Beschlüssen der Pla- nungsgemeinschaft zur künftigen Regelung der Windenergienutzung im RROPneu entspricht,  die Vorgaben der im Benehmen mit der Planungsgemeinschaft ergangenen lan- desplanerischen Stellungnahme in den weiteren Verfahrensschritten umgesetzt werden und so die im RROPneu-E festgelegten Nutzungen und Funktionen soweit als möglich gesichert werden bzw. ihre Entwicklungsmöglichkeiten erhalten bleiben und daher notwendige Kompensationsmaßnahmen zur Sicherung und Entwicklung der jeweils betroffenen Nutzungen und Funktionen (u. a. Aufbau des regionalen Biotopverbundsystems, Sicherung und Entwicklung der Erholungsfunktion der

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Landschaft, Sicherung und Entwicklung der Waldfunktionen, Sicherung der Grund- wasservorkommen) beitragen sollen,  die Fortschreibung "Windenergie" des Flächennutzungsplans der Verbandsge- meinde Trier-Land in Einklang mit den Vorgaben der Regionalplanung zur Siche- rung der Energieversorgung steht,  die Verträglichkeit der geplanten Sonderbaufläche 5 mit den Belangen der Roh- stoffsicherung als Voraussetzung für die Darstellung einer Sonderbaufläche geklärt wird, ein Konflikt bei der Darstellung der Sonderbaufläche 7 mit der geplanten „Westumfahrung Trier“ als Ziel der Regionalplanung vermieden wird und  keine sonstigen Belange der Regionalplanung der verfahrensgegenständlichen Flächennutzungsplanung grundsätzlich entgegenstehen, stimmt die Regionalplanung der beantragten Abweichung von dem Ziel des in der re- gionalplanerischen Teilfortschreibung Windenergie 2004 festgelegten „Außenaus- schlusses“ unter dem Vorbehalt zu, dass im weiteren Planverfahren die Ziele und Grundsätze der 3. Teilfortschreibung des LEP IV beachtet bzw. berücksichtigt werden.

Nach den Ausführungen des Referates 34 - Regionalstelle Wasserwirtschaft, Ab- fallwirtschaft, Bodenschutz Trier - ist nicht ausgeschlossen, dass innerhalb der ge- planten Sonderbauflächen 1 und 2 wasserbehördliche Zustimmungen zur Errichtung einzelner Windenergieanlagen (WEA) an bestimmten Standorten in den betroffenen Wasserschutzgebieten nach einer konkreten Einzelfalllösung und entsprechende wasserrechtliche Ausnahmegenehmigungen (Befreiungen) unter Festlegung von Ne- benbestimmungen erteilt werden können.

Soweit Vorranggebiete Grundwasserschutz des RROPneu-E geplante Sonderbauflä- chen „Windenergie“ in Teilbereichen überlagern, stehen insoweit wasserwirtschaftli- che Belange der beantragten Zielabweichung nicht entgegen.

Die gleiche wasserwirtschaftliche Beurteilung erfolgt hinsichtlich der im RROP ausge- wiesenen Wasserschutzgebiete. Nach der Plankarte des RROP grenzt die vorgese- hene Sonderbaufläche 1 an ein geplantes Wasserschutzgebiet. Die geplante Sonder- baufläche 2 befindet sich nach dieser Plankarte teilweise innerhalb eines geplanten Wasserschutzgebietes.

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Die geplanten Sonderbauflächen 5, 6 und 7 tangieren oberirdische Fließgewässer. Bei der nachgeschalteten Standortplanung für die Windkraftanlagen sowie die Trassen- führung der Zuwegungen und Leitungen sind die Belange zum Schutz der Quellberei- che und der oberirdischen Fließgewässer besonders zu berücksichtigen.

Das Referat 34 stellt das Benehmen für die beantragte Zielabweichung her.

Das Referat 42 - Naturschutz (Obere Naturschutzbehörde - ONB) teilt Folgendes mit: Soweit die Zielabweichung zugelassen werden soll, müsste sich die Entscheidung auf die naturschutzfachliche und -rechtliche Beurteilung der unteren Naturschutzbehörde (UNB) der Kreisverwaltung Trier-Saarburg stützen.

Bei der geplanten Sonderbaufläche 8 sieht die ONB keinen Konflikt mit dem betroffe- nen „offen zu haltenden Wiesental“ des RROP, da diese vorgesehene Sonderbauflä- che den Kernbereich des Tals nicht berührt. Auch die Biotopverbund-Darstellungen des Landschaftsrahmenplans von 2009 sind nicht betroffen.

Seitens des Referates 43 - Bauwesen - wird wie folgt Stellung genommen:

Geplante Sonderbauflächen 4 (Gemarkung Welschbillig) und 6 (Gemarkung Trierwei- ler) In der Legende der Planurkunde des Flächennutzungsplanes werden die geplanten Sonderbauflächen (auch die Flächen 4 und 6) nach § 5 Abs. 2 Nr. 1 BauGB darge- stellt. Gemäß städtebaulicher Begründung (Feststellungsbeschluss, Seite 30) hat der Ver- bandsgemeinderat Trier-Land beschlossen, die in der regionalplanerischen Teilfort- schreibung Windenergie 2004 dargestellten Vorranggebiete für die Windenergienut- zung in die in Rede stehenden Flächennutzungsplanfortschreibung für den Themen- bereich „Windenergie“ zu übernehmen. Sollte es sich danach um eine konstitutive Planungsentscheidung des Verbandsge- meinderates handeln, verstößt der Flächennutzungsplan - zumindest in Teilbereichen - gegen das wirksam gewordene Ziel 163 h der 3. Teilfortschreibung des LEP IV, wo- nach bei der Errichtung von Windenergieanlagen ein Mindestabstand dieser Anlagen

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von mindestens 1.000 Metern zu reinen, allgemeinen und besonderen Wohngebieten, zu Dorf-, Misch- und Kerngebieten einzuhalten ist. Beträgt die Gesamthöhe dieser Anlagen mehr als 200 Meter, ist ein Mindestabstand von 1.100 Metern zu den vorge- nannten Gebieten einzuhalten. Dieser Zielverstoß hätte zugleich einen Rechtsverstoß nach § 1 Abs. 4 BauGB zur Folge.

Die Herstellung des Benehmens des Referates 43 zu der beantragten Zielabweichung würde in diesem Falle folglich voraussetzen, dass dieser Rechtsverstoß in einem er- gänzenden Verfahren (mit erneuter Offenlage und Beschlussfassung) geheilt wird. Sollte der Wille des Plangebers darin bestanden haben, dass die geplanten Sonder- bauflächen 4 (ohne östliche Erweiterungsfläche) und 6 der regionalplanerischen Teil- fortschreibung Windenergie 2004 lediglich nachrichtlich gemäß § 5 Abs. 4 BauGB aufgenommen wurden und dies auch anhand der Verfahrensakte belegbar ist, beste- hen die zuvor genannten Rechtsbedenken des Referates 43 nicht. In einem derartigen Fall müsste jedoch eine redaktionelle Richtigstellung für diese Flächen in der Planur- kunde erfolgen.

Geplante Sonderbaufläche 5 (Gemarkung Ralingen) Diese Fläche befindet sich einem Vorbehaltsgebiet für Rohstoffsicherung (Untertage) des RROPneu-E.

Laut Umweltbericht (Seite 78) nimmt dieses Vorbehaltsgebiet für Rohstoffsicherung (Untertage) etwa 2/3 der Prüffläche, d.h. der geplanten Sonderbaufläche „Windener- gie“, ein. Nach den Aussagen des Umweltberichtes (3. erneute Offenlage, Stand Feb- ruar 2017; Seite 43) reichen die zurzeit vorliegenden Erkenntnisse nicht aus, um die Windenergienutzung deshalb auszuschließen, weil an keiner Stelle die Errichtung ei- ner WEA mit dem Schutz des unterhalb der Erdoberfläche befindlichen Gipslagers in Einklang gebracht werden kann.

Gemäß dem Schreiben der Kreisverwaltung Trier-Saarburg vom 22.05.2017 befindet sich die geplante Sonderbaufläche 5 innerhalb des Geltungsbereichs des im April 2017 bergrechtlich genehmigten fakultativen Rahmenbetriebsplans für das Gipsberg- werk der Firma Engel („Horst-Peter-Stollen“). Aufgrund der Standortgebundenheit des

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Rohstoffabbaus ist diesem Belang im Rahmen der bauleitplanerischen Abwägung mit konkurrierenden raumbedeutsamen Nutzungen ein hohes Gewicht beizumessen. Durch die konfligierende Nutzung des Gipsabbaus mit der geplanten Windenergienut- zung, welche eine mittel - bis langfristige Nutzungsdauer annehmen lässt, und der kritischen Stellungnahme des Landesamtes für Geologie und Bergbau wird aus städ- tebaulicher Sicht die Vollzugsfähigkeit des Flächennutzungsplanes für den Themen- bereich „Windenergie“ mittel- bis langfristig kritisch gesehen.

Der Träger der Bauleitplanung wird daher aufgefordert, sich nochmals in der Abwä- gung mit den Belangen der Rohstoffgewinnung zu befassen und diesen Belang auch im Hinblick auf die Vollzugsfähigkeit des Flächennutzungsplanes entsprechend zu berücksichtigen. Zum Zeitpunkt der letzten Abwägung muss mit hinreichender Sicher- heit feststehen, dass die Belange der Rohstoffsicherung der Vollzugsfähigkeit der Konzentrationsplanung (d. h. der geplanten Sonderbaufläche 5 „Windenergie“) nicht entgegenstehen werden. Bevor dies nicht abschließend geklärt ist, bestehen aus den o.g. genannten Gründen Bedenken.

Geplante Sonderbaufläche 7 (Gemarkung Igel/ Langsur) Die südliche Teilfläche dieser vorgesehenen Sonderbaufläche (geänderte Prüfkulisse gegenüber der 2. Offenlage) überlagert Flächen der geplanten „Westumfahrung Trier“. Das 6. Gesetz zur Änderung des Fernstraßenausbaugesetzes, das am 02.12.2016 vom Deutschen Bundestag verabschiedet wurde, sieht die B 51 „Westumfahrung Trier“ in der Anlage zum Gesetz (Bedarfsplan) mit der Einstufung „vordringlicher Be- darf“ vor. Aus städtebaulicher Sicht bestehen dann keine Bedenken, wenn die vorge- sehene Sonderbaufläche 7 so angepasst werden kann, dass eine Vereinbarkeit mit der geplanten „Westumfahrung Trier“ hergestellt wird.

Für die geplanten Sonderbauflächen 4 - 7 wird das Benehmen von Referat 43 herge- stellt, wenn die o.g. Einwände im weiteren Verfahren ausgeräumt werden können.

Die Zentralstelle der Forstverwaltung teilt in Abstimmung mit dem Forstamt Trier mit, dass sich die geplanten Sonderbauflächen „Windenergie“ nicht mit Vorranggebie- ten Forstwirtschaft des RROPneu-E überlagern. Dies gilt nach Prüfung der Forstver- waltung auch für die vorgesehene Sonderbaufläche 8 in der Gemarkung Franzen-

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heim, wo das Vorranggebiet Forstwirtschaft des RROPneu-E unmittelbar an diese geplante Sonderbaufläche angrenzt, aber nicht in diese hineinragt. Auch sind keine Ausschlussflächen für die Windenergienutzung nach der 3. Teilfort- schreibung des LEP IV - zusammenhängende Laubholzbestände mit einem Alter über 120 Jahren nach Ziel 163 d, letzter Satz, der 3. Teilfortschreibung des LEP IV - von der Planung betroffen.

Aus forstfachlicher Sicht bestehen daher keine Einwände gegen die Windenergiepla- nung der Verbandsgemeinde Trier-Land.

Die Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz - Dienstelle Trier- teilt mit, dass die geplanten Sonderbauflächen „Windenergie“ teilweise innerhalb von Vorranggebieten Landwirtschaft des RROPneu-E liegen.

Durch die Realisierung von Windenergieanlagen innerhalb dieser geplanten Sonder- bauflächen werden durch den Bau der Anlagen selbst sowie die erforderlichen Er- schließungsanlagen direkt Flächen bebaut und damit dauerhaft der landwirtschaftli- chen Nutzung entzogen. Hierdurch entstehen für die Landwirtschaft Nachteile, die andererseits jedoch zumindest finanziell durch entsprechende Entschädigungs- und Pachtzahlungen regelmäßig ausgeglichen werden. Auf Grund des relativ geringfügi- gen, nur punktuellen Flächenbedarfs für die Anlagen sind die Flächenverluste jedoch insgesamt als geringfügig anzusehen, so dass die Grundzüge des regionalen Raum- ordnungsplans bei einer überlagernden Ausweisung der geplanten Sonderbauflächen „Windenergie“ mit Vorrang- und Vorbehaltsgebieten Landwirtschaft des RROPneu-E nach Auffassung der Landwirtschaftskammer nicht berührt werden. Ein regionalplane- rischer Schutz der landwirtschaftlichen Nutzflächen bleibt nach Auffassung der Land- wirtschaftskammer auch weiter bestehen. Insofern hat sie im Rahmen der Stellung- nahmen zu der in Rede stehenden kommunalen Windenergieplanung den Planungen auch dann zugestimmt, wenn eine regionalplanerisch gesicherte Fläche für die Land- wirtschaft betroffen war.

Durch den Bau von Windkraftanlagen können neben der unmittelbaren Wirkung auf die Landwirtschaft aber auch mittelbare Nachteile entstehen z. B. durch landespflege- risch erforderliche Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen oder durch neue Erschlie-

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ßungswege mitten durch größere landwirtschaftlich genutzte Schläge. Diese Nachteile sind jedoch von der konkreten Planung der einzelnen Anlagen abhängig und bei Be- rücksichtigung landwirtschaftlicher Belange in dieser Planung zu vermeiden bzw. min- destens zu minimieren. Insgesamt bestehen aus landwirtschaftlicher Sicht keine grundsätzlichen Bedenken gegen eine Überplanung von Vorranggebieten Landwirtschaft des RROPneu-E durch die vorgesehenen Sonderbauflächen „Windenergie“.

Das Landesamt für Geologie und Bergbau (LGB) verweist unter dem Datum vom 15.09.2017 einleitend auf seine Stellungnahmen seit dem Jahre 2014 im Rahmen von Anträgen nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG) für die Errichtung und den Betrieb von WEA in den Gemarkungen Edingen, Godendorf und Welschbillig ge- genüber der Kreisverwaltung Trier-Saarburg sowie die Korrespondenz mit der SGD Nord - obere Landesplanungsbehörde - im Zuge des bergrechtlichen Genehmigungs- verfahrens für den fakultativen Rahmenbetriebsplan der Gipsbergbau Engel GmbH für den „Horst-Peter-Stollen“. Des Weiteren sind die bisherigen Stellungnahmen des LGB zu der verfahrensgegenständlichen Flächennutzungsplanung „Windenergie“ der Ver- bandsgemeinde Trier-Land relevant. Insbesondere im Falle des Untertagebetriebs des „Horst-Peter-Stollens“ hat das LGB auf den Konflikt zwischen bergbaulicher Nutzung und der Errichtung von WEA am gleichen Standort sowie auf die geologischen Be- sonderheiten bzw. Baugrundrisiken vor Ort hingewiesen. Diese fachlichen Beurteilun- gen werden seitens des LGB auch zum Gegenstand seiner Stellungnahme im Zielab- weichungsverfahren gemacht. Sie werden in der schriftlichen Stellungnahme vom 15.09.2017 in den Schwerpunkten im nachstehenden Sinne wiederholt bzw. fachlich erläutert.

Aus Sicht des Fachbereiches Bergbau/ Altbergbau wird darauf hingewiesen, dass die geplante Darstellung der Sonderbaufläche 5 „Windenergie“ in der Gemeinde Ralingen und die darauf basierende Errichtung von WEA in einem Nutzungskonflikt mit der Bo- denschatzgewinnung der Gipsbergbau Engel GmbH im Bereich des Bergwerkes „Horst-Peter-Stollen“ steht.

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Das LGB hat den fakultativen Rahmenbetriebsplan für den „Horst-Peter-Stollen“ am 12.04.2017 zugelassen. Hiergegen hat die Ortsgemeinde Ralingen Widerspruch er- hoben, über den seitens des LGB noch nicht entschieden wurde.

Der Abbau unter Tage wird derzeit und soll auch weiterhin entsprechend den Planun- terlagen in dem in Rede stehenden Betriebsplan im sogenannten Kammerfestenbau bzw. Örterfestenbau durchgeführt werden. Das im Abbau befindliche Sulfatlager mit einer Gesamtmächtigkeit von 10 - 12 Meter unterteilt sich in ein 6 Meter mächtiges unteres Lager und ein ca. 5 Meter mächtiges oberes Lager, welche durch eine etwa 1 Meter mächtige Dolomitbank bzw. Mergelfolgen getrennt werden. Von besonderer Bedeutung ist, dass Sulfat in dem Bergwerk „trocken“ abgebaut wird.

Wasserzuflüsse oder feuchte Verhältnisse beim untertätigen Sulfatabbau können den weiteren Betriebs des Bergwerks unmöglich machen und müssen daher unbedingt vermieden werden.

In diesem Zusammenhang verweist das LGB auf das Quellverhalten von Sulfat/ Gips bei Kontakt mit Wasser. Auf die trockenen Abbauverhältnisse und die derzeit beste- hende Drucklast des Gebirges ist die Geometrie der Grubenbaue ausgelegt. In den Abbaufeldern bzw. zwischen den Sicherheitsfesten werden rasterartig Strecken mit einer Breite von ca. 6,5 Meter und einer Höhe von ca. 6,5 Meter ausgefahren. Hier- durch verbleiben Festen von ca. 6 Meter Breite und ca. 6 Meter Länge, die eine Höhe entsprechend der benachbarten Grubenbaue aufweisen. Kommt es zu unvorhergesehenen und nicht auszuschließenden Wasserzuflüssen (z. B. durch Eingriffe in die Oberfläche, konkret Gründungsarbeiten bei Herstellen der Fundamente von WEA), kann die Statik des Bergwerks gefährdet werden. Es bestün- de laut LGB die Folge, dass durch das zuvor beschriebene Quellverhalten, die gesam- te Gebirgsmechanik des Bergwerks nicht mehr beherrschbar wäre. Daraus resultieren unkalkulierbare Folgen für den Weiterbetrieb des Bergwerks sowie die Arbeitssicher- heit unter Tage, da Bruchereignisse als wahrscheinlich anzusehen sind. Da der Betrieb in Ralingen zudem der einzige Standort in Rheinland-Pfalz und im wei- teren Umfeld ist, an welchem Gips gewonnen wird, hätte eine Einschränkung des Ab- baus oder gar die Stilllegung des Bergwerks nach den Ausführungen des LGB weit- reichende Folgen für die Versorgung mit Rohstoffen.

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Aus Sicht der Abteilung Bergbau ist der Antrag auf Zielabweichung aufgrund des be- stehenden Nutzungskonfliktes wegen der unkalkulierbaren Risiken abzulehnen.

Hinsichtlich des Fachbereiches Boden wird auf die Stellungnahme vom 05.12.2016 gegenüber der unteren Immissionsschutzbehörde verwiesen. Die dort getroffenen Aussagen würden auch für das Zielabweichungsverfahren gelten. In dieser Stellung- nahme werden die aus der Sicht des Bodenschutzes bei Bauvorhaben zu beachten- den Gesichtspunkte mitgeteilt. Im Ergebnis wird eine bodenkundliche Baubegleitung empfohlen, um ein umfassendes Boden- und Flächenmanagement zu ermöglichen. Beispiele für Maßnahmen sind die Abgrenzung von Tabuflächen, der fachgerechte Rückbau von Baustraßen und anderen Funktionsflächen sowie die unmittelbare Be- grünung nicht mehr benötigter Funktionsflächen.

Aus Sicht des Fachbereiches Hydrogeologie werden gegen die geplante Ausweisung der Sonderbauflächen 1 und 8 „Windenergie“ keine Einwände erhoben. Bezüglich der übrigen vorgesehenen Sonderbauflächen bestehen grundsätzliche Bedenken. Bei jeglichen Eingriffen in den Untergrund ist zu beachten, dass Änderungen der Wasser- führung im Untergrund wegen der dort speziell anstehenden Gesteine (Gips, möglich- erweise auch Anhydrit des Mittleren Muschelkalkes) zu ungewollten Effekten wie Sub- rosion oder Quellvorgängen führen können. Durch solche Effekte sind laut LGB in Ba- den-Württemberg Großschadensfälle (z. B. „Staufen“ mit Schäden im zweistelligen Millionenbereich) entstanden. Die Ursachenlagen ist bei den bekannten Schadensfäl- len, so das LGB, unstrittig.

Dabei ist laut LGB zu berücksichtigen, dass insbesondere in den hier betroffenen Plangebieten sich auf Grund der sehr komplexen, im Detail nur extrem aufwendig zu erkundenden und daher bislang unbekannten Fließwege des (Sicker)-Wassers mögli- che lokale Auswirkungen (Geländehebungen oder -senkungen, Wassereintritte in un- tertägige Hohlräume) ergeben können.

Als „sehr kritisch“ sind dabei die im Karst typischerweise auftretenden tief reichenden, erweiterten Trennflächen einzustufen. Diese offenen Systeme ermöglichen den sehr schnellen (Bereich von Stunden) Transport von Wasser in größeren Tiefen; gerade

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dadurch können bislang „stabile“ Anhydritbereiche zum Quellen aktiviert oder „trocke- ne“ Gipsbereiche gelöst und abtransportiert werden. Tiefer reichende Gründungsmaßnahmen sowie erforderlich werdender Bodenaus- tausch greifen massiv in die zu schützende Überdeckung über dem Gipslager ein.

Die geplante Sonderbaufläche 5 wird aus hydrogeologischer Sicht durch die Überla- gerung der vorgesehenen WEA mit der geplanten Erweiterung des dort vorhandenen Untertagebetriebs der Gipsbergwerk Engel GmbH als besonders sensibel bewertet. Nach hydrogeologischer Einschätzung - hierzu erfolgt auch ein Verweis auf die nach- folgend wiedergegebene Stellungnahme des Fachbereiches Ingenieurgeologie - wei- sen die Bohrkerne der abgeteuften Erkundungsbohrung KB WEA Ralingen 2 bis in 20 Meter Tiefe eine relevante Klüftung auf, so dass von einer vergleichsweise guten Wasserwegsamkeit auszugehen ist. Mit kaum prognostizierbaren Einflüssen auf die Wasserwegsamkeiten im Deckgebirge ist zu rechnen. Größere Wasserzutritte in das Gipsbergwerk und damit verbundene Risiken sind nicht auszuschließen.

Der Fachbereich Ingenieurgeologie verweist einleitend auf die in den vorherigen Stel- lungnahmen angesprochenen verschiedenen Baugrundrisiken. Sowohl im Entwurf der Verwaltungsvorlage für die Sitzung des Verbandsgemeinderates Trier-Land vom 13.07.2016 als auch in der Abwägungstabelle zur Fortschreibung des Flächennut- zungsplans für den Themenbereich „Windenergie“ der Verbandsgemeinde Trier-Land, Stand: 22.09.2016, werde angeführt, dass die „Gefährdungsprognosen“ des LGB auf „Vermutungen über tatsächliche Verhältnisse und potentielle Geschehensabläufe, die offenkundig noch nicht verifizierbar sind, basieren“ sollten. Dieser Beurteilung des Trägers der vorbereitenden Bauleitplanung wird aus Sicht des LGB aus folgenden Gründen widersprochen:

(1) Tatsächlich hat das LGB im Rahmen der beantragten BImSchG-Verfahren wie- derholt Baugrunduntersuchungen für die geplanten WEA-Standorte empfohlen. Dieser Aufforderung wurde seitens des Antragstellers nicht bzw. nur in unzu- reichender Form nachgekommen. Dieses Versäumnis ist vom Antragsteller zu verantworten und kann daher nicht als Begründung für „Vermutungen“ herange- zogen werden

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(2) Unabhängig hiervon, dass die Situation für konkrete Einzelflächen mangels aus- reichender Erkundung nicht bekannt ist, bestehen jedoch gesicherte Erkenntnis- se über das tatsächliche Vorhandensein von verschiedenen Baugrundrisiken im Ganzen.

Das LGB gibt hierzu entsprechende Erläuterungen zu den Themenfeldern Geologie und Tektonik, Subrosion, Massenbewegungen (Rutschungen) sowie Quellen/ Schrumpfen.

Hinsichtlich der Thematik Geologie und Tektonik wird u.a. darauf hingewiesen, dass im Bereich des geplanten Standorts der WEA RA 02 bereits eine 20 Meter tiefe Kern- bohrung geteuft wurde (siehe Stellungnahmen des Ingenieurbüros BBU C. Schubert vom 15.12.2016 und 17.01.2017). Unabhängig hiervon, dass die Kernbohrung nach Fachmeinung des LGB nicht ausreichend tief gebohrt wurde, zeigten die Bohrkernfo- tos in den genannten Stellungnahmen teils intensiv zerbrochene Bohrabschnitte und teils ganze Kernstücke, die meist Längen von ca. 10 - 40 cm aufweisen würden (siehe Abbildung 2 auf Seite 9 der Stellungnahme des LGB).

Durch Subrosion entstehende Geländeformen werden als Karst bezeichnet. Solche Geländeformen sind beispielsweise Dolinen, Schlunde und Schlucklöcher. Dem LGB sind sämtliche genannte Karstformen im Untersuchungsgebiet bekannt. Bei Erdfalldolinen bricht das Deckgebirge über den unterirdisch durch Subrosion ent- standenen Hohlräumen zusammen der Folge des Entstehens von Erdfällen oder zu- mindest Eintiefungen an der Geländeoberfläche. Diese werden im Bereich landwirt- schaftlich genutzter Flächen in der Regel wieder mit Boden verfüllt, sind jedoch zum Teil im Digitalen Geländemodell (DGM) noch erkennbar. Die Abbildung 3 auf Seite 11 der LGB-Stellungnahme zeigt solche Eintiefungen im Untersuchungsraum (DGM für den Bereich nördlich Ralingen mit einer erkennbaren Großrutschung am Ostrand der Plateauoberfläche und von morphologischen Auffäl- ligkeiten auf der Plateauoberfläche). In der Abbildung 4 auf Seite 12 der Stellungnahme des LGB ist ein im Gipsbergwerk angetroffener Subrosionshohlraum zu sehen. Der Abbildung 5 ebenfalls auf Seite 12 ist ein Schlund nahe dem Gipsbergwerk zu entnehmen. Bei den Schlunden handelt es sich um schachtartige, tiefreichende, meist kreisrunde Röhren, die durch Lösung von

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Gestein entlang von Trennflächen (Klüfte, Störungen u. a.) entstehen. Schlucklöcher sind in den Flächen westlich und nördlich des Gipsbergwerks als Schwinden im Ver- breitungsgebiet des Oberen Muschelkalks bekannt. Hier versickern Oberflächenab- flüsse in den Untergrund, was in der Verkarstung der Dolomite begründet ist.

In der zusammenfassenden ingenieurgeologischen Beurteilung wird mit Blick auf die geplante Überlagerung der vorgesehenen Sonderbaufläche 5 mit der geplanten Er- weiterung des dort vorhandenen Untertagebetriebs der Gipsbergwerk Engel GmbH betont, dass die von der Verbandsgemeinde Trier-Land zur Verfügung gestellten Un- terlagen keinen Nachweis für die Vereinbarkeit der Windenergienutzung mit dem Bergbaubetrieb enthalten. Vielmehr stellen im Falle der Errichtung von WEA die not- wendigen Gründungsmaßnahmen unvermeidbar massive bauliche Eingriffe in das Deckgebirge über dem Gipslager dar. Aufgrund der großen Abmessungen und Ein- flusstiefen der Gründungen von WEA ist mit kaum prognostizierbaren Einflüssen auf die Wasserwegsamkeiten im Deckgebirge zu rechnen. Hierdurch können jedoch grö- ßere Wasserzutritte in das Gipswerke und damit verbundene Risiken, wie vorstehend beschrieben, verursacht werden. Diese sind laut LGB mit einem ordnungsgemäßen und sicheren Betrieb nicht vereinbar. Somit stellen bei den gegebenen geologischen Verhältnissen im Bereich der vorgese- henen Sonderbaufläche 5 die geplanten WEA aus ingenieurgeologischer Sicht ein nicht oder nur schwer beherrschbares Risiko für das Gipsbergwerk bzw. dessen ge- planten Erweiterungsbereich dar. Aufgrund dieser fachlichen Beurteilung werden aus ingenieurgeologischer Sicht im Falle der vorgesehenen Sonderbaufläche 5 die Vo- raussetzungen für die Zulassung einer Zielabweichung als nicht gegeben erachtet.

Seitens des Fachbereichs Rohstoffgeologie wird ausgeführt, dass im vorliegenden Falle die einzige in Rheinland-Pfalz existierende Gipslagerstätte, die über dem beste- henden untertägigen Gipsbergwerk „Horst-Peter-Stollen“ bereits seit Jahrzehnten wirtschaftlich genutzt wird, zur heutigen und zukünftigen Versorgung mit Gips- Rohstoffen geschützt werden. Dabei sind die Verwendungsmöglichkeiten von Gips- und Anhydritstein in ungebrannter und gebrannter Form außerordentlich vielfältig. In einer Vielzahl von Bauelementen des Innenausbaus, in der Zementherstellung, bei der Herstellung von Chemierohstoffen bis hin zum Einsatz als Trägerstoff in der Pharmazie oder als Spezialgips in der Medizin ist Naturgips ein unverzichtbarer bzw.

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nur schwer ersetzbarer Rohstoffe, wobei diese Aufstellung nur einen kleinen Aus- schnitt der vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten von Gips wiedergibt. Mit dem zu- nehmenden Ausbau der Windenergie bei gleichzeitig rückläufiger Kohleverstromung wird zukünftig das Angebot an sogenanntem Reha-Gips, der bei der Rauchgasent- schwefelung entsteht, rückläufig sein, so dass vermehrt Naturgips Einsatz finden muss. Über die Landesgrenzen von Rheinland-Pfalz hinaus handelt es sich bei dem „Horst-Peter-Stollen“ um die einzige erschlossene Gipslagerstätte in weitem Umkreis, die abbauwürdig, zugänglich und bergbautechnisch zu handhaben ist. Dazu bedurfte es erheblicher Investitionen in den vergangenen Jahrzehnten, die es nun aber ermög- lichen, das Sulfatlager zu gewinnen. Erst in Baden-Württemberg, südlich von Stuttgart, in Thüringen am Südrand des Harz und im nördlichen Hessen gibt es in der Bundesrepublik Deutschland weitere Gips- vorkommen. Die Gipslagerstätte bei Ralingen ist deshalb aus rohstoffwirtschaftlicher Sicht in Rheinland-Pfalz unverzichtbar und von herausragender regionaler bis überre- gionaler Bedeutung. Begrenzungen der Erweiterungsmöglichkeiten des Bergwerkers oder Abbauverluste, etwa durch die Errichtung von Sicherheitspfeilern an den Stand- orten etwaiger WEA, sind aus rohstoffgeologischer Sicht nicht hinnehmbar und aus abbautechnischer Sicht kaum praktikabel durchführbar.

Aus Sicht der Rohstoffgeologie muss den vielfach vom LGB vorgetragenen Bedenken hinsichtlich der geotechnischen Situation in der Planungsfläche nördlich von Ralingen, bereits bei der Fortschreibung des Flächennutzungsplans „Windenergie“ bzw. im Ziel- abweichungsverfahren entsprechend Rechnung getragen werden. Dies ist für erkenn- bar an den vorgelegten Antragsunterlagen, die aus Sicht des LGB keine konkrete Ab- wägung im bisher durchgeführten Bauleitplanverfahren für den Themenbereich „Windenergie“ enthalten, nicht geschehen. Aus geotechnischer Sicht verbietet sich jeder (tiefgründige) Eingriff in das Deckgebirge über dem Sulfatlager. Es wird gebeten, dies im Zielabweichungsverfahren zu berücksichtigen mit der Folge, dass der Träger der Flächennutzungsplanung auf die geplante Sonderbaufläche 5 nördlich Ralingen verzichtet.

Zur Frage, ob sich die negative Stellungnahme des LGB insgesamt mit Blick auf die geplante Sonderbaufläche 5 nördlich Ralingen „nur“ auf den sich mit der Rahmenbe- triebsplanfläche für den „Horst-Peter-Stollen“ überlagernden Bereich, oder auf diese

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geplante Sonderbaufläche 5 insgesamt bis zur Grenze an den Eifelkreis Bitburg-Prüm bezieht, hat sich das LGB am 25.10.2017 ergänzend wie folgt geäußert:

Die Stellungnahme der Abteilung Bergbau kann sich in erster Linie nur auf die Rah- menbetriebsplanfläche beziehen. Allerdings kann nicht ausgeschlossen werden, dass es im Rahmen der Baumaßnahme, d. h. des Baus von WEA, auch im Bereich im Be- reich der Restfläche der geplanten Sonderbaufläche 5 zur Aktivierung von Wasser- wegsamkeiten kommt, welche aufgrund der natürlich vorhandenen Klüftungen, Schicht- und Störungsverläufen bis in die geplante Abbaufläche hineinragen. Ein Ge- fährdungspotenzial ergibt sich somit auch für die Restfläche, womit etwaigen Standor- ten für WEA erst ab einem Abstand von 100 Metern zur Rahmenbetriebsplanfläche zugestimmt werden kann.

Der Fachbereich Ingenieurgeologie verweist auf die Stellungnahme vom 14.09.2017, in der die besonderen Baugrundrisiken - bezogen auf das gesamte Verbreiterungsge- biet der Schichten des Oberen und Mittleren Muschelkalks - beschrieben werden. Dies betrifft die geplanten Sonderbauflächen 2, 4, 5, 6 und 7. Ein nochmals gesteiger- tes Risiko ergibt sich für die Bereiche, die durch den Gipsbergbau unterfahren sind bzw. werden, vorliegend also die vorgesehene Sonderbaufläche 5. Für den Restbe- reich dieser Fläche außerhalb der Rahmenbetriebsplanfläche gelten sinngemäß die Aussagen zu den geplanten Sonderbauflächen 2, 4, 6 und 7. Das heißt, dass hier ebenfalls besondere Risiken bestehen und im Fall der Planung von WEA mit beson- deren Aufwendungen bzw. Vorsorgemaßnahmen sowohl in Bezug auf die Baugrun- derkundung als auch die Gründung von WEA zu rechnen ist. Derartige Aufwendungen bzw. Vorsorgemaßnahmen sind in den bislang von der Ingenieurgeologie erhaltenen Unterlagen nicht angegeben. Vielmehr wird selbst der bei Anwendung der einschlägi- gen technischen Regelwerke notwendige Untersuchungsumfang bisher nicht berück- sichtigt.

Aus fachlicher Sicht ist zwischen den Flächen mit bergbaulicher Nutzung und geplan- ten WEA ein Sicherheitspfeiler („Pufferzone“) zu empfehlen. Dies ist in baubedingten Auflockerungen sowie der Ausbreitung von Bauwerkslasten sowie Inhomogenitäten bezüglich Wasserwegsamkeiten im Untergrund u. a. m. begründet. Ohne nähere Un-

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tersuchungen wird zunächst ein Mindestabstand der nächstgelegenen WEA zur Rah- menbetriebsplanfläche von 100 Metern empfohlen.

Nach den Ausführungen des Fachbereiches Rohstoffgeologie reicht deren Fachpla- nungsfläche in ihrer Ausdehnung über die Rahmenbetriebsplanfläche hinaus. Ihr Um- griff ist identisch mit der Darstellung im LEP IV aus dem Jahr 2008, in dem die Fläche als „landesweit bedeutsamer Bereich für die Rohstoffsicherung“ dargestellt ist. Soweit aus der rohstoffgeologischen Sicht des LGB in der Vergangenheit Stellungnahmen als Träger öffentlicher Belange für geplante WEA abgegeben wurden, hat man dem Be- trieb und der Errichtung solcher Anlagen innerhalb der vom LGB vorgeschlagenen Rohstoffsicherungsfläche immer widersprochen. Das negative Votum aus Sicht der Rohstoffgeologie bezieht sich jeweils auf Nutzungsänderungen innerhalb der Fach- planungsfläche. Im Falle der Errichtung von größeren baulichen Anlagen mit massiven Eingriffen in den Untergrund - wie beispielsweise bei WEA - über einer untertägigen Rohstoffgewinnung, kann der Rohstoff untertage voraussichtlich nicht mehr gewonnen werden, da entsprechende Sicherheitspfeiler und Sicherheitsabstände auch untertage einzuhalten sind. Der daraus resultierende Verlust an Abbauvolumen ist aus rohstoff- wirtschaftlicher Sicht nicht akzeptabel. Ebenso ist aus Sicht der Rohstoffgeologie zu besorgen, dass einem Abbau damit die Wirtschaftlichkeit entzogen wird.

Die obere Landesplanungsbehörde hat am 06.11.2017 - im Zusammenhang mit dem bei der SGD Nord - Referat Bauwesen - anhängigen Widerspruch der Verbandsge- meinde Trier-Land gegen die Versagung der Genehmigung der verfahrensgegen- ständlichen Flächennutzungsplanung durch die Kreisverwaltung Trier-Saarburg - Kenntnis davon erhalten, dass eine gutachterliche Stellungnahme vorliege, die von der grundsätzlichen Vereinbarkeit der Windenergienutzung im Bereich der geplanten Sonderbaufläche 5 mit einem untertägigen Gips- und Anhydritabbau ausgehe. Der Rechtsbeistand der Verbandsgemeinde Trier-Land hat der oberen Landesplanungs- behörde auf deren Bitte hin mit Schreiben vom 07.11.2017 die entsprechende gut- achterliche Stellungnahme des Beratungsbüros für Boden und Umwelt C. Schubert GmbH, 34388 Trendelburg, zugeleitet mit der Bitte, diese bei der Zielabweichungsent- scheidung zu berücksichtigen. Diese gutachterliche Stellungnahme bezieht sich auf die geplante Errichtung von vier Windenergieanlagen innerhalb der geplanten Son- derbaufläche 5 a in der Ortsgemeinde Ralingen. Sie wurde erstellt mit Blick auf die

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ablehnende fachliche Beurteilung des LGB vom 08.06.2017 zur Errichtung von sechs geplanten Windenergieanlagen in den Gemarkungen Edingen, Godendorf und Welschbillig, welche mit Blick auf die Gemarkungen Edingen und Godendorf in der Ortsgemeinde Ralingen insbesondere die geplante Sonderbaufläche 5 betreffen. Die untere Immissionsschutzbehörde der Kreisverwaltung Trier-Saarburg hatte im Zuge des anhängigen Genehmigungsverfahrens dem Antragsteller das Schreiben des LGB vom 08.06.2017 zur weiteren Veranlassung übersandt. Der Antragsteller für das im- missionsschutzrechtliche Genehmigungsverfahren hat daraufhin das genannte Bera- tungsbüro mit der Erstellung einer fachlichen Stellungnahme zur Beurteilung des LGB beauftragt. Unter Abschnitt „2. Allgemeines“ der gutachterlichen Stellungnahme wird ausgeführt, dass in der Stellungnahme des LGB vom 08.06.2017 in wesentlichen In- halten auf die Stellungnahme des LGB vom 05.12.2016 verweisen wird. Diese Stel- lungnahme lag daher dem Gutachten des genannten Beratungsbüros mit zugrunde.

Das Beratungsbüro verweist in Abschnitt „3.1 Anhydrit und Quellung“ in seinem Fazit darauf, dass sich durch lokale Quellvorgänge von Anhydrit in kleinste Hohlräume (z. B. Porositäten, Kluftflächen, Mikrorisse etc.) quasi eine Versiegelung von Wasserweg- samkeiten ergebe. Die Expansion von kristallisierendem Gips in Hohlräume sei auch unter hohen Überlagerungsrücken (Gesteinssäule) möglich. Dieser Effekt könne eine Inhibition des Quellvorgangs bewirken (s. z. B. Butscher, Mutschler, Blum /12/, S. 19 - vgl. Ziffer /12/ der Quellenangaben auf Seite 3 des Gutachtens). Auf diesen Sachverhalt müsse aber im Gipsbergbau oder im Tunnelbau ungeachtet des übertägigen Geschehens ohnehin Rücksicht genommen werden. Da hierüber zahlreiche Fachliteratur mit vielen Fallbeispielen verfasst worden seien (s. z. B. /15/ - M. Wittke - vgl. Ziffer /15/ der Quellenangaben auf Seite 3 des Gutachtens), könne dies als beherrschbar angesehen werden.

Im Abschnitt „3.2 Karbonat- und Sulfatkarst“ verweist das Beratungsbüro auf ein ihm vorliegendes Gutachten von Dr. H. Baumann zur Geologie und Hydrogeologie des Gipsbergwerks „Horst-Peter-Stollen“ (siehe Ziffer /17/ der Quellenangaben auf Seite 3 des Gutachtens). Der Autor dieses Gutachtens komme zu dem Schluss, dass eine wasserstauende Funktion der überlagernden Schichten (oberhalb der Unteren Wech- selfolge) gegeben sei. In diesem Gutachten werde detailliert auf die hydrogeologische Situation eingegangen. Durch umfangreiche Betrachtungen werde darin erklärt, wa-

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rum die Wasserführung weitgehend schichtgebunden erfolge und Wasserzutritte in das Grubengebäude nicht durch die Überdeckung geschehen würden. Sollte sich die geologische Situation vom gegenwärtigen Grubengebäude bis in den Bereich der durch den fakultativen Rahmenbetriebsplan abgedeckten Fläche fortsetzen, dann sei von unveränderten hydrogeologischen Bedingungen auszugehen. Sei dies nicht der Falle, dann sei auch das Vorkommen von Sulfatgesteinen (Anhydrit und Gips) grund- sätzlich in Frage zu stellen. Zusammenfassend bestehe angesichts dieser Resultate keine akute Gefährdung durch Sickerwasser von der Geländeoberfläche im projektier- ten Windparkgelände. Auch eine oberflächennahe Klüftung, wie sie vom LGB anhand von Bohrkernfotos prognostiziert werde (siehe Stellungnahme vom 08.06.2017), ände- re an diesem Sachverhalt offensichtlich nichts.

Im Abschnitt „4. Ingenieurgeologie“ folgert das Beratungsbüro, dass die Lage des Gips- bzw. Anhydritlagers im Bereich der Erweiterungsfläche unbekannt sei. Es sei aus den ihm vorliegenden Unterlagen nicht ersichtlich, ob das Gips-/Anhydritlager je- mals für diese Fläche nachgewiesen worden sei. Weder in dem geologischen Gutach- ten von Dr. H. Baumann noch im fakultativen Rahmenbetriebsplan (Verweis auf eine Ausarbeitung von Dr.-Ing. Ch. Buhrow - vgl. Ziffer /18/ der Quellenangaben auf Seite 3 des Gutachtens) finde sich dazu ein Hinweis. Aufgrund der tektonischen Phänomene und der Genese von Gipslagerstätten im Mittleren Muschelkalk (Ausfällungen in fla- chen Meeresbecken, die u. U. ein strukturiertes Relief aufweisen könnten) bleibe die Lage bzw. die Existenz der Sulfatlagerstätte im betreffenden Gebiet unklar. Somit sei die Maßgabe, die Bohrungen bis in das Gipslager zu führen, möglicherweise ohne jegliche Relevanz. Hierzu erfolgt ein Hinweis zu den Anmerkungen zur kritischen Überlagerungsmächtigkeit im Abschnitt Karbonat- und Sulfatkarst, sowie zur hydroge- ologischen Situation. Die Bohrungen für den Baugrundaufschluss seien unter geo- technischen, nicht unter rohstoffwirtschaftlichen Gesichtspunkten auszuführen.

Schließlich äußert sich das Beratungsbüro im Abschnitt 5 noch zur „Rohstoffgeologie“: Hier werde in der LGB-Stellungnahme im Abschnitt Rohstoffgeologie ausgeführt: „über dem Gipslager sind Karsterscheinungen in Form von Dolinen und wasserweg- same Störungszonen bekannt“:

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Dies erscheint dem Beratungsbüro mit wesentlichen Schlussfolgerungen und Sach- verhaltsschilderungen aus dem zeitgenössischen Gutachten von Dr. H. Baumann un- vereinbar. Man beachte neben dem oben Erwähnten dazu insbesondere die Ausfüh- rungen auf den Seiten 30 ff. des Gutachtens von Dr. H. Baumann, heiß es abschlie- ßend.

Die obere Landesplanungsbehörde hat diese gutachterliche Stellungnahme des Bera- tungsbüros für Boden & Umwelt C. Schubert GmbH dem LGB mit der Bitte um Rück- äußerung zugeleitet, ob sich hieraus Erkenntnisse ergeben, die zu einer abweichen- den Auffassung gegenüber den Stellungnahmen des LGB vom 14.09.2017 und 25.10.2017 führen würden.

Das LGB hat sich zu dieser gutachterlichen Stellungnahme unter dem Datum vom 13.11.2017 im nachstehenden Sinne geäußert. Es verweist zunächst auf die Unterlagen, die es für diese Stellungnahme verwendet hat. In einer Vorbemerkung heißt es dann, dass nach Angabe des Abschnittes 3 der gutachterlichen Stellungnahme des genannten Beratungsbüros vom 16.10.2017 die- sem nur die Stellungnahmen des LGB vom 05.12.2016 und 08.06.2017 zur Verfügung standen. Das heiße, dass die Stellungnahmen des LGB vom 22.02.2017 (im Zulas- sungsverfahren für den fakultativen Rahmenbetriebsplan) sowie vom 14.09.2017 und 25.10.2017 (im Zielabweichungsverfahren) an die SGD Nord dem Beratungsbüro nicht bekannt seien. Dies erkläre, weshalb in der Stellungnahme des Beratungsbüros vom 16.10.2017 fälschlicherweise behauptet werde, dass von Seiten des LGB keine genaueren Begründungen für die beschriebenen Baugrundrisiken bzw. Untergrund- verhältnisse formuliert worden seien.

Zu den einzelnen Ausführungen in der gutachterlichen Stellungnahme vom 16.10.2017 nimmt das LGB wie folgt Stellung:

Zu Abschnitt „3.1 Anhydrit und Quellung“ Das Beratungsbüro C. Schubert bestätige grundsätzlich das Quellvermögen von An- hydrit und gebe an, dass erst die Auflast einer Gesteinssäule von 150 m rechnerisch den Quelldruck übersteige. Tatsächlich sei nach den im LGB vorhandenen Unterlagen im Überschneidungsbereich der geplanten Windenergieanlagen mit der fakultativen

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Rahmenbetriebsplanfläche der Firma Gipsbergbau Engel GmbH („Horst-Peter- Stollen“) eine Überlagerung des Anhydrit-/ Gipslagers von etwa 70 bis 80 m zu rech- nen. Das heiße, dass das vom LGB beschriebene Baugrundrisiko Quellen/ Schrump- fen grundsätzlich bestätigt werde. Weiter werde in der gutachterlichen Stellungnahme bezweifelt, dass das Anhydrit-/ Gipslager dort überhaupt existiere. Tatsächlich seien an der Geländeoberfläche die Deckschichten aus Unterem Keuper und Oberem Muschelkalk nachgewiesen. Auf- grund der besonderen Kenntnis des LGB über die stratigraphischen und regionalgeo- logischen Verhältnisse im Betrachtungsraum sei das Vorhandensein des Anhydrit- /Gipslagers als nahezu sicher einzustufen. Am Schluss des Abschnittes 3.1 wird im Gutachten angegeben, dass im Rahmen des Bergbaus auf die Quell-/Schrumpfproblematik ohnehin Rücksicht zu nehmen und dies beherrschbar sei. Diese Einstufung wird vom LGB geteilt. Allerdings könne sich die Beherrschbarkeit erheblich einschränken, wenn von außen nicht steuerbare Ein- wirkungen auftreten würden. Dies könne beispielsweise durch die Überbauung mit Windrändern geschehen.

Zu Abschnitt „3.2 Karbonat- und Sulfatkarst“ Das Büro C. Schubert gebe an, dass im Zusammenhang mit dem Bau und dem Be- trieb der geplanten WEA eine Änderung der Wasserführung oder gar die Schaffung zusätzlicher Wasserwegsamkeiten kaum zu besorgen seien. Diese pauschale Aussa- ge werde von Seiten des LGB nicht geteilt. Vielmehr sei bei Bauvorhaben mit Grün- dungen, die einen Durchmesser von ein bis mehreren Zehnermetern und einer Tiefe von mehreren Metern hätten, immer mit Auflockerungen des Untergrundes zu rech- nen. Weiter wird in der gutachterlichen Stellungnahme angeführt, dass über dem Anhydrit- /Gipslager die Wasserführung weitgehend schichtgebunden, das heiße horizontal, erfolge. Auch diese pauschale Aussage werde von Seiten des LGB nicht geteilt. Es sei sicher auch mit vertikalen Unstetigkeiten, wie Störungen und Schlotten, zu rech- nen. Selbst wenn diese - wie im Gutachten vom 16.10.2017 angegeben - versiegelt seien, könnten durch externe Einflüsse, wie Auflockerungen durch Bauarbeiten, dy- namische Lasten u.a., aufgebrochen werden. Das geschehe bevorzugt entlang vor- handener Unstetigkeiten, deren Existenz aus Sicht des LGB sicher sei. Dies zeigten schon die Aufnahmen der Bohrkerne der Bohrung KB WEA RA 02. Hier erfolgt ein

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Hinweis auf die Stellungnahme des Beratungsbüros für Boden & Umwelt C. Schubert GmbH vom 17.01.2017 zu Ralingen, Errichtung von 5 WEA des Typs E-141.- 6 S + 4 S. Anl., Trendelburg, sowie zu dem LGB-Schreiben vom 08.06.2017 an die untere Immissionsschutzbehörde.

Zu Abschnitt „4. Ingenieurgeologie“ Nach Angabe des Büro C. Schubert vom 16.10.2017 solle das LGB nicht ausreichend begründet haben, weshalb eine Aufschlusstiefe von 20 m nicht ausreiche. Insbeson- dere in seinen Stellungnahmen vom 22.02.2017 (im Zulassungsverfahren für den fa- kultativen Rahmenbetriebsplan) und vom 14.09.2017 (im Zielabweichungsverfahren) an die SGD Nord sei das LGB ausführlich auf die verschiedenen Baugrundrisiken im Raum Ralingen eingegangen. Darüber hinaus habe es in seiner Stellungnahme vom 09.10.2015 an die untere Immissionsschutzbehörde zum Verfahren BImSchG - Antrag für die Errichtung und den Betrieb von 7 Windkraftanalgen in den Gemarkungen Edin- gen und Godendorf auf entsprechende Nachfrage der Kreisverwaltung Trier-Saarburg explizit unter Hinweis auf die „Allgemein anerkannten Regeln der Technik“ bzw. den „Stand der Technik und Wissenschaft“ erläutert, dass bei ungewöhnlichen oder be- sonders schwierigen Baugrundverhältnissen besondere Anforderungen an Baugrund- untersuchungen gelten würden. Unter Hinweis auf die DIN 1054:2010-12 gelte dies insbesondere bei einem Untergrund, der zur Auflösung oder zu starkem Zerfall neige und in Bergsenkungsgebieten oder Gebieten mit Erdfällen. Bau-/ Planungsvorhaben in solchen Gebieten seien der Geotechnischen Kategorie 3 (GK 3) zuzuordnen. Die Erkundungstiefe richte sich nach dem potentiellen Einfluss der verschiedenen Bau- grundrisiken. Im gegebenen Fall sei daher - wie bereits in den früheren LGB- Stellungnahmen - angegeben, die Erkundung bis zum Anhydrit-/Gipslager durchzufüh- ren. Hieraus resultiere aus geotechnischen Gründen eine Erkundungstiefe von vo- raussichtlich etwa 70 bis 80 m. Die Beschränkung der Erkundungstiefe auf den bloßen Lastabtragungsbereich, wie dies in der Stellungnahme des Büros C. Schubert vom 16.10.2017 herauszulesen sei, wäre nach Auffassung des LGB mindestens fahrlässig.

Zu Abschnitt 5„Rohstoffgeologie“: Hier bestätigt das LGB nochmals die Aussage, dass über dem Anhydrit-/Gipslager Karsterscheinungen bekannt seien. Es verweist auf die entsprechenden Ausführun- gen in seinen Stellungnahmen vom 22.02.2017 (im fakultativen Rahmenbetriebsplan-

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verfahren) und vom 14.09.2017 (im Zielabweichungsverfahren) an die SGD Nord, die dem Büro C. Schubert bisher nicht vorlägen. Tatsächlich seien an der Geländeober- fläche verschiedene Karstformen, wie Dolinen oder Schlucklöcher bekannt. Solche würden auch in dem Gutachten von Dr. H. Baumann (z.B. S. 29) benannt.

Fazit des LGB vom 13.11.2017 Für das Planungsgebiet bestünden verschiedene Baugrundrisiken (tektonische Zer- stückelung, Subrosion, Massenbewegungen, Quellen/Schrumpfen). Die Hochfläche sei etwa in NE–SW–Richtung von tiefgründigen Verwerfungszonen durchschnitten, die sich mindestens bis in das Gipslager auswirkten. In den Karbonatgesteinen über dem Gipslager seien Karsterscheinungen in Form von Dolinen und wasserwegsamen Störungszonen bekannt. Die untertägig im Gipslager vorhandenen Subrosions- bzw. Ablaugungszonen korrespondierten vermutlich mit den übertägig erkennbaren Ver- werfungszonen. Eingriffe in die Überlagerung des Gipslagers könnten zusätzliche Wasserwegsamkeiten schaffen und damit eine Gefährdung des untertägigen Gipsab- baus darstellen. Schon aus Gründen der Vollständigkeit sei darauf hinzuweisen, dass auch unabhängig vom Vorhandensein des Gipsbergwerks im Vergleich zu anderen Landesteilen ein weit überdurchschnittliches Baugrundrisiko für die Windenergiean- lagen selbst bestehe.

Die genannten Risiken würden durch vorhandene geologische Karten, Gelände- modelle und konkrete Beobachtungen belegt und stellten keine Vermutungen dar. Somit stellten bei den gegebenen geologischen Verhältnissen im Bereich der geplan- ten Sonderbaufläche 5 die geplanten Windenergieanlagen ein nicht oder nur schwer beherrschbares Risiko für das Gipsbergwerk bzw. dessen geplanten Erweiterungsbe- reich dar.

Das LGB bestätigt ausdrücklich seine bisherigen Stellungnahmen des LGB, die nach seinen Ausführungen uneingeschränkt weiter gelten. Die vorliegende Stellungnahme der BBU S. Schubert GmbH vom 16.10.2017 stellt seines Erachtens in keiner Hinsicht ein Erkenntnisgewinn dar. Ein Erkenntnisgewinn würde sich bei Berücksichtigung sei- ner wiederholten Empfehlung zur ausreichend tiefen Baugrunderkundung einschließ- lich der Abstimmung der Untersuchungen mit dem LGB ergeben. Dies sei allerdings bis heute nicht geschehen.

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Der Landesbetrieb Mobilität Trier hat sich zur Überlagerung eines Teilbereichs der geplanten Sonderbaufläche 7 mit der vorgesehenen „Westumfahrung Trier“ im nach- stehenden Sinne geäußert:

Die B 51 „Westumfahrung Trier“ ist im aktuellen Bedarfsplan 2030 für die Bundesfern- straßen (Anlage zu § 1 Abs. 1 Satz 2 zum 6. Gesetz zur Änderung des Fernstraßen- ausbaugesetzes vom 23.12.2016) in den „Vordringlichen Bedarf“ eingestuft. Die aktu- elle Prioritätenliste des Landes Rheinland-Pfalz stuft die „Westumfahrung Trier“ in die Kategorie II, Planungsbeginn in 2018, ein.

Der Landesbetrieb Mobilität Trier hat die Lage der geplanten B 51 „Westumfahrung Trier“ in eine der oberen Landesplanungsbehörde zur Verfügung gestellte Planunter- lage eingetragen. Westlich der geplanten Straße befinden sich in der Gemarkung Liersberg Grundstü- cke in der Flur 2 (Parzellen 17/4 und 99/0) und in der Flur 1 (Parzellen 10/5 und 12/2) im Eigentum der Bundesrepublik Deutschland Bundesstraßenverwaltung. Diese Flä- chen wurden im Zuge des Planfeststellungsverfahrens in den 2000-erJahren für die Umsetzung der Kompensationsmaßnahmen erworben. Der damalige Landschafts- pflegerische Begleitplan sah dort verschiedene Maßnahmen (Entwicklung von Laub- waldbeständen durch Neupflanzung, Entwicklung von Magerwiesen durch Extensivie- rung von Grünland/ Umwandlung von Acker sowie die Neuanlage extensiv genutzter Streuobstwiesen) vor. Entsprechende Planunterlagen zu den Eigentumsflächen der Bundesrepublik Deutschland Bundesstraßenverwaltung sowie den damals in diesem Bereich vorgesehenen Kompensationsmaßnahmen hat der Landesbetrieb Mobilität Trier seiner Stellungnahme beigefügt. Nach seinen Ausführungen werden diese Ei- gentumsflächen in der wiederaufzunehmenden Planung eine wichtige Rolle im Kom- pensationskonzept zur geplanten „Westumfahrung Trier“ spielen Eine Nutzung dieser Kompensationsflächen für den Bau von WEA wird daher vom Landesbetrieb Mobilität Trier abgelehnt.

Zum Abstand von WEA an klassifizierten Straßen wird auf Abschnitt G, Ziffer 4.1 „Straßenrecht“, des Rundschreibens Windenergie der Landesregierung vom 28.05.2013 verwiesen. Dort heißt es:

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„Die zuständige Straßenbaubehörde ist in Genehmigungsverfahren für Windenergie- anlagen zu beteiligen, wenn deren Entfernung zu Verkehrsanalgen weniger als ihre Kipphöhe beträgt. Unter Kipphöhe ist die Nabenhöhe plus der Halbe Rotordurchmes- ser plus der Halbe Fundamentdurchmesser zu verstehen. Ist der Abstand der Windenergieanlage zu Verkehrsanlagen kleiner als ihre Kipphöhe, so soll der straßenseitige Rand des Mastes mindestens so weit von der befestigten Fahrbahn entfernt sein wie die Baubeschränkungszone reicht. Der Rotor der Anlage darf in die Baubeschränkungszone hineinragen. Der Abstand vergrößert sich entspre- chend, wenn die Differenz von Bauverbotszone und Baubeschränkungszone kleiner als der halbe Rotordurchmesser ist, weil ansonsten der Rotor in die Bauverbotszone ragen würde.“

Laut Landesbetrieb Mobilität Trier ist generell anzustreben, dass die Kipphöhe der WEA zur Verkehrsanlage eingehalten wird. Keinesfalls kann eine Zustimmung zum Bau in der Baubeschränkungszone erteilt werden. Die Baubeschränkungszone be- trägt bei Autobahnen 100 m, bei Bundes- und Landesstraßen 40 m und bei Kreisstra- ßen 30 m. Der Rotor der Anlage darf jedoch in die Baubeschränkungszone hineinra- gen. Der Rotor darf allerdings keinesfalls in die Bauverbotszone hineinragen. Die Bauverbotszone beträgt bei Autobahnen 40 m, bei Bundes- und Landesstraßen 20 m und bei Kreisstraßen 15 m.

Auch wenn die straßenrechtlichen Einschränkungen nach § 9 Fernstraßengesetz des Bundes und §§ 22 ff. Landestraßengesetz erst vom Beginn der Auslegung der Pläne im straßenrechtlichen Planfeststellungsverfahren bzw. von dem Zeitpunkt an, zu dem den Betroffenen Gelegenheit gegeben wird, den Plan einzusehen, gelten, hält es der Landesbetrieb Mobilität Trier für geboten, dass die Einschränkungen in Bezug auf die vorgesehene Trasse der geplanten B 51 „Westumfahrung Trier“ im Rahmen der Bau- leitplanverfahren und damit auch im Zielabweichungsverfahren, dessen Gegenstand die verfahrensgegenständliche Flächennutzungsplanung „Windenergie“ der Ver- bandsgemeinde Trier-Land ist, bereits hinreichend Berücksichtigung finden.

Abschließend wird um weitere Beteiligung des Landesbetriebs Mobilität Trier an allen künftigen Planungsschritten gebeten. Sofern nicht bereits geschehen, sollte der Lan- desbetrieb Mobilität Autobahnamt ebenfalls beteiligt werden.

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Ergebnis des Zielabweichungsverfahrens

Nach Prüfung und Auswertung der vorgelegten Unterlagen und der eingegangenen Stellungnahmen der Verfahrensbeteiligten ergeht unter Beachtung der Ziele der Raumordnung des LEP IV und des RROP, von denen vorliegend nicht abgewichen werden soll, sowie unter Berücksichtigung der Grundsätze und sonstigen Erfordernisse der Raumordnung (hier: der in Aufstellung befindlichen Ziele des RROPneu) nach Abwägung gemäß § 6 Absatz 2 ROG in Verbindung mit § 10 Absatz 6 LPlG folgende Entscheidung:

1. Hinsichtlich der geplanten Sonderbauflächen „Windenergie“ 1, 2, 4 (Flächenanteil der über das Vorranggebiet der regionalplanerischen Teilfortschreibung 2004 „Welschbillig 1“ im Osten hinausgeht) sowie 5 b und 8 der gesamträumigen Fortschreibung des Flächennutzungsplans der Verbandsgemeinde Trier-Land, Themenbereich „Windenergie“, wird die Abweichung vom Ziel der Raumordnung der regionalplanerischen Teilfortschreibung Windenergie 2004, nach dem außerhalb der Vorranggebie- te [für die Windenergienutzung] die Errichtung von raumbedeutsamen Wind- energieanlagen ausgeschlossen ist, zugelassen.

2. Für die geplanten Sonderbauflächen „Windenergie“ 5 a und 7 der gesamt- räumigen Fortschreibung des Flächennutzungsplans der Verbandsgemeinde Trier-Land, Themenbereich „Windenergie“, wird die Abweichung vom Ziel der Raumordnung der regionalplanerischen Teilfortschreibung Windenergie 2004, nach dem außerhalb der Vorranggebiete [für die Windenergienutzung] die Errichtung von raumbedeutsamen Windenergieanagen ausgeschlossen ist, für die in den Ergebniskarten 1 a und 1 b orange gekennzeichneten Flä- chen zugelassen.

3. Hinsichtlich der geplanten Sonderbauflächen „“Windenergie“ 5 a und 7 wird die Abweichung vom Ziel der Raumordnung der regionalplanerischen Teilfortschreibung Windenergie 2004, nach dem außerhalb der Vorranggebie- te [für die Windenergienutzung] die Errichtung von raumbedeutsamen Wind-

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energieanlagen ausgeschlossen ist, für die in den Ergebniskarten 1 a und 1 b in rot gekennzeichneten Flächen nicht zugelassen.

Erläuterung: Die geplante Sonderbaufläche „Windenergie“ 5 wird aus Gründen der Klarheit und Nachvollziehbarkeit in die Flächen 5 a und 5 b untergliedert. Bei der Fläche 5 a handelt es sich um das Areal, das sich nördlich der Ortslage Ralingen bis zur Grenze zwischen dem Landkreis Trier-Saarburg und dem Eifelkreis Bitburg-Prüm erstreckt. Die Fläche 5 b ist der Teil der geplanten Sonderbaufläche „Windenergie“ 5, welcher nordwestlich der Ortslage Ralingen/ westlich des Ortsteils Edingerberg an den Eifelkreis Bitburg-Prüm angrenzt.

Die positive Entscheidung gemäß den Ziffern 1. und 2. ergeht unter folgenden Bedingungen und folgenden Auflagen:

Bedingung 1: Bei der Darstellung der geplanten Sonderbauflächen „Windenergie“ in der gesamträumigen Fortschreibung des Flächennutzungsplans der Verbandsgemeinde Trier-Land, Themenbereich „Windenergie“, sind die Ziele der Raumordnung der 3. Teilfortschreibung des LEP IV, insbesondere die Ziele 163 h (Abstandsregelungen) und 163 g (Bau von mindestens 3 Windenergieanlagen im räumlichen Verbund), zu beachten.

Bedingung 2: Die in der Verbandsgemeinde Trier-Land in der regionalplanerischen Teilfortschreibung Windenergie 2004 festgelegten Vorranggebiete für die Windenergienutzung „Welschbillig 1“ und „Trierweiler 1“ sind in der verfahrensgegenständlichen Flächennutzungsplanung als Sonderbauflächen „Windenergie“ darzustellen, soweit sie den Zielen der 3. Teilfortschreibung des LEP IV entsprechen.

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Auflage 1: Im Bereich der zugelassenen Teilfläche der vorgesehenen Sonderbaufläche 5 a (sie- he Ziffer 2 dieser Entscheidung auf Seite 32) ist im Falle der Errichtung von WEA in einer Pufferzone von 100 Metern unmittelbar anschließend an die nördliche Grenze des Rahmenbetriebsplangebietes für das Gipswerk „Horst-Peter-Stollen“ in den nach- folgenden immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahren anhand gutachterli- cher Untersuchungen nachzuweisen, dass das vom LGB angenommene Gefähr- dungspotenzial bei der Errichtung von Windenergieanlagen in dieser Pufferzone nicht zu besorgen sein wird.

Auflage 2: Im Falle der Errichtung von WEA bzw. der Durchführung entsprechender Erschlie- ßungsmaßnahmen (Trassenführung der Zuwegungen und Leitungen) in den Vorrang- gebieten des RROPneu-E ist eine frühzeitige Abstimmung mit der jeweiligen Fachstel- le im Vorfeld des immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahrens erforderlich. Die Anlagengenehmigung steht unter dem Vorbehalt der Zustimmung der jeweiligen Fachstelle.

Fachlich zuständig sind bei a) Vorranggebieten Grundwasserschutz die Regionalstelle Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft, Bodenschutz Trier der SGD Nord b) Vorranggebieten Landwirtschaft die Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz - Dienststelle Trier.

Darüber hinaus ergeht dieser mit folgenden Hinweisen:

Hinweis 1: Die Vorgaben der landesplanerischen Stellungnahme der unteren Landesplanungs- behörde vom 17.10.2013 sind in den weiteren Verfahrensschritten zu berücksichtigen.

Hinweis 2: Die im RROPneu-E festgelegten Nutzungen und Funktionen des Raums sollten so- weit als möglich gesichert bzw. ihre Entwicklungsmöglichkeiten erhalten werden. Not- wendige Kompensationsmaßnahmen sollten vorrangig zur Sicherung und Entwicklung

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betroffener Nutzungen und Funktionen des Freiraums umgesetzt werden (u. a. Aufbau des regionalen Biotopverbundsystems, Sicherung und Entwicklung der Erholungs- funktion der Landschaft, Sicherung und Entwicklung der Waldfunktionen, Sicherung der Grundwasservorkommen).

Hinweis 3: Da die neu geplanten Sonderbauflächen „Windenergie“ 5 a und 7 nach der Stellung- nahme der Regionalstelle Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft, Bodenschutz Trier ober- irdische Fließgewässer tangieren und der Schutz der Oberflächengewässer in den Erfordernissen der Landes- und Regionalplanung verankert ist, sind die Belange zum Schutz der Quellbereiche und der oberirdischen Fließgewässer bei der nachgeschal- teten Standortplanung für die WEA sowie die Trassenführung der Zuwegungen und Leitungen zu berücksichtigen.

Hinweis 4: Der Zielabweichungsbescheid dient der Zulassung einer Abweichung von einem überörtlichen und überfachlichen Ziel der Raumordnung. Fachgesetzliche Bestim- mungen werden durch ihn nicht berührt. Ob die verfahrensgegenständliche kommuna- le Windenergieplanung der Verbandsgemeinde Trier-Land mit fachgesetzlichen Vor- gaben und Bestimmungen übereinstimmt ist, ist in der weiteren Bauleitplanung zu prü- fen.

Dem Antrag der Verbandsgemeinde Trier-Land auf Zulassung einer Abweichung vom Ziel der Raumordnung („Außenausschluss“) der regionalplanerischen Teilfortschreibung Windenergie 2004 für die gesamträumige Fortschreibung ihres Flä- chennutzungsplans, Themenbereich „Windenergie“ wird im dargelegten Umfang stattgegeben, weil die gesetzlichen Voraussetzungen nach § 6 Absatz 2 ROG in Ver- bindung mit § 10 Absatz 6 LPlG hierfür erfüllt sind.

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1. Veränderte Tatsachen oder Erkenntnisse

Seit dem Verbindlichwerden des RROP am 20.10.1986 und der regionalplanerischen Teilfortschreibung Windenergie 2004 am 07.06.2004 haben sich Tatsachen und Er- kenntnisse verändert.

Der Deutsche Bundestag hat im Juni 2011 ein Gesetzespaket beschlossen, das den schrittweisen Ausstieg aus der Kernenergienutzung bis 2022 bei gleichzeitigem Aus- bau erneuerbarer Energien und mehr Energieeffizienz vorsieht. Nach § 1 Absatz 2 der am 01.08.2014 in Kraft getretenen Neufassung des Gesetzes für den Ausbau erneu- erbarer Energien (EEG) ist es Zielsetzung des Bundes, den Anteil des aus erneuerba- ren Energien erzeugten Stroms am Bruttostromverbrauch stetig und kosteneffizient auf mindestens 80 Prozent bis zum Jahr 2050 zu erhöhen. Dieser Anteil soll 40 bis 45 Prozent bis zum Jahr 2025 und 55 bis 60 Prozent bis zum Jahr 2035 betragen. Auch im Zuge der in der 27. Kalenderwoche 2016 von Bundestag und Bundesrat beschlos- senen Novelle des EEG wird an diesen gesetzlichen Bestimmungen festgehalten.

Das Land Rheinland-Pfalz will die erneuerbaren Energien weiter ausbauen. Dabei kommt der Windenergie auch künftig eine wichtige Rolle bei der umweltfreundlichen Stromerzeugung zu, wobei die geplante Nachsteuerung bei der Ausweisung von Flä- chen für die Windenergienutzung Gegenstand der am 21.07.2017 in Kraft getretenen 3. Teilfortschreibung des LEP IV ist. Das Land sieht in einer planbaren Ausgestaltung und Fortsetzung der Energiewende einen zentralen Schlüssel zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit der rheinland-pfälzischen Unternehmen im internationalen Kon- text. Zu diesen grundsätzlichen Positionen bekennt sich die seit Mai 2016 im Amt be- findliche rheinland-pfälzische Landesregierung.

Nach dem Grundsatz 163 der 1. Teilfortschreibung des LEP IV aus dem Jahre 2013, der im Zuge der 3. Teilfortschreibung des LEP IV unverändert geblieben ist, soll ein geordneter Ausbau der Windenergienutzung durch die Regionalplanung und die Bau- leitplanung sichergestellt werden. Ziel 163 e der 1. Teilfortschreibung des LEP IV be- sagt, dass die außerhalb der nach Ziel 163 d der 1. Teilfortschreibung des LEP IV ge- nannten Gebiete und der Vorranggebiete liegenden Räume der Steuerung durch die Bauleitplanung in Form von Konzentrationsflächen vorbehalten sind. Das Ziel 163 e

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der 3. Teilfortschreibung des LEP IV hat den gleichen Wortlaut. Allerdings ist hierbei zu beachten, dass die Ausschlusskulisse für die Windenergienutzung im Zuge der 3. Teilfortschreibung des LEP IV im Ziel 163 d auf weitere Tatbestände „ausgeweitet“ worden ist.

Die verfahrensgegenständliche Flächennutzungsplanung der Verbandsgemeinde Trier-Land entspricht den vorgenannten Erfordernissen der Raumordnung des LEP IV. Sie trägt zudem den diesbezüglichen Beschlüssen der Planungsgemeinschaft Region Trier zur künftigen Regelung der Windenergienutzung im RROPneu Rechnung. In diesem Zusammenhang ist insbesondere auf den in der Sitzung der Regionalvertre- tung am 19.12.2016 gefassten Grundsatzbeschluss zu verweisen. Danach wird bei Festhalten des Landes an der damals in der Anhörung befindlichen 3. Teilfortschrei- bung des LEP IV dieselbe ungeachtet der grundsätzlichen Ablehnung durch den Trä- ger der Regionalplanung - aufgrund der dann letztlich höher zu bewertenden und zeit- nah erforderlichen einheitlich widerspruchsfreien Planungsvorgaben für die Kommu- nen hinsichtlich der bauleitplanerischen Steuerung der Windenergienutzung - für den Entwurf der Neuaufstellung des Regionalplans (RROPneu-E) übernommen und des- sen Fachkapitel „Energieversorgung“ daran angepasst. Da die 3. Teilfortschreibung des LEP IV zwischenzeitlich in Kraft getreten ist, werden die Vorgaben der 3. Teilfort- schreibung des LEP IV im weiteren Verfahrensgang für den RROPneu-E übernom- men und das Fachkapitel „Energieversorgung“ entsprechend angepasst.

2. Vertretbarkeit unter raumordnerischen Gesichtspunkten

Die Zulassung der Abweichung vom Ziel des „Außenausschlusses“ der regionalplane- rischen Teilfortschreibung Windenergie 2004 ist auch unter raumordnerischen Ge- sichtspunkten im zuvor dargelegten Umfang vertretbar. „Vertretbar sein“ in diesem Sinne bedeutet, dass die Zulassung der Zielabweichung raumordnerisch sinnvoll ist und eine effektive Verwirklichung der Ziele und Grundsätze der Raumordnung im Üb- rigen nicht erschwert wird (siehe hierzu auch Abschnitt 2.3 „Tatbestandsvorausset- zungen“ des Positionspapiers des Ausschusses für Recht und Verfahren der Minister- konferenz für Raumordnung, Okt. 2010 – Zielabweichungen nach § 6 Abs. 2 ROG (und nach landesrechtlichen Regelungen) - Hinweise für die Praxis.).

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Mit der Darstellung von Sonderbauflächen „Windenergie“ im Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Trier-Land sollen, wie bereits dargelegt, die Rechtswirkungen des § 35 Abs. 3 Satz 3 BauGB - Ausfüllung des Planvorbehalts - begründet werden. Ziel dieser kommunalen Windenergieplanung ist es, durch die Darstellung von Sonderbau- flächen „Windenergie“ der Windenergienutzung in substanzieller Weise Raum zu ver- schaffen und sie auf den übrigen Flächen des Gemeindegebietes auszuschließen. Das Bundesverwaltungsgericht (BVerwG) hat hierzu in seinem Urteil vom 24.01.2008 - 4 CN 2.07 - festgestellt, dass die Gemeinde der Privilegierungsentscheidung des Gesetzgebers Rechnung tragen und für die Windenergienutzung in substanzieller Weise Raum schaffen muss.

Mit der Ausfüllung des bundesgesetzlichen Planvorbehalts kann eine unkoordinierte Entwicklung der Errichtung von WEA vermieden und damit auch einer Überfrachtung der Landschaft mit einzelnen WEA, die bei einem Verzicht auf eine Steuerung nach § 35 Abs. 3 Satz 3 BauGB aufgrund der dann greifenden Privilegierung von Wind- energieanlagen möglich wäre, vorgebeugt werden. Durch die Darstellung von Son- derbauflächen „Windenergie“ kann die erneuerbare Energiequelle „Wind“ möglichst effektiv bei einer sparsamen und schonenden Inanspruchnahme der Naturgüter ge- nutzt werden.

In diesem Zusammenhang wird auch auf § 249 Abs. 1 Satz 1 BauGB verwiesen. Da- nach folgt aus der Tatsache, dass in einem Flächennutzungsplan zusätzliche Flächen für die Nutzung von Windenergie dargestellt werden nicht, dass die vorhandenen Dar- stellungen des Flächennutzungsplans zur Erzielung der Rechtswirkungen des § 35 Abs. 3 Satz 3 BauGB nicht ausreichend sind.

Die in Rede stehende Flächennutzungsplanung „Windenergie“ der Verbandsgemein- de Trier-Land entspricht auch dem Grundsatz 163 f der 1. Teilfortschreibung des LEP IV, wonach durch die Ausweisung von Vorranggebieten und Konzentrationsflächen eine Bündelung der Netzinfrastruktur erreicht werden soll.

Im Ergebnis ist die Zulassung der Zielabweichung im zuvor dargelegten Umfang raumordnerisch sinnvoll, weil die Verbandsgemeinde Trier-Land, indem sie zusätzlich geplante Sonderbauflächen „Windenergie“ darstellt, ihren Planungsspielraum nutzt,

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der ihr durch die 1. Teilfortschreibung des LEP IV und den RROPneu-E (Umsetzung der eingeräumten planerischen Option für die verbleibenden Restgebiete ohne raum- ordnerische Steuerung der Windenergienutzung) eröffnet wurde.

Zudem steht die Flächennutzungsplanung der Verbandsgemeinde Trier-Land in Ein- klang mit den Vorgaben des RROP zur Sicherung der Energieversorgung und den geplanten Festlegungen des RROPneu-E zur Nutzung regenerativer Energiequellen.

Auch ist nicht erkennbar, dass durch die Zulassung der Zielabweichung im zuvor dar- gelegten Umfang eine effektive Verwirklichung der Ziele und Grundsätze der Raum- ordnung im Übrigen erschwert wird.

Hier ist zunächst auf die Ziele der seit dem 21.07.2017 verbindlichen 3. Teilfortschrei- bung des LEP IV abzustellen.

So verstößt die verfahrensgegenständliche Flächennutzungsplanung Windenergie der Verbandsgemeinde Trier-Land nicht gegen die Ausschlusskulisse des Ziels 163 d des LEP IV. Mit Blick auf den letzten Satz dieser Zielvorgabe ist auf die Stellungnahme der Forstverwaltung zu verweisen, wonach Gebiete mit zusammenhängendem Laubholz- bestand mit einem Alter über 120 Jahren von den geplanten Sonderbauflächen „Windenergie“ nicht betroffen sind.

Nach Ziel 163 h des LEP IV ist bei der Errichtung von Windenergieanlagen ein Min- destabstand dieser Anlagen von mindestens 1.000 Metern zu reinen, allgemeinen und besonderen Wohngebieten, zu Dorf-, Misch- und Kerngebieten einzuhalten. Beträgt die Gesamthöhe dieser Anlagen mehr als 200 Meter, ist ein Mindestabstand von 1.100 Metern zu den vorgenannten Gebieten einzuhalten. Entsprechend der Begrün- dung/ Erläuterung hierzu gilt dieses Erfordernis sowohl für die bereits vorhandenen als auch für die geplanten im einzelnen aufgezählten Gebiete.

Nach der Plankonzeption der Verbandsgemeinde Trier-Land soll zwischen den ge- planten Sonderbauflächen „Windenergie“ und tatsächlich bestehenden oder im wirk- samen Flächennutzungsplan vorgesehenen Wohnsiedlungsflächen ein Abstand von 1.000 Metern eingehalten werden.

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Mit Blick auf das zu beachtende Ziel 163 h der 3. Teilfortschreibung des LEP IV erfolgt die Zulassung der Zielabweichung für die unter den Ziffern 1. und 2. dieser Entschei- dung auf den Seiten 32/ 33 genannten geplanten Sonderbauflächen „Windenergie“ zur Sicherstellung einer LEP IV konformen Planung unter der Bedingung, dass diese geplanten Sonderbauflächen „Windenergie“ der gesamträumigen Fortschreibung des Flächennutzungsplans der Verbandsgemeinde Trier-Land, Themenbereich „Wind- energie“ diesem Ziel, welches die Abstandsregelungen festschreibt, entspricht.

Damit wird sichergestellt, dass durch die Planung eine effektive Verwirklichung dieses Ziels der Raumordnung nicht erschwert wird.

Mit Blick auf den einzuhaltenden Mindestabstand bei Windenergieanlagen mit einer Gesamthöhe von mehr als 200 Meter wird ergänzend auf ein Schreiben der obersten Landesplanungsbehörde im Ministerium des Innern und für Sport verwiesen. Diese hat mit Blick auf die Zielabweichungsverfahren zu Flächennutzungsplänen Windener- gie in der Region Trier mitgeteilt, dass bei Windenergieanlagen mit einer Gesamthöhe von mehr als 200 Meter und den insoweit einzuhaltenden Mindestabstand von 1.100 Meter grundsätzlich eine entsprechende textliche Darstellung im vorbereitenden Bau- leitplan genügt. Allerdings wird seitens der obersten Landesplanungsbehörde auch in diesem Falle eine geeignete zeichnerische Darstellung der die verschiedenen Min- destabstände gemäß Ziel 163 h der 3. Teilfortschreibung des LEP IV einzuhaltenden Flächen empfohlen.

Hinsichtlich der in diesem Zielabweichungsverfahren weiterhin zu beachtenden Ziele des LEP IV ist auf die Zielvorgabe 163 g der 3. Teilfortschreibung des LEP IV zu ver- weisen. Danach dürfen einzelne Windenergieanlagen nur an solchen Standorten er- richtet werden, an denen der Bau von mindestens drei Anlagen im räumlichen Ver- bund planungsrechtlich möglich ist.

Laut Begründung/ Erläuterung hierzu ist ein räumlicher Verbund grundsätzlich dann gegeben, wenn die Anlagenstandorte in einem Standortbereich (= Sonderbaufläche für Windenergieanlagen) mit einer Mindestgröße von 20 ha liegen. In Einzelfällen kann auch eine Fläche von 15 ha ausreichen.

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Diese Flächengrößen stellen kein zwingendes rechtliches Kriterium, sondern einen Anhaltspunkt für das Vorliegen eines räumlichen Verbundes dar.

Mit Blick auf die in der Begründung/ Erläuterung genannten Flächengrößen ergibt sich hinsichtlich der verfahrensgegenständlichen Flächennutzungsplanung der Verbands- gemeinde Trier-Land folgende raumordnerische Betrachtung:

Die geplanten Sonderbauflächen „Windenergie“ 1, 2, 7 und 8 erfüllen die genannten Mindestgrößen. Bezüglich der Fläche 1, die mit 23 ha vom räumlichen Umfang her die kleinste dieser Flächen ist, führt die Kreisverwaltung Trier-Saarburg in ihrem Vorlage- bericht vom 22.05.2017 aus, dass der Planungsträger hier eine konzeptionelle Rah- menplanung für den Nachweis des möglichen Baus und Betriebs von drei WEA er- bringen sollte. Da die Kreisverwaltung sowohl Genehmigungsbehörde für den Flä- chennutzungsplan gemäß § 6 BauGB als auch zuständige untere Immissionsschutz- behörde für die Genehmigung von WEA ist, liegt es in ihrer eigenverantwortlichen Zu- ständigkeit über die Notwendigkeit der Vorlage einer solchen konzeptionellen Rah- menplanung zu entscheiden.

Wie dargelegt, soll im Falle der vorgesehenen Sonderbaufläche 4 die regionalplaneri- sche Gebietskulisse (Vorranggebiet „Welschbillig 1“ in einer Größenordnung von rd. 74,3 ha) im Zuge der kommunalen Windenergieplanung noch geringfügig nach Osten auf eine Fläche von dann insgesamt 81 ha erweitert werden. Auch wenn die vorgese- hene Erweiterungsfläche unter Zugrundelegung des Vorlageberichtes der Kreisver- waltung Trier-Saarburg die neuen Abstandsregelungen des Ziels 163 h der 3. Teilfort- schreibung des LEP IV nicht in Gänze einhalten sollte, verbleibt mit Blick auf die Grö- ßenordnung des vorhandenen regionalplanerischen Vorranggebietes „Welschbillig 1“ auch unter Beachtung der Abstandsregelungen der 3. Teilfortschreibung des LEP IV in jedem Falle eine ausreichende Flächengröße, damit ein räumlicher Verbund zwi- schen der geplanten Erweiterungsfläche nach Osten und diesem regionalplanerischen Vorranggebiet planungsrechtlich möglich ist.

Die geplanten Sonderbauflächen „Windenergie“ 5 a und 5 b liegen unter Beachtung der Ziffern 1. und 2. dieser Zielabweichungsentscheidung (siehe Seiten 32/ 33) für sich genommen zwar unter den Flächengrößen der Begründung/ Erläuterung des

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Ziels 163 g der 3. Teilfortschreibung des LEP IV. In beiden Fällen ist aber mit angren- zenden Flächen für die Windenergienutzung ein räumlicher Verbund planungsrecht- lich möglich.

So grenzt die geplante Sonderbaufläche 5 a an das Vorranggebiet „Eisenach 1“ der regionalplanerischen Teilfortschreibung Windenergie 2004 an. Bei der Größe dieses regionalplanerischen Vorranggebietes von 103 ha wird auch unter Beachtung der Ab- standsregelungen des Ziels 163 h der 3. Teilfortschreibung des LEP IV davon ausge- gangen, dass noch eine ausreichende große Fläche verbleibt, damit ein räumlicher Verbund des zugelassenen Teils der geplanten Sonderbaufläche 5 a mit diesem regi- onalplanerischen Vorranggebiet planungsrechtlich möglich ist. Sollte dies nicht der Fall sein, so ist aufgrund der gegebenen Entfernung von rd. 400 m auch noch ein räumlicher Verbund zwischen der geplanten Sonderbaufläche 5 a, für welche die Ziel- abweichung zugelassen wird, und dem Vorranggebiet „Welschbillig 1“ der regional- planerischen Teilfortschreibung Windenergie 2004 planungsrechtlich möglich.

Die vorgesehene Sonderbaufläche 5 b schließt an die mit Zielabweichungsbescheid der SGD Nord vom 19.06.2017 zugelassene Sonderbaufläche 7 des sachlichen Teil- flächennutzungsplans „Windkraft“ des räumlichen Teilflächennutzungsplans ,Irrel‘ an. Diese beiden Flächen zusammen erfüllen die Voraussetzungen des Ziels 163 g der 3. Teilfortschreibung des LEP IV, da in diesem Standortbereich der Bau von mindestens drei Windenergieanlagen im räumlichen Verbund planungsrechtlich möglich ist. Aller- dings bleibt abzuwarten, in welcher Größenordnung diese geplante Sonderbaufläche 7 letztlich in der Flächennutzungsplanung der Verbandsgemeinde Südeifel dargestellt wird.

Nach alledem wird davon ausgegangen, dass die zugelassenen Flächen gemäß den Ziffern 1. und 2. dieser Zielabweichungsentscheidung (siehe Seiten 32/ 33 dieses Be- scheids) dem Ziel 163 g der 3. Teilfortschreibung des LEP IV entsprechen und auch insoweit LEP IV-Konformität hergestellt wird.

Auf diese Weise wird sichergestellt, dass durch die Planung eine effektive Verwirkli- chung dieses Ziels der Raumordnung nicht erschwert wird.

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Hinsichtlich der von der Planung betroffenen wasserwirtschaftliche Belange wird Be- zug genommen auf die zu beachtenden Ziele der Raumordnung im Kapitel 5.5.3 „Si- cherung von Wasservorkommen“ des RROP. Nach Ziffer 5.5.3.1 sind die für die Trinkwasserentnahme geeigneten Gebiete von allen Nutzungen freizuhalten, die der Trinkwassergewinnung abträglich sind und so zu schützen, dass sie bei Bedarf unein- geschränkt für die Trinkwasserversorgung genutzt werden können. Zu diesen Gebie- ten gehören bestehende und geplante Wasserschutzgebiete.

Nach der Stellungnahme der Regionalstelle Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft, Bo- denschutz Trier als obere Wasserbehörde wurde im Zuge der 3. Offenlage der verfah- rensgegenständlichen Flächennutzungsplanung die geplante Sonderbaufläche 1 auf Gebiete außerhalb der Zone II eines durch Rechtsverordnung festgesetzten Wasser- schutzgebietes reduziert. In der Planurkunde des RROP ist, wie bereits ausgeführt, angrenzend an die vorge- sehene Sonderbaufläche 1 ein geplantes Wasserschutzgebiet eingetragen und die geplante Sonderbaufläche 2 befindet sich nach dieser Planurkunde teilweise in einem damals geplanten Wasserschutzgebiet.

Die Regionalstelle Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft, Bodenschutz Trier hat sowohl im Rahmen der 3. Offenlage der in Rede stehenden Flächennutzungsplanung als auch im Zielabweichungsverfahren darauf hingewiesen, dass es nicht ausgeschlossen ist, dass innerhalb der geplanten Sonderbauflächen 1 und 2 wasserbehördliche Zu- stimmungen zur Errichtung einzelner Windenergieanlagen an bestimmten Standorten in den betroffenen Wasserschutzgebieten nach einer konkreten Einzelfalllösung und entsprechende wasserrechtliche Ausnahmegenehmigungen (Befreiungen) unter Fest- legung von Nebenbestimmungen erteilt werden können.

Nach alledem ist im Hinblick auf die durch die Planung betroffenen Zielaussagen in Kapitel 5.5.3 des RROP nicht davon auszugehen, dass durch die geplante Darstellung der Sonderbauflächen 1 und 2 eine effektive Verwirklichung dieses Ziels der Raum- ordnung erschwert wird.

Auch werden keine naturschutzfachlichen Belange von regionalplanerischer Bedeu- tung, die für diese raumordnungsrechtliche Zielabweichungsentscheidung rechtser-

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heblich wären, von der Plankonzeption „Windenergie“ der Verbandsgemeinde Trier- Land betroffen. Zwar überlappt sich der südliche Randbereich der geplanten Sonder- baufläche 8 mit einem „offen zu haltenden Wiesental“ des RROP, einem Ziel der Raumordnung im Sinne des § 3 Abs. 1 Ziffer 2 ROG: Allerdings sieht die ONB hier aus ihrer fachlichen Sicht keine materielle Betroffenheit, da diese vorgesehene Son- derbaufläche den Kernbereich des Tales nicht berührt. Auf Grundlage dieser fachli- chen Einschätzung wird kein Zielkonflikt gesehen, welcher der Darstellung der geplan- ten Sonderbaufläche 8 entgegenstehen würde.

Die ONB hat aus der Sicht der von ihr zu vertretenden fachlichen Belange auch keine grundlegenden Bedenken gegen die Erteilung der beantragten Zielabweichung erho- ben. Das Benehmen mit der ONB ist hergestellt.

Bei den raumordnerischen Grundsätzen mit naturschutzfachlichem Belang ist auf Ka- pitel 5.3.1. „Natur- und Landschaftsschutzgebiete“ des RROP zu verweisen. Dessen Ziffer 5.3.1.1 besagt, dass Natur und Landschaft in ihrem Bestand, ihrer Leistungsfä- higkeit, ihrer Vielfalt, Eigenart und Schönheit als natürlicher Bestandteil der Umwelt und als Lebensgrundlage der Menschen auf Dauer zu erhalten sind. Nach Ziffer 5.3.1.3 sind für den Naturhaushalt, die Tier- und Pflanzenwelt und das Landschaftsbild wertvolle Gebiete und Landschaftsbestandteile rechtlich zu sichern und in Abstim- mung mit den Zielen der Landes- und Regionalplanung entsprechend als Natur- und Landschaftsschutzgebiete abzugrenzen. Die Grundlage hierzu bildet das Landespfle- gegesetz für Rheinland-Pfalz (inzwischen: Landesnaturschutzgesetz). Wenngleich diese Ziffern in dem RROP aus dem Jahre 1985 mit „Ziele“ gekennzeichnet sind, han- delt es sich hierbei nicht um Ziele, die den Anforderungen des § 3 Abs. 1 Ziffer 2 ROG (erstmals in der Gesetzesfassung vom 18.08.1997 in das ROG aufgenommen) ent- sprechen. Bei diesen regionalplanerischen Vorgaben handelt es sich um Grundsätze der Raumordnung nach § 3 Abs. 1 Ziffer 3 ROG.

Im vorliegenden Falle befindet sich die geplante Sonderbaufläche 1 innerhalb des Landschaftsschutzgebietes „ und Stadtwald Trier“. Die geplante Sonder- baufläche 8 wird im nördlichen Randbereich von dem Landschaftsschutzgebiet zum Schutz von Landschaftsbestandteilen und Landschaftsteilen im Regierungsbezirk Trier überdeckt.

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Wenngleich es sich bei den genannten Ziffern 5.3.1.1 und 5.3.1.3 des RROP um ab- wägungsrelevante Grundsätze der Raumordnung im Sinne von § 3 Abs. 1 Ziffer 3 ROG handelt, so steht hier doch die Anwendung der jeweiligen Rechtsverordnung und damit das Fachplanungsrecht des Naturschutzes im Vordergrund. Dies verdeutlicht schon die Bezeichnung des Kapitels 5.3.1 „Natur- und Landschaftsschutzgebiete“. Anhand der Bestimmungen dieser Rechtsverordnungen ist letztlich zu entscheiden, ob im Einzelfall die Genehmigung zur Errichtung von WEA mit dem Einverständnis der zuständigen Naturschutzbehörde erteilt werden kann. Von daher kann im Ergebnis nicht von der Erschwerung einer effektiven Verwirklichung dieser im Regionalplan enthaltenen Grundsätze mit Blick auf die Zulassung der Zielabweichung im zuvor dar- gelegten Umfang gesprochen werden.

In diesem Kontext ist ergänzend auf den Vorlagebericht der Kreisverwaltung Trier- Saarburg vom 22.05.2017 zu verweisen. Danach hat die zuständige UNB - die Vorla- ge des Nachweises zur Vereinbarkeit mit den Schutzzwecken der beiden maßgebli- chen Rechtsverordnungen vorausgesetzt - die entsprechenden Genehmigungen für eine Windenergienutzung nach diesen Verordnungen in beiden Fällen in Aussicht ge- stellt.

Des Weiteren ist vorliegend auf Kapitel „5.2 Sicherung der Erholungsräume“ des RROP einzugehen. Nach dessen Ziffer 5.2.1 sind Gebiete, die sich aufgrund ihrer landschaftlichen Schönheit und klimatischen Gunst für die Erholung besonders eig- nen, als Vorranggebiete für Erholung ausgewiesen. Bei allen raumbedeutsamen Maßnahmen ist darauf zu achten, dass Naturhaushalt und Landschaftsbild als natürli- che Eignungsgrundlagen dieser Gebiete erhalten bleiben bzw. nach Möglichkeit ver- bessert werden.

Entsprechend dem Vorlagebericht der Kreisverwaltung Trier-Saarburg liegen die ge- planten Sonderbauflächen 2, 5 a und 5 b sowie 8 nach der zu Kapitel 5.2 gehörenden Karte „Für landschaftsbezogene Freizeit und Erholung geeignete Gebiete“ des RROP in einem solchen Gebiet. Insbesondere auch mit Blick auf die Großflächigkeit dieser Gebiete ist nicht davon auszugehen, dass durch die Zulassung einer Zielabweichung im zuvor dargelegten Umfang von der Erschwerung einer effektiven Verwirklichung dieser regionalplanerischen Vorgabe gesprochen werden kann. Auch hier ist mit Blick

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auf die Begriffsdefinition des § 3 Abs. 1 Ziffer 2 ROG und die hierzu ergangene Rechtsprechung davon auszugehen, dass es sich bei der Ziffer 5.2.1 nicht um ein Ziel der Raumordnung, sondern um einen Grundsatz nach § 3 Abs. 1 Ziffer 3 ROG han- delt.

Auch die Kreisverwaltung Trier-Saarburg als für den Flächennutzungsplan der Ver- bandsgemeinde Trier-Land zuständige Landesplanungsbehörde erhebt mit Blick auf die Lage der genannten geplanten Sonderbauflächen in einem „Für landschaftsbezo- gene Freizeit und Erholung geeigneten Gebiet“ unter Berücksichtigung der ihr vorge- legten Unterlagen und der bereits erfolgten Bewertungen der UNB im bisherigen Flä- chennutzungsplanverfahren insoweit keine Bedenken gegen die Planung.

Schließlich wird durch die Windenergieplanung der Verbandsgemeinde Trier-Land nach den Feststellungen der Kreisverwaltung Trier-Saarburg auch Kapitel „3.5 Ver- besserung der Erholungsmöglichkeiten und Stärkung des Fremdenverkehrs“ des RROP, und zwar durch die geplanten Sonderbauflächen 5 a und 5 b, betroffen. Die Ziffer 3.5.2 besagt, dass zur weiteren Förderung von Fremdenverkehr und Erho- lungswesen in ihrer räumlichen und sektoralen Struktur die geeigneten Gebiete der Region erschlossen bzw. weiter ausgebaut werden sollen. Dies sind vor allem die Schwerpunktbereiche der weiteren Fremdenverkehrsentwicklung. Öffentliche Erho- lungs- und Fremdenverkehrseinrichtungen sind vorrangig in diesen Schwerpunktbe- reichen zu konzentrieren.

Nach Sinn und Zweck der Ziffer 3.5.2 wird durch die Zulassung einer Zielabweichung im zuvor dargelegten Umfang auch hier im Ergebnis keine Erschwerung einer effekti- ven Verwirklichung dieses im Regionalplan enthaltenen raumordnerischen Grundsat- zes eintreten. Die Auffassung wird auch von der Kreisverwaltung Trier-Saarburg geteilt. Diese führt in ihrem Vorlagebericht aus, dass die Errichtung von Windenergieanlagen per se nicht im Widerspruch zu dieser regionalplanerischen Vorgaben stehe, auch wenn je nach den Umständen des Einzelfalls, gegenseitige Störungen nicht ausgeschlossen werden könnten. Da sich im unmittelbaren Wirkraum der geplanten Sonderbauflächen 5 a und 5 b keine derartigen Infrastruktureinrichtungen befänden, würden keine substanziellen Beeinträchtigungen des betroffenen Schwerpunktbereiches gesehen.

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Ein weiterer Gesichtspunkt, dem mit Blick auf die zu berücksichtigenden Grundsätze der Raumordnung Relevanz zukommt, sind die Belange der Landwirtschaft. So über- lagern die geplanten Sonderbauflächen „Windenergie“ sich teilweise mit sehr gut bis gut geeigneten landwirtschaftlichen Nutzflächen des RROP. Diese Gebiete mit einem größeren Anteil landwirtschaftlich gut geeigneter Nutzflächen und Flächen, die auf- grund ihrer strukturellen Bedeutung für die Landwirtschaft in der Region erhalten blei- ben müssen, dürfen nach Ziffer 5.3.1 in Verbindung mit Ziffer 5.1.1 des RROP nur in unabweisbaren Fällen anderweitig in Anspruch genommen werden. Bei allen raumbe- deutsamen Maßnahmen ist darauf zu achten, dass sowohl die natürliche Eignungs- grundlage dieser Gebiete als auch deren wirtschaftliche Nutzbarkeit erhalten bleibt bzw. nach Möglichkeit verbessert wird.

Die Erfordernisse der Raumordnung der Ziffer 5.1.3 und 5.1.1 des RROP erfüllen nicht die Voraussetzungen an ein Ziel der Raumordnung nach § 3 Abs. 1 Ziffer 2 ROG. Es handelt sich auch bei diesen Erfordernissen um Grundsätze der Raumord- nung nach § 3 Abs. 1 Ziffer 3 ROG (siehe Urteil des Oberverwaltungsgerichts Rhein- land-Pfalz vom 31.01.2001 - 8 C 10001/98). Die geplanten Sonderbauflächen „Wind- energie“ widersprechen diesen Grundsätzen der Raumordnung nicht. Es ist unter Be- rücksichtigung der Stellungnahme der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz - Dienststelle Trier - nicht ersichtlich, dass durch die Zulassung einer Zielabweichung im dargelegten Umfang eine effektive Verwirklichung dieser regionalplanerischen Grundsätze mit Blick auf die Belange der Landwirtschaft erschwert wird.

Somit ist im Zuge der zu prüfenden Tatbestandsvoraussetzung Vertretbarkeit unter raumordnerischen Gesichtspunkten noch zu klären, ob durch die Zulassung der Ziel- abweichung im zuvor dargelegten Umfang eine effektive Verwirklichung der sonstigen Erfordernisse der Raumordnung, vorliegend der in Aufstellung befindlichen Ziele der Raumordnung (siehe § 3 Abs. 1 Ziffer 4 ROG), erschwert wird.

Hierzu ist grundsätzlich festzustellen, dass die Berücksichtigung sonstiger Erforder- nisse in ihren faktischen Auswirkungen der von planerischen Grundsätzen ähnelt, weil sie zumeist räumlich und sachlich konkret bzw. konkretisierbar sind (vgl. Randnummer 220 auf Seite 97 betreffend Ziffer 6.2.1.2 „Berücksichtigung von sonstigen Erforder- nissen der Raumordnung“ zu § 4 ROG der Kommentierung „Raumordnungs- und

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Landesplanungsrecht des Bundes und der Länder“ von Bielenberg, Runkel und Spannowsky).

Die sonstigen Erfordernisse der Raumordnung unterliegen ebenso wie die Grundsätze der Raumordnung nach § 4 ROG in Abwägungs- oder Ermessensentscheidungen der Berücksichtigungspflicht.

Die künftigen Ziele der Raumordnung sind in einem Zielabweichungsverfahren als Abwägungs- und Ermessensentscheidung mit zu behandeln. Dies ergibt sich auch aus dem Sinn und Zweck dieses Verfahrens. Der Regelungszweck des Anpassungs- gebots des § 1 Abs. 4 BauGB liegt nämlich in der „Gewährleistung umfassender mate- rieller Konkordanz“ zwischen der übergeordneten Landesplanung und der gemeindli- chen Bauleitplanung. Die Pflicht zur Anpassung, die § 1 Abs. 4 BauGB statuiert, zielt nicht auf „punktuelle Kooperation“, sondern auf dauerhafte Übereinstimmung der bei- den Planungsebenen (siehe Urteil des BVerwG vom 17.09.2003, 4 C 14.01). Anders als bei der Präklusionsvorschrift des § 214 Abs. 3 Satz 1 BauGB, der sich nur auf die Abwägung in der Bauleitplanung bezieht, geht es in einem Zielabweichungsverfahren um die dauerhafte Einhaltung materiellen Rechts. Daher müssen in diesem Verfahren die zum Zeitpunkt der Entscheidung über die Zielabweichung relevanten Erfordernisse der Raumordnung und Landesplanung einbezogen werden.

Durch die beantragte Zielabweichung werden künftige Zielfestlegungen des RROPneu-E wie folgt betroffen.

So werden große Teilbereiche der geplanten Sonderbauflächen 1 und 2 von Vorrang- gebieten für den Grundwasserschutz des RROPneu-E überlagert.

Nach Ziel 111 des RROPneu-E werden die für eine dauerhafte Sicherung und Ent- wicklung der Trinkwasserversorgung unverzichtbaren regionalbedeutsamen Grund- wasservorkommen und Trinkwassertalsperren als Vorranggebiete für den Grundwas- serschutz festgelegt. Innerhalb dieser Vorranggebiete hat die Sicherung der Grund- wasservorkommen Vorrang vor konkurrierenden Nutzungsansprüchen, die zu einer Beeinträchtigung der Grundwasserqualität sowie der Grundwasserneubildung führen und die Funktionsfähigkeit der Trinkwasserqualität beeinträchtigen können.

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Mit Blick auf die positive Stellungnahme der Regionalstelle Wasserwirtschaft, Abfall- wirtschaft, Bodenschutz Trier in diesem Zielabweichungsverfahren ist davon auszu- gehen, dass keine wasserwirtschaftlichen Bedenken gegen die Überlappung der ge- planten Sonderbauflächen 1 und 2 mit Vorranggebieten für den Grundwasserschutz des RROPneu-E bestehen. Da auch, wie dargelegt, Konflikte hinsichtlich der Ziele in Kapitel 5.5.3. des RROP unter Beachtung der Stellungnahme der oberen Wasserbe- hörde nicht zu besorgen sind, kann im Ergebnis von der grundsätzlichen Machbarkeit einer Windenergienutzung in den geplanten Sonderbauflächen 1 und 2 ausgegangen werden.

Auf die Auflage 1 dieses Bescheids (einschließlich Begründung) wird ergänzend ver- wiesen.

Des Weiteren ist festzustellen, dass die geplanten Sonderbauflächen 2, 4, 5 a und 5 b sowie 8 sich mit Vorranggebieten für die Landwirtschaft des RROPneu-E überlagern. Nach der künftigen Zielaussage 148 des RROPneu-E ist in den Vorranggebieten für die Landwirtschaft der landwirtschaftlichen Produktion absoluter Vorrang vor konkur- rierenden Raumansprüchen einzuräumen. In diesen Gebieten kommt eine Inan- spruchnahme der Flächen für andere Nutzzwecke nur dann in Betracht, wenn die landwirtschaftliche Nutzung nicht beeinträchtigt wird.

Hierzu ist zunächst auf die Begründung/ Erläuterung zu Ziel 163 d der 1. Teilfort- schreibung des LEP IV zu verweisen. Danach stehen Vorrangausweisungen zuguns- ten der Landwirtschaft der Windenergienutzung in der Regel nicht entgegen.

Die Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz - Dienststelle Trier - als zuständige Fachstelle hat im Zielabweichungsverfahren auch keine grundsätzlichen Einwände gegen die Windenergieplanung der Verbandsgemeinde Trier-Land erhoben.

Zudem hat die obere Landesplanungsbehörde zu der Frage der Überlappung von Standorten für die Windenergienutzung mit regionalplanerischen Vorranggebieten Landwirtschaft mit Schreiben vom 26.06.2009 nachfolgende grundsätzliche Ausfüh- rungen gemacht:

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Für den Fall, dass Windkraftanlagen auf Basis einer positiven fachlichen Prüfung in Vorranggebieten Landwirtschaft möglich sind, kann grundsätzlich nicht davon ausge- gangen werden, dass es sich bei Vorranggebieten für Landwirtschaft und Windener- gieanlagenstandorten um konkurrierende Raumansprüche handelt. Windenergieanla- gen stellen, wenn die Erschließung über bestehende (Feld-)Wege gesichert ist und ergänzende Einrichtungen, wie z. B. Einspeisestationen, außerhalb des Vorranggebie- tes errichtet werden, nur punktuelle Eingriffe innerhalb des Vorranggebietes dar und ermöglichen ansonsten eine uneingeschränkte Nutzung des Vorranggebietes im Sin- ne der Zielfestlegung. Bei der nur punktuell anderweitigen Nutzung bleibt die Vorrang- festlegung erhalten und wird durch die Zulassung einer solchen Anlage in der Regel nicht in ihrer Funktionsfähigkeit im Ganzen beeinträchtigt. Eine weitere ordnungsgemäße landwirtschaftliche Nutzung und einzelne punktuelle Eingriffe auf einem Teilstück der Fläche schließen sich nicht grundsätzlich aus, so- dass unter Berücksichtigung der fachlichen Stellungnahme der Landwirtschaftskam- mer vorliegend davon ausgegangen werden kann, dass die mit der künftigen raum- ordnerischen Zielfestlegung Vorranggebiet für Landwirtschaft verfolgte räumliche und funktionale Entwicklungsabsicht für das Gebiet faktisch weiterhin wirksam werden kann. Demnach wird im Einzelfall durch die Errichtung einer Windenergieanlage eine effektive Verwirklichung der Ziele und Grundsätze der Raumordnung nicht erschwert.

Nach alledem ist festzustellen, dass die beabsichtigte Windenergienutzung nach der Plankonzeption der Verbandsgemeinde Trier-Land den Vorranggebieten für die Landwirtschaft des RROPneu-E nicht entgegensteht.

Auf die Auflage 1 dieses Bescheids (einschließlich Begründung) wird ergänzend ver- wiesen.

Schließlich liegen die geplanten Sonderbauflächen „Windenergie“ 7 (in Gänze) und (8 teilweise) innerhalb eines regionalen Grünzugs nach dem RROPneu-E. Die regiona- len Grünzüge dienen als landschaftsräumlich zusammenhängende Bereiche mit be- sonderen ökologischen, dem Ressourcenschutz dienenden oder mit naherholungsbe- zogenen und siedlungsgliedernden Funktionen der langfristigen Offenhaltung der un- besiedelten Landschaft (Ziel 96 des RROPneu-E). Der regionale Grünzug schließt (ausschließlich) raumbedeutsame Siedlungs- und Gewerbegebiete sowie jegliche

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sonstige flächenhafte Besiedlungen aus (Ziel 97 im RROPneu-E). Im regionalen Grünzug ( Zielcharakter) ist die Errichtung von Windenergieanlagen gemäß Ziel 163 d der 1. Teilfortschreibung des LEP IV zulässig, wenn die Windenergienutzung ≙ mit dem Schutzzweck vereinbar ist. Davon ist im vorliegenden Falle, insbesondere auch mit Blick auf das Gemeinsame Rundschreiben des Ministeriums für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung, des Ministeriums der Finanzen, des Minis- teriums für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten und des Minis- teriums des Innern, für Sport und Infrastruktur Rheinland-Pfalz vom 28.05.2013, aus- zugehen. Unter 2.2. (Auswahlkriterien) wird ausgeführt, dass bezogen auf regionale Grünzüge kein pauschaler Ausschluss für die Windenergienutzung zu formulieren ist.

Auch die Kreisverwaltung Trier-Saarburg sieht insoweit keinen Zielkonflikt. Sie weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die geplante Sonderbaufläche 7 sich unmit- telbar entlang der stark frequentierten Autobahn A 64 erstreckt. Nach der Risikoein- stufung „Landschaftsbild und Erholung“ ist der Standortbereich mit gering bis sehr ge- ring eingestuft. Für die geplante Sonderbaufläche 8 hat die UNB, wie dargelegt, eine Genehmigung nach der entsprechenden Landschaftsschutzgebietsverordnung in Aussicht gestellt.

Somit wird durch die Zulassung der Zielabweichung im zuvor dargelegten Umfang eine effektive Verwirklichung der in Aufstellung befindlichen Ziele des RROPneu-E nicht erschwert.

Die Bedingungen und die Auflagen dieses Bescheids werden wie folgt begründet und erläutert:

Bedingung 1: Diese Bedingung resultiert, wie dargelegt, aus der Notwendigkeit einer rechtskonformen Ausgestaltung der kommunalen Windenergieplanung der Verbandsgemeinde Trier-Land mit den verbindlichen Zielen der 3. Teilfortschreibung des LEP IV, insbesondere Ziel 163 h (Abstandsregelungen) und Ziel 163 g (Bau von mindestens drei Windenergieanlagen im räumlichen Verbund). Sie ist mit Blick auf die Anpassungspflicht der Bauleitpläne an die Ziele der Raumordnung (siehe § 1 Abs. 4 BauGB) notwendig.

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Bedingung 2: Die Forderung, die für das Gebiet der Verbandsgemeinde Trier-Land in der regionalplanerischen Teilfortschreibung Windenergie 2004 festgelegten Vorranggebiete für die Windenergienutzung „Welschbillig 1“ und „Trierweiler 1“ in der verfahrensgegenständlichen Flächennutzungsplanung als Sonderbauflächen „Windenergie“ soweit darzustellen, wie sie den zu beachtenden Zielen der 3. Teilfortschreibung des LEP IV entsprechen, ergibt sich aus der Normenhierarchie. Denn bei Divergenz zwischen den Zielen des LEP IV und der Regionalplanung gelten die höherrangingen Ziele des LEP IV unmittelbar. Zudem entspricht diese Bedingung auch der Beschlusslage in den Gremien der Planungsgemeinschaft.

Auflage 1: Die beantragte Abweichungszulassung kann hinsichtlich der geplanten Sonderbauflä- che 5 a nur für die Teilfläche zugelassen werden, welche über den Überschneidungs- bereich mit der Rahmenbetriebsplanfläche des „Horst-Peter-Stollens“ nach Norden hinausgeht. Innerhalb dieser orange gekennzeichneten Fläche in der Ergebniskarte 1 a erfolgt die Abweichungszulassung in einer Pufferzone von 100 Metern anschlie- ßend an die nördliche Rahmenbetriebsplangrenze unter der Auflage, dass die Verein- barkeit der beabsichtigten Windenergienutzung mit den Belangen der Rohstoffsiche- rung in den nachfolgenden immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahren ab- schließend geklärt wird. Hierzu bedarf es der Vorlage entsprechender gutachterlicher Untersuchungen, die belegen, dass im Falle der Errichtung von WEA in dieser Puffer- zone das vom LGB angenommene Gefährdungspotenzial (z.B. Aktivierung von bis in die geplante Abbaufläche hineinragenden Wasserwegsamkeiten) nicht zu besorgen sein wird.

Auflage 2: Zwar haben die Regionalstelle Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft, Bodenschutz Trier der SGD Nord und die Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz - Dienststelle Trier - mit Blick auf die betroffenen Vorranggebiete für den Grundwasserschutz und für die Landwirtschaft, für welche die Zielabweichung zugelassen wird, keine grundlegenden Bedenken gegen eine Windenergienutzung erhoben.

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Gleichwohl ist im Falle der Errichtung von WEA bzw. der Durchführung entsprechen- der Erschließungsmaßnahmen (Trassenführung der Zuwegungen und Leitungen) in diesen Vorranggebieten des RROPneu-E, in denen die Zielabweichung zugelassen wird, eine frühzeitige Abstimmung mit den in dieser Auflage genannten Fachstellen erforderlich. Hierzu wird insbesondere auch auf den Hinweis 2 dieses Bescheids ver- wiesen, der sich aus der Forderung der Planungsgemeinschaft Region Trier ergibt, die im RROPneu-E festgelegten Nutzungen und Funktionen - soweit als möglich - zu si- chern bzw. ihre Entwicklungsmöglichkeiten zu erhalten.

Der Hinweis 1 resultiert aus der Berücksichtigungspflicht der landesplanerischen Stel- lungnahme als sonstigem Erfordernis der Raumordnung im Bauleitplanverfahren (vgl. § 4 i.V.m. § 3 Abs. 1 Ziffer 4 ROG).

Die Ausführungen der Planungsgemeinschaft Region Trier zur Sicherung bzw. Ent- wicklung der im RROPneu-E festgelegten Nutzungen und Funktionen des Raums wurden aufgegriffen und finden sich im Hinweis 2 dieses Bescheids wieder.

Der Hinweis 3 ist bezüglich der zusätzlich geplanten Sonderbauflächen „Windenergie“ 5 a und 7 erforderlich, da der Schutz der Oberflächengewässer in den Erfordernissen der Landes- und Regionalplanung verankert ist. Hierzu wird beispielhaft auf Ziel 102 des LEP IV, Kapitel 5.5. des RROP und Kapitel II.3.1.5 des RROPneu-E verwiesen. Diese Erfordernisse werden aber nicht in einem dahingehenden Maße tangiert, dass deren effektive Verwirklichung durch die Zulassung der Zielabweichung im dargeleg- ten Umfang erschwert würde.

Durch den Hinweis 4 wird klargestellt, dass die Übereinstimmung der Planung mit fachgesetzlichen Vorgaben und Bestimmungen in dem Verfahren nach dem BauGB zu prüfen ist. Eine andere Betrachtungsweise würde sich für den Fall ergeben, dass der Vollziehbarkeit der Planung im Sinne von § 1 Abs. 3 BauGB dauerhafte rechtliche oder tatsächliche Vollzugshemmnisse von vornherein entgegenstehen würden.

Hierzu ist festzustellen, dass der Vollziehbarkeit der verfahrensgegenständlichen Flä- chennutzungsplanung insgesamt solche dauerhafte rechtliche oder tatsächliche Voll- zugshemmnisse nicht von vornherein entgegenstehen. Diese Feststellung gilt unter

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Beachtung der Ziffer 3. dieser Zielabweichungsentscheidung (siehe Seiten 32/ 33 die- ses Bescheids).

Auch mit Blick auf artenschutzrechtliche Belange ergibt sich insoweit keine andere Beurteilung. Zwar weist die Kreisverwaltung Trier-Saarburg in ihrem Vorlagebericht aus naturschutzfachlicher Sicht darauf hin, dass unmittelbar angrenzend an die ge- planten Sonderbauflächen 2 und 7 qualifizierte Meldungen von Rotmilanhorsten vor- liegen, die vom Planungsträger nicht weiter verifiziert wurden. Nach den Vorgaben des „Naturschutzfachlichen Rahmens zum Ausbau der Windenergienutzung in Rhein- land-Pfalz“ besteht innerhalb dieses Bereiches unter 1.500 Meter grundsätzlich ein sehr hohes artenschutzrechtliches Konfliktpotential. Eine Unterschreitung dieses Ab- stands wäre laut Kreisverwaltung nur auf der Grundlage entsprechender Ergebnisse einer Funktionsraumanalyse möglich. Entscheidend in diesem Zielabweichungsver- fahren ist, dass selbst unter zusätzlicher Berücksichtigung des vorgenannten mögli- chen artenschutzrechtlichen Konfliktpotenzials die Vollziehbarkeit der Planung im Sin- ne von § 1 Abs. 3 BauGB insgesamt nicht von vornherein infrage gestellt wird.

Zusammenfassend ist festzustellen, dass die Zulassung der Abweichung vom Ziel des „Außenausschlusses“ der Teilfortschreibung Windenergie 2004 des Regionalplans Trier im zuvor dargelegten Umfang unter raumordnerischen Gesichtspunkten vertret- bar ist.

Die beantragte Zielabweichung für die rot gekennzeichneten Flächen innerhalb der geplanten Sonderbaufläche „Windenergie“ 5 a (siehe Ergebniskarte 1 a) und innerhalb der vorgesehenen Sonderbaufläche „Windenergie“ 7 (siehe Ergebniskarte 1 b) kann nicht zugelassen werden, da hierfür das Kriterium „unter raumordnerischen Gesichts- punkten vertretbar“ nicht erfüllt ist.

Mit Blick auf die rot gekennzeichnete Fläche innerhalb der vorgesehenen Sonderbau- fläche „Windenergie“ 5 a ergibt sich folgende raumordnerische Betrachtung:

Wie den Eintragungen in der Ergebniskarte 1 a zu entnehmen ist, überlagert die ge- plante Sonderbaufläche 5 a in großen Teilen das Gebiet des Rahmenbetriebsplans „Horst-Peter-Stollen“ der Gipsbergbau Engel GmbH. Dieses Unternehmen betreibt

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seit Jahrzehnten untertägigen Gipsbergbau in der Gemarkung Ralingen aufgrund ei- nes bergrechtlich zugelassenen Hauptbetriebsplans. Der durch den Hauptbetriebsplan zugelassene Abbau grenzt nördlich an die geplante Sonderbaufläche 5 a an, überla- gert diese aber nicht. Der vom LGB geforderte und mit dessen Bescheid vom 12.04.2017 zugelassene - noch nicht bestandskräftige - Rahmenbetriebsplan umfasst sowohl den Geltungsbereich des Hauptbetriebsplans als auch darüber hinausgehend in nördlicher Richtung wesentliche Bereiche der geplanten Sonderbaufläche 5 a.

Nach dem RROPneu-E wird der größte Teil des Rahmenbetriebsplangebietes von einem Vorbehaltsgebiet Rohstoffabbau (Untertage) überlagert.

Hierzu ist festzustellen, dass die Firma Gipsbergbau Engel GmbH im „Horst-Peter- Stollen“ in Ralingen seit mehr als 30 Jahren Gips und Anhydrit abbaut und somit einen wichtigen Beitrag zur Rohstoffversorgung der Region Trier und landesweit leistet. Das LGB hat in seiner Stellungnahme vom 14.09.2017 darauf hingewiesen, dass es sich bei dem „Horst-Peter-Stollen“ über die Landesgrenzen hinaus, um die einzig erschlos- sene Gipslagerstätte in weitem Umkreis handelt, die abbauwürdig, zugänglich und bergbautechnisch zu handhaben ist. Erst in Baden-Württemberg, südlich von Stutt- gart, in Thüringen am Südrand des Harz und im nördlichen Hessen gibt es in der Bundesrepublik Deutschland weitere Gipsvorkommen. Die Gipslagerstätte bei Ralin- gen ist aus der Sicht der Rohstoffgeologie des LGB in Rheinland-Pfalz unverzichtbar und von herausragender regionaler bis überregionaler Bedeutung. Begrenzungen der Erweiterungsmöglichkeiten des Bergwerks oder Abbauverluste, etwas durch die Er- richtung von Sicherheitspfeilern an den Standorten etwaiger WEA sind auch rohstoff- geologischer Sicht nicht hinnehmbar und aus abbautechnischer Sicht kaum praktika- bel durchführbar.

Auch aus Sicht der Fachbereiche Bergbau/ Altbergbau, Hydrogeologie und Ingenieur- geologie wird der beantragten Zielabweichung bezüglich des Überlagerungsbereiches der geplanten Sonderbaufläche 5 a mit dem Rahmenbetriebsplangebiet für den „Horst-Peter-Stollen“ nicht zugestimmt.

Der Fachbereich Bergbau/ Altbergbau begründet dies mit Blick auf das Alleinstel- lungsmerkmal des „Horst-Peter-Stollens“ als Gipslagerstätte in Rheinland-Pfalz und

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im weiteren Umfeld damit, dass eine Einschränkung des Abbaus oder gar die Stillle- gung des Bergwerks weitreichende Folgen für die Versorgung mit Rohstoffen hätte. Daher sei die beantragte Zielabweichung aufgrund des bestehenden Nutzungskon- flikts wegen der unkalkulierbaren Risiken abzulehnen.

Der Fachbereich Hydrogeologie sieht die geplante Sonderbaufläche „Windenergie“ 5 a wegen des Nutzungskonflikts als besonders sensibel an. Nach Auffassung des LGB (insoweit wird auch Bezug genommen auf die Stellungnahme des Fachbereichs Ingenieurgeologie) weisen die Bohrkerne der abgeteuften Erkundungsbohrung der im Bereich dieser vorgesehenen Sonderbaufläche geplanten WEA Ralingen 02 bis in 20 Meter Tiefe eine relevante Klüftung auf, so dass von einer vergleichsweise guten Wasserwegsamkeit auszugehen ist. Mit kaum prognostizierbaren Einflüssen auf die Wasserwegsamkeiten im Deckgebirge ist zu rechnen. Größere Wasserzutritte in das Gipsbergwerk und damit verbundene Risiken sind nicht auszuschließen.

Aus Sicht des Fachbereichs Ingenieurgeologie wird ebenfalls konkret auf die im Be- reich der geplanten WEA Ralingen 02 geteufte 20 Meter tiefe Kernbohrung hingewie- sen. Unabhängig hiervon, dass die Kernbohrung nach Auffassung des LGB nicht aus- reichend tief gebohrt wurde, zeigen die Bohrkernfotos in den genannten Stellungnah- men laut LGB teils intensiv zerbrochene Bohrabschnitte und teils ganze Kernstücke, die meist Längen von ca. 10 - 40 cm aufweisen (siehe Abbildung 2 der LGB- Stellungnahme vom 14.09.2017).

Der Fachbereich Ingenieurgeologie weist mit Blick auf die im Untersuchungsgebiet bekannten Karstformen konkret auf Folgendes hin: Bezüglich der Dolinen zeige die Abbildung 3 solche Eintiefungen im Untersuchungs- raum (DGM für den Bereich nördlich Ralingen mit einer erkennbaren Großrutschung am Ostrand der Plateauoberfläche und von morphologischen Auffälligkeiten auf der Plateauoberfläche). In Abbildung 4 der Stellungnahme vom 14.09.2017 sei ein im Gipsbergwerk angetroffener Subrosionshohlraum zu sehen. Die Abbildung 5 zeige einen nahe dem Gipsbergwerk angetroffenen Schlund.

Wesentliche Bedeutung kommt auch der in der zusammenfassenden ingenieurgeolo- gischen Beurteilung (Seiten 14 und 15 der Stellungnahme des LGB vom 14.09.2017)

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getroffenen Feststellung zu, dass die von der Verbandsgemeinde Trier-Land zur Ver- fügung gestellten Unterlagen keinen Nachweis für die Vereinbarkeit der Windenergie- nutzung mit dem Bergbaubetrieb „Horst-Peter-Stollen“ enthalten. Insoweit muss aus ingenieurgeologischer Sicht bis zum Beweis des Gegenteils davon ausgegangen wer- den, dass im Falle der Errichtung von WEA im Bereich der geplanten Sonderbauflä- che 5 a die notwendigen Gründungsmaßnahmen unvermeidbar massive bauliche Eingriffe in das Deckgebirge über dem Gipslager darstellen. Aufgrund der großen Abmessungen und Einflusstiefen der Gründungen von WEA ist laut LGB mit kaum prognostizierbaren Einflüssen auf die Wasserwegsamkeiten im Deckgebirge zu rech- nen. Hierdurch können jedoch größere Wasserzutritte in das Gipsbergwerk und die damit verbundenen beschriebenen Risiken verursacht werden, die mit einem ord- nungsgemäßen und sicheren Betrieb des Gipsbergwerks nicht vereinbar sind. Aus alledem folgt für den Fachbereich Ingenieurgeologie, dass bei den gegebenen geolo- gischen Verhältnissen im Bereich der geplanten Sonderbaufläche 5 a die dort geplan- te Windenergienutzung ein nicht oder nur schwer beherrschbares Risiko für das Gips- bergwerk bzw. dessen geplanten Erweiterungsbereich darstellt.

Das LGB hat in seinem Schreiben vom 13.11.2017 als Gegenäußerung zur gutachter- lichen Stellungnahme des Beratungsbüros für Boden & Umwelt C. Schubert GmbH vom 16.10.2017 ausdrücklich an seinen bisherigen Stellungnahmen festgehalten, die uneingeschränkt weitergelten. Es sieht in dieser gutachterlichen Stellungnahme in keiner Hinsicht einen Erkenntnisgewinn. Ein solcher würde sich laut LGB bei Berück- sichtigung seiner wiederholten Empfehlung zur ausreichend tiefen Baugrunderkun- dung einschließlich der Abstimmung der Untersuchungen mit ihm ergeben. Dies ist allerdings, so das LGB, bis heute nicht geschehen.

Auch das Referat Bauwesen der SGD Nord hat im Zielabweichungsverfahren Beden- ken gegen die beabsichtigte Darstellung der Sonderbaufläche 5 a vorgetragen. Es weist darauf hin, dass aufgrund der Standortgebundenheit des Rohstoffabbaus die- sem Belang im Rahmen der bauleitplanerischen Abwägung mit konkurrierenden raumbedeutsamen Nutzungen ein hohes Gewicht beizumessen ist. Durch die konfli- gierende Nutzung des Gipsabbaus mit der Windenergienutzung, welche eine mittel- bis langfristige Nutzungsdauer annehmen lässt, und die kritischen Stellungnahmen des LGB wird aus städtebaulicher Sicht die Vollzugsfähigkeit der verfahrensgegen-

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ständlichen Flächennutzungsplanung hinsichtlich der geplanten Sonderbaufläche 5 a mittel- bis langfristig kritisch gesehen. Die bisherige Befassung und Abwägung des Trägers der vorbereitenden Bauleitplanung mit Blick auf die Belange der Rohstoffge- winnung wird aus städtebaulicher Sicht als nicht ausreichend angesehen. Zum Zeit- punkt der letzten Abwägung muss mit hinreichender Sicherheit feststehen, dass die Belange der Rohstoffsicherung der Vollzugsfähigkeit der Konzentrationsplanung nicht entgegenstehen werden. Bevor dies nicht abschließend geklärt ist, bestehen aus städ- tebaulicher Sicht aus den genannten Gründen Bedenken.

Die Kreisverwaltung Trier-Saarburg sieht in ihrem Vorlagebericht vom 22.05.2017 die Voraussetzungen zur Zulassung eine Zielabweichung für die geplante Sonderbauflä- che 5 a ebenfalls als nicht gegeben an. Sie verweist darauf, dass die seitens des LGB geforderten Nachweise für die Vereinbarkeit der Windenergienutzung mit dem Berg- baubetrieb „Horst-Peter-Stollen“ weder im Rahmen der verfahrensgegenständlichen Flächennutzungsplanung noch im Zuge der beantragten Zulassungsverfahren nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz erbracht wurden. Die nach Auffassung der Kreisverwaltung nicht sachgerechte Berücksichtigung der bergbaulichen Belange in der bauleitplanerischen Abwägung der Verbandsgemeinde Trier-Land waren für diese einer der Gründe, weshalb sie mit Bescheid vom 16.05.2017 die Genehmigung der gesamträumigen Fortschreibung des Flächennutzungsplans der Verbandsgemeinde Trier-Land, Themenbereich „Windenergie“ gemäß § 6 BauGB versagt hat.

Der Träger der Regionalplanung stellt sein Benehmen hinsichtlich der geplanten Son- derbaufläche 5 a unter den Vorbehalt her, dass die Verträglichkeit der Windenergie- nutzung mit den Belangen der Rohstoffsicherung geklärt wird.

Die raumordnerische Vertretbarkeit der Abweichungszulassung bezüglich der geplan- te Sonderbaufläche 5 a insgesamt wäre nur gegeben, wenn hierdurch eine effektive Verwirklichung der Ziele und Grundsätze der Raumordnung nicht erschwert würde.

Hierzu wird zunächst auf den Raumordnungsgrundsatz in § 2 Abs. 2 Ziffer 4 Satz 4 ROG verwiesen. Danach sind die räumlichen Voraussetzungen für die vorsorgende Sicherung sowie die geordnete Aufsuchung und Gewinnung von standortgebundenen Rohstoffen zu schaffen.

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In der Kommentierung „Raumordnung in Bund und Ländern“ von Cholewa/ Dyong/ von der Heide/ Arenz - heißt es hierzu unter Randnummer 43 von Herrn Ltd. Ministe- rialrat Bäumler in der rheinland-pfälzischen obersten Landesplanungsbehörde des Ministeriums des Innern und für Sport: „Satz 4 spricht sowohl die Rohstoffsicherung als auch den Rohstoffabbau als Aufgabe der Raumordnung an. Nach dem Wortlaut des Gesetzes soll die Raumordnung inso- weit die räumlichen Voraussetzungen schaffen. Eine wichtige Besonderheit ist hier die Standortgebundenheit der Rohstoffvorkommen. Die verschiedenen Rohstoffe kom- men nur an bestimmten Stellen im Raum vor. Je nach Bedarf an dem jeweiligen Roh- stoff und der Häufigkeit oder Quantität seines Vorkommens im Raum ist es wichtig, dass diese Standorte oder zumindest ein für die Deckung des langfristigen Bedarfs ausreichender Teil davon durch die Raumordnung vorsorgend gesichert werden. Klassischerweise geschieht dies auf der Ebene der Regionalplanung durch die Aus- weisung von Vorrang- und Vorbehaltsgebieten.“

Des Weiteren ist auf die zu beachtende Zielaussage 127 des LEP IV zu verweisen. Danach ist auf allen Planungsebenen zu beachten, dass der Rohstoffgewinnung und - verarbeitung in Teilräumen des Landes eine wichtige Funktion für die wirtschaftliche Entwicklung zukommen und die Verfügbarkeit mineralischer Rohstoffe die Grundlage für eine überregional bedeutsame Rohstoffindustrie bildet. Dabei ist die gebotene Langfristigkeit der Festlegungen für die Rohstoffsicherung besonders zu beachten.

Ebenfalls ist vorliegend Grundsatz 132 des LEP IV einschlägig. Danach sind Rohstoff- lagerstätten standortgebunden. Ihr Abbau soll möglichst dort erfolgen, wo es sich um wirtschaftlich bedeutsame Lagerstätten handelt und unter Berücksichtigung dieses Umstandes die Beeinträchtigungen für Mensch und Natur am geringsten sind. Die Rohstoffgewinnung in vorhandenen Tagebauen und deren Erweiterung soll möglichst einem Aufschluss gleichwertiger Vorkommen vorgezogen werden.

Nach alledem ist mit Blick auf die genannten einschlägigen Rechtsvorschriften der Raumordnung mit bergbaulicher Relevanz - unter Berücksichtigung der angesproche- nen Stellungnahmen im Zielabweichungsverfahren - davon auszugehen, dass durch die Zulassung der beantragten Zielabweichung für die geplante Sonderbaufläche 5 a hinsichtlich des Überlagerungsbereichs mit der Rahmenbetriebsplanfläche für den

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„Horst-Peter-Stollen“ eine effektive Verwirklichung der Ziele und Grundsätze der Raumordnung erschwert würde. Diese raumordnerische Betrachtungsweise ergibt sich unbeschadet der Tatsache, dass der bergrechtlich zugelassene Rahmenbetriebsplan für den „Horst-Peter-Stollen“ noch keine Bestandskraft erlangt hat. Der § 2 Abs. 2 Ziffer 4 Satz 4 ROG stellt auf die Schaffung der räumlichen Voraussetzungen für die vorsorgende Sicherung sowie die geordnete Aufsuchung und Gewinnung von standortgebundenen Rohstoffen ab.

Zur Frage, ob sich die negative Stellungnahme des LGB insgesamt mit Blick auf die geplante Sonderbaufläche 5 a nördlich Ralingen „nur“ auf den sich mit der Rahmenbe- triebsplanfläche für den „Horst-Peter-Stollen“ überlagernden Bereich, oder auf diese geplante Sonderbaufläche 5 a insgesamt bis zur Grenze an den Eifelkreis Bitburg- Prüm bezieht, hat sich das LGB am 25.10.2017, wie dargelegt, geäußert.

Demnach ergibt sich ein Gefährdungspotenzial für den geplanten Erweiterungsbereich des „Horst-Peter-Stollens“ aus Sicht der Abteilung Bergbau auch für diesen als Rest- fläche bezeichneten Bereich. Auch hier kann es zur Aktivierung von Wasserwegsam- keiten kommen, welche aufgrund der natürlichen vorhandenen Klüftungen, Schicht- und Störungsverläufen bis in die geplante Abbaufläche hineinragen. Damit kann aus Sicht des Bergbaus einer Windenergienutzung erst ab einem Abstand von rd. 100 Me- ter zur Rahmenbetriebsplangrenze zugestimmt werden.

Aus Sicht des Fachbereiches Ingenieurgeologie werden mit Blick auf die in der Stel- lungnahme vom 14.09.2017 beschriebenen besonderen Baugrundrisiken vor allem für die geplante Sonderbaufläche 5 a besondere Risiken auch über die Rahmenbetriebs- plangrenze hinaus gesehen. Im Ergebnis wird seitens des Fachbereichs Ingenieur- geologie ohne nähere Untersuchungen zunächst ein Mindestabstand der geplanten Windenergienutzung zur Rahmenbetriebsplangrenze von 100 Metern empfohlen.

Seitens des Fachbereiches Rohstoffgeologie wird ausgeführt, dass dessen Fachpla- nungsfläche in ihrer Ausdehnung über die Rahmbetriebsplanfläche hinausreicht. Ihr Umgriff sei identisch mit der Darstellung im LEP IV 2008, in dem die Fläche als „Lan- desweit bedeutsamer Bereich für die Rohstoffsicherung“ dargestellt sei. Aus Sicht der

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Rohstoffgeologie wird jedenfalls einer Abweichungszulassung für die geplante Son- derbaufläche 5 a innerhalb der dortigen Fachplanungsfläche nicht zugestimmt.

Das vom LGB beschriebene Gefährdungspotenzial durch eine Errichtung von WEA in einer Pufferzone von 100 Meter nördlich über die Grenzen des Rahmenbetriebsplan- gebietes für den „Horst-Peter-Stollen“ hinaus kann im Rahmen der raumordnerischen Abwägung letztlich nicht dazu führen, dass die geplante Sonderbaufläche 5 a inner- halb dieser Pufferzone ebenfalls von der Zielabweichung ausgenommen wird. Inso- weit handelt es sich um vorsorgende Empfehlungen und Annahmen des LGB, die für eine rechtlich tragfähige Nichtzulassung der Zielabweichung nicht ausreichend sind.

Allerdings kann die Zulassung der Zielabweichung für diese 100 Meter Pufferzone nach Norden nur unter der Auflage ausgesprochen werden, dass in den nachfolgen- den immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahren gutachterlich nachgewie- sen wird, dass das vom LGB angenommene Gefährdungspotenzial bei der Errichtung von WEA in dieser Pufferzone nicht zu besorgen sein wird. In diesem Kontext ist auf die Ausführungen des Fachbereichs Ingenieurgeologie des LGB vom 25.10.2017 zu verweisen. Danach ist mit besonderen Aufwendungen bzw. Vorsorgemaßnahmen im Falle der Planung von WEA in Bezug auf die Baugrunderkundung und für die Grün- dung der WEA zu rechnen. Derartige Aufwendungen bzw. Vorsorgemaßnahmen sind nach Aussagen des Fachbereichs Ingenieurgeologie in den bislang von ihm erhalte- nen Unterlagen nicht angegeben. Abschließend heißt es hierzu: „Vielmehr wird selbst der bei Anwendung der einschlägigen technischen Regelwerke notwendige Untersuchungsumfang bisher nicht berücksichtigt.

Die Tatsache, dass der in der Ergebniskarte 1 a rot gekennzeichnete Teilbereich der geplanten Sonderbaufläche 5 a aus den genannten Gründen von der Abweichungszu- lassung auszunehmen ist, muss nicht besagen, dass in diesem Gebiet eine Wind- energienutzung zu einem späteren Zeitpunkt nicht möglich ist. So ist in den Stellung- nahmen des LGB im Zielabweichungsverfahren mit Blick auf den Nutzungskonflikt von unkalkulierbaren Risiken und von einem nicht oder nur schwer beherrschbarem Risiko für das Gipsbergwerk bzw. dessen geplanten Erweiterungsbereich die Rede. Das LGB betont in diesem Zusammenhang, dass die von dem Träger der vorbereitenden Bauleitplanung zur Verfügung gestellten Unterlagen keinen Nachweis für die Verein-

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barkeit der Windenergienutzung mit dem Bergbaubetrieb enthalten. So wird aus Sicht der Rohstoffgeologie in der Stellungnahme des LGB vom 14.09.2017 darauf hinge- wiesen, dass bereits in Vorgesprächen mit Vertretern der Verbandsgemeinde Trier- Land, der Ortsgemeinde Ralingen und der Planungsgemeinschaft Region Trier auf die besondere geologische Situation hingewiesen wurde. Deshalb wäre, so das LGB, zu erwarten gewesen, dass die vorgelegten Unterlagen mit Blick auf die Ausweisung von Flächen für die Windenergie die bekannte geologische Situation reflektieren und bei der Standortauswahl Berücksichtigung finden. Dies ist aber nicht erfolgt. In seinem Schreiben vom 13.11.2017 weist das LGB ausdrücklich darauf hin, dass sich ein Er- kenntnisgewinn bei Berücksichtigung seiner wiederholten Empfehlung zur ausrei- chend tiefen Baugrunderkundung einschließlich der Abstimmung der Untersuchungen mit ihm ergeben würde. Dies ist aber bis heute nicht geschehen.

Nach alledem liegt es an der Verbandsgemeinde Trier-Land als Trägerin der Flächen- nutzungsplanung, der Bergbehörde die notwendigen Untersuchungen bzw. Unterla- gen zur Frage der Vereinbarkeit der Windenergienutzug mit dem untertägigen Abbau im „Horst-Peter-Stollen“ vorzulegen. Derzeit muss jedenfalls in diesem Zielabwei- chungsverfahren, dessen Gegenstand die verfahrensgegenständliche Flächennut- zungsplanung ist, von der Unvereinbarkeit beider Nutzungen ausgegangen werden.

Die Stellungnahme des LGB vom 14.09.2017, aus der sich auch Aussagen über die geplante Sonderbaufläche 5 a hinaus für die weiteren vorgesehene Sonderbauflächen Windenergie ergeben, welche für die verfahrensgegenständliche Flächennutzungs- planung relevant sind (z. B. aus Sicht des Fachbereichs Hydrogeologie), ist diesem Zielabweichungsbescheid beigefügt. Insoweit wird auch auf Ziffer 4 der Hinweise die- ser Zielabweichungsentscheidung verwiesen.

Hinsichtlich der rot gekennzeichneten Fläche in der Ergebniskarte 1 b (siehe Anlage) innerhalb der vorgesehenen Sonderbaufläche „Windenergie“ 7 ergibt sich folgende raumordnerische Betrachtung:

In diesem Bereich tangiert die vorgesehene Sonderbaufläche 7 das Straßenbauvor- haben der geplanten „Westumfahrung Trier“.

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Dieses Straßenbauvorhaben des Bundes, auch als sogenannter Moselaufstieg be- zeichnet, stellt ein zu beachtendes Ziel der Raumordnung dar. Es handelt sich hierbei um eine Straße für den überregionalen Verkehr, der Kategorie II des funktionalen Straßennetzes des Landes Rheinland-Pfalz. Auf die Ziele 148 und 149 in Kapitel 5.1.2.2 „Funktionales Straßennetz“ i.V.m. Karte 19a „Funktionales Verkehrsnetz“ des LEP IV wird verwiesen. Die geplante „Westumfahrung Trier“ ist in dieser Karte einge- tragen. Nach den Ausführungen in der Präambel zum LEP IV (siehe Seite 20) kommt den Ausweisungen in dieser Karte in Verbindung mit den entsprechenden textlichen Zielvorgaben ebenfalls Zielcharakter zu (vgl. § 3 Abs. 1 Ziffer 2 ROG).

Die geplante „Westumfahrung Trier“ war auch bereits Gegenstand des LEP III 1995. Sie ist in der Gesamtkarte des LEP III als überregionale Verbindung des Funktionalen Straßennetzes des Landes ausgewiesen.

In Kapitel 3.2.1 „Planung und Ausbau des Straßennetzes - Funktionales Straßennetz - des RROP wird bei den Straßen für den überregionalen Verkehr die „B 51, Abschnitt B 419 mit Moselquerung bei - A 48“ bei den Vorhaben genannt, die aufgrund der entwicklungspolitischen und verkehrsfunktionalen Zielvorstellungen verwirklicht wer- den sollen.

Die gleiche regionalplanerische Vorgabe enthält das bereits zu berücksichtigende Ziel 182 des RROPneu-E. Hier wird die in Rede stehende Straßenplanung als „B 51: Mo- selaufstieg mit Anschluss an die A 64 (Westumfahrung Trier)“ bezeichnet.

Die ehemalige Bezirksregierung Trier als seinerzeit zuständige obere Landespla- nungsbehörde hat in den 90-er Jahre ein Raumordnungsverfahren für die geplante Westumfahrung Trier durchgeführt. Dieses wurde mit dem raumordnerischen Ent- scheid der Staatskanzlei, bei der seinerzeit die oberste Landesplanungsbehörde res- sortierte, vom 09.02.1995 abgeschlossen wurde.

Nach § 17 Abs. 10 Satz 3 LPlG ist, sofern nicht innerhalb von fünf Jahren nach Erge- hen des raumordnerischen Entscheids ein Zulassungsverfahren eingeleitet worden ist, der raumordnerische Entscheid zu überprüfen.

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Der Landesbetrieb Straßen und Verkehr Rheinland-Pfalz (heute: Landesbetrieb Mobi- lität Rheinland-Pfalz) hatte seinerzeit unter Berücksichtigung des raumordnerischen Entscheids ein Planfeststellungsverfahren für die geplante Westumfahrung Trier durchgeführt. Der Planfeststellungsbeschluss vom 18.06.2004 wurde vom Oberver- waltungsgericht Rheinland-Pfalz mit den Urteilen vom 12.05.2005 aufgehoben. Die Beschwerde des Landes Rheinland-Pfalz gegen die Nichtzulassung der Revision vom BVerwG mit Beschluss vom 21.03.2006 zurückgewiesen. Das OVG war in seinen Ur- teilen zu dem Ergebnis gelangt, dass es dem in Rede stehenden Straßenbauprojekt an der erforderlichen Planrechtfertigung fehle. Von wesentlicher Bedeutung für diese Entscheidungen war die Tatsache, dass die geplante „Westumfahrung Trier“ in der Anlage zum Fünften Gesetz zur Änderung des Fernstraßenausbaugesetzes vom 04.10.2004 nur noch als weiterer Bedarf eingestuft war.

Zwischenzeitlich hat der Deutsche Bundestag hat am 02.12.2016 das Sechste Gesetz zur Änderung des Fernstraßenausbaugesetzes verabschiedet. In der Anlage zu § 1 Absatz 1 Satz 2 dieses Gesetzes ist die „B 51 Westumfahrung Trier“ mit der Einstu- fung „vordringlicher Bedarf“ enthalten.

Da dieses Straßenbauprojekt auch unverändert in den Erfordernissen der Raumord- nung und Landesplanung enthalten ist, hat der Landesbetrieb Mobilität Trier mit Schreiben vom 03.01.2017 die erneute Überprüfung des raumordnerischen Ent- scheids vom 09.02.1995 beantragt. Die obere Landesplanungsbehörde hat mit Schreiben vom 20.02.2017 auch die betroffenen Gebietskörperschaften (u. a. die Ver- bandsgemeinde Trier-Land mit den Ortsgemeinden Igel, Langsur und Trierweiler) zu der beantragten Überprüfung angehört. Die Überprüfung ist noch nicht abgeschlos- sen.

Der raumordnerische Entscheid vom 09.02.1995 mit der damals raumordnerisch fest- gelegten Trassenführung wird durch die Aufhebung des Planfeststellungsbeschlusses durch das OVG am 12.05.2005 nicht berührt. Er stellt ein unverändert zu berücksichti- gendes sonstiges Erfordernis der Raumordnung dar. Diese Berücksichtigungspflicht gilt sowohl für die Verbandsgemeinde Trier-Land als Trägerin der vorbereitenden Bau- leitplanung als auch für die obere Landesplanungsbehörde in diesem Zielabwei- chungsverfahren. Nach § 4 Abs. 1 Ziffer 1 ROG sind bei raumbedeutsamen Planun-

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gen und Maßnahmen öffentlicher Stellen die sonstigen Erfordernisse der Raumord- nung in Abwägungs- oder Ermessensentscheidungen zu berücksichtigen. Die Ver- bandsgemeinde Trier-Land gehört zu den öffentlichen Stellen im Sinne des § 3 Abs. 1 Ziffer 5 ROG und die Flächennutzungsplanung zählt zu den raumbedeutsamen Pla- nungen oder Maßnahmen im Sinne des § 4 Abs. 1 Ziffer 1 ROG (vgl. auch die Kom- mentierung „Raumordnungs- und Landesplanungsrecht des Bundes und der Länder“ von Bielenberg, Runkel und Spannowsky, Randnummern 74 und 75 zu § 4 Abs. 1 Ziffer 1 ROG).

Grundsätzlich ist zur Geltungsdauer eines raumordnerischen Entscheids Folgendes festzustellen:

Ein raumordnerischer Entscheid verliert auch bei Überschreitung der Fünfjahresfrist nach § 17 Abs. 10 Satz 3 LPlG nicht seine Gültigkeit. Er wird auch nicht rechtswidrig. In der vorgenannten Rechtsvorschrift wird ausschließlich geregelt, dass nach Ablauf von fünf Jahren eine Überprüfung stattzufinden hat. Das LPlG trifft keine Aussagen zu den Rechtsfolgen einer durchgeführten oder nicht durchgeführten Überprüfung.

Der Landesbetrieb Mobilität Trier hat in seiner Stellungnahme im Zielabweichungsver- fahren darauf hingewiesen, dass die aktuelle Prioritätenliste des Landes Rheinland- Pfalz die geplante „Westumfahrung Trier“ in die Kategorie II, Planungsbeginn 2018, einstuft.

Das Referat Bauwesen der SGD Nord hat aus städtebaulicher Sicht für den Fall keine Bedenken gegen die Darstellung der geplanten Sonderbaufläche 7 erhoben, wenn diese Fläche so angepasst werden kann, dass eine Vereinbarkeit mit der geplanten „Westumfahrung Trier“ hergestellt wird.

Der Träger der Regionalplanung kann dem Zielabweichungsantrag bezüglich dieser geplanten Sonderbaufläche nur zustimmen, wenn die Windenergienutzung der Ver- bandsgemeinde Trier-Land nicht im Widerspruch zum regionalplanerischen Ziel der Westumfahrung Trier als Bestandteil des funktionalen Straßennetzes in der Region Trier steht. Daraus folge, dass die vorgesehene Sonderbaufläche 7 so abzugrenzen sei, dass sie die Realisierung der Westumfahrung Trier nicht behindere. Sollte dies

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nicht möglich sein, müsste diese Fläche, soweit sie im Konflikt zu dem Straßenbau- projekt stehe, entfallen.

Auch die Kreisverwaltung Trier-Saarburg weist in ihrem Vorlagebericht vom 22.05.2017 auf die genannten raumordnerischen Erfordernisse zur geplanten „West- umfahrung Trier“ hin. Mit der Einstufung dieser Verkehrsverbindung in den vordringli- chen Bedarfs des Bundesverkehrswegeplans und darauf folgend in der Anlage zum Gesetz (Bedarfsplan) im Zuge der Verabschiedung des Sechsten Gesetzes zur Ände- rung des Fernstraßenausbaugesetzes sei zudem eine grundlegende Voraussetzung für die Realisierung des Straßenbauprojektes geschaffen worden. Die Zulassung der vom Planungsträger beantragten Zielabweichung ist daher, so die Kreisverwaltung Trier-Saarburg, zumindest für den Bereich der Überdeckung ausgeschlossen. Zur räumlichen Begrenzung der geplanten Sonderbaufläche 7 ist ihres Erachtens die Plantrasse des Landesbetriebes Mobilität Trier heranzuziehen, welche der laufenden raumordnerischen Überprüfung zugrunde liegt.

Dieser Auffassung schließt sich die obere Landesplanungsbehörde an. In der Ergeb- niskarte 1 b ist die geplante Trassierung der „Westumfahrung Trier“ entsprechend eingetragen. Dabei liegt die aktuelle Plantrasse des Landesbetriebes Mobilität Trier in dem raumordnerischen Trassenkorridor, der im raumordnerischen Entscheid vom 09.02.1995 festgelegt wurde.

Bei der Festlegung des Teilbereiches der geplanten Sonderbaufläche 7, die von der Zulassung der Zielabweichung auszunehmen ist (siehe Rot-Eintragung in der Ergeb- niskarte 1 b) wurden die in der Stellungnahme des Landesbetriebes Mobilität im Ziel- abweichungsverfahren genannten Anforderungen (Einhaltung der Kipphöhe von WEA zur Verkehrsanlage sowie der Baubeschränkungszone von 40 Metern und der Bau- verbotszone von 20 Metern bei Bundesstraßen) sowie die Flächen für die erforderli- chen Böschungen berücksichtigt. Der Umstand, dass der Rotor einer Windenergiean- lage in die Baubeschränkungszone hineinragen darf, ist vorliegend unerheblich. Denn nach dem Urteil des BVerwG vom 21.10.2004 - 4 C 3/04 - ist grundsätzlich davon auszugehen, dass sich die Rotorblätter einer Windenergieanlage innerhalb der Son- derbauflächen befinden sollen (s.a. Urteil des Verwaltungsgerichts Hannover vom 22.09.2011 - A 1052/10).

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Bei der Abgrenzung der von der Zulassung der Zielabweichung auszunehmenden Teilfläche der vorgesehenen Sonderbaufläche 7 wurde zudem berücksichtigt, dass auch hinsichtlich der sich anschließenden Kreisstraße 1 die vom Landesbetrieb Mobi- lität Trier genannten Anforderungen einzuhalten sind.

Nach alledem ist der in der Ergebniskarte 1 b rot eingetragene Teilbereich der geplan- ten Sonderbaufläche 7 von der Abweichungszulassung auszunehmen, da andernfalls eine effektive Verwirklichung der Ziele, Grundsätze und sonstigen Erfordernisse der Raumordnung zur geplanten „Westumfahrung Trier“ zu besorgen wäre.

Zu der negativen Stellungnahme des Landesbetriebs Mobilität Trier hinsichtlich einer Inanspruchnahme der Eigentumsflächen der Bundesrepublik Deutschland, welche eine wichtige Rolle im Kompensationskonzept zur geplanten „Westumfahrung Trier“ spielen würden, für eine Windenergienutzung, ist Folgendes festzustellen:

Der Umstand, dass diese Flächen im Zuge des seinerzeitigen straßenrechtlichen Planfeststellungsverfahrens für die Umsetzung von Kompensationsmaßnahmen er- worben wurden und hierauf im damaligen Landschaftspflegerischen Begleitplan ent- sprechende Maßnahmen vorgesehen waren, kann in diesem Zielabweichungsverfah- ren keine rechtserhebliche Rolle spielen. Wie dargelegt, wurde der erlassene Plan- feststellungsbeschluss vom Oberverwaltungsgericht Rheinland-Pfalz aufgehoben. Von daher gibt es auch keine Veränderungssperre nach § 9 Abs. 1 Bundesfernstraßenge- setz, welche die beabsichtigten landespflegerischen Kompensationsmaßnahmen mit umfassen würde. Es muss aber festgestellt werden, dass die Festlegung der erforder- lichen Kompensationsmaßnahmen dem späteren neuen Planfeststellungsverfahren für die geplante „Westumfahrung Trier“ vorbehalten bleibt. In diesem Zielabwei- chungsverfahren gibt es jedenfalls keine Rechtsgrundlage dafür, die vom Landesbe- trieb Mobilität Trier genannten Eigentumsflächen des Bundes in der Gemarkung Liersberg ebenfalls von der Abweichungszulassung auszunehmen.

Eine andere Frage ist, ob die verfahrensgegenständliche Flächennutzungsplanung „Windenergie“ der Verbandsgemeinde Trier-Land für den Bereich der geplanten Son- derbaufläche 7 bezüglich der Eigentumsflächen der Bundesrepublik Deutschland noch erforderlich im Sinne des § 1 Abs. 3 BauGB ist. Sollten diese Flächen für eine Wind-

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energienutzung nicht zur Verfügung gestellt werden und die Durchführung der Pla- nung insoweit auf absehbare Zeit tatsächlich oder rechtlich nicht durchführbar sein, müsste sich der Träger der vorbereitenden Bauleitplanung hiermit befassen. Dessen Entscheidung würde dann von der Kreisverwaltung Trier-Saarburg als Genehmi- gungsbehörde für den Flächennutzungsplan überprüft.

3. Berührtsein des RROP bzw. der Teilfortschreibung Windenergie 2004 in ihren Grundzügen

Die dritte gesetzliche Voraussetzung für die Zulassung einer Abweichung vom Ziel des „Außenausschlusses“ der regionalplanerischen Teifortschreibung Windenergie 2004 ist ebenfalls erfüllt. Durch die Zulassung werden weder der RROP noch die Teil- fortschreibung Windenergie 2004 in ihren Grundzügen berührt. Unter Berücksichti- gung der Rechtsprechung (siehe Urteil des BVerwG vom 16.12.2010, Az.: 4 C 8.10) wird grundsätzlich davon ausgegangen, dass die Abweichung durch das raumord- nungsplanerische Wollen gedeckt sein muss, um mit den Grundzügen der Raumord- nungspläne vereinbar zu sein. Es muss mithin angenommen werden können, dass die Abweichung noch im Bereich dessen liegt, was der Träger der Raumordnungspläne gewollt hat oder gewollt hätte, wenn er die weitere Entwicklung einschließlich des Grundes für die Abweichung vom Ziel der Raumordnung gekannt hätte.

Vorliegend muss insbesondere auch der Tatsache Rechnung getragen werden, dass der sich in Aufstellung befindliche RROPneu-E an die 1. und 3. Teilfortschreibung des LEP IV als höherrangiges Recht angepasst wird. Auf den Beschluss der Regionalver- tretung der Planungsgemeinschaft Region Trier vom 19.12.2016 wird in diesem Zu- sammenhang nochmals verwiesen.

Die zugelassene Zielabweichung gemäß den Ziffern 1. und 2. dieser Entscheidung ist unter den formulierten Nebenbestimmungen mit dem RROPneu-E vereinbar.

Somit sind alle drei gesetzlichen Voraussetzungen für die Zulassung der Zielabwei- chung im zuvor dargelegten Umfang nach § 6 Abs. 2 ROG in Verbindung mit § 10 Abs. 6 LPlG erfüllt.

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Die Zulassung der Abweichung vom Ziel der Raumordnung der regionalplanerischen Teilfortschreibung Windenergie 2004 erfolgt im Ermessen. Die Abweichung wird im zuvor dargelegten Umfang zugelassen, da sich im vorliegenden Zielabweichungs- verfahren auch im Rahmen des auszuübenden Ermessens keine anderen entscheidungserheblichen Gründe herausgestellt haben, die gegen die Zulassung der Zielabweichung sprechen.

Dieser Zielabweichungsbescheid ist im Rahmen der kommunalen Bauleitpla- nung zu beachten. Er unterliegt nicht der Abwägung durch den Träger der kommunalen Bauleitplanung.

Die Beachtenspflicht dieses Zielabweichungsbescheids gilt auch für das immis- sionsschutzrechtliche Genehmigungsverfahren. Die Zielabweichungszulassung erstreckt sich somit nicht nur auf die ihr zugrunde liegende Bauleitplanung, sondern auch auf die mit dieser Bauleitplanung planungsrechtlich zulässigen Genehmigungen nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz.

Insoweit wird auch auf die Kommentierung „Raumordnungs- und Landesplanungs- recht des Bundes und der Länder“ von Bielenberg, Runkel und Spannowsky verwie- sen. Hier heißt es unter Randnummer 229 zu § 4 ROG auf Seite 101: „In Aufstellung befindliche Grundsätze der Raumordnung zählen nicht zu den sonsti- gen Erfordernissen der Raumordnung (vgl. L § 3 Rdnr. 7). Gleichfalls gehört hierin nicht das in § 6 Abs. 2 geregelte Zielabweichungsverfahren, da dessen Ergebnis eine materielle Befreiung von einem Ziel der Raumordnung ist. Diese Befreiung bindet die nachfolgende Planungs- und Genehmigungsebene und steht nicht im Sinne einer Berücksichtigungspflicht zu deren planerischer Disposition“.

Zu dieser Genehmigungsebene gehört das immissionsschutzrechtliche Genehmi- gungsverfahren, in dem über die Zulässigkeit von Windenergieanlagen mit einer Ge- samthöhe von mehr als 50 Metern entschieden wird.

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Die Zulassung der Abweichung vom raumordnerischen Ziel des „Außenausschlusses“ der regionalplanerischen Teilfortschreibung Windenergie 2004 ergeht gemäß § 10 Abs. 6 Satz 1 LPlG im Benehmen mit der Planungsgemeinschaft Region Trier, der Regionalstelle Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft, Bodenschutz Trier als zuständige obere Wasserbehörde, der oberen Naturschutzbehörde und dem Referat Bauwesen sowie nach Anhörung der Zentralstelle der Forstverwaltung mit dem tangierten Forst- amt Trier.

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Rechtsbehelfsbelehrung

Gegen diesen Bescheid kann innerhalb eines Monats nach Bekanntgabe Widerspruch erhoben werden.

Der Widerspruch ist bei der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord einzulegen.

Der Widerspruch kann

1. schriftlich oder zur Niederschrift bei der

Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord, Stresemannstr. 3-5, 56068 Koblenz oder Postfach 20 03 61, 56003 Koblenz oder

2. durch E-Mail mit qualifizierter elektronischer Signatur nach dem Signaturgesetz an: [email protected] erhoben werden.

Bei der Verwendung der elektronischen Form sind besondere technische Rahmenbe- dingungen zu beachten, die auf der Homepage der SGD Nord unter https://sgdnord.rlp.de/de/service/elektronische-kommunikation/ aufgeführt sind.

Mit freundlichen Grüßen Im Auftrag

Emil Barz

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Anlagen: - Ergebniskarte 1 a (Maßstab 1 : 45 000) / Ergebniskarte 1 b (Maßstab 1 : 35 000)

- Analysekarte 1 a (Maßstab 1 : 45 000) / Analysekarte 1 b (Maßstab 1 : 45 000)

- Stellungnahme des Landesamtes für Geologie und Bergbau vom 14.09.2017 (nur für Verbandsgemeindeverwaltung Trier-Land)

Hinweis: Im Zuge des weiteren Planverfahrens wird auch zu klären sein, ob es sich bei der weiterhin beabsichtigten Übernahme der bisher schon im Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Trier-Land dargestellten regionalplanerischen Vorranggebiete „Welschbillig 1“ (= der weitaus größte Teil der Sonderbaufläche 4, ohne östliche Erweiterungsfläche) und „Trierweiler 1“ (= deckungsgleich mit der Sonderbaufläche 6) um eine konstitutive Planungsentscheidung des Verbandsgemeinderates Trier-Land oder eine rein nachrichtliche Übernahme im Sinne von § 5 Abs. 4 BauGB handelt. Im Falle einer konstitutiven Planungsentscheidung wäre zumindest in Teilbereichen ein Verstoß gegen Ziel 163 h der 3. Teilfortschreibung des LEP IV zu konstatieren. Der dann vorliegende Rechtsverstoß nach § 1 Abs. 4 BauGB müsste im Zuge der erneuten Offenlage und der anschließenden Beschlussfassung des Verbandsgemeinderates Trier-Land geheilt werden. Auf die Stellungnahme des Referates Bauwesen der SGD Nord wird verwiesen.

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Zielabweichungsbescheid für die Darstellung von Sonderbauflächen "Windenergie" in der Verbandsgemeinde Trier-Land, Landkreis Trier-Saarburg, vom 20.11.2017 -Analysekarte 1a- ±

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Legende 5b Geplante Sonderbauflächen gesamträumige 5a Fortschreibung Flächennutzungsplan Themenbereich "Windenergie" (lt. ZA- Antrag vom 14.02.2017)

Vorrang Wind (RROP 2004)

Vorrang Grundwasserschutz (RROPneu- E 2014)

Vorrang Landwirtschaft (RROPneu- E 2014)

Regionaler Grünzug (RROPneu- E 2014)

Vorbehaltsgebiet Rohstoffabbau (Untertage)

Technische Bearbeitung: C. Bode Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord - Ref. 41 Bearbeitungsstand: November 2017 Maßstab 1 : 45 000 Datenquelle: Raumordnungskataster SGD Nord,Geobasisinformationen der Vermessungs- und Katasterverwaltung Rheinland-Pfalz - © 2015 Zielabweichungsbescheid für die Darstellung von Sonderbauflächen "Windenergie" in der Verbandsgemeinde Trier-Land, Landkreis Trier-Saarburg, vom 20.11.2017 -Analysekarte 1b- ±

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Legende

Geplante Sonderbauflächen gesamträumige Fortschreibung Flächennutzungsplan Themenbereich "Windenergie" (lt. ZA- Antrag vom 14.02.2017)

Vorrang Wind (RROP 2004) 7 Vorrang Grundwasserschutz (RROPneu- E 2014)

Vorrang Landwirtschaft (RROPneu- E 2014)

Regionaler Grünzug (RROPneu- E 2014)

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Technische Bearbeitung: C. Bode Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord - Ref. 41 Bearbeitungsstand: November 2017 Maßstab 1 : 45 000 Datenquelle: Raumordnungskataster SGD Nord,Geobasisinformationen der Vermessungs- und Katasterverwaltung Rheinland-Pfalz - © 2015 Zielabweichungsbescheid für die Darstellung von Sonderbauflächen "Windenergie" in der Verbandsgemeinde Trier-Land, Landkreis Trier-Saarburg, vom 20.11.2017 -Ergebniskarte 1a- ±

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5b Legende Geplante Sonderbauflächen gesamträumige Fortschreibung Flächennutzungsplan Themenbereich "Windenergie"

Zulassung der Zielabweichung (Vorbehalt: LEP- und RROP neu-E konform)

Nicht- Zulassung der Zielabweichung

Rahmenbetriebsplan Gipswerk "Horst-Peter-Stollen"

Technische Bearbeitung: C. Bode Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord - Ref. 41 Bearbeitungsstand: November 2017 Maßstab 1 : 45 000 Datenquelle: Raumordnungskataster SGD Nord,Geobasisinformationen der Vermessungs- und Katasterverwaltung Rheinland-Pfalz - © 2015 Zielabweichungsbescheid für die Darstellung von Sonderbauflächen "Windenergie" in der Verbandsgemeinde Trier-Land, Landkreis Trier-Saarburg, vom 20.11.2017 -Ergebniskarte 1b- ±

Legende Geplante Sonderbauflächen gesamträumige 7 Fortschreibung Flächennutzungsplan Themenbereich "Windenergie"

Zulassung der Zielabweichung (Vorbehalt: LEP- und RROP neu-E konform)

Nicht- Zulassung der Zielabweichung

Geplante Westumfahrung Trier

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Technische Bearbeitung: C. Bode Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord - Ref. 41 Bearbeitungsstand: November 2017 Maßstab 1 : 35 000 Datenquelle: Raumordnungskataster SGD Nord,Geobasisinformationen der Vermessungs- und Katasterverwaltung Rheinland-Pfalz - © 2015