Jahrbuch Stiftung Preußische Schlösser und Gärten -Brandenburg

Band 2

1997/1998

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Generaldirektion Schwerpunkte in der öffentlich wirksamen Arbeit der Generaldirektion, zu der das Büro des Generaldirektors, der persönliche Referent, das Pressereferat, das Referat für Publikationen und der Stiftungskonservator gehören, waren neben der Koordination und Planung der Publikationstätigkeit der Stiftung wiederum die Organisation protokollarischer Veranstaltungen sowie die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.

In den Berichtsjahren wurden insgesamt 40 (1997: 18; 1998: 22) Pressetermine durchgeführt. Dazu gehörten Pressekonferenzen beziehungsweise Pressevorbesichtigungen, Fototermine und Hintergrundgespräche. Außerdem gab die Pressestelle insgesamt 104 (1997: 46; 1998: 58) Presseinformationen heraus. Über die regelmäßigen Berichte und Reportagen in den regionalen Tageszeitungen (MAZ, PNN, BZ, Berliner Morgenpost und Tagesspiegel) hinaus fand die Arbeit der Stiftung auch in wichtigen überregionalen Zeitungen und Zeitschriften (u. a. Die Zeit, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Rheinischer Merkur, Süddeutsche Zeitung, Die Welt, Der Spiegel und Focus) ein breites Medienecho. Dazu kamen diverse Beiträge in Fachzeitschriften und Publikumsblät- tern (u. a. Monumente, Weltkunst, Museums-Journal und Feine Adressen). Außer durch Printmedien wurde die Arbeit der Stiftung auch durch Radio und Fernsehen dokumentarisch begleitet.

Die Generaldirektion war auch Partner der öffentlichen Dienststellen bei der Organisation von Staatsbesuchen und protokollarischen Veranstaltungen. Die Skala reichte vom Besuch höchster Staatsgäste, wie dem Bundespräsidenten der Schweizerischen Eidgenossenschaft oder dem Präsidenten der Italienischen Republik, bis hin zum Besuch wichtiger Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, wie dem Empfang der Staatskanzlei des Landes Brandenburg für die Teilnehmer des XIII. Intertoto Kongresses der 218 Berichte

Abb. 1 Besuch des Präsidenten der USA, Bill Clinton, in am 13. Mai 1998. Führung durch den Park v. l. n. r.: Prof. Dr. Hans-Joachim Giersberg, Bundeskanzler Helmut Kohl, Präsident Bill Clinton Foto: SPSG

Deutschen Klassenlotterie Berlin in der Blauen Galerie der Neuen Kammern im Park Sans- souci oder dem Besuch der Familie Hohenzollern anläßlich des Geburtstages des verstorbe- nen Prinzen Louis Ferdinand im Marmorpalais und in der Kronprinzenwohnung im Schloß im Neuen Garten. Herausragende von der Generaldirektion koordinierte protokollarische Veranstaltungen waren zum einen das Treffen Präsident Bill Clintons mit Bundeskanzler Helmut Kohl im Park Sanssouci am 13. Mai 1998 (Abb. 1) – es wurde mit einem militärischen Empfang durch Helmut Kohl und Ministerpräsident Manfred Stolpe am Neuen Palais eingeleitet und fand seinen festlichen Abschluß in einem Essen zu Ehren des amerikanischen Präsidenten im Schloß Sanssouci – und zum anderen der Besuch des Präsidenten der Französischen Repu- blik, Jacques Chirac, und des Ministerpräsidenten, Lionel Jospin, mit Bundeskanzler Ger- hard Schröder im Schloß Sanssouci in Potsdam am 1 . Dezember 1998 mit anschließendem Essen in den Neuen Kammern. Den Anlaß bildeten die in Berlin und Potsdam stattfindenden 72. deutsch-französischen Konsultationen.

Im Verantwortungsbereich der Generaldirektion lag ferner die Vorbereitung und Organisati- on der Eröffnungsveranstaltungen zu den Ausstellungen und Neueröffnungen der Stiftung. Dabei stellte die Teileröffnung des Schlosses Caputh den Höhepunkt der zurückliegenden Berichtsjahre dar.

Zu den Aufgaben der Generaldirektion gehörte auch wieder die Organisation und Nachbe- reitung der Sitzungen des Stiftungsrates und der Referentenkommission. Dem Stiftungsrat Generaldirektion 219 als höchstem Gremium der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg berichtete der Generaldirektor der Stiftung in regelmäßigen Sitzungen über die geleistete Arbeit. Im Berichtszeitraum fanden am 30. Mai 1997 (Schloß Charlottenburg), 4. November 1997 (Schloß Lindstedt), 18. Februar 1998 (Schloß Charlottenburg), 16. Juli 1998 (Schloß Rheinsberg) und 3. Dezember 1998 (Schloß Glienicke) die 5. bis 9 . Sitzung des Stiftungs- rates statt. Die wichtigsten Entscheidungen und Themen des Stiftungsrates in den Jahren 1997 und 1998 waren die Feststellung der Wirtschaftspläne, die Übertragung von Potsdamer Liegenschaften an die Stiftung, der Bewirtschaftungsplan für das künftige Schloßmuseum Oranienburg, die Personalstruktur sowie die Feststellung der Ausstellungs- und Veranstal- tungspläne der Stiftung.

Als Träger öffentlicher Belange und als untere Denkmalschutzbehörde gibt die Stiftung Stel- lungnahmen gemäß den Denkmalschutzgesetzen zu Planfeststellungsverfahren, Flächennut- zungsplänen, Vorhaben- und Erschließungsplänen, Bebauungsplänen und bauaufsichtlichen Verfahren (Vorbescheids-, Abriß- und Bauanträge) ab. Die Koordinierung dieser Aufgabe wird vom Stiftungskonservator im Auftrag des Generaldirektors wahrgenommen. 1997 wurden 101 und 1998 dann 104 schriftliche, nicht stiftungsinterne Vorgänge bear- beitet. Auch für diesen Berichtszeitraum wurde deutlich, daß die aus denkmalpflegerischer Sicht der Stiftung gemachten Einwände nur sehr bedingt Berücksichtigung fanden, somit Konflikte mit den denkmalpflegerischen Belangen der der Stiftung anvertrauten Denkmale im Umgebungsschutz bereits innerhalb planungsrechtlicher und bauaufsichtlicher Verfahren vorprogrammiert waren. Vielfach handelt es sich allerdings um Verfahren, die schon in den vorangegangenen Jahren eingeleitet wurden. Es ist zu hoffen, daß nach Abschluß dieser Ver- fahren eine Änderung im Umgang mit den Garten- und Baudenkmalen zu verzeichnen ist. Der Abstimmungsprozeß zu denkmalpflegerischen Entscheidungen innerhalb der Stiftung konzentriert sich auf die vom Stiftungskonservator einberufene Denkmalpflegekommission, die sowohl als Ortstermin wie auch als Sitzung organisiert sein kann. 1997 gab es 27 Zusam- menkünfte der Denkmalpflegekommission, im Jahr 1998 waren es 16. Die Art der Zusam- mensetzung und auch die Arbeitsweise der Denkmalpflegekommission, wie im Jahrbuch 1995 /1996 beschrieben, hat sich bewährt, so daß sie in der gefundenen Form übernommen beziehungsweise weitergeführt wurde. Im Jahr 1997 standen vor allem das Marmorpalais im Neuen Garten und die Bereiche , Caputh und Rheinsberg im Mittelpunkt der Beratungen der Kommission. Dabei nahmen die Abstimmungen zur Schloßanlage Rheinsberg den größten Raum ein, ging es hier doch um die Vorbereitung und denkmalpflegerische Betreuung der Restaurierung und Sanierung mehrerer Gebäudekomplexe. Dazu gehört der Marstall, das Schloßtheater und die Gärtnerei mit Orangerie. Thematisiert wurden Fragen der Fassadengestaltung am Schloß und an den Nebengebäuden, der Stabilisierung des außerordentlich stark vom echten Haus- schwamm befallenen Südpavillons des Schlosses, der Restaurierung der Grabpyramide sowie des Bauvorhabens »Künstlerhaus« am Kavalierhaus. 220 Berichte

Der Stiftungskonservator war in alle denkmalpflegerischen, restauratorischen und betreu- enden Maßnahmen der Abteilungen der Stiftung involviert. Diese sind in den Abteilungsbe- richten gesondert aufgeführt, weshalb hier nur auf Schwerpunkte verwiesen wird.

Schloß Charlottenburg: Herrichtung der ehemaligen Wohnung Friedrich Wilhelms IV. und seiner Gemahlin für Ausstellungszwecke. Umfangreiche Dachsanierungen, die noch nicht abgeschlossen sind.

Park Sanssouci: Beginn der Wiederherstellung des barocken Parterres unterhalb der Terras- sen des Schlosses Sanssouci. Beginn der schrittweisen Restaurierung des Triumphtores. Im Bereich des Mühlenhauses Anlage einer öffentlichen Liegewiese auf dem Terrain der ehe- maligen Marstallkoppel mit Erneuerung der historischen Zugangswege und äußeren Gehölz- pflanzung sowie der Wiederherstellung des verlorenen Teiches in der Bornstedter Straße. Umfassende Dokumentation aller Innenräume und Systematisierung aller Daten zur Bau- und Restaurierungsgeschichte im Zuge der Erarbeitung einer umfassenden Bau- und Restau- rierungskonzeption zur Instandsetzung der Innenräume des Neues Palais.

Neuer Garten: Abschluß der Restaurierungsarbeiten im Vestibül, Grottensaal, Treppenhaus und Konzertsaal des Marmorpalais in Vorbereitung der Ausstellung »Friedrich Wilhelm II. und die Künste. Preußens Weg zum Klassizismus«. Beginn der Arbeiten für das Türkische Zeltzimmer im Marmorpalais. Restaurierung der geborgenen Stuckelemente der Gotischen Bibliothek und deren Einbau sowie Montage der rekonstruierten Ausbauteile.

Pfingstberg: Wiederherstellung der Nordwand des Belvederes. Beginn der Instandsetzungsar- beiten am Westturm, an der Westarkade, der Freitreppe und der Eingangshalle des Gebäudes und Abschluß des Wegebaus im Mirbachwäldchen und am unteren Pfingstberg.

Park Sacrow: Umfangreiche Gehölzpflanzung im Bereich der vormaligen Grenzsperranlagen zwischen Heilandskirche und Fährturm. Wiederaufbau der Dächer und Innenausbau der ausgebrannten Nebengebäude des Schlosses Sacrow als Rohbau.

Park Babelsberg: Umfangreiche Instandsetzungs- und Restaurierungsarbeiten im Park. Abtra- gung von Aufschüttungen, Wildwuchsrodungen, Restaurierung der Bodenmodellierung im Uferbereich und der sich anschließenden Flächen.

Schloßpark Rheinsberg: Abschluß der Fassadeninstandsetzung der beiden Türme des Schlos- ses. Grundsteinlegung zur Errichtung eines neues Gästehauses der Musikakademie anstelle des vormaligen Domestikenhauses. Vollendung der Raumrestaurierungen der Langen Kam- mer und der Vorkammer zum Spiegelsaal. Beginn der Fundamentstabilisierung am Kopfbau des Marstalls. Restaurierung des Stallgebäudes in der Schloßgärtnerei. Wiederherstellung des Heckenparterres an der Felssteingrotte. Generaldirektion 221

Schloß Königs Wusterhausen: Weiterführung der Maßnahmen zur Wiederherstellung der Innenräume einschließlich der Installationen. Restauratorische Befundung der Außenfas- sade.

Schloß Caputh: Wiederherstellung der Schloßfassaden aufgrund von Befundungen. Fortset- zung der Sicherungs- und Restaurierungsarbeiten am Schloß sowie Innenrestaurierung im Fliesen- und im Festsaal. 222 Berichte Generalverwaltung

Die beiden Jahre 1997 und 1998 waren in der Generalverwaltung vor allem durch verschiedene größere organisatorische Vorhaben geprägt. Die Struktur der Generalverwaltung und ihrer Referate wurde einer grundsätzlichen Überprüfung unterzogen. Bisher ist die neue Struktur in drei Referaten (Personal, Finanzen, Recht und Liegenschaften) vollzogen. Eine Neuordnung des Referates Innerer Dienst und Organisation steht noch aus. Im Personalbereich hat eine Überprüfung durch den Bundesrechnungshof zu einer stif- tungsweiten Überprüfung der Eingruppierungen aller Stellen geführt. Die Umsetzung durch die Rück- und Höhergruppierung wird die Stiftung auch in den Folgejahren noch intensiv beschäftigen. Im Finanzbereich stand eine grundsätzliche Neuordnung der Finanzverwaltung an. Zum Jahreswechsel 1997/ 1998 hat die Generalverwaltung ihre Datenverarbeitung auf das System ProFiskal umgestellt. Parallel dazu wurde das Finanzreferat neu strukturiert. Schließlich wurde von der Generalverwaltung der Aufbau eines Stiftungsmarketings initi- iert und der Konzeptionsprozeß eingeleitet.

Personal

In den Jahren 1997 /1998 waren in der Stiftung beschäftigt (jeweils zum 31. Dezember):

1997 1998 Stellenplanpersonal Wissenschaftspersonal / höherer Dienst 353 3 Sonstige Angestellte / gehobener und mittlerer Dienst 151 152 Arbeiter 306 304 Personal außerhalb des Stellenplanes Saisonkräfte 140 154 Volontäre – Kunsthistoriker 4 3 Volontäre – Restauratoren 6 6 ABM-Arbeitskräfte 42 38 Zivildienstleistende 31 33 Praktikanten 68 64 Referendare 4 3 Auszubildende 8 10 Gesamtsumme 795 800 Generalverwaltung 223

Haushalt

Das Ausgabenvolumen der Stiftung setzte sich in den Jahren 1997 /1998 wie folgt zusam- men:

1997 1998 (MDM) (MDM) Ausgaben Personalausgaben 32,93 3 ,8 Sächliche Verwaltungsausgaben 17,5 7 1 ,2 Investitionsausgaben 24,7 5 2 ,4 Tilgung Defizit 1996 0,2 Summe der Haushaltsausgaben 75,3 6 7 ,4 Ausgaben aus Drittmitteln und Spenden 6,0 5,8 Gesamtsumme 81,3 2 8 ,2

Die Ausgaben wurden auf der Einnahmenseite folgendermaßen gedeckt:

1997 1998 (MDM) (MDM) Einnahmen Eigene Erträge der Stiftung 17,68 1 ,7 Zuschuß des Bundes 21,31 2 ,4 Zuschuß des Landes Berlin 11,61 1 ,5 Zuschuß des Landes Brandenburg 24,84 2 ,8 Summe der Haushaltseinnahmen 75,3 6 7 ,4 Drittmittel und Spenden (inklusive Übertrag) 9,1 9,2 Gesamtsumme 84,4 5 8 ,6 Übertrag Drittmittel und Spenden auf das Folgejahr 3, 1 3 ,4

Die Planung für den Einsatz der Software ProFiskal (HKR–Verfahren) wurde weitergeführt. Ein Probelauf fand im Herbst 1997 statt. Der Einsatz des Systems erfolgte ab 1 . Januar 1998. Es wurden die Arbeitsplätze des Direktors der Generalverwaltung, des Referatsleiters Haus- halt, der Buchhaltung ( 2 Arbeitsplätze) und der Kasse ( 2 Arbeitsplätze) vernetzt. Derzeit werden noch sämtliche Buchungsvorgänge von der zentralen Buchhaltung vorgenommen. Im weiteren Ausbau der Vernetzung werden diese Arbeitsschritte in die Fachabteilungen verlegt. Sämtliche Anordnungen werden nach dem 4-Augen-Prinzip im System geprüft und an die Kasse zur Zahlbarmachung weitergeleitet. 224 Berichte

Liegenschaften

Das Land Brandenburg hat der Stiftung 1997 zur Wahrnehmung ihrer Aufgaben etwa 80 % der in Artikel 2 Absatz 2 des Staatsvertrages über die Errichtung einer »Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg« vom 23. August 1994 aufgeführten Grundstücke und Gebäude übertragen. Als erste Liegenschaft wurden der Stiftung Anfang 1997 Schloß und Park Rheinsberg über- eignet. Bis zum Ende des Jahres folgte die nahezu vollständige Eigentumsübertragung des Parkes Sanssouci, des Neuen Gartens und des Parkes Babelsberg mit den Schlössern und historischen Gebäuden. Offen blieb die Vermögenszuordnung lediglich bei Randstreifen der Parkanlagen und Grundstücken, bei denen vermögensrechtliche Ansprüche Dritter zu klären sind. Ebenso wurden der Stiftung 1997 die historischen Gebäude in der Stadt Potsdam, wie das Jagdschloß Stern, der ehemalige Marstall des Stadtschlosses, das Dampfmaschinenhaus (Moschee), das Schloß Lindstedt, das Thiemann-Haus, das Belvedere auf dem Pfingstberg sowie die Villa Quandt, die Villa Lepsius und die Villa Schlieffen in der Großen Weinmeister- straße, übertragen. Auch in Sacrow und in Königs Wusterhausen konnte die Stiftung 1997 jeweils Schloß und Parkanlage in ihr Eigentum übernehmen. Die Parkanlage und das Schloß Caputh werden von der Stiftung noch auf der Grundlage eines Besitzüberlassungsvertrages mit dem Land Brandenburg genutzt und bewirtschaftet. Im Herbst 1998 konnte die Stiftung jedoch bereits die Teileröffnung des Schlosses nach der Restaurierung des Festsaales und des Fliesensaales sowie der Wohnräume des Großen Kurfürsten feierlich begehen. Seit 1995 verwaltet die Stiftung auch die Berliner Liegenschaften Jagdschloß Grunewald, Schloß Glienicke, Schloß Charlottenburg und . Die Übertragung des Eigentums an diesen Liegenschaften auf die Stiftung soll 2000 erfolgen.

Im Zeitraum 1997 /1998 konnten 12 Wohnungen mit einer modernen Gas-Etagenheizung ausgerüstet werden. Damit haben 115 Wohnungen eine moderne Gas-Etagenheizung bezie- hungsweise Zentralheizung, das sind 58,4 % aller Wohnungen der Stiftung. Im gleichen Zeit- raum wurden 4 Wohnungen, darunter eine in Potsdam, zwei in Glienicke und eine auf der Pfaueninsel, generalinstandgesetzt. Insgesamt 22 Objekte hat die Stiftung an öffentliche Insti- tutionen oder gewerbliche Unternehmen vermietet beziehungsweise verpachtet.

Seit Inkrafttreten der »Vergaberichtlinien zur nichtmusealen Nutzung von Schloßräumen und Gartenanlagen« im Juli 1996 stieg die Nachfrage nach Räumlichkeiten für Empfänge, Konzerte, Lesungen etc. weiter an. Mit Veröffentlichung dieser Richtlinien in den Amtsblät- tern von Berlin und Brandenburg sowie Hinweisen in einigen Wirtschaftsmagazinen kam es zu vielen Anfragen und Buchungswünschen. Dieser Trend setzte sich 1997 und 1998 fort und führte letztendlich zu einer fast nahtlosen nichtmusealen Nutzung der Großen Orangerie des Schlosses Charlottenburg. Aber nicht nur die Große Orangerie, auch die übrigen Räume des Generalverwaltung 225

Schlosses werden regelmäßig angefragt, da Veranstalter und Catering-Unternehmen mehr und mehr auf der Suche nach außergewöhnlichen Orten sind. Weiterhin ist die Anzahl der Veranstaltungen im Schloß Lindstedt in Potsdam, aber auch in anderen Gebäuden, wie bei- spielsweise der Orangerie des Schlosses Glienicke, durch zusätzliche Konzerte gestiegen. Es konnte allerdings beobachtet werden, daß zunehmend Freiflächen für kleinere Empfänge, Picknicks oder auch Konzerte beantragt wurden. So bildeten zum Beispiel der Innenhof des Jagdschlosses Grunewald, der Schloßpark Glienicke, die Römischen Bäder im Park Sans- souci oder auch der Kreuzgang der Friedenskirche oftmals die Kulisse für Veranstaltungen. Anfragen kommen nicht nur von deutschen Institutionen, sondern vermehrt auch aus dem benachbarten Ausland, insbesondere aus Österreich, Italien, England und Frankreich. Auch Staatsbesuche und protokollarische Veranstaltungen prägten immer wieder den All- tag in einigen Schlössern. Räumlichkeiten im Schloß Charlottenburg und in den Neuen Kam- mern im Park Sanssouci wurden regelmäßig für solche Zwecke genutzt. Die aufgrund der Veranstaltungen der Stiftung zufließenden Finanzmittel ergaben für das Jahr 1997 einen Gesamtbetrag von rund 200. 000 DM. Für das Jahr 1998 betrugen die Einnah- men der nichtmusealen Sondernutzung 116. 000 DM. Der Rückgang der Einnahmen resultiert aus der Tatsache, daß 1998 wesentlich mehr Ausstellungen stattfanden.

Besucherzahlen

1997 zählten die Häuser der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten insgesamt 1. 964. 149 und 1998 2. 052. 653 Besuche. Davon entfielen auf den Bereich Berlin 1997 537. 290 und 1998 588. 089, auf den Bereich Potsdam und Brandenburg 1997 1. 426. 859 und 1998 1. 464. 564 Besuche. Besonders stark waren das Schloß Sanssouci (1997: 320. 819; 1998: 330. 384 Besu- che), das Neue Palais (1997: 233. 177; 1998: 246. 333 Besuche), das Schloß Cecilienhof (1997: 212 .016; 1998: 195. 589 Besuche), das Schloß Charlottenburg mit dem Alten Schloß und dem Neuen Flügel (1997: 257 .989; 1998: 328 .450 Besuche) und die Pfaueninsel (1997: 192. 318; 1998: 175 .386 Besuche) frequentiert. 226 Berichte SCHLÖSSERDIREKTION Die Schlösserdirektion gliedert sich in die Zuständigkeitsbereiche Architek- tur und Denkmalpflege, Kunstsammlungen (Gemälde, Skulpturen, Angewandte Kunst und Graphische Sammlungen / Plankammer), Depot, Bibliothek und Fotoarchiv. Weiterhin unter- stehen sämtliche Schloßbereiche der Verantwortung der Schlösserdirektion. Ihre zentralen Aufgaben bilden die Gewährleistung der ganz- und halbjährigen Öffnung der Museumsschlösser, die kontinuierliche wissenschaftliche Betreuung des Kunstbesitzes und die Wahrnehmung denkmalpflegerischer Verantwortung für die historischen Gebäude der Stiftung. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Einzelaufgaben, die sich aus dem fachwissenschaftli- chen Profil der Stiftung ergeben. Hierzu gehören unter anderem die Publizierung des Kunst- besitzes in Form von Bestandskatalogen, die Erarbeitung von Verlustkatalogen, die einen Überblick über die Kriegs- und Nachkriegsverluste der Stiftung ermöglichen, die Redaktion wissenschaftlicher Publikationen, die Konzeption und Durchführung von Sonderausstellun- gen, die Bearbeitung von Leihgesuchen und -vorgängen sowie die Betreuung von stiftungs- fremden Nutzern der Sammlungen. Im Bereich der Gemälde konnte zum 1. Juli 1998 die drei Jahre vakante Stelle des zwei- ten Sammlungskustos besetzt werden. Dadurch wurde eine Neugliederung der Zuständig- keitsbereiche – Sammlung deutscher und niederländischer Gemälde einerseits (Kustos: Gerd Bartoschek) und französischer und italienischer Gemälde andererseits (Kustos: Dr. Christoph Martin Vogtherr) – möglich. Im Bereich der Angewandten Kunst beendete Museumsdirektor Prof. Dr. Winfried Baer zum 1 . November 1998 seine langjährige erfolgreiche Kustodentätig- keit.

Architektur und Denkmalpflege Zu den Schwerpunkten der Stiftungsarbeit gehörte auch in den beiden Berichtsjahren die Weiterführung von Bau- und Restaurierungsmaßnahmen an und in den Schlössern. Diese wurden durch Forschungen zur Bau- und Nutzungsgeschichte der betreffenden Objekte und die Erarbeitung denkmalpflegerischer Vorgaben und Zielstellungen vorbereitet und in ihrer Ausführung betreut. Die wichtigsten Maßnahmen in den Jahren 1997 und 1998 sind im fol- genden zusammengefaßt.

1997 Schloß Charlottenburg und Nebengebäude: Schloß: Denkmalpflegerische Betreuung und Begleitung der umfassenden Sanierung der Balustrade und der Postamente der Gartenseite des Schlosses, des Neuputzes und der Ergänzung der Gesimse im Kapellenhof, der Repa- ratur des Daches in den Kehlzonen des südlichen Bereiches des östlichen Kavalierflügels. Denkmalpflegerische Begleitung der Fensterreparaturen in den Dohnaschen Räumen, des Schlösserdirektion 227

Anstrichs des Schreibkabinetts der Königin Sophie Charlotte und des Pantoffelraumes, des Ausbaus der ehemaligen Hausmeistereiwerkstatt im östlichen Ehrenhofflügel zu einem Museumsshop sowie der Entfernung der alten Luftbefeuchtungsanlage bei der Kapelle und des Abputzes der Wände. Vorbereitung der Neuordnung der Feuermeldeanlage und der Aus- stattung mit Feuermeldern. – Belvedere: Denkmalpflegerische Begleitung der Sicherung der Balkontüren und des Dachbodenbereichs sowie des Anstriches von Ausstellungsräumen. – Mausoleum: Denkmalpflegerische Begleitung der Dachreparatur. – Neuer Pavillon: Denk- malpflegerische Begleitung des Anstriches der Balkonunterseite und der Putzerneuerungen am Gesims.

Schloß Grunewald und Nebengebäude: Schloß: Denkmalpflegerische Betreuung der Maß- nahmen zur Rißüberwachung sowie der Reparatur und Instandsetzung der Sanitär-, Hei- zungs-, Elektro- und Nachrichtentechnik. – Jagdzeugmagazin: Vergabe eines Holzschutzgut- achtens.

Pfaueninsel: Schloß: Denkmalpflegerische Begleitung der Rekonstruktion aller Jalousien im Obergeschoß und der Reparatur der Fenster sowie der Reparatur und Instandsetzung der Sanitär-, Heizungs-, Elektro- und Nachrichtentechnik. – Gärtnerei: Gewächshäuser 1–6 : Denkmalpflegerische Betreuung der Klempnerarbeiten an den Gewächshäusern und der Erneuerung der Stellagen in den Gewächshäusern und verschiedener Reparaturarbeiten an den Häusern. – Rinderstall: Denkmalpflegerische Begleitung der Asphaltierung des Fußbo- dens. – Winterhaus für fremde Vögel: Denkmalpflegerische Betreuung der Reparatur des Reetdaches.

Schloß und Park Glienicke: Schloß: Denkmalpflegerische Vorbereitung und Begleitung der Maßnahmen zur Instandsetzung der Wohnung des Hofgärtnerhauses, der Heizung im Schloß sowie zur Reparatur und Instandsetzung der Sanitär-, Heizungs-, Elektro- und Nachrich- tentechnik. – Park: Denkmalpflegerische Begleitung der Erneuerung der Wegebeleuchtung. – Wagenremise: Denkmalpflegerische Begleitung der Reparatur der Aufzüge. – Orangerie: Denkmalpflegerische Betreuung der Maurerarbeiten für die Heizung. – Stibadium: Denkmal- pflegerische Betreuung der Schließung der Mosaikausbrüche des Brunnens.

Park Sanssouci: Schloß Sanssouci: Denkmalpflegerische Betreuung der restauratorischen Untersuchung sowie der Schwammsanierung im Wand- und Fußbodenbereich des Freders- dorffzimmers. – Gartendirektionshaus: Quellenforschung zur Bau- und Nutzungsgeschichte. Denkmalpflegerische Vorgaben für die restauratorische Wiederherstellung von zwei histo- rischen Raumfassungen im östlichen Flügel. – Kastellanhaus Sanssouci: Erarbeitung der denkmalpflegerischen Zielstellung für die Restaurierung der historischen Wohnräume der Kastellane von Sanssouci im Erdgeschoß. – Neptungrotte: Quellenforschung zur Bau- und Nutzungsgeschichte. Denkmalpflegerische Betreuung der Bauwerksicherung und restaura- torischen Schadensdokumentation. – Neue Kammern: Denkmalpflegerische Vorgabe für 228 Berichte die Rekonstruktion eines verlorenen Zaunfelds am Sizilianischen Garten. – Ensemble Frie- denskirche: Friedenskirche: Denkmalpflegerische Vorbereitung der Restaurierung der Mar- morinkrustationen im Fußboden der Ostapsis. Königin-Elisabeth-Haus (Villa Tieck): Quel- lenforschung zur Bau- und Nutzungsgeschichte und denkmalpflegerische Vorgaben für die geplanten Instandsetzungs- und Restaurierungsarbeiten. – Ehemalige Nutzgartenquartiere: Ehemaliges Obsttreibhaus der Melonerie: Denkmalpflegerische Betreuung der Instandset- zung des Dachstuhls. – Mühlenbergensemble: Mühlenhaus: Quellenforschung zur Bau- und Nutzungsgeschichte. Denkmalpflegerische Begleitung der restauratorischen Befundung in den Osträumen der ehemaligen Wohnung des Ministers von Stollberg-Wernigerode und Wie- derherstellung der Farbfassung in der Südloggia. – Neues Palais: Mitarbeit an der Erarbei- tung einer umfassenden Datenbank zur Bau- und Restaurierungsgeschichte des Neuen Palais. Raumweise Vorbereitung der Haushaltsunterlagen zur Restaurierung des Gebäudeinneren. Denkmalpflegerische Betreuung der Erneuerung der Schließanlage sowie der Arbeiten zur Brandsicherung des Bühnenraums im Schloßtheater. Denkmalpflegerische Vorgaben für die Instandsetzung der Fenster im Theaterflügel. Quellenforschung zur Bau- und Nutzungsge- schichte der Marquis-d’Argens-Wohnung im Erdgeschoß des Theaterflügels. Denkmalpflege- rische Betreuung der restauratorischen Untersuchung in fünf Räumen der Marquis-d’Argens- Wohnung sowie der Wiederherstellung von drei Parkettfußböden. Denkmalpflegerische Betreuung der restauratorischen Untersuchung der Plankammerräume im Mezzaningeschoß des Heinrichsflügels. – Klausberg: Drachenhaus: Quellenforschung zur Bau- und Nutzungs- geschichte. Denkmalpflegerische Vorgaben für die Restaurierung der Fassade. – Schloß Lind- stedt: Denkmalpflegerische Vorgaben für die Schwammsanierung im Dach- und Deckenbe- reich. – Schloßensemble Charlottenhof: Römische Bäder: Denkmalpflegerische Vorgaben für die Putzausbesserungen an der Nord- und Westfassade des Gehilfenhauses. – Fasanerie: Denkmalpflegerische Betreuung der Dachinstandsetzung, der Neueindeckung mit gefalztem Zinkblech des südwestlichen Turmanbaus und der Südloggia.

Neuer Garten: Marmorpalais: Quellenforschung zur Bau- und Nutzungsgeschichte zur Erar- beitung einer denkmalpflegerischen und schloßmusealen Konzeption für Nordflügel und Obergeschoß. Denkmalpflegerische Betreuung der Fertigstellung des Südflügels und der Erd- geschoßräume (Abb. 1 ). – Gotische Bibliothek: Betreuung des Wiederaufbaus. – Meierei: Vor- bereitung der Sicherung. – Parkgärtnerei: Recherchen zur Baugeschichte. – Wohngebäude: Erarbeitung einer Konzeption zum denkmalpflegerischen Umgang mit den Wohngebäuden der Stiftung.

Pfingstberg: Belvedere: Denkmalpflegerische Vorbereitung und Betreuung des Rück- und Wiederaufbaus der Nordwand am Belvedere. – Villa Quandt: Betreuung der Sicherungsmaß- nahmen.

Park und Schloß Babelsberg: Schloß: Quellenforschung zur Bau- und Nutzungsgeschichte zur Erarbeitung einer denkmalpflegerischen und schloßmusealen Konzeption. Denkmalpfle- Schlösserdirektion 229

Abb. 1 Potsdam, Marmorpalais, Weißlackierte Kam- mer (Parolekammer) während der Restaurierungsarbei- ten, Aufnahme von 1997 Foto: SPSG

gerische Betreuung der Sicherungsmaßnahmen. – Maschinenhaus: Betreuung der Wieder- herstellung und ausrüstungsfähigen Fertigstellung der Maschinenhalle. – Matrosenhaus: Betreuung der grundlegenden Instandsetzungsmaßnahmen an Dach und Fassade.

Schloß Sacrow: Quellenforschung zur Bau- und Nutzungsgeschichte des Schlosses sowie der Neben- und Parkgebäude in Sacrow zur Erarbeitung der denkmalpflegerischen Konzeption. Denkmalpflegerische Betreuung der Wiederherstellung der Nebengebäude.

Schloß Rheinsberg: Schloß: Fortsetzung der Quellenforschung zur Bau- und Nutzungsge- schichte der Schloßanlage Rheinsberg. Überarbeitung und Weiterentwicklung der Ausstat- tungskonzeption. Denkmalpflegerische Begleitung bei den Planungen zur Stabilisierung des Südpavillons und den fortgesetzten Arbeiten an der Fassade. Begleitung der weitergeführten 230 Berichte

Restaurierungsarbeiten in der Langen Kammer. – Kavalierhauskomplex: Denkmalpflegerische Vorbereitung und Betreuung des Neubaus eines Künstlerhauses am Kavalierhaus. Planungs- begleitung für die Restaurierung (außen) bzw. Neugestaltung (innen) des ehemaligen Schloß- theaters. – Marstall und Gärtnereikomplex: Weiterführung der Bearbeitung und Betreuung des Marstallprojekts und der Baumaßnahmen am Gärtnereikomplex. – Park: Begleitung wei- terer Vorbereitungsmaßnahmen zur Wiederherstellung der Grabpyramide.

Schloß Königs Wusterhausen: Kunsthistorische und denkmalpflegerische Vorgaben und Betreuung der laufenden Bau- und Restaurierungsmaßnahmen, unter anderem Innenraum- konzeptionen für die Wiederherstellung der Wandflächen, Fußböden, Türen und Fenster. Fortsetzung der Quellenerschließung zur Bau- und Nutzungsgeschichte. Überarbeitung und Weiterentwicklung der Ausstattungskonzeption.

Schloß Caputh: Kunsthistorische und denkmalpflegerische Vorgaben und Begleitung der lau- fenden Bau- und Restaurierungsarbeiten, unter anderem Farbfassungskonzeption für die Fas- sade, Restaurierung der Innenräume. Fortsetzung der Quellenforschung zur Bau- und Nut- zungsgeschichte. Überarbeitung und Weiterentwicklung der Ausstattungskonzeption.

Schloß Oranienburg: Weitere denkmalpflegerische Mitarbeit an den Planungen und Beglei- tung der einsetzenden Bau- und Restaurierungsarbeiten. Fortsetzung der Quellenerschlie- ßung zur Bau- und Nutzungsgeschichte.

1998 Schloß Charlottenburg und Nebengebäude: Schloß: Denkmalpflegerische Vorbereitung und Begleitung der umfassenden Sanierung des Mittelrisalites zur Gartenseite, der Dachbalustra- den und Figurensockel, der Rekonstruktion der Decke über dem Ovalen Saal sowie der Erneuerung der dort befindlichen Decke. Planungen zum Sicherheitskonzept. Denkmalpfle- gerische Betreuung der Anstricharbeiten im Neuen Flügel (Pferdetreppe, Vorraum zur Kasse und Ausstellungsraum R. 228 im Obergeschoß) sowie der Neuordnung der Supraportenge- mälde in den Nischen der Südwand der Eichengalerie nach Johann Gottlieb Puhlmann. – Mausoleum: Denkmalpflegerische Begleitung der Neueindeckung des Daches über der Apsis. – Neuer Pavillon: Denkmalpflegerische Betreuung der Ergänzung und Erneuerung der Zie- gelpflasterung des äußeren Umganges.

Schloß Grunewald und Nebengebäude: Denkmalpflegerische Begleitung des Umbaus des Heizkessels der Warmluftheizung sowie der Instandsetzung des äußeren Palisadenzaunes. – Jagdzeugmagazin: Denkmalpflegerische Betreuung des Umbaus des Heizkessels der Warm- luftheizung sowie der Reparaturarbeiten an den Dachkehlen. Schlösserdirektion 231

Pfaueninsel: Schloß: Denkmalpflegerische Begleitung des Einbaus der Brandmeldeanlage und der Restaurierung der Parkettafeln im Obergeschoß. – Kastellanhaus: Denkmalpflegeri- sche Vorbereitung der Putzarbeiten (Teilergänzung) sowie des Anstrichs und der Ergänzung der Schieferabdeckung. – Kavalierhaus: Denkmalpflegerische Betreuung des Innenanstrichs des Turmes und der Instandsetzung der Dienstwohnung. – Luisentempel: Denkmalpflege- rische Vorbereitung der Putzergänzungen und Reparaturen. – Meierei: Denkmalpflegeri- sche Begleitung der Putzsanierung und des Anstrichs. – Beelitzer Jagdschirm: Vergabe eines Holzschutzgutachtens.

Schloß und Park Glienicke: Schloß: Denkmalpflegerische Begleitung der Instandsetzung und Reparatur der hölzernen Pergola im Schloßhof sowie der des Zauns an der Königsstraße. – Hofgärtner- und Dampfmaschinenhaus: Denkmalpflegerische Betreuung der Instandset- zungsarbeiten an den beiden Dienstwohnungen sowie der Instandsetzung aller Fensterläden. – Casino: Denkmalpflegerische Begleitung der Erneuerung des Schornsteins und diverser Putzarbeiten. – Große Neugierde und Löwenbrunnen: Denkmalpflegerische Betreuung der Ausbesserungsarbeiten.

Schloßensemble Sanssouci: Schloß Sanssouci: Denkmalpflegerische Betreuung der Restau- rierungsarbeiten im Konzertzimmer und am schwammgefährdeten Fußboden des Freders- dorffzimmers. Denkmalpflegerische Vorgaben für die Wiederherstellung der ursprünglichen Dielenböden und die Erneuerung der Raumfassungen im künftigen Verkaufs- und Kassenbe- reich in den nördlichen Erdgeschoßräumen des Damenflügels. – Kastellanhaus Sanssouci: Denkmalpflegerische Betreuung der Restaurierungsarbeiten an einer frühklassizistischen Raumfassung von 1789 in der historischen Wohnung der Kastellane von Sanssouci. – Nep- tungrotte: Denkmalpflegerische Betreuung der Sanierungsarbeiten am Dach. – Anlagen am Winzerberg: Triumphtor: Quellenforschung zur Bau- und Nutzungsgeschichte. Denkmal- pflegerische Betreuung der Sicherungs- und Restaurierungsmaßnahmen. – Ensemble Frie- denskirche: Friedenskirche: Denkmalpflegerische Betreuung der Sanierung des Dachstuhls auf dem Hauptschiff und der Wiederherstellung der ursprünglichen Zinkeindeckung mit Pal- mettenschmuck. Gemeindehaus Schopenhauerstraße: Denkmalpflegerische Betreuung der Schwammsanierung im Dach- und Deckenbereich. – Mühlenbergensemble: Marstall Sans- souci (Besucherzentrum): Denkmalpflegerische Vorgaben für die Instandsetzung von Dach- und Obergeschoß. – Orangerieschloß: Denkmalpflegerische Betreuung der Dachsanierung im hohen Feld der westlichen Pflanzenhalle. – Neues Palais: Wissenschaftliche Koordination der Arbeit an der Datei zur Bau- und Restaurierungsgeschichte des Neuen Palais. Erarbei- tung von denkmalpflegerischen Einzelzielstellungen für alle Räume des Neuen Palais. Denk- malpflegerische Betreuung der Arbeit an den Haushaltsunterlagen zum gesamten Gebäude- komplex, der Restaurierung in der Marquis-d’Argens-Wohnung und der Modernisierung der Plankammerräume im Mezzaningeschoß des Heinrichflügels. – Schloßensemble Charlotten- hof: Römische Bäder: Quellenstudium zur Bau- und Nutzungsgeschichte des Pavillons am See. Erarbeitung der denkmalpflegerischen Konzeption für die originalgetreue Wiederherstel- 232 Berichte lung der Schinkelschen Zinkeindeckung mit Antefixen und Giebelakroteren. Denkmalpfle- gerische Betreuung der Fundamentsicherung der Exedra im Monumentenhof. – Fasanerie: Denkmalpflegerische Betreuung der Dach- und Fassadeninstandsetzung sowie der Zinkre- staurierung am Turm.

Neuer Garten: Marmorpalais: Fortsetzung der Quellenforschung zur Bau- und Nutzungs- geschichte zur Erarbeitung einer denkmalpflegerischen und schloßmusealen Konzeption für den Nordflügel und für das Obergeschoß. – Gotische Bibliothek: Denkmalpflegerische Betreuung der Fertigstellung des Gebäudes. Erarbeitung der ständigen Ausstellung in der Gotischen Bibliothek zur Baugeschichte und über weitere Parkgebäude im Neuen Garten. – Schloßpolierhaus: Vorbereitung und Betreuung der Generalinstandsetzung.

Pfingstberg: Belvedere: Denkmalpflegerische Vorbereitung und Begleitung des Wiederauf- baus. – Villen: Quellenforschung zur Bau- und Nutzungsgeschichte der Villen an der Großen Weinmeisterstraße.

Park und Schloß Babelsberg: Schloß: Fortsetzung der Quellenforschung zur Bau- und Nut- zungsgeschichte. Denkmalpflegerische Begleitung der Sicherungsmaßnahmen und Vorbe- reitung der Generalinstandsetzung und Restaurierung. – Maschinenhaus: Betreuung der Ausbaumaßnahmen. – Mühlentor: Betreuung der Wiederherstellung von Teilen des Müh- lentores.

Schloß Sacrow: Denkmalpflegerische Betreuung der Wiederherstellung der Nebengebäu- de.

Schloß Rheinsberg: Schloß: Fortsetzung der Quellenforschung zur Bau- und Nutzungsge- schichte der Schloßanlage Rheinsberg. Überarbeitung und Weiterentwicklung der Ausstat- tungskonzeption. Denkmalpflegerische Begleitung der konstruktiven Sicherung des Südpa- villons am Schloß. Betreuung der Innenraumrestaurierung mit den Schwerpunkten: Lange Kammer, Schlafkammer und Chinesische Kammer. Erarbeitung einer Konzeption für die mit- telfristigen Bau- und Restaurierungsarbeiten bis 2002. – Kavalierhauskomplex: Denkmalpfle- gerische Betreuung des Neubaus eines Künstlerhauses am Kavalierhaus sowie der Restau- rierung (außen) bzw. Neugestaltung (innen) des ehemaligen Schloßtheaters. – Marstall: Weiterführende Bearbeitung und Betreuung des Marstallprojekts. – Park: Erstellung einer denkmalpflegerischen Konzeption für die Wiederherstellung der Grabpyramide und des Prunksarkophages.

Schloß Königs Wusterhausen: Kunsthistorische und denkmalpflegerische Vorgaben und Betreuung der laufenden Bau- und Restaurierungsmaßnahmen, unter anderem Wiederher- stellung der Fassaden mit Erneuerung der Turmspitze und Farbkonzeption. Erarbeitung eines Gestaltungskonzepts für das Sockelgeschoß (Kasse, Verkauf, WC, Ausstellungsräume) und Schlösserdirektion 233 für das Tabakskollegium. Fortsetzung der Quellenerschließung zur Bau- und Nutzungsge- schichte. Überarbeitung und Weiterentwicklung der Ausstattungskonzeption.

Schloß Caputh: Kunsthistorische und denkmalpflegerische Vorgaben und Begleitung der lau- fenden Bau- und Restaurierungsarbeiten, unter anderem Wiederherstellung und Ergänzung der sandsteinernen Freitreppe, Fortführung und Abschluss der Arbeiten in den ehemaligen Wohnräumen des Kurfürsten, im Festsaal und im Souterrain bis zur Teileröffnung am 26. Sep- tember 1998. Fortsetzung der Quellenforschung zur Bau- und Nutzungsgeschichte. Überar- beitung und Weiterentwicklung der Ausstattungskonzeption.

Schloß Oranienburg: Weitere denkmalpflegerische Mitarbeit an den Planungen und Beglei- tung der fortgeführten Bau- und Restaurierungsarbeiten, unter anderem Wiederherstellung der Raumstrukturen im Corps de Logis und Gestaltungsdetails in der Porzellankammer (Türen, Fenster, Fußboden). Fortsetzung der Quellenerschließung zur Bau- und Nutzungsge- schichte.

Sammlungen

Neueinrichtungen: Mit den Bau- und Restaurierungsmaßnahmen an und in den Schlössern gingen wiederum umfängliche Vorhaben zur Neueinrichtung von Schloßräumen und Raum- ensembles einher, die einer langfristigen Vorbereitung seitens der Mitarbeiter der einzelnen Sammlungen und Bereiche und einer gut koordinierten Zusammenarbeit mit anderen Abtei- lungen bedurften. So konnten im Februar 1997 die Wohnräume Friedrich Wilhelms IV. im Schloß Charlottenburg eröffnet werden. Durch die Wiedervereinigung der Schlösserverwal- tungen in Potsdam und Berlin 1995 war es möglich geworden, eine Vielzahl von Kunstwer- ken aus dem Besitz Friedrich Wilhelms IV. und seiner Frau, Königin Elisabeth, aus Potsdam nach Berlin in das Schloß Charlottenburg zu überführen und, ergänzt durch Möbel aus ver- schiedenen Wohnungen des Königspaares, in deren privaten Wohnräumen auszustellen. Die 300-Jahrfeier von Schloß Charlottenburg war Anlaß, mit der Restaurierung der durch immen- se öffentliche und protokollarische Nutzung in Mitleidenschaft gezogenen Eichengalerie zu beginnen, die im Mai 1997 abgeschlossen werden konnte. Im April des Jahres wurde die neu eingerichtete Pesne-Galerie im Neuen Palais eröffnet. Im Kontext einer Ausstellung zum 200. Todestag Friedrich Wilhelms II. gelang es, inzwischen restaurierte Räume und Ausstattungs- objekte des Jahrzehnte zweckentfremdet genutzten Marmorpalais mit einer Teileröffnung des Schlosses im Juli 1997 wieder für die Besucher zugänglich zu machen. Ein weiterer Schritt bei der Umsetzung des anspruchsvollen Programms zum Schutz der durch die klima- tischen Bedingungen in ihrer Substanz bedrohten Parkskulpturen wurde mit der Vollendung der Kopien nach den Büsten des Mohren- und des Oranierrondells im Park Sanssouci reali- siert, die im April 1998 mit einer Einweihung der Rondelle feierlich begangen wurde. Einen Schwerpunkt der Arbeit in den Berichtsjahren stellte die denkmalpflegerische Begleitung und Betreuung der umfangreichen Wiederherstellungsmaßnahmen am Schloß Caputh, vor allem 234 Berichte der diffizilen Restaurierung seines kostbaren Fliesensaales dar. Die Teileröffnung des kurfürst- lichen Schlosses konnte im September 1998 gefeiert werden (s. auch Chronik / Neueinrich- tungen).

Laufende Aufgaben: Neben den terminlich fixierten, die Kräfte zeitweilig stark bindenden Aufgaben im Kontext von Neueinrichtungen wurden laufende Aufgaben, wie Inventarisa- tion, Dokumentation und Revision der Sammlungsbestände, in unterschiedlichem Umfang realisiert.

Gemälde: Die Arbeit im Sammlungsbereich war wesentlich durch die Aufgaben im Kon- text der Neueinrichtung von Schloßräumen und Raumensembles und die Unterstützung von Ausstellungsvorhaben geprägt. Einen Schwerpunkt der Tätigkeit bildete die Fortführung der computergestützten Erfassung der verlorenen Bestände. In Vorbereitung der Gesamt- Haushaltsunterlage für das Neue Palais wurden Inventar- und Aktenrecherchen vorgenom- men und die für den Sammlungsbereich geplanten Maßnahmen zusammengestellt.

Skulpturen: Neben der Unterstützung der im Berichtszeitraum durchgeführten Ausstellun- gen – besonders der aus einem gemeinsamen Forschungsprojekt des Bayerischen Landesam- tes für Denkmalpflege und der Stiftung (Abteilung Restaurierung) resultierenden Ausstellung »Material und Möglichkeit. Zinkguß im 19. Jahrhundert in Potsdam« (1997), in der als Teil- ergebnis des von 1993 bis 1998 laufenden Projektes Aspekte der Konservierung und Restau- rierung von Kunstobjekten aus diesem Material vorgestellt wurden – lag der Schwerpunkt der Arbeit auf der denkmalpflegerischen Zusammenarbeit mit der Restaurierungswerkstatt für Skulpturen der Stiftung. Mit seinen circa 400 Marmorwerken beherbergt der Park Sans- souci den größten Skulpturenbestand im Freien nördlich der Alpen, der in Folge der klima- tischen Verhältnisse einen zum Teil konservatorisch problematischen Zustand aufweist und so umfangreiche Maßnahmen zur Konservierung und Restaurierung von Bildwerken oder auch zu deren Ersatz durch Kopien notwendig macht. So wurde im Berichtszeitraum unter anderem die Restaurierung des Skulpturenschmucks der Communs und des Musenrondells denkmalpflegerisch betreut. Ebenso wurde das Entstehen der Marmorkopie der Sitzstatue der »Markgräfin Wilhelmine von Bayreuth« aus dem Freundschaftstempel (Abb. 2), der Kopien der Büsten des Mohren- und des Oranierrondells sowie der Kopie des »Knaben mit dem Vogelnest« für den Marlygarten denkmalpflegerisch begleitet. Für den bildhauerischen Schmuck im Park Babelsberg wurde 1997 eine denkmalpflegerische Zielstellung erarbeitet. Für die langfristige Verbesserung der Präsentation von aus konservatorischen Gründen im Depot aufbewahrten Bildwerken wurde im gleichen Jahr eine Konzeption für die Daueraus- stellung jener des 19. Jahrhunderts im Marstall von Schloß Glienicke entwickelt. 1998 wur- den unter anderem die Nachgüsse der Engelsstatuen von Ludwig Wichmann an der Frie- denskirche und der Nachguß des Gipsabgusses des mittelalterlichen Tympanonreliefs der Klosterkirche von Alpirsbach für die weitere Restaurierung des Kugelfanges am Campanile der Friedenskirche vorbereitet. Im Kontext der Gesamt-Haushaltsunterlage für das Neue Schlösserdirektion 235

Abb. 2 Johann David und Johann Lorenz Wilhelm Räntz: Sitzstatue der Markgräfin Wilhelmine von Bayreuth, 1771–1773, Mamor, SPSG, Skulpturenslg. Nr. 76, Ori- ginal und begonnene Kopie (1994–1997, Mamor, SPSG, Skulpturenslg. Nr. 3885) im Atelier des Bildhauers Stefan Flade in Pretzsch. Foto: SPSG

Palais wurde das Konzept für die Aufstellung der Skulpturen entwickelt und abgestimmt. Für den Bestand des Schlosses fand eine Inventarisierung in allen Sammlungsbereichen statt. Gleichzeitig wurde eine Revision der Dauerleihgaben im Schloß Charlottenburg durchge- führt. 1998 wurde der Charlottenburger Inventarbestand nach einem neuen Konzept verän- dert. Im Bereich der Sammlungsverwaltung wurde 1997 eine Datenbank entwickelt, in die zunächst der Bestand des ehemaligen Hohenzollern-Museums aufgenommen wurde. Als Vorarbeit für den Verlustkatalog der Skulpturensammlung wurde die Übertragung der Infor- mationen aus dem historischen Generalkatalog der Skulpturen in die Datenbank 1998 fort- geführt. Mit dem Aufbau einer Gesamtdokumentation für die Skulpturensammlung konnte 1998 eine wesentliche Verbesserung der Archivierung erreicht werden. Textil / Glas: Die Inventarisierung des Sammlungsbestandes wurde weitergeführt, mit Recherchen zur Glassammlung der Königin Sophie Charlotte wurde begonnen. Neben diesen Aufgaben konzentrierte sich die Arbeit einerseits auf die Betreuung von Ausstellungen – vor allem die Organisation und Durchführung der Ausstellung »Friedrich Wilhelm II. und die Künste. Preußens Weg zum Klassizismus« (1997), die Planung und Betreuung der textilen Ausstattung für die Exposition »Onder den Oranje Boom. Niederländische Kunst und Kultur im 17. und 18. Jahrhundert an deutschen Fürstenhöfen« (1999) und die Vorbereitung und 236 Berichte wissenschaftliche Bearbeitung der Ausstellung »Mit goldenem Faden – Stickereien für den preußischen Hof« (1999) – und andererseits auf die wissenschaftliche Zuarbeit und Betreu- ung von Restaurierungsmaßnahmen. Die wichtigsten dieser Maßnahmen sind im folgenden aufgelistet. Schloß Sanssouci: Erneuerung der Möbelbezüge und Rekonstruktion der Fen- sterdekoration im Konzertzimmer, Vorbereitung der Rekonstruktion der frühklassizistischen Alkoven- und Fensterdekorationen im Schlaf- und Arbeitszimmer und Anbringung der rekon- struierten Wandbespannung, Fensterdekoration und Möbelbezüge im Audienzzimmer. – Neues Palais: Inventar- und Aktenrecherche und Zusammenstellung der geplanten Maßnah- men für die Gesamt-Haushaltsunterlage. Weiterführung der Restaurierung und Rekonstruk- tion der Wandbespannung im Tressenzimmer, Konzeption für Möbel und Fensterdekoratio- nen im Oberen Konzertzimmer und im Frühstückszimmer, Reinigung und Bespannung der Möbelgarnitur für das Tassenkopfzimmer. – Marmorpalais: Inventar- und Aktenrecherche und Zusammenstellung der geplanten Maßnahmen für die Haushaltsunterlage für den Nord- flügel. Vorbereitung und Betreuung der Rekonstruktion des gelben und grünen Pekings für die Wandbespannung, Dekorationen und Möbel des Gelben Schreibkabinetts und des Anklei- dezimmers. Betreuung der Rekonstruktion der gewebten Rosenborte für das Gelbe Schreib- kabinett. Rekonstruktion der Wand- und Kuppelbespannung sowie der Sitzmöbel und deren Bezug für das Orientalische Kabinett. Rekonstruktion der Wandbespannung, der Dekoratio- nen und der Möbelbezüge für das Vorzimmer. – Schloß Babelsberg: Inventar- und Aktenre- cherche und Zusammenstellung der geplanten Maßnahmen für die Haushaltsunterlage. – Schloß Rheinsberg: Erneuerung von Dekorationen in der Amalienwohnung, Unterbespan- nung und Vorbereitung der Rekonstruktion der Seidenbespannung in der Schlafkammer des Prinzen Heinrich. – Schloß Charlottenburg: Vorbereitung der Restaurierung der Tapisserien mit den »Taten des Großen Kurfürsten« für Schloß Oranienburg. Lichtschutz für die Gobelin- Räume im Erdgeschoß, Nordseite, und für die neu zu eröffnenden Räume Kleine Eichengale- rie und Japanische Kammer. – Schloß Caputh: Betreuung der textilen Ausstattung der ersten eröffneten Räume.

Graphische Sammlungen / Plankammer: Weiterführung der Inventarisierung des Bestandes, Verbesserung der Deponierung der Aquarellsammlung. Betreuung von rund 600 stiftungs- fremden Nutzern und Bearbeitung von circa 400 Fotoaufträgen. 1997 Bereitstellung von 141 Exponaten für die Ausstellung »Friedrich Wilhelm II. und die Künste. Preußens Weg zum Klassizismus«. 1998 Inventarisierung der Mappe Homburg. Computergestützte Erfassung der Verluste der Kunstblattsammlung und der Aquarellsammlung. Zuarbeit bei Fernsehaufnah- men.

Bibliothek und Fotothek: Bibliothek: Laufende Inventarisierung aller neu erworbenen Bücher und Zeitschriften (1997: 380; 1998: 424). Erarbeitung einer Bibliographie zu Schlössern und Gärten in Potsdam und Umgebung in Zusammenarbeit mit der Stadt- und Landesbibliothek Potsdam (circa 3000 Titel). – Fotothek Potsdam: Bearbeitung der Fotoaufträge. Fortführung der Aufarbeitung der Fotobestände (Gesamtbestand circa 25. 000 Negative). – Fotothek Char- Schlösserdirektion 237 lottenburg: Betreuung von stiftungsfremden Nutzern, Bearbeitung von 260 Fotoaufträgen und 170 Fotoausleihen. Aufarbeitung der Fotobestände (Gesamtbestand circa 15 .000 Negati- ve und 20 .000 Abzüge).

In zahlreichen Spezialführungen sowie Vorträgen im In- und Ausland haben Mitarbeiter die künstlerische und geschichtliche Bedeutung der Preußischen Schlösser in der Öffentlichkeit gewürdigt und für deren Erhaltung geworben.

Leihvorgänge: 1997 wurden 76 Leihanfragen für nationale und internationale Ausstellungen bearbeitet. Davon wurden 49 Leihverträge mit 195 Leihgaben realisiert. 15 Leihverträge wur- den für das Folgejahr vorbereitet. 1998 erhöhte sich die Zahl der zu bearbeitenden Leihanfra- gen auf 93, die der angefragten Kunstwerke auf 308. Für Ausstellungen der Stiftung wurden 1998 von insgesamt 46 nationalen und internationalen Leihgebern 324 Kunstwerke entliehen (s. auch Chronik / Leihgaben).

Ausstellungen

Im Zentrum der wissenschaftlichen Aufgaben der Schlösserdirektion stand 1997 die Konzep- tion und Durchführung der anläßlich des 200. Todestages Friedrich Wilhelms II. gezeigten Ausstellung »Friedrich Wilhelm II. und die Künste. Preußens Weg zum Klassizismus«, die am 19. Juli 1997 feierlich im Marmorpalais im Neuen Garten eröffnet wurde. Der Katalog stellt die bisher unzureichend gewürdigte Epoche des Nachfolgers Friedrichs II. kunst- und kulturgeschichtlich erstmals in angemessenem Umfang vor. Weitere Schwerpunkte waren die Vorbereitung der Ausstellungen »Vom Schönen und Nützlichen« (1998) im Schloß Paretz anläßlich des 250. Geburtstages von David Gilly, die mit Plänen, Zeichnungen und Modellen Einblick in das Werk des Architekten gab, und »Gold und Silber für den König – Johann George Hossauer (1794 –1874)« (1998), die mit über einhundert Exponaten aus europäischen Museen, öffentlichen und privaten Sammlungen und dem internationalen Kunsthandel das Schaffen dieses in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts führenden Berliner Goldschmieds würdigte. Zu beiden Ausstellungen erschien ein Katalog. Daneben wurden Vorarbeiten für Ausstellungen der Folgejahre ausgeführt, so die Konzeption, Realisierung und Katalogbear- beitung der Expositionen »Onder den Oranje Boom. Niederländische Kunst und Kultur im 17. und 18. Jahrhundert an deutschen Fürstenhöfen« (1999, Schloß Oranienburg), »›zum Maler und großen Architekten geboren …‹ – Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff (1699 –1753)« (1999, Schloß Charlottenburg), »Mit goldenem Faden – Stickereien für den preußischen Hof« (1999, Orangerieschloß im Park Sanssouci) und »Sophie Charlotte und ihr Schloß. Ein Musenhof des Barock in Brandenburg-Preußen.« (1999– 2000, Schloß Charlottenburg). 238 Berichte

Neuerwerbungen 1997 Gemälde und Rahmen: Matthäus Terwesten, Urteil des , Öl auf Leinwand, H. 39 cm, B. 48 cm, GK I 30398 (erworben mit Mitteln der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin). – Matthäus Terwesten, Bacchus und Ariadne, Öl auf Leinwand, H. 39 cm, B. 48 cm, GK I 30399 (erworben mit Mitteln der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin). – Wilhelm Alex- ander Meyerheim, Hubertusjagd im Grunewald mit Wilhelm I. und Prinz Karl, 1865, Öl auf Leinwand, H. 68, 5 cm, B. 97 cm, GK I 30400 (erworben mit Mitteln der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin). – Friedrich Reclam, Landschaft mit ruhender Nymphe, Öl auf Lein- wand, H. 37 cm, B. 47 cm, GK I 50990. – Unbekannter Künstler, Freiherr von Seckendorff, Öl auf Leinwand, H. 59,5 cm, B. 44, 3 cm, GK 50991. – Karl Wilhelm Pohlke, Blick vom Neuen Garten nach Glienicke, Öl auf Leinwand, H. 54, B. 81, 5 cm, GK I 50992. – Ottmar Elliger d. Ä., Johannisbeeren und Kirschen, Öl auf Leinwand, H. 34 cm, B. 22,3 cm, GK III 50993 (2249) (Rückerwerbung). – Wilhelm I., KPM Berlin, Porzellan, Aufglasurmalerei, GK I 50994. – Gemälderahmen, Holz, geschnitzt und vergoldet, Frankreich, 18. Jahrhundert, GK I 50995 (erworben für: Eustache Lesueur, Christus heilt einen Blinden, Öl auf Holz, H. 49 cm, B. 64,5 cm, GK I 7669, Bildergalerie im Park Sanssouci). – Gemälderahmen, Holz, Profilleiste mit geschnitzten Eckverzierungen, vergoldet, Berlin/Potsdam, Mitte 18. Jahr- hundert, GK I 50996 (erworben für: Antoine Pesne, Herr im Hausrock, Öl auf Leinwand, H. 114,5 cm, B. 99 cm, GK I 5656, Schloß Sanssouci). – Rahmen, Holz, geschnitzt und ver- goldet, Deutschland, Ende 17. Jahrhundert, GK I 50997 (erworben für historischen Spiegel, Schloß Caputh). – Gemälderahmen, Holz, geschnitzt und vergoldet, Italien, 17. Jahrhundert, GK 50998 (erworben für: Tizian [Kopie], Selbstbildnis, Öl auf Leinwand, H. 39 cm, B. 31 cm, GK I 7711, Bildergalerie im Park Sanssouci. – Gemälderahmen, Holz, geschnitzt und vergol- det, Frankreich, 2. Hälfte 18. Jahrhundert, GK I 50999 (erworben für: Unbekannter Künstler [Italien, 16. Jahrhundert], Kopf des Christusknaben, Öl auf Leinwand/Holz, Dm. 22 cm, GK I 1614, Bildergalerie im Park Sanssouci).

Skulpturen: Christian Keil, Bildnisbüste Kaiser Wilhelms I., Galvanoplastik, sign. und dat.: C. KEIL. FEC. EMS 1869., H. 72 cm, Skulpturenslg. Nr. 3689. – Friedrich Elias Meyer, Bildnis- büste König Friedrichs II., KPM Berlin, Biskuitporzellan, H. 33 cm, Skulpturenslg. Nr. 3693. – Johann Gottfried Schadow, Bildnisbüste der Königin Luise, 1811, Marmor, H. 71 cm, Skulp- turenslg. Nr. 3694 (erworben mit Mitteln der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin).

Porzellan: Deckelvase mit seladongrünem Fond und bunten Landschaften, Meißen, um 1735, Schwertermarke, Porzellan, Aufglasurmalerei und Vergoldung, H. 35 cm, Inv. Nr. XII-3085.

Textil / Glas: Deckelpokal mit Bildnis Friedrich Wilhelms I., Potsdam, um 1720 –1730, farb- loses Glas, teilweise vergoldet, geschliffen und geschnitten, H. 28 cm, Dm. 10, 3 cm, Inv. Nr. XIII-716 (Rückerwerbung; ehem. Schloß Babelsberg, Speisesaal). Schlösserdirektion 239

Möbel: Hölzernes Bidet mit Keramikeinsatz, auf vier Beinen, mit Rückenlehne und Klapp- deckel, Anfang 19. Jahrhundert (Einsatz später), Fichte (Korpus), Birke (Furnier), Ahorn (Lei- sten), Keramik, Villeroy & Boch (Einsatz), H. 73 cm, B. 31 cm, T. 48, 5 cm, Inv. Nr. IV-2060 (Rückerwerbung; ehem. Neues Palais). – Sekretär, Schrankteil auf hochbeinigem, tischarti- gen Gestell, Beschläge in Formen des 3. Rokoko, Berlin, Werkstatt Joseph Emanuel oder Julius Zwiener, um 1895, Königspalisander und andere Hölzer (Korpus), Bronze, vergoldet (Beschläge), H. 136, 5 cm, B. 66 cm, T. 35, 6 cm, Inv. Nr. IV-2078 (Rückerwerbung; ehem. Neues Palais). – Servier- oder Buffettischchen (»Stummer Diener«), Beine, Zarge sowie Auf- satz geschweift, Beschläge im Stil des 3 . Rokoko, Berlin, Werkstatt Joseph Emanuel oder Juli- us Zwiener, um 1895, Palisander, Amaranth und andere Hölzer (Korpus), Bronze, vergoldet (Beschläge), H. 85,1 cm, B. 91, 2 cm, T. 61,6 cm, Inv. Nr. IV-2079 (Rückerwerbung; ehem. Neues Palais).

Graphische Sammlungen / Plankammer: Unbekannter Künstler, Schloß Charlottenhof, Schreibkabinett der Kronprinzessin, Gouache, H. 17 cm, B. 21, 9 cm, original montiert, bez.: Von Elise in Ischl Sommer 1846, Zugangskat. Nr. 5640. – Konvolut aus dem Nachlaß des Obergärtners Max Heinrich Erdmann Hoppe, Personenstandsurkunden und Fotos, darunter 5 Ansichten aus dem Neuen Garten von Otto Hasselkampf, Potsdam, 1905, Zugangskat. Nrn. 5642 bis 5652. – Unbekannter Künstler, Hegemeisterwohnung im Wildpark bei Potsdam, 1845, Holzstich, ca. H. 8,4 cm, B. 21, 4 cm, aus: Illustrierte Zeitung, Leipzig, 4 , 1845, S. 296, Zugangskat. Nr. 5653 (Schenkung Christian Ebner von Eschenbach, Berlin). – Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff, Ansicht eines Gartens, um 1740/ 1742, Bleistift, H. 35, 4 cm, B. 23, 1 cm, Zugangskat. Nr. 5683. – Johann Gottlob Schumann nach Friedrich Gilly, Schloß Steinhöfel von der Gartenseite, um 1799, Aquatinta, Wasserfarben, H. 35 cm, B. 48 cm, Zugangskat. Nr. 5684 (Schenkung Wilhelm Soldan, Berlin). – Johann Gottlob Schumann nach Friedrich Gilly, Einfahrt zum Landsitz Steinhöfel, um 1799, Aquatinta, Wasserfarben, H. 35,4 cm, B. 48 cm, Zugangskat. Nr. 5685 (Schenkung Wilhelm Soldan, Berlin). – »Pots- dam, Stadtschloß Situationsplan mit Gartenanlagen / Copie nach einem Original Entwurf von de Bodt«, altes Foto des verschollenen Planes, H. 24,5 cm, B. 36,5 cm, Zugangskat. Nr. 5689 (Schenkung Gerhard Roder, Berlin). – Unbekannter Künstler, Burg Fürstenstein, Radierung, koloriert, hrsg. v. E. Knippel, Schmiedeberg, H. 7,5 cm, B. 10, 8 cm, Zugangskat. Nr. 5690 (Schenkung Christian Ebner von Eschenbach, Berlin). – Eduard Gärtner und Juli- us Schoppe nach Karl Friedrich Schinkel, Beschreibung des Festes »Zauber der weißen Rose«, 1829, Heft mit Beschreibung und Lithographien, H. 34, 6 cm, B. 49,7 cm, Zugangskat. Nr. 5692 (1–43 ).

Sammlung der Kupferstichbände und historischen Bücher: Anton Friedrich Büsching, Beschreibung seiner Reise von Berlin über Potsdam nach Rekahn unweit Brandenburg, wel- che er vom 3–. 8 . Junius 1775 gethan hat, Frankfurt und Leipzig 1780, mit Landkarten und Kupferstichen, Zugangskat. Nr. 5641. 240 Berichte

1998

Gemälde und Rahmen: Antoine Pesne, Marchese Paolo Corbelli, 1709, Öl auf Leinwand, H. 304,3 cm, B. 231,5 cm, GK 51001 (erworben mit Mitteln der Kulturstiftung der Länder, des Siemens-Kunstfonds, der Freunde der Preußischen Schlösser und Gärten e.V. und Eigen- mitteln). – Klara Oenicke, Friedrich der Große nach der Schlacht bei Kolin, 1847, Öl auf Leinwand, H. 21 cm, B. 18, 5 cm, GK 51002. – Unbekannter Künstler [Deutschland, 17. Jahr- hundert], Bogislaw von Radziwill, Öl auf Papier/Leinwand, H. 82 cm, B. 60,5 cm, GK I 51007. – Edward Francis Cunningham, Friedrich der Große, Öl auf Leinwand, GK I 51008. – Wilhelm Barth, Berliner Tor in Potsdam, Öl auf Leinwand, H. 79 cm, B. 68 cm, GK I 51009. – Antoine Pesne, Johanna Charlotte von Brandenburg-Schwedt, Öl auf Leinwand, H. 79 cm, B. 64 cm, GK I 51012 (erworben mit Mitteln der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin). – Oskar Begas, Friedrich der Große in der Schloßkapelle von Charlottenburg, 1863, Öl auf Leinwand, H. 200 cm, B. 135,5 cm, GK I 51014 (Schenkung von Erik Baron von Loudon, War- denburg Tungeln). – Karl Rechlin, Preußische Kavallerie, 1839, Öl auf Leinwand, H. 45, 7 cm, B. 60, 7 cm, GK I 51015 (erworben mit Spendenmitteln). – Karl Rechlin, Preußische Garde- dragoner und Gardekürassiere im Lager, 1835, Öl auf Leinwand, H. 59, 3 cm, B. 77 cm, GK I 51016 (erworben mit Spendenmitteln). – Antoine Pesne, Friedrich der Große, Öl auf Leinwand, H. 78 cm, B. 62 cm, GK I 51018 (erworben mit Mitteln der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin). – Gemälderahmen, Holz, geschnitzt und vergoldet, Frankreich, um 1700, GK I 51000 (erworben für: Gerard Wigmana, Susanna und die beiden Alten, Öl auf Holz, H. 74 cm, B. 56 cm, GK I 5551, Bildergalerie im Park Sanssouci). – Gemälderahmen, Holz, geschnitzt und vergoldet, Frankreich, Mitte 18. Jahrhundert, GK I 51003 (erworben für: Jean-Baptiste Pater, Gesellschaft an der Fontaine, Öl auf Leinwand, H. 131 cm, B. 195 cm, GK I 5633, Schloß Sanssouci). – Gemälderahmen, Holz, geschnitzt und vergoldet, Frank- reich, 2 . Hälfte 18. Jahrhundert, GK I 51004 (erworben für: Pieter van der Werff, Beweinung Christi, Öl auf Leinwand, H. 66,7 cm, B. 54 cm, GK I 10008, Bildergalerie im Park Sanssou- ci). – Gemälderahmen, Holz, geschnitzt und vergoldet, Frankreich, um 1750, GK I 51005 (erworben für: Antoine Watteau [Nachahmung], Gesellschaft im Freien, Öl auf Leinwand, H. 129 cm, B. 193 cm, GK I 1199, Schloß Charlottenburg). – Gemälderahmen, Holz, Pro- filleiste vergoldet, Frankreich, um 1800, GK I 51006 (erworben für: Unbekannter Künstler [71 . Jahrhundert], Felsige Landschaft, Öl auf Leinwand, H. 40 cm, B. 28 cm, GK I 2161, Schloß Caputh). – Gemälderahmen, Holz, geschnitzt und vergoldet, Frankreich, Mitte 18. Jahrhun- dert, GK I 51010 (erworben für: Parmigianino [Kopie], Fünf Engelsköpfe, Öl auf Leinwand, H. 64 cm, B. 53 cm, GK I 2241, Bildergalerie im Park Sanssouci). – Gemälderahmen, Holz, geschnitzt und vergoldet, Frankreich, Mitte 17. Jahrhundert, GK I 51011 (erworben für: Beer- straeten [Art], Landschaft, Öl auf Leinwand, H. 26 cm, B. 33 cm, GK I 3147, Schloß Caputh). – Gemälderahmen, Holz, geschnitzt und vergoldet, Frankreich, 18. Jahrhundert, GK I 51013 (erworben für: Jacques de Backer, Loth und seine Töchter, Öl auf Holz, H. 82, 5 cm, B. 106 cm, GK I 10627, Bildergalerie im Park Sanssouci). Schlösserdirektion 241

Skulpturen: Christian Daniel Rauch, Bildnisbüste Prinz Friedrich Wilhelm Ludwigs (Wil- helms I.) von Preußen, 1836, bez.: FRIDR. WILHELM LUDW. PR. V. PREUSSEN, sign. und dat.: C. RAUCH. FEC. 1836., Marmor, H. 64 cm, Skulpturenslg. Nr. 3647. – Gustav Bläser, Bildnisplakette Karl Friedrich Schinkels, Gips, terrakottafarben gefaßt, Dm. 36 cm, Skulptu- renslg. Nr. 3900. – Christian Daniel Rauch, Bildnisbüste Generalfeldmarschall Graf Yorck von Wartenburgs, 1818, bez.: GRAF YORCK VON WARTENBURG, sign. und dat.: Chr. Rauch ad vivum 10. octb. 1818, Bronze, H. 64 cm, Sockel 14, 5 cm (Leihgabe der Freunde der Preußi- schen Schlösser und Gärten e.V.)

Porzellan: Vase mit Darstellung der Parzen nach einem Gemälde von Theodor van Thulden, KPM Berlin, 1803–1813, Szeptermarke, blaue Malereimarke, Porzellan, Aufglasurmalerei und Vergoldung, H. 33,5 cm, Inv. Nr. XII-3084. – Schatulle mit ornamentalen und heraldi- schen Motiven, Geschenk Kaiserin Augustas an Kaiser Wilhelm I. zum 85. Geburtstag, wohl KPM Berlin, 1882, Porzellan, Aufglasurmalerei und Vergoldung, Bronze, Seide, L. 32, 5 cm, B. 26,5 cm, H. 18 cm. – Inv. Nr. XII-3086. – Vase, Modell »Urbinovase«, mit Darstellung zweier Fontänen des Parks Sanssouci, KPM Berlin, um 1860, Szepter- und Pfennigmarke, roter Reichsapfel über KPM, Porzellan, Aufglasurmalerei und Vergoldung, H. 48 cm, Inv. Nr. XII-3087. – Zwei Figuren, »Erde« und »Wasser«, nach Modellen von Johann Gottfried Schadow, KPM Berlin, um 1790, Szeptermarke, Bisquitporzellan, Inv. Nrn. XII-3089 und 3090. – Figur, die »Architektur«, Modell von Wilhelm Christian Meyer, KPM Berlin, um 1780, Szeptermarke, Porzellan, H. 37 cm, Inv. Nr. XII-3104. – 4 Figuren aus dem Dessertser- vice für Zarin Katharina II. von Rußland, »Minerva«, »Herkules«, »Mars«, »Bellona«, KPM Berlin, 1771/ 1772, Szeptermarken, Porzellan, H. 224–2 cm, Inv. Nrn. XII-3105 bis 3108. – Runde Schüssel aus dem Roten Vogelservice (Rothenburg-Service), KPM Berlin, um 1769, Szeptermarke, Porzellan, Dm. 35 cm, Inv. Nr. XII-3109. – Teller mit Ansicht des Marmorpa- lais, Manufaktur Friedrich Adolph Schumann, um 1870, grüne Adlermarke, Porzellan, Dm. 25 cm, Inv. Nr. XII-3110. – Vase mit goldenen Henkeln, KPM Berlin, um 1855, Bisquitpor- zellan, Inv. Nr. XII-3111. – Zwei pokalförmige Vasen, KPM Berlin, um 1775, Szeptermarke, Porzellan, H. 34, 5 cm, Inv. Nrn. XII-3112 und 3113. KPM-Porzellansammlung (Eigentum des Landes Berlin): Vase, Modell »Münchner Vase No. 3«, mit Blumenkränzen und Festons nach einem Entwurf von Gottfried Wilhelm Völcker, Geschenk Friedrich Wilhelms IV. an Großherzog Karl-Friedrich von Sachsen-Weimar, KPM Berlin, 1838, Szeptermarke, roter Reichsapfel über KPM, Porzellan, Aufglasurmalerei und Vergoldung, vergoldete Bronzemontierung, H. 80 cm, Inv. Nr. B 989/1 (erworben mit Mit- teln der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin). – Tafelaufsatz nach einem Modell von Johann Gottfried Schadow mit einer Ansicht von Potsdam von Johann Eusebius Forst, KPM Berlin, um 1820, Szeptermarke, Porzellan, Aufglasurmalerei und Vergoldung, Kaltbemalung, H. 35 cm, Dm. 50 cm, Inv. Nr. B 980/2 (erworben mit Mitteln der Stiftung Deutsche Klas- senlotterie Berlin). – Tafelaufsatz in Form von sieben kleinen Kindern auf Postament, eine Schale tragend, KPM Berlin, 1804, Szeptermarke, blaue Malereimarke, Porzellan mit Auf- glasurmalerei und Vergoldung, Bisquitporzellan, H. 31, 2 cm, Inv. Nr. B 981/2 (erworben 242 Berichte mit Mitteln der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin). – Tee- und Kaffeeservice, Modell »Glatt« mit Purpurschuppen und Blumen in Grün-camaïeu, Manufaktur Gotzkowsky und KPM Berlin, 1763, G und Szeptermarken, Porzellan, Aufglasurmalerei und Vergoldung, Inv. Nrn. B 98/ 1 bis 11 (erworben mit Mitteln der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin).

Textil / Glas: Hofsticker R. Thiele (?), Musterentwurf für einen Thronbaldachin, Berlin, um 1910 –1915, gelb-goldener Samtbrokat, H. 91 cm, B. 57, 5 cm (Schenkung Gertrud Hübner, Berlin), Inv. Nr. IX (1- ) 361. – Hofsticker R. Thiele (?), Musterentwurf für einen Thronbal- dachin, Berlin, um 1910– 1915, gelb-goldener Seidenbrokat, H. 88 cm, B. 55 cm, Inv. Nr. IX (1- ) 362 (Schenkung Gertrud Hübner, Berlin). – Galarock, Berlin, um 1900, Wolle (Tuch), besetzt mit Tressen aus Silbergespinst und Seide (Brokat), H. 101 cm, B. (Schultern) 51 cm, Inv. Nr. IX (-5) 29.

Metall: Johann George Hossauer, 2 flache Silberteller aus dem Tafelservice zur Hochzeit des Prinzen Wilhelm von Preußen mit Prinzessin Marie von Sachsen-Weimar am 11. Juni 1828, Berlin 1829, Silber, gedrückt, ziseliert, graviert, Dm. 26, 4 cm, Inv. Nr. X 895 und 896 (Leih- gabe der Freunde der Preußischen Schlösser und Gärten e.V.). – Johann George Hossauer, 6 Weinuntersetzer für Prinz Carl von Preußen, Berlin, 1842– 1847, Silber, getrieben, gegos- sen, graviert, H. 3,5 cm, Dm. 19, 5 cm, Inv. Nr. X 898 bis 903 (erworben mit Mitteln der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin). – Johann George Humbert, 6 Leuchter aus dem Besitz König Friedrich Wilhelms III., Berlin, 1819 –1837, Silber, getrieben, gegossen, graviert, H. 21 cm, Inv. Nr. X 904 bis 909 (erworben mit Mitteln der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin). – Johann George Humbert, Girandole, Berlin, 1830/ 1840, Silber, getrieben, gegossen, graviert, H. 48 cm, Dm. 37 cm, Inv. Nr. X 910.

Beleuchtungskörper: Kronleuchter in Korbform mit 6 Kerzen und aufwendig geschliffenem böhmischen Glasbehang, Frankreich, um 1750, Bronze, feuervergoldet (Gestell), Glas, geschliffen (Behang), H. 120 cm, Dm. 67 cm, Inv. Nr. VIII-781.

Möbel: Kommode mit 4 Schüben, Berlin, um 1760, Kiefer (Korpus), Palisander (Furnier), Bronze, vergoldet (Beschläge), H. 70 cm, B. 200 cm, T. 90 cm, Inv. Nr. IV-2080. – Polsterstuhl mit in Kreide geschnittenen Ornamenten, Berlin, 1730 –1740, Holz, Kreidegrund, Vergoldung, Polsterung mit Resten verschiedener Bezüge, IV-2081 (Rückerwerbung; ehem. Schloß Rheins- berg, Turmkabinett). – Sekretär auf vier vierkantigen, sich nach unten verjüngenden Füßen, Korpus mit 2 Schubkästen, Schreibplatte (vor großem Mittelfach mit Tür, offenen Fächern und Schubkästen) und 2 verspiegelten, von Säulen flankierten Türen, Berlin, 1790 –1800, Nadelholz (Korpus), Mahagoni und Eiche (Furnier), H. 185 cm, B. 106 cm, T. 47 cm, IV-2082.

Graphische Sammlungen / Plankammer: Carlo Bossoli, Blick vom Ehrenhof des Schlosses Sanssouci auf den Ruinenberg, um 1850, Gouache, H. 41 cm, B. 25 cm, Zugangskat. Nr. 5697. Schlösserdirektion 243

– Albert Geyer, Zeichnungen zum Neubau eines Stallgebäudes mit Kutscherwohnung und Schuppen für die Hofgärtnerei Sanssouci, 1916, Bleistift auf Transparentpapier, Zugangskat. Nrn. 5701 bis 5703. – Edmund Bohne, Zeichnungen einer Gewächshausanlage für die Hof- gärtnerei Sanssouci, 1912, Bleistift auf Transparentpapier und lavierte Lichtpausen, Zugangs- kat. Nrn. 5704 bis 5708. – Albert Schwarz, Zuschüttung der Gräben beim Neuen Palais, der Teiche an der Fasanerie, Aufhöhung der Charlottenhofer Wiese, Entnahme des Erdreichs bei Eiche 1881, Fotografien, H. 20 cm, B. 26 cm, Zugangskat. Nrn. 5709 bis 5714. – Franz Skar- bina, Neptungrotte im Park Sanssouci (Detail), Bleisift, H. 26, 8 cm, B. 17,2 cm, Zugangs- kat. Nr. 5715. – Karl Würbs, Mausoleum in Charlottenburg, Tuschzeichnung, H. 12, 5 cm, B. 18 cm, Zugangskat. Nr. 5716. – Julius Thäter nach Moritz von Schwindt, 7 Szenen aus dem Leben der Heiligen Elisabeth von Thüringen, Radierungen, ca. H. 24 cm, B. 20 cm, alt gerahmt, Zugangskat. Nrn. 5717 bis 5723. – Antoine Pesne, Porträt Herzog Adolf Fried- richs von Holstein-Gottorf, Rötel, Bleistift, H. 23, 7 cm, B. 14, 9 cm, Zugangskat. Nr. 5735. – Unbekannter Zeichner der Königlichen Gartendirektion Potsdam, Plan vom Neuen Gar- ten in Potsdam, 1881, Feder in Schwarz, grün laviert, H. 68, 4 cm, B. 96,2 cm, Zugangskat. Nr. 5736 (Schenkung Heinrich Hamann, Potsdam). – Friedrich Wilhelm Klose, Marmorpalais im Neuen Garten, Aquarell, H. 13, 3 cm, B. 18, 6 cm, Zugangskat. Nr. 5742. – Farbdrucke nach Wilhelm Beckmann, Schloß Paretz, Schlafzimmer und Gartensaal, H. 15, 4 cm, B. 12,3 cm, Zugangskat. Nrn. 5744 und 5745 (Schenkung Klaus Miemitz, Potsdam).

Sammlung der Kupferstichbände und historischen Bücher: Johann Georg Krünitz, Oeco- nomische Encyclopädie, oder Allgemeines System der Land- Haus- und Staats-Wirtschaft […], erschienen in insgesamt 242 Bänden, Berlin 1773– 1858, Teile 1, 14, 16, 28, 31, 33, 36, 38 und 58 ( 2x) aus dem aus Georgien zurückgekehrten Bibliothekenbestand übernommen, Zugangskat. Nrn. 5724 bis 5734. – Philippo Laurentio Dionysio, Sacrum Vaticanae Basilicae Cryptarum Monumenta, Rom 1828, Ledereinband mit Goldprägungen, mit Kupferstichen, H. 38 cm, B. 27 cm, Zugangskat. Nr. 5737. – Andreas Riem, Über die Malerei der Alten, Berlin 1787, mit Kupferstichen, H. 26 cm, B. 21, 5 cm, Zugangskat. Nr. 5738. – Watin, Der Staffirmaler, Leipzig 1774, H. 19, 5 cm, B. 12, 5 cm, Zugangskat. Nr. 5739. – Rudolf Wiegmann, Die Malerei der Alten in ihrer Anwendung u. Technik insbes. als Decorationsmalerei, Han- nover 1836, H. 18, 5 cm, B. 11, 5 cm, Zugangskat. Nr. 5740. – Photographische Aufnahmen von der Indien-Reise Seiner Kaiserlichen und königlichen Hoheit des Kronprinzen des Deutschen Reiches und von Preussen, 1910, gedruckt v. Hermann Bergmann, Berlin, verlegt v. Georg Stilke, Berlin, 52 Blatt mit 65 Fotos, z. T. in Farbe, H. 28, 5 cm, Zugangskat. Nr. 5743.

Weitere Erwerbungen tätigten die Freunde der Preußischen Schlösser und Gärten e. V. Diese Werke, die im Besitz des Vereins verbleiben, stehen der Stiftung für die Ausstattung der Schlösser zur Verfügung (s. Fördervereine / »Freunde«). 244244 Berichte Gartendirektion Die Stiftung hatte im Berichtszeitraum insgesamt 679 ha Parkanlagen zu unterhalten. Diese Flächen gliedern sich folgendermaßen: Park Sanssouci (287 ha), Neuer Garten und Parkgelände Pfingstberg (118 ha), Park Babelsberg und Jagdschloß Stern (135 ha), Schloßgarten Rheinsberg (27 ha), Schloßgarten Caputh (5 ha), Park Sacrow (26 ha), Pfauen- insel (76 ha) und Park Königs Wusterhausen (5 ha). Der Pflegezustand der Gärten konnte trotz zusätzlicher Aufgaben – mehrere hundert Meter neu gepflanzte Hecken sind in die- sem Jahr dazugekommen – erhalten werden. Die allmähliche gartengemäße Regeneration bislang vernachlässigter Flächen, wie Ruinenberg, Klausberg, Potentestück, Hopfenkrugge- lände, konnte mit Hilfe von ABM-Arbeitskräften begonnen werden. Im folgenden sind die wichtigsten gartendenkmalpflegerischen Arbeiten während des Berichtszeitraumes aufgeführt.

1997 Park Sanssouci, Lustgarten: Im Parterre um die Große Fontäne sind die barocken Querwe- ge auf einer Fläche von circa 1300 m² zwischen den ehemaligen Broderiestücken und den Außenkompartimenten rekonstruiert worden. Die später zu beseitigende Aufschüttung um das Fontänenbecken von circa 12 cm ist bei der höhenmäßigen Anbindung an die Hauptal- lee berücksichtigt worden. Mit der Maßnahme wird die 1936 begonnene Rückführung der Terrassen und des Parterres in die Form beendet, die einen überzeugenden ästhetischen und denkmalpflegerischen Kompromiß mit der Fontänenanlage Friedrich Wilhelms IV. darstellt.

Park Sanssouci, Schloßterrassen: Die West- und Ostseite der oberen, circa 3000 m² großen Terrassenfläche auf der Rückseite von Schloß Sanssouci wurden auf der partiell reparierten Tragschicht mit einem lehmigen Sandfilm überzogen und mit gewaschenem Kies überdeckt. Dabei wurden die 10 cm breiten Sandsteinkanten um die Baumscheiben der 1983 gepflanz- ten Linden entfernt.

Park Sanssouci, Potentestück: Wiederherstellung des Fahrweges vom Potentestück unter- halb der Parkoper und des Drachenhauses bis zum Weinberg mit Promenadengrand auf circa 300 m², mit zwei leicht unterschiedlichen Breiten östlich und westlich des Lennéschen Zugangsweges zum Drachenhaus. Der Kreuzungsbereich dieses Weges ist mit einer Regen- rinne angepaßt.

Park Sanssouci, Charlottenhof: Die Erneuerung des gesamten Drives und der Umgebungs- wege des Schlosses Charlottenhof konnte abgeschlossen werden.

Allee nach Sanssouci 5: Die Zufahrtsflächen von circa 400 m² des Parkplatzes an der Gene- raldirektion wurden mit scharfkantiger wassergebundener Deckschicht befestigt, die circa Gartendirektion 245

Abb. 1 Potsdam, Klausberg, Wiederherstellung des Fußweges westlich vom Belvedere auf dem Klausberg, Aufnahme vom Juli 1997 Foto: SPSG

300 m² Pkw-Stellfläche nivelliert, damit das Regenwasser in die angrenzenden Vegetations- flächen und über einen Sickerschacht abfließen kann.

Klausberg: Die seit 1993 betriebene Wiederherstellung des Wegesystem um das Belvedere auf dem Klausberg nach Lenné (Galerieweg zum Drachenhaus, Zufahrt zum Belvedere) und nach Potente (Platz um das Belvedere, westlicher Fußweg) fand ihren Abschluß. Die Flächen belaufen sich auf circa 1850 m². Die Wege und Platzflächen wurden ergraben und in ihrer Lage nach Befund mit einer stärkeren Tragschicht befestigt und mit Promenadengrand ver- sehen. Größter Wert wurde in dem hängigen Gelände auf die höhengerechte Einbindung und elegante Führung der Wege gelegt. Zur Ableitung des Regen- und Oberflächenwassers sind eine Absturzrinne und fünf Querrinnen eingebaut worden. Sehr sorgfältig wurden die Randbereiche als Gehölz- und Rasenflächen modelliert (Abb. .1)

Ruinenberg: Es erfolgte die Erneuerung des Panoramawegs von der Bornstedter Straße bis zur Serpentine und seiner Anschlüsse über die Sanssouci-Sicht hinweg. Als Vorausset- zung für die weitere denkmalpflegerische Bearbeitung des Ruinenberges bis zur BUGA 2001 wurde eine Neuvermessung des Gebietes verwirklicht. Der Panoramaweg von der Bornsted- ter Straße bis zur Serpentine mit Anschluß des Fundaments der Römischen Bank wurde wiederhergestellt. 246246 Berichte

Abb. 2 Potsdam, Neuer Garten, Wiederherstellung des Weges westlich der Gotischen Bibliothek, Aufnahme vom Juni 1997 Foto: SPSG

Parkgärtnerei Sanssouci: Für die Bepflanzung der Parkanlagen wurden 86 .000 Stück Früh- jahrsblumen in 62 Arten und Sorten, 138 .000 Stück Sommerblumen in 203 Arten und Sorten und 150 Stück Hochstämme herangezogen.

Neuer Garten: Durch Ausbaggerung wurde die Wasserspiegelung der wiederhergestellten Gotischen Bibliothek einschließlich eines Teilstückes des 1890 zugeschütteten Kanals wie- dergewonnen. Der Ehrenhof des Marmorpalais und die umgebenden Platzflächen wurden rechtzeitig zur Eröffnung des Hauses in eine gärtnerische Schmuckanlage verwandelt. Als Voraussetzung für die weitere gartendenkmalpflegerische Bearbeitung des Neuen Gartens erfolgte die Vermessung des gesamten Parks (Abb. .2)

Parkgelände Pfingstberg: Die 1996 begonnene Wiederherstellung des ehemals im KGB- Gebiet gelegenen Pfingstberghangs fand mit einer umfangreichen Gehölzpflanzung ihren Abschluß.

Park Babelsberg: Der Fahrweg von der Parkbrücke bis kurz vor das Maschinenhaus konn- te wiederhergestellt und der Bodenbewegung am Uferstreifen vom Maschinenhaus bis zur Lenné-Bucht ihr ursprüngliches Profil wiedergegeben werden. Der Fahrweg von der Müh- lenstraßen-Pforte bis in den Bereich der Siegessäule wurde erneuert. Die Weinlaube am Klei- nen Schloß wurde rekonstruiert und die ursprüngliche Bodenbewegung in der Umgebung wiederhergestellt. Als Voraussetzung für die weitere gartendenkmalpflegerische Bearbeitung erfolgte die Vermessung eines Parkteils von circa 85 ha. Gartendirektion 247

Pfaueninsel: Die Erneuerung und Korrektur des sogenannten »Affenweges« wurde ausge- führt.

Park Sacrow: Es erfolgte die Wiederherstellung der Wegeverbindungen zwischen dem Schloß und dem Uferweg östlich der ehemaligen Kastanienallee. Im ehemaligen Grenzge- biet zwischen Kirche und Fähre wurden circa 1600 Gehölze gepflanzt. Mit dem zweiten Bauabschnitt (Austiefen des Feuchtbiotops) wurde begonnen.

Schloßgarten Caputh: Neben umfangreicher Wildwuchsbeseitigung im westlichen Parkteil wurden von der Lennéschen Parkanlage zwei Rundwege rekonstruiert.

Schloßgarten Rheinsberg: Gartendenkmalpflegerische Gestaltung der Insel Rheinsberg nach dem Vorbild von 1777, wobei die Bodenfunde der Uferschalung eine Korrektur der Plan- und Bildüberlieferung in Richtung der historischen Realität brachten. Die Vermessung des gesam- ten Parks einschließlich einer Baumbestandserfassung als Voraussetzung weiterer denkmal- pflegerischer Arbeiten wurde abgeschlossen. Das Vorgelände der Gärtnerei wurde planiert und ein Staketenzaun entlang der Hauptstraße sowie ein Maschendrahtzaun entlang des Aha-Grabens bis zur Gärtnerei gesetzt. Eine detaillierte Geländeaufnahme des Heckenthea- ters und angrenzender Bereiche wurde angefertigt und ein Vorentwurf zur Wiederherstel- lung des Heckentheaters erarbeitet.

Park Königs Wusterhausen: Als Vorbereitung für weitere gartendenkmalpflegerische Arbei- ten ließ die Gartendirektion die Dimension und den Zustand des Schloßgrabens archäolo- gisch erkunden.

Kunstmosaike: Im Park Sanssouci und im Park Babelsberg wurden Mosaike gesäubert, repa- riert und gesichert.

1998 Park Sanssouci, Lustgarten: Die 1997 begonnene Teilung der Parterreflächen in acht Kom- partimente wurde zu Ende geführt und mit der Erneuerung der Wegeflächen um die Große Fontäne und der Hauptallee von Wandbrunnen zu Wandbrunnen begonnen. 56 Taxuskegel wurden in die neu gefaßten plates bandes gepflanzt (Abb. 3. )

Park Sanssouci, Paradiesgarten: Der unpassierbare Weg östlich des Paradiesgartens wurde nach denkmalpflegerischem Befund erneuert.

Park Sanssouci, Charlottenhof: Um den Hippodrom wurden in Eigenleistung die Hälfte der von der Ildefonso-Gruppe ausgehenden und den Hippodrom umkreisenden Pfade wieder- hergestellt. 248248 Berichte

Abb. 3 Potsdam, Park Sanssouci, Lustgar- ten, Herstellung der »plates bandes« am östlichen Querweg im Parterre unterhalb des Weinberges, Aufnahme vom April 1998 Foto: SPSG

Park Sanssouci, Neues Palais: Die Asphaltbahnen auf der Mopke wurden einer interimisti- schen Erneuerung unterzogen.

Ruinenberg: Mit einer Spende der Freunde der Preußischen Schlösser und Gärten konnte die Römische Bank aus dem Hippodrom in Charlottenhof auf ihr altes Fundament zurück- versetzt werden. Die Wiederherstellung des Rundwegesystems wurde mit der Anlage des Weges von der »Katzensäule« zum Bassin und der Verbindung zum Besucherzentrum geschlossen. Die desolate ehemalige Marstallkoppel wurde als Liegewiese hergerichtet und mit dichten Saumpflanzungen gegen den Parkplatz und die Bornstedter Straße abgeschlos- sen. Zum Bornstedter See und zum Gut Bornstedt wurden die Sichten geöffnet.

Parkgärtnerei Sanssouci: Für die Bepflanzung der Parkanlagen wurden 88 .000 Stück Früh- jahrsblumen in 62 Arten und Sorten, 140 .000 Stück Sommerblumen in 196 Arten und Sorten und 130 Stück Hochstämme herangezogen. Gartendirektion 249

Neuer Garten: Die ergrabenen alten Wegeanbindungen aus dem Lennéschen System für das Schloß Cecilienhof wurden einschließlich des zum Vier-Wege-Rondell führenden Weges wiederhergestellt.

Park Babelsberg: Der Weg vom Pförtnerhaus I bis zum Grünen Weg mit den Anschlüssen zum Schwarzen Meer wurde erneuert. Der Fahrweg vom Pförtnerhaus I bis zum Kleinen Schloß wurde mit seinen Anschlüssen für die Öffentlichkeit eingeweiht. Die denkmalpfle- gerische Neuvermessung des Parks konnte zu zwei Dritteln abgeschlossen werden.

Pfaueninsel: Die seit Jahren andauernde Wiederherstellung des Stellweges konnte mit der Fertigstellung des letzten fehlenden Teilstücks zwischen dem Heideweg und dem Rosengar- ten abgeschlossen und der Öffentlichkeit präsentiert werden. Trotz energischer Bejagung haben Wildschweinrotten den Runden Garten und Teile der Schloßwiese vollständig zer- stört. Der Bestand an Pfauen ist durch Füchse, Marder und Nerze so dramatisch zurückge- gangen, daß der Bestand zu erlöschen droht.

Park Sacrow: Die Wiederherstellung der Wege östlich der ehemaligen Kastanienallee wurde abgeschlossen, die Sichten zum Flatowturm und zum Jägerhof ausgestaltet und dabei das Feuchtgebiet in der letzteren Sicht abschließend wiederhergestellt.

Schloßpark Caputh: Umfangreiche archäologische Suchgrabungen nach der barocken Ter- rassenmauer. Fertigstellung des Lennéschen Wegenetzes mit Ausnahme der direkten Schloß- umgebung.

Schloßpark Rheinsberg: Die Wiederherstellung der Schloßinsel konnte bis auf einen klei- nen Rest im Bereich des Südpavillons abgeschlossen werden. Mit Beteiligung der Abteilung Restaurierung wurden zwei Blumenkörbe zwischen den Skulpturen der Insel rekonstruiert. Am 20. Juni wurde die Schloßinsel feierlich eingeweiht. Das stilistisch einzigartige Hecken- parterre bei der Felsengrotte wurde in seinen Konturen und seiner ungewöhnlichen Gehölz- ausstattung wiederhergestellt. Mit der Rekonstruktion des Heckentheaters, auch im Sinne besserer Sichtverhältnisse für die Zuschauer, wurde begonnen. In Absprache mit dem zustän- digen Oberförster konnten die für die Raumwirkung so wesentlichen Alleen in den Bobo- row-Kabeln (Meiereiallee und Boborowallee) durch eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme der Forstverwaltung von Wildwuchs freigestellt werden. Durch Einigung mit den privaten Wald- eigentümern und Vermittlung der Stadt konnte durch Leistungen der Stadt und unserer Gärtner die Sicht auf den gotischen Wartturm in der Hauptachse von Rheinsberg freigelegt werden.

Park Königs Wusterhausen: Die gartenarchäologischen Grabungen im Bereich des ehemali- gen Schloßgrabens wurden abgeschlossen und die Suchgräben wieder verfüllt. 250250 Berichte

Kunstmosaike: Das Kunstmosaik der westlichen Exedra der mittleren Orangerieschloßter- rasse wurde restauriert. Die zwei Kunstmosaike der Exedra der unteren Orangerieschloß- terrasse und das der Exedra neben dem Teepavillon der Römischen Bäder wurden geborgen, in der Werkstatt restauriert und liegen zum Einbau bereit.

Die Mitarbeiter der Gartendirektion und die Revierleiter haben in den Berichtsjahren in zahllosen Führungen und vielen Vorträgen die künstlerische und geschichtliche Bedeutung der Gärten in der Öffentlichkeit herausgestellt und für deren Erhaltung und angemessene Behandlung geworben. Baudirektion 251

BAUDIREKTION Die beiden Berichtsjahre sind das siebente und achte, in dem die Baudi- rektion einen Etat bewirtschaften konnte, der nicht durch »Bilanzbescheide« und »Fonds- zuweisungen« konterkariert wurde. Dennoch folgen die Ausgabenproportionen zwischen großen und kleinen Vorhaben – und nur die Schwerpunkte der ersteren werden nachfolgend dargestellt – dem noch immer geltenden Diktat der Bauschäden. Erreichte oder unbedingt zu erreichende Bautenstände bestimmten darüber hinaus das Vorhabenfeld der Investitio- nen. Dessen Umfang allein war etatmäßig vorgegeben. Und vorgegeben war auch der geson- derte und mit den Investitionen immer mehr ins Mißverhältnis geratende Etat für die Bau- unterhaltung und die Wartung der technischen Anlagen.

BAUPLANUNGEN Im folgenden sind die wichtigsten Planungsleistungen der beiden Jahre des Berichtszeitrau- mes zusammengefaßt.

1997 Schloß Glienicke: Planungsbeginn für den Kavalierflügel des Schloßkomplexes als erste Teil-Haushaltsunterlage.

Park Sanssouci: Neues Palais: Nach Jahrzehnten zahlreicher, dennoch aber unzureichend bleibender Einzelmaßnahmen mußte endlich eine Haushaltsunterlage für das gesamte Schloß in Angriff genommen werden. Der baulich und restauratorisch bedenkliche Zustand des Schlosses gebot, diese Gesamtplanung von vornherein auf diagnostische, therapeutische, konzeptionelle und kalkulative Vollständigkeit hin anzulegen. Unabdingbare Einzelmaß- nahmen waren aber daneben bis zur Ausführungsreife zu planen : Schwammsanierungen, Fensterinstandsetzungen, haustechnische Modernisierung der Plankammer und Sanierung der Räume des vormaligen Schloßcafés (Marquis-d‘Argens-Wohnung) für einen mittelfristig akzeptablen Besucherempfang. Zur letztgenannten Aufgabe gehörte ein Wettbewerb zur Mobiliarausstattung des Museumsshops. Aus den baudiagnostischen Erkenntnissen zum Hausschwammbefall des Gebäudes ergab sich Ende des Jahres eine interne Konferenz, deren wichtigstes Ergebnis der erklärtermaßen notwendige Verzicht auf eine »buchstabengetreue« Einhaltung von DIN 68800/4 an diesem Schloß ist. – Orangerieschloß: Planerische Klärung von noch offenen Grundsatzfragen zur Eröffnung der Baustelle »westliche Pflanzenhalle« im nächsten Jahr. Im Frühjahr hierzu Durchführung einer internen Konferenz, bei der die für das Haus zentrale Frage des Binnenklimas baugeschichtlich, bauphysikalisch und bautech- nisch erörtert und planerisch entschieden wurde. – Ensemble Friedenskirche: Erarbeitung der Ausführungspläne für Umbaumaßnahmen im Pförtnerhaus. 252252 Berichte

Neuer Garten: Marmorpalais: Erarbeiten von Ausführungsplänen. Zum Problemkreis von technischer Außenüberwachung in Verbindung mit einer zurückhaltenden Gebäudeanstrah- lung fand – modellhaft auch für andere Schlösser – im Spätherbst eine Video-und-Licht- Präsentation statt. Planungsstart für den Nordflügel. – Gotische Bibliothek: Erarbeitung der Ausführungspläne für die Bauhauptleistungen oberhalb des Erdgeschosses sowie für Fenster, Türen, technische Installationen, Putz- und Stuckarbeiten.

Pfingstberg: Belvedere: Erarbeitung der Ausführungspläne zur Bauzeitsicherung der Säulen- gänge.

Schloß und Park Babelsberg: Schloß: Beginn der Arbeit an einer Gesamt-Haushaltsunterlage für das Schloß. Wichtige Teilplanungen für die am 15. September genehmigten Sicherungs- maßnahmen am Außenbau wurden zurückgestellt, weil der Etatanteil für deren Ausführung aus Haushaltsgründen zu zwei Dritteln entfallen mußte. – Park: Anarbeitung der Haushalts- unterlage für das Brauchwassernetz des Parks sowie Erarbeitung der Ausführungsplanung für die Verlegung der Trafostation aus dem Schloß zum Maschinenhaus. – Maschinenhaus: Erarbeitung der Ausführungspläne für die Vorfertigung der neogotischen Fenster und Türen des Wohnteiles. – Gärtnerei: Beginn der Planung für eine Haushaltsunterlage.

Schloß Sacrow: Erarbeitung der Entwurfs- und Ausführungspläne für den Wiederaufbau des östlichen Nebengebäudes.

Schloß und Schloßpark Rheinsberg: Schloß: Die Ausführungspläne für die Fassadeninstand- setzungen des Südtreppenhauses und des Südturmes wurden erarbeitet. Letztere mußten bis tief in die konstruktiv schwer geschädigte Mauerwerksubstanz eingreifen. Die baube- gleitende Planung für den neuen Uferverbau der Schloßinsel auf nunmehr archäologischer Befundgrundlage wurde abgeschlossen. – Kavalierhauskomplex: Das nunmehr fördermittel- finanzierte Vorhaben »Veranstaltungszentrum in der Schloßanlage Rheinsberg« begann – in der Verantwortung eines Generalplaners – mit dem Neubau des Künstlerhauses über dem Grundriß des nicht mehr vorhandenen, baugeschichtlich aber nachgewiesenen ehemaligen Domestikenhauses. In der archäologisch präparierten Baugrube konnte im Frühsommer die wichtige Entscheidung getroffen werden, die dokumentierten, bis frühmittelalterlichen Befunde zu beräumen und mit dem Bau zu beginnen. – Marstall: Erarbeitung der Tragwerks- planung. – Gärtnerei: Mit der Vorplanung für ein neues, zweigeschossiges Technik- und Sozialgebäude zwischen den beiden Orangeriehallen wurde begonnen.

Jagdschloß Königs Wusterhausen: Erarbeiten von Ausführungsplänen.

Schloß Caputh: Erarbeitung der Ausführungspläne für die nun beginnende Generalrestaurie- rung des gesamten Schlosses mit den Rückbaumaßnahmen im Untergeschoß, der konstruk- tiven Sicherung des Fliesensaalgewölbes, der Sanierung der Holzbalkendecken sowie der Baudirektion 253

Abb. 1 Caputh, Schloß, Südfassade während der Restaurierung, Aufnahme von 1997 Foto: Dietmar Horn, Kleinmachnow

Abb. 2 Caputh, Schloß, Nordwand des Fliesensaales während der Restaurierung, Aufnahme von 1997 Foto: Dietmar Horn, Kleinmachnow 254254 Berichte

Gesims- und Traufbereiche – hier unter Rückgewinnung der fassadenprägenden Geome- trie der Umbauten von 1680 /1690 und mit größtmöglicher Schonung der noch vor der Wende erneuerten Dachhaut. Die Planung wurde von einer komplexen haustechnischen und Erschließungsplanung flankiert (Abbn. 1 , 2. )

1998 Schloß Charlottenburg: Erarbeitung erster Standortvarianten für eine unabdingbar notwen- dig gewordene neue Sicherheitszentrale im Schloß. In diesem Zusammenhang Ende des Jah- res Besichtigung einer vergleichbaren neuen Anlage im Kammergericht Berlin (ehemaliges Kontrollratsgebäude).

Schloß Glienicke: Arbeitsbeginn an der Haushaltsunterlage für den Kavalierflügel des Schlos- ses.

Park Sanssouci: Neues Palais: Die Arbeiten an einer Haushaltsunterlage für das gesamte Schloß wurden vorangetrieben. Neben der – erstmalig EDV-gestützten – Erfassung sowohl des in Hausinventaren und im Planbestand vorhandenen Wissens als auch des baulichen und haustechnischen Ist-Zustandes sowie der Ist-Ausstattung in einem Raumbuch galt die Entwurfsarbeit zunächst und vor allem dem Untergeschoß. Ziel war es, hier den endgültigen und allen Ansprüchen gerecht werdenden Besucherempfang unterzubringen. Als Vorbild wirkten die besichtigten niederländischen Schlösser Het Loo und Haus Doorn. Parallel dazu wurden Ausführungspläne für die bereits für 1997 erwähnten, nunmehr mit baufachlichem Prüfbescheid als nochmalige Teil-Haushaltsunterlage sanktionierten Einzelmaßnahmen erar- beitet. – Orangerieschloß: Erarbeiten von Ausführungsplänen für die westliche Pflanzenhal- le. – Ensemble Friedenskirche: Baubegleitende Fortführung der bereits 1997 begonnenen Ausführungsplanung für die Instandsetzung des Mittelschiffdaches der Friedenskirche, für die Umbauten im Pförtnerhaus. – Mühlenbergensemble: Erarbeitung einer Nutzungsstu- die für den Mühlenhauskomplex. Für den Marstall Erstellen der Ausführungspläne für den zweiten Bauabschnitt, das heißt für die Dachinstandsetzung und die Umnutzung des Ober- geschosses zu Diensträumen für die Abteilung Museumspädagogik und Besucherbetreuung. – Ruinenberg: Erarbeitung der Vorplanung für den Normannischen Turm. – Klausberg: Erstellen der Ausführungsunterlagen für die sich von der Pagode auf die Wirtschaftsanbauten ausweitende Sanierungsmaßnahme am Drachenhaus. – Fasanerie: Erarbeitung der Ausfüh- rungsunterlagen für die von vornherein mehrjährig geplante Instandsetzung der Dächer und Fassaden.

Neuer Garten: Marmorpalais: Die Planung für den Nordflügel wurde fortgeführt, aus Haus- haltsgründen aber übermäßig gehemmt. – Gotische Bibliothek: Die letzten Ausführungsplä- ne wurden erarbeitet. – Gärtnerei: Die Ausführungsunterlagen für die Grundinstandsetzung der Gewächshäuser wurden erstellt. – Metallwerkstatt: Die Ausführungsunterlagen für die Baudirektion 255

Grundinstandsetzung nach dem Brandschaden vom Januar wurden angefertigt. – Parkein- friedung: Die Entwurfs- und Ausführungsunterlagen für die Parktore wurden erarbeitet.

Pfingstberg: Belvedere: Zunächst Erstellen der Ausführungspläne nur nach der bisherigen, das heißt finanzierbaren Strategie der kleinen Schritte, ab der zweiten Jahreshälfte dann jedoch Forcierung der Planungsaktivitäten. Mit dem Ziel der Fertigstellung bis zur BUGA 2001 war die für den Westturm erforderliche gesamte Bausumme als Großspende zur Ver- fügung gestellt worden.

Schloß und Park Babelsberg: Schloß: Der notwendige Planungsvorlauf für die Sicherungs- maßnahmen am Außenbau (Balkone und östliche Pergola) wurde durch Etatbegrenzung erneut massiv gehemmt. Aus dem gleichen Grund standen die Arbeiten am Raumbuch als der entscheidenden Voraussetzung für die Gesamtplanung still. – Matrosenhaus: Die Aus- führungspläne für den Innenausbau wurden erarbeitet, der jedoch infolge der Etatbegren- zung in das nächste Jahr verschoben werden mußte.

Schloß und Schloßpark Rheinsberg: Schloß: Erarbeitung der Ausführungspläne und aufwen- dige ingenieurtechnische Baubegleitung für die Gründungssanierung des Südpavillons – der schwierigsten und teuersten Teilmaßnahme im Vorfeld der zu diesem Zeitpunkt noch umlau- fend geplanten Fassadeninstandsetzungen. – Kavalierhauskomplex: Während, gestützt auf eine erste Teil-Haushaltsunterlage, die Baustelle des Künstlerhauses läuft, wird eine zweite Haushaltsunterlage erarbeitet. Diese betrifft vor allem das Schloßtheater. Für diese anspruchsvolle, teils Wiederaufbau-, teils Neugestaltungsaufgabe ist ein technisch, künst- lerisch, denkmalpflegerisch und finanziell schwieriger Abstimmungs- und Genehmigungs- prozeß zu bestehen. – Marstall: Nach Teilung des Vorhabens in »Bauhülle« einerseits und »Nutzungsfähiger Ausbau« andererseits sowie Abschluß einer Kofinanzierungsvereinbarung zwischen der Stiftung, dem Landkreis Ostprignitz-Ruppin und dem Amt Rheinsberg im Som- mer waren die Leistungen zur Erlangung eines für 1999 ausreichenden Planungsvorlaufes erheblich zu forcieren.

Jagdschloß Königs Wusterhausen: Um den Bedingungen einer speziellen, seit Jahresbeginn möglichen brandenburgischen Mischförderung zu genügen, war die bislang allein stiftungs- seitig finanzierte Baumaßnahme als erster Bauabschnitt formell abzuschließen. Zur mög- lichst unterbrechungslosen Fortsetzung der Baumaßnahme in einem zweiten, nunmehr geförderten Bauabschnitt war kurzfristig eine besondere Haushaltsunterlage zu erarbeiten. Parallel dazu war jedoch geboten, mit weiteren Ausführungsunterlagen auf den inzwischen erreichten Rückbauzustand, seine neuen Schadensbilder und baugeschichtlich-denkmalpfle- gerischen Details zu reagieren.

Schloß Caputh: Bündelung aller Architekten- und Ingenieurleistungen mit dem Ziel der für den Spätsommer geplanten Eröffnung des Schlosses. 256256 Berichte

Neue Depots und Restaurierungswerkstätten: Recherchen zur Bedarfsermittlung und erste Besichtigungen von Kasernen und des Auguste-Victoria-Stifts in Potsdam auf der Suche nach einem geeigneten Objekt.

BAUAUSFÜHRUNGEN Die folgende Übersicht gibt Auskunft über die wichtigsten Bauausführungen im Berichts- zeitraum.

1997 Park Sanssouci: Schloß Sanssouci: Einbau eines Oberlichts aus Piacryl im Zenit der Kuppel des Marmorsaales. – Bildergalerie: Montage der ersten drei Skulpturenpostamentkopien zur Komplettierung der Südfassade und, als Abschluß der Bauleistungen innen, Instandsetzung der Nebenräume sowie Einfügen eines neuen Kassen- und Verkaufsplatzes. Für diesen war die Genehmigung als Arbeitsplatz ungewöhnlich schwierig zu erlangen. – Neue Kam- mern: Instandsetzung des Metallgerüstes der Laubengänge in Fortführung einer bereits 1993 begonnenen Maßnahme. – Neues Palais: Durchführung unabdingbarer Maßnahmen zur Eindämmung weiterer Schäden und zur Erhaltung der Gebrauchsfähigkeit in der Zeit bis zum Beginn der Gesamtrestaurierung, darunter die werkgerechte Sanierung der Fußboden- unter- und der Deckenkonstruktion der Marquis-d‘Argens-Wohnung als Voraussetzung für deren Restaurierung und Ausgestaltung als Besucherempfang. – Communs: Infolge der Etat- begrenzung stark gebremste Fortführung der Restaurierung an Bauteilen des nördlichen und südlichen Säulenganges der Kolonnaden. – Ensemble Friedenskirche: Umbaumaßnahmen im Pförtnerhaus. – Mühlenbergensemble: Abschluß der Fassadeninstandsetzung am poly- gonalen Unterbau der Historischen Mühle. – Klausberg: Am Drachenhaus Fertigstellung des Pagodendaches, dessen Instandsetzung mit einer Spende nur zur Restaurierung der Dra- chen provoziert worden war. – Parkgärtnerei: Beginn der Rekonstruktion. Am 1 . November 1997 Inbetriebnahme des ersten neuen Gewächshauses. – Wohnhaus Geschwister-Scholl- Straße 35 : Sanierung und Ausbau des Souterraingeschosses sowie Fassadeninstandsetzung.

Neuer Garten: Marmorpalais: Fertigstellung des bis auf geringe Restleistungen am Außen- bau vollendeten Südflügels und von Erdgeschoßräumen und Treppenhaus im Hauptbau zur Teileröffnung des Schlosses am 19. Juli 1997. – Gotische Bibliothek: Die äußere Wiederher- stellung des Baukörpers wurde vollendet. Die Kuppelkonstruktion – rekonstruiert nach und mit den 1994 aus dem Schutt geborgenen Resten von Gontards Originalkuppel – wurde in der Zimmerei vorgefertigt und vormontiert, zur Baustelle transportiert und im Ganzen auf die Mauerkrone gehoben. – Meierei: Sicherung der Ruine. – Parkeinfriedung: Wiederge- winnung und Instandsetzung des Albrechttores, das bis zum Abzug der Roten Armee wegen seiner Lage im »KGB-Städtchen« massiv verbarrikadiert war. Baudirektion 257

Pfingstberg: Belvedere: Sanierung der Nordwand zwischen den Türmen im technologialen Takt von abschnittweisem Rück- und Wiederaufbau der im Zyklopenverband gefügten Kalk- steinschale. – Villa Quandt: Finanziell diktierter vorläufiger Abschluß der Substanzsiche- rung.

Schloß und Park Babelsberg: Schloß: Wiederaufbau der Kalksteinschale vor der Stützmauer der Goldenen Terrasse nach vorheriger Torkretierung des Ziegelkern-Mauerwerks als Teil erster Sicherungsmaßnahmen. – Schloßküche: Einbau einer neuen, gasgestützten Heizungs- anlage. – Flatowturm: Abdichtung des Beckens und Umverlegung der Turmanstrahlung. – Matrosenhaus: Abschluß der Sanierung des denkmalpflegerisch und technikgeschichtlich wertvollen Bohlenbinderdaches. – Maschinenhaus: Errichtung des neuen Technikgebäudes auf den Grundmauern des Vorgängerbaues und einer neuen, das Schloß Babelsberg entspre- chend entlastenden Trafostation. Vorfertigung der Fenster und Türen für den Wohnteil.

Schloß Sacrow: Restleistungen der Ausbau- und Ausrüstungsgewerke im Schloß und Neu- aufbau der 1996 niedergebrannten Dachstühle über dem östlichen Nebengebäude.

Schloß und Schloßpark Rheinsberg: Schloß: Konstruktive Sicherung des Südturmes, Fassa- deninstandsetzung einschließlich der Farbfassung des Süd- und Nordturmes mit den unmit- telbar anschließenden Fassadenteilen der Seeseite des Schlosses sowie Deckensanierung im Nordpavillon. Neuer Uferverbau der Schloßinsel an Grienericksee, Rhin und Rhinkanal bis zu den Parkbrücken. – Kavalierhauskomplex: Am 5. Dezember 1997 Grundsteinlegung für das Künstlerhaus, des ersten Bauabschnitts des Fördervorhabens »Veranstaltungszentrum in der Schloßanlage Rheinsberg«. – Marstall: Hinhaltende, infolge der Etatbegrenzung nur in den nötigsten Bereichen mögliche Substanzsicherung. – Gärtnerei: Instandsetzung der einsturzgefährdeten Scheune.

Jagdschloß Königs Wusterhausen: Vorläufige Beendigung der Rückbauten im Inneren zwi- schen Kellerfußboden und Dachbalkenlage.

Schloß Caputh: Sanierung des östlichen Dachstuhls, Restaurierungsbeginn an den östlichen Fassadenteilen, Rückbau der Auflasten über dem Fliesensaalgewölbe.

1998 Park Sanssouci: Neptungrotte: Beginn von Sicherungsarbeiten, gestützt auf Spendenmittel. – Neues Palais: Wie bereits 1997 Durchführung unabdingbarer Einzelmaßnahmen, darunter die haustechnische Modernisierung der Plankammer. – Communs: Finanziell diktierte Still- legung der Baustelle an den Kolonnaden. – Orangerieschloß: Baubeginn in der westlichen Pflanzenhalle im konstruktiv besonders problematischen Eingangsfeld 9. – Ensemble Frie- denskirche: Sanierung des Mittelschiffdachstuhles der Friedenskirche mit Totalerneuerung 258258 Berichte der Zinkblecheindeckung und Ergänzung der plastisch durchgestalteten Schein-Sparrenköp- fe. Leistungsabschluß beim Umbau des Pförtnerhauses. – Mühlenbergensemble: Baubeginn des zweiten Bauabschnitts des Marstalls bei parallelen Bemühungen um die Baugenehmi- gung. – Klausberg: Am Drachenhaus Dachinstandsetzung über den Wirtschaftsanbauten. – Fasanerie: Instandsetzung des Daches und der oberen Fassadenteile des Turmes.

Neuer Garten: Marmorpalais: Restleistungen im Hauptbau. Am Nordflügel, diktiert durch die Etatbegrenzung, lediglich Oberflächenrestaurierung und Ankerverfestigung an bezie- hungsweise in einer Säule in situ. – Gotische Bibliothek: Am 25. Mai Übergabe des nun auch im Innern bis auf den Ziegelfußboden fertiggestellten, wasserseitig wieder freigestellten und gartenseitig eingebundenen Bauwerks in Gegenwart des Regierenden Bürgermeisters von Berlin und des Potsdamer Oberbürgermeisters. – Gärtnerei: Grundinstandsetzung und Modernisierung der Gewächshäuser. – Metallwerkstatt: Beseitigung des Brandschadens vom 23. Januar bei gleichzeitiger Grundinstandsetzung des Gebäudeteils. – Parkeinfriedung: Installation des neuen, als Parkplatzein- und ausfahrt bemessenen Cecilienhoftors.

Pfingstberg: Belvedere: Unter den neuen Bedingungen der zur Verfügung gestellten Groß- spende wurde am 2. November die Teilbaustelle »Westturm« offiziell eröffnet.

Park Babelsberg: Matrosenhaus: Abschluß der Instandsetzung der Bauhülle und Abrüstung der Staffelgiebel. – Maschinenhaus: Einsetzen von Fenstern und Türen am Wohnteil. Voll- ständig ausrüstungsfähige Fertigstellung des neuen Technikgebäudes nunmehr auch im Was- serteil.

Schloß Sacrow: Das östliche Nebengebäude wurde – wieder – rohbaufertig.

Schloß und Schloßpark Rheinsberg: Schloß: Beginn der Gründungssanierung des Südpavil- lons und der Sanierung der Erdgeschoßfußböden des Südflügels, wo die letzten, bis jetzt verbliebenen Aufdoppelungen der Sanatoriumszeit zu entfernen und die darunter liegenden, noch originalen Dielenfußböden zu restaurieren sind. Es zeigte sich, daß dafür der Fußbo- denunterbau zu sanieren war. Zur grundlegenden Verbesserung der bauphysikalischen Ver- hältnisse in dieser kritischen Zone wurden dabei unterhalb der Dielung die für das künfti- ge Raumklima erforderlichen Heizleitungen ungedämmt in dem beräumten und belüfteten Bauraum verlegt. – Kavalierhauskomplex: Am Künstlerhaus wurde am 16. Juli Richtfest gefeiert.

Jagdschloß Königs Wusterhausen: Mit der Wiedergewinnung der Raumstrukturen, flankiert von den haustechnischen Grundinstallationen, wurde begonnen. Sie wurde jedoch wieder- holt aufgehalten durch neue Rückbauerfordernisse in Reaktion auf immer wieder neu zutage tretende Hausschwammbefunde. Am Turm setzte die Instandsetzung und Restaurierung der Fassaden ein. Baudirektion 259

Schloß Caputh: Mit der feierlichen Eröffnung am 26. September konnte das Vorhaben in seinem entscheidenden und größten Teil abgeschlossen werden. Am Eröffnungstag lag – geschuldet dem erst am Vortag mit dem Amt Schwielowsee gelösten Parkplatzproblem – freilich noch immer keine Baugenehmigung vor.

Parkplätze: Die Parkplätze »Historische Mühle« und »Cecilienhof« werden mit automati- schen Schrankenanlagen ausgerüstet. Ein störungsfreier Betrieb, insbesondere der Kassen- automaten, macht jedoch viele Schwierigkeiten.

Öffentliche Toiletten: Als Teil der »Besucherfreundlichen Maßnahmen« der Stiftung wur- den die vorhandenen Toilettenanlagen im Neuen Palais und im Neuen Garten modernisiert und weitere drei Fertigbautoiletten aus einem angepaßten Standardprogramm aufgestellt. Die Standortbestimmung für die letzteren und eine vierte erwies sich als schwierig. 260260 Berichte

ABTEILUNG RESTAURIERUNG

Neben der Vorbereitung und restauratorischen Begleitung von Fremd- vergaben wurden im Berichtszeitraum von den stiftungseigenen Restauratorinnen und Restauratoren in den Fachbereichen vielfältige Leistungen zur materiellen Bewahrung der Baudenkmale und Kunstsammlungen der Stiftung, bei der Durchführung von Sonderausstel- lungen und der Realisierung des umfänglichen Leihverkehrs sowie bei der restauratorischen Vorbereitung im Kontext von Eröffnungen neuer Schlösser und Schloßräume erbracht. Zur Ausführung der notwendigen Einzelleistungen der Restaurierungsprojekte wurden 631 Werkverträge und Aufträge mit einem Vertragsvolumen von 10, 7 Millionen DM an freibe- rufliche Restauratoren und Handwerksfirmen vergeben und durch die Abteilung vorbereitet, koordiniert und restauratorisch begleitet. Am 30. Mai 1997 wurde nach mehrjähriger Restaurierung die Große Eichengalerie im Schloß Charlottenburg wieder in den Besucherrundgang eingegliedert. Nach fast fünfzigjäh- riger intensiver Nutzung für zumeist protokollarische Veranstaltungen wurde der um 1713 fertiggestellte Raum im Oktober 1994 geschlossen und mit einer restauratorischen Bestands- aufnahme begonnen. Die Rekonstruktion verlorener Boiserieelemente, zerstörter Bildhau- erarbeiten und provisorisch ausgeführter Stukkaturen erfolgte in Anlehnung an vorgefunde- ne Arbeitstechniken und mittels Interpretation alter Fotografien. Die lose chronologische Abfolge ovaler Ahnenbildnisse des Hohenzollernhauses wurde restauriert und die Gemäl- derahmen teilweise rekonstruiert. Mit der Teileröffnung des Marmorpalais im Neuen Garten konnte am 19. Juli 1997 eines der wichtigsten Restaurierungsobjekte der letzten Jahre der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht werden. Nach der Rückgabe des Marmorpalais im Herbst 1990 an die Schlösserver- waltung wurde an dem Ziel gearbeitet, die etwa vierzig Räume wieder als Schloßmuseum einzurichten (Abb. 1). Mit der Eröffnung der bereits fertiggestellten Innenräume im Südflü- gel und im Hauptbau konnte auch ein Teil des Inventars aus dem späten 18. Jahrhundert wieder an seinen ursprünglichen Ort zurückkehren. Nach der Teileröffnung wurden die Restaurierungsarbeiten auch 1998 weitergeführt, um so weitere Räume vorrangig im Haupt- bau zugänglich zu machen. Schwerpunkt waren hier besonders das Orientalische Kabinett und die Rekonstruktion des Intarsienfußbodens im Konzertsaal. Diese Projekte konnten durch großzügige Spenden vorangetrieben werden. Die denkmalpflegerische Wiederherstel- lung des Nordflügels und die Restaurierung der Ausstattung insgesamt wird jedoch noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Auch 1998 wurde den Besuchern ein Schloß nach jahrzehntelanger Fremdnutzung durch eine Teileröffnung zugänglich gemacht. Ab September konnten zunächst 8 der insgesamt 19 Schloßräume des 1995 rückübertragenen Schlosses Caputh nach Restaurierung und Aus- stattung wieder besichtigt werden. Neben den stiftungseigenen Restauratoren arbeiteten im Auftrag der Abteilung 39 freiberufliche Restauratoren und Handwerksfirmen seit Novem- ber 1995 auf diesen Jahreshöhepunkt hin. Gefördert wurde der schnelle Restaurierungsfort- Abteilung Restaurierung 261

Abb. 1 Potsdam, Marmorpalais, Verbindungsgalerie zwi- schen Hauptbau und südlichem Seitenflügel während der Restaurierung der an die vatikanischen Loggien angelehn- ten Ausmalung von 1843, Aufnahme von 1997 Foto: SPSG, Roland Handrik schritt durch die großzügige Unterstützung der Cornelsen Kulturstiftung und der Freunde der Preußischen Schlösser und Gärten e.V. Das Restaurierungsprogramm zur Wiedergewin- nung aller Schloßräume wird kontinuierlich weitergeführt und im September 1999 abge- schlossen sein. Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit eigener Restauratoren und beauftragter Firmen war die denkmalgerechte Restaurierung weiterer Räume der Marquis-d‘Argens-Wohnung im Theaterflügel des Neuen Palais. Die Arbeiten werden im Frühjahr 2000 abgeschlossen sein. Zur Verbesserung der Besucherbetreuung werden diese Schloßräume dann einen repräsen- tativen Kassen- und Verkaufsbereich aufnehmen. Ein erheblicher Teil der Haushaltsmittel, die der Abteilung für die externe Vergabe von Restaurierungsleistungen zur Verfügung stehen, wird für die Konservierung, Restaurierung und auch für das Kopieren des Skulpturenbestandes benötigt. Mit seinen 400 Marmorfigu- 262262 Berichte

Abb. 2 Andreas Klein: Büste einer Mohrin, 1994–1995, schwarzer belgischer Kalkstein und Cararra-Marmor, SPSG, Skulpturenslg. Nr. 3726, Kopie nach dem ehe- mals im Mohrenrondell im östlichen Lustgarten des Parks Sanssouci aufgestellten, 1967 aus konservatori- schen Gründen deponierten Original, SPSG, Skulptu- renslg. Nr. 209 Foto: SPSG, Roland Handrik

ren beherbergt der Park Sanssouci den größten Bestand im Freien nördlich der Alpen. Der vielfach konservatorisch problematische Zustand dieser meist freistehenden Bildwerke ist naturgemäß eine Folge der klimatischen Verhältnisse mit hoher Luftfeuchtigkeit und der vielen Frost-Tauwechsel in unseren Breiten. So wurden im Berichtszeitraum neben der wir- kungsvollen Pflege der Skulpturen durch kontinuierliches Reinigen auch bedrohte Werke, die in Depots verbracht wurden, durch Kopien am Standort ersetzt. Am 9. März 1998 wurde die Kopie der Sitzstatue der Markgräfin Wilhelmine von Bayreuth im Freundschaftstempel enthüllt. Diese Kopie aus Carrara-Marmor entstand in zweijähriger, sehr einfühlsamer Arbeit. Im April 1998 wurden die Kopien der Büsten des Mohren- und des Oranierrondells auf der Abteilung Restaurierung 263

Hauptallee im östlichen Lustgarten aufgestellt (Abb. 2). Nach der denkmalpflegerischen Ent- scheidung, den Originalbestand des französischen Figurenrondells vor dem weiteren Zerfall durch Deponierung oder Aufstellung im Innern zu schützen, wurde auch die Ausführung des anspruchsvollen Programms des Kopierens der Marmorskulpturen vom Rondell an der Großen Fontäne im Parterre des Schlosses Sanssouci in Angriff genommen. Im Hinblick auf den 200. Todestag des Prinzen Heinrich von Preußen im Jahr 2002, wenn der größte Teil der historischen Räume im Schloß Rheinsberg restauriert sein beziehungs- weise erstmalig zugänglich gemacht werden soll, konnten die Arbeiten in der Langen Kam- mer abgeschlossen werden. Mit der Restaurierung der angrenzenden Schlafkammer wurde begonnen. Herausragend in der Arbeit der Abteilung war auch die Vorbereitung und Durchführung der Ausstellung »Material und Möglichkeit. Zinkguß des 19. Jahrhunderts in Potsdam« vom 21. Juni bis 17. August 1997 im Orangerieschloß im Park Sanssouci. Als Teilergebnis eines gemeinsamen Forschungsprojektes in Kooperation des Bayerischen Landesamtes für Denk- malpflege und der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg stellte die Ausstellung Aspekte zur Konservierung und Restaurierung dieser vernachlässigten Material- gruppe vor. Großzügig gefördert wurde das Projekt »Die Konservierung von Denkmälern aus Blei, Zink und Zinn « durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt, die auch die Ausstellung finanziell absicherte. Die Ergebnisse des Forschungsprojektes, das von 1993 bis 1998 lief, sind im gemeinsamen Arbeitsheft des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege, Band 98, München 1999, veröffentlicht.

Im folgenden sind die wichtigsten Restaurierungsleistungen der beiden Jahre des Berichts- zeitraumes zusammengefaßt.

1997 Schloß Charlottenburg: Abschluß der Konservierungs- und Restaurierungsarbeiten in der Großen Eichengalerie.

Park Sanssouci: Ultraschalluntersuchungen und Reinigungsarbeiten an freistehenden Mar- morskulpturen. Aufstellung des Bronzenachgusses »Schäfer im Kampf mit einem Panther« nach Julius Franz im Sizilianischen Garten. – Schloß Sanssouci: Beginn der Konservierungs- und Restaurierungsarbeiten im Konzertzimmer. Abschluß der Arbeiten im Audienzzimmer. – Bildergalerie: Weiterführung der Konservierungs- und Restaurierungsarbeiten am Gemälde- und Rahmenbestand. – Neues Palais: Restaurierung weiterer Räume der Marquis-d‘Argens- Wohnung. Bestandsaufnahme der Mineralien im Grottensaal. Musterrestaurierung an den Stuckmarmorflächen im Theatertreppenhaus. Restauratorische Begleitung der Gesamt-Haus- haltsunterlage für das Neue Palais. – Communs: Befundung der Fassaden und restaura- torische Baubegleitung an der Fassade der westlichen Pflanzenhalle. – Freundschaftstem- pel: Abschluß der aufwendigen Kopie der Marmorskulptur »Wilhelmine von Bayreuth« 264264 Berichte nach dem Original der Brüder Johann David und Johann Lorenz Wilhelm Räntz. – Orange- rieschloß: Konservierung von zwei stark geschädigten Marmorskulpturen an der Fassade der westlichen Pflanzenhalle. Weiterführung des Programms zur Konservierung und Restaurie- rung des Gemäldebestandes im Raphaelsaal. – Ensemble Friedenskirche: Kopie des Tympa- nonreliefs und zweier Terrakottakapitelle für die Schießmauer. – Klausberg: Restaurierung und Neufassung der Zinkgußdrachen für die Pagode des Drachenhauses. – Schloß Charlot- tenhof: Restaurierung und Rekonstruktion der Farbfassung im kleinen Portikus.

Neuer Garten: Marmorpalais: Restaurierungs- und Rekonstruktionsarbeiten an den Raum- fassungen im Hauptbau und im Südflügel. Umfangreiche Restaurierungsmaßnahmen an den Ausstattungsstücken. – Gotische Bibliothek: Rekonstruktion der Kuppelbekrönung.

Schloß Rheinsberg: Weiterführung der Restaurierung der Raumfassung in der Langen Kam- mer. Beginn der Restaurierungs- und Rekonstruktionsarbeiten in der Schlafkammer des Prin- zen Heinrich. Beginn der Tapetenrestaurierung in der Chinesischen Kammer. Restaurierung der Eichenholzkonsolen und der Fenstergitter am Südturm. Sicherungsarbeiten am Glume- Portal.

Jagdschloß Königs Wusterhausen: Restauratorische Baubegleitung.

Schloß Caputh: Restaurierung der Deckenbilder im Teekabinett und im Kabinett des Kur- fürsten.

1998 Park Sanssouci: Auftakt zum anspruchsvollen Programm des Kopierens der Marmorskulptu- ren vom Rondell an der Großen Fontäne im mittleren Lustgarten. Aufstellung der Marmor- kopien der »Markgräfin Wilhelmine von Bayreuth« im Freundschaftstempel und der Büsten im Mohren- und Oranierrondell auf der Hauptallee im östlichen Lustgarten. Restaurierung der Bullenbrücke im östlichen Lustgarten. Weiterführung der Restaurierung der Sonnenlau- be im Rehgarten. – Schloß Sanssouci: Abschluß der Konservierungs- und Restaurierungslei- stungen im Konzertzimmer. Hängung des Gemäldes »Belustigung im Freien« (»Récréation italienne« ) von Antoine Watteau in der Kleinen Galerie nach Abschluß langwieriger Frei- legungs- und Restaurierungsarbeiten. – Bildergalerie: Weiterarbeit am Restaurierungs- programm für den Gemälde- und Rahmenbestand. – Neues Palais: Weiterführung der Restaurierungsarbeiten in der Marquis-d‘Argens-Wohnung. – Communs: Restaurierung der Kupferverblechung aus dem 18. Jahrhundert auf der Nordkuppel. – Gartensalon am Neuen Palais: Beginn der Restaurierung des Gitterwerks vom Pavillon. – Orangerieschloß: Konser- vierung von zehn Gemälden im Raphaelsaal. Abteilung Restaurierung 265

Neuer Garten: Marmorpalais: Umfangreiche Restaurierungs- und Rekonstruktionsarbeiten an Raumfassungen im Hauptbau und im Nordflügel. Abschluß der Restaurierung der Boise- rien und des Parketts im Schlafkabinett. – Grotte am Jungfernsee: Sicherung der Grottie- rungen.

Pfingstberg: Belvedere: Erarbeitung eines Restaurierungskonzeptes für das Römische Kabi- nett im Westturm.

Park Babelsberg: Rekonstruktion der Rosentreppe und Restaurierung der Brücke über den Wilhelmwasserfall.

Schloß Rheinsberg: Abschluß der Restaurierung der Langen Kammer. Weiterführung der Restaurierungs- und Rekonstruktionsarbeiten in der Schlafkammer des Prinzen Heinrich. Restaurierung weiterer Tapetenbahnen aus der Chinesischen Kammer. Befunderhebungen zur Raumfassung in der Bibliothek des Prinzen Heinrich.

Jagdschloß Königs Wusterhausen: Befundung der Fassade und der Innenraumfassungen. Restaurierung von sechs Gemälden für die Ausstattung.

Schloß Caputh: Fertigstellung der Raumfassungen und der Ausstattung in den kurfürstlichen Räumen und im Fliesensaal zur Teileröffnung des Schlosses.

266266 Berichte Abteilung Besucherbetreuung und Museumspädagogik Seit der Gründung der Stiftung im Jahr 1995 haben sich die Aufgaben der Abteilung bei verringertem Personalbestand vervielfacht. Die Betreuung wurde um den gesamten Berliner Bereich mit Schloßführern und Aufsichten erweitert, die museumspäd- agogischen Aktivitäten auf die Berliner und die märkischen Schlösser ausgedehnt. Auch die Bildergalerie Friedrichs des Großen im Park Sanssouci und das Marmorpalais im Neuen Gar- ten wurden nach ihrer Wieder- beziehungsweise Teileröffnung in die Aktivitäten einbezo- gen. Die Umsetzung der vom Stiftungsrat geforderten »Besucherfreundlichen Maßnahmen« wurde begonnen. Viel Betreuungsaufwand erforderten Projekte und die damit verbundenen Werkverträge, wie das EU-Projekt »Our City« mit dem Ziel der Entwicklung einer Informa- tionssoftware für die Besucher, die lange überfällige Besucherbefragung und die Erneuerung der Software für das Besucherzentrum oder die Entwicklung eines Besucherinformationssy- stems für die Parkanlagen und Schlösser. Über die eigenen Aufgaben hinaus beteiligte sich die Abteilung an Aktivitäten der Berliner Museen, wie dem »Schauplatz Museum« und der »Langen Nacht der Museen«. Verstärkte Anstrengungen erforderte auch die Mitarbeit in stiftungsfremden Organisatio- nen und Gremien, wie beispielsweise dem Tourismusbeirat des Landes Brandenburg, dem Landesmuseumsverband Berlin, der städtischen Arbeitsgruppe für Verkehrsleitung oder dem Fremdenverkehrsverband Potsdam-Mittelmark. Bei der Betreuung des Schloßtheaters kam es durch Baumaßnahmen zu erhöhten Bela- stungen, daneben aber auch zu einer verstärkten Kontrolle der Nutzung der Spielstätte. 1998 war ein Teil der Kapazität zusätzlich durch das Erstellen von Tätigkeitsbeschreibun- gen für die Mitarbeiter der Abteilung, durch Strukturdiskussionen und die Mitarbeit in der Bewertungskommission der Stiftung gebunden. Die Arbeit wurde erschwert durch unklare Zuständigkeiten innerhalb der Stiftung, durch mangelnde Kommunikation und erhöhte Bürokratie. Belastend auf die Mitarbeiter wirkten sich die Verunsicherungen infolge des Look-Gutachtens zur Situation der Stiftung und wegen der Überprüfung der Eingruppierun- gen durch den Bundesrechnungshof aus.

Angebote für Gruppen- und Individualtouristen

Im Besucherzentrum erwies sich die 1995 eingeführte Buchungssoftware für Gruppenbu- chungen als dringend überarbeitungsbedürftig, da sie den Anforderungen nicht gerecht wurde. Für die neue Buchungssoftware wurden die inhaltlichen Vorgaben konzipiert, die Ausschreibung vorbereitet und anschließend die Umsetzung mit der Firma Debis System- haus, die 1997 den Auftrag erhielt, diskutiert. Als Termin für die Arbeit mit dem neuen System war März 1998 vorgesehen. Diesen Termin konnte die Firma nicht halten, da sich im Verlauf der Zusammenarbeit herausstellte, daß die komplexen Anforderungen an die Soft- Abteilung Besucherbetreuung und Museumspädagogik 267 ware nur schwer umzusetzen waren. Ende April konnte die neue Software an zwei Arbeits- plätzen getestet werden. Die endgültige Einführung wurde wegen der hohen Belastung des Besucherzentrums während der Saisonmonate auf Ende Oktober verschoben. Die bestehenden Führungsangebote des Besucherzentrums wurden besonders im Hin- blick auf Anforderungen touristischer Institutionen und Reiseveranstalter, wie der Potsdam- Information, der Berliner Verkehrsbetriebe, der Berliner Tourismus Marketing GmbH und Severin & Kühn überarbeitet. In Kooperation mit städtischen Arbeitsgruppen wurde an Konzeptionen für die Verkehrs- leitung und Touristenbusparkplätze mitgewirkt. Als dringend erforderlich erwies sich die Steuerung des Besuchs von Gruppen, die nicht durch Mitarbeiter des Besucherzentrums betreut wurden, sondern ohne vorherige Anmel- dung mit Berliner Reiseleitern kamen. Diesen Reiseleitern wurde angeboten, für Schloß Charlottenburg (Neuer Flügel), Schloß Cecilienhof und die Bildergalerie Friedrichs des Gro- ßen im Park Sanssouci Lizenzen als Voraussetzung für Führungen in den Schlössern zu erwerben. Um den guten Standard des Betreuungsservice für angemeldete Gruppen durch das Besu- cherzentrum und in den Schlössern zu wahren, wurden auch 1997 /1998 Aus- und Wei- terbildungskurse für Mitarbeiter durchgeführt. Der Schwerpunkt lag thematisch auf dem Jubiläum König Friedrich Wilhelms II. 1997 wurde in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Berlin mit der Vorbe- reitung einer Besucherbefragung begonnen. Die »Geschichte des Tourismus in Potsdam« wurde analysiert. Die Befragung, für die die Mittel im Rahmen der »Besucherfreundlichen Maßnahmen« zur Verfügung gestellt wurden, fand im darauffolgenden Jahr statt. Sie erfolgte in drei Phasen: an einem Wochenende in der Vorsaison, an Pfingsten und an einem Werktag in der Saison. Es wurden insgesamt 2040 Interviews geführt. Die Standorte für die Befragung waren die Schlösser Sanssouci, Neues Palais, Cecilienhof, Babelsberg und Charlottenburg. Das bei der Europäischen Union beantragte Projekt zur Entwicklung einer multimedialen Besucherinformation im Rahmen der Förderung von Ziel- 1-Regionen wurde bewilligt. Teil- nehmer waren die Städte Brighton in England (Projektleitung), Cork in Irland, Charleroi in Belgien und Potsdam, vertreten durch die Stiftung und das Amt für Wirtschaftsförderung. Erste Arbeitstreffen fanden in Cork, Potsdam und Brighton statt. 1997 wurde die Erarbei- tung der Software ausgeschrieben. Den Zuschlag bekam die Potsdamer Firma Peito. Für die inhaltlichen Recherchen für den Bereich der Stiftung wurde ein Werkvertrag abgeschlossen. Neben den Arbeiten zur Softwareentwicklung erfolgte ein internationaler Austausch auf dem Gebiet des Kulturmanagements in Cork und Potsdam. Im Schloß Lindstedt in Potsdam wurde im September 1998 eine Fachtagung zur Situation des Kulturtourismus in der BRD mit dem Tourismusexperten Professor Albrecht Steinicke von der Universität Paderborn organisiert, an der neben Stiftungsmitarbeitern Verantwortliche aus der Tourismusbranche teilnahmen. Die Arbeit am Besucherleitsystem wurde fortgeführt. Im November 1997 konnte ein Werkvertrag für die Erarbeitung inhaltlicher Schwerpunkte und die Umsetzung von Maß- 268268 Berichte nahmen im Besucherleitsystem abgeschlossen werden. Die Arbeitsgruppe verständigte sich über weitere Bestandteile des Systems, wie beispielsweise den »Besucherstopper« – ein Auf- steller, der den Besucher im Eingangsbereich des Schlosses auf die Attraktivität des Hauses aufmerksam machen und zum Besuch anregen soll. Ein solcher Aufsteller ist auch für die Ankündigung von Sonderausstellungen im Schloßbereich geeignet. »Besucherstopper« wur- den für die Neuen Kammern und das Besucherzentrum entwickelt. Am Neuen Garten konn- ten Parkinformationstafeln an den Eingängen aufgestellt werden. Das Schloß Charlottenburg erhielt Informationstafeln zur Darstellung der Besichtigungsangebote. 1998 wurde für alle Schlösser eine Beschilderung mit neuen Öffnungszeiten und Eintrittspreisen angefertigt. Die Übersichtspläne für den Park Sanssouci wurden erneuert und durch neun weitere Stand- orte ergänzt. Zur Eröffnung des Schlosses Caputh wurden zwei kombinierte Schloß- und Parkaufsteller an den Parkeingängen aufgestellt. Acht »Besucherstopper« für Saisonschlösser wurden übergeben. Das Wegeleitsystem im Park Sanssouci wurde mit dem Entwurf und einem Gußmodell des Stiftungsadlers vorbereitet. Mit der Bearbeitung der Findlinge im Park Babelsberg als Wegeleitsystem wurde begonnen. Die Anregung, die Audioführung für die Bildergalerie mit einem erhöhten Eintrittspreis zu koppeln, um diese Form der Informationsvermittlung weiterhin anbieten zu können, ließ sich nicht umsetzen. Dem Individualbesucher stehen noch immer kaum andere Informa- tionsmöglichkeiten vor Ort zur Verfügung. Besonders betroffen ist der ausländische Gast. Während Gruppen über das Besucherzentrum Fremdsprachenführungen buchen können, gibt es für ihn dieses Angebot noch nicht. Der Mangel an mehrsprachigen Informationen gibt immer wieder Anlaß zu Beschwerden und schadet dem Image der Stiftung. Im Rahmen der »Besucherfreundlichen Maßnahmen« wurde 1998 mit Verbesserungen am Besucherservice im Kassenbereich begonnen. Die Stiftung steht wegen der Art ihres Ein- trittskartenverkaufs – an den Hauptschlössern (Schloß Sanssouci und Neues Palais) wurde dieser durch eine Luke im Kassenfenster abgewickelt – seit langem in der Kritik. Die Verän- derung der Kassen- und Verkaufssituation am Neuen Palais, die am Beginn der Planungen stand, wurde durch Bauplanungen verzögert. Die neue Kasse und der neue Museumsshop sollten zur Saison 1998 in Betrieb genommen werden, doch war die Planung dafür erst im Oktober 1998 abgeschlossen. Der Ausbau der Räume für die neue Kasse im Schloß Sanssouci wurde 1998 vorbereitet und die Fertigstellung für die Saison 1999 geplant. In den Neuen Kammern wurde der »Lukenverkauf« durch eine Kasse im Foyer ersetzt. Die Stiftung ent- schied sich für das Möbelsystem von USM Haller, das künftig in allen Kassenbereichen zum Einsatz kommen soll. Schönheitsreparaturen wurden an der Kasse der Römischen Bäder im Park Sanssouci, am Neuen Pavillon, Mausoleum und Belvedere in Charlottenburg und am Borkenhäuschen an der Fähre zur Pfaueninsel vorgenommen. Abteilung Besucherbetreuung und Museumspädagogik 269

Sonderveranstaltungen

Die Sonderveranstaltungen werden im Monatsprogramm der Stiftung angekündigt. Sie wen- den sich an ein besonders interessiertes Publikum aus Berlin, Potsdam und dem Umland. Das Monatsprogramm erscheint in einer Auflage von 5000 Stück und wird in Potsdam und Berlin verteilt. Das Spektrum der Veranstaltungen ist vielfältig. Es reicht von Sonderführun- gen und Vorträgen über Besichtigungen von Baustellen, Erläuterungen und Demonstratio- nen von Restaurierungsvorhaben und Veranstaltungen in Sonderausstellungen bis hin zu Lesungen in Kombination mit Musik. Oft gab es weit mehr Anmeldungen als aus konserva- torischen oder technischen Gründen berücksichtigt werden konnten. 1997 wurden insgesamt 76 Veranstaltungen angeboten, die von 1713 Besuchern, das heißt durchschnittlich 23 Teilnehmern wahrgenommen wurden. Im Mittelpunkt stand in diesem Jahr das Jubiläum König Friedrich Wilhelms II., das die Stiftung mit der Ausstellung »Fried- rich Wilhelm II. Preußens Weg zum Klassizismus« würdigte. Hierzu wurde ein Begleitpro- gramm mit 15 Veranstaltungen angeboten, an denen insgesamt 453 Interessierte teilnahmen. Aus Anlaß dieser Ausstellung wurde am 16. August 1997 an der Orangerie im Neuen Garten ein Gartenfest veranstaltet. Der Schwerpunkt lag hierbei auf einer Vielzahl von museums- pädagogischen Angeboten mit der Möglichkeit, selbst kreativ tätig zu werden. Die Veran- staltung wurde von circa 500 Teilnehmern aller Altersgruppen besucht. Am »Tag des offenen Denkmals« am 14. September 1997 nutzten circa 5000 Interessierte die 14 Besichtigungsan- gebote, um sich über die Denkmäler und Kunstsammlungen der Stiftung und über deren Arbeit zu informieren. Für alle Objekte wurden Informationsblätter bereitgestellt. 1998 wurden insgesamt 79 Veranstaltungen angeboten, die von 1317 Besuchern wahr- genommen wurden. Besonderer Beliebtheit erfreuten sich Veranstaltungen zu praktisch- restauratorischen und kulturhistorischen Themen sowie Veranstaltungen an Orten, die sonst nicht öffentlich zugänglich sind. Neu im Programm war die Veranstaltungsreihe »Kunstwerk des Monats«. Sie wurde gut angenommen. Auch die Einführung eines begleitenden Infor- mationsblattes hat sich bewährt. Am »Tag des offenen Denkmals« am 13. September 1998 nutzten circa 1750 Besucher die 6 Besichtigungsangebote der Stiftung. Der »Tag des offe- nen Denkmals« ist aufgrund seiner großen Akzeptanz in der Bevölkerung und den Medien gut geeignet, einem breiten Publikum aus der Region und dem Land Brandenburg Belange des Denkmalschutzes und der Restaurierung nahe zu bringen. Die Angebote waren weit gestreut, von der Pfaueninsel über den Park Sanssouci bis nach Oranienburg und Rheins- berg. Besonders angesprochen fühlten sich die Besucher durch handwerkliche Demonstra- tionen von Restaurierungsmaßnahmen. Am 14. Februar 1998 fand die 3. »Lange Nacht der Museen« statt, an der sich die Stiftung mit der Öffnung des Schlosses Charlottenburg unter dem Motto »Wandeln im nächtlichen Schloß mit Musik vom Barock bis zur Romantik« beteiligte. Das Angebot wurde von circa 5000 Interessierten genutzt. Zur 4. »Langen Nacht der Museen« am 22. August 1998 ver- anstaltete die Stiftung in Zusammenarbeit mit dem Museumspädagogischen Dienst Berlin in der Großen Orangerie des Schlosses Charlottenburg und im Schloßpark ein Barockes Gar- 270270 Berichte tenfest mit historischen Tänzen und verschiedenen kleinen Programmen im Garten. Die Räume des Alten Schlosses waren für die Besucher geöffnet. Circa 10. 000 Interessierte nah- men an dieser Veranstaltung teil. Trotz des riesigen Andrangs und langer Wartezeiten war die Atmosphäre freundlich. Die Einbeziehung der Orangerie hat sich als vorteilhaft erwiesen. Im Alten Schloß müssen mit Rücksicht auf konservatorische Belange die Besucherzahlen gesenkt werden.

Angebote für besondere Zielgruppen Monatlich wurden zwei Veranstaltungen für Senioren und Vorruheständler angeboten, wobei darauf geachtet wurde, daß mindestens eine Veranstaltung für Rollstuhlfahrer geeig- net war. Gemeinsam mit der Senioren-Volkshochschule Potsdam wurden im Sommersemester 1997 im Rahmen der Ausstellung »Friedrich Wilhelm II. Preußens Weg zum Klassizismus« vier Veranstaltungen angeboten, im Wintersemester drei Veranstaltungen zum Thema »Bil- dergalerie«. In Zusammenarbeit mit Behinderteneinrichtungen wurden 29 Sonderführun- gen mit circa 350 Teilnehmern durchgeführt (Abb. 1). Partner dabei waren die Blindenschu- len Karlsruhe und Königs Wusterhausen, das Blindenfreizeitzentrum, das Oberlinhaus, die

Abb. 1 Führung für eine Gruppe von Rollstuhlfahrern in den Neuen Kammern im Park Sanssouci Foto: SPSG Abteilung Besucherbetreuung und Museumspädagogik 271

Behindertenverbände Königs Wusterhausen und Teltow, Behinderte Studenten der Univer- sität Potsdam, das Emmanuelhaus, die Caritaswerkstatt, die Donnersmarck Stiftung, der Gehörlosenverband Potsdam und Berlin und der Blindenverband Berlin. Die Gruppenstärke lag bei 102–1 Teilnehmern. Mit der Förderschule für geistig behinderte Kinder in Charlottenburg initiierte die Abtei- lung ein Projekt zum Thema »Was ist ein Schloß?«. Die Lehrer wurden auf das Thema vorbereitet und es fand eine Führung durch das Schloß Charlottenburg statt. In der Schule selbst wurde das Schloß nachgebaut und ein Fest veranstaltet. 1998 war die Leiterin des Fachbereiches Museumspädagogische Betreuung besonderer Zielgruppen ab August für die Bewertungsgruppe freigestellt, was die Aktivitäten in die- sem Bereich stark einschränkte. Es fanden regelmäßig im Monatsprogramm angekündigte Veranstaltungen für Senioren und Vorruheständler statt. Auch die Arbeit mit der Senioren- Volkshochschule wurde fortgeführt. Gemeinsam mit der Deutschen Blindenstudienanstalt e.V. Marburg wurde ein Plan des Parks Sanssouci für Blinde hergestellt. Die Zusammenarbeit mit den Behindertenvereinen Potsdams und wurde bis zur Aufnahme der Tätigkeit der Fachbereichsleiterin in der Bewertungsgruppe fortgeführt.

Angebote für Kinder und Jugendliche Die Angebote für Schulen und freie Träger wurden auf den Bereich Charlottenburg ausge- weitet. Ab 1997 wurden auch dort spezielle Kinderführungen angeboten. Dafür wurden durch die Fachbereichsleiterin freie Mitarbeiter ausgebildet. 1997 wurden 96 thematische Angebote für Schulen, einschließlich Projekte, mit circa 2040 Teilnehmern durchgeführt. 21 Ferienveranstaltungen, finanziert vom Jugendamt Pots- dam, wurden angeboten. Im Rahmen der Montagskurse und Klubarbeit fanden 50 Veranstaltungen statt. Themen- schwerpunkte in diesem Jahr waren »Friedrich Wilhelm II.« und »Berufe in der Stiftung«. 1998 wurden 15 thematische Führungen für Schulen, einschließlich Projekte, mit circa 2800 Teilnehmern durchgeführt. Seit August 1998 war ein erweitertes Programm für die Schulen im Angebot. Problematisch ist, daß im Schloß Charlottenburg bisher kein Raum für die museumspädagogische Arbeit gefunden werden konnte. 12 Ferienveranstaltungen zu den Themen »Kleider machen Leute« und »Entdeckungsspiel auf der Pfaueninsel« sowie ein viertägiger Workshop »Plastisches Gestalten und Malerei« mit 188 Teilnehmern wurden vorbereitet und gestaltet. Im Rahmen der Montagskurse und Klubarbeit fanden 50 Veranstaltungen mit jeweils circa 80–1 Kindern und Jugendlichen statt. Die Themenschwerpunkte »Antikenrezeption« und »Knobelsdorff« orientierten sich an den Vorbereitungen zum Knobelsdorff-Jahr. Höhe- punkt der Aktivitäten war am 13. Juni 1998 ein Sommerfest in den Römischen Bädern zum Thema »Alle Wege führen nach Rom« mit einer szenischen Führung, Figuren aus eigener Produktion, der Vorführung eines selbst produzierten Videofilms und einer Festzeitung. 150 Interessenten nahmen teil (Abb. 2). Weitere Aktivitäten bestanden in der Ausstellung von 272272 Berichte

Abb. 2 Sommerfest in den Römischen Bädern im Park Sanssouci zum Thema »Alle Wege führen nach Rom« am 13. Juni 1998 Foto: SPSG

Arbeiten des Kinder- und Jugendklub e.V. in der Dresdner Bank und der Beteiligung mit diesen Arbeiten an einer Ausstellung der ProKultur gGmbH. Zur Teileröffnung des Schlosses Caputh wurde ein Programm für Kinder zum Thema »Historische Spiele« gestaltet, das bedauerlicherweise nicht in die Ankündigung der Stiftung aufgenommen worden war, aber großen Anklang fand.

Nutzung des Schloßtheaters

1997 belief sich die Anzahl der Nutzungen auf insgesamt 147. Davon entfallen auf das Hans- Otto-Theater 96, die Musikfestspiele GmbH 14 sowie eine unbekannte Anzahl von Proben und die Konzertagentur Heidenreich 13. Darüber hinaus fanden 7 Veranstaltungen der Stif- tung, 2 Tagungen und 15 Veranstaltungen weiterer Organisationen im Schloßtheater statt. Seit 1997 kann das Theater im Zuschauerbereich an spiel- und probenfreien Tagen mit Führungen besichtigt werden. 1998 war die Auslastung des Hauses ähnlich. Das Theater wurde im wesentlichen durch das Hans-Otto-Theater, die Musikfestspiele GmbH, die Brandenburgische Philharmonie und die Konzertagentur Heidenreich bespielt. Für das Hans-Otto-Theater wurde ab dieser Spiel- Abteilung Besucherbetreuung und Museumspädagogik 273 zeit ein neuer Vertrag wirksam. Die Musikfestspiele GmbH nutzt das Theater noch immer ohne Vertrag. Um die Auflagen von Bauaufsichtsamt und Feuerwehr zur weiteren Bespielbarkeit des Schloßtheaters zu realisieren, mußte eine Haushaltsunterlage Bau erarbeitet werden, an der die Abteilung mitarbeitete. Die Baumaßnahmen sollen in verlängerten Spielpausen in den Jahren 2000 und 2001 erfolgen.

Ausstellungen

Vom 12. Mai bis 22. Juni 1997 und vom 18. Mai bis 28. Juni 1998 fanden in der Turmgalerie des Orangerieschlosses die 22. und 23. Graphikverkaufsausstellung statt. An der Ausstellung 1997 beteiligten sich 43 Künstler, darunter 10 mit themenbezogenen Arbeiten zu König Friedrich Wilhelm II. Sie wurde von mehr als 2700 Interessenten besucht. Vom 11. Mai bis 12. Oktober 1997 wurde im Jagdschloß Grunewald im Rahmen einer Ausstellung mit dem Titel »Des Menschen bester Freund – Hundehalsbänder aus vier Jahr- hunderten« die Kollektion eines englischen Sammlers vorgestellt. Die Ausstellung, die von dem Berliner Graphiker Philipp Schack gestaltet wurde, zeigte eine erfreuliche Besucherre- sonanz. Die kleine Ausstellung »Kronleuchter Friedrichs des Großen, ihre Rohstoffe und ihre Herstellung« im Besucherzentrum an der Historischen Mühle von März bis Oktober 1997 brachte für die Rekonstruktion der Kronleuchter im Spiegelsaal des Schlosses Rheinsberg einen Erlös von 433 DM durch den Verkauf eines Informationsblattes und durch Spenden.