Grüner Rundbrief Bündnis 90/Die Grünen, Kreisverband Reutlingen

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Grüner Rundbrief Bündnis 90/Die Grünen, Kreisverband Reutlingen 5/2014 Grüner Rundbrief Bündnis 90/Die Grünen, Kreisverband Reutlingen www.gruene-reutlingen.de Liebe Freundinnen und Freunde, Vorstandsgeflüster kurz vor den Wahlen am 25. Mai informieren wir euch mit der dritten Nur noch wenige Tage, dann ist es diesjährigen Ausgabe des Kreisrundbriefs über aktuelle Themen aus soweit! Die Europawahl und Europa, Bund, Land und Kommune. Kommunalwahlen nahen mit großen Beate Müller-Gemmeke skizziert was sich hinter dem Kürzel TTIP und Schritten. Natürlich hoffen wir von dem positiv klingenden Begriff Freihandelsabkommen verbirgt, Thomas BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN am Poreski zeichnet die eher weniger bekannten Verbindungen zwischen 25.05.2014 auf eine hohe Europa- und Landespolitik auf, von Michael Hagel Fraktionsvorsitzender Wahlbeteiligung für mehr GRÜN in im Kreistag kommt ein Bericht über das derzeit für den Kreis hochbrisante Stadt, Kreis und in Europa. Um dafür zu Thema Regionalstadtbahn-Neckaralb. werben ist derzeit der gesamte Kreisvorstand mit der Organisation von In dieser Ausgabe stehen neben der Europawahl die Gemeinderatswahlen Infoständen, Podiumsdiskussionen und im Vordergrund. Vor diesem Hintergrund informiert Sabine Gross anderen politischen Veranstaltungen in ausführlich über den derzeitigen Wahlkampf und das Wahlprogramm der der Region betraut. Dies ist auch der Grünen und Unabhängigen in Reutlingen. Grund dafür, dass es in diesem Jahr Andreas Jannek der bei der Münsinger Bürgermeisterwahl 2013 einen noch keine Wahl eines neuen Achtungserfolg erzielte, brachte bei der diesjährigen Gemeinderatswahl Kreisvorstands gab, wie dies ja sonst in Münsingen erstmals eine BÜNDNIS 90/DIE GRÜNE Liste an den Start jedes Jahr bei und berichtet hierzu. Kreismitgliederversammlungen im Cindy Holmberg liefert wichtige Fakten zum Thema Baum und informiert März oder spätestens April üblich war. über die Aktion zum Tag des Baumes am 25. April und Marc Oliver Klett Daher wird es am 06.06.2014 eine hält euch mit dem Vorstandsgeflüster über aktuelle Gegebenheiten aus weitere Kreismitgliederversammlung dem Kreisvorstand auf dem Laufenden. geben. Dort werden wir die Europa- und Kommunalwahl nachbetrachten Zwei Hinweise noch auf kommende Veranstaltungen: zum Abschluss des und einen neuen Vorstand für den Europawahlkampfs besucht nach Maria Heubuch, Ska Keller und Sven Kreisverband wählen. Vielleicht habt Giegold am 20. Mai Reinhard Bütikofer unseren Wahlkreis. Gemeinsam Ihr ja auch Interesse an solch einem mit Reinhard werben wir am 20. Mai ab 10 Uhr mit einem Infostand am Amt? Es würde uns sehr freuen, wenn Reutlinger Spitalhof, einem Rundgang über den Wochenmarkt und ab 13 an diesem Termin trotz Beginn der Uhr mit einer Gesprächsrunde im Café am Markt für Grüne Politk, wozu Pfingstferien so viele Interessierte wie wir euch alle herzlich einladen möchten! möglich zur Am 17. Mai ab 19 Uhr findet im Haus der Jugend eine gemeinsame Kreismitgliederversammlung kommen Veranstaltung des OV und der Grünen und Unabhängigen Reutlingen würden. Denn nur wenn man auch eine statt. Professor Olaf Eisen aus Bremerhaven stellt Daten und Fakten des Auswahl an Kandidierenden vorfindet fünften Weltklimaberichts vor. Anschließend diskutieren Beate Müller- ist es auch eine echte Wahl! Gemmeke, Thomas Poreski, Cindy Holmberg und Rainer Buck gemeinsam Natürlich würden wir uns auch sehr mit Olaf Eisen zum Thema. Ab 21 Uhr folgt ein geselliger Teil mit Musik freuen, Euch bei einem unserer von und mit Thomas Felder. Infostände oder einer unserer Veranstaltungen begrüßen zu dürfen. Viel Spaß beim Lesen des Rundbriefs und Herzliche Grüße im Namen des gesamten Kreisvorstands und der Kreisgeschäftsführung. Für den Kreisvorstand Marc Klett Für den Kreisvorstand 1 Susanne Häcker Europawahl TTIP - unfairhandelbar TTIP- das klingt auf den ersten Blick nach Buchstabensalat. Doch was hinter der Abkürzung steckt, birgt einiges an Sprengkraft. Denn die Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft soll den Weg ebnen für die größte Freihandelszone der Welt. Kommt das Abkommen so zustande, wie es die Bürokraten von EU-Kommission und US-Regierung derzeit in aller Stille in Hinterzimmern austüfteln, dann wird es gravierende Auswirkungen auf unsere ökologischen und sozialen Standards und auf die Demokratie in der EU haben. Denn das TTIP birgt besorgniserregende Risiken und Nebenwirkungen. Unter dem Deckmantel der Vertraulichkeit haben inzwischen längst Konzerne die informelle Federführung über die Verhandlungen übernommen. Im Zuge dessen bleiben ökologische Anliegen und die Interessen von Beschäftigten und VerbraucherInnen auf der Strecke. Denn im Zentrum der TTIP-Verhandlungen stehen Marktliberalisierungen. US- Konzerne drängen massiv darauf, einen freieren und vor allem nicht mehr regulierten Zugang zum europäischen Markt zu bekommen. Konzerne verklagen die Politik So soll etwa ein stärkerer transnationaler Investitionsschutz im TTIP festgeschrieben werden. Solche Abkommen existieren schon heute und ermöglichen ausländischen Investoren, gegen die Politik des Gaststaates zu klagen, wenn sie ihre geplanten Gewinne bedroht sehen. So verklagt etwa der Energiekonzern Vattenfall derzeit die Bundesrepublik Deutschland und möchte mit 3,7 Mrd. Euro vom Steuerzahler für den Atomausstieg entschädigt werden. Klagemöglichkeiten dieser Art führen in Kanada schon heute dazu, dass so manche geplante umweltpolitische Maßnahme gar nicht erst in Kraft tritt. Denn sobald die Planung bekannt wird, drohen nach Aussagen eines kanadischen Regierungsbeamten Anwaltskanzleien aus Washington oder New York der kanadischen Regierung mit saftige Klagen. Möglich machte dies das Freihandelsabkommen NAFTA zwischen den USA, Kanada und Mexiko. Umwelt- und Verbraucherschutz geht über Bord Aufgeweicht werden sollen auch die europäischen Standards im Umwelt- und VerbraucherInnenschutz. So ist den US- Konzernen beispielsweise das europäische Chemikalienrecht (REACh) ein Dorn im Auge. Denn mithilfe dieses Rechts können chemische Substanzen auch verboten oder in ihrer Anwendung beschränkt werden, wenn sie Mensch und Umwelt schaden. So darf beispielsweise der Kunststoffweichmacher Bisphenol A bei uns nicht in Babyflaschen verwendet werden. In den USA existieren entsprechende Regelungen nicht. Gleichzeitig haben Konzerne wie ExxonMobil und Chevron bereits umfangreiche Konzessionen für Probebohrungen und die Förderung von Schiefergas durch das sogenannte Fracking in Europa erworben. In vielen EU-Ländern stößt Fracking aber auf klare Ablehnung. Denn beim Fracking kommen Säuren, Biozide und toxische Stoffe zum Einsatz. Dabei können Grundwasser, Oberflächenwasser und Boden verseucht werden. Das TTIP-Abkommen könnte den Interessen der Konzerne auch hier die Tür öffnen. Und auch bei der Gentechnik ist es im Interesse von Konzernen wie Monsanto, den Zulassungsprozess für Gentechnikpflanzen für den Import oder den Anbau in der EU zu beschleunigen. Außerdem wäre es im Interesse dieser Konzerne, dass die europäische Nulltoleranz für nicht zugelassene gentechnisch veränderte Lebensmittel aufgehoben wird. Dass die EU-Kommission hier bereit ist für Zugeständnisse, zeigte sie beim Gen-Mais MIR162, der seit Oktober 2012 als Futter- und Lebensmittel in die EU importiert werden darf. Die EU gibt an, sie habe die Importzulassung dieses Gen- Maises als Zugeständnis an die USA erlaubt, um die TTIP-Verhandlungen überhaupt erst in Schwung zu bringen. Beschäftigte werden ausgebootet Angela Merkel erklärte in einer ihrer wöchentlichen Videobotschaften im letzten Jahr, sie sei eine große Befürworterin eines solchen Freihandelsabkommens. Die Erfahrung zeige, dass durch solche Abkommen, Wachstum entstehe. Doch die Analysen bisher bestehender Freihandelsabkommen sprechen eine ganz andere Sprache. Beim Nordamerikanischen Freihandelsabkommen NAFTA gibt es vor allem zwei Entwicklungen: gesunkene Arbeitsmindeststandards und niedrigere Löhne. Diese Entwicklung könnte auch Beschäftigten in der EU drohen. Denn wenn Standards durch TIPP aufgeweicht werden, dann droht das auch den Arbeitsschutz und Mitbestimmungsrechten. Anders als in Europa hat die USA viele2 Mindestarbeitsnormen der ILO nicht ratifiziert. So zum Beispiel die Normen zur Freiheit der Gründung von Gewerkschaften und des Rechts auf Kollektivverhandlungen. Beim TTIP steht viel auf dem Spiel. Von daher dürfen Abkommen von dieser Tragweite nicht von einer Handvoll EU- BeamtInnen in Hinterzimmern entschieden und größtenteils Geheimsache bleiben. Wenn ParlamentarierInnen, zivilgesellschaftliche Gruppen, WissenschaftlerInnen und Medien keinen Zugang zu Texten haben, dann wird bei den TTIP-Verhandlungen eine Mindestanforderung der Demokratie – nämlich Transparenz – ignoriert. Handelspolitik geht uns aber alle an. Deshalb setze ich auf den grenzübergreifenden Widerstand der europäischen Zivilgesellschaft. Mittlerweile gibt es vielfältige Aktivitäten, wie beispielsweise unter www.ttip-unfairhandelbar.de. Und dieser Widerstand muss weitergehen – insbesondere bei der Europawahl. Denn TTIP ist unfairhandelbar. Beate Müller-Gemmeke, MdB Starke Grüne für ein nachhaltiges – und besseres - Europa Auch ein Großteil der Landesgesetze werden von der europäischen Ebene geprägt. Wir haben dafür im Landtag einen eigenen Europaausschuss. Der ist für uns nicht einfach eine Pflichtübung. Denn Europa ist eine grüne Herzenssache. Umso schmerzhafter, dass die europäische Idee in einer ernsten Krise ist und rechtspopulistische Kräfte europaweit Auftrieb haben. Dem können wir effektiv entgegenwirken, wenn wir sowohl die Ursachen der Krise ungeschminkt benennen, als auch markant
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