Ausgabe 09. April 2021

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Ausgabe 09. April 2021 Stadtzeitung 15. Jahrgang • 14. Woche • 9. April 2021 • aktuell • unabhängig • erscheint alle 2 Wochen Theologe Hans Küng verstorben Die Universität Tübingen trauert um international renommierten Professor für ökumenische Theologie und prominenten Kirchenkritiker Die Universität Tübingen trauert um Profes- sor Dr. Dr. h.c. mult. Hans Küng. Er starb am Als Pionier des interreligiösen Dialogs und für 6. April im Alter von 93 Jahren in seinem seinen Einsatz für ein Kulturen und Religionen Haus in Tübingen. über-greifendes Menschheitsethos, ein „Welte- thos“, erlangte Hans Küng weltweites Ansehen „Mit Hans Küng verliert die Universität Tübin- in allen Weltreligionen. Unter seiner Federfüh- gen einen produktiven Forscher, einen überaus rung verabschiedete das „Parlament der Welt- schöpferischen Gelehrten und einen exzellen- religionen“ im Jahr 1993 die „Erklärung zum ten Theologen“, sagte der Rektor der Universi- Weltethos“, 1995 wurde in Tübingen die Stiftung tät, Professor Bernd Engler. „Küng hat mit dem Weltethos gegründet, deren Präsident Küng bis Institut für Ökumenische Forschung und dem 2013 war. Mithilfe seiner herausragenden Kon- Weltethos-Institut an unserer Hochschule Ein- takte gelang es Küng mehrfach, hochrangige richtungen von bleibender Bedeutung geschaf- Weltethos-Redner nach Tübingen einzuladen, fen und damit die Universität tiefgreifend ge- darunter den damaligen UNO-Generalsekretär prägt. Mit seinem weltweit anerkannten Einsatz Kofi Annan, den damaligen Bundespräsidenten für Kirchenreformen und für den Dialog der Horst Köhler, Friedensnobelpreisträger Bischof Religionen hat er maßgeblich zum internatio- Desmond Tutu oder die Hochkommissarin für nalen Ansehen der Universität Tübingen beige- Menschenrechte der Vereinten Nationen, Mary tragen.“ Robinson Küng wurde 1928 im schweizerischen Sursee Theologe Hans Küng Foto: Erich Sommer 2012 gründete die Stiftung Weltethos mit maß- (Kanton Luzern) geboren. Er studierte an der geblicher Förderung der Karl Schlecht Stiftung päpstlichen Universität Gregoriana in Rom und versität Tübingen zu ermöglichen, einigten sich das Weltethos-Institut als An-Institut der Uni- promovierte am Institut Catholique in Paris. die Landesregierung, die Universitätsleitung und versität Tübingen. Dort forschen Wissenschaft- 1954 erhielt er die Priesterweihe. 1960 wurde der Theologe auf einen Kompromiss: Die Hoch- ler zu Fragen der Globalisierungsethik, Wirt- Küng als ordentlicher Professor für Fundamen- schule gliederte sein Institut für Ökumenische schaftsethik und des Interkulturellen Lernens. taltheologie an die Katholisch-Theologische Fa- Forschung aus der Katholisch-Theologischen Gleichzeitig organisiert es Lehrveranstaltungen kultät der Universität Tübingen berufen. Drei Fakultät aus und unterstellte es direkt dem Se- zu ethischen Fragen, besonders in den Berei- Jahre später wurde er zusätzlich Direktor des nat – ein einmaliges Modell in der Geschichte chen Wirtschaft und Religion. von ihm gegründeten Instituts für Ökumenische der Universität Tübingen. Forschung. Für seine Forschung und sein Engagement er- Der Theologe äußerte wiederholt Kritik am Papst 1980 begründete Küng gemeinsam mit seinem hielt Küng zahlreiche Ehrungen und Preise, da- und an der katholischen Kirche. Zur Jahreswen- Freund Walter Jens das Studium Generale an der runter 1998 den Theodor-Heuss-Preis, 2002 den de 1979/80 reagierte der Bischof von Rotten- Universität Tübingen. In jedem Semester wer- Göttinger Friedenspreis und 2003 das Große burg-Stuttgart auf Druck von Papst Johannes den seither in mehreren Reihen wissenschaftli- Bundesverdienstkreuz mit Stern. Paul II. und der Deutschen Bischofskonferenz che Themen allgemeinverständlich präsentiert. Dr. Karl G. Rijkhoek mit dem Entzug der kirchlichen Lehrerlaubnis. Die Veranstaltungen haben zahlreiche treue Zu- Eberhard Karls Universität Tübingen Um Küng eine weitere Lehrtätigkeit an der Uni- hörer aus der Stadt und ihrer Umgebung. Leiter Stabsstelle Hochschulkommunikation Stark in der Region und darüber hinaus. Verkauf | Vermietung | Wertermittlung | Bauträgerservice Lernen Sie uns kennen – wir machen den Unterschied! Gute Arbeit wird nicht durch Unternehmen gemacht, sondern von einzelnen Menschen - Menschen mit unterschiedlichem Know-how und eigenen Ideen. Büro Rottenburg Büro Tübingen Büro Reutlingen Bahnhofstraße 10 /DQJH*DVVH 2EHUDPWHLVWUD¡H ® 72108 Rottenburg a.N. 72070 Tübingen 5HXWOLQJHQ ɋɋɋɋ ɋɋɋɋ ɋɋɋɋ Immobilien MERZ GmbH Wir setzen Maßstäbe. Mit Kompetenz, Erfahrung und Leidenschaft [email protected] | WWW.IMMOBILIENMERZ.DE 2 Bürgerengagement Offener Brief 9. April 2021 Was bewegen in Tübingen Mithelfen, damit Tübingen offen bleibt Sie möchten sich engagieren? Hier kön- Mit einem offenen Brief wenden sich Oberbür- führen. Richtig angewandt ist ein Nasentest nicht nen Sie mitgestalten und Ihre Kennt- germeister Boris Palmer und Dr. Lisa Federle, die schmerzhaft, sondern allenfalls kitzelnd. Und wenn Präsidentin des Deutschen Roten Kreuzes im Kreis die Kitas für alle offen bleiben, die bereit sind, ihre nisse und Kompetenzen weitergeben: Tübingen, an die Bevölkerung: Kinder zu testen, so haben Eltern jedenfalls eine Wahl. Wenn die Kitas wieder schließen, müssen alle Kinder Joblinge zu Hause bleiben, deren Eltern keinen Anspruch auf Liebe Tübingerinnen und Tübinger, Notbetreuung haben. Das Land hat die Osterferien nur Wir sind wir haben in den letzten drei Wochen versucht, durch um eine Woche verlängert, weil die Zeit zur Vorberei- eine gemeinnützige Initiative, in der Testen und gezieltes Öffnen die Pandemie auf einem tung der Testpflicht in den Schulen dienen soll. Wir sich Wirtschaft, Staat und Privatper- anderen Weg unter Kontrolle zu bringen als durch den haben diese Hausaufgaben längst erledigt und können sonen gemeinsam engagieren, um klassischen Lockdown. Viele von Ihnen haben dabei daher alle Kinder in den Schulen auch im Rahmen der junge Menschen mit schwierigen mitgemacht, Hunderte haben täglich daran gearbeitet, Ferien- und Notbetreuung testen. Startbedingungen zu unterstützen. Zehntausende ließen sich testen, fast alle waren enga- Einzelhandelsbetriebe, die weit weg von den Teststati- Unser Ziel: echte Jobchancen und giert und diszipliniert. Wir waren wirklich gut, aber onen im Außenbereich oder in den Stadtteilen liegen, die nachhaltige Integration in den leider nicht gut genug. können die neue Testpflicht im gesamten Stadtgebiet Arbeitsmarkt. Die britische Variante ist so ansteckend, dass die mess- nicht so leicht erfüllen wie im Stadtzentrum in der bare Inzidenz in Tübingen trotz aller Anstrengungen Nähe der neun Teststationen. Doch viele Apotheken Wir suchen von unter 30 auf über 110 anstieg. Das ist zwar immer und die dm-Märkte in den Stadtteilen bieten eben- für unsere nächste Gruppe ab Ende April noch unter dem Landesschnitt, aber unser Ziel war es, falls Schnelltests mit Nachweis an. Und von der Test- Mentor_innen, die Berufserfahrung unter 50 zu bleiben und die Pandemie mindestens so pflicht sind nur die Betriebe erfasst, die jenseits der mitbringen und die Jugendlichen beim gut zu beherrschen wie durch einen Lockdown. Dafür Stadtgrenze wegen der Notbremse komplett schließen Einstieg in die Berufswelt begleiten. Sie hat es leider nicht gereicht. müssen. Lebensmitteleinzelhandel, Baumärkte und Gartenbaubetriebe bleiben ohne Testpflicht offen. unterstützen unsere Teilnehmer_innen Über Ostern war die Frage zu entscheiden: Machen Betriebe mit mehr als 50 Beschäftigten müssen nun si- dabei, ihre Interessen zu artikulieren wir weiter oder hören wir auf? Die Stimmen, die den cherstellen, dass die Beschäftigten, die nicht im Home- und ihre Fähigkeiten besser einzu- Abbruch des ganzen Projektes und die Rückkehr zur office arbeiten, regelmäßig getestet werden. Home- schätzen. Der Zeitaufwand beträgt ein Notbremse forderten, waren deutlich zu hören. Nun, office auszuweiten, ist in jedem Fall richtig. Wo dies bis zwei Stunden pro Woche für einen da die Außengastronomie nicht mehr Teil des Modell- nicht möglich ist, brauchen wir Tests, um das Virus Gesamtzeitraum von bis zu sechs Mo- projektes ist und wieder schließen muss, sind viele an- zu entdecken, bevor es sich ausbreitet. Der Landkreis naten für fl exibel organisierte Treff en. dere frustriert und beklagen sich über diesen Verlust. Schwäbisch Hall war mit uns einer der ersten, deren Allen Bedürfnissen entsprechen kann man in dieser Inzidenz unter 50 fiel. Nach einem großen Ausbruch Wir bieten Lage nicht. bei einem Betrieb ist die Inzidenz immer noch bei 300, ein professionelles Vorbereitungs- Wir haben mit dem Land ein verändertes Konzept er- und das nach vier Wochen hartem Lockdown mit Aus- treff en und den organisierten Erfah- arbeitet, das an der Grundidee festhält, den Lockdown gangssperre. Das zu vermeiden, ist auch im Interesse rungsaustausch mit JOBLINGE-Mit- durch intensives Testen unnötig zu machen, aber an der Betriebe. arbeiter_innen und anderen Men- vielen Punkten versucht, die Ausbreitung des Virus tor_innen. Außerdem stellen wir noch stärker einzuschränken. Die Zahl der Kontakte in Wir sehen, dass die veränderten Bedingungen unseres digitale Plattformen zum Austausch der Stadt wird zurückgehen, weil Auswärtige kein Ta- Modellversuchs viel herausfordernder sind, als die ers- mit den Mentees bereit. gesticket mehr erhalten können und die Außengastro- ten beiden Wochen es waren. Wir wissen aber auch, nomie nicht mehr zum Verweilen in der Stadt einlädt. dass das für die meisten Menschen im Land gilt, weil in Unsere Kontaktdaten Die täglich durchgeführten Tests werden nochmals
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    20.07.2016 Reutlinger Nachrichten REUTLINGEN Ein ereignisreiches Jahr Die Reutlinger Grünen trafen sich dieser Tage zur Kreismitgliederversammlung, bei der auch ein neuer Vorstand gewählt wurde. Der Vorstand der Grünen im Kreis (von links): Beate Müller-Gemmeke MdB, Ana Sauter, Susanne Häcker, Marco Kärcher, Thomas Poreski MdL, Monika Barz, Traugott Huppenbauer, Cindy Holmberg, Timo Heimberger und Christiane Nissen (nicht auf dem Bild David Allison). Zu Beginn trug Traugott Huppenbauer den Rechenschaftsbericht des Kreisvorstands vor. Die zahlreichen Veranstaltungen wurden ins Gedächtnis gerufen: Simone Peter, Jürgen Filius, Harald Ebner, Claudia Roth, Winfried Hermann, Winfried Kretschmann und viele mehr waren zu Gast in Reutlingen und im Kreis. Bei der Landtagswahl konnte schließlich im Wahlkreis 60 das Direktmandat durch Thomas Poreski gewonnen werden. Landesweit wurde ein Rekordergebnis für Bündnis 90/Die Grünen erzielt. Anschließend berichtete Beate Müller-Gemmeke aus dem Bundestag: Sie kritisierte das neue Integrationsgesetz, das „vor allem aus Misstrauen und Verschärfungen besteht“. „Integration steht zwar drauf, aber drin ist wenig“. „Ein wirklich tolles Gefühl“ sei es jedoch gewesen, das Gesetz zur Verbesserung des Sexualstrafrechts zu beschließen. Im Gesetz, das in den vergangenen Tagen unter dem Slogan „Nein heißt nein“ medial aufgegriffen wurde, stehe jetzt an entscheidender Stelle die Formulierung, die aus dem grünen Gesetzentwurf von vor einem Jahr stammt. Alle anwesenden Bundestagsabgeordneten hatten dem Gesetz zugestimmt. Während der Standing Ovations nach der Abstimmung erlebte Müller-Gemmeke einen „ganz besonderen Moment im Bundestag“. Ihr erfreulicher Schlusssatz: „Als Letztes möchte ich euch mitteilen, dass ich wieder für den Bundestag kandidiere.“ Thomas Poreski berichtete von den ersten Tagen der neu formierten Fraktion und der neuen Regierung.
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