Visit Nr. 1 Frühling 2021» (PDF)
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Nr. 1 Frühling 2021 MagazinVisit von Pro Senectute Kanton Zürich www.pszh.ch Die Kraft der Gemeinschaft Der Mensch ist ein soziales Wesen. Deshalb braucht er die Begegnung mit anderen. Gemeinschaftliches Tun macht zufrieden und verlängert das Leben. Pro Senectute Kanton Zürich Kontaktieren Sie uns unverbindlich: Frühlingsresidenz 058 451 51 51 [email protected] Wohlfühlen und Geniessen! AlpenPur Massage, Fitness und Wellness im SPArtos. Pflege und Betreuung zu Hause. T +41 33 828 88 44 Alltagsgestaltung, Führen des Haushalts und bei Bedarf www.hotel-artos.ch pflegerische Hilfestellung – wir sind für Sie da. www.pszh.ch/home Hotel Artos – ein Teil vom Zentrum Artos Interlaken Im Alter zu Hause lebenZAR-Artos-Inserat-Image-91x122mm-RZ.indd 1 23.11.20 15:27 «Da sind wir uns einig.» Heimelig Betten möchte, dass Sie sich zuhause fühlen. Wir Rotkreuz-Notruf beraten Sie gerne und umfassend und übernehmen die erforderlichen administrativen Aufgaben mit den Kostenträ- Meine Mutter will ihre Unabhängigkeit, ich ihre gern. Heimelig Betten liefert schnell und zuverlässig, damit Sicherheit. Die Lösung: Der Rotkreuz-Notruf. Im Sie Ihren Alltag zuhause weiterhin geniessen können. Notfall wird schnell geholfen. Ich bin beruhigt – und sie kann weiterhin zuhause wohnen. Informationen unter Telefon 044 388 25 35 Vermietung & Verkauf Telefon 365 Tage persönlich besetzt heimelig betten AG 8280 Kreuzlingen Tel. ★ 071 672 70 80 www.heimelig.ch INHALT Liebe Leserin, lieber Leser Kein Mensch ist eine Insel: So brachte es bereits der englische Dichter John Donne (1572–1631) auf den Punkt. Wir alle leben in einem Beziehungsnetz, brauchen die Begeg- nung und den Austausch mit anderen. Oder wie es der Sozialwissenschaftler Kurt Seifert im Visit-Interview auf Seite 12 ausdrückt: «Menschen sind soziale Beziehungswesen.» Wie wichtig und wertvoll Gemeinschaften sind, wird uns in der Corona-Zeit deutlich bewusst. Glück hat, wer auch in einer Krise von einem starken Netz sozialer Beziehungen 4 getragen wird – von lieben Familienangehöri- Gemeinschaft mit andern macht zufrieden und verlängert das Leben. Ruedi gen, guten Bekannten, treuen Freunden. Wyss zum Beispiel engagiert sich als aktiver Pétanque-Spieler in Zürich. Das kann mit zunehmendem Alter zur Her- ausforderung werden. Wenn sich berufliche Bekanntschaften verflüchtigen, wenn Kinder und Grosskinder in die weite Welt ziehen, wenn die eigenen Kräfte abnehmen und die Mobilität immer mehr begrenzt wird – wie lassen sich dann die Räume füllen, die sich im Leben plötzlich auftun? Dieser Frage gehen wir in dieser Visit-Ausgabe 12 28 nach. Denn Gemeinschaftssinn ist nicht nur jetzt, in dieser Zeit der Pandemie, ein begehrtes «Wahlverwandtschaften» zu Die Schaffhauser Künstlerin Gut. «Nur in beständigen und vertrauensvollen Menschen, mit denen uns gemein- Christine Seiterle malt Alltags- Beziehungen sind die Menschen bereit, andere same Interessen und Visionen szenen, die vielschichtig in die Tiefe mit ihren Stärken und Schwächen zu akzep- verbinden, sind gerade auch für weisen und Geschichten erzählen. tieren, einander in schweren Zeiten beizu- ältere Menschen wichtig. Sagt Im Zentrum ihrer Bilder stehen oft stehen und Verantwortung füreinander und Sozialwissenschaftler Kurt Seifert. Gemeinschaften. für die Umwelt zu übernehmen», schrieb der kürzlich verstorbene Arzt und Buchautor LEBENSRAUM LEBENSLUST Remo H. Largo. Und Erkenntnisse aus der Ge- 4 Gemeinsam ein soziales Netz 28 Das gemeinsame Erleben sundheitspsychologie zeigen: Gemeinschaft für alle knüpfen verbindet Menschen mit andern macht zufrieden, stärkt das Wohl- 12 Kein Mensch ist eine Insel: 32 Wow Museum befinden und die Gesundheit. Im Gespräch mit Sozialwissen- 36 Mitarbeitende über 65 für Gemeinschaftserlebnisse ermöglichen, ge- schaftler und Autor Kurt Seifert Pro Senectute Home im Einsatz mein same Aktivitäten und sozialen Austausch 38 Auf Stadtwanderung durchs fördern, für ältere Menschen in jeder Lebens- LEBENSART Seefeld zum Elefanten im phase da sein – das ist auch von jeher das Ziel Stöckentobel von Pro Senectute Kanton Zürich. Ganz im Sinn 18 Der Entertainer: Porträt des 42 Rätsel Zürcher Unterhaltungs-Unter- der alten Weisheit: Kein Mensch ist eine Insel. 44 Marktplatz nehmers Freddy Burger (75). 45 Impressum 23 Medientipps 46 Goldene Zeiten: Gemeinschaft 26 Zwischen Zahlen und Menschen: am Beizentisch Ruth Keller-Schilling aus Rüti und Hanspeter Nauer aus Stäfa ; Seite 3: Daniel Rihs, Rita Torcasso, zVg ; Seite 3: BEILAGE AKTIV arbeiten im Steuererklärungs- dienst von Pro Senectute Agenda mit Veranstaltungen : Daniel Rihs Kanton Zürich. und Kursen von Pro Senectute Kanton Zürich Véronique Tischhauser-Ducrot Foto Titelseite Vorsitzende der Geschäftsleitung Visit Frühling 2021 3 Haben gemeinsam angepackt: Giuseppe Capobianco (links im Bild) und Elisabeth und Walter Kaiser lancierten in Zürich-Seebach die Aktion «Hansbank in allen Gassen». 4 LEBENSRAUM Gemeinsam ein soziales Netz für alle knüpfen Gemeinschaft mit andern macht zufrieden und verlängert das Leben. Am schönsten ist sie, wenn man auch die eigenen Bedürfnisse einbringen und aktiv mitgestalten kann. Das braucht im Alter Mut für Neues. Text: Rita Torcasso Foto: Daniel Rihs «Was mir im Alter Freude macht? Einladungen, in beständigen und vertrauensvollen Beziehungen Kontakte zu Verwandten, Freunden und Bekann- sind die Menschen bereit, andere mit ihren Stärken ten, Gespräche bei einem guten Glas Wein, und Schwächen zu akzeptieren, einander in Diskussionen über die Weltlage, auch über das schweren Zeiten beizustehen und Verantwortung Leben und den Tod», sagt eine Frau um die 80. füreinander und für die Umwelt zu übernehmen.» Gemeinschaft verstehen wir meist als etwas Kurz vor seinem Tod im letzten November Persönliches, das wir im privaten Umfeld leben. sagte der 77-jährige Kinderarzt nach dem dritten Doch ebenso wichtig ist das soziale Eingebunden- Hirnschlag: «Am Anfang betreute mich die Fami- sein mit Sport und Kultur, Vereinen und Interes- lie rund um die Uhr. So habe ich sie nochmals sengruppen für ein bestimmtes Ziel. Aus der Ge- richtig intensiv erleben können. Das Verrückte sundheitspsychologie weiss man heute, dass ist: Hätte ich den Hirnschlag nicht gehabt, wären sozial isolierte Menschen ein zwei- bis fünffach wir uns nie mehr so nahe gekommen.» höheres Risiko haben, vorzeitig zu erkranken und Die ständige Bedrohung durch Corona, in der zu sterben. wir heute leben, lenkt den Blick auf Wesentliches wie Solidarität und Zusammenhalt. Eine grössere Eine neue Sorgekultur Rolle denn je spielt dabei die Nachbarschaft. Mig- Wie eine Welt mit immer weniger Gemeinschaft ros-Kulturprozent hatte vor zwei Jahren zusam- aussieht, macht uns Corona derzeit schmerzlich men mit Pro Senectute, Gesundheitsförderung bewusst. In seinem neuen Buch «Zusammen Schweiz und dem Zentrum für Gerontologie der leben» zeigt Remo H. Largo Chancen, wie eine Uni Zürich das Netzwerk Caring Communities zukünftige Gesellschaft aussehen könnte. Unsere gegründet. Grundbedürfnisse und Wertvorstellungen seien Im vergangenen Jahr 2020 erhielten 30 Projek- auf Gemeinschaft hin angelegt, so der Autor. te eine Anschubfinanzierung. «Diese können sich «Doch heute sind die Menschen zutiefst verunsi- überall entwickeln, in allen Lebensbereichen. Sie chert und sehnen sich nach existenzieller Sicher- stellen das Zusammenleben ins Zentrum und ver- heit, Fürsorge und Solidarität.» suchen eine Sorgekultur zu entwickeln, in der Largo plädiert für ein neues Menschenbild, bei gegenseitige Wertschätzung und Unterstützung dem Geborgenheit und Zuwendung, soziale Aner- gelebt wird», erklärt Barbara Salm vom Bereich kennung und Selbstentfaltung ebenso als Grund- Soziales. Ein konkretes Beispiel war die Aktion bedürfnisse gelten wie existenzielle Sicherheit Hansbank, um gemeinsam Begegnungsorte zu und körperliche Integrität. Er ist überzeugt: «Nur schaffen (siehe Porträt Seite 10). >> Visit Frühling 2021 5 LEBENSRAUM Stellvertretungen zu übernehmen. Schliesslich findet sie ihren Platz, engagiert sich als Freiwil- «Heute sind die Menschen zutiefst verunsichert lige, hütet Enkel, geniesst Sport und Reisen zu und sehnen sich nach existenzieller Sicherheit, zweit und mehr Zeit für den Garten. Vom Ende her blickt Hans Fischer (92) zurück. Remo H. Largo Fürsorge und Solidarität.» Als grösste Herausforderung bezeichnet er die Neuorientierung nach dem Tod seiner Frau. Er fühlte sich «allein, unbrauchbar, gefangen in seelischer Einsamkeit». Übers Internet fand er Zurzeit geht es bei vielen Projekten um prak- eine neue Partnerschaft, die nach 13 Monaten tische Unterstützung. In Zusammenarbeit mit Pro durch den Tod beendet wurde. Nun im hohen Senectute entstand so die App Amigos. Menschen Alter an die Wohnung gebunden, pflegt er die mit Risiko können über die App einkaufen und schönen Erinnerungen, freut sich über Besuche die Einkäufe von Freiwilligen kostenlos nach Hau- und spielt jeden Tag Klavier als seine «Leiden- se bringen lassen. Rund 25 000 Personen haben schaft fürs Leben». seit dem Frühjahr diese Hilfe in Anspruch genom- men, das bedeutet 800 Einkäufe im Tag. Von der Einzelwohnung zum Gemeinschaftshof Viele Gemeinschaftsprojekte mussten wegen Wie gut man in die Gemeinschaft eingebunden Corona neue Wege suchen, so auch das Netzwerk bleibt, hängt stark von der Wohnsituation ab. Ein Tavolata mit selbstorganisierten Mittagstischen. afrikanisches Sprichwort sagt: «Einer allein kann Statt gemeinsam zu essen, kann man seit August kein Dach tragen». Doch in der Schweiz leben per Zoom ein «Amuse-Bouche» mit andern genies- neun von zehn Personen