Impressum

Redaktion: Andrea Wolter

Kontakt: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt andrea.wolter@senstadtum..de www.stadtentwicklung.berlin.de/umwelt/wasser/ Tel. 030 9025-2085

Gestaltung: Dorén + Köster

Texte: Andrea Wolter

Für Fotos und inhaltliche Zuarbeit danken wir lp+b, IPS, Planungsbüro Koenzen, Thorsten Haas, den Herren Wachmann, Mildenberger, Stemmer, Manthe „Alles im Fluß“

Copyright 2013 Ökologische Entwicklung der Erpe Informationsheft zur europäischen Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) Inhalt WASsERLEBEN

Die Erpe und das Erpetal sind beliebte Aus- tur zu genießen. Das Gebiet ist über den Hintergrundinformationen zum Gebiet unter flugsziele für Menschen aus Berlin und Europawanderweg Nr. 11 gut erschlossen. http://www.waldesruh-hoppegarten.de/ . Die typischen weiten Wiesen Hier einige Tipps exemplarisch für viele Mög- portrait-einer-landschaft.php und das nahe der Stadtgrenze gelegene Na- lichkeiten diese schöne Gegend zu erleben: http://naturerbe.nabu.de/schutzgebiets- 2 Glossar 19 Planabschnitt E 02 tur- und Landschaftsschutzgebiet „Erpetal“ steckbriefe/Erpetal.pdf 3 Die Ziele der WRRL 20 Planabschnitt E 03 bieten ideale Möglichkeiten für die Naher- Informationen zum Europawanderweg 4 Der Projektanlass 21 Planabschnitt E 04 holung. Wir möchten Ihre Neugier wecken, E11 unter 5 Das Projektgebiet 22 Die Maßnahmen im Einzelnen diesen spannenden Landschaftsausschnitt http://www.tkt-berlin.de/wandern-e11. 6 Die Entstehungsgeschichte der Erpe 23 Uferstreifen entwickeln zu erkunden und ein besonderes Stück Na- html 8 Güteklassen zeigen die Veränderung 24 Nachhaltige Gewässerbewirtschaftung 10 Der Gewässertyp als Leitbild 26 Totholz einbringen 11 Die Praxis der Gewässerunterhaltung 28 Sekundärauen schaffen 12 Das Projektziel 30 Überschwemmungsgebiete an der Erpe 13 Starthilfe 31 Hochwasserschutz 14 Schwerpunkte der Planung 32 Gewässerverunreinigungen vermeiden 16 Legende 34 Aktiv für die Erpe 17 Planabschnitt Alte Erpe 35 Die Beteiligungsmöglichkeiten 18 Planabschnitt E 01 36 Die nächsten Schritte Ökologische Entwicklung der Erpe

In einer Millionenmetropole wie Berlin sind benheiten vor Ort von vielen Beteiligten, Gewässer und ihre zumeist einladende Expertinnen und Experten eingeholt. Ge- grüne Umgebung beliebte Orte für Erho- meinsam wurde dabei eine Maßnahmen- lung und Freizeit. Einer dieser attraktiven, planung für die Erpe auf rund sechs Kilo- in einer Großstadt kaum vermuteten Orte, metern von der Mündung über die ist die offene Wiesenlandschaft der Erpe. Stadtgrenze hinaus bis zum Einleiter des Natürlich stellt das Nebeneinander von Klärwerkes Münchehofe erarbeitet. wertvollem Naturraum mit intensiver Frei- Mit dieser Broschüre stellen wir Ihnen den zeitnutzung und Wohnbebauung oftmals aktuellen Planungsstand vor. Wir möchten eine besondere Herausforderung dar – an Sie gleichzeitig ermutigen, sich mit Ihren der Erpe wird diese noch durch die Hoch- wertvollen Anregungen und Hinweisen an wasserproblematik vergrößert. der weiteren Diskussion zu beteiligen. Letztendlich geht es auch hier darum, Syner- gien zu nutzen und die urbane Nutzung, den Hochwasserschutz und ökologische Maß- nahmen im Sinne einer nachhaltigen Ent- wicklung der Erpe in Einklang zu bringen. Michael Müller Wir haben die vielfachen Kenntnisse und Senator für Stadtentwicklung Erfahrungen über die besonderen Gege- und Umwelt

1 Glossar

Grundwasserdruckfläche: Kolk: Sekundäraue: Höhe, bis zu der das Wasser entsprechend kleine Vertiefung am Grund eines fließen- künstlich erschaffene Aue mit geringer Aus- seinem hydrostatischen Druck im Ausgleich den Gewässers dehnung auf einem tieferliegenden Gelände- zum Luftdruck in einem Brunnen ansteigen Niveau, mit auähnlicher Retentionsfunktion würde Morphologie: Gestalt eines Flusses – seine Breite, Tiefe, Sohle: Hydraulik: Sohlausformung und die Beschaffenheit der Grund / Boden eines Gewässers Strömungsverhalten des Wassers (Wasser- der Ufer menge, Geschwindigkeit im Gewässer usw.) Sohlabsturz: Querbauwerk: Querriegel im Gewässer (meist aus Beton); Hydrologie: Bauwerk im Gewässer, das Tiere und Pflan- mit einem mehr oder minder großen Höhen- Lehre vom Wasser und seinen vielfältigen zen am Wandern hindert; z.B. Wehre, Sohl- sprung im Gewässer verbunden (> 10 cm) Prozessen (z.B. Umwandlung von Nieder- abstürze schlag in Abflussmengen) Sohlgleite: Retention: flach geneigte Schräge zur Überwindung lat. retinere = zurückhalten; ausgleichende eines Höhenunterschiedes im Gewässer Wirkung von Stauräumen auf den Abfluss in Fließgewässern

2 Ökologische Entwicklung der Erpe

Wertvolles Erbe Die Ziele der WRRL

„Wasser ist keine übliche Handelsware, Die Seine in Paris, die Themse in London, spätestens bis 2027 in einen guten ökolo- sondern ein ererbtes Gut, das geschützt, die Erpe in Berlin – sie haben eines gemein- gischen Zustand zu versetzen und damit verteidigt und entsprechend behandelt sam: Es sind Fließgewässer in Europa und die Wasserressourcen dauerhaft zu si- werden muss.“ sie sind mehr oder minder stark beein- chern. Die Europäische Wasserrahmen- (Hauptanliegen der Wasserrahmenricht­ trächtigt. richtlinie (WRRL) setzt dabei neue Maßstä- linie) Die Mitglieder der Europäischen Union ha- be. Durch sie werden unsere Bäche, Flüsse ben sich vorgenommen, ihre Gewässer und Seen vitaler und natürlicher. © Beboy © Tombaky

3 Spuren unserer Vergangenheit Der Projektanlass

In Europa wie in Deutschland ist heute serschutz durch die schnelle Ableitung des maßnahmen oft nicht mehr aus. Deshalb kaum ein Fluss oder Bach ganz „sauber“. Wassers in kanalisierten Fließgewässern ist es auch im Einzugsgebiet der Erpe wich- Einträge aus der Landwirtschaft, Schad- zu erhöhen. Die Folge: Grundwasserneubil- tig, das natürliche Wasserspeichervermö- stoffe aus der Luft oder von der Straße und dung und Verdunstung sinken. Längere gen der Landschaft zu verbessern. Durch Siedlungsabwässer beeinträchtigen das Le- Trockenperioden und erhöhte Temperatu- den Wasserrückhalt können Beeinträchti- ben im und am Gewässer. Um Flüsse und ren als Vorboten des Klimawandels verstär- gungen von Menschen, Tieren und Pflan- Bäche auf die Bedürfnisse einer modernen ken die Wasserarmut – auch in Berlin und zen vermieden und die sensiblen Moorbö- Industriegesellschaft anzupassen, wurden Brandenburg. Umgekehrt wirken sich ext- den in der Erpe-Aue besser geschützt werden sie verbaut und begradigt. Beweggründe reme Regenereignisse dramatischer aus. (vergleiche dazu auch S. 28 ff). für diesen intensiven Ausbau waren u.a. der Durch die Abkopplung der Gewässer von ihrer Auf die Klimaveränderungen zu reagieren Wunsch, die Auen als Bau- oder Ackerflä- Aue einerseits sowie durch die schnelleren ist ein wichtiger Schritt, damit unsere Stadt che zu nutzen, die Schiffbarkeit der Ge- und höheren Hochwasserspitzen anderer- auch künftig aus vollen Flüssen schöpfen wässer zu verbessern sowie den Hochwas- seits reichen technische Hochwasserschutz- kann. © kirchbach.st.

4 Ökologische Entwicklung der Erpe

Von der Quelle bis zur Mündung Das Projektgebiet

Die Erpe entspringt als Neuenhagener Müh- lenfließ nordöstlich der Stadt . Das Fließ entwässert Teile der Barnim- Hochfläche in südwestlicher Richtung und mündet nach 31 km in die . Das Lan- desamt für Um­welt, Gesundheit und Ver- braucherschutz Brandenburg hat für den gesamten Fließverlauf ein Gewässerent- wicklungskonzept erarbeiten lassen, das die Grundlage für die vorliegende Maßnahmen- planung bildet. Die vertiefenden Berliner Planungen umfassen die Alte Erpe und den Fließverlauf von der Mündung bis zum Ein- leiter des Klärwerkes Münchehofe.

Länge: ca. 31 km (davon ca. 25 km in Brandenburg, ca. 6 km in Berlin) Gefälle: ca. 1,5 ‰ Einzugsgebiet: ca. 220 km² Durchflossene Bezirke bzw. Landkreise: In Brandenburg: Landkreis Barnim, Landkreis Oder-Spree In Berlin: Bezirk Treptow-Köpenick

5 Geformt durch Eis und Menschenhand Die Entstehungsgeschichte der Erpe

Entstanden ist die Erpe als Schmelzwasser- diente bis zur Wende zum 20. Jahrhundert gelegt, um das Tal für Wiesen- und Weide- rinne in der letzten Eiszeit vor ca. 10.000 der industriellen Nutzung. wirtschaft intensiver nutzen zu können. Jahren. Das Wasser der schmelzenden Glet- Insgesamt sind sechs Mühlen entlang des Bis zum frühen 20. Jahrhundert ist vor allem scher der ausklingenden Eiszeit strömte aus Neuenhagener Mühlenfließ bekannt – die Ra- im südlichen Einzugsgebiet der Erpe eine dem Norden in das Berliner Urstromtal. Da- vensteiner Mühle, Heidemühle, Krummen- Zunahme der Siedlungsbebauung zu erken- bei entwickelte sich unter anderem auch im dammer Mühle, Neuenhagener Mühle sowie nen, die sich ab den 1940-er Jahren noch- heutigen Erpetal ein ausgeprägter Flusslauf, die Mühlen bei Dahlwitz und im Mündungsbe­ mals verstärkt. Heute sind 65% der Flächen der sich ein breites Bett erarbeitete. Die Ufer reich der Alten Erpe. Aktuell steht nur noch im Einzugsgebiet überwiegend landwirt- des ehemaligen Stroms sind heute noch die Heidemühle. Sie hat dasselbe Alter wie die schaftlich geprägt, 21% werden als urbane deutlich in der Landschaft erkennbar. Vor Ravensteiner Mühle. Insgesamt ist das Fließ Flächen eingestuft und 14% sind Wald. rund 6.000 Jahren entwickelten sich mit der durch den Mühlenbetrieb also bereits mehr Neben diesen Veränderungen in der Land- Herausbildung der Landwirtschaft beson- als sechshundert Jahre reguliert und gestaut. schaft des Erpetals hinterließ die seit Be- ders an den Bächen und Flüssen erste Dau- Weitere gravierende Eingriffe in den natürli- ginn des 20. Jahrhunderts entstandene Rie- ersiedlungen. Auch im Einzugsgebiet des chen Lauf der Erpe werden auf die Zeit nach selfeldwirtschaft einen deutlichen Abdruck. Neuenhagener Mühlenfließes haben Men- 1850 datiert. Zu dieser Zeit wurde der Fluss- Der Rieselfeldnutzung bei Münchehofe schen in der Steinzeit Siedlungsspuren hin- lauf begradigt und Meliorationsgräben an- folgte 1976 die Inbetriebnahme des Klär- terlassen. werkes Münchehofe. Der Bau des Klärwer- Um 1300 begann die Nutzung der Wasser- kes brachte die bislang letzte Begradigung kraft mittels Mühlen entlang der Erpe. Die und Vertiefung des Gewässers innerhalb erste Mühle wurde in Dahlwitz erwähnt des Erpetals mit sich. (Driescher 2003). Die Ravensteiner Mühle Historische Aufnahme der Erpe aus wurde 1434 das erste Mal genannt. Sie den 1950ziger Jahren, Quelle: Klaus Manthe, Ortschronist Hoppegarten

6 Ökologische Entwicklung der Erpe

7 Alles gut? Güteklassen zeigen die Veränderung

Die Vielfalt von Pflanzen, Tieren und Mikro- eingegriffen. Die Ableitung des gereinigten Die Strukturvielfalt eines Gewässers ist als organismen in einem Fließgewässer hängt Abwassers überprägt seither das Abfluss- Lebensraumangebot eine wesentliche von mehreren Faktoren ab: der Wasser- verhalten der Erpe unterhalb der Einleit- Grundlage allen dortigen Lebens und ein qualität, der Wassermenge und der Struk- stelle (Querung Friedrichshagener Chaus- wichtiger Indikator für die ökologische Be- turvielfalt. see). wertung. Die Erpe zählt zu den überwie- Strukturvielfalt meint die Ausstattung des Zu dem veränderte die Gewässerunterhal- gend stark veränderten Fließgewässern Gewässers mit z.B. Totholz, Baumwurzeln, tung mit Sohlbaggerungen und Mahd die . In Brandenburg weist sie jedoch Sand- und Kiesbänken. Außerdem sorgen Fließgewässerdynamik. Insbesondere weni- auf rund drei Kilometern noch naturnahe wechselnde Gewässertiefen und -breiten ger mobile Arten wie Muscheln, Schnecken Abschnitte auf. sowie unterschiedliche Uferbeschaffenheit und die Larven von Insekten können nicht Die Defizite in der Struktur sind insgesamt (von Steilufer bis Gleitufer) für Abwechs- überleben. Mit dem Verlust dieser Basis des als groß zu bezeichnen. lung. Ein naturnahes Gewässer zeichnet Nahrungsnetzes geht auch die Existenz- sich durch eine hohe Strukturvielfalt aus. grundlage von Fischen und Vögeln „den Begradigungen, Vertiefungen oder Uferver- Bach runter“. Filtrierer (wie z.B. Muscheln bau beeinträchtigen natürliche Strukturen oder Wasserflöhe) und Weidegänger (wie stark und verringern den Wasserrückhalt z.B. Schnecken) erfüllen noch andere wich- und somit die Grundwasserneubildung in der tige Aufgaben: Sie nehmen Schwebstoffe Landschaft. Mit der Nutzung der Erpe als im Wasser auf und sorgen so für klares Vorflut für den Klärwerksableiter Münche- Wasser. Ohne sie wird die Erpe trübe, das hofe wurde massiv in das Wassersystem Sediment für den Fischlaich zu schlammig und Wasserpflanzen erhalten zu wenig Licht.

8 Ökologische Entwicklung der Erpe

Gewässerstrukturgüteklasse

1 unverändert 2 gering verändert 3 mäßig verändert

4 deutlich verändert

5 stark verändert

6 sehr stark verändert

7 vollständig verändert

Spree

9 Typisch Der Gewässertyp als Leitbild

Deutschlandweit werden 23 Fließgewässer- typen unterschieden. Das Neuenhagener Mühlenfließ ist überwiegend einorganisch geprägter Bach (Typ 11) und wird in Berlin auf dem Weg zur Mündung zum organisch geprägten Fluss (Typ 12). Ein nicht vom Menschen veränderter orga- nischer Fluss fließt langsam im geschwun- genem Lauf durch Erlenbruchwälder. Das Gemisch aus Zweigen und Falllaub auf der Gewässersohle ist Nahrungsgrundlage für sogenannte Zerkleinerer wie Bachfloh- krebse, Köcherfliegen, Schnecken und viele andere Arten. Der organisch geprägte Fluss wird durch ein sehr flaches, breites Gewässerbett cha- rakterisiert. Dadurch ist er eng mit seiner Aue verzahnt. Häufig begleiten Rinnensys- teme, verlandende Altarme und Nieder- moore das Gewässer. Charakteristisch sind Fischarten wie Döbel, Hecht, Schmerle und Gründling.

10 Ökologische Entwicklung der Erpe

Ausgeräumt Die Praxis der Gewässerunterhaltung

Zeitweise wirkt die Erpe wie ausgeräumt. den Unterhaltungsmaßnahmen zählen z.B. Ziel ist, das Aufkommen von Gehölzen im Grund ist in erster Linie die bisherige Pra- die Sohlkrautung, bei der die Wasserpflan- und am Gewässer und eine evtl. abflussbe- xis der Gewässerunterhaltung, die darauf zen entnommen werden, aber auch die hindernde Verkrautung des Gewässerprofils ausgerichtet ist, den schadlosen und damit Mahd der Böschungen und die Gehölz- zu verhindern. Durch die Unterhaltungs- schnellen Wasserabfluss zu sichern. Zu pflege. maßnahmen werden jedoch Strukturen und Pflanzen im Gewässer regelmäßig ge- stört und teilweise beseitigt, so dass sich aus dem Blickwinkel der Lebensraumquali- tät für Gewässerorganismen Defizite häu- fen. Konsequent zeigt die Bewertung der Gewässersohle in der Gewässerstrukturgü- tekartierung überwiegend einen deutlich bis stark veränderten Zustand und somit Handlungsbedarf nach Wasserrahmenricht- linie an.

Die in das Wasserhaushaltsgesetz (WHG) integrierten Ziele der Wasserrahmenricht- linie (WRRL) erfordern künftig eine Abwä- gung zwischen den wirtschaftlichen (Land- wirtschaft und Hochwasser) und den ökologischen Schadenspotenzialen (Was- ser- und Lebensraumqualität).

11 Vielfalt förden Das Projektziel

Es ist lange her, dass sich in der Erpe Schmer- logischen Zustand. Die Einleitungen des Klär- len, Lurche, Flusskrebse, Steinfliegenlarven werkes Münchehofe sind trotz Reinigung und Großmuscheln in ausreichender Arten- auf dem Stand der Technik eine dauerhafte zahl getummelt haben. Über 150 Jahre in- Belastung für das Gewässer, z.B. im Hin- tensiver menschlicher Nutzung haben das blick auf die hohe Nährstofffracht. Mögliche Leben in der Erpe auf eine harte Probe ge- Veränderungen auszuloten und mit den der- stellt. Dennoch haben anpassungsfähige zeitigen Nutzungsansprüchen abzuwägen ist Arten bis heute durchgehalten. eine anspruchsvolle Herausforderung. Es ist Mit der Revitalisierung der Erpe wächst die möglich, deutliche Verbesserungen für die Hoffnung, dass einige typische Arten zu- Erpe zu erreichen, es braucht jedoch Kom- rückkehren werden, das Nahrungsnetz sta- Die Chancen für eine Wiederbesiedlung durch promissbereitschaft, die Mitwirkung vieler bilisiert wird und zugleich der Hochwasser- viele Arten im Untersuchungsgebiet stehen Beteiligter und Zeit. schutz verbessert werden kann. gut! Wertgebende Arten können von oberhalb liegenden, vergleichsweise intakten Gewäs- serabschnitten einwandern. Eine wichtige und bereits jetzt erfüllte Voraussetzung da- für ist, dass der gesamte Erpelauf zwischen der Querung der B1/B5 (Hoppegarten) und der Mündung in die Müggelspree vollstän- dig für Fische und sonstige Kleinlebewesen durchwanderbar ist (= Durchgängigkeit). Andere Randbedingungen hingegen er- schweren die Annährung an den guten öko-

12 Ökologische Entwicklung der Erpe

Starthilfe geben Der Projektrahmen

Überlässt man ein begradigtes und vertief- den die Arbeiten am Maßnahmenkonzept Die Maßnahmenplanung wurde zur Absi- tes Gewässer sich selbst, stellt sich früher abgeschlossen. cherung der Hochwasserneutralität und oder eher später die natürliche Eigendyna- Das großflächig abgestimmte Konzept ist der Auswirkungen auf das Grundwasser mik wieder ein. Erfahrungen an anderen dem Bereich Gewässerunterhaltung der mit einer hydrologischen und hydrauli- Gewässer zeigen, dass es viele Jahre bis zu Senatsverwaltung für Stadtentwicklung schen Modellierung unterlegt. Jahrzehnten dauern kann, bis echte Mä- und Umwelt Berlin sowie den zuständigen Im Ergebnis dieser Modellierungen wurden anderbögen entstehen – zu lange in Anbe- Stellen in Brandenburg übergeben worden. die geplanten Maßnahmen nicht nur als tracht der dringend notwendigen ökologi- unkritisch im Hinblick auf Hochwasserer- schen Verbesserung unserer Gewässer. Wichtige Auswahlkriterien der einzelnen eignisse eingestuft, sondern im Gegenteil Deshalb ist es sinnvoll, mit gezielten Maß- Verbesserungsmaßnahmen sind: als positiv bewertet: Die Maßnahmen sor- nahmen den Prozess anzustoßen. gen künftig für eine Verringerung der Ziel der Wasserrahmenrichtlinie ist bereits • die ökologische Wirksamkeit Schäden durch Hochwässer. in rund 15 Jahren einen guten ökologi- • die Tragfähigkeit (möglichst breite schen Zustand der Gewässer in Europa zu Akzeptanz in der Bevölkerung) erreichen. Dafür werden länderübergrei- • nutzungsverträgliche Wasserstände fend Maßnahmen- und Bewirtschaftungs- sowohl im Gewässer als auch im pläne erarbeitet. Die Erpe ist das vierte Grundwasser Projekt in Berlin in enger Zusammenarbeit • die Verbesserung des Hochwasser- mit Brandenburg. Im Frühjahr 2013 wur- schutzes

13 Zukunftspläne: Die Maßnahmen Schwerpunkte der Planung

Ziel der Maßnahmen ist den in der WRRL vergleichsweise unproblematischen Berei- geforderten guten ökologischen Zustand chen wieder mehr Raum gegeben wird. in der Erpe zu erreichen. Vorhandene naturnahe Strukturen sollen Die Maßnahmen wurden gemeinsam mit ausgeweitet und gefördert werden. Zent- vielen Interessierten und der Fachöffent- raler Punkt dabei ist, die Praxis der Gewäs- lichkeit in einem transparenten Prozess serunterhaltung zu verändern. Durch An- entwickelt. Das Ergebnis der vorbereiten- passung und Umstellung der bisherigen den Planung sind konkrete Maßnahmen, Unterhaltungsmaßnahmen können Gewäs- mit denen aus hydromorphologischer Sicht serstrukturen mit einfachen Mitteln verbes- (also von Seiten des Lebensraumangebo- sert werden. Abwechslungsreiche Strukturen tes / der Gewässerstruktur) der gute öko- fördern fließgewässertypische Lebensge- logische Zustand in der Erpe erreicht werden meinschaften. Und dieser Effekt ist auch kann. Zu seiner Umsetzung braucht es vor für die Anwohner positiv: Vielfältiges Grün allem (neben förmlichen Genehmigungs- und gesunde Gewässer verbessern nicht verfahren) die Kooperation und die Bereit- nur das Stadtklima, sondern bieten noch schaft zur Mitwirkung aller Beteiligten. attraktivere Möglichkeiten für Erholung, Deshalb danken wir allen bisher Mitwir- Spiel und Naturerlebnis. Zusätzlich kann kenden für die Anregungen, das einge- durch Maßnahmen wie die Wiederanbin- brachte Wissen und die investierte Zeit. dung der Aue an das Gewässer das Hoch- Der konstruktive Dialog hat das vorliegen- wasserrisiko gesenkt werden, da künftig de Konzept maßgeblich beeinflusst. der natürlichen Wasserstandsdynamik in

14 Ökologische Entwicklung der Erpe

Zweite Beteiligungswerkstatt zum Gewässerentwicklungskonzept in Köpenick am 04.09.2012

15 Legende

Auf den folgenden Seiten sind abschnittsweise die geplanten Maßnahmen zur Revitalisierung der Erpe und der Alten Erpe abgebildet. Punktuelle Maßnahmen sind verortet, großflächige Maßnahmen finden Sie als Liniensignatur.

Wasserüberleitung Totholz einbauen Strömungslenker Ufersicherung durch inge- Initialpflanzung stand- optimieren einbauen ­nieurbiolog. Bauweise orttypischer Gehölze

Gewässerunterhaltung Erpe mit ökologischer Profilaufweitung Entwicklungskorridor Gewässerprofil aufwei- anpassen Aufwertung im ten (hellblau: aktuelles bestehenden Profil Gewässerbett, dunkel- (Totholzeinbau) blau: bauliche Profilauf- weitung

16 Ökologische Entwicklung der Erpe

Alte Erpe

17 E 01

Hochwassersteuerung

18 E 02

19 E 03

20 Lageplan E_04 Variante 1

Kläranlagenausleitung in Erpe E_04

rechter Randgraben

E 04

21

Entwicklungskorridor neuer Erpelauf ±

Eigentumsverhältnisse

Naturschutzverbände Bund, Land, BVVG Gebietskörperschaften, soziale Genossenschaften private und juristische Personen

1:2.000 Natürlich wertvoll Die Maßnahmen im Einzelnen

Seit Jahrhunderten haben Menschen um Die Gewässerunterhaltung hat daher die Ein vielfältiges Gewässer mit standortge- Ordnung und Struktur gerungen und diese Aufgabe, sowohl die Gewässer zu einem rechter gewässerbegleitender Ufervegeta- als Zeichen von Sicherheit und der Abgren- besseren ökologischen Zustand zu entwi- tion ist für Mensch und Natur ein Gewinn! zung gegenüber der wilden Natur gewer- ckeln als auch für einen ordnungsgemäßen Auf den nachfolgenden Seiten möchten wir tet. Dabei waren wir so erfolgreich, dass Wasserabfluss zu sorgen. In der Balance Ihnen die wichtigsten der vorgesehenen heute die letzten Reste der Natur geschützt zwischen den beiden gleichrangigen Aufga- Maßnahmen exemplarisch erläutern. werden müssen. Insbesondere Städten man- ben sind wichtige Strukturen eines vielfälti- gelt es an Relikten ursprünglicher Natur. gen Fließgewässers zu fördern, so z.B. Totholz • Gewässerrandstreifen – Seite 23 Doch auch und gerade in Siedlungsgebieten als Strömungslenker und Nahrungsgrund- • Gewässerpflege – Seite 24/25 ist es wichtig, den Natur- und Wasserhaus- lage, Wasserpflanzen als Schwebstofffilter, • Totholz – Seite 26 halt zu stabilisieren, um die nachhaltige Sauerstoffproduzenten und Lebensraum, • Sohlanhebung/Anbindung der Aue – Nutzbarkeit der Ressourcen zu sichern und Ufergehölze als natürliche Uferbefestigung, Seite 31 gleichzeitig dem Menschen Erholungs- Schattenspender und Unterschlupf. Gleich- und Naturerlebnisorte zu schaffen. zeitig ist sicherzustellen, dass die Wasser- Deshalb sind Nutzung und Pflege der grünen stände siedlungsverträglich bleiben und Inseln in der Stadt kritisch zu überdenken. das Hochwasserrisiko nicht erhöht wird. Fließgewässer sind wertvolle Lebensräume Diese Zielstellung ist anspruchsvoll, aber in unserer von Zivilisation geprägten Land- machbar. schaft.

22 Ökologische Entwicklung der Erpe

Die Schattenseite der Sonne Uferstreifen entwickeln

Ein natürliches Fließgewässer wird in der fischen Unterschlupf und sind Lebensräu- Regel von einem Gehölzstreifen begleitet. me für Insektenlarven, Mollusken und Klein- Ein (möglichst breiter) Randstreifen mit na- krebse. Das Laub der Erle ist im Gegensatz zu türlichem Uferbewuchs hat wichtige Auf- den Blättern nicht standortgerechter Ge- gaben: Er verbessert die Gewässerstruktur, hölze wie Roteiche oder Kastanie eine wert- schafft Raum für eine eigendynamische volle Nahrungsquelle für Insektenlarven Entwicklung und puffert das sensible Ge- oder Kleinkrebse. Kastanienblätter oder Ei- wässer gegenüber angrenzenden Nutzun- chenlaub hingegen werden kaum gefres- gen. Dabei wechseln sich kleinräumig be- sen, reichern sich daher im Gewässer an schattete mit lichten Bereichen ab und und verstärken sauerstoffzehrende Fäul- bilden ein abwechslungsreiches Mosaik nisprozesse. Der Bewuchs sollte also aus verschiedener Standorte. standorttypischen Gehölzen bestehen, vor Die Beschattung des Gewässers verhindert allem Weidenarten, aber auch Erlen und im Sommer eine zu starke Erwärmung durch Ulmen sowie weiteren auentypischen Ge- Sonneneinstrahlung. Kühle Bäche haben hölzen (z.B. Sommerschneeball, Pfaffen- einen höheren Sauerstoffgehalt. Außerdem hütchen, Weißdorn, wilden Johannisbee- verhindert Schatten eine zu üppige Ent- ren). Bei Einstellung der Böschungsmahd wicklung von krautiger Bachvegetation in siedeln sie sich i.d.R. selber an. Aber auch unseren nährstoffreichen Gewässern. hier gilt: in verträglichen Maßen und nicht Ufergehölze stabilisieren die Fließgewäs- zu viel oder zu dicht. Auch sonnige Ab- sersohle und das Ufer. Ins Wasser ragende schnitte sind für die Entwicklung vieler Ar- Wurzeln (besonders der Erlen) bieten Jung- ten wie z.B. Libellen nötig.

23

Gute Unterhaltung Nachhaltige Gewässerbewirtschaftung

Ein zentraler Punkt in der Gewässerunter- Um die Artenvielfalt zu erhalten und zu Mahd der Böschungen und Sohle verzich- haltung ist die Mahd von Unterwasser- fördern, ist die Beschränkung der Sohlmahd tet werden. So wird die natürliche Entwick- pflanzen sowie der Ufer und Böschungen. auf die Stromrinne bzw. die wechselseitige lung einer strukturellen Vielfalt gefördert. Hier liegt ein hohes Potential, die Gewäs- Mahd der Wasserpflanzen notwendig. Die- Die Einspeisung des Klarwassers der Kläran- serstrukturen und damit auch die Lebens- se Maßnahme ermöglicht mindestens ei- lage Münchehofe beeinflusst die Wasser- raumqualität für Pflanzen und Tiere in der nem Teil der Gewässerbewohner das Über- qualität und damit die Artenzusammenset- Erpe zu verbessern. leben und eine rasche Wiederbesiedlung zung im Gewässer. Nährstofffachten fördern Die Krautung ist sowohl für die Pflanzen- als der gekrauteten Abschnitte. das Massenwachstum einiger Arten. Des- auch für die Tierwelt ein massiver Eingriff. Damit Wasserorganismen die Möglichkeit halb wird die Rücknahme der Unterhal- An Pflanzen lebende oder in die Vegetation haben, in das Gewässer zurückzuwandern, tungsintensität auf die aktuellen Entwick- flüchtende Tiere, auch Fische (besonders sollte das Mahdgut kurzzeitig auf der Bö- lungen immer wieder abgestimmt werden Jungfische), Amphibien, Mollusken und die schungsoberkante gelagert und erst nach müssen. Larven vieler Wasserorganismen werden ent- einigen Tagen abgefahren werden. Positiv Generell gilt: So wenig eingreifen wie nötig! nommen und verenden zumeist, da sie auf wirkt sich auch der Verzicht auf schwere Mehr Informationen zu einer nachhaltigen das Wasser als Lebensraum angewiesen sind. Maschinen aus, wo immer das möglich ist. Unterhaltungspraxis können Sie in der Bro- Außerdem gehen an Wasserpflanzen haf- Die Ausführung der Unterhaltungsarbei- schüre „Gute Unterhaltung – nachhaltige tende Eier, Kokons und Gelege verloren. Eine ten in Handarbeit erzielt die größtmögli- Gewässerunterhaltung der kleinen Fließ- häufige Krautung führt zur Artenarmut bei che Schonung des Gewässers. gewässer in Berlin“ entnehmen. Sie ist ko- den Wasserpflanzen (Makrophyten), da nur Vielfältig zusammengesetzte und artenrei- stenfrei zu bestellen (Kontakt: siehe Um- wenige widerstandsfähige Arten diese Proze- che Uferböschungen stellen wichtige Le- schlagseite). dur überleben. Diese wenigen Arten neigen bensräume und Habitate dar. Deshalb soll- häufig zur Massenvermehrung. te außerhalb der Wohnbebauung auf die

24 Ökologische Entwicklung der Erpe

Bei der Stromrinnenmahd Die wechselseitige Mahd wird der Pflanzenaufwuchs entfernt den Aufwuchs ab- auf der Gewässersohle in schnittsweise auf der halben einer – möglichst zwischen Gewässerbreite. Durch diese den Ufern pendelnden – Verfahren können große Schneise entfernt. zusammenhängende Teilberei- che des Gewässers und auch der Überganszone Wasser – Land geschont werden.

Baüme Wasserpflanzen Stromstrich Uferpflanzen Uferlinie

25 Totholz lässt Gewässer leben Totholz einbringen

Über Ufergehölze wird Totholz ins Gewässer Das sich am Totholz sammelnde organi- eingetragen. Totholz beeinflusst und prägt sche Material dient der wirbellosen Fauna die Morphologie eines Fließgewässers. Ab- (Insekten, Krebse, Schnecken, Muscheln gestorbene Zweige, Äste oder Bäume in usw.) als Nahrung. Das Totholz selbst Fließgewässern variieren die Strömung dient ihnen als Zuflucht und Ort der Eiab- und Wassertiefe, beeinflussen gewässer- lage und Verpuppung. Über 40 Arten sind gestaltende Prozesse wie Abtrag und An- eng an Totholz gebunden, weitere 80 Ar- landung, bieten Unterschlupf für Jungfi- ten nutzen es mehr oder weniger. Diese sche, Laichplätze und Unterstände bei Kleintiere sind wiederum Nahrung für viele Hochwasser oder im Winter. Größere Fische Fische. Deshalb soll künftig vorhandenes suchen für Ruhepausen eher großvolumi- Totholz in den nicht gemähten Uferberei- ge Totholzstrukturen auf, die so weit ins chen belassen werden. Wasser ragen, dass sie auch bei niedrigem Wasserstand als Versteck vor Fressfeinden dienen können. Sturzbäume können Ufer sichern und die Soh- le in sandführenden Bächen stabilisieren.

Baüme Stromstrich Wasserpflanzen Schlamm Uferlinie Totholz

26 Ökologische Entwicklung der Erpe

27 Freiräume Sekundärauen schaffen

Teil der natürlichen Dynamik eines Fließge- Auch eine noch so kleine Aue hilft, Lebens- die Erpe ab einem kleineren, i.d.R. einmal wässers sind wechselnde Wasserstände – räume bereitzustellen. im Jahr auftretenden Hochwasser ausufern. von Niedrig- bis Hochwasser. Natürliche Über- Die Erpewiesen oberhalb der Ravensteiner Die Planung dieser Maßnahme geht von flutungsräume in den Flusstälern werden als Mühle sind typische Niedermoorböden. Um der Bedingung aus, dass die Wiesen für die Auen bezeichnet. Hier kann sich ein Fluss das Gewässer wieder mit seiner Aue zu gegenwärtigen Nutzungen nutzbar bleiben oder Bach frei bewegen und seiner natürli- verzahnen, soll im Zuge der Neutrassie- soll (incl. Befahrbarkeit). Der Naherholungs- chen Gewässerdynamik folgen, z.B. bei Hoch- rung des Erpeverlaufs (zum Teil Rückverle- raum wird durch die Entwicklung hin zu wasser über die Ufer treten. Auen sind nicht gung in das alte mäandrierende Flussbett) mehr Naturnähe profitieren. Im Gegenzug nur ein unentbehrlicher Bestandteil des die Sohle im Abschnitt E 04 um 0,5 m bis kann die Ausuferung der Erpe in den Wie- Naturhaushaltes und Garant für Artenviel- 1,6 m angehoben werden. Mit dieser Anhe- sen für wenige Tage im Jahr zu Nutzungs- falt, sondern auch für den Menschen von bung entspricht die Erpe wieder ihrem Ge- einschränkungen führen. Hier tolerant zu Bedeutung. So sorgt ihre Fähigkeit Wasser wässertyp (vgl. S. 10) und fließt nur ge- sein, zeigt, wie hoch die Bereitschaft ist, zu speichern, u.a. für Hochwasserschutz. Sie ringfügig eingeschnitten durch die Wiesen. Einschränkungen zu Gunsten eines Gewinns fördern die Bodenfruchtbarkeit, wirken als Durch die Verzahnung mit ihrer Aue kann für Natur und Mensch zu akzeptieren. Luftbefeuchter und tragen zum Klimaaus- gleich bei. Regelmäßige Überflutungen der Auen fördern den Selbstreinigungsprozess des Fließgewässers und füllen periodische Stillgewässer sowie ausgetrocknete Nieder- moorbereiche entlang des Fließes wieder auf.

Erpewiesen oberhalb der Ravensteiner Mühle (E 04)

28 Ökologische Entwicklung der Erpe

Da die Erpe gereinigtes Abwasser vom Klär- dass für die Rohwasserfassung der Wasser- Ihnen auf unserer Homepage zur Verfügung werk Münchehofe aufnimmt, ist die Absi- werkes Friedrichshagen kein Risiko besteht. (Kontakt siehe Umschlagseite). cherung der hygienischen Bedingungen ein Die Qualität des Klärwerkablaufes weiter Wo die natürliche Aue nicht wieder akti- wichtiger Prüfschritt. Das Klärwerk Münche- zu steigern ist jedoch ein dauerhaftes Ziel, viert werden kann, hilft eine künstlich ge- hofe entspricht mit seiner hohen Reinigungs- dass von den Ländern Berlin und Branden- schaffene , tiefer liegende Aue von relativ leistung den Anforderungen an eine moderne burg mit hoher Intensität verfolgt wird. geringer Ausdehnung. Eine solche Fläche, Aufbereitungstechnologie. Dennoch verbleiben Die Auswirkung der Sohlanhebung auf das die durch eine Aufweitung des Profils ent- einige Reststoffe sowie Bakterien und Viren Grundwasser wurde in einem Strömungs- steht (in dem die Böschung zurückverlegt im Klarwasser. Nach derzeitigem Kenntnis- modell überprüft. Im Ergebnis kann fest- wird), nennt man Sekundäraue. stand ist die Nutzung der Wiesen als Erho- gehalten werden, dass die Anhebung der Sekundärauen können sich zu sehr naturna- lungsraum auch nach der Renaturierung Grundwasserdruckfläche weiträumig im un- hen Gewässerabschnitten entwickeln und ohne Bedenken möglich. Diese Einschätzung teren bis untersten Dezimeterbereich liegt sichern dabei gleichzeitig den schadlosen gilt auch für die Trinkwasserförderung. und das Grundwasser nur in Gewässernä- Hochwasserabfluss und den freien Abfluss Hydrogeologische Untersuchungen ergaben, he stellenweise im mittleren Dezimeterbe- des eingeleiteten Regenwassers. So profi- reich ansteigt (leichte Absenkung im Be- tieren Mensch und Natur in gleichem Maße. Mögliche Entwicklung der Erpewiesen: oberflächennah mäandrierend, mit reicher reich Ravensteiner Mühle, Aufhöhung im Solche Aufweitungen sind im E 02 und im E 03 Struktur und größerer Artenvielfalt Bereich Heidemühle). Das Gutachten steht geplant.

29 Ausufernd Überschwemmungsgebiete an der Erpe

Hochwasser führte in den letzten Jahrzehn- 100 Jahren zu erwarten ist (vgl. § 76 WHG). ten in Deutschland zu enormen Schäden. Für diese Gebiete gelten besondere Schutz- Die Bilder des Elbehochwassers im Juni vorschriften (vgl. § 78 WHG). Im Hinblick auf 2013 sind noch lebhaft in Erinnerung. Auch die Nutzung ist die Errichtung oder Erwei- in Berlin gab es in der Vergangenheit terung baulicher Anlagen untersagt. Das gilt Hochwasser. Das jüngste, durch hohe Nie- auch z.B. für die Errichtung von Mauern, derschläge ausgelöste Hochwasser, ereig- Wällen oder ähnlichen Anlagen quer zur nete sich am 30.07.2011 an der Erpe. Dieses Fließrichtung sowie für das Ablagern von Ereignis unterstreicht die Notwendigkeit wassergefährdenden Stoffen. Eine Ausnah- der Vorsorge. megenehmigung im Einzelfall ist bei Erfül- Um weiteren Gefahren vorzubeugen hat der lung verschiedener Kriterien möglich (vgl. Bund die Länder verpflichtet Überschwem- § 78 Absatz 3 WHG). mungsgebiete auszuweisen (Wasserhaus- In Berlin wurden Flächen an Erpe, Müggel- haltsgesetz des Bundes/WHG: vom 31. Juli spree mit Gosener Wiesen, Panke, Tegeler 2009). Diese Ausweisung ist eine Vorsorge- Fließ, Untere mit Tiefwerder Wiesen maßnahme, die das Bewusstsein für Hoch- und Breitehorn als Überschwemmungsge- wassergefahren wecken und damit die biete ausgewiesen und vorläufig gesichert. Schäden minimieren soll. Weitere Informationen finden Sie unter Überschwemmungsgebiete sind überall dort http://www.stadtentwicklung.berlin.de/ auszuweisen, wo ein bedeutendes Hochwas- umwelt/wasser/hochwasser/ serrisiko besteht, d.h. Flächen in denen ein Eindrücke vom Erpe- Hochwasserereignis statistisch einmal in Hochwasser am 30.07.2011

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Besser vorbeugen Hochwasserschutz

Das Hochwasser der Erpe in 2011 hat eine auf einer Breite von 80 m quer zum Ge- den unterliegenden dicht besiedelten Ab- statistische Wiederkehrwahrscheinlichkeit wässer verlaufen wird. Mit dieser Maßnah- schnitten E 03 bis E 01 zu sehen. In der Abwä- von sechs bis sieben Jahren. Es können im- me ist es möglich, im Hochwasserfall kurz- gung messen wir dem Sicherheitsgewinn mer wieder neue Schäden entstehen; bei zeitig Wasser zurückzuhalten (i.d.R. ca. 12 und der Ökologie höheren Wert bei, als den einem hundertjährlichen Hochwasser mit ei- Stunden), während normalerweise die Aue Belastungen durch eine kurzzeitige Nut- nem geschätzten Schadenspotential in einer „grün“, also trocken bleibt. zungseinschränkung. Höhe von mindestens einer Millionen Euro. Der größeren Sicherheit sowie dem gleich- Das Konzept hat für den Berliner Raum alle Eine Maßnahme mit Synergieeffekten für zeitig hohen Wert für die Ökologie stehen denkbaren und zugleich effizienten Mög- Ökologie und Hochwasserschutz ist zu- Einschränkungen der Wiesennutzung gegen- lichkeiten eines besseren Hochwasserrück- sätzlicher Ausuferungsraum, der durch über, auch wenn die Absicherung der der- halts ausgeschöpft. Weitere Maßnahmen Aufweitungen (wie im E 03 und E 02 vorge- zeitigen Nutzungsformen Randbedingung werden derzeit oberhalb des E 04 im Bran- sehen) oder die Reaktiverung der Aue (an- für die Planung der Maßnahme war. Diese denburger Raum überprüft. Zuständig ist gedacht im E 04) geschaffen wird. kurzzeitigen Nutzungsbeschränkungen sind hier die Regionalabteilung Süd des Landes- Die Maßnahme mit dem größten Effekt für im Verhältnis zur Schadensvermeidung in amtes für Umwelt, Gesundheit und Verbrau- den Schutz vor häufigen Hochwässern ist die cherschutz Brandenburg. Anbindung der Erpe an ihre Aue oberhalb quer zum Qasser verlaufende Grundsätzlich empfehlen wir allen Betrof- der Ravensteiner Mühle (vgl. S. 28). Neben Verwallung; max. 1,20 m über fenen im Rahmen ihrere Sorgfaltspflicht einer Sohlanhebung ist auch der Bau einer Gelände; kaum sichtbar auf- gemäß § 5 Absatz 2 WHG Gebäudeöffnungen grund flacher Böschungen ‚grünen Drossel‘ geplant. Solch eine Ein- und Wiesenvegetation gegen eindringendes Wasser zu schützen schnürung des Gewässerprofils wird gleich- (z.B. durch hochgezogene Kellerschächte, zeitig mit einer Geländerverwallung verse- Abdichtung von Türen und Fenstern etc.) hen (geplante Höhe = 1,2 m), die unterhalb punktuelle Verkleinerumg des sowie teure Hausanlagen (Heizung, etc.) Abflussprofils durch Anhebung der Einmündung des Rechten Randgrabens heutige Gelän­ der Sohle und Veringerung der hochwassersicher zu installieren. de­oberkante Breite (> Drosselwirkung) 31 Sauber bleiben Gewässerverunreinigungen vermeiden

Seit Jahrtausenden dienen Gewässer sowohl terial und Chemikalien beeinträchtigen die Jährlich werden mehr als 1,3 Millionen Ton- der Versorgung mit Trink- und Brauchwas- Wasserqualität ebenfalls. nen Wasch- und Reinigungsmittel an den ser als auch der Entsorgung von Abwasser Deshalb kann jeder allein durch den Ver- privaten Endverbraucher verkauft. Sie be- und Müll. Dass sich das Eine schlecht mit zicht auf eine Lagerung von Materialien im stehen aus einer Vielzahl von chemischen dem Anderen verträgt, ist allerdings in der Uferbereich einen Beitrag zu einem gesun- und funktional verschiedenen Substanzen. gesamten Bedeutung erst seit rund hun- den Gewässer leisten. Der aus Wasch- und Reinigungsmitteln von dertdreißig Jahren bekannt. Gern glaubt man an die Reinigungskraft des Wassers – und daran, dass Dinge die man nicht mehr sieht auch nicht mehr existieren. Diese Täuschung des menschlichen Be- wusstseins hat schwergewichtige Folgen: Zivilisationsmüll wie Sofas, Plastikflaschen, Rasenschnitt und Gartenlaub sind nicht nur unschön, sondern schädigen auch das Gewässer. Der Eintrag von Gartenlaub und Rasenschnitt verursacht z.B. sauerstoff- zehrende Fäulnisprozesse, da Mikroorga- nismen dieses Material nicht zersetzen können. Bei Regen abgespülter Rasendün- ger, Kompost, Rindenmulch, Wegebauma-

Kläranlageneinleiter von Münchehofe

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privaten Haushalten resultierende Chemi- und können aufgrund ihrer ökotoxikologi- erforderlich. Um mögliche Verschmutzun- kalieneintrag in das Abwasser beträgt nach schen Eigenschaften schädlich auf Wasser- gen auf ein gesundheitlich unbedenkliches Angaben des Unweltbundesamtes (UBA) ca. organismen wirken. Ein spezielles Problem Niveau zu bringen ist die Reinigung mit 630.000 Tonnen . bei den Reinigungsmitteln sind Produkte Wasser, herkömmlichen Fett- oder Eiweiß- Auch wenn für die Abbaubarkeit von Tenis- mit antibakterieller Wirkung. lösenden Mitteln und kräftiger Oberflächen- den strenge gesetzliche Anforderungen gel- Nach Ansicht des UBA, des Robert-Koch- behandlung völlig ausreichend. Antibakte- ten, belasten sie die Gewässer. Andere In- Institutes (RKI) und des Bundesinstitutes rielle Produkte sind unnötig und gefährden haltsstoffe (wie Lösungsmittel, Parfümöle, für gesundheitlichen Verbraucherschutz die Wasserqualität in unseren Flüssen und Konservierungsstoffe und Farbstoffe) un- und Veterinärmedizin (BgVV) sind antibak- die Trinkwasserqualität, denn viele Biozide terliegen weniger strengen Vorschriften terielle Reinigungsmittel im Haushalt nicht aus diesen Produkten können in der Kläran- lage nicht ausreichend abgebaut werden. Sie können also täglich mit einem kleinen Beitrag die Erpe entlasten: waschen und reinigen Sie nachhaltig. Tipps und Anregun- gen finden Sie z.B. auf http://forum-waschen.de/ Auch das Füttern von Wasservögeln ist kri- tisch. Selbst wenn es aus Tierliebe ge- schieht: Wasservögel sind Wildtiere, die durch regelmäßiges Füttern ihren natürli- chen Trieb zur Futtersuche verlieren. Zu- sätzlich belasten das ungefressene Brot und der lokal stark konzentrierte Kot der Vögel das Gewässer. Folgen sind Bakterien, vermehrtes Algenwachstum und Faul- schlammbildung und damit Sauerstoff- Das nährstoffreiche Wasser fördert das Wachstum von wenigen Arten. mangel im Wasser.

33 Bachpaten Aktiv für die Erpe

Die Entwicklung zu einem attraktiven und Menschen sind bereits Paten. Egal welchen Gewässerunterhaltung und der Wasser- wertvollen Gewässer braucht viel Aufmerk- Alters, Bildungsstandes oder sozialen Hin- wirtschaft gepflegt wird, denn die Unterhal- samkeit. Da sind zahlreiche Augen und tergrunds – Jede/Jeder der mitwirken möchte, tung der Gewässer erfordert viel Fachkennt­ Hände hilfreich. Das Gewässer vor Ort – so ist eine weitere wertvolle Bereicherung im nis und umsichtiges Handeln. Begleitend oft es geht – sensibel zu beobachten und Netzwerk der Bachpaten. bietet Ihnen der Fachbereich Wasserwirt- kleinere pflegende Handgriffe zu leisten, Sinnvoll ist es, die Patenschaft für einen schaft eine fachliche Betreuung und die Ein- ist eine wertvolle Hilfe. Gewässerabschnitt zu übernehmen, der bindung in das bestehende Netzwerk. Ob Kita, Schulen, Jugendzentren, Natur- sich in der Nähe befindet. Wichtig ist uns Sollten Sie Interesse haben, melden Sie schutzverbände, Kleingärtner, Seniorengrup- auch, dass die Patenschaft mindestens für sich bitte bei der Gewässerunterhaltung pen oder Tageszentren, Anwohner, Was- 5 Jahre übernommen wird und bei allen Ak- der Senatsverwaltung für Stadtentwick- serliebhaber oder Gewerbetreibende – viele tivitäten ein enger Austausch mit der lung (030 90139-3746) oder kontaktieren Sie uns (030 9025-2085). Weitere Informa- tionen finden Sie unter http://www.stadtentwicklung.berlin.de/ umwelt/wasser/eg-wrrl/de/wasserleben/ wasserleben.shtml Auch die Bereitschaft, standortgerechte Gehölze wie Weiden, Erlen, Ulmen, Som- merschneeball und Pfaffenhütchen auf dem eigenen Ufergrundstück am Fließ zu pflanzen, hilft die Naturnähe der Ufer zu verbessern. Fisch, Otter, Eisvogel und Kon- sorten werden es danken!

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Erfolgsrezept Gemeinschaft Die Beteiligungsmöglichkeiten

Die Erpe wird sich in den nächsten Jahren Der großflächigen Information dienten den Menschen wieder nahe bringt. Ob Blue verändern. Die zuständigen Behörden in Ber- fünf Info-Foren, die einen Überblick über Cache, Gewässerrally, Land Art, Was- lin und Brandenburg haben mit den Vorar- den Stand des Projektes geboten haben. serkonzerte, Bachpatenfrühstück … es gibt beiten für die Renaturierung begonnen. Zusätzlich werden über das Internet aktu- viele gute Ideen. Werden Sie Teil eines bre- Sie arbeiten bei der Erstellung des Gewäs- elle Informationen über den Prozess bereit iten Netzwerkes aus schulischen und serentwicklungskonzeptes und der Baupla- gestellt. außerschulischen Bildungseinrichtungen, nungen eng zusammen. Das Planungskon- Eine weitere Möglichkeit im Prozess mit- Fachhochschulen/Universitäten, Vereinen/ zept für den Berliner Bereich wurde in 2013 zuwirken, ist die Teilnahme am gewässer- Bürgerinitiativen, Privatpersonen und fertiggestellt. Die Kurzfassung des Endbe- pädagogischen Netzwerk. Durch gegen- Fachverwaltungen. Bei Interesse wenden richtes ist im Netz abrufbar: seitige Inspiration und Unterstützung sind Sie sich an uns (Kontakt siehe Umschlag- http://www.stadtentwicklung.berlin.de/ vielfältige Projekte möglich, die das Wasser seite). umwelt/wasser/eg-wrrl/de/inberlin/erpe. shtml Es ist wichtig, dass derart große Aufgaben von vielen Schultern getragen werden. Deshalb erfolgte die Öffentlichkeitsarbeit über Beteiligungswerkstätten – ein Forum für alle interessierten Bürger: Anwohner, Naturliebhaber, Angler oder Vertreter von Interessenverbänden. Diese Form der Bür- gerbeteiligung ermöglicht es Jedem, sich ein Bild von den Planungen zu machen und eigene Vorschläge einzubringen.

35 Wie geht’s weiter? Die nächsten Schritte

Der zentrale Ansatzpunkt des vorliegen- und Brandenburg auf der Grundlage des tung der Erpe an dieser Stelle sorgen. Viele den Maßnahmenkonzeptes ist eine verän- vorliegenden Konzeptes weiter geplant und Tiere nutzen die beruhigten bzw. schneller derte Gewässerunterhaltung. In Berlin ist umgesetzt. Die Gewässerunterhaltung der strömenden Wasserbereiche bereits. Mit- die Gewässerunterhaltung der Senatsver- Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und tel für weitere Baumaßnahmen werden im waltung für Stadtentwicklung und Umwelt Umwelt hat bereits die erste Maßnahme Landeshaushalt beantragt und die Baupla- zuständig, in Brandenburg der Wasser- und umgesetzt und Ende Mai 2013 unterhalb nungsunterlagen werden vorbereitet. Es wird Bodenverband Stöbber-Erpe. der Bahntrasse der S3 Strömungslenker mehrere Jahre in Anspruch nehmen, bis das Es ist jedoch wichtig, neben der Verbesser- einbauen lassen, um die Strömungsdiver- Projekt vollständig umgesetzt sein wird. ung der Gewässerstrukturen andere Defiz- sität zu erhöhen. Neu gepflanzte hoch- Mit dem vorliegenden Konzept ist eine wes- ite im Blick zu behalten. Es wird kritisch stämmige Erlen werden künftig für eine entliche Grundlage für den Weg zu einem überdacht, inwiefern weitergehende Anfor- natürliche Uferbefestigung und Beschat- guten ökologischen Zustand gelegt worden. derungen an die Reinigungsleistung des Klärwerks Münchehofe im Rahmen einer Die erste neue Uferbefestigung im Rahmen des Konzeptes erfolgte im Frühjahr 2013. Kosten-Nutzen-Abwägung zu stellen sind. Innovative Technologien für eine Entkei- mung des Abwassers (u.a. UV-Dosierung) stehen grundsätzlich bereit und sind für den Standort zu prüfen. Bei der Entscheidung über ihren Einsatz sind Kosten und Nutzen gründlich gegeneinander abzuwägen. Die notwendigen Maßnahmen zur Verbes- serung des ökologischen Zustandes und des Hochwasserschutzes werden in Berlin

36 Inhalt WASsERLEBEN

Die Erpe und das Erpetal sind beliebte Aus- tur zu genießen. Das Gebiet ist über den Hintergrundinformationen zum Gebiet unter flugsziele für Menschen aus Berlin und Europawanderweg Nr. 11 gut erschlossen. http://www.waldesruh-hoppegarten.de/ Brandenburg. Die typischen weiten Wiesen Hier einige Tipps exemplarisch für viele Mög- portrait-einer-landschaft.php und das nahe der Stadtgrenze gelegene Na- lichkeiten diese schöne Gegend zu erleben: http://naturerbe.nabu.de/schutzgebiets- 2 Glossar 19 Planabschnitt E 02 tur- und Landschaftsschutzgebiet „Erpetal“ steckbriefe/Erpetal.pdf 3 Die Ziele der WRRL 20 Planabschnitt E 03 bieten ideale Möglichkeiten für die Naher- Informationen zum Europawanderweg 4 Der Projektanlass 21 Planabschnitt E 04 holung. Wir möchten Ihre Neugier wecken, E11 unter 5 Das Projektgebiet 22 Die Maßnahmen im Einzelnen diesen spannenden Landschaftsausschnitt http://www.tkt-berlin.de/wandern-e11. 6 Die Entstehungsgeschichte der Erpe 23 Uferstreifen entwickeln zu erkunden und ein besonderes Stück Na- html 8 Güteklassen zeigen die Veränderung 24 Nachhaltige Gewässerbewirtschaftung 10 Der Gewässertyp als Leitbild 26 Totholz einbringen 11 Die Praxis der Gewässerunterhaltung 28 Sekundärauen schaffen 12 Das Projektziel 30 Überschwemmungsgebiete an der Erpe 13 Starthilfe 31 Hochwasserschutz 14 Schwerpunkte der Planung 32 Gewässerverunreinigungen vermeiden 16 Legende 34 Aktiv für die Erpe 17 Planabschnitt Alte Erpe 35 Die Beteiligungsmöglichkeiten 18 Planabschnitt E 01 36 Die nächsten Schritte Impressum

Redaktion: Andrea Wolter

Kontakt: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt [email protected] www.stadtentwicklung.berlin.de/umwelt/wasser/ Tel. 030 9025-2085

Gestaltung: Dorén + Köster

Texte: Andrea Wolter

Für Fotos und inhaltliche Zuarbeit danken wir lp+b, IPS, Planungsbüro Koenzen, Thorsten Haas, den Herren Wachmann, Mildenberger, Stemmer, Manthe „Alles im Fluß“

Copyright 2013 Ökologische Entwicklung der Erpe Informationsheft zur europäischen Wasserrahmenrichtlinie (WRRL)