Forschungsverbund Provenienzforschung Bayern

Tätigkeitsbericht 2018

Forschungsverbund Provenienzforschung Bayern

Tätigkeitsbericht 2018

F ORS C HUNGSVERBUN D PROVENIENZFORSCHUNG F P B B AYERN Forschungsverbund Provenienzforschung Bayern

Tätigkeitsbericht 2018

Impressum

Herausgegeben im Auftrag des Forschungsverbundes Provenienzforschung Bayern von Alfred Grimm

Bayerisches Nationalmuseum Prinzregentenstraße 3 D-80538 München

Redaktion Alfred Grimm

Redaktionsschluss 03.02.2019

Prepress Dionys Asenkerschbaumer

FPB-Logo Sybille Greisinger

Gestaltung und Realisierung Dietmar Klinger Verlag, Passau

ISBN: 978-3-86328-168-7 Printed in Inhalt 5

Inhalt

Grußwort 6

Vorwort 8

I. Institutionen und Personalia ...... 10

II. Projekte ...... 15

III. Restitutionen ...... 63

IV. Provenienzprüfverfahren (Restitutionsanträge) ...... 77

V. Proaktive Provenienzrecherche zu unter Raubkunstverdacht stehendem Kulturgut ...... 93

VI. Meldungen wegen Raubkunstverdacht in der ›Lost Art‹-Datenbank des Deutschen Zentrums Kulturgutverluste (DZK), Magdeburg (www.lostart.de) ...... 108

VII. Organisationstätigkeit ...... 143

VIII. Aktive Teilnahme an Veranstaltungen ...... 148

IX. Berichterstattung/Medienresonanz ...... 163

X. Veröffentlichungen/Herausgebertätigkeit ...... 166

Addendum ...... 174

Corrigenda ...... 175

Kontakt ...... 176

Bildnachweis ...... 181

Nachtrag ...... 182 6 Grußwort

Grußwort

des Bayerischen Staatsministers für Wissenschaft und Kunst Bernd Sibler

Das 20-jährige Jubiläum der »Washing- den Tätigkeit öffentlicher Institutionen im toner Konferenz« 2018 hat die öffentliche Bereich der Provenienzforschung. Die sich Wahrnehmung der Provenienzforschung ergebenden Synergieeffekte führen nicht deutlich gesteigert. Doch noch sind die nur zu einem qualitativen, sondern ebenso vielfältige Aufarbeitung des NS-Kunst- zu einem quantitativen Zugewinn bei der raubs und die Aufklärung des Schicksals Lösung der überaus komplexen Aufgaben- der überwiegend jüdischen Opfer der NS- stellung. Herrschaft noch lange nicht abgeschlos- Wie in den vergangenen Jahren konn- sen. Zur Lösung der damit einhergehen- te auch 2018 eine Reihe von Restitu­ ­tionen den Problemstellungen hat der Freistaat vorgenommen werden: Das Bayerische­ Bayern im Jahr 2015 den Forschungsver- Nationalmuseum und das Deut­sche Thea- bund Provenienzforschung Bayern (FPB) termuseum gaben an die Nacherben des ins Leben gerufen, dem inzwischen 18 Münchner Kunsthändlers Siegfried Lämmle Institutionen mit unterschiedlicher Spe- eine Tonstatuette des Bologneser­ Bild­ zialisierung in den Bereichen Kunst-, hauers Petronio Tadolini und sieben Kultur- und Zeitgeschichte angehören. Zeichnungen zurück, wobei diese Objekte Im Jahr 2018 sind dem Forschungsver- anschließend erwor­ben werden konnten; bund als Mitglieder mit der Bayerischen die Bayerischen Staatsgemälde­ samm­ lun­ ­ Schlösserverwaltung und der Julius-Ma- gen restituierten­ Ernst Immanuel Müllers ximilians-Universität Würzburg nicht Studie­ Bauernstube an die Nacherben des nur zwei weitere staatliche Einrichtun- Augs­burger Kaufmanns Ludwig Fried- gen beigetreten, sondern als Kooperati- mann; und die Bayerische Staatsbiblio- onspartner mit der Städtischen Galerie thek führte zwei Restitutionen mit insge- im Lenbachhaus und Kunstbau Mün- samt 62 Bänden durch. In all diesen Fäl- chen sowie dem Münchner Stadtmuseum len konnten somit »faire und gerechte auch zwei städtische Museen, und mit Lösungen« im Geiste der Washingtoner dem Buchheim Museum zudem eine öf- Prinzipien gefunden werden. Seit 1998 fentliche Stiftung. hat der Freistaat Bayern damit insgesamt Diese sukzessive Erweiterung des For­- 737 Kulturobjekte (Gemälde, Skulpturen, schungsverbundes ist Ergebnis großen En­ Por­zellane, Textilien, Zeichnungen und gagements und einer beständig zunehmen- Bücher) an ihre rechtmäßigen Eigentü- Grußwort 7

merinnen und Eigentümer zurückgege- Zwar ist derzeit ein Ende des Engage- ben. ments zur Aufklärung des NS-Kunstraubs Die Landesstelle für die nichtstaat- noch nicht in Sicht, doch eröffnen unsere lichen Museen in Bayern hat zusammen Anstrengungen der vergangenen Zeit ei- mit dem Museum für Franken ‒ Staatli- ne äußerst dynamische Perspektive für die ches Museum für Kunst- und Kulturge- Zukunft. Der Forschungsverbund Pro-­ schichte in Würzburg zudem intensive venienzforschung Bayern unter seinem Recherchen zu Judaica aus überwiegend Gründungsvorsitzenden Dr. Alfred Grimm unterfränkischen Synagogen unternom- hat dafür in den letzten drei Jahren erfolg- men. Deren Ergebnisse wurden der Öf- reich die Weichen gestellt und damit eine fentlichkeit im Jüdischen Museum Mün- tragfähige Basis für die Bewältigung dieser chen in der Sonderausstellung »Sieben generationenübergreifenden Aufgabe ge- Kisten mit jüdischem Material«. Von Raub schaffen. Der Freistaat Bayern wird seiner und Wiederentdeckung 1938 bis heute prä- Verpflichtung für eine Wiederherstellung sentiert, die ab Juni auch im Museum für der Rechte der ehemaligen Eigentümerin- Franken zu sehen sein wird. nen und Eigentümer auch künftig mit al- Neben der gesamtgesellschaftlich rele- len ihm zur Verfügung stehenden Mitteln vanten Vermittlung ihrer Tätigkeit gehört nachkommen. es vor allem auch zum Aufgabenbereich der Provenienzforschung, eindeutig oder München, im April 2019 möglicherweise NS-verfolgungsbedingt entzogene Kulturobjekte online zugäng- lich zu machen, um die weitere Aufklä- rung zu ermöglichen. Durch akribische Arbeit sind inzwischen über 2.400 Ob- Bernd Sibler jekte im Besitz des Freistaats für Recher- Bayerischer Staatsminister chezwecke im Internet verfügbar. für Wissenschaft und Kunst 8 Vorwort

Vorwort

Dr. Alfred Grimm Bayerisches Nationalmuseum Beauftragter für Provenienzforschung Vorsitzender des Forschungsverbundes Provenienzforschung Bayern

Wozu und zu welchem Ende betreiben wir und Peripherie (Zivilgesellschaft). Im Ho- Provenienzforschung?: die den Titel von rizont des liberalen Verfassungsstaates ist Friedrich Schillers Antrittsrede in Jena vom Provenienzforschung somit ‒ so der So- 26. Mai 1789 paraphrasierende Frage zur ziologe und Politikwissenschaftler Nicolas Relevanz NS-fokussierter Provenienzfor- Lippert ‒ eine politische Aufgabe. Sie dient schung resultiert aus deren gesamtgesell- der Wiederherstellung der im NS-Staat schaftlichem Auftrag. Provenienzforschung zerstörten privaten und öffentlichen Au- im NS-Kontext bezieht ihre Legitimation tonomie: Wiederherstellung privater Au- aus einer historisch bedingten, ethisch und tonomie bedeutet, dass die rechtmäßigen politisch motivierten sowie gesellschaftlich Eigentümer durch die Wiedererlangung relevanten Aufgabenstellung. Objektbe- ihrer unrechtmäßig entzogenen Kulturgü- zogene Provenienzforschung sowie deren ter auch ihren unrechtmäßig entzogenen historische und kulturgeschichtliche Kon- Rechtsstatus zurückerhalten; Wiederher- textualisierung im hier intendierten Sinn stellung öffentlicher Autonomie bedeu- ist keineswegs Selbstzweck, sondern dient tet, dass öffentliche Sammlungen durch der Ermittlung kausaler zeit- und situati- die Restitution unrechtmäßig in ihrem onsbedingter Zusammenhänge von Eigen- Bestand befindlicher Kulturgüter ihre In- tums- und Besitzwechsel sowie dessen Be- tegrität zurückgewinnen. Provenienzfor- urteilung nach geltendem Recht als legalem schung dient also der Wiederherstellung oder illegalem Akt. Erklärtes Ziel dieser einer gemeinsamen Rechtsgenossen- und von verpflichtender Verantwortung gegen- Rechtsgemeinschaft, und sie leistet damit über dem Unrecht des NS-Terrorregimes einen »freiheitlich-demokratischen Beitrag geprägten Bemühungen ist es, durch die zur sozialen und politischen Ordnung« Ermöglichung von Restitutionen gesche- (Nicolas Lippert). henes Unrecht nicht ungeschehen, doch Der zunehmenden Dynamik der Pro- zumindest rückgängig zu machen. venienzforschung im Spannungsfeld einer Provenienzforschung sui generis steht objektorientierten Recherche zu NS-ver- somit in unmittelbarer Verbindung mit folgungsbedingt entzogenem Kulturgut einer demokratisch-zivilgesellschaftlichen und entsprechender Grundlagenforschung Öffentlichkeit, genauer: sie stellt eine Ver- zu Transfer und Translokation von Kul- bindung her zwischen Zentrum (Politik) turgütern sollte im Idealfall eine diesem Vorwort 9

Umstand Rechnung tragende Positionie- rung seitens der Politik entsprechen. Der politische Wille darf sich jedoch nicht allein auf unverbindliche Absichtsbekun- dungen beschränken, sondern die Politik ist nicht nur gefordert, sondern vielmehr in der Pflicht, diese durch die Bereitstel- lung dafür erforderlicher Ressourcen auch einzulösen, entsprechend ihrem Bekennt- nis zur Provenienzforschung als originärer Aufgabe der res publica. Von der Hilfsdisziplin der Kunstge- schichte zur »Hilfswissenschaft der Politik« (Ingo Zechner): gerade weil Provenienz- forschung auch eine politisch konnotierte Funktion erfüllt, bedarf sie der vorbehalt- losen Unterstützung durch die Politik. Ihre exponierte Stellung nimmt aber auch die Provenienzforschung selbst in die Pflicht. Um den wiederholt gegen die Museen erho- benen Vorwurf, pro domo zu agieren, zu ent- kräften bzw. zu widerlegen, ist sie dringlich angehalten, ihre vielfältigen Aktivitäten und Ergebnisse mit größtmöglicher Transparenz offenzulegen ‒ und zwar unabhängig von in Glasgemälde: Heiliger Georg mit dem Drachen (Detail); einer jeweils zeitgeschichtlichen Bedingt- aus der ›Sammlung Göring‹; Bayerisches Nationalmuseum heit politisch bzw. im öffentlichen Diskurs (Inv.-Nr. 2004/137) S. 20:3, 138:7.7 an sie gestellten Anforderungen. Darauf hat die Öffentlichkeit nicht nur ein Anrecht, sondern vor allem haben darauf die Op- des NS-Terrorregimes geprägten Bemü- fer der NS-Diktatur, deren Nachkommen hungen ist es, durch die Ermöglichung sowie Interessenvertreter einen moralisch von Restitutionen geschehenes Unrecht begründeten Anspruch, insbesondere zur rückgängig zu machen, denn, so Robert Wiederherstellung ihrer grundrechtlich ver- M. Edsel an den Verfasser: »These mat- brieften Würde. Der daraus resultierenden ters always consume much effort and work Verpflichtung zur verifizierbaren Darlegung (…). But from my experience I can say with der Sachverhalte kommt der Forschungsver- conviction that they are always worth it. bund Provenienzforschung Bayern mit den They provide those rare moments, against a jährlich erscheinenden Tätigkeitsberichten backdrop of horrible events and memories, vollumfänglich nach. for moments of grace, when the rule of law Erklärtes Ziel dieser von verpflichtender may be honored and a wrong righted, large Verantwortung gegenüber dem Unrecht or small.« 10 Institutionen und Personalia

I. Institutionen und Personalia

Bayerisches Nationalmuseum (BNM) Referentin für das Olaf Gulbransson Mu- seum, Tegernsee Dr. Alfred Grimm, Hauptkonservator Stellvertretende Vorsitzende des For- Beauftragter für Provenienzforschung, Lei- schungsverbundes Provenienzforschung ter des Referats für Provenienzforschung Bayern (FPB) Vorsitzender des Forschungsverbundes Dr. Johannes Gramlich, wissenschaftlicher Provenienzforschung Bayern (FPB) Mitarbeiter im Projekt ›Überweisungen aus ›Review-Expert‹ bei dem Projekt Reviews, Staatsbesitz‹ (01.07.2016 – 31.12.2020) Dokumentation und anlassbezogene For- Sophie Kriegenhofer M.A., wissenschaft­ schungsarbeiten zum Kunstfund Gurlitt des liche Mitarbeiterin (in Teilzeit) im Projekt Deutschen Zentrums Kulturgutverluste ›Überweisungen aus Staatsbesitz‹ (01.08. (DZK), Magdeburg (bis 31.12.2018) 2018 – 31.12.2020) Maximiliane Hausner, Praktikantin (23.10. Johanna Poltermann M.A., wissenschaft- ‒ 01.12.2017/19.02.‒09.03.2018) liche Mitarbeiterin im Projekt Klassische Moderne (01.03.2015 – 31.03.2018) Melida Steinke M.A., wissenschaftliche Bayerische Staatsbibliothek (BSB) Mitarbeiterin (in Teilzeit) im Projekt Erwerbungen im Zeitraum 1933 bis 1945 Dr. Stephan Kellner, Leiter des Referats (01.08.2018 – 31.12.2020) Bavarica, Projektleitung NS-Raubgutfor- Dr. Ilse von zur Mühlen, wissenschaftliche schung Mitarbeiterin im Projekt Erwerbungen nach Franziska Eschenbach M.A., wissenschaft- 1945 (01.07.2017‒30.06.2019) liche Mitarbeiterin im Projekt NS-Raub- Anja Zechel M.A., wissenschaftliche Mit- gutforschung (15.09.2016 – 31.07.2019) arbeiterin (in Teilzeit) im Projekt Erwer- Elena Velichko M.A., wissenschaftliche bungen im Zeitraum 1933 bis 1945 Hilfskraft im Projekt NS-Raubgutforschung (15.10.2016 – 31.07.2019) Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen (BSV) Bayerische Staatsgemäldesammlungen (BStGS) Dr. Matthias Memmel, wissenschaftlicher Mitarbeiter für Provenienzforschung in der Dr. Andrea Christine Bambi, Oberkonser­ Museumsabteilung vatorin Leiterin der Referate Provenienzforschung und Kulturgüterausfuhr Institutionen und Personalia 11

Deutsches Theatermuseum (DTM) Institut für Kunstgeschichte der Ludwig- Maximilians-Universität (LMU) Dr. Susanne de Ponte, Oberkonservato- rin für Graphik, Modelle, Gemälde und Prof. Dr. Burcu Dogramaci, Professorin Skulptur für Kunstgeschichte mit besonderer Be- Dr. Manu von Miller, Provenienzforsche- rücksichtigung der Kunstgeschichte des 20. rin, Durchführung des laufenden Drittmit- Jahrhunderts und der Gegenwart telforschungsprojektes Provenienzforschung PD Dr. Christian Fuhrmeister, Privatdo- zu Werken aus dem Bestand der graphischen zent Sammlung des Deutschen Theatermuseums, Prof. Dr. Aleksandra Lipińska, Professo- die im Zeitraum zwischen 1936 und 1940 in rin für Kunstgeschichte mit Schwerpunkt Auktionen der Auktionshäuser Helbing und Kunst der frühen Neuzeit Weinmüller in München erworben worden Jun.-Prof. Dr. Dr. Antoinette Maget Do- sind. minicé, Professorin für Werte von Kul- turgütern und Provenienzforschung (ab 01.04.2018) Generaldirektion der Staatlichen Prof. Dr. Kerstin Pinther, Professorin für ­Archive Bayerns (GDA) Kunstgeschichte mit Schwerpunkt islami- scher Kunstgeschichte und Kunstgeschich- Dr. Michael Unger, Archivdirektor, Ver- te Afrikas treter der Generaldirektion der Staatlichen Niklas Wolf M.A., wissenschaftlicher As- Archive Bayerns im Forschungsverbund sistent (ab 01.09.2018) Provenienzforschung Bayern Dr. Julian Holzapfl, Archivoberrat, Stell- Am Institut für Kunstgeschichte wurde vertretender Vertreter der Generaldirek- zum 1. April 2018 Dr. Dr. Antoinette Ma- tion der Staatlichen Archive Bayerns im get Dominicé auf die Junior-Professur für Forschungsverbund Provenienzforschung Werte von Kulturgütern und Provenienz- Bayern forschung berufen. Robert Bierschneider, Dr. Daniel Burger, Prof. Dr. Peter Fleischmann, Gerhard Für- metz M.A., Dr. Bernhard Grau, Dr. Ingrid Institut für Zeitgeschichte München/ Heeg-Engelhart, Dr. Lina Hörl, Dr. Nicola (IfZ) Humphreys, Dr. Katrin Marth, Matthias Nicklaus M.A., Dr. Thomas Paringer, Dr. Prof. Dr. Magnus Brechtken, Stellvertre- Alexandra Risse, Julian Sauer M.A., Dr. tender Direktor Laura Scherr, Dr. Herbert Schott, Dr. Till Kooperationspartner des Deutschen Zen- Strobel, Dr. Susanne Wanninger (reguläre trums Kulturgutverluste (DZK), Magde- Mitarbeiter*innen, projektbezogen, unter- burg, im Projekt Provenienzrecherche Gurlitt schiedliche Tätigkeitsfelder und Projekt- des Deutschen Zentrums Kulturgutverlus- laufzeiten) te (DZK), Magdeburg (bis 31.12.2017) Sebastian Peters M.A., wissenschaftlicher 12 Institutionen und Personalia

Mitarbeiter im Projekt Provenienzrecherche Museum für Franken ‒ Gurlitt des Deutschen Zentrums Kultur- Staatliches Museum für Kunst- und gutverluste (DZK) (bis 31.12.1017) Kulturgeschichte in Würzburg (MfF)

Dr. Claudia Lichte, Museumsleiterin Julius-Maximilians-Universität Würz- Katharina Nittel B.A., Museologin burg ( JMU) Dr. Magdalena Bayreuther, Projektmitar- beiterin (01.04.‒31.12.2018) Prof. Dr. Guido Fackler, Professur für Mu- seologie Prof. Dr. Eckhard Leuschner, Lehrstuhl Staatliche Graphische Sammlung Mün- für Neuere und Neueste Kunstgeschichte chen (SGSM) Prof. Dr. Anuschka Tischer, Lehrstuhl für Neuere Geschichte Dr. Andreas Strobl, Oberkonservator für Nora Halfbrodt MLitt, Lehrbeauftragte die Kunst des 19. Jahrhunderts und Doktorandin der Professur für Mu- Tamara Schramm M.A., Erfassung der seologie Jahresinventare­ der Zeichnungen (18.08. 2017 – 31.05.2019 in Teilzeit)

Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern (LST) Zentralinstitut für Kunstgeschichte (ZI)

Dr. Astrid Pellengahr, Leiterin der Lan- PD Dr. Christian Fuhrmeister, wissen- desstelle für die nichtstaatlichen Museen schaftlicher Mitarbeiter, Forschungsab- in Bayern teilung Dr. Carolin Lange, wissenschaftliche Mit- Dr. Johannes Griebel, wissenschaftlicher arbeiterin Mitarbeiter, IT, Betreuung des Digitalen Christine Bach M.A., wissenschaftliche Ressourcenrepositoriums des Forschungs- Mitarbeiterin verbundes Provenienzforschung Bayern (FPB), Mitarbeit an diversen Projekten Dr. Meike Hopp, wissenschaftliche Mit- Museum Fünf Kontinente (MFK) arbeiterin, Leitung des Projekts Händler, Sammler und Museen: Die Kunsthandlung Dr. Hilke Thode-Arora, Referentin für Julius Böhler in München, Luzern, Berlin und Provenienzforschung New York. Erschließung und Dokumentation Seit Januar 2017 Ständiges Mitglied der der gehandelten Kunstwerke 1903 – 1994 AG Umgang mit Sammlungsgut aus koloni- Dr. Stephan Klingen, wissenschaftlicher alem Kontext des Deutschen Museumsbun- Mitarbeiter, Leiter der Photothek, Leiter des zur Formulierung von Handreichungen der IT für Museen mit kolonialzeitlichem Samm- Anne Uhrlandt M. A., wissenschaftliche lungsgut Mitarbeiterin­ im Stern Cooperation Project Institutionen und Personalia 13

(SCP): Dokumentation und Rekonstruktion Kooperationspartner des Forschungs- einer deutsch-jüdischen Migrationsgeschichte: verbundes Provenienzforschung Bayern Die Familie Stern – eine Kunsthändlerfamilie (FPB) jüdischer Herkunft mit Galerien in Düssel- dorf, London und Montreal Buchheim Museum der Phantasie (BM) Dr. Michael Wedekind, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt Transfer of Cultural Johanne Lisewski M.A., Projektbearbeite- Objects in the Alpe Adria Region in the 20th rin (seit 01.10.2017) Century (TransCultAA)/Transfer von Kul- turgütern in der Region Alpe Adria im 20. Jahrhundert (TransCultAA) Germanisches Nationalmuseum Mag. Leonhard Weidinger, wissenschaft- Nürnberg (GNM) licher Mitarbeiter, Leitung der Projekte Rekonstruktion des ›Fuhrerbau-Diebstahls‹ Dr. Anne-Cathrin Schreck, Referatsleite- Ende April 1945 und Recherchen und Do- rin Registrar/Ausstellungsorganisation kumentation und Kontextualisierung von Projektleiterin Systematische Provenienzfor- Translokationen: Auf- und Ausbau der Wiss­ schung am GNM 1933 – 1945 KI-Datenbank Dr. Susanna Brogi, Sammlungsleiterin Studentische und wissenschaftliche Hilfs- Deutsches­ Kunstarchiv kräfte (projektbezogene Mitarbeit): Projektleiterin Kommentierte Online-Edi- Edda Bruckner B.A., Sophie Kriegenho- tion der fünf Reisetagebücher Hans Posses fer M.A. (bis Juli 2018), Katharina Schlögl (1939 – 1942) B.A., Janine Schmitt Dipl.-Ing., Antonel- Dr. Matthias Nuding, Sammlungsleiter la Schuster M.A., Mareike Schwarz B.A., Historisches Archiv und Alte Gerichts- Melida Steinke M.A. (bis Juli 2018), Maria barkeit/Münzkabinett Tischner M.A. Lisa Baluschek, Projektmitarbeiterin Sys- tematische Provenienzforschung am GNM 1933 – 1945 (bis 30.09.2018) Dr. Anja Ebert, Projektmitarbeiterin Sys- tematische Provenienzforschung am GNM 1933 – 1945 (bis 30.09.2018) Nadine Raddatz, M.A., Projektmitarbei- terin Systematische Provenienzforschung am GNM 1933 – 1945 (bis 30.09.2018) Dr. Timo Saalmann, Projektmitarbeiter Systematische­ Provenienzforschung am GNM 1933 – 1945 (bis 30.09.2018) Julia Woltermann M.A., Projektmitarbei- terin Systematische Provenienzforschung am GNM 1933 – 1945 (bis 30.10.2017) Dr. Birgit Schwarz, Projektmitarbeiterin 14 Institutionen und Personalia

Kommentierte Online-Edition der fünf Städtische Galerie im Lenbachhaus und Reisetagebücher Hans Posses (1939 – 1942) Kunstbau München (SGL) Juliane Hamisch M.A., Projektmitarbei- terin Kommentierte Online-Edition der fünf Dr. Matthias Mühling, Direktor Reisetagebücher Hans Posses (1939 – 1942) Dr. Irene Netta, wissenschaftliche Mitar- Frederike Uhl M.A., Projektmitarbeiterin beiterin, Sammlungsarchiv/Provenienzfor- Kommentierte Online-Edition der fünf Rei- schung (bis 24.10.2017) setagebücher Hans Posses (1939 – 1942) Sarah Bock M.A., wissenschaftliche Mit- arbeiterin, Sammlungsarchiv/Provenienz- forschung Münchner Stadtmuseum (STM) Melanie Wittchow, M.A., wissenschaft- liche Mitarbeiterin, Sammlungsarchiv/ Dr. Regina Prinz, Provenienzforschung Provenienzforschung und Hausdokumentation (½ Stelle)

Lenbachplatz mit der Kunsthandlung ›Antiquitäten Siegfried Lämmle‹; im Vordergrund das Ehepaar Siegfried und Betty Lämmle mit ihren drei Kindern Ernst, Trudy und Walter Max, S. 63 – 65, 70 – 73, 93f.:2, 174 Projekte 15

II. Projekte

Bayerisches Nationalmuseum wurde. Aus dem Bestand der ›Leihhausak- tion‹ sind vom Bayerischen Nationalmuse- 1) Zwangsablieferungen von Silber aus jü- um in den Jahren 1951 bis 1958 insgesamt dischem Eigentum im Bayerischen National- 146 Objekte an 55 Anspruchsberechtigte museum zurückgegeben worden; drei Objekte sind (gefördert durch das Bayerische Staats- vor Restitution vom Bayerischen National- ministerium für Bildung und Kultus, museum für den Ankauf von Fayencen ver- Wissenschaft und Kunst; abgeschlossen) äußert worden. Am 28. Juli 1961 wurden [Alfred Grimm (Projektleitung); Dr. die verbliebenen 173 nicht restituierten Annette Schommers, BNM-Referentin Silberobjekte der Finanzmittelstelle Mün- für Edle Metalle, Glas und Steinschnitt chen des Landes Bayern (als Vertretung des bis 1800, BNM-Referentin des Archivs Landes Bayern in Rückerstattungssachen) zur Augsburger Goldschmiedekunst; zur Restitution an anspruchsberechtigte Dipl.-Rest. (Univ.) Joachim Kreutner, Personen übergeben, die in der Folge 61 Leiter der BNM-Metallrestaurierung; Objekte an 33 Anspruchsberechtigte resti- Dr. Corinna Rönnau, Kunsthistori- tuieren konnte; zwei Anspruchsberechtigte kerin, Bestimmung der Silbermarken verzichteten auf die Rückerstattung und (01.06. – 31.12.2016); Walter Haberland, ein Objekt konnte nach Restitution im Fotograf (01.05. – 31.07.2016); Maximili- Jahr 1953 vom Bayerischen Nationalmuse- ane Hausner] um erworben werden. In den Jahren 1964 und 1969 erhielt das Bayerische National- Auf der Grundlage der am 21.02.1939 museum von der Bezirksfinanzdirektion reichsweit erlassenen Dritten Anordnung München insgesamt 112 Objekte (= 110 auf Grund der Verordnung über die Anmel- Inv.-Nrn.) rücküberwiesen, da keine der 84 dung des Vermögens von Juden (Reichs- anspruchsberechtigten Personen ermittelt gesetzblatt I 1939, S. 282) musste die werden konnte, bzw. seitens derer keine jüdische Bevölkerung mit deutscher Ansprüche geltend gemacht wurden. Staatsangehörigkeit alle Edelmetallge- Nach ihrer wissenschaftlichen Bear- genstände, Edelsteine und Perlen gegen beitung und fotografischen Dokumenta- eine geringe Entschädigung abliefern. tion sind diese 112 Objekte im Juli 2018 In den Jahren 1939 und 1940 erwarb bei ›Lost Art‹ gemeldet worden (S. 108 – das Bayerische Nationalmuseum (BNM) 116:1); gleichzeitig sind sie auch auf der vom Städtischen Leihamt München ins- online-Datenbank des Bayerischen Natio- gesamt 322 Silbergegenstände, die dort nalmuseums recherchierbar: von 171 jüdischen Bürgerinnen und Bür- http://www.lostart.de/Webs/DE/ gern zwangsweise abgeliefert worden wa- Datenbank/InstitutionFund.html?cms_ ren, sowie ein Objekt aus einer Beschlag- param=menu%3Dobjgrp%26INST_ nahmungsaktion, das 1947 dem Münchner ID%3D623#id68140 Central Collecting Point (CCP) übergeben www.bayerisches-nationalmuseum.de 16

München deren biographische Daten so- wie deren Verfolgungsschicksal ermittelt werden. Von den 84 abgabeverpflichte- ten Personen sind 38 in Konzentrations- und Vernichtungslagern ermordet wor- den, vier Personen schieden durch Suizid Blick auf das Münchner Anwesen Odeonsplatz 2 mit den Wohnräumen der zur Silberzwangsabgabe verpflichte- aus dem Leben, mindestens 25 Personen ten Münchner Bürger Dr. jur. Alfred Alexander Bauer konnten emigrieren: an all diese Personen (geb. am 28.12.1874 in München) und seiner Schwester und deren Angehörige erinnert nun in der Eugenie Haimann, geb. Bauer (geb. am 11.03.1877 in BNM-online- und ›Lost Art‹-Datenbank München), die am 04.04.1942 nach Piaski deportiert ein entsprechendes ›Memorial‹. und dort am 30.04.1942 ermordet wurden; Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege FPB-Tätigkeitsbericht 2016/2017, S. 15f.:1 (mit abweichenden Zahlen)

Aufgrund der im BNM erhaltenen Do­ Die Ergebnisse dieses Forschungsprojekts kumente­ konnten sämtliche dieser Ob- werden vom 28.02. – 10.11.2019 in der jekte den ehemaligen jüdischen Eigen­ ­ Studioausstellung Silber für das Reich. Sil- tümer*innen zugeordnet und mit Unter- berobjekte aus jüdischem Eigentum im Baye- stützung von Dr. Andreas Heusler und rischen Nationalmuseum der Öffentlichkeit Anton Löffelmeier M.A. vom Stadtarchiv präsentiert werden.

Zwangsablieferungen von Silber aus jüdischem Privatbesitz; Bayerisches Nationalmuseum Projekte 17

2) Dokumentation der als ›Überweisungen gelangten Objekte zu identifizieren und aus Staatsbesitz‹ an das Bayerische Natio- zu dokumentieren (S. 20:3). nalmuseum gelangten Textilien aus NS- und Von 1960 bis 1972 erhielt das BNM als NSDAP-Besitz (S. 117:2 – 137:6, 182) ›Überweisungen aus Staatsbesitz‹ sowie als (gefördert vom 01.04. – 30.11.2017 durch Leihgabe der Bundesrepublik Deutsch- die Ernst von Siemens Kunststiftung land unterschiedlichste Textilien (Gewebe, (EvSK) und das Bayerische Staatsministe- Stickereien, Paramente, Decken, Wandbe- rium für Bildung und Kultus, Wissenschaft spannungen, Dekorationstextilien, Tapis- und Kunst) serien etc.) aus dem ehemaligen Besitz [Alfred Grimm (Projektleitung); Dipl.- von Hermann Göring (1893 – 1946) und Rest. (FH) Beate Kneppel, Leiterin der der NSDAP (Parteikanzlei). Durch die BNM-Textilrestaurierung; Dipl.-Rest. Dokumentation dieses Bestandes konnte (Univ.) Dagmar Drinkler, BNM-Textil­ die letzte große Lücke in der Bearbeitung re­staurierung; Dr. Johannes Pietsch, der im BNM vorhandenen ›Überweisun- BNM-Referent für Textilien, Kostüme gen aus Staatsbesitz‹ geschlossen werden, und Leder; Karin Oertel M.A., Restau- da bereits von 2012 bis 2014 die Bildwer- ratorin (01.04. – 30.11.2017); Walter Ha- ke und von 2015 bis 2017 die Metallwerke berland, Fotograf (01.04. – 30.11.2017); aus der ›Sammlung Göring‹ auf ihre Pro- Maximiliane Hausner] venienz hin untersucht worden sind. Die beiden ›Seestück mit Tieren‹- Das BNM hat es sich seit 2012 zur Auf- Tapisserien (BNM Inv.-Nrn. 61/59 und gabe gemacht, gezielt die als ›Überwei- 61/72) sind zu sehen in der Empfangs- sungen aus Staatsbesitz‹ aus ehemaligem halle von Görings Berliner Stadtpalais auf NS- und NSDAP-Besitz an das BNM einer Photographie aus einem Fotoauftrag

Thora-Mantel (?); aus ehemaligem NSDAP-Besitz (Parteikanzlei); Bayerisches Nationalmuseum (Inv.-Nr. 60/147) 18 Projekte

Tapisserie: Seestück mit Tieren; Bayerisches Nationalmuseum (Inv.-Nr. 61/59) S. 117:2.5

Görings an die Fotografin Karoline (»Ro- und im BNM lokalisierbare Objekte bei la«) Junkersdorf-Uhlenhuth, später verh. ›Lost Art‹ gemeldet worden (S. 118:3 – Schrahe-Uhlenhuth (1902 – 1988), aus 131:5); gleichzeitig sind sie auch in der dem Jahr 1939. BNM-online-Datenbank recherchierbar: Nach ihrer fotografischen Dokumen- http://www.lostart.de/Webs/DE/ tation, Befundung und wissenschaftlichen Datenbank/InstitutionFund.html?cms_ Bearbeitung sind 301 anhand der im Cen- param=menu%3Dobjgrp%26INST_ tral Collecting Point München vergebe- ID%3D623#id68140 nen ›Münchner Nummer‹ identifizierbare www.bayerisches-nationalmuseum.de Projekte 19

Tapisserie: Seestück mit Tieren; Bayerisches Nationalmuseum (Inv.-Nr. 61/72) S. 117:2.6

Empfangshalle in Görings Berliner Stadtpalais mit den beiden Tapisserien (BNM Inv.-Nrn. 61/59 und 61/72) 20 Projekte

3) Dokumentation der als ›Überweisungen 1973 erhielt das BNM als ›Überweisun- aus Staatsbesitz‹ an das Bayerische Natio- gen aus Staatsbesitz‹ sieben Glasgemälde nalmuseum gelangten Glasgemälde aus der aus dem ehemaligen Besitz von Hermann ›Sammlung Göring‹ (S. 138:7) Göring (1893 – 1946). Durch die Doku- (gefördert durch das Bayerische Staatsmi- mentation dieses Bestandes konnte die nisterium für Wissenschaft und Kunst) Dokumentation und Bearbeitung der im [Alfred Grimm (Projektleitung); Hans- BNM vorhandenen ›Überweisungen aus Jörg Ranz, Leiter der BNM-Kunsthand- Staatsbesitz‹ abgeschlossen werden, da be- werkrestaurierung; Dr. Matthias Weniger, reits von 2012 bis 2014 die Bildwerke, von BNM-Referent für Skulptur und Malerei 2015 bis 2017 die Metallwerke und von vor 1550] 2017 bis 2018 die Textilien aus der ›Samm- lung Göring‹ (S. 17 – 19:2) auf ihre Prove- Das BNM hat es sich seit 2012 zur Auf- nienz hin untersucht worden sind. gabe gemacht, gezielt die als ›Überwei- Nach ihrer 2018 erfolgten fotografi- sungen aus Staatsbesitz‹ aus ehemaligem schen Dokumentation, Befundung und NS- und NSDAP-Besitz an das BNM wissenschaftlichen Bearbeitung sind sie gelangten Objekte zu identifizieren und bei ›Lost Art‹ gemeldet worden (S. 138:7); zu dokumentieren (S. 17 – 19:2). gleichzeitig sind sie auch in der BNM- online-Datenbank recherchierbar: http://www.lostart.de/Webs/DE/ Datenbank/InstitutionFund.html?cms_ param=menu%3Dobjgrp%26INST_ ID%3D623#id68140 www.bayerisches-nationalmuseum.de

4) Digitalisierung für die Provenienzfor- schung relevanter, im Bayerischen Natio- nalmuseum befindlicher Dokumente (gefördert durch das Bayerische Staats- ministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst) [Alfred Grimm (Projektleitung); Elke Al­ brecht-Messer M.A., Leiterin der BNM- Dokumentationsabteilung (bis 31.12.2017); Beate Jahn M.A. Leiterin der BNM-Do- kumentationsabteilung (seit 01.02.2018); Diplom-Museologin (FH) Mar­cia Pape, BNM-Dokumentation; Maxi­ miliane­ Haus­ Glasgemälde: Heiliger Georg mit dem Drachen; aus ner; abgeschlossen] der ›Sammlung Göring‹; Bayerisches Nationalmuseum (Inv.-Nr. 2004/137) S. 9, 138:7.7 Projekte 21

BNM-Zugangsjournal für das Jahr 1939 (Inv.-Nrn. BNM-Zugangsbuch für das Jahr 1939 (Inv.-Nr. 39/89); 39/88a – 39/94); Bayerisches Nationalmuseum Bayerisches Nationalmuseum

In Ergänzung der bisher erfolgten, insge- samt 1.347 Einzelblatt-Archivalien um­ fassenden Digitalisierung für die Proveni- enzforschung relevanter BNM-Dokumen- te sind die Zugangsjournale 1930 bis 1950 und die Zugangsbücher 1932 bis 1947 sowie – aus dem Nachlass von Jörg Ras- mussen (1944 – 1986) – 32 Photokartons der ›Bildstelle Einsatzstab R[eichsleiter] R[osenberg]/Sonderstab Bildende Kunst/ Berlin W9, Bellevuestr. 3‹ mit Photogra- phien von Metallobjekten digitalisiert und dem Digitalen FPB-Ressourcenrepositori- um zur Verfügung gestellt worden. Online-Stellung der Museumsinventa- re auf der FPB-und BNM-Webseite­ für Frühjahr 2019 geplant (S. 24 f.:1). FPB-Tätigkeitsbericht 2016/2017, S. 16:2

Photodokumentation ›Bildstelle Einsatzstab Reichsleiter Rosenberg‹; Bayerisches Nationalmuseum (Dok. 1614) 22 Projekte

5) Erfassung der im BNM vorhandenen an- 6) Aktualisierung der Forschungsergeb- notierten Auktionskataloge 1933 bis 1945 nisse zur den im Bayerischen National- [Alfred Grimm (Projektleitung); Dipl.- museum befindlichen Bildwerken aus der Bibl. (FH) Elisabeth Moselage, BNM- ›Sammlung Göring‹ Bibliothek; Melida Steinke (ZI/BStGS); [Alfred Grimm; Ilse von zur Mühlen: bis Maximiliane Hausner; abgeschlossen] 31.03.2017]

Nach Durchsicht aller im BNM für In der BNM-online-Datenbank werden den Zeitraum 1933 bis 1945 vorhande- laufend die seit 2015 dort verfügbaren nen Auktionskataloge auf Annotationen Forschungsergebnisse zu den Bildwerken konnten in 63 Auktionskatalogen teils aus der ›Sammlung Göring‹ aktualisiert: umfangreichere Annotationen festgestellt http://www.bayerisches-nationalmuseum. und diese in der Datenbank der BNM- de/index.php?id=547&laufnr=goering Bibliothek vermerkt werden. S. 95:4 – 100:6

Holzrelief: Heilige Sippe; aus der ›Sammlung Göring‹; Bayerisches Nationalmuseum (Inv.-Nr. 65/149)

Auktionskatalog Paul Graupe, Berlin, Versteigerung 137, 25./26.01.1935; Bayerisches Nationalmuseum Projekte 23

Bayerische Staatsbibliothek

Die Bayerische Staatsbibliothek (BSB) sucht seit 2003 in ihren Beständen nach NS-Raubgut. Von Juni 2013 bis Mai 2016 ermöglichte die Förderung des Deutschen Zentrums Kulturgutverluste (DZK), Mag­ deburg, ein Projekt für die systematische Recherche nach geraubtem Buchbesitz; Schwerpunkt waren hierbei die Zugänge der BSB zwischen 1933 und 1945. Ein zweites Projekt, ebenfalls gefördert durch das DZK, begann im August 2016. Die Projektförderung konnte bis zum 31.07.2019 verlängert werden. Hier wer- den die Erwerbungen der Nachkriegszeit auf Raubgut untersucht. Der Fokus liegt Holzskulptur: Hl. Georg zu Pferd mit dem Drachen; aus dabei auf dem 1948 aufgenommenen der ›Sammlung Göring‹; Bayerisches Nationalmuseum Teilbestand aus der ehemaligen ›NS- (Inv.-Nr. 65/158) Ordensburg Sonthofen‹. Nicht zuletzt um ihre kriegsbedingten Bestandsverlus- te auszugleichen, übernahm die BSB in 7) Organisation und Betreuung der Web- der Nachkriegszeit mehrere Bibliotheken seite des Forschungsverbundes Proveni- ehemaliger NS-Institutionen. enzforschung Bayern (www.provenienz- Weitere Informationen zur NS-Raub- forschungsverbund-bayern.de) gutforschung an der BSB sowie zu den (gefördert durch das Bayerische Staats- einzelnen Restitutionen finden sich auf ministerium für Bildung und Kultus, der Projekthomepage: Wissenschaft und Kunst) https://www.bsb-muenchen.de/ [Alfred Grimm (Projektleitung); Franzis- ns-raubgutforschung/ ka Eschenbach (ZI: seit 01.10.2017); Ma- ximiliane Hausner] Projekte: Auf der deutsch-englischen Webseite des Forschungsverbundes Provenienzfor­ 1) Systematische Recherche zu den raubgut- schung Bayern (FPB) informieren die dem verdächtigen Zugängen der Jahre 1933 – FPB angehörenden Institutionen in lau- 1945 fend aktualisierter Form über ihre Aktivi- (gefördert vom 01.06.2013 – 31.05.2016 täten. Auf der FPB-Webseite ist auch die durch das Deutsche Zentrum Kulturgut- jeweils korrigierte Version des FPB-Tätig- verluste (DZK), Magdeburg) keitsberichtes als Portable Document Format [Stephan Kellner; Susanne Wanninger; (PDF) eingestellt. Sebastian Peters; abgeschlossen] 24 Projekte

2) Systematische Durchsicht der raubgutver- Einrichtungen. Zu nennen sind hier die dächtigen Zugänge nach 1945: Bibliotheken Provenienzen ›Adolf-Hitler-Schule‹ so- ehemaliger NS-Institutionen an der BSB wie ›Erzieherakademie der Adolf-Hitler- (gefördert vom 01.08.2016 – 31.07.2019 Schule‹. durch das Deutsche Zentrum Kulturgut- Bei 398 Büchern besteht ein konkre- verluste (DZK), Magdeburg) ter Raubgutverdacht, die Überprüfungen [Stephan Kellner; Franziska Eschenbach; werden kontinuierlich durchgeführt. Elena Velichko] Im Berichtsjahr wurde ferner eine virtuelle Das Forschungsprojekt widmet sich den Ausstellung konzipiert, welche die Prove- raubgutverdächtigen Zugängen nach nienzforschung an der BSB darstellt. Sie 1945. Ein besonderer Schwerpunkt liegt soll im Frühjahr 2019 auf der Plattform auf der Überprüfung des Bestandes Sont- »Google Arts and Culture« präsentiert hofen. Es handelt sich um ca. 36.000 Titel werden. Ergänzend wird ein für das Vi- aus der Bibliothek der ehemaligen ›NS- deoportal Youtube produzierter Kurzfilm Ordensburg Sonthofen‹ sowie um weitere anhand eines einzelnen Falles die Etap- Teilbestände anderer NS-Institutionen. pen einer Restitution illustrieren – vom Nach 1945 wurde diese Sammlung durch Fund des Buches über die Erbensuche die US-Behörden beschlagnahmt und bis hin zur Übergabe. Mit diesen media- 1948 in Teilen an die Bayerische Staats- len Angeboten bemüht sich die BSB, die bibliothek übergeben. Weitere Bücher Forschungsergebnisse des Projekts öffent- aus ehemaligen NS-Bibliotheken folg- lichkeitswirksam zu präsentieren. Für bei- ten 1963; damals kehrten umfangreiche de Angebote konnte auf Ressourcen und Buchbestände aus der Library of Con- Kompetenzen der BSB zurückgegriffen gress wieder nach Deutschland zurück, werden. die in der frühen Nachkriegszeit dorthin verbracht worden waren. Die Titel werden im Projekt mittels Bayerische Staatsgemäldesammlungen handschriftlicher Listen recherchiert und, soweit vorhanden, einer Autopsie unter- 1) Digitalisierung der Inventarbücher zogen. Bislang sind ca. 17.000 Titel (ca. 1933 – 1945 47%) aus dem Bestand der ehemaligen (gefördert durch das Bayerische Staatsmi- ›NS-Ordensburg Sonthofen‹ untersucht nisterium für Bildung und Kultus, Wis- worden. senschaft und Kunst) Folgende Ergebnisse lassen sich fest- [Projektleitung: Andrea Bambi, Stepha- halten: Von 17.000 untersuchten Titeln nie Niederalt; abgeschlossen] sind 9.387 Dubletten (55,2%) nicht mehr In einer gemeinsamen Aktion und mit vorhanden; in 1.873 Büchern (11%) fin- Unterstützung des Ministeriums für den sich keine Hinweise auf Provenienz; Wissenschaft und Kunst haben sich die 5.740 Bücher (33,8%) stammen aus der dem Forschungsverbund Provenienzfor- Bibliothek der ehemaligen ›NS-Ordens- schung Bayern (FPB) angehörende Mu- burg Sonthofen‹ oder anderen dortigen seen entschlossen, auf der Webseite des Projekte 25

Forschungsverbunds (www.forschungs- lichen Datenblättern dokumentiert sind. verbund-bayern.de) die für den Zeitraum Die noch ausstehenden Recherchen zum 1933 bis 1945 vorhandenen Inventare in Konvolut werden nun je nach Entste- digitalisierter Form für Recherchezwecke hungsdatum der Werke von den personell verfügbar zu machen. Mit der online-Stel- verstärkten Projekten Erwerbungen 1933 lung der Inventare wird der in den Washing- bis 1945, Erwerbungen ab 1945 und ›Über- ton Principles erhobenen Forderung nach weisungen aus Staatsbesitz‹ fortgeführt. möglichst freiem Zugang zu diesen für die Provenienzrecherche unverzichtbaren Do- kumenten entsprochen. Die Inventare der 3) Erwerbungen im Zeitraum 1933 bis 1945 Bayerischen Staatsgemäldesammlungen [Anja Zechel; Melida Steinke; Projekt- für die Jahre 1933 bis 1945 verzeichnen laufzeit: seit Mai 2017, ½ Stelle unbefris- ausführliche Informationen zum Ankauf tet, ½ Stelle befristet seit August 2018 bis und Erwerb von Kunstwerken. Diese An- Dezember 2020] gaben liefern wichtige Hinweise für die Provenienzforschung, da zahlreiche Kunst- In dem Projekt werden die Provenienzen händler, Schenker und Verkäufer aktiv in von ca. 950 Werken untersucht, die in den den Kunstraub der Nationalsozialisten­ über 12 Jahren der NS-Herrschaft von den eingebunden waren. Gleichzeitig steht Bayerischen Staatsgemäldesammlungen nicht jeder in diesem Zeitraum erfolgte erworben wurden. Bereits in der unmit- Zugang (Ankauf, Schenkung/Stiftung, telbaren Nachkriegszeit ist dieser Bestand Vermächtnis, Tausch, etc.) in einem NS- im Münchner Central Collecting Point auf verfolgungsbedingten Kontext (S. 20 f.:4). unrechtmäßig entzogene Werke überprüft worden, wodurch erste Restitutionen erfol- gen konnten. Auf die impulsgebende Ver- 2) Klassische Moderne pflichtung zur Washingtoner Erklärung hin [ Johanna Poltermann; Projektlaufzeit: erfolgte eine zweite Prüfung der Bestände 01.03.2015 – 31.03.2018] an den Bayerischen Staatsgemäldesamm- lungen in den Jahren 1999 bis 2002. Ba- Das im März 2015 begonnene Projekt sierend auf diesen Recherchen wurden bis zu den Provenienzen von Hauptwerken 2008 drei Werke aus diesem Bestand zu- in der wurde rückerstattet. Im Mai 2017 hat man sich im März 2018 vorzeitig beendet, weil die für eine erneute Überprüfung dieses Kon- Bearbeiterin eine unbefristete Stelle für voluts entschieden, da in den letzten zwei Provenienzforschung an der Staatsgalerie Jahrzehnten nicht nur zahlreiche Quellen Stuttgart angetreten hat. Die 238 zu be- neu erschlossen wurden, die nun der For- arbeitenden Objekten weisen dank der er- schung zur Verfügung stehen, sondern sich folgten Forschung aktualisierte ›Proveni- auch die Provenienzforschung als Disziplin­ enzketten‹ und eine Kategorisierung nach grundlegend weiterentwickelt hat. der ›Provenienzampel‹ auf. Zu zwei Drit- Die Recherchen erfolgen in einem teln der Werke wurden außerdem Tiefen- ersten Schritt in den hauseigenen Quel- recherchen unternommen, die in ausführ- len, wie Inventarbüchern, Bildakten und 26 Projekte

Leihgeberakten. Außerdem wird der re- Auf dem Erstcheck aufbauend wird die levante Bestand der inzwischen an das Provenienzrecherche ausgeweitet, wenn Bayerische Hauptstaatsarchiv München sich ein Verdachtsmoment auf einen Un- abgegebenen Altregistratur miteinbezo- rechtszusammenhang erhärtet. Es erfolgt gen, darunter etwa die Erwerbungsakten, eine Meldung des Werkes auf ›Lost Art‹. die unter anderem Korrespondenz der Finden sich konkrete Indizien auf einen früheren Generaldirektoren mit Kunst- NS-verfolgungsbedingten Entzug, erfolgt händlern enthalten. Gegebenenfalls wer- die proaktive Erbensuche. Für ein Werk von den Rückseitenautopsien der Gemälde Ernst Immanuel Müller (Inv.-Nr. 10859) durchgeführt oder die bereits vorhande- konnten die Eigentumsverhältnisse lücken- ne Fotodokumentation hinzugezogen. In los geklärt und ein unrechtmäßiger Entzug einem zweiten Schritt werden relevante nachgewiesen werden, so dass im Juli 2018 Publikationen konsultiert und einschlägi- das Bild restituiert wurde (S. 68 f.). ge online-Datenbanken abgefragt. Die Überprüfung des Erwerbsjahres 1933 verdeutlichte die Schwierigkeit, ein- 4) Erwerbungen seit 1945 zelne Erwerbungen dem konkreten Un- [Ilse von zur Mühlen; Projektlaufzeit: seit tersuchungszeitraum zuzuordnen. Wenn 01.07.2017, befristet bis 30.06.2019] Rechnungen und ähnliche Belege nicht aufzufinden sind, ist die »Ministerielle Die Forschungsstelle ist der Inventarab- Entschließung«, also die Genehmigung teilung der Bayerischen Staatsgemälde­ des Kultusministeriums zur Erwerbung sammlungen assoziiert. Ziel ist es, auf der des Werkes, mitunter der einzige Hinweis Grundlage der schriftlichen Überliefe- auf den Erwerbszeitraum. Auch Nachin- rung von Inventaren, Bildakten und unter ventarisierungen aus den Vorjahren müs- Berücksichtigung des weiterentwickelten sen identifiziert werden. Wissensstandes all jene Werke, die eine klare und in jeder Hinsicht unverdächtige Provenienz aufweisen, von der weiteren Recherche ausschließen zu können und andererseits, soweit auf dieser Quellenba- sis möglich, kritische Provenienzen für ei- ne weitere Bearbeitung herauszuarbeiten. Der hier in Rede stehende Gesamtum- fang des Erstchecks beläuft sich auf über 5.000 Gemälde, Zeichnungen und Skulp- turen. Inbegriffen in den systematischen Erstcheck sind auch jene Werke, die die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen nach 1945 erworben haben und in der Zwischenzeit veräußerten oder abgaben. Von dem hier beschriebenen Gesamtbe- Registratur der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen stand wurden bislang ca. 2.600 Inventar- Projekte 27

nummern überprüft, die jeweilige ›Prove- 5) ›Überweisungen aus Staatsbesitz‹ nienzkette‹ in die museumsinterne Daten- [ Johannes Gramlich; Sophie Kriegen- bank eingetragen und entsprechend der hofer; Projektlaufzeit: seit 2013, seit Juli Farben der ›Provenienzampel‹ bewertet. 2016 bearbeitet von Johannes Gramlich, Bei dieser Überprüfung konnten auf- seit August 2018 zusammen mit Sophie grund des Sammlungsprofils der Baye- Kriegenhofer (½ Stelle), beide befristet bis rischen Staatsgemäldesammlungen, die 31.12.2020] nach 1945 großen Nachdruck auf die Anlage einer Sammlung zeitgenössischer In den Bestand der Bayerischen Staatsge- Kunst legten, zahlreiche Werke als unkri- mäldesammlungen gelangten nach dem tisch eingestuft werden, da sie eindeutig Ende des Zweiten Weltkriegs rund 900 nach 1945 entstanden sind. Festgestellt Kunstgegenstände, die zuvor hochrangi- wurden darüber hinaus zahlreiche Werke, gen Funktionären und Organisationen der die direkt vom Künstler oder auf Aus- NSDAP gehört hatten – darunter Werke stellungen der Künstlervereinigung, der aus den ehemaligen (Privat-)Sammlun- der Künstler angehörte, erworben wur- gen von , Hermann Göring, den. Einige Nachinventarisationen von Martin Bormann, Heinrich Hoffmann eindeutig vor 1933 erworbenen Werken und Hans Frank, aber auch vormaliger konnten gleichfalls als unbedenklich ein- Kunstbesitz der Parteikanzlei, der Verwal- gestuft werden. tung Obersalzberg und des Parteiforums Berchtesgaden. Alliierte Direktiven er- mächtigten den Freistaat Bayern, sich die- se Objekte vor allem in den 1950er- und 1960er-Jahren zu Eigentum zu übertra- gen und an die Bayerischen Staatsgemäl- desammlungen zu überweisen. Das For- schungsprojekt zu diesen ›Überweisungen aus Staatsbesitz‹ verfolgt zwei Ziele: Erstens recherchiert und dokumentiert Herbert Bayer, »Tritychon«; Bayerische Staatsgemälde­ es sukzessive die Provenienzen der fragli- sammlungen (Inv.-Nr. 14081 – 14083) chen Kunstwerke so lückenlos wie mög- Ein anfänglicher Verdacht auf Raubkunst konnte durch weiterführende Recherche ausgeschlossen werden. lich. Zwar überprüften bereits die ame- rikanischen Alliierten unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg nahezu alle diese Auch zur Institutionsgeschichte ergaben Werke auf NS-Raubkunst, dabei standen sich durch die Einarbeitung von Details sie aber unter Zeitdruck und konnten noch aus den Bildakten, unter anderem für nicht auf die differenzierte Forschungsin­ die Geschichte der Sammlung des Gra- frastruktur zurückgreifen, die sich vor allem fen Adolf Friedrich von Schack, dessen in den letzten 20 Jahren entwickelt hat. Da Sammlung erst nach 1945 nachinventa- dieser Bestand aufgrund seiner Herkunft risiert wurde, neue Erkenntnisse zu Vor- besonders problematisch erscheint, werden gängen während des Nationalsozialismus. Objekte bereits auf der Internetplattform 28 Projekte

lostart.de gemeldet, wenn nach einer ersten Bayerische Verwaltung der staatlichen grundlegenden Prüfung (Erstcheck) ein Schlösser, Gärten und Seen Verdacht auf NS-verfolgungsbedingten Entzug nicht ausgeschlossen, aber auch Die Bayerische Schlösserverwaltung (noch) nicht erhärtet werden kann. Dies (BSV) betreut die dem Freistaat Bayern ermöglicht potenziell anspruchsberechtig- nach der Auseinandersetzung mit dem ten Eigentümern bzw. deren Nachfahren, ehemaligen Königshaus 1923 zugewiese- auf die Staatsgemäldesammlungen zuzu- nen Schlösser und Residenzen der vorma- gehen und die Fragestellung gemeinsam ligen Zivilliste. Eine bedeutende Anzahl zu behandeln. ihrer Kunstwerke hat die BSV demnach Zweitens rekonstruiert, analysiert und seit der Zeit vor dem Nationalsozialis- verschriftlicht das Projekt den Gesamt- mus in ihrer Obhut. Darüber hinaus aber prozess des mehrstufigen Vermögens­ erhielt die BSV im Laufe ihres hundert- transfers von den Nationalsozialisten jährigen Bestehens durch Kauf, Tausch, über die Alliierten zum Freistaat Bayern Schenkung oder staatliche Überweisung und zu den Bayerischen Staatsgemälde­ weiteres Kunstinventar hinzu. Manche sammlungen. Im Berichtsjahr wurden re­ Liegenschaft kam außerdem erst nach levante Quellenbestände in den amerika- 1933 in den Verantwortungsbereich der nischen National Archives in Washington, BSV. Aus diesem Grund hat das Präsidi- im Bayerischen Hauptstaatsarchiv und im um die Museumsabteilung 2017 mit Pro- Staatsarchiv München ausgewertet. Die venienzforschung zum BSV-Kunstinven- Arbeit am Manuskript ist begonnen wor- tar betraut. den; das darauf aufbauende Buch, das die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen in Bestandsaufnahme ihrer 2015 ins Leben gerufenen Schriften- Eine Übersicht ihrer Zugänge zwischen reihe publizieren werden, soll noch im Jahr 1933 und 1945 stand der BSV zu Be- 2019 veröffentlicht werden. Erste For- ginn ihres Provenienzforschungsprojekts schungsergebnisse werden inzwischen in nicht zur Verfügung. Ein Zugangsbuch einem Tagungsband, der auf eine Konfe- existiert erst seit dem Jahr 1969. Für die renz der Universität Wien vom Mai 2017 Zeit davor mussten zunächst die für jede zurückgeht, vorgestellt. Liegenschaft einzeln geführten Inventare Das Projekt hat im Jahr 2018 insge- systematisch auf entsprechende Einträge samt 35 Werke überprüft und davon 12 durchgesehen und exzerpiert werden. Au- auf www.lostart.de gemeldet. Zudem ßerdem wurden Archivalien bezüglich des konnte die Tiefenrecherche zu einem Ge- Fahrnisvermögens der BSV recherchiert mälde von Josef Wopfner, Fischerboote am und ausgewertet. Ergänzt durch Erkennt- Frauenchiemsee, im Jahr 2018 mit einem nisse des Referats für Inventarisierung umfassenden Dossier abgeschlossen wer- entstand eine Datensammlung, mithilfe den (S. 89 f.:1). Mit der Tiefenrecherche der die BSV nun die Zahl ihrer Neuer- zu zwei weiteren Werken hat das Projekt werbungen zwischen 1933 und 1945 auf im Berichtsjahr begonnen. rund 1.000 Objekte beziffern kann. Projekte 29

fast durchweg Raumkunstwerke dar, die beispielweise Gemälde, Skulpturen und Möbel ebenso beherbergen wie Wandtep- piche oder Objekte des Kunstgewerbes. Provenienzforschung bei der BSV besitzt deswegen das Charakteristikum, dass un- terschiedliche Kunstgattungen und damit auch unterschiedliche Forschungsfelder zu verfolgen sind. Die Provenienzfor- schung bei der BSV hat sich ferner glei- chermaßen mit Einzelankäufen wie mit Konvoluten zur einstigen Neuausstattung von Liegenschaften zu befassen (z. B. 1934 der Kaiserburg Nürnberg oder 1936 der Festung Marienberg in Würzburg). Mehr als die Hälfte der Zugänge zwischen 1933 und 1945 sind nicht Werke künstleri- schen Ranges, sondern Gebrauchsmöbel. Es handelt sich um Transfers, welche die Archivalie zu Ankäufen der Bayerischen Schlösserver- BSV während des Zweiten Weltkriegs waltung zwischen 1940 und 1964 (BSV, Registratur, mit Herkunftsangaben wie der Bayeri- 25/7, Bd. 1) schen Staatskanzlei oder der Dienstwoh- nung des Bayerischen Ministerpräsiden- Erwerbungen zwischen 1933 bis 1945 ten übertragen bekam (ca. 540 Objekte). Gegen Ende der besagten Bestandsauf- Für diese Einrichtungsgegenstände gilt es nahme trat die BSV dem Forschungsver- zu klären, ob es sich um staatlichen Alt- bund Provenienzforschung Bayern (FPB) bestand oder womöglich erst nach Januar bei und begann im ersten Halbjahr 2018 1933 erworbenes Kulturgut handelt. Ins- mit der Untersuchung ihrer Neuerwer- gesamt kann die BSV als Resultat ihres bungen zwischen 1933 und 1945. Nach Provenienzforschungsprojekts am Ende Sichtung der gesammelten Informatio- des Berichtzeitraums 170 ihrer Erwer- nen und Konsultation von Literatur und bungen zwischen 1933 bis 1945 als nach- Datenbanken wurden die Objekte ent- weislich unbelastet von einem NS-verfol- sprechend dem Grad von Verdachtsmo- gungsbedingten Entzug einstufen. menten oder Provenienzlücken verschie- denen Kategorien zugeteilt. Für zahlrei- ›Überweisungen aus Staatsbesitz‹ che Kunstwerke, insbesondere diejenigen Wie weitere staatliche Institutionen be- mit einem Anfangsverdacht auf einen sitzt die BSV Kunstwerke aus dem Ver- NS-verfolgungsbedingten Entzug, laufen mögen von Funktionären und Organisa- derzeit vertiefte Nachforschungen. Die tionen der NSDAP, die nach Kriegsende zu untersuchenden 45 Schlösser, Burgen, ins Eigentum des Freistaates Bayern über- Residenzen und Baudenkmäler stellen gingen und dann in den 1950er/60er Jah- 30 Projekte

ren der BSV in mehreren Tranchen staat- Buchheim Museum der Phantasie licherseits überwiesen wurden. Es handelt (FPB-Kooperationspartner) sich um ca. 120 Objekte unterschiedlicher Kunstgattungen. Wegen ihrer Eigentü- Seit Juli 2018 informiert die Webseite mer während des Nationalsozialismus des Buchheim Museum der Phantasie in (z. B. Hermann Göring) spricht die BSV einem neu geschaffenen Bereich über die diesen Kunstwerken einen dringlichen Projekte der Provenienzforschung. Bis- Untersuchungsbedarf zu und forscht ge- her handelt es sich um zwei Projekte: ein genwärtig nach Fakten, die über den bis- laufendes und ein abgeschlossenes For- herigen Kenntnisstand hinausgehen und schungsprojekt: die Vorprovenienzen erhellen. https://www.buchheimmuseum.de/ museum/provenienzforschung.php Ausblick Im Jahr 2019 wird die BSV ihre Arbeit in den genannten Feldern fortsetzen und 1) Systematische Prüfung von Sammlungs- ihre Nachforschungen auf den Teilbereich beständen im Bereich Gemälde »Erwerbungen zwischen 1945 und 1969« (gefördert vom 01.10.2017 – 31.10.2019 ausdehnen. Weitere Zeitabschnitte wer- zunächst in Voll-, seit 01.04.2018 in Teil- den folgen. Die Wichtigkeit von Prove- zeit durch das Deutsche Zentrum Kul- nienzforschung bis zu Erwerbungen der turgutverluste (DZK), Magdeburg, und jüngsten Vergangenheit veranschaulicht die Landesstelle für die nichtstaatlichen beispielhaft der Zugang zweier Porzel- Museen in Bayern; Unterbrechung der lane im Jahr 2000. Sie stammen, wie die Laufzeit zugunsten des zweiten Projekts BSV bereits vor der systematischen Un- vom 01.07. – 01.11.2018) tersuchung dieses Erwerbungszeitraums [Daniel J. Schreiber und Rajka Knip- weiß, aus der 1941 bei H. W. Lange in per (Projektleitung); Johanne Lisewski Berlin versteigerten Kunstsammlung des (Bearbeiterin); Julia Freisinger; Cosima mosaischen Glaubens geborenen Arztes Dollansky; Anne Jacob; Catrin Paul; Wal- Dr. Wilhelm Dosquet (1859 – 1938). Für demar Rejmer; Nikolaus Steglich] Nachforschungen hat sich die BSV ei- ner Arbeitsgruppe weiterer Dosquet’scher Am 1. Oktober 2017 konnte am Buch- Bestandshalter angeschlossen. Mit der In- heim Museum, dessen Träger die private tegration der Provenienzforschung in den Buchheim Stiftung ist, mit den systema- Aufgabenbereich einer unbefristeten Re- tischen Untersuchungen und Prüfung auf ferentenstelle in der Museumsabteilung Raubkunstverdacht von 164 Gemälden ab Februar 2019 trägt die BSV der Be- der Klassischen Moderne in der Samm- deutsamkeit und Notwendigkeit von Pro- lung Buchheim durch die Projektbearbei- venienzforschung an öffentlichen Institu- terin Johanne Lisewski begonnen werden. tionen Rechnung und gewährleistet eine Vorgespräche zu dem Projekt, das durch langfristige Perspektive und Kontinuität Drittmittel des Deutschen Zentrums für ihre Bemühungen auf diesem Gebiet. Kulturgutverluste (DZK) und die Lan- desstelle für die nichtstaatlichen Museen Projekte 31

sowie Eigenmittel getragen wird, gab es schiedenen Kunstmarktdatenbanken zur seit 2014. Die Laufzeit für das Projekt ist Bestätigung der Arbeitsannahme, dass auf ein Jahr befristet. Lothar-Günther Buchheim einen Groß- Hinweise auf belastete Provenienzen teil der Sammlung Buchheim auf öffent- hatten sich durch die Begutachtung von lichen Auktionen in Deutschland erwor- Herkunftsmerkmalen zweier Bildrücksei- ben hat. Für die auf Auktionen gekauften ten in Vorbereitung des Projekts ergeben. Gemälde wurden die jeweiligen Auktions- Diese Verdachtsmomente müssen einge- häuser mit der Bitte um Bereitstellung von hender erforscht werden, um potentiell Erwerbsnachweisen kontaktiert. Nachdem NS-verfolgungsbedingtes Kulturgut ein- seit Februar 2019 die annotierten Auk- deutig identifizieren zu können. Über- tionskataloge der Eheleute Buchheim greifendes Ziel des Projektes ist die Er- erstmalig vollständig zugänglich gemacht arbeitung vollständiger Objektdokumen- werden, können zukünftig zu den exter- tationen zur Einstufung in das vierstufige nen Erwerbsnachweisen nun auch interne Ampelsystem sowie das Verfassen vertief- Quellen konsultiert werden. ter Provenienzberichte bei begründeten Für mehrere Werke ließen sich bisher Verdachtsmomenten. weder anhand von Literatur noch anhand Wie die meisten Privatsammlungen interner Quellen wie den mit »Archiv Ur- verfügt das Buchheim Museum über kein alt« beschrifteten Ordnern – eine Anzahl Inventarbuch seiner Bestände. In den Kor- alphabetisch sortierter Korrespondenz der respondenzen mit Kunsthändlern oder Eheleute Buchheim mit Geschäfts- und Künstlern im Archiv Buchheim, das eine Privatpersonen wie z. B. Robert N. Ket- Vielzahl an geschäftlicher und privater terer – exakte Erwerbszeitpunkte recher- Korrespondenz, Manuskripte, Typoskrip- chieren. Dieser Umstand machte vertief- te und Ideensammlungen von Lothar- te Recherchen in externen Archiven wie Günther Buchheim (1918 – 2007) um- dem Deutschen Kunstarchiv in Nürn- fasst, jedoch bisher noch nicht inhaltlich berg, der Berlinischen Galerie in Berlin, erschlossen ist, konnten nichtsdestotrotz dem Hauptstaatsarchiv Wiesbaden sowie einige Ankaufsunterlagen gefunden wer- Kontextrecherchen zur Person und zur den. Grundlage jeder weiteren Forschung Sammlung Lothar-Günther Buchheims ist somit die Klärung der Erwerbsumstän- im Hauptstaatsarchiv München erforder- de und des Erwerbszeitpunkts für jedes lich. Um Erwerbsjahre zumindest rekon- Gemälde mit dem Ziel, Voreigentümer, struieren zu können, wurden die Litera- insbesondere für den Zeitraum zwischen turrecherchen systematisiert: hierfür wur- 1933 – 1945, identifizieren zu können. den Bibliografien der Ausstellungs- und Hierfür wurden in einem ersten Arbeits- Bestandskataloge der Gemälde und der schritt die Herkunftsmerkmale aller 164 Grafik der Sammlung Buchheim durch Gemälderückseiten fotografiert, einheit- Literaturrecherchen in der Bibliothek der lich dokumentiert und Rückseitenbe- Eheleute Buchheim (ebenfalls noch nicht schreibungen verfasst. Eine Auswertung vollständig zugänglich und erschlossen) der so zusammengetragenen Informatio­ sowie in externen Bibliotheken erarbeitet, nen führte nach Überprüfung von ver- die laufend erweitert werden. 32 Projekte

Für jedes Gemälde wurde in digitalen haltig und zukunftsfähig zu gestalten, Ordnern ein Erfassungsbogen angelegt, sondern auch dem Prinzip nach Transpa- in dem alle durchgeführten sowie geplan- renz der Washingtoner Erklärung gerecht ten Forschungsschritte dokumentiert und zu werden. werkrelevante Rechercheinformationen Ein Antrag auf eine Projektverlänge- konsolidiert werden. Bestandteil dieses rung ist aufgrund der aufwendigen Quel- Arbeitsschrittes war die Abfrage aller re- lenrecherchen und des Umfangs des Pro- levanten Recherche- und Verlustdaten- jektes in Planung. banken nach eigentumsrelevanten Hin- weisen für jedes Werk. Um die Nachhaltigkeit des Projektes 2) »Dix & Pechstein – Der erste Weltkrieg in sicherzustellen, wurden alle Informatio­ Bildern«. Provenienzforschung zu dem Ra- nen in MuseumPlus RIA eingepflegt. dierzyklus »Der Krieg« von Otto Dix, 1924, Da­bei war die Erarbeitung einer einheitli- und der Aquarell-Serie »Sommeschlacht« von chen Schreibweise der Provenienz (basie- Max Pechstein, 1917 rend auf dem Leitfaden zur Standardisie- (gefördert vom 01.07. – 01.11.2018 in rung von Provenienzangaben des Arbeits- Teilzeit durch das Deutsche Zentrum kreises Provenienzforschung e.V.) sowie Kulturgutverluste (DZK), Magdeburg; der damit verbundenen technischen An- abgeschlossen) passung von Bearbeitungsfeldern in der [Daniel J. Schreiber und Rajka Knipper hausinternen Datenbank Bestandteil des (Projektleitung); Johanne Lisewski (Bear- Arbeitsprozesses. Um die Duplizierung beiterin); Cosima Dollansky; Anne Jacob; von Informationseingaben zu vermeiden, Waldemar Rejmer; Nikolaus Steglich] ist eine Verknüpfung der Erfassungsbö- gen mit MuseumPlus RIA geplant. In seiner Biografie über Lothar-Günther Das Projekt zur Identifizierung von Buchheim stellte Yves Buchheim insbeson- NS-verfolgungsbedingt entzogener Kunst dere den Radierzyklus Der Krieg von Otto im Sammlungsbestand des Buchheim Dix öffentlich unter Raubkunstverdacht. Museums fördert nicht nur die objektbe- In seinen Erinnerungen schildert er einen zogenen Recherchen zur NS-Raubkunst, gemeinsamen Besuch mit seinem Vater bei darunter auch die Beschlagnahmung Cornelius Gurlitt in dessen Schwabinger »entarteter Kunst«, sondern auch die per- Wohnung, bei dem Buchheim sowohl den sonenbezogene Recherche zum Sammler, berühmten Kriegszyklus als auch andere Kunsthändler und Künstler Lothar-Gün- Blätter von Otto Dix und George Grosz ther Buchheim innerhalb der Händler- erworben haben soll. Diesem öffentlich netzwerke des 20. Jahrhunderts. diskutierten Verdachtsmoment musste ins- Da am Haus geplant ist, die Sammlung besondere nach der Selbstverpflichtung der Buchheim online zugänglich zu machen, Buchheim Stiftung zur Provenienzrecher- ist es der Wunsch der Bearbeiterin, mit che im DZK-Förderbereich NS-Raub- den im Projekt erforschten Teilen des Be- kunst und der Anerkennung der Washing- stands bereits 2019 online zu gehen und so toner Erklärung auch für die geplante Aus- die Provenienzforschung nicht nur nach- stellung durch vertiefte Quellenrecherchen 33

Installationsansicht der Ausstellung »Dix & Pechstein. Der Erste Weltkrieg in Bildern« nachgegangen werden. In der Ausstellung begrenzt zugänglichen annotierten Aukti- Dix & Pechstein – Der erste Weltkrieg in Bil- onskataloge aus der Bibliothek der Eheleu- dern vom 10.11.2018 – 24.03.2019 sollte te Buchheim. Dieser Arbeitsschritt ermög- dem letzten im Sammlungsbestand des lichte die erfolgreiche Rekonstruktion des Buchheim Museums verbliebenen Exem- Erwerbszeitpunktes der 25 Aquarelle, die plar Nr. 41/70 des Radierzyklus von Otto mit freundlicher Unterstützung des Auk- Dix (1924) 25 Aquarelle von Max Pech- tionshauses Neumeister bestätigt wurde: stein zur Sommeschlacht (1917) gegen- Buchheim hatte Nr. 1408 bei Weinmüller übergestellt werden. Konkrete Hinweise zu in München im Freiverkauf der Auktion dem Erwerbszeitpunkt oder den Vorbesit- 89 vom 18./19.03.1964 erworben. Der zern der 25 Aquarelle von Pechstein waren Name des Einlieferers war dokumentiert, weder über die in Vorbereitung des Pro- »Frank«, konnte bis zum jetzigen Zeit- jektes konsultierte Literatur noch über die punkt jedoch nicht identifiziert werden. Erbengemeinschaft Pechstein in Hamburg Yves Buchheims Erinnerung an einen in Erfahrung zu bringen. Ziel des Pro- Erwerb der Kriegsmappe bei Cornelius jektes war die Erarbeitung von möglichst Gurlitt konnte im Laufe des Forschungs- lückenlosen Objektbiografien, um die Ein- projekts weder be- noch widerlegt wer- stufung in das vierstufige Ampelsystem zu den: Der Name Buchheim taucht im ermöglichen und bei erhärtetem Verdacht Nachlass der Familie Gurlitt am Bun- auf einen Eigentumsverlust eine proaktive desarchiv Koblenz (Bestand N 1826) in Erbensuche durchzuführen. Die Recher- keinem Erwerbskontext auf. Gesichert chen umfassten neben der Objektautopsie, ist, dass das Buchheim Museum bis 2017 systematischen Datenbanküberprüfungen, im Besitz von zwei Exemplaren des Ra- objektspezifischen internen und exter- dierzyklus Der Krieg gewesen ist. Bei nen Quellenrecherchen [u.a Archivreisen der von Yves Buchheim beschriebenen zum Bundesarchiv Koblenz (Nachlass Erwerbung könnte es sich entsprechend Gurlitt) und zum Deutschen Kunstarchiv auch um das Exemplar handeln, das dann Nürnberg (Nachlass Otto Dix)] auch die verkauft wurde. Es ist jedoch auch nicht erstmalige Überprüfung der bis dato nur auszuschließen, dass Buchheim noch wei- 34 Projekte

tere Exemplare der Kriegsmappe besessen Deutsches Theatermuseum und im Laufe seines Lebens veräußert hat. Trotz tiefergehender Provenienzre- Das Deutsche Theatermuseum betreibt cherchen zu beiden Werkgruppen mit kein eigenes Referat für Provenienzfor- besonderem Rechercheschwerpunkt auf schung, ist jedoch seit 2012 bemüht, hin- der Besitzfrage zwischen 1933 bis 1945 sichtlich der hauseigenen Bestände den ist es nicht gelungen, die Provenienzen Verpflichtungen zur Identifikation und abschließend zu klären. Bislang ist keine Restitution NS-verfolgungsbedingt ent- Meldung der recherchierten Kunstwerke zogenen Kulturguts nachzukommen. bei ›Lost Art‹ erfolgt, da nach aktuellem Das Deutsche Theatermuseum ist be- Forschungsstand kein hinreichender Ver- strebt, die systematische Überprüfung der dacht auf NS-Raubkunst besteht. Beide Bestände seit 1933 bis heute hinsichtlich Werkgruppen wurden mit Gelb als »nicht ihrer Herkunft anhand vorhandener Do- eindeutig geklärt« gekennzeichnet. kumente sowie die Bearbeitung konkreter Der Erfolg des Projekts basiert auf der Restitutionsanfragen bzw. -forderungen aus diesem Projekt gewonnenen Erkennt- wie sie etwa erstmals 2012 von den Erben nis, dass eine effektive und nachhaltige Michael Berolzheimer an das Deutsche Quellenrecherche nur möglich ist, wenn Theatermuseum gestellt wurden, zu be- das Archiv und die Bibliothek Buchheim treiben. In Ermangelung einer Referentin/ sachthematisch und personenbezogen er- eines Referenten, der sich dauerhaft und schlossen sind. Diese Erkenntnis hat dazu konzentriert bestandsbezogenen Proveni- geführt, dass die Buchheim Stiftung auf enzfragen widmen kann, wird derzeit ver- Anregung der Projektbearbeiterin und sucht, in Zusammenarbeit, im Austausch des Direktorats des Buchheim Museums und durch die Unterstützung der Kolle- für 2019 Gelder für eine feste Aushilfe im ginnen und Kollegen des Forschungsver- Bereich Bibliothek bereitgestellt hat und bundes Provenienzforschung Bayern Ein- die Stelle einer Bibliothekarin für die Zu- zelanfragen zu bearbeiten. kunft einplant. Darüber hinaus ist es aus Neben den bisherigen Fällen von Be- dem Projekt heraus gelungen, erfolgreiche standsobjekten, deren Provenienz als Schritte zur Umsetzung von Transparenz »Sammlung Michael Berolzheimer« und in der Provenienzforschung zu gehen, die »Sammlung Siegfried Lämmle« iden- innerhalb des langfristigen Projekts zur tifiziert werden konnten, veranlasst das Gemäldesammlung des Buchheim Muse- Deutsche Theatermuseum eine Anzahl ums ihre Fortsetzung finden werden. von im Zugangsinventarbuch des Deut- Die Präsentation der Forschungser- schen Theatermuseums verzeichneten Er- gebnisse erfolgte im Rahmen der Aus- werbungen aus Auktionen des Auktions- stellung im Grafikkabinett des Museums hauses Weinmüller zu gezielter Proveni- sowie als Abschlussbericht an das DZK. enzforschung. Eine Veröffentlichung der Ergebnisse Zur systematischen Untersuchung und über die Webseite des Museums wird in Prüfung auf Raubkunstverdacht von ca. Kürze erfolgen. 400 Objekten (v. a. theaterhistorische Zeichnungen und Druckgraphiken aus Projekte 35

dem graphischen Bestand des Deutschen Theatermuseums), die im Zeitraum 1936 bis 1940 im Auktionshaus Helbing bzw. Weinmüller angekauft wurden, führt diesbzgl. das Deutsche Theatermuseum seit Mai 2018 ein mit Drittmitteln finan- ziertes, gezieltes Provenienzforschungs- Projekt durch. Die Provenienzforscherin Manu von Miller führt das Projekt in Zu- sammenarbeit mit der Referentin Susan- ne de Ponte durch. Seit September 2016 ist das Deutsche Theatermuseum Mitglied im Forschungs- Doppelseite aus dem durch Brandbomben beschadeten Zu- gangsbuch der Jahre 1936 – 1944 verbund Provenienzforschung Bayern und nimmt regelmäßig an den Arbeitstreffen des FPB teil. Die Mitgliedschaft im FPB Ressourcenrepositorium) den Mitgliedern ermöglicht den kollegialen Austausch der dem FPB angehörenden Institutionen mit Provenienzforschern an staatlichen für Recherchezwecke zur Verfügung. und nichtstaatlichen Museen und eröff- net den Zugang zu forschungsrelevanten Ressourcen. Manu von Miller nimmt für Generaldirektion der Staatlichen das laufende Forschungsprojekt und als Archive Bayerns eingetragenes Mitglied auch an Treffen des Arbeitskreises Provenienzforschung 1) Erschließung des Mischbestandes BFD e.V. teil. III (Akten über Vermögenskontrolle, Ver- mögenseinziehung und Rückerstattung Digitalisierung der für die Provenienzfor- des Bayerischen Landesamts für Vermö- schung relevanten Archivalien gensverwaltung und Wiedergutmachung, dessen Zweigstellen und mehrerer Außen- 2016 erfolgte die Digitalisierung des für stellen, der Oberfinanzdirektion München, die Provenienzforschung relevanten, äl- Zweigstelle München und der Bezirks- testen erhaltenen, im 2. Weltkrieg stark finanzdirektion München sowie weiterer beschadeten Zugangsbuches des Deut- Behörden) im Staatsarchiv München schen Theatermuseums. Das Zugangs- [Michael Unger, Julian Holzapfl (Projekt- buch dokumentiert Zugänge der Biblio- leiter); Lina Hörl, Alexandra Risse (Pro- thek und Sammlungen und wurde am jektbearbeiterinnen)] 01.04.1936 begonnen; der späteste Ein- trag datiert auf den 31.05.1944. Diese Die als BFD III bezeichnete Abgabe der nun gezielt durchsuchbaren Digitalisate Bezirksfinanzdirektion München aus de- stehen auf Nachfrage ab Februar 2019 ren Zuständigkeit für Vermögenskontrolle im Deutschen Theatermuseum der Öf- und Wiedergutmachung umfasst ca. 7.000 fentlichkeit und auch (im Digitalen FPB- Akten der 1940er bis 1970er Jahre im Um- 36 Projekte

fang von 216 laufenden Metern. Ziel des der konservatorischen Behandlung als Projekts ist eine ausführliche archivische Teilbestand LAVW 2 allgemein zugäng- Erschließung der bisher nur durch eine lich werden. Die Akten dokumentieren provisorische Abgabeliste erfassten Archi- die staatliche Vermögenskontrolle und valien. Entsprechend ihrem Entstehungs- Rückführung von Objekten, die während zusammenhang werden die Unterlagen der NS-Zeit Gewerkschaften, Parteien, von Funktionsvorgängern, v. a. des Bayeri- Genossenschaften und karitativen Orga- schen Landesamts für Vermögensverwal- nisationen entzogen worden waren und tung und Wiedergutmachung (BLVW) besitzen dementsprechend hohe Relevanz sowie dessen Zweig- und Außenstellen, für die Provenienzforschung. an die jeweils zuständigen Archive abge- geben, um die dortigen Bestände zu ergän- zen. Im Staatsarchiv München verbleiben 3) Erschließung und konservatorische Be- v. a. Akten der Zweigstellen Oberbayern handlung von Entschädigungsakten des bzw. Süd des BLVW, der Oberfinanzdi- Bayerischen Landesentschädigungsamts rektion München, Zweigstelle München, (heute Teil des Landesamts für Finanzen) der Finanzmittelstelle bzw. der Bezirks- im Bayerischen Hauptstaatsarchiv finanzdirektion München und des Zen- [Gerhard Fürmetz (Projektleitung); Mat- tralfinanzamts München. Bis Ende 2018 thias Nicklaus (Projektbearbeiter)] wurden 94% der Abgabe bearbeitet. Die Ergebnisse sollen in Form von Findmit- Seit 2015 wurden weitere ca. 20.200 Ent- teln dem Digitalen FPB-Ressourcenrepo- schädigungsakten in bislang 25 Liefe- sitorium zur Verfügung gestellt werden. rungen (ca. 237 lfd. Meter) zu Personen der Geburtsjahrgänge bis 1909 vom Lan- desamt für Finanzen an das Bayerische 2) Erschließung von Akten und Karteien Hauptstaatsarchiv abgegeben und dort des früheren Bayerischen Landesamts für sofort benützbar gemacht, unter Beach- Vermögensverwaltung und Wiedergutma- tung der vielfach noch geltenden archiv- chung im Bayerischen Hauptstaatsarchiv gesetzlichen Schutzfristen. Im Berichts- [Gerhard Fürmetz (Projektleitung); Mat- zeitraum kamen ca. 6.200 Akten (ca. 70 thias Nicklaus (Projektbearbeiter)] lfd. Meter) hinzu. Die Übernahme von Entschädigungsakten wird kontinuierlich Im August 2015 hat das Bayerische fortgesetzt. Hauptstaatsarchiv ca. 3.050 Einzelfallak- ten der Abteilung III Wiedergutmachung des früheren Landesamts für Vermögens- 4) Erschließung des Bestands Staatsge- verwaltung und Wiedergutmachung zur mäldesammlungen zu ›Überweisungen aus Übertragung von Vermögenswerten auf Staatsbesitz‹ im Bayerischen Hauptstaats- der Grundlage der Kontrollratsdirektive archiv 50 (KRD 50-Sonderakten) übernommen. [Gerhard Fürmetz (Projektleiter); Susan- Diese Akten wurden weitestgehend ge- ne Wanninger, Katrin Marth (Projektbe- ordnet und verzeichnet und sollen nach arbeiterinnen)] Projekte 37

Abgeschlossen wurde die archivische Er- Deutschland wird seit 2013 vertieft er- schließung einer Aktengruppe zu ›Über- schlossen, durch einen Dienstleister mit- weisungen aus Staatsbesitz‹ an die Baye­ tels Entsäuerung vor dem Papierzerfall rischen Staatsgemäldesammlungen im gerettet und durch Mikroverfilmung und Umfang von 45 Archivalien. Zu diesem zusätzliche Digitalisierung gesichert so- Aktenkomplex hinzugenommen wurde wie für die Benützung aufbereitet. In den das aus 381 Karteikarten bestehende In- Jahren 2017/18 wurden 9.892 Archivalien ventar des so genannten Göring-Silbers. konservatorisch behandelt. Eine proviso- Die Kartei enthält detaillierte Beschrei- rische Bereitstellung der Digitalisate für bungen der Objekte (inkl. Skizzen und Zwecke der Provenienzforschung erfolgt Maße) zwecks Versteigerung des Gö- seit Anfang 2018 im Lesesaal des Staats- ring-Silbers im Auktionshaus Weinmül- archivs Würzburg (S. 48 – 50:2). ler 1974. Für die weitere Erschließung vorbereitet wurde eine Ende 2017 über- nommene Aktengruppe der Bayerischen 7) Entsäuerung des Bestands Wiedergut- Staatsgemäldesammlungen. machungsbehörde I Oberbayern im Staatsar- chiv München [ Julian Holzapfl; Michael Unger (Pro- 5) Erschließung von Archivalien der jektleitung)] Zweigstelle Regensburg und der Außen- stellen Cham, Nabburg, Parsberg, Re- Die über 25.226 Rückerstattungsakten der gensburg, Schwandorf und Weiden des Wiedergutmachungsbehörde I Oberbay- ehemaligen Bayerischen Landesamts für ern stellen eine zentrale Quellengruppe Vermögensverwaltung und Wiedergut- für Provenienzforschungen dar. Bedingt machung im Staatsarchiv Amberg durch die schlechte Papierqualität der [Projektbearbeiter: Till Strobel] Nachkriegszeit waren die rund 230 lfd. Meter akut von Papierzerfall bedroht. Um Neu erschlossen wurden 35 Archivalien drohenden Substanzverlust unersetzlicher aus einer Abgabe des Staatsarchivs Mün- historischer Überlieferung zu verhindern, chen (BFD III). wurde der gesamte Bestand durch einen Dienstleister entsäuert und weitergehend konservatorisch behandelt (Entmetalli- 6) Erschließung, Entsäuerung, Mikrover- sierung, Reinigung, Neuverpackung). filmung und Digitalisierung des Bestands Gestapo-Stelle Würzburg im Staatsarchiv Würzburg 8) Archivbenützung für Zwecke der Pro- [ Julian Holzapfl, Laura Scherr, Ingrid venienzforschung Heeg-Engelhart (Projektleitung); Julian [Mitarbeiter*innen des Bayerischen Sauer (Projektbearbeiter)] Haupt­staatsarchivs und der Staatsarchive Amberg, Augsburg, Bamberg, Coburg, Die mit rund 25.000 Akten zweitgrößte Landshut, München, Nürnberg und archivalische Gestapo-Überlieferung in Würzburg] 38 Projekte

Sowohl zu rechtlichen als auch zu wissen- des Museums mit 33 von mehr als 1.200 schaftlichen Zwecken der Provenienzfor- Objekten gering ist. Diese Objekte wurden schung werden Bestände der Staatlichen an die früheren Eigentümer oder deren Archive Bayerns laufend benützt. Die Rechtsnachfolger restituiert beziehungs- Bearbeitung entsprechender Anfragen weise erfolgen derzeit Verhandlungen über erstreckte sich von schriftlichen Auskünf- eine gütliche Einigung mit den Erben ten über die persönliche Beratung und die (Stand Dezember 2018). Bereitstellung von Archivalien in den Le- Ca. 200 Objekte weisen neben Prove- sesälen bis hin zur Anfertigung digitaler nienzlücken auch Verdachtsmomente auf. und analoger Reproduktionen on demand. Sie wurden an das Zentrum Deutsche Allein im Staatsarchiv München wurden Kulturgutverluste (DZK) in Magdeburg im Berichtszeitraum 68 Benutzungen zur zur Veröffentlichung in der ›Lost Art‹- Provenienzforschung, zum NS-bedingten Datenbank gemeldet. Entzug von Kulturgütern, zur Wieder- Bei rund 1.000 der untersuchten Ob- gutmachung und Rückerstattung sowie jekte handelt es sich um solche, deren zur Geschichte von Kunsthandel und kul- Herkunft entweder vollständig geklärt turgutverwahrenden Institutionen in NS- werden konnte oder die keinen Anfangs- Zeit und Nachkriegszeit betreut. verdacht auf eine NS-verfolgungsbeding- te Entziehung aufweisen. Für 131 dieser Objekte konnte eine lückenlose Eigentü- Germanisches Nationalmuseum merchronologie erstellt werden. (FPB-Kooperationspartner) Im Rahmen des Projektes wurde eine Ausstellung erarbeitet, deren Anliegen es 1) Systematische Provenienzforschung am war, die Provenienzforschung der Öffent- Germanischen Nationalmuseum. Erwer- lichkeit näher zu bringen. Unter dem Titel bungen zwischen 1933 und 1945 Gekauft – Getauscht – Geraubt? – Erwer- (gefördert vom 01.11.2014 – 30.10.2017 bungen zwischen 1933 und 1945 wurden durch die Arbeitsstelle für Provenienzfor- vom 26. Oktober 2017 bis zum 17. Juni schung (AfP), Berlin, und das Deutsche 2018 einige Ergebnisse des Projektes in ei- Zentrum Kulturgutverluste (DZK), Mag- ner Studioausstellung vorgestellt, mit dem deburg) Ziel, die Komplexität dieses Forschungs- [Anne-Cathrin Schreck; Anja Ebert; Ti- feldes zu verdeutlichen. Der Begleitband mo Saalmann; Lisa Baluschek; Nadine zu der Ausstellung in der Reihe »Kultur- Raddatz] historische Spaziergänge im Germani- schen Nationalmuseum« bildet den ersten Das Projekt wurde zum 30.09.2018 been- Baustein der Veröffentlichungen der Pro- det. Es wurden insgesamt ca. 1.200 Ob- jektergebnisse. Als zweiter Baustein er- jekte untersucht. scheint die Open Access-Publikation Ge- Die Ergebnisse der vierjährigen For- kauft – Getauscht – Geraubt? Erwerbungen schungsarbeit zeigen, dass der Anteil zwischen 1933 und 1945. Weitere Ergebnisse nachweislich NS-verfolgungsbedingt ent- der Provenienzforschung sowie ein Regis- zogener Objekte in den Kernsammlungen terband (Erscheinen: Frühjahr 2019). Projekte 39

Der ›Dreiklang‹ wird komplettiert Im Berichtzeitraum wurden die Ein- durch die Datenbank provenienz.gnm (in träge des zweiten und dritten Reiseta- Vorbereitung), in der die untersuchten Ob- gebuchs von Hans Posse transkribiert, jekte und Ergebnisse online recherchierbar kommentiert, Personen, Institutionen, sind. Mit provenienz.gnm geht erstmals ei- Orte und Werke annotiert sowie durch ne umfangreiche Forschungsdatenbank zur Verknüpfung mit Normdaten identifiziert Provenienz von Museumsbeständen online, und diese Informationen in die virtuelle die Technologien des ›Semantic Web‹ Forschungsumgebung eingepflegt. Die nutzt. Die Darstellung der Ergebnisse Transkription und Kommentierung des orientiert sich dabei am Leitfaden des Ar- vierten Reisetagebuchs konnte fast fertig- beitskreises für Provenienzforschung sowie gestellt werden. Zudem wurde die Kom- an herkömmlichen Objektkatalogen und mentierung des ersten Reisetagebuchs ver- versucht somit einen digitalen Standard für vollständigt, die in einem provisorischen die Provenienzforschung und deren Publi- Zustand für die Ausstellung Bestandsauf- kation bereit zu stellen. nahme Gurlitt. Der NS-Kunstraub und die Folgen in der Kunst- und Ausstellungshal- le der Bundesrepublik Deutschland, Bonn 2) Kommentierte Online-Edition der fünf (02.11.2017 – 04.03.2018) durchgeführt Reisetagebücher Hans Posses (1939 – 1942) und für die Ausstellungsbesucher an den (gefördert vom 01.04.2017 – 31.03.2020 Computern der »Provenienzwerkstatt« durch das Deutsche Zentrum Kulturgut- zugänglich gemacht worden war. verluste (DZK), Magdeburg) Die Laufzeit des Editionsprojekts wur- [Matthias Nuding (Projektleitung bis de um ein drittes Jahr bis 31.03.2020 ver- 30.06.2018); Susanna Brogi (Projektlei- längert. Grund für die Verlängerung war, tung ab 01.07.2018); Birgit Schwarz; Juli- dass sich im ersten Projektjahr entgegen ane Hamisch; Frederike Uhl] der ursprünglichen Annahmen nahezu alle bearbeiteten Einträge zu Orten, Wer- Das Deutsche Kunstarchiv im Germani- ken, Sammlungen und Personen durch schen Nationalmuseum verwahrt im Teil- Recherchen identifizieren und kontex- nachlass von Hans Posse (1879 – 1942) tualisieren ließen. Daraus resultierte ein fünf Reisetagebücher (1939 – 1942), die Arbeits-Mehraufwand, der auch für die dieser als Sonderbeauftragter Adolf Hit- restlichen, zu diesem Zeitpunkt noch lers anlegte. In dieser Funktion war er nicht bearbeiteten Reisekladden zu er- sowohl für den Aufbau einer Sammlung warten war. für das »Führermuseum « zuständig als auch für die Vorbereitung und Um- setzung eines Verteilungsprogramms von Institut für Kunstgeschichte der Lud- NS-Raubkunst auf »ostmärkische« und wig-Maximilians-Universität München weitere Museen im Deutschen Reich. Das Projekt hat zum Ziel diese Quellen in Das Institut für Kunstgeschichte der LMU Form einer digitalen Edition der Wissen- hat Forschungs- und Lehrschwerpunkte in schaft zur Verfügung zu stellen. verschiedenen Bereichen des Umgangs mit 40 Projekte

dem Kulturerbe. Diese Schwerpunkte um- Berner Fachhochschule/Hochschule der fassen viele gesellschaftlich und politisch Künste Bern im Rahmen des Weiterbil- relevante Kontexte: Provenienzforschung, dungs-Studiengangs CAS »Werkzuschrei- Werte von Kulturgütern, Kunstmarkt- bung und Provenienzrecherche interdiszi- forschung, Geschichte­ des musealen und plinär« zum Thema Fokus: Praxis der Pro- privaten Kunstsammelns, Geschichte der venienzforschung und Perspektiven der For- Kunstgeschichte, Kunst im Nationalsozia­ schung an. lismus, Emigration und Remigration von Im WiSe 2018/2019 wurden Vorle- Künstlerinnen und Künstlern, Austausch- sungen zur Einführung in Kunst und äs- und Transferprozesse (kolonial/post-kolo- thetische Praktiken des Islam in Afrika nial bzw. materielles/immaterielles Kultur- (Kerstin Pinther) und zur Sammeltätig- erbe), moderne und zeitgenössische Kunst keit und Provenienz (Antoinette Maget Afrikas und der Diaspora. Das Lehrange- Dominicé) angeboten. Die angebotenen bot deckt somit diverse Zeiten und Räume BA- und MA-Seminare widerspiegeln ab. Vorlesungen, Übungen und Seminare die Vielfalt der Lehrtätigkeit am Institut: wiederspiegeln und vermitteln eine Viel- 20 years after the Washington Conference zahl an Aspekten der Thematik. (1998): Provenienzforschung und Forschung Im WiSe 2017/2018 wurden von Chris- zu Kulturgutraub im internationalen Ver- tian Fuhrmeister ein Examenskolloquium gleich (Christian Fuhrmeister), Wem gehört und ein Blockseminar für Doktorandin- das Objekt? Auf der Suche nach innerstaatli- nen und Doktoranden und von Alexandra chen Rückgabeansprüchen im deutschsprachi- Lipińska ein BA- und ein MA-Seminar gen Raum (Antoinette Maget Dominicé), zum Thema Kaufleute und Bankiers als Materialien in Kunst und Design Afrikas Kunstmäzene und -vermittler angeboten. (Kerstin Pinther), und Aus den Verrinen zu Im SoSe 2018 wurde eine Vorle- #combatlooting. Die Verlagerung von Kul- sung zu den körperlosen Merkmalen von turgütern (Niklas Wolf). bedeutenden Sammlungen in ih­rem ge- Im Oktober 2018 fand die 26. Tagung schichtlichen, politischen, wirt­schaftlichen des Arbeitskreises deutscher und polni- und wissenschaftlichen Kontext­ von An- scher Kunsthistoriker und Denkmalpfle- toinette Maget Dominicé gehalten, so- ger/Homburger Gespräch der Böckler- wie mehrere Master- und Bachelorsemi- Mare-Balticum-Stiftung (organisiert von nare angeboten. Darunter fallen Lehrver- Alexandra Lipińska) in München statt, mit anstaltungen zur Kunst in Grenzregionen dem Thema Wege und Kontaktzonen. Kunst- (Burcu Dogramaci), der Künstlermigra- mobilität und -austausch in Ostmittel- und tion in Ostmitteleuropa vor 1800 (Alex- Nordosteuropa, in deren Rahmen eine Pa- andra Lipińska), und der Wahrnehmung neldiskussion zum Thema Herausforderung bzw. der Darstellung von Raub, Diebstahl transnationale Provenienzforschung/Tracing und Plünderung von Kulturgütern im po- Shared Heritage mit Krista Kodres (Tallin), pulären Medium Film (Antoinette Maget Jane Milosch (Washington), Małgorzata Dominicé). Ausserhalb des Lehrangebots Omilanowska (Warschau) und Ojārs des Instituts bot Christian Fuhrmeister am Spārītis (Riga) stattgefunden hat und von 6. Juni 2017 eine Lehrveranstaltung an der Christian Fuhrmeister moderiert wurde. Projekte 41

Masterarbeiten schutz in Schloss Celle: Vom »Bienenkorb« zum sicheren Hort (Celler Beiträge zur – Patricia Biebrich, Die Kontroverse um Landes- und Kulturgeschichte, Bd. 51), kulturelle Aneignung in der Mode. Eine hrsg. von Christopher M. Galler, Celle Differenzierung anhand ausgewählter 2018. Fallbeispiele (Betreuung: Kerstin Pin- ther) Abgeschlossene Dissertationen – Sophie Charlotte Bombeck, Louvre – Amelie Hamann, Die Sammlung später Abu Dhabi. Eine Untersuchung des Aus- chinesischer Bronzen von Hans Oehmi- stellungs- und Sammlungskonzeptes (Be- chen – ein Beispiel für eine im Zeitalter treuung: Kerstin Pinther) des Spätkolonialismus zusammengetra- – Franziska Eschenbach, Die Überliefe- gene Sammlung ostasiatischer Kunst in rung zum Kunsthandel des Antiquariats Deutschland (Betreuung: Burcu Dogra- Jacques Rosenthal im Firmen- und Fa- maci) milienarchiv des Stadtarchivs München (Betreuung: Christian Fuhrmeister) Begonnene Dissertationen (Arbeitstitel) – Natascha Mazur, Provenienzforschung – Sophia Barth, Alois Miedl (1903 – 1990) und/oder/als zeitgenössische Kunst? – (Betreuung: Christian Fuhrmeister) Zum Rose Valland Institut (2017) von – Marie Schäfer, Untersuchung des Um- Maria Eichhorn (Betreuung: Christian gangs mit Kulturgütern an Fallbeispielen Fuhrmeister) (Betreuung: Antoinette Maget Domi- – Zoé Schoofs, Narrativität und Mne- nicé) motechnik. Afghanische Teppiche in der – Niklas Wolf, Voodoo and the state of inter. Neuen Sammlung München (Betreuung: Bildproduktion und Medien ghanaischer Kerstin Pinther) Vodun zwischen Identität und Alterität – Elena Velichko, Otto Klein (1904 – 1995). (Betreuung: Kerstin Pinther) Mitläufer, Profiteur oder Idealist? Studien zu Werk und Vita des deutsch-ukrainischen Restaurators in der NS- und in der Nach- Institut für Zeitgeschichte kriegszeit (Betreuung: Christian Fuhr- München/Berlin meister) Bis zum 31.12.2017 war das Institut für Die 2017 abgeschlossene Masterarbeit Zeitgeschichte Kooperationspartner des von Sophia Barth, Kulturgutschutz in der Deutschen Zentrums Kulturgutverluste britischen Besatzungszone am Beispiel des (DZK), Magdeburg, im Projekt Proveni- Zonal Fine Arts Repository Schloss Cel- enzrecherche Gurlitt. Das Projekt unter- le: Eine Bilanz der Konflikte und Erfolge suchte in der Nachfolge der ›Taskforce (FPB-Tätigkeitsbericht 2016 | 2017, S. 44; Schwabinger Kunstfund‹ seit 01.01.2016 Betreuung: Prof. Dr. Michael Zimmer- Kunstgegenstände aus der Sammlung mann, KU Eichstätt-Ingolstadt, und von Cornelius Gurlitt (1932 – 2014) auf Chri­stian Fuhrmeister), wurde Ende NS-Raubkunst und wurde zum Ende 2018 publiziert: Sophia­ Barth, Kulturgut- des Jahres 2017 abgeschlossen. Im Be- 42 Projekte

richtszeitraum wurden hauptsächlich Art, der speziell für die Sammlungs- und weitere Recherchen innerhalb des um- Provenienzforschung in den Wissensspei- fangreichen Nachlasses von Cornelius chern Archiv, Bibliothek und Museum Gurlitt durchgeführt und einzelne Be- von der Antike bis zur Gegenwart qualifi- stände tiefenerschlossen. Darüber hin- ziert, im dritten Jahr. aus bestand die Aufgabe des Instituts für Zeitgeschichte darin, mit Recherchen zu Von der Provenienz- zur erweiterten Samm­ einzelnen Personen und Fragekomplexen lungsforschung die objektbezogene Provenienzforschung Mit rund 30 Universitätssammlungen, die zu unterstützen. Dafür wurden zusätzlich von der Ameisen- bis zur zoologischen Archivrecherchen in und Mün- Sammlung reichen, mehreren öffentlich chen durchgeführt sowie einzelne Frage- zugänglichen Ausstellungen und Museen stellungen, sowohl projektintern als auch (Botanischer Garten, Martin von Wag- von externen Institutionen, zum Nachlass ner-Museum, Mineralogisches Museum, von Cornelius Gurlitt bearbeitet. Psychologiegeschichtliche Ausstellung im Das Institut für Zeitgeschichte ist mit Adolf-Würth-Zentrum, Röntgen-Ausstel­ seinen einschlägigen Infrastruktureinrich- lung), einer Vielzahl sammlungsaffiner Fä­ tungen Bibliothek und Archiv außerdem cher (Altertumswissenschaften, Europäi- ein Ort für die auf zeitgeschichtliche Fra- sche Ethnologie/Volkskunde, Geschichte,­ gen ausgerichteten Provenienzrecherchen Kunstgeschichte etc.) und einer kulturwis- von Nutzerinnen und Nutzern aus al­ler senschaftlich ausgerichteten, uni­versitären Welt; es fördert und betreut Qualifikati- Museologie/Museumswissenschaft sind onsarbeiten, die die zeithistorische Grund- die Voraussetzungen für ein solches Stu- lagenforschung zum Kunsthandel in der dienangebot an der JMU auch hierzulande NS-Zeit vorantreiben. ideal. Denn von Anfang an war es ein Ziel, sich nicht nur auf NS-Raubkunst zu fo- Julius-Maximilians-Universität kussieren, sondern das inhaltliche Spek- Würzburg trum auf eine geographisch wie zeitlich erweiterte Sammlungsforschung auszu- Provenienz- und Sammlungsforschung an dehnen, die sich Kunst- und Kulturgütern der Universität Würzburg in einem weiten Verständnis annimmt. »Könnt Ihr nichts zur Provenienzfor- Dies erklärt wiederum die etwas sperri- schung anbieten«, mit diesem Anliegen ge Denomination unseres Studiengangs. kam Astrid Pellengahr vor einiger Zeit Getragen wird der Studiengang von drei auf mich zu, und bereits ein Jahr später, Einrichtungen: vom Institut für Kunst- im WiSe 2016/17, konnte der interdiszi­ geschichte (Eckhard Leuschner), von plinäre Master-Studiengang »Samm- der Professur für Museologie (Guido lungen – Provenienz – Kulturelles Er- Fackler) und dem Lehrstuhl für Neuere be« (SPkE) in Würzburg seinen Betrieb Geschichte (Anuschka Tischer). Dies ge- aufnehmen. Inzwischen befindet sich der schieht, im Gegensatz zu anderen neuen deutschlandweit erste Studiengang seiner Studienangeboten dieser Art, (leider) im- Projekte 43

mer noch vollständig aus »Bordmitteln«, liches Spektrum abzudecken. Folglich d.h. ohne finanzielle Unterstützung durch können die Studierenden aus einem Lehr- die Universität oder Stiftungen, obwohl angebot wählen, das z. B. von der Archiv- eigene Haushalts- und Personalmittel für und Quellenkunde über kunsthistorische die Weiterentwicklung unseres Studien- Analysemethoden bis zur museologischen gangs dringend erforderlich wären. Objektdokumentation bzw. Ausstellungs- analyse reicht und neben übergreifenden Profil und Studium Veranstaltungen auch individuelle Mög- Nichtsdestotrotz hat sich das kleine, aber lichkeiten fachlicher Vertiefung offenlässt. innovative Studienangebot inzwischen eta- Andererseits ergeben sich daraus die Zu- bliert und wird von BA-Absolvent*innen gangsvoraussetzungen fürs Studium: Hier der Gründungsfächer ebenso wie von aus- sind ein guter BA-Abschluss mit Kompe- wärtigen Bewerber*innen nachgefragt. Ein tenzen in zwei Fächern (mindestens je 40 Grund dafür liegt sicherlich darin, dass es ECTS-Punkte; vorzugsweise Geschichte, sich nicht um einen Studienschwerpunkt, Kunstgeschichte und Museologie oder sondern um einen eigenständigen univer- ein altertumswissenschaftliches bzw. eth- sitären Hauptfach-Studiengang handelt nologisches Fach) sowie Fremdsprachen- (Dauer: 4 Semester, 120 ECTS, als Teil- kenntnisse nachzuweisen. zeitstudiengang in Vorbereitung). Diese Der Netzwerkgedanke betrifft die Konstellation eröffnet in der Lehre, aber (noch weiter auszubauenden) Kooperatio­ auch für die Forschung neue Perspektiven, nen mit unterschiedlichsten Sammlun- fertigen doch alle Absolvent*innen eine gen und Museen inner- und außerhalb Master-Thesis in diesem Fach an; es kann der Universität. Dabei ist uns die Zusam- sogar promoviert werden. Gegenwärtig menarbeit mit Akteuren der Provenienz- entstehen die ersten drei Master-Arbeiten und Sammlungsforschung im Rahmen (Themen: Analyse exemplarischer Prove- von Blockseminaren und Workshops be- nienzausstellungen, Sammlungsforschung, sonders wichtig. In diesem Kontext haben Identitätspolitik und koloniale Objekte) etwa Christine Bach, Dr. Michael Franz sowie eine Dissertation zur Provenienz- (DZK), Sarah Fründt MA (Universität forschung. Darüber hinaus animiert das Freiburg), Carolin Lange, Johanna Pol- Studienangebot auch Absolvent*innen termann M.A. (Staatsgalerie Stuttgart) der Gründungsfächer, Abschlussarbeiten oder Dr. Lisa Regazzoni (Universität zu Themen der Provenienz- und Samm- ) bereits in Würzburg gelehrt. lungsforschung abzufassen. Hinzu kommen Exkursionen sowie Weitere Spezifika stellen Interdiszipli- jähr­liche Workshops mit dem Master- narität und Vernetzung dar, die sich schon Studiengang »Sammlungsbezogene Wis- aus der Zusammenarbeit der drei Grün- sens- und Kul­turgeschichte« der Uni- dungsfächer ergeben. Von ihnen bringt versität Erfurt: 2018 zum Thema »Rom jedes seine eigenen Theorien, Methoden, sammeln« in Gotha, 2019 zu »Reliquien« Forschungsperspektiven, Wissensbestän- in Würzburg. Schließlich führen die mit de, Kompetenzen und Lehrveranstaltun- wachsender öffentlicher Resonanz in je- gen ein, um ein möglichst weites inhalt- dem WiSe abgehaltenen Ringvorlesun- 44 Projekte

gen renommierte Expert*innen aus den cher sein eigens für diesen Studiengang Bereichen Sammeln/Sammlungen, Pro- entwickeltes Projektseminar Technische venienzforschung und Cultural Heritage Kunstgeschichte: Neue Perspektiven der Ob- nach Würzburg. jektuntersuchung ab, in dem Studierenden Ein weiteres Charakteristikum stellt wiederum neueste naturwissenschaftliche der Theorie-Praxis-Transfer dar. Dies- Methoden der Objektforschung erlernen. bezüglich lässt das Curriculum den Stu- dierenden die Wahl, ob sie Praktika in Perspektiven frei auszuwählenden Archiven und Bi- Der Würzburger Master-Studiengang bliotheken, (universitären) Museen und »Sammlungen – Provenienz – Kulturelles Sammlungen, laufenden Provenienzfor- Erbe« reagiert damit auf die zunehmen- schungsprojekten oder im Kunsthandel den kulturpolitischen Herausforderungen, absolvieren. Der Anspruch, Theorie und die Fragen ungeklärter Provenienz oder Praxis zu verknüpfen, kommt insbeson- unrecht bzw. kolonial erworbene Kultur- dere in Lehrprojekten, Ideenwerkstätten güter aufwerfen. Dabei handelt es sich und Workshops sowie in praxisbezoge- nicht um eine kurzfristige »Modeerschei- nen Abschlussarbeiten, die inhaltlich an nung«, sondern um eine grundlegende ein Praktikum anschließen können, zum Neujustierung von Sammlungsforschung Ausdruck. Zu einem »Aushängeschild« mit gesteigerten Anforderungen an das hat sich die anwendungsbezogene Pro- Sammeln und Bewahren von Kunst- und jektlehre entwickelt, die Ausstellungspro- Kulturgütern: um eine dynamische, proak- jekte, exemplarische Objekterkundungen tive, selbstreflexive, multiperspektivische, oder die Erstellung pädagogischer Ange- antirassistische und postkoloniale Erfor- bote beinhaltet. Zu nennen sind etwa das schung musealer Sammlungen, die pub- Projektseminar … aus dem chirurgischen likumsadäquate und zeitgemäße Formen Handwerkskoffer: Provenienzforschung mit der Vermittlung einschließt, von Werken Objekten der medizinhistorischen Samm- der ›Hochkunst‹ ebenso wie von alltägli- lungen der JMU (2017; Ltg.: Elke Schi- chen Objekten. Im Fokus steht dabei die manski M.A., Anna-Sophie Karl M.A.), gesellschaftliche Verantwortung gegen- das in eine kleine Vitrinenenausstellung über dem überlieferten materiellen Erbe, mündete, während das Lehrprojekt Zum wobei die Verbindung von sammlungs- Erkenntnispotential von Objekten: Mul- bezogener Praxis und universitärer For- tiperspektivität und Objekterzählungen schung auf den Erwerb berufsbezogener (2018; Ltg.: Nora Halfbrodt MLitt, Dr. Erfahrungen und Qualifikationen zielt. Lisa Regazzoni) neue Objektnarrationen erkundete, um einen spannenderen Zu- Weitere Informationen: gang zu Objektbiographien auszuloten, https://www.phil.uni-wuerzburg.de/ etwa der Nobelpreisurkunde von Wilhelm sammlungen-provenienz/aktuelles/ Conrad Röntgen aus dem Würzburger meldungen/ Universitätsarchiv. Im jährlichen Rhyth- mus hält der Würzburger Kunstsachver- ständige und Restaurator Dr. Martin Pra- Projekte 45 46 Projekte

Landesstelle für die nichtstaatlichen befassen müssten und der Betrachtungs- Museen in Bayern zeitraum prinzipiell für Objekte gilt, die bis 1945 entstanden sind und nach 1933 1) Provenienzrecherche in nichtstaatli- bis heute erworben wurden, ist der Lan- chen Museen in Bayern: desstelle für die nichtstaatlichen Museen gegenwärtig. Den rund 1.250 nichtstaatlichen Muse- Ein 2015 konzipiertes und 2016 be- en Bayerns steht die Landesstelle für die gonnenes Projekt zur Ertüchtigung der nichtstaatlichen Museen als Beratungs- Museen für eigene Forschungen ermög- einrichtung des Freistaats Bayern in allen licht es nun, zusätzliche praktische Hilfe- museumsfachlichen Fragen zur Seite. Auf stellungen bei der Provenienzrecherche zu dem Gebiet der Provenienzforschung ver- leisten. Um eine möglichst große Breiten- sucht sie, die Museen vor allem zu sensibi- wirkung in die Fläche zu erwirken, hat sich lisieren und bei der Provenienzforschung die Landesstelle für dieses erste Projekt zur zu begleiten; auch fördert sie konkrete Begrenzung des Untersuchungszeitraums Projekte finanziell. Bereits 2005 hat sie und der zu untersuchenden Museen ent- eine Tagung zum Thema Provenienzfor- schlossen, um das Projekt handhabbar zu schung durchgeführt und danach allen gestalten und bei den durchaus umfangrei- bayerischen Museen kostenfrei eine Pub­ chen Recherchen auch Erfolge zu erzielen, likation (Kulturgutverluste, Provenienz- die die nichtstaatlichen Museen insgesamt forschung, Restitution. Sammlungsgut mit ermuntern sollen, Provenienzforschung belasteter Herkunft in Museen, Bibliotheken zu NS-verfolgungsbedingt entzogenem und Archiven, München/Berlin 2007) an Kulturgut zu betreiben. Das Projekt greift die Hand gegeben. Regelmäßige Beiträge auf die Forschungsergebnisse des Zentral- in der Fachzeitschrift museum heute und instituts für Kunstgeschichte zurück, das weitere Informationen verweisen auf die die Unterlagen des ›Münchener Kunst- Bedeutung des Themas. Darüber hinaus versteigerungshaus Adolf Weinmüller‹ bietet die Landesstelle Workshops und systematisch ausgewertet hat. Besonders Fortbildungen an, um den Museen theo­ wichtig waren dabei die annotierten Auk- retische wie praktische Fertigkeiten zu tionskataloge. Aus ihnen ergeben sich vermitteln. Von den nichtstaatlichen Mu- konkrete Anhaltspunkte für 17 bayeri- seen in Bayern sind etwa 220 vor allem sche nichtstaatliche Museen, die Kunden stadt- und regionalgeschichtliche oder Weinmüllers waren. Vordringliches Ziel kulturhistorische Häuser vor dem Jahr ist es, die Erwerbungen dieser Museen 1945 gegründet worden. Es ist möglich, zwischen 1933 und 1945 einem Erst- dass diese Museen zwischen 1933 und check zu unterziehen. Das Pilotprojekt 1945 Objekte für ihre Sammlung erstan- arbeitet auf zwei Ebenen: einmal sind die den haben, deren Provenienz bedenklich Projektmitarbeiter*innen vor Ort für die ist. Dazu kommen 26 Kunstmuseen, de- jeweiligen Museen zuständig und unter- ren Sammlungen aus dieser Zeit belaste- stützen sie bei der Erschließung der eige- te Objekte enthalten können. Dass sich nen Geschäftsunterlagen. Sie müssen sich prinzipiell mehr Museen mit dem Thema in die spezifische Geschichte des Hauses Projekte 47

Nichtstaatliche Museen in Bayern, die bis Mitte 2018 von den Provenienzforscherinnen der Landesstelle beraten wurden; Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern und seiner Sammlung einarbeiten, in Ein- spezifischen Sammlungsbestände zwi- gangsbüchern und Inventaren recherchie- schen 1933 und 1945 dokumentieren zu ren, um herauszufinden, ob sich Hinweise können. Die Landesstelle möchte in den auf belastete Objekte finden. Dafür kann Museen den Bedarf an weiterführender auch der Besuch von lokalen, Staats- oder Provenienzforschung klären und die Häu- Bundesarchiven nötig werden. Es geht vor ser in die Lage versetzen, eigenständig tätig allem darum, die Erwerbsumstände der zu werden. Sie können dann einen Antrag 48 Projekte

auf finanzielle Unterstützung beim Deut- Provenienzen untersuchen. Dabei wurde schen Zentrum Kulturgutverluste (DZK), eine deduktive Methode gewählt, um sich Magdeburg, stellen, falls sich ein Anfangs- der Biografie einzelner Sammlungsstücke verdacht bestätigt. Eine finanzielle Förde- vom Archiv aus zu nähern. So wird vom rung durch die Landesstelle ist ebenfalls externen Archivgut auf das Museum als möglich. Die Förderrichtlinien finden sich heutigen Besitzer geschlossen. Anders als auf der Webseite der Landesstelle (www. bei Projekten zur Provenienzforschung museen-in-bayern.de) unter Landesstelle/ zumeist üblich, wird kein zuvor definier- Förderung als PDF. Seit Februar 2016 ha- ter Museums- oder Bibliotheksbestand ben u. a. folgende Häuser die Beratung der untersucht. Darüber hinaus wird ein Landesstelle in Anspruch genommen, die Schwerpunkt auf der Region Franken mit mehreren Vor-Ort-Terminen der Lan- liegen, um die kommunalen und regio- desstelle einherging: das Historische Mu- nalen Charakteristiken des Entzugs dar- seum Regensburg, das Archiv des Deut- stellen zu können. In Franken befanden schen Museums München, das Deutsche sich vor der NS-Zeit die bedeutendsten Jagd- und Fischereimuseum München, jüdischen Gemeinden Bayerns, in denen das Fränkische Museum Feuchtwangen, etwa zwei Drittel der bayerischen Juden das Mainfränkische Museum Würzburg lebten. Des Weiteren stehen nicht die (seit 01.01.2017: Museum für Franken Meisterwerke der bildenden Kunst im – Staatliches Museum für Kunst- und Vordergrund, sondern Kunsthandwerk, Kulturgeschichte Würzburg), das Gäubo- persönliche Wertgegenstände oder einfa- denmuseum Straubing, das Stadtmuse- cher Hausrat. Diese Gegenstände waren um Weilheim. Die Museen wurden dazu wegen ihres regionalen Charakters inter- ermuntert, verdächtige Objekte auf die essant für kleinere und lokal ausgerichtete Datenbank ›Lost Art‹ einzustellen und Museen. Als Quellengrundlage werden eine Finanzierung eigener Projekte beim vor allem die Würzburger Gestapo-Perso- Deutschen Zentrum Kulturgutverluste nenakten tiefenerschlossen (S. 37:6). Mit (DZK), Magdeburg, zu beantragen. Die etwa 25.000 Einzelfallakten handelt es Landesstelle für die nichtstaatlichen Mu- sich dabei um den zweitgrößten erhal- seen in Bayern begleitet die Museen gerne tenen Bestand Deutschlands. Knapp ein fachlich beratend und auch finanziell auf Viertel des Bestandes enthält wichtige dem weiteren Weg. Informationen zur Enteignung fränki- scher zumeist rassisch Verfolgter und der Verwertung ihres Besitzes. Gemeinsam 2) Beschlagnahmt, verkauft, versteigert. mit dem Staatsarchiv Würzburg konn- Jüdisches Kulturgut in den nichtstaatlichen ten etwa 5.000 Akten, die unter den ge- Museen in Bayern nannten Gesichtspunkten herangezogen werden können, eruiert werden. In den Das zweite Projekt der Landesstelle zur Personenakten ist der schrittweise Entzug Provenienzforschung hat im Februar von Kulturgütern dokumentiert: von den 2017 begonnen und wird weitere nicht- Protokollen bei Wohnungsdurchsuchun- staatliche Museumsbestände auf ihre gen bis hin zu Beschlagnahmelisten und Projekte 49

Versteigerungsprotokollen mit Namen vielschichtig. Kleine ortsgeschichtliche der Käufer und Zuschlagpreisen. Museen Museen haben jüdische Kultgegenstände konnten sowohl bei Beschlagnahmungen übernommen, größere Häuser haben sich wie auch bei den öffentlichen Auktionen aufgrund ihrer Beziehungen Originalwer- in Erscheinung treten und sich an jüdi- ke beschafft und alle konnten auf Auk- schem Eigentum bereichern. Dem syste- tionen mitbieten. Die Museen konnten matischen Raub fiel nicht nur die jüdische sowohl öffentlich bei Versteigerungen als Oberschicht zum Opfer, sondern grund- Käufer auftreten als auch von persönli- sätzlich jeder, der über Wertgegenstände chen Beziehungen zu NS-Funktionären verfügte. Die Wiedergutmachungsakten profitierten. Sie konnten von einer Art der Staatsarchive und personenbezogene Vorkaufsrecht, von Beschlagnahmungen Daten aus städtischen Archiven werden und Schenkungen Gebrauch machen. Mit als Komplementärdarstellungen herange- der Ausreise, Flucht oder Deportation der zogen. Das Zweitprojekt nähert sich ver- rechtmäßigen Eigentümer verbrachte man dächtigen Objekten somit von zwei Sei- auch ihre gesamten Mobilien an einen an- ten her. In einem ersten Schritt befragt es deren Ort. Es sind vor allem die kleine- Archivunterlagen nach ihrer Provenienz, ren nichtstaatlichen Häuser, die dringend ihrem Schicksal und Verbleib. Festzustel- personelle und fachliche Unterstützung len ist, ob Objekte beschlagnahmt und an benötigen, um den komplizierten Umgang Museen gegeben worden sind. Darüber mit entzogenen Objekten gut und fach- hinaus können Museumsmitarbeiter auf lich korrekt meistern zu können. Die Lan- Auktionen Stücke mit belasteter Proveni- desstelle sieht sich in diesem Projekt als enz ersteigert haben. Auch Händler und Schnittstelle zwischen den Museen und Sammler reagierten auf Objektwünsche den Archiven. Sie möchte das Bewusstsein von Museen und boten ihnen entspre- für die Provenienzforschung zu Muse- chende Werke an. Durch Quittungen und umsbeständen auf beiden Seiten stärken. andere Korrespondenzen in den Gestapo- Die Museumsmitarbeiter*innen sollen für Akten werden die Geschäftsbeziehungen die Provenienz ihrer Ausstellungsstücke lokaler Anbieter zu den städtischen Mu- und den Informationsgehalt ihrer Ar- seen nachvollziehbar. Verdachtsmomente chivmaterialien sensibilisiert werden. Eine erwachsen deshalb weniger primär den gründliche Auswertung der Gestapo- und Sammlungen der Museen als den Archiv­ Wiedergutmachungsakten kann den frän- unterlagen. kischen nichtstaatlichen Museen wertvolle In einem zweiten Schritt soll über- Hilfe bei der Überprüfung ihrer Bestände prüft werden, ob diese verdächtigen Ob- leisten. Das Projekt wird aber nicht nur re- jekte sich immer noch in den nichtstaat- gional von Bedeutung sein: Es ist ebenfalls lichen Museen Frankens befinden. Dafür davon auszugehen, dass Objektbiografien werden die hauseigenen Ankaufsbücher, über die bayerischen Landesgrenzen hin- Inventare, Korrespondenzen, Rechnun- aus und im internationalen Kontext nach- gen etc. befragt. Der Entzug von Kul- vollzogen werden können. Das Staatsar- turgut, der durch die Personenakten der chiv Würzburg steht stellvertretend für Gestapo deutlich wird, ist ausgesprochen das Potenzial aller Archive in Hinblick 50 Projekte

auf die Provenienzforschung. Die en- konnte im Rahmen dieses Projekts damit ge Zusammenarbeit von Archiven und begonnen werden, die Ankaufspolitik des Provenienzforscher*innen ist unabdingbar, Münchner Stadtmuseums in den Jahren um auch außerhalb der Metropolen die 1933 bis 1945 systematisch zu untersu- Biografien von Tätern, rechtmäßigen Be- chen. sitzern und ihres Eigentums aufarbeiten Die Ergebnisse dieses Forschungs- zu können. projektes werden in der Ausstellung »Ehem. jüdischer Besitz« – Erwerbungen des Münchner Stadtmuseums im Natio­ Münchner Stadtmuseum nalsozialismus von April 2018 bis Januar (FPB-Kooperationspartner) 2019 der Öffentlichkeit präsentiert. Im Katalog dieser Ausstellung finden sich Von 2011 bis 2015 hat das Münchner neben Aufsätzen zur Geschichte und Stadtmuseum in Kooperation mit der Ar- Ankaufspolitik des Münchner Stadtmu- beitsstelle für Provenienzforschung (AfP), seums, der städtischen Galerie im Len- Berlin, ein zeitlich befristetes Forschungs- bachhaus und zum Kunstbestand der projekt (halbtags) eingerichtet. Bis 2015 Bundesrepublik Deutschland, detaillierte

Historisches Museum der Stadt München (heute: Münchner Stadtmuseum) Projekte 51

Museum Fünf Kontinente

Das Museum Fünf Kontinente (MFK) verfügt zwar über eine Referentin für Provenienzforschung, ist aber zur Zeit personell nur in der Lage, seine Bestände hinsichtlich möglichem NS-verfolgungs- bedingt entzogenen Kulturgut stichpro- benhaft bzw. bei begründetem Verdacht zu prüfen. Eine Ausnahme bildete das durch die Arbeitsstelle für Provenienzfor- schung (AfP), Berlin, und das Bayerische Staatsministerium für Bildung und Kul- tus, Wissenschaft und Kunst geförderte Projekt Hintergründe und Provenienzen von Erwerbungen chinesischer Kunst aus so- genannten »Judenauktionen« in Berlin 1935. Gemäß seinen Beständen liegt der Schwerpunkt der Provenienzforschung des MFK auf kolonialzeitlichem Samm- lungsgut und der Rekonstruktion der Sammelumstände. In dieser Funktion ist die Referentin für Provenienzforschung Delegierte für in deutschen Museen be- findliche Objekte aus Ozeanien in der Arbeitsgruppe ›Umgang mit Samm- lungsgut aus kolonialen Kontexten‹ des Deutschen Museumsbundes, die sich mit der Veröffentlichung eines Leitfadens für deutsche Museen mit kolonialzeitlichem Ausführungen zum Schicksal der Fa- Sammlungsgut befasst. milien von Siegfried Lämmle, Heinrich Rothschild, Julius Schülein, Lehmann Max Biermann (1856 – 1929) und seine Bernheimer, Albert Hackelsberger, Lud- Mikronesien-Sammlung wig Flörsheim und Maria Luiko. [Hilke Thode-Arora]

Seit Dezember 2017 gibt es am Münch- Die vom im deutschen Kolonialdienst ste- ner Stadtmuseum eine feste ½ Stelle zur henden und als Kaiserlicher Kommissar weiteren Erforschung der Bestände. Die auf den Marshall-Inseln stationierten Max Provenienzforschung und Hausdoku- Biermann zusammengetragene ethnogra- mentation wird seitdem systematisch wei- phische Sammlung aus Mikronesien wird ter auf- und ausgebaut. systematisch wissenschaftlich bearbeitet 52 Projekte

und anhand bisher nicht gehobener Archi- tung der 1920er und 1930er Jahre näher valien kontextualisiert. Es handelt sich um begutachtet, der den Brand des Museums ein Teilprojekt des noch bis Frühjahr 2018 in einem Tresor überstanden hatte. Der laufenden, vom Europäischen Forschungs- Zustand des verglühten und angekohl- rat geförderten Pacific Presences: unter Lei- ten Papiermaterials wurde bisher als zu tung des Museums und der Universität kritisch für eine Einsichtnahme beurteilt, von Cambridge (UK) werden europaweit konnte aber unter Einbeziehung der Re- Ozeanien-Sammlungen aus Mikronesien staurierung per Fotoaufnahmen erschlos- und Melanesien dokumentiert sowie aus sen und anschließend durch Transkrip- europäischer und pazifischer Perspektive tion ausgewertet werden. Er enthält u. a. interdisziplinär und sammlungsgeschicht- einen seriellen Bestand zu den Dienst- lich untersucht. reisen des Museumsdirektors Clemens Schenk zwischen 1934 bis 1936, die des- sen enge Verbundenheit zur lokalen wie Museum für Franken – auch deutschen NS-Führungsriege – etwa Staatliches Museum für Kunst- und durch Besuche bei Reichsleiter Rosenberg Kulturgeschichte in Würzburg in Berlin – verdeutlichen sowie durch selbst vor Ort durchgeführte Einkäufe Wie im letzten Bericht angekündigt, konn- im Münchner Antiquitätenhandel, u. a. te am Museum für Franken im Rahmen bei der ersten Weinmüller-Auktion, den des vom Deutschen Zentrum Kulturgut- Verdacht auf NS-Raubkunst in den Mu- verluste (DZK) geförderten, auf zwei Jahre seumsbeständen erhärten. befristeten Projekts zum 1. April 2018 eine Im Berichtszeitraum wurde außerdem wissenschaftliche Mitarbeiterin zur Pro- die ebenfalls bereits angekündigte Aus- venienzforschung eingestellt werden. Die stellung zum aufsehenerregenden Judaica- Recherchen gestalten sich nach wie vor Fund im Museumsdepot Zeughauskeller schwierig, da Inventare und Zugangsbü- vorbereitet und realisiert. »Sieben Kisten cher, die die Erwerbungen des Museums mit jüdischem Material«. Von Raub und in der Zeit von 1933 bis 45 dokumentieren Wiederentdeckung 1938 bis heute zeigt den könnten, bei der Zerstörung des Museums gesamten Judaica-Bestand des Museums am 16. März 1945 vernichtet wurden. Au- von über 150 Ritualobjekten, darunter die ßerdem verlängert sich das Kurzinventari- zahlreichen, 1945 im alten Museum ver- sationsprojekt des Museums zur Erfassung brannten und beschädigten Stücke. Die des Gesamtbestandes durch personelle Ausstellung wurde am 5. November 2018 Veränderungen um mindestens ein Jahr. im Jüdischen Museum München im Bei- Um eine tragfähige Grundlage für die Pro- sein des Vorsitzenden des Zentralrats der venienzrecherchen für Museumsobjekte zu Juden in Deutschland, Dr. Josef Schuster, erhalten, wurden das Stadtarchiv Würz- Vertretern der Stadt München und wei- burg und das Staatsarchiv Würzburg sowie teren Ehrengästen, wie dem Beauftragten das museumseigene Archiv konsultiert. der Bayerischen Staatsregierung für jüdi- Dort wurde im Depot Zeughauskeller sches Leben und gegen Antisemitismus ein Aktenbestand der Museumsverwal- Dr. Ludwig Spaenle eröffnet und läuft dort Projekte 53

JÜDISCHES MUSEUM MÜNCHEN • MUSEUM FÜR FRANKEN [Hg .]

Im Museum für Franken in Würzburg wurden 2016 bei Inventarisie- rungsarbeiten erstmals systematisch alle jüdischen Ritualgegenstände erfasst, von denen ein Großteil während des Novemberpogroms 1938 in Unterfranken beschlagnahmt worden war. Ein Forschungsprojekt konnte seither die Herkunft zahlreicher Objekte, darunter Tora-Schmuck, Chanukka-Leuchter, Seder-Teller und vieles mehr, die aus sieben Synagogen der Region stammen, klären. Die Beiträge machen deutlich, dass ein wesentliches Ziel des vom NS-Staat organisierten Novemberpogroms der Raub jüdischen Eigentums und die damit verbundene Bereicherung war, von der auch zahlreiche Museen profitierten. Gleichzeitig gehen sie am Beispiel Würzburgs der Frage nach, warum die planmäßige und konsequente Aufarbeitung dieser Judaica über einen so langen Zeitraum hinweg unterblieben ist. Ein umfangreicher Katalogteil dokumentiert schließlich die Objekte dieses bedeutenden Bestandes. MUSEUM FÜR FRANKEN IN WÜRZBURG •

JÜDISCHES MUSEUM MÜNCHEN MUSEUM FÜR FRANKEN STAATLICHES MUSEUM FÜR KUNST- UND KULTURGESCHICHTE »Sieben Kisten IN WÜRZBURG mit jüdischem Hentrich & Hentrich Verlag Berlin ISBN 978-3-95565-276-0 Material« Von Raub und Wiederentdeckung 1938 bis heute JÜDISCHES MUSEUM MÜNCHEN »Sieben Kisten mit jüdischem Material«

Katalog-Cover »Sieben Kisten mit jüdischem Material«; Museum für Franken/Jüdisches Museum München bis zum 1. Mai 2019. Anschließend kommt onsfall als Nachfolgeorganisation behan- sie vom 5.Juni bis 15. September 2019 ins delt wird. Museum für Franken. Die bisherigen Pro- Zum 31. Dezember 2018 verlässt die jektrecherchen zur Museumsgeschichte Projektmitarbeiterin Magdalena Bay- der NS-Zeit und der Judaica-Sammlung reuther aus beruflichen Gründen vorzeitig sind in zwei Aufsätzen im gleichnamigen das Projekt. Die Stelle mit der Restlauf- Ausstellungskatalog publiziert. zeit des Projektes von 15 Monaten wird Bei 43 der verbrannten Ritualobjekte 2019 neu ausgeschrieben und besetzt, so konnte die Provenienz geklärt werden. dass auf Grundlage der bisherigen Ergeb- Sie stammen aus unterfränkischen Land- nisse die Recherchen an den Objekten synagogen und wurden dort während der selbst vertieft werden können. Pogromnacht 1938 geraubt. Bei vielen anderen Objekten liegt diese Vermutung nahe, konnte aber nicht bewiesen werden. Dennoch hat sich die Stadt Würzburg als Besitzerin dieser Gegenstände im Okto- ber 2018 per Stadtratsbeschluss dazu ent- schlossen, den Bestand treuhänderisch an eine Nachfolgeorganisation der beraubten jüdischen Gemeinden zu übergeben – dazu hat sich die Israelitische Kultusge- meinde Würzburg positiv geäußert. Dies wäre in Deutschland der erste Fall, in dem eine nach 1945 neu gegründete jüdische Verbrannte Akten im Depot Zeughauskeller; Museum für Gemeinde in einem Museums-Restituti- Franken 54 Projekte

Staatliche Graphische Sammlung 2) Datensicherung durch Digitalisierung München Seit dem Jahr 2016 läuft am Lenbachhaus Als Grundlage zukünftiger Provenienz- ein umfangreiches Digitalisierungspro- forschung werden die Jahresinventare der jekt, in dem der Nachlass und das Archiv Zeichnungen ab 1933 in der Museums- von Alfred Kubin – das größte Einzel- datenbank vollständig erfasst und die Er- Archiv zu einem bildenden Künstler werbsnachweise eingepflegt. Parallel wird dieser Generation – als auch ein Teil des eine erste Kategorisierung nach den Kri- Nachlasses von Franz von Lenbach digi- terien der sogenannten Provenienzampel talisiert werden. Nachdem bereits 2017 vorgenommen, um eine Ausgangsbasis für insgesamt 42 Inventarbücher mit 7.067 die weitere Erforschung der Provenienzen Doppelseiten zur Datensicherung digi- zu bekommen. Das Projekt wird durch tal fotografiert wurden, konnten im Jahr die Förderung des Bayerischen Staatsmi- 2018 auch alle Karteikarten der Samm- nisteriums für Wissenschaft und Kunst lungsbestände des Lenbachhauses digital ermöglicht. gespeichert (Anzahl der Scans: 53.972) und auf den städtischen Servern gesichert werden. Derzeit werden die Daten über- Städtische Galerie im Lenbachhaus prüft, um diese im nächsten Schritt in und Kunstbau München die Museumsdatenbank zu importieren. (FPB-Kooperationspartner) Geplant ist außerdem die öffentliche Be- reitstellung der Inventarbücher von 1933 bis 1945 auf der FPB-Webseite, wofür zu- 1) Multimedia App nächst die Schwärzung der datenschutz- relevanten Stellen professionell durchge- In einer Zusammenarbeit mit dem führt werden muss. Kunstpädagogischen Institut der Lud- wig-Maximilians-Universität München entwickelte das Lenbachhaus eine Multi- 3) Sammlung Online media-App für Kinder, in der in kurzen Beiträgen wissenschaftliche Berufe im Zum seit 2016 laufenden Digitalisie- Museum erklärt werden. Die Abteilung rungsprojekt gehört außerdem die von der Sammlungsarchiv/Provenienzforschung Landeshauptstadt München geförderte stellte in diesem Rahmen, neben ande- »Sammlung Online«. Seit 3. Dezember ren Fachbereichen wie der Restaurie- 2018 können über die Webseite des Len- rung oder den kuratorischen Abteilun- bachhauses im Bereich »Sammlung On- gen, ihre Aufgaben vor und erklärte, wie line« über 1.164 Kunstwerke und über 215 Provenienzforscher*innen im Museum Personendaten eingesehen werden (Stand: arbeiten. 18.01.2019). Gezeigt werden sowohl ak- tuell ausgestellte Arbeiten als auch solche, die sich derzeit im Depot befinden. Die »Sammlung Online« ist eine wachsende Projekte 55

Plattform – in den kommenden Jahren Zentralinstitut für Kunstgeschichte werden beständig weitere Kunstwerke eingepflegt und zusätzliche Informati- Seit Juni 2015 bündelt ein eigener Menü- onen zu den Objekten zugänglich ge- punkt auf der Webseite des ZI die viel- macht. Neben der präzisen Dokumenta- fältigen Aktivitäten im Bereich Proveni- tion aller Erwerbungen ist es unser Ziel, enzforschung/Werte von Kulturgütern Kunstwerke aus ehemaligem jüdischen (https://www.zikg.eu/forschung/proveni- Besitz oder unrechtmäßig entzogenem enzforschung-werte-von-kulturguetern, Kunstbesitz zu identifizieren und gege- mit den Unterpunkten Projekte, Veran- benenfalls an die Erben der rechtmäßigen staltungen, Veranstaltungen/Vorträge ex- Eigentümer*innen zu restituieren. Über tern, Publikationen, Kooperationen, Be- laufende Verfahren kann aus rechtlichen richterstattung/Presse). Diese Informa- Gründen keine Auskunft gegeben wer- tionen sollen hier nicht dupliziert oder den. Ausführliche Informationen zu den wiederholt werden; lediglich die Projekte Provenienzen der Objekte sind jedoch, werden im Folgenden kurz beschrieben: unter Berücksichtigung von Personen- recht und Datenschutz, für eine erweiterte Version der »Sammlung Online« zu einem 1) Dokumentation und Kontextualisierung späteren Zeitpunkt vorgesehen. von Translokationen: Auf- und Ausbau der WissKI-Datenbank (gefördert durch das Deutsche Zentrum 4) Forschungsprojekt zum Kunsthändler und Kulturgutverluste (DZK), Magdeburg, Sammler Günther Franke (1900-1976) von Juli 2018 bis Juni 2019) [Leonhard Weidinger (Projektleitung); Ende 2017 wurde das Forschungsprojekt Edda Bruckner; Johannes Griebel; Juliane mit der Publikation Kunsthändler, Samm- Hamisch; Meike Hopp (Beratung); Ste- ler, Stifter. Günther Franke als Vermittler phan Klingen; Sophie Kriegenhofer (bis moderner Kunst in München 1923 – 1976 Juli 2018); Katharina Schlögl (ab August (Schriften der Forschungsstelle »Entar- 2018); Janine Schmitt] tete Kunst«, Bd. 11), Berlin/Boston 2017, abgeschlossen. Es handelte sich um ein Im Zuge des 2018 abgeschlossenen Pro- Kooperationsprojekt der Bayerischen jekts zum ›Führerbau-Diebstahl‹ wurden Staatsgemaldesammlungen und der Städ- Strukturen und Methoden zur Datener- tischen Galerie im Lenbachhauses. Pro- fassung und Auswertung entwickelt, die jektbearbeiter war der Kunsthistoriker Dr. grundsätzlich eine Dokumentation al- Felix Billeter. Die Arbeit wurde von der ler dem Central Collecting Point (CCP) Ernst von Siemens Kunststiftung (EvSK) München zugeordneten Quellen ermög- gefordert. lichen. Diese systematische und struktu- rierte Herangehensweise machte histo- rische Zusammenhänge und Desiderate erstmals sichtbar, die dringliche Fragen zu den Arbeitsweisen, der Inventarisie- 56 Projekte

rung und der Dokumentation im ›Son- [Anne Uhrlandt (Projektkoordination); derauftrag Linz‹, im CCP und darüber Christian Fuhrmeister; Stephan Klingen; hinaus aufwerfen. Ziel des Projekts Do- Mareike Schwarz. kumentation und Kontextualisierung von Beteiligte Institutionen: Zentralinstitut für Translokationen ist der Ausbau des für Kunstgeschichte in Zusammenarbeit mit das vorangegangene Projekt zum ›Führer­ dem Vidal Sassoon International Center bau-Diebstahl‹ entwickelten WissKI- for the Study of Antisemitism – The He- Da­tenbankmodells, um die Bearbeitung brew University of Jerusalem; Faculty of dieser Desiderate sowie die Analyse und Fine Arts, Concordia University, Montreal; den Aufbau der Strukturen zu ermögli- Max and Iris Stern Foundation, Montreal. chen. Ausgehend von Archivalien – Kar- Projektpartner: National Gallery of Ca­ teikarten, Inventar-und Transportlisten, nada | Musée des beaux-arts du Canada; Rechnungen, Korrespondenzen – sollen Haifa Museums of Art; McCord Mu- die Translokationen in den und aus dem seum Montreal; Musée des Beaux-Arts CCP München erfasst werden. Damit soll Montreal; The Israel Museum Jerusalem; die Grundstruktur für eine Plattform ge- Leo Baeck Institute New York] schaffen werden, die in der Lage ist, alle Objekte, die sich im CCP München be- Das internationale Forschungsprojekt ver- fanden, auf Quellenbasis zu dokumentie- folgt das Ziel, die Geschichte der Düssel- ren, aber auch jene Objekte darzustellen, dorfer Kunsthändlerfamilie Stern zu re- die laut Quellen als verloren gelten. konstruieren. Von 1913 bis 1937 führte die Insgesamt kann das mit Open-Sour- Familie Stern eine renommierte Galerie – ce-Software entwickelte WissKI-Daten- die Galerie Stern – für Gemälde alter und bankmodell somit als Pilotprojekt gelten, neuer Meister in Düsseldorfs bester Lage das exemplarisch die Verwaltung beson- auf der Königsallee. Heute, 81 Jahre später, ders komplexer und teils sogar wider- haben sich dort alle visuellen Spuren ver- sprüchlicher Quellenangaben gestattet: loren – kein Hinweis erinnert an die Zeit https://www.zikg.eu/projekte/projekte-zi/ in den 1920ern und frühen 30ern, als die dokumentation-und-kontextualisierung- Sterns in Nachbarschaft zu Alfred Flecht- von-translokationen heim und der Galerie Paffrath dort in den Hausnummern 23 und 25 arbeiten und lebten. Das SCP will die Geschichte der 2) Stern Cooperation Project (SCP): Do- Familie und der Galerie Stern rekonstru- kumentation und Rekonstruktion einer ieren. deutsch-jüdischen Migrationsgeschichte: Die Der Galeriegründer und Familienvater Familie Stern – eine Kunsthändlerfamilie Julius Stern verstarb 1934, die Leitung der jüdischer Herkunft mit Galerien in Düssel- Galerie übernahm sein Sohn Max, promo- dorf, London und Montreal vierter Kunsthistoriker, der genau wie die (Seit 01.07.2018 durch das Deutsche Zen­ weiblichen Familienmitglieder – Mutter trum Kulturgutverluste (DZK), Magde- Selma, Schwester Gerda (Gertrud) und burg, und der Max and Iris Stern Founda­ Schwester Hedi (Hedwig) – in der Galerie tion, Montreal, gefördert) Stern mitarbeitete. Projekte 57

Galerie Stern, Königsallee 23 & 25, Düsseldorf vor 1937 Selma, Julius und Hedi Stern, ca. 1930 | Max Stern Fonds, | Max Stern Fonds, National Gallery of Canada National Gallery of Canada

Die jüdische Herkunft der Familie war Fine Art« in Montreal. Zunächst als Mit- ab 1933 Grund genug, ihr bisheriges Le- arbeiter, später als Partner und schließlich ben und Arbeiten sukzessive unmöglich als Direktor und Eigentümer baute sich zu machen: Berufsverbot und der damit Max Stern in Kanada eine neue Existenz verbundene Zwang zur Aufgabe der Ga- als Kunsthändler auf. Erfolgreich war er lerie, die Konfiszierung von Konten und mit einem Marktsegment, das noch nicht Besitz und schließlich die Aberkennung auf dem lokalen Galerie-Markt vertreten der Staatsbürgerschaft. Nach jahrelangen war, den kanadischen Zeitgenossen. Auseinandersetzungen um die Fortfüh- Das seit Juli 2018 laufende Stern Co- rung der Galerie war Dr. Max Stern im operation Project (SCP) rekonstruiert ein November-Dezember 1937 gezwungen, deutsch-jüdisches Verfolgungsschicksal seine Galerie zu schließen und die »Be- im Kunstbetrieb: Was passierte mit den stände der Galerie Stern« im Kölner Auk- Kunstwerken der Düsseldorfer Galerie tionshaus Lempertz versteigern zu lassen. Stern, die aufgrund der NS-Repressali- Den drei Geschwistern Max, Hedi und en verkauft, eingelagert oder abgegeben Gerda gelang die Emigration ins Aus- werden mussten? Wie schafft man es, land: Gerda flüchtete nach Paris, Max im Exil eine Galerie aufzubauen? Woher und Hedi nach London, wo sie gemein- kommt die Ware? Wie gelingt einem auf sam die »West’s Galleries« gründeten und ältere Kunst spezialisierten Händler die bis 1940 führten. Mutter Selma folgte ih- Transformation zu einem Fachmann für ren Kindern nach England. Doch nach- die zeitgenössische Kunst eines fremden dem England dem Deutschen Reich am Landes? Welche Kundenkontakte wer- 3. September­ 1939 den Krieg erklärt hatte, den brüchig und gehen verloren, welche wurde Max Stern als »enemy alien« inter- neuen Netzwerke entstehen? All diesen niert. Es gelang ihm, sich 1940 in ein La- Fragen will das Projekt in ergebnisoffener ger in Kanada verlegen zu lassen. Wenig Grundlagenforschung nachgehen. später bewarb er sich als Mitarbeiter in der Eine besondere Herausforderung stellt gerade eröffneten »Dominion Gallery of die Tatsache dar, dass das Geschäftsin- 58 Projekte

ventar aus den Düsseldorfer Jahren nicht Das Projekt untersucht die Transaktionen in das Exil gerettet werden konnte. Da- der 1880 gegründeten Münchner Kunst- her wird versucht, über den Austausch handlung Julius Böhler und ihrer Filialen mit dem Handel, den Museen und Privat- in Berlin, Luzern und New York auf der sammlungen den Galeriebestand zu re- Basis des Fotoarchivs, das die zwischen konstruieren. 1903 und 1994 gehandelten Kunstwer- Die erarbeiteten Daten sollen an- ke dokumentiert. Weil dieses Archiv und schließend auch mit den bestandsbezo- die zugehörigen Objektkarteien – im Ju- genen Informationen in Museen und Pri- li 2015 mit Unterstützung der Deutschen vatsammlungen abgeglichen und vernetzt Forschungsgemeinschaft (DFG) im Rah- werden. men des LIS-Förderprogramms »Erwer- In diesem Rahmen möchte das SCP bung geschlossener Sammlungen und Strategien entwickeln, die für Forscherin- Nachlässe« sowie mit Eigenmitteln der nen und Forscher hilfreich sein könnten, Photothek vom ZI erworben – eine ein- die mit ähnlichen Herausforderungen bei deutige visuelle Evidenz zur Verfügung der Rekonstruktion von Verfolgung so- stellen, komplettieren sie in hervorragen- wohl von Individuen als auch von Unter- der Weise die umfangreichen Geschäfts- nehmen konfrontiert sind. Provenienzfor- unterlagen der Kunsthandlung Böhler im schung kann auf diese Weise das Leben Bayerischen Wirtschaftsarchiv der IHK vor dem Holocaust sichtbar machen und München. die Schicksale der durch die NS-Herr- Die Kunsthandlung Böhler gehörte in schaft verfolgten Deutschen jüdischer der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu Herkunft in das kollektive Gedächtnis den bedeutendsten Auktionshäusern des zurückholen. deutschsprachigen Raums. Zahlreiche europäische und amerikanische Museen Weitere Informationen: und Nationalgalerien gehörten ebenso zu https://www.zikg.eu/projekte/projekte-zi/ Böhlers Kunden wie Königs- und Fürs- stern-cooperation-project tenhäuser oder vermögende Industrielle.

3) Händler, Sammler und Museen: Die Kunsthandlung Julius Böhler in München, Luzern, Berlin und New York. Erschließung und Dokumentation der gehandelten Kunst- werke 1903 – 1994 (gefördert von Januar 2017 bis Mai 2020 durch die Ernst von Siemens Kunststif- tung [EvSK]) [Meike Hopp (Projektleitung); Christian Fuhrmeister; Johannes Griebel; Stephan Klingen] Kunsthandlung Julius Böhler, Kundenkartei Museen; Zentralinstitut für Kunstgeschichte Projekte 59

Weil das Material einen so außerge- Zum Herbst 2018 konnte schließlich wöhnlich reichhaltigen, vollständigen und die Förderung für ein weiteres Projekt zur in diesem Umfang einzigartigen Bestand Transkription, Erschließung und Doku- darstellt, zählt die Erschließung und wis- mentation des Fotoarchivs Böhler in ei- senschaftliche Auswertung dieses Quel- ner Datenbankstruktur erfolgreich beim lenkonvoluts zu den dringendsten Desi- Deutschen Zentrum Kulturgutverluste deraten der Forschungen zum internatio­ in Magdeburg (DZK) beantragt werden. nalen Kunsthandel und Kunstmarkt vor Dieses Projekt wird zum 1. März 2019 allem in der ersten Hälfte des 20. Jahr- beginnen: hunderts. Diese besondere Bedeutung der https://www.zikg.eu/projekte/projekte-zi/ Quellenbestände für die Forschung wird kunsthandlung-julius-boehler schon dadurch ersichtlich, dass seit der Übertragung des Materials und der pro- visorischen Aufstellung in der Photothek 4) Transfer of Cultural Objects in the Alpe des ZI eine dreistellige Zahl von Anfra- Adria Region in the 20th Century (Trans- gen aus dem In- und Ausland beantwortet CultAA)/Transfer von Kulturgütern in und mehrere Dutzend Besucher bei ihren der Region Alpe Adria im 20. Jahrhundert teils mehrtägigen Recherchen vor Ort un- (TransCultAA) terstützt werden konnten. (gefördert von September 2016 bis Au- Die dringend erforderliche Siche- gust 2019 durch die Europäische Uni- rungsdigitalisierung der empfindlichen on im Rahmen des Programms HERA Materialien konnte für einen Teilbestand (Humanities in the European Research bereits 2017 realisiert werden. Dank der Area), in Deutschland durch das Bundes- großzügigen Unterstützung der Ernst ministerium für Bildung und Forschung von Siemens Kunststiftung (EvSK) sind (BMBF)) die Erforschung des Materials und die [Christian Fuhrmeister (Projektleitung); kompetente Beantwortung der Anfra- Maria Tischner; Michael Wedekind] gen durch die Einrichtung einer Wissen- Beteiligte Institutionen: Croatian Aca­ schaftlerstelle für drei Jahre gesichert. demy­ of Sciences and Arts, Strossmayer Im Rahmen eines Research Fellow- Gallery of Old Masters, Zagreb/Croatia; ships des Excellence Clusters TOPOI (P2 University of Udine, Department of His- »Dealing with Damage«) zu den »Netz- tory and Conservation of Cultural Heri- werken des deutschen Antikenhandels tage, Udine/; Research Centre of the zwischen 1914 und 1949« konnte die Pro- Slovenian Academy of Sciences and Arts; jektleiterin vom 1. August bis 31. Dezem- France Stele Institute of Art History, Lju- ber 2018 am Institut für Kunstwissen- bljana/Slovenia; Zentralinstitut für Kunst­ schaft und Historische Urbanistik der TU geschichte, München/Germany (Projek- Berlin die Forschung zu den internatio- tleitung)] nalen Transaktionen der Fima Böhler mit archäologischen Artefakten vorwiegend Erstmals widmet sich ein Forschungs- in den 1920er und 1930er Jahren vertie- projekt mit transnationalem und trans- fen. disziplinärem Ansatz dem Transfer von 60

Präsentation des Projekts »TransCultAA« beim Treffen des Arbeitskreises Provenienzforschung e.V. in der Albertina in Wien am 15. November 2017

Kulturgütern im Alpen-Adria-Raum des Im Rahmen gemeinsamer Grundla- 20. Jahrhunderts: Ein internationales Team genforschung haben die Erstellung eines von Wissenschaftlerinnen und Wissen- Quellenkorpus und die Analyse histori- schaftlern untersucht gemeinsam Aspekte scher Dokumente zentrale Bedeutung: von »Uses of the Past«. Im Zentrum steht Fakten können Mythen, Legenden und die Instrumentalisierung des materiellen nationalistische Narrative ebenso dekon- Kulturerbes im Zuge kollektiver und na- struieren und entlarven wie bekräftigen; tionaler Identitätsbildungsprozesse; hierzu dies gilt auch für die politische Instru- gehören zum Beispiel der Aufbau, die Zer- mentalisierung von Translokationen. störung und die Translokation von Samm- Dieses komplexe Phänomen untersucht lungen sowie historische und aktuelle Aus- das Projekt über analytische transnatio- einandersetzungen um Besitz und Eigen- nale Objektstudien. Dabei stehen Verla- tum von Kulturgütern. gerungs- und Transferprozesse während Das Forschungsprojekt TransCultAA politisch-gesellschaftlicher Umbruchpha- untersucht am Beispiel einer Region Süd- sen im Mittelpunkt. Der internationalen mitteleuropas die konkreten Folgen einer Forschergruppe geht es jedoch nicht nur Geschichte von Transfers, Translokatio- um konkrete Orts- und Besitzwechsel von nen, Verschiebungen, Beschlagnahmun- Objekten, sondern auch um deren Rolle gen, von Raub und Diebstahl von Kultur- als symbolisches Kapital. Die Teams der gütern. Mit Blick auf die Alpen-Adria- vier »Principal Investigators« aus Deutsch- Region fragt das Projekt: Wer transferierte land, Italien, Kroatien und Slowenien wer- oder translozierte wann und warum wel- den durch Partner aus Italien, Kroatien, che Objekte? Mit welchen Begründungen Österreich und Slowenien unterstützt. wurden und werden diese Prozesse ge- Die dreijährige Förderung von Trans- rechtfertigt? Welchen Narrativen begeg- CultAA wird im Herbst 2019 enden. Vor- nen wir heute? Inwieweit können archi- gesehen sind neben einer großen Tagung valische Quellen helfen, diese regionalen am ZI (Mai 2019) eine Ausstellung und und zugleich nationalen Instrumentalisie- ein Workshop in der Strossmayer Galerie rungen der Vergangenheit zu verstehen? in Zagreb im September 2019. Projekte 61

Weitere Informationen: Zum Abschluss des Projekts zum www.transcultaa.eu ›Führer­bau-Diebstahl‹ konnten die bis- https://www.zikg.eu/projekte/projekte-zi/ lang erarbeiteten Ergebnisse in Form von transcultaa Datenblättern zu den einzelnen Kunstwer- ken dem DZK übergeben und Gespräche zum weiteren Vorgehen, speziell zur Pub- 5) Rekonstruktion des ›Führerbau-Dieb- likation der noch vermissten Kunstwerke, stahls‹ Ende April 1945 und Recherchen zum geführt werden. Bei einem gemeinsamen Verbleib der Objekte Treffen mit Vertretern des Bundekrimi- (gefördert von Oktober 2014 bis März nalamtes Wiesbaden (BKA), des Landes- 2018 durch das Deutsche Zentrum Kul- kriminalamtes Berlin, des Bundesamtes turgutverluste (DZK), Magdeburg) für zentrale Dienste und offene Vermö- [Leonhard Weidinger (Projektleitung); gensfragen (BADV), der Beauftragten der Christian Fuhrmeister, Johannes Griebel, Bundesregierung für Kultur und Medien Meike Hopp (bis Frühjahr 2017); Ste- (BKM) sowie des Deutschen Zentrums phan Klingen; Sophie Kriegenhofer (bis Kulturgutverluste (DZK) wurde verein- Juni 2018); Janine Schmitt] bart, dass in einem ersten Schritt die Da- tensätze der für die Kunstverwaltung des Ziel des im März 2018 abgeschlosse- Bundes zuständigen Stelle beim BADV nen Projekts war die Rekonstruktion des zur inhaltlichen Prüfung übergeben wer- ›Führerbau-Diebstahls‹ Ende April 1945 den sollten. Nach Abschluss dieses Prüf- und die Erarbeitung eines Überblicks verfahren ist geplant, die Objekte in ver- zu Herkunft, Verbleib und Schicksal der schiedene interne Fahndungsinstrumente Objekte. Diese validierte Übersicht soll es der Polizei u. a. in INTERPOL »database Museen und Sammlungen ermöglichen, of stolen works of art« sowie in die öffent- ihre Bestände gezielt zu prüfen. Daneben liche ›Lost Art‹-Datenbank einzustellen. kann mit einer solchen Dokumentation Zentrale Ergebnisse werden zudem am im Umlauf befindliches NS-Raubgut und 8. Mai 2019 im Rahmen eines Kolloqui­ NS-verfolgungsbedingt entzogenes Kul- ums im Zentralinstitut für Kunstgeschich­ turgut identifiziert werden. Im Rahmen te präsentiert: des Forschungsprojekts wurden vorrangig https://www.zikg.eu/projekte/projekte-zi/ vier – eng miteinander verzahnte – Berei- fuehrerbau-diebstahl che bearbeitet:

– Rekonstruktion des Bestandes im sog. 6) Vorstudie Kunstbesitz Baldur und Henri- Führerbau in München ette von Schirach – Feststellung, welche Werke gestohlen (gefördert vom Mai bis August 2018 wurden durch das Deutsche Zentrum Kulturgut- – Recherchen zum Verbleib der ver- verluste (DZK), Magdeburg) schwundenen Objekte [Projektbetreuung: Christian Fuhrmeis- – Dokumentation (und Publikation) der ter; Stephan Klingen] bis heute nicht aufgefundenen Werke 62 Projekte

Das Projekt geht auf eine Initiative des Die Mitgliedschaft im Forschungsver- Deutschen Zentrums Kulturgutverluste bund Provenienzforschung Bayern dient (DZK) zurück und wurde im Rahmen ei- nicht nur der konstruktiven Zusammen- nes vom ZI betreuten Werkvertrags in den arbeit von im Freistaat Bayern an öffent- Monaten Mai bis August 2018 erfolgreich lichen Institutionen im Bereich der Pro- abgeschlossen. Die Vorstudie, deren um- venienzforschung tätigen Personen, son- fangreicher Abschlussbericht im Septem- dern eröffnet diesen auch einen schnellen ber 2018 an das DZK übermittelt werden Zugriff auf einschlägige Quellen. Zur konnte, unternahm den ambitionierten Ermöglichung einer effektiven Recher- Versuch einer Rekonstruktion des Besit- che steht diesem Personenkreis das vom zes von Kunst- und Kulturgut, über den Zentralinstitut für Kunstgeschichte be- Baldur von Schirach und seine Ehefrau treute Digitale Ressourcenrepositorium Henriette zwischen 1933 und 1945 ver- zur Verfügung, in das sukzessive für die fügten. Besondere Berücksichtigung fan- Provenienzforschung relevante Archivali- den in diesem Rahmen die Nachkriegs- en, Dokumente und Findmittel eingestellt aktivitäten Henriette von Schirachs zur werden. Auf Veranlassung und mit einer Wiedererlangung von Objekten aus dem Finanzierung durch das damalige Bayeri- Besitz der Familie Schirach, die zunächst sche Staatsministerium für Bildung und durch die Militärverwaltung der Alliierten Kultus, Wissenschaft und Kunst bietet das konfisziert worden waren: ZI die technische Infrastruktur, die den https://www.zikg.eu/projekte/projekte-zi/ Mitgliedern des Forschungsverbunds ei- schirach nen direkten Zugriff auf diese forschungs- relevanten Daten ermöglicht. Der Daten- bestand des Repositoriums speist sich im 7) Digitales Ressourcenrepositorium des Wesentlichen aus verschiedenen Digitali- For­schungsverbundes Provenienzforschung sierungsmaßnahmen, die im Rahmen von Bayern (FPB) Provenienzforschungsprojekten der Part- (gefördert durch das Bayerische Staatsmi- ner des FPB angefallen sind. Im Berichts- nisterium für Wissenschaft und Kunst) jahr konnten durch das Team im ZI wei- [Alfred Grimm (Projektleitung); Johan- tere 12 – 15 GB an digitalisierten Archi- nes Griebel; Antonella Schuster; Melida valien (dies entspricht ca. 100 lfd. Metern Steinke (bis Juni 2018)] Akten) eingestellt werden. Restitutionen 63

III. Restitutionen

Bayerisches Nationalmuseum mit seiner Ehefrau Betty (1880 – 1948) nach den USA emigrieren, nicht zuletzt — 26.04.2018 | Restitution der im De- dank der Bemühungen seiner Bruders, zember 1937 vom Bayerischen Natio- des deutsch-amerikanischen Filmprodu- nalmuseum beim ›Münchener Kunstver- zenten Carl Laemmle (1867 – 1939) – als steigerungshaus Adolf Weinmüller‹ (Kat. einer der Gründerväter Hollywoods einer 12, Altes Kunstgewerbe. Plastik – Gemälde der einflussreichsten Pioniere der ameri- des 15. bis 18. Jahrhunderts aus süddeut- kanischen Filmgeschichte –, der 1912 die schem Privatbesitz, 02. – 04.12.1937, Nr. Universal Studios ins Leben gerufen hatte. 539) erworbenen Tonstatuette ›Allego- Im Zuge der Geschäftsauflösung und rie der Klugheit‹ von Petronio Tadolini Liquidierung seiner Kunsthandlung ließ (1727 – 1813), 18. Jh. (Inv.-Nr. 37/115 = Siegfried Lämmle im Dezember 1937 ›Lost Art‹-ID 533490), an die Erben nach Rest­bestände des Warenbestands beim Siegfried Lämmle (1863 – 1953): Münch­ner Auktionshaus Adolf Weinmül­ ler versteigern. Zu diesen Objekten ge- Der jüdische Kunsthändler Siegfried hörte auch eine auf dem Sockel mit »P. T. Lämm­le eröffnete 1894 in München am 1767« bezeichnete, im Auktionskatalog Len­bachplatz die Kunsthandlung ›An- mit Vorbehalt dem österreichischen Ba- tiquitäten Siegfried Lämmle‹, die ihren rockmaler Paul Troger (1698 – 1762) zu- letzten Sitz in der Briennerstraße 51 hat- geschriebene Tonstatuette ›Allegorie der te. Ab 1935 war die Familie Lämmle zu- Klugheit‹, die jüngst von Andrea Bacchi als nehmend den von den Nationalsozialisten Werk des Bologneser Bildhauers Petronio gegen die jüdische Bevölkerung gerichte- Tadolini (1727 – 1833) identifiziert wer- ten Verfolgungsmaßnahmen ausgesetzt. den konnte. Käufer war damals das Bay- Durch den Erlass des Präsidenten der erische Nationalmuseum, wo das Objekt Reichskammer der Bildenden Künste vom unter der Nummer 37/115 inventarisiert 28.08.1935, der vorsah, jüdische Kunst- wurde. Im Rahmen der proaktiven syste- händler in München aus der Reichskam- matischen Überprüfung der Bestände des mer der Bildenden Künste auszuschlie- Bayerischen Nationalmuseums auf NS- ßen und ihnen die weitere Ausübung Raubkunst konnte dieses Objekt nun iden- ihres Berufes zu verbieten, war es Sieg- tifiziert und als NS-verfolgungsbedingt fried und seinem Sohn Walter Lämm- entzogenes Kunstwerk eingestuft werden. le (1902 – 1996) nicht länger möglich als Da Siegfried Lämmle ohne die Herr- Kunst- und Antiquitätenhändler tätig zu schaft der Nationalsozialisten nicht zur sein. Im Juni 1937 wurde die Geschäfts- Aufgabe seiner Kunsthandlung und zum tätigkeit beendet und im Februar 1938 die Verkauf seiner Warenbestände gezwun- Kunsthandlung ›Siegfried Lämmle‹ offizi- gen gewesen wäre, ist somit eine Kausali- ell abgemeldet. Im September 1938 konn- tät zwischen Verkauf und Verfolgung ge- te Siegfried Lämmle dann zusammen geben, und deshalb die Versteigerung der 64 Restitutionen

Tonstatuette ›Allegorie der Klugheit‹ als sozialisten beschlagnahmten Kunstwer­ke NS-verfolgungsbedingter Zwangsverkauf an die rechtmäßigen Eigentümer zurück­ zu werten, weshalb sie nun vom BNM an gegeben, darunter auch diejenigen aus die Erben nach Siegfried Lämmle restitu- dem Eigentum von Siegfried Lämmle. iert worden ist. Dank deren Entgegenkom- Mit der Restitution der Tonstatuette ›Alle- men und der großzügigen Unterstützung gorie der Klugheit‹ an die Erben nach Sieg- der Bauer’schen Barockstiftung konnte die fried Lämmle konnte eine den Washing- Statuette nach Übereignung an die Erben­ toner Prinzipien zum Umgang mit NS- gemeinschaft für das BNM erworben Raubkunst von 1998 entsprechende »faire werden; anwesend waren Nina und Rex und gerechte Lösung« gefunden werden, McGehee, Denver/Colorado, sowie Chris- wofür das Bayerische Nationalmuseum topher und Dianne Lämmle, Pittsburgh/ ausdrücklich­ auch der Israelitischen Kul­ Pennsylvania. tusgemeinde­ Wien (hier vertreten durch Bereits unmittelbar nach dem Krieg Maga Sabine Loitfellner) als Vertrete- hatte das Bayerische Nationalmuseum rin der Erben nach Siegfried Lämmle zu sämt­liche nachweislich von den National- Dank verpflichtet ist.

Siegfried Lämmle (1863 – 1953) im Schauraum seiner Münchner Kunsthandlung in der Briennerstraße 51; hinter ihm auf rundem Podest die Tonstatuette ›Allegorie der Klugheit‹ von Petronio Tadolini (BNM Inv. 37/115); Privatbesitz 65

Restitutionsprüfverfahren zusammen mit dem Deutschen Theatermuseum und dem Germanischen Nationalmuseum. S. 70 – 73, 140:8.1; vgl. S. 93f.:2 FPB-Tätigkeitsbericht 2016/2017, S. 72:3

Petronio Tadolini, Tonstatuette: Allegorie der Klugheit; Bayerisches Nationalmuseum (Inv.-Nr. 37/115)

Übergabe (vor Ankauf ) der Tonstatuette ›Allegorie der Klugheit‹ von Petronio Tadolini an die Erben nach Siegfried Lämmle, mit (v.l.n.r.): Rex und Nina McGehee, Dr. Jens Burk (BNM), Mag.a Sabine Loitfellner (IKG Wien), Dianne und Chris- topher Lämmle, die Generaldirektorin des Bayerischen Nationalmuseums Dr. Renate Eikelmann und Dr. Alfred Grimm 66 Restitutionen

Bayerische Staatsbibliothek Reichserziehungsministerium Ende 1937 die Auflösung zahlreicher konfessionell Im Berichtzeitraum konnte die Bayeri- ge­bundener Organisationen. Zu ihnen sche Staatsbibliothek im Rahmen von gehörte auch der Verein katholischer Re- zwei Restitutionen insgesamt 62 Bände ligionslehrer an den höheren Lehranstal- zurückgeben: ten Bayerns. Der Besitz des Vereins wurde liquidiert, das Vermögen ging, ebenso wie — 27.09.2017 | Restitution von 61 Bän- die 200 Titel umfassende Bibliothek, an den aus dem ehemaligen Besitz des »Ver- das bayerische Kultusministerium. Dieses eins katholischer Religionslehrer an den bot die Vereinsbibliothek 1938 der Baye- höheren Lehranstalten Bayerns« an des- rischen Staatsbibliothek an, die insgesamt sen Nachfolgeorganisation, den »Verband 110 Titel auswählte und in ihren Bestand der katholischen Religionslehrer und Re- übernahm. Anhand der überlieferten Zu- ligionslehrerinnen an den Gymnasien in gangsliste konnten 67 erhaltene Titel in 61 Bayern e. V.« (KRGB). Der Verband gab Bänden ermittelt und restituiert werden. die Bücher weiter an das Erzbistum Mün- chen und Freising, das sie künftig in der Restitutionsbericht unter: Diözesanbibliothek verwahrt. https://www.bsb-muenchen.de/ns-raub- gutforschung/restitutionen/verein-katho- Im Zug der Gleichschaltung von Laienor- lischer-religionslehrer-an-den-hoeheren- ganisationen beider Kirchen verfügte das lehranstalten-bayerns/

Übergabe der Bände unter der Anwesenheit von (v.l.n.r.): Pater Erhard Staufer SDB (KRGB), Dr. Stephan Kellner (BSB), Dr. Sandra Krump (Erzbistum München und Freising), Dr. Peter Pfister (Archiv und Bibliothek des Erzbistums München und Freising); Bayerische Staatsbibliothek Restitutionen 67

— 13.03.2018 | Restitution des 1888 er- auch Annemarie und Rudolf Cohen ken- schienenen Werks Civilrechtsfälle ohne nen. Das Ehepaar verhalf durch seine Ver- Entscheidungen aus dem ehemaligen Be- bindungen zahlreichen Münchner Juden sitz des jüdischen Rechtsanwalts Alex- in den Jahren 1938 bis 1941 zur Auswan- anders Dünkelsbühler (1875 – 1935) an derung. Am 20. November 1941 wurde Herrn Prof. Dr. Rudolf Cohen: Elisabeth Heims nach Kaunas deportiert und dort wenige Tage später ermordet. Al- Dünkelsbühler beging am 22. September leinerbin war ihre Freundin Annemarie 1935 Suizid. Testamentarisch hatte er sei- Cohen (1897 – 1985), an deren Sohn das nen Besitz an seine jüdische Lebensgefähr- Buch restituiert wurde. tin Elisabeth Heims vermacht. Sie arbei- tete nach 1935 als Sozialarbeiterin, zuletzt Restitutionsbericht unter: hatte sie das NS-Regime als Zwangsarbei- https://www.bsb-muenchen.de/ns-raub- terin in der Flachsröste Lohhof verpflich- gutforschung/restitutionen/alexander-du- tet. Heims trat 1938 der religiösen Ge- enkelsbuehler/ meinschaft der Quäker bei. Dort lernte sie

Restitution des Werks am 14. März 2018 durch Dr. Stephan Kellner (BSB) an Prof. Dr. Rudolf Cohen (r.); Bayerische Staatsbibliothek 68 Restitutionen

Bayerische Staatsgemäldesammlungen stadt von Ludwig und Selma Friedmann und ihrer vier Kinder. Hier hatte Ludwig — 25.07.2018 | Restitution des Gemäldes Friedmann eine Wäschefabrik geführt Bauernstube (Studie) von Ernst Immanu- und als zweiter Vorsitzender der Israeli- el Müller an die Erbengemeinschaft nach tischen Kultusgemeinde aktiv für die jü- Ludwig (1880 – 1943) und Selma Fried- dische Gemeinde gewirkt. 1919 kaufte er mann: bei der Münchner Galerie Heinemann das besagte Bild, das fortan zur Woh- Am 25. Juli 2018 konnten die Bayerischen nungseinrichtung der Familie gehör- Staatsgemäldesammlungen das Gemälde te. Mit der Machtübernahme durch die Bauernstube (Studie) von Ernst Immanu- Nationalsozialisten wurden Ludwig und el Müller an die Erbengemeinschaft nach Selma Friedmann sukzessive ihrer ma- Ludwig und Selma Friedmann restituie- teriellen Existenzgrundlage beraubt. Sie ren. Stellvertretend für die Erbengemein- verloren ihre Firma, ihr Zuhause und ihr schaft wurde es Miriam Friedmann im Vermögen. Den Kindern wurde nach und Schaezler Palais in Augsburg übergeben. nach Schule und Ausbildungsmöglichkei- Die Restitution erfolgte in der Heimat- ten versagt, ein Sohn grundlos verhaftet,

Ernst Immanuel Müller, »Bauernstube« (Studie), vor Ernst Immanuel Müller, Rückseite: »Bauernstube« (Stu- 1915; Bayerische Staatsgemäldesammlungen die), vor 1915; Bayerische Staatsgemäldesammlungen Restitutionen 69

so dass sie Augsburg verließen, der jüngs- worden war, als die Stadt deren letzte Blei- te Sohn 1938 auf einem Kindertransport. be ausräumen ließ, um das Mobiliar dem Die Eltern jedoch blieben in Augsburg »städtischen Wohlfahrtsamt Augsburg« und begingen dort nach Erhalt ihres De- zuzuführen. Die Nummer selber wird, wie portationsbescheids im März 1943 Suizid. auch das Bild, in keinem Dokument auf- Die vier Kinder überlebten den Holocaust geführt, da das Gemälde nachträglich von in England und Amerika. besagter Liste wieder genommen worden Eine besondere Herausforderung war war, um doch besser als Kunstobjekt »ver- in diesem Fall, den Zeitpunkt zu identifi- wertet« zu werden. Nur die Lücke zwischen zieren, an dem die Familie Friedmann ihr 1156 und 1158 fällt auf der Liste noch auf Bild verlor. Das Gemälde wurde auf kei- und kann in Verbindung mit der Zahl auf ner Beschlagnahmeliste aufgeführt und der Rückseite des Bildes Werkidentität­ und auch nicht zurückgefordert. Beantworten Zeitpunkt des Verlustes belegen. konnte man die Frage schließlich durch Die Erbensuche verlief durch die fami- eine Zahl auf der Rückseite des Bildes. liäre Vernetzung von Frau Miriam Fried- Die Nummer »1157«, die völlig zusam- mann erfreulich rasch. Die Bayerischen menhangslos auf Keilrahmen und Bild­ Staatsgemäldesammlungen danken der rückseite notiert ist, stellte sich als eine ganzen Familie für die außerordentlich gu- Nummer der Stadt Augsburg heraus, die te Zusammenarbeit, das Vertrauen und die erst nach dem Tod des Paares vergeben berührenden menschlichen Begegnungen.

Übergabe von Ernst Immanuel Müllers Studie »Bauernstube« aus dem Eigentum von Ludwig Friedmann im Schaezlerpalais Augsburg an Miriam Fried- mann durch den Generaldi- rektor der Bayerischen Staats- gemäldesammlungen Prof. Dr. Bernhard Maaz; Bayerische Staatsgemäldesammlungen 70 Restitutionen

Deutsches Theatermuseum Siegfried und Betty Lämmle über Frank- reich in die USA ausreisen. Ihr Umzugs- Nach dem Fund und der Schenkung an- gut, darunter die taxierte private Kunst- notierter Auktionskataloge des Aukti- sammlung, hatte das Ehepaar vor ihrer onshaus Weinmüller im Jahr 2013 an das Abreise für den vorgesehenen Transport Zentralinstitut für Kunstgeschichte in nach Amerika bei einer Münchner Mö- München sowie deren in Folge durchge- belspedition eingelagert. Ende November führten Auswertung verdichtete sich der 1938 wurden alle eingelagerten Kunst- Verdacht auf Raubkunst für 7 Handzeich- werke von der Gestapo beschlagnahmt nungen aus dem Graphischen Bestand und anschließend verkauft. Die 7 Hand- des Deutschen Theatermuseums: aus den zeichnungen aus dem Bestand des Deut- Annotationen des Kataloges zur Aukti- schen Theatermuseums, welche 5 Figuri- on am 09./10.03.1939 gingen der Ein- nen zum Nürnberger Schembartlauf (17. lieferer, der Münchner Kunst- und An- Jh.) und 2 Darstellungen zu Zunfttänzen tiquitätenhändler Siegfried Lämmle, und (18. Jh.) umfassen, waren in der Auktion der Käufer, das Theatermuseum, klar her- vom 09./10.03.1939 Teil dieses Verkaufes. vor. Die 7 Zeichnungen entstammten der Wenige Monate nachdem seine Ehe- Privatsammlung von Siegfried Lämmle frau Betty am 12. August 1948 im Alter bzw. den noch unverkauften Beständen von 68 Jahren in Los Angeles gestorben der Kunsthandlung. Nach dem Erlass des war, stellte Lämmle zusammen mit sei- Präsidenten der Reichskammer der Bil- nem Sohn Walter fristgerecht am 21. De- denden Künste vom 28.08.1935 wurden zember 1948 einen Wiedergutmachungs- in der Folge jüdische Kunsthändler in antrag beim Zentralanmeldeamt in Bad München aus der Reichskammer der Bil- Nauheim. Fünf Jahre nach dem Tod seiner denden Künste ausgeschlossen und ihnen Ehefrau Betty verstarb Siegfried Lämmle die weitere Ausübung ihres Berufes ver- am 11. Juni 1953 im Alter von 90 Jahren in boten. Auf diese Entwicklung reagierten Los Angeles. Als Testamentsvollstrecker Siegfried und sein als Geschäftsnachfol- fungierte nach seinem Tod der jüngste ger vorgesehener Sohn Walter Lämmle ab Sohn Walter. Als Resultat des jahrelangen September 1936 mit der Auflösung der Wiedergutmachungsverfahrens zwischen Kunst- und Antiquitätenhandlung. Nach- Walter Lämmle und der Bundesrepublik dem im Februar 1938 die Kunsthandlung Deutschland wurde am 15.09.1955 ein ganz abgemeldet worden war, stellten bedingter Vergleich geschlossen, dessen Siegfried und Betty Lämmle Ausreise- Kern eine Wiedergutmachungszahlung antrag. Nachdem sie von den Behörden ist, mit der jene zum damaligen Zeitpunkt aufgefordert worden waren, die in ihrem nicht habhaft zu machenden Kunstgegen- Privatbesitz befindlichen Kunstwerke, die stände aus der privaten Kunstsammlung nach Amerika ausgeführt werden soll- Siegfried Lämmles abgegolten wurden. ten, schätzen zu lassen, wurde eine Schät- Im Januar 2017 setzte das Deutsche zung derselben von einem Mitarbeiter Thea­termuseum die Erben Siegfried des Auktionshauses Weinmüller durch- Lämm­les über den Sachstand der laufen- geführt. Ende September 1938 konnten den Provenienzforschungen in Kenntnis. Restitutionen 71

Figurine zum Nürnberger Schembartlauf; Deutsches Theatermuseum (Inv.-Nr. III 4009 [F 8953]) Figurine zum Nürnberger Schembartlauf; Deutsches Theatermuseum (Inv.-Nr. III 4010 [F 8954])

Figurine zum Nürnberger Schembartlauf; Deutsches Figurine zum Nürnberger Schembartlauf; Deutsches Theatermuseum (Inv.-Nr. III 4011 [F 8955]) Theatermuseum (Inv.-Nr. III 4012 [F 8956]) 72 Restitutionen

Zunfttanz; Deutsches Theatermuseum (Inv.-Nr. III 4014 [F 8958])

Zunfttanz; Deutsches Theatermuseum (Inv.-Nr. III 4015 [F 8959]) Restitutionen 73

Erkennbar war, dass die o.g. 7 Zeichnun- X. Kolloquiums Provenienz- & Sammlungs- gen zum Zeitpunkt der Wiedergutma- forschung am Zentralinstitut für Kunstge- chung nicht habhaft zu machen waren, nun schichte haben die Erben nach Siegfried aber nach dem Fund und der Schenkung Lämmle Nina McGehee und Christopher annotierter Auktionskataloge des Aukti- Lämmle mit ihren Ehepartnern im April onshaus Weinmüller im Jahr 2013 an das 2018 das Deutsche Theatermuseum be- Zentralinstitut für Kunstgeschichte in sucht und die sieben Zeichnungen persön- München eindeutig identifizierbar gewor- lich in Augenschein genommen. den sind. Nach eingehender Prüfung des Im August 2018 wurden die Zeich- Sachverhaltes durch das DTM handelt es nungen an die Nachfahren des Kunst- sich bei den 7 Handzeichnungen DTM händlers Siegfried Lämmle restituiert. Inv.-Nr. III 4009 – 4015 um ein nach den Die seltenen Blätter konnten durch Mit- Washingtoner Prinzipien und der Gemein- tel des Freundeskreises Theatermuseasten samen Erklärung des Bundes, der Länder für das Deutsche Theatermuseum von den und der kommunalen Spitzenverbände an Erben nach Siegfried Lämmle zurücker- die Nacherben von Siegfried Lämmle zu worben werden. Im unmittelbaren Vorfeld restituierendes Kulturgut. Im Rahmen des zu der in Berlin veranstalteten Fachkon- ferenz 20 Jahre Washingtoner Prinzipien: Wege in die Zukunft wurde im November 2018 schließlich im Deutschen Theater- museum die Restitution und Erwerbung gemeinsam mit den Erben in einem sym- bolischen Übergabeakt vollzogen.

Übergabe (vor Ankauf ) der sieben Handzeichnungen an die Erben nach Siegfried Lämmle, mit (v.l.n.r.): Rex und Nina McGehee, Dr. Susanne de Ponte, Dr. Manu von Miller, die Direktorin des Deutschen Theatermuseums Dr. Claudia Blank, der Vorsitzende des Freundeskreises des Figurine zum Nürnberger Schembartlauf; Deutsches Thea­ Theatermuseums ›Die Theatermuseasten‹ Martin Laiblin termuseum (Inv.-Nr. III 4013 [F 8957]) 74 Restitutionen

Gabriel Mälesskircher, »Die Hl. Maria Magdalena salbt Christus die Füße«; Germanisches National­museum (Inv.-Nr. Gm 1463) S. 75 Restitutionen 75

Germanisches Nationalmuseum Museum für Franken – (FPB-Kooperationspartner) Staatliches Museum für Kunst- und Kulturgeschichte in Würzburg — 2018 | Restitution von Gabriel Mäless­ kircher, Die Hl. Maria Magdalena salbt In der Judaica-Sammlung des Museums Christus die Füße, wohl 1476 (Inv.-Nr. Gm für Franken befinden sich Objekte, die im 1463), an die Erben nach A. S. Drey: Zuge der Reichspogromnacht 1938 aus unterfränkischen Synagogen geraubt wur- 1929 bis 1936 Kunsthandlung A. S. Drey, den und in das Museum gelangten. Sie München; 17./18.06.1936 Auktion Paul befinden sich heute im Besitz der Stadt Graupe, Berlin, erworben von H. E. Ba- Würzburg. Am 18. Oktober 2018 fasste cker, London; zu einem nicht bekannten der Stadtrat einen Beschluss zum Umgang Zeitpunkt: Valentin Mayring, Nürnberg/ mit NS-verfolgungsbedingt entzogenen Hollfeld b. Bayreuth; 1947 Tausch mit Kulturgütern in den städtischen Institu- Valentin Mayring; 2018 Erwerb durch tionen, Archiven und Sammlungen. Be- Abgeltungszahlung­ [Vgl.: Saalmann, Timo: »[E]igene Initia­ tive, Spürsinn und Begeisterung«. Der Nürnberger Sammler Valentin J. Mayring und seine Beziehungen zum Germani- schen Nationalmuseum. in: Anne-Cath- rin Schreck, Anja Ebert, Timo Saalmann, Gekauft – Getauscht – Geraubt? Erwer- bungen zwischen 1933 und1945 (Kultur- geschichtliche Spaziergänge im Germa- nischen Nationalmuseum 18 = Begleit- band zur gleichnamigen Ausstellung vom 26.10.2017 – 17.06.2018), S. 86 – 99.]

Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern

Die Landesstelle besitzt keine eigene Sammlung und ist nicht Träger der bera- tenen Häuser. Sie kann deshalb nicht sel- ber restituieren, sondern nur Empfehlun- Ausstellung »Sieben Kisten mit jüdischem Material«; Jü- gen aussprechen. disches Museum München 76 Restitutionen

sonders in solchen Fällen, in denen »Kul- Die Landeshauptstadt München unter- turgüter aus Institutionen entzogen wur- stützt die vom Beauftragten der Bundes- den, die nicht mehr existieren und keinen regierung für Kultur und Medien, vom klaren Rechtsnachfolger haben, sollen die Deutschen Museumsbund und von der Kulturgüter zur treuhänderischen Verwal- Kulturstiftung der Länder erbetene Re- tung an solche Institutionen oder Körper- cherche nach jüdischem Kunstbesitz in schaften übergeben werden, die im Sinne den städtischen Museen. Im Jahr 2017 und Geist der ursprünglichen Eigentü- konnte die Auseinandersetzung um das mer agieren.« Deshalb sollen die betroffe- Gemälde Sumpflegende von Paul Klee nen jüdischen Ritualobjekte während der im Sinne dessen nach einer Dauer von Dauer der noch ausstehenden Einzelfall- 26 Jahren im gegenseitigen Einverneh- prüfungen treuhänderisch an die Israeliti- men gelöst werden. In Kenntnis der be- sche Kultusgemeinde Würzburg gegeben sonderen Verlustumstände und in Aner- werden. Diese hat wiederum »signalisiert, kennung des persönlichen Verfolgungs- einer Leihgabe der Objekte an das Mu- schicksals von Sophie Lissitzky-Küppers seum für Franken grundsätzlich offen ge- gelang es, gemeinsam mit der Gabriele genüber zu stehen, damit sie und ihre Ge- Münter- und Johannes Eichner-Stiftung schichte dauerhaft als Teil der Geschich- sowie den Erben von Sophie Lissitzky- te Frankens der Öffentlichkeit präsentiert Küppers eine »faire und gerechte Lösung« werden können.«: zu finden. Der getroffene Vergleich sieht http://www.wuerzburg.sitzung-online.de vor, dass das Gemälde der Öffentlichkeit im Lenbachhaus erhalten bleibt und die Erben von Sophie Lissitzky-Küppers an- gemessen entschädigt werden. Städtische Galerie im Lenbachhaus Der Vergleich konnte nur durch die und Kunstbau München großzügige finanzielle Unterstützung der (FPB-Kooperationspartner) Ernst von Siemens Kunststiftung (EvSK), der Kulturstiftung der Länder sowie der »Faire und gerechte Lösung« zwischen Gabriele Münter- und Johannes Eichner- der Landeshauptstadt München, der Ga- Stiftung verwirklicht werden. Für diese briele Münter- und Johannes Eichner- engagierte Unterstützung sind wir den Stiftung sowie den Erben von Sophie genannten Stiftungen zu großem Dank Lissitzky-Küppers: verpflichtet. Provenienzprüfverfahren 77 (Restitutionsanträge)

IV. Provenienzprüfverfahren (Restitutionsanträge)

Bayerisches Nationalmuseum 10. Paul Schuster, Spiegeluhr; 17. Jh. Inv.-Nr. 90/305 — Abb. S. 81 Im Berichtszeitraum wurden 5 neue Res- titutionsanträge (mit insgesamt 17 Ob- Die zehn Objekte sind 1936 beim Münch- jekten) an das Bayerische Nationalmuse- ner Auktionshaus Julius Böhler (Samm- um gestellt (= Nr. 1 – 5) lung Frau Margarete Oppenheim, 18. – 20. u. 22.05.1936, Nrn. 102, 131, 186, 443, 529, 903, 942, 986, 1000, 1001) aus dem 1) Restitutionsantrag der Erben nach Besitz von Margarete Oppenheim verstei- Margarete Oppenheim, geb. Eisner, verw. gert worden. Reichenheim (1857 – 1935), nach proak- Die Nrn. 1 – 5 wurden 1936 vom BNM tiver Provenienzrecherche und Meldung ersteigert; die Nrn. 6 – 10 sind 1990 durch an die anwaltliche Vertretung der Erben Erwerbung der Sammlung von Fritz Thys­ nach Margarete Oppenheim: sen (1873 – 1951) über Anita Gräfin Zichy- Thyssen (1909 – 1990) an das BNM ge- 1. Ständer für eine Taschenuhr; 18. Jh. kommen (Inv.-Nr. 66/267, 66/321, 66/322 Inv.-Nr. 36/9 — Abb. S. 78 seit 1966 zunächst als Leihgabe im BNM). 2. Spitzpokal; 17. Jh. Versteigerung gemäß Testament durch Inv.-Nr. 36/10 — Abb. S. 78 Gräfin Charlotte von Wesdehlen, geb. 3. Petschaft; 17. Jh. Reichenheim, gesch. von Mendelssohn- Inv.-Nr. 36/11 — Abb. S. 78 Bartholdy (1877 – 1946), Margarete Op- 4. Salbenlöffel; 16. Jh. penheims Tochter aus erster Ehe und Inv.-Nr. 36/12 — Abb. S. 78 Haupterbin der Sammlung. 5. Frankenthaler Porzellanplatte; 18. Jh. Inv.-Nr. 36/13 — Abb. S. 77 6. Johann Joachim Kaendler, Meißener Por- zellanfigur: Der indiskrete Harlekin; 18. Jh. Inv.-Nr. 66/267 — Abb. S. 79 7. Meißener Deckelkanne; 18. Jh. Inv.-Nr. 66/309 — Abb. S. 79 8. Ludwigsburger Porzellanfigur: Chine- senjunge mit Papagei; 18. Jh. Inv.-Nr. 66/321 — Abb. S. 80 9. Ludwigsburger Porzellanfigur: Chine- senmädchen mit Papagei; 18. Jh. Frankenthaler Porzellanplatte; Bayerisches Nationalmu- Inv.-Nr. 66/322 — Abb. S. 80 seum (Inv.-Nr. 36/13) S. 77:1.5 78 Provenienzprüfverfahren (Restitutionsanträge)

Ständer für eine Taschenuhr; Bayerisches National- Spitzpokal; Bayerisches Nationalmuseum museum (Inv.-Nr. 36/9) S. 77:1.1 (Inv.-Nr. 36/10) S. 77:1.2

Petschaft; Bayerisches Nationalmuseum Salbenlöffel; Bayerisches Nationalmuseum (Inv.-Nr. 36/11) S. 77:1.3 (Inv.-Nr. 36/12) S. 77:1.4 Provenienzprüfverfahren 79 (Restitutionsanträge)

Johann Joachim Kaendler, Meißener Porzellanfigur: Meißener Deckelkanne; Bayerisches Nationalmuseum Der indiskrete Harlekin; Bayerisches Nationalmuseum (Inv.-Nr. 66/309) S. 77:1.7 (Inv.-Nr. 66/267) S. 77:1.6

Meißener Porzellanfigur: Der indiskrete Harlekin, Un- Meißener Deckelkanne, Unterseite; Bayerisches National- terseite; Bayerisches Nationalmuseum (Inv.-Nr. 66/267) museum (Inv.-Nr. 66/309) 80 Provenienzprüfverfahren (Restitutionsanträge)

Frankenthaler Porzellanfigur: Chinesenmädchen Frankenthaler Porzellanfigur: Chinesenjunge mit mit Papagei; Bayerisches Nationalmuseum Papagei; Bayerisches Nationalmuseum (Inv.-Nr. 66/322) S. 77:1.9 (Inv.-Nr. 66/321) S. 77:1.8

Frankenthaler Porzellanfigur: Chinesenmädchen Frankenthaler Porzellanfigur: Chinesenjunge mit mit Papagei, Unterseite; Bayerisches Nationalmu- Papagei, Unterseite; Bayerisches Nationalmuseum seum (Inv.-Nr. 66/322) (Inv.-Nr. 66/321) Provenienzprüfverfahren 81 (Restitutionsanträge)

Peter Wibers: Becher; Bayerisches Nationalmuseum (Inv.-Nr. 39/185) S. 111:1.40

Paul Schuster, Spiegeluhr; Bayerisches Nationalmu- seum (Inv.-Nr. 90/305) S. 77:1.10

2) Restitutionsantrag der Erben nach Ludwig Ordenstein (1877 – 1942 There- sienstadt):

1. Peter Wibers: Becher; 17. Jh. Inv.-Nr. 39/185 ›Lost Art‹-ID 578193 2. Johann Philipp Höfler: Becher; 17. Jh. Inv.-Nr. 39/189 ›Lost Art‹-ID 578191

Die beiden Objekte sind 1939 aus den Zwangsablieferungen von Silber aus jüdi- schem Eigentum vom Bayerischen Natio- nalmuseum erworben worden. S. 15f.:1, 111:1.40 + 42 Johann Philipp Höfler: Becher; Bayerisches Nationalmu- seum (Inv.-Nr. 39/189) S. 111:1.42 82 Provenienzprüfverfahren (Restitutionsanträge)

3) Restitutionsantrag der Erben nach 4) Restitutionsantrag der Erben nach Di- Therese (Thea) Herz, verw. Freund, geb. na (1900 – 1941 Kaunas) und Leo Hein- Lauchheimer (geb. 1906): rich Marx (1896 – 1972):

Johann Michael Fickel: Fußbecher; 19. Jh. 1. Monogrammist IR: Pokal; 17. Jh. Inv.-Nr. 39/202 = ›Lost Art‹-ID 578208 Inv.-Nr. 39/51 = ›Lost Art‹-ID 578161 2. Johann Balthasar Stenglin: Gewürzge- Das Objekt ist 1939 aus den Zwangsab- fäß; 19. Jh. lieferungen von Silber aus jüdischem Ei- Inv.-Nr. 39/89 = ›Lost Art‹-ID 578164 gentum vom Bayerischen Nationalmuse- um erworben worden. Diese beiden Objekte sind 1939 aus den S. 15 f.:1, 111:1.45 Zwangsablieferungen von Silber aus jü­ dischem Eigentum vom Bayerischen Na- tionalmuseum erworben worden. S. 15 f.:1, 108:1.3, 109:1.17

Johann Michael Fickel: Fußbecher; Bayerisches National- museum (Inv.-Nr. 39/202) S. 111:1.45

Monogrammist IR: Pokal; Bayerisches Nationalmuseum (Inv.-Nr. 39/51) S. 108:1.3 Provenienzprüfverfahren 83 (Restitutionsanträge)

Johann Balthasar Stenglin: Gewürzgefäß; Bayerisches Meißener Deckelvase mit nicht zugehörigem Deckel; Baye­ Nationalmuseum (Inv.-Nr. 39/89) S. 109:1.17 risches Nationalmuseum (Inv.-Nr. ES 662a – b)

5) Restitutionsantrag der Porzellansamm- lung der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden:

1. Meißener Deckelvase; 18. Jh. Inv.-Nr. ES 662a 2. Deckel zu einer Meißener Deckelvase; 18./20. Jh. (?) Inv.-Nr. ES 662b

Die beiden nicht zusammengehörenden, zu den kriegsbedingten Verlusten der Dresdner Porzellansammlung gehörenden Meißener Deckelvase mit Deckel; Dresdner Porzellan- Objekte sind 1968 als Schenkung über die sammlung (historische Aufnahme) Meißener Porzellan-Sammlung Stiftung Ernst Schneider an das BNM gekommen. Bereits 2011 hat das BNM an die während der kriegsbedingten Auslagerung Dresdner Porzellansammlung drei Va- abhandengekommen und auf bisher unge- sen (Inv.-Nrn. ES 663a – b, ES 801, ES klärtem Weg in den Kunsthandel und von 1056a – b = Dresdner Zwinger Inv.-Nrn. dort in die Meißener Porzellan-Sammlung PE 8257 – 8259) restituiert, die ebenfalls Stiftung Ernst Schneider gelangt waren. 84 Provenienzprüfverfahren (Restitutionsanträge)

6) Restitutionsantrag der Erben nach Ja- kob Goldschmidt (1882 – 1955) nach pro­ aktiver Provenienzrecherche und Meldung an die anwaltliche Vertretung der Erben nach Jakob Goldschmidt (vgl. S. 90:2):

1. Holzstatuette: Adam; 16. Jh. Inv.-Nr. 53/137 Holzstatuetten: Adam und Eva (Unterseiten); Bayerisches 2. Holzstatuette: Eva; 16. Jh. Nationalmuseum (Inv.-Nr. 53/137+138) Inv.-Nr. 53/138

Beide Objekte sind 1953 aus dem Kunst- handel im Tausch gegen das Vesperbild 7) Restitutionsantrag der Erben nach Inv.-Nr. 30/1077 an das BNM gekom- Maximilian Freiherr von Goldschmidt- men. Rothschild (1843 – 1940) nach proaktiver Wiederaufnahme des Restitutionsan- Provenienzrecherche und Meldung an die trages. anwaltliche Vertretung der Erben nach FPB-Tätigkeitsbericht 2016/2017, S. 73f.:6 Maximilian Freiherr von Goldschmidt- Rothschild:

1. Trinkgefäß in Form einer Eule; 16. Jh. Inv.-Nr. 90/294 2. Trinkgefäß in Form eines steigenden Ebers; 17. Jh. Inv.-Nr. 90/297

Beide Objekte sind 1990 durch Erwer- bung der Sammlung von Fritz Thyssen (1873 – 1951) über Anita Gräfin Zichy- Thyssen (1909 – 1990) an das BNM ge- kommen. FPB-Tätigkeitsbericht 2016/2017, S. 73:5

Beide Objekte waren zwar Gegenstand des am 11.11.1938 zwischen Maximili- an von Goldschmidt-Rothschild und der Stadt Frankfurt a. M. abgeschlossenen Kaufvertrages, sind jedoch auf Grund des am 17.05.1949 zwischen Hans Bräu- tigam, einem der drei am 20.05.1940 vom Holzstatuetten: Adam und Eva (Unterseiten); Bayerisches Amtsgericht Frankfurt a. M. bestell- Nationalmuseum (Inv.-Nr. 53/137+138) ten Testamentsvollstrecker des Nachlas- Provenienzprüfverfahren 85 (Restitutionsanträge)

Trinkgefäß in Form eines steigenden Ebers; Bayerisches Nationalmuseum (Inv.-Nr. 90/297) Trinkgefäß in Form einer Eule; Bayerisches Nationalmu- seum (Inv.-Nr. 90/294) schild. Frankfurt-am-Main. Sold by Order of the Heirs, 10./11.03.1950, lot 104 mit ses von Maximilian von Goldschmidt- Abb. auf S. 23 [= BNM Inv.-Nr. 90/294], Rothschild, und der Stadt Frankfurt lot 109 mit Abb. auf S. 26 [= BNM Inv.- a. M. getroffenen, vom Amt für Vermö- Nr. 90/297]) versteigert worden; der Käu- genskontrolle und Wiedergutmachung fer war vermutlich Fritz Thyssen (freund- Frankfurt a. M. protokollierten – und am liche Mitteilung der anwaltlichen Vertre- 16.02.1960 vor dem Landgericht Frank- tung der Erben nach Maximilian Freiherr furt a. M. bestätigten – Vergleichs an des- von Goldschmidt-Rothschild). sen Erben restituiert worden (Liste der von der Stadt Frankfurt am Main zurück- gegebenen Gegenstände aus der Sammlung 8) Restitutionsantrag der Erben nach Max von Goldschmidt-Rothschild, Nr. 785 Ernst (1881 – 1946) und Agathe Saul- [Verkaufsliste Nr. 763 = BNM Inv.-Nr. mann (1898 – 1951): 90/297], Nr. 792 [Verkaufsliste Nr. 527 = BNM Inv.-Nr. 90/294]). Die beiden Ob- Bauernschrank; 20. Jh. jekte sind dann von den Erben nach Ma- Inv.-Nr. 36/30 ximilian von Goldschmidt-Rothschild beim New Yorker Auktionshaus Parke- Das Objekt ist 1936 vom BNM beim Bernet Galleries (Important French Furni- ›Münchener Kunstversteigerungshaus ture & Objets d’Art. (…) From the Estate of Adolf Weinmüller‹ (Auktion 10.09.1936, the Late Baron Max von Goldschmidt-Roth- Nr. 211) erworben worden. 86 Provenienzprüfverfahren (Restitutionsanträge)

Bauernschrank; Bayerisches Nationalmuseum (Inv.-Nr. 36/30) Holzskulptur: Hl. Martin; Bayerisches Nationalmuseum (Inv.-Nr. 61/42.1 – 2) NS-verfolgungsbedingt entzogen. Das Objekt konnte bislang nicht restituiert werden, da im BNM nicht mehr nach- genseinziehung von Hermann Göring weisbar (eventuell Kriegsverlust?). (1893 – 1946) an das BNM gekommen. FPB-Tätigkeitsbericht 2015/2016, S. 42:1 FPB-Tätigkeitsbericht 2016/2017, S. 73:4

9) Restitutionsantrag der Erben nach Carl 10) Restitutionsantrag der Erben nach Jourdan (1858 – 1926) und dessen Toch- Édouard Léon Jonas (1883 – 1961), nach ter Saskia Maria Therese Alder, geb. Jour- proaktiver Provenienzrecherche und Mel- dan (1913 – 1991), nach proaktiver Pro- dung an die anwaltliche Vertretung der venienzrecherche und Meldung an deren Erben nach Édouard Léon Jonas: Nacherben: Dreifüßiges Holztischchen mit Bronze- Holzskulptur: Hl. Martin beschlägen; 18. Jh. Inv.-Nr. 61/42.1 – 2 = ›Lost Art‹- Inv.-Nr. 66/201 = ›Lost Art‹-ID 578275 = ID 521967 ›Lost Art‹-ID 422689 (?)

Das Objekt ist 1961 als ›Überweisung aus Das Objekt ist 1966 als ›Überweisung aus Staatsbesitz‹ aus dem Besitz/der Vermö- Staatsbesitz‹ aus dem Besitz/der Vermö- Provenienzprüfverfahren 87 (Restitutionsanträge)

genseinziehung von Hermann Göring (1893 – 1946) an das BNM gekommen. Laut Restitutionskartei (Karteikar- te der ›Münchner Nummer‹ 15772; Bun- desarchiv, B323/670: »Triangular small table *plate missing. wood; bronze. fur- niture. French?; 18. c[entury]. W 44 x H 45,5. Bayern (Aufteilung Göring)«, mit dem Vermerk: »10. Juni 1949 Minis- terpräsident. wird beansprucht von Frau Emmy Göring. Geschenk ihres Mannes, gekauft 1941/42 v[on] Contini, Florenz [Auskunft von Walther Andreas Hofer; MFA & A 239/158]. Transfer to Minis- terpresident decided by MFA & A Off. E. Breitenbach June 49. 26.5.1966 an die Bayer[ischen] Staatsgemäldesamml[un] Dreifüßiges Holztischchen mit Bronzebeschlägen; Baye- g[e]n.« Eingang/Receipt: 21.11.1945; risches Nationalmuseum (Inv.-Nr. 66/201) Ausgang/Issue: 26.05.1966. In der ›Lost Art‹-Datenbank (www.lostart.de) ist un- ter der ›Lost Art‹-ID 422689 eine Such- Édouard Jonas an die Firma ›Medeville‹ meldung nach einem dreifüßigen Frisier- in Bordeaux (23 Cours de Verdun) über- tisch von einem unbekannten Künstler aus sandt worden. Diese beiden Sendungen der Pariser Sammlung von Édouard Léon wurden bei ›Medevillle‹ am 01.08.1940 Jonas (1883 – 1961) eingestellt: »Dreifü- im Auftrag der für Hermann Göring ßiger Frisiertisch. [...] intarsiert. Epoche (1893 – 1946) tätigen Kunstagenten Erich Louis XV; Kleeblattförmig. Sammlung Gritzbach (1896 – 1968) und Josef Angerer Edouard Jonas, 1940 Beschlagnahme/ (1899 – 1961) von einem Inspektor Lienard Entziehung im Auftrag von Göring durch überprüft. Am 21.09.1940 wurde u. a. der Staatsminister Engerer[sic] in Bordeaux im Frisiertisch aus der Sammlung Jonas nach September 1940«. Nach Auskunft des Paris in das Palais von Maurice de Roth- Bundesamtes für zentrale Dienste und schild (41 rue du Faubourg St-Honoré) offene Vermögensfragen (BADV) zum transportiert und am 24.09.1940 im Auf- rückerstattungsrechtlichen Verfahren be- trag Görings von Prof. Jacques Anthony treffend den NS-Verfolgten Édouard Lé- Louis Beltrand (1874 – 1977) – 1940 von on Jonas (Rückerstattungsverfahren AZ: Göring offiziell zum Sachverständigen der 55/54 WGA 1172/57) befand sich in der französischen Regierung berufen – ge- Paris Wohnung von Édouard Jonas (Pa- schätzt. Nach der im Rückerstattungsver- ris XVI, 2 Boulevard Suchet) u. a. »1 Coif- fahren von Angerer gemachten Aussage feuse sur trois pieds (trèfle Louis XV, mar- sind die Objekte aus der Sammlung Jo- quetée)«. Am 01. und 10.06.1940 sind nas entweder nach Berlin, nach Carinhall in zwei Wagons Möbel und Bilder von oder auf die Burg Veldenstein verbracht 88 Provenienzprüfverfahren (Restitutionsanträge)

worden. In dem am 13.03.1963 geschlos- 12) Restitutionsantrag der Erben nach senen Rückerstattungsvergleich wur- Emma Ranette Budge (1852 – 1937): de »für sämtliche dem Geschädigten in Frankreich entzogenen Gegenstände« ein 1. Holzskulptur: Madonna mit Kind auf Schadenersatz i. H. v. DM 500.000.- fest- Weltkugel; 17. Jh. gelegt. [Freundliche Mitteilung des Bun- Inv.-Nr. 51/105 = ›Lost Art‹-ID 427698 desamtes für zentrale Dienste und offene [1951 vom BNM erworben] Vermögensfragen (BADV)]. 2. Deckelkrug aus Bergkristall; 16. Jh. Die Identität von BNM Inv.-Nr. 66/201 Inv.-Nr. 65/108 = ›Lost Art‹-ID 428422 mit dem Frisiertisch aus der Sammlung Jo- + 570375 [1965 als ›Überweisung aus nas ist bisher aufgrund eines eindeutigen Staatsbesitz‹ aus dem Besitz/der Vermö- Provenienznachweises nicht gesichert. genseinziehung von Hermann Göring an FPB-Tätigkeitsbericht 2016/2017, S. 80:5 das BNM] 3. Stoff: Kasel; 18. Jh. Inv.-Nr. 65/196 = ›Lost Art‹-ID 428664 11) Restitutionsantrag der Erben nach Ol- [1965 als ›Überweisung aus Staatsbesitz‹ ga Leonie von Wassermann (1873 – 1944): aus dem Besitz/der Vermögenseinziehung von Hermann Göring an das BNM] Meißener Porzellanfigur: Leopard; 18. Jh. 4. Stoff: Pluviale; 18. Jh. Inv.-Nr. ES 674: ›Lost Art‹-ID 405377 (?) Inv.-Nr. 65/201 = ›Lost Art‹-ID 428641 [1965 als ›Überweisung aus Staatsbesitz‹ Das Objekt ist 1968 als Schenkung über aus dem Besitz/der Vermögenseinziehung die Meißener Porzellan-Sammlung Stif- von Hermann Göring an das BNM] tung Ernst Schneider an das BNM ge- 5. Schreibkabinett; 18. Jh. kommen. Inv.-Nr. 70/116 = ›Lost Art‹-ID 427625 FPB-Tätigkeitsbericht 2016/2017, S. 59:2 [1970 vom BNM erworben] 6. Meißener Porzellanfigur: Junge Leo- pardin; 18. Jh. Inv.-Nr. ES 137: keine ›Lost Art‹-ID! [1968 als Schenkung über die Meiße- ner Porzellan-Sammlung Stiftung Ernst Schneider an das BNM] 7. Meißener Porzellanfigur: Junger Leo- pard; 18. Jh. Inv.-Nr. ES 138: keine ›Lost Art‹-ID! [1968 als Schenkung über die Meiße- ner Porzellan-Sammlung Stiftung Ernst Schneider an das BNM] 8. Meißener Porzellanfigurengruppe: Hatz­ gruppe mit Wolf und Hunden; 18. Jh. Meißener Porzellanfigur: Leopard, Unterseite; Bayerisches Inv.-Nr. ES 710: ›Lost Art‹-ID 427919 Nationalmuseum (Inv.-Nr. ES 674) S. 88:11 (?) [1968 als Schenkung über die Meiße- Provenienzprüfverfahren 89 (Restitutionsanträge)

ner Porzellan-Sammlung Stiftung Ernst Bayerische Staatsgemäldesammlungen Schneider an das BNM] Im Berichtszeitraum wurden zwei neue Zwei der Objekte sind 1951 und 1970 als Rückgabeforderungen aus den Sammlun­ Erwerbungen, drei 1965 als ›Überwei- gen von Abraham Adelsberger (1863 – sungen aus Staatsbesitz‹ aus dem Besitz/ 1940) und Jacob Goldschmidt (1882 – der Vermögenseinziehung von Hermann 1955) an die Staatsgemäldesammlungen Göring (1893 – 1946), und drei 1968 als gestellt. In zwei weiteren Fällen erwar- Schenkung über die Meißener Porzellan- ten sie die Entscheidung der Beratenden Sammlung Stiftung Ernst Schneider an Kommission. das BNM gekommen. FPB-Tätigkeitsbericht 2016/2017, S. 69:1 1) Restitutionsantrag der Erben nach Ab- raham Adelsberger:

Josef Wopfner, Fischerboote bei Frauen- chiemsee, Inv.-Nr. 12589

Josef Wopfner, »Fischerboote bei Frauenchiemsee«; Bayerische Staatsgemäldesammlungen (Inv.-Nr. 12589) 90 Provenienzprüfverfahren (Restitutionsanträge)

Ein Gemälde von Josef Wopfner gehörte und 1953 als ›Überweisung aus Staats- vormals zur Kunstsammlung von Abra- besitz‹ in den Bestand der Bayerischen ham Adelsberger, einem Nürnberger Un- Staatsgemäldesammlungen gekommen. ternehmer jüdischer Herkunft. Im März Das Projekt zu den ›Überweisungen‹ hat 1942 erwarb Martin Bormann das Bild mit der Tiefenrecherche zur Provenienz für die NSDAP-Parteikanzlei bei einer des Gemäldes im Berichtsjahr begonnen. Auktion des Münchener Kunstversteige- rungshauses Adolf Weinmüller. Nachdem die amerikanischen Alliierten das Werk 3) Restitutionsantrag der Erben nach 1945 sichergestellt und in den Münch- Carl Hagen: ner Central Collecting Point zur Untersu- chung überführt hatten, wurde es auf Basis Jacob Ochtervelt, Das Zitronenscheibchen, alliierter Direktiven 1956 an den Freistaat Inv.-Nr. 16217 Bayern übereignet, der es als ›Überwei- sung aus Staatsbesitz‹ in den Bestand Bezüglich des Gemäldes Das Zitronen- der Bayerischen Staatsgemäldesammlun- scheibchen von Jacob Ochtervelt haben die gen gab. Für die Recherchen wurden um- Bayerischen Staatsgemäldesammlungen, fangreiche Unterlagen aus dem Staatsar- nachdem auf Basis beiderseitiger Recher- chiv Nürnberg, dem Landesarchiv NRW chen keine Einigung erzielt werden konn- in Düsseldorf und dem Joods Historisch te, im September 2018 dem Wunsch der Museum in Amsterdam ausgewertet. Die Antragsteller zugestimmt, vor die soge- Inhalte des Dossiers werden aktuell juris- nannte Beratende Kommission zu gehen. tisch bewertet. Mit den Nachfahren Abra- ham Adelsbergers stehen die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen in Kontakt. 4) Restitutionsantrag der Erben nach Max Stern:

2) Restitutionsantrag der Erben nach Ja- Hans von Marées, Ulanen auf dem Marsch, kob Goldschmidt (vgl. S. 84:6): Inv.-Nr. 15010

Hans Wertinger, Pfalzgraf Philipp – Bi- Mit dem Holocaust Claims Processing schof von Freising, Inv.-Nr. 12030 Office (HCPO) stellvertretend für den ›Max Stern Estate‹ stehen die Bayeri- Zu einem Werk von Wertinger aus der schen Staatsgemäldesammlungen weiter- Sammlung des Bankiers Jakob Gold- hin in direktem und transparentem Aus- schmidt haben die Bayerischen Staatsge- tausch bezüglich des Gemäldes Ulanen mäldesammlungen im August 2018 ein auf dem Marsch von Hans von Marées, um Auskunftsersuchen der Erbenvertreter er- gemeinsam baldmöglichst eine »faire und halten. Das Gemälde ist während der NS- gerechte Lösung« gemäß der Washingto- Zeit in die Sammlung von Julius Streicher ner Erklärung zu erzielen. (1885 – 1946), Gauleiter Frankens, gelangt FPB-Tätigkeitsbericht 2016/2017, S. 74:1 91

Jacob Ochtervelt, »Das Zitronenscheibchen«; Bayerische Staatsgemäldesammlungen (Inv.-Nr. 16217) S. 90:3

5) Restitutionsantrag der Erben nach Al- 5. Max Beckmann, Champagnerstillleben fred Flechtheim: (Inv.-Nr. 14379) 6. Max Beckmann, Stillleben mit Atelier- 1. Max Beckmann, Stillleben mit Zigarren- fenster (Inv.-Nr. 14381) kiste (Inv.-Nr. 14370) 7. Juan Gris, Stillleben mit Kanne 2. Max Beckmann, Bildnis Quappi in Blau (Inv.-Nr. 14235) (Inv.-Nr. 14371) 8. Paul Klee, Grenzen des Verstandes 3. Max Beckmann, Duccessa di Maldevi (Inv.-Nr. 14234) (Inv.-Nr. 14372) 4. Max Beckmann, Der Traum (klein)/ Mit Entscheid vom 28. September 2018 Chinesisches Feuerwerk (Inv.-Nr. 14373) hat das von den Erben nach Alfred 92 Provenienzprüfverfahren (Restitutionsanträge)

Flechtheim angerufene US-Bundesbe- graphiken aus dem graphischen Bestand zirksgericht in New York einen vom Frei- des Deutschen Theatermuseums, die im staat Bayern im eigenen Namen sowie Zeitraum 1936 bis 1945 im Auktions- namens der Bayerischen Staatsgemälde­ haus Helbing bzw. Weinmüller angekauft sammlungen zu­vor eingereichten Antrag wurden, wurde vom Deutschen Zentrum auf Klageabweisung gutgeheißen. Mit für Kulturgutverluste (DZK) in Magde- dem vorliegenden Entscheid ist das Ge- burg im Juli 2017 genehmigt. Seit Mai richtsverfahren in New York nunmehr 2018 führt die für Provenienzforschung abgeschlossen. Die Klageabweisung er- ausgewiesene und mit den graphischen folgte wegen fehlender Zuständigkeit Beständen des Theatermuseums vertrau- des US-Gerichts aufgrund der Immuni- te Kunsthistorikerin Manu von Miller in tät des Freistaats Bayern gemäß dem US- Zusammenarbeit mit der Referentin das Gesetz über die Immunität ausländischer Forschungsprojekt am Deutschen Thea- Staaten (Foreign Sovereign Immunities termuseum durch. S. 70 – 73 Act). Das Gericht hat dabei keine Tatsa- chenfeststellungen vorgenommen, son- dern hat die Klage deshalb abgewiesen, Staatliche Graphische Sammlung weil die Zuständigkeit des Gerichts selbst München dann nicht gegeben gewesen wäre, wenn die Kläger die in ihrer Klageschrift be- Restitutionsantrag der Erben nach Ri- haupteten Tatsachen hätten nachweisen chard Stein: können. FPB-Tätigkeitsbericht 2016/2017, S. 74f.:3 Rudolf von Alt (1812 – 1905), Häuser in Teplitz, 1876, 115 x 170 mm (Blatt- maß), Aquarell, Beschriftung auf Blatt Deutsches Theatermuseum (verso): in Bleistift: Richard Stein/XIII Lainzerstraße 49/A 53572; 12; 2633; im Die beiden Fälle von Bestandsobjekten, SGSM-Stempel in Bleistift, durchgestri- deren Provenienz als ›Sammlung Michael chen: 44406 Z, Inv.-Nr. 45104 Z, Prove- Berolzheimer‹ und ›Sammlung Siegfried nienz: am 11.03.1959 von der Treuhand- Lämmle‹ identifiziert werden konnten so- verwaltung von Kulturgut in München wie weitere im Zugangsinventarbuch des übernommen, Übertragungsurkunde Nr. Deutschen Theatermuseums verzeichnete 2019/V vom 20.04.1953, Werkverzeich- Ankäufe auf Auktionen des Auktionshau- nis: Koschatzky 1975/2001, 76/15. ses Helbing bzw. Weinmüller geben dem Nachdem die proaktiven Recher- Deutschen Theatermuseum Anlass zu ge- chen der SGSM nach Erben des Wie- zielter Provenienzforschung. ner Sammlers Richard Stein nach dem Der Antrag für ein auf zwei Jahre aus- Rudolf-von-Alt-Projekt von 2013/2015 gelegtes Forschungsvorhaben zur syste- erfolglos geblieben waren, erreichte das matischen Untersuchung und Prüfung Museum nun der Restitutionsantrag der auf Raubkunstverdacht von ca. 400 thea- anwaltschaftlichen Vertretung der Erben, terhistorischen Zeichnungen und Druck- der nun noch abschließend zu prüfen ist. Proaktive Provenienzrecherche zu unter 93 Raubkunstverdacht stehendem Kulturgut

V. Proaktive Provenienz- recherche zu unter Raub- kunstverdacht stehendem Kulturgut

Bayerisches Nationalmuseum gut; 1955 von der Treuhandverwaltung von Kulturgut nicht an den Freistaat Bay- Proaktive Recherche in 66 spezifizierba- ern überwiesen; Verbleib unbekannt] ren Fällen (mit insgesamt 437 Objekten = 2. Neun gerahmte Elfenbeinreliefs mit 435 Inv.-Nrn.). Szenen aus Schillers Lied von der Glocke 429 Objekte (= 427 Inv.-Nrn.) wurden Inv.-Nr. 55/124 = ›Lost Art‹-ID 532926 auf der ›Lost Art‹-Datenbank des Deut- schen Zentrums Kulturgutverluste (DZK), NS-verfolgungsbedingter Entzug. Magdeburg,­ gemeldet. Kontakt mit Erben nach Julius und Si- moni Davidsohn aufgenommen (zusam- men mit den Bayerischen Staatsgemälde­ 1) Ein am 25.11.1938 in München von sammlungen und der Staatlichen Graphi- der Geheimen Staatspolizei ›sicherge- schen Sammlung München). stelltes‹, d.h. beschlagnahmtes, 1940 vom FPB-Tätigkeitsbericht 2016/2017, S. 78:1 BNM von der Geheimen Staatspolizei – Staatspolizeileitstelle München erworbe- nes, nach 1945 aufgrund nicht ermittelba- 2) Ein 1940 durch Ankauf nach NS-Be- rer Erben nicht restituiertes, sowie ein am schlagnahme vom BNM erworbenes Ob- 25.11.1938 in München von der Gehei- jekt aus dem Besitz von Siegfried Lämmle men Staatspolizei ›sichergestelltes‹, d. h. (1863 – 1953) (vgl. S. 63 – 65): beschlagnahmtes, nach 1945 aufgrund nicht ermittelbarer Erben nicht restitu- Tapisserie (Oudenaarde): Verdüre; um iertes, 1955 vom Freistaat Bayern an das 1700 BNM überwiesenes Objekt aus dem Be- Inv.-Nr. 40/503 [keine Photographie vor- sitz von Julius (1864 – 1942) und Simoni handen] Davidsohn (1879 – 1943) (vgl. S. 104:2): NS-verfolgungsbedingter Entzug. 1. Nymphenburger Porzellanterrine mit Dieses Objekt gehört zu den am Knauf in Form einer Zitrone 23.11.1938 von der Geheimen Staatspo- Inv.-Nr. 40/496 = ›Lost Art‹-ID 533115 lizei (Gestapo) bei der Spedition Frank [Vom BNM am 03.07.1947 dem CCP und Söhne (München, Bayerstraße 85) München übergeben; 1952 nicht zurück ›sichergestellten‹, d.h. beschlagnahmten an die Treuhandverwaltung von Kultur- Kunstwerken. 1940 wurde es vom BNM 94 Proaktive Provenienzrecherche zu unter Raubkunstverdacht stehendem Kulturgut

3) Ein 1961 aus dem Kunsthandel durch Tausch gegen ein Aventuringlas (Inv.-Nr. 60/192) an das BNM gekommenes Ob- jekt aus dem Besitz von Oscar Bondy (1870 – 1944):

Salzburger polychrome Steingutschale; 18. Jh. Inv.-Nr. 61/108

Restitution nach NS-verfolgungsbeding- tem Entzug. Das 1938 in Wien ›sicher- gestellte‹, d.h. beschlagnahmte Objekt aus dem Besitz von Oscar Bondy (Nr. 1259; Slg. Bondy Nr. 1014) wurde vom Oberösterrei- chischen Landesmuseum am 10.08.1948 an die Erben nach Oscar Bondy restituiert; 1961 beim ›Münchener Kunstversteige- Schauraum der Münchner Kunsthandlung von Siegfried rungshaus Adolf Weinmüller‹ (77. Aukti- Lämmle (1863 – 1953) in der Briennerstraße 51; Pri- on, 15.06.1961; Nr. 194: »Aus Sammlung vatbesitz Oskar Bondy Wien«) versteigert.

von der Gestapo erworben und erhielt die Inv.-Nr. 40/503. Am 09.03.1950 wurden sämtliche im BNM mit Anspruch auf Restitution befindlichen Objekte aus dem Besitz von Siegfried Lämmle der Wieder- gutmachungsbehörde übergeben. ›Kriegsverlust‹: 1945 zusammen mit vier BNM-Tapisserien der ›Ovid‹-Serie (Inv.-Nrn. T 3874 – 3875, T 3878 – 3879) aus dem Auslagerungsort in Zellsee bei Wessobrunn gestohlen. 1949 Rücktrans- port der vier ›Ovid‹-Tapisserien aus dem New Yorker Kunsthandel auf Veranlas- sung der US-amerikanischen Militär- regierung und Rückgabe an das BNM durch das Office of Military Government Karteikarte der Zentralstelle für Denkmalschutz im Öster­ for Hessen. reichischen Bundesministerium für Unterricht Meldung an die Israelitische Kultus­ gemeinde Wien als Vertretung der Nach- erben von Siegfried Lämmle. S. 63 – 65 Proaktive Provenienzrecherche zu unter 95 Raubkunstverdacht stehendem Kulturgut

4) Zwei 1961 als ›Überweisungen aus Berliner Kunsthandlung Paul Cassirer. Staatsbesitz‹ aus dem Besitz/der Vermö- Im März 1918 von Paul Cassirer für RM genseinziehung von Hermann Göring 4.000.- an die Münchner Kunsthand- (1893 – 1946) an das BNM gekommene lung Julius Böhler. Vom 30.04.1918 bis Objekte: (S. 140:8.2 – 3) 20.02.1919 bei Georg Schuster zur Re- staurierung (für einen Betrag über RM 1. Holzskulptur: Ritter, Pferd und Knabe 650.-). Im Anschluss an die Restaurie- von einer Kreuzigungsgruppe; 16. Jh. rung am 13.02 .1919 für 30.000.- RM Inv.-Nr. 61/46 = ›Lost Art‹-ID 521910 an die Münchner Kunsthandlung Julius 2. Holzskulptur: Hl. Johannes und zwei Drey verkauft. Bis 1930 in der Sammlung Ma­rien von einer Kreuzigungsgruppe; von Marczell von Nemes (1866 – 1930), 16. Jh. München / Tutzing. Verpfändung von Tei- Inv.-Nr. 61/47 = ›Lost Art‹-ID 521911 len der Sammlung an die Dresdner Bank. Am 28.10.1930 Tod des Sammlers in Aus der Sammlung von Friedrich Carl Budapest. In Nemes’ Testament Verstei- von Savigny (1779 – 1861) von einem der gerung festgelegt. Am 19.06.1931 in der Erben zwischen 1913 und 1918 an die Versteigerung durch die Testamentsvoll-

Die Große Galerie von ›Carinhall‹ mit der Skulpturengruppe ›Ritter, Pferd und Knabe‹ von einer Kreuzigungsgruppe (BNM Inv.-Nr. 61/46; vorne rechts auf einer Truhe) 96 Proaktive Provenienzrecherche zu unter Raubkunstverdacht stehendem Kulturgut

strecker des Nachlasses beim Münchner Ankaufspreis von RM 9.759.- (Listen- Auktionshaus Hugo Helbing (Sammlung wert: RM 12.000.-) in der Verhandlungs- Marczell von Nemes. II: Textilien, Skulp- masse der Verkäufe der Dresdner Bank turen, Kunstgewerbe, 16. – 19.06.1931, Nr. an die Staatlichen Museen Berlin. Mit 388a – b, Taf. 84) mit einem mutmaß- Kaufvertrag vom 15.08.1935 zwischen lichen Schätzpreis von RM 12.000.-: der Dresdner Bank und dem Land Preu- nicht verkauft/zurückgegangen. Nicht in ßen an die Staatlichen Museen Berlin für der »Versteigerung im Auftrage der Tes- die Skulpturenabteilung des Kaiser Fried- tamentsvollstrecker des Nachlasses« am rich-Museums (dort nicht inventarisiert). 02.11.1933 bei Hugo Helbing (Sammlung In der Versteigerung Kunstwerke aus dem Marczell von Nemes. 2. Abteilung: Gemäl- Besitz der Staatlichen Museen Berlin am de, Skulpturen, Textilien, Kunstgewerbe und 01./02.06.1937 beim Münchner Auk- Möbel, 02.11.1933). Ab 1933 als Kredit- tionshaus Julius Böhler (Kunstwerke aus sicherheit der Dresdner Bank (Krediten- dem Besitz der Staatlichen Museen Berlin, gagement Nemes) mit einem errechneten 01./02.06.1937, Nr. 36a – b): vor der Auk-

Johannes und zwei Marien von einer Kreuzigungsgrup- Ritter, Pferd und Knabe von einer Kreuzigungsgruppe; pe; Bayerisches Nationalmuseum (Inv.-Nr. 61/47 = ›Lost Bayerisches Nationalmuseum (Inv.-Nr. 61/46 = ›Lost Art‹-ID 521911) Art‹-ID 521910) Proaktive Provenienzrecherche zu unter 97 Raubkunstverdacht stehendem Kulturgut

tion durch die Staatlichen Museen Ber- Ursprünglich in der Kirche von Strauß- lin zurückgezogen. Im Juli 1937 für RM furt (Landkreis Sömmerda).1806 wohl in 1.000.- an das Preußische Staatsministe- den Besitz der Familie von Münchhausen rium für Hermann Göring (1893 – 1946) übergegangen. Wohl um 1870/71, jeden- zur Ausstattung seines Landsitzes ›Carin- falls aber vor 1884, durch den Münchner hall‹ verkauft. Im ›Göring‹-Holzskulptur- Maler Eduard von Grützner (1846 – 1925) Inventar: Nr. 31 – 32; im ›Göring‹- entweder aus dem Besitz der Familie von Holzskulptur-Katalog: Nr. H 132-133. Münchhausen oder aus dem Besitz ei- Die Skulpturengruppe ist zu sehen in der nes bislang unbekannten Klosters (?) er- Großen Galerie von ›Carinhall‹ auf einer worben. Nach Grützners Tod 1925/26 Fotografie aus einem Fotoauftrag Gö- in den Münchner Kunsthandel gelangt. rings an die Fotografin Karoline (»Ro- Zu unbekanntem Zeitpunkt ab 1925/26 la«) Junkersdorf-Uhlenhuth, später verh. und bis 1935 im Besitz der Münchner Schrahe-Uhlenhuth (1902 – 1988), aus Kunsthandlung L. Bernheimer KG. Ab dem Jahr 1939. [Lynn Rother, Kunst durch 1929 (?) Pfandbesitz der Dresdner Bank. Kredit. Die Berliner Museen und ihre Er- Ab 1933 als Kreditsicherheit der Dresd- werbungen von der Dresdner Bank 1935, ner Bank (Kreditengagement Bernhei- Berlin/Boston 2017, S. 2 Anm. 7 (dort mer) mit einem errechneten Ankaufspreis fälschlicherweise: »Germanisches Natio­ von RM 4.391.- (Listenwert: RM 5.400.) nalmuseum« statt Bayerisches National- in der Verhandlungsmasse der Verkäu- museum), 139 Abb. 25, 248 Abb. 35, 384 fe der Dresdner Bank an die Staatlichen (›Nemes‹-Liste Nr. 22, Inv.-Nr. 718-719)]. Museen Berlin. Mit Kaufvertrag vom Kein Hinweis auf/Nachweis für NS- 15.08.1935 zwischen der Dresdner Bank verfolgungsbedingten Entzug: aktuell und dem Land Preußen an die Staatlichen kein Raubkunstverdacht. Museen Berlin für die Skulpturenabtei- http://www.bayerisches-nationalmuseum. lung des Kaiser Friedrich-Museums (dort de/index.php?id=547laufnr=goering nicht inventarisiert). Am 06.09.1935 FPB-Tätigkeitsbericht 2015/2016, von der Dresdner Bank aus dem Be- S. 76:1.13 – 14 sitz der Kunsthandlung L. Bernheimer KG übernommen. In der Versteigerung Kunstwerke aus dem Besitz der Staatlichen 5) Ein 1965 als ›Überweisung aus Staats- Museen Berlin am 01./02.06.1937 beim besitz‹ aus dem Besitz/der Vermögensein- Münchner Auktionshaus Julius Böh- ziehung von Hermann Göring (1893 – ler (Kunstwerke aus dem Besitz der Staat- 1946) an das BNM gekommenes Objek- lichen Museen Berlin, 01./02.06.1937, Nr. tensemble: (S. 140:8.4 – 6) 38): vor der Auktion durch die Staatli- chen Museen Berlin zurückgezogen. Im Holzskulptur: Dreiteiliger Altarschrein; Juli 1937 für RM 3.000.- an das Preußi- 16. Jh. sche Staatsministerium für Hermann Gö- Inv.-Nr. 65/152 – 154 = ›Lost Art‹- ring (1893 – 1946) zur Ausstattung sei- IDs 521941 – 521943 nes Landsitzes ›Carinhall‹ verkauft. Im ›Göring‹-Holzskulptur-Inventar: Nr. 30; 98 Proaktive Provenienzrecherche zu unter Raubkunstverdacht stehendem Kulturgut

im ›Göring‹-Holzskulptur-Katalog: Nr. Görings an die Fotografin Karoline (»Ro- H 158. Der Straußfurter Altar ist zu se- la«) Junkersdorf-Uhlenhuth, später verh. hen in der Großen Galerie von ›Carinhall‹ Schrahe-Uhlenhuth (1902 – 1988), aus auf einer Fotografie aus einem Fo­toauftrag dem Jahr 1939. [Lynn Rother, Kunst durch Kredit. Die Berliner Museen und ih- re Erwerbungen von der Dresdner Bank 1935, Berlin/Boston 2017, S. 2 Anm. 7 (dort fälschlicherweise: »Germanisches Nationalmuseum« statt Bayerisches Na- tionalmuseum), 404 (›Bernheimer‹-Liste­ Nr. 3, Inv.-Nr. 40435)]. Kein Hinweis auf / Nachweis für NS- verfolgungsbedingten Entzug: aktuell kein Raubkunstverdacht. http://www.bayerisches-nationalmuseum. de/index.php?id=547laufnr=goering Die Große Galerie von ›Carinhall‹ mit dem Straußfurter FPB-Tätigkeitsbericht 2015/2016, Altar (BNM Inv.-Nr. 65/152 – 154; vorne rechts auf S. 79:1.44 – 46 einer Bank)

Dreiteiliger Altarschrein von Straußfurt; Bayerisches Nationalmuseum (Inv.-Nrn. 65/152 – 154 = ›Lost Art‹-IDs 521941 – 521943) Proaktive Provenienzrecherche zu unter 99 Raubkunstverdacht stehendem Kulturgut

6) Ein 1965 als ›Überweisung aus Staats- besitz‹ aus dem Besitz/der Vermögens­ einziehung von Hermann Göring (1893 – 1946) an das BNM gekommenes Objekt: (S. 140:8.7)

Steinskulptur: Madonna mit Christus- kind, 15. Jh. (?) Inv.-Nr. 65/280 = ›Lost Art‹-ID 521956

Bis 1930 in der Sammlung von Marczell von Nemes (1866 – 1930), München/Tut- zing. Verpfändung von Teilen der Samm- lung an die Dresdner Bank. Am 28.10.1930 Tod des Sammlers in Budapest. In Nemes’ Testament Versteigerung festgelegt. Am 19.06.1931 in der Versteigerung durch die Testamentsvollstrecker des Nachlasses beim Münchner Auktionshaus Hugo Hel­ bing (Sammlung Marczell von Nemes. II: Textilien, Skulpturen, Kunstgewerbe, 16. – 19. Madonna mit Christuskind; Bayerisches Nationalmuseum 06.1931, Nr. 358, Taf. 74) mit einem mut- (Inv.-Nr. 65/280 = ›Lost Art‹-ID 521956) maßlichen Schätzpreis von RM 2.000.-: nicht verkauft/zurückgegangen. Nicht in der »Versteigerung im Auftrage der Tes- lin am 01./02.06.1 937 beim Münchner tamentsvollstrecker des Nachlasses« am Auktionshaus Julius Böhler (Kunstwerke 02.11.1933 bei Hugo Helbing (Sammlung aus dem Besitz der Staatlichen Museen Ber- Marczell von Nemes. 2. Abteilung: Gemäl- lin, 01./02.06.1937, Nr. 66, Taf. 7): nicht de, Skulpturen, Textilien, Kunstgewerbe und verkauft/zurückgegangen. Am 14.03.1940 Möbel, 02.11.1933). Ab 1933 als Kreditsi- von den Staatlichen Museen Berlin für RM cherheit der Dresdner Bank (Kreditenga- 4.000.- an Walter Andreas Hofer, Berlin. gement Nemes ) mit einem errechneten Von diesem am 20.03.1940 Hermann Gö- Ankaufspreis von RM 2.277.- (Listenwert: ring (1893 – 1946) für »netto RM 8.500.- RM 2.800.-) in der Verhandlungsmasse der (Achttausendfünfhundert)« angeboten. Am Verkäufe der Dresdner Bank an die Staatli- 18.04.1940 für RM 8.500.- von Hofer an chen Museen Berlin. Mit Kaufvertrag vom Göring verkauft. [Lynn Rother, Kunst durch 15.08.1935 zwischen der Dresdner Bank Kredit. Die Berliner Museen und ihre Erwer- und dem Land Preußen an die Staatlichen bungen von der Dresdner Bank 1935, Berlin/ Museen Berlin für die Skulpturenabtei- Boston 2017, S. 2 Anm. 7 (dort fälschli- lung des Kaiser Friedrich-Museums (Inv.- cherweise: »Germanisches Nationalmuse- Nr. 8614). In der Versteigerung Kunstwerke um« statt Bayerisches Nationalmuseum), aus dem Besitz der Staatlichen Museen Ber- 383 (›Nemes‹-Liste Nr. 22, Inv.-Nr. 58]. 100 Proaktive Provenienzrecherche zu unter Raubkunstverdacht stehendem Kulturgut

Kein Hinweis auf / Nachweis für NS- Bayerisches Nationalmuseum verfolgungsbedingten Entzug: aktuell in Kooperation mit der Archäologischen kein Raubkunstverdacht. Staatssammlung München (ASM) und http://www.bayerisches-nationalmuseum. dem Nationalmuseum der Geschichte de/index.php?id=547laufnr=goering der Ukraine in Kiew FPB-Tätigkeitsbericht 2015/2016, S. 82:1.60 Proaktive Recherche zu elf archäologi- schen Objekten mit kyrillischen Inventar- 7) Neun Objekte, die 1961, 1965 und nummern aus den Beständen des Natio- 1966 als ›Überweisungen aus Staatsbesitz‹ nalmuseums der Geschichte der Ukrai­ne aus dem Besitz/der Vermögenseinziehung in Kiew, die sich als Leihgabe des Bun- von Hermann Göring (1893 – 1946) an desamtes für zentrale Dienste und offe- das BNM gekommen sind. S. 117:2 ne Vermögensfragen (BADV) [seit 1. Ju- ni 2017 zuständig für die Kunstverwal- Meldung an anwaltliche Vertretungen tung des Bundes: Bundesverwaltungsamt von Nacherben. (BVA)] in der Archäologischen Staats- sammlung München (ASM) befinden [Alfred Grimm; Dr. Harald Schulze 8) 112 Objekte (110 Inv.-Nrn.) von ins- (ASM); Dr. Tanja Sebta, Gruschewskyi- gesamt 84 Personen (63 Familien) aus Institut für Ukrainische Archäographie den Zwangsablieferungen von Silber aus und Quellenkunde der Nationalakademie jüdischem Eigentum, die 1939/1940 vom der Wissenschaften der Ukraine] Bayerischen Nationalmuseum erworben worden sind. S. 108 – 116:1 Elf archäologische Objekte E-Nr. 1975/13 = ›Münchner Nummer‹: Kontakt mit mehreren Nacherben aufge- 50241. nommen. Nach der im BNM erfolgten fotografi- schen Dokumentation sämtlicher Ob- 9) 301 Objekte aus NS-/NSDAP-Besitz jekte und deren Meldung beim Natio- die 1960 und 1965 als ›Überweisungen nalmuseum der Geschichte der Ukraine aus Staatsbesitz‹ aus dem Besitz/der Ver- in Kiew konnten die teilweise in Kyril- mögenseinziehung von Hermann Göring lisch beschrifteten Artefakte anhand der (1893 – 1946) an das BNM gekommen in ­Kiew befindlichen Archivalien identi- sind. S. 118:3 – 131:5 fiziert werden. Sie stammen aus den von Wikentij Chwojka (1850 – 1914) entdeck- ten Erdhütten auf dem Hügel der Kyrillus 10) Sieben Objekte, die 1973 und 2004 Straße in Kiew und der Ansiedlung beim als ›Überweisungen aus Staatsbesitz‹ aus Dorf Slodiiwka. Bis auf das für die altsla- dem Besitz/der Vermögenseinziehung wische Kultur typische Steinei gehören von Hermann Göring (1893 – 1946) an sie der späteren Tripolje-Kultur und der das BNM gekommen sind. S. 140:8 frühen Bronzezeit an. Ab 1904 sind sie Proaktive Provenienzrecherche zu unter 101 Raubkunstverdacht stehendem Kulturgut

Elf archäologische Objekte; Archäologische Staatssammlung München (E-Nr. 1975/13) im Historischen Zentralmuseum (heute: nach Krakau abtransportiert worden; von Historisches Nationalmuseum der Ukrai- dort aus wurden sie im April 1944 nach ne) ausgestellt gewesen. Die Bestände des Höchstädt und im November/Dezem- auf dem Gelände des Kiewer Höhlenklos- ber 1945 nach München in den Central ters Kyjewo-Petscherska Lawra gelegenen Collecting Point (CCP) gebracht. Sie be- Historischen Zentralmuseums wurden fanden sich nicht unter den am 15. April 1942 während der deutschen Besetzung 1946 an die Sowjet­union zurückgegebe- der Ukraine (1941 – 1944) in das Kiewer nen Objekten, die am 4. Dezember 1947 Leninmuseum verlagert und im selben in Kiew eintrafen, und galten seither als Jahr in das neu gegründete Landesmuse- ›Kriegsverlust‹. um für Vor- und Frühgeschichte integ- Meldung an das Bundesamt für zen­ riert. Vom 26. September bis 19. Oktober trale Dienste und offene Vermögensfra- 1943 sind sie auf Weisung des Reichsmi- gen (BADV) [seit 1. Juni 2017 zustän- nisteriums für die besetzten Ostgebiete dig für die Kunstverwaltung des Bundes: durch die Kiewer Dienststelle des ›Ein- Bundesverwaltungsamt (BVA)]. satzstabes Reichsleiter Rosenberg‹ (ERR) FPB-Tätigkeitsbericht 2016/2017, S. 81 102 Proaktive Provenienzrecherche zu unter Raubkunstverdacht stehendem Kulturgut

Bayerische Staatsbibliothek den Überresten jener Büchersammlungen, die 1933 bei der Auflösung der Gewerk- 1) Seit August 2016 Überprüfung von ca. schaften und mit ihr verbundener Orga- 36.000 durch Zugangsverzeichnisse re- nisationen geplündert, verstreut und ver- cherchierbare Titel aus der Bibliothek der nichtet worden waren. Sie kamen nach ehemaligen ›NS-Ordensburg Sonthofen‹ dem Ende des Zweiten Weltkriegs an [Überweisung an die BSB durch die US- die BSB, meist über Büchersammlungen amerikanische Militärregierung 1946] ehemaliger NS-Organisationen. Diese (gefördert vom 01.08.2016 – 31.07.2019 Sammlungen waren von den Alliierten an durch das Deutsche Zentrum Kulturgut- das Haus überstellt worden. Die Bücher verluste (DZK), Magdeburg) sollen an die jeweiligen Nachfolgeorgani- [Stephan Kellner; Franziska Eschenbach; sationen restituiert werden. Elena Velichko]

4) Sieben Bände aus dem ehemaligen Be- 2) Zwei Werke aus dem ehemaligen Be- sitz des Berliner jüdischen Rechtsanwalts sitz des Gewerkschaftsfunktionärs, Verle- Bruno Marwitz (1870 – 1939): gers, Publizisten und Politikers Johannes Sassenbach (1866 – 1940): Bruno Marwitz war mehr als 40 Jahre lang am Landgericht Berlin zugelassen. Sassenbach besaß eine umfangreiche Pri- Zudem trat er als Autor verschiedener vatbibliothek, die er 1927 dem Berliner rechtswissenschaftlicher Werke in Er- Ortsausschuss des Allgemeinen Deut- scheinung. Ab 1933 entzog man ihm zu- schen Gewerkschaftsbundes (A.D.G.B.) nächst das Notariat und ab 1938 auch die als Studienbibliothek zur Verfügung stell- Berufsausübung. Bruno Marwitz verstarb te. Nach der Beschlagnahmung des Ge- 1939 in Berlin. Seine Witwe Helene, geb. werkschaftsvermögens durch die Natio­ Pniower (1875 – 1942), wurde 1942 bei nalsozialisten am 2. Mai 1933 fiel die einem Fluchtversuch an der Schweizer Sassenbach-Bibliothek schließlich an das Grenze festgenommen und deportiert. Hauptarchiv der NSDAP in München. Unmittelbar nach ihrer Ankunft im KZ Beide Werke tragen die Provenienz des Riga wurde sie ermordet. Hauptarchivs der NSDAP. Derzeit wird Die Universitätsbibliothek Köln und die genaue Rechtsnachfolge untersucht. die Staatsbibliothek zu Berlin konnten bereits Bücher an den Enkel von Bruno Marwitz restituieren. 3) 32 Bände aus dem Besitz ehemaliger Gewerkschaftsvereine: 5) 193 Bände aus dem Besitz der Biblio- Im Bestand der BSB befinden sich 32 Bü- theken ehemaliger Freimaurerlogen: cher aus den Bibliotheken verschiedener Vereine und Verbände der deutschen Ar- Diese Werke wurden zwischen 1933 beiterbewegung. Diese Werke gehören zu und 1936 beschlagnahmt und gelang- Proaktive Provenienzrecherche zu unter 103 Raubkunstverdacht stehendem Kulturgut

ten über den Sicherheitsdienst der SS 7) Ein Buch aus dem ehemaligen Besitz schließlich in die Bibliothek des Reichs- der Bibliothek der Arbeiterkammer Graz: sicherheitshauptamts in Berlin. Bei ei- nem Tauschgeschäft mit der ›SS-Schule Die Arbeiterkammer wurde im Zuge des Haus Wewelsburg‹ erhielt die Bayerische Anschlusses Österreichs 1938 gleichge- Staatsbibliothek im Gegenzug für eigene schaltet, ihr Vermögen in die Deutsche Dubletten Bücher aus dem Bestand des Arbeitsfront eingegliedert. Die Kammer Reichssicherheitshauptamts. Die Bücher wurde 1946 wiedererrichtet. Im Jahr 1950 lassen sich aufgrund eines handschriftli- hatte die BSB bereits 1.000 Bücher aus chen Vermerks sowie durch die Nummer österreichischen Gewerkschaftsbibliothe- »T.13330« diesem Tausch zuordnen; da- ken an die Arbeiterkammer Graz zurück- mit sind sie zweifellos NS-Raubgut. In gegeben. Nun wurde ein weiteres Buch den Büchern finden sich keine weiteren im Sonthofen-Bestand identifiziert. Sei- Besitzhinweise auf Logen. Für solche Fäl- ne Restitution soll in 2019 abgeschlossen le fungiert das Deutsche Freimaurermu- werden. seum Bayreuth traditionell als Sammel- punkt von Buchbeständen der 1933 ent- eigneten Logen. 8) Sieben Bände aus dem Besitz von Dr. James Klang (1847 – 1914):

6) Vier Werke aus dem ehemaligen Besitz Die BSB hat sieben Bände mit dem des Schriftsteller Raoul Fernand Jellinek- Provenienzmerkmal »D.oris J. Klang« aus- Mercedes (1888 – 1939): findig gemacht, die alle über den Antiqua- riatshandel angekauft wurden. Sie gehör- Neben einer wertvollen Musikaliensamm- ten früher dem Juristen Dr. James Klang. lung und einer Gemäldesammlung besaß Nach dem Tod des Vaters übernahm Sohn Raoul Fernand Jellinek-Mercedes auch ei- Heinrich (1875 – 1954), ebenfalls Jurist, ne umfangreiche Bibliothek. Im Juli 1938 dessen umfangreiche Bibliothek. Von forderte ihn die Gestapo auf, sein Vermö- 1913 bis 1938 war Heinrich Klang als gen bekannt zu geben. Monatelang war Richter tätig. Die folgenden Jahre waren Jellinek-Mercedes gezwungen, sein Pri- von schwerer Verfolgung geprägt. Mehre- vatvermögen durch Notverkäufe zu veräu- re Fluchtversuche in die USA, nach Chi- ßern; so musste er auch die Bibliothek an na, Kuba und Ungarn glückten nicht. Im Buchhändler und Antiqua­riate abgeben. Zuge der Emigrationsbestrebungen ver- Aufgrund seiner jüdischen Abstammung kaufte Heinrich Klang einen Großteil war er massiver Verfolgung ausgesetzt und seiner mehr als 9.500 Bände umfassenden beging schließlich am 10. Februar­ 1939 in Bibliothek weit unter Wert an Antiqua- Baden Suizid. re in Leipzig, Berlin, Frankfurt am Main Die Erben konnten bereits ermittelt und Wien. Im September 1942 wurde er werden. in das Konzentrationslager Theresienstadt verschleppt.Dort wurde er am 7. Juli 1945 befreit. Bereits zwei Wochen später be- 104 Proaktive Provenienzrecherche zu unter Raubkunstverdacht stehendem Kulturgut

warb sich Klang in der österreichischen 2) Fünf Gemälde aus der Sammlung von Justizverwaltung und konnte am Obers- Julius und Simoni Davidsohn (vgl. S. 93:1): ten Gerichtshof die Arbeit aufnehmen. Im November 1945 wurde er zum Senats- Die Erbensuche im Fall Davidsohn konn- präsidenten ernannt. Zudem übernahm te nach zwei Jahren Recherche seitens der er im Sommer 1945 eine Professur an der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen juristischen Fakultät in Wien. Nach dem erfolgreich abgeschlossen werden. Die Er- Tod Heinrich Klangs 1954 in Wien ging ben in Deutschland, England, Israel und sein Besitz auf seine Frau und zwei Kin- Zimbabwe stehen mittels eines von ihnen der über. gewählten Sprechers in direktem Aus- Die BSB arbeitet in diesem Fall eng tausch mit den Bayerischen Staatsgemäl- mit der Zentral- und Landesbibliothek desammlungen und verhandeln die Rück- Berlin und mit der Zoologischen Haupt- gabemodalitäten von fünf Gemälden, drei bibliothek des Naturhistorischen Muse- Grafiken und einem Elfenbeinrelief aus ums Wien zusammen und bemüht sich den Beständen der Bayerischen Staatsge- um eine zeitnahe gemeinsame Restitution. mäldesammlungen, des Bayerischen Na­ tio­nalmuseums und der Staatlichen Gra- phischen Sammlung München. FPB-Tätigkeitsbericht 2016/2017, S. 78:1, Bayerische Staatsgemäldesammlungen 83f.:1

Proaktive Recherche in vier Fällen (mit insgesamt 9 Werken) und Vorbereitung 3) Ein Gemälde aus dem Eigentum von der Restitution: Ludwig Friedmann (1880 – 1943): S. 68 f.

Die Forschung zu dem Bild Bauernstu- 1) Ein Gemälde aus der Sammlung von be (Studie) von Ernst Immanuel Müller Curt Goldschmidt (1878 – 1947): identifizierte das Werk eindeutig als Ei- gentum von Ludwig Friedmann. Es wur- Auf die 2017 erfolgte ›Lost Art‹-Meldung de der Stammbaum der Familie bis in die zu einem Werk von Lesser Ury (Inv.- Enkelgeneration zusammengetragen und Nr. 14275) aus der Sammlung von Curt proaktive Erbensuche betrieben. Dank Goldschmidt haben sich im Dezember der guten Vernetzung der Familie unter- 2018 Vertreter der möglichen Berechtig- einander konnten zügig alle sechs Partei- ten gemeldet und klären zusammen mit en kontaktiert werden. Am 25. Juli 2018 den Bayerischen Staatsgemäldesammlun- wurde das Bild in Augsburg restituiert. gen die Voraussetzungen für eine mögli- Miriam Friedmann nahm das Bild stell- che Restitution des Werkes. vertretend für die ganze Erbengemein- FPB-Tätigkeitsbericht 2016/2017, S. 86:3 schaft im Schaezlerpalais in Empfang. Proaktive Provenienzrecherche zu unter 105 Raubkunstverdacht stehendem Kulturgut

4) Zwei Gemälde aus der Sammlung von ren, stammen aus der Sammlung Edith Edith Weinberger: Weinberger. Die Erbengemeinschaft wur- de kontaktiert, jedoch sind die Recherchen Die Provenienz der venezianischen Bilder noch nicht abgeschlossen. Zu prüfen ist Mänade und Paniske (Inv.-Nr. 10908) und u. a., ob es einen sog. Erstgeschädigten gibt. Alexander und Aristoteles (Inv.-Nr. 10909) FPB-Tätigkeitsbericht 2016/2017, S. 79:3 aus dem 18. Jahrhundert konnte präzisiert werden. Die Bilder, die 1943 bei der »Ga- lerie an der Wagmüllerstraße« angekauft und ohne Titel inventarisiert worden wa- Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern

Eine Auswahl

1) Zu einem Konvolut von knapp drei- hundertsiebzig Papierarbeiten des Künst- lers Konstantin Fjodorowitsch Bogajewskij (1872 – 1943) aus den Museen der Diö­zese Würzburg:

Bei den Kunstwerken handelt es sich um verschiedene Landschaftsdarstellungen, die teilweise signiert und datiert sind. Die Zeichnungen und Aquarelle wurden »Mänade und Paniske«; Bayerische Staatsgemäldesamm- in den 1980er Jahren in einem Dienst- lungen (Inv.-Nr. 10908) zimmer der Diözese Würzburg gefun- den, welches von einem ehemaligen Mit- arbeiter des Staatsarchivs Würzburg für

»Alexander und Aristoteles«; Bayerische Staatsgemälde­ Konstantin Fjodorowitsch Bogajewskij, Aquarell; Museen sammlungen (Inv.-Nr. 10909) der Diözese Würzburg (Inv.-Nr. U666.68) 106

Konstantin Fjodorowitsch Bogajewskij, Kohlezeichnung; Museen der Diözese Würzburg (Inv.-Nr. U666.30-2)

private Recherchen genutzt wurde. Erste gis und waren Eigentum seiner Ehefrau Untersuchungen durch die Provenienz- Wina, die rassisch verfolgt und Ende Ja- forschung der Landesstelle haben erge- nuar 1944 deportiert wurde, sie starb kurz ben, dass dieser Mitarbeiter als Leutnant darauf in Theresienstadt. Nachdem sich der Reserve in Feodossija stationiert war das Museum 1951 mit einem Erbberech- und u. a. in der propagandistischen Krim- tigten verglichen hatte, erhielt es sieben- Zeitung publizierte. Neben Gemäldestu- undzwanzig Werke zurück. Die genauen dien, deren Originalausführungen heute Erwerbungsumstände und Erbverhältnis- u. a. im Simferopol Art Museum und in se befinden sich in der Prüfung. der Gemäldegalerie in Feodossija aus- gestellt werden, beinhaltet das Konvolut selbstständige Werke, die mit oder ohne Auftrag entstanden sein können. Es bleibt Münchner Stadtmuseum zu klären, ob dieser Fund als Raub- oder (FPB-Kooperationspartner) Beutekunst einzustufen ist. Das Münchner Stadtmuseum bemüht sich, die Fälle, die im Zuge des For- 2) Zu siebenundzwanzig Gemälden des schungsprojektes zwischen 2011 und 2015 Malers Walter Georgi (1871 – 1924) in und in der Ausstellung »Ehem. jüdischer den Museen der Stadt Landsberg am Besitz«. Erwerbungen des Münchner Stadt­ Lech: museums im Nationalsozialismus recher- chiert und präsentiert wurden, abschlie- Die Landesstelle wurde gebeten, die ßend zu bearbeiten. Im Verlauf des Rechtmäßigkeit des Verbleibs von Ge- Aufbaus der Hausdokumentation sind mälden des Malers Walter Georgi (1871 – weitere Objektgruppen zur weiteren Re- 1924) im Neuen Stadtmuseum einzu- cherche aufgenommen worden. Sie be- schätzen. 1944 wurden achtundvierzig ziehen sich auf die umfangreichen Er- Gemälde für das Museum erworben. Die werbungen des Münchner Stadtmuseums Bilder stammen aus dem Nachlass Geor- in der NS-Zeit. Proaktive Provenienzrecherche zu unter 107 Raubkunstverdacht stehendem Kulturgut

Selbstporträt Walter Georgis, signiert und datiert 1900; Stadtmuseum Landsberg am Lech (Inv.-Nr. 3816) S. 106

Städtische Galerie im Lenbachhaus Zentralinstitut für Kunstgeschichte und Kunstbau München (FPB-Kooperationspartner) Im Berichtszeitraum fand keine bestands- bezogene Recherche in Projektform statt. Die SGL bemüht sich seit über 15 Jah- Im Rahmen der Grundlagenforschung ren permanent um die Aufarbeitung ihrer wird auch außerhalb von Projekten stets Sammlungsgeschichte und recherchiert proaktiv nach NS-verfolgungsbedingt proaktiv zur Herkunft ihrer Sammlungs- entzogenen Werken gesucht. objekte, insbesondere aus der Zeit des Nationalsozialismus. Im Jahr 2018 konn- ten in zwei Fällen (mit insgesamt 18 Wer- ken) Verhandlungen über eine »faire und gerechte Lösung« mit den ermittelten rechtmäßigen Erben von Kunstwerken im Besitz des Lenbachhauses aufgenom- men werden, die jedoch noch nicht ab- geschlossen sind. In vier weiteren Fällen wird derzeit recherchiert, wobei bereits in einem Fall (ein Werk) die Kontaktauf- nahme zu den rechtmäßigen Erben für 2019 geplant ist. 108 Meldungen wegen Raubkunstverdacht

VI. Meldungen wegen Raubkunstverdacht in der ›Lost Art‹-Datenbank des Deutschen Zentrums Kulturgutverluste (DZK), Magdeburg (www.lostart.de)

Bayerisches Nationalmuseum aus dem Besitz von Leo Heinrich (1896 – 1972) und Dina Marx, geb. Strauß Im Berichtszeitraum sind insgesamt 429 (1900 – 1941) Objekte (= 427 Inv.-Nrn.) auf ›Lost Art‹ = ›Lost Art‹-ID 578161 — Abb. S. 16, 82 gemeldet worden: 4. Inv.-Nr. 39/60: Peter Bruckmann und Söhne, Leuchter; 19. Jh. 1) 112 Objekte (110 Inv.-Nrn.) aus den aus dem Besitz von Amalie Fanny Rein, Zwangsablieferungen von Silber aus jü- geb. Bing (1878 – ? Auschwitz) dischem Eigentum, die 1939/1940 vom = ›Lost Art‹-ID 578160 — Abb. S. 116 Baye­rischen Nationalmuseum erworben 5. Inv.-Nr. 39/61: Peter Bruckmann und worden sind: (S. 15f.:1) Söhne, Leuchter; 19. Jh. aus dem Besitz von Amalie Fanny Rein, 1. Inv.-Nr. 39/34: Hermann Lang, Kid- geb. Bing (1878 – ? Auschwitz) duschbecher; 17./18. Jh. = ›Lost Art‹-ID 578159 — Abb. S. 116 aus dem Besitz von Karl Alexander 6. Inv.-Nr. 39/64: Gottlieb Johann Biller, (1869 – 1941) und Anna Louise Neumeyer, Leuchter; 18. Jh. geb. Hirschhorn (1879 – 1941) aus dem Besitz von Alice Müller, geb. = ›Lost Art‹-ID 578163 Kirchheimer (1885 – 1973) 2. Inv.-Nr. 39/43: Christian Franck, Be- = ›Lost Art‹-ID 578158 — Abb. S. 116 cher; 17. Jh. 7. Inv.-Nr. 39/65: Gottlieb Johann Biller, aus dem Besitz von Nina Feuchtwanger, Leuchter; 18. Jh. geb. Lippmann (1888 – 1985) aus dem Besitz von Alice Müller, geb. = ›Lost Art‹-ID 578162 Kirchheimer (1885 – 1973) 3. Inv.-Nr. 39/51: Monogrammist IR, Po- = ›Lost Art‹-ID 578174 — Abb. S. 116 kal; 17. Jh. 8. Inv.-Nr. 39/68: Friedrich Jakob Biller, Leuchter; 18. Jh. Meldungen wegen Raubkunstverdacht 109

aus dem Besitz von Emma (1872 – 1942) 1941) und Anna Louise Neumeyer, geb. und Mathilde Gerngroß (1875 – 1942) Hirschhorn (1879 – 1941) = ›Lost Art‹-ID 578173 — Abb. S. 116 = ›Lost Art‹-ID 578165 9. Inv.-Nr. 39/69: Friedrich Jakob Biller, 17. Inv.-Nr. 39/89: Johann Balthasar Leuchter; 18. Jh. Stenglin/Johann­ Alois Seethaler, Gewürz- aus dem Besitz von Emma (1872 – 1942) gefäß; 19. Jh. und Mathilde Gerngroß (1875 – 1942) aus dem Besitz von Leo Heinrich (1896 – = ›Lost Art‹-ID 578172 — Abb. S. 116 1972) und Dina Marx, geb. Strauß (1900 – 10. Inv.-Nr. 39/70: Johann (Hans) 1941) Albrecht­ Wedel, Leuchter; 18./19. Jh. = ›Lost Art‹-ID 578164 aus dem Besitz von Olga Maier, geb. 18. Inv.-Nr. 39/98: Christian Friedrich Nußbaum (1876 – ? Treblinka) Temler, Deckelschale; 19. Jh. = ›Lost Art‹-ID 578171 — Abb. S. 116 aus dem Besitz von August (1879 – 1944) 11. Inv.-Nr. 39/71: Johann (Hans) und Sophie Kronacher, geb. Railing Albrecht­ Wedel, Leuchter; 18./19. Jh. (1888 – ?) aus dem Besitz von Olga Maier, geb. = ›Lost Art‹-ID 578163 Nußbaum (1876 – ? Treblinka) 19. Inv.-Nr. 39/99: Johann Georg Daniel = ›Lost Art‹-ID 578170 — Abb. S. 116 Häberlein (?), Leuchter; 18./19. Jh. 12. Inv.-Nr. 39/78: Leuchter; 19. Jh. aus dem Besitz von Therese Lippmann, aus dem Besitz von Karl Alexander geb. Schwarzhaupt (1863 – 1942) (1869 – 1941) und Anna Louise Neumeyer, = ›Lost Art‹-ID 578162 geb. Hirschhorn (1879 – 1941) 20. Inv.-Nr. 39/102: Johann Christian Sick, = ›Lost Art‹-ID 578169 — Abb. S. 116 Löffel; 19. Jh. 13. Inv.-Nr. 39/84: Gottlieb Johann Biller, aus dem Besitz von Erich Eugen (1881 – Leuchter; 18. Jh. 1957) und Hermine Rosenberg, geb. Hess aus dem Besitz von Emma (1872 – 1942) (1886 – 1967) und Mathilde Gerngroß (1875 – 1942) = ›Lost Art‹-ID 578161 = ›Lost Art‹-ID 578168 — Abb. S. 116 21. Inv.-Nr. 39/103: Johann Christian Sick, 14. Inv.-Nr. 39/85: Gottlieb Johann Biller, Löffel; 19. Jh. Leuchter; 18. Jh. aus dem Besitz von Erich Eugen (1881 – aus dem Besitz von Emma (1872 – 1942) 1957) und Hermine Rosenberg, geb. Hess und Mathilde Gerngroß (1875 – 1942) (1886 – 1967) = ›Lost Art‹-ID 578167 — Abb. S. 116 = ›Lost Art‹-ID 578180 15. Inv.-Nr. 39/86: Franz Carl I Schmed- 22. Inv.-Nr. 39/104: Johann Christian Sick, ding, Leuchter; 19. Jh. Löffel; 19. Jh. aus dem Besitz von Karl Alexander Neu- aus dem Besitz von Erich Eugen (1881 – meyer (1869 – 1941) und Anna Louise 1957) und Hermine Rosenberg, geb. Hess Neumeyer, geb. Hirschhorn (1879 – 1941) (1886 – 1967) = ›Lost Art‹-ID 578166 = ›Lost Art‹-ID 578179 16. Inv.-Nr. 39/87: Franz Carl I Schmed- 23. Inv.-Nr. 39/105: Johann Christian Sick, ding, Leuchter; 19. Jh. Löffel; 19. Jh. aus dem Besitz von Karl Alexander (1869 – aus dem Besitz von Erich Eugen Rosen- 110 Meldungen wegen Raubkunstverdacht

berg (1881 – 1957) und Hermine Rosen- aus dem Besitz von Jakob (1893 – 1944) berg, geb. Hess (1886 – 1967) und Meta Leiter, geb. Gutmann (1888 – = ›Lost Art‹-ID 578178 1944) 24. Inv.-Nr. 39/109: Johann Samuel Scho- = ›Lost Art‹-ID 578185 enberg, Salzschale; 19. Jh. 33. Inv.-Nr. 39/149: Johann Friedrich Wil- aus dem Besitz von Sophie Strauß helm Kramer, Schöpflöffel; 19. Jh. (1880 – ?) aus dem Besitz von Nanette Neuburger = ›Lost Art‹-ID 579177 (1867 – 1942) 25. Inv.-Nr. 39/120: Christian Friedrich = ›Lost Art‹-ID 578184 Temler, Zuckerdose; 19. Jh. 34. Inv.-Nr. 39/162: Paul Solanier, Faust- aus dem Besitz von Max Friedlaender becher; 17. Jh. (? – ?) aus dem Besitz von Jeremias (1866 – 1941) = ›Lost Art‹-ID 578176 und Rosa Fleischmann, geb. Ackermann 26. Inv.-Nr. 39/127: Johann Heinrich Nuss (1873 – ?) (?), Salzgefäß; 18. Jh. = ›Lost Art‹-ID 578199 aus dem Besitz von Adolf Hirsch (? – ?) 35. Inv.-Nr. 39/163: Paulus I Attinger, = ›Lost Art‹-ID 578175 Faustbecher; 17. Jh. 27. Inv.-Nr. 39/131: Karl Zahn, Glasschale aus dem Besitz von Adolf (1875 – 1942) in Silbermontierung; 19. Jh. und Mina Ackermann, geb. Sundheimer aus dem Besitz von Alfred Haas (1881 – ? Auschwitz) (1878 – 1978) und Else Haas, geb. Schülein = ›Lost Art‹-ID 578198 (1886 – 1982) 36. Inv.-Nr. 39/165: Johann III Mittnacht, = ›Lost Art‹-ID 578190 Faustbecher; 18. Jh. 28. Inv.-Nr. 39/133: Salzgefäß; 19. Jh. aus dem Besitz von Friederike Feust, geb. aus dem Besitz von Gertrud Rosenblatt, Merzbacher (1859 – 1939) geb. Dingfelder (1872 – ?) = ›Lost Art‹-ID 578197 = ›Lost Art‹-ID 578189 37. Inv.-Nr. 39/173: Becher; 17. Jh. 29. Inv.-Nr. 39/134: Johann Victor Schord- aus dem Besitz von Recha (Recka) Stark, ler, Schale, Deckelschale; 18. Jh. geb. Neu (1866 – 1941) aus dem Besitz von Fritz (Friedrich) = ›Lost Art‹-ID 578196 Schnell (1872 – 1943) 38. Inv.-Nr. 39/174: Johann Michael Fe- = ›Lost Art‹-ID 578188 derer (?)/Johann Melchior Fedelmayer (?), 30. Inv.-Nr. 39/136: Löffel; 18. Jh. Doppelbecher; 18. Jh. aus dem Besitz von Fritz Schwager (? – ?) aus dem Besitz von Fanny Feust, geb. Sulz- = ›Lost Art‹-ID 578187 bacher (1900 – 1940) 31. Inv.-Nr. 39/146: Ludwig Gustav Metz- = ›Lost Art‹-ID 578195 ger, Vorlegelöffel; 19. Jh. 39. Inv.-Nr. 39/176: Anton II Grill, Salz- aus dem Besitz von Flora Koschland gefäß; 18. Jh. (1868 – 1943) aus dem Besitz von Friederike Feust, geb. = ›Lost Art‹-ID 578186 Merzbacher (1859 – 1939) 32. Inv.-Nr. 39/148: Abraham Christian = ›Lost Art‹-ID 578194 Grabe, Schöpflöffel; 19. Jh. Meldungen wegen Raubkunstverdacht 111

40. Inv.-Nr. 39/185: Peter Wibers, Schlan- 48. Inv.-Nr. 39/212: Johann Friedrich genhautbecher; 17. Jh. Trana (?)/Johann Martin Trana (?), Löf- aus dem Besitz von Ludwig Ordenstein fel; 18. Jh. (1877 – 1942) aus dem Besitz von Ella Hirschinger = ›Lost Art‹-ID 578193 — Abb. S. 81 (1879 – ?) 41. Inv.-Nr. 39/188: Andreas Meiting, = ›Lost Art‹-ID 578205 Schlangenhautbecher; 17./18. Jh. 49. Inv.-Nr. 39/213: Johann Jakob I Scho- aus dem Besitz von Erna Weimersheimer ap, Vorlegelöffel; 18. Jh. (1900 – ? Piaski) aus dem Besitz von Max Lehmann = ›Lost Art‹-ID 578192 (1885 – 1941) 42. Inv.-Nr. 39/189: Johann Philipp Höfler, = ›Lost Art‹-ID 578204 Schlangenhautbecher; 17. Jh. 50. Inv.-Nr. 39/218: Johann Friedrich Neg- aus dem Besitz von Ludwig Ordenstein ges, Leuchter; 19. Jh. (1877 – 1942) aus dem Besitz von Ludwig Rosenfelder = ›Lost Art‹-ID 578191 — Abb. S. 81 (1897 – ? Auschwitz) 43. Inv.-Nr. 39/196: Johann Michael Fi- = ›Lost Art‹-ID 578203 — Abb. S. 116 ckel, Becher; 19. Jh. 51. Inv.-Nr. 39/219: Johann Friedrich Neg- aus dem Besitz von Clara Nördlinger, geb. ges, Leuchter; 19. Jh. Hilb (1878 – 1940) aus dem Besitz von Ludwig Rosenfelder = ›Lost Art‹-ID 578210 — Abb. S. 116 (1897 – ? Auschwitz) 44. Inv.-Nr. 39/198: Paul Solanier, Faust- = ›Lost Art‹-ID 578202 — Abb. S. 116 becher; 18. Jh. 52. Inv.-Nr. 39/220: Johann III Mittnacht, aus dem Besitz von Jakob Weil (1876 – Leuchter; 18. Jh. 1941) aus dem Besitz von Regina Wetzlar = ›Lost Art‹-ID 578209 (1877 – 1959) 45. Inv.-Nr. 39/202: Johann Michael = ›Lost Art‹-ID 578201 Fickel, Fußbecher; 19. Jh. 53. Inv.-Nr. 39/221: Johann Ludwig I aus dem Besitz von Therese (Thea) Herz, Schoap, Gewürzdose; 18. Jh. verw. Freund, geb. Lauchheimer (1906 – aus dem Besitz von Emma (1872 – 1942) 1941) und Mathilde Gerngroß (1875 – 1942) = ›Lost Art‹-ID 578208 — Abb. S. 82 = ›Lost Art‹-ID 578200 46. Inv.-Nr. 39/210: Leonhard Tobias Dre- 54. Inv.-Nr. 40/9: Johann Jeremias Busch, scher, Schöpflöffel; 18. Jh. Becher; 18. Jh. aus dem Besitz von David Gerstle (1894 – aus dem Besitz von Emma Löffler, geb. 1958) Gerstle (1860 – 1942) = ›Lost Art‹-ID 578207 = ›Lost Art‹-ID 578221 47. Inv.-Nr. 39/211: Johann Georg Kröner, 55. Inv.-Nr. 40/12: Johann Christian Sick, Löffel; 19. Jh. Pokalbecher; 19. Jh. aus dem Besitz von Lina Sundheimer aus dem Besitz von Bertold (1895 – ? Pi- (1855 – ?) aski) und Lilly Koppel, geb. Lipcowitz = ›Lost Art‹-ID 578206 (1899 – ? Piaski) 112 Meldungen wegen Raubkunstverdacht

= ›Lost Art‹-ID 578220 — Abb. S. 16 aus dem Besitz von Jennie Günzburger 56. Inv.-Nr. 40/16: Friedrich Lissner, Be- (1882 – ?) cher; 19. Jh. = ›Lost Art‹-ID 578212 — Abb. S. 116 aus dem Besitz von Willy Bergmann 64. Inv.-Nr. 40/32: Paul Solanier, Faust­ (1905 – ?) becher; 18. Jh. = ›Lost Art‹-ID 578219 aus dem Besitz von Salomon (1874 – ? 57. Inv.-Nr. 40/17: Becher; 19. Jh. Treblinka) und Karolina Gutmann, geb. aus dem Besitz von Klärchen (1886 – 1941), Guggenheimer (1875 – ? Treblinka) Norbert (1884 – 1941), Otto (1883 – 1941), = ›Lost Art‹-ID 578211 Siegfried (1873 – 1942) und Thekla Götz 65. Inv.-Nr. 40/35: Jakob Krautauer, Tor- (1889 – 1941) tenheber; 19. Jh. = ›Lost Art‹-ID 578218 — Abb. S. 116 aus dem Besitz von Jakob Schmalgrund 58. Inv.-Nr. 40/19: Marx II Schaller, Be- (? – ?) cher; 17. Jh. = ›Lost Art‹-ID 578235 aus dem Besitz von Pauline Pessle Selig- 66. Inv.-Nr. 40/37: Löffel; 18. Jh. mann, geb. Schwabacher (1864 – 1940) aus dem Besitz von Jakob Justin (1883 – = ›Lost Art‹-ID 578217 1941) und Gutta Münster, geb. Engländer 59. Inv.-Nr. 40/20: Daniel Schwestermül- (1881 – 1941) ler, Becher; 17. Jh. = ›Lost Art‹-ID 578234 aus dem Besitz von Klärchen (1886 – 67. Inv.-Nr. 40/38: Augustin Philipp Glä- 1941), Norbert (1884 – 1941), Otto (1883 – ser, Löffel; 18. Jh. 1941), Siegfried (1873 – 1942) und Thekla aus dem Besitz von Jakob Weil (1876 – Götz (1889 – 1941) 1941) = ›Lost Art‹-ID 578216 — Abb. S. 116 = ›Lost Art‹-ID 578233 60. Inv.-Nr. 40/24: David Baumann, Be- 68. Inv.-Nr. 40/39: Samuel Bardet, Löffel; cher; 17. Jh. 18. Jh. aus dem Besitz von Jakob Justin (1883 – aus dem Besitz von Jakob Weil (1876 – 1941) und Gutta Münster, geb. Engländer 1941) (1881 – 1941) = ›Lost Art‹-ID 578232 = ›Lost Art‹-ID 578215 — Abb. S. 116 69. Inv.-Nr. 40/42: Löffel; 18. Jh. 61. Inv.-Nr. 40/28: Meister PTS, Becher; aus dem Besitz von Josef Leopold Gug- 18. Jh. genheim (1887 – 1940) aus dem Besitz von Hermine Bernheimer = ›Lost Art‹-ID 578231 (1870 – 1943) 70. Inv.-Nr. 40/44: Philipp Jakob I Holei- = ›Lost Art‹-ID 578214 — Abb. S. 116 sen, Salzgefäß; 18. Jh. 62. Inv.-Nr. 40/29: Johann III Mittnacht, aus dem Besitz von Ella Hirschinger Becher; 18. Jh. (1879 – ?) aus dem Besitz von Max Lehmann = ›Lost Art‹-ID 578230 (1885 – 1941) 71. Inv.-Nr. 40/45: Peter Christian Roser, = ›Lost Art‹-ID 578213 — Abb. S. 116 Salzgefäß; 18. Jh. 63. Inv.-Nr. 40/31: Hans Jakob II Wild, aus dem Besitz von Jennie Günzburger Faustbecher; 17. Jh. (1882 – ?) Meldungen wegen Raubkunstverdacht 113

= ›Lost Art‹-ID 578229 Grünhut (1910 – 1976) 72. Inv.-Nr. 40/46: Christian Friedrich = ›Lost Art‹-ID 578222 — Abb. S. 16 Lauch, Schale; 18. Jh. 80. Inv.-Nr. 40/65: Johann Friedrich Wil- aus dem Besitz von Klärchen (1886 – helm Kramer, Schöpflöffel; 18. Jh. 1941), Norbert (1884 – 1941), Otto (1883 – aus dem Besitz von Jakob Weil (1876 – 1941), Siegfried (1873 – 1942) und Thekla 1941) Götz (1889 – 1941) = ›Lost Art‹-ID 578241 = ›Lost Art‹-ID 578228 — Abb. S. 116 81. Inv.-Nr. 40/77: Hans Baur, Schlangen- 73. Inv.-Nr. 40/51.1: Eigel (?), Leuchter; hautbecher; 17. Jh. 19. Jh. aus dem Besitz von Betty Selz, verw. Wein- aus dem Besitz von Elise Maison, verw. mann, geb. Kohnstamm (1879 – ?) Born, geb. Nathan (1854 – 1942) = ›Lost Art‹-ID 578240 — Abb. S. 116 = ›Lost Art‹-ID 578227 — Abb. S. 116 82. Inv.-Nr. 40/78: Becher; 19./20. Jh. 74. Inv.-Nr. 40/51.2: Eigel (?), Leuchter; aus dem Besitz von Betty Selz, verw. Wein- 19. Jh. mann, geb. Kohnstamm (1879 – ?) aus dem Besitz von Elise Maison, verw. = ›Lost Art‹-ID 578239 — Abb. S. 116 Born, geb. Nathan (1854 – 1942) 83. Inv.-Nr. 40/81: Becher; 19. Jh. = ›Lost Art‹-ID 578279 — Abb. S. 116 aus dem Besitz von Betty Selz, verw. Wein- 75. Inv.-Nr. 40/53: Philipp Friedrich Brug- mann, geb. Kohnstamm (1879 – ?) locher, Salzgefäß; 19. Jh. = ›Lost Art‹-ID 578238 — Abb. S. 16 aus dem Besitz von Jennie Günzburger 84. Inv.-Nr. 40/88: Johann Alois Seethaler, (1882 – ?) Salzgefäß; 19. Jh. = ›Lost Art‹-ID 578226 — Abb. S. 116 aus dem Besitz von Betty Selz, verw. Wein- 76. Inv.-Nr. 40/58: Johann Leonhard All- mann, geb. Kohnstamm (1879 – ?) mann, Salzgefäß; 18. Jh. = ›Lost Art‹-ID 578237 — Abb. S. 16 aus dem Besitz von Rosa Peretz, geb. Freu- 85. Inv.-Nr. 40/91: Carl Ludwig Jung, denthal (1870 – 1940) Salzgefäß; 19. Jh. = ›Lost Art‹-ID 578225 — Abb. S. 116 aus dem Besitz von Betty Selz, verw. Wein- 77. Inv.-Nr. 40/59: Johann Esaias Negges, mann, geb. Kohnstamm (1879 – ?) Löffel; 19. Jh. = ›Lost Art‹-ID 578236 — Abb. S. 116 aus dem Besitz von Jakob Steinmeier 86. Inv.-Nr. 40/109: Lukas Römer/Johann (1863 – 1943) Alois Seethaler, Löffel; 19. Jh. = ›Lost Art‹-ID 578224 aus dem Besitz von Jakob Steinmeier 78. Inv.-Nr. 40/60: Lukas Römer/Johann (1863 – 1943) Alois Seethaler, Löffel; 19. Jh. = ›Lost Art‹-ID 578243 aus dem Besitz von Jakob Steinmeier 87. Inv.-Nr. 40/110: Lukas Römer/Johann (1863 – 1943) Alois Seethaler, Löffel; 19. Jh. = ›Lost Art‹-ID 578223 aus dem Besitz von Jakob Steinmeier 79. Inv.-Nr. 40/64: Johann Konrad Lotter, (1863 – 1943) Schale; 18. Jh. = ›Lost Art‹-ID 578242 aus dem Besitz von Ernst (1902 – 1990) 88. Inv.-Nr. 64/28 = 39/166: Johann Fried- und Therese (Reserl) Rosa Hirsch, geb. rich Ferge, Messer; 19. Jh. 114 Meldungen wegen Raubkunstverdacht

aus dem Besitz von Alfred Alexander Bau- 95. Inv.-Nr. 64/35 = 39/117: Hans Leon- er (1874 – ? Piaski) und Eugenie Haimann, hard Wolff (?), Deckelbecher; 17. Jh. geb. Bauer (1877 – ? Piaski) aus dem Besitz von Jakob Loewi (? – ?) = ›Lost Art‹-ID 578254 = ›Lost Art‹-ID 578270 — Abb. S. 16 89. Inv.-Nr. 64/29 = 39/167: Johann Fried- 96. Inv.-Nr. 64/36 = 39/30: Jakob Kraer, rich Ferge, Gabel; 19. Jh. Becher; 17. Jh. aus dem Besitz von Alfred Alexander Bau- aus dem Besitz von Friedrich Siegmund er (1874 – ? Piaski) und Eugenie Haimann, (Fritz) (1879 – 1942) und Erna Marx, geb. geb. Bauer (1877 – ? Piaski) Hirschberg (1892 – ? Auschwitz) = ›Lost Art‹-ID 578253 = ›Lost Art‹-ID 578269 — Abb. S. 115 90. Inv.-Nr. 64/30.1 – 2 = 40/18: Gewürz- 97. Inv.-Nr. 64/37 = 39/193: Johann Jakob döschen; 18. Jh. IV Bruglocher, Deckelbecher; 19. Jh. aus dem Besitz von Klärchen (1886 – 1941), aus dem Besitz von Therese Mohr, geb. Norbert (1884 – 1941), Otto (1883 – 1941), Gutmann (1858 – 1939) Siegfried (1873 – 1942) und Thekla Götz = ›Lost Art‹-ID 578268 — Abb. S. 16 (1889 – 1941) 98. Inv.-Nr. 64/38 = 39/164: Paul Solanier, = ›Lost Art‹-ID 578252 Faustbecher; 18. Jh. 91. Inv.-Nr. 64/31 = 40/52: Georg Andreas aus dem Besitz von Lina Neuburger Sedlmayr, Salzgefäß; 18. Jh. (1881 – ? Auschwitz) aus dem Besitz von Klärchen (1886 – 1941), = ›Lost Art‹-ID 578267 Norbert (1884 – 1941), Otto (1883 – 1941), 99. Inv.-Nr. 64/39 = 39/169: Johann Jakob Siegfried (1873 – 1942) und Thekla Götz Adam, Schokoladentasse; 18. Jh. (1889 – 1941) aus dem Besitz von Jeanette Oppenheimer, = ›Lost Art‹-ID 578251 geb. Heumann (1869 – ? Treblinka) 92. Inv.-Nr. 64/32 = 39/170: Johann Hein- = ›Lost Art‹-ID 578266 — Abb. S. 16 rich Busch, Leuchter; 19. Jh. 100. Inv.-Nr. 64/40.1 – 2 = 40/8: Abraham aus dem Besitz von Oscar (Oskar) IV Drentwett, Deckelbecher; 18. Jh. (1874 – 1943) und Eugenie ( Jenny) Grün- aus dem Besitz von Rosa Peretz, geb. Freu- hut, geb. Rosenthal (1887 – 1942) denthal (1870 – 1940) = ›Lost Art‹-ID 578250 — Abb. S. 16 = ›Lost Art‹-ID 578265 93. Inv.-Nr. 64/33 = 39/171: Johann Hein- 101. Inv.-Nr. 64/41 = 39/38: Philipp Steng- rich Busch, Leuchter; 19. Jh. lin, Faustbecher; 18. Jh. aus dem Besitz von Oscar (Oskar) (1874 – aus dem Besitz von Ludwig Rosenfelder 1943) und Eugenie ( Jenny) Grünhut, geb. (1897 – ? Auschwitz) Rosenthal (1887 – 1942) = ›Lost Art‹-ID 578264 — Abb. S. 16 = ›Lost Art‹-ID 578272 — Abb. S. 16 102. Inv.-Nr. 64/42 = 39/175: Johann 94. Inv.-Nr. 64/34 = 39/201: Philipp Steng- Christoph I Treffler, Becher; 17. Jh. lin, Patenbecher; 18. Jh. aus dem Besitz von Erna Weimersheimer aus dem Besitz von Kurt Martin Guggen- (1900 – ? Piaski) heimer (1902 – ?) = ›Lost Art‹-ID 578263 = ›Lost Art‹-ID 578271 — Abb. S. 115 103. Inv.-Nr. 64/43 = 39/214: Christoph Meldungen wegen Raubkunstverdacht 115

Sig­mund Hossmann, Messkännchen; 107. Inv.-Nr. 64/47 = 39/41: Leuchter; 18. Jh. 18. Jh. aus dem Besitz von Jakob Weil (1876 – aus dem Besitz von Friederike (Frieda) 1941) ­Szkolny,­ geb. Selz (1885 – 1941) = ›Lost Art‹-ID 578262 — Abb. S. 16 = ›Lost Art‹-ID 578258 — Abb. S. 16 104. Inv.-Nr. 64/44.1 – 2 = 39/121: Jakob 108. Inv.-Nr. 64/48 = 39/42: Leuchter; Pfaff, Deckelbecher; 18. Jh. 18. Jh. aus dem Besitz von Emma (1872 – 1942) aus dem Besitz von Friederike (Frieda) und Mathilde Gerngroß (1875 – 1942) ­Szkolny, geb. Selz (1885 – 1941) = ›Lost Art‹-ID 578261 = ›Lost Art‹-ID 578257 — Abb. S. 16 105. Inv.-Nr. 64/45 = 40/56.1: Johann Bal- 109. Inv.-Nr. 64/49 = 40/15: Becher; 19. Jh. thasar Heckenauer, Leuchter; 18. Jh. aus dem Besitz von David Mann (1869 – aus dem Besitz von Karl Isidor Sonnenthal 1943) (1882 – 1941) = ›Lost Art‹-ID 578256 = ›Lost Art‹-ID 578260 110. Inv.-Nr. 64/50 = 39/129: Thomas 106. Inv.-Nr. 64/46 = 40/56.2: Johann Bal- Dankenmair,­ Dose; 18. Jh. thasar Heckenauer, Leuchter; 18. Jh. aus dem Besitz von Rosa Regine Nuß- aus dem Besitz von Karl Isidor Sonnenthal baum, geb. Neu (1886 – 1985) (1882 – 1941) = ›Lost Art‹-ID 578255 = ›Lost Art‹-ID 578259

Philipp Stenglin, Patenbecher; Bayerisches Nationalmuseum Jakob Kraer, Becher; Bayerisches Nationalmuseum (Inv.-Nr. 64/34) S. 114:1.94 (Inv.-Nr. 64/36) S. 114:1.96 116 Meldungen wegen Raubkunstverdacht

Zwangsablieferungen von Silber aus jüdischem Eigentum; Bayerisches Nationalmuseum

Zwangsablieferungen von Silber aus jüdischem Eigentum; Bayerisches Nationalmuseum Meldungen wegen Raubkunstverdacht 117

2) Neun Objekte, die 1961, 1965 und 1966 5. Inv.-Nr. 61/59: Tapisserie: Seestück mit als ›Überweisungen aus Staatsbesitz‹ aus Tieren; 18. Jh. — Abb. S. 18 dem Besitz/der Vermögenseinziehung von = ›Lost Art‹-IDs 578244 = 313935/36! Hermann Göring (1893 – 1946) an das 6. Inv.-Nr. 61/72: Tapisserie: Seestück mit BNM gekommen sind: (S. 17:2) Tieren; 18. Jh. — Abb. S. 19 = ›Lost Art‹-IDs 578249 = 313933/34! 1. Inv.-Nr. 61/55: Tapisserie: Pastorale Al- 7. Inv.-Nr. 65/103: Tintenzeug mit Hl. legorie; 16. Jh. Georg zu Pferd mit dem Drachen; 15. Jh. = ›Lost Art‹-ID 578248 = ›Lost Art‹-ID 578273 2. Inv.-Nr. 61/56: Tapisserie: Allegorische FPB-Tätigkeitsbericht 2016/2017, S. 80:4 Szene; 16. Jh. 8. Inv.-Nr. 65/164: Bordüre einer Tapisse- = ›Lost Art‹-ID 578247 rie; 18. Jh. 3. Inv.-Nr. 61/57: Tapisserie: Allegorische = ›Lost Art‹-ID 578274 Szene; 16. Jh. 9. Inv.-Nr. 66/201: Dreifüßiges Holztisch- = ›Lost Art‹-ID 578246 (2013 restituiert!) chen mit Bronzebeschlägen; 18. Jh. 4. Inv.-Nr. 61/58: Tapisserie: Seestück mit = ›Lost Art‹-ID 578275 Tieren; 18. Jh. — Abb. S. 117 FPB-Tätigkeitsbericht 2016/2017, S. 80:5 = ›Lost Art‹-IDs 578245 = 313939/40! S. 17 – 19:2, 86 – 88:10

Tapisserie: Seestück mit Tieren; aus der ›Sammlung Göring‹; Bayerisches Nationalmuseum (Inv.-Nr. 61/58) S. 117:2.4 118 Meldungen wegen Raubkunstverdacht

3) 61 anhand der im Central Collecting 15. Inv.-Nr. 60/131: Seidendamast; 17. Jh. Point München vergebenen ›Münch- = ›Lost Art‹-ID 580355 ner Nummer‹ identifizierbare und im 16. Inv.-Nr. 60/132: Seidendamast; 16. Jh. BNM lokalisierbare Objekte, die 1960 = ›Lost Art‹-ID 580356 als ›Überweisungen aus Staatsbesitz‹ aus 17. Inv.-Nr. 60/133.1: Seidentaft; 18. Jh. dem Besitz/der Vermögenseinziehung der = ›Lost Art‹-ID 580357 NSDAP/Parteikanzlei – von Martin Bor- 18. Inv.-Nr. 60/133.2: Seidentaft; 18. Jh. mann (1900 – 1945) als Fiduziar für die = ›Lost Art‹-ID 580358 NSDAP erworbene Objekte – aus ehe- 19. Inv.-Nr. 60/133.3: Seidentaft; 18. Jh. maligem Reichsbesitz (Treuhandverwal- = ›Lost Art‹-ID 580359 tung von Kulturgut) an das BNM gekom- 20. Inv.-Nr. 60/133.4: Seidentaft; 18. Jh. men sind: (S. 17:2) = ›Lost Art‹-ID 580360 21. Inv.-Nr. 60/134.1: Seidendamast; 18. Jh. 1. Inv.-Nr. 60/117: Decke; 19. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580361 = ›Lost Art‹-ID 580341 22. Inv.-Nr. 60/134.2: Seidendamast; 18. Jh. 2. Inv.-Nr. 60/118: Seidengewebe; 20 Jh. = ›Lost Art‹-ID 580362 = ›Lost Art‹-ID 580342 23. Inv.-Nr. 60/134.3: Seidendamast; 18. Jh. 3. Inv.-Nr. 60/119: Decke; 18. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580363 = ›Lost Art‹-ID 580343 24. Inv.-Nr. 60/135: Seidenlampas; 18. Jh. 4. Inv.-Nr. 60/120: Decke; 17. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580364 = ›Lost Art‹-ID 580344 25. Inv.-Nr. 60/136.1: Seidengewebe; 18. Jh. 5. Inv.-Nr. 60/121: Decke; 18. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580365 = ›Lost Art‹-ID 580345 26. Inv.-Nr. 60/136.2: Seidengewebe; 18. Jh. 6. Inv.-Nr. 60/122: Decke; 18. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580366 = ›Lost Art‹-ID 580346 27. Inv.-Nr. 60/136.3: Seidengewebe; 18. Jh. 7. Inv.-Nr. 60/123: Decke; 17. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580367 = ›Lost Art‹-ID 580347 28. Inv.-Nr. 60/136.4: Seidengewebe; 18. Jh. 8. Inv.-Nr. 60/124: Decke; 18. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580368 = ›Lost Art‹-ID 580348 29. Inv.-Nr. 60/136.5: Seidengewebe; 18. Jh. 9. Inv.-Nr. 60/125: Antependium; 17. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580369 = ›Lost Art‹-ID 580349 — Abb. S. 119 30. Inv.-Nr. 60/136.6: Seidengewebe; 18. Jh. 10. Inv.-Nr. 60/126: Decke; 17. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580370 = ›Lost Art‹-ID 580350 31. Inv.-Nr. 60/136.7: Seidengewebe; 18. Jh. 11. Inv.-Nr. 60/127: Decke; 17. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580371 = ›Lost Art‹-ID 580351 32. Inv.-Nr. 60/136.8: Seidengewebe; 18. Jh. 12. Inv.-Nr. 60/128: Wildseidendamast; = ›Lost Art‹-ID 580372 19. Jh. 33. Inv.-Nr. 60/136.9: Seidengewebe; 18. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580352 = ›Lost Art‹-ID 580373 13. Inv.-Nr. 60/129: Seidenrips; 18. Jh. 34. Inv.-Nr. 60/137: Decke; 19. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580353 = ›Lost Art‹-ID 580374 14. Inv.-Nr. 60/130: Decke; 18. Jh. 35. Inv.-Nr. 60/138: Seidendamast; 20. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580354 — Abb. S. 120 = ›Lost Art‹-ID 580375 Meldungen wegen Raubkunstverdacht 119

36. Inv.-Nr. 60/139: Robe à la Française; 49. Inv.-Nr. 60/150: Kasel; 18. Jh. 18. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580389 = ›Lost Art‹-ID 580376 50. Inv.-Nr. 60/151: Kasel; 18. Jh. 37. Inv.-Nr. 60/140: Vorhang; 19. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580390 = ›Lost Art‹-ID 580377 51. Inv.-Nr. 60/152: Rauchmantel; 18. Jh. 38. Inv.-Nr. 60/141.1: Vorhang; 17. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580391 = ›Lost Art‹-ID 580378 52. Inv.-Nr. 60/153: Rauchmantel; 18. Jh. 39. Inv.-Nr. 60/141.2: Vorhang; 17. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580392 — Abb. S. 122 = ›Lost Art‹-ID 580379 53. Inv.-Nr. 60/154: Seidenlampas; 18. Jh. 40. Inv.-Nr. 60/142.1: Seidentapete; 20. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580393 = ›Lost Art‹-ID 580380 54. Inv.-Nr. 60/155: Tischdecke; 16. Jh. 41. Inv.-Nr. 60/142.2: Seidentapete; 20. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580394 = ›Lost Art‹-ID 580381 55. Inv.-Nr. 60/156: Decke; 18. Jh. 42. Inv.-Nr. 60/143: Rauchmantel; 19. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580395 = ›Lost Art‹-ID 580382 56. Inv.-Nr. 60/157: Tischdecke; 18. Jh. 43. Inv.-Nr. 60/144: Kasel; 17. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580396 = ›Lost Art‹-ID 580383 57. Inv.-Nr. 60/158: Tisch- oder Bettdecke; 44. Inv.-Nr. 60/145: Kasel; 17. Jh. 18. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580384 = ›Lost Art‹-ID 580397 45. Inv.-Nr. 60/146: Rauchmantel; 19. Jh. 58. Inv.-Nr. 60/159: Seidensatin; 18. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580385 — Abb. S. 122 = ›Lost Art‹-ID 580398 46. Inv.-Nr. 60/147: Thoramantel (?); 19. Jh. 59. Inv.-Nr. 60/160: Herrenweste; 18. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580386 = ›Lost Art‹-ID 580399 47. Inv.-Nr. 60/148: Kasel; 18. Jh. 60. Inv.-Nr. 60/161: Samtborte; 16. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580387 — Abb. S. 121 = ›Lost Art‹-ID 580400 48. Inv.-Nr. 60/149: Kasel; 18. Jh. 61. Inv.-Nr. 60/162: Seidenstickerei; 19. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580388 = ›Lost Art‹-ID 580401

Antependium; Bayerisches Nationalmuseum (Inv.-Nr. 60/125) S. 118:3.9 120 Meldungen wegen Raubkunstverdacht

Seidendecke; Bayerisches Nationalmuseum (Inv.-Nr. 60/130) S. 118:3.14 Meldungen wegen Raubkunstverdacht 121

Kasel; Bayerisches Nationalmuseum (Inv.-Nr. 60/148) S. 119:3.47 122 Meldungen wegen Raubkunstverdacht

Rauchmantel; Bayerisches Nationalmuseum (Inv.-Nr. 60/146) S. 119:3.45

Rauchmantel; Bayerisches Nationalmuseum (Inv.-Nr. 60/153) S. 119:3.52 Meldungen wegen Raubkunstverdacht 123

4) 122 anhand der im Central Collecting = ›Lost Art‹-ID 580417 Point München vergebenen ›Münchner 17. Inv.-Nr. 65/178: Leinendecke; 19. Jh. Nummer‹ identifizierbare und im BNM = ›Lost Art‹-ID 580418 lokalisierbare Objekte, die 1965 als ›Über- 18. Inv.-Nr. 65/179: Seidengewebe; 18. Jh. weisungen aus Staatsbesitz‹ aus dem Be- = ›Lost Art‹-ID 580419 sitz/der Vermögenseinziehung von Her- 19. Inv.-Nr. 65/180: Seidenatlas; 17. Jh. mann Göring (1893 – 1946) an das BNM = ›Lost Art‹-ID 580420 gekommen sind: (S. 17:2) 20. Inv.-Nr. 65/181: Seidensamt; 17. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580421 1. Inv.-Nr. 65/162: Seidengewebe; 18. Jh. 21. Inv.-Nr. 65/182: Brokatell; 17./18. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580402 = ›Lost Art‹-ID 580422 2. Inv.-Nr. 65/163: Kasel; 15. Jh. 22. Inv.-Nr. 65/183: Brokatell; 16. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580403 — Abb. S. 124 = ›Lost Art‹-ID 580423 3. Inv.-Nr. 65/165: Kasel; 17./18. Jh. 23. Inv.-Nr. 65/184: Seidenatlas; 18. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580404 — Abb. S. 125 = ›Lost Art‹-ID 580424 4. Inv.-Nr. 65/166: Antependium; 16. Jh. 24. Inv.-Nr. 65/185: Seidengewebe; 17. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580405 = ›Lost Art‹-ID 580425 5. Inv.-Nr. 65/167: Samt; 17./18. Jh. 25. Inv.-Nr. 65/186: Seidendamast; 17. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580406 = ›Lost Art‹-ID 580426 6. Inv.-Nr. 65/168: Pluviale; 16. Jh. 26. Inv.-Nr. 65/187: Seidengewebe; 18. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580407 = ›Lost Art‹-ID 580427 7. Inv.-Nr. 65/169: Decke; 17./18. Jh. 27. Inv.-Nr. 65/188: Seidengewebe; 18. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580408 = ›Lost Art‹-ID 580428 8. Inv.-Nr. 65/170: Seidendamast; 28. Inv.-Nr. 65/189: Seidendamast; 18. Jh. 17./18. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580429 = ›Lost Art‹-ID 580409 29. Inv.-Nr. 65/190: Seidenlampas; 9. Inv.-Nr. 65/171: Seidensatin; 18. Jh. 17./18. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580410 = ›Lost Art‹-ID 580430 10. Inv.-Nr. 65/172: Seidenstoff; 18. Jh. 30. Inv.-Nr. 65/191: Seidendamast; 18. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580411 = ›Lost Art‹-ID 580431 11. Inv.-Nr. 65/173: Seidenlampas; 18. Jh. 31. Inv.-Nr. 65/192.1: Seidenrips; 17. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580412 = ›Lost Art‹-ID 580432 12. Inv.-Nr. 65/174: Pluviale; 18. Jh. 32. Inv.-Nr. 65/192.2: Seidenrips; 17. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580413 = ›Lost Art‹-ID 580433 13. Inv.-Nr. 65/175: Seidenlampas; 33. Inv.-Nr. 65/194: Stickerei; 17./18. Jh. 16./17. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580434 = ›Lost Art‹-ID 580414 34. Inv.-Nr. 65/195: Seidengewebe; 18. Jh. 14. Inv.-Nr. 65/176.1: Bettdecke; 17. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580435 = ›Lost Art‹-ID 580415 35. Inv.-Nr. 65/196: Kasel; 18. Jh. 15. Inv.-Nr. 65/176.2: Bettbehang; 17. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580436 = ›Lost Art‹-ID 580416 36. Inv.-Nr. 65/198: Schärpe; 17. Jh. 16. Inv.-Nr. 65/176.3: Bettbehang; 17. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580437 124 Meldungen wegen Raubkunstverdacht

Kasel; Bayerisches Nationalmuseum (Inv.-Nr. 65/163) S. 123:4.2 Meldungen wegen Raubkunstverdacht 125

Kasel; Bayerisches Nationalmuseum (Inv.-Nr. 65/165) S. 123:4.3 126 Meldungen wegen Raubkunstverdacht

37. Inv.-Nr. 65/199: Seidendamast; 17. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580457 = ›Lost Art‹-ID 580438 57. Inv.-Nr. 65/217: Tischdecke; 18. Jh. 38. Inv.-Nr. 65/200: Seidenlampas; 18. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580458 = ›Lost Art‹-ID 580439 58. Inv.-Nr. 65/218: Brokatellfragment; 39. Inv.-Nr. 65/201: Pluviale; 18. Jh. 17. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580440 = ›Lost Art‹-ID 580459 40. Inv.-Nr. 65/202: Seidengewebe; 18. Jh. 59. Inv.-Nr. 65/219: Seidensamtfragment; = ›Lost Art‹-ID 580441 17./18. Jh. 41. Inv.-Nr. 65/203: Seidensamt; 15. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580460 = ›Lost Art‹-ID 580442 60. Inv.-Nr. 65/220: Seidensamtfragment; 42. Inv.-Nr. 65/204: Kaselfragment; 16. Jh. 17. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580443 = ›Lost Art‹-ID 580461 43. Inv.-Nr. 65/205: Seidensamt; 15. Jh. 61. Inv.-Nr. 65/221.1: Stolafragment; = ›Lost Art‹-ID 580444 17. Jh. 44. Inv.-Nr. 65/206: Seidensamt; 15. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580462 = ›Lost Art‹-ID 580445 62. Inv.-Nr. 65/221.2: Palla; 17. Jh. 45. Inv.-Nr. 65/207: Seidendamast; = ›Lost Art‹-ID 580463 16./17. Jh. 63. Inv.-Nr. 65/222.1: Stolafragment; = ›Lost Art‹-ID 580446 17. Jh. 46. Inv.-Nr. 65/208: Decke; 18. Jh. (?) = ›Lost Art‹-ID 580464 = ›Lost Art‹-ID 580447 64. Inv.-Nr. 65/222.2: Palla; 17. Jh. 47. Inv.-Nr. 65/209: Seidengewebe; 17. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580465 = ›Lost Art‹-ID 580448 65. Inv.-Nr. 65/223: Manipelfragment; 48. Inv.-Nr. 65/210: Seidengewebe; 18. Jh. 16./17. Jh. — Abb. S. 128 = ›Lost Art‹-ID 580449 = ›Lost Art‹-ID 580466 49. Inv.-Nr. 65/211: Pluviale; 18. Jh. 66. Inv.-Nr. 65/224.1: Manipelfragment; = ›Lost Art‹-ID 580450 17. Jh. 50. Inv.-Nr. 65/212: Seidengewebe¸19. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580467 = ›Lost Art‹-ID 580451 67. Inv.-Nr. 65/224.2: Palla; 17. Jh. 51. Inv.-Nr. 65/213: Kaselstab; 15. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580468 = ›Lost Art‹-ID 580452 68. Inv.-Nr. 65/225: Christkindlkleid; 52. Inv.-Nr. 65/214.1: Kasel; 17. Jh. 18. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580453 = ›Lost Art‹-ID 580469 53. Inv.-Nr. 65/214.2: Tunika (Dalmatika); 69. Inv.-Nr. 65/226: Seidengewebe; 18. Jh. 17. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580470 = ›Lost Art‹-ID 580454 70. Inv.-Nr. 65/227: Seidendamast; 17. Jh. 54. Inv.-Nr. 65/214.3: Tunika (Dalmatika); = ›Lost Art‹-ID 580471 17. Jh. 71. Inv.-Nr. 65/228: Seidengewebe; 18. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580455 = ›Lost Art‹-ID 580472 55. Inv.-Nr. 65/215: Tauftuch; 17. Jh. 72. Inv.-Nr. 65/229: Seidendamast; = ›Lost Art‹-ID 580456 17./18. Jh. 56. Inv.-Nr. 65/216: Seidensamt; 17./18. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580473 Meldungen wegen Raubkunstverdacht 127

73. Inv.-Nr. 65/230.1: Seidenlampasfrag- 88. Inv.-Nr. 65/242: Seidensamtfragment; ment; 18. Jh. 15. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580474 = ›Lost Art‹-ID 580489 74. Inv.-Nr. 65/230.2: Seidenlampasfrag- 89. Inv.-Nr. 65/243: Seidensamtfragment; ment; 18. Jh. 15. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580475 = ›Lost Art‹-ID 580490 75. Inv.-Nr. 65/230.3: Seidenlampasfrag- 90. Inv.-Nr. 65/244: Seidensamtfragment; ment; 18. Jh. 15./16. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580476 = ›Lost Art‹-ID 580491 76. Inv.-Nr. 65/230.4: Seidenlampasfrag- 91. Inv.-Nr. 65/245: Seidensamtfragment; ment; 18. Jh. 17. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580477 = ›Lost Art‹-ID 580492 77. Inv.-Nr. 65/231: Seidensamt; 18. Jh. 92. Inv.-Nr. 65/246: Seidensamtfragment; = ›Lost Art‹-ID 580478 16. Jh. 78. Inv.-Nr. 65/232: Seidendamastfrag- = ›Lost Art‹-ID 580493 ment; 18. Jh. 93. Inv.-Nr. 65/247: Seidensamtfragment; = ›Lost Art‹-ID 580479 15./16. Jh. 79. Inv.-Nr. 65/233: Seidendamastfrag- = ›Lost Art‹-ID 580494 ment; 16. Jh. 94. Inv.-Nr. 65/248: Baumwollsamtfrag- = ›Lost Art‹-ID 580480 ment; 18./19. Jh. 80. Inv.-Nr. 65/234: Pluvialschließe (?); = ›Lost Art‹-ID 580495 18. Jh. 95. Inv.-Nr. 65/249: Seidenstickerei: Adam = ›Lost Art‹-ID 580481 und Eva vor Gott; 17. Jh. 81. Inv.-Nr. 65/235: Seitenteile einer Ka- = ›Lost Art‹-ID 580496 sel; 18. Jh. 96. Inv.-Nr. 65/250: Seidenstickerei; 17. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580482 = ›Lost Art‹-ID 580497 82. Inv.-Nr. 65/236: Seidenlampas; 18. Jh. 97. Inv.-Nr. 65/251: Seidensamt; 15./16. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580483 = ›Lost Art‹-ID 580498 83. Inv.-Nr. 65/237: Seidenlampasfrag- 98. Inv.-Nr. 65/252: Seidensamt; 15./16. Jh. ment; 18. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580499 = ›Lost Art‹-ID 580484 99. Inv.-Nr. 65/253: Seidensamt; 17. Jh. 84. Inv.-Nr. 65/238: Brokatellfragment; = ›Lost Art‹-ID 580500 17./18. Jh. 100. Inv.-Nr. 65/254: Seidensamt; 16. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580485 = ›Lost Art‹-ID 580501 85. Inv.-Nr. 65/239: Seidengewebefrag- 101. Inv.-Nr. 65/255: Christkindlmantel; ment; 18. Jh. 16. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580486 = ›Lost Art‹-ID 580502 86. Inv.-Nr. 65/240: Samtfragment; 17. Jh. 102. Inv.-Nr. 65/256.1: Seidenbrokatell- = ›Lost Art‹-ID 580487 stück; 16. Jh. 87. Inv.-Nr. 65/241: Leinendamastfrag- = ›Lost Art‹-ID 580503 ment; 17. Jh. 103. Inv.-Nr. 65/256.2: Seidenbrokatell- = ›Lost Art‹-ID 580488 stück; 16. Jh. 128 Meldungen wegen Raubkunstverdacht

= ›Lost Art‹-ID 580504 109. Inv.-Nr. 65/261: Florentiner Borte; 104. Inv.-Nr. 65/256.3: Seidenbrokatell- 16. Jh. stück; 16. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580510 = ›Lost Art‹-ID 580505 110. Inv.-Nr. 65/262: Florentiner Borten- 105. Inv.-Nr. 65/257: Seidenbrokatellfrag- fragment; 15./16. Jh. ment; 16. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580511 = ›Lost Art‹-ID 580506 111. Inv.-Nr. 65/263: Florentiner Borte; 106. Inv.-Nr. 65/258: Seidenlampasfrag- 15./16. Jh. ment; 17. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580512 = ›Lost Art‹-ID 580507 112. Inv.-Nr. 65/264: Florentiner Borten- 107. Inv.-Nr. 65/259: Palla; 16. Jh. fragment; 15. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580508 = ›Lost Art‹-ID 580513 108. Inv.-Nr. 65/260: Florentiner Borte: 113. Inv.-Nr. 65/265: Florentiner Borte; Verkündigung; 15./16. Jh. 16. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580509 = ›Lost Art‹-ID 580514 114. Inv.-Nr. 65/266: Florentiner Borten- fragment; 16. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580515 115. Inv.-Nr. 65/267: Florentiner Borte: Christus im Strahlenkranz; 15./16. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580516 116. Inv.-Nr. 65/268: Florentiner Borten- fragment; 15./16. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580517 117. Inv.-Nr. 65/269: Florentiner Borte; 16. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580518 118. Inv.-Nr. 65/270.1: Florentiner Borten- fragment; 16. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580519 119. Inv.-Nr. 65/270.2: Florentiner Borten- fragment; 16. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580520 120. Inv.-Nr. 65/270.3: Florentiner Borten- fragment; 16. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580521 121. Inv.-Nr. 65/271: Kappa; 16. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580522 122. Inv.-Nr. 65/272: Florentiner Borte; Manipelfragment; Bayerisches Nationalmuseum (Inv.- 16. Jh. Nr. 65/223) S. 126:4.65 = ›Lost Art‹-ID 580523 Meldungen wegen Raubkunstverdacht 129

5) 51 anhand der im Central Collecting = ›Lost Art‹-ID 580536 Point München vergebenen ›Münchner 14. Inv.-Nr. 2012/58: Gewebefragment; Nummer‹ identifizierbare und im BNM 20. Jh. lokalisierbare Objekte, die 1960 und 1965 = ›Lost Art‹-ID 580537 als ›Überweisungen aus Staatsbesitz‹ aus 15. Inv.-Nr. 2012/59: Gewebefragment; dem Besitz/der Vermögenseinziehung der 20. Jh. NSDAP/Parteikanzlei – von Martin Bor- = ›Lost Art‹-ID 580538 mann (1900 – 1945) als Fiduziar für die 16. Inv.-Nr. 2012/61: Gewebefragment; NSDAP erworbene Objekte – aus ehema- 16./17. Jh. ligem Reichsbesitz (Treuhandverwaltung = ›Lost Art‹-ID 580539 von Kulturgut) sowie aus dem Besitz/der 17. Inv.-Nr. 2012/64: Marienmäntelchen Vermögenseinziehung von Hermann Gö- (?); 17./18. Jh. ring (1893 – 1946) an das BNM gekom- = ›Lost Art‹-ID 580540 men und 2012 und 2018 nachinventarisiert 18. Inv.-Nr. 2012/65: Tischdecke; 19. Jh. worden sind: (S. 17:2) (vgl. S. 133 – 137:6, = ›Lost Art‹-ID 580541 182) 19. Inv.-Nr. 2012/66: Kimonogürtel; 19. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580542 1. Inv.-Nr. 2012/36: Wandbehang; 19. Jh. 20. Inv.-Nr. 2012/67: Decke; 20. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580524 = ›Lost Art‹-ID 580543 2. Inv.-Nr. 2012/37: Wandbehang; 19. Jh. 21. Inv.-Nr. 2012/68: Seidengewebe; 16. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580525 = ›Lost Art‹-ID 580544 3. Inv.-Nr. 2012/38: Wandbehang; 19. Jh. 22. Inv.-Nr. 2012/69.1: Jacquardgewebe; = ›Lost Art‹-ID 580526 20. Jh. 4. Inv.-Nr. 2012/39: Wandbehang; 19. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580545 = ›Lost Art‹-ID 580527 23. Inv.-Nr. 2012/69.2: Jacquardgewebe; 5. Inv.-Nr. 2012/40: Wandbehang; 19. Jh. 20. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580528 = ›Lost Art‹-ID 580546 6. Inv.-Nr. 2012/42: Decke; 18. Jh. 24. Inv.-Nr. 2012/70: Seidendamast; 18. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580529 = ›Lost Art‹-ID 580547 7. Inv.-Nr. 2012/48: Kissenbezug; 18. Jh. 25. Inv.-Nr. 2012/71: Standarte; 16./17. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580530 = ›Lost Art‹-ID 580548 8. Inv.-Nr. 2012/49: Kissenbezug; 19. Jh. 26. Inv.-Nr. 2012/72: Tischläufer; 18. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580531 = ›Lost Art‹-ID 580549 9. Inv.-Nr. 2012/50: Decke; 18. Jh. 27. Inv.-Nr. 2012/74: Wandbespannung; = ›Lost Art‹-ID 580532 19. Jh. 10. Inv.-Nr. 2012/51: Behang; 16. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580550 = ›Lost Art‹-ID 580533 28. Inv.-Nr. 2012/89: Pilasterbehang; 11. Inv.-Nr. 2012/53: Wandbehang; 17. Jh. 16. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580534 = ›Lost Art‹-ID 580551 12. Inv.-Nr. 2012/54: Seidengewebe; 18. Jh. 29. Inv.-Nr. 2012/90: Pilasterbehang; = ›Lost Art‹-ID 580535 16. Jh. 13. Inv.-Nr. 2012/55: Seidengewebe; 18. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580552 130 Meldungen wegen Raubkunstverdacht

Hochzeitsdecke; Bayerisches Nationalmuseum (Inv.-Nr. 2012/122) S. 131:5.44

30. Inv.-Nr. 2012/95: Wandbespannung; 32. Inv.-Nr. 2012/97: Samt; 18. Jh. 18. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580555 = ›Lost Art‹-ID 580553 33. Inv.-Nr. 2012/99: Dekorationsstoff; 31. Inv.-Nr. 2012/96: Bett-Lambrequin; 18. Jh. 17. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580556 = ›Lost Art‹-ID 580554 Meldungen wegen Raubkunstverdacht 131

Standarte; Bayerisches Nationalmuseum (Inv.-Nr. 2012/244)

34. Inv.-Nr. 2012/100: Behang; 19. Jh. 43. Inv.-Nr. 2012/110: Samt; 17. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580557 = ›Lost Art‹-ID 580566 35. Inv.-Nr. 2012/101: Möbelbezugsstoff; 44. Inv.-Nr. 2012/122: Hochzeitsdecke; 17. Jh. 18. Jh. (?) — Abb. S. 130 = ›Lost Art‹-ID 580558 = ›Lost Art‹-ID 580567 36. Inv.-Nr. 2012/102: Möbelbezugsstoff; 45. Inv.-Nr. 2012/123: Hochzeitsdecke; 17. Jh. 19. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580559 = ›Lost Art‹-ID 580568 37. Inv.-Nr. 2012/103: Möbelbezugsstoff; 46. Inv.-Nr. 2012/124: Tischdecke; 18. Jh. 17. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580569 = ›Lost Art‹-ID 580560 47. Inv.-Nr. 2012/244: Standarte; 18. Jh. 38. Inv.-Nr. 2012/104: Stickerei; 19. Jh. (?) = ›Lost Art‹-ID 580637 — Abb. S. 131 = ›Lost Art‹-ID 580561 48. Inv.-Nr. 2012/246: Seidengewebe; 39. Inv.-Nr. 2012/106: Wandbehang; 19. Jh. 20. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580562 = ›Lost Art‹-ID 580638 40. Inv.-Nr. 2012/107: Decke; 19. Jh. 49. Inv.-Nr. 2012/249: Kasel; 16. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580563 = ›Lost Art‹-ID 580639 — Abb. S. 132 41. Inv.-Nr. 2012/108: Wandbespannung; 50. Inv.-Nr. 2012/250: Kasel; 19. Jh. 16. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580640 = ›Lost Art‹-ID 580564 51. Inv.-Nr. 2018/75: Decke; 15. Jh. 42. Inv.-Nr. 2012/109: Veloursamt; 17. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580641 = ›Lost Art‹-ID 580565 132 Meldungen wegen Raubkunstverdacht

Kasel; Bayerisches Nationalmuseum (Inv.-Nr. 2012/249) S. 131:5.48 Meldungen wegen Raubkunstverdacht 133

6) 67 im BNM lokalisierbare Objekte, die 6. Inv.-Nr. 2012/143.2: Gewebefragment: möglicherweise 1965 als ›Überweisun- Seide; 18. Jh. gen aus Staatsbesitz‹ aus dem Besitz/der = ›Lost Art‹-ID 580575 Vermögenseinziehung von Hermann Gö- 7. Inv.-Nr. 2012/144: Gewebefragment: ring (1893‒1946) an das BNM gekom- Damast; 18. Jh. men und 2012 nachinventarisiert worden = ›Lost Art‹-ID 580576 sind:(S. 17:2) (vgl. S. 129‒131:5, 182) 8. Inv.-Nr. 2012/145: Gewebefragment: Damast; 18. Jh. 1. Inv.-Nr. 2012/140.1: Gewebefragment: = ›Lost Art‹-ID 580577 Seidenlampas; 18. Jh. 9. Inv.-Nr. 2012/146: Gewebefragment: = ›Lost Art‹-ID 580570 Brokatell; 19. Jh. 2. Inv.-Nr. 2012/140.2: Gewebefragment: = ›Lost Art‹-ID 580578 Seidenlampas; 18. Jh. 10. Inv.-Nr. 2012/147: Gewebefragment: = ›Lost Art‹-ID 580571 Seide; 19. Jh. 3. Inv.-Nr. 2012/141: Gewebefragment: = ›Lost Art‹-ID 580579 Seidenlampas; 18. Jh. 11. Inv.-Nr. 2012/148: Gewebefragment: = ›Lost Art‹-ID 580572 Samt; 17. Jh. 4. Inv.-Nr. 2012/142: Gewebefragment: = ›Lost Art‹-ID 580580 Damast; 18. Jh. 12. Inv.-Nr. 2012/149: Gewebefragment: = ›Lost Art‹-ID 580573 Samt; 17./18. Jh. 5. Inv.-Nr. 2012/143.1: Gewebefragment: = ›Lost Art‹-ID 580581 Seide; 18. Jh. 13. Inv.-Nr. 2012/150: Gewebefragment: = ›Lost Art‹-ID 580574 Samt; 17. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580582

Gewebefragment; Bayerisches Nationalmuseum (Inv.-Nr. 2012/150) S. 133:6.13 134 Meldungen wegen Raubkunstverdacht

Brokatell; Bayerisches Nationalmuseum (Inv.-Nr. 2012/175) S. 135:6.38

14. Inv.-Nr. 2012/151: Gewebefragment: = ›Lost Art‹-ID 580590 Samt; 17. Jh. 22. Inv.-Nr. 2012/159: Gewebefragment: = ›Lost Art‹-ID 580583 Seide/Baumwolle; 19. Jh. 15. Inv.-Nr. 2012/152: Gewebefragment: = ›Lost Art‹-ID 580591 Samt; 17. Jh. 23. Inv.-Nr. 2012/160: Gewebefragment: = ›Lost Art‹-ID 580584 Seidenlampas; 18. Jh. 16. Inv.-Nr. 2012/153: Gewebefragment: = ›Lost Art‹-ID 580592 Brokatell; 17. Jh. 24. Inv.-Nr. 2012/161: Gewebefragment: = ›Lost Art‹-ID 580585 Damast; 17. Jh. 17. Inv.-Nr. 2012/154: Gewebefragment: = ›Lost Art‹-ID 580593 Brokatell; 17. Jh. 25. Inv.-Nr. 2012/162: Gewebefragment: = ›Lost Art‹-ID 580586 Damast; 18. Jh. 18. Inv.-Nr. 2012/155: Gewebefragment: = ›Lost Art‹-ID 580594 Brokatell; 17. Jh. 26. Inv.-Nr. 2012/163: Gewebefragment: = ›Lost Art‹-ID 580587 Droguet; 18. Jh. 19. Inv.-Nr. 2012/156: Gewebefragment: = ›Lost Art‹-ID 580595 Seidenrips; 20. Jh. 27. Inv.-Nr. 2012/164.1: Gewebefragment: = ›Lost Art‹-ID 580588 Damast; 17. Jh. 20. Inv.-Nr. 2012/157: Gewebefragment: = ›Lost Art‹-ID 580596 Seide; 20. Jh. 28. Inv.-Nr. 2012/164.2: Gewebefragment: = ›Lost Art‹-ID 580589 Damast; 17. Jh. 21. Inv.-Nr. 2012/158: Gewebefragment: = ›Lost Art‹-ID 580597 Samt; 17. Jh. 29. Inv.-Nr. 2012/165: Gewebefragment: Meldungen wegen Raubkunstverdacht 135

Brokatell; Bayerisches Nationalmuseum (Inv.-Nr. 2012/178) S. 136:6.42

Damast; 17. Jh. Damast; 18. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580598 = ›Lost Art‹-ID 580603 30. Inv.-Nr. 2012/166: Gewebefragment: 35. Inv.-Nr. 2012/171: Gewebefragment: Damast; 16./17. Jh. Seidenlampas; 18. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580599 = ›Lost Art‹-ID 580604 31. Inv.-Nr. 2012/167: Gewebefragment: 36. Inv.-Nr. 2012/173: Gewebefragment: Damast; 17. Jh. Florentiner Borte; 16. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580600 = ›Lost Art‹-ID 580605 32. Inv.-Nr. 2012/168: Gewebefragment: 37. Inv.-Nr. 2012/174: Gewebefragment: Damast; 18. Jh. Florentiner Borte; 16. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580601 = ›Lost Art‹-ID 580606 33. Inv.-Nr. 2012/169: Gewebefragment: 38. Inv.-Nr. 2012/175: Gewebefragment: Damast; 18. Jh. Brokatell; 17./18. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580602 = ›Lost Art‹-ID 580607 — Abb. S. 134 34. Inv.-Nr. 2012/170: Gewebefragment: 39. Inv.-Nr. 2012/176: Gewebefragment: 136 Meldungen wegen Raubkunstverdacht

47. Inv.-Nr. 2012/181.2: Gewebefragment: Brokatell; 16./17. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580615 48. Inv.-Nr. 2012/182: Gewebefragment: Brokatell; 16./17. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580617 49. Inv.-Nr. 2012/183: Gewebefragment: Seidenlampas; 18. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580618 — Abb. S. 136 50. Inv.-Nr. 2012/185: Gewebefragment: Atlas; 17./18. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580619 51. Inv.-Nr. 2012/186.1: Gewebefragment: Seidenlampas; 18. Jh. Gewebefragment: Seidenlampas; Bayerisches National- = ›Lost Art‹-ID 580620 museum (Inv.-Nr. 2012/183) S. 136:6.49 52. Inv.-Nr. 2012/186.2: Gewebefragment: Seidenlampas; 18. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580621 Brokatell; 17./18. Jh. 53. Inv.-Nr. 2012/187: Gewebefragment: = ›Lost Art‹-ID 580608 Florentiner Borte; 16. Jh. 40. Inv.-Nr. 2012/176: Gewebefragment: = ›Lost Art‹-ID 580622 Brokatell; 17./18. Jh. 54. Inv.-Nr. 2012/188.1: Gewebefragment: = ›Lost Art‹-ID 580608 Brokatell; 17. Jh. 41. Inv.-Nr. 2012/177: Gewebefragment: = ›Lost Art‹-ID 580623 Brokatell; 17./18. Jh. 55. Inv.-Nr. 2012/188.2: Gewebefragment: = ›Lost Art‹-ID 580609 Brokatell; 17. Jh. 42. Inv.-Nr. 2012/178: Gewebefragment: = ›Lost Art‹-ID 580624 Brokatell; 17. Jh. 56. Inv.-Nr. 2012/189: Gewebefragment: = ›Lost Art‹-ID 580610 — Abb. S. 135 Brokatell; 17. Jh. 43. Inv.-Nr. 2012/179.1: Gewebefragment: = ›Lost Art‹-ID 580625 Brokatell; 17./18. Jh. 57. Inv.-Nr. 2012/190: Gewebefragment: = ›Lost Art‹-ID 580611 Brokatell; 17. Jh. 44. Inv.-Nr. 2012/179.2: Gewebefragment: = ›Lost Art‹-ID 580626 Brokatell; 17./18. Jh. 58. Inv.-Nr. 2012/191: Gewebefragment: = ›Lost Art‹-ID 580612 Brokatell; 17./18. Jh. 45. Inv.-Nr. 2012/180: Gewebefragment: = ›Lost Art‹-ID 580627 Brokatell; 16./17. Jh. 59. Inv.-Nr. 2012/192.1: Gewebefragment: = ›Lost Art‹-ID 580613 Brokatell; 17./18. Jh. 46. Inv.-Nr. 2012/181.1: Gewebefragment: = ›Lost Art‹-ID 580628 Brokatell; 16./17. Jh. 60. Inv.-Nr. 2012/192.2: Gewebefragment: = ›Lost Art‹-ID 580614 Brokatell; 17./18. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580629 Meldungen wegen Raubkunstverdacht 137

Gewebefragment: Lamé; Bayerisches Nationalmuseum (Inv.-Nr. 2012/196) S. 137:6.67

61. Inv.-Nr. 2012/193: Gewebefragment: 65. Inv.-Nr. 2012/195.1: Gewebefragment: Brokatell; 16./17. Jh. Seidenlampas; 16./17. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580630 = ›Lost Art‹-ID 580634 62. Inv.-Nr. 2012/194.1: Gewebefragment: 66. Inv.-Nr. 2012/195.2: Gewebefragment: Seidenlampas; 17./18. Jh. Seidenlampas; 16./17. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580631 = ›Lost Art‹-ID 580635 63. Inv.-Nr. 2012/194.2: Gewebefragment: 67. Inv.-Nr. 2012/196: Gewebefragment: Seidenlampas; 17./18. Jh. Lamé; 16./17. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580632 = ›Lost Art‹-ID 580636 — Abb. S. 137 64. Inv.-Nr. 2012/194.3: Gewebefragment: Seidenlampas; 17./18. Jh. = ›Lost Art‹-ID 580633 138 Meldungen wegen Raubkunstverdacht

7) Sieben Objekte, die 1973 und 2004 als ›Überweisungen aus Staatsbesitz‹ aus dem Besitz/der Vermögenseinziehung von Her- mann Göring (1893 – 1946) an das BNM gekommen sind (S. 20:3):

1. Inv.-Nr. 73/199: Glasgemälde: Vorfüh- rung einer weiblichen Heiligen vor einem Richter; 16. Jh. = ›Lost Art‹-ID 582569 2. Inv.-Nr. 73/200: Glasgemälde: Grable- gung Christi; 16. Jh. = ›Lost Art‹-ID 582570 3. Inv.-Nr. 73/201: Glasgemälde: Wappen- scheibe, umlaufend Devise BIEN HAN TERA; 19. Jh. = ›Lost Art‹-ID 582571 4. Inv.-Nr. 73/202: Glasgemälde: Vierpaß mit vier Engeln; 15. Jh. = ›Lost Art‹-ID 582572 5. Inv.-Nr. 73/203: Glasgemälde: Hl. Ro- muald mit Stifter und zwei Söhnen; 16. Jh. = ›Lost Art‹-ID 582573 6. Inv.-Nr. 73/204: Glasgemälde: Anna Selbdritt mit der Stifterin Margarethe von Schwarzburg-Rudolstadt; 16. Jh. = ›Lost Art‹-ID 582574 — Abb. S. 139 7. Inv.-Nr. 2004/137: Glasgemälde: Hl. Georg mit dem Drachen; 14./15. Jh. = ›Lost Art‹-ID 582575 — Abb. S. 9, 20

Glasgemälde: Vorführung einer weiblichen Heiligen vor einem Richter; Bayerisches Nationalmuseum (Inv.-Nr. 73/199) S. 138:7.1 Meldungen wegen Raubkunstverdacht 139

Glasgemälde: Anna Selbdritt mit der Stifterin Margarethe von Schwarzburg-Rudolstadt; Bayerisches National- museum (Inv.-Nr. 73/204) S. 138:7.6 140 Meldungen wegen Raubkunstverdacht

8) Aktualisierung von sieben Objekten: mentiert, bearbeitet und sowohl auf ›Lost Art‹ gemeldet wie auch in der BNM-on- 1. Inv.-Nr. 37/115: Tonstatuette von Petro- line-Datenbank für Recherchezwecke zur nio Tadolini, Allegorie der Weisheit Verfügung gestellt worden: = ›Lost Art‹-ID 533490 — Abb. S. 64, 65 http://www.lostart.de/Webs/DE/ FPB-Tätigkeitsbericht 2015/2016, S. 84:7 Datenbank/InstitutionFund.html?cms_ 2. Inv.-Nr. 61/46: Holzskulptur: Ritter, param=menu%3Dobjgrp%26INST_ Pferd und Knabe von einer Kreuzigungs- ID%3D623#id68140 gruppe www.bayerisches-nationalmuseum.de = ›Lost Art‹-ID 521910 — Abb. S. 95, 96 FPB-Tätigkeitsbericht 2015/2016, S. 76:1.13 — S. 95 – 97:4.1 Bayerische Staatsbibliothek 3. Inv.-Nr. 61/47: Holzskulptur: Johan- nes und zwei Marien von einer Verkündi- Für ›Lost Art‹ wurden bislang keine Mel- gungsgruppe dungen erstellt; diese werden zum Projek- = ›Lost Art‹-ID 521911 — Abb. S. 96 tende dann kumulativ eingebracht. FPB-Tätigkeitsbericht 2015/2016, S. 76:1.14 — S. 95 – 97:4.2 4. Inv.-Nr. 65/152: Holzskulptur: Linker Bayerische Staatsgemäldesammlungen Altarflügel mit verschiedenen Heiligen = ›Lost Art‹-ID 521941 — Abb. S. 98 Im Berichtszeitraum sind 14 Werke auf FPB-Tätigkeitsbericht 2015/2016, ›Lost Art‹ gemeldet worden: S. 79:1.44 — S. 97 f.:5 5. Inv.-Nr. 65/153: Holzskulptur: Rechter 1) 12 ›Überweisungen aus Staatsbesitz‹: Altarflügel mit verschiedenen Heiligen = ›Lost Art‹-ID 521942 — Abb. S. 98 1. Inv.-Nr. 12467: Jan Asselyn, Flussüber- FPB-Tätigkeitsbericht 2015/2016, gang einer Herde [Überweisung NSDAP- S. 79:1.45 — S. 97 f.:5 Parteikanzlei] 6. Inv.-Nr. 65/154: Holzskulptur: Flügel- = ›Lost Art‹-ID: ehem. BStGS; abgege- altar mit Krönung Mariä, Christus mit ben (o. Nr.) Weltkugel und Gottvater — Abb. S. 98 2. Inv.-Nr. 12468: Johann Kaspar = ›Lost Art‹-ID 521943 von Bemmel, Mondscheinlandschaft FPB-Tätigkeitsbericht 2015/2016, [Überweisung NSDAP-Parteikanzlei] S. 79:1.46 — S. 97 f.:5. = ›Lost Art‹-ID 581154 7. Inv.-Nr. 65/280: Steinskulptur: Stehen- 3. Inv.-Nr. 12469: Peter von Bem- de Madonna mit Christuskind mel, Landschaft mit Bauernhäusern = ›Lost Art‹-ID 521956 — Abb. S. 99 [Überweisung NSDAP-Parteikanzlei] FPB-Tätigkeitsbericht 2015/2016, = ›Lost Art‹-ID 581156 S. 82:1.60 — S. 99 f.:6 4. Inv.-Nr. 12470: Nicolaes Berchem, Mutter, Kind und Herde in einer Landschaft Im Zeitraum von 2014 bis 2018 sind vom [Überweisung NSDAP-Parteikanzlei] BNM insgesamt 619 Einzelobjekte doku- = ›Lost Art‹-ID 581157 — Abb. S. 141 141

Nicolaes Berchem, »Mutter, Kind und eine Herde in der Landschaft«, Bayerische Staatsgemäldesammlungen (Inv.-Nr. 12470) S. 140:1.4

5. Inv.-Nr. 12471: Jan Both, Südli- mische Landschaft [Überweisung NSDAP- che Landschaft [Überweisung NSDAP- Parteikanzlei] Parteikanzlei] = ›Lost Art‹-ID: ehem. BStGS; abgege- = ›Lost Art‹-ID: ehem. BStGS; abgege- ben (o. Nr.) ben (o. Nr.) 9. Inv.-Nr. 12477: Lucas van Gassel, 6. Inv.-Nr. 12472: Paul Bril, Waldlichtung Waldlandschaft [Überweisung NSDAP- mit Reitern und Figuren [Überweisung Parteikanzlei] NSDAP-Parteikanzlei] = ›Lost Art‹-ID: ehem. BStGS; abgege- = ›Lost Art‹-ID: ehem. BStGS; abgege- ben (o. Nr.) ben (o. Nr.) 10. Inv.-Nr. 12478: Robert Griffier, Rui­ 7. Inv.-Nr. 12473: Herman van Swane- nenlandschaft­ [Überweisung NSDAP- velt, Landschaft mit Bettlern und römi- Parteikanzlei] schen Ruinen [Überweisung NSDAP- = ›Lost Art‹-ID 581159 Parteikanzlei] 11. Inv.-Nr. 12479: Robert Griffier, Fluss- = ›Lost Art‹-ID 581158 — Abb. S. 142 landschaft mit Ruinen [Überweisung 8. Inv.-Nr. 12476: Gaspard Dughet, Rö- NSDAP-Parteikanzlei] 142 Meldungen wegen Raubkunstverdacht

Herman van Swanevelt, »Landschaft mit Bettlern und römischen Ruinen«, Bayerische Staatsgemäldesammlungen (Inv.- Nr. 12473) S. 141:1.7

= ›Lost Art‹-ID 581160 Generaldirektion der Staatlichen 12. Inv.-Nr. 12480: Gillis de Hondecoe- Archive­ Bayerns ter, Eichengruppe [Überweisung NSDAP- Parteikanzlei] Im Berichtszeitraum wurde eine Objekt- = ›Lost Art‹-ID: ehem. BStGS; abgege- gruppe auf ›Lost Art‹ gemeldet: ben (o. Nr.) Nachlass Paul Nikolaus Cossmann (Baye­ risches Hauptstaatsarchiv): Korres­pon­ 2) 2 Erwerbungen im Zeitraum 1933 bis denz des Verlegers Paul Nikolaus Coss- 1945: mann (06.04.1869 Baden-Baden – 19.10. 1942 Ghetto Theresienstadt) und Ab- 1. Inv. Nr. 10908: Venezianisch, 18. Jh., rechnungen mit der Knorr & Hirth Mänade und Paniske GmbH im Umfang von 16 Archivalien = ›Lost Art‹-ID 581666 — Abb. S. 105 bzw. 0,2 lfd. Metern. Die Unterlagen wa- 2. Inv. Nr. 10909: Venezianisch, 18. Jh., ren im Februar 1939 durch die Gestapo Alexander und Aristoteles am Wohnort Cossmanns in Ebenhau- = ›Lost Art‹-ID 581667 — Abb. S. 105 sen (Gde. Schäftlarn, Lkr. München) be- schlagnahmt und dem damaligen Kreisar- chiv München übergeben worden. Organisationstätigkeit 143

VII. Organisationstätigkeit

2017

— 07. / 08.04.2017 | Hilke Thode-Arora — 04.10.2017 | Ingrid Heeg-Engelhart (und Stefan Eisenhofer, MFK): Organisa- (und Christine Bach): Workshop Spuren- tion der Tagung Provenienzforschung zu eth- suche in der Sammlung – Provenienzfor- nologischen Sammlungen der Kolonialzeit in schung in nichtstaatlichen Museen Zusammenarbeit mit der AG Museum der Würzburg, Staatsarchiv Würzburg Deutschen Gesellschaft für Völkerkunde — 13./14.10.2017 | Peter Fleischmann: München, Museum Fünf Kontinente Wissenschaftliche­ Tagung Archive und Ar- — 01.09.2017 – 25.02.2018 | Alfred chivare in Franken im Nationalsozialismus Grimm (und Johannes Pietsch, BNM): Veranstaltung des Staatsarchivs Nürnberg Präsentation Coming Home – ein restitu- mit dem Zentralinstitut für Regionenfor- ierter Bildteppich aus dem 16. Jahrhundert, schung – Sektion Franken der Friedrich- in der Reihe »Kunstwerk des Monats« Alexander Universität Erlangen-Nürnberg München, Bayerisches Nationalmuseum Nürnberg, Staatsarchiv Nürnberg

Übergabe der flämischen Tapisserie aus dem Kehlsteinhaus am 16.12.2016 durch Cathy Hinz (l.) und Robert M. Edsel (3.v.r.) an den Freistaat Bayern; Bayerisches Nationalmuseum 144 Organisationstätigkeit

— 26.10.2017 – 01.02.2018 | Guido Fack­ — 21.11.2017 | Christine Bach, Alfred ler, Claudia Lichte, Katharina Nittel, Erich Grimm, Astrid Pellengahr: Weiterbil- Schneider: Ringvorlesung Sammlungen – dungsveranstaltung Einführung in die Zu- Provenienz – Kulturelles Erbe 2.0 ständigkeiten und Möglichkeiten der Prove- Veranstaltung der Julius-Maximilians- nienzforschung Uni­versität Würzburg in Kooperation mit Veranstaltung der Bayerischen Museums- dem Museum für Franken akademie in Kooperation mit der Lan- Würzburg, Julius-Maximilians-Universität desstelle für die nichtstaatlichen Museen — 26.10.2017 – 17.06.2018 | Anja Ebert, in Bayern Timo Saalmann, Anne-Cathrin Schreck: München, Bayerisches Nationalmuseum Ausstellung Gekauft – Getauscht – Geraubt? Erwerbungen zwischen 1933 und 1945 Nürnberg, Germanisches Nationalmuse- 2018 um — 05.11.2017 | Alfred Grimm (und Bea­ — 19. – 21.03.2018 | Christian Fuhrmeis- te Kneppel, BNM): Präsentation Erfas- ter, Meike Hopp: Organisation und Mo- sung von Textilien im Rahmen der Prove- deration der International Conference nienzforschung, im Rahmen der Veranstal- Dispossessions of Cultural Objects between tung »Tag der offenen Tür« 1914 and 1989/1991: The Alpe Adria Regi- München, Bayerisches Nationalmuseum on in Comparative Perspectives Veranstaltung des France Stele Institute of Art History ZRC SAZU, Ljubljana, in Kooperation mit dem Zentralinstitut für Kunstgeschichte, München, der Univer- sità degli Studi di Udine und der Stross- mayer Gallery of Old Masters – Croati- an Academy of Sciences and Arts, Zag- reb. Mitorganisiert von der International Association of Research Institutes in the History of Art (RIHA). [Konzeption und Organisation: Ljer- ka Dulibić (Strossmayer Gallery of Old Masters – Croatian Academy of Sciences and Arts, Zagreb), Donata Levi (Univer- sità degli Studi di Udine), Barbara Muro­ vec (France Stele Institute of Art Histo- Präsentation der Dokumentation der NS-/NSDAP- Textilien im Rahmen der Provenienzforschung am »Tag ry ZRC SAZU, Ljubljana) und Christian der offenen Tür« des Bayerischen Nationalmuseums; Baye­ Fuhrmeister] risches Nationalmuseum Ljubljana, France Stele Institute of Art History/Prešeren Hall SAZU/Atrij ZRC Organisationstätigkeit 145

— 21.03.2018 | Alfred Grimm (und Beate Kneppel, BNM): Präsentation Die Erfassung der Textilien aus NSDAP- Besitz/›Sammlung Göring‹, im Rahmen der »Ateliergespräche« des Bayerischen Nationalmuseums München, Bayerisches Nationalmuseum — 22.03 – 06.07.2018 | Carolin Lange, Christine Bach: Weiterbildungsveranstal- tung Provenienzforschung. Über die Her- kunft der Objekte (Programmentwicklung mit Christian Fuhrmeister): Modul I »Verloren, gefunden. München und die Provenienzforschung« (22./23. 03.2018, München); Modul II »Kunsthandel und Kunstraub im Nationalsozialismus« (19./20.04.2018, München); Modul III »Provenienzrecher- che in Archiven und kommunalen Muse- en« (07./08.06.2018, Würzburg); Modul IV »Neue Aufgabenfelder in der Kolloquium »Provenienz- und Sammlungsforschung« (X); Provenienzforschung« (05. / 06.07.2018, Plakat (Gestaltung: Agnes Thum) München)­ Veranstaltung des Weiterbildungszen- trums der Freien Universität Berlin in — 25.04.2018 | Christian Fuhrmeister, Kooperation mit der Landesstelle für die Meike Hopp, Stephan Klingen: Kolloqui- nichtstaatlichen Museen in Bayern; Ko- um Provenienz- und Sammlungsforschung operationspartner: Bayerische Staatsge- (X) mäldesammlungen/Deutsches Jagd- und München, Zentralinstitut für Kunstge- Fischereimuseum, München/Deutsches schichte Zentrum Kulturgutverluste (DZK), Mag- — 27.04.2018 – 06.01.2019 | Henning Ra- deburg/Institut für Kunstwissenschaft der, STM; Vanessa-Maria Voigt, Mün- und Bildende Kunst der Universität Kob- chen: Ausstellung »Ehem. jüdischer Besitz«. lenz-Landau am Campus Landau/Institut Erwerbungen des Münchner Stadtmuseums für Museumsforschung der Staatlichen im Nationalsozialismus Museen zu Berlin – Stiftung Preußischer München, Stadtmuseum Kulturbesitz/Institut für Zeitgeschichte, — 08.05.2018 | Alfred Grimm (und Sa- München/Jüdisches Museum München/ bine Brantl, Historisches Archiv Haus der Museum im Kulturspeicher, Würzburg/ Kunst, München): Seminar Raub, Restitu- NEUMEISTER Münchener Auktions- tion und Provenienz – eine Spurensuche haus/Staatsarchiv Würzburg/Zentralins- Veranstaltung vom und titut für Kunstgeschichte, München dem Bayerischen Nationalmuseum 146 Organisationstätigkeit

Ausstellung »›Ehem. jüdischer Besitz‹. Erwerbungen des Münchner Stadtmuseums im Nationalsozialismus«, München, Stadtmuseum

München, Haus der Kunst/Bayerisches — 16.05.2018 | Robert Bierschneider: Nationalmuseum Vortrag Einführung in die Recherche in den — 14.05.2018 | Thomas Paringer (und Sa- Beständen des Staatsarchivs München und bine Brantl, Historisches Archiv Haus der Magazinführung für die Teilnehmer*innen­ Kunst, München): Seminar und Work- der Veranstaltung »Einführung in die Pro- shop Recherchen zu den Großen Deutschen venienzforschung« (SoSe 2018), Dozent: Kunstausstellungen im Haus der Deutschen Dr. Felix Billeter, Universität Regensburg Kunst 1937 – 1944 München, Staatsarchiv München Die Veranstaltung mit ca. 25 Teilneh­ ­mer­ — 29.05.2018 | Ingrid Heeg-Engelhart: *in­nen (Wissenschaftler, Publizis­ten, Stu- Vortrag Quellengruppen zur Provenienzfor- denten, historisch Interessierte) gab Ein- schung im Staatsarchiv Würzburg und Ma- blicke in zentrale Dokumente der »Gro- gazinführung für die Teilnehmer*innen ßen Deutschen Kunstausstellungen« aus des Seminars »Außerschulische Lern- dem Bestand des Haus der Kunst und des orte«, Dozent: Dr. Alexander Tittmann, Bayerischen Hauptstaatsarchivs (Bestand Universität Würzburg »Haus der Deutschen Kunst«). Außer- Würzburg, Staatsarchiv Würzburg dem stellte das Seminar verschiedene Re- — 19.07.2018 | Christian Fuhrmeister cherchemöglichkeiten vor und diskutierte, (und Elisabeth Angermair; Anton Löf- welche Erkenntnisse die Dokumente für felmeier, Stadtarchiv München): Orga- eine öffentliche Auseinandersetzung mit nisation und Moderation des Kolloqui- NS-Kunst liefern können: ums Münchner jüdische Antiquariate und https://hausderkunst.de/veranstaltungen/ Kunsthandlungen während und nach der seminar-die-grossen-deutschen-kunst- NS-Zeit ausstellungen-eine-recherche Eine Veranstaltung des Stadtarchivs Mün- München, Bayerisches Hauptstaatsar- chen in Kooperation mit dem Zentralinsti- chiv/ Haus der Kunst tut für Kunstgeschichte, gefördert durch die Organisationstätigkeit 147

Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) — 11.10.2018 | Michael Unger, Gerhard München, Stadtarchiv Fürmetz (und Andrea Bambi): Workshop — 07. – 12.10.2018 | Christian Fuhrmeis- Archival Sources, im Rahmen der Veran- ter et al.: Veranstaltung German/American staltung »German/American Provenance Provenance Research Exchange Program for Research Exchange Program for Museum Museum Professionals (PREP): PREP Col- Professionals (PREP)« loquium. The Fate of Antiquities in the Nazi München, Generaldirektion der Staatli- Era / Provenance Research and Restitution. chen Archive Bayerns Managing Collections and Public Expecta- — 12.10.2018 | Christian Fuhrmeister: tions Podiumsdiskussion Challenges of Cur- Veranstaltung der Stiftung Preußischer rent and Future Transnational Provenance Kulturbesitz – Staatliche Museen zu Ber- Research/Tracing Shared Heritage, in Ko- lin und der Smithsonian Institution, Wa- operation mit dem »Arbeitskreis deut- shington, D.C. scher und polnischer Kunsthistoriker und München, Bayerisches Hauptstaatsarchiv/ Denkmalpfleger« Bayerisches Nationalmuseum/Jüdisches München, Zentralinstitut für Kunstge- Museum/NEUMEISTER Münchener schichte Auktionshaus/NS-Dokumentationszen- — 04.12.2018 | Meike Hopp: Organi- trum/Münchner Stadtmuseum/Museum sation und Moderation der Abendveran- Fünf Kontinente/Neue Pinakothek/Staat- staltung »translocations« und der Handel liche Graphische Sammlung München/ mit Antiken im 20. Jahrhundert Städtische Galerie im Lenbachhaus/Zen- Berlin, Hybrid Lab/Villa Bell tralinstitut für Kunstgeschichte — 05.11.2018 – 01.05.2019 | Claudia — 08. – 12.10.2018 | Christian Fuhrmeis- Lichte, Katharina Nittel, Magdalena Bay- ter, Meike Hopp: Öffentliches Programm reuther (und Bernhard Purin, Jüdisches im Rahmen des Deutsch-Amerikani- Museum München): Ausstellung »Sieben schen Austauschprogramms zur Proveni- Kisten mit jüdischem Material«. Von Raub enzforschung für Museen (PREP) und Wiederentdeckung 1938 bis heute München, Bayerische Amerika Akade- München, Jüdisches Museum/Würzburg, mie/NS-Dokumentationszentrum/Zen­ Museum für Franken tralinstitut für Kunstgeschichte — 13.12.2018 | Robert Bierschneider: — 11.10.2018 | Meike Hopp: Ausstel- Vortrag Einführung in die Recherche in den lung Re-enacting »Rudolf von Alt … geni- Beständen des Staatsarchivs München­ und al, lebhaft, natürlich und wahr«. Der Münch- Magazinführung für die Teilnehmer*innen ner Bestand und seine Provenienz (2015), der Veranstaltung »Einführung in die Pro- im Rahmen der Veranstaltung »Ger- venienzforschung« (WiSe 2018/19) , Do- man/American Provenance Research Ex- zent: Dr. Felix Billeter, Universität Regens- change Program for Museum Professionals burg (PREP)« München, Staatsarchiv München München, Zentralinstitut für Kunstge- schichte 148 Aktive Teilnahme an Veranstaltungen

VIII. Aktive Teilnahme an Veranstaltungen

2017

— 27.04.2017 | Stephan Klingen im Ge- werbungen und Sammlungsstrategien eu- spräch mit Catrin Lorch und Jörg Häntz- ropäischer Museen in der NS-Zeit« schel: Der Fall Gurlitt und was er für deut- Krefeld, Deutsches Textilmuseum sche Privatsammler bedeuten könnte, im — 09.09.2017 | Antoinette Maget Domi- Rahmen der Veranstaltung »Der deutsche nicé (zusammen mit Dario Henri Haux): Kunstmarkt heute: Herausgefordert durch Vortrag Wem gehört das digitale Kulturerbe?, Geschichte, Ökonomie und Politik« (›Art im Rahmen des Workshop »Kulturgüter- Cologne Talks Lounge 2017‹) schutz im System der Vereinten Natio- Köln, Messe ›Art Cologne‹ nen« der AG Junge UN-Forschung in der — 04.07.2017 | Antoinette Maget Domi­ Deutschen Gesellschaft für die Vereinten nicé: Vortrag »We’ll all go to Paradise« – Is the Nationen (DGVN) road paved with law or with art?, im Rah- Hannover, Leibniz Universität Hannover men der Tagung »Art in Law in Art Con- — 12.09.2017 | Christian Fuhrmeister: ference« Beitrag zur Session 3: Unlocking the archives: Perth, UWA Law School accessibility and disclosure, im Rahmen der — 01.07.2017 | Christian Fuhrmeister: International Spoliation Conference »70 Vortrag Provenienzforschung als akademi- Years and Counting: The Final Opportu- sche Herausforderung: Probleme und Ent- nity« wicklungspotentiale, im Rahmen der Fach- Veranstaltung des Department for Digi- tagung »Die Biografien der Kunstwerke. tal, Culture, Media & Sport der Britischen Perspektiven der Provenienzgeschichte in Regierung und der Commission for Loo­ der Forschung an Universität und Muse- ted Art in Europe um« London, National Gallery Bern, Kunstmuseum Bern — 18.09.2017 | Im Rahmen des inter- — 03.07.2017 | Meike Hopp: Vortrag nationalen Workshops »The Transfer of Kunsthandel und Provenienz, im Rahmen Jewish-owned Cultural Objects in the einer Veranstaltung vom ›Kreis der Freun- Alpe Adria Region« des HERA Projekts de Alt-Muenchens‹ »Transfer of Cultural Objects in the Alpe München, Künstlerhaus Adria Region in the 20th Century (Trans- — 08.09.2017 | Ilse von zur Mühlen: CultAA)« (18./19.09.2017): Vortrag Von Tapisserien bis zu Stoffmuster- – Christian Fuhrmeister: Vortrag History sammlungen – Textilien aus der »Sammlung and Future of Provenance and Translocation Hermann Göring« und die Forschungserfah- Research rungen mit anderen Sammlungsteilen, im – Maria Tischner: Poster Erika Hanf­ Rahmen der Veranstaltung »Textile Er- staengl and her involvement in the seizure Aktive Teilnahme an Veranstaltungen 149

and administration of Jewish collections — 04.10.2017 | Im Rahmen des Kollo- Lucca, IMT School for Advances Studies quiums »›NS-Kunst‹ zeigen«: — 25./26.09.2017 | Im Rahmen der Ver- – Christian Fuhrmeister: Einführung und anstaltung »NS-Kunstraub lokal und eu- Moderation ropäisch: Eine Zwischenbilanz der Prove- – Stephan Klingen, Ralf Peters, Elena Ve- nienzforschung in Celle«: lichko: Statements zu Universität und For- – Ilse von zur Mühlen: Vortrag »Schloss schungsinstitut: ›NS-Kunst‹ erforschen Tutzing« – Ein Ort, zwei Sammlungen und Veranstaltung des Zentralinstituts für viele Fragen. Zwei Tutzinger Sammlungen Kunstgeschichte, der Städtischen Gale- im Verdacht rie Rosenheim und des Kunstforums Ost- – Sebastian Peters: Vortrag »Der Millionär deutsche Galerie Regensburg in Koopera- von Hitlers Gnaden« und die Kunst. Entste- tion mit den Bayerischen Staatsgemälde­ hung und Verbleib der Sammlung Heinrich sammlungen Hoffmann München, Pinakothek der Moderne/Zen- Veranstaltung des Bomann-Museums tralinstitut für Kunstgeschichte Celle und des Netzwerks Provenienzfor- — 13.10.2017 | Im Rahmen der Tagung schung in Niedersachsen »Archive und Archivare in Franken im Celle, Bomann-Museum Nationalsozialismus«: — 27.09.2017 | Im Rahmen der Ver- – Daniel Burger: Vortrag »Sicherung der anstaltung »German/American Prove- Judenakten« im Staatsarchiv Nürnberg nance Exchange Program for Museum – Peter Fleischmann: Vortrag Altmann Professionals«/»Deutsch-Amerikanisches – Fürst – Biebinger – Solleder: Die Leiter Austauschprogramm zur Provenienzfor- des »Bayerischen Staatsarchivs Nürnberg« schung für Museen« (24. – 29.09.2017): während des Dritten Reichs – Meike Hopp (und Nancy Karrels, Illi- – Nicola Humphreys: Vortrag Gezielte Ak- nois): Präsentation Variations and Copies: A tenvernichtungen bei staatlichen Behörden Challenge for Provenance Research am Ende des Dritten Reichs in Mittelfranken – Leonhard Weidinger (und Christine – Herbert Schott: Vortrag Archivbenüt- Brennan, New York): Präsentation From zung im Staatsarchiv Nürnberg im 3. Reich to New York. Tracing Select Works Nürnberg, Staatsarchiv Nürnberg from the Oscar Bondy Collection — 13.10.2017 | Ilse von zur Mühlen: Vor- Veranstaltung der Stiftung Preußischer trag Museums-Erwerbungen chinesischer Kulturbesitz, der Staatlichen Museen zu Kunst aus sogenannten »Judenauktionen«, im Berlin und der Smithsonian Instituti- Rahmen der Veranstaltung »Provenienz- on, Washington, in Kooperation mit den forschung zu asiatischer Kunst. Heraus- Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, forderungen und Desiderata« dem Zentralinstitut für Kunstgeschich- Veranstaltung des Instituts für Kunstwis- te München, dem Metropolitan Museum, senschaft und historische Urbanistik der New York, dem Getty Research Institute, Technischen Universität Berlin und des Los Angeles, und dem Deutschen Zentrum­ Museums für Asiatische Kunst der Staat- Kulturgutverluste (DZK), Magdeburg lichen Museen zu Berlin, (13./14. Okto- Berlin, Gemäldegalerie ber 2017) 150 Aktive Teilnahme an Veranstaltungen

Berlin, Museum für Ostasiatische Kunst schichte, Paris, und dem Forum Kunst und — 15.11.2017 | Christian Fuhrmeister: Markt der Technischen Universität Berlin Präsentation des Projekts Transfer of Cul- Bonn, Kunst- und Ausstellungshalle der tural Objects in the Alpe Adria Region in the Bundesrepublik Deutschland 20th Century (TransCultAA), im Rahmen — 04.12.2017 | Hilke Thode-Arora: Vor- des Treffens des Arbeitskreises Proveni- trag Provenienzforschung zu ethnografischen enzforschung e.V. (15. – 17.11.2017) Objekten aus der Kolonialzeit – einige Her- Wien, Albertina ausforderungen und Desiderate am Beispiel — 21.11.2017 | Im Rahmen der Weiter- von Sammlungen aus Ozeanien, im Rah- bildungsveranstaltung »Einführung in die men der Herbsttagung des Museumsver- Zuständigkeiten und Möglichkeiten der bands Schleswig Holstein und Hamburg Provenienzforschung«: Hamburg, Museum der Arbeit – Christine Bach: Vortrag Einführung in die Provenienzforschung und wichtige insti- tutionelle Partner 2018 – Alfred Grimm: Vortrag Konkrete und ak- tuelle Einblicke in die Praxis der Proveni- — 17.01.2018 | Sarah Bock: Vortrag Wo­her enzrecherche an ausgewählten Fallbeispielen kommen eigentlich die Bilder? Zur Herkunfts- im Bayerischen Nationalmuseum geschichte von Kunst- und Kulturgütern in – Astrid Pellengahr: Begrüßung Museen, im Rahmen der Vorlesungsreihe Veranstaltung der Bayerischen Museums- »Sammlungen und Leihverkehr« akademie in Kooperation mit der Lan- Veranstaltung der Technische Universität desstelle für die nichtstaatlichen Museen München, Lehrstuhl für Restaurierung, in Bayern Kunsttechnologie und Konservierungs- München, Bayerisches Nationalmuseum wissenschaft — 30.11./01.12.2017 | Im Rahmen der München, Technische Universität Mün- Veranstaltung »Raub & Handel. Der chen französische Kunstmarkt unter deut- — 19.01.2018 | Magnus Brechtken: Vor- scher Besatzung (1940 – 1944)/Spoliation trag NS-Belastung: Ein schillernder Begriff, & trafic. Le marché de l’art français sous im Rahmen des Workshops »NS-Belas- l’occupation allemande (1940 – 1944)«: tung zentraler deutscher Behörden« – Meike Hopp: Vortrag Hildebrand Gurlitt Tübingen, Institut für donauschwäbische in Frankreich – die quantitative Dimension/ Geschichte und Landeskunde Hildebrand Gurlitt en France – la dimension — 24.01.2018 | Magdalena Bayreuther: quantitative Teilnahme an der Podiumsdiskussion zur – Christian Fuhrmeister: Vortrag Der Würzburger Provenienzforschung Kunstfund Gurlitt und die Folgen für die Würzburg, Kulturspeicher Forschung/La »découverte Gurlitt« et les con- — 24.01.2018 | Hilke Thode-Arora: Vor- séquences de sa découverte pour la recherche trag Alles nur geklaut? Provenienzforschung Veranstaltung des Deutschen Zentrums zu ethnografischen Objekten aus der Koloni- Kulturgutverluste (DZK) in Kooperation alzeit, im Rahmen der Öffentlichen Ring- mit dem Deutschen Forum für Kunstge- vorlesung zur Provenienzforschung »Her- Aktive Teilnahme an Veranstaltungen 151

kunft ungewiss? Kunstwerke und ihre Be- — 17.02.2018 | Magnus Brechtken: Vor- sitzergeschichte« trag Die Konstruktion des »Juden« im Na- Veranstaltung der Stiftung Saarländischer tionalsozialismus, im Rahmen der XXXI. Kulturbesitz in Kooperation mit dem In- Königswinterer Tagung der Forschungs- stitut für Kunstgeschichte der Universität gemeinschaft 20. Juli 1944 e.V. des Saarlandes Bonn, CDJ Saarbrücken, Schlosskirche — 17.02.2018 | Carolin Lange: Vortrag — 29.01.2018 | Magnus Brechtken: Vor- Provenienzforschung als Detektivgeschichte, trag Albert Speer als Nationalsozialist und im Rahmen der Bundesvolontärkonferenz Erinnerungskonstrukteur München Freiburg, Freiburger Montagsgesellschaft — 28.02.2018 | Stephan Klingen: Po- — 01.02.2018 | Alfred Grimm: Vortrag diumsdiskussion Der Kunsthandel in der Forschungsverbund Provenienzforschung NS-Zeit, im Begleitprogramm der Aus- Bayern: Aufgaben – Beispiele – Perspek­ stellung »Bestandsaufnahme Gurlitt. Der tiven­ , im Rahmen der Ringvorlesung NS-Kunstraub und die Folgen: Verfolgte, »Sammlungen – Provenienz – Kulturelles Helfer oder Profiteure?« Erbe 2.0« Bonn, Bundeskunsthalle Veranstaltung der Julius-Maximilians- — 02.03.2018 | Juliane Hamisch (mit Universität Würzburg in Kooperation mit Peggy Große, Germanisches National- dem Museum für Franken museum): Vortrag Interpretation und Un- Würzburg, Julius-Maximilians-Universi- schärfe bei der semantischen Erschließung tät von historischen Quellen, im Rahmen der — 02.02.2018 | Christine Bach: Vortrag Tagung »DHd2018 – Kritik der digitalen Provenienzforschung an der Landesstelle für Vernunft« die nichtstaatlichen Museen in Bayern, im Köln, Universität Köln Rahmen des Neujahrsempfangs des Baye­ — 02.03.2018 | Christian Fuhrmeis- rischen Landesamts für Denkmalpflege ter: Vortrag Reflections on the Gurlitt Ex- München, Landesamt für Denkmalpflege hibition in Bonn, im Rahmen der Session — 04.02.2018 | Christian Fuhrmeister: »HOW & WHAT DO WE COM- Öffentliche Themensprechstunde Raub- MUNICATE TO THE PUBLIC? Rai­ kunst und Beutekunst im Kontext, im Rah- sing Awareness of Provenance Research men der Ausstellung »Bestandsaufnahme in Institutions and for the Public«, im Gurlitt. Der NS-Kunstraub und die Fol- Rahmen des Deutsch-Amerikanischen gen. Ein Fall – Viele Perspektiven« Austauschprogramms zur Provenienzfor- Bonn, Bundeskunsthalle schung für Museen (PREP), 2017 – 2019 — 07.02.2018 | Christan Fuhrmeister: (25.02. – 02.03.2018) Vortrag NS-Raubkunst (und Lothar-Gün- Los Angeles, Getty Villa ther Buchheim), im Rahmen der Klausur- — 11.03.2018 | Birgit Schwarz: Vortrag tagung der Abteilung Kultur des Goethe- Die Sammlung Hitler, im Rahmen der Instituts Reihe »Themensprechstunden. NS-KFZ- Bernried, Kloster (Bildungshaus St. Mar- Raub. Provenienzforschung. Sammlung tin) Hitler. Ein Fall – viele Perspektiven« an- 152 Aktive Teilnahme an Veranstaltungen

lässlich der Ausstellung »Bestandsaufnah- Kooperation mit dem Zentralinstitut für me Gurlitt. Der NS-Kunstraub und die Kunstgeschichte, München, der Univer- Folgen« sità degli Studi di Udine und der Stross- Bonn, Bundeskunsthalle mayer Gallery of Old Masters – Croatian — 13.03.2018 | Stephan Kellner: State- Academy of Sciences and Arts, Zagreb; ment Bayerische Staatsbibliothek, im Rah- Kooperationspartner:­ International Asso- men der Restitution an Prof. Dr. Rudolf ciation of Research Institutes in the His- Cohen tory of Art (RIHA) München, Bayerische Staatsbibliothek Ljubljana, Prešeren Hall SAZU/Atrij ZRC — 19. – 21.03.2018 | Im Rahmen der — 21.03.2018 | Alfred Grimm (und TransCultAA International Conference Bea­te Kneppel, BNM): Präsentation »Dispossessions of Cultural Objects bet­ Die Erfassung der Textilien aus NSDAP- ween 1914 and 1989/1991. The Alpe Adria Besitz/›Sammlung Göring‹, im Rahmen Region in Comparative Perspectives«: der »Ateliergespräche« des Bayerischen – Christian Fuhrmeister (und Mimi Ur- Nationalmuseums banc, Davor Kozmus, Iain B. Whyte, Bar- München, Bayerisches Nationalmuseum bara Murovec): Welcome and Introduction — 22.03 – 06.07.2018 | Im Rahmen der – Christian Fuhrmeister (und Ljerka Weiterbildungsveranstaltung »Provenienz- Dulibić, Donata Levi, Barbara Murovec): forschung. Über die Herkunft der Objekte«: Projektvorstellung Transfer of Cultu­ – Christine Bach: Vortrag Die Gestapo-Ak- ral Objects in the Alpe Adria Region in the ten des Würzburger Staatsarchivs als Hilfs- 20th Century und Moderation der Sektion mittel in der Provenienzforschung Dispossession and Art Market: Institutional – Andrea Bambi: Vortrag mit praktischer Projects; Moderation der Final plenary dis- Übung Von Breughel über Spitzweg bis Klee. cussion Where do we go from here? The Fu- Rechercheansätze zu spezifischen Werkkom- ture of Dispossession Research plexen der Bayerischen Staatsgemäldesamm- – Christian Fuhrmeister, Meike Hopp, lungen Michael Wedekind: Moderation – Magnus Brechtken: Begrüßung – Meike Hopp: Beitrag Dispossession and – Magnus Brechtken, Carolin Lange (und Art Market: Institutional Projekts: 1. Re- Dina Gold, Washington DC): Diskussion constructing the late-April 1945 ›Führerbau in engl. Sprache Die Perspektive der Erben theft‹ and Research on the Object’s Where- – Christian Fuhrmeister: Vortrag Geschich- abouts; 2. The Photo Archive of Art Dealer te und Zukunft der Provenienz- und Trans- Julius Böhler; 3. Hugo Helbing: Annotated lokationsforschung. Eine Heranführung Catalogues – Christian Fuhrmeister (und Bruce Livie, – Maria Tischner: Vortrag Erika Hanf­ München; Katrin Stoll, NEUMEISTER staengl’s Activities in Udine and Trieste from Münchener Auktionshaus): Diskussion 1943 to 1945 Wie geht der heutige Kunsthandel mit Pro- – Michael Wedekind: Vortrag Transloca- venienzfragen um? tions in a Contested Space – Christian Fuhrmeister, Astrid Pellengahr Veranstaltung des France Stele Institute (und Ulrika Poock, Berlin): Begrüßung of Art History ZRC SAZU, Ljubljana, in und Vorstellungsrunde der Teilnehmer Aktive Teilnahme an Veranstaltungen 153

Teilnehmerinnen des Lehrgangs arbeiten im Fotoarchiv Böhler im ZI; Zentralinstitut für Kunstgeschichte

– Johannes Gramlich, Ilse von zur Müh- können Museen Provenienzforschung an die len, Anja Zechel: Vortrag mit praktischer Öffentlichkeit vermitteln?, und anschlie- Übung. Aus NS-Besitz in den Museums- ßendes Gespräch mit Susanne Hermans­ bestand. Rechercheansätze zu spezifischen ki, München, und Bernhard Graf, Berlin Werkkomplexen der Bayerischen Staatsge- – Astrid Pellengahr: Begrüßung mäldesammlungen – Sebastian Peters: Vortrag Vermögensent- – Ingrid Heeg-Engelhart: Vortrag Quel- zug im Nationalsozialismus lenbestände in den Staatsarchiven. Überblick – Henning Rader: Seminarveranstaltung und methodische Herangehensweise im Rah- zur Vermittlung von Provenienzforschung men der Provenienzforschung in einer Ausstellung – Meike Hopp, Stephan Klingen: Prak- – Michael Unger: Vortrag Provenienzre- tische Übung Das Fotoarchiv Julius Böh- cherche im Archiv. Rechtliches und Organi- ler. Handlungsbeziehungen einer Münchner satorisches Kunsthandlung und Einübung in Daten- Veranstaltung des Weiterbildungszentrums banken der Freien Universität Berlin in Kooperati- – Carolin Lange: Vortrag Materieller versus on mit der Landesstelle für die nichtstaat- emotionaler Wert. Der Raub von persönlichen lichen Museen in Bayern; Kooperations- Wertgegenständen und Schwierigkeiten für partner: Bayerische Staatsgemäldesamm- die Provenienzforschung lungen/Deutsches Jagd- und Fischerei- – Carolin Lange, Astrid Pellengahr: Mo- museum, München/Deutsches Zentrum deration Kulturgutverluste (DZK), Magdeburg/In- – Carolin Lange, Astrid Pellengahr (und stitut für Kunstwissenschaft und Bildende Bernhard Graf; Ulrika Poock, Berlin): Re- Kunst der Universität Koblenz-Landau am flexionsrunde, Evaluation und Ausgabe Campus Landau/Institut für Museums- der Zertifikate forschung der Staatlichen Museen zu Ber- – Matthias Mühling: Impulsreferat Wie lin – Stiftung Preußischer Kulturbesitz/ 154 Aktive Teilnahme an Veranstaltungen

Institut für Zeitgeschichte, München/Jü- – Carolin Lange: Vortrag Im Besitz der Fa- disches Museum München/Museum im milie seit 1933. Jüdisches Eigentum in nicht- Kulturspeicher, Würzburg/NEUMEIS- jüdischen Privathaushalten TER Münchener Auktionshaus/Staatsar- – Matthias Memmel: Vortrag Wie zum Be- chiv Würzburg/Zentralinstitut für Kunst- wahren das Kaufen von Kunst hinzukam – geschichte, München Die Bayerische Schlösserverwaltung und die — 24.03.2018 | Meike Hopp: Vorlesung Ergebnisse ihrer Bestandsaufnahme zur Pro- Why we (urgently) need digital strategies, venienzforschung im Rahmen des Executive Master in Art – Sebastian Peters: Vortrag Heinrich Hoff- Market Studies und Provenance Research mann (1885 – 1957) – »Kunstschwerverdie- Zürich, Universität Zürich ner« in Hitlers Hofstaat — 04.04.2018 | Andrea Bambi: Vortrag – Susanne de Ponte: Vortrag Anlass zu sys- Kunstraub und die Suche nach rechtmäßigen tematischer Provenienzforschung am Deut- Eigentümern schen Theatermuseum: Konkrete Anfragen zu Tegernsee, Innerwheel Raubkunstobjekten, Häufung von Verdachts- — 07.04.2018 | Meike Hopp: Vortrag momenten Geraubte Raubkunst? Rekonstruktion des –Melida Steinke, Vortrag Die Verdrängung ›Führerbau-Diebstahls‹ in München Ende jüdischer Kunsthandlungen vom Münchner April 1945, im Rahmen des 25. Österrei- Kunstmarkt 1933 – 1939 chischen Zeitgeschichtetags im Interna- – Andreas Strobl: Vortrag Wie Masse tionalen Panel »Translokation von Kunst- strukturieren? Bestandserfassung und Pro- und Kulturgut unter dem NS-Regime und venienzforschung in der Staatlichen Graphi- in der Nachkriegszeit. Projekte zur digita- schen Sammlung München len Rekonstruktion« (05. – 07.04.2018) München, Zentralinstitut für Kunstge- Wien, WS29 schichte — 25.04.2018 | Im Rahmen des Kollo- — 25.04.2018 | Meike Hopp: Vortrag Pa- quiums »Provenienz- und Sammlungsfor- ris – Berlin – München. Die Kunsthandlung schung« (X): als »Bauaufgabe« um 1900, im Rahmen der – Christine Bach, Vortrag Beschlagnahmt, Vortragsreihe »The Hugo Helbing Lec- verkauft, versteigert – Die Gestapo-Perso- ture. Exploring the Art Market« nenakten im Staatsarchiv Würzburg und ih- München, Zentralinstitut für Kunstge- re Bedeutung für die Provenienzforschung: schichte – Sarah Bock: Vortrag Städtische Kunstpo- — 27.04. – 23.09.2018 | Carolin Lange: litik im Nationalsozialismus: Lenbachgalerie Veranstaltung Erbstücke und Familienge- und Städtische Galerie München schichten unter der Lupe, im Rahmen der – Christian Fuhrmeister: Begrüßung und Sonderausstellung »›Ehem. Jüdischer Be- Einführung sitz‹ Erwerbungen des Münchner Stadt- – Christian Fuhrmeister, Meike Hopp: museums im Nationalsozialismus« Moderation München, Stadtmuseum – Johannes Gramlich: Vortrag Überwei­ ­ — 03.05.2018 | Christian Fuhrmeister: sungen aus Staatsbesitz – Stand des Pro­jekts, Vortrag Geschichte der Kunstgeschichte – Ergebnisse und Erkenntnisse Militärischer Kunstschutz in Italien – Trans Aktive Teilnahme an Veranstaltungen 155

CultAA: (Methodische) Parallelen, Diffe­ Valorisation, recherche universitaire, média- renzen und Spezifika, im Rahmen des tion, visibilité médiatique, im Rahmen des Workshops »100 Jahre ›Kunstschutz‹ im Symposiums »Extra muse. Les collections Ersten Weltkrieg. Zugänge zu Ereignis­ d’art en mains publiques/Die Kunstsamm- geschichte(n), Akteurs-Netzwer­ken und lungen in öffentlicher Hand« Objektbiographien« (02./03.05.2018) Lausanne, Université de Lausanne et Insti- Berlin, FU Berlin, TOPOI-Haus tut suisse pour l’étude de l’art (SIK-ISEA) — 03.05.2018 | Henning Rader: Vortrag — 28.05.2018 | Meike Hopp, Sophie »Ehem. jüdischer Besitz« – Erwerbungen Kriegenhofer: Vortrag »Museum progressing des Münchner Stadtmuseums im National­ ­ rapidly«: Der Kunsthändler Julius Böhler sozialismus, im Rahmen der Offenen Aka- (1883 – 1966), der amerikanische Kunstmarkt demie der Münchner Volkshochschule und das Ringling Museum of Art in Florida München, Volkshochschule Berlin, Forum Kunst und Markt, TU Berlin — 08.05.2018 | Magnus Brechtken: Vor- — 29.05.2018 | Magnus Brechtken: Vor- trag Von Geschichtsfälschern und Abschrei- trag »Madagaskar für die Juden«. Anti­ bern: Der »Fall« Albert Speer und Joachim semitische Ideen und Pläne einer »territorialen Fest, im Rahmen der Veranstaltungsreihe Endlösung« 1885 – 1945 »Fake History und Geschichtsfälschung. Berlin, Topographie des Terrors Historische Irreführung und Quellenma- — 04.06.2018 | Carolin Lange (und Sen- nipulation als Herausforderung der Wis- ta Herkle, München): Vortrag Frau Kohns senschaft« Kaffeelöffel. Jüdische Alltagsgegenstände in Veranstaltung der Monumenta Germa- nicht-jüdischen Haushalten, im Rahmen der niae Historica im Rahmen des Kompe- Offenen Akademie der Münchner Volks- tenzverbundes Historische Wissenschaf- hochschule anlässlich der Sonderausstel- ten München lung »›Ehem. Jüdischer Besitz‹. Erwer- München, Ludwig-Maximilians-Univer- bungen des Münchner Stadtmuseums im sität Nationalsozialismus« — 08.05.2018 | Alfred Grimm (und Sa- Veranstaltung der Münchner Volkshoch- bine Brantl, Historisches Archiv Haus der schule Kunst, München): Seminar Raub, Restitu- München, Einstein 28 tion und Provenienz – eine Spurensuche — 05.06.2018 | Christian Fuhrmeister: Veranstaltung vom Haus der Kunst und Vortrag Handel – Akteure – Werke. Die mo- dem Bayerischen Nationalmuseum ralische Aufladung der Moderne nach 1945, München, Bayerisches Nationalmuseum/ im Rahmen der Veranstaltungsreihe »Pro- Haus der Kunst venienzforschung warum und wozu?« — 24.05.2018 | Magnus Brechtken: Vor- Veranstaltung des Kunstmuseums Bern, trag Albert Speer – Eine deutsche Karrie- der Hochschule der Künste, Bern, und dem re, im Rahmen der Reihe »Les jeudis de Institut für Kunstgeschichte, Universität L’Institut historique allemand« Bern, im Rahmenprogramm der Ausstel- Paris, Deutsches Historisches Institut lung »Bestandsaufnahme Gurlitt Teil 2« — 25.05.2018 | Antoinette Maget Domi- Bern, Kunstmuseum nicé: Teilnahme an der Podiumsdiskusson 156 Aktive Teilnahme an Veranstaltungen

— 10.06.2018 | Christian Fuhrmeister: of the Confiscation of Jewish Archive Material Podiumsdiskussion Die Kunst der Erinne- Veranstaltung des Jüdischen Museums rung, mit Eingangsstatement zu Primo Le- Berlin und der Stiftung Neue Synagoge vi und Leitung eines thematischen Work- Berlin – Centrum Judaicum shops, im Rahmen des Begleitprogramms Berlin, Jüdisches Museum zur Ausstellung »Eine Erinnerung ist eine — 19.06.2018 | Johannes Gramlich: Erinnerung ist eine Erinnerung? Judai- Vor­trag »Die Verteilung der Beute«. Die ca aus dem Umfeld der Synagoge Kriegs- Sammlung Fritz Thyssen und die Museen der haber«, Museumsdependance Ehemalige Rhein-Ruhrregion im Natio­nal­so­zi­alismus, ­Synagoge Kriegshaber, Augsburg im Rahmen der Tagung »Kulturpolitik der Augsburg, Jüdisches Kulturmuseum Augs­ rheinischen Provinzialverwaltung 1920 bis burg-Schwaben/Evang. Forum Annahof­ 1945« (18./19.06.2018) — 15.06.2018 | Christian Fuhrmeister, Veranstaltung des LVR-LandesMuseums Meike Hopp, Stephan Klingen: Präsen- Bonn/Rheinisches Landesmuseum für tation Laufende und künftige Projekte am Archäologie, Kunst- und Kulturgeschichte ZI, im Rahmen des 26. Arbeitstreffens des in Kooperation mit dem LVR-Institut für Forschungsverbunds Provenienzforschung Landeskunde und Regionalgeschichte Bayern (FPB) Bonn, LVR-LandesMuseum Bonn München, Zentralinstitut für Kunstge- — 20.06.2018 | Christian Fuhrmeis- schichte ter: Vortrag Der Transfer von Kulturgü- — 18./19.06.2018 | Im Rahmen des Fach- tern in der Region Alpe Adria im 20. Jahr- symposions »Geraubte Judaica. Die Er- hundert (TransCultAA) – Fragestellungen, forschung ihrer Provenienz in Israel und Forschungsdesign und Schwierigkeiten eines Deutschland/Stolen Judaica. Provenance transnationalen EU-Projekts, im Rahmen Research in Israel and Germany«: der Ringvorlesung »Sieger auf Beutezug – Christine Bach: Vortrag »Herkunft oder: Wem gehört die Kunst? Kunst und ungewiss, Herkunft unbekannt«: Judai­ Kultur als Kriegsbeute in der Geschichte ca in den nichtstaatlichen Museen Bayerns/ des östlichen Europa« »Origin Uncertain, Origin Unknown«: Leipzig, Leibniz-Institut für Geschichte Judaica in Non-State Museums in und Kultur des östlichen Europa (GWZO) – Christine Bach, Carolin Lange: Praxis- — 20.06.2018 | Birgit Schwarz: Vortrag Workshop: Einführung in die angewand- Zum Band, im Rahmen der Buchprä- te Provenienzforschung/An Introduction to sentation »Sonderauftrag Ostmark. Hit- Provenance Research Practises lers Kunstraub- und Museumspolitik in – Christian Fuhrmeister (und Yfaat Weiss, Österreich«­ (Bd. 7 der Schriftenreihe der Jerusalem): Vortrag Der aktuelle Diskurs um Kommission für Provenienzforschung) Provenienz und Erinnerung in Deutschland Wien, Eroica-Saal des Palais Lobkowitz: und Israel/The Current Debate on Provenance https://kunstgeschichte.univie.ac.at/ and Commemoration in Germany and Israel ueber-uns/institutsnachrichten/schwarz- – Carolin Lange: Vortrag Judaica als Zu- buchpraesentation/ fallsbeute der Beschlagnahmung von jüdi- https://backend.univie.ac.at/index. schem Archivgut/Judaica as Accidental Spoils php?id=81703&L=0 Aktive Teilnahme an Veranstaltungen 157

— 25.06.2018 | Meike Hopp: Vortrag Ge- Internationalen Habilitanden- und Dok- raubte Raubkunst?, im Rahmen der Offe- toranden-Seminars ›Kunst und Recht‹« nen Akademie der Münchner Volkshoch- (13. – 15.07.2018) schule anlässlich der Sonderausstellung Menaggio, Villa Vigoni »›Ehem. Jüdischer Besitz‹ Erwerbungen — 18.07.2018 | Magnus Brechtken: Teil- des Münchner Stadtmuseums im Natio- nahme an der Podiumsdiskussion Von den nalsozialismus« Quellen zur Biographie Veranstaltung der Münchner Volkshoch- Veranstaltung der Historischen Kommis- schule sion bei der Bayerischen Akademie der München, Einstein 28 Wissenschaften, Bayerische Akademie der — 03.07.2018 | Christian Fuhrmeister: Wissenschaften Vortrag Akteure und Strukturen des Um- — 19.07.2018 | Im Rahmen des For- gangs mit NS-Raubkunst seit 1945: Vertu- schungskolloquiums »Münchner jüdische schung und Verleugnung, im Rahmen der Antiquariate und Kunsthandlungen wäh- Veranstaltungsreihe »Fake History und rend und nach der NS-Zeit«: Geschichtsfälschung. Historische Irrefüh- – Sarah Bock, Alfred Grimm, Stephan rung und Quellenmanipulation als Her- Kellner, Michael Unger: Teilnehmer der ausforderung der Wissenschaft« Abschlussdiskussion (Moderation: Kia Veranstaltung der Monumenta Germa- Vahland, München) niae Historica im Rahmen des Kompe- – Anja Ebert: Vortrag Erwerbungen des tenzverbundes Historische Wissenschaf- Germanischen Nationalmuseums in der NS- ten München Zeit im Kontext der Münchner Antiquariate München, Ludwig-Maximilians-Universität und Kunsthandlungen — 10.07.2018 | Stephan Kellner: Das His- – Franziska Eschenbach: Vortrag Die Über­ torische Lexikon Bayerns, NS-Raubgutfor- gabe des Antiquariats Jacques Rosenthal an schung an der BSB. Fortbildung bei der 42. Hans Koch Konferenz der regionalen Staatlichen Bi- – Christian Fuhrmeister, Stephan Kellner: bliotheken, Augsburg, Staats- und Stadt- Moderation bibliothek – Meike Hopp: Vortrag Warum kamen so — 11.07.2018 | Antoinette Maget Domi- wenige Kunsthändler_Innen zurück? – Ver- nicé: Vortrag und Diskussion mit Chris- such einer Annäherung toph Zuschlag, Universität Bonn, über das – Regina Prinz: Vortrag Erwerbungen des Thema Provenienzforschung – Fluch oder Münchner Stadtmuseums in der NS-Zeit Segen für unsere Museen?, im Rahmen der – Melida Steinke: Vortrag Die Verdrän- Reihe der »Göttinger Streitgespräche« des gung und Vernichtung jüdischer Kunsthand- Zentrums für Mittelalter- und Frühneu- lungen, Antiquariate und Antiquitätenhand- zeitforschung (ZMF) der Georg-August- lungen in München 1933 – 1939 Universität Göttingen Veranstaltung des Stadtarchivs München Göttingen,Georg-August-Universität in Kooperation mit dem Zentralinstitut — 13.07.2018 | Antoinette Maget Do- für Kunstgeschichte minicé: Vortrag Identität und Rezepti- München, Stadtarchiv on von Kulturgütern, im Rahmen des »19. 158 Aktive Teilnahme an Veranstaltungen

— 22.07.2018 | Andrea Bambi: Vortrag nationalen Fachtagung »Nazi-looted Art Kunstraub und die Suche nach rechtmäßigen and the Politics of Restitution« des Goe- Eigentümern, Provenienzforschung an den the-Instituts Stockholm in Zusammenar- Bayerischen Staatsgemäldesammlungen beit mit dem Moderna Museet Stockholm Tegernsee, Olaf Gulbransson Museum und Judisk kultur i Sverige/Jewish Culture — 27.08.2018 | Im Rahmen der Trans- in Sweden (20./21.09.2018) CultAA Summer school »Provenance, Stockholm, Goethe-Institut why does it matter? Provenance, Dis- — 22.09.2018 | Magnus Brechtken: Vor- possession and Translocation Research« trag Albert Speer: Personal Narratives, Fake (27. – 31.08.2018): History and Societies’ Desire for Delusion, im – Christian Fuhrmeister: Vortrag Prove­ ­ Rahmen der Konferenz »Life Stories, Per- nance – Why Does it Matter? Provenance, sonal Narratives and Ego-Documents« Dispossession and Translocation Research, Cambridge, University of Cambridge sowie Moderation und Diskussionsleitung — 27.09.2018 | Antoinette Maget Do- – Maria Tischner: Vortrag Contextualising minicé (und Dario Henri Haux, Fabien- Erika Hanfstaengl (1912 – 2003) ne Graf ): Vortrag Die Aufbewahrung un- Zadar, Universität seres digital-kulturellen Erbes, im Rahmen — 12.09.2018 | Meike Hopp: Vortrag der Veranstaltung »Digitales Kulturerbe. Von ›Louise‹: Das komplexe System von Adolf Zugang, Vernetzung und Darstellung« Weinmüller, Kajetan Mühlmann, Franz (27./28.09.2018) Kieslinger und Benno Geiger, im Rahmen Zürich/Königsfelden, Historisches Semi- der Tagung »Von Dexel bis Haubrich. nar der Universität Zürich Sammler und Sammlungen im Fokus der — 27.09.2018 | Meike Hopp: Vortrag Provenienzforschung« (12./13.09.2018) [Verbleib unbekannt] – die Provenienzlücke Braunschweig, Braunschweigisches Lan- aus Forschungssicht, im Rahmen der Ta- desmuseum gung »Kunst Sammeln und Bewahren V. — 19.09.2018 | Sebastian Peters: Vortrag Die Lücke in der Provenienz« Die Münchner Kunsthändlerin Anna Cas- Berlin, CMS Hasche Sigle pari. Verfolgung, Raub und die Netzwerke — 02.10.2018 | Herbert Schott: Vortrag des Kunstmarkts in der NS-Zeit Benno Martin, die Nürnberger Gestapo und Veranstaltung des Historischen Vereins die Familie des Hitlerattentäters Schenk von von Oberbayern Stauffenberg, im Rahmen des Vereins für München, Stadtmuseum Geschichte der Stadt Nürnberg — 20.09.2018 | Meike Hopp: Panelbei- Nürnberg, Nürnberger Akademie trag im Rahmen des Workshops »Digitale — 07. – 12.10.2018 | Im Rahmen der Ver­ Provenienzforschung« (20./21.09.2018) anstaltung »German/American Prove- Wien, Kommission f. Provenienzforschung/ nance Research Exchange Program for Institut für Geschichte, Universität Wien Museum Professionals (PREP)«: »PREP — 21.09.2018 | Christian Fuhrmeister: Colloquium. The Fate of Antiquities in Vortrag What if? Conditions and Require- the Nazi Era«/»Provenance Research and ments of Fundamental Research and Resti- Restitution. Managing Collections and tution (in Europe), im Rahmen der inter- Public Expectations«: Aktive Teilnahme an Veranstaltungen 159

– Christine Bach, Caroline Lange: Vor- trag The Discovery of ›Judaica‹ in Würzburg in 2016 – Andrea Bambi: Guided tour highlighting ›Leihgaben der Bundesrepublik Deutschland‹ – Andrea Bambi: Vortrag Die Perspektive der Provenienzforscherin – Sarah Bock, Melanie Wittchow: Vortrag Past and Current Challenges of Researching Provenances of Works on Paper – Gerhard Fürmetz: Vortrag Bestand BS- GS – Umfang, Struktur, Verzeichnung, Be- nutzung – Christian Fuhrmeister: Welcome, Mode­ ration – Christian Fuhrmeister, Meike Hopp, Stephan Klingen, Sophie Kriegenhofer: Guided tour of resources in the library, the photo study collection, and the art dealer ar- chives – Johannes Gramlich: Guided tour high- lighting ›Überweisungen aus Staatsbesitz‹ – Alfred Grimm: Greetings, mit Vortrag Wozu und zu welchem Ende betreiben wir Provenienzforschung? – Alfred Grimm, Matthias Weniger: Gui­ ded tour in the Bavarian National Museum – Meike Hopp: Vortrag The Antiquities Market in Germany in the 1920s to 1940s Vortrag von Alfred Grimm; Zentralinstitut für Kunst- Veranstaltung der Stiftung Preußischer geschichte Kulturbesitz – Staatliche Museen zu Ber- lin und der Smithsonian Institution, Wa- shington, D.C. – Andreas Strobl, Meike Hopp: Vortrag – Stephan Klingen: Vortrag Touching Base: The State of Affairs and the Particular Chal- Provenance Research and IT lenges faced by Staatliche Graphische Samm­ – Carolin Lange: Vortrag ›Jews auctions‹ lung München and the Afterlife of Jewish Household Items – Hilke Thode-Arora, Bruno Richtsfeld, in non-Jewish Households Ilse von zur Mühlen: Vortrag Desiderate – Stephanie Niederalt: Remarks und Herausforderungen der Provenienzfor- – Regina Prinz, Henning Rader: Diskussi- schung zu kolonialzeitlichen Objekten; Prä- onsrunde An Exhibition Concept for »Ehe- sentation und Vermittlung von Forschungs- mals jüdischer Besitz« ergebnissen 160

Vorstellung des »Stern Cooperation Project (SCP)«; Zentralinstitut für Kunstgeschichte

– Anne Uhrlandt: Vorstellung des Stern Wien, Österreichisches Bundeskanzler- Cooperation Projects (SCP) amt – Michael Unger: Welcome — 15.10.2018 | Christine Bach: Vortrag – Leo Weidinger, Johannes Griebel: Vor- Provenienzforschung an den nichtstaatlichen trag Führerbau-Diebstahl-WissKI Museen Bayerns – Beratung, Forschung, di- Veranstaltung der Stiftung Preußischer gitale Methoden, im Rahmen des Berliner Kulturbesitz – Staatliche Museen zu Ber- Herbstreffen des Deutschen Museums- lin und der Smithsonian Institution, Wa- bundes zur Museumsdokumentation shington, D.C. Berlin München, Bayerisches Hauptstaatsarchiv/ — 17.10.2018 | Christian Fuhrmeister: Bayerisches Nationalmuseum/Jüdisches Vortrag Kunstgeschichte zwischen Identi- Museum/NEUMEISTER Münchener tätsbildung, Propaganda und Beutekunst, im Auktionshaus/NS-Dokumentationszen- Rahmen der Fachtagung anlässlich von trum/Münchner Stadtmuseum/Museum »100 Jahre Republik. Denkmalpflege zwi- Fünf Kontinente/Neue Pinakothek/Staat- schen Monarchie und Republik« liche Graphische Sammlung München/ Veranstaltung des Bundesdenkmalamts, Städtische Galerie im Lenbachhaus/Zen- Abteilung für Inventarisation und Denk- tralinstitut für Kunstgeschichte malforschung — 12.10.2018 | Carolin Lange: Vortrag Wien, Haus der Industrie Jüdische Haushaltsgegenstände in nichtjüdi- — 24.10.2018 | Antoinette Maget Do- schen Haushalten – Die private Rezeption minicé: Vortrag Laboratorium extrane- des Holocaust um. Ehemaliger und aktueller Umgang mit Aktive Teilnahme an Veranstaltungen 161

dem Erbe anderer Kulturen, im Rahmen Legacies XV« der Holocaust Educational der »Fachkonferenz der Forschungsstelle Foundation of Northwestern University & Provenienzforschung, Kunst- und Washington University (01. – 04.11.2018) Kulturgutschutzrecht (FPK)« St. Louis, Sheraton Clayton Plaza Bonn, Universitätsclub — 05.11.2018 | Claudia Lichte: Vortrag — 30.10.2018 | Alfred Grimm: Vortrag »›Sieben Kisten mit jüdischem Material‹. Von Im Labyrinth der Provenienzen – Einblicke Raub und Wiederentdeckung 1938 bis heute«, in die Forschungspraxis an konkreten Fallbei- im Rahmen der Eröffnung der Sonder- spielen, im Rahmen der AK Forschung am ausstellung »›Sieben Kisten mit jüdischem Deutschen Museum Material‹. Von Raub und Wiederentde- München, Deutsches Museum ckung 1938 bis heute« — 31.10.2018 | Antoinette Maget Domi- Veranstaltung des Jüdischen Museums nicé: Vortrag »Mit unsrer Macht ist nichts München und des Museums für Franken getan« – Rechte und Pflichten rund um das – Staatliches Museum für Kunst und Kul- Kulturerbe, im Rahmen der Veranstal- turgeschichte in Würzburg tung »Kulturgüter und Provenienz. Eine München, Jüdisches Museum neue Professur am Institut für Kunstge- — 09.11.2018 | Meike Hopp: Vortrag Bo- schichte der Ludwig-Maximilians-Uni- de and Böhler: The Controversial Relation- versität Mün­chen« ship Between a Museum Director and an Art Die Auftaktveranstaltung der neuen Juni- Dealer, im Rahmen der Internationalen orprofessur wurde vom Vize-Präsidenten Konferenz »Wilhelm von Bode and the der LMU Prof. Dr. Dr. h.c. Martin Wir- Art Market« (08./09.11.2018) sing, Prof. Dr. Pierluigi Sacco (IULM, Bern, Universität Bern, Institut für Kunst- Special Adviser to the European Commis- geschichte sion, Cabinet of Tibor Navracsics, Com- — 10.11.2018 | Meike Hopp: Moderation missioner for Education, Culture, Youth des Panels Germany and France III: Politics and Sport) und Prof. Dr. Ulrich Pfisterer and Markets, im Rahmen der Internationa- (Lehrstuhl für allgemeine Kunstgeschich- len Konferenz »Germany and France: Art te unter besonderer Berücksichtigung der Market and Art Collecting 1900 – 1945« Kunst Italiens/Direktion Zentralinstitut Berlin, Forum Kunst und Markt, TU Ber- für Kunstgeschichte) eröffnet lin München, Ludwig-Maximilians-Universi- — 12. – 14.11.2018 | Im Rahmen des Jah- tät restreffens des Arbeitskreises Provenienz- — 01.11.2018 | Meike Hopp: Vortrag forschung: Plünderungen 1945 – Vermisste, Verschollene, – Carolin Lange: Vortrag 20 Jahre Washing- Verschleppte Werke toner Prinzipien. Rückblick und Ausblick Bensheim, Museum der Stadt Bensheim – Carolin Lange: Vortrag Arisierung von — 02.11.2018 | Christian Fuhrmeister: Alltagsgegenständen – Privatrestitutionen Vortrag Researching Forced Transactions in Berlin, Staatliche Museen zu Berlin the Adriatic Region, in der Sektion »Art — 13.11.2018 | Christian Fuhrmeister, Looting and Nazi-Era Provenance Re- Meike Hopp: Vortrag Lehre: Warum, wo- search«, im Rahmen von »Lessons and zu?, im Rahmen des Jahrestreffens des Ar- 162 Aktive Teilnahme an Veranstaltungen

beitskreises für Provenienzforschung e.V. Berlin, Haus der Kulturen der Welt (12. – 14.11.2018) —30.11.2018 | Franziska Eschenbach: Berlin, Ethnologisches Museum, Staatli- Vortrag Die Ausstellungskonzepte der NS- che Museen zu Berlin Raubgutforschung an der BSB. Vermittlung — 14.11.2018 | Juliane Hamisch, Frede- der Forschungsergebnisse auf »Google Arts rike Uhl: Seminar Forschungsprojekt »Hans and Culture« und Youtube, im Rahmen des Posse«, im Rahmen des Blockseminars 10. Arbeitskreistreffens Provenienzfor- »Museumsarbeit« der Universität Erlan- schung und Restitution – Bibliotheken gen-Nürnberg am Germanischen Natio- (28. – 30.11.2018) nalmuseum, Nürnberg Berlin, Stiftung Neue Synagoge Berlin – Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum Centrum Judaicum — 19.11.2018 | Stephan Klingen: Vor- — 11.12.2018 | Henning Rader, Regi- stellung des Stern Cooperation Project na Prinz: Diskussionsrunde mit den Teil- (SCP), im Rahmen der Pressekonfe- nehmern des Arbeitskreises Forschung am renz zur Restitution des Gemäldes »See- Deutschen Museum in der Ausstellung sturm« von Johannes Hermanus Koekko- »Ehem. jüdischer Besitz«. Erwerbungen des ek (1778 – 1851) durch das Düsseldorfer Münchner Stadtmuseums im Nationalsozia­ Auktionshaus Hargesheimer an die Max lismus and Iris Stern Foundation München, Stadtmuseum Düsseldorf, Künstlerverein Malkasten — 11.12.2018 | Christian Fuhrmeister — 26. – 28.11.2018 | Im Rahmen der Fach­ (und Barbara Murovec, Ljerka Dulibic konferenz »20 Jahre Washingtoner Prinzi- und Donata Levi): Vortrag Presentation of pien: Wege in die Zukunft«: TransCultAA. Transfer of Cultural Objects – Magnus Brechtken: Vortrag Deutsche in the Alpe Adria Region in the 20th Cen- Vergangenheitsaufarbeitung und die ›Wa- tury (HERA – Humanities in the European shingtoner Prinzipien‹ Research Area) and of its first achievements – Bernhard Maaz: Vortrag Provenienzfor- und Moderation der Sektion The role of ar- schung: Die Vielfalt eines Bundeslandes chives/Il ruolo degli archive, im Rahmen des – Antoinette Maget Dominicé: Teilnahme Studientags »Cultural Heritage as Sym- am Podiumsgespräch (mit Meike Hoff- bolic Capital: Transnational Archival Re- mann, Gesa Jeuthe, Ulrike Saß, Matthias search/Patrimonio culturale come capitale Weller, Christoph Zuschlag) Provenienz simbolico: una ricerca d’archivio transna­ und Restitution im Fokus der Hochschulen zio­nale« (Moderation: Stephanie Tasch, Berlin) Udine, Università degli studi di Udine, – Leonhard Weidinger: Vortrag (Digitale) Palazzo Toppo-Wassermann Arbeitskultur: Zwischen Wunsch und Wirk- — 13.12.2018 | Christian Fuhrmeister: lichkeit Vortrag Provenienzforschung 2018 – Bilanz Veranstaltung des Deutschen Zentrums & Ausblick, im Rahmen der feierlichen Kulturgutverluste, Magdeburg; Koopera- Präsentation des 8. Bandes der Schriften- tionspartner: Kulturstiftung der Länder, reihe der Kommission für Provenienzfor- Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Körber schung Stiftung Wien, Bundeskanzleramt Berichterstattung/Medienresonanz 163

IX. Berichterstattung/ Medienresonanz

2017

— 2017 | Alfred Grimm (Hrsg.), For- Süddeutsche Zeitung schungsverbund Provenienzforschung Bay- — 09.11.2017 | Antoinette Maget Domi- ern. Tätigkeitsbericht 2016/2017, Passau nicé: Gastkommentar »Versäumtes bei der 2016 Provenienzforschung nachholen. Wenn — 12./13.08.2017 | Christine Bach, Ca- die Provenienzforschung einen wichtigen rolin Lange und Claudia Lichte im Ge- Beitrag leistet, die umstrittenen Wege ei- spräch mit Ira Mazzoni: »Das schlechte nes Objekts lückenlos zu klären, werden Depot. Im Museum für Franken wurden dabei die emotionalem Bindungen ver- zahlreiche geraubte Judaica wiederent- gessen«, in: Neue Zürcher Zeitung deckt. Jetzt soll die Geschichte des Aus- — 03.12.2017 | Bernhard Maaz im Ge- stellungsortes während der Zeit des spräch mit Stefan Koldehoff: »Viele Fra- Natio­nalsozialismus gründlich erforscht gen werden wir niemals klären können«, werden«, in: Süddeutsche Zeitung in: Deutschlandfunk — 01.09.2017 | Carolin Lange im Ge- spräch mit Josefine Hannig, im Rahmen der Reihe »Provenienzforschung erklärt«: 2018 www.kulturgutverluste.de (vgl. Josefine Hannig, Neues Web-Format des Zen­ — 01.02.2018 | Interview mit Magnus trums, in: Deutsches Zentrum Kulturgut- Brechtken: »Stellenwert der Erinnerung an verluste. Provenienz & Forschung 1/2018, den Holocaust für die heutige Gesellschaft«, Dresden 2018, S. 68) in: Aachener Zeitung/Aachener Nachrichten — 17.10.2017 | Christian Fuhrmeister im — 05.02.2018 | Matthias Mühling und Gespräch mit Ellinor Landmann und Oli- Yilmaz Dziewor im Gespräch mit Catrin ver Meier: »Der Elefant im Raum. Tabus Lorch: »Agenten einer neuen Zeit«, in: in der NS-Raubkunstdebatte«, in: SRF 2 Süddeutsche Zeitung Kultur — 13.02.2018 | Alfred Grimm im Ge- — 06.11.2017 | Anja Ebert und Ti- spräch mit Michaela Schneider: »Wie mo Saalmann im Gespräch mit Claudia NS-Raubkunst zurück zum Eigentümer Henzler: »Die Mühen der Provenienz- findet. Kulturgüter: Verbund Provenienz- forschung. Das Germanische National- forschung Bayern arbeitet daran, enteig- museum hat tausende Objekte untersu- nete und zwangsverkaufte Werke an Er- chen lassen, die in der Nazi-Zeit in seine ben zurückzugeben«, in: Main-Echo Sammlungen kamen. Genaue Ergebnisse — 01.03.2018 | Interview mit Magnus liegen noch nicht vor. Bei 90 Objekten Brechtken: »Guilty Architecture«, in: ist die Herkunft nach wie vor unklar«, in: BBC Radio 4 164 Berichterstattung/Medienresonanz

— 27.04.2018 | Carolin Lange im Ge- — 17.08.2018 | Ilse von zur Mühlen und spräch mit Karl Forster: »Ich möchte nur Albert Feiber (IfZ): Interview zur Kunst- den Deckel heben«, in: Süddeutsche Zei- sammlung Hermann Görings, das 2019 tung innerhalb eines Dokumentarfilm zum — 21.06.2018 | Birgit Schwarz im Ge- Kunstraub im belgischen Staatsfernsehen spräch mit Wolfgang Beyer: »Hitlers ausgestrahlt wird Kunstraub in Österreich«, in: ORF 2/ZIB 2 — 23.08.2018 | Interview mit Christian — 03.07.2018 | Christine Bach und Ca- Fuhrmeister zu ›TransCultAA‹: »Transfer rolin Lange im Gespräch mit Regina umjetnina«, in: JutarnjiKultura Mönch: »Ausgeplündert, entehrt, arisiert. — 00.09.2018 | Stephan Klingen im Ge- Gestohlene Judaica: Herauszufinden, wo- spräch mit Tim Ackermann: »Auf der Su- her sie stammen und wann die Nazis sie che. Ein neues Forschungsprojekt zum raubten, ist für Provenienzforscher eine Galeristen Max Stern«, in: Weltkunst. Das der schwierigsten Aufgaben. Eine Fach- Kunstmagazin der ZEIT tagung in Berlin dreht sich um diese Fra- — 06.09.2018 | Stephan Klingen im Ge- gen«, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung spräch mit Anja Reinhardt »›The Stern — 03.07.2018 | Interview mit Magnus Cooperation Project‹«, in: Deutschland- Brechtken: »Geheimnisvolle Orte – Ho- funk, Kultur heute henlychen«, in: ARD — 12.09.2018 | Magdalena Bayreuther — 07./08.07.2018 | Carolin Lange im im Gespräch mit Christine Jeske: Gespräch mit Jerzy Sobotta: »Schuld und »Schwierige Spurensuche im Museum. Scham. Sprechstunde im Museum: Prove- Kunstgeschichte(n): Seit einigen Mona- nienzforscherin Carolin Lange begibt sich ten erforscht das Museum für Franken die gemeinsam mit Menschen, die ehemals jü- Herkunft seiner Werke. Magdalena Bay- disches Eigentum bei sich zu Hause haben, reuther sichtet den kritischen Bestand der auf die Suche nach der Herkunft der All- Sammlung. Keine einfache Aufgabe«, in: tagsgegenstände«, in: Süddeutsche Zeitung Mainpost — 17.07.2018 | Meike Hopp und Melida — 21.09.2018 | Interview mit Christian Steinke im Gespräch mit Jakob Wetzel: Fuhrmeister: »Sverige långt kvar gällande »Aus Stadt und Erinnerung verdrängt. återlämning av naziststulen konst«, in: svt Vielen jüdischen Antiquaren, Kunst- und Nyheter Antiquitätenhändlern zerstörten die Na- — 03./04.11.2018 | Antoinette Maget zis ihre berufliche Existenz. Eine Tagung Dominicé im Gespräch mit Susanne Her- im Stadtarchiv widmet sich dieser kaum manski: »Hier die Güter, da das Gute«, in: aufgearbeiteten Geschichte«, in: Süddeut- Süddeutsche Zeitung sche Zeitung — 08.11.2018 | Johanne Lisewski im — 23.07.2018 | Interview mit Magnus Gespräch mit Sabine Reithmaier: »Su- Brechtken: »Hitlers Linz«, in: ARD che nach Spuren. Die Kunsthistorikerin — 26.07.2018 | Anja Zechel im Gespräch Johanne Lisewski bemüht sich im Buch- mit Gregor Hanewacker: »Kunstgemälde heim-Museum, die Herkunft einiger aus Nazizeit wieder in Händen des Eigen- Werke zu klären«, in: Süddeutsche Zeitung tümers«, in: aktuell, — 09.11.2018 | Interview mit Magnus Berichterstattung/Medienresonanz 165

Brechtken: »80. Jahrestag der Reichspog- die ersten 15 Studenten mit Pro­venienz- romnacht«, in: WDR 5 Forschung«, in: Süddeutsche Zeitung — 01.12.2018 | »Neuberufung Jun. Prof. — 14.12.2018 | Antoinette Maget Domi- Dr. Dr. Antoinette Maget Dominicé«, nicé im Gespräch mit Maximilian Burk- in: MünchnerUni Magazin. Zeitschrift der hart: »Zwischen allen Stühlen«, in: Ein- Ludwig-Maximilians-Universität Mün- sichten. Das Forschungsmagazin der Lud- chen MUM, Nr. 4/2018 wig-Maximilians-Universität München, — 03.12.2018 | Hilke Thode-Arora und Nr. 2/2018 Uta Werlich im Gespräch mit Christa — 20.12.2018 | Hilke Thode-Arora und Sigg: »Wo sind die schwarzen Schafe?«, Uta Werlich im Gespräch mit ­Christa in: Abendzeitung Sigg: »Wenn ein Prinz aus Kamerun Kunst — 05.12.2018 | Hilke Thode-Arora und zurückfordert«, in: Augsburger Allgemeine Uta Werlich im Gespräch mit Christa — 21.12.2018 | Alfred Grimm im Ge- Sigg: »Wo gibt es schwarze Schafe? Über spräch mit Ira Mazzoni: »›Ein Ende läßt die Rückgabe kolonialer Raubkunst wird sich nicht prognostizieren‹. Das Baye- heftig debattiert – wie geht das Münchner rische Nationalmuseum gehört zu den Museum Fünf Kontinente damit um?«, in: wichtigsten Kultursammlungen in Eu- Donaukurier ropa. Das Wissen um die Herkunft der — 12.12.2018 | Guido Fackler im Ge- Dinge, ob geraubt oder legal erworben, spräch mit Sabine Reithmaier: »Den ist dort essentiell. Für Forscher wie Alfred Blick weiten. An der Julius-Maximilians- Grimm gibt es noch viel zu tun«, in: Süd- Universität in Würzburg beschäftigen sich deutsche Zeitung 166 Veröffentlichungen/Herausgebertätigkeit

X. Veröffentlichungen/ Herausgebertätigkeit

Christine Bach (LST) — Appell für ein beratendes Gremium in — (und Carolin Lange) Provenienzfor- der ethnologischen Provenienzforschung, schung und Restitution von jüdischen Ri- in: Larissa Förster, Iris Edenheiser, Sarah tualgeräten, in: Otto Lohr, Bernhard Pu- Fründt, Heike Hartmann (Hrsg.), Prove- rin (Hrsg.), jüdisches kulturgut. erkennen nienzforschung zu ethnografischen Samm- – bewahren – vermitteln (MuseumsBau- lungen der Kolonialzeit, edoc 2018: steine, Bd. 18), Berlin/München 2017, https://doi.org/10.18452/19029 S. 111 – 121. — (und Carolin Lange) »Sieben Kisten mit jüdischem Material«. Der Raub der Magdalena Bayreuther (MfF) Judaica in Unterfranken 1938, in: Jüdi- — (und Claudia Lichte) Stolperstein De- sches Museum München und Museum potkiste! Jüdische Objekte erzählen die für Franken (Hrsg.), »Sieben Kisten mit Geschichte des Museums für Franken, in: jüdischem Material«. Von Raub und Wie- Jüdisches Museum München und Muse- derentdeckung 1938 bis heute (Aust.-Kat. um für Franken (Hrsg.), »Sieben Kisten mit Jüdisches Museum München/Museum jüdischem Material«. Von Raub und Wie- für Franken 2018/2019), Berlin/Leipzig derentdeckung 1938 bis heute (Aust.-Kat. 2018, S. 91 – 103. Jüdisches Museum München/Museum für Franken 2018/2019), Berlin/Leipzig 2018, S. 58 – 71. Andrea Bambi (BStGS) — (und Susanne Wortmann) Silberglanz — Der Kunstsammler Fritz Salo Glaser, in: oder Zeitzeugenschaft? Restaurierungs- Bestandsaufnahme Gurlitt. »Entartete Kunst« und Konservierungsmaßnahmen an jü- – Beschlagnahmt und verkauft. Der NS- dischen Ritualobjekten im Museum für Kunstraub und die Folgen (Ausst.-Kat. Franken, in: Jüdisches Museum München Kunstmuseum­ Bern/Kunst- und Ausstel- und Museum für Franken (Hrsg.), »Sie- lungshalle der Bundesrepublik Deutsch- ben Kisten mit jüdischem Material«. Von land 2017/2018), München 2017 [2. über- Raub und Wiederentdeckung 1938 bis heu- arb. Auflage, München 2018], S. 124 – 129. te (Aust.-Kat. Jüdisches Museum Mün- — Die Sammlung von Sofie und Emanuel chen/Museum für Franken 2018/2019), Fohn in der Pinakothek der Moderne. Zwi- Berlin/Leipzig 2018, S. 104 – 111. schen Profit und Rettung liegt ein schmaler — Objekte erinnern. Wege aus dem Grat, in Bernhard Maaz (Hrsg.), Jahresbe- Vergessen am Museum für Franken, in: richt der Bayerischen Staatsgemäldesammlun- Stadt Würzburg (Hrsg.), Erinnerungskul- gen 2017, München 2018, S. 168 – 181: tur in Würzburg (Arbeitstitel) [Erscheint http://archiv.ub.uni-heidelberg.de/ 1. Halbjahr 2019]. artdok/6066/ Veröffentlichungen/Herausgebertätigkeit 167

Sarah Bock (SGL) Peter Fleischmann (GDA) — Lenbachgalerie und Städtische Gale- — Archive und Archivare in Franken im rie München im Nationalsozialismus und Nationalsozialismus – Wissenschaftli- ihre Verbindung zum Historischen Muse- che Tagung im Staatsarchiv Nürnberg, in: um der Stadt München, in: Henning Ra- Nachrichten aus den Staatlichen Archiven der, Vanessa-Maria Voigt (Hrsg.), »Ehem. Bayerns Nr. 74/Juni 2018, München 2018, jüdischer Besitz«. Erwerbungen des Münch- S. 20 – 22. ner Stadtmuseums im Nationalsozia­lismus (Ausst.-Kat. Münchner Stadtmuseum 2018), München 2018, S. 61 – 76. Gerhard Fürmetz (GDA) — Auktionshaus für Altertümer Glückse- — Zahlreiche neue Akten zur Entschä- lig, in: Lexikon der österreichischen Prove- digung von NS-Unrecht archiviert, in: nienzforschung, hrsg. von der Kommission Nachrichten aus den Staatlichen Archiven für Provenienzforschung beim Bundes- Bayerns Nr. 72/Juli 2017, München 2017, kanzleramt: S. 44 – 46. http://www.lexikon-provenienzforschung. — Philipp Auerbach – Umstrittener Vor- org/gl%C3%BCckselig-auktionshaus-f% kämpfer für die Wiedergutmachung, in: C3%BCr-altert%C3%BCmer Generaldirektion der Staatlichen Archi- — Antiquitätenhandlung J. Glückselig & ve Bayerns (Hrsg.), Original! Pracht und Sohn, in: Lexikon der österreichischen Pro- Vielfalt aus den Staatlichen Archiven Bay- venienzforschung, hrsg. von der Kommis- erns. Eine Ausstellung der Staatlichen Ar- sion für Provenienzforschung beim Bun- chive Bayerns im Bayerischen Hauptstaats- deskanzleramt: archiv (Ausstellungskataloge der Staatli- http://www.lexikon-provenienzforschung. chen Archive Bayerns, Bd. 59), München org/gl%C3%BCckselig-j-sohn-antiquit% 2017, S. 206f. C3%A4tenhandlung

Christian Fuhrmeister (ZI) Magnus Brechtken (IfZ) — (und Meike Hopp) Der Handel mit — (und Hans-Christian Jasch, Christoph Kunst des 19. Jahrhunderts in München Kreutzmüller, Niels Weise) (Hrsg.) Die 1937 – 1945. Überlegungen zu einem Nürnberger Gesetze – 80 Jahre danach. Vor- Forschungsfeld, in: Felix Billeter (Hrsg.), geschichte, Entstehung, Auswirkungen, Göt- Kunsthändler, Sammler, Stifter. Günther tingen 2017. Franke als Vermittler moderner Kunst in München 1923 – 1976 (Schriften der For- schungsstelle »Entartete Kunst«, Bd. 11), Anja Ebert (GNM) Berlin/Boston 2017, S. 163 – 186. — (und Timo Saalmann) Provenienzfor- — Warum man Lügen glaubt. Kunstge- schung am Germanischen Nationalmuse- schichte und Kunsthandel 1945 – 2016, um, in: KulturGUT. Aus der Forschung des in: Uwe Fleckner, Thomas W. Gaehtgens, Germanischen Nationalmuseums, II. Quartal Christian Huemer (Hrsg.), Markt und 2018, Heft 57, Nürnberg 2018, S. 12 – 15. Macht. Der Kunsthandel im »Dritten Reich« 168 Veröffentlichungen/Herausgebertätigkeit

(Schriften der Forschungsstelle »Entarte- Treuhänderische Übernahme und Verwah- te Kunst«, Bd. 12), Berlin/Boston 2017, rung international und interdisziplinär be- S. 401 – 424. trachtet (Bibliothek im Kontext 3), Göt- — (und Monika Hauser-Mair, Felix Stef- tingen 2018, S. 245 – 260. fan) (Hrsg.) vermacht – verfallen – ver- — (und Meike Hopp) »Gelegentlich wird drängt. Kunst und Nationalsozialismus, Ro- Geist zu Geld gemacht« – Hildebrand senheim 2017. Gurlitt als Kunsthändler im Nationalso- — Einführung, in: ebd., S. 14f. zialismus, in: Bestandsaufnahme Gurlitt. — Was anders werden muss, in: ebd., »Entartete Kunst« – Beschlagnahmt und S. 356 – 362. verkauft. Der NS-Kunstraub und die Folgen — Provenienzforschung neu denken, in: (Ausst.-Kat. Kunstmuseum Bern/Kunst- Franziska Bomski, Hellmuth Th. See- und Ausstellungshalle der Bundesre- mann, Thorsten Valk (Hrsg.) in Zu- publik Deutschland 2017/2018), Mün- sammenarbeit mit Rüdiger Haufe, Spu- chen 2017 [2. überarb. Auflage, München ren suchen. Provenienzforschung in Wei- 2018], S. 32 – 47. mar (Klassik Stiftung Weimar, Jahrbuch 2018), Göttingen 2018, S. 17 – 32. — Provenienzforschung in Europa und das Bernhard Grau (GDA) Projekt TransCultAA: Zwischen Entang- — Dreitägiges Kolloquium beschäftigt led Histories und nationalen Befindlich- sich mit der Geschichte der Staatlichen keiten, in: Eva Blimlinger, Heinz Schödl Archive in der NS-Zeit, in: Nachrichten (Hrsg.), ... (k)ein Ende in Sicht. 20 Jahre aus den Staatlichen Archiven Bayerns Nr. 72 Kunstrückgabegesetz in Österreich (Schrif- ( Juli 2017), S. 16 – 19. tenreihe der Kommission für Provenienz- — Rückgabe entzogenen Kulturguts – forschung, Bd. 8), Wien 2018, S. 17 – 27. Das Staatsarchiv Nürnberg gibt 41 Archi- valien an die Nachkommen von Prof. Karl Süßheim zurück, in: Nachrichten aus den Johannes Gramlich (BStGS) Staatlichen Archiven Bayerns Nr. 73/De- — »Jedem der Experten einen Judenhut zember 2017, München 2017, S. 8f. aufstülpen«. Der ›Expertisenkrieg‹ und die ›Sammlung Schloss Rohoncz‹ in der Neuen Pinakothek 1930, in: Bernhard Alfred Grimm (BNM) Maaz (Hrsg.) Jahresbericht der Bayerischen — (Hrsg.) Forschungsverbund Prove- Staatsgemäldesammlungen 2017, München nienzforschung Bayern. Tätigkeitsbericht 2018, S. 182 – 192: 2016/2017, Passau 2017. https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/ — Vorwort, in: ebd., S. 8. artdok/6067/ — (Hrsg.) Forschungsverbund Provenienz- — Kunstwerke aus NS-Besitz auf dem forschung Bayern. Tätigkeitsbericht 2018, Weg in die Bayerischen Staatsgemälde­ Passau 2018 [im Druck]. sammlungen. Amerikanische Restitu- — Vorwort, in: ebd. [im Druck]. tionspolitik und bayerische Treuhän- — Silber für das Reich. Silberobjekte aus jü- derschaft, in: Olivia Kaiser et al. (Hrsg.) dischem Eigentum im Bayerischen National- Veröffentlichungen/Herausgebertätigkeit 169

museum (Ausst.-Kat. Bayerisches Natio- desrepublik Deutschland 2017/2018), nalmuseum 2019), hrsg. von Frank Mat- München 2017 [2. überarb. Auflage, thias Kammel [im Druck]. München 2018], S. 32 – 47. — Einträge zur Provenienzforschung auf — Provenienzrecherche und digitale For- der Webseite des Bayerischen National- schungsinfrastrukturen in Deutschland: museums: Bedürfnisse, Desiderate, Tendenzen, in: www.bayerisches-nationalmuseum.de Eva Blimlinger, Heinz Schödl (Hrsg.): … (k)ein Ende in Sicht. 20 Jahre Kunstrückga- begesetz in Österreich (Schriftenreihe der Ingrid Heeg-Engelhart (GDA) Kommission für Provenienzforschung, — Seminare zur Provenienzforschung im Bd. 8), Wien 2018, S. 35 – 59. Staatsarchiv Würzburg, in: Nachrichten aus — »In Trusteeship« or guilty secret? The den Staatlichen Archiven Bayerns Nr. 74/ »Rudolf von Alt Aktion« 1938, the Col- Juni 2018, München 2018, S. 25 – 27. lection of Martin Bormann and the fidu- ciary transfers of »former Nazi property« to the Bavarian State after 1945, in: Olivia Meike Hopp (ZI) Kaiser, Christina Köstner-Pemsel, Markus — (und Christian Fuhrmeister) Der Stumpf (Hrsg.): »Treuhänderische« Über- Handel mit Kunst des 19. Jahrhunderts nahme und Verwahrung – international und in München 1937 – 1945. Überlegungen interdisziplinär betrachtet (Bibliothek im zu einem Forschungsfeld, in: Felix Bille- Kontext, Bd. 3), Wien 2018, S. 261 – 277. ter (Hrsg.), Kunsthändler, Sammler, Stif- ter. Günther Franke als Vermittler moderner Kunst in München 1923 – 1976 (Schriften Stephan Kellner (BSB) der Forschungsstelle »Entartete Kunst«, — Nationalsozialistisches Schrifttum in Bd. 11), Berlin/Boston 2017, S. 163 – 186. der Bayerischen Staatsbibliothek nach 1945 — In Frage gestellt. Die Versuche der und heute. Das Pflichtexemplar als Politi- staatlichen Preisregulierung am Aukti- kum, in: Zeitschrift für Bibliothekswesen und onsmarkt seit 1938, in: Uwe Fleckner, Bibliographie 64 (2017), S. 158 – 165: Thomas W. Gaehtgens, Christian Huemer https://zs.thulb.uni-jena.de/servlets/ (Hrsg.), Markt und Macht. Der Kunsthan- MCRFileNodeServlet/jportal_derivate_ del im »Dritten Reich« (Schriften der For- 00260874/A6.pdf schungsstelle »Entartete Kunst«, Bd. 12), — »Treuhänderische« Übernahme und Berlin/Boston 2017, S. 93 – 137. Verwahrung – International und inter- — (und Johannes Gramlich) »Gele- disziplinär betrachtet. Tagungsbericht, in: gentlich wird Geist zu Geld gemacht« – ebd., S. 337 – 339: Hildebrand Gurlitt als Kunsthändler im https://zs.thulb.uni-jena.de/servlets/ Nationalsozialismus, in: Bestandsaufnahme MCRFileNodeServlet/jportal_derivate_ Gurlitt. »Entartete Kunst« – Beschlagnahmt 00262220/j17-h6-ber-1.pdf und verkauft. Der NS-Kunstraub und die — Kooperative Restitutionen. Neue Ent- Folgen (Ausst.-Kat. Kunstmuseum Bern/ wicklungen bei der Rückgabe von NS- Kunst- und Ausstellungshalle der Bun- Raubgut in Deutschland, in: Bibliotheks- 170 Veröffentlichungen/Herausgebertätigkeit

magazin 1/2018, Berlin/München 2018, Claudia Lichte (MfF) S. 67 – 70. — (und Magdalena Bayreuther) Stolper- — Abgabe der Alliierten: Die Biblio- stein Depotkiste! Jüdische Objekte er- thek der NS-Ordensburg Sonthofen in zählen die Geschichte des Museums für der Bayerischen Staatsbibliothek, in: Oli- Franken, in: Jüdisches Museum München via Kaiser, Christina Köstner-Pemsel, und Museum für Franken (Hrsg.), »Sie- Markus Stumpf (Hrsg.), Treuhänderische ben Kisten mit jüdischem Material«. Von Übernahme und Verwahrung – Internatio- Raub und Wiederentdeckung 1938 bis heu- nal und interdisziplinär betrachtet (Biblio- te (Aust.-Kat. Jüdisches Museum Mün- thek im Kontext, Bd. 3), Göttingen 2018, chen/Museum für Franken 2018/2019), S. 280 – 295. Berlin/Leipzig 2018, S. 58 – 71.

Carolin Lange (LST) Antoinette Maget Dominicé (LMU) — Provenienzforschung lernen. Der Zer- — Refuge d’œuvres (Safe Haven), in: tifikatskurs der Landesstelle und des Wei- Marie Cornu, Fabienne Orsini, Judith terbildungszentrums der Freien Universi- Rochfeld (Hrsg.), Dictionnaire critique des tät Berlin, in: museum heute 52/Dezember communs, PUF, 2017, S. 1041 – 1045. 2017, München 2017, S. 40f. — Refuge des œuvres du Prado, in: Marie — Die private Rezeption des Holocaust. Cornu, Fabienne Orsini, Judith Rochfeld Ein Forschungsprojekt zu jüdischen Ob- (Hrsg.), Dictionnaire critique des communs, jekten in nichtjüdischen Haushalten, in: PUF 2017, S. 1045-1047. museum heute 54/Dezember 2018, Mün- — Archäologische Kulturgüter in der chen 2018, S. 26f. Schweiz: Eigentums- und Handelsver­ — (und Christine Bach) Provenienzfor- hältnisse, in: Udo Recker, Dimitrij Davy- schung und Restitution von jüdischen Ri- dov (Hrsg.), Archäologie und Recht II. Wo- tualgeräten, in: Otto Lohr, Bernhard Pu- hin mit dem Bodendenkmal? (Landesamt rin (Hrsg.), jüdisches kulturgut. erkennen für Denkmalpflege Hessen), Wiesbaden – bewahren – vermitteln (MuseumsBau- 2018, S. 145 – 150. steine, Bd. 18), Berlin/München 2017, S. 111 – 121. — (und Christine Bach) »Sieben Kisten Ilse von zur Mühlen (BStGS) mit jüdischem Material«. Der Raub der — Eine Madonna aus Österreich und ei- Judaica in Unterfranken 1938, in: Jüdi- ne (nicht nur) Münchner Geschichte: – sches Museum München und Museum Ein Beispiel aus der Provenienzforschung, für Franken (Hrsg.), »Sieben Kisten mit dem neuesten Forschungsfeld des Gefei- jüdischem Material«. Von Raub und Wie- erten, in: »… Denn das Eigentliche Studium derentdeckung 1938 bis heute (Aust.-Kat. der Menschheit ist der Mensch.« Beiträge aus Jüdisches Museum München/Museum der Ägyptologie, der Geschichtswissenschaft, für Franken 2018/2019), Berlin/Leipzig der Koptologie, der Kunstgeschichte, der Lin- 2018, S. 91 – 103. guistik, der Medizin und ihrer Geschich- te, der Musikwissenschaft, der Philosophie, Veröffentlichungen/Herausgebertätigkeit 171

der Politikwissenschaft, der Provenienzfor- Thomas Paringer (GDA) schung und der Rechtsgeschichte zu Ehren — Rechercheseminar zu den »Großen Alfred Grimms anläßlich seines 65. Geburts- Deutschen Kunstausstellungen im Haus tags, hrsg. von Barbara Magen, Wiesbaden der Deutschen Kunst«, in: Nachrich- 2018, S. 372 – 389. ten aus den Staatlichen Archiven Bayerns — Schloss Tutzing – Ein Ort, zwei Samm- Nr. 75/November 2018, München 2018, lungen und viele Fragen. Ein Zwischen- S. 24 – 25. bericht aus der Provenienzforschung, in: Christopher Manuel Galler, Jochen Mei- ners (Hrsg.), NS-Kunstraub lokal und eu- Sebastian Peters (IfZ) ropäisch: Eine Zwischenbilanz der Proveni- — Der »Millionär von Hitlers Gnaden« enzforschung in Celle (Celler Beiträge zur und die Kunst. Zu Entstehung und Ver- Landes- und Kulturgeschichte. Schriften- bleib der Sammlung Heinrich Hoff- reihe des Stadtarchivs und des Bomann- manns, in: Christopher Manuel Galler, Museums, Bd. 48), Celle 2018, S. 94 – 121. Jochen Meiners (Hrsg.), NS-Kunstraub — Finance, Taxes and Provenance: A europäisch und lokal. Eine Zwischenbilanz German Museum Acquisition of Chinese der Provenienzforschung in Celle, (Cel- Antiquities in 1935, in: Asian Art: Mar- ler Beiträge zur Landes- und Kulturge- kets, Provenance, History ( Journal for Art schichte. Schriftenreihe des Stadtarchivs Market Studies 2/3, 2018), Berlin 2018: und des Bomann-Museums, Bd. 48), Cel- http://www.fokum-jams.org; le 2018, S. 122 – 143. DOI 10.23690/jams.v2i3.75

Susanne de Ponte (DTM) Irene Netta (SGL) — Einträge zum Deutschen Theater- — Günther Franke und die Städtische museum, in: Forschungsverbund Prove- Galerie im Lenbachhaus. Sammlungsge- nienzforschung Bayern. Tätigkeitsbericht schichte und Ankaufspolitik, in: Felix Bil- 2016/2017, hrsg. von Alfred Grimm, Pas- leter (Hrsg.), Kunsthändler, Sammler, Stif- sau 2017. ter. Günther Franke als Vermittler moderner — Einträge zur Provenienzforschung auf Kunst in München 1923 – 1976 (Schriften der Webseite des Deutschen Theatermu- der Forschungsstelle »Entartete Kunst«, seums: Bd. 11), Berlin/Boston 2017, S. 263 – 275. http://www.deutschestheatermuseum. de/p/blog-page_96.html

Matthias Nicklaus (GDA) — Rückübertragung von Vermögenswer- Henning Rader (STM) ten politischer, religiöser und karitativer — (und Vanessa-Maria Voigt) (Hrsg.) Organisationen nach der NS-Herrschaft »Ehem. jüdischer Besitz«. Erwerbungen jetzt breit dokumentiert, in: Nachrichten aus des Münchner Stadtmuseums im Na­tio­ den Staatlichen Archiven Bayerns Nr. 73/De- nalsozialismus (Ausst.-Kat. Münchner zember 2017, München 2017, S. 45 – 46. Stadtmuseum 2018), München 2018. 172 Veröffentlichungen/Herausgebertätigkeit

Timo Saalmann (GNM) lecke, Anne Wesche, Jürgen Zimmerer) — (und Anja Ebert) Provenienzforschung Leitfaden zum Umgang mit Sammlungsgut am Germanischen Nationalmuseum, in: aus kolonialen Kontexten, Deutscher Mu- KulturGUT. Aus der Forschung des Ger- seumsbund e. V., Berlin 2018. manischen Nationalmuseums, II. Quartal — Alles nur geklaut? Provenienzforschung 2018, Heft 57, Nürnberg 2018, S. 12 – 15. zu ethnografischen Objekten aus kolo- nialen Kontexten – einige Überlegungen zur aktuellen Diskussion am Beispiel von Birgit Schwarz (GNM) Sammlungen aus Ozeanien, in: Elke Krü- — Hildebrand Gurlitt und der »Sonder- ger, Claudia Kalka, Lars Frühsorge (Hrsg.) auftrag Linz«, in: Bestandsaufnahme Gur- Searching the Key. Festschrift für Brigitte litt. »Entartete Kunst« – Beschlagnahmt und Templin, Norderstedt 2018, S. 89 – 103. verkauft. Der NS-Kunstraub und die Folgen, Aust.-Kat. Kunstmuseum Bern/Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepu- Anne Uhrlandt (ZI) blik Deutschland 2017/2018), München — Das Stern Cooperation Project. Do- 2017 [2. überarb. Auflage, München 2018], kumentation und Rekonstruktion einer S. 48 – 55. deutsch-jüdischen Migrationsgeschich- — Hitlers Sonderauftrag Ostmark. Kunstraub te am Zentralinstitut für Kunstgeschich- und Museumspolitik im Nationalsozialis- te, in: aviso. Zeitschrift für Wissenschaft und mus, hrsg. von Eva Blimlinger und Heinz Kunst in Bayern 3/2018, S. 44f. Schödl (Schriftenreihe der Kommission für Provenienzforschung, Bd. 7), Wien/ Köln/Weimar 2018. Michael Unger (GDA) — (und Julian Holzapfl) Rückerstat­tungs­ akten der Wiedergutmachungs­ behörde­ I: Melida Steinke (BStGS) Durch Entsäuerung vor dem (Papier)Zer- — Die Verdrängung und Vernichtung jüdi- fall gerettet, in: Nachrichten aus den Staat- scher Kunsthandlungen, Antiquariate und lichen Archiven Bayerns Nr. 73/Dezember Antiquitätenhandlungen in München 1933 – 2017, München 2017, S. 63 – 65. 1939: — Verfolgen durch Ausplündern: Natio- https://jauknsmue.hypotheses.org/300 nalsozialistische Steuerpraxis am Beispiel des Münchner Antiquitätenhändlers Ot- to Bernheimer, in: Generaldirektion der Hilke Thode-Arora (MFK) Staatlichen Archive Bayerns (Hrsg.), Ori- — (und Wiebke Ahrndt, Hans-Jörg ginal! Pracht und Vielfalt aus den Staatli- Czech, Jonathan Fine, Larissa Förster, chen Archiven Bayerns (Ausstellungskata- Michael Geißdorf, Matthias Glaubrecht, loge der Staatlichen Archive Bayerns Nr. Katarina Horst, Melanie Kölling, Silke 59), München 2017, S. 200f. Reuther, Anja Schaluschke, Carola Thie- — Wiedergutmachung von NS-Unrecht Veröffentlichungen/Herausgebertätigkeit 173

– die schwierige Suche nach Gerechtig- Michael Wedekind (ZI) keit, in: ebd., S. 208f. — (und Christian Fuhrmeister, Maria Tischner) Kulturguttransfers im Alpen- Adria-Raum während des 20. Jahrhun- Elena Velichko (BSB) derts, in: Deutsches Zentrum Kulturgut- — Constantin Gerhardinger, in: Chris- verluste. Provenienz & Forschung 2/2017, tian Fuhrmeister, Monika Hauser-Mair, Dresden 2017, S. 41 – 45. Felix Steffan (Hrsg.) vermacht – verfallen — Kulturkommission des SS-Ahnenerbes – verdrängt. Kunst und Nationalsozialis- beim Deutschen Umsiedlungsbevollmäch- mus, Rosenheim 2017, S. 154 – 164. tigten für die Provinz Laibach, in: Michael — Leonhardi: Porträt Hermann Göring, Fahlbusch, Ingo Haar, Alexander Pinwink- in: ebd., S. 208 – 214. ler (Hrsg.), Handbuch der völkischen Wissen- schaften. Bd. 2: Forschungskonzepte – Institu- tionen – Organisationen – Zeitschriften, Ber- Vanessa Voigt (STM) lin/Boston 22017, S. 1862 – 1865. — (und Henning Rader) (Hrsg.) »Ehem. — Kulturkommission des SS-Ahnener- jü­discher Besitz«. Erwerbungen des Münch­ bes in Südtirol, in: ebd., S. 1866 – 1878. ner Stadtmuseums im National­sozia­lismus (Ausst.-Kat. Münchner Stadt­museum 2018), München 2018. 174 Addendum

Addendum FPB-Tätigkeitsbericht 2015/2016

Ein 2015 bei Christie’s London (08.07. 2015, Sale 11670: The Collection of a Dis- tinguished Swiss Gentleman, lot 59) ange- botenes, vom Ulmer Museum mit Förder-/ Spendenmitteln erworbenes Objekt:

Daniel Mauch, Holzskulptur: Verkündi- gung an Maria; 16. Jh. Ulmer Museum Inv.-Nr. 2015.9959 [= al- te BNM Inv.-Nr. 41/25]

Dieses Objekt gehört zu den am 23.11. 1938 von der Geheimen Staatspolizei (Ge­stapo) in der Wohnung von Siegfried Lämmle (1863 – 1953) in München (Mar- tiusstraße 1/IV) ›sichergestellten‹, d. h. beschlagnahmten Kunstwerken. 1941 wurde es vom BNM von der Gestapo er- worben und erhielt die Inv.-Nr. 41/25. Am 09.03.1950 wurden sämtliche im BNM mit Anspruch auf Restitution be- findlichen Objekte aus dem Besitz von Siegfried Lämmle der Wiedergutma- chungsbehörde zur Verfügung gestellt. Am 10.07.1950 ist dieses Objekt im Auftrag von Siegfried Lämmle, Los An- geles/California, der Spedition Schenker zum Transport an Louis Henri (Ludwig Heinrich) Heilbronner, Luzern, als be- Daniel Mauch, Verkündigung an Maria; Ulmer Museum vollmächtigtem Vertreter von Siegfried (Inv.-Nr. 2015.9959 = alte BNM Inv.-Nr. 41/25) Lämmle übergeben worden. Corrigenda 175

Corrigenda FPB-Tätigkeitsbericht 2015/2016 FPB-Tätigkeitsbericht 2016/2017

(Im PDF FPB-Tätigkeitsbericht 2015/ 2016 und FPB-Tätigkeitsbericht 2016/ 2017 auf der stets aktualisierten FPB-Webseite www.provenienzforschungsverbund-bayern.de entspre- chend korrigiert)

FPB-Tätigkeitsbericht 2015/2016 FPB-Tätigkeitsbericht 2016/2017

S. 73 (BUS): Inv.-Nr. 61/5 S. 4: FPB-Logo: Sybille Greisinger M.A. S. 75 (BUS): Inv.-Nr. 61/45 S. 15:1: Anordnung auf Grund S. 18:4 (BUS): Beschlagnahmungen von Silber S. 69:1.2 ›Lost Art‹-ID 428422 + 570375 S. 69:1.7: keine ›Lost Art‹-ID S. 69:1.8: keine ›Lost Art‹-ID S. 77: Inv.-Nr. III 4014 [F 8958]) S. 80:5 Édouard Léon Jonas (1883 – 1961) S. 81: 15. April 1946 S. 130: Bastian Krack 176 Kontakt

Kontakt

Bayerisches Nationalmuseum Kulturgüterausfuhr Forschungsverbund Provenienz­ Referentin Gulbransson Museum forschung Bayern (FPB) Tegernsee­

Dr. Alfred Grimm Die Pinakotheken im Kunstareal | Hauptkonservator Bayerische Staatsgemäldesammlungen Beauftragter für Provenienzforschung Barer Straße 29 Vorsitzender des Forschungsverbundes D-80799 München Provenienzforschung Bayern E-Mail: [email protected] www.pinakothek.de Bayerisches Nationalmuseum Prinzregentenstraße 3 D-80538 München Bayerische Verwaltung der staatlichen Tel.: +49 (0)89 21124 -187 Schlösser, Gärten und Seen E-Mail: [email protected] www.bayerisches-nationalmuseum.de Dr. Matthias Memmel www.provenienzforschungsverbund- Museumsabteilung bayern.de Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen Bayerische Staatsbibliothek Schloss Nymphenburg, Eingang 8 D-80638 München Dr. Stephan Kellner Postadresse: Leiter des Referats Bavarica Postfach 20 20 63 D-80020 München Bayerische Staatsbibliothek Tel.: +49 (0)89 17908 -374 D-80328 München E-Mail: [email protected] Tel.: +49 (0)89 28638 -2278 www.schloesser.bayern.de E-Mail: [email protected] www.bsb-muenchen.de/ Buchheim Museum ns-raubgutforschung/ Johanne Lisewski M.A. Wissenschaftliche Mitarbeiterin Bayerische Staatsgemäldesammlungen Provenienzforschung

Dr. Andrea Christine Bambi Buchheim Museum Oberkonservatorin Am Hirschgarten 1 Leitung Provenienzforschung D-82347 Bernried Kontakt 177

Tel.: +49 (0)8158 9970 -16 Germanisches Nationalmuseum Fax: +49 (0)8158 9970 -61 E-Mail: Dr. Anne-Cathrin Schreck [email protected] Referatsleiterin Registrar/Ausstellungs- www.buchheimmuseum.de organisation Projektleiterin Provenienzforschung/ Restitutionsbeauftragte Deutsches Theatermuseum Germanisches Nationalmuseum Dr. Susanne de Ponte Kornmarkt 1 Oberkonservatorin D-90402 Nürnberg Ressort: Graphik, Malerei, Skulptur, Tel.: +49 (0)9111331 -120 Modelle­ E-Mail: [email protected] www.gnm.de Deutsches Theatermuseum Galeriestraße 4a (Hofgartenarkaden) D-80539 München Institut für Kunstgeschichte der Tel.: +49 (0)89 210691 -27 Ludwig-Maximilians-Universität­ E-Mail: München­ [email protected] www.deutschestheatermuseum.de Jun.-Prof. Dr. Dr. Antoinette Maget Dominicé­ Juniorprofessorin für Werte von Kultur- Generaldirektion der Staatlichen gütern und Provenienzforschung Archive­ Bayerns Ludwig-Maximilians-Universität München­ Dr. Michael Unger Archivdirektor Institut für Kunstgeschichte Zentnerstraße 31 Staatsarchiv München D-80798 München Schönfeldstraße 3 Tel.: +49 (0)89 2180 -2464 D-80539 München E-Mail: antoinette.maget@kunstge- Tel.: +49 (0)89 28638 -2534 schichte.uni-muenchen.de E-Mail: [email protected] www.kunstgeschichte.uni-muenchen.de www.gda.bayern.de 178 Kontakt

Institut für Zeitgeschichte München/ D-80331 München Berlin Tel.: +49 (0)89 210140 -49 E-Mail: [email protected] Prof. Dr. Magnus Brechtken E-Mail: [email protected] Stellvertretender Direktor www.museen-in-bayern.de

Institut für Zeitgeschichte München/ Berlin Münchner Stadtmuseum Leonrodstraße 46b D-80636 München Dr. Regina Prinz Tel.: +49 (0)89 12688 -135 E-Mail: [email protected] Münchner Stadtmuseum www.ifz-muenchen.de St.-Jacobs-Platz 1 D-80331 München Tel.: +49 (0)89 233 -27392 Julius-Maximilians-Universität [email protected] Würzburg­

Prof. Dr. Guido Fackler Museum Fünf Kontinente

Universität Würzburg Dr. Hilke Thode-Arora Institut für deutsche Philologie Leiterin der Abteilung Ozeanien Professur für Museologie Referentin für Provenienzforschung Oswald-Külpe-Weg 86 D-97074 Würzburg Museum Fünf Kontinente Maximilianstraße 42 Tel.: +49 (0)931 31 -85 607 D-80538 München E-Mail: [email protected] Tel.: +49 (0)89 210136 -134 http://www.museologie.uni-wuerzburg.de E-Mail: [email protected] www.museum-fuenf-kontinente.de Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern Museum für Franken – Dr. Carolin Lange, wissenschaftliche Staatliches Museum für Kunst- und Mitarbeiterin Kulturgeschichte in Würzburg Christine Bach M.A., wissenschaftliche Mitarbeiterin Dr. Claudia Lichte, Museumsleiterin Katharina Nittel B.A., Museologin Landesstelle für die nichtstaatlichen Mu- seen in Bayern Museum für Franken – Alter Hof 2 Staatliches Museum für Kunst- und Kul- Kontakt 179

turgeschichte in Würzburg Tel.: +49 (0)89 23382 -640 (Sarah Festung Marienberg Bock M.A.) Oberer Burgweg Fax: +49 (0)89 23398982 -640 (Sarah D-97082 Würzburg Bock M.A.) Tel.: +49 (0)93120594 -0 Tel.: +49 (0)89 23382 -619 (Melanie Fax: +49 (0)93120594 -56 Wittchow, M.A.) E-Mail: Fax: +49 (0)89 23398982 -619 (Melanie [email protected] Wittchow, M.A.) E-Mail: E-Mail: [email protected] [email protected] E-Mail: [email protected] www.museum-franken.de www.lenbachhaus.de

Staatliche Graphische Sammlung Zentralinstitut für Kunstgeschichte München Katharina-von-Bora-Straße 10 Dr. Andreas Strobl D-80333 München Oberkonservator für die Kunst des Tel.: +49 (0)89 289 -27556 (Sekretariat 19. Jahrhunderts der Direktion, Sonja Nakagawa M.A.) E-Mail: [email protected] Staatliche Graphische Sammlung www.zikg.eu/forschung/provenienzfor- München­ schung-werte-von-kulturguetern Katharina-von-Bora-Straße 10 D-80333 München Tel.: +49 (0)89 28927 -654 Fax: +49 (0)89 28927 -653 E-Mail: [email protected] www.sgsm.eu

Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München

Sarah Bock M.A. Melanie Wittchow, M.A. Sammlungsarchiv/Provenienzforschung

Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München Luisenstraße 33 D-80333 München 180 Kontakt

F ORS C HUNGSVERBUN D PROVENIENZFORSCHUNG F P B B AYERN

Deutsches Theatermuseum Bildnachweis 181

Bildnachweis

Bayerisches Landesamt Landesstelle für die nichtstaatlichen für Denkmalpflege:­ S. 16 oben Museen in Bayern: S. 47

Bayerisches Nationalmuseum: Münchner Stadtmuseum: S. 50, 51, 146 Dokumentation: S. 21, 22 links Walter Bayer: S. 88 Museen der Diözese Würzburg: Alfred Grimm: S. 80 unten, 84 oben S. 105 rechts, 106 Walter Haberland: S. 16 unten, 17, 18, 19 oben, 65 oben, 77, 79, 81, 82, 83 oben links, Museen der Stadt Regensburg: 101, 116, 117, 119 – 125, 128, 130 – 137, S. 96 (Michael Preischl) 183 Bastian Krack: 9, 20, 22 rechts, 23, 65 un- Museum für Franken: S. 53 unten, 75 ten, 78, 80 oben, 86 rechts, 87, 98, 99, 115, 138, 139, 143, 144, 182 National Gallery of Canada, Montreal: Werner Neumeister: S. 85 S. 57 Karl-Michael Vetters: S. 83 oben rechts, 84 unten Österreichisches Bundesministerium für Unterricht: S. 94 unten Bayerische Staatsbibliothek: S. 66, 67 Privatbesitz: S. 14, 19, 64, 94 oben, 95, Bayerische Staatsgemäldesammlungen: 98 oben S. 26, 27, 68, 69, 89, 91, 105 links, 141, 142 Ritz, Joseph Maria, Alte bemalte Bauern- Bayerische Verwaltung der staatlichen möbel, München 1938: S. 86 links Schlösser, Gärten und Seen: S. 29 Staatliche Kunstsammlungen Dresden: Buchheim Museum: S. 33 S. 83 unten

Deutsches Theatermuseum; S. 35, 71, 73 Stadtmuseum Landsberg am Lech: S. 107

Germanisches Nationalmuseum Ulmer Museum: S. 174 Nürnberg:­ S. 74 Zentralinstitut für Kunstgeschichte: Jüdisches Museum, München: S. 53 oben S. 58, 60, 145 Christian Fuhrmeister: S. 153, 160 Julius-Maximilians-Universität Maria Tischner: S. 159 Würzburg:­ S. 45 182 Nachtrag

Nachtrag

Bayerisches Nationalmuseum 1. Martin Zürn, Holzskulptur: Hl. Elisa- beth; 17. Jh. V.11) Zwei 1938 vom Berliner Auktions- Inv.-Nr. 52/124 haus Hans W. Lange (07.‒09.04.1938, 2. Holzstatuette: Junger Kavalier; 18. Jh. Nr. 95; 14./15.06.1938, Nr. 164) aus dem Inv.-Nr. 56/133 (ehemals Liebieghaus, Besitz von Ludwig Albin von Prybram- Frankfurt am Main, Inv.-Nr. 1049) Gladona (1890‒1974) versteigerte, 1952 und 1956 aus dem Kunsthandel vom BNM Restitution nach NS-verfolgungsbeding- erworbene Objekte: tem Entzug an Ludwig Albin von Pry- bram-Gladona nach Rückerstattungsver- fahren.

Martin Zürn, Hl. Elisabeth; Bayerisches Nationalmuse- Holzstatuette: Junger Kavalier; Bayerisches Nationalmu- um (Inv.-Nr. 52/124) seum (Inv.-Nr. 56/133) Nachtrag 183

V.12/VI.9) Zwei Objekte, die 1965 als 1. Inv.-Nr. 2012/247: Tina Frauberger, ›Überweisungen aus Staatsbesitz‹ aus Gotisierende Tapisserie: Junge Leute mit dem Besitz/der Vermögenseinziehung Fabelwesen; 20. Jh. von Hermann Göring (1893‒1946) an = ›Lost Art‹-ID 578276 das BNM gekommen und 2012 nachin- 2. Inv.-Nr. 2012/248: Tina Frauberger, ventarisiert worden sind: (S. 17:2) (vgl. Gotisierende Tapisserie: Junge Leute mit S. 129–137:5 – 6) Fabelwesen; 20. Jh. = ›Lost Art‹-ID 578277

Tina Frauberger, Gotisierende Tapisserie: Junge Leute mit Fabelwesen; Bayerisches Nationalmuseum (Inv.-Nr. 2012/247)

Tina Frauberger, Gotisierende Tapisserie: Junge Leute mit Fabelwesen; Bayerisches Nationalmuseum (Inv.-Nr. 2012/248)