Kulturinitiative 89 Und Das Erste Kulturwissenschaftliche Institut in Der DDR

Total Page:16

File Type:pdf, Size:1020Kb

Kulturinitiative 89 Und Das Erste Kulturwissenschaftliche Institut in Der DDR SYMPOSIUM CULTURE @ KULTUR Non research paper • DOI: 10.2478/sck-2019-0011 • Symposium • 2(1) • 2020 • 23–31 Kulturinitiative 89 und das erste kulturwissenschaftliche Institut in der DDR. Gespräch mit Dietrich Mühlberg. Interview mit Dietrich Mühlberg (DM) am 9.5.2019 in Berlin Bundesrepublik verhandelt. Honecker durfte nicht nach durch Françoise Knopper (FK) und Dorothee Röseberg (DR). Bonn fahren. Denn : Helmut Kohl hatte Gorbatschow mit Transkription : DR, Übersetzung ins Französische : FK Goebbels verglichen. Darum musste er auf Drängen Moskaus die Reise nach Bonn absagen. DR Die Kulturinitiative 89 wird in diesem 30. Jubiläumsjahr Und wir Ahnungslosen machten in dieser Situation eine des Mauerfalls ebenfalls 30 Jahre. Wir wollten gern wis- Tagung über Europa und den europäischen Charakter sen, was die Kulturinitiative 89 im Jahr 1989 war und was unserer sozialistischen Kultur. Ermuntert hatte uns, dass sie heute ist ? Sie gehören dem Gründungskomitee an ; wer nicht nur von der westdeutschen SPD eine Politik vertreten waren Ihre Mitstreiter ? wurde, die – wie wir meinten – auf Annäherung, Zusammen- DM Die Kulturinitiative 89 ist heute ein kleiner gemeinnüt- arbeit und eine mögliche Konföderation beider deutscher ziger Verein. Er ist hier in Berlin Ende der 1980er Jahre aus Staaten hinauslief. Wir machten also eine recht spannende einem Verbund von Kulturwissenschaftlern hervorgegan- Tagung, zusammen mit den „Problemräten“ für Kulturso- gen. In diesem Kreise waren wir schon zu Beginn der 80er ziologie und für internationale Kulturprozesse. Dafür wurden Jahre der Meinung, dass es nötig wäre, all diejenigen, die wir dann hart abgestraft. Bis hin zur Forderung, den Studi- auf unserem Gebiet studiert haben und dann im „kulturellen engang Kulturwissenschaft aufzulösen. Das mag auch mehr Leben“ arbeiteten, die promoviert waren, inzwischen lehrten eine Geste nach Moskau hin gewesen sein. Das konnte ich und forschten, sie alle in einem Verband zu vereinen – nachträglich nicht klären, obwohl ich mir im Bundesarchiv ähnlich den Künstlerverbänden. Wir wollten damit gemein- inzwischen alles angesehen habe, was die Kulturabteilung same Interessen geltend machen und die Kommunikation des ZK, was Kurt Hager und was Erich Honecker dazu unter uns verstetigen. Solchen Austausch hatten wir schon in notiert hatten. Es war jedenfalls recht dramatisch. Helmut einem Arbeitskreis Kulturtheorie (er nannte sich „Problemrat“), Hanke wurde rausgeworfen und sein Chef Hans Koch, an der war bei der Akademie für Gesellschaftswissenschaften der Gewi-Akademie (also der Akademie für Gesellschafts- beim ZK der SED (also beim Zentralkomitee der Sozialis- wissenschaften beim ZK der SED) verantwortlich für alle Kul- tischen Einheitspartei Deutschlands) angesiedelt. Ihn leitete turwissenschaften, beging Selbstmord. Solche Situationen der Kulturwissenschaftler Helmut Hanke, bis er 1986 nach schweißen zusammen. Zwar blieben danach einige weg, Potsdam strafversetzt worden ist. In diese Diskussionsrunde aber die meisten dachten, wir müssen weitermachen. Das kamen auch Kollegen aus Leipzig, wie Michael Hofmann und ging auch, denn Helmut Hanke wurde nur nach Babelsberg Lothar Parade. Aus Jena nahm Dieter Strützel teil, er war dort an die Filmhochschule versetzt, zu Lothar Bisky, der kurz an der Universität für Kulturwissenschaft „zuständig“. Von den davor dort als Rektor eingeführt worden war. Die Strafverset- in Leipzig ansässigen „Jugendforschern“ war Lothar Bisky zung war also nicht so schlimm. Auch ich wurde für meinen dabei, zuständig für Kultursoziologie. Wir kamen regelmäßig Vortrag nicht abgesetzt, doch es wurde eine Kommission zusammen und haben neben wissenschaftlichen Themen gebildet, die zu prüfen hatte, ob unser Studiengang nicht immer auch die politische Großwetterlage behandelt. besser aufgelöst werden sollte. DR Das war wann genau, im November 89 ? Das passte alles so gar nicht in die Zeit, geprägt von Reform- DM Unser Problemrat existierte seit den 1970er Jahren. debatten und neuen kulturpolitischen Ideen. Auch das führte Der Entschluss, einen eigenen Verband zu gründen, reifte dazu, dass wir in den 80ern so eine Art Berufsverband grün- mit den Jahren. Vor allem durch gemeinsame Veranstaltun- den wollten. Wir kannten die Kulturpolitische Gesellschaft im gen. Entscheidend war 1986. Da haben wir versucht, unsere Westen und unseren Kulturbund, der eine Dachorganisation Position in der europäischen Kultur zu bestimmen. Ein aller Arten von Kulturvereinen der DDR war – beides kein ungünstiger Zeitpunkt, denn es gab gerade Streit zwischen Modell für uns. Wir mussten etwas Eigenes erfinden, speziell Moskau und Honecker. Gorbatschow wollte verhindern, dass für Kulturwissenschaftler mit kulturpolitischen Ambitionen. die DDR auch auf „höchster Ebene“ eigenständig mit der (Ich bleibe hier etwas in der Sprache der Zeit, wenn ich die Open Access. © 2020 Dorothee Röseberg / Françoise Knopper, published by Sciendo. This work is licensed under the Creative Commons Attribution NonCommercial-NoDerivatives 4.0 License. 23 SYMPOSIUM CULTURE @ KULTUR Non research paper • DOI: 10.2478/sck-2019-0011 • Symposium • 2(1) • 2020 • 23–31 männliche Form benutze ; selbstverständlich gehörten dazu mehreren Instituten Thema. Ich war der Koordinator auf mit den Jahren auch immer mehr Wissenschaftlerinnen.) DDR-Seite. Allerdings kannten wir uns alle schon länger. Seit Im September 89 haben wir angefangen unser Programm Mitte der 1970er Jahre gab es da Austausch, wechselseitige thesenartig zu skizzieren. Ein wenig vermischt mit unseren Einladungen zu Vorträgen und Tagungen. So kamen die Reformvorstellungen für den Studiengang Kulturwissen- Experten für Arbeiterkultur bereits im Juni 1985 in Paris zu schaft. Wichtig waren die Debatten über die Rechtsform einer „Zwischenbilanz“ für die Forschungen zu den 1920er unserer Gemeinschaft, es gab in der DDR ja kein Vereins- und 1930er Jahren zusammen. Eine der vielen Ost-West- recht. Aber zu unserem Kreis gehörte auch Dietmar Keller, Begegnungen. Für uns der Beginn einer Serie von Gemein- der damals stellvertretender Kulturminister war und der auch schaftsprojekten, die teils bis in die frühen 90er Jahre liefen. zu Neuerungen entschlossen war. Wir sind dann die ersten DR Können Sie Namen nennen ? gewesen, die beim Kulturministerium einen Antrag auf Ver- DM Da müsste ich eine ganze Reihe von Instituten einsgründung gestellt haben. aufzählen – von Tübingen und Marburg bis nach Biele- DR : Und das wurde genehmigt ? feld und Bremen. Wichtiger Partner hier in Berlin war die DM Es wurde genehmigt. Der Minister hatte selbst dazu Hochschule der Künste (HdK), die mit Ulrich Roloff-Momin geraten, und er gehörte ja zu unserer Runde. Dann ging es seit 1977 einen eher linken Präsidenten hatte. Der stand politisch hin und her, und es war nicht klar, wie wir uns nen- auch der Neuen Gesellschaft für bildende Kunst (NGbK) nen werden. Dies vor allem, weil inzwischen allenthalben vor, dem linken der beiden Westberliner Kunstvereine. An kulturpolitische Reformer sich meldeten und debattierten. der HdK hatten sie Anfang der 70er Jahre die Idee, eine Sollten wir die Kulturpolitische Gesellschaft nach west- zusätzliche Ausbildung für Künstlerinnen und Künstler zu deutschem Vorbild werden ? Vielleicht eine „Gesellschaft für machen, die ihnen ermöglichen sollte, auch in der kom- demokratische Kultur“ ? Schließlich kam es zu einem Grün- munalen Kulturarbeit mitzuwirken – als zweites Standbein. dungskongress mit mehreren hundert Teilnehmern, die alle Dafür hatten sie ab 1974 eine Finanzierung. Wir hatten reden wollten und demokratisches Mitwirken einforderten. 1964 unser Fernstudium Kulturwissenschaft begonnen und Als Kompromiss setzte sich durch, dass wir Kulturinitiative inzwischen einige Erfahrungen damit. Und so besuchte uns hießen. Und weil einer meinte, es müsste 1989 vorkommen, das ganze Team vom „Modellversuch Künstlerweiterbil- kam das Jahr dazu. Weil eine große Gruppe das forderte, dung“ – angereist im VW-Bus – zum Erfahrungsaustausch hießen wir schließlich Kulturinitiative 89 – Gesellschaft für über wissenschaftliche Zusatzausbildung von Praktikern. demokratische Kultur – so die offizielle Bezeichnung im Ver- Ein Kontakt, der über die Jahre für uns immer wieder wich- einsregister. Namen und Gemeinnützigkeit haben wir dann tig sein sollte. Bis hin zu ganz praktischen Dingen – wir auch in der Bundesrepublik behalten. ließen einen Tagungsband auf unsere Druckgenehmigung DR Ist das Gründungsdatum der 11. November 1989 ? herstellen, die Freunde von der HdK besorgten uns dafür DM : Das ist schwer festzulegen. Die ersten thesenartigen Disketten für unseren PC (der auch aus dem Westen war). Papiere habe ich im Oktober 1989 in unsere Runde gegeben, Die Ausstellung über Arbeiterfreizeit, mit der wir unser dann einige Vorschläge (vor allem die von Helmut Hanke) „Museum Arbeiterleben“ im Berliner Festjahr 1987 auf- eingearbeitet, am 6. November verteilt und auf den 11. Novem- gemacht haben, ging zuerst in die Bundesrepublik. Wir ber zu einer „Beratung über die mögliche Gründung einer kul- waren damit in Hannover und Bremen und schließlich waren turpolitischen Vereinigung in der DDR“ eingeladen. Allerdings die Ost-West-Beziehungen so weit, dass wir sie im Sommer in kleiner Runde – außer mir nahmen Lothar Bisky, Thomas 1989 sogar in West-Berlin zeigen konnten – eingeladen von Flierl, Horst Groschopp und Helmut Hanke teil. Da verständig- unseren Freunden. Ein wichtiger Nebeneffekt mit Zukunft – ten wir uns über die Motive der Gründung, über die Verfahrens- wie wir damals
Recommended publications
  • Michael Schumann Hoffnung PDS Reden, Aufsätze, Entwürfe 1989–2000 Rls 12 Rosa-Luxemburg-Stiftung Texte 12 Rosa-Luxemburg-Stiftung
    Wolfram Adolphi (Hrsg.) Michael Schumann Hoffnung PDS Reden, Aufsätze, Entwürfe 1989–2000 rls 12 Rosa-Luxemburg-Stiftung Texte 12 Rosa-Luxemburg-Stiftung WOLFRAM ADOLPHI (HRSG.) Michael Schumann Hoffnung PDS Reden, Aufsätze, Entwürfe 1989-2000 Mit einem Geleitwort von Lothar Bisky Karl Dietz Verlag Berlin Herausgegeben mit Unterstützung der PDS-Fraktion im Landtag Brandenburg. Ein besonderer Dank gilt Herrn Marco Schumann, Potsdam, für seine Hilfe und Mitarbeit. Wolfram Adolphi (Hrsg.): Michael Schumann. Hoffnung PDS Reden, Aufsätze, Entwürfe 1989-2000. Mit einem Geleitwort von Lothar Bisky (Reihe: Texte/Rosa-Luxemburg-Stiftung; Bd. 12) Berlin: Dietz, 2004 ISBN 3-320-02948-7 © Karl Dietz Verlag Berlin GmbH 2004 Satz: Jörn Schütrumpf Umschlag, Druck und Verarbeitung: MediaService GmbH BärenDruck und Werbung Printed in Germany Inhalt LOTHAR BISKY Zum Geleit 9 WOLFRAM ADOLPHI Vorwort 11 Abschnitt 1 Zum Herkommen und zur Entwicklung der PDS Wir brechen unwiderruflich mit dem Stalinismus als System! Referat auf dem Außerordentlichen Parteitag der SED in Berlin am 16. Dezember 1989 33 Von der SED zur PDS – geht die Rechnung auf? Interview für die Tageszeitung »Neues Deutschland« vom 26. Januar 1990 57 Programmatik und politisches System Artikel für die vom PDS-Parteivorstand herausgegebene Zeitschrift »Disput«, Heft 14/1992 (2. Juliheft) 69 Souverän mit unserer politischen Biographie umgehen Referat auf dem 3. Parteitag der PDS in Berlin (19.-21. Januar 1993) 74 Der Logik des Kräfteverhältnisses stellen! Rede auf dem 12. Parteitag der DKP, Gladbeck, am 13. November 1993 90 5 Vor fünf Jahren: »Wir brechen unwiderruflich mit dem Stalinismus als System!« Reminiszenzen und aktuelle Überlegungen 94 Antikommunismus? Schlußwort auf dem Historisch-rechtspolitischen Kolloquium »KPD-Verbot oder mit Kommunisten leben? Das KPD-Verbotsurteil des Bundesverfassungsgerichts vom 17.
    [Show full text]
  • Takt September 2018
    www.takt-magazin.de ca. 2.500 Termine! MAGAZIN für Kultur und Freizeit in Thüringen September 2018 strassenfest ▶ Krämerbrücke So, 23. Sep ▶ 11–17 Uhr tickets ▶ 0361.227.5.227 www.achava-festspiele.de achavaeffha festspiele thüringen peterskirche ▶ synagogen ▶ krämerbrücke ▶ vieles mehr 20 .–30 . september 2018 Bunte Spielwiese Clueso mit Paul Schäfers am Stadtrand Handgepäck Lebensgeschichte für Spiel, Spaß & Musik im Interview in einer Ausstellung SWE Heimvorteil: Herbstlese mit Désirée Nick • 75 x 2 Freikarten • Lesung im Atrium Stadtwerke Erfurt am 19.11.2018 um 19:30 Uhr E-Mail mit Namen, Kundennummer und Stichwort „Herbstlese“ bis zum 30.09.2018 an [email protected] © Severin Schweiger Photography SWE Für Erfurt. www.stadtwerke-erfurt.de/heimvorteil Auft.akt | 3 Foto: Hellbunt Fotografi e Foto: Hellbunt Fotografi Editorial Was war denn das für ein Sommer? Wahnsinn! Noch im letzten Jahr haben wir uns Außerdem könnt ihr gemütlich zuhause Cluesos beschwert – so richtig sexy war der Sommer 2017 neues Album „ Handgepäck I“ hören (Interview nicht. Dafür hat er uns 2018 gezeigt, was er kann. ab Seite 18) und es gibt auch ausreichend Indoor- Der September als letzter Sommermonat wird Partys und Ausstellungen! Besonders interessant ist sicher noch einmal ein krönender Abschluss. zum Beispiel die auf dem „ Topf & Söhne“-Gelände Verbringen könnte man die letzten lauen Abende (Seite 24) . zum Beispiel bei der „ Kleinen Rampe“ (Seite 16) oder Und wer noch etwas „ Sommer-Bade-Feeling“ ha- auf der Suche nach neuen Lieblingsorten (Kultur ist ben will, trotz schlechtem Wetter, der sollte am überall, Seite 20) 22. September nach Suhl fahren. Dort schwimmen Für den Fall, dass der Sommer doch noch die Diva Meerjungfrauen um die Wette.
    [Show full text]
  • Zwischen-Rede 1989" Dokumentation Einer Deutsch-Deutschen Kulturdebatte
    Kulturation / Zeitdokumente / Wortprotokoll Zwischenrede 1989 "Zwischen-Rede 1989" Dokumentation einer deutsch-deutschen Kulturdebatte Erläuternde Vorbemerkung Am Abend des 22. Dezember 1989 fand im Saal der Akademie der Künste zu Berlin eine deutsch-deutsche Kulturdebatte statt, an der sich 33 Redner aus Ost (21) und West (12) betei- ligten. Eingeladen hatten die im Herbst gegründete ostdeutsche KulturInitiative'89 und eine mit ihr kooperierende Kulturinitiative in Westberlin. Die Beiträge sind von Mitarbeitern der Akade- mie der Künste mitgeschnitten und danach transkribiert worden; sie finden sich im Archiv der Akademie. Zehn Jahre danach hat sich eine Arbeitsgruppe der KulturInitiative'89 daran ge- macht, sie für eine Veröffentlichung vorzubereiten. Sie hat die Texte redaktionell bearbeitet, Hör- und Übertragungsfehler korrigiert, Zitate, Schreibweisen und Namen überprüft und ggf. auch die Eigenheiten der freien Rede durch sachte Umstellungen korrigiert. Diese Texte lagen allen erreichbaren Autoren zur Bestätigung vor, nur zwei baten darum, ihren Beitrag nicht zu veröffentlichen (Gerd Irrlitz und Georg Knepler). Es ist dann nicht gelungen, dieses Protokoll als eine Ausgabe der „Mitteilungen aus der kultur- wissenschaftlichen Forschung“ zum zehnten Jahrestag des Ereignisses zu veröffentlichen. Die MKF waren inzwischen abgewickelt worden. Dann sollte ein weiteres Jahrzehnt vergehen, und wieder war dies Anlass für einen Rückblick und also zur Beschäftigung mit diesem Material. Denn in der Summe gibt das Protokoll einer deutsch-deutschen Kulturdebatte die Stimmungslage in dieser kurzen Übergangszeit wieder. Man mag sie als gespieltes Selbstvertrauen, als offensive Ratlosigkeit, als Aufbruch oder Ab- rechnung deuten. Das wollten wir schon bei unserem ersten Publikationsvorhaben 1999 sicht- bar machen. Eine Retrospektive nach zehn Jahren sollte das erhellen, und so hat die Redaktion alle erreichbaren Teilnehmer der "Zwischen-Rede" von 1989 um einen rückblicken- den Kommentar gebeten.
    [Show full text]
  • PDS. Partei Des Demokratischen Sozialismus Skizzen Zu Ihrer Geschichte
    UTOPIE kreativ, H. 172 (Februar 2005), S. 113-125 113 WOLFRAM ADOLPHI PDS. Partei des Demokratischen Sozialismus Skizzen zu ihrer Geschichte Eine Geschichte der PDS ist noch nicht geschrieben. Freilich gibt es schon etliche Literatur zum Thema, aber eine Gesamtschau steht noch aus. Wer sich dem Thema zuwendet, stößt zunächst auf zwei Chroniken, von denen aber selbst die neuere nur bis 1997 reicht,1 dann auf den gründlich kommentierten Protokollband des Außeror- dentlichen Parteitages der SED/PDS2 und schließlich auf eine Fülle von Titeln, die als Bausteine für eine solche Geschichte unverzicht- bar sind3. Nun ist die Partei 15 Jahre alt, und es scheint, daß die Zeit gekommen ist, Vorhandenes mit Neuem zusammenzufügen und sich der Aufgabe einer umfassenden Betrachtung des Gewordenseins der Partei zu stellen. Ich will im folgenden dazu einige Skizzen beisteuern. Es sind Skiz- zen voller Fragen, formuliert, um zur Diskussion anzuregen und zum Widerspruch herauszufordern. Nirgends geht es mir um fertige Ur- Wolfram Adolphi – Jg. 1951, teile, und es werden bei weitem nicht alle Themenfelder berührt, die Dr. sc. phil., Dipl.-Staats- in einer solchen geschriebenen Geschichte ihren Platz haben müs- wissenschaftler, wiss. Mit- sen. Wichtig ist mir, daß das Thema überhaupt stärker ins Bewußt- arbeiter der Rosa-Luxem- burg-Stiftung und Redakteur sein gerückt wird. Denn ist es nicht seltsam, daß die PDS ihren bei »UTOPIE kreativ«; in der 15. Geburtstag gar nicht begangen hat? Kein Parteitreffen, keine Ta- Zeitschrift Veröffentlichungen gung? Und daß eine Konferenz ihrer parteinahen Bildungsstiftung – vorwiegend zur Geschichte der Rosa-Luxemburg-Stiftung – zu diesem Jubiläum am 9. und und Gegenwart der inter- 10.
    [Show full text]
  • 3 -11 Kulturmagazin Cottbus-Lausitz-Kostenlos
    Blick licht 3 -11 KULTURMAGAZIN COTTBUS-LAUSITZ-KOSTENLOS BLICKLICHT März 2011 Editorial Manchmal ist es schwer für ein Monatsmagazin zu schreiben...manche Dinge entwickeln sich so schnell, dass wir sie gar nicht mehr erfassen können bevor wir in den Druck müssen – und in einem Monat sind es schon Nachrichten – nun eben vom letzten Monat. Noch ganz frisch sind die Erinnerungen an die Blockaden des Bündnisses „Cottbus Nazi- frei“ – zu den Ereignissen in Dresden können wir schon nichts mehr schreiben. Die Proteste in Cottbus werden allgemein als Erfolg gesehen, bunt, laut und friedlich zeigten sich mehr als 1.000 Menschen und die Nazis dürften nicht das Gefühl haben, dass Cottbus ihr Wohnzimmer wäre. Die Proteste verliefen friedlich – sagte auch der Polizeisprecher Berndt Fleischer in sei- nem wohl letzten Interview – bevor er wegen seiner Stasi-Tätigkeit zurück treten musste (und das wäre schon wieder eine andere Geschichte). Friedlich verliefen die Proteste vor Allem von Seiten der Demonstrierenden – von Seiten der Polizei wurde schon geschubst, ge- drängelt, geschlagen, und es gab einen Schwerverletzen, der mit Schädel-Hirn-Trauma im Krankenhaus landete. Nun, einer Schülerin, die zum ersten Mal auf einer Demonstration war, dürfte schon das Schubsen wie Polizeigewalt vorgekommen sein. Die Debatte um Meinungsfreiheit, Proteste und Widerstand dürfte uns wohl den gesamten nächsten Monat beschäftigen, zumal wenn wir den Blick global gen Süden richten. Und auch dort, wie in Cottbus, kommt es auf das danach an...auf das was kommt. Doch zu- künftige Gesellschaften lassen sich eben nicht vorhersagen, weil sie zunächst einmal das Andere sind, das „nicht mehr so weiter“. „Nur was nicht ist, ist möglich!“ sangen schon die Einstürzenden Neubauten.
    [Show full text]
  • Personelle Und Institutionelle Übergänge Im Bereich Der Brandenburgischen Medienlandschaft“
    Ariane Mohl Gutachten für die Enquete-Kommission 5/1 des Brandenburger Landtags „Personelle und institutionelle Übergänge im Bereich der brandenburgischen Medienlandschaft“ I. Einleitung S. 2 II. Institutionelle Übergänge in der Brandenburger Presselandschaft S. 6 1.1. Die Entwicklung der DDR-Presse bis 1989 S. 6 1.2. Der Strukturwandel der Presse nach der friedlichen Revolution S. 11 1.3. Der kurze „Zeitungsfrühling“ S. 16 1.4. Die Neuordnung des Zeitungsmarktes durch die Treuhandanstalt S. 20 1.5. Die Entwicklung der Presselandschaft nach der Privatisierung S. 29 2. Institutionelle Übergänge im Rundfunk S. 34 2.1. Der Rundfunk in der DDR S. 34 2.2. Der DDR-Rundfunk während der friedlichen Revolution S. 37 2.3. Die Arbeit der „Einrichtung“ S. 40 2.4. Die Neuordnung des Rundfunks in den neuen Bundesländern S. 43 2.4.1. Die Gründung des ORB S. 47 2.4.2. Die gescheiterte Fusion S. 56 2.4.3. Vom ORB zum RBB S. 59 III. Personelle Kontinuitäten in der Brandenburger Medienlandschaft S. 62 3.1. Stasi-Aufarbeitung bei der Märkischen Allgemeinen S. 64 3.2. Stasi-Aufarbeitung bei der Märkischen Oderzeitung S. 70 3.3. Stasi-Aufarbeitung bei der Lausitzer Rundschau S. 74 3.4. Stasi-Aufarbeitung beim Oranienburger Generalanzeiger S. 79 3.5. Stasi-Aufarbeitung bei den Potsdamer Neuesten Nachrichten S. 80 3.6. Stasi-Aufarbeitung im ehemaligen DDR-Rundfunk S. 86 3.7. Stasi-Aufarbeitung bei ORB und RBB S. 87 4. Der Umgang mit den „SED-Journalisten“ S. 102 IV. Schluss S. 120 I. Einleitung Die Bewertungen könnten unterschiedlicher nicht sein: Für die einen haben die ehemaligen DDR-Medien die ostdeutsche Bevölkerung durch ihre Berichterstattung behutsam an die De- mokratie und die soziale Marktwirtschaft herangeführt.
    [Show full text]
  • Analysen & Alternativen in Memoriam JK 100
    Monatliche Publikation, . herausgegeben von der 172 Februar 2005 Rosa-Luxemburg-Stiftung VorSatz 99 Essay MICHAEL BRIE Der Funken der Hoffnung im Vergangenen. In Erinnerung an den Herbst 1989 101 15 Jahre PDS WOLFRAM ADOLPHI PDS. Partei des Demokratischen Sozialismus Skizzen zu ihrer Geschichte 113 ROLF REISSIG Linkssozialistische Politik in Regierungsverantwortung 126 Gesellschaft – Analysen & Alternativen ULRICH BUSCH Ostdeutschland: Wirtschaftspolitische Optionen für 2005 bis 2019 135 In Memoriam Gundermann 50 147 MAX KOCH »Noch nie war so viel Ideologie wie heute«. Zu Sebastian Herkommers Buch: Metamorphosen der Ideologie 153 J. K. 100 JÖRG ROESLER Der Relativlohn. Jürgen Kuczynskis Instrument zur Einschätzung der Lage der arbeitenden Klassen 159 WOLFGANG GIRNUS Jürgen Kuczynski. Kolloquium zum 100. Geburtstag 166 Konferenzen & Veranstaltungen JAN REHMANN, MICHAEL WUTTKE »Eine epochale Leistung im Marxismus«. Workshop zur Marxismusrezeption des Historisch-Kritischen Wörterbuches 172 Festplatte WOLFGANG SABATH Die Wochen im Rückstau 178 Bücher & Zeitschriften Roland Haug: Putins Welt. Russland auf dem Weg nach Westen (SWR Schriftenreihe Grundlagen 5) (HORST SCHÜTZLER) 180 Peter von Oertzen: Demokratie und Sozialismus zwischen Politik und Wissenschaft, hrsgg. von Michael Buckmiller, Gregor Kritidis und Michael Vester (MICHAEL ROHR) 181 Résistances – mouvements sociaux – alternatives utopiques. Hommage à Jean Mortier (JÖRG ROESLER) 182 Günter Wirth: Auf dem »Turnierplatz« der geistigen Auseinandersetzungen. Arthur Liebert und die Kantgesellschaft
    [Show full text]
  • Spielplan April Bis Juni 2020
    Spielplan April bis Juni 2020 Die neue Show Premiere am 15.5./16.5. Liebes Clack Publikum, zugegeben, dieses Grußwort ist gleichzeitig eine Art Liebes- brief. An ein Theater und sein Team, das mir jedes Mal, wenn es im Tourkalender auftaucht, ein Lächeln in Gesicht und Herz zaubert…Stefan und Mario haben uns Künstlern ein zu Hause erschaffen, fernab der Heimat…Als ich zum ersten Mal den Weg nach Wittenberg antrat, hatte ich ja keine Ah- nung, was mich erwartet… Ob die Menschen in Sachsen-Anhalt wohl auch Freude an meinem Humor haben? Und die Abende in Wittenberg haben jedes Mal meine kühnsten Vorstellungen spielerisch übertroffen…Wir haben gelacht, gesungen und viele tolle Gespräche geführt…Hier ist ein Team am Werk, das diesem Theater eine Seele gibt. Ein Team, das seine Berufung lebt, Menschen Freude zu bereiten! Und ein Team, was in jedem kleinsten Detail Herzenswärme erkennen lässt. Diese Magie überträgt sich auch wie selbstver- ständlich auf das Publikum, und es gehört jedes Mal zu mei- nen persönlichen Highlights, nach der Show noch von Tisch zu Tisch zu gehen, und mit den Gästen noch einen „kurzen Schnack“ zu halten…Die Liebe, die man hier erfährt, trägt man gerne mit sich und so hat dieses Theater wohl mittler- Unter der Schirmherrschaft von Herbert Köfer. weile Fans aus ganz Deutschland und darüber hinaus… so- wohl vor, als auch auf der Bühne! Ich bin so gerne bei Euch zu Gast und freue mich auf hoffent- KARTEN & SERVICE lich noch viele gemeinsame Abende! CLACK Theater Und allen Gästen, die sich bereits Ihre Tickets für die kom-
    [Show full text]
  • Eine Zwischenbilanz Der Aufarbeitung Der SBZ/DDR-Diktatur 1989-1999
    Eine Zwischenbilanz der Aufarbeitung der SBZ/DDR-Diktatur 1989-1999 X. Bautzen-Forum der Friedrich-Ebert-Stiftung Büro Leipzig 7. und 8. Mai 1999 DOKUMENTATION Inhaltsverzeichnis 3 Einführung 5 Patricia Steer / Ursula Koch-Laugwitz Zehn Bautzen-Foren Eröffnung 9 Holger Börner Begrüßungsworte des Vorsitzenden der Friedrich-Ebert-Stiftung zum X. Bautzen-Forum 12 Marko Schiemann, MdL Grußwort des rechtspolitischen Sprechers der CDU-Fraktion i m Sächsischen Landtag 15 Prof. Dr. Susanne Miller Grußwort der Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft ehemals verfolgter Sozialdemokraten - AvS Einführungsreferat 16 Dr. Hans-Jochen Vogel, Bundesminister a. D. Zwischenbilanz der Aufarbeitung der SBZ/DDR-Diktatur 1989-1999 Referate I mpressum 31 Prof. Dr. Bernd Faulenbach Friedrich-Ebert-Stiftung Büro Leipzig Der Aufarbeitungsprozeß in Wissenschaft, Politik und öffent- Burgplatz 3 licher Meinung 04109 Leipzig 45 Prof. Dr. Hermann Weber Redaktion Patricia Steer, Leipzig Der Beitrag der wissenschaftlichen Forschung zur Aufarbeitung Gestaltung Atelier für grafische Gestaltung, Leipzig Fotos Stephan Born, Leipzig 65 Dr. Siegfried Suckut Die Fotografien entstanden 1999 in Bautzen. Zur Arbeit der Behörde des Bundesbeauftragten für die Unter- Druck Messedruck Leipzig lagen des Staatssicherheitsdienstes-eine Zwischenbilanz I SBN 3-86077-450-6 73 Dr. Falco Werkentin 4 Patricia Steer / Ursula Koch-Laugwitz 5 Zwischenbilanz der rechtsstaatlichen Aufarbeitung Einführung 83 Dr. Rudolf Wassermann SED-Verbrechen ohne angemessene Ahndung? Zur Schlußbilanz der strafrechtlichen Aufarbeitung des SED-Unrechts Das Thema des X. Bautzen-Forums, dessen verschiedenen Aspekten sich die Beiträge in dieser Broschüre widmen, ist auch Anlaß, einen Rück- 95 Hans-Joachim Endler blick auf zehn Bautzen-Foren zu wagen. Gräbersuche und Errichtung einer Gräberstätte für die Opfer der kommunistischen Gewaltherrschaft in den Bautzener 1990 fing alles an mit dem Thema „Stalinismus - Analyse und persön- Gefängnissen liche Betroffenheit".
    [Show full text]
  • Performing Arts Posters, Special Collections and Archives, GMU
    East German Poster Collection, Series 3: Performing Arts Posters, Special Collections and Archives, GMU Libraries item: PA‐0001 title: Maxim Gorki Theater/Ein Gespräch im Hause STEIN über den abwesen/Hacks date: 1976 size (cm): 81 x 57 summary: Poster is purple red border, featuring the torso of a marble cherubim outlined in center, seemingly thrown into the air. Poster advertises for a monodrama by Peter Hacks, roughly translated "A conversation in the Stein's home over the absent Mr. von Goethe". Play to be performed in the Maxim Gorki Theater, Berlin. item: PA‐0002 title: A.P. Tschechow Drei Schwestern/Deutsches Nationaltheater Weimar date: 1972 size (cm): 81 x 57 summary: Poster is brown with green border. Center bottom are three pieces of lace, with black and white abstract portraits of three women superimposed on the largest piece. Poster advertises for play by Russain dramatist Anton Pavlovich Chekhov titled "Three Sisters", to be performed at the German National Theater in Weimar. item: PA‐0003 title: Deutsche Boltslieder/gesungen von Schauspielern des DEUTSCHEN THEATERS/mit Elsa Grube‐Deister, Jutta Wachowiak, Reimar Joh. Baur, Dieter date: undated size (cm): 81 x 57 summary: Poster is white with purple and black border and black text. Title in script reads "German Folksongs [?]" with subtitle advertising singing by actors from the German Theaters. item: PA‐0004 title: Benjamin Britten/Ein Sommernachtstraum/Opernhaus Leipzig date: 1989 size (cm): 81 x 57 summary: Poster is blue with a silhouetted, anthropomorphized bush in center. Crescent moon is shown behind to give the ilusion of horns. Poster advertises for an opera adaptation of Shakespeare's A Midsummer Night's Dream by Benjamin Britten, to be performed at the Leipzig Opera House.
    [Show full text]
  • Journal Notes Various Authors
    GDR Bulletin Volume 15 Issue 2 Fall Article 9 1989 Journal Notes various authors Follow this and additional works at: https://newprairiepress.org/gdr This work is licensed under a Creative Commons Attribution-Share Alike 4.0 License. Recommended Citation authors, various (1989) "Journal Notes," GDR Bulletin: Vol. 15: Iss. 2. https://doi.org/10.4148/ gdrb.v15i2.915 This Announcement is brought to you for free and open access by New Prairie Press. It has been accepted for inclusion in GDR Bulletin by an authorized administrator of New Prairie Press. For more information, please contact [email protected]. Zander, Heinz. Puppenspiele mit Moralitäten oder Über authors: Journal Notes die Kunst des Spazierengehens. Rostock: Hinstorff, 1989. 312 pp. 14 DM Thomas Wieke über "Über Berge kam ich" von Lothar Walsdorf, S. 152. Zinner, Hedda. Selbstbefragung. Berlin: Buchverlag Michael Gratz über "Heimsuchung" von Michael Wüste• Der Morgen, 1989. 256 pp. 10 DM feld, S. 155. Volker Dietzel über "Zweite Inventur" von Kurt Dra• wert, S. 158. JOURNAL NOTES Gisela Kraft über "Die Wärme die Kälte des Körpers des Anderen. Liebesgedichte," herausgegeben von NEUE DEUTSCHE LITERATUR Kurt Drawert, S. 162 37. Jahrgang, 1989 Neue Deutsche Literatur—Heft II Heft 1 Jurij Brezan: Feldwege 5 Erik Neutsch: Claus und Claudia 5 John Erpenbeck: Gruppentherapie 10 Helmut Hauptmann: Anzeige mit Komplimenten 27 John Erpenbeck im Gespräch 28 Bernd Schirmer: Fensterplatz in Japan 33 Claus Wendt: Unbekannt verzogen 39 Dietmar Beetz: Berufsanamnese 53 Reinhard Bernhof: Dein großes Lächeln 52 Götz R. Richter: Hans Eins oder Das Tagebuch des Ich habe gelesen Comandante Uma 70 E.R.
    [Show full text]