Konzerte  

Deutsche Radio Philharmonie Christoph Poppen 02 03

Auf ganz besondere Weise faszinieren mich diese in reiferen Jahren an ihrer Sprache unmittelbar durch die melodischen Linien oder die rhythmi- Meisterwerke der neueren Celloliteratur, deren zu identifizieren; und alle gaben sich, nachdem sche Gliederung tragen lassen, ohne sich um an- Komponisten am musikalischen Scheideweg des sie sich erst einmal die tonkünstlerischen Hörner deres kümmern zu müssen“ – gewiss ein Leichtes Deutsch 20. Jahrhunderts bewusst den Pfad des Serialismus abgestoßen hatten, ganz eindeutig als Kinder ih- angesichts der köstlichen Kantilene, die sogleich Deutsch vermieden und bei konsequenter Verfolgung ihrer rer Heimatländer zu erkennen: Der böhmische in allen spektralen Farben über uns ausgespannt ganz eigenen Sprachen jeweils hochdramatisches Akzent, den Bohuslav Martinů nur vorüberge- wird, wenn der Solist sich erstmals zu Worte mel- Cello-Musiktheater geschaffen haben. Es lag für hend ablegt, als er in der Seine-Metropole die det. Mehr noch, es entsteht „der Eindruck einer mich also nahe, sie in einem Programm zu koppeln große Welt der Musik entdeckt; der französische Erzählung“, wie ihn Honegger in seinen Komposi- und in einem Gedankenspiel zu fragen, wie sich Zungenschlag des in Le Havre gebürtigen Schwei- tionen erzeugen wollte, einer jener Romane oder denn wohl unsere Musik und der damit einherge- zers Arthur Honegger; und schließlich der „Ton- Novellen, als die ihm sinfonische Werke erschie- hende Betrieb der Neuen Musik hätten entwickeln satz“, mit dem Paul Hindemith seit dem Ende der nen, „wobei die verschiedenen Themen den Per- können, wären diese anderen Wege von Anfang an zwanziger Jahre allmählich seine bürgerschreckli- sonen entsprächen. Wir verfolgen, nachdem wir von einer breiteren Anhängerschaft konsequent che Turbulenz in die Bahnen einer idealisierten ihre Bekanntschaft gemacht haben, ihre Entwick- mitgetragen worden. „altdeutschen“ Geschichte lenkt, um wie ein lung und den Ablauf ihres seelischen Verhaltens.“ ­Mathis der Maler Werk und Handwerk, Volksgut Johannes Moser und Kunst, Spielmannsweise und Spiritualität Diese erzählerische Attitüde verbindet sich mit mit­ei­nander zukunftsweisend zu versöhnen – einem Genre, dem Arthur Honegger besonders aus all dem hören wir je ganz eigene Charakter- zugetan war: dem Film. Harte Schnitte neben Ob es der Blitz ist, der die nächtliche Landschaft der Weisen gefunden, war der Bruch mit der Ge- züge, die sich potenzieren, wo sie einander äh- langsamen Überblendungen, weiches Licht und des noch ungeschaffenen Kunstwerks in all ihren schichte so radikal, dass nicht die kleinste Erfah- neln, indessen auch ihre Gegensätze sich nicht jäh aufgleißende Scheinwerfer, darin Gestalten Konturen erhellt, wie es Paul Hindemith erlebte; rung mehr Gültigkeit haben durfte – mit dem Re- ausschließen, sondern wechselseitig erhellen. voll schmachtender Blicke und andere von trium- ob man jemandem nur ein Blatt Notenpapier vor- sultat, dass auf eine Ode an den Westwind Myria- phierendem Aplomb – ist die Partitur am Ende halten musste, um es binnen kurzem voller Mu- den serieller Partituren kommen, deren Papier Nehmen wir zunächst Arthur Honegger am Bei- gar das Drehbuch zu einer nächtlichen Geschich- sik zurückzubekommen wie im Falle Bohuslav gut und gern anderen Nutzungszwecken hätte spiel des Konzertes aus dem Jahre 1929. Er be- te voller unausgesprochener Abenteuer, die der Martinůs; oder ob einer wie Arthur Honegger die zugeführt werden dürfen. Indessen gingen ober- wundert und beneidet nach eigenen Worten (Ich konzertante Protagonist bravourös besteht? Inspiration zu einer Komposition eher als die Pla- halb des Abgrunds die – aus der Tiefe behohnlä- bin Komponist) die Kollegen Milhaud und Hinde- nung eines Gebäudes beschreibt, das sich zu- chelten – Meister ihrem Berufe nach und schufen mith, „denen die Arbeit so leicht fällt, dass sie in Während sich Honegger beim Komponieren vor- nächst nur undeutlich in seinem Gesamtumriss faszinierende Werke, so individuell wie ihre Ver- unaufhörlichem Flusse schreiben“, und er gibt zu, kam, als sollte er „eine Leiter aufstellen, ohne sie zeigt: Tausend und mehr Wege führen nicht nur fasser, einprägsam in ihren unverwechselbaren dass ihm gerade sinfonische Werke viel Mühe be- an eine Mauer anlehnen zu können“, muss der in die Ewige Stadt, sondern auch zu jenen heili- Gestalten und in ihren musikalisch-technischen reiten: „Sie verlangen eine ununterbrochene Kon- zwei Jahre ältere Bohuslav Martinů in seinen gen Stätten, in denen der creator spiritus wohnt, Herausforderungen von der Umgebung ebenso zentration der Überlegung.“ Dennoch werden wir emsigsten Jahren ein regelrechtes Gravitations- und wer da getreulich eine dieser Straßen wan- unterschieden wie durch den Intensitätsgrad ih- völlig vergebens nach dieser „Schwere“ suchen. feld erzeugt haben, das seine musikalischen derte, geriete nicht in jenes finstere Tal, in das rer jeweiligen Botschaft und Emotionen. Die gemächlich-verführerische Anfangsgeste, das Schöpfungen vor dem Umfallen bewahrte. Zu- vor einem halben Jahrhundert die leichtgläubi- völlig entwaffnende, wahrhaftige Chanson mindest immer dort, wo ihm Erhebliches, wenn gen Tonkunstjünger gleich scharenweise stürzten Die Suche nach solchen Individualitäten be- (Track 7, ab 1:06), die kunstvollen Metamorpho- nicht gar Großes gelang, denn seine Produktivi- bei dem Versuch, nicht hinter den „Stand des Ma- stimmte denn auch das vorliegende Programm, sen und schließlich auch der zyklisch übergrei- tät war so kolossal, dass bis heute wohl nicht terials“ zurückzufallen. in dem Johannes Moser drei konzertante Meister- fende Brückenschlag bieten eine unangestrengte einmal der bedeutende Martinů-Kenner Harry werke des 20. Jahrhunderts miteinander ins Ge- Vorstellung von Honeggers melodischer und ar- Halbreich (er verbirgt sich hinter dem H. des Dass Technik noch nie Persönlichkeit ersetzte, spräch kommen lässt. Die drei Komponisten ge- chitektonischer Zielsetzung: „Die höchste melo- Werkverzeichnisses) abschließende Angaben hätte ein Blick in die Historie lehren können. hörten einer einzigen Generation an, sie kannten dische Form schwebt mir vor als ein Regenbogen, über den tatsächlichen Umfang des Œuvres ma- Doch nach 1945 hatte man ja endlich den Stein und schätzten einander, alle drei sind spätestens der aufsteigt und fällt [...] Die Hörer sollten sich chen könnte. Natürlich, manches geriet durch­ Orchestra Hindemith | · Cello-Konzerte Honegger Martinů· 02 03

Auf ganz besondere Weise faszinieren mich diese in reiferen Jahren an ihrer Sprache unmittelbar durch die melodischen Linien oder die rhythmi- Meisterwerke der neueren Celloliteratur, deren zu identifizieren; und alle gaben sich, nachdem sche Gliederung tragen lassen, ohne sich um an- Komponisten am musikalischen Scheideweg des sie sich erst einmal die tonkünstlerischen Hörner deres kümmern zu müssen“ – gewiss ein Leichtes Deutsch 20. Jahrhunderts bewusst den Pfad des Serialismus abgestoßen hatten, ganz eindeutig als Kinder ih- angesichts der köstlichen Kantilene, die sogleich Deutsch vermieden und bei konsequenter Verfolgung ihrer rer Heimatländer zu erkennen: Der böhmische in allen spektralen Farben über uns ausgespannt ganz eigenen Sprachen jeweils hochdramatisches Akzent, den Bohuslav Martinů nur vorüberge- wird, wenn der Solist sich erstmals zu Worte mel- Cello-Musiktheater geschaffen haben. Es lag für hend ablegt, als er in der Seine-Metropole die det. Mehr noch, es entsteht „der Eindruck einer mich also nahe, sie in einem Programm zu koppeln große Welt der Musik entdeckt; der französische Erzählung“, wie ihn Honegger in seinen Komposi- und in einem Gedankenspiel zu fragen, wie sich Zungenschlag des in Le Havre gebürtigen Schwei- tionen erzeugen wollte, einer jener Romane oder denn wohl unsere Musik und der damit einherge- zers Arthur Honegger; und schließlich der „Ton- Novellen, als die ihm sinfonische Werke erschie- hende Betrieb der Neuen Musik hätten entwickeln satz“, mit dem Paul Hindemith seit dem Ende der nen, „wobei die verschiedenen Themen den Per- können, wären diese anderen Wege von Anfang an zwanziger Jahre allmählich seine bürgerschreckli- sonen entsprächen. Wir verfolgen, nachdem wir von einer breiteren Anhängerschaft konsequent che Turbulenz in die Bahnen einer idealisierten ihre Bekanntschaft gemacht haben, ihre Entwick- mitgetragen worden. „altdeutschen“ Geschichte lenkt, um wie ein lung und den Ablauf ihres seelischen Verhaltens.“ ­Mathis der Maler Werk und Handwerk, Volksgut Johannes Moser und Kunst, Spielmannsweise und Spiritualität Diese erzählerische Attitüde verbindet sich mit mit­ei­nander zukunftsweisend zu versöhnen – einem Genre, dem Arthur Honegger besonders aus all dem hören wir je ganz eigene Charakter- zugetan war: dem Film. Harte Schnitte neben Ob es der Blitz ist, der die nächtliche Landschaft der Weisen gefunden, war der Bruch mit der Ge- züge, die sich potenzieren, wo sie einander äh- langsamen Überblendungen, weiches Licht und des noch ungeschaffenen Kunstwerks in all ihren schichte so radikal, dass nicht die kleinste Erfah- neln, indessen auch ihre Gegensätze sich nicht jäh aufgleißende Scheinwerfer, darin Gestalten Konturen erhellt, wie es Paul Hindemith erlebte; rung mehr Gültigkeit haben durfte – mit dem Re- ausschließen, sondern wechselseitig erhellen. voll schmachtender Blicke und andere von trium- ob man jemandem nur ein Blatt Notenpapier vor- sultat, dass auf eine Ode an den Westwind Myria- phierendem Aplomb – ist die Partitur am Ende halten musste, um es binnen kurzem voller Mu- den serieller Partituren kommen, deren Papier Nehmen wir zunächst Arthur Honegger am Bei- gar das Drehbuch zu einer nächtlichen Geschich- sik zurückzubekommen wie im Falle Bohuslav gut und gern anderen Nutzungszwecken hätte spiel des Konzertes aus dem Jahre 1929. Er be- te voller unausgesprochener Abenteuer, die der Martinůs; oder ob einer wie Arthur Honegger die zugeführt werden dürfen. Indessen gingen ober- wundert und beneidet nach eigenen Worten (Ich konzertante Protagonist bravourös besteht? Inspiration zu einer Komposition eher als die Pla- halb des Abgrunds die – aus der Tiefe behohnlä- bin Komponist) die Kollegen Milhaud und Hinde- nung eines Gebäudes beschreibt, das sich zu- chelten – Meister ihrem Berufe nach und schufen mith, „denen die Arbeit so leicht fällt, dass sie in Während sich Honegger beim Komponieren vor- nächst nur undeutlich in seinem Gesamtumriss faszinierende Werke, so individuell wie ihre Ver- unaufhörlichem Flusse schreiben“, und er gibt zu, kam, als sollte er „eine Leiter aufstellen, ohne sie zeigt: Tausend und mehr Wege führen nicht nur fasser, einprägsam in ihren unverwechselbaren dass ihm gerade sinfonische Werke viel Mühe be- an eine Mauer anlehnen zu können“, muss der in die Ewige Stadt, sondern auch zu jenen heili- Gestalten und in ihren musikalisch-technischen reiten: „Sie verlangen eine ununterbrochene Kon- zwei Jahre ältere Bohuslav Martinů in seinen gen Stätten, in denen der creator spiritus wohnt, Herausforderungen von der Umgebung ebenso zentration der Überlegung.“ Dennoch werden wir emsigsten Jahren ein regelrechtes Gravitations- und wer da getreulich eine dieser Straßen wan- unterschieden wie durch den Intensitätsgrad ih- völlig vergebens nach dieser „Schwere“ suchen. feld erzeugt haben, das seine musikalischen derte, geriete nicht in jenes finstere Tal, in das rer jeweiligen Botschaft und Emotionen. Die gemächlich-verführerische Anfangsgeste, das Schöpfungen vor dem Umfallen bewahrte. Zu- vor einem halben Jahrhundert die leichtgläubi- völlig entwaffnende, wahrhaftige Chanson mindest immer dort, wo ihm Erhebliches, wenn gen Tonkunstjünger gleich scharenweise stürzten Die Suche nach solchen Individualitäten be- (Track 7, ab 1:06), die kunstvollen Metamorpho- nicht gar Großes gelang, denn seine Produktivi- bei dem Versuch, nicht hinter den „Stand des Ma- stimmte denn auch das vorliegende Programm, sen und schließlich auch der zyklisch übergrei- tät war so kolossal, dass bis heute wohl nicht terials“ zurückzufallen. in dem Johannes Moser drei konzertante Meister- fende Brückenschlag bieten eine unangestrengte einmal der bedeutende Martinů-Kenner Harry werke des 20. Jahrhunderts miteinander ins Ge- Vorstellung von Honeggers melodischer und ar- Halbreich (er verbirgt sich hinter dem H. des Dass Technik noch nie Persönlichkeit ersetzte, spräch kommen lässt. Die drei Komponisten ge- chitektonischer Zielsetzung: „Die höchste melo- Werkverzeichnisses) abschließende Angaben hätte ein Blick in die Historie lehren können. hörten einer einzigen Generation an, sie kannten dische Form schwebt mir vor als ein Regenbogen, über den tatsächlichen Umfang des Œuvres ma- Doch nach 1945 hatte man ja endlich den Stein und schätzten einander, alle drei sind spätestens der aufsteigt und fällt [...] Die Hörer sollten sich chen könnte. Natürlich, manches geriet durch­ Orchestra Hindemith | · Cello-Konzerte Honegger Martinů· 04 05

einander,­ als der Komponist 1940 vor der „großen schen Kollegen Hindemith, der – als Martinů ge- rendes Klanggebilde entsteht?“, fragt er in seiner einer erstaunlichen Fertigkeit. Doch dann sind sie Sause“ aus Paris in die USA flüchtete; vieles aber rade Europa den Rücken kehrte – in Tanglewood Unterweisung, und seine Antworten sind unmiss- zugleich anspruchsvolle und äußerst dankbare wurde auch schlicht vergessen, liegengelassen in bei einem äußerlich und innerlich heißen Som- verständlich wie etwa in dem damals neuen, Gaben für den Solisten, das Orchester und das Deutsch der tschechischen Heimat, verstreut von jeman- merkurs mit der Schar seiner hoffnungsvollen noch in der Schweiz begonnenen Konzert für Vio- Publikum, expressiv bis zur Selbstvergessenheit, Deutsch dem, der aus vollen Backen sein schöpferisches Schüler Schlitten fuhr: „Ich habe sie“, schreibt er loncello und Orchester, für dessen Rohbau sich kapriziös und komisch, frech und verspielt, kon- Füllhorn blies und dem es, so scheint’s mitunter, seiner Frau Gertrud im Juli 1940, „so gründlich bereits Serge Kussewitzky und Gregor Piatigorsky zertant mit allen Tugenden, die die Gattung bes- am Anfang der stürmischen Karriere – über die durchgedreht, dass ich die aufwallende Verzweif- interessierten: Die kalkulierte Wucht des Auf- tenfalls verspricht, und ganz nebenbei eine mo- Prager Konservatoriumszeit schweigen wir an lung mit teilweisen Tränenergüssen in einigen takts mit seinen raffiniert aufeinander folgenden dernere Aufforderung, es beim Komponieren dieser Stelle höflich – ziemlich gleichgültig war, Privatsitzungen beschwichtigen musste. Jetzt ha- perfectiones, den Triolen in Sechzehnteln, Achteln auch mal mit Ausdauer und Übung zu probieren, wie gut oder schlecht eine Komposition geriet, ben sie alle mehr oder weniger eingesehen, dass und Vierteln; der „ruhig bewegte“ Mittelsatz, der anstatt bei der unermüdlichen Suche nach der wenn sie denn nur geschrieben war. Das ist das und wie gearbeitet werden muss.“ am Ende die Teile A und B teleskopartig über­­ei­n­ perfekten Lösung alle wirkliche Verantwortung Risiko des „Vielschreibers“, es ist aber auch seine an­der­­schiebt; und der schnurrige Marsch, den von sich zu weisen: Das hat schon Honoré de Bal- große Chance: Bevor ihn der skrupulöse Selbst- Er führte in personam vor und ließ dabei auch wiederum nur Paul Hindemith so schreiben konn- zacs fiktiver Maler Frenhofer versucht, und das zweifel packen kann, ist er schon wieder um eini- manches aus der eigenen „Jugendzeit“ nicht un- te – sie wären für sich allein bereits Dokumente Ergebnis war verheerend. ges weiter; wenn er in der Lage ist, Minderes ein- geschoren: „Mit den bestmöglichen Handgriffen fach auszuscheiden und Wertvolles durch Revisi- den tiefsten Eindruck hervorrufen“, lautete jetzt Eckhardt van den Hoogen on zu veredeln, gelingen ihm Dinge wie das erste seine Forderung, da „heute in allen Bezirken mu- Johannes Moser Violoncello Konzert für Violoncello und Orchester aus dem sikalischer Arbeit die Besinnung zur Einfachheit Jahre 1930, das ein Vierteljahrhundert nach sei- der Mittel, zur Unmittelbarkeit der Wirkung drin- Johannes Moser konzertiert mit den weltweit sik zu begeistern, fand seinen bisherigen Höhe- ner Niederschrift eine gründliche Bearbeitung gend nötig ist“. Vor diesem Hintergrund unter- führenden Klangkörpern wie dem New York Phil- punkt mit einer Tournee zu amerikanischen Uni- durchmachte. Ein dem neoklassizistischen Con- wies er im Tonsatz, und seine Schüler, zunächst harmonic, den Berliner Philharmonikern, dem Los versitäten, zusammen mit der New Yorker Perfor- certo grosso angenähertes Kammerkonzert sei völlig entgeistert über die Geschwindigkeit, mit Angeles Philharmonic, London Symphony Orches- mancekünstlerin Phyllis Chen. Das Programm die Urfassung gewesen, wie uns die einschlägige der ihr Lehrer zum Beispiel eine Fuge an die Tafel tra, Tonhalle-Orchester Zürich, Symphonieorches- präsentiert sowohl traditionelles als auch experi- Literatur verrät; als großes, bekenntnishaftes, zauberte, merkten allmählich, worauf es ihm an- ter des Bayerischen Rundfunks, Tokyo Symphony mentelles Repertoire sowie neben dem traditio- melodisch von großer Sehnsucht nach der Hei- kam: dass nämlich, wie’s schon der „alte Bach“ Orchestra, und Israel Phil- nellen Klavier und Cello auch präpariertes Klavier, mat und der Muttersprache geprägtes Werk im gewusst hatte, mit vielem Fleiß das Handwerk er- harmonic unter Dirigenten wie Riccardo Muti, Lo- Spielzeugklavier, Spieluhr, präpariertes Cello und tiefsten Sinne des Wortes stellt es sich in seiner lernt werden kann, auf dessen goldenem Boden rin Maazel, Zubin Mehta, Franz Welser-Möst und E-Cello. Ziel ist es, jungen Erwachsenen den Zu- zweiten Fassung dar: Antonín Dvořák lässt gele- Kunst von wahrem Werte ruht. Christian Thielemann. Im September 2009 eröff- gang zu zeitgenössischer Musik auf eine spieleri- gentlich grüßen; idiomatische Wendungen von nete er zusammen mit Mariss Jansons die Saison sche und unterhaltsame Art zu ebnen und sie auf tschechischer Seele, die uns Leoš Janáček so ein- Da ist Hindemith eben der „altdeutsche“ Meister, beim Koninklijk Concertgebouw Orchest in Ams- anspruchsvolle Weise zu begeistern. Der in Mün- zigartig in Musik übersetzt hat; furiantische der weniger mit Farbe und Leinwand als vielmehr terdam mit dem 1. Cellokonzert von Schostako- chen geborene Sohn einer Musikerfamilie stu- Rhythmen, Zwiefache gar im Finale, das sich mit Holz, Hammer und Beitel arbeitet: ein Bild- witsch. Sein amerikanisches Debüt bestritt er dierte bei . 2002 gewann er den förmlich überschlagen will – und dann wieder ner, der die technischen Aspekte seiner Kunst so 2005 unter der Leitung von Pierre Boulez mit dem Tschaikowsky-Wettbewerb in Moskau und erhielt diese unnachahmliche Innigkeit der großen Ge- vollkommen beherrscht, dass ihm Töne „Umfang Chicago Symphony Orchestra. Mosers interpreta- den Sonderpreis für seine Interpretation der Ro- sänge, der einfachen, fast naiv anmutenden und Maß wie feste Gegenstände“ haben, indes- torisches Interesse reicht von aufführungsprak- koko-Variationen. Seine bei SWRmusic/hänssler Akkordrückungen,­ deren beneidenswerte Schön- sen er „um die seelische Wirkung, um die Schön- tisch fundiertem Umgang mit Barockmusik bis zu CLASSIC erschienenen CDs wurden mehrfach mit heit und Simplizität auf keinem Reißbrett ent- heit seiner Musik mehr als irgendwer Bescheid“ neuer und neuester Musik. Reges Interesse hegt dem ECHO Klassik ausgezeichnet. Johannes worfen werden könnte. weiß. Doch er ist in allem, was er tut, Praktiker. er für seine Experimente mit dem elektrischen ­Moser spielt auf einem Cello von Carlo Antonio „Was hilft ihm aber die größte Weisheit, wenn er Cello, für das er diverse Komponisten zu Werken Testore, gebaut 1712 in Mailand, aus einer priva- An solchen Stellen berühren sich die erzmusikan- Stimmgebung, Lippendruck und Fingersatz nicht inspirieren konnte. Sein seit Jahren erfolgreiches ten Kollektion. tischen Welten des Böhmen und seines deut- so anzuwenden weiß, dass ein den Hörer berüh- Engagement, junge Menschen für klassische Mu- Orchestra Hindemith | · Cello-Konzerte Honegger Martinů· 04 05

einander,­ als der Komponist 1940 vor der „großen schen Kollegen Hindemith, der – als Martinů ge- rendes Klanggebilde entsteht?“, fragt er in seiner einer erstaunlichen Fertigkeit. Doch dann sind sie Sause“ aus Paris in die USA flüchtete; vieles aber rade Europa den Rücken kehrte – in Tanglewood Unterweisung, und seine Antworten sind unmiss- zugleich anspruchsvolle und äußerst dankbare wurde auch schlicht vergessen, liegengelassen in bei einem äußerlich und innerlich heißen Som- verständlich wie etwa in dem damals neuen, Gaben für den Solisten, das Orchester und das Deutsch der tschechischen Heimat, verstreut von jeman- merkurs mit der Schar seiner hoffnungsvollen noch in der Schweiz begonnenen Konzert für Vio- Publikum, expressiv bis zur Selbstvergessenheit, Deutsch dem, der aus vollen Backen sein schöpferisches Schüler Schlitten fuhr: „Ich habe sie“, schreibt er loncello und Orchester, für dessen Rohbau sich kapriziös und komisch, frech und verspielt, kon- Füllhorn blies und dem es, so scheint’s mitunter, seiner Frau Gertrud im Juli 1940, „so gründlich bereits Serge Kussewitzky und Gregor Piatigorsky zertant mit allen Tugenden, die die Gattung bes- am Anfang der stürmischen Karriere – über die durchgedreht, dass ich die aufwallende Verzweif- interessierten: Die kalkulierte Wucht des Auf- tenfalls verspricht, und ganz nebenbei eine mo- Prager Konservatoriumszeit schweigen wir an lung mit teilweisen Tränenergüssen in einigen takts mit seinen raffiniert aufeinander folgenden dernere Aufforderung, es beim Komponieren dieser Stelle höflich – ziemlich gleichgültig war, Privatsitzungen beschwichtigen musste. Jetzt ha- perfectiones, den Triolen in Sechzehnteln, Achteln auch mal mit Ausdauer und Übung zu probieren, wie gut oder schlecht eine Komposition geriet, ben sie alle mehr oder weniger eingesehen, dass und Vierteln; der „ruhig bewegte“ Mittelsatz, der anstatt bei der unermüdlichen Suche nach der wenn sie denn nur geschrieben war. Das ist das und wie gearbeitet werden muss.“ am Ende die Teile A und B teleskopartig über­­ei­n­ perfekten Lösung alle wirkliche Verantwortung Risiko des „Vielschreibers“, es ist aber auch seine an­der­­schiebt; und der schnurrige Marsch, den von sich zu weisen: Das hat schon Honoré de Bal- große Chance: Bevor ihn der skrupulöse Selbst- Er führte in personam vor und ließ dabei auch wiederum nur Paul Hindemith so schreiben konn- zacs fiktiver Maler Frenhofer versucht, und das zweifel packen kann, ist er schon wieder um eini- manches aus der eigenen „Jugendzeit“ nicht un- te – sie wären für sich allein bereits Dokumente Ergebnis war verheerend. ges weiter; wenn er in der Lage ist, Minderes ein- geschoren: „Mit den bestmöglichen Handgriffen fach auszuscheiden und Wertvolles durch Revisi- den tiefsten Eindruck hervorrufen“, lautete jetzt Eckhardt van den Hoogen on zu veredeln, gelingen ihm Dinge wie das erste seine Forderung, da „heute in allen Bezirken mu- Johannes Moser Violoncello Konzert für Violoncello und Orchester aus dem sikalischer Arbeit die Besinnung zur Einfachheit Jahre 1930, das ein Vierteljahrhundert nach sei- der Mittel, zur Unmittelbarkeit der Wirkung drin- Johannes Moser konzertiert mit den weltweit sik zu begeistern, fand seinen bisherigen Höhe- ner Niederschrift eine gründliche Bearbeitung gend nötig ist“. Vor diesem Hintergrund unter- führenden Klangkörpern wie dem New York Phil- punkt mit einer Tournee zu amerikanischen Uni- durchmachte. Ein dem neoklassizistischen Con- wies er im Tonsatz, und seine Schüler, zunächst harmonic, den Berliner Philharmonikern, dem Los versitäten, zusammen mit der New Yorker Perfor- certo grosso angenähertes Kammerkonzert sei völlig entgeistert über die Geschwindigkeit, mit Angeles Philharmonic, London Symphony Orches- mancekünstlerin Phyllis Chen. Das Programm die Urfassung gewesen, wie uns die einschlägige der ihr Lehrer zum Beispiel eine Fuge an die Tafel tra, Tonhalle-Orchester Zürich, Symphonieorches- präsentiert sowohl traditionelles als auch experi- Literatur verrät; als großes, bekenntnishaftes, zauberte, merkten allmählich, worauf es ihm an- ter des Bayerischen Rundfunks, Tokyo Symphony mentelles Repertoire sowie neben dem traditio- melodisch von großer Sehnsucht nach der Hei- kam: dass nämlich, wie’s schon der „alte Bach“ Orchestra, Cleveland Orchestra und Israel Phil- nellen Klavier und Cello auch präpariertes Klavier, mat und der Muttersprache geprägtes Werk im gewusst hatte, mit vielem Fleiß das Handwerk er- harmonic unter Dirigenten wie Riccardo Muti, Lo- Spielzeugklavier, Spieluhr, präpariertes Cello und tiefsten Sinne des Wortes stellt es sich in seiner lernt werden kann, auf dessen goldenem Boden rin Maazel, Zubin Mehta, Franz Welser-Möst und E-Cello. Ziel ist es, jungen Erwachsenen den Zu- zweiten Fassung dar: Antonín Dvořák lässt gele- Kunst von wahrem Werte ruht. Christian Thielemann. Im September 2009 eröff- gang zu zeitgenössischer Musik auf eine spieleri- gentlich grüßen; idiomatische Wendungen von nete er zusammen mit Mariss Jansons die Saison sche und unterhaltsame Art zu ebnen und sie auf tschechischer Seele, die uns Leoš Janáček so ein- Da ist Hindemith eben der „altdeutsche“ Meister, beim Koninklijk Concertgebouw Orchest in Ams- anspruchsvolle Weise zu begeistern. Der in Mün- zigartig in Musik übersetzt hat; furiantische der weniger mit Farbe und Leinwand als vielmehr terdam mit dem 1. Cellokonzert von Schostako- chen geborene Sohn einer Musikerfamilie stu- Rhythmen, Zwiefache gar im Finale, das sich mit Holz, Hammer und Beitel arbeitet: ein Bild- witsch. Sein amerikanisches Debüt bestritt er dierte bei David Geringas. 2002 gewann er den förmlich überschlagen will – und dann wieder ner, der die technischen Aspekte seiner Kunst so 2005 unter der Leitung von Pierre Boulez mit dem Tschaikowsky-Wettbewerb in Moskau und erhielt diese unnachahmliche Innigkeit der großen Ge- vollkommen beherrscht, dass ihm Töne „Umfang Chicago Symphony Orchestra. Mosers interpreta- den Sonderpreis für seine Interpretation der Ro- sänge, der einfachen, fast naiv anmutenden und Maß wie feste Gegenstände“ haben, indes- torisches Interesse reicht von aufführungsprak- koko-Variationen. Seine bei SWRmusic/hänssler Akkordrückungen,­ deren beneidenswerte Schön- sen er „um die seelische Wirkung, um die Schön- tisch fundiertem Umgang mit Barockmusik bis zu CLASSIC erschienenen CDs wurden mehrfach mit heit und Simplizität auf keinem Reißbrett ent- heit seiner Musik mehr als irgendwer Bescheid“ neuer und neuester Musik. Reges Interesse hegt dem ECHO Klassik ausgezeichnet. Johannes worfen werden könnte. weiß. Doch er ist in allem, was er tut, Praktiker. er für seine Experimente mit dem elektrischen ­Moser spielt auf einem Cello von Carlo Antonio „Was hilft ihm aber die größte Weisheit, wenn er Cello, für das er diverse Komponisten zu Werken Testore, gebaut 1712 in Mailand, aus einer priva- An solchen Stellen berühren sich die erzmusikan- Stimmgebung, Lippendruck und Fingersatz nicht inspirieren konnte. Sein seit Jahren erfolgreiches ten Kollektion. tischen Welten des Böhmen und seines deut- so anzuwenden weiß, dass ein den Hörer berüh- Engagement, junge Menschen für klassische Mu- Orchestra Hindemith | · Cello-Konzerte Honegger Martinů· 06 Christoph Poppen Dirigent 07

Christoph Poppen ist seit der Gründung des I‘m quite especially fascinated by these master- every Ode to the West Wind, there were a myriad ­Orchesters in der Saison 2007/08 Chefdirigent pieces of the modern cello repertoire by composers of serial scores whose paper could very well have der Deutschen Radio Philharmonie Saarbrücken who consciously avoided the path of serialism at been used for other, more productive purposes. th English Deutsch Kaisers­lautern, nachdem er im August 2006 the musical crossroads of the 20 century, consist- But above the abyss – ignoring the mocking Chefdirigent des Rundfunk-Sinfonieorchesters ently following their own very individual lan- sneers from below – the masters followed their Saarbrücken wurde und so in seiner ersten ­Saison guages and creating highly dramatic works of profession and created fascinating works, as indi- die künstlerische Verantwortung für die Fusionie- musical theatre for the cello. So it struck me as nat- vidual as their authors, memorable in their rung des Orchesters mit dem SWR Rundfunkor- ural to bring them together in a programme and, unmistakable character, and as different from chester Kaiserslautern übernommen hatte. Diese in a sort of intellectual game, ask how our music others around them in their technical demands as Position wird er noch bis Ende der Saison 2010/11 and the accompanying New Music scene might in the intensity of their respective message and weiterführen. Zuvor war er von 1995 bis 2006 Di- have developed if these other approaches had been emotions. rigent und künstlerischer Leiter des Münchner consistently advocated by a larger number of sup- Kammerorchesters. porters. It was thus the search for such instances of indi- Johannes Moser viduality, as stated above, that also led to the Neben seiner Funktion als Chefdirigent ist present encounter. These three composers ­Christoph Poppen ein gefragter Gastdirigent bei belonged to the same generation; they knew and allen großen Sinfonieorchestern. Eine fruchtbare Perhaps it is the flash of lightning that illumi- valued one another; all three have clearly identifi- Zusammenarbeit mit dem Tiroler Landestheater nates the nocturnal landscape of the work of art, able musical languages, especially in their mature in Innsbruck führte zu vielen erfolgreichen still uncreated, in all its contours, as Paul Hin- works; and all three, once they had broken their Opernprojekten. Christoph Poppens umfassende demith experienced; perhaps one only has to compositional horns, revealed themselves unmis- Diskografie beinhaltet Werke von Komponisten show someone a piece of manuscript paper to takably as children of their native countries: the wie Mansurian, Gubaidulina, Hartmann, Martin, receive it shortly afterwards full of music, as in Bohemian accent given up only temporarily by Scelsi, Haydn, Mozart und Schubert. the case of Bohuslav Martinů; or perhaps some- Bohuslav Martinů while discovering the wide one like Arthur Honegger describes the inspira- world of music in the metropolis on the Seine; the tion for a composition more like the planning of a French lilt of the Swiss Arthur Honegger, born in Deutsche Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern building whose overall outline is initially unclear Le Havre; and finally the “compositional tech- – a thousand and one roads lead not only to the nique” [Tonsatz] with which Paul Hindemith had Die Deutsche Radio Philharmonie Saarbrücken ­(Stanislaw Skrowaczewski) und Théodore Gouvy Eternal City, but also to those holy sites inhabited gradually guided his enfant terrible turbulence Kaiserslautern gilt bereits drei Jahre nach ihrer (Jacques Mercier) werden 2011 abgeschlossen. Zu by the creator spiritus; and whoever wandered towards an idealised “Old German” history and, Gründung als einer der renommierten Klangkör- den bereits veröffentlichten CDs gehört auch die faithfully along one of these roads would not find like the painter Mathis, achieve a pioneering rec- per der ARD. Chefdirigent ist Christoph Poppen. Gesamteinspielung der Sinfonien Mendelssohns themselves entering that dark valley into which onciliation of work and craft, folk culture and art, Ab der Saison 2011/12 wird Karel Mark Chichon unter Chefdirigent Christoph Poppen. gullible young composers plunged in droves half a the minstrel’s tune and spirituality – in all this we das Orchester als Chefdirigent leiten. century ago in an attempt not to fall behind the hear completely individual characteristics that “state of the material”. become most marked where they resemble one Regelmäßige Spielstätten des Orchesters sind in another, and whose contrasts are mutually illumi- Saarbrücken und Kaiserslautern, aber auch in der A glance at history could have taught them that nating rather than exclusive. Großregion SaarLorLux und Rheinland-Pfalz. Das technique has never replaced personality. After Orchester bespielt außerdem Konzertreihen in 1945, however, the philosopher’s stone had finally Let us begin with Arthur Honegger, taking a 1929 Karlsruhe, Mainz und der Alten Oper Frankfurt. been found, and the break with history was so concert as an example. By his own account (in Ich CD-Gesamteinspielungen der Sinfonien von radical that not even the smallest hint of experi- bin Komponist), he admired his colleagues Mil- Tschaikowsky (Christoph Poppen), Brahms ence was granted validity. The result was that for haud and Hindemith, “who work with such ease Cello Concertos Hindemith | · Cello Honegger Martinů· Orchestra 06 Christoph Poppen Dirigent 07

Christoph Poppen ist seit der Gründung des I‘m quite especially fascinated by these master- every Ode to the West Wind, there were a myriad ­Orchesters in der Saison 2007/08 Chefdirigent pieces of the modern cello repertoire by composers of serial scores whose paper could very well have der Deutschen Radio Philharmonie Saarbrücken who consciously avoided the path of serialism at been used for other, more productive purposes. th English Deutsch Kaisers­lautern, nachdem er im August 2006 the musical crossroads of the 20 century, consist- But above the abyss – ignoring the mocking Chefdirigent des Rundfunk-Sinfonieorchesters ently following their own very individual lan- sneers from below – the masters followed their Saarbrücken wurde und so in seiner ersten ­Saison guages and creating highly dramatic works of profession and created fascinating works, as indi- die künstlerische Verantwortung für die Fusionie- musical theatre for the cello. So it struck me as nat- vidual as their authors, memorable in their rung des Orchesters mit dem SWR Rundfunkor- ural to bring them together in a programme and, unmistakable character, and as different from chester Kaiserslautern übernommen hatte. Diese in a sort of intellectual game, ask how our music others around them in their technical demands as Position wird er noch bis Ende der Saison 2010/11 and the accompanying New Music scene might in the intensity of their respective message and weiterführen. Zuvor war er von 1995 bis 2006 Di- have developed if these other approaches had been emotions. rigent und künstlerischer Leiter des Münchner consistently advocated by a larger number of sup- Kammerorchesters. porters. It was thus the search for such instances of indi- Johannes Moser viduality, as stated above, that also led to the Neben seiner Funktion als Chefdirigent ist present encounter. These three composers ­Christoph Poppen ein gefragter Gastdirigent bei belonged to the same generation; they knew and allen großen Sinfonieorchestern. Eine fruchtbare Perhaps it is the flash of lightning that illumi- valued one another; all three have clearly identifi- Zusammenarbeit mit dem Tiroler Landestheater nates the nocturnal landscape of the work of art, able musical languages, especially in their mature in Innsbruck führte zu vielen erfolgreichen still uncreated, in all its contours, as Paul Hin- works; and all three, once they had broken their Opernprojekten. Christoph Poppens umfassende demith experienced; perhaps one only has to compositional horns, revealed themselves unmis- Diskografie beinhaltet Werke von Komponisten show someone a piece of manuscript paper to takably as children of their native countries: the wie Mansurian, Gubaidulina, Hartmann, Martin, receive it shortly afterwards full of music, as in Bohemian accent given up only temporarily by Scelsi, Haydn, Mozart und Schubert. the case of Bohuslav Martinů; or perhaps some- Bohuslav Martinů while discovering the wide one like Arthur Honegger describes the inspira- world of music in the metropolis on the Seine; the tion for a composition more like the planning of a French lilt of the Swiss Arthur Honegger, born in Deutsche Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern building whose overall outline is initially unclear Le Havre; and finally the “compositional tech- – a thousand and one roads lead not only to the nique” [Tonsatz] with which Paul Hindemith had Die Deutsche Radio Philharmonie Saarbrücken ­(Stanislaw Skrowaczewski) und Théodore Gouvy Eternal City, but also to those holy sites inhabited gradually guided his enfant terrible turbulence Kaiserslautern gilt bereits drei Jahre nach ihrer (Jacques Mercier) werden 2011 abgeschlossen. Zu by the creator spiritus; and whoever wandered towards an idealised “Old German” history and, Gründung als einer der renommierten Klangkör- den bereits veröffentlichten CDs gehört auch die faithfully along one of these roads would not find like the painter Mathis, achieve a pioneering rec- per der ARD. Chefdirigent ist Christoph Poppen. Gesamteinspielung der Sinfonien Mendelssohns themselves entering that dark valley into which onciliation of work and craft, folk culture and art, Ab der Saison 2011/12 wird Karel Mark Chichon unter Chefdirigent Christoph Poppen. gullible young composers plunged in droves half a the minstrel’s tune and spirituality – in all this we das Orchester als Chefdirigent leiten. century ago in an attempt not to fall behind the hear completely individual characteristics that “state of the material”. become most marked where they resemble one Regelmäßige Spielstätten des Orchesters sind in another, and whose contrasts are mutually illumi- Saarbrücken und Kaiserslautern, aber auch in der A glance at history could have taught them that nating rather than exclusive. Großregion SaarLorLux und Rheinland-Pfalz. Das technique has never replaced personality. After Orchester bespielt außerdem Konzertreihen in 1945, however, the philosopher’s stone had finally Let us begin with Arthur Honegger, taking a 1929 Karlsruhe, Mainz und der Alten Oper Frankfurt. been found, and the break with history was so concert as an example. By his own account (in Ich CD-Gesamteinspielungen der Sinfonien von radical that not even the smallest hint of experi- bin Komponist), he admired his colleagues Mil- Tschaikowsky (Christoph Poppen), Brahms ence was granted validity. The result was that for haud and Hindemith, “who work with such ease Cello Concertos Hindemith | · Cello Honegger Martinů· Orchestra 08 09

that they write endless streams of music”, and he While Honegger felt as if he had to “set up a lad- Finale, which seems to be virtually tripping over though he is still “aware of the spiritual effect admits that symphonic works in particular cost der without having a wall to lean it against” when itself – and then the inimitable warmth of those and beauty of his music more than anyone else.” him great effort: “They demand a constant con- he composed, Bohuslav Martinů, two years his great, singing melodies, or the plain, almost naïve But in everything he does, he is a pragmatist. English centration of one’s thoughts”. Nonetheless, any- senior, must have created a veritable gravitational chord shifts whose enviable beauty and simplicity “What use is the greatest of wisdom if he does English one searching for traces of such ‘difficulty’ would field in his busiest years to prevent his musical could never be conceived on any drawing-board. not know how to apply vocalisation, lip pressure remain empty-handed. The leisurely and seduc- creations from falling over. At least, in all those or fingerings in such a way as to produce a sonic tive opening gesture, the completely disarming, cases where his achievements were notable or It is at such points that the supremely minstrel- result that moves the listener?”, he asks in The truthful chanson (track 7, from 1:06”), the artful even great: for his productivity was so colossal like world of the Bohemian comes into contact Craft of Composition, and his answers are quite metamorphoses, and finally also the bridge with that not even the leading Martinů expert Harry with that of his German colleague Hindemith, unambiguous – for example in the Concerto for which he completes the cyclically overarching Halbreich (the man behind the “H” in Martinů’s who – when Martinů was just turning his back on Cello and Orchestra, a new work at the time, form – all these facets give an effortless impres- list of works) has been able to provide a final fig- Europe – while Hindemith was in Tanglewood, which he had begun in Switzerland and whose sion of Honegger’s melodic and architectural ure for the size of his œuvre. Naturally some taking his band of hopeful students on a turbu- outlines had already aroused the interest of Serge aims: “I imagine the highest melodic form as a things were muddled up in 1940, when the com- lent ride during a heated summer course. “I gave Koussevitzky and Gregor Piatigorsky: the calcu- rainbow, rising and falling […] Listeners should let poser fled from Paris to the USA directly before them such a thorough treatment that I some- lated force of the opening, with its cunning themselves be carried by the melodic lines or the Nazi take-over. But many things were simply times had to calm the surge of frustration and sequence of perfectiones, triplets in semiquavers, rhythmic divisions, without having to worry forgotten, left behind in his Czech homeland, tears in private sessions”, he wrote to his wife quavers and crotchets; the calm central move- about anything else” – which is not difficult when scattered by someone who was making the full- Gertrud in July 1940. “Now they have all more or ment, marked ruhig bewegt, in which parts A and presented with the gorgeous cantilena that is est use of his creative cornucopia and who, at the less understood that we need to work, and how to B overlap telescopically at the end; and the witty spread out over us in all colours of the spectrum beginning of his turbulent career – we shall pass do so.” march, which only Paul Hindemith could have simultaneously in the soloist’s first utterance. over his time at the Prague Conservatory in polite written like that – they would already be docu- Beyond this, we gain” ‘the impression of a story’ silence – seemed to care less about the quality of He demonstrated in person, and was not afraid to ments of amazing skill on their own. But they are, that Honegger sought to tell in his compositions, a composition than about its mere completion. subject his own “juvenilia” to harsh criticism: he at the same time, demanding and extremely one of those novels or novellas with which he That is the danger for a “writing maniac” – but now insisted on “making the deepest impression rewarding gifts for the soloist, the orchestra and compared symphonic works, “where the different also the great opportunity: by the time scrupu- through the best possible techniques”, as “today the audience: expressive to the point of abandon, themes correspond to the characters. Once we lous self-doubt manages to grab him by the scruff there is an urgent need for a return to simplicity capricious and humorous, cheeky and playful, a have made their acquaintance, we follow their of his neck, he has already got further than most. of means and immediacy of effect in all areas of concert piece with all the virtues the genre holds development and their emotional behaviour.” Provided he is able to dispose of inferior results musical work.” He taught composition against in store – and, as it happens, a more modern invi- and improve valuable ones through revision, he this background, and his students, initially com- tation for composers to try a little endurance and This narrative attitude is combined with a genre can achieve such works as the First Concerto for pletely baffled by the speed with which their practice, instead of dismissing all genuine respon- of which Arthur Honegger was especially fond: Cello and Orchestra from 1930, which underwent teacher conjured up a fugue at the blackboard, for sibility on a tireless quest for the perfect solution. cinema. Abrupt transitions alongside slow cross- thorough revision a quarter of a century after its example, gradually understood his point: that, as That was already attempted by Honoré de fades, soft light and suddenly dazzling spotlights original completion. The relevant documents tell “old Bach” already knew, one can work hard to Balzac’s fictional painter Frenhofer, with ghastly revealing figures with yearning gazes and others us that the original version was a chamber con- learn the craft that provides the golden founda- consequences. with triumphant aplomb – perhaps the score is in certo resembling the neo-classical concerto tion for art of true worth. fact the script for a nocturnal tale full of unspo- grosso; the second, by contrast, is a grand, declar- Eckhardt van den Hoogen ken adventures that the concert protagonist mas- atory work in the deepest sense whose melodies That is where Hindemith is ultimately the “Old ters with bravura? hold a great longing for his homeland and native German” master who works less with paint and language. There are occasional nods towards canvas than with wood, hammer and chisel: a Antonín Dvořák, idiomatic phrases from the Czech sculptor who is in such perfect command of the soul comparable to those translated into music so technical aspects of his art that for him, notes uniquely by Leoš Janáček, furious rhythms, in the have “scale and measurements like solid objects”, Orchestra Concertos Hindemith | · Cello Honegger Martinů· 08 09

that they write endless streams of music”, and he While Honegger felt as if he had to “set up a lad- Finale, which seems to be virtually tripping over though he is still “aware of the spiritual effect admits that symphonic works in particular cost der without having a wall to lean it against” when itself – and then the inimitable warmth of those and beauty of his music more than anyone else.” him great effort: “They demand a constant con- he composed, Bohuslav Martinů, two years his great, singing melodies, or the plain, almost naïve But in everything he does, he is a pragmatist. English centration of one’s thoughts”. Nonetheless, any- senior, must have created a veritable gravitational chord shifts whose enviable beauty and simplicity “What use is the greatest of wisdom if he does English one searching for traces of such ‘difficulty’ would field in his busiest years to prevent his musical could never be conceived on any drawing-board. not know how to apply vocalisation, lip pressure remain empty-handed. The leisurely and seduc- creations from falling over. At least, in all those or fingerings in such a way as to produce a sonic tive opening gesture, the completely disarming, cases where his achievements were notable or It is at such points that the supremely minstrel- result that moves the listener?”, he asks in The truthful chanson (track 7, from 1:06”), the artful even great: for his productivity was so colossal like world of the Bohemian comes into contact Craft of Composition, and his answers are quite metamorphoses, and finally also the bridge with that not even the leading Martinů expert Harry with that of his German colleague Hindemith, unambiguous – for example in the Concerto for which he completes the cyclically overarching Halbreich (the man behind the “H” in Martinů’s who – when Martinů was just turning his back on Cello and Orchestra, a new work at the time, form – all these facets give an effortless impres- list of works) has been able to provide a final fig- Europe – while Hindemith was in Tanglewood, which he had begun in Switzerland and whose sion of Honegger’s melodic and architectural ure for the size of his œuvre. Naturally some taking his band of hopeful students on a turbu- outlines had already aroused the interest of Serge aims: “I imagine the highest melodic form as a things were muddled up in 1940, when the com- lent ride during a heated summer course. “I gave Koussevitzky and Gregor Piatigorsky: the calcu- rainbow, rising and falling […] Listeners should let poser fled from Paris to the USA directly before them such a thorough treatment that I some- lated force of the opening, with its cunning themselves be carried by the melodic lines or the Nazi take-over. But many things were simply times had to calm the surge of frustration and sequence of perfectiones, triplets in semiquavers, rhythmic divisions, without having to worry forgotten, left behind in his Czech homeland, tears in private sessions”, he wrote to his wife quavers and crotchets; the calm central move- about anything else” – which is not difficult when scattered by someone who was making the full- Gertrud in July 1940. “Now they have all more or ment, marked ruhig bewegt, in which parts A and presented with the gorgeous cantilena that is est use of his creative cornucopia and who, at the less understood that we need to work, and how to B overlap telescopically at the end; and the witty spread out over us in all colours of the spectrum beginning of his turbulent career – we shall pass do so.” march, which only Paul Hindemith could have simultaneously in the soloist’s first utterance. over his time at the Prague Conservatory in polite written like that – they would already be docu- Beyond this, we gain” ‘the impression of a story’ silence – seemed to care less about the quality of He demonstrated in person, and was not afraid to ments of amazing skill on their own. But they are, that Honegger sought to tell in his compositions, a composition than about its mere completion. subject his own “juvenilia” to harsh criticism: he at the same time, demanding and extremely one of those novels or novellas with which he That is the danger for a “writing maniac” – but now insisted on “making the deepest impression rewarding gifts for the soloist, the orchestra and compared symphonic works, “where the different also the great opportunity: by the time scrupu- through the best possible techniques”, as “today the audience: expressive to the point of abandon, themes correspond to the characters. Once we lous self-doubt manages to grab him by the scruff there is an urgent need for a return to simplicity capricious and humorous, cheeky and playful, a have made their acquaintance, we follow their of his neck, he has already got further than most. of means and immediacy of effect in all areas of concert piece with all the virtues the genre holds development and their emotional behaviour.” Provided he is able to dispose of inferior results musical work.” He taught composition against in store – and, as it happens, a more modern invi- and improve valuable ones through revision, he this background, and his students, initially com- tation for composers to try a little endurance and This narrative attitude is combined with a genre can achieve such works as the First Concerto for pletely baffled by the speed with which their practice, instead of dismissing all genuine respon- of which Arthur Honegger was especially fond: Cello and Orchestra from 1930, which underwent teacher conjured up a fugue at the blackboard, for sibility on a tireless quest for the perfect solution. cinema. Abrupt transitions alongside slow cross- thorough revision a quarter of a century after its example, gradually understood his point: that, as That was already attempted by Honoré de fades, soft light and suddenly dazzling spotlights original completion. The relevant documents tell “old Bach” already knew, one can work hard to Balzac’s fictional painter Frenhofer, with ghastly revealing figures with yearning gazes and others us that the original version was a chamber con- learn the craft that provides the golden founda- consequences. with triumphant aplomb – perhaps the score is in certo resembling the neo-classical concerto tion for art of true worth. fact the script for a nocturnal tale full of unspo- grosso; the second, by contrast, is a grand, declar- Eckhardt van den Hoogen ken adventures that the concert protagonist mas- atory work in the deepest sense whose melodies That is where Hindemith is ultimately the “Old ters with bravura? hold a great longing for his homeland and native German” master who works less with paint and language. There are occasional nods towards canvas than with wood, hammer and chisel: a Antonín Dvořák, idiomatic phrases from the Czech sculptor who is in such perfect command of the soul comparable to those translated into music so technical aspects of his art that for him, notes uniquely by Leoš Janáček, furious rhythms, in the have “scale and measurements like solid objects”, Orchestra Concertos Hindemith | · Cello Honegger Martinů· 10 Johannes Moser cello Deutsche Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern 11

Johannes Moser performs with the world’s leading enthusiasm for classical music among young peo- Just three years after it was founded, the German orchestras, such as the , ple, and this ongoing project will see its highlight Radio Philharmonic Orchestra Saarbrücken Kai- Berlin Philharmonic, , so far with a tour of American universities serslautern already counts as one of ARD’s well- English London Symphony Orchestra, Zurich Tonhalle together with the New York performance artist known orchestras. The principal conductor is Orchestra, Bavarian Radio Symphony Orchestra, Phyllis Chen. The programme includes both tradi- Christoph Poppen. From the 2011/12 season Tokyo Symphony Orchestra, Cleveland Orchestra tional and experimental repertoire, and in addi- onwards, Karel Mark Chichon will be the orches- and Israel Philharmonic, with conductors includ- tion to the traditional piano and cello it also tra‘s new Principal Conductor. ing Riccardo Muti, Lorin Maazel, Zubin Mehta, includes prepared piano, toy piano, music box, Franz Welser-Möst and Christian Thielemann. In prepared cello and electric cello. The aim is to Regular performance venues are in Saarbrücken September 2009 he opened the season together make contemporary music accessible to young and Kaiserslautern, but also in the greater Saar- with Mariss Jansons and the Royal Concertgebouw adults in a playful and entertaining manner, and LorLux region and in Rhineland-Palatinate. In Orchestra in Shostakovich’s Cello Concerto no. 1. to arouse their interest in challenging ways. addition, the orchestra also performs concert He made his American debut in 2005 with the Moser, born in Munich into a family of musicians, series in Karlsruhe, Mainz and in the Old Opera Chicago Symphony Orchestra under Pierre Boulez. studied with David Geringas. He won the Tchaiko- House in Frankfurt. Full recordings of Tchaiko- His interests as a performer range from histori- vsky competition in Moscow in 2002, and was also vsky’s symphonies (Christoph Poppen), Brahms cally-informed interpretation of Baroque music to awarded the special prize for his interpretation of (Stanislaw Skrowaczewski) and Théodore Gouvy works of the 20th and 21st century. He is especially the Rococo Variations. Several of the CDs he has (Jacques Mercier) will be completed 2011. The CDs enthusiastic about experimenting with the elec- recorded for SWRmusic/hänssler CLASSIC have already available now include the full recording of tric cello, and has already inspired several compos- received the ECHO Klassik Award. Johannes Moser Mendelssohn’s symphonies lead by principal con- ers to write pieces for the instrument. For years he plays on a cello by Carlo Antonio Testore, made ductor Christoph Poppen. has successfully devoted himself to awakening 1712 in Milan, from a private collection.

Christoph Poppen conductor

At the beginning of 2007/08 the renowned Ger- In addition to his position as Principal Conductor, Aufnahme | Recording Art Director Margarete Koch man conductor began his tenure as Principal Con- Christoph Poppen is also a frequent guest con- 8. 6. – 12. 6. 2010 SWR Studio Kaiserslautern Verlag | Publishing Martinů, Hindemith: ductor of the new German Radio Philharmonic ductor of most of the world’s finest orchestras. A Künstlerische Aufnahmeleitung,­ Tonmeister, Schott Music GmbH & Co. KG Mainz (Germany); Orchestra in the first season of the orchestra. In productive collaboration with the Tirolean Digitalschnitt | Artistic Director, Recording Honegger: Editions Salabert, Paris August 2006, Christoph Poppen was appointed Landestheater Innsbruck has lead to many suc- ­engineer, Digital Editor Thomas Raisig, SR Fotos | Photographs Principal Conductor of the Radio Symphony cessful opera projects. Toningenieur | Sound Engineer Cover: Johannes Moser: © Luke Redmond Orchestra Saarbrücken and therefore had the role Rainer Neumann, SWR ­Photography, Booklet Page | Seite 2: Johannes of overseeing and artistically guiding the merger Christoph Poppen’s extensive discography covers Orchestermanager | Orchestra management Moser: Manfred Esser © hänssler Classic; of his orchestra with the Radio Orchestra Kaisers- works by composers such as Tigran Mansurian, Benedikt Fohr, SR Page | Seite 6: Christoph Poppen: © Sasha Gusov; lautern. He will continue his position as Principal Sofia Gubaidulina, Karl Amadeus Hartmann, Einführungstext | Programme notes Page | Seite 11: Deutsche Radio Philharmonie: Conductor of the German Radio Philharmonic Frank Martin, Giacinto Scelsi, Haydn, Mozart and Eckhardt van den Hoogen © Horst Wackerbarth Orchestra until 2011. From 1995 to 2006 he was Schubert. Redaktionelle Mitarbeit | Editorial contributor Übersetzung | Translation Wieland Hoban Artistic Director of the Munich Chamber Orches- Dr. Beate Früh, SR Endredaktion | Final editing hänssler CLASSIC tra. Cello Concertos Hindemith | · Cello Honegger Martinů· Orchestra 10 Johannes Moser cello Deutsche Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern 11

Johannes Moser performs with the world’s leading enthusiasm for classical music among young peo- Just three years after it was founded, the German orchestras, such as the New York Philharmonic, ple, and this ongoing project will see its highlight Radio Philharmonic Orchestra Saarbrücken Kai- Berlin Philharmonic, Los Angeles Philharmonic, so far with a tour of American universities serslautern already counts as one of ARD’s well- English London Symphony Orchestra, Zurich Tonhalle together with the New York performance artist known orchestras. The principal conductor is Orchestra, Bavarian Radio Symphony Orchestra, Phyllis Chen. The programme includes both tradi- Christoph Poppen. From the 2011/12 season Tokyo Symphony Orchestra, Cleveland Orchestra tional and experimental repertoire, and in addi- onwards, Karel Mark Chichon will be the orches- and Israel Philharmonic, with conductors includ- tion to the traditional piano and cello it also tra‘s new Principal Conductor. ing Riccardo Muti, Lorin Maazel, Zubin Mehta, includes prepared piano, toy piano, music box, Franz Welser-Möst and Christian Thielemann. In prepared cello and electric cello. The aim is to Regular performance venues are in Saarbrücken September 2009 he opened the season together make contemporary music accessible to young and Kaiserslautern, but also in the greater Saar- with Mariss Jansons and the Royal Concertgebouw adults in a playful and entertaining manner, and LorLux region and in Rhineland-Palatinate. In Orchestra in Shostakovich’s Cello Concerto no. 1. to arouse their interest in challenging ways. addition, the orchestra also performs concert He made his American debut in 2005 with the Moser, born in Munich into a family of musicians, series in Karlsruhe, Mainz and in the Old Opera Chicago Symphony Orchestra under Pierre Boulez. studied with David Geringas. He won the Tchaiko- House in Frankfurt. Full recordings of Tchaiko- His interests as a performer range from histori- vsky competition in Moscow in 2002, and was also vsky’s symphonies (Christoph Poppen), Brahms cally-informed interpretation of Baroque music to awarded the special prize for his interpretation of (Stanislaw Skrowaczewski) and Théodore Gouvy works of the 20th and 21st century. He is especially the Rococo Variations. Several of the CDs he has (Jacques Mercier) will be completed 2011. The CDs enthusiastic about experimenting with the elec- recorded for SWRmusic/hänssler CLASSIC have already available now include the full recording of tric cello, and has already inspired several compos- received the ECHO Klassik Award. Johannes Moser Mendelssohn’s symphonies lead by principal con- ers to write pieces for the instrument. For years he plays on a cello by Carlo Antonio Testore, made ductor Christoph Poppen. has successfully devoted himself to awakening 1712 in Milan, from a private collection.

Christoph Poppen conductor

At the beginning of 2007/08 the renowned Ger- In addition to his position as Principal Conductor, Aufnahme | Recording Art Director Margarete Koch man conductor began his tenure as Principal Con- Christoph Poppen is also a frequent guest con- 8. 6. – 12. 6. 2010 SWR Studio Kaiserslautern Verlag | Publishing Martinů, Hindemith: ductor of the new German Radio Philharmonic ductor of most of the world’s finest orchestras. A Künstlerische Aufnahmeleitung,­ Tonmeister, Schott Music GmbH & Co. KG Mainz (Germany); Orchestra in the first season of the orchestra. In productive collaboration with the Tirolean Digitalschnitt | Artistic Director, Recording Honegger: Editions Salabert, Paris August 2006, Christoph Poppen was appointed Landestheater Innsbruck has lead to many suc- ­engineer, Digital Editor Thomas Raisig, SR Fotos | Photographs Principal Conductor of the Radio Symphony cessful opera projects. Toningenieur | Sound Engineer Cover: Johannes Moser: © Luke Redmond Orchestra Saarbrücken and therefore had the role Rainer Neumann, SWR ­Photography, Booklet Page | Seite 2: Johannes of overseeing and artistically guiding the merger Christoph Poppen’s extensive discography covers Orchestermanager | Orchestra management Moser: Manfred Esser © hänssler Classic; of his orchestra with the Radio Orchestra Kaisers- works by composers such as Tigran Mansurian, Benedikt Fohr, SR Page | Seite 6: Christoph Poppen: © Sasha Gusov; lautern. He will continue his position as Principal Sofia Gubaidulina, Karl Amadeus Hartmann, Einführungstext | Programme notes Page | Seite 11: Deutsche Radio Philharmonie: Conductor of the German Radio Philharmonic Frank Martin, Giacinto Scelsi, Haydn, Mozart and Eckhardt van den Hoogen © Horst Wackerbarth Orchestra until 2011. From 1995 to 2006 he was Schubert. Redaktionelle Mitarbeit | Editorial contributor Übersetzung | Translation Wieland Hoban Artistic Director of the Munich Chamber Orches- Dr. Beate Früh, SR Endredaktion | Final editing hänssler CLASSIC tra. Cello Concertos Hindemith | · Cello Honegger Martinů· Orchestra „Johannes Moser, ein großer Kommunikator [...] und ein vor Spontaneität sprühender Virtuose ersten Ranges“ | “Johannes Moser, a great communicator [...] and master virtuoso who fairly sparkles with spontaneity.” Harald Eggebrecht, Süddeutsche Zeitung BRAHMS AND HIS CONTEMPORARIES Johannes Moser violoncello Paul Rivinius piano Vol I: 1 CD No. 93.206 Vol. II: 1 CD No. 93.207 Vol. III: 1 CD No. 93.208 CAMILLE SAINT-SAËNS Complete Works for Cello and Orchestra Johannes Moser violoncello Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR Fabrice Bollon 1 CD No. 93.222

Unter www.haenssler-classic.de finden Sie eine große Auswahl von über 800 Klassik-CDs und DVDs von hänssler CLASSIC mit Hörbeispielen, Download-Möglichkeiten und Künstlerinformationen. Gerne können Sie unseren Gesamtkatalog anfordern, Bestell-Nr. 955.410, Kontakt: [email protected]

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Johannes Moser Violoncello Deutsche Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern | Christoph Poppen CD93.276

Cello-Konzerte | Cello Concertos Martinům it h Cello-Konzerte· · | Hinde Honegger

Bohuslav Martinů Paul Hindemith arthur Honegger (1890 – 1959) (1895 – 1963) (1892 – 1955)

Concerto for Cello and Konzert für Violoncello Concerto pour Violoncelle Orchestra No.1 H. 196 [24:44] und Orchester (1940) [22:53] et Orchestre [13:38]

1 Allegro moderato [08:09] 4 Mäßig schnell [08:28] 7 Andante [05:55] 2 Andante poco moderato [09:32] 5 Ruhig bewegt – Sehr lebhaft [07:53] 8 Lento [03:36] 3 Allegro con brio [07:03] 6 Marsch, Lebhaft [07:32] 9 Allegro marcato [05:07]

Total Time [63:15]

Eine Aufnahme des SR und SWR | A recording of the SR and SWR

Cello Concertos HoneggerHinde · |· h Cello m it Martinů Coproduktion between Saarländischer Rundfunk and Südwestrundfunk

CD-No. 93.276 Made in Germany | Booklet in German and English © 2010 swr Media Services GmbH, 70150 Stuttgart, Germany | ℗ 2011 hänssler classic, P. O. Box, 71087 Holzgerlingen, Germany, www.haenssler-classic.com, [email protected] | Design: www.doppelpunkt.com 4 010276 024439