NS-Kunstraub Und Restitution Diplomarbeit
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NS-Kunstraub und Restitution am Beispiel von Gustav Klimts Damenporträts Bildnis einer Dame, Die Freundinnen und Bildnis Serena Lederer Diplomarbeit zur Erlangung des akademischen Grades einer Magistra der Philosophie an der Karl-Franzens-Universität Graz vorgelegt von Hanna WEBER am Institut für Geschichte Begutachter: Univ.-Prof. Mag. Dr. Gerald Lamprecht Graz, Juni 2018 „Der Zeit ihre Kunst, der Kunst ihre Freiheit“ Gustav Klimt 2 Ehrenwörtliche Erklärung Ich erkläre ehrenwörtlich, dass ich die vorliegende Arbeit selbstständig und ohne fremde Hilfe verfasst, andere als die angegebenen Quellen nicht benutzt und die den Quellen wörtlich oder inhaltlich entnommenen Stellen als solche kenntlich gemacht habe. Die Arbeit wurde bisher in gleicher oder ähnlicher Form keiner anderen inländischen oder ausländischen Prüfungsbe- hörde vorgelegt und auch noch nicht veröffentlicht. Die vorliegende Fassung entspricht der eingereichten elektronischen Version. Graz, Juni 2018 Hanna Weber 3 Grazie Mille… … an meinen Betreuer Univ.-Prof. Mag. Dr. Gerald Lamprecht, der mit meinem Themenvorschlag sofort einverstanden war und mich beim Verfassen der Arbeit unterstützt hat. … an meine liebevollen Eltern Heidi und Johannes Weber, die mir nicht nur mein Studium, sondern auch eine unbeschwerte und wunderschöne Kindheit ermöglicht haben. … an meinen Bruder Bernd, auf den ich immer zählen kann. Unsere gemeinsa- me WG-Zeit war mir eine Ehre! … geht vor allem an meinen Freund Dario, der meine Launen während der Stu- dienzeit immer mit Humor genommen hat, mich immer wieder aufgefangen und in jeder Hinsicht unterstützt hat. Grazie, tesoro mio! 4 Inhaltsverzeichnis Einleitung .................................................................................................................................... 6 1. Hitlers Eigeninteresse an Kunst, Kultur und Architektur.............................................. 10 2. Kunstpolitik in Österreich nach dem „Anschluss“ ........................................................ 15 2.1. Kunstpolitik im „Altreich“ ............................................................................................. 16 2.2. „Arisierung“ .................................................................................................................. 18 2.3. Gesetzliche Bestimmungen für die „Arisierung“ von Kunst- und Kulturgegenständen in der „Ostmark“ ........................................................................................................... 20 2.4. „Sonderauftrag Linz“ .................................................................................................... 23 2.5. „Führervorbehalt“ ........................................................................................................ 28 3. Institutionen und Nutznießer im NS-Kunstraub ........................................................... 31 3.1. Institutionen und ihre Vorgehensweisen ..................................................................... 32 3.2. Nutznießer und ihre Vorgehensweisen ........................................................................ 39 4. Restitutionsgesetzgebung in Österreich ...................................................................... 45 4.1. Die Anfänge der Restitutionsgesetzgebung in der Nachkriegszeit .............................. 49 4.2. Restitutionsgesetzgebung ab dem Jahr 1955............................................................... 55 4.3. Die Probleme und Schwierigkeiten der österreichischen Restitutionsgesetzgebung . 64 5. Gustav Klimts künstlerische Frauenbildnisse ............................................................... 68 5.1. Bernhard Altmann und das Gemälde Bildnis einer Dame ............................................ 69 5.2. August und Serena Lederer und die Gemälde Bildnis Serena Lederer und Die Freundinnen .................................................................................................................. 78 6. Resümee ....................................................................................................................... 96 7. Bibliographie ................................................................................................................. 98 Primärquellen ....................................................................................................................... 98 Rechtsquellen ....................................................................................................................... 99 Sekundärliteratur ................................................................................................................ 103 Ausstellungskataloge .......................................................................................................... 112 Internetquellen ................................................................................................................... 113 8. Stichwortverzeichnis .................................................................................................. 115 5 Einleitung Das Jahr 2018 ist aus zweierlei Gründen ein wichtiges Gedenkjahr für die Republik Öster- reich. Zum einen jährt sich der 100. Todestag von einem der bekanntesten österreichischen Maler, Gustav Klimt, und zum anderen ist es der 80. Jahrestag des „Anschlusses“ Österreichs an das Deutsche Reich. Des Weiteren ist der Umgang mit den Opfern des Nationalsozialismus in der Republik Österreich nach wie vor ein brisantes Thema. Die vorliegende Diplomarbeit mit dem Titel „NS-Kunstraub und Restitution am Beispiel von Gustav Klimts Damenporträts Bildnis einer Dame, Die Freundinnen und Bildnis Serena Le- derer“ soll beide Themen des Gedenkjahres 2018 miteinander verknüpfen. In der Diplomar- beit sollen die soeben genannten Gemälde einerseits den Verlauf des NS-Kunstraubes nach dem „Anschluss“ an das Deutsche Reich exemplarisch darstellen und andererseits das Restitu- tionsverfahren in Österreich skizzieren. Das Ende des Zweiten Weltkrieges ist über 70 Jahren her, dennoch hat Österreich nach wie vor nicht alle Kunstgegenstände den rechtmäßigen Erben rückgestellt und nicht alle NS-Opfer wurden für ihre Verluste entschädigt. Im Laufe der Jahre wurden zwar immer wieder Rück- stellungs- und Entschädigungsgesetzte erlassen, jedoch war der damit verbundene Prozess für die Antragsstellerinnen und Antragssteller sehr mühsam und voller Fallen.1 Die folgende Arbeit gliedert sich grundsätzlich in drei große Themenbereiche. Der erste The- menbereich behandelt den NS-Kunstraub in Österreich nach dem „Anschluss“ an das Deut- sche Reich, der zweite Themenbereich skizziert die Restitutionsgesetzgebung in Österreich und im dritten Themenbereich wird auf die Eigentümer der bereits genannten Damenporträts, Bernhard Altmann sowie August und Serena Lederer näher eingegangen. Hierbei soll der ge- samte Weg der Gemälde ab dem Zeitpunkt der Beschlagnahmung chronologisch dargestellt werden. Im Rahmen dieser Arbeit soll gezeigt werden, dass der Weg eines Restitutionsverfah- rens sehr steinig und lang sein konnte und es in unzähligen Fällen aus verschiedenen Ursa- chen zu keiner Restitution kommen konnte. Einige Gründe dafür konnten sein, dass die ein- zelnen Kunstwerke bereits während des Nationalsozialismus beschädigt wurden, die rechtmä- ßigen Besitzerinnen und Besitzer den Zweiten Weltkrieg nicht überlebten oder dass die öster- reichische Regierung sich aus verschiedenen Beweggründen weigerte, die Kunstwerke zu re- stituieren. 1 Vgl. JABLONER Clemens, Die Österreichische Historikerkommission. In: Verena PAWLOWSKY / Harald WENDELIN (Hgg.), Die Republik und das NS-Erbe. Raub und Rückgabe, Österreich von 1938 bis heute, Bd. 1. Wien 2005, S. 17. 6 Fragestellungen Durch die vorliegende Diplomarbeit sollen im ersten Themenbereich folgende Fragestellun- gen beantwortet werden: Welche Rolle spielte Hitlers Eigeninteresse an Kunst, Kultur und Architektur in der nationalsozialistischen Kunstpolitik? Wie verlief die Kunstpolitik in Öster- reich nach dem „Anschluss“ im Jahr 1938? Was versteht man unter dem Begriff „Arisierung“ und wie verliefen die drei Phasen der „Arisierung“ in Österreich? Welche gesetzlichen Ver- ordnungen für Vermögensentzug gab es im Nationalsozialismus? Welche Rolle spielten der „Sonderauftrag Linz“ und der „Führervorbehalt“ im NS-Kunstraub? Und welche Institution und Personen bereicherten sich maßgeblich am NS-Kunstraub? In diesem Themenbereich soll die gesamte Konstruktion um den NS-Kunstraub mit ihren zahlreichen Vernetzungen aufge- zeigt und dargestellt werden. Der zweite Themenbereich dieser Arbeit soll folgende Fragenstellungen näher behandeln: Wie verlief die Restitutionsgesetzgebung mit dem Einfluss der „Opferthese“ in der Nach- kriegszeit? Welche Rückstellungsgesetze wurden in den 1940er Jahren erlassen und was be- wirkten sie? Wie verlief die Restitutionsgesetzgebung nach der Unterzeichnung des Staatsver- trages im Jahr 1955? Und wie verhielt sich die Republik Österreich gegenüber den Opfern des Nationalsozialismus zu dieser Zeit? Im dritten und letzten Themenbereich sollen Fragen rund um die Familien Altmann und Lede- rer und deren geraubten Kunstwerke beantwortet werden, diese lauten: Was passierte Bern- hard Altmann, Serena Lederer und deren Familien nach dem „Anschluss“? Was geschah mit deren Kunstsammlung, vor allem mit den Damenporträts Bildnis einer Dame, Die Freundin- nen und Bildnis Serena Lederer? Von welchen Institutionen wurden die Gemälde beschlag- nahmt und wo befanden sie sich während der NS-Zeit? Wurden die Bilder während des Zwei- ten Weltkrieges zerstört? Wenn nicht, wurden