Regionaler Richtplan Knonaueramt, Antrag an den Regierungsrat zur Festsetzung, verabschiedet an der Delegiertenversammlung vom 16. November 2016 Seite 2 Inhaltsverzeichnis

A Einleitung 9

B Erläuterungen zu einzelnen Kapiteln 11

1 Regionales Raumordnungskonzept ...... 11

1.3 Zukunftsbild Knonaueramt 2030 ...... 11 Bevölkerungsentwicklung ...... 11 Nutzungsdichte in Abhängigkeit des öffentlichen Verkehrs ...... 14

2 Siedlung ...... 15

2.1 Gesamtstrategie ...... 15 Ausdehnung des Gebiets „Umstrukturieren“ in Affoltern a.A...... 15

2.3 Zentrumsgebiet ...... 15 Ausdehnung Zentrumsgebiet Affoltern a.A...... 15

2.5 Gebiet mit Nutzungsvorgaben ...... 16 Arbeitsplatzgebiete und Zulässigkeit von Handels- und Dienstleistungsnutzungen ...... 16 Keine weitere Ansiedlung flächenintensiver Betriebe und Logistikstandorte ...... 18 Mischgebiete und Mindestanteile Arbeitsnutzungen ...... 18

2.6 Anzustrebende bauliche Dichte ...... 20 Hohe bauliche Dichte im Einzugsbereich der S-Bahnstationen ...... 20

2.7 Entwicklungsvorgaben...... 21 Siedlungsqualität gezielt fördern ...... 21

2.8 Stand- und Durchgangsplätze für Fahrende ...... 21 Durchgangsplatz Hausen a.A. sichern ...... 21

3 Landschaft ...... 22

3.2 Landwirtschaftsgebiet ...... 22 Bezeichnung „Huser Allmend“ als Gebiet zur Erweiterung der landwirtschaftlichen Nutzungseignung ...... 22

3.5 Erholung ...... 22 Ergänzung bestehender Anlagen, Hundeschulen und Seleger Moor ...... 22 Trasseesicherung Langlaufloipen ...... 23

Regionaler Richtplan Knonaueramt, Antrag an den Regierungsrat zur Festsetzung, verabschiedet an der Delegiertenversammlung vom 16. November 2016 Seite 3 3.10 Freihaltegebiet ...... 25 Siedlungstrennung durch zusätzliche Freihaltegebiete ...... 25

4 Verkehr ...... 26

4.1 Gesamtstrategie ...... 26 Bewältigung der Mobilitätsnachfrage ...... 26 Trendprognosen 2030 im Gesamtverkehrsmodell 2013 ...... 26 Entwicklung Binnen- und Quell-Zielverkehr ...... 26

4.2 Strassenverkehr ...... 29 Netzstrategie zur Wahrung der Entlastungwirkung A4 auf den Ortsdurchfahrten ...... 29 Strassennetz: Anpassungen aufgrund A4 ...... 29 Umgestaltung Strassenraum und Beachtung Ortsbild / Siedlungsverträglichkeit ...... 29

4.3 Öffentlicher Personenverkehr ...... 30 Angebote öffentlicher Verkehr aufgrund der Vorgaben des ZVV ...... 30

4.4 Fuss- und Wanderwege...... 32 Aktualisierung und Ergänzung der Fuss- und Wanderwegrouten ...... 32

4.5 Velowege ...... 35 Abstimmung Velorouten und Schwachstellen mit dem Velonetzplan ...... 35

5 Versorgung, Entsorgung ...... 38 5.4 Energie ...... 38

6 Öffentliche Bauten und Anlagen ...... 38

C Einwendungen 39

1 Regionales Raumordnungskonzept ...... 40

1.3 Zukunftsbild Knonaueramt 2030 ...... 40 1.3.2 Bevölkerung und Beschäftigte ...... 40 1.3.3 Landschaftliche Qualitäten ...... 40 1.3.4 Siedlungscharaktere und Spezialitäten ...... 41 1.3.6 Verkehr und Mobilität ...... 41

2 Siedlung ...... 41

2.1 Gesamtstrategie ...... 41 2.1.1 Ziele ...... 41 2.1.2 Karteneinträge ...... 42

Regionaler Richtplan Knonaueramt, Antrag an den Regierungsrat zur Festsetzung, verabschiedet an der Delegiertenversammlung vom 16. November 2016 Seite 4 2.2 Siedlungsgebiet ...... 42 2.2.2 Karteneinträge ...... 42

2.4 Schutzwürdiges Ortsbild ...... 42 2.4.2 Karteneinträge ...... 42

2.5 Gebiet mit Nutzungsvorgaben ...... 43 2.5.2 Karteneinträge ...... 43

2.6 Anzustrebende bauliche Dichte ...... 43 2.6.2 Karteneinträge ...... 43

2.7 Entwicklungsvorgaben...... 44 2.7.2 Karteneinträge ...... 44 2.8 Stand- und Durchgangsplätze für Fahrende ...... 45

3 Landschaft ...... 45

3.1 Gesamtstrategie ...... 45 3.1.1 Ziele ...... 45

3.2 Landwirtschaftsgebiet ...... 46 3.2.2 Karteneinträge ...... 46

3.4 Gewässer ...... 46 3.4.2 Karteneinträge ...... 46

3.5 Erholung ...... 47 3.5.2 Karteneinträge ...... 47

3.6 Naturschutz ...... 47 3.6.1 Karteneinträge ...... 47

3.7 Landschaftsschutzgebiet ...... 48 3.7.2 Karteneinträge ...... 48

3.8 Landschaftsförderungsgebiet ...... 48 3.8.3 Massnahmen ...... 48

3.9 Landschaftsverbindung ...... 48 3.9.2 Karteneinträge ...... 48 3.9.3 Massnahmen ...... 49

4 Verkehr ...... 49

4.1 Gesamtstrategie ...... 49 4.1.1 Ziele ...... 49

Regionaler Richtplan Knonaueramt, Antrag an den Regierungsrat zur Festsetzung, verabschiedet an der Delegiertenversammlung vom 16. November 2016 Seite 5 4.2 Strassenverkehr ...... 50 4.2.2 Karteneinträge ...... 50

4.3 Öffentlicher Personenverkehr ...... 52 4.3.1 Ziele ...... 52

4.4 Fuss- und Wanderwege...... 53 4.4.2 Karteneinträge ...... 53

4.5 Velowege ...... 54 4.5.2 Karteneinträge ...... 54

4.6 Parkierung ...... 56 4.6.2 Karteneinträge ...... 56

4.8 Luftverkehr ...... 57 4.8.2 Karteneinträge ...... 57

5 Versorgung, Entsorgung ...... 57

5.3 Materialgewinnung ...... 57 5.3.3 Massnahmen ...... 57

5.4 Energie ...... 57 5.4.2 Karteneinträge ...... 57 5.4.3 Massnahmen ...... 58

5.6 Siedlungsentwässerung und Abwasserreinigung ...... 59 5.6.2 Karteneinträge ...... 59

5.7 Abfall ...... 59

6 Öffentliche Bauten und Anlagen ...... 60

6.2 Bildung und Forschung ...... 60 6.2.2 Karteneinträge ...... 60

Regionaler Richtplan Knonaueramt, Antrag an den Regierungsrat zur Festsetzung, verabschiedet an der Delegiertenversammlung vom 16. November 2016 Seite 6 Abbildungen Abb. A1: Verfahrensschritte ...... 5

Abb. 1.2: Handlungsräume im Grossraum Zürich gemäss kantonalem Raumordnungskonzept ...... 11 Abb. 1.3: Bevölkerungszunahme 2014 bis 2030: Erwartete Entwicklung aus Sicht der Gemeinden und des Kantons ...... 12 Abb. 1.4: Geschossflächenreserven in Wohn- und Mischzonen 2013 ...... 14

Abb. 2.1: Perimeter Gebiet „Umstrukturieren“ ...... 15 Abb. 2.2: Perimeter des Zentrumsgebiets ...... 16 Abb. 2.3: Ergänzung und Modifikation Arbeitsplatzgebiete gegenüber dem Richtplan 1998 ...... 17 Abb. 2.4: Reduktion Mischgebiete gegenüber Richtplan 1998 ...... 19 Abb. 2.5: Modifikation Gebiete mit hoher baulicher Dichte gegenüber dem Richtplan 1998 ...... 20

Abb. 3.1: Ergänzung Erholungsgebiete von regionaler Bedeutung ...... 24 Abb. 3.2: Ergänzung Freihaltegebiet von regionaler Bedeutung ...... 25

Abb. 4.1: Zunahme Bevölkerung und Anzahl Wege im Binnen- und Quell-Zielverkehr gemäss Gesamtverkehrsmodell 2013 ...... 26 Abb. 4.2: Grundsatz ZVV zu den Angebotsstandards ...... 30 Abb. 4.3: Ergänzungen und Anpassungen gegenüber dem Netz der Zürcher Wanderwege ...... 33 Abb. 4.4: Änderungen Fuss- und Wanderwege gegenüber dem regionalen Richtplan 1998 ...... 34 Abb. 4.5: Ergänzungen und Anpassungen gegenüber dem Velonetzplan ...... 36 Abb. 4.6: Änderungen Velowege gegenüber dem Richtplan 1998 ...... 37

Tabellen

Tab. 1.1: Bevölkerungszahl 2014 und 2030 ...... 13

Tab. 4.1: Wege/Tag gemäss Gesamtverkehrsmodell 2013 im Binnen- und Quell-Zielverkehr 2013 und Trend Zuwachs bis 2030 ...... 27 Tab. 4.2: Verkehrsanteile gemäss Gesamtverkehrsmodell 2013 im Binnen- und Quell-Zielverkehr 2013 und Trend Zuwachs bis 2030 ...... 27 Tab. 4.3: Wege/Tag gemäss Gesamtverkehrsmodell 2013 im Transitverkehr 2013 und Trend Zuwachs bis 2030 ...... 28 Tab. 4.4: Modal-Split-Ziele 2030 ...... 28 Tab. 4.5: Vorgaben des ZVV zur Festlegung des Grundtakts ...... 30 Tab. 4.6: Nachfrage auf den Postautolinien im Jahr 2014 ...... 31 Tab. 4.7: Ergänzungen und Anpassungen gegenüber den kantonalen Vorgaben...... 32 Tab. 4.8: Ergänzungen und Anpassungen gegenüber dem Velonetzplan ...... 35

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Regionaler Richtplan Knonaueramt, Antrag an den Regierungsrat zur Festsetzung, verabschiedet an der Delegiertenversammlung vom 16. November 2016 Seite 8 A Einleitung

Im Kanton Zürich wird die Raumentwicklung über den kantonalen Richtplan wie auch über die regionalen und kommunalen Richtpläne gesteuert. Die Richtpläne sind sowohl für die kantonalen wie auch die kommunalen Behörden verbindlich. In den Richtplänen werden die Sachbereiche Siedlung, Landschaft, Verkehr, Ver- und Entsorgung wie auch öffentliche Bau- ten aufeinander abgestimmt. – Der kantonale Richtplan definiert die Stossrichtungen der gewünschten räumlichen Ent- wicklung und legt das Siedlungsgebiet abschliessend fest. Auch formuliert er Mindestan- forderungen an die regionalen Richtpläne. – Die regionalen Richtpläne präzisieren und ergänzen die Festlegungen des kantonalen Richtplans. – Auf kommunaler Stufe ist einzig die Erarbeitung eines Verkehrsrichtplans zwingend. Im Sinne einer Gesamtschau über die langfristige Gemeindeentwicklung und deren Veranke- rung in einem für Kanton und Gemeinde verbindlichen Instrument kann die Festlegung von darüber hinausgehenden Inhalten in einem kommunalen Richtplan aber zweckmässig sein.

Der kantonale Richtplan wurde von 2007 bis 2014 einer Gesamtüberprüfung unterzogen und am 18. März 2014 vom Kantonsrat neu festgesetzt. Parallel dazu starteten die Regionen be- reits 2010 mit der Gesamtrevision der regionalen Richtpläne von 1998. In einem ersten Schritt präzisierten sie in regionalen Raumordnungskonzepten (s. Kap. 1, Richtplantext) das kantonale Raumordnungskonzept (ROK). Am 13. Januar 2011 hat der ZPK-Vorstand dieses mit den Delegierten der ZPK und den Bau- und Planungsvorstände der Verbandsgemeinden im Rahmen eines Workshops diskutiert und bereinigt. Basierend auf diesem strategischen Orientierungsrahmen bearbeitete er die Gesamtrevision des regionalen Richtplans. An der Delegiertenversammlung vom 18. Juni 2014 konnte er den Delegierten einen ersten Entwurf präsentieren. Damit das lokale Wissen einfliessen konnte, ergänzte und bereinigte er den Entwurf aufgrund von Gemeindegesprächen.

Abb. A1: Verfahrensschritte

Regionaler Richtplan Knonaueramt, Antrag an den Regierungsrat zur Festsetzung, verabschiedet an der Delegiertenversammlung vom 16. November 2016 Seite 9 Ende 2014 reichte er dem Kanton den bereinigten Entwurf zu einer ersten Vorprüfung ein. Basierend auf den Stellungnahmen der kantonaler Fachstellen, die auf dem revidierten kan- tonalen Richtplan, weiteren kantonalen Planungen oder Vorgaben sowie auf fachstellenspe- zifischen Anliegen beruhten, musste der Entwurf in zahlreichen Punkten überarbeitet und zu einer zweiten Vorprüfung eingereicht werden. Als Grundlage für die Anhörung und öffentliche Auflage lag ein bis auf wenige Punkte mit dem Kanton bereinigter Entwurf des regionalen Richtplans vor.

Die Anhörung und öffentliche Auflage fand vom 20. Mai bis 18. Juli 2016 statt. Ein grosser Teil Einwendungen konnte in der Vorlage berücksichtigt werden. Die nicht berücksichtigten Einwendungen sind in Teil C zusammengefasst.

Am 16. November 2016 wird der aufgrund der Anhörung und öffentlichen Auflage überarbei- tete Entwurf der Delegiertenversammlung vorgelegt. Sie soll über den Antrag an den Regie- rungsrat befinden. Festgesetzt wird der regionale Richtplan durch den Regierungsrat. Im Rahmen der Festsetzung kann der Regierungsrat einzelne Festlegungen anpassen oder von der Festsetzung ausnehmen.

Der regionale Richtplan besteht aus Karten und Text. Die Festlegungen sind auf folgenden Karten verortet. – Karte Siedlung und Landschaft (Mst. 1:25‘000) – Karte Verkehr (Mst. 1:25‘000) – Karte Versorgung, Entsorgung, Öffentliche Bauten und Anlagen (Mst. 1:25‘000) Der Richtplantext orientiert sich in Form und Kapitelstruktur am Text des kantonalen Richt- plans. Das regionale Raumordnungskonzept in Kap. 1 gibt analog dem kantonalen Raum- ordnungskonzept den strategischen Rahmen vor. Die nachfolgenden Kapitel legen fest, an welchen Gesamtstrategien sich die einzelnen Sachbereiche zu orientieren haben, welche Ziele mit den Festlegungen verfolgt werden, was die Karteneinträge bedeuten und mit wel- chen Massnahmen sie umzusetzen sind.

Der vorliegende Erläuterungsbericht ergänzt den regionalen Richtplan. Er unterstützt und dokumentiert den Erarbeitungs- und Abstimmungsprozess wie folgt:

Teil A: − Allgemeine Informationen über die Richtpläne − Überblick über den Erarbeitungsprozess

Teil B: − Hintergründe und Überlegungen zu einzelnen Festlegungen in Karten und Text − Wichtige Differenzen zum rechtsgültigen regionalen Richtplan − Grau hinterlegt: Differenzen zwischen dem vorliegenden Richtplanentwurf der Region und den Anträgen des Kantons im Rahmen der beiden Vorprüfungen, die nicht bereinigt werden konnten.

Der einfacheren Verständlichkeit halber, wurde hier sowohl die Reihenfolge als auch die Kapitelnummerierung aus dem Richtplantext übernommen.

Teil C: − Bericht zu den Einwendungen

Regionaler Richtplan Knonaueramt, Antrag an den Regierungsrat zur Festsetzung, verabschiedet an der Delegiertenversammlung vom 16. November 2016 Seite 10 B Erläuterungen zu einzelnen Kapiteln

1 Regionales Raumordnungskonzept

Das regionale Raumordnungskonzept (Regio-ROK) präzisiert das kantonale Raumordnungs- konzept (ROK). Die Raumordnungskonzepte geben den gesamtstrategischen Orientierungs- rahmen für die raumwirksamen Tätigkeiten. Sie sind ein neues Element der kantonalen und regionalen Richtpläne. Innerhalb der RZU-Regionen wurde die Erarbeitung aufeinander ab- gestimmt (s. Abb. 1.1: Gesamtbild Knonaueramt 2030 als Teil des RZU-Raums). Eine grosse Herausforderung stellt die Abstimmung der Bevölkerungs- und Siedlungsentwicklung im Knonaueramt auf die Handlungsräume im kantonalen ROK dar.

1.3 Zukunftsbild Knonaueramt 2030

Bevölkerungsentwicklung Ausgehend von der erwünschten Dynamik in den Bereichen Wohnen und Arbeiten hat der Kantonsrat im kantonalen Richtplan, Kap. 1 Raumordnungskonzept (ROK) Handlungsräume bezeichnet (s. Abb. 1.1) und festgelegt, dass mindestens 80% des Bevölkerungswachstums in den Handlungsräumen „Stadtlandschaft“ und „urbane Wohnlandschaft“ stattfinden soll.

Abb. 1.2: Handlungsräume im Grossraum Zürich gemäss kantonalem Raumordnungskonzept

Regionaler Richtplan Knonaueramt, Antrag an den Regierungsrat zur Festsetzung, verabschiedet an der Delegiertenversammlung vom 16. November 2016 Seite 11 Im Knonaueramt gehören einzig Affoltern a.A. und der „urbanen Wohnlandschaft“ an, das heisst einem der beiden Handlungsräume an, in denen 80% des Wachstums statt- finden soll. In den übrigen Räumen, den Handlungsräumen „Landschaft unter Druck“, „Kul- turlandschaft“ und „Naturlandschaft“, soll die Entwicklung möglichst zurückhaltend erfolgen. Aufgrund dieser Vorgaben rechnet der Kanton, dass die Bevölkerungszahl im Knonaueramt zwischen 2014 und 2030 um 12% zunehmen bzw. bis 2030 auf 56‘600 anwachsen wird. Die Gespräche mit den Gemeinden im Sommer 2014 haben klar gezeigt, dass aufgrund der bereits vorhandenen Nutzungsreserven die Bevölkerung in der Region wesentlich stärker wachsen wird als dies der Kanton prognostiziert. Nach Einschätzung der Gemeinden wird die Bevölkerungszahl im Knonaueramt zwischen 2014 und 2030 um 21%, d.h. von rund 50‘500 auf insgesamt 61‘200 ansteigen. Zudem wird die Entwicklung nicht, wie das ROK es vorgibt, zu 80% in der urbanen Wohnlandschaft stattfinden. Dies wäre nur möglich, wenn die Bevölkerung von Affoltern a.A. und Hedingen statt um 18% um 32.2% zunehmen und die Nutzungskapazitäten in den anderen Gemeinden so massiv reduziert würden, dass der Zu- wachs durchschnittlich nur 3.5% beträgt. (s. Abb. 1.2 und Tab. 1.1)

Abb. 1.3: Bevölkerungszunahme 2014 bis 2030: Erwartete Entwicklung aus Sicht der Gemeinden und des Kantons

Regionaler Richtplan Knonaueramt, Antrag an den Regierungsrat zur Festsetzung, verabschiedet an der Delegiertenversammlung vom 16. November 2016 Seite 12 Raum 2014 Erwartete Entwicklung aufgrund der Kantonale Prognose und Gemeinde Nachfrage und Potenziale Verteilung gemäss Vorgaben ROK (gemäss Angaben der Gemeinden) 2030 Zuwachs Verteilung Verteilung 2030 Zuwachs Affoltern a.A. 11'540 13'600 18% 15'300 32.2% Hedingen 3'645 4'300 18% 4'800 32.2% Urbane Wohnlandschaft 15'185 17'900 18% 26% 80% 20'100 32.2% Aeugst a.A. 1'952 2'300 18% 2'000 3.5% Bonstetten 5'279 6'000 14% 5'500 3.5% Hausen a.A. 3'469 4'400 27% 3'600 3.5% Kappel a.A. 1014 1'300 28% 1'000 3.5% 2'033 2‘600 28% 2'100 3.5% 664 900 36% 700 3.5% 4'463 5'300 19% 4'600 3.5% 4'925 6'000 22% 5'100 3.5% Ottenbach 2'542 3'000 18% 2'600 3.5% 999 1'200 20% 1'000 3.5% 3'290 3'800 16% 3'400 3.5% Wettswil a.A. 4'711 6'500 38% 4'900 3.5% Übrige Räume 35'341 43‘200 22% 74% 20% 36'500 3.5% Knonaueramt 50'526 61'100 21% 56'600 12%

Tab. 1.1: Bevölkerungszahl 2014 und 2030 Aufgrund der vorhandenen Geschossflächenreserven (s. Abb. 1.3) sind sowohl eine Erhö- hung wie auch eine so massive Reduktion der Nutzungsreserven unrealistisch. Da weiterhin mit einer starken Nachfrage nach Wohnraum, vor allem auch aus dem Kanton , zu rech- nen ist, muss davon ausgegangen werden, dass die zahlreich vorhandenen Geschossflä- chenreserven auch in den Gemeinden ausserhalb der urbanen Wohnlandschaft genutzt werden. Zudem wäre für Affoltern a.A. und Hedingen eine Bevölkerungszunahme um einen Drittel weder infrastrukturell noch gesellschaftlich verkraftbar. – Affoltern a.A. hat mit der BZO-Revision 2015 die Nutzung der inneren Reserven bereits stark forciert. Eine weitergehende Verdichtung wäre ortsbaulich nicht verantwortbar. Ob eine Einzonung des Hedingerfelds bzgl. Abstimmung von Siedlung und Verkehr zielfüh- render ist als die Förderung einer Entwicklung um den Bahnhof Bonstetten-Wettswil, ist fraglich. Auch wäre ein über die mit der BZO-Revision 2015 geschaffenen Reserven hin- ausgehendes Bevölkerungswachstum weder finanziell noch gesellschaftlich verkraftbar. – Hedingen verfügt nur noch über beschränkte Nutzungsreserven. Von der Bebauungs- struktur her, ist nicht davon auszugehen, dass die inneren Geschossflächenreserven ge- nutzt werden. Ein gewisses Umstrukturierungspotenzial gibt es einzig im Geviert Bahn- hofplatz, Zwillikerstrasse, Zürcherstrase, Hintere Bahnhofstrasse. Mit einer Zunahme der Bevölkerung um einen Drittel würde auch die Gemeinde Hedingen vor enorme Heraus- forderungen gestellt. – In Wettswil a.A. ist auf dem Areal Weierächer-Grabmatten das Quartierplanverfahren eingeleitet worden. Mittelfristig wird hier ein Quartier entstehen, das je nach Nutzungs- dichte 1‘000 bis 1‘500 Menschen Wohnraum bieten wird. – Auch die übrigen Gemeinden, allen voran Mettmenstetten und Obfelden, verfügen in der nicht überbauten Bauzone noch über beachtliche Geschossflächenreserven. Im Wesent- lichen handelt es sich dabei um kleinere innenliegende Flächen, die für einen Zonenab- tausch bzw. für eine Umzonung in die Landwirtschaftszone nicht geeignet sind. – Insbesondere in den ländlich-traditionellen Dörfern und Weilern der Gemeinden Kappel a.A., Rifferswil und Maschwanden, aber auch in den älteren Ortsteilen der Gemeinden Hausen a.A., Knonau, Mettmenstetten, Obfelden und Ottenbach, ist in den überbauten Bauzonen ein beachtliches Verdichtungspotenzial vorhanden, oft sogar innerhalb beste- hender Gebäudevolumen.

Regionaler Richtplan Knonaueramt, Antrag an den Regierungsrat zur Festsetzung, verabschiedet an der Delegiertenversammlung vom 16. November 2016 Seite 13 Geschossflächenreserven 1‘000 m2

Abb. 1.4: Geschossflächenreserven in Wohn- und Mischzonen 20131

Da die Zahlen zur Bevölkerungsentwicklung auch als Grundlage für weitere Planungen (Ver- kehr, soziale und technische Infrastruktur) dienen, bildet der Richtplan die Entwicklung ab, wie sie aus Sicht der Gemeinden aufgrund bereits bewilligter Projekte, Planungen und Nut- zungsreserven erwartet wird. Künftige Planungen sollen sich aber an den Zielen des kanto- nalen ROK orientieren. Dazu ist in den Zielen der Gesamtstrategie (Kap. 2.1.1, a)) explizit festgehalten, dass die zukünftige Entwicklung im Wesentlichen auf die urbanen Wohnland- schaften Affoltern a.A. und Hedingen zu beschränken ist.

Nutzungsdichte in Abhängigkeit des öffentlichen Verkehrs Um den Anteil des öffentlichen Verkehrs zu steigern, soll sich die Nutzungsdichte – neben den Vorgaben des kantonalen ROKs und den Siedlungscharakteren (Kap. 1.3.4) – an der Erschliessungsqualität des öffentlichen Verkehrs orientieren. Bzgl. Erschliessungsqualität kann das Siedlungsgebiet im Knonaueramt nach vier Qualitätsstufen differenziert werden: – Das Regionalzentrum um die S-Bahnhaltestelle und Verkehrsdrehscheibe Affoltern a.A. – Einzugsbereiche der S-Bahnstationen Bonstetten-Wettswil, Hedingen, Mettmenstetten und Knonau – Grössere Ortschaften ausserhalb der S-Bahnstationen – Kleinere Ortschaften und Weiler ausserhalb der S-Bahnstationen

Mit der Entwicklung des Arbeitsplatzstandorts Zug wird der Druck auf das Knonaueramt als Wohnstandort, vor allem auch im südlichen Regionsteil weiter zunehmen. Um die Nachfrage in erster Linie an mit der S-Bahn erschlossenen Standorten befriedigen zu können, werden diese einer höheren Dichtestufe zugewiesen als die nur durch Bus erschlossenen Sied- lungsgebiete. Die Lenkung der Entwicklung auf Standorte, die über die S-Bahn mit Zug und Zürich verbunden sind, ist vor allem auch vor dem Hintergrund der prognostizierten Ver- kehrszunahme und der Modal-Split-Ziele (s. Kap. 4.1.1) zwingend.

1 ARV, Zürich, Flächennutzung 2013 / GVZ, Zürich, Gebäudedaten 2013

Regionaler Richtplan Knonaueramt, Antrag an den Regierungsrat zur Festsetzung, verabschiedet an der Delegiertenversammlung vom 16. November 2016 Seite 14 2 Siedlung

Im Vergleich zum regionalen Richtplan 1998 macht der vorliegende Richtplan wesentlich mehr und auch präzisere Aussagen zur Siedlungsentwicklung. Von besonderer Bedeutung sind die nachfolgend dargelegten Punkte. Teils waren diese auch Gegenstand der kantona- len Vorprüfung.

2.1 Gesamtstrategie

Ausdehnung des Gebiets „Umstrukturieren“ in Affoltern a.A. Das Kapitel Gesamtstrategie ist neu. Die Siedlung soll sich entsprechend dem im regionalen Raumordnungskonzept skizzierten Zukunftsbild entwickeln. Aufgrund dieses Bilds, wie auch des Veränderungs- und Verdichtungspotenzials, eignet sich einzig das Regionalzentrum Af- foltern a.A. zur Umstrukturierung.

Abb. 2.1: Perimeter Gebiet „Umstrukturieren“

Die Abgrenzung des Gebiets „Umstrukturieren“ in Affoltern a.A. orientiert sich an der BZO- Revision 2015. Es umfasst die Teile der Zentrumszone und des Gebiets mit hoher baulicher Dichte, in denen eine Umstrukturierung erwünscht ist, das Potenzial dafür bereits vorhanden war oder über die BZO-Revision nun geschaffen wurde. «Umstrukturieren“ ist aber nicht gleichzusetzen mit „Umnutzen“. Auch innerhalb des Perimeters „Umstrukturieren“ dient das regionale Arbeitsplatzgebiet, wie dies im regionalen Richtplan (Kap. 2.5.2) explizit festgehal- ten ist, ausschliesslich der Ansiedlung von Arbeitsnutzungen.

2.3 Zentrumsgebiet

Ausdehnung Zentrumsgebiet Affoltern a.A. Neu wird im regionalen Richtplan das Zentrum bzw. das Regionalzentrum nicht bloss als Symbol, sondern als Gebiet dargestellt. Die Festlegung eines Zentrumsgebiets in Affoltern a.A. soll dazu beitragen, das Regionalzentrum Affoltern a.A. als wirtschaftliches und kulturel-

Regionaler Richtplan Knonaueramt, Antrag an den Regierungsrat zur Festsetzung, verabschiedet an der Delegiertenversammlung vom 16. November 2016 Seite 15 les Zentrum zu stärken. In Zentrumsgebieten muss eine gute bis sehr gute Erschliessung mit dem öffentlichen Verkehr gewährleistet werden. Das Zentrumsgebiet Affoltern a.A. umfasst das Gebiet mit den zentralörtlichen Funktionen zwischen Jumbo-Kreisel und Zentrum Ober- dorf.

Abb. 2.2: Perimeter des Zentrumsgebiets

2.5 Gebiet mit Nutzungsvorgaben

Arbeitsplatzgebiete und Zulässigkeit von Handels- und Dienstleistungsnutzun- gen Damit sich das Knonaueramt nicht weiter nur einseitig in Richtung Wohnregion entwickelt, ist eine Erhöhung der Beschäftigtenzahl erwünscht. Im Vordergrund steht dabei die Erhaltung und Neuansiedlung von Arbeitsplätzen, die auf die regionale Bevölkerung ausgerichtet sind. Sie sollen ein breites und der Qualifikation der Wohnbevölkerung möglichst gut entspre- chendes Spektrum abdecken (s. regionaler Richtplan Kap. 1.3.2 und 2.1.1 b). Im regionalen Richtplan werden deshalb die bereits bestehenden regionalen Arbeitsplatzge- biete Affoltern a.A., Wettswil a.A., Hedingen, Mettmenstetten und Knonau beibehalten (s. Abb. 2.3). In Affoltern a.A. wurde die Abgrenzung den aktuellen Erkenntnissen angepasst. In Mettmenstetten folgt sie der neuen Abgrenzung des Siedlungsgebiets. Neu dazugekommen sind die Arbeitsplatzgebiete Ried, Nachtweid in Hausen a.A. und Nidermatt in Obfelden. Mit Ausnahme des Arbeitsplatzgebiets Affoltern a.A. (s. Abb. 2.3) handelt es sich nur um relativ kleine Arbeitsplatzgebiete, die bereits weitgehend genutzt und mit Handels- und Dienstleis- tungsbetrieben durchsetzt sind. Auch wenn industrielle und gewerbliche Betriebe auf bezahlbare Gewerbeflächen angewie- sen sind, ist ein Ausschluss von Handels- und Dienstleistungsnutzungen in diesen Gebieten unzweckmässig. Auch würde dies dem Ziel, im Knonaueramt Arbeitsplätze zu fördern, zuwi- derlaufen. Mit einem Ausschluss von Handels- und Dienstleistungsnutzungen würden an- sässige Betriebe widerrechtlich. Um dem kantonalen Antrag, die Zulässigkeit von Handels- und Dienstleistungsgewerbe einzu- schränken, dennoch entgegenzukommen, wird im Richtplantext festgehalten, dass zur Erhaltung von Produktionsstandorten Handels- und Dienstleistungsnutzungen in der Regel nicht über- wiegen sollen. In der Regel heisst, dass es Sache der kommunalen Planung sein soll, im

Regionaler Richtplan Knonaueramt, Antrag an den Regierungsrat zur Festsetzung, verabschiedet an der Delegiertenversammlung vom 16. November 2016 Seite 16 Lichte der vorhandenen Nutzungen und Potenziale, das Mass an Handels- und Dienstleis- tungsnutzungen in geeigneter Weise festzulegen. Zu prüfen ist zudem, ob dort, wo sich in kommunalen Gewerbezonen reine Gewerbebetriebe angesiedelt haben, über den Ausschluss von Handels- und Dienstleistungsnutzungen Pro- duktionsflächen gesichert werden können. Da es sich dabei um kleinflächige Areale handelt, wäre eine solche Festlegung im regionalen Richtplan nicht stufengerecht. Unter den Mass- nahmen (s. regionaler Richtplan Kap. 2.5.3 b) wird die Erhaltung von Flächen für das produ- zierende Gewerbe aber als Auftrag an die Gemeinden verankert.

Abb. 2.3: Ergänzung und Modifikation Arbeitsplatzgebiete gegenüber dem Richtplan 1998

Regionaler Richtplan Knonaueramt, Antrag an den Regierungsrat zur Festsetzung, verabschiedet an der Delegiertenversammlung vom 16. November 2016 Seite 17 Keine weitere Ansiedlung flächenintensiver Betriebe und Logistikstandorte Sowohl in Affoltern a.A. als auch in Wettswil a.A. haben sich verschiedene flächenintensive Betriebe angesiedelt. In Affoltern a.A. beispielsweise das Asphaltwerk, das Betonwerk, zwei Recycling-Betriebe, der Werkhof des Kantons Zürich und das Sammlungscenter des Lan- desmuseums. In Wettswil a.A. sind es u.a. ein Glasflaschen-Recycling und Flaschenhandel wie auch eine Fassreinigung. Eine darüber hinausgehende Ansiedlung flächenintensiver Be- triebe und Logistikstandorte widerspricht dem Ziel, in der Region Arbeitsplätze zu erhalten und zu fördern (Regionaler Richtplan, Kap. 2.1.1, b). Der regionale Richtplan hält deshalb in Kap. 2.5.2 fest, dass die Entwicklung der Arbeitsplatzgebiete darauf auszurichten ist, dass sich keine weiteren flächenintensiven Betriebe mit geringer Arbeitsplatzdichte ansiedeln.

Auch laut Logistikstandortkonzept2 verfügt das Knonaueramt nicht über die notwendigen Flä- chenreserven, um als Logistikstandort zu dienen. Es wird attestiert, dass ein Grossteil der Flächen bereits bebaut ist und zur Hauptsache gewerblich-industriell genutzt wird. Für die Ansiedlung einer grösseren Logistikhalle würde eine Fläche von 10‘000 m2 und für einen Lo- gistikstandort eine Fläche von mindestens 50‘000 m2 benötigt. Auch wenn die Nähe zu den Autobahnanschlüssen gegeben ist, ist die strassenseitige Erschliessung problematisch. Be- reits heute ist der Autobahnanschluss Affoltern a.A. stark belastet. Auch staut der Verkehr vor der Bahnquerung Wettswil a.A.

Mischgebiete und Mindestanteile Arbeitsnutzungen Im Richtplan 1998 war eine Vielzahl an Gebieten als Mischgebiet bezeichnet, u.a. Gebiete, die rein gewerblich genutzt wurden, Gebiete, die mit Gewerbe durchsetzt waren oder stark lärmbelastete Gebiete entlang von Strassen. Ausserhalb von Gewerbezonen wurden diese Gebiete aber vorwiegend für das Wohnen genutzt. Aufgrund des Konfliktpotenzials (Lärm, Verkehr) eignen sich die heute bereits weitgehend durch das Wohnen genutzten Gebiete für die Ansiedlung von produzierendem Gewerbe schlecht. Für die Ansiedlung von mit dem Wohnen verträglichen Arbeitsnutzungen fehlt leider meist, wie in anderen ländlichen Regio- nen, die Nachfrage. Eine Festlegung eines Mischgebiets auf regionaler Stufe macht aber nur Sinn, wenn es auch einen nicht unwesentlichen Anteil an Arbeitsnutzung aufweist. So verlangt der Kanton denn auch, dass im regionalen Richtplan für die darin bezeichneten Mischgebiete ein Mindestan- teil an Arbeitsnutzungen gesichert wird. In den meisten bis anhin als Mischgebiete bezeich- neten Gebieten ist eine Festlegung eines Mindestgewerbeanteils unzweckmässig. Mit einer solchen Festlegung würde die für das Dorfleben wichtige Nutzung und Erneuerung zentraler Lagen massiv behindert. Im vorliegenden Richtplan wird mit Ausnahme des Zentrums Affol- tern a.A. und der Gebiete um die Bahnhöfe Bonstetten-Wettswil und Mettmenstetten auf die Bezeichnung von Mischgebieten verzichtet. Die Gewerbegebiete Ried, Nachtweid in Hausen a.A. und Nidermatt in Obfelden werden neu als Arbeitsplatzgebiete bezeichnet.

2 Logistikstandortkonzept Kanton Zürich, Volkswirtschaftsdirektion Kanton Zürich und Baudirektion Kanton Zürich, Ernst Basler+Partner, März 2013

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Abb. 2.4: Reduktion Mischgebiete gegenüber Richtplan 1998

Regionaler Richtplan Knonaueramt, Antrag an den Regierungsrat zur Festsetzung, verabschiedet an der Delegiertenversammlung vom 16. November 2016 Seite 19 2.6 Anzustrebende bauliche Dichte

Hohe bauliche Dichte im Einzugsbereich der S-Bahnstationen Wie in Kap. 1.3 bereits erläutert, soll sich die Nutzungsdichte an der Erschliessungsqualität des öffentlichen Verkehrs orientieren. Um die Nachfrage nach Wohnraum, vor allem auch aus dem Arbeitsstandort Zug, an mit der S-Bahn erschlossenen Standorten befriedigen zu können, müssen die Gebiete um die S-Bahn-Stationen möglichst gut genutzt werden. Dazu werden die bereits im Richtplan von 1998 festgelegten Gebiete mit hoher baulicher Dichte beibehalten, sowohl im Einzugsbereich der S-Bahnstationen Affoltern a.A. und Hedingen, die dem Handlungsraum „urbane Wohnlandschaft“ (s. Abb. 1.1) angehören, wie auch im Ein- zugsbereich der S-Bahnstationen Bonstetten-Wettswil und Mettmenstetten, die vom Kanton dem Handlungsraum „Landschaft unter Druck“ zugewiesen wurden. In Hausen a.A. wird auf die Bezeichnung der hohen baulichen Dichte verzichtet. Die Ausdehnung der Gebiete wird aber aufgrund der lokalen Gegebenheiten (bereits vorhandene oder zulässige Dichte) und der kantonalen Vorgaben wie folgt modifiziert:

Abb. 2.5: Modifikation Gebiete mit hoher baulicher Dichte gegenüber dem Richtplan 1998

Regionaler Richtplan Knonaueramt, Antrag an den Regierungsrat zur Festsetzung, verabschiedet an der Delegiertenversammlung vom 16. November 2016 Seite 20 2.7 Entwicklungsvorgaben

Siedlungsqualität gezielt fördern Für die Siedlungsqualität im Knonaueramt ist die Entwicklung der Bahnhofgebiete, der Dorf- zentren und der noch vorhandenen grösseren Entwicklungsgebiete, insbesondere des Hedi- gerfelds wie auch eine sorgfältige Gestaltung der Siedlungsränder entscheidend. In einem neuen Kapitel Entwicklungsvorgaben wird aufgezeigt, worauf bei der Entwicklung besonders zu achten ist.

2.8 Stand- und Durchgangsplätze für Fahrende

Durchgangsplatz Hausen a.A. sichern Auf Antrag des Kantons wurde das Kapitel Stand- und Durchgangsplätze für Fahrende er- gänzt und der bestehende Durchgangsplatz in Hausen a.A. in den Richtplan aufgenommen. Gemäss kantonalem Richtplan (Kapitel 2.5) ist den Fahrenden für die Ausübung ihrer tradi- tionellen Lebensweise ausreichend Platz an geeigneten Lagen und in genügender Qualität zur Verfügung zu stellen. Gemäss den Standberichten der Stiftung «Zukunft für Schweizer Fahrende» sind im Kanton, neben der Schaffung zusätzlicher Plätze, die bestehenden vier Standplätze und acht Durchgangsplätze planungsrechtlich zu sichern. Im Rahmen der Vor- prüfung verlangte der Kanton Zürich daher die Ergänzung des Kapitels Stand- und Durch- gangsplätze für Fahrende und die Sicherung eines Durchgangsplatzes im regionalen Richt- plan. Dies kann entweder durch Sicherung des bestehenden Durchgangsplatzes für Fahren- de in Hausen a.A. erfolgen oder indem der Region im Unterkapitel „Massnahmen“ der Auf- trag erteilt wird, geeignete neue Standorte für den Durchgangsplatz zu suchen und in Ab- stimmung mit den betroffenen Gemeinden einen Durchgangsplatz im regionalen Richtplan zu bezeichnen.

Regionaler Richtplan Knonaueramt, Antrag an den Regierungsrat zur Festsetzung, verabschiedet an der Delegiertenversammlung vom 16. November 2016 Seite 21 3 Landschaft

Der offenen Landschaft ist im Knonaueramt eine spezielle Bedeutung beizumessen. Auf- grund dieser Bedeutung, vor allem aber auch aufgrund der wesentlich erweiterten kantona- len Grundlagen und Vorgaben, wurden die Kapitel 3.1 Gesamtstrategie, 3.2 Landwirtschafts- gebiet, 3.3 Wald, 3.4 Gewässer, 3.7 Landschaftsschutzgebiet, 3.9 Landschaftsverbindung, 3.10 Freihaltegebiet und 3.12 Gefahren neu aufgenommen. Ein Grossteil der Festlegungen ergab sich direkt aus den kantonalen Vorgaben und Planungen. In diesen Kapiteln bzw. dar- über hinaus verdienen die nachfolgenden Änderungen und Ergänzungen ein spezielles Au- genmerk.

3.2 Landwirtschaftsgebiet

Bezeichnung „Huser Allmend“ als Gebiet zur Erweiterung der landwirtschaftli- chen Nutzungseignung Für ein konkretes Vorhaben, das mit dem Kanton insbesondere bezüglich Raumplanung, Landschafts-, Natur-, Boden- und Gewässerschutz weitgehend abgestimmt ist, kann im regi- onalen Richtplan ein Gebiet zur „Erweiterung der landwirtschaftlichen Nutzungseignung“ be- zeichnet werden. Ein solcher Richtplaneintrag schafft den planungsrechtlichen Rahmen für eine Aufwertung der landwirtschaftlichen Böden mittels Terrainveränderungen bzw. durch Ablagerung von unverschmutztem Aushubmaterial und Bodenaushub. Im regionalen Richtplan wird im Gebiet der Huser Allmend - begrenzt durch die Rifferswi- lerstrasse im Norden, den Heischer Dorfbach im Osten, den Jonenbach im Süden und die Gemeindegrenze im Westen - der Eintrag "Erweiterung der landwirtschaftlichen Nutzungs- eignung" aufgenommen. Der Eintrag basiert auf dem Vorprojekt "Melioration Huser Allmend", das seit 2014 im Auftrag des Amtes für Landschaft und Natur in enger Zusammenarbeit mit dem Amt für Abfall Was- ser Energie und Luft und dem Amt für Raumentwicklung entwickelt wurde. Das Vorprojekt sieht die Aufwertung der degradierten landwirtschaftlichen Böden mittels eines neuen Bo- denaufbaus und einer Anpassung der Topographie vor, dank welcher auch weitestgehend auf Drainagen verzichtet werden kann. Als Element der modernen Melioration werden 15 % der bestehenden Landwirtschaftsflächen als Naturschutzflächen gestaltet, von denen ein Teil die zukünftigen Gewässerräume des - und des Heischer Dorfbaches ausmachen.

3.5 Erholung

Ergänzung bestehender Anlagen, Hundeschulen und Seleger Moor Als Erholungsgebiete werden Flächen bezeichnet, die der Erholung der Bevölkerung dienen und bei denen dieser Zweck gegenüber andern Nutzungen überwiegt. Gegenüber dem Richtplan 1998 bzw. der Richtplanergänzung von 2003 für einen 18-Loch Golfplatz Stieren- maas in den Gemeinden Bonstetten und Wettswil a.A. werden die folgenden Änderungen und Ergänzungen vorgenommen (s. Abb. 3.1): – Ergänzung eines allgemeinen Erholungsgebietes entlang dem viel begangenen Grat- wanderweg oberhalb Ober-Albis bis zum Aussichtspunkt Mattli. – Bezeichnung des bestehenden Modellflugplatzes Jonerfeld-Zwillikon und der bestehen- den Hunderennbahn als besondere Erholungsgebiete. – Anpassung des Erholungsgebiets Stierenmaas in Wettswil an die bestehende Erho- lungszone bzw. das durch Driving Range und Sportanlagen effektiv genutzte Gebiet. – Bezeichnung der Hundeschulen in Obfelden (Chalchweid), Rifferswil (Herferswil) und Wettswil a.A. (östlich Moos) als besondere Erholungsgebiete. Seit dem 1. Januar 2010 besteht für Hundehaltende die Pflicht, Hundeausbildungskurse zu besuchen. Zur planungsrechtlichen Festlegung von Hundeschulen ausserhalb der

Regionaler Richtplan Knonaueramt, Antrag an den Regierungsrat zur Festsetzung, verabschiedet an der Delegiertenversammlung vom 16. November 2016 Seite 22 Bauzonen besteht die Möglichkeit, im regionalen Richtplan Erholungsgebiete von regio- naler Bedeutung zu bezeichnen. Mit einem solchen Richtplaneintrag wird aber erst das öffentliche Interesse am bezeichneten Standort dokumentiert. Die Ausstattung einer Hundeschule wird im nachfolgenden kommunalen Nutzungsplanverfahren oder nach Ab- sprache mit dem Kanton im Baubewilligungsverfahren festgelegt. – Aufnahme des Seleger Moors als besonderes Erholungsgebiet. Mit der Ausscheidung eines besonderen Erholungsgebiets wird die Grundlage geschaf- fen, den Park einer kommunalen Erholungszone zuzuweisen und mittels Gestaltungsplan Spielräume für eine sanfte Sanierung, Modernisierung und teilweise Erweiterung der be- stehenden Infrastruktur zu öffnen.

Trasseesicherung Langlaufloipen Um die Routen freizuhalten, werden neu die Langlaufloipen Feldenmas, Husertal und Mittel- albis in den Richtplan eingetragen.

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Abb. 3.1: Ergänzung Erholungsgebiete von regionaler Bedeutung

Regionaler Richtplan Knonaueramt, Antrag an den Regierungsrat zur Festsetzung, verabschiedet an der Delegiertenversammlung vom 16. November 2016 Seite 24 3.10 Freihaltegebiet

Siedlungstrennung durch zusätzliche Freihaltegebiete Während im regionalen Richtplan 1998 frei zu haltende Flächen noch als allgemeines Erho- lungsgebiet zu bezeichnen waren, werden diese neu als regionale Freihaltegebiete ausge- wiesen. Sie umfassen Flächen, die grundsätzlich dauernd von Bauten freizuhalten sind. Mit dem Ziel die Siedlungsgebiete klar zu trennen, werden neu auch die Ebenen zwischen Zwil- likon und Hedingen, zwischen dem Dorf Bonstetten und dem Gebiet um den Bahnhof Bonstetten-Wettswil wie auch zwischen dem Dorf Wettswil a.A. und dem Industriegebiet dem Freihaltegebiet zugewiesen.

Abb. 3.2: Ergänzung Freihaltegebiet von regionaler Bedeutung

Regionaler Richtplan Knonaueramt, Antrag an den Regierungsrat zur Festsetzung, verabschiedet an der Delegiertenversammlung vom 16. November 2016 Seite 25 4 Verkehr Obwohl im Teil Verkehr die gleichen Inhalte behandelt werden wie im regionalen Richtplan 1998 (Strassen- und Wegnetze, öffentlicher Verkehr und Parkierung), ergab sich hier auf- grund neuer Gegebenheiten, dem revidierten kantonalen Richtplan wie auch neuer kantona- ler Grundlagen und Vorgaben erheblicher Revisionsbedarf. Die nachfolgenden Erläuterun- gen geben Hintergrundinformationen und zeigen Differenzen zum Kanton auf.

4.1 Gesamtstrategie

Bewältigung der Mobilitätsnachfrage Wie im ganzen Kanton Zürich nehmen im Knonaueramt sowohl die Bevölkerung wie auch die Fahrten zu. Zur Bewältigung der Mobilitätsnachfrage sind gemäss kantonalem Richtplan (Kap. 4.1.1 b) alle Verkehrsarten sachgerecht und aufeinander abgestimmt einzusetzen. Der öffentliche Verkehr hat mindestens die Hälfte des Verkehrszuwachses zu übernehmen, der nicht auf den Fuss- oder Veloverkehr entfällt.

Trendprognosen 2030 im Gesamtverkehrsmodell 2013 Das Gesamtverkehrsmodell des Kantons Zürich zeigt in der Modellaktualisierung 2013 für die einzelnen Regionen auf, wie viele Wege mit dem motorisierten Individualverkehr, dem öf- fentlichen Verkehr und dem Langsamverkehr (zu Fuss oder mit dem Velo) im Jahr 2013 zu- rückgelegt wurden und mit wie vielen Wegen im 2030 zu rechnen ist. Diese Trendprognosen basieren auf der kantonalen Bevölkerungsprognose 2014, in welcher der Kanton von einem auf Affoltern a.A. und Hedingen fokussierten Wachstum von 12% zwischen 2014 und 2030 bzw. 14% zwischen 2013 und 2030 ausgeht. Gemäss den Gesprächen mit den Gemeinden im Sommer 2014 ist aufgrund der bereits vorhandenen Nutzungsreserven zwischen 2014 und 2030 von einem Wachstum von 21% bzw. zwischen 2013 und 2030 von 23% auszuge- hen (s. Kap. 1.3 Zukunftsbild Knonaueramt 2030, Abb. 1.2 und Tab. 1.1).

Entwicklung Binnen- und Quell-Zielverkehr Gemäss Gesamtverkehrsmodell 2013 geht der Kanton – basierend auf den kantonalen Be- völkerungsprognosen 2014 – davon aus, dass die Bevölkerung und Fahrtenzahl im Binnen- und Quell-Zielverkehr im Knonaueramt wie folgt zunehmen wird:

Abb. 4.1: Zunahme Bevölkerung und Anzahl Wege im Binnen- und Quell-Zielverkehr gemäss Gesamt- verkehrsmodell 2013

Im Jahr 2013 wurden an einem durchschnittlichen Werktag insgesamt 194‘400 Personenwe- ge zurückgelegt, die ihre Quelle und ihr Ziel (Binnenverkehr) bzw. ihre Quelle oder ihr Ziel (Quell-Zielverkehr) im Knonaueramt haben. Unter der Annahme, dass die Bevölkerung zwi-

Regionaler Richtplan Knonaueramt, Antrag an den Regierungsrat zur Festsetzung, verabschiedet an der Delegiertenversammlung vom 16. November 2016 Seite 26 schen 2013 und 2030 um bloss 14% ansteigen wird, wird die Zahl der Wege gemäss Ge- samtverkehrsmodell zwischen 2013 bis 2030 um 23%, das heisst um 45‘400 Wege pro Tag, zunehmen. Dabei bleibt der Anteil der Fahrten über die Regionsgrenzen hinaus (Quell- Zielverkehr) überdurchschnittlich hoch. Rund Dreiviertel der Fahrten, die mit dem motorisier- ten Individualverkehr oder dem öffentlichem Verkehr zurückgelegt werden, führen über die Regionsgrenze hinaus.

Binnen- und Quell-Zielverkehr 2013 Trend Zuwachs bis 2030 Trend 2030 Anzahl Anteil am Anzahl in % Anzahl Anteil am

Wege/Tag Gesamt- Wege/Tag Wege/Tag Gesamt- verkehr verkehr

Gesamtverkehr 194'900 45'400 +23% 240'300

Motorisierter Individualverkehr 133'500 68% 24'400 +18% 157'900 66%

– davon Quell-Zielverkehr 105'800 54% 18'700 +18% 124'500 52%

– davon Binnenverkehr 27'700 14% 5'700 +21% 33'400 14%

Öffentlicher Verkehr 25'600 13% 13'500 +53% 39'100 16%

– davon Quell-Zielverkehr 20'300 10% 10'900 +54% 31'200 13%

– davon Binnenverkehr 5'300 3% 2'600 +49% 7'900 3%

Langsamverkehr (Fuss u. Velo) 35'800 18% 7'500 +21% 43'300 18%

Tab. 4.1: Wege/Tag gemäss Gesamtverkehrsmodell 2013 im Binnen- und Quell-Zielverkehr 2013 und Trend Zuwachs bis 2030

Im Knonaueramt spielt der motorisierte Individualverkehr im Vergleich zum öffentlichen Ver- kehr eine überdurchschnittliche Rolle (Bimodalsplit). Mit 84% lag dessen Anteil im Jahr 2013 weit über dem kantonalen Durchschnitt von 70%. Bei der Verkehrsmittelaufteilung der Wege unter 15 Kilometern auf den motorisierten Indivi- dualverkehr, den öffentlichen Verkehr und den Veloverkehr (Trimodalsplit) waren die Anteile des öffentlichen Verkehrs mit 11% und des Veloverkehrs mit 7% im Jahr 2013 im Knonauer- amt weniger als halb so hoch wie im gesamtkantonalen Durchschnitt. Im Gesamtverkehrsmodell 2013 geht der Kanton davon aus, dass der Anteil des motorisier- ten Individualverkehrs von 84% auf 80% sinken wird. Dies führt er darauf zurück, dass ein Grossteil der Fahrten im Knonaueramt über die Regionsgrenze hinausführt, insbesondere in die Städte Zürich und Zug, ins Limmattal oder ins Glattal, wo der öffentliche Verkehr stark an Bedeutung gewinnen wird.

Binnen- und Quell-Zielverkehr Verkehrsanteile 2013 Trend Verkehrsanteile 2030 Knonaueramt Kanton Zürich Knonaueramt Kanton Zürich

Bimodalsplit

– Motorisierter Individualverkehr 84% 70% 80% 66%

– Öffentlicher Verkehr 16% 30% 20% 34%

Trimodalsplit (Wege <15 km)

– Motorisierter Individualverkehr 82% 61% 79% 58%

– Öffentlicher Verkehr 11% 24% 14% 30%

– Veloverkehr 7% 15% 7% 12%

Tab. 4.2: Verkehrsanteile gemäss Gesamtverkehrsmodell 2013 im Binnen- und Quell-Zielverkehr 2013 und Trend Zuwachs bis 2030

Regionaler Richtplan Knonaueramt, Antrag an den Regierungsrat zur Festsetzung, verabschiedet an der Delegiertenversammlung vom 16. November 2016 Seite 27 Transitverkehr Aufgrund der Autobahnen ist der Anteil des Transitverkehrs im Knonaueramt hoch. Er wird weitgehend über den motorisierten Verkehr abgewickelt. Mit den 96‘800 Wegen an einem durchschnittlichen Werktag im Jahr 2013 bzw. mit den erwarteten 122‘300 Wegen im Jahr 2030 ist der Anteil des Transitverkehrs – gemessen an allen mit dem motorisierten Individu- alverkehr zurückgelegten Wegen – hoch. Im Jahr 2013 umfasste er rund 42%. Für das Jahr 2030 wird mit einem Anteil von rund 44% gerechnet.

Transitverkehr 2013 Trend Zuwachs bis 2030 Trend 2030 Anzahl Anteil Anzahl in % Anzahl Anteil

Wege/ Wege/ Wege/ Tag Tag Tag

Motorisierter Individualverkehr 96'800 97% 25'500 26% 122'300 96%

Öffentlicher Verkehr 3'200 3% 1'500 47% 4'700 4%

Tab. 4.3: Wege/Tag gemäss Gesamtverkehrsmodell 2013 im Transitverkehr 2013 und Trend Zuwachs bis 2030

Mit der zu erwartenden Verkehrszunahme im motorisierten Individualverkehr steht das Knonaueramt vor der Herausforderung, den motorisierten Individualverkehr so zu lenken, dass die Dorfzentren vom Durchgangsverkehr so weit als möglich entlastet bleiben.

Modal-Split-Ziele Ausgehend von den Trendprognosen im Gesamtverkehrsmodell und den kantonalen Vorga- ben soll der Anteil des motorisierten Individualverkehrs im Knonaueramt bis zum Jahr 2030 mindestens auf 80% (Bimodalsplit) bzw. 79% (Trimodalsplit) sinken.

Binnen- und Quell-Zielverkehr Verkehrsanteile 2013 Ziel Verkehrsanteile 2030 Knonaueramt Kanton Zürich Knonaueramt Kanton Zürich

Bimodalsplit

– Motorisierter Individualverkehr 84% 70% 80%

– Öffentlicher Verkehr 16% 30% 20%

Trimodalsplit (Wege <15 km)

– Motorisierter Individualverkehr 82% 61% 79%

– Öffentlicher Verkehr 11% 24% 14%

– Veloverkehr 7% 15% 7%

Tab. 4.4: Modal-Split-Ziele 2030

Vor dem Hintergrund dieser Modal-Split-Ziele und der Herausforderung, die Dorfzentren trotz Zunahme des motorisierten Individualverkehrs soweit als möglich vom Durchgangsverkehr zu entlasten, werden im regionalen Richtplan die kantonalen Ziele in folgenden Punkten er- gänzt und präzisiert: a) Siedlungsentwicklung auf Lagen mit guter ÖV-Erschliessung ausrichten b) Anteil des öffentlichen Verkehrs und des Veloverkehrs gezielt erhöhen c) Attraktivität des öffentlichen Verkehrs steigern d) Dichtes, attraktives und sicheres Fuss- und Velowegnetz anbieten e) Entlastungswirkung der A4 auf den Ortsdurchfahrten bewahren

Regionaler Richtplan Knonaueramt, Antrag an den Regierungsrat zur Festsetzung, verabschiedet an der Delegiertenversammlung vom 16. November 2016 Seite 28 4.2 Strassenverkehr

Netzstrategie zur Wahrung der Entlastungwirkung A4 auf den Ortsdurchfahrten Bereits 2003 wurde in Hinblick auf den Autobahnbau für das Knonaueramt eine regionale Netzstrategie erarbeitet. 2010 wurde diese für den Raum um den Autobahnanschluss Affol- tern a.A. modifiziert. Ziel war und ist, den Verkehr möglichst direkt und kanalisiert auf den Autobahnanschluss zu lenken und damit die Entlastungswirkung der A4 auf den Ortsdurch- fahrten zu wahren. Diese Netzstrategie wurde nun auch in den regionalen Richtplan aufge- nommen (s. Abb. 4.2 Netzstrategie im Richtplantext).

Strassennetz: Anpassungen aufgrund A4 Die A4 mit den flankierenden Massnahmen – dem Autobahnzubringer Obfelden/Ottenbach – führte zur Anpassung des Hauptverkehrsstrassennetzes im kantonalen Richtplan und des Verbindungsstrassennetzes im regionalen Richtplan.

Die Islisbergstrasse, im Kanton Aargau Bonstetterstrasse benannt, verbindet und Bonstetten. Die Islisbergstrasse ist in einem schlechten Zustand. Als Verbindung zwischen Bonstetten und Islisberg ist sie wichtig. Die Strasse wird sowohl durch das Postauto als auch den Schulbus benutzt. Schüler aus Islisberg besuchen die Oberstufe in Bonstetten. Im Richtplan Kanton Aargau ist die Bonstetterstrasse heute noch Teil des Kantonsstrassen- netzes. Nach aktueller Überprüfung des Strassennetzes misst aber auch der Kanton Aargau der Bonstetterstrasse keine Funktion als Kantonsstrasse mehr bei. Der Gemeinde Bonstet- ten hat der Kanton Aargau mitgeteilt, dass die Bonstetterstrasse saniert und ausgebaut wird. Ob die Strasse danach an die Gemeinde Islisberg abgegeben werde, sei noch offen. Vor diesem Hintergrund hat die Delegiertenversammlung am 16. November 2017 – entge- gen den Anträgen des Kantons Zürich im Rahmen der Vorprüfung (s. unten) und den Anträ- gen des Kantons Aargau, eines Verbands und einer Privatperson im Rahmen der öffentli- chen Auflage (s. Teil C, Kap. 4.2.2) – beschlossen, die Islisbergstrasse als Verbindungs- strasse in den regionalen Richtplan aufzunehmen.

Sowohl in der ersten als auch in der zweiten Vorprüfung beantragte der Kanton, den Stras- senabschnitt zwischen Bonstetten und Islisberg im regionalen Richtplan nicht als Verbin- dungsstrasse zu bezeichnen. Bei dieser Strasse handle es sich nicht um eine regionale Ver- bindungsstrasse, sondern um eine kommunale Strasse. Es bestehe kein kantonales Interes- se für eine Netzbildung.

Umgestaltung Strassenraum und Beachtung Ortsbild / Siedlungsverträglichkeit Darüber hinaus weist der Richtplantext in Abb. 4.8 auf Abschnitte hin, in denen dem Ortsbild oder der Siedlungsverträglichkeit besondere Beachtung zu schenken ist (s. „Beachtung Ortsbild / Siedlungsverträglichkeit“ unter den Hinweisen). Bei Strassensanierungen, der Be- willigung von Anschlüssen oder der Festlegung von Baulinien soll hier dem siedlungsorien- tierten Charakter, der Funktion und den spezifischen Gegebenheiten wie dem Ortsbild und der Netzstrategie ein besonderes Augenmerk geschenkt werden. Im Gegensatz zur Festle- gung „Umgestaltung Strassenraum“ kann aus diesem Hinweis keine Mitfinanzierung durch den Kanton abgeleitet bzw. geltend gemacht werden.

Regionaler Richtplan Knonaueramt, Antrag an den Regierungsrat zur Festsetzung, verabschiedet an der Delegiertenversammlung vom 16. November 2016 Seite 29 4.3 Öffentlicher Personenverkehr

Angebote öffentlicher Verkehr aufgrund der Vorgaben des ZVV Ausgehend vom kantonalen Raumordnungskonzept (s. auch Ausführungen in Kap. 1.3 Zu- kunftsbild Knonaueramt 2030, Abb. 1.1) gibt der ZVV vor, wie die Angebotsstandards festzu- legen und im regionalen Richtplan abzubilden sind. Die Standards der ÖV-Erschliessung ori- entieren sich an den Handlungsräumen des kantonalen Raumordnungskonzepts. Je „städti- scher/urbaner“ ein Raum ist, desto höherwertiger soll das ÖV-Angebot sein. Im Grundsatz soll der öffentliche Verkehr in den Handlungsräumen Stadtlandschaft und urbane Wohnland- schaft als Impulsgeber dienen, über einen dichten Takt und lange Betriebszeiten verfügen. In den übrigen Handlungsräumen soll der Takt ausgedünnt und die Betriebszeiten sollen ein- geschränkt sein.

Abb. 4.2: Grundsatz ZVV zu den Angebotsstandards

Leider wird mit diesem Grundsatz und den daraus abgeleiteten Vorgaben zur Festlegung der Bus-Angebotsstandards die Förderung des öffentlichen Verkehrs im Knonaueramt erheblich erschwert. Mit dem im Richtplantext (Kap. 2.3.2) festgelegten Angebotsstandard werden die Vorgaben des ZVV umgesetzt. Das heisst: – Festlegung des Grundtakts aufgrund des Handlungsraums und der Siedlungsgrösse Handlungsraum Siedlungsgrösse Grundtakt Urbane i.d.R. 15’ bis 30’ Wohnlandschaft mit geringer Dichte (< 50 Köpfe/ha) 30’ bis 60’ Landschaft Grössere Siedlungsgebiete (> 4’000 Köpfe) 15’ bis 30’ unter Druck Mittlere Siedlungsgebiete (1’000 bis 4’000 Köpfe) 30’ bis 60’ Kleinere Siedlungsgebiete (< 1’000 Köpfe) 60’ Kulturlandschaft/ i.d.R. 30’ bis 60’ Naturlandschaft Kleinere Siedlungsgebiete (< 1’000 Köpfe) 60’ mit eingeschränkten Betriebszeiten

Tab. 4.5: Vorgaben des ZVV zur Festlegung des Grundtakts

– Nur je eine Haupterschliessungsrichtung Die Region hat zu entscheiden, welche Erschliessungsrichtung bzw. Busverbindung an ei- nem Haltepunkt der S-Bahn die Relevanteste ist. Wo mehrere Richtungen relevant sind, ist als Haupterschliessungsrichtung die Relation mit der Hauptnachfrage bezeichnet. Die ande- ren Verbindungen sind in der Textkarte als weitere wichtige Verbindung dargestellt. Die Be- deutung dieses Eintrags ist aber unklar.

Regionaler Richtplan Knonaueramt, Antrag an den Regierungsrat zur Festsetzung, verabschiedet an der Delegiertenversammlung vom 16. November 2016 Seite 30 Ort Haupterschliessungs- Nachfrage / Hauptnachfrage richtung Linie Einsteiger Aussteiger Aeugst a.A. Affoltern a.A. 225 Aeugst–Affoltern 244 10 225 Affoltern–Aeugst 14 272 225 Aeugst–Aeugstertal 39 4 225 Aeugstertal–Aeugst 5 43 225 Aeugst–Hausen 3 0 225 Hausen–Aeugst 0 5 Hausen a.A. Affoltern a.A. 223 Hausen–Affoltern 174 180 235 (Ebertswil–)Hausen–Zürich Wiedikon 143 134 240 Hausen–Thalwil 77 82 280 Hausen–Baar 133 128 Ebertswil Baar 235 Ebertswil–Zürich Wiedikon 34 13 280 Hausen–Baar 49 28 280 Baar–Hausen 21 51 Kappel a.A. Baar 280 Hausen–Baar 48 11 280 Baar–Hausen 12 54 Rifferswil Affoltern a.A. 223 Hausen–Affoltern 114 19 223 Affoltern–Hausen 17 121 232 Mettmenstetten–Rifferswil–Mettmenstetten 13 7 Stallikon Zürich Wiedikon 235 (Ebertswil–)Hausen–Zürich Wiedikon 566 79 235 Zürich Wiedikon–Hausen(–Ebertswil) 78 507 227 Bonstetten-Wettswil–Birmensdorf 53 103 227 Birmensdorf–Bonstetten-Wettswil 56 62 Wettswil a.A. Zürich Enge 200 Zürich Enge–Affoltern 113 322 200 Affoltern–Zürich Enge 327 122 220 Zürich Wiedikon–Bonstetten 201 188 220 Bonstetten–Zürich Wiedikon 289 185 221 Ortsbus Wettswil 388 388 227 Bonstetten-Wettswil–Birmensdorf 98 53

Tab. 4.6: Nachfrage auf den Postautolinien im Jahr 20143

3 Angaben für das Jahr 2014 von PostAuto Schweiz AG, Region Zürich

Regionaler Richtplan Knonaueramt, Antrag an den Regierungsrat zur Festsetzung, verabschiedet an der Delegiertenversammlung vom 16. November 2016 Seite 31 4.4 Fuss- und Wanderwege

Aktualisierung und Ergänzung der Fuss- und Wanderwegrouten Eine einschneidende Änderung gegenüber dem Richtplan 1998 ist die Vorgabe des Kantons, dass in den regionalen Richtplänen nur noch das Wanderwegnetz der Zürcher Wanderwege wie auch die hindernisfreien Wanderwege abzubilden sind. Ausgehend von dieser Vorgabe wurden die Wanderwege der Zürcher Wanderwege wie auch die hindernisfreien Wanderwege in den regionalen Richtplan aufgenommen. Diese Wander- wege allein bilden aber das regionale Fuss- und Wanderwegnetz nur ungenügend ab: – Neben der Sicherung der Wanderwege müssen im regionalen Richtplan auch wichtige regionale Fusswegverbindungen gesichert werden. – Der Ämtlerweg ist ein vielbegangener und für die Region identitätsstiftender Rundweg durch die Region. Im Netz der Zürcher Wanderwege fehlen wichtige Teilstücke des Ämt- lerwegs.

In Abweichung zu den kantonalen Vorgaben werden die im Wegnetz der Zürcher Wander- wege nicht enthaltenen Verbindungen des Ämtlerwegs in den regionalen Richtplan aufge- nommen. Darüber hinaus werden auch die folgenden aus regionaler Sicht wichtigen Verbin- dungen ergänzt. (s. auch Abb. 4.3)

Nr. Gemeinden Ergänzung /Anpassung Begründung 1 Affoltern a.A. Beibehaltung Wegverbindung im Direkte, vielbegangene und für die Naherho- Hedingen Richtplan 1998 lung wichtige Wegverbindung zwischen Affol- tern a.A., der regionalen Sportanlage im Moos und Hedingen entlang der Bahn. 2 Affoltern a.A. Ergänzung direkte Fusswegverbin- Direkte und damit kurze Fusswegverbindung dung (Querung Bahn) zwischen dem durch den Bus erschlossenen regionalen Arbeitsplatzgebiet Moosbach bzw. dem Gebiet für verkehrsintensive Einrichtun- gen mit «Albis Park» und Hornbach und dem regionalen Arbeitsplatzgebiet Lindenmoos. 3 Bonstetten Beibehaltung Wegverbindung im Direkte Verbindung entlang der Bahn via Re- Richtplan 1998 westlich der Bahn, bacher zwischen dem Zentrum Bonstetten und aber Verlegung der Route entlang dem Bahnhof Bonstetten/Wettswil. des Isenbachs auf eine Route ent- lang der Bahn 4 Stallikon Beibehaltung der Wegverbindung im Gewährleistung der Verbindung durch das Richtplan 1998 zwischen Gamlikon Reppischtal zwischen Gamlikon und Tägerst. und Aumüli und Weiterführung bis Tägerst, als Ersatz der Route Aumüli Mösli, die aufgrund der Topographie nicht erstellbar ist 5 Stallikon Beibehaltung Wegverbindungen im Gewährleistung der Verbindung zwischen Richtplan 1998 inkl. der geplanten Gamlikon und Hinter Buchenegg. Abschnitte 6 Mettmenstetten Verlegung Wegverbindung im Richt- Voraussetzung für die Befestigung des ver- plan 1998 zwischen Jonentalstrasse nässten Flurweges gemäss Begehung und Be- und Breitmatt sprechung vom 30. März 2010 mit den Ge- meinden Mettmenstetten und Rifferswil, Zür- cher Wanderwege, Fachstelle Fuss- und Wan- delwege und Grundeigentümer Hof Breitmatt.

Tab. 4.7: Ergänzungen und Anpassungen gegenüber den kantonalen Vorgaben

Regionaler Richtplan Knonaueramt, Antrag an den Regierungsrat zur Festsetzung, verabschiedet an der Delegiertenversammlung vom 16. November 2016 Seite 32

Abb. 4.3: Ergänzungen und Anpassungen gegenüber dem Netz der Zürcher Wanderwege

Regionaler Richtplan Knonaueramt, Antrag an den Regierungsrat zur Festsetzung, verabschiedet an der Delegiertenversammlung vom 16. November 2016 Seite 33 Gegenüber dem im Richtplan 1998 festgelegten Fuss- und Wanderwegnetz ergeben sich damit folgende Änderungen:

Abb. 4.4: Änderungen Fuss- und Wanderwege gegenüber dem regionalen Richtplan 1998

Regionaler Richtplan Knonaueramt, Antrag an den Regierungsrat zur Festsetzung, verabschiedet an der Delegiertenversammlung vom 16. November 2016 Seite 34 4.5 Velowege

Abstimmung Velorouten und Schwachstellen mit dem Velonetzplan Im Velonetzplan werden Alltagsverbindungen festgelegt und aufgezeigt, wie die Schwach- stellen zu beheben sind. Im Jahr 2015 hat die kantonale Koordinationsstelle Veloverkehr den Velonetzplan in die Vernehmlassung gegeben. Bei der Überarbeitung nach der Vernehmlas- sung hat die Koordinationsstelle die Anliegen der ZPK zu einem guten Teil berücksichtigt oder ihr zumindest die Möglichkeit eingeräumt, im regionalen Richtplan nicht nur Alltagsver- bindungen, sondern auch Erholungsrouten zu bezeichnen. Einige nicht berücksichtige Anlie- gen sind aus regionaler Sicht akzeptierbar.

Den nachfolgenden vier Verbindungen misst die Region aber grosse Bedeutung bei. Hier weichen die Festlegungen im regionalen Richtplan vom Velonetzplan ab (s. auch Abb. 4.5).

Nr. Gemeinden Ergänzung /Anpassung Begründung 1 Affoltern a.A., Beibehaltung der Verbindung ent- Sichere, direkte, im Gegensatz zur Gross- Mettmenstetten lang der Bahnlinie holzstrasse steigungsfreie Arbeits- und Schulwegverbindung zwischen Mettmens- tetten und Affoltern a.A. 2 Affoltern a.A. Ergänzung Veloroute Affoltern Direkte und wichtige Verbindung zwischen a.A. - Zwillikon über die Chalch- Affoltern a.A. und Zwillikon ofenstrasse 3 Bonstetten Ergänzung Veloverbindung ent- Direkte und steigungsfreie Verbindung im lang der Stationsstrasse und Talboden Zürichstrasse zwischen Bhf. Bonstetten/Wettswil und Hedin- gen. 4 Hausen a.A. Beibehaltung der Verbindung Beibehaltung der sicheren Schulwegver- Hausen a.A. - Ebertswil auf der bindung (Primarschüler) Route Langrütistrasse - Chalofen- Bifangstrasse, Verzicht auf eine Verlegung auf die gefährliche Ebertswilerstrasse 5 Ottenbach Beibehaltung der Verbindung Ot- Der Kanton Aargau führt den Veloweg tenbach-Jonen auf der Meiholz- über die Meiholzstrasse. strasse. Verzicht auf eine Verle- gung auf die Jonentalstrasse.

Tab. 4.8: Ergänzungen und Anpassungen gegenüber dem Velonetzplan

Regionaler Richtplan Knonaueramt, Antrag an den Regierungsrat zur Festsetzung, verabschiedet an der Delegiertenversammlung vom 16. November 2016 Seite 35

Abb. 4.5: Ergänzungen und Anpassungen gegenüber dem Velonetzplan

Regionaler Richtplan Knonaueramt, Antrag an den Regierungsrat zur Festsetzung, verabschiedet an der Delegiertenversammlung vom 16. November 2016 Seite 36 Gegenüber dem im Richtplan 1998 festgelegten Velowegnetz ergeben sich damit folgende Änderungen:

Abb. 4.6: Änderungen Velowege gegenüber dem Richtplan 1998

Regionaler Richtplan Knonaueramt, Antrag an den Regierungsrat zur Festsetzung, verabschiedet an der Delegiertenversammlung vom 16. November 2016 Seite 37 5 Versorgung, Entsorgung Im Bereich Versorgung und Entsorgung werden bestehende und geplante Anlagen, die der Versorgung oder Entsorgung dienen, untereinander aber auch mit den Bereichen Siedlung, Landschaft und Verkehr abgestimmt. Die Ziele, Karteneinträge und Massnahmen basieren weitgehend auf übergeordneten Planungen und Vorgaben. Speziell zu erwähnen ist hier die Regionale Energieplanung Knonauer Amt.

5.4 Energie

Im Rahmen des Projekts „Energieregion Knonauer Amt“ hat sich die Region zum Ziel ge- setzt, bis im Jahr 2050 so weit als möglich energieautark zu sein. Die Ergebnisse der Regio- nalen Energieplanung Knonauer Amt wurden, soweit dies zweckmässig ist, in den regionalen Richtplan übernommen. Insbesondere diente sie als wertvolle Grundlage für die Ausschei- dung von Prioritätsgebieten für rohrleitungsgebundene Energieträger.

6 Öffentliche Bauten und Anlagen

Im Bereich öffentliche Bauten und Anlagen werden bestehende oder geplante Einrichtungen eingetragen, die der Erfüllung öffentlicher Aufgaben in den Bereichen Bildung und For- schung, Gesundheit, Kultur, Sport, Messe und Kongresswesen oder weiterer öffentlicher Dienstleistungen dienen. Die Einträge basieren auf den Einträgen im regionalen Richtplan 1998. Sie wurden hinsichtlich ihrer regionalen Bedeutung und Vollständigkeit überprüft, ent- sprechend ergänzt oder weggelassen.

Regionaler Richtplan Knonaueramt, Antrag an den Regierungsrat zur Festsetzung, verabschiedet an der Delegiertenversammlung vom 16. November 2016 Seite 38 C Einwendungen

Im Rahmen der Anhörung und öffentlichen Auflage vom 20. Mai bis 18. Juli 2016 sind 181 Einwendungen von 6 Planungsträgern, 10 Gemeinden, 5 Parteien, 9 Verbänden, dem Komi- tee für eine sichere Arnistrasse und 5 Einzelpersonen eingegangen.

Rückmeldungen

Nebengeordnete Kanton Aargau, Departement Bau, Verkehr, Umwelt, Abteilung Raumentwicklung Planungsträger Kanton Aargau, Departement Bau, Verkehr, Umwelt, AFU Kanton Zug, Baudirektion, Amt für Raumentwicklung Regionalplanung Zürich und Umgebung Zürcher Planungsgruppe Zimmerberg Stadt Zürich, Hochbaudepartement Gemeinden Gemeinde Aeugst a.A. Gemeinde Affoltern a.A. Gemeinde Hausen a.A. Gemeinde Hedingen Gemeinde Knonau Gemeinde Maschwanden Gemeinde Mettmenstetten Gemeinde Ottenbach Gemeinde Stallikon Gemeinde Wettswil a.A. Parteien EVP Bezirk Affoltern FDP.Die Liberalen Knonaueramt Grüne Bezirk Affoltern SP Bezirk Affoltern a.A. SP Ortsgruppe Hedingen Verbände Arbeitsgemeinschaft PRO AMT energie 360° Naturschutzgruppe Mettmenstetten pro natura Zürich WWF Zürich ZVS/Birdlife Zürich Verein Kloster Kappel WWF Zürich ZVS/Birdlife Zürich Private Komitee für eine sichere Arnistrasse (112 Unterschriften) 5 Einzelpersonen

Ein grosser Teil der Einwendungen konnte ganz oder teilweise in die Richtplanvorlage auf- genommen werden. In diesem Kapitel wird auf jene Einwendungen eingegangen, die nicht oder nur teilweise berücksichtigt wurden oder die keine Änderungen des Richtplanes erfor- dern. Soweit sie als Rückmeldung insbesondere zuhanden der Delegierten und des Kantons relevant ist, wurden auch berücksichtige Einwendungen in den Bericht aufgenommen.

Die einzelnen Einwendungen sind in der Folge nach Kapiteln geordnet thematisch zusam- mengefasst.

Regionaler Richtplan Knonaueramt, Antrag an den Regierungsrat zur Festsetzung, verabschiedet an der Delegiertenversammlung vom 16. November 2016 Seite 39 1 Regionales Raumordnungskonzept

1.3 Zukunftsbild Knonaueramt 2030

1.3.2 Bevölkerung und Beschäftigte

Bevölkerungsentwicklung Eine Vielzahl an Einwendungen befasst sich mit dem Thema Bevölkerungsentwicklung. Die im Richtplan dargestellte Bevölkerungsprognose wird mehrheitlich als realistisch erachtet und unterstützt. Das Wachstum sei auf die S-Bahnlinie aufzuteilen. Die im vorliegenden Er- läuterungsbericht (s. Teil B, Kap.1.3) dargestellte kantonale Prognose, die auf einer Konzent- ration des Wachstums auf die urban Wohnlandschaft Hedingen/Affoltern beruht, wird als nicht zweckmässig und nicht der Realität entsprechend erachtet. Einige Einwendende be- zweifeln, dass das erwartete Bevölkerungswachstum eintritt. Der Kanton Zug beantragt zu- dem, die zukünftige Bevölkerungsstruktur der Gemeinden im Einzugsgebiet des Kantons Zug kantonsübergreifend zu diskutieren.

Die Einwendungen erfordern bis auf eine geringfügige Korrektur der Bevölkerungszunahme in Stallikon und der Präzisierung des Textes keine weiteren Änderungen. Die Bevölkerungs- zahlen im Richtplan entsprechen den Angaben der Gemeinden. Das Wachstum bleibt dabei auf die S-Bahnlinie verteilt. Bestehende Nutzungsreserven werden durch den Richtplan nicht in Frage gestellt. Die Erläuterungen (s. Kap. B, 1.3. Zukunftsbild Knonaueramt) dienen einzig der Darlegung der Diskrepanz zwischen den Einschätzungen der Gemeinden und den kan- tonalen Prognosen, die auf den Vorgaben des ROK beruhen. Die Bedeutung der Zahlen wird im Richtplantext präzisiert.

Deutliche Steigerung der regionalen Arbeitsplatz-Angebote Jemand beantragt, deutlich mehr als 18'000 Arbeitsplätze bis 2030 anzustreben, da sonst der Anteil Arbeitsplätze mit dem prognostizierten Bevölkerungswachstum sinken würde.

Es ist keine Änderung erforderlich. Die Förderung der Arbeitsplätze ist im Richtplan bereits klar verankert (u.a. Kap. 2.1.1 b) und muss zudem noch anderweitig thematisiert werden.

1.3.3 Landschaftliche Qualitäten

Priorisierung der Landschaftsräume Die Umweltverbände beantragen, dass auf eine Priorisierung der Funktion/Ausgestaltung in- nerhalb der Räume/Objekte zu verzichten sei, weil für eine Priorisierung kleinräumig auf die lokalen Gegebenheiten Rücksicht genommen werden muss.

Es ist keine Änderung erforderlich. Das Zukunftsbild "Landschaftliche Qualitäten" basiert auf dem Landschaftsbild RZU und gibt eine Stossrichtung der Landschaftsentwicklung an. Die Berücksichtigung der lokalen Gegebenheiten erfolgt im Rahmen der konkreten Festlegungen in Karten und Text. Diese Festlegungen haben Vorrang.

Regionaler Richtplan Knonaueramt, Antrag an den Regierungsrat zur Festsetzung, verabschiedet an der Delegiertenversammlung vom 16. November 2016 Seite 40 1.3.4 Siedlungscharaktere und Spezialitäten Urbane Zonen im Knonaueramt Jemand beantragt, die urbane Wohnlandschaft auf Bonstetten-Wettswil und auf Mettmens- tetten auszudehnen, damit die S-Bahn und die regionalen Arbeitsplätze besser genutzt wer- den können.

Es ist keine Änderung möglich. Die Festlegungen der Handlungsräume im kantonalen Richt- plan bzw. kantonalen Raumordnungskonzept können im Rahmen der regionalen Richtpla- nung nicht beeinflusst werden. Affoltern a.A. ist und bleibt das urbane Zentrum im Knonau- eramt. Die Bedeutung der S-Bahnstandorte ist in den Abbildungen 1.4 Siedlungscharakter und 1.5 Nutzungsdichte bereits berücksichtigt.

1.3.6 Verkehr und Mobilität Alltagsradwegnetz Zwei Einwendende beantragen, ein dichtes Alltagradwegnetz im Knonaueramt zu schaffen. Eine entsprechende Petition an den Zürcher Regierungsrat sei immer noch nicht erfüllt.

Es ist keine Änderung erforderlich. Die Bedeutung des Veloverkehrs und das Anliegen eines Alltagsradwegnetzes ist in den Kap. 1.3.6, 4.1.1 und 4.5.1 bereits enthalten. Das regionale Velonetz basiert auf dem kantonalen Velonetzplan. Dieses soll durch Velowege von kommu- naler Bedeutung ergänzt und verdichtet werden.

2 Siedlung

2.1 Gesamtstrategie

2.1.1 Ziele Zentren Die Regionalplanung Zürich und Umgebung beantragt, auf den Begriff «Subzentren» zu ver- zichten, zugunsten einer Übereinstimmung mit dem Integrierten Zielbild (Abb. 1.1) wo dieser Begriff nicht mehr vorkommt. Weiter soll geprüft werden, ob die Bezeichnung von Hausen a.A., Obfelden und Knonau als zu stärkende «Einkaufsorte» sinnvoll ist.

Es ist keine Änderung erforderlich. Im Zielbild wurde auf die Bezeichnung "Subzentren" ver- zichtet, da die "Subzentren" im Knonaueramt nicht mit Subzentren der anderen Regionen vergleichbar sind und das integrierte Zielbild, das den gesamten RZU-Raum abbildet in sich stimmig wird. Für die Grundversorgung und Wahrung des sozialen Zusammenhaltes in den Dörfern ist wichtig, dass es neben dem regionalen Zentrum Affoltern a.A. auch Subzentren gibt und nicht nur in Affoltern a.A. eingekauft werden kann.

Siedlungsentwicklung Eine Gemeinde hält auch ausserhalb der Ballungszentren im Knonaueramt ein stetiges Wachstum für nötig und stellt im Kapitel 2.1.1 d) „Siedlung nach innen entwickeln“ ergänzend die Frage: „Was gilt für Freihaltezonen und Zonen für öffentliche Bauten?“

Es ist keine Änderung möglich. Gemäss kantonalem ROK soll die Entwicklung in den Hand- lungsräumen "Stadtlandschaft" und "urbane Wohnlandschaft" erfolgen. In den anderen Räumen ist ein stetiges Wachstum nicht vorgesehen.

Regionaler Richtplan Knonaueramt, Antrag an den Regierungsrat zur Festsetzung, verabschiedet an der Delegiertenversammlung vom 16. November 2016 Seite 41 2.1.2 Karteneinträge Veränderungsstrategie "Weiterentwickeln" Eine Gemeinde beantragt, dass auch in jenen Gemeinden eine Erhöhung der Nutzungsdich- te möglich ist, die gemäss Richtplaneintrag „weiterentwickelt“ werden sollen. Es wird eine neue Formulierung vorgeschlagen, die dies zum Ausdruck bringt.

Es wird keine Änderung vorgenommen, da in Gebieten, die der Kategorie "Weiterentwi- ckeln" zugeordnet sind, in erster Linie das vorhandene Veränderungs- und Verdichtungspo- tenzial genutzt bzw. der heutige Bestand im bebauten Gebiet ergänzt und erneuert werden soll. Die Schaffung von zusätzlichem Potenzial wird ausserhalb der urbanen Wohnlandschaft gemäss den Vorgaben des Kantons eher die Ausnahme bleiben.

2.2 Siedlungsgebiet

2.2.2 Karteneinträge Bereinigung Siedlungsgebiet Eine Gemeinde beantragt, den Spickel im Bereich Chalofen / Autobahn sowie Ferenbach West in den Karten und Abbildungen als Siedlungsgebiet darzustellen resp. die ZPK solle Antrag zur Änderung des Siedlungsgebietes im kantonalen Richtplan stellen.

Es ist keine Änderung möglich. Das Siedlungsgebiet ist im kantonalen Richtplan festgelegt und kann durch die Region nicht verändert werden.

Abgrenzung in der Karte Eine Gemeinde fordert, dass Bauzonen in Kleinsiedlungen und Weilern, die als zu klein und zu unbedeutend erachtet werden, um im kantonalen Siedlungsplan dargestellt zu werden, mindestens im regionalen Richtplan erscheinen. Die Region soll sich beim Kanton dafür ein- setzen, da