Aktiv Dabei 1/2020
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Januar Februar März aktivaktiv dabeidabei 1/2020 Seniorenbüro der Stadt Speyer 2 aktiv dabei ______________________________________________________________________________________________________________________________________________ Neue Entwicklungen Seite Ehrenamt Seite Eine kritische Stimme ist 4 Erste Stammtischrunde 36 verstummt Vorstand des Fördervereins Ria Krampitz Des Seniorenbüros Lob und Anerkennung für 5-15 Im Wartesaal zur Ewigkeit 36 meine Eltern Ulla Fleischmann Gespräch mit Schwester Fidelia Brief vom Förderverein des 37 Augen.Licht 15 Seniorenbüros Ulla Fleischmann Robert Förster Wir sind dabei – 90plus 16-17 Die Speyerer Freiwilligenagentur 38 Redaktion Ute Brommer Digitalisierung unserer 18-20 Rezeptvorschlag für das ganze 38 Gesellschaft Jahr Ria Krampitz Goethes Mutter Mobilitätswandel fängt mit 21-27 Natur Seite Fußgängertauglichkeit an Gespräch mit Prof. Wilko Manz Die Schönheit der Insekten (3) 39-40 Ria Krampitz Dr. Walter Alt Soziales Seite Kultur Seite „Ungeduld des Herzens“ 28-29 Asseria 41-42 Ingeborg Schäfer-Siebert Dr. Helmuth Wantur Neues aus den 30 Büchertipps 43-45 Pflegestützpunkten Ursula Franz-Schneider Tipps zur Verständigung von 31 Wer kennt noch die 46 Menschen mit Demenz Sütterlin-Schrift Alzheimer Gesellschaft Dr. Walter Alt Alt und Jung zusammen ein 32-33 Wir lesen in alten Handschriften 47 Erfolgsmodell? Aber sicher Dr. Gabriele Stüber Hildegard Gerstner Ohne Cluny wäre der Dom 48-49 Informationen zum 34-35 ein anderer Krankentransport Hans Wels aktiv dabei 3 ______________________________________________________________________________________________________________________________________________ Lokalgeschichte Seite Impressum Dr. Franz Xaver Philipp Köhler 50-54 Redaktion Katrin Hopstock Dr. Walter Alt, Ria Krampitz, Werner Schilling Aus der Recherchewerkstatt 54 Ingrid Kolbinger Herausgeber Seniorenbüro Speyer Das wilde Leben des 55-56 Maulbronner Hof 1A, 67346 Speyer Geheimen Ratsherrn Tel. 06232/14-2661 Wolfgang Kauer E-Mail: [email protected] Jakobsbrunnen einst 56 Titelbild Wunderquelle Petra Steinbacher Wolfgang Kauer Generationen Hand in Hand Aufgenommen bei der Veranstaltung Reisen Seite „Wir sind dabei – 90plus“ Reinhold Gilb (90 Jahre) und Glottertal so schön wie ein 57-58 Stella Hoffmann (14 Jahre) Bilderbuch Michael Stephan Fotos Privat S. 4, 11,12; Ria Krampitz S. 5; Verschiedenes Seite Petra Steinbacher S. 16, 17; Andrea Frieß S. 36; Freiwilligen Agentur S. 38; Rätsel 59 Dr. Walter Alt S. 38, 39, 40; Dr. Helmuth Uwe Naumer Wantur S. 41; Hans Wels S. 48,49; Michael Stephan S. 57, 58; Kulinarische Ecke 60 Lösung Rätsel 60 Redaktionsschluss für die Ausgabe 2.2020 der Zeitschrift „aktiv dabei“ ist der 28. Februar 2020 Auflistung Anzeigen Seite DRK 10 Beisel Hüte 20 Theraneos 29 GEWO 33 Sankt Vincentiuskrankenhaus 42 Sparkasse Vorderpfalz 49 Gemeinnützige 53 Das Team des Seniorenbüros wünscht Baugenossenschaft den Leserinnen und Lesern der Zeitschrift Salier-Stift 55 „aktiv dabei“ ein Behördennummer 61 glückliches neues Jahr 2020. Vor allem Alloheim 62 Wünschen wir Ihnen Gesundheit. Förderverein des Seniorenbüros 63 Stadtwerke 64 4 aktiv dabei ______________________________________________________________________________________________________________________________________________ Nachruf Eine kritische Stimme ist verstummt Frau Ingeborg Schäfer-Siebert ist tot Für unsere Zeitschrift „aktiv dabei“ schrieb Ingeborg Schäfer-Siebert immer wieder Artikel, sie stellte Gedichte und Bücher vor. Die Auseinandersetzung mit einem Thema liebte sie und verstand es, sich mit sprachlichem Geschick auszudrücken. Ei- nen ihrer Artikel „ Ungeduld des Herzens“ haben wir in dieser Ausgabe nochmals abgedruckt. Ihr Tun hatte immer einen Sinn. Frau Schäfer-Siebert wollte Denkan- stöße geben. Das ist ihr auch gelungen. Ihre jahrelange schwere Rheumaerkran- kung, die damit verbundenen Schmerzen und eine hinzukommende Krebserkran- kung, verhinderten oft geplante Vorhaben und erschwerten die Teilnahme am ge- sellschaftlichen Leben. So zog sie sich nach und nach zurück und lernte mit den eigenen Grenzen umzugehen. Es war ihr Ingeborg Schäfer-Siebert, war eine der aber immer wichtig, Wege zu finden, die ersten Ehrenamtlichen im Seniorenbüro. ihr eine Verbindung nach außen ermög- Sie kam im Oktober 1993 zu uns, um sich lichten, wie zum Beispiel das Internet. über unsere Arbeit zu informieren und sie Selbst in den letzten Lebenstagen wollte blieb. Mit großem Interesse hat sie die sie ihren Computer im Hospiz ange- Aktivitäten verfolgt und sich aktiv einge- schlossen haben. Die telefonische Verbin- bracht. Vor allem hatte sie wichtige Ge- gung hielt Frau Irmgard Vögeli, die den danken und Ideen, wenn es um inhaltli- Kontakt zu ehemals aktiven Ehrenamtli- che Diskussionen und um die konzeptio- chen pflegt. Diese Gespräche waren für nelle Ausrichtung der Arbeit im Senioren- Frau Schäfer-Siebert sehr wichtig. büro ging. Der Bereich Akademie für Älte- re sprach sie besonders an und machte Ihre ernsthafte Art, hat es ihr nicht immer ihr viel Freude. Ingeborg Schäfer-Siebert leicht gemacht. Für mich persönlich und war interessiert an Literatur, Musik, Kunst, die Arbeit des Seniorenbüros war sie ein Fotografie, engagierte sich in diesen Be- wichtiger Mensch. Sie hatte etwas zu sa- reichen. Gerne besuchte sie entsprechen- gen! Sie fehlt! de Veranstaltungen, in der Anfangszeit Ria Krampitz auch noch gemeinsam mit ihrer Mutter. aktiv dabei 5 ______________________________________________________________________________________________________________________________________________ Lob und Anerkennung für meine Eltern Gespräch mit Schwester Fidelia Seit 2011 veröffentlichen wir regelmäßig Gespräche mit Person, die 90 Jahre oder älter sind. Diese Menschen, die in einem hohen Alter sind, möchten wir in den Mittelpunkt stellen. Sie haben viel erlebt, überstanden und wurden durch die Geschehnisse ihrer Zeit geprägt. faches Haus mit Stallungen, einen Garten und ein Bienenhaus im Garten. Das war für mich schon ein Refugium und ich hab gedacht: „Ich wohn mich mal da rein“. (lacht). Mir hat das gefallen. Auch wenn der Bruder den Hof nimmt. Ich wohn mich da rein. Wir gingen in den Kindergar- ten. Ich war vier Jahre in der Volksschule und vier Jahre in der Hauptschule. Wir haben viel gesungen. Was war Ihr Lieblingsfach? Deutsch, Geschichte, Musik. Ich konnte gut singen, aber jetzt bin ich heißer. Sind Sie gerne in die Schule? Ja. Wir gingen alle gerne in die Schule. Und haben es auch alle gut geschafft. Was war Ihren Eltern wichtig in der Er- ziehung. Was wollten die Ihren Kindern vermitteln? Schwester Fidelia ist am 10. November Einmal die Liebe, den Glauben und ein 1929 in Untertannowitz im Kreis Nikols- ordentliches Benehmen. Das war wichtig. burg, Südmähren geboren. Sie war das fünfte Kind von sechs Geschwistern. Das Die Eltern waren auch gläubig. siebte ist als Säugling gestorben. Ja. Die Mutter hat nur Volksschule be- sucht. Der Vater wollte studieren, aber Das war eine große Familie. sein Bruder ist gefallen. Seine Schwester Ja. Und wir haben uns wohlgefühlt. hat die Wirtschaft mit Knechten weiterge- führt. Die Mutter war inzwischen gestor- Was war es, dass Sie sich wohlgefühlt ben. Er war in der Gefangenschaft. Das haben? war sehr prägend. Es war immer Ge- Weil wir gute Eltern hatten. Wir waren sprächsstoff wenn Besuch kam. Das Grad- nicht reich, aber auch nicht arm. Wir hat- linige, das Gottvertrauen wurde uns ver- ten Landwirtschaft und Weinbau, ein ein- mittelt, dass der Vater nach sechs Jahren 6 aktiv dabei ______________________________________________________________________________________________________________________________________________ doch heim gekommen ist, nach Ruhr, Ty- geschätzt. Das hab ich mir gemerkt. Ich phus, Läusen und sibirischer Kälte. Die bin dann auch Hebamme geworden. In Läuse, die hätten sie mit dem Messer der Kirche hat der Vater gesungen. Die wegschaben können. Ein Sprichwort das Anni, die zweite Schwester, ist gerne zu er öfter erwähnt hat: „Lieber Gott be- spät gekommen. Die hat er dann gerügt. schütze mich vor meinen Landsleuten. Mit Später hat er nichts mehr gesagt, weil sie den anderen werde ich gut fertig.“ Und immer noch zu spät kam. Der Vater, wie das haben wir auch öfter erfahren, weil die Mutter hat uns ernst genommen. Wir wir Grenzland sind. Die Erziehung und haben gewusst, der Vater hat uns gern. auch die Bildung waren dem Vater sehr Wenn jemand Fieber hatte, hat die Mutter wichtig. Ich hab’s nicht geschafft, aber Tee gemacht oder Wickel, bevor man den meine Schwester konnte studieren. Sie ist Doktor gerufen hat. Gewerbelehrerin geworden. Die hat dann die Eltern und die Familie unterstützt. Sie Wo haben Sie Ihre Ausbildung zur Heb- ist aber frühzeitig an Darmkrebs gestor- amme gemacht? ben. Wir haben alle leicht gelernt. Und Zuerst habe ich im St. Anna-Stift, das war weil wir Grenzgebiet waren, hat der Vater Krankenhaus und Fürsorgeheim und un- darauf Wert gelegt, dass wir auch Tsche- ser eigenes Ordenshaus, Säuglings- chisch können. Da gab es eine Absprache schwester gelernt. Eine Zeitlang wollte ich mit Familien zum Austausch, ohne große auch viele Kinder haben, aber der Mann Geldausgabe. Zweimal war ein Mädchen war noch nicht da. Die Schwestern in der da und zwei Mal ein Junge. Bei uns waren Klinik waren weltliche Schwestern. Die die ersten drei Geschwister im Wechsel, waren vorbildlich in ihrem Unterricht und um Tschechisch zu lernen und die haben ihrer Erziehung. Auch die Säuglings- Deutsch gelernt, weil das einfach not- schwestern, die