Stadtarchiv Und Stadtgeschichte

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Stadtarchiv Und Stadtgeschichte Stadtarchiv und Stadtgeschichte Forschungen und Innovationen Festschrift für Fritz Mayrhofer zur Vollendung seines 60. Lebensjahres Linz 2004 Archiv der Stadt Linz HISTORISCHES J AHRBUCH DER STADT LINZ 2003/2004 HERAUSGEGEBEN VON WALTER SCHUSTER, MAXIMILIAN SCHIMBÖCK UND ANNELIESE SCHWEIGER Umschlaggestaltung: Walter Litzlbauer Porträtfoto Fritz Mayrhofer: Maximilian Schimböck Für den Inhalt der Abhandlungen sind ausschließlich die AutorInnen verantwortlich. Der teilweise oder vollständige Abdruck von Arbeiten aus der vorliegenden Publikation ist nur mit Bewilligung der HerausgeberInnen nach Genehmigung der AutorInnen gestattet. ISBN 3-900388-56-3 Medieninhaber: Archiv der Stadt Linz, Hauptstraße 1–5, 4041 Linz Hersteller: Trauner Druck, Linz INHALT Autorinnen und Autoren . 7 Vorwort des Bürgermeisters der Landeshauptstadt Linz . 19 Vorwort des Kulturreferenten der Landeshauptstadt Linz . 21 Vorwort von Herausgeberin und Herausgebern . 23 A RCHIVTHEORIE UND A RCHIVMANAGEMENT Erich Wolny: Zeitgemäße Leitung des Stadtarchivs – verlangt sie eine neue Sicht der Funktion? . 29 Wilhelm Rausch: „Vor fünfzig Jahren“ . 33 LorenzMikoletzky: Wozu ein Archiv? . 47 Peter Csendes: Metaphern für Archive – das Archiv als Metapher? . 49 Walter Schuster: Zur Strategie für Archive . 57 Ferdinand Opll: Öffentlichkeitsarbeit in Kommunalarchiven Überlegungen am Beispiel des Wiener Stadt- und Landesarchivs . 73 Lukas Morscher: Zukunft der Archive – Archive der Zukunft Vorschläge für ein zukünftiges Marketing von Archiven . 95 Gerhart Marckhgott: Paradigmenwechsel Das Oberösterreichische Landesarchiv vor der „digitalen Revolution“ . 109 8 Josef Riegler: Digitalisierung mittelalterlicher Urkunden – Aspekte der Medienkonvertierung im Steiermärkischen Landesarchiv . 119 Maximilian Schimböck: Kommunalarchive als Dienstleistungsbetriebe Das Beispiel Linz . 133 Werner Matt: „Linz als das pulsierende Herz der Kommunalarchivare“ Fritz Mayrhofer und der Arbeitskreis der Kommunalarchivare Österreichs. 141 Siegfried Haider: Das Oberösterreichische Archivgesetz in seinen Auswirkungen auf die Gemeinden. 147 Thomas Klagian: Die Abenteuer eines jungen Archivars in Bregenz . 159 Hans Eugen Specker: Arbeitsgemeinschaften zum Erfahrungsaustausch und als Interessenvertretung von Kommunalarchiven in Deutschland . 165 Josef Nössing: Gemeindearchive in Südtirol Zur Geschichte der Gemeindearchive in Südtirol sowie deren Erhaltung und Pflege . 173 (STADT) GESCHICHTSFORSCHUNG – T HEORIE UND P R OJEKTE Wilfried Ehbrecht: 30 Jahre Westfälischer Städteatlas Ein regionaler historischer Städteatlas im Kontext europäischer Forschung . 183 Gabriella Hauch: „Zukunft heißt erinnern“ Zur Genese der historischen Frauenforschung im gesellschaftlichen und wissenschaftsgeschichtlichen Kontext . 205 9 Peter Johanek: Stadt und Zisterzienserinnenkonvent Ausblick auf ein Forschungsprogramm . 217 Anton Eggendorfer: Fünf Jahre Projekt „Netzwerk Geschichte“ in Niederösterreich Eine Bestandsaufnahme . 231 Georg Heilingsetzer: Alfred Hoffmann und die Stadtgeschichte Bemerkungen anlässlich des 100. Geburtstages des Archivars, Historikers und Lehrers . 241 Helmut Konrad: Universitäten in Bewegung: Zur Dynamisierung des Bildungssystems . 253 Q UELLEN Walter Aspernig: Grundlagenforschung und Stadtgeschichte in Oberösterreich: Anmerkungen zur Edition der „Quellen zur Geschichte von Wels“ . 265 Leopold Auer: Materialien zur Linzer Stadtgeschichte im Haus-, Hof- und Staatsarchiv . 273 Fritz Koller: Die „Linzer Akten“ im Salzburger Landesarchiv . 279 Johannes Seidl: Von der Immatrikulation zur Promotion Ausgewählte Quellen des 19. und 20. Jahrhunderts zur biographischen Erforschung von Studierenden der Philosophischen Fakultät aus den Beständen des Archivs der Universität Wien . 289 Brigitte Kepplinger: Fürsorgeakten als historische Quelle Die Betreuungsakten des Linzer Jugendamtes (1918–1950) . 303 10 L INZER S TADTGESCHICHTE Erwin M. Ruprechtsberger – Otto H. Urban: Eine bronzene Schwertklinge vom Luftenberg – Zur Spätbronzezeit im Linzer Raum . 313 Willibald Katzinger: Linz ohne Phantomzeit . 327 Anneliese Schweiger: Weinbau im alten Linz . 341 GeorgWacha: Albrecht Dürer in Linz . 349 Herta Hageneder: Ein Beitrag zur Geschichte der Gegenreformation in Linz . 355 Rainer F. Schraml: Bernhard Weidner (1640–1709) Ein Linzer Schusterssohn als Abt des Zisterzienserstiftes Wilhering in Oberösterreich . 359 Alfred Ogris: Die Linzer Wollzeugfabrik und die Orientalische Kompanie: Reaktionen in Kärnten (1725/26) auf eine Privilegierung . 375 Gerhard Winkler: Johann Puchner und seine Weltsprache Nuove-Roman . 387 Wieland Mittmannsgruber: Bürger der Stadt Linz Erwerb, Inhalt und Verlust des Gemeindebürgerrechts im 19. und 20. Jahrhundert . 395 Monika Würthinger: Gruß aus Linz Correspondenzkarten dokumentieren Bau des Neuen Domes . 411 Rudolf Zinnhobler: Franz Sales Maria Doppelbauer Korrekturen zu einem Bischofsbild . 427 Emil Puffer: Hans Rösler – der letzte Stadtamtsleiter von Urfahr . 441 11 Oskar Dohle: Geld für den Krieg Die Kriegsanleihe-Zeichnungen der Städte Linz und Urfahr im Ersten Weltkrieg . 457 Andrea Kammerhofer: „Lebende Bilder“ in Linz . 475 Harry Slapnicka: Knapp über der Wahrnehmungsgrenze Oberösterreichs Gauleiter der DNSAP fast so bedeutungslos wie die Partei selbst – weit über Hitlers Machtübernahme vom Jahre 1926 hinaus . 491 Kurt Tweraser: Wirtschaftspolitik zwischen „Führerstaat“ und „Gaupartikularismus“ Eigruber und Hinterleitner: Der „Gaufürst“ und sein Wirtschaftsberater . 499 Birgit Kirchmayr: Der Briefwechsel August Zöhrer – Elise Posse im Archiv der Stadt Linz Eine „Fußnote“ zur Geschichte des „Linzer Führermuseums“ . 515 Hermann Rafetseder: Das „KZ der Linzer Gestapo“ Neue Quellen im Rahmen des Österreichischen Versöhnungsfonds zum „Arbeitserziehungslager“ Schörgenhub . 523 Michael John: Maghrebinien in Linz Beobachtungen über eine verborgene Seite der Stadt . 541 Winfried R. Garscha – Claudia Kuretsidis-Haider: „Traurige Helden der Inneren Front“ Die Linzer Tagespresse und die Anfänge der gerichtlichen Ahndung von NS-Verbrechen in Oberösterreich 1945/46 . 561 Helmut Fiereder: Die Wiederbegründung der jüdischen Gemeinde von Linz 1945–1948 . 583 Johannes Ebner: Im Boot des Bischofs Franz S. Zauner „Porträts“ der Bistumsleitung . 595 Siegbert Janko: Linz – Von der Stahlstadt zur Kulturstadt . 607 12 A LLGEMEINE G ESCHICHTE UND S TADTGESCHICHTE Karl Vocelka: Vom himmlischen Jerusalem bis Brasilia Zur utopischen Stadt in der Geschichte der Menschheit . 625 Herwig Wolfram: Die Stadt der Frauen . 635 GeorgScheibelreiter: Der König verlässt die Stadt Überlegungen zur räumlichen Veränderung der Herrschaft im 7. und 8. Jahrhundert . 641 Walter Brunner: Neues und Interessantes zur Frühgeschichte der Stadt Graz . 657 Alois Niederstätter: Die Städte der Grafen von Montfort und von Werdenberg Ein strukturgeschichtlicher Vergleich . 677 Hannes Obermair: Vormoderne Übergangsregion? Die Städtelandschaft im Raum Trient-Bozen im Hoch- und Spätmittelalter . 697 Susanne Claudine Pils: Wem gehört die Stadt? Von der Nutzung des städtischen Raums . 711 HeinrichKoller: Stadt und Staat Das Hauptstadtproblem unter Kaiser Friedrich III. 719 Rudolf Kropf: Die spätmittelalterliche Gründung einer Kleinstadt im westungarisch- österreichischen Grenzraum (Stadtschlaining) . 739 Roman Sandgruber: Die Grenzen der Stadt . 749 Kurt Mühlberger: Bemerkungen zum Wiener Poetenkolleg . 763 13 Franz-Heinz Hye: Ein unbekanntes, spätes Dokument – vom 11. Juni 1646 – zur Geschichte des Bauernaufstandes des Stefan Fadinger von 1626 . 779 Helmut Kretschmer: Zur Geschichte des Wiener Mozart-Denkmals . 785 Johann Seedoch: Eingemeindungen im Stadtgebiet von Eisenstadt . 797 Helmut Lackner: Ein „blutiges Geschäft“ – Zur Geschichte kommunaler Vieh- und Schlachthöfe Ein Beitrag zur historischen Städtetechnik am Beispiel Österreich . 805 Wolfgang Maderthaner: Pathologie der Großstadt – Geschichten um den Praterstern . 829 Evan Burr Bukey: Ein bitterer Triumph: Die Kampfmoral der deutschen Zivilbevölkerung 1941 . 839 Wolfgang Weber: Gibraltar liegt in Jamaika Zur Geschichte des Internierungslagers Gibraltar in Kingston 1940–1948 . 863 Wolfgang Neugebauer – Herwig Czech: Medizin und Gedächtnis Zum Umgang mit den NS-Medizinverbrechen in Österreich nach 1945 . 873 Publikationen von Fritz Mayrhofer . 885 Verwendete Abkürzungen und Siglen . 891 677 ALOIS NIEDERSTÄTTER DIE STÄDTE DER GRAFEN VON MONTFORT UND VON WERDENBERG Ein strukturgeschichtlicher Vergleich ZUR GENEALOGIE DER MONTFORTER UND WERDENBERGER Als Folge der territorialen Zersplitterung nach dem Ende der Stauferherr- schaft und dem Untergang des Herzogtums Schwabens entstand in der Boden- seeregion ein engmaschiges Netz von Städten: Während um 1200 acht Städte und ein stadtähnlicher Markt existierten, zählte man am Ende des Mittelalters bereits etwa 40 bis 50 Kommunen. Die zahlreichen geistlichen und weltlichen Territorialherren wetteiferten darum, ihre Herrschaften durch die Gründung von Städten in wirtschaftlicher, militärischer und politischer Hinsicht aufzuwerten. Die große Städtedichte hatte freilich auch Nachteile. Viele Kommunen konnten sich wegen der gegenseitigen Konkurrenz kaum entwickeln, das Gros erreichte die 1.000-Einwohner-Marke nicht, einige von ihnen gelten als Fehlgründungen.1 Zu jenen Dynastengeschlechtern, die sich als Gründer von Städten hervorta- ten, zählten die Grafen von Montfort und von Werdenberg. Auf sie gehen in Vorarlberg Feldkirch, Bregenz und Bludenz, im Schweizer Rheintal Sargans und Werdenberg sowie in Oberschwaben Leutkirch, Tettnang, Scheer,
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