St. Paul im Lavanttal

Mag. Dr. Rudolf Otto Kores

Klosterkogelstraße 271 9433 Sankt Andrä

Telefon: +43 664 5440744 E-Mail: [email protected] STUDIE [email protected] Website: www.kores-consulting.com

Anbindung des Bahnhofes St. Paul an den zukünftigen Intercitybahnhof (IC-Bahnhof) Lavanttal in Zusammenarbeit mit Brenner–Managementberatung und

KR Gunter Mackinger

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Inhalt 1. Auftrag ...... 4 2. Historie Lavanttalbahn/Jauntalbahn ...... 5 3. Anschluss von St. Paul i. L. an IC-Bahnhof Lavanttal ...... 6 3.1. Derzeitiger Projektstand ...... 7 3.2. Baugenehmigungsverfahren IC-Bahnhof Lavanttal 2006/2007 - Stellungnahmen der Marktgemeinde St. Paul i. L. und Benediktinerstift St. Paul ...... 7 3.3. Örtliches Entwicklungskonzept der Marktgemeinde St. Paul i. L. vom 21.07.2008 ...... 13 3.4. Resümee ...... 14 4. Industrie und Gewerbepark ...... 14 4.1. Projekt A ...... 14 4.2. Projekt B ...... 15 5. Jauntalbahn Abschnitt St. Paul – Eis/Ruden - Einbindung Bestandsstrecke „Schleife St. Paul“ ... 16 5.1. Neue Betrachtung/Überlegungen ...... 17 5.2. Projektbeschreibung ...... 18 5.3. relevanter Auszug aus dem eisenbahnrechtlichen Bescheid des Baugenehmigungsverfahrens 2008 25 6. St. Paul – Lavamünd - Erhalt der Trasse im öffentlichen Besitz ...... 26 6.1. Historie Lavamünder Bahn ...... 26 6.2. Historische Gesprächsprotokolle über Interessen am Weiterbestand der Lavamünder Bahn 2013/2014 mit wesentlichen Entscheidungsträgern ...... 28 6.3. Erhalt des gesamten Streckenbandes verbleibend im Eigentum der öffentlichen Hand, derzeit laufendes Einstellungsverfahren ...... 32 6.4. Lückenschluss nach Unterdrauburg/Dravograd ...... 40 7. Pendlerstromanalyse ...... 56 7.1. Marktgemeinde St. Paul im Lavanttal ...... 56 7.1.1. Verwaltung, Kontaktdaten, Einwohner ...... 56 7.1.2. Verkehrsinfrastruktur ...... 57 7.1.2.1. Bahnhöfe ...... 57 7.1.2.2. Busanbindung ...... 57 7.1.2.3. Straßennetz ...... 58 7.1.3. Schulen ...... 59 7.1.4. Wirtschaft, Industrie und Gewerbe ...... 60 7.1.5. Tourismus, Kultur (Auszug) ...... 61 7.1.6. Verteilung der Wohnbevölkerung und Einzugsgebiete der Bahnstationen ...... 61 7.1.6.1. Verteilung der Wohnbevölkerung ...... 62 Seite 2 von 85

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7.1.6.2. 500-m-Radius des Bf St. Paul und der HSt St. Paul Bad ...... 63 7.1.7. Fahrzeiten ...... 64 7.1.7.1. Derzeit ...... 64 7.1.7.2. Künftig ...... 66 7.2. PendlerInnen ...... 66 7.2.1. AuspendlerInnen ...... 67 7.2.2. EinpendlerInnen ...... 71 7.2.3. Regionale Pendlerströme ...... 74

7.2.4. ZUSAMMENFASSUNG der Pendlerströme, welche St. Paul i. L. betreffen ...... 76 8. Ergebnisse/Befund/Zusammenfassung ...... 79 8.1. Szenarien für die Bahnanbindung von St. Paul i. L...... 79 8.2. Vorgeschlagene weitere Vorgehensweise zum Erhalt des gesamten Streckenbandes Bf. Lavanttal - Lavamünd ...... 84 Untersuchungsteam ...... 85 9. Anhang öffentliche Mitteilungen ...... 85

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1. Auftrag

In der Besprechung am Donnerstag dem 22.09.2016 im Gemeindeamt St. Paul unter der Leitung von Herrn Bürgermeister Ing. Hermann Primus, sowie den teilnehmen- den Herren Gemeinderat Hermann Grundnig (ZAS), DI Hans Schuschnig (Amt der Kärntner Landesregierung – Verkehrsplanung), Forstmeister DI Dr. Bernhart Binder (Forstamt Stift St. Paul), KR Gunter Mackinger (A.S.S.-experts kurz GesmbH), Mag. Dr. Rudolf Kores (KC-Kores Consulting und Projektentwicklung), wurde mit den Ver- tretern der Marktgemeinde St. Paul i.L. (Bürgermeister Ing. Primus, GR Grundnig) sowie dem Vertreter des Benediktinerstiftes St. Paul, DI Dr. Bernhart Binder, die Vergabe einer Studie über die Machbarkeit einer Anbindung des Bahnhofes St. Paul an den künftigen Intercitybahnhof Lavanttal, an KC vereinbart:

Leistungsumfang

a. Einschau in den derzeitigen Planungsstand der ÖBB INFRA betreffend Bahnhof Lavanttal in der Gesamtprojektleitung Koralmbahn/Graz b. Überprüfung betreffend den Erhalt der Stammstrecke zwischen Bahnhof Lavanttal und Bahnhof St. Paul anhand vorhandener alternativer Pla- nungsvarianten. c. Evaluierung der derzeitigen Planung und weiterer Möglichkeiten, „inter- kommunaler Gewerbepark“ nördlich und südlich des bestehenden Bahn- hofes St. Paul inklusive mögliche Anschlussgleise für interessierte Wirt- schaftsbetriebe. d. Vorschlag über den Erhalt des gesamten Streckenbandes von St. Paul bis Lavamünd, wiederum verbleibend im Eigentum der öffentlichen Hand. e. Fachliche Unterstützung der Marktgemeinde St. Paul bei notwendigen Ge- sprächen im ÖBB Konzern, sowie mit verkehrspolitischen Vertretern des Landes Kärnten. f. Pendleranalyse

Der gegenständliche Auftrag betrifft somit den gesamten Knoten St. Paul und zwar  sowohl die Strecke Zeltweg – St. Paul i. L. (Teil der Lavanttalbahn) und weiter die Jauntalbahn St. Paul – Bleiburg mit Fortsetzung nach (Kärntner Bahn), die derzeit sowohl dem Güterverkehr als auch zwischen Bad St. Leon- hard und Klagenfurt dem Personenverkehr dient,  als auch die bereits stillgelegte und verkaufte Strecke St. Paul – Lavamünd (Teil der Lavanttalbahn) und weiter bis Dravograd sowie auch  die Koralmbahn Graz – Bahnhof Lavanttal - Klagenfurt.

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2. Historie Lavanttalbahn/Jauntalbahn

Die Lavanttalbahn, die früher von Zeltweg (an der Kronprinz Rudolfs Bahn) bis Celje (Cilli) an der Südbahn führte, kreuzte in Dravograd (Unterdrauburg) die Drautalbahn. Ihr Bau erfolgte etappenweise 1878 – 1900. Durch den Friedensvertrag von St. Germain fiel 1919 der Knoten Dravograd (Unterd- rauburg) an den SHS-Staat (später Jugoslawien) im nunmehrigen Slowenien; der gleichzeitig festgelegte Korridorverkehr Lavamünd – Dravograd – Bleiburg war 1945- 1954 unterbrochen. Nach der Errichtung der Jauntalbahn (innerösterreichische Verbindung zwischen St. Paul i. L. und Bleiburg 1964) wurde 1965 der Abschnitt Lavamünd - Dravograd still- gelegt und danach größtenteils abgetragen. 1970 wurde die Bergstrecke Velenje (Wöllan) – Otiški vrh (Ottischnigberg, 2 km südlich von Dravograd) stillgelegt und ab- getragen; der südliche Abschnitt Velenje – Celje ist noch in Betrieb. Somit war der Abschnitt ab Bahnhof St. Paul i. L. – Bahnhof Lavamünd eine Stich- bahn geworden.

Jauntalbahn bei der Haltestelle St. Paul Bad Lavamünder Bahn bei Legerbuch

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3. Anschluss von St. Paul i. L. an IC-Bahnhof Lavanttal

In der ursprünglichen Planung für den Bf. Lavanttal war die Einbindung der Strecke nach St. Paul und Lavamünd am südlichen Bahnhofskopf vorgesehen. Durch die Einstellung und Abtragung der Bahnstrecke St. Paul i. L. – Lavamünd entfiel die Anschlussverpflichtung seitens der ÖBB und die ursprünglich geplante Trasse (diese wurde sogar von den ÖBB eingelöst) zog man für die Planung eines Infrastruktur- Instandhaltungszentrums und die Tunnelwehr heran. Als realistisch machbare Alternative für den Erhalt einer Anbindung an die Bestands- strecke in Richtung St. Paul i. L. verbleibt lediglich die Variante mit Ausschleifung aus dem südöstlichen Gleis der Strecke Zeltweg – Wolfsberg – Bf. Lavanttal (derzeitige Trasse). Grundsätzlich bedarf die neu Verknüpfung einer detallierten ingenieurtechnischen Planung, wobei aber jetzt bereits festgehalten werden kann:

. Die Einbindung der Strecke Bf. Lavanttal – St. Paul ist technisch machbar.

. Die technischen Details bedürfen einer fachdienstlichen Planung.

. Ein Bahnsteig mit 140 m Nutzlänge (2x ET 4024) ist machbar, Details bedürfen eine planeri- schen Prüfung (je näher der Bahnsteig bei den Bahnsteigen Bf Lavanttal liegt, umso besser)

. Die sicherungstechnische Einbindung für Zugfahrten von und nach St. Paul ist vorzusehen.

. Zugkreuzungen sind möglich

. Die Eisenbahnkreuzung bedarf einer detaillierter Abklärung.

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3.1. Derzeitiger Projektstand

Am IC-Bahnhof Lavanttal–St.Paul sollen täglich ca. 160 Züge verkehren. Eine An- schlussweiche für das derzeitige ca. 1,6 km lange Bestandsgleis in Richtung Bahnhof St. Paul im Lavanttal ist laut Planung möglich (Auskunft der Abschnittsprojektlei- tung der ÖBB Infra AG DI Gerald ZWITTNIG am 21.10.2016). Jedoch ist dieser Ab- schnitt derzeit nicht Gegenstand der demnächst geplanten Einreichung durch die ÖBB, als Teil einer öffentlichen Eisenbahn.

Daher ist spätesten im Verfahren – besser aber noch rechtzeitig vorher – die ei- senbahnmäßige Einbindung nach St. Paul durch die Gemeinde und dem Land zu fordern.

3.2. Baugenehmigungsverfahren IC-Bahnhof Lavanttal 2006/2007 - Stellungnahmen der Marktge- meinde St. Paul i. L. und Benediktinerstift St. Paul

Im Zusammenhang mit dem eisenbahnrechtlichen Baugenehmigungsverfahren Ein- reichabschnitt Bahnhof Lavanttal Bescheid GZ: BMVIT-820.200/0007-IV/SCH2/2006 vom 24.04.2007 war die Abhandlung der Anpassung und Umtrassierung der beste- henden ÖBB Strecke 457 Zeltweg – Lavamünd im Bereich des Bf. Lavanttal für eine Geschwindigkeit von 80 km/h bzw. 60 km/h. Im Bestands-km 65,557 bis km 63,052 Gegenstand wie folgt:

Zitat Bescheid Seite 36 B2.1.4) Regionalbahn; ÖBB Strecke 457 Zeltweg – Lava- münd (Einbindung Richtung Wolfsberg): „Infolge der Errichtung der Koralmbahn ist die ÖBB Bestandsstrecke Nr. 457 Zeltweg – Lavamünd (nachfolgend analog dem Projekt mit Regionalbahn RB bezeichnet) von RB-km 63,052 – RB-km 65,725 neu errichten und in den Bahnhof Lavanttal ein- zubinden. Dabei wird die RB von einer etwa Nord-Südrichtung S-förmig in eine Nord- ost- Südwestrichtung parallel zur Koralmbahn verschwenkt.“

Zitat Bescheid Seite 39 Bereich Streckengleis Bf. Lavanttal – Richtung St. Paul „In Richtung St. Paul (Lavamünd) wird das etwa 1,1 km lange neue Streckengleis der RB in RB-km 64,654 vom östlichen Bahnhofgleis 7 des Bahnhofes Lavanttal mit der Weiche 51, einer EW 500-1:12, ausgebunden. Die Einbindung in den Bestand er- folgt in RB-km 65,725.

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Die Trassierung des Gleises erfolgte mit Radien von 300 m bis 980 m sowie fast durchwegs mit Übergangsbögen, welche als Klothoiden und mit Überhöhungen aus- gebildet wurden. Dem Projekt ist eine Geschwindigkeit von 60 km/h (RB-km 64,654 – RB-km 65,208) und von 80 km/h (RB-km 65,208 – Einbindung ind den Bestand) zu- grunde gelegt. Im Linksbogen von RB-km 64,786 – km 65,181 befindet sich in RB-km 64,850 die schienengleiche EK mit der L145 Kollnitzer Landesstraße.“

Zitat Bescheid Seite 75 (2 und 3 Absatz) C2.1.4) Regionalbahn; ÖBB Strecke 457, Zeltweg – Lavamünd: „Dabei wird von Wolfsberg (Zeltweg) kommend das etwa 1,6 km lange neue Stre- ckengleis (Gleis 7a) in das östliche Bahnhofsgleis 7 des Bahnhofes Lavanttal einge- bunden und zusätzlich das etwa 1,0 km lange neue Gleis 6a in die westlichen Bahn- hofsgleise 4 bzw. 6 eingebunden. In Richtung St. Paul (Lavamünd) wird das 1,1 km lange neue Streckengleis der RB vom östlichen Bahnhofsgleis 7 ausgebunden und wieder in den Bestand der Regionalbahn eingebunden. Dem Projekt ist fast durchwegs eine Geschwindigkeit von 80 km/h und im Einzelfall (Ausfahrt aus Bf. Lavanttal nach St. Paul) von 60 km/h (überwiegend wegen der EK mit der L145) zugrunde gelegt.“

Zitat Bescheid Seite 76 (4 Absatz) C2.1.4) Regionalbahn; ÖBB Strecke 457, Zelt- weg – Lavamünd; Spruch: „Gegen die Trassierung der Gleisanlagen im Grundriss sowie die Trassierungspara- meter für die „Regionalbahn“ sowie für das Anschlussgleis in das Unterwerk besteht aus eisenbahnbautechnischer Sicht kein Einwand. Ebenso bestehen aus eisenbahnbautechnischer Sicht gegen die im Projekt zugrunde gelegte Geschwindigkeit von 80 km/h bzw. im Einzelfall von 60 km/h sowie die Ab- zweigegeschwindigkeit bei den Weichenverbindungen mit 80 km/h keine Einwände und keine Bedenken und werden grundsätzlich als sinnvoll erachtet.“

Die Marktgemeinde St. Paul i.L. hat am 13.03.2006 sowie das Benediktinerstift unter anderem folgende Stellungnahme zum Einreichabschnitt Bahnhof Lavanttal abgege- ben (AUSZUG):

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Auch das Benediktinerstift St. Paul hat eine Stellungnahme abgegeben (Auszug):

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Der Bescheid des BMVIT hält bezüglich der Einwände der Marktgemeinde St Paul sowie dem Benediktinerstift St. Paul auf 608 fest: Bescheid Seite 608 2. Absatz III. Regionalbahn Wolfsberg – Lavamünd „Das Betriebskonzept sowie die Erlangung der Auflassungsgenehmigung der bestehenden ÖBB-Strecke Zeltweg – Lavamünd sind nicht verfahrensgegen- ständlich. Hinsichtlich der Forderungen zur Realisierung eines Gewerbegebie- tes im Bereich der zu verlegenden Trasse in Richtung St. Paul bleibt festzuhal- ten, dass dies nicht verfahrensgegenständlich ist.“ Daher ist eisenbahnrechtlich im oben zitierten Bescheid die bestehende Lava- nttalbahn (mit Ausnahme der im Bescheid genannten Einbindungen zur Be- standstrecke) damit noch nicht abgehandelt worden.

3.3. Örtliches Entwicklungskonzept der Marktge- meinde St. Paul i. L. vom 21.07.2008

Im örtlichen Entwicklungskonzept der Marktgemeinde St. Paul i. L. ist im Abschnitt 3.6. Verkehr folgendes angeführt: a)  Erhaltung des Regionalbahnhofes St. Paul (Verbindung St. Paul – Wolfsberg) sowohl als Personen- als auch als Güterbahnhof. In diesem Zuge ist das Bahnhofsareal (inkl. Bereich Lagerhaus) attraktiver zu gestalten.  Erhaltung der Regionalbahn St. Paul – Lavamünd b)  Nutzung der ehemaligen Regionalbahn nach Klagenfurt als regionalen Rad- weg (direkte Anbindung an den Drauradweg)

Anmerkung: Damals fehlte noch die Überlegung eines eventuellen Weiterbe- standes der „St. Pauler-Schleife“ der Jauntalbahn nach Klagenfurt)

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3.4. Resümee

Aus oben angeführten Tatsachen und Zitaten war allen Verantwortlichen verständ- lich, dass kein Zweifel darin bestand, a) dass die Anbindung des Bahnhofes St. Paul i. L. an den IC-Bahnhof Lavanttal- aufrecht zu erhalten ist, auch als notwendiger Teil Strecke Zeltweg - Lavamünd. b) Nur der Erhalt der Gleisverbindung zum bestehenden Bahnhof St. Paul, sichern beide Areale des aktuell geplanten Gewerbeparks Plan A, sowie die nachhaltig für kommende Generationen zu sichernden Flächen (bei Trassenerhalt der ehe- maligen Lavamünderbahn) des Gewerbeparks Plan B, ab. c) Die Aufrechterhaltung des Personenverkehrs auf der Schiene bedeute nachhaltige Planbarkeit der Regionalentwicklung, insbesondere für den Schulstandort St. Paul i. L. sowie mehr Komfort und Sicherheit für die Fahrgäste.

4. Industrie und Gewerbepark

4.1. Projekt A

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Gesamtfläche: 37,6 ha Grundeigentümer: überwiegender Teil: Benediktinerstift St. Paul geringfügiger Teil: Franz Streit Wilhelm Casagranda Johann Nießl ÖBB Infra

Nach endgültiger Entscheidung, die Anbindung der ca. 1,6 km langen Stammstrecke zum Bahnhof St. Paul an die mögliche Verknüpfungsweiche am IC-Bahnhof - tal (siehe Abschnitt 3 Planskizze), könnte mit der Entwicklung des Projektes A - In- dustrie- und Gewerbepark St. Paul - sofort begonnen werden.

Um das Gebiet anschlussbahnmäßig aufzuschließen, wäre optional der Einbau von Anschlussbahnweichen an die öffentlichen Bestandstrecke denkbar; siehe Plankizze

.

4.2. Projekt B

Grundeigentümer: I. Benediktinerstift St. Paul II. Karl Wriesnik III. Irma Palko IV. Dominikus Spendl (teilweise auf Lavamünder Gemeindegebiet) Anton Geißelbacher Seite 15 von 85

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Dieses Projekt wäre in Nachhaltigkeit für kommende Generationen nach „aufgefüllter“ Ansiedelung von Unternehmen am Areal des Industrie- und Gewerbepark A weiter zu entwickeln.

Die großen Reserveflächen wären nur unter folgenden Voraussetzungen zu erschließen: a) Erhalt des Bahnhofs St. Paul b) Sicherung der Trasse der ehemaligen Lavamünderbahn, im öffentlichen Eigentum oder durch raumplanerische Maßnahmen c) Erschließen mittels einer Anschlussbahn oder öffentlichen Industriestammgleis, ausgehend vom Bahnhof St. Paul i. L.

5. Jauntalbahn Abschnitt St. Paul – Eis/Ruden - Einbin- dung Bestandsstrecke „Schleife St. Paul“

Schleife St. Paul

Jauntalbahn im Bereich St. Paul i. L. – Eis-Ruden und HL-Tunnelkette Granitztal, Quelle: ÖBB Sept. 2015

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5.1. Neue Betrachtung/Überlegungen

Als Folge des Ergebnisses der Pendleranalyse siehe Abschnitt 7 (wonach auch ein Stürzen der Züge im Bahnhof St. Paul i. L. wenig Vorteile brächte) sollte man sich auch mit der Möglichkeit des Fortbestands der Jauntalbahn zwischen Bf. Lavanttal und Eis/Ruden (als „Schleife St. Paul“ bezeichnet) inklusive Elektrifizierung auseinandersetzen. Schleifen längs Hochleistungsstrecken sind in Österreich durchaus übliche Vor- gangsweisen zur Erhaltung der regionalen Bahnhöfe und auch als ergänzende Kapa- zitätsreserven (beispielhafte Aufzählung):

Westbahn  Loosdorf,  Melk,  Krummnussbaum,  Säusenstein,  Haag, Stadt Haag,  Lambach,  Römerberg bei Schwanenstadt

Im Unterinntal  Rattenberg,  Brixlegg,  Münster-Wiesing,  Schwaz

Südbahn  Innere Aspangbahn  Pottendorfer Linie  Semmering-Bergstrecke

Koralmbahn  GKB: Graz – Lieboch - Wettmannstätten  GKB: Schleife Groß St. Florian  „Schleife St. Paul“ ?  Schleife Bleiburg

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5.2. Projektbeschreibung

Der gegenständliche Abschnitt der Koralmbahn St. Paul – Aich von km 75,627 bis km 83,438 ist ein Bestandteil der Koralmbahn von Graz nach Klagenfurt. Dieser ca 7,8 km lange durchgehend zweigleisige Abschnitt schließt am Projektbeginn an den Abschnitt „Bahnhof Lavanttal“ von km 73,139 bis km 75,627 an. Bei ca. km 75, 822 beginnt das Tunnelprotal des Tunnels Deutsch Grutschen. Die Trasse verläuft unterirdisch bis zum Südportal bei ca. km 78,378. Anschließend wird das Granitztal mittels einer Einhausung gequert, bis das Nordpor- tal Langer Berg bei ca. km 78,828 erreicht wird. Das Südportal des Tunnels Langer Berg liegt bei ca. km 81,921. An diesem schließt eine Freistrecke an, wo die derzeitige Bestandsstrecke (hier als „Schleife St. Paul“ bezeichnet) eingebunden werden könnte. Die bestehende Jauntalbahn liegt im Bereich km 81,9 (Tunnelportal Neubaustrecke (NBS)) nahe dem bestehenden Bahnhof Eis-Ruden ca. 15 m über der NBS. Bei einer Neigung von max. 16 %o ist auch eine Verknüpfung mit der Hochleistungsstrecke bei km 83,0 bis 83,2 realistisch.

Dabei ergäbe sich sogar wieder die Möglichkeit für eine Personenhaltestelle in Eis-Ruden. Die bauliche Machbarkeit – unter weitgehender Bedachtnahme auf die vorliegende Planung der Neubaustrecke – ist fachdienstlich zu prüfen.

In diesem Bereich liegt die Koralmbahn in einem Einschnitt, während die Bestands- trecke auf einem leichten Damm verläuft.

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Somit wäre unter Umständen sogar eine „Hosenträgerlösung“ wie beim Bf. Lavant- tal denkbar; damit ist eine Gabelung ausgehend von der alten Jauntalbahn gemeint, bei der ein Gleis über die Koralmbahn darüberführt, um ein kreuzungsfreie Einbin- dungen in die beiden Koralmbahngleise zu ermöglichen. Dieser weiterführende Ge- danke müsste allerdings erst auf die technische Durchführbarkeit geprüft werden und ist den Grafiken noch nicht dargestellt.

Die Einbindung der Bestandstrecke in die Koralmbahn müsste jedenfalls vor dem nördlichen Widerlager der Jauntalbrücke bei km 83,438 abgeschlossen sein. Wenn die Lavanttalbahn bis Wolfsberg elektrifiziert wird, dann müsste auch die „Schleife St. Paul“ elektrifiziert werden. Aus diesem Grund sind auch die Tunnelprofile zu untersuchen: Die Elektrifizierung der Bestandsstrecke zwischen Bf. Lavantal und Eis-Ruden über St. Paul i.L. ist grundsätzlich machbar. Der Abgleich der vorliegenden Tunnelschnitte mit dem Lichtraumprofil ZOV 7 ergab einen Freiraum für die Fahrleitungskonstruktion zwischen Tunneldecke und Lichtraumprofil (bei Fahrdrahtregelhöhe) von rund 550 mm. Für die Fahrleitungskonstruktion (Fahrdraht, Tragwerk und Isolation) gibt es zeitge- mäße und schlanke Bauformen – bis hin zur Deckenschiene. In wie weit derartige Konstruktionen an die Tunneldecke anbringbar sind, ist bautech- nisch zu prüfen.

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Zeichnerische Überprüfung der Passfähigkeit bei den vorliegenden 11 Tunnelprofilen der Jauntalbahn:

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5.3. relevanter Auszug aus dem eisenbahnrechtlichen Bescheid des Baugenehmigungsverfahrens 2008

Bescheid zu St. Paul – Aich GZ:BMVIT-820.210/0001-IV/SCH2/2008 (Auszug): Seite 1: „Die Bewilligung zur Betriebsstillegung und Auflassung gemäß § 29 EisbG von Teilen und Kunstbauten der bestehenden ÖBB- Strecke Jauntalbahn von Bestandskilome- ter 74,80 – ca. 76,40 mit Abtrag der Gleisanlagen wird erteilt.“ Das bedeutet nach derzeitiger Planung die Abtragung der Bestandsstrecke zwischen Eis- und Jauntalbrücke. Derzeit besteht ein Höhenunterschied zwischen dem westli- chen Tunnelausgang Langenberg der Bestandsstrecke und dem westlichen Tun- nelausgang Langenberg der Hochleistungsstrecke von ca. 15 m, der bis zur Jaun- talbrücke allerdings auf das gleiche Niveau zusammenläuft. Technisch wäre Einbindung der alten Jauntalbahn zur Hochleistungsstrecke der Koralmbahn mit zusätzlichen baulichen Maßnahmen (siehe Abschnitt 5.2.)

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St. Paul im Lavanttal möglich. Dafür müsste jedoch der verkehrspolitische Willen für eine diesbe- zügliche Planung dringend artikuliert werden und danach rasch eine entspre- chend Planung erfolgen. Voraussetzungen dafür sind  eine Verkehrsleistungsbestellung des Landes Kärnten für einen Regio- nalverkehr über den Bahnhof St. Paul i. L. und St. Paul Bad auf der alten Jauntalbahn und  und eine entsprechende Berücksichtigung der geänderten baulichen Maßnahmen im Rahmenplan gem. § 42 des Bundesbahngesetzes 1992 i.d.g.F.

6. St. Paul – Lavamünd - Erhalt der Trasse im öffentlichen Besitz

6.1. Historie Lavamünder Bahn

Im 1964 durch die Errichtung der Jauntalbahn zur Stichstrecke gewordenen 12,6 km langen Streckenabschnitt St. Paul i. L. - Lavamünd befanden sich 3 Bahnhöfe und 3 Haltestellen:  Bahnhof St. Paul (Abzweigung zur Jauntalbahn)  Haltestelle St. Georgen im Lavanttal  Haltestelle Altacherwirt  Bahnhof Ettendorf  Haltestelle Lavamünd Markt  Bahnhof Lavamünd (der weiterführende Abschnitt bis Dravograd ist stillgelegt und abgetragen)

1997 wurde der Personenverkehr und 2001 der Güterverkehr von den ÖBB einge- stellt. 2001 startete die SCHIG mbH eine Interessentensuche für die Strecke St. Paul – La- vamünd mit dem Ziel der Übernahme der Strecke als öffentliche Eisenbahn durch ei- nen Interessenten (die Übernahme beinhaltete den Betrieb und die Erhaltung der Schieneninfrastruktur und/oder die Erbringung von Eisenbahnverkehrsleistungen im Güter und/oder Personenverkehr), wobei auch Interessenten für die Übernahme als nicht-öffentliche Eisenbahn zugelassen wurden. 2002 wurde der Teilabschnitt St. Paul – Ettendorf (8,8 km; das sind ca. 70 % der Streckenlänge) von den ÖBB saniert. 2002 wurde die Lavamünder Bahn Betriebsgesellschaft mbH (LBB) gegründet. Da- malige Gesellschafter:

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 GKB (Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH) 27%  Marktgemeinde Lavamünd 22%,  Bahn- und Museumsbetriebsgesellschaft (Nostalgiebahnen in Kärnten - Mu- seum für Technik und Verkehr, Gemeinnütziger Verein zur Erhaltung techni- scher Kulturgüter) 15%,  Staudacher KG Lavamünd 18% (Sägewerkunternehmen) und  Cimenti KG Ettendorf 18 % (Sägewerksunternehmen)

Die LBB hat auf dieser ÖBB-Strecke bis 2011 einen Anschlussbahngüterverkehr ge- führt. Dieser Anschlussbahngüterverkehr wurde jedoch auf Grund der Sperre des Streckenabschnittes Ettendorf – Lavamünd eingestellt. Bis 2007 wurde ein Nostalgieverkehr von der LBB angeboten, danach nur mehr Son- derfahrten. Die LBB verfügte über eine Diesellok der Reihe 383.10 und drei 2-ach- sige Nostalgie-Personenwagen. Derzeit ist die GKB Alleingesellschafter des noch bestehenden Mantels der LBB (La- vamünder Bahn Betriebsgesellschaft mbH). 2011 wurde die dauerhafte Einstellung vom BMVIT bewilligt. Nach weiterer erfolgter Interessentensuche für die Übernahme, war die Trasse von den ÖBB öffentlich zum Verkauf ausgeschrieben worden. Begründung: a) Die Strecke war im ÖBB Zielnetz 2025+ nicht enthalten. b) Des Weiteren wäre ein Generalsanierungsbedarf (inklusive Lavantbrücke) der gesamten Strecke laut Expertenschätzung der GKB auf Kostenbasis 2014 für einen Anschlussbahnbetrieb, aber auch zur Wiederaufnahme des Personenverkehrs, bis zur Inbetriebnahme der Koralmbahn im Jahr 2025, unter 5 Mio. € notwendig gewesen. 01.02.2016 Verkauf der Strecke an die Fa. Meissner Gleisrückbau, Kirchplatz 4, D-74677 Hohenbach, Tel. +49 (0) 174 322 89 07, E-Mail: meissner-brigitte@t-on- line.at. Allgemein ist festzuhalten:

Derzeit kann der erwartete Aufschwung der gesamten Region durch die Koralmbahn nur eher allgemein abgeschätzt werden – bei der Neuen Westbahn beispielsweise hat sich ein starker Erfolg eingestellt. Jedenfalls ist auch der mögliche Zubringerwert von Regionalbahnen von diesem Gesamtaufschwung abhängig. Vor diesem Hinter- grund wäre es für St. Paul – Lavamünd sehr sinnvoll gewesen, Optionen für künftige Nutzungen bestehender Infrastrukturen zu erhalten statt eines Verkaufs von öffentli- chen Bahntrassen an private Verwertungsgesellschaften. Ein solcher Erhalt ist aber für künftige Generationen nur durch Verbleib im öffentlichen Eigentum sicherge- stellt, - wie beispielsweise bei Hermagor – Kötschach-Mauthen und Weizelsdorf – Rosenbach durch das Land Kärnten.

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6.2. Historische Gesprächsprotokolle über Interessen am Weiter- bestand der Lavamünder Bahn 2013/2014 mit wesentlichen Ent- scheidungsträgern

Thema: Interessen von St. Paul i. L. Gesprächsteilnehmer: Bgm. Ing. Hermann Primus Mag. Dr. Rudolf Kores, KORES Consulting und Projektentwicklung

30.08.2013, 18:00, St. Paul i. L. Interessen der Gemeinde:  Beibehaltung des Bahnhofstandortes in St. Paul i. L. zur Sicherstellung der Personen- und Schülertransporte zum Schulstandort St. Paul (Stiftsgymna- sium und Hauptschule)  Errichtung der Eisenbahntunnelwehr zur Tunnelsicherung am Bf St. Paul  Beibehaltung der Bestandsstrecke St. Paul – Lavamünd zumindest als An- schlussbahn an die europäische Hochleistungsstrecke Koralmbahn Korridor VI zu einer künftig wirtschaftlichen Entwicklung des untere Lavanttales  Unterstützung des angesprochenen Draisinenprojekts; die Gemeinden haben jedoch noch kein Angebot der ÖBB zur Übernahme der Erlebnisstrecke und Führung auf Grund des Veranstaltungsgesetzes durch die Gemeinden erhal- ten  Ein Kauf oder eine Übernahme der Strecke kann nicht seitens der Gemeinden erfolgen; doch wird man darauf bestehen, dass die Eisenbahninfrastruktur in öffentlicher Hand bleibt (z. B. Land Kärnten). Im Falle einer Übernahme durch das Land Kärnten wäre die GKB bereit, nach dem Vorbild südburgenländische Regionalbahn als Infrastrukturbetreiber tätig zu werden (bei entsprechender Kostenabgeltung)  Es wurde Bgm Primus mitgeteilt, dass Herr Gernot Steiner – Steiner Bau mit Firmensitz in St. Paul Kontakt mit der für das Bauvorhaben KAT 3 beauftrag- ten Baufirma Porr in Hinblick auf Schottertransporte aus Lavamünd via Bahn Gespräche aufgenommen hat, zumal die Lieferlogistik für das Bauvorhaben KAT3 bahndominiert erfolgen muss.

Anmerkung: In einem ergänzenden Gespräch zwischen dem derzeit amtsführenden Bürgermeister der Marktgemeinde Lavamünd Ing. Josef Ruthardt wurde festgestellt, dass in dieser Angelegenheit volle Übereinstimmung zwischen den beiden Gemein- den besteht.

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Thema: Strategische Interessen des Landes Kärnten Teilnehmer: LH Dr. Peter Kaiser (Ktn) LAbg Ing. Manfred Ebner (Mitglied des Ausschusses für Infrastruktur, Straßenbau und Verkehrsrecht im Kärntner Landtag) VD Ing. Mag (FH) Andreas Matthä (ÖBB-Infrastruktur AG) Dr. Rudolf Kores (KORES Consulting und Projektentwicklung)

Datum: 10.09.2013 im Büro der LH von Ktn

Status: ÖBB will Strecke samt allen Anlagen veräußern. Kaufpreis: ca. € 1,2 Mio. Kaufinteresse eines deutschen Privaten liegt vor, für den Betrieb einer touristischen Nutzung (Draisinenbetrieb). Vorschlag: Kein Verkauf an Private, sondern Übertragung in das Landeseigentum (Kaufpreis ist zu verhandeln) als mögliche künftige Anschlussbahn des Unteren Lavanttals an die Hochleistungsstrecke Koralmbahn. Damit wäre  ein Anschlussbahnbetrieb z.B. stufenweise beginnend mit einem Schotterzu- transport für die Koralmbahn und/oder  Draisinenbetrieb möglich. Der Infrastruktur-Betrieb und Instandhaltung wäre in Abstimmung mit der Geschäfts- führung der GKB, durch die GKB (Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH, im 100% Eigentum der Republik Österreich), im Namen und auf Rechnung des künfti- gen Eigentümers (Wunsch der Gemeinden St. Paul und Lavamünd Übernahme durch das Land Kärnten) möglich.

Thema: Interessen der Marktgemeinde Lavamünd Teilnehmer: Bgm. Ing. Josef Ruthardt (Lavamünd) Dr. Rudolf Kores (KORES Consulting und Projektentwicklung)

Datum: 22.11.2013 im Amtshaus Lavamünd

Ergebnis:

Derzeit:

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 größte Abwanderung im Raum Lavamünd im Vergleich zu allen Lavanttaler Gemeinden.  keine Chance für die Ansiedelung weiterer Betriebe, mangels geeigneter Ver- kehrsinfrastruktur.  überbordender LKW-Verkehr durch den Ortskern von Lavamünd (zusammen ca. 900 LKW/Tag; davon ca. 480 von/nach Slowenien)  kein öffentliches Personenverkehrsangebot am Wochenende

Künftig:  Eine Lebensader der Marktgemeinde Lavamünd bzw. der gesamten Region muss als öffentlicher Schienenweg durch den Anschluss an die Koralmbahn sichergestellt werden und wird gemeinsam mit dem Bgm der Marktgemeinde St. Paul i. L. Ing. Hermann Primus dem Land Kärnten vorgetragen, da die Ge- meinden keine Mittel zum Kauf der ausgeschriebenen Strecke derzeit zur Ver- fügung haben.

 Mit der Möglichkeit einer Einbindung in den Kärntner S-Bahnverkehr wäre o einerseits der Hauptverkehrsstrom Richtung Wolfsberg und o andererseits die Anbindung an den Bahnhof Lavanttal

anzustreben.  Aus Sicht der Marktgemeinde wären die künftigen S-Bahnverkehre in Rich- tung Wolfsberg sowie Graz und Klagenfurt konkurrenzfähig zur Straße und so- mit weiterer Abwanderungen entgegenwirken.

Thema: Interessen des Landes Kärnten und mögliche Zukunft der Strecke in 2014. Auszug aus dem Protokoll nur den Teil St. Paul – Lavamünd betreffend:

Gesprächsteilnehmer: LR Rolf Holub Maga Drin Mirjam Polzer-Srienz (Büroleiterin) Matthias Kranabether (Fachreferent für Öffentlichen Verkehr) Dr. Albert Kreiner (Leiter Abteilung 7, Kompetenzzentrum Wirt- schaftsrecht und Infrastruktur) Dipl.-Ing. Hans Schuschnig (Unterabteilungsleiter, Verkehrs- politische Strategien des Landes, Koralmbahn, EU-Ver- kehrsprojekte, Öffentlicher Verkehr, Paraöffentlicher Verkehr, Park&Ride-Anlagen) Mag. Dr. Rudolf Kores, KORES Consulting und Projektent- wicklung

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Dipl.-Ing. Walter Brenner, GF, Brenner-Managementberatung Gmbh 16.01.2014, 14:30, Amt der Kärntner Landesregierung

Sachverhalt:  St. Paul – Lavamünd (ein Teilabschnitt der ehemaligen Lavanttalbahn Zeltweg – Celje) ist

o nach der Errichtung der Jauntalbahn und nach dem Abtrag des Teilab- schnittes Lavamünd – Dravograd nur mehr eine Stichbahn, o ein Abschnitt, für den bereits 2001 von der SCHIG eine erfolglose Inte- ressentensuche für die Übernahme des öffentlichen Verkehrs durchge- führt wurde, o ein von der ÖBB eingestellter Streckenabschnitt (1997 wurden ÖBB- Personen- und ÖBB-Güterverkehr eingestellt und 2011 der ÖBB-Infra- struktur-Betrieb), auf dem infolge des zu geringen Güterverkehrsauf- kommens die Einstellung des Infrastrukturbetriebes durch die ÖBB-Inf- rastruktur erfolgte und derzeit auch die LBB (Lavamünder Bahn Be- triebs GmbH) nicht verkehren kann, o teilweise 2002 von der ÖBB-Infrastruktur saniert worden (Abschnitt St. Paul – Ettendorf) und teilweise für einen Eisenbahnverkehr sanierungs- bedürftig (Ettendorf – Lavamünd) mit Kosten je nach Variante in Grö- ßenordnungen zwischen 3,3 und ca. 5 Mio € (das ist aber nicht für ei- nen Draisinenbetrieb notwendig), o im Zielnetz der ÖBB mit keiner Verkehrsart mehr enthalten (Es ist „die weitere Entwicklung unter Einbeziehung der Regionen zu überprüfen“).  Daher wurde 2013 die Kores Consulting und Projektentwicklung von der ÖBB- Infrastruktur beauftragt, Nachfolgelösungen für ein Ausscheiden der ÖBB-Inf- rastruktur als Streckeneigentümer zu suchen.  Falls keine Lösung für einen Verbleib des Streckenabschnittes in der öffentli- chen Hand gefunden wird, droht der (ggf. gestückelte) Verkauf der Grundstü- cke nach durchgeführter Rekultivierung.  Lavamünd hat ca. 1.200 AuspendlerInnen (starke Ströme nach Wolfsberg, Klagenfurt und Feistritz ob Bleiburg); davon wäre für ca. 500 AuspendlerInnen eine reaktivierte Bahn gut fußläufig erreichbar.  Bei der Zählstelle Legerbuch an der L135 der St. Pauler Landesstraße verkeh- ren täglich fast 4.000 Fahrzeuge (davon fast 750 LKW bzw. LKW-ähnliche Fahrzeuge)  Bahnhof Lavanttal – Klagenfurt wird künftig nach Inbetriebnahme der Koralm- bahn in 18 Minuten möglich sein, Bahnhof Lavanttal – Graz in 38 Minuten.  Ein Erhalt des Streckenabschnittes Bahnhof Lavanttal - Lavamünd in öffentli- cher Hand kann daher für den Verkehr der Zukunft ab 2023 von Bedeutung

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sein, zumal eine Fahrzeit bei VMax 60 – 80 km/h von Lavamünd bis Bahnhof Lavanttal in 15 Minuten möglich wäre.  Es gibt Interessenten für einen Draisinenbetrieb St. Paul – Lavamünd, welche die dafür notwendigen Investitionen selbst tragen.  Ob Schotterverkehre auf der Bahnstrecke St. Paul - Lavamünd für die Koralm- bahnbaustelle wirtschaftlich sind, wird derzeit von den Baufirmen geprüft.  Im Falle der Übernahme des Eigentums der Strecke durch das Land wäre die GKB bereit, als Infrastrukturbetreiber im Namen und auf Rechnung des Ei- gentümers oder/und ggf. als Eisenbahnverkehrsunternehmen aufzutreten.

Interessen des Landes Kärnten im Zusammenhang mit St- Paul - Lavamünd:  Kärnten bekundet das Interesse für einen Erhalt der Strecke St. Paul – Lava- münd, wobei der Weiterbestand von Infrastruktur in öffentlicher Hand (Ge- bietskörperschaften bzw. staatsnahe Unternehmen) zielführender erscheint als in der Hand eines Privaten , zumal der Anschluss auch des unteren Lava- nttales an die Hochleistungsstrecke Koralmbahn gewährt werden soll.

 Sollte weder die ÖBB noch die GKB oder ein anderer Infrastrukturbetreiber für die Übernahme der Infrastruktur dieser Strecke gefunden werden, ist für Kärn- ten eine Übernahme der Strecke in das Eigentum des Landes oder der be- troffenen Gemeinden diskutierbar und ist es darüber hinaus für das Land von Interesse mit den ÖBB und dem Bund über deren Vorstellungen und die Voraussetzungen Gespräche zu führen– das bedeutet im Falle positiver Ge- sprächsergebnisse aber nicht zwangsläufig die Wiedereinführung eines Regel- zugbetriebes, sondern kann sich auch auf die Gewährung eines Draisinen- betriebs und/oder Anschlussverkehres für Güterladungen für einen Anschluss- nehmer oder anderer Verwendungen beschränken.

6.3. Erhalt des gesamten Streckenbandes verbleibend im Eigen- tum der öffentlichen Hand, derzeit laufendes Einstellungsver- fahren

Mit dauernder Einstellung der ÖBB Strecke St. Paul – Lavamünd gemäß § 28 Ei- senbahngesetz 1957 GZ: BMVIT-225.021/0001-IV/SCH5/2011 vom 19.09.2011 (Streckenteil 66,636 Abzweigung im Bahnhof St. Paul bis km 79,474) sowie Erlö- schen der Konzession gemäß § 28 Absatz 6 leg.cit, war die Strecke von den ÖBB - nach vergebens erfolgter Interessentensuche für die Übernahme - am 16.4.2011 von der ÖBB-Infrastruktur international zum Verkauf ausgeschrieben worden.

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Nach dem am 01.02.2016 erfolgten privatrechtlichen Verkauf der Strecke an die Firma Brigitte Meissner Gleisrückbau (D-74677, Hohenbach BR) wurde das Ei- senbahnrechtliche Verfahren zur Auflassung der Strecke betrieben. Auf Antrag von Fr. Brigitte Meissner, vertreten durch die Firma Juhaz+ Markgraf Ver- kehrsconsulting Wien, fand am 12.04.2016 im Sitzungsaal der Markgemeinde St. Paul eine eisenbahnrechtliche Ortsverhandlung statt, in der die Auflassung der Stre- cke St. Paul – Lavamünd gemäß § 29 1-4 Eisenbahngesetz 1957 behandelt wurde.

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Ein eisenbahnrechtlicher Bescheid ist laut Auskunft Abt. 7 Amt der Kärntner Landesregierung mangels Vorliegen eines anerkannten vorgeschriebenen Rückbaukonzeptes von Seiten des Inhabers der aufzulassenden öffentlichen Eisenbahn, an Frau Brigitte Meissner, bis dato nicht ergangen.

Stellungnahmen zum Verfahren der Gemeinden sowie dem Benediktinerstift St. Paul aus der Verhandlungsniederschrift vom 12.04.2016:

Stellungnahme Marktgemeinde St. Paul i L.:

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Stellungnahme Marktgemeinde Lavamünd:

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Stellungnahme Benediktinerstift St. Paul:

6.4. Lückenschluss nach Unterdrauburg/Dravograd

Zum diskutierten Lückenschluss optionaler künftiger grenzüberschreitender Ver- kehrslösungen nach Unterdrauburg/Dravograd (Slowenien) wären gegenwärtig fol- gende Potentiale von Verkehrserregern zwischen Holmec, Dravograd und Maribor vorhanden. a) Allgemein: Der Streckenabschnittder Drautalbahn zwischen Bleiburg/Pliberk und Maribor/Mar- burg (86 km) führt teilweise durch alte Industriegebiete, die vielfach mit anderen Branchen zwischenzeitig wieder erneuert und bereits aktiviert wurden.

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Durch die Abspaltung von Unterdrauburg (jetzt Dravograd), des Mießtals und des Kankertals (Seeland) ohne Volksabstimmung zum SHS-Staat (Vertrag von St. Ger- main 1919) und die Konflikte vor und nach der Volksabstimmung für weitere Teile Kärntens erfolgte bereits zwischen den beiden Weltkriegen eine Entfremdung der Wirtschaftsbeziehungen zwischen den österreichischen und den jugoslawischen Ge- bieten, die durch die unterschiedlichen Regime nach dem 2. Weltkrieg (kommunisti- sche Planwirtschaft versus Marktwirtschaft) und verschleppte Lösungen für die Min- derheiten eher noch verschlechtert wurden. Diese fast 70-jährige wirtschaftliche Trennung hat in den benachbarten Grenzzonen zu Abwanderungen und wirtschaftlichen Beeinträchtigungen geführt. Die Schließung von vielen Bergbaugebieten diesseits und jenseits der Grenzen führte zu weiteren Nachteilen. Mit der Errichtung der Jauntaler Schleife (Jauntalbahn) 1964 als innerösterreichische Verbindung von St. Paul mit Bleiburg verlor die internationale Verbindung über Dra- vograd auch ihre Bedeutung als Korridorstrecke (nach dem zweiten Weltkrieg ist erst 1952 der vor dem Krieg bestehende Korridorverkehr über Dravograd nach 7 Jahren Un- terbrechung wieder aufgenommen worden). 1965 wurde Lavamünd – Dravograd stillge- legt und danach abgetragen, sodass nur mehr die Verbindung Maribor – Dravograd – Bleiburg – Klagenfurt verblieb. Der wirtschaftliche Rückschlag für beide Regionen konnte in den wenigen Jahren wieder geöffneter Grenzen und eines gemeinsamen europäischen Wirtschaftsrau- mes durch die EU noch nicht aufgeholt werden, obwohl viele Umstrukturierungen in Richtung Zukunft bereits vorgenommen wurden. Teilweise befinden sich bereits mo- derne Industrien in dieser Region. Daher war es notwendig, diesen im Umbruch befindlichen Wirtschaftsraum längs des slowenischen Streckenabschnitts der Drautalbahn zu bereisen (15. Oktober 2013) und ergänzende Informationen über die großen Betriebe und Verkehrserreger zu er- heben, auch wenn der Neustrukturierungsprozess der Wirtschaft in diesem Raum noch lange nicht abgeschlossen ist. Die beiden Regionen zwischen Bleiburg und Maribor heißen Koroška und Podravska (beides sind ehemalige Gebiete Kärntens und der Steiermark), wobei die jetzigen statistischen Regionen nicht den historischen Regionen entsprechen. Die nunmehrige statistische Region Koroška (Unterkärnten) reicht von der Kärntner Grenze bis Podvelka (Podwölling) im Osten sowie Mislinja (Mißling) im Süden und umfasst ca. 74.000 EinwohnerInnen; davon leben ca. 43.000 in Gemeinden, welche an der Drautalbahn liegen. Podravska (Draugegend) hat insgesamt ca. 320.000 EinwohnerInnen und reicht von Ruše (Maria Rast) und Selnica ob Dravi (Zellnitz) im Westen über Maribor (Maribor, die größte Stadt in Podravska) bis an die kroatische Grenze (also weit über den Un- tersuchungsraum hinaus); in den Gemeinden Ruše und Maribor wohnen ca. 100.000 EinwohnerInnen. Im Zusammenhang mit der Drautalbahn geht es primär um das nördliche Mežatal (Mießtal) und das slowenische Drautal. Seite 41 von 85

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Der Wirtschaftsraum des Mežatales und des Drautals bis nach Dravograd und weiter bis Vuzenica (insgesamt also große Bereiche der Koroška) kann insbesondere auch für Kärntens zukünftige Wirtschaftsbeziehungen relevant sein. Vuzenica liegt ca. 35 km von Bleiburg, 40 km von der Koralmbahn (bei Mittlern) und ca. 75 km von Kla- genfurt entfernt. Dieser Raum bis Vuzenica umfasst ein Einzugsgebiet in der Grö- ßenordnung von ca. 50.000 EinwohnerInnen, von denen allerdings ca. 20.000 Ein- wohnerInnen in südlichen Seitentälern wohnen. Die Jahresproduktion in Tonnen einzelner Betriebe erscheint zu beachtlich, als dass darauf verzichtet werden sollte. Der Bereich unmittelbar östlich davon (mit einer Länge von ca. 40 km) ist ländlich mit einigen Flusskraftwerken aber ohne besondere Industrie. Erst ab dem in Konkurs gegangenen Stahlwerk in Ruše beginnt wieder ein Industrie- gebiet, das aber erst in der Nähe Maribor aktuelle Bedeutung hat; die hochwertige Verkehrsanbindung erfolgt aber eher über den Osten (Südbahn-Nähe). Im Raum Ruše bis Maribor leben (inkl. Maribor) ca. 100.000 Menschen.

Die Bahnstationen sind:

Bleiburg Holmec (Grenze) Prevalje (Industrie, kärntenrelevant) Ravne na Koroskem (Industrie, kärntenrelevant) Dobrije Podklanec Dravograd (Industrie, kärntenrelevant) Sveti Danijel Trbonje Trbonjsko jezero Vuzenica (Industrie, kärntenrelevant) (ca. 40 km von Bleiburg) Sveti Vid Vuhred Vuhred elektrarna Podvelka Ozbalt Ruta Fala Ruse(SL) (Industrie in Konkurs) Ruse(SL) tovarna Bistrica ob Dravi Limbus Marles (Industrie) Maribor Sokolska Maribor Studenci Maribor Tabor

Maribor

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b) Erhobenes Potential Drautalbahn Stand 2014

Quelle der Fotos: Brenner-Managementberatung GmbH Die Angaben zu den Firmen sind den Homepagseiten der jeweiligen Firmen entnommen.

Holmec (Holmberg) (Bahnhaltestelle) Holmec ist ein kleiner Ortsteil der Gemeinde Prevalje und gleichzeitig Straßen- und Bahn- grenzübergang. Holmec selbst hat keine nennenswerten Verkehrserreger.

Bahnhaltestelle und Grenzübergang Holmec (Blickrichtung Osten)

Südlich von Holmec liegt die alte Bergbaugemeinde Mežica: Mežica (Mießdorf) (keine Bahnstation) Ca. 3.900 EinwohnerInnen Südlich der Grenze und nicht direkt an der Bahnlinie befindet sich dieser alte Bergbauort in der Region Koroška (wie der nunmehr in Slowenien liegende Teil Unterkärntens genannt wird). Das Blei- und Zinkbergwerk ist 1994 stillgelegt und in ein Schaubergwerk und Museum umgewandelt worden. Wichtige Betriebe sind derzeit: TAB Tovarna Akumulatorskih Baterij d.d. Polena 6, 2392 Mežica Tel. 02 870 23 00, Fax 02 870 23 05 [email protected], www.tab.si Batterien und Akkumulatoren Ca. 450 Mitarbeiter

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Ferolin CNC Dreherei, Fräserei, Schlosserei, Montage u.s.w. Ferolin - strojništvo, trgovina, poslovne storitve Štefan Lindenbaum s.p. Ob Meži 12c, SI 2392 Mežica, Slowenien Tel.:+ 386 (0)2 82 77 450 Beschäftigte: ca. 35 Grundkapital: 1.144.767,00 EUR

Mežica ist auch das touristische Zentrum vom Mežatal.

Prevalje (Prävali) (Bahnhof) Ca. 6.800 EinwohnerInnen Bei Prevalje öffnet sich das Mežatal in die Breite. Die Eisenindustrie hat die Wirtschaft dieses Ortes geprägt und lange Zeit dominiert. Prevalje ist nach wie vor ein Industriestandort in der Region Koroška mit Metallverarbeitung, Holzverarbeitung und Pharma sowie Verkehr. Die Wirtschaft ist stark exportorientiert. Seit einigen Jahren expandieren auch der Dienstleistungsbereich und der Tourismus. Die größten Firmen in der Gemeinde nach Zahl der Beschäftigten (2003) sind:

Lek d.d., poslovna enota proizvodnja Prevalje

Perzonali 47, 2391 Prevalje, Slowenien Tel +386 2 824 63 00 Pharmaindustrie (Generika; Tochterunternehmen von Sandoz, der Generik-Sparte von Novatis; der Stammsitz von Lek ist in Ljubljana) ca. 200 MitarbeiterInnen in Prevalje www.lek.si

Eingangsbereich des Pharma-Werkes Lek

Prevent-Tro proizvodnja in trženje orodij, nožev in žag d.o.o., Perzonali 2, 2391 Prevalje +386 2 824 60 00, Industriemesser, Kreissägen, Karbidhartmetalle 165 MitarbeiterInnen www.prevent-tro.si

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Koratur avtobusni promet in turizem d.d.

Perzonali 48, 2391 Prevalje, Slowenien Tel. +386 2 823 11 91 Fern- und S-Personenverkehr, Charterverkehr, Reparatur und Wartung von Kfz, Leilieferwa- gen, Autowaschanlage ca. 110 MitarbeiterInnen www.koratur.si

Paloma Factory Cardboard Prevalje dd Nicina 10, 2391 Prevalje, Slowenien +386 2 823 44 00 2005 wurde die Kartonfabrik in Prevalje verkauft zuletzt nur mehr ca. 70 Mitarbeiterinnen; in Liquidation Papier, Karton und Pappe und Produkte daraus www.paloma.si, www.bizi.si

Abgesperrtes Paloma-Gelände

Remf d. o. o. (REtko Marijan, Franc)

Na produ 102; 2391 Prevalje, +386 2 82 18 130 Produkte aus Metall mit CNC-Bearbeitung ca. 20 MitarbeiterInnen www.remf.si

Jelovica, lesna industrija, d.d. Na Produ 58, 2391 Prevalje +386 4 511 33 08), Holzbau

Ravne na Koroškem (früher Guštanj = Gutenstein) (Bahnhof) Ca. 12.100 Einwohner (Noch immer) Zentrum der Unterkärntner Schwer- und Rüstungsindustrie. Metal Ravne d.o.o. Koroška cesta 14, 2390 Ravne na Koroškem, Slovenia T: +386 2 87 07 000, F: +386 2 87 07 006 E: [email protected], www.metalravne.com Seite 45 von 85

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Eisen, Stahl, Metallprodukte 1000 MitarbeiterInnen Jahresproduktion ca. 90.000 Tonnen (!) Anschlussbahn

Das große Stahlwerk in Ravne Sistemska tehnika Armas d.o.o. Koroška cesta 14, SI 2390 Ravne na Koroškem T: +386 2 870 76 06 F: +386 2 870 76 05 Panzerfahrzeuge, Geschützteile, Waffensysteme [email protected]

Gelände von Sistemska tehnika Armas und Sistemska tehnika d.o.o.

Sistemska tehnika d.o.o. Koroška cesta 14, SI 2390 Ravne na Koroškem T: ++386 2 870 76 06 F: ++386 2 870 76 05 E: [email protected] http://www.st-ravne.si Maschinenbau, Ausrüstung, Walzen, Bohren, Komponenten, Labors 240 MitarbeiterInnen Dobrije (Haltestelle) ist ein kleines Dorf in der Gemeinde Ravne na Koroškem. Podklanec (Haltestelle) Podklanc, wo die Station Podklanec liegt, ist ein kleines Dorf (140 EinwohnerInnen) im Sü- den der Gemeinde Dravograd. Dravograd (Unterdrauburg) (Bahnhof) Ca. 9.000 EinwohnerInnen Seite 46 von 85

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Dravograd ist ein traditioneller Industriestandort (Schmelzerei, Glaserei, Schmier- und Erdöl- verarbeitung), der jetzt eher gewerblich orientiert ist, und war früher Verkehrsknotenpunkt für die Bahn und ist noch immer Verkehrsknotenpunkt für die Straße. Von Dravograd führte früher die Lavanttalbahn nach Lavamünd, St. Paul und weiter nach Zeltweg. Der Abschnitt zwischen Lavamünd und Dravograd wurde aufgelassen und abgetra- gen.

Blick Richtung Norden auf Reste der abgetragenen Einbindung der ehemaligen Lavanttalbahn (hier von Lava- münd kommend) in die Drautalbahn.

Von Dravograd nach Süden führte früher die Lavanttalbahn weiter nach Celje (Cillij), die auch Slovenj Gradec erschlossen hat. Diese Bahnlinie geht jetzt nur mehr bis zur Industriez- ohne von Šentjanž pri Dravogradu (einem südlichen Ortsteil von Dravograd), von wo An- schlussbahnen in die Industriezone führen. Südlich dieser abzweigenden Anschlussbahnen von Šentjanž pri Dravogradu ist 1970 die Bergstrecke im Teilabschnitt Otiški vrh (Ottischnig- berg, 2 km südlich von Dravograd) - Velenje (Wöllan) stillgelegt und abgetragen worden; die weitere Strecke von Velenje bis Celje (Cilli) an der Südbahn ist noch in Betrieb. Damit ist die Drautalbahn die einzige Bahnverbindung von Dravograd Richtung Österreich und auch die einzige Verbindung zum restlichen Slowenien (über Maribor).

Blick Richtung Norden (Richtung Zentrum von Dravograd); links die Drautalbahn von Bleiburg kommend und rechts die Anschlussbahn von der Industriezohne von Šentjanž pri Dravogradu (frühere Drautalbahn nach Celje)

Šentjanž pri Dravogradu ist ein Industrieort und südlicher Ortsteil der Gemeinde Dravograd. Wichtige Werke sind: MONTER DRAVOGRAD doo und MONTER DRAVOGRAD STORITVE doo

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Otiški Top 177 2373 Šentjanž in Dravogradu Tel: (02) 878 77 27 Fax: (02) 878 50 02 www.monter-dravograd.si Maschinen- und Anlagenbau, Metallbearbeitung 300 MitarbeiterInnen

Lesna TIP Otiški vrh dd Šentjanž pri Dravogradu 133, SI 2373 Šentjanž pri Dravogradu www.lesna-tip.si [email protected] T: +386 2 87 87 501 F: +386 2 87 87 510 Spanpatten, Paneele 100-250 Mitarbeiter LESNA ŽAGA OTIŠKI VRH doo Šentjanž pri Dravogradu 143, 2373 Šentjanž pri Dravogradu Tel : (02) 875 02 07 Fax : (02) 875 02 05 Holzverarbeitung, Handel

KOGRAD IGEM Ltd Selovec 83, 2373 Šentjanž in Dravogradu 02/87 10 881 [email protected] www.igem.net Produktion von Baustoffen, Großbetrieb

IGEM GVO d.o.o. Selovec 83 Šentjanž in Dravogradu Tel: (02) 824 62 01 Fax: (02) 822 27 51 Bau, Instandhaltung und Umwelt, Ltd

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ENERGETIKA BIOMASA doo Otiški Vrh 53, 2373 Šentjanž pri Dravogradu Tel : (02) 883 94 93; Fax : (02) 884 33 85 Biomasseenegie

BENTELER TRGOVINA doo Top Otiški 25A, 2373 Šentjanž in Dravogradu Tel:. +38 52 87-8 06.02.87; Fax: +38 60 87-8 06.02.87 E-Mail: [email protected] Distribution

EKOTRADE PROIZVODNJA IN TRGOVINA doo Otiški Vrh 53, 2373 Šentjanž pri Dravogradu, Občina Slovenj Gradec Tel : (02) 878 67 97, Mob : (041) 321 246 - službeni gsm , Fax : (02) 878 67 96 Web : www.ekotrade.si

IMONT INDUSTRIJA KEMIČNE OBDELAVE LESA DRAVOGRAD doo Otiški Top 156, 2373 Šentjanž in Dravogradu Holzver- und –bearbeitung Tel.(02) 878 50 82, (02) 878 53 07, (02) 878 52 43; Fax: (02) 878 54 98 www.imont.si

PREVENT-AFC Leder-und Textilerzeugnisse Ltd Top Otiški 53, 2373 bei Šentjanž Dravogradu Tel: (02) 878 77 84, Fax: (02) 878 77 89 www.prevent.si Gerberei, Ledererzeugung

Südlich der Gemeinde Dravograd (an der abgetragenen Strecke nach Celje) liegt Slovenj Gradec. Slovenj Gradec (Windischgrätz)

Bezirkshauptstadt 6700 EinwohnerInnen in der Stadt, 17.000 EinwohnerInnen in der Gemeinde

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Wichtigste Betriebe:

Johnson Controls-NTU d.o.o.

Pod Gradom 1, 2380 Slovenj Gradec Website: http://www.jci.com Plastik-Produkte für Autos Ca. 750 Mitarbeiter Umsatz/Jahr ca. 100 Mio €

GRAMMER AUTOMOTIVE Ltd Celje cesta 45, 2380 Slovenj Gradec Tel. 02 8823300, Fax 02 8823354 Kunststoffe und Kunststoffwaren 250 - 500 Mitarbeiter Umsatz/Jahr 37 Mio €

Östlich von Dravograd durchfährt die Drautalbahn eher dünn besiedeltes ländliches Gebiet (Ausnahme Vuzenica) entlang des gewundenen südlichen Drauufers mit vielen Staukraftwer- ken; ausgenommen vom Raum Vuzenica gibt es erst knapp vor Maribor bei Ruše wieder In- dustrie. Sveti Danijel (Sankt Daniel) (Haltestelle) ist eine ländliche Streusiedlung mit 420 Einwohnern von Dravograd mit einer Bahnhalte- stelle. Trbonje (Haltestelle) ist ein kleines ländliches Dorf (ca. 240 EinwohnerInnen) am Ostrand der Gemeinde Dra- vograd mit einer Bahnhaltestelle. Trbonjsko jezero (Haltestelle) ist die Bezeichnung für die zweite Bahnstation von Trbonje am Stausee (See = jezero). Vuzenica (Saldenhofen) (Bahnhof) Das am südlichen Drauufer gelegene Dorf besitzt ca. 1.600 EinwohnerInnen und liegt am Zusammenfluss der Cerkvenič die Drau an einem Stausee; die gesamte Gemeinde Vuzenica hat ca. 2.900 EinwohnerInnen. Wichtiger Betrieb in Vucenica: LIVARNA VUZENICA doo Vuzenica Foundry Straße 21 / a, SI - 2367 Vuzenica T: +386 2 87 64 200, F: +386 2 87 64 075, E-mail: [email protected] Konzern: Eisengießerei, Grauguss, Schleifmaschinen, Komponenten für Automobilindustrie, Produkte für Maschinenbau und Elektrotechnik Ca. 300 MitarbeiterInnen

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Muta (Hohenmauthen) Nördlich der Drau liegt die Gemeinde Muta (3.700 EinwohnerInnen), die mit einer Brücke mit Vuzenica und somit der Bahn verbunden ist. Wichtige Betriebe sind:

ABRASIV MUTA , doo

Koroška cesta 49, 2366 Muta, +386(2)8720671 www.abrasivmuta.si Strahlmittel 15.000 bis 20.000 Tonnen Jahresproduktion Ca. 80 MitarbeiterInnen

STRUC MUTA Kmetijska mehanizacija doo

Koroška c. 51, 2366 Muta tel:. 110 02 87 70 oder 02 87 70 112, Fax: 02 87 70 104 http://www.struc-holding.com/muta Landwirtschaftliche Maschinen (70% Export) 20-50 MitarbeiterInnen

Alira TRADE COMPANY LTD Koroška cesta 51, 2366 Muta Ersatzteile von Haushaltsgeräten, Keramik (Gorenje)

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Sveti Vid (Sankt Veit) ist ein ländliches 400-Einwohner-Dorf der Gemeinde Vuzenica mit Bahnhaltestelle. Radlje ob Dravi (Mahrenberg) (Bahnhof liegt im Ortsteil Vuhred) ist eine Dorfgemeinschaft mit insgesamt ca. 6.300 EinwohnerInnen. Der Hauptort gleichen Namens (2.700 EinwohnerInnen) liegt abseits der Bahn nördlich der Drau und ist durch den Radlpass mit Österreich (Eibiswald) verbunden. In Radle ob Dravi ist ein Wirtschaftspark geplant. Hopfenplantagen. Vuhred (Bahnhof) ist ein südlich der Drau und an der Bahn gelegener Ortsteil (ca. 820 EinwohnerInnen) von Radlje ob Dravi. Vuhred elektrarna (zur Haltestelle rückgebaut) E-Werk an der Staumauer von Vuhred. Die weitere Strecke bis Ruše (8 km von Maribor entfernt) durchfährt hauptsächlich Waldge- biet und bietet kein größeres verkehrsaffines Gewerbe. Podvelka (Podwölling) (Bahnhof) Die Gemeinde Podvelka hat ca. 2.700 EinwohnerInnen; im Ortsgebiet von Podvelka selbst leben nur ca. 360 Menschen. Ožbalt (St. Oswald a. d. Drau) (Haltestelle) ist ein Dorf der Gemeinde Podvelka mit ca. 500 EinwohnerInnen. Hier endet die statistische Region Koroška und beginnt die statistische Region Podravska. Ruta (Bahnhof) Dieser Bahnhof liegt einsam an der Drau; die dazugehörende Streusiedlung liegt im Hinter- land und gehört zu Lovrenc na Pohorju (3.100 Einwohner). Fala (Faal) (Haltestelle) Der Ort liegt im Gemeindegebiet von Selnica ob Dravi (mit insgesamt 4.600 EinwohnerInnen; der Ortsteil Fala hat nur 350 EinwohnerInnen), die Haltestelle gehört zu Ruše. Ruše (Maria Rast) (Bahnhof) hat ca. 7.400 EinwohnerInnen und ist eine Industriegemeinde, die bereits Richtung Maribor (ca. 8 km) orientiert ist. Der Hauptbetrieb war: TDR Metalurgija dd (Hersteller von Calciumcarbid, Cyanamid und Ferrolegierungen), Tel. 02 6629200, Tovarniška Cesta 51 , 2342 Ruše – Konkurs (!) Ruše tovarna (Haltestelle beim Metallwerk) Tovarna Vozil Maribor Flughafenbusse und Militärfahrzeuge Bistrica ob Dravi (Haltestelle am Rand von Bistrica ob Dravi)

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1.300 EinwohnerInnen; Ort in der Gemeinde Ruše Limbuš (Haltestelle) Limbuš (ca. 2000 EinwohnerInnen) ist bereits ein Ortsteil vom Maribor.

Marles (Haltestelle) Direkt bei der Bahnstation Marles gibt es die Firma: Marles Hiše Maribor d.o.o. Limbuška Cesta 2, 2341 Limbuš Tel. 02 429 45 00, www.marles.com Fertigteilhäuser Maribor Sokolska liegt im Südwesten Maribors, am Beginn der Industriezone mit den An- schlussbahnen und Verladegleisen. Maribor Studenci (Bahnhof) liegt direkt in der Industriezone Maribormit einem großer Verladebereich und Anschlussbah- nen für die Industriezone; östlich davon ist die Strecke zweigleisig. Maribor Tabor (Haltestelle im zweigleisigen Bereich) Mach Maribor Tabor verzweigt sich die Strecke in ein Verbindungsgleis zur Südbahn nach Norden und eines zur Südbahn nach Süden. Maribor (Marburg) heißt auch der Hauptbahnhof von Maribor an der Südbahn nördlich der Drau. Maribor ist mit 95.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt Sloweniens. Verwaltungszentrum, Universitätsstadt, Kulturstadt, ca. 4.600 Unternehmen (inkl. Mikro) Im Süden der Stadt befindet sich noch am Rande des großen Güterbahnhofes die Station Maribor Tezno.

c) seinerzeitige Potenziale aus Slowenien sowie unteres Lavanttal für den Güterverkehr Stand 2013/2014

Die Lavamünderbahn-Betriebs GmbH (LBB) untersuchte vor Abtragung der Lava- münderbahn Potentiale aus dem slowenischen Wirtschaftsraum „Koroska“ sowie Holztransporte. Grundsätzlich war festzuhalten, dass Rail Cargo Austria in 2010 begonnen hat, ein Interesse an einer Wiederaufnahme eines Güterverkehrs auf der Strecke St. Paul – Lavamünd zu zeigen. Jedoch auf Grund organisatorischer Veränderungen innerhalb von Rail Cargo Austria ist es zu keinem Abschluss des Projektes mehr gekommen. Es ist auch jedenfalls zu unterscheiden zwischen Verkehrsströmen, die abseits der Drautalbahn ihre Quelle oder Senke haben, und jenen, welche direkt an der Drautal- bahn entstehen. Seite 53 von 85

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Es sind vor allem Verkehre aus/in den Bereich der abgetragenen Strecke Šentjanž pri Dravogradu – Velenje von Interesse: Velenje (Wöllan; 35.000 EinwohnerInnen): o Premogovnik Velenje, d.d.: Braunkohlebergbau 1.333 Beschäftigte (2013), 4 Mio Tonnen/Jahr

o Gorenje, 2,7 Mio. Geräte werden in der Zentrale in Velenje jährlich gefertigt (in ganz Slowenien gibt es 6.730 Mitarbeiter)

o BISOL (Solarmodule) hat ein Werk in Velenje

 Slovenj Gradec (Windischgrätz; 17.000 EinwohnerInnen)

o Johnson Controls-NTU d.o.o., Plastikprodukte für Autos ca. 750 Beschäftigte, Umsatz/Jahr ca. 100 Mio €

o GRAMMER AUTOMOTIVE Ltd, Kunststoffe u. Kunststoffwaren, ca. 250 - 500 Mitarbeiter; Umsatz/Jahr ca. 37 Mio €

 Šentjanž pri Dravogradu (Ortsteil von Dravograd/Unterdrauburg; Dravograd hat 9.000 EinwohnerInnen)

o MONTER DRAVOGRAD doo und MONTER DRAVOGRAD STORITVE doo Maschinen- und Anlagenbau, Metallbearbeitung ca. 300 MitarbeiterInnen

o Lesna TIP Otiški vrh ddm, Spanpatten, Paneele ca. 100-250 Mitarbeiter

o LESNA ŽAGA OTIŠKI VRH doo, Holzverarbeitung, Handel

o KOGRAD IGEM Ltd, Produktion von Baustoffen, Großbetrieb

o IGEM GVO d.o.o., Bau, Instandhaltung und Umwelt, Ltd

o ENERGETIKA BIOMASA doo, Biomasseenegie

o BENTELER TRGOVINA doo, Distribution

o EKOTRADE PROIZVODNJA IN TRGOVINA doo , Großhandel

o IMONT INDUSTRIJA KEMIČNE OBDELAVE LESA DRAVOGRAD doo Holzver- und –bearbeitung

o PREVENT-AFC Leder-und Textilerzeugnisse Ltd Gerberei, Ledererzeugung

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St. Paul im Lavanttal

Darüber hinaus werden jährlich ca. 400.000 – 550.000 m3 Rund- und Schleifholz vom Unteren Lavanttal, Soboth und Slowenien zu den Sägewerken und Papierfabri- ken fast ausschließlich mit LKW transportiert. Ca. 25 LKW/Tag mit Rundholz kom- men aus Slowenien. Das Lavanttal hat auf relativ engem Raum die größte Konzentration von Holzin- dustriebetrieben in Europa.

Ein Bahnwaggon fasst max. 65 m3 Rundholz. Würden 500.000 m3 auf die Schiene verladen, ergäbe das ca. 770 Züge/Jahr á 10 Waggon zum Abtransport der Holz- mengen; die Alternative sind ca. 16.666 LKW im Jahr; das sind bei 220 Arbeitstagen ca. 76 LKW/Tag.

Einzelverladung Mögliche Ladestellen im Untersuchungsbereich wären gewesen: Lavamünd, Etten- dorf, Altacherwirt, St. Georgen Zieldestinationen wären: Mondi Packaging in St. Gertraud bei Frantschach (470 Mit- arbeiterInnen), Stora Enso Austria in Bad St. Leonhard (250 MitarbeiterInnen), W&T Produktions GmbH in Kliening bei Bad. St. Leonhard, Joh. Offner Verwaltung und Vertrieb GmbH in Wolfsberg, Holzmarkt Pabst HolzhandelsgesmbH in Obdach, Schaffer Sägewerk-Holzexport GmbH in , Cimenti in Ettendorf, GT-Sys- temfertigung beim Altacherwirt in Lavamünd. Das Lavanttal ist durch die A2 und die überproportionalen LKW-Transporte mit Ta- gesmittelwerten über 50mg/m3 stark feinstaubbelastet.

Container Es bestand in 2011 zum Zeitpunkt der Streckenstillegung Ettendorf - Lavamünd sei- tens 26 slowenischer Betriebe (von Radlje ob Dravi bis Prevalje und Slovenj Gradec) ein konkretes Interesse einen Containerumschlag am Bahnhof Lavamünd zu entwi- ckeln. Diese Chancen konnten jedoch aufgrund der Streckensperre durch die ÖBB-Infra zwischen Ettendorf und Lavamünd nicht mehr weiter verfolgt werden.

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7. Pendlerstromanalyse

7.1. Marktgemeinde St. Paul im Lavanttal

7.1.1. Verwaltung, Kontaktdaten, Einwohner Bezirk: Wolfsberg in Kärnten Bürgermeister: Hermann Primus (SPÖ) Gemeindeverwaltung: Platz St. Blasien 1 9470 St. Paul im Lavanttal www.sanktpaul.at Fläche: 47,46 km2 Einwohner: 3369 (Stand Jänner 2016) Katastralgemeinden: Granitztal-St. Paul, Granitztal-Weissenegg, Johannesberg, Le- gerbuch, Kollnitz, Sankt Paul, Loschental, Weinberg

Ortschaften: Deutsch-Grutschen, Gönitz, Granitztal-Sankt Paul, Granitztal- Weißenegg, Hundsdorf, Johannesberg, Kampach, Kollnitz- greuth, Legerbuch, Loschental, Sankt Margarethen, Sankt Mar- tin, Sankt Paul im Lavanttal, Schildberg, Stadling, Unterhaus, Unterholz, Weinberg, Windisch-Grutschen, Winkling, Zellbach

Gemeindegebiet von St. Paul i. L.:

Quelle: OpenStreetMap®Mitwirkende

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7.1.2. Verkehrsinfrastruktur

7.1.2.1. Bahnhöfe

Bahnhof St. Paul im Lavanttal Bf St. Paul i.L. Bahnhofstrasse 10, 9470 St. Paul im Lavanttal Fahrplanbild Linie 620 Ausstattung: - Station mit Ticketverkauf - Lautsprecheranlage - Öffentliche WC-Anlage - bargeldlose Zahlung - Personenbedienter Fahrkartenverkauf - Fahrkartenautomat - Park & Ride Autoabstellplätze: 86 - Anzahl der Fahrradstellplätze: 40

Haltestelle St. Paul Bad 9470 / St. Paul im Lavanttal

Hst St. Paul Bad Haltestelle Granitztal 9470 / St. Paul im Lavanttal

Künftig noch: Bahnhof Lavanttal/St. Paul

7.1.2.2. Busanbindung

Linien:

Bus 5466 Wolfsberg - St.Georgen im Lavanttal - St.Paul im Lavanttal - Ettendorf - Lavamünd

Bus 5470 Wolfsberg - St.Jakob im Lavanttal / Granitztal - St.Paul im Lavanttal

Bus 5471 Wolfsberg - St.Paul im Lavanttal - Lavamünd - Rabenstein

Bus 5472 Wolfsberg - Hartelsberg - Eitweg - Goding - Ragglach - Maria Rojach - St.Paul i.L.

SV620 Schienenersatzverkehr Klagenfurt - Kühnsdorf-Völkermarkt - Bleiburg - St.Paul - Wolfsberg

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7.1.2.3. Straßennetz

A2 durchschneidet im NW das Gemeindegebiet

Abfahrt St. Andrä 3 ½ km von der Gemeindegrenze entfernt und ca. 9 km von Orts- zentrum

L126 Grutschen Landesstraße (Richtung SO zur B80a)

L134 Granitztaler Landesstraße (Richtung Gönitz und B70)

L135 St. Pauler Landesstraße (von der B70 unweit der Autobahnabfahrt nach Lavamünd)

L145 Köllnitzer Straße (Richtung Bahnhof Lavanttal/St. Paul)

L147 Rainzer Straße (Richtung St. Georgen)

(L143 äußerste östliche Begrenzung von St. Paul)

St. Paul

Quelle: Land Kärnten

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7.1.3. Schulen

Öffentliches Stiftsgymnasium der Benediktiner zu St. Paul ca. 550 SchülerInnen (davon 2/3 EinpendlerInnen nach St. Paul aus Bahnrichtungen) Gymnasiumweg 5, 9470 St. Paul ca. 65 LehrerInnen +43 043572304 [email protected] www.stiftsgym-stpaul.at Entfernung zum Bahnhof St. Paul i. L.: ca. 450 m, 6 min zu Fuß Entfernung zum künftigen Bahnhof Lavanttal: ca. 3,5 km, 7 min mit dem PKW Unterrichtszeiten: 1. Stunde 08:00 Uhr bis 08:45 Uhr 2. Stunde 08:55 Uhr bis 09:45 Uhr 3. Stunde 09:55 Uhr bis 10:45 Uhr 4. Stunde 10:50 Uhr bis 11:40 Uhr 5. Stunde 11:50 Uhr bis 12:40 Uhr 6. Stunde 12:45 Uhr bis 13:35 Uhr Pause 7. Stunde 14:15 Uhr bis 15:05 Uhr 8. Stunde 15:05 Uhr bis 15:55 Uhr 9. Stunde 15:55 Uhr bis 16:40 Uhr

Neue Mittelschule St. Paul im Lavanttal ca. 150 SchülerInnen (überwiegend aus St. Paul oder der Umgebung von St. Paul) Hauptstraße 33, 9470 St. Paul im Lavanttal ca. 25 LehrerInnen +43 4357 2447 [email protected] www.nms-st-paul.ksn.at Entfernung zum Bahnhof St. Paul im Lavanttal: 450 m, 6 min zu Fuß Entfernung zum künftigen Bahnhof Lavanttal: ca. 3,5 km, 7 min mit dem PKW Unterrichtszeiten an der NMS St. Paul 1. Stunde 07:10 Uhr bis 08:00 Uhr 2. Stunde 08:00 Uhr bis 08:50 Uhr Pause 3. Stunde 09:05 Uhr bis 09:55 Uhr 4. Stunde 09:55 Uhr bis 10:45 Uhr Pause 5. Stunde 10:55 Uhr bis 11:45 Uhr 6. Stunde 11:45 Uhr bis 12:35 Uhr Mittagspause 7. Stunde 12:55 Uhr bis 13:45 Uhr 8. Stunde 13:45 Uhr bis 14:35 Uhr 9. Stunde 14:35 Uhr bis 15:25 Uhr Tagesheim bis 16:00 Uhr

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Volksschule St. Paul im Lavanttal +43 4357 20 83 Hauptstraße 31, 9470 St. Paul im Lavanttal [email protected] http://www.vs-st-paul.ksn.at/ Entfernung zum Bahnhof St. Paul im Lavanttal: 450 m, 6 min zu Fuß Entfernung zum künftigen Bahnhof Lavanttal: ca. 3,5 km, 7 min mit dem PKW

Volksschule Granitztal +43 4357 2100 Weißenegg 85, 9470 St. Paul [email protected] www.vs-granitztal.ksn.at Entfernung zur Haltestelle Granitztal: ca 4 km, 8 min mit dem PKW Entfernung zum Bahnhof Lavanttal: ca. 9 km, 15 min mit dem PKW

(Die VolksschülerInnen kommen zumeist aus den Orten von St. Paul)

7.1.4. Wirtschaft, Industrie und Gewerbe

St. Paul hatte im Jahr 2011 insgesamt 322 Arbeitsstätten mit insgesamt 2.125 Beschäftigten (aktiv Erwerbstätige), die zu weit mehr als der Hälfte durch EinpendlerInnen abdeckt wurden. Den dominierenden Schwerpunkt bildet das Baugewerbe mit 1.039 Beschäftigten. Die nächst- größeren Erwerbszweige bilden weit abgeschlagen die Produktion von Waren (231 Be- schäftigte) und die Land- und Forstwirtschaft (230 Beschäftigte).

Somit bilden transportintensive Wirtschaftszweige den Schwerpunkt.

Auszug (alphabetisch) MitarbeiterInnen

Agro Forst & Energietechnik GmbH ca. 60 MA Feu- erungs- und Kesselsysteme, Rauchgasreinigung und –kondensation, Regelungstechnik Industriestraße 1, 9470 St. Paul i. L. (vis a vis vom Bahnhof) +43 (0)4357 2077-0 http://www.agro-ft.at

Baubay HandelsgmbH 11 MA Hoch- und Tiefbau, Dachdecker, Spengler Hundsdorf 23, 9470 St. Paul i. L. +43 4357 37 99 www.baubay.at

Benediktinerstift St. Paul i. L. Wirtschaftsbetrieb (primär Landwirtschaft) ca. 35 MA

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Forstamt, Hauptstraße 1, 9470 St. Paul i. L. www.stift-stpaul.at

Fest-Dekor GmbH ca. 34 MA Dekorartikel Industriestr. 7, A-9470 St. Paul i. L. (vis a vis vom Bahnhof) Tel: +43-4357-2418-0 www.fest-dekor.at

NCA Container- und Anlagenbau ca. 71 MA Hundsdorf 25, 9470 St. Paul/Lavanttal [email protected] +43 4357 3120-540 +43 4357 3120-540 www.nca.co.at

Steiner Bau GmbH ca. 600 MA Bauunternehmen, Zentrale, Eisenbiegeanlage (bis 20.000 Tonnen/Jahr), Werkstätte, Bau- stoffhandlung, Tischlerei (Kärntens größtes Unternehmen im Baugewerbe) Industriestraße 2, 9470 St. Paul i. L. (vis a vis vom Bahnhof) 04357 23010 www.steinerbau.at

7.1.5. Tourismus, Kultur (Auszug)

- Benediktinerabtei - Burg Rabenstein - Stiftsmuseum - Obstbaumuseum

7.1.6. Verteilung der Wohnbevölkerung und Einzugsgebiete der Bahnstationen

Von den ca. 3.400 EinwohnerInnen von St. Paul i. L. liegen über 1.800 innerhalb des 500m- Radius‘ der drei Stationen St. Paul, St. Paul Bad und Granitztal, wobei der Bf. St. Paul den weitaus größten Einzugsbereich aufweist (geschätzt 1.500), weil sich dort auch die meisten Mehrfamilienhäuser befinden.

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Somit ist trotz des großen Gemeindegebietes und einiger weit verstreuter Orte eine starke Konzentration vor allem zwischen den beiden Bahnstationen St. und St. Paul Bad gegeben.

Das 500-m-Einzugsgebiet der Haltestelle Granitztal liegt primär im Grünland.

7.1.6.1. Verteilung der Wohnbevölkerung

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Im Falle der Auflassung dieser beiden Bahnstationen würden mehr die Hälfte der Ein- wohnerInnen (1/2 von ca. 3.400) von St. Paul ihre fußläufige Bahnanbindung (< 500 m) verlieren.

7.1.6.2. 500-m-Radius des Bf St. Paul und der HSt St. Paul Bad

St. Paul hatte im Jahr 2014 ca. 1.060 AuspendlerInnen (ca. 1/3 der Bevölkerung) und ca. 1781 EinpendlerInnen - somit also einen großen positiven Einpendlersaldo - und ist – wie Wolfsberg – eine Einpendlergemeinde.

Von einer Auflassung der Bahnstationen in St. Paul wären neben den fußläufig den Bahnhof erreichenden AuspendlerInnenn praktisch alle EinpendlerInnen (ca. weitere 1.800) betroffen, da im Falle einer Bahnbenützung am Arbeits- bzw. Schulort St. Paul dann beim Bahnhof Lavanttal St. Paul auch kein privates Fahrzeug zur Verfügung stünde.

Mit den Gelegenheitsreisenden von und nach St. Paul sowie beiden Fahrtrichtungen ergibt das - vorsichtig geschätzt - eine Größenordnung von ca. 6.000 Fahrten pro Werktag (ohne den Lokalverkehr – wie Einkaufsfahrten, Abholfahrten, Besuche u.s.w. - von St. Paul selbst!).

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St. Paul im Lavanttal

Um dieses theoretische Potenzial mit Bussen transportieren zu können, müssten ca. 120 Busfahrten angeboten werden (wenn man optimistisch eine Auslastung von je 50 Reisen- den pro Bus unterstellt).

Nun wird aber durch die Koralmbahn die Pendlerbewegung rasant zunehmen, da bisher schwer erreichbare Städte wie Graz, Klagenfurt, Villach und Deutschlandsberg leicht erreich- bar werden, so dass ab Inbetriebnahme der Koralmbahn die oben genannten Pendler- zahlen stark steigen werden, so dass die Zahl der oben genannten Busfahrten noch weiter steigen müsste, um diesen Verkehr bewältigen zu können.

In der Praxis werden aber die meisten PendlerInnen den PKW (weiterhin UND zusätzlich) benützen.

Die Radzufahrt zum Bahnhof Lavanttal von ca. 4 km (vom Ortszentrum aus betrachtet) ist auch nicht bei jedem Wetter jedermann/frau zumutbar.

Die Entwicklung in anderen Regionen hat überdies gezeigt, dass alternative Busangebote zu aufgelassenen Bahnverbindungen nur in den ersten Jahren angeboten, dann schrittweise ausgedünnt, in weiterer Folge auf Arbeitstage reduziert und letztendlich nur mehr für Schü- lerverkehre eingesetzt werden, weil sie zu unattraktiv sind.

7.1.7. Fahrzeiten

7.1.7.1. Derzeit

St. Paul (Gemeindeamt) – Wolfsberg (Stadtamt):

PKW: Weg zum Auto vor der Haustür, Einsteigen und Starten 1 Minute über A2 22 km 22 Minuten über B70 18 km 24 Minuten über Wolkersdorfer Strasse 18 km 24 Minuten über L140 22 km 28 Minuten PKW abstellen, Aussteigen, kurzer Weg zum Ziel 1 Minute In der Regel wird der Weg über die B70 gewählt werden oder die Wolkersdorfer Straße gewählt werden. jeweils unter der Annahme, dass vor der Quelle und dem Ziel jeweils ein Parkplatz vorhanden ist (= 1 Minute; sonst am Ziel + 3 Minuten für Parkplatzsuche, Abstellen des PKW, Aussteigen und Weg zum Ziel) Insgesamt ohne Parkplatzsuche 26 Minuten Insgesamt mit Parkplatzsuche 28 Minuten

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ÖV: Fußweg zum Bahnhof 500 m 6 Minuten Radweg zum Bahnhof 2 Minuten Wartezeit zum Einsteigen 1 Minute Fahrzeit mit dem Zug 18-21 Minuten (je nach Richtung, Zeit und Zuggattung) (Fahrzeit mit dem Bus 28 – 30 Minuten) Fußweg zum Stadtamt 750 m 10 Minuten Radweg zum Stadtamt (bergwärts) 6 Minuten vom Stadtamt (talwärts) 4 Minuten Insgesamt Zug mit 2 Fußwegen 35-38 Minuten Insgesamt Zug mit Rad in St. Paul, zu Fuß in Wolfsberg 34 Minuten Insgesamt Zug mit Rad in Wolfsberg, zu Fuß in St. Paul 29 Minuten

Somit ist der ÖV mit dem Zug derzeit nur wenig langsamer als der PKW (in Abhängig- keit von Einsteige- und Aussteigepunkt); da die größte Siedlungsdichte von St.Paul aber fuß- läufig näher beim Bahnhof ist als das Gemeindeamt, wird in der Praxis der Nachteil der Schiene derzeit noch weniger sein als hier dargestellt.

St. Paul (Gemeindeamt) – Bleiburg (Stadtamt):

PKW: Weg zum Auto vor der Haustür, Einsteigen und Starten 1 Minute über L126 21 km 24 Minuten PKW abstellen, Aussteigen, kurzer Weg zum Ziel 1 Minute unter der Annahme, dass vor der Quelle und dem Ziel jeweils ein Parkplatz vorhanden ist (= 1 Minute; sonst am Ziel + 2 Minuten für Parkplatzsuche, Abstellen des PKW, Aussteigen und Weg zum Ziel) Insgesamt ohne Parkplatzsuche 26 Minuten Insgesamt mit Parkplatzsuche 27 Minuten

ÖV: Fußweg zum Bahnhof 500 m 6 Minuten Radweg zum Bahnhof 2 Minuten Wartezeit zum Einsteigen 1 Minute Fahrzeit mit dem Zug 13-19 Minuten

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(je nach Richtung und Zuggattung) Fußweg zum Stadtamt 450 m 6 Minuten Radweg zum Bahnhof 2 Minuten Insgesamt Zug mit 2 Fußwegen 26-32 Minuten Insgesamt Zug mit Radweg zum Zug, Fußweg vom Zug 22-28 Minuten

Somit ist der ÖV mit dem Zug derzeit etwa gleichwertig mit dem PKW (in Abhängigkeit von Einsteige- und Aussteigepunkten); da die größte Siedlungsdichte von St.Paul aber fuß- läufig näher beim Bahnhof ist als das Gemeindeamt, wird in der Praxis die Schiene einen leichten Zeitvorteil haben.

7.1.7.2. Künftig

Die reine Fahrzeit zwischen Wolfsberg und St. Paul bzw. zwischen St. Paul und St. Andrä wird auf diesen kurzen Strecken durch die Elektrifizierung nur geringfügig schneller; anderer- seits entsteht durch den zusätzlichen Haltepunkt Bahnhof Lavanttal/St.Paul mit Umsteigezeit auf den schnellen Reiseverkehr ein zusätzlicher Zeitverbrauch.

Der Zeitverlust der REX und Regionalzüge durch die Nutzung der alten Strecke durch das Granitztal ist relativ gering; ein allfälliger Umweg für Reisende aus/nach Wolfsberg bzw. Bleiburg von und nach St. Paul über den Bf Lavanttal würde sicherlich einen größeren Zeit- verlust als der derzeitige Betrieb bedeuten.

Die Vorteile der Koralmbahn für das Lavanttal wirken sich erst bei größeren Entfernungen aus (Klagenfurt oder Graz) – dort aber dann sehr stark.

7.2. PendlerInnen

Im Nachfolgenden wurden die Verkehrsströme der PendlerInnen im Detail analysiert. Ins- gesamt wurden die Beziehungen der 3 Gemeinden St. Paul i. L. St. Georgen i. L. und Lava- münd zu je 27 Verkehrszielen und Verkehrsquellen (Länder, Bezirke, Gemeinden im Bezirk Wolfsberg) gesondert für Erwerbstätige und SchülerInnen sowie partiell weitere Gemeinden (Wolfsberg, St. Andrä i. L., Bleiburg, Feistritz ob Bleiburg und Gemeinden des Bezirkes Deutschlandsberg) untersucht - insgesamt ca. 350 Verkehrsbeziehungen. Diese wurden je nach Betroffenheit des Knotens St. Paul i. L. zusammengefasst und abschließend grafisch dargestellt.

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St. Paul im Lavanttal

7.2.1. AuspendlerInnen

Auspendler Insgesamt Wohnort St. Paul St. Geor- Lava- 2014 AuspendlerInnen im Lava- gen im münd nttal Lavanttal <20909> <20918> <20914> EinwohnerInnen 3398 3021 2012 PendlerInnen (inkl. 1991 1743 1272 BinnenpendlerInnen) PENDELZIEL: AUSPENDLERinnen 1057 1102 950 Wolfsberg, St.. Andrä davon Richtung N 539 344 436 DROHT VERLORENZUGEHEN mit Bf davon Richtung N ins B St.Leonhard i.L., Frantschach-St.G., , Rei- Hinterland von Wolfs- 42 27 28 chenfels, OÖ berg Klagenfurt Stadt, Villach Stadt, Spittal a.d.D., St. Veit a.d.G., Salzburg, Tirol, Vorarlberg davon Richtung W IC 179 167 123 WIRD IN ZUKUNFT STARK STEIGEN Hermagor, Klgft L., Villach L.,Völkermarkt (inkl. davon Richtung W 113 190 51 Bleiburg), Feldkirchen kein IC Lavamünd, Ausland (Annahme Slo) davon Richtung S 44 15 46 Burgenland, NÖ, Stmk, Wien davon Richtung O jen- 130 103 74 WIRD IN ZUKUNFT STARK STEIGEN seits Koralm davon Umgebung St. Paul, St. Georgen 10 256 192 ohne Bf BinnenpendlerInnen 934 641 322 im Ort bleibend keine PendlerIn 1407 1278 740 Quelle: Statistik Austria

Die wichtigste Auspendelachse aus St. Paul geht derzeit Richtung Norden (55% bzw. 581 PendlerInnen), wobei es sich primär um ErwerbspendlerInnen handelt, für die der PKW eine starke Alternative zum ÖV darstellt. Im Vergleich dazu pendeln aus St. Paul nur 28 % Richtung Westen (Klagenfurt, Villach und die Landbezirke), wobei allerdings nach Fertigstel- lung der Koralmbahn ein starker Zuwachs zu erwarten ist. AuspendlerInnen von St. Georgen (950) und Lavamünd (1102) müssen – unabhängig von der Richtung - ohnehin ein Straßenfahrzeug benützen und werden daher damit eher gleich die gesamte Länge zum Ziel zurücklegen als auf die Bahn umzusteigen. Dies gilt insbeson- dere für PendlerInnen ins relativ nahegelegenen St. Andrä, während PendlerInnen nach Wolfsberg eher bereit sein werden, die Bahn zu benützen (wenn es sie ab St. Paul noch gibt). Die Bahn nützen insbesondere auch ÖV-abhängige Schüler, vor allem wenn die Busse als Bahnanbindung konzipiert sind und nicht als Konkurrenz zur Bahn.

AuspendlerInnen Richtung Wolfsberg Mehr als die Hälfte (539) der AuspendlerInnen von St. Paul (1057) pendelt derzeit nach Wolfsberg (363) oder St. Andrä i. L. (176), wobei diese Pendelrichtung sehr stark von Er- werbspendlerInnen (84%) dominiert wird, welche den privaten PKW leichter nützen können (im Gegensatz zu SchülerInnen). Für ErwerbspendlerInnen aus St. Paul nach Wolfsberg,

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St. Paul im Lavanttal welche im fußläufigen Einzugsbereich der Bahn wohnen (ca. ½ der Einwohner von St. Paul wohnt derzeit im fußläufigen Einzugsbereich der Bahn), wäre ein Umsteigen vom Auto auf eine Zugverbindung vom Bahnhof Lavanttal nach Wolfsberg sehr unattraktiv, da sie mit dem PKW schneller zum Ziel gelangen. Für diese potenziellen KundInnen ist die fußläufige Er- reichbarkeit der Stationen von St. Paul sehr vorteilhaft und ein gewichtiges Argument mit der Bahn zu fahren. Dies würde im Falle einer Auflassung einer Zugverbindung von St. Paul nach Wolfsberg verlorengehen und damit würden auch diese Bahnkunden verloren gehen.

Ein Umstieg von PendlerInnen aus Lavamünd nach Wolfsberg (insgesamt 239) vom PKW auf die Bahn wird durch die geringere Zugentfernung ab Bf Lavanttal noch unattraktiver als derzeit. Aus St. Georgen pendeln ca. 301 Menschen nach Wolfsberg, wovon die meisten auch durch St. Paul fahren; grundsätzlich gilt für diese Pendler das gleiche wie für die PendlerIn- nen aus Lavamünd. Daher würde die Bahn Richtung Wolfsberg die größten Frequenzverluste erleiden.

AuspendlerInnen Richtung nördlich von Wolfsberg Für diese Pendler stellt die Bahn schon derzeit keine Alternative zu PKW oder Bus dar, da - mit Ausnahme von 2 Reisezügen (Ankunft in Bad St. Leonhard 13:57 und 17:59, also weit nach den Pendlerzeiten) derzeit alle Reisezüge in Wolfsberg enden.

AuspendlerInnen Richtung Westen Für diese PendlerInnen wird die Koralmbahn entscheidende Fahrzeitgewinne bringen, so dass es hier starke Verkehrszuwächse auf der Schiene erwartet werden können. Für PendlerInnen aus St. Paul bedeutet dies aber jedenfalls einmal mehr Umsteigen, wenn keine durchgehende Verbindung ab St. Paul mehr besteht. Da PendlerInnen aber nicht gerne Umsteigen, wird zumindest ein Teil des möglichen Potenzials der Koralmbahn aus St. Paul auch Richtung Westen den PKW benützen – dies gilt insbesondere für Ziele östlich von Klagenfurt ohne IC-Halt. Für diese Kunden stehen den Vorteilen einer schnelleren REX-Ver- bindung auf der Hochleistungsstrecke die Nachteile eines zusätzlichen Umsteigens gegen- über. Besonders die 157 AuspendlerInnen aus St. Paul. Lavamünd und St. Georgen nach Bleiburg und St. Michael ob Bleiburg sind davon betroffen und werden kaum auf die Hochleistungs- bahn umsteigen. Auch für die 373 PendlerInnen aus Wolfsberg und St. Andrä – für die eine umsteigefreie Ver- bindung nach Bleiburg und St. Michael ob Bleiburg weiterhin existiert – wird die neue Bahn eher bescheidene Fahrzeitgewinne mit sich bringen, wenn lediglich die alte Tunnelkette Gra- nitztal durch eine neue etwas kürzere Tunnelkette ersetzt wird. Zu den IC-Bahnhöfen Klagenfurt und Villach wird hingegen die Koralmbahn für alle PendlerInnen große Fahrzeitgewinne bringen und es wird daher (insbesondere aus Wolfs- berg und St. Andrä – aber auch aus St. Paul und St.- Georgen) die Koralmbahn eine große Attraktivität aufweisen. Eine Einstellung des Bahnhofes St. Paul würde hauptsächlich Schüler und sozial schlech- ter Gestellte treffen sowie Nicht-IC-PendlerInnen; die anderen PendlerInnen würden mit dem PKW zum Bahnhof Lavanttal/St. Paul fahren.

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St. Paul im Lavanttal

AuspendlerInnen Richtung Süden Hier wird sich für den Raum St. Paul, St. Georgen und Lavamünd nichts ändern.

AuspendlerInnen Richtung Osten Richtung Wien, Graz und Deutschlandsberg wird die Koralmbahn für das gesamte Lavanttal eine neue Dimension mit neuen Arbeitsstätten und Schulbesuchsmöglichkeiten er- schließen. Hier würde – ähnlich wie Richtung Westen – das Fehlen eines Bahnhofes St. Paul i. L. hauptsächlich Schüler und sozial schlechter Gestellte treffen.

Zusammenfassung AuspendlerInnen Die Richtung Wolfsberg ist für Auspendler aus St. Paul, Lavamünd und St. Georgen derzeit mit Abstand die wichtigste Destination; durch die Auflassung jener Stationen in St. Paul, die gut fußläufig erreichbar sind, würde der der öffentliche Verkehr wesentliche Verschlechterun- gen erfahren und somit der ÖV in diese Richtung stark verlieren. Hingegen wird durch die IC-Verbindungen nach Klagenfurt, Villach, Deutschlandsberg, Graz und Wien das gesamte Lavanttal stark profitieren und völlig neue und größere Pendler- ströme ermöglichen. Schüler, sozial schlechter Gestellte und Nicht-IC-PendlerInnen würden allerdings im Falle einer Einstellung des Bahnhofes St. Paul Zeit- und Komfortverluste erfah- ren.

ErwerbsauspendlerInnen SchulauspendlerInnen Wohnort St. Paul St. Geor- St. Paul St. Georgen im Lava- Lavamünd gen im La- im Lava- Lavamünd 2014 im Lavanttal nttal <20909> vanttal nttal <20909> <20914> <20918> <20914> <20918>

PendlerInnen 1581 1407 1023 410 336 249 AUSPENDLERinnen 913 971 774 144 131 176 davon Richtung N mit Bf 453 278 369 86 66 67 davon Richtung N 39 21 24 3 6 4 ins Hinterland von Wolfsberg davon Richtung W IC 159 143 103 20 24 20 davon Richtung W kein IC 111 183 46 2 7 5 davon Richtung S 40 15 31 4 0 15 davon Richtung O jenseits Koralm 102 95 70 28 8 4 davon Umgebung ohne Bf 9 236 131 1 20 61 BinnenpendlerInnen 668 436 249 266 205 73 Quelle: Statistik Austria

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St. Paul im Lavanttal

AuspendlerInnen Insgesamt

Länder, Bezirke, Gemeinden Wohnort

2014 St. Paul im Lavanttal Lavamünd St. Georgen im La- <20918> <20909> vanttal <20914> AuspendlerInnen nach: Burgenland 0 0 0 Klagenfurt Stadt <201> 136 132 84 Villach Stadt <202> 9 12 10 Bez.Hermagor <203> 0 2 1 Klagenfurt Land <204> 14 5 4 Bez.Sankt Veit an der Glan <205> 11 5 5 Bez.Spittal an der Drau <206> 10 4 10 Villach Land <207> 7 2 4 Bez.Völkermarkt <208> 92 182 42 Bezirk Wolfsberg: Bad St. Leonhard im Lavanttal <20901> 17 3 7 Frantschach-St. Gertraud <20905> 13 15 16 Lavamünd <20909> 27 641 36 Preitenegg <20911> 0 1 0 <20912> 0 0 0 St. Andrä <20913> 176 105 135 St. Georgen im Lavanttal <20914> 10 17 322 St. Paul im Lavanttal <20918> 934 239 192 Wolfsberg <20923> 363 239 301 Bez.Feldkirchen <210> 0 1 1 Niederösterreich 20 21 10 Oberösterreich 12 8 5 Salzburg 8 6 11 Steiermark 64 39 26 Tirol 3 6 1 Vorarlberg 2 0 1 Wien 46 43 38 Pendler ins Ausland 17 15 10 Kein Pendler 1407 1278 740 Quelle: Statistik Austria

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St. Paul im Lavanttal

7.2.2. EinpendlerInnen

Einpendler Insgesamt Arbeits- bzw. Schulort St. Paul im Lava- St. Georgen 2014 EinpendlerInnen Lavanttal münd im Lavanttal <20918> <20909> <20914> PENDELQUELLE: EINPENDLERinnen 1781 257 119 Wolfsberg, St.. Andrä davon aus Richtung N 676 61 41 DROHT VERLORENZUGEHEN mit Bf davon aus Richtung N B St.Leonhard i.L., Frantschach-St.G., Preitenegg, Rei- aus dem Hinterland 64 8 3 chenfels, OÖ von Wolfsberg Klagenfurt Stadt, Villach Stadt, Spittal a.d.D., St. Veit a.d.G., Salzburg, Tirol, Vorarlberg davon aus W mit IC 110 19 17 KANN IN ZUKUNFT NOCH STEIGEN Hermagor, Klgft L., Villach L.,Völkermarkt (inkl. Bleiburg), davon aus W ohne IC 327 78 19 Feldkirchen Lavamünd, Ausland (Annahme Slo) davon aus Richtung S 239 0 17 Burgenland, NÖ, Stmk, Wien davon aus Richtung O 173 28 12 KANN IN ZUKUNFT NOCH STEIGEN jenseits Koralm davon Umgebung St. Paul, St. Georgen 192 63 10 ohne Bf Quelle: Statistik Austria

Für St. Paul i. L. ist mit einem Anteil von 42% derzeit aber auch die wichtigste Einpen- delachse jene aus Norden (St. Andrä, Wolfsberg, Bad St. Leonhard und weitere kleinere Gemeinden). Im Vergleich dazu pendeln nach St. Paul nur ¼ aus Westen kommend ein.

EinpendlerInnen aus Wolfsberg und St. Andrä i. L.: Mehr als ein Drittel (676) der EinpendlerInnen nach St. Paul (1781) pendelt derzeit aus Wolfsberg (377) oder St. Andrä i.L (299) ein, wobei auch diese Pendelrichtung von Berufs- pendlerInnen (aber im Gegensatz zu den AuspendlerInnen nur mit 59 %) dominiert wird, wel- che den privaten PKW leichter nützen können. Somit droht auch bei den EinpendlerInnenn durch geringfügige Verschlechterungen des regionalen ÖV-Angebotes (z.B. durch zusätzli- ches Umsteigen) ein Umsteigen auf den PKW. Aus Wolfsberg und St. Andrä pendeln nach St. Paul 278 SchülerInnen ein, für welche die Station Bahnhof St. Paul sehr wichtig ist, da die Schulen fußläufig erreichbar sind. Für ErwerbseinpendlerInnen nach St. Paul, welche ihre Arbeitsstätte fußläufig erreichen (und das sind die meisten Arbeitsstätten) wäre eine Auflassung der bestehenden Stationen von St. Paul fatal und würden zu einem Umstieg auf das Auto bewirken. Diese würden im Falle einer Auflassung einer Zugverbindung von St. Paul nach Wolfsberg mit hoher Wahrschein- lichkeit für den ÖV verlorengehen. Daher würde die Bahn aus Richtung Wolfsberg die größten Frequenzverluste erleiden. EinpendlerInnen aus Wolfsberg und St. Andrä nach St. Georgen (41) und Lavamünd (61) müssen ohnehin ein Straßenfahrzeug benützen und werden daher damit eher gleich die ge- samte Länge zum Ziel zurücklegen als auf die Bahn umzusteigen – dies gilt insbesondere für PendlerInnen aus dem nahegelegenen St. Andrä; für diese würde sich durch eine Änderung der Stationen ohnehin nichts verändern. Seite 71 von 85

St. Paul im Lavanttal

Die meisten PendlerInnen aus der Stadt Wolfsberg pendeln zwar nach Klagenfurt Stadt (983); diese werden aber im Bf Lavanttal St. Paul auf die direkten IC-Verbindungen nach Klagenfurt umsteigen, da diese wesentlich schneller sind als die Regionalexpresszüge bzw. Regionalzüge. Am zweitmeisten pendeln aus Wolfsberg nach St. Andrä i. L. (877) gefolgt von der Zahl nach Frantschach/St. Gertraud (539); diese PenderlInnen berühren aber weder die Koralmbahn noch St. Paul i. L.. Nach St. Paul i.L. pendeln mit 377 Personen aber allein mehr Menschen aus Wolfsberg als in den gesamten nachgelagerte Bezirk Völkermarkt (326). Somit sind von einer direkten Anbindung von St. Paul i. L. auch mehr Menschen aus Wollfsberg betroffen als von einer Anbindung einzelner Orte des gesamten Bezirkes Völker- markt. Somit ist eine Führung der Regionalexpresszüge und Regionalzüge über St. Paul auch für die Penderlinnen aus Wolfsberg relevanter als beispielweise über die ca. 10 km lange Bleiburger Schleife (die zu Recht außer Streit gestellt wurde).

EinpendlerInnen aus dem Gebiet nördlich von Wolfsberg Derzeit verkehren 2 Zugpaare von St. Leonhard (Bad St. Leonhard ab um 06:41 und 18:04), beide Richtung Klagenfurt, wobei aber nur ein einziger überhaupt für PendlerInnen geeignet ist und zwar auch für Schüler in das Stiftsgymnasium St. Paul (Unterrichtsbeginn um 8h). Für Schüler der Neuen Mittelschule NMS St. Paul (Unterrichtsbeginn um 07:10) kommt dieser Zug aber zu spät.

EinpendlerInnen aus dem Westen Für diese PendlerInnen wird die Koralmbahn dann entscheidende Fahrzeitgewinne bringen, wenn sie aus einem IC-Haltebahnhof kommen (Klagenfurt Stadt: 42, Villach Stadt: 13, Be- zirke mit IC-Halt 54) so dass Verkehrszuwächse auf der Schiene erwartet werden könnten, wenn diese PendlerInnen nicht einmal zusätzlich im Bahnhof Lavanttal umsteigen müssten – was aber unvermeidlich ist. PendlerInnen aus Gemeinden östlich von Klagenfurt ohne IC-Halt (328) haben durch die Koralmbahn wesentlich geringere Fahrzeitgewinne als IC-KundInnen, so dass für diese ein zusätzliches Umsteigen im Bahnhof Lavanttal die Bahn unattraktiv machen würde, so dass diese – wenn sie die Möglichkeit dazu haben – mit dem PKW anreisen würden.

EinpendlerInnen aus dem Süden Hier wird sich für den Raum St. Paul, St. Georgen und Lavamünd nichts ändern.

EinpendlerInnen aus dem Osten Für PendlerInnen aus Wien, Graz und Deutschlandsberg wird die Koralmbahn wesentliche Verbesserungen bringen. Insgesamt pendeln derzeit 173 Personen aus dem Osten nach St. Paul ein. Anmerkung: EinpendlerInnen aus Wien und Graz betreffen derzeit eher Einwohner aus St. Paul, welche zwecks Arbeit oder Studium nach Wien oder Graz (Hauptwohnsitz) ge- zogen sind und am Wochenende zurückkehren.

Zusammenfassung EinpendlerInnen

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St. Paul im Lavanttal

Die Stadt Wolfsberg ist für EinpendlerInnen nach St. Paul, Lavamünd und St. Georgen der- zeit mit Abstand die wichtigste Destination und diese würde durch die Auflassung jener Stati- onen in St. Paul, von denen die Arbeitsstätte bzw. die Schule gut fußläufig erreichbar sind, wesentliche Verschlechterungen erfahren, so dass der ÖV stark verlieren würde.

ErwerbseinpendlerInnen SchuleinpendlerInnen Arbeitsort Schulort St. Paul St. Paul Lava- St. Georgen St. Georgen im Lava- im Lava- Lavamünd 2014 münd im Lavanttal im Lavanttal nttal nttal <20909> <20909> <20914> <20914> <20918> <20918> PenderlInnen insgesamt 1958 655 362 757 243 79 EINPENDLERinnen 1290 219 113 491 38 6 davon aus N mit Bf 398 60 38 278 1 3 davon aus N aus dem Hinterland 39 8 3 25 0 0 von Wolfsberg davon aus W IC 108 19 17 2 0 0 davon aus W kein IC 220 63 19 107 15 0 davon aus S 221 0 15 18 0 2 davon aus O jenseits Koralm 173 25 12 0 3 0 Davon aus Umgebung ohne Bf 131 44 9 61 19 1 BinnenpendlerInnen 668 436 249 266 205 73 Quelle: Statistik Austria EinpendlerInnen Insgesamt Länder, Bezirke Gemeinden Arbeits- bzw. Schulort St. Paul im Lavanttal Lavamünd St. Georgen im La- 2014 <20918> <20909> vanttal <20914> EinpendlerInnen aus: Burgenland 7 1 0 Klagenfurt Stadt <201> 42 12 11 Villach Stadt <202> 13 2 0 Bez.Hermagor <203> 1 1 0 Klagenfurt Land <204> 25 4 9 Bez.Sankt Veit an der Glan <205> 30 4 6 Bez. Spittal an der Drau <206> 20 0 0 Villach Land <207> 12 3 1 Bez.Völkermarkt <208> 275 70 8 Bezirk Wolfsberg: Bad St. Leonhard im Lavanttal <20901> 22 3 0 Frantschach-St. Gertraud <20905> 40 3 1 Lavamünd <20909> 239 641 17 Preitenegg <20911> 1 0 1 Reichenfels <20912> 0 1 0 St. Andrä <20913> 299 29 23 St. Georgen im Lavanttal <20914> 192 36 322 St. Paul im Lavanttal <20918> 934 27 10 Stadt Wolfsberg <20923> 377 32 18 Bez. Feldkirchen <210> 15 1 1 Niederösterreich 13 4 2 Oberösterreich 1 1 1 Salzburg 0 0 0 Steiermark 112 22 9 Tirol 4 0 0 Vorarlberg 0 0 0 Wien 41 1 1 Quelle: Statistik Austria

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St. Paul im Lavanttal

7.2.3. Regionale Pendlerströme

Die größte Nachbarschaftspendelbewegung geht von St. Andrä i. L. nach Wolfsberg (sie ist nicht St.Paul-relevant). Aus St. Paul fließt der größte Pendlerstrom nach Wolfsberg (363 PendlerInnen) und nach St. Paul kommt der größte PendlerInnenstrom aus Wolfsberg (377 PendlerInnen). Der zweitwichtigste Pendleraustauschpartner von St. Paul ist St. Andrä. Für beide Destinationen würde ein Abschneiden der Bahnverbindung nach St. Paul ein zusätzliches Umsteigen im Bahnhof Lavanttal bedeuten, wodurch Zeit und PendlerInnen verlorengehen würden. Die nächsten Tabellen zeigen die Dimensionen der regionalen Pendlerverknüpfungen insgesamt und für St. Paul im Speziellen.

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St. Paul im Lavanttal

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St. Paul im Lavanttal

7.2.4. ZUSAMMENFASSUNG der Pendlerströme,

welche St. Paul i. L. betreffen

Ktn. Gemeinden nördl.42 v. Wolfsberg

64 Wolfsberg und St. Andrä

539 676

Stmk Wien NÖ 130 Bgld

179 173

Westliche 110 St. Schnellzug-des- Paul i. L. 835 tinationen 934 Bin- 290 nen

36 44 239 St. Georgen u. 113 Lavamünd

113 Legende: 190+51 327 78+19 Pfeil rot Auspendler Pfeil grün Einpendler (süd)westliche Pfeile gelb Binnenpendler Regionalzug-des- Pfeil blau Transitpendler tinationen von St. Paul Rand lila relevant für Bf. St. Paul . Die wichtigsten Pendlerströme von St. Paul liegen quer zur Koralmbahn.

Nicht dargestellt sind in dieser Grafik der bedeutende Pendlerstrom aus Wolfsberg und St. Andrä i. L. nach Klagenfurt, dessen Bedeutung außer Streit steht.

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St. Paul im Lavanttal

Der bedeutendste Ein- und Auspendlerstrom nach/von St. Paul betrifft

 Wolfsberg (nach St. Paul 377, aus St. Paul 363, somit insgesamt 676) sowie  St. Andrä (nach St. Paul 299, aus St. Paul 176, somit insgesamt 539) und würde durch den Bahnhof Lavanttal/St. Paul unterbrochen, wenn es keine durch- gehenden Zugverbindungen mehr gäbe, so dass mit starken Einbußen auf der Bahn gerechnet werden müsste. Das gilt auch für den zweitwichtigsten Einpendlerstrom nach St. Paul, der  aus den Regionen (süd)westlich von St. Paul (327 PendlerInnen) und mit Schwerpunkt aus dem Nachbarbezirk Völkermarkt (275) und hier wiederum aus den Orten Bleiburg (55) und Ruden (36) kommt. Die anderen Pendlerströme von/nach St. Paul sind  entweder klein - o in die westlichen Schnellzugdestinationen (179) und aus den westli- chen Schnellzugdestinationen (110), die in Zukunft durch die Koral- mbahn stark steigen werden, o sowie in die westlichen Regionalzugdestinationen 113, die bei einer Einstellung der Jauntalbahn starke Rückgänge erleiden würden)  oder nicht bahnrelevant (aus/nach Lavamünd und St. Georgen). Derzeit reine Straßen-Destinationen sind jene über die Koralm in die Steiermark, Wien, NÖ und Burgenland (beide Richtungen zusammen 303), die durch die Koral- mbahn sehr bahnrelevant werden und überdies stark steigen werden. Die wichtigsten Pendlerströme durch St. Paul sind  die Auspendlerströme der Gemeinden Lavamünd und St. Georgen nach St. Andrä i. L., Wolfsberg und darüber hinaus (insgesamt) 835). Die Auspendle- rInnen aus Lavamünd und St. Georgen wären von einer Abkoppelung von St. Paul i. L. von der Lavanttalbahn ein zweites Mal negativ betroffen (Die erste negative Betroffenheit brachte bereits die Einstellung des Abschnittes Lava- münd – St. Paul i.L.).  In die Gegenrichtung pendeln lediglich 113 Personen, für die aber derzeit in St. Paul bereits das Zugangebot endet. Bahnrelevant ist  der Auspendlerstrom von St. Georgen und Lavamünd in die westlichen Schnellzugdestinationen (290). Der schwache Strom in die Gegenrichtung (36) und der Strom von Lavamünd in die westlichen Regionalzugdestinationen (190) sowie aus diesen Regionalzugdestinatio- nen (78), die eher über Neuhaus führen), sind eher PKW-affin. Hingegen kann  der Strom von St. Georgen i.L. in die westlichen Regionalzugdestinationen (51) durchaus bahnaffin sein, wenn der Zufahrtsweg zum Bahnhof nicht zu weit ist. Die Gegenrichtung (19) ist relativ unbedeutend.

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St. Paul im Lavanttal

Ein wesentlicher Pendlerstrom existiert noch im Lavanttal – er betrifft aber St. Paul nur transitierend. Es handelt sich um den Strom von Wolfsberg und St. Andrä zu den westlichen Schnellzugdestinationen (Klagenfurt, Villach und die westlichen Länder). Die Bedeutung dieses Pendlerstrom steht aber außer Streit und wird hier lediglich in den Lösungsszenarien behandelt.

Von einer Abkoppelung von St. Paul von der Lavanttalbahn wäre somit insge- samt ein Potenzial aus oder nach St. Paul von 782 PendlerInnen zwischen St. Paul und Wolfsberg und darüber hinaus 539 PendlerInnen zwischen St. Paul und St. Andrä i.L. - teilweise 289 PendlerInnen von und nach den westlichen Schnellzugdestinationen 303 PendlerInnen zwischen St. Paul der Steiermark, Wien, NÖ und dem Burgenland 440 PendlerInnen zwischen St. Paul und den westlichen Regionalzugdestinationen – teil- weise 2.353 in Summe ganz oder teilweise betroffen. Für viele dieser PendlerInnen könnte die Bahn im Vergleich zum PKW durchaus konkurrenzfähig sein (siehe Fahrzeitvergleiche). Ferner wäre auch ein Teil des Potenzials aus Lavamünd und St. Georgen (aller- dings in geringerem Ausmaß, weil bereits jetzt eine Inanspruchnahme der Bahn nur durch Umsteigen möglich ist) in Höhe von 835 PendlerInnen aus St. Georgen und Lavamünd Richtung St. Andrä, Wolfsberg und darüber hinaus davon betroffen. Der Pendlerstrom Richtung Westen und Richtung Osten ist für St. Georgen und Lavamünd nicht mehr Lavanttalbahnrelevant, da entweder zweimal umgestie- gen werden müsste (in St. Paul und im Bf. Lavanttal) und daher eine Straßen- anreise zum Bahnhof Lavanttal wesentlich schneller und komfortabler ist oder der durchgehende PKW über Neuhaus oder die Autobahn wesentlich schneller ist (Richtung Regionalbahnhöfe im Westen).

Somit betrifft eine Auflassung des Bahnhofes St. Paul i. L. ein grundsätzliches Potenzial in der Größenordnung von ca. 3.000 PendlerInnen (= 6000 Fahrten), wobei geschätzt mehr als die Hälfte davon bahnrelevante Quell-Ziel-Destinatio- nen haben dürfte.

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St. Paul im Lavanttal

8. Ergebnisse/Befund/Zusammenfassung

8.1. Szenarien für die Bahnanbindung von St. Paul i. L.

A) Der Teilabschnitt zwischen Bf. Lavanttal - St. Paul i. L. - Eis-Ruden bleibt erhalten, so dass die Regionalzüge von Wolfsberg abzweigend beim Bahnhof Lavanttal weiterhin über den alten Jauntalstreckenab- schnitt über St. Paul i. L. sowie dem Granitztal verkehren und bei Eis- Ruden in die HL-Strecke einbinden. Neben der Schleife Bleiburg (mit Anbindung an Slowenien) verbleibt somit eine weitere „Schleife St. Paul“ von 10 km, wovon ca. 2 km zwischen Bahnhof Lavanttal St. Paul und St. Paul i. L. ohnehin zur Erschließung der Wirtschaftsparks St. Paul (Industriegebiete A und B) bestehen bleiben müssen. Somit wür- den lediglich nur 8 km zwischen St. Paul und Eis/Ruden zusätzlich von der alten Jauntalbahn für den Regionalverkehr verbleiben.

Muster für dieses Modell sind Teile der viergleisigen Westbahn, der Inntalbahn und Teile der neuen Südbahn (z.B. Semmering), wo die Bestandstrasse zum Erhalt der Anbindung bestehender Stationen und zur Kapazitätserhöhung lie- gen gelassen wird. Sinnvoll wäre dann eine Elektrifizierung der „Schleife St. Paul“ (zwischen Bf. Lavanttal – St. Paul – Eis-Ruden), die grundsätzlich machbar wäre. Ein Ab- gleich der vorliegenden Tunnelschnitte mit dem Lichtraumprofil ZOV 7 ergab einen Freiraum für die Fahrleitungskonstruktion zwischen Tunneldecke und Lichtraumprofil (bei Fahrdrahtregelhöhe) von rund 550 mm. Für die Fahrlei- tungskonstruktion (Fahrdraht, Tragwerk und Isolation) gibt es zeitgemäße und schlanke Bauformen – bis hin zur Deckenschiene. In wie weit derartige Kon- struktionen an die Tunneldecke anbringbar sind, ist bautechnisch zu prüfen.

Vorteile:  Für den derzeit stärksten Pendlerstrom von St. Paul bleibt die Regional- Achse Bleiburg - St. Paul – Wolfsberg ungebrochen und ohne Umstei- gen erhalten.

 St. Paul bleibt bahnmäßig – ohne Züge stürzen zu müssen – direkt an- gebunden.

 Die zentrumsnahe Station St. Paul Bad könnte erhalten bleiben – ebenso die Station Granitztal. Seite 79 von 85

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 Eis-Ruden könnte eine Regionalzug-Haltestelle behalten (abhängig von der Fahrplankonstellation).

 Die Regionalzüge behindern in den Teilabschnitten („Schleife St. Paul“ und Schleife Bleiburg) den schnellen Reiseverkehr und den Güterver- kehr nicht.

 Für den Störungsfall in der Tunnelkette Granitztal der Koralmbahn be- steht eine Ausweichstrecke aus dem Bestand so wie bei anderen wich- tigen Hochleistungsstrecken (z.B. der Westbahn).

 Der Wirtschaftspark A wird jedenfalls und im Falle einer Verbindung nach Lavamünd auch der Wirtschaftspark B werden bahnmäßig er- schlossen.

Nachteile:  Die ca. 10 km lange St. Pauler Schleife (Teilstrecke der alten Jauntal- bahn) muss weiterhin erhalten UND elektrifiziert werden, um einen Mischbetrieb zu vermeiden.

 Minimaler Zeitverlust der Regionalzüge zwischen Bf. Lavanttal und Bf. Aich durch 2 km längere Bestandstrecke.

 Der ursprünglich an der Jauntalbahntrasse konzipierte Radweg müsste anders umgesetzt werden.

B) Nur der Teilabschnitt zwischen Bf. Lavanttal - St. Paul i. L. bleibt erhalten; St. Paul i. L. – Eis/Ruden wird abgetragen.

Es müsste entweder zwischen Wolfsberg und St. Paul ein Pendelver- kehr eingerichtet oder die Züge in St. Paul UND im Bahnhof Lavant- tal/St. Paul gestürzt werden, was betrieblich aufwändiger wäre. Auch für die Reisenden zwischen dem nördlich von St. Paul gelegenen Lavanttal (z.B. Wolfsberg) und den (süd)westlich von St. Paul gelegenen Nicht- IC-Haltegemeinden würde dies einen Zeitverlust bedeuten. Überdies würden damit die Industriegebiete A und B von St. Paul erschlossen.

3 Realisierungsvarianten:

B1) Zugpendelverkehr nur zwischen Bf. Lavanttal und Bf. St. Paul. i. L. (Straßenbahnähnlicher Verkehr wie derzeit in Gmunden)

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Vorteile:  Für den derzeit stärksten Pendlerstrom von und nach St. Paul bleibt eine Schienenanbindung erhalten.  Auf Grund des straßenbahnähnlichen Charakters können einfach zu- sätzliche Haltestellen an Siedlungs- und Gewerbeschwerpunkten ge- schaffen werden.  Kostengünstige Umsetzung im Gleichstrombetrieb möglich  Das ursprüngliche Konzept eines Radweges auf der Jauntalbahntrasse kann teilweise umgesetzt werden.  Aufwändiger Busshuttle zwischen Bf. Lavanttal St. Paul und St. Paul i. L. nicht erforderlich  Wirtschaftsparks in St. Paul mit Bahnanschluss Vorteil für die ÖBB-Infrastruktur:  Die Infrastruktur der Jauntalbahn kann zwischen St. Paul Bad und Eis- Ruden abgetragen werden

Nachteile:  Im Bf. Lavanttal müsste jedenfalls umgestiegen werden

 Inselbetrieb für den Personenverkehr  Zeit- und Komfortverlust für die Reisenden von St. Paul i. L. nach Wolfsberg

 ÖBB-verliert dadurch Reisendenpotenzial

 Die 3 Stationen St. Paul Bad, Granitztal sowie Eis-Ruden würden still- gelegt werden.

B2) Zugpendelverkehr zwischen (Bf. Bad St. Leonhard –) Wolfsberg – Bf. Lavanttal (Umsteigen auf Koralmbahn) - Bf. St. Paul (könnte durchgehend elektrifiziert werden oder in Dieseltraktion erfolgen) und gesonderte Regionalzüge zwischen Bf. Lavanttal und Klagenfurt

Vorteile:  Für den derzeit stärksten Pendlerstrom von St. Paul bleibt die Regional- Achse St. Paul – Wolfsberg ungebrochen und ohne Umsteigen erhal- ten.

 St. Paul bleibt bahnmäßig direkt angebunden.

 Das ursprüngliche Konzept eines Radweges auf der Jauntalbahntrasse kann umgesetzt werden, wobei die Tunnel davon ausgenommen sind.

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St. Paul im Lavanttal

 Der Wirtschaftspark A wird jedenfalls und im Falle einer Verbindung nach Lavamünd auch der Wirtschaftspark B bahnmäßig erschlossen.

Vorteil für die ÖBB-Infrastruktur:  Die Infrastruktur der Jauntalbahn kann auf einer Länge von 8 km zwi- schen St. Paul und Eis-Ruden abgetragen werden.

Nachteile:  Umsteigen (Komfortverlust) für alle Reisenden, welche auf der HL-Stre- cke weiterreisen wollen.

 ÖBB-verliert dadurch Reisendenpotenzial

 Die 3 Stationen St. Paul Bad, Granitztal sowie Eis-Ruden würden still- gelegt werden.

B3) Umsteigfreie Zugführung mit 2x stürzen (Bf. Bad St. Leonhard –) Wolfsberg – Bf. Lavanttal – St. Paul i. L. – Bf. Lavanttal – Klagenfurt

Vorteile:  Für den derzeit stärksten Pendlerstrom von St. Paul bleibt die Regional- Achse St. Paul – Wolfsberg ungebrochen und ohne Umsteigen erhal- ten.

 St. Paul bleibt bahnmäßig direkt angebunden.

 Vorteil für die ÖBB-Infrastruktur: Die Infrastruktur der Jauntalbahn kann auf einer Länge von 8 km zwischen St. Paul und Eis-Ruden abgetragen werden.

 Das ursprüngliche Konzept eines Radweges auf der Jauntalbahntrasse kann umgesetzt werden, wobei die Tunnel davon ausgenommen sind.

 Der Wirtschaftspark A wird jedenfalls und im Falle einer Verbindung nach Lavamünd auch der Wirtschaftspark B bahnmäßig erschlossen.

Nachteile:  Zeitverlust durch den Umweg über St. Paul

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 Züge von Wolfsberg nach Bleiburg und zurück müssen zweimal ge- stürzt werden, wenn sie durchgehend (Variante B3) über den Bahnhof St. Paul i. L. geführt werden sollen.

 ÖBB-verliert dadurch Reisendenpotenzial

 Die 3 Stationen St. Paul Bad, Granitztal sowie Eis-Ruden würden still- gelegt werden.

C) Der Schienenanschluss von St. Paul reduziert sich auf eine Güter- Anschlussbahn; der Reiseverkehr zwischen Bf. Lavanttal und St. Paul i. L. wird auf Busse umgestellt.

Vorteil  Der Wirtschaftspark A wird jedenfalls und im Falle einer Verbindung nach Lavamünd auch der Wirtschaftspark B bahnmäßig erschlossen.

nur für die ÖBB-Infrastruktur:  Die Infrastruktur der Jauntalbahn kann auf einer Länge von 8 km zwi- schen St. Paul und Eis-Ruden abgetragen werden.

Nachteile:  Wesentlicher Zeit- und Komfortverlust für die Reisenden von St. Paul i. L. nach Wolfsberg und St. Andrä – Kundenverlust für den Schienenver- kehr.

 Die 4 Stationen St. Paul i. L., St. Paul Bad, Granitztal und Eis-Ruden würden mit ihren Erschließungsfunktionen stillgelegt.

 ÖBB-verliert Reisendenpotenzial aus und nach St. Paul

 Hoher zusätzlicher Aufwand für Busshuttle zwischen Bf. Lavanttal und St. Paul i. L.

 Zusätzlicher PKW-Verkehr

 Zusätzliche Umweltschäden

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St. Paul im Lavanttal

D) St. Paul wird (mit Ausnahme vom Bf Lavanttal) von der Schiene abgekoppelt.

Vorteil nur für die ÖBB-Infrastruktur:  Die Infrastruktur der Jauntalbahn kann auf einer Länge von ca. 10 km abgetragen werden.

Nachteile:  Wesentlicher Zeit- und Komfortverlust für die Reisenden von St. Paul i. L. nach Wolfsberg und St. Andrä – Kundenverlust für den Schienenver- kehr

 Die 4 Stationen St. Paul i. L., St. Paul Bad, Granitztal und Eis-Ruden würden stillgelegt.

 ÖBB-verliert Reisendenpotenzial aus und nach St. Paul

 Hoher zusätzlicher Aufwand für Busshuttle zwischen Bf. Lavanttal St. Paul und St. Paul i. L.

 Zusätzlicher PKW-Verkehr.

 Wirtschaftsparks in St. Paul ohne Bahnanschluss

 Zusätzlicher LKW-Verkehr

 Noch höhere zusätzliche Umweltschäden

8.2. Vorgeschlagene weitere Vorgehensweise zum Erhalt des gesamten Streckenbandes Bf. Lavanttal - Lavamünd

a) Es ist alles Rechtmäßige zu unternehmen, damit für den noch zu erteilenden eisenbahnrechtlichen Bescheid zur Auflassung der Strecke Auflagen erteilt werden, welche die öffentlichen Interessen absichert. b) Da beide betroffenen Gemeinden das gesamte Streckenband als Verkehrs- flächen erhalten möchten, ist dies in den Flächenwidmungsplänen unmittelbar nach Bescheidausfertigung Zug um Zug abzusichern. c) Da die derzeitige Besitzerin nach Verwertung der verwertbaren Anlagen die Trasse wieder verkaufen möchte, besteht zur Sicherung von Zukunftsoptionen

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St. Paul im Lavanttal die weitere Möglichkeit des Rückkaufes der Trasse durch die öffentliche Hand für künftige Verkehrslösungen mit Anschlussgleismöglichkeiten von Flächen- widmungen für Wirtschaftsparks im Sinne von nachhaltigen Planungen für künftige Generationen. Untersuchungsteam

Mag. Dr. Rudolf Kores eh. DI Walter Brenner eh. KR Gunter Mackinger eh.

9. Anhang öffentliche Mitteilungen

 Unterkärntner Nachrichten: 18.02.2015 „Ministerunterstützung für den Bei- behalt des derzeitigen Bahnhofes St. Paul“

 Unterkärntner Nachrichten: 29.04.2015 „Der zweite Koralmbahn-Tunnel im Lavanttal wurde angeschlagen“ Granitztaler Tunnelkette – Vorsprache Bürger- meister Ing. Hermann Primus bei BM Stöger

 Flugblatt Zukunft St. Paul – Adi Streit/ZAS: 23.09.2016

 Brief Bürgermeister Ing. Hermann Primus an Landesrat Rolf Holub: 26.09.2016

 Gemeindezeitung St. Paul i.L. „aktuell“: offener Brief des Bürgermeisters an LR Rolf Holub am 26.09.2016 betreffend Erhalt des Bahnhofs St. Paul mit Anschluss an die Koralmbahn : Anfang Oktober 2016

 Brief LR Rolf Holub an Bgm Hermann Primus (Antwort auf Brief vom 26.9.2016); 20.10.2016

 Kronen Zeitung Kärnten Extra: 28.09.2016 „Kampf um Infrastruktur beginnt“

 Kronen Zeitung Kärntnen Extra: 30.09.2016 „Schienen in den Ort notwen- dig!“

 Kleine Zeitung Ausgabe Lavanttal: 05.10.2016 „Bahnhof St. Paul am Ab- stellgleis“

 Unterkärntner Nachrichten: 05.10.2016 „Debatte über Zuganbindung St. Pauls an Bahnhof Lavanttal“

 Unterkärntner Nachrichten: 05.10.2016 „Am Abstellgleis“

 Unterkärntner Nachrichten: 12.10.2016 „Offener Brief an St. Pauls Vizebür- germeister Anton Streit

 Unterkärntner Nachrichten: 12.10.2016 „Späte Erkenntnis!?“

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