Gerhardi — Breckerfeld/Werdohl/Lüdenscheid/Halver Von Rudolt Gerhardi

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Gerhardi — Breckerfeld/Werdohl/Lüdenscheid/Halver Von Rudolt Gerhardi Geschichtsblätter für Lüdenscheid Stadt und Land Herausgegeben vom Lüdenscheider Geschichtsverein e. V. Nr. 12 9. Dezember1959 Aus der Geschichte einer märkischen Familie: Gerhardi — Breckerfeld/Werdohl/Lüdenscheid/Halver Von Rudolt Gerhardi Die Familie Gerhardi ist seit dem 16. Jahr- in dem seitdem verflossenen Jahrhundert. worden . Alß in abgewichenem 1664 Jahr hundert in lückenloser Kette nachweisbar und Dieser Bericht wurde am 7. März 1665 auf wolligen. Herr Jacobus Gerhardi in die 36 gehört seit dieser Zeit zu den alteingesesse- Veranlassung der kurfürstlichen Regierung Jahr treufleißig gewesener Pastor diese Welt nen Familien mehrerer Städte des märkischen erstattet4); gesegnet, ist der Pastorath g. H. Petro Goeß Sauerlandes. Zu früheren Namensträgern läßt „Wir Bürgermeistere und Rath der Stadt conferirt . Werden also vorgsn. beneficia sich nach dem bisherigen Stand der Familien- Breckerfelde zeugen und Urkunden mittel von gd. Herren Geistlichen nach dem Exercitio forschung noch keine Verbindung herstellen. und kraft dieses, daß alhie bey uns neben Augustanae Confessionis mit Predigen und Die Familiengeschichte des Lüdenscheider dem Pastorath vier Kirchen beneficia sein, administration der beyden Sucramenten Zweites (L) ist bereits vor etwa 2 Jahrzehn- welches Pastoraths, auch allen und jeden Tauff und Abendmahls bedienet und ver- ten von Otto Lesser') und dem Fabrikanten beneficien Jus patronatus oder Collation bey waltet. Karl Schwarzhaupt für das 18. und hiesigen zeitigen Burger Meistern Rath und Wissen also, Gott sey Lob, von keinem 19. Jahrhundert bearbeitet worden. Die vor- Kirch-Rath ohnwidersprechlich bestehet, so gravaminibus Religionis. Der Giundgütiger liegende Arbeit befaßt sidi in erster Linie aber sämptlich von Einkomsten so gering, und Barmhertziger Himmlischer Vatter wolle mit den älteren Gliedern der Familie und soll daß sich ein Pastor und Vicarij kuumlich da- uns, unsere samptliche Stadt und Kirspel- den Zusammenhang der verschiedenen Fa- von ernehren müssen. gemeine, dabey auch unsere Nachkommen milienzweige aufzeigen. Die heute lebenden Es ist die Religion und Gottesdienst bey biß an den jüngsten Tag gnadigst erhalten jüngsten Familienglieder gehören in allen uns durch Gottes sonderbare Gnade vom amen." Zweigen zur 11, Generation seit 1577. Bastthumb zur wahren Evangelischen Luthe- Der älteste faßbare und durch einige Le- Von der Amtstätigkeit des Marienvikars rischen Religion reformiert worden ohngefehr Petrus Gerhardi sind mehrere Urkunden er- bensdaten bekannte Ahn ist der Breckerfel- umbs Jahr Christi 1571 und hat den Anfang der Marienvikar Petrus Gerhardi, der dort halten. Am 18. Februar 1600 bestätigt er die gemacht durch Gottes Eingebung und Beför- von ihm vollzogene Trauung des Pfarrers seit der Einführung der Reformation (etwa derung der weiland Ehrwürdiger und wohl- 1577) wirkte. Petrus übte zugleich das Amt Melchior Wippermann aus Vörde und der gelehrter Herr Johannes Brenschedius, wel- Maria Everdis zu Jellinghausen'') eines Notars aus und starb in Breckerfeld im chem dann auch nechst Gott treulich assistenz Jahre 1622 (B 1). Auf Petrus G. folgte im geleistet der auch weiland Ehrwürdiger und „Ich, Petrus Gerhardi, cappalaen und mit Amte des Marienvikars J a k o b u s G., der wolgelehrter Herr Nicolaus Steller. Und ob- Kirchendiener der Kirchen und Gemeine 1622, von Düsseldorf kommend, sein Amt an- wol Ehrgstr. Herr Brenschedius wegen sotha- Breckerfelde, thue Kundt und bezeuge hiermit tritt und 1628 zum Hauptpastor gewählt wird, ner befangener Reformation an fürstlichem Kraft dieses, das vor mir auf tag und Zeit welches Amt er durdi die Schrecken des Hoff zu Cleve von Etzlichen dem Pabstumb hiernach gesetzt, eigen, persönlich ersehenen 30jährigen Krieges hindurch bis zu seinem annoch zu fest zugethanen Leuten dermaßen und gekommen sein der Würdig und wol- Tode im Jahre 1664 lusübt. (B 2) Auf Petrus beklagt, daß verweichen und nacher Hennen gelehrter Herr Melchior Wippermann, Pa- und Jacobus folgen in den nädisten Gene- stor zu Voerde, und Maria Everdis zu Jel- rationen zahlreiche Pastoren, die ebenfalls in die Graffschaft Limburg sich begeben linghusen . und haben referiret und an- in den märkischen Städten amtieren (u. a. müßen. geben, wie zwischen Ihnen durch Gottes L3, W3, W4, W5, L6). Während die Nach- Jedoch hat besagter Herr Stellerus, alß Vorsehung und zu beiderseits freundschaf- kommen der Breckerfelder Pastoren (B 3 — succedens Pastor mit der Reformation pau- ten Einwilligung die Hilligsache und ehe 11) bis in unsere Tage in Breckerfeld ansäs- latim fortgefahren, und endlich durch Gottes bethediget und entschlossen wehr. Begehrten sig blieben, werden die beiden Lüdenscheider Benedeyung die gantze Gemeindt Stadt und demnach, daß ich vorg. Cappelan in sülcher Linien (L und A) und die Halveraner Linie Kirspels, sampt seinen domahligen Herren Hillichschließung meiner Kirche dienste ge- (11) durch den aus Breckerfeld nach Lüden- Collegen, so gewesen Herr Jacobus Limpurg, brauchen und sie im Namen Gottes zusam- scheid kommenden Jacobus G. begründet. Herr Petrus Gerhardi und Herr Chri- men geben und copulieren wolle . stophorus Trost gewunnen und bekehret, und Dieser erwirbt im Jahre 1697 das Lüdenschei- Alß habe ich die gemelte beide personen der Bürgerrecht2) und wird nach jahrzehnte- dabey vor seine Person die Pastorath über 51 Jahr in unverrückter Evangeüsch-Luthe- im nahmen der Hilligen Dreifaltigkeit Gottes langen Bemühungen im Jahre 1713 als Reide- auf Freitag den 18. Februarrii Anno 1600 vor meister in die Drahtgilde aufgenommen3). rischer Lehr und gottseligen Leben bedienet, wie auch besagte seine Herren Collegen biß Gott und seiner gemeine ehlich zusamen ge- Sein Enkel Peter Hermann G. (L 6) (1750 bis sprochen, und seindt sie also aut vorg. tag 1808) schließlich ist Ahnherr der Lüdonschei- an Ihr Ende . Nachdem unser Kirchen- qr')äw zum mercklichen Nidergang kommen, vor Gott und seiner gemeine rechte Ehlüde dor Aerztelinie (A) und der Halveraner Apo- worden, daß Ich hiemit dieser meiner eigen Ihekerlinie (H). Die Geschlechterfolge geht hat man eine Vacatur zur Kirchenrestaura- lion etzliche wenige Jahr gebraucht, nach- Handt und aufgedrücktem Pitschafft wahr zu aus der folgenden Zusammenfassung hervor, sein bekenne . ." die der Uebersichtlichkeit halber nur jeweils gehendes H. Caspare Gerhardi conferirt. einen Namensträger jederGeneration umfaßt. Als Herr Petrus Gerhardi in anno 1622 zeit- Am 27. Juli 1614 beurkundet Petrus Ger- lich abgescheiden, ist an seine Statt dessen hardi als Notarius publicus senpsi et sub- Vetter Herr Jacobus Gerhardt von Dußel- scripsi kraft Amtes einen Rechlsvergleich Die Breckerfelder Pastoren dorf anhero vociret, der auch gelolget und zwischen der Stadt Breckerfeld und dem be- den Cappelanath biß auffen Todt mehrgen. nachbarten adeligen Herrn Eberhard von Die wichtigste Urkunde über Leben und 6 Tätigkeit der Breckerfelder Pastoren (B 1 2, 3) Herren Nicolai Stellen bedienet, welcher in Edelkirchen ) ist der Bericht des Bürgermeisters und des anno 1628 zeitlichen Todtes verblichen. Am 10. Oktober 1617 bezeugt der Vikar Rates zu Breckerfeld über die Einführung Dann (ist) gemelter H. Jacobus Gerhardi Petrus Gerhardi, daß Herzog Johann 1. von ■der Reformation und die kirchlichen Zustände zum Pastoren . erwehlet und angenommen Cleve zugunsten der Marienvikarie die Geschlechterfolge der Familie Gerhardi seit 1577: B 1—11 Breckerfelder Stammlinie H 6—11 Halveraner Apothekerlinie W 3—5 Werdohler Pastorenlmie (Die meist noch jugendlichen Glieder der L 4—11 Lüdenscheider Fabrikantenlinie 11. Generation werden bis auf eine Ausnahme A 6—11 Lüdenscheider Aerztelinie nicht aufgeführt.) 11. LH: Heinz G. (1909—45) 11. 10. B 10: der Verfasser L 10: Helmuth G. - Her- 10. A 10 Evelyn G. H 10: Adolf Gerhardi und Otfried G. mann G., geb. 1909 Apotheker zu Schalks- Pastor zu Herne Fabrikanten zu Lud. mühle, geb. 1914 geb 1919 geb. 1898 geb. 1882 9. B 9: Karl Eduard G. L9: Wilhelm u. Albert G 9. A 9b: Dr. August G. H 9: Hermann Gerhardi Rektor zu Bad Ems Fabrikanten zu Lud Arzt in Lüdenscheid Apotheker /M Halver geb. 1869 (1849-1930) - (1843-1926) (1864—1944) und Schalksmühle und Albert G. A 9a: Ida G. (1873—1950) Pallor zu Bosau Malerin (1863—1927) geb. 1881 8. B 8; Karl Theodor G. L8: Wilhelm Gerhardi 8. A 8: Dr. August G. H 8: Hermann Wilhelm G. Boetldiermeister, Bür- 1 .ibrikant m Lüden- Arzt in Hagen Apotheker zu Halver germeister 7u Brecker- scheid (1812-70) (1831—65) (1832—90) feld (1830 1900) 7.B7: Johann Christoph L7: Caspar Diedridi G. 7. A 7b: Dr. August G. H7: Peter MontzGerhardi G., Boettch(,T zu Brek- Reidemeister zu Lud. Arzt in Rönsahl u. Lud. Apotheker ?II Halver kerfeld ; 1797—1856V (1767—1833) (1804—60) (1802—67) A 7a: Dr. Richard G. Arzt in Lud. (1791 — 1855) 6. 3 6: Johann Peter G. L6a: A. M. Gerhardi 6. L6b: Peter Hermann (L6c): Peter Melchior G. Bürger zu P.reckerfeld Lüdenscheid Gerhardi Pastor zu Burg (1755—1836) (1734—85) A 6, H 6: Apotheker zu (1740—1807) Halver (1750—1808) 5. B 5: Nicolaus G. W 5: Johann Gerhardi L 5: Johann Peler G. Bürger zu Breck. Pastor zu Werdohl Reidemeister in Lud. (1709—95) (1700—1734, im Amte seit 1734 1727—34) 4. B 4: Johannes G. W4: Caspar Adrian G. L 4: Jacobus G Bürger zu Breckerfeld Pastor zu Werdohl geb. zu Breckerfeld im Amte 1688—1722 seit 1697 Dis nach 1740 Bürger u. Reidemeister zu Lüdenscheid 3. B3: Caspar G. W3: Peter Gerhardi Vikar zu Hieck. Pastor zu Werdohl Pastor zu Lüdenscheid, im Amte 1645—1688 im Amte 1653—88 2. B 2: Jacobus Gerhardi, Mcirienvikcir, später Pastor /.u l'redcerfeld, im Amte
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