Das Villgratental Hochbelvedere Ersten Ranges

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Das Villgratental Hochbelvedere Ersten Ranges Das Villgratental Hochbelvedere ersten Ranges MIT UNTERSTÜTZUNG VON BUND UND EUROPÄISCHER UNION Europäischer Landwirtschasfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums: Hier investiert Europa in die ländlichen Gebiete Inhalt Bergsteigerdörfer und Alpenkonvention 4 Vorworte 6 Das Villgratental - Hochbelvedere ersten Ranges 8 Geschichte – Das Tal des Ahorns 10 Besonderheiten 11 Tourentipps Sommer 14 Herz-Ass Villgratental 24 Tourentipps Winter 30 Alternativen für weniger gutes Wetter 39 Anreise 40 Mobilität vor Ort 41 Schutzhütten und Biwaks 42 Partnerbetriebe 43 Wichtige Adressen 46 Wanderkarten 48 Literatur für Genießer 49 Impressum, Bildnachweis, Literatur 50 PEFC zertifiziert Dieses Papier stammt aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern und kontrollierten Quellen. www.pefc.org - gedruckt nach der Richtlinie "Druckerzeugnisse des Österreichischen Umweltzeichens, Samson Druck GmbH, UW-Nr. 837 Die Initiative „Bergsteigerdörfer” ist ein Projekt des Österreichischen Alpenvereins und wird aus Mitteln des österreichischen Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt- und Wasserwirtschaft (Lebensministerium) und des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums gefördert. 3. aktualisierte Auflage, Innsbruck 2016 4 5 Bergsteigerdörfer. Mosaiksteine einer gelebten Alpenkonvention ! Linz Legend !Augsburg ! ! Wien National border legte schon bei der Auswahl der nunmehr wandern, Langlaufen und Rodeln stehen auf !München Perimeter Alpine Convention Freiburg ! G E R M A N Y ! City 20 Gemeinden und Talschaften in Österreich dem Programm. Auch schlechtes Wetter ist ! River Kempten Salzburg ! sowie Ramsau bei Berchtesgaden beson- kein Hindernis, sich draußen zu bewegen: Lake !Basel Bregenz Leoben Glaciated area (> 3000 m) ! ! Zürich deres Augenmerk auf die Geschichte der von geführten geologischen oder ornitholo- ! Innsbruck! Graz S W I T Z E R L A N D Vaduz A U S T R I A ! Gemeinden, auf ihre Entscheidungen in der gischen Wanderungen, bis hin zum Besuch ! Luzern ! Bern ! L I E C H T E N S T E I N Vergangenheit und ganz besonders auf ihre von Bergwerksstollen, Museen und alten Thun ! Klagenfurt ! Maribor! !Villach Lausanne zukünftigen Entwicklungsziele, denn nicht Werkstätten gibt es eine Vielzahl von Mög- ! Bolzano Jesenice ! ! Kranj jedes Bergsteigerdorf aus den Anfangsjahren lichkeiten. Oft reicht aber auch schon ein ! !Genève Ljubljana Trento ! ! Nova Gorica des Alpintourismus ist bis heute ein solches warmes, trockenes Plätzchen am Ofen, eine Annecy ! Zagreb ! ! Lyon S L O V E N I A ! geblieben. Viele Gemeinden haben sich ganz Tasse Tee und ein gutes Buch - zum Beispiel Trieste ! Bérgamo ! !Chambéry !Bréscia Milano Venézia dem Wintertourismus verschrieben, haben über die Alpingeschichte der Region – um !Novara ! Verona Pádova ! ! ! !Rijeka ! Grenoble die Berghänge planiert, entwässert, Speicher- einen verregneten Nachmittag zu genießen. Torino ! seen gegraben, gesprengt, Seilbahnen errich- Kurzum, die Bergsteigerdörfer sollen eine Parma I T A L Y ! tet, Hotelburgen gebaut... alles für den Gast. Gästeschicht ansprechen, die sich Urlaubsor- F R A N C E Bologna ! Für die ortsansässige Bevölkerung resultiert te in Österreich aussuchen, in denen es noch !Génova daraus die Abhängigkeit von einem sich im- einigermaßen „normal” zugeht. Gäste, die !La Spézia mer schneller drehenden Erschließungs-Ka- einen Aktiv-Urlaub in der Natur erleben wol- Firenze Nice ! ! pital-Kreisels, dessen Höhepunkt noch nicht len, die Eigenverantwortung und Umweltbe- M O N A C O Marseille Scale: 1 : 3,300,000 ! erreicht scheint. wusstsein mitbringen, oder zumindest sehr O 0 25 50 100 150 200 km Mit den Bergsteigerdörfern nimmt sich der offen dafür sind. Und mit dem Besuch in ei- Anwendungsbereich der Alpenkonvention; Quelle: 2. Alpenzustandsbericht der Alpenkonvention - Alpenverein mit den Sektionen und dem nem der Bergsteigerdörfer entsteht eine ech- Wasser, 2008; Autor: Umweltbundesamt Austria Ständigen Sekretariat der Alpenkonvention te Symbiose: Denn während der Gast endlich sowie mit Hilfe einer Förderung des Minis- den Alltag hinter sich lassen kann, werden teriums für ein lebenswertes Österreich und in den Gemeinden Arbeitsplätze gehalten, Die Alpenkonvention – ein völkerrechtlicher die Alpenkonvention als Entwicklungsinstru- des Europäischen Landwirtschaftsfonds je- können kleine Gastronomiebetriebe ihr Aus- Vertrag der acht Alpenstaaten und der Euro- ment neue Bedeutung. Es gilt, die Protokolle nen Gemeinden an, die sich bewusst für eine kommen finden, werden Nächtigungen auf päischen Gemeinschaft; eine Vereinbarung der Alpenkonvention wo auch immer mög- nachhaltige, eigenständige und selbstbe- Schutzhütten gebucht, findet das regionale, mit höch-sten Zielsetzungen für die nachhalti- lich anzuwenden, nicht nur im Rahmen von wusste Entwicklung entschieden haben. kulinarische Angebot seine Abnehmer – und ge Entwicklung im alpinen Raum, ein Meilen- Genehmigungsverfahren, sondern insbeson- Merkmale aller Bergsteigerdörfer sind ihre genau DAS entspricht einer gelebten Umset- stein in der Geschichte des Umweltschutzes... dere im Hinblick auf innovative Ideen für eine Kleinheit und Ruhe, ihre Lage im Alpenraum zung der „Alpenkonvention” – die Balance möchte man meinen. Ganz so ist es aber leider nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung auf mit einer entsprechenden Reliefenergie, ihr zwischen Schutz der Gebirgsregionen und nicht. lokaler Ebene. harmonisches Ortsbild, ihre alpine Geschich- einer nachhaltigen Wirtschaftsentwicklung. Seit den 1950er Jahren, in denen die Idee Der Österreichische Alpenverein war maß- te, ihre gelebten Traditionen und ihre starke Oberstes Ziel ist es, die Wertschöpfung in der zur Alpenkonvention erstmals in den Grün- geblich am Zustandekommen der Alpenkon- Alpinkompetenz. Zusammen mit den Sek- Region zu halten und nicht an irgendeinen dungsdokumenten der internationalen Al- vention mit ihren Protokollen beteiligt. Seit tionen des Alpenvereins wird an einer um- regionsfremden Investor abzugeben. penschutzkommission CIPRA aufscheint, bis jeher versucht er, die Alpenkonvention für die fangreichen Angebotspalette an Aktivitäten, Die Zeit wird zeigen, ob sich Geduld und zum In-Kraft-Treten 1995 und bis zum Beginn breite Öffentlichkeit fassbar zu machen, sie die ohne technische Hilfsmittel auskommen, Fleiß auszahlen werden, aber wir – das Pro- der Umsetzung 2002 war und ist es ein langer von dem – zugegebener weise zum Teil sehr gearbeitet. Je nach Charakter des Bergstei- jektteam Bergsteigerdörfer des Österreichi- Weg. komplizierten Juristenlatein – loszulösen und gerdorfes, kann sich der Gast in einer wei- schen Alpenvereins – sind davon überzeugt: Aber gerade jetzt, wo die sozialen Probleme in ganz konkreten Projekten mit der Bevölke- testgehend unverbrauchten Landschaft ak- Die Bergsteigerdörfer können eine echte Vor- der Welt jeden Umweltschutzgedanken mehr rung umzusetzen. Eines dieser Beispiele ist die tiv erholen: Wandern, Bergsteigen, Klettern, reiterrolle für die Umsetzung der Alpenkon- denn je in den Hintergrund drängen, gewinnt Initiative „Bergsteigerdörfer”. Der Alpenverein Bouldern, Skitourengehen, Schneeschuh- vention im Alpenraum einnehmen. 6 7 Herzlich Willkommen im Villgratental! Bgm. Josef Mair Bgm. Josef Lusser Außervillgraten Innervillgraten Anton Sint und sein Sohn Moritz 1967 schrieb der örtliche Fremdenverkehrs- Almen mit ihren Blumenwiesen, Rinder- und Villgraten` – Anfang Mai – dunkelgrün das offenen Augen erfuhr, vergisst es für sein Le- obmann Ludwig Bachmann in einem Dorf- Schafweiden bis in den hochalpinen Bereich Tal. Ein Grün, das immer heller wird je weiter ben nicht mehr.“ Buch zum 700-jährigen Bestehen der Ge- auf bis fast 3.000 m Seehöhe erlebt der Gast man den Blick über die steilen Hänge nach Berge sind auch Ausdruck des Unerreich- meinde Innervillgraten: „Was wir zu bieten das gesamte Spektrum an bergbäuerlicher oben wandern lässt, bis dieses Grün in ein baren, die schroffe Markierung menschlicher haben, ist wenig und dennoch erfreulich viel. Kultur. Im Villgratental findet man noch Din- Braun übergeht. Darüber ein wolkenverhan- und manchmal auch politischer Grenzen. Wir betrachten es als gute Zeiterscheinung“, ge, die viele von uns in romantischer Erin- gener Himmel und noch weiße Bergspitzen. Die Wege „Über die Jöcher“ bieten ebenso meinte Bachmann damals, „wenn immer nerung aus der Kindheit kennen und heute Fünf Monate später – über den letzten Höfen zahlreiche Möglichkeiten für Verbindungen. mehr Menschen, darunter nicht selten sogar vielfach vermissen: Ruhe, Beschaulichkeit, ragen goldfarbene Lärchen in den tiefblau- Die Villgrater Berge, seit mehr als 125 Jahren verwöhnte und anspruchsvolle Gäste, unser Menschen mit Bodenhaftung und Prinzipien, en Himmel. Da und dort noch ein paar Kühe Arbeitsgebiet der Sektion Sillian des Öster- stilles Tal zu ihrem Aufenthalt wählen“. eine funktionierende Landwirtschaft, liebe- oder Schafe auf der spärlichen Weide. reichischen Alpenvereins, halten als stille In das „Seiten-Seitental“, wie der kritische voll gepflegte Fluren, Blumenwiesen und Botschafter Räume der Schönheit, der Le- Volkskundler Johannes E. Trojer seine Heimat Almen bis in die höchsten Regionen. Eine Nicht die Evolution hat dieses Landschafts- bensfreude und des Glücks – Stunden unver- einmal selbstironisch bezeichnet hat, mit den reiche Vielfalt an Handwerk und überliefer- bild geschaffen, sondern Bergbauernhand, gesslicher Bergerlebnisse – bereit. zwei Gemeinden Außervillgraten und Inner- tem Können, das sich unter anderem auch in die über Jahrhunderte
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