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UNABHÄNGIGE WOCHENZEITUNG FÜR DEUTSCHLAND

Jahrgang 33 — Folge 42 Erscheint wöchentlich Landsmannschaft Ostpreußen e. V Postvertriebsstück Gebühr bezahlt 16. Oktober 1982 Parkallee 84/86, 2000 Hamburg 13 C5524C

Blick nach Bonn: Harte Zeiten für die neue Regierung Die Mobilisierung aller Heilkräfte unseres Volkes verbürgt den Erfolg

Die Wende in Bonn in denkbar ungünstiger Hauptargument dürfte das Ohr des Volkes Zeit hat und seine Mannschaft offen finden: .Was der Witwe mit 800 Mark vor schwierigste Probleme gestellt. In ganz Witwenrente zugemutet wird, dem werden kurzer Zeit muß die neue Regierung jetzt Er• sich auch die Tarifpartner nicht entziehen folge, insbesondere in der Wirtschaftspolitik können." Gut war es auch, daß Blüm zur glei• zeigen, wenn sie die März-Wahlen als Sieger chen Zeit die Unternehmer aufforderte, eine überstehen will. Das wird eine mehr als kraft• zurückhaltende Preispolitik zu betreiben. Der raubende Aufgabe sein, denn wirschaftliche frühere schleswig-holsteinische Ministerprä• Erfolge sind nun einmal nicht in wenigen Mo• sident Stoltenberg kündigte an, sich um eine naten durchzusetzen! Und die Menetekel ste• möglichst schnelle Aufstellung der Eckdaten hen am Himmel: Am 30. September waren über unsere wirtschaftliche Zukunft zu bemü• 1,82 Millionen Arbeitslose registriert, das sind hen. Er hat das schwierigste Amt in der neuen 22 900 mehr als im Monat August — und das in Regierung, aber seiner Erfahrung und seinem einer Zeit, die nach den bisherigen Erfahrungen Können kann vertraut werden. Arche Willy Zeichnung aus .Die Welt" absolut keine größeren Zuwächse an Arbeits• Und Vertrauen auf den neuen Kurs zu schaf• losen hätte bringen dürfen. Gegenüber dem fen ist in der Tat von entscheidender Bedeu• gleichen Monat im Vorjahr hat sich die Ar• tung für die Regierung Kohl! Schon wetzt die beitslosigkeit um 563 000 erhöht. Die Voraus• SPD das Messer, um auch im Bund nach sage vieler Skeptiker, einschließlich Stingls, Brandtscher Empfehlung bei vorgezogenen Nur ein Wintermärchen? daß um die Jahreswende die Zwei-Millionen- Bundestagswahlen hessische oder Hamburger H. W. — Es ist noch nicht so sehr lange her, Schon die ersten Wochen zeigen, daß die Grenze überschritten wird, erscheint reali• Verhältnisse anzustreben! Das Ziel lautet: da wurde die Übernahme der Regierungsge• neue Bundesregierung ein mehr als schweres stisch. Staatliche Beschäftigungsprogramme links-grün-alternative Front. Und viele Me• walt in Bonn durch die Christdemokraten so• Erbe übernommen hat. Ob es politisch klüger sind keine Lösung! Entscheidend wird sein, ob dien — jetzt rächen sich bitter die Versäum• zusagen als der Anfang allen Übels und als gewesen wäre, bereits jetzt zu wählen, statt es der Regierung Kohl gelingt, in kurzer Zeit nisse der Union in diesem Bereich — haben eine schwere Belastung des Verhältnisses zum den März anzuvisieren, werden alle Beteilig• die Eigenneilkräfte der Wirtschaft soweit zu sich schon voll auf die Regierung Kohl einge• Osten dargestellt. Nun, inzwischen hat sich ten erst wissen, wenn am Wahlabend die Re• fördern, daß sichtbare Entspannung auf dem schossen! Genüßlich zitierte der .stern" in der erwiesen, daß die Machthaber im Kreml sehr sultate feststehen. Im Augenblick jedenfalls Arbeitsmarkt eintritt. Dazu gibt es nur wenige Ausgabe der letzten Woche Strauß-Zitate viel nüchterner denken. Wenn ihnen eine Re• kann sich die Regierung Kohl schwerlich mit Instrumentarien und diese sind alle mit über Helmut Kohl und die FDP. Über den gierung etwa unter Herrn Brandt wohl auch Ruhm bekleckern... statt dessen muß sie fest• schmerzhaften Verzichten auf alte soziale Be• neuen Regierungschef z.B.: .Kohl wird nie angenehmer gewesen wäre, so sind sie den• stellen, daß das Loch in der Bonner Staatskasse sitzstände verbunden. Die Regierung Kohl Kanzler werden. Er ist total unfähig, ihm fehlen noch genügend realistisch, um auch mit den weit größer ist, als es selbst Pessimisten be• steht hier mit dem Rücken zur Wand, denn im die charakterlichen, die geistigen und die poli• neuen Herren in Bonn den Weg eines guten fürchtet hatten. Mit Recht wird der Bürger fra• März wird das Argument, man habe einen tischen Voraussetzungen, ihm fehlt einfach Kontaktes zu suchen. gen, wie man sich denn in Bonn in solcher »großen Scherbenhaufen" übernommen, nicht alles." — soll Strauß im November 1976 über Als ein zuverlässiger Partner des Westens Weise verrechnen konnte. Oder wollten etwa mehr ziehen. Kohl gesagt haben. Unabhängig davon, ob das will die neue Bundesregierung auch das politi• die Wissenden die eigenen Fehler und die Die Neuwahlen hängen wie ein Damokles• wirklich so gesagt wurde oder nicht: mit diesen sche Geschäft mit dem Osten ohne ideologi• damit in Zusammenhang stehenden Peinlich• schwert über der CDU/CSU-FDP-Koalition! Mitteln werden .stern", .spiegel" und viele an• sche Scheuklappen, aber nach dem Grundsatz keiten nur hinausgeschoben wissen? dere Zeitschriften die neue Regierung be• Neuwahlen im November hätte die Union er• der Gegenseitigkeit betreiben. Das gilt nicht Die Übernahme schwerer Verantwortung folgreich überstehen können. Neuwahlen im kämpfen. Und wenn es an die ersten sozialen zuletzt für das innerdeutsche Verhältnis. Rai• Streichungen geht, wird die Union sich wun• vor Beginn eines Winters, der witterungsbe• Herbst 1984 hätte sie auch nicht fürchten müs• ner Barzel, der nunmehr wieder dieses Ressort dingt die Arbeitslosenzahlen anschnellen läßt, sen, denn dann werden eine Reihe von Erfol• dern, wie wenig ihr wohlgesonnene Kräfte verwaltet, hat nüchtern erklärt, daß er zu Ver• auch in den Rundfunkstationen, in ARD und gibt der Opposition leicht die Möglichkeit, gen bereits sichtbar sein. Neuwahlen im März, handlungen bereit sei, wenn diese etwas für ZDF, zu ihren Gunsten Stellung nehmen. jede Steigerung .ä conto Kohl" zu verkaufen: in der Zeit höchster Arbeitslosigkeit und noch die Menschen bringen. Die Zeit, da Bonner Die seit über 20 Jahren personalpolitisch ge• Schon meldet sich auch die linke Literaturma• Leistungen ohne Gegenleistungen blieben, nicht abgeklungenem Unmuts über den Koali• fia zu Wort. Heinrich Boll kommentierte: .Ein sehen nach links gestrickten Medien, nament• tionswechsel der FDP, sind für die Regie• muß vorbei sein, wenn der Bürger erkennen lich Funk und Fernsehen,—werden bei genüß- Kabinett Kohl mit den Ministern Zimmer• soll, daß tatsächlich eine Wende eingeleitet rungsparteien sehr viel schwerer zu gewinnen. mann und Wörner für so wichtige Ressorte wie licher Ausbreitung solcher Zahlen verschämt Der Start Kohls und seines Kabinetts mit ist. Würde alte Politik nur mit neuen Köpfen dazu schweigen, wie es zu dieser Misere ge• innere Sicherheit, Umwelt und Verteidigungs• betrieben, so wäre das zweifelsohne ein einem Gehaltsverzicht von 5 Prozent muß als rüstung könnte zum Gruselkabinett werden." kommen und was davon .hausgemacht" ist. gelungen bezeichnet werden. Und an Betrieb• Grund, die Unzufriedenheit jener zu nähren, .Hausgemacht" und vorbereitet in einer Zeit, samkeit fehlt es dem neuen Kanzler zweifels• Das ist erst ein Anfang! Harte Zeiten stehen die sich von der Wende in Bonn auch wirklich da die Christdemokraten nicht an den Schalt• eine Wende der Politik versprochen haben. ohne auch nicht. Was ihm allein fehlt, ist Zeit vor der neuen Regierung. Hoffen wir auf die hebeln saßen. Es wäre der neuen Regierung Versprochen in dem Sinne, daß unsere berech• um aus der Regierungswende eine Politik zu Richtigkeit des alten Dichterwortes: «Wo aber anzuempfehlen, immer wieder mit nüchter• Gefahr ist, wächst das Rettende auch!" tigten Interessen stärker zur Geltung gebracht nen Zahlen und plastisch darstellen zu lassen, entwickeln, die eine Reform unseres Staates werden. an Haupt und Gliedern anstrebt. Kohls Kabi• Uwe Greve wie — auf allen Gebieten — der Staat im Jahre nettszusammensetzung gibt zu Hoffnungen 1969 in die Verwaltung der sozialliberalen Re• Anlaß: mit , Manfred Deutschland: gierung übergeben und mit welchen Zahlen er Wörner, , Friedrich Zim• nun wieder übernommen wurde. mermann, Josef Ertl, Graf Lambsdorff, Rainer Den Bürgern muß eindringlich dargestellt Barzel, Heiner Geissler und Norbert Blüm sind Zustimmung zur Wiedervereinigungwerden , in welcher Situation sich Bund, Län• fähige Kräfte an der Seite des Bundeskanzlers. der und Gemeinden befinden und daß nur Als ausgesprochene Fehlbesetzung muß ledig• 77 Prozent sind für Wiedervereinigungsgebot im Grundgesetz durch rigorose Sparsamkeit der Versuch un• lich die Ernennung der Parteifunktionärin Do- Bonn — Die Entspannungspolitik gegenüber den Nach den Allensbach-Angaben hat sich die Zu• ternommen werden kann, eine Wende herbei• rothee Wilms zur Bundesbildungsministenn kommunistischen Staaten Osteuropas sowie die stimmung zu diesem Wiedervereinigungsgebot zuführen. Es muß dargestellt werden, daß noch genannt werden. Auf diesem Gebiet gerade Verträge mit der „DDR", der Sowjetunion und Polen seit 1973 sogar noch gefestigt. Seinerzeit hätten 73 so wohldurchdachte Maßnahmen der neuen hätte man wünschen können, daß eine geistige haben an dem Eintreten der Mehrheit der Bundes• Prozent der westdeutschen Bevölkerung dafür plä• Regierung nicht von heute auf morgen reifen Kraft mit Vorausschau und Dynamik gewählt bürger für eine Wiedervereinigung der beiden diert, daß die Aufforderung im Grundgesetz bleibt, können. Dem Geschrei jener, die davon leben, worden wäre statt gerade hier, wie man leider deutschen Staaten nichts geändert. Dies ergibt sich 16 Prozent konnten sich nicht entscheiden und 11 daß die anderen arbeiten, muß der Appell an sagen muß, die .Proporz-Frau" unterzubrin• aus einer Repräsentativumfrage des Instituts für Prozent wollten eine ersatzlose Streichung. Bei der jüngsten, im Juni durchgeführten Umfrage spra• alle Schaffenden entgegengestellt werden; es gen. , _ Demoskopie Allensbach, die in gleicher Form und kann auch nicht im Interesse der Berufstätigen mit gleicher Fragestellung seit 1973 mehrfach wie• chen sich sogar 77 Prozent für das Wiedervereini• Auch die ersten Initiativen der Regierung derholt worden ist. Dabei wurden zuletzt 1072 Bun• gungsgebot im Grundgesetz aus, nur noch neun liegen, Lohnsteigerungen zu ertrotzen, wenn können sich sehen lassen. Helmut Kohls desbürger über 16 Jahre mit der Frage konfrontiert, Prozent wollten eine Streichung. der „gewonnene Zuschlag" wieder durch Steu• schnelle Reise nach Paris und Straßburg setz• ob ihrer Ansicht nach den Satz „Das gesamte deut• ern oder eine Verteuerung der Lebenshal• ten erste Akzente. Noch wichtiger war der sche Volk bleibt aufgefordert, in freier Selbstbe• Auch nach unseren Feststellungen verstärkt sich tungskosten aufgesogen wird. namentlich in der jungen Generation das Interesse Vorschlag des neuen Bundesarbeitsministers stimmung die Einheit und Freiheit Deutschlands zu Zur Stunde hat der Bürger den Eindruck, daß Norbert Blüm, 1983 für ein halbes Jahr auf alle vollenden" im Grundgesetz stehen bleiben oder ge• an den Lebensfragen unseres Volkes und hier nicht die neue Bundesregierung die Probleme mit Lohnerhöhungen zu verzichten. Auch sein strichen werden sollte. zuletzt an der Wiedervereinigung aller Deutschen. >. Oktober 1982 — Folge 42 — Seite 2 Politik

Klarheit und zielsicher angeht; gerade aber im Machtwechsel am Rhein: Hinblick auf einen frühen Wahltermin er- scheint es uns erforderlich, daß das übernom• mene finanzielle Fiasko rücksichtslos darge• stellt wird und die Maßnahmen zur Gesun• Ein neuer Anfang nach 13 Jahren dung überzeugend dargelegt werden. Das er• scheint uns aus dem Grunde um so notwendi• Über allen Verträgen steht der deutsche Anspruch auf Selbstbestimmung und auf die Menschenrechte ger, als die nun abgetretenen Sozialdemokraten den Wechsel in Bonn keineswegs als den Be• Das entsprechend unserem Grundgesetz dem Versuch zu unternehmen, den Karren aus dem Blatt vorzufinden vermeint doch " J^J| Bundeskanzler entzogene Ver• Dreck zu ziehen. Dies wird ohnehin nur schwer und gleich durch Dr. eines Besserenbelen ginn einer neuen Ära werten, sondern, wie uns lassen. Es heißt im Koalitionspapier: .Die gegenüber süffisant bemerkt wurde, als „Kohls trauen — „Konstruktives Mißtrauen" heißt man das in einem langen Intervall möglich sein. ;1 — und das dem bisherigen Oppositionsführer Dr. Aber wäre es nicht besser gewesen, zuerst Neu• Deutschlandpolitik der Bundesregierung gründe Wintermärchen'' bezeichnen. Schon in den er• sich auf das dem deutschen Volk zustehende Recht sten Stunden nach der Bekanntgabe des Wahl• Helmut Kohl ausgesprochene Vertrauen, verbun• wahlen abzuwarten? Einmal wären das Neuwahlen den mit der Wahl zum 6. Bundeskanzler der Bundes• nach dem Geschmack des Kanzlers Schmidt ein• auf friedliche Verwirklichung seines Selbstbe• ergebnisses wurde deutlich, daß jetzt alles zu• republik Deutschland hat in der Öffentlichkeit und schließlich seines Kanzler-Bonus (man vergleiche stimmungsrechts. Damit entspricht sie dem Gebot sammengefaßt werden soll, um den Bonner vor allem in den diese Öffentlichkeit prägenden Mas• Brandt und sein Kanzler-Bonus 1972!) gewesen, zum des Grundgesetzes, die Einheit Deutschlands in Abgang wieder rückgängig machen zu kön• senmedien vielfach den Eindruck erweckt, als sei anderen mit einem für einen längeren Zeitraum Freiheit zu vollenden." Im einzelnen werden dann nen. hier unredliches Verhalten im Spiel. Die SPD erfand nicht handlungsfähigen Kabinett. Zuerst müssen die Ostverträge, die Schlußakte von Helsinki und Wenn die Zeichen unserer Tage nicht trü• das garstige Wort vom „Verrat". Man unterhält sich klare Verhältnisse geschaffen werden, bevor vor die internationalen Menschenrechtspakte zitiert, gen, dann steuert ein rot-grünes allzu gern, entsprechend dieser offenkundigen Ma• zeitig gewählt werden kann. Zu den klaren Verhält aber zugleich auch der Deutschlandvertrag. „Lei- Bündnis unter Einschluß linker FDP'ler eine nipulation, über die Begleitumstände des Wechsels nissen gehören ehrliche Zahlen und Ziffern, auf stungen und Gegenleistungen werden in die ncnti- Wahl an, deren Ausgang für die nächstüber• im höchsten politischen Amt, anstatt erstens die keinen Fall aber dieser angeblich so „stocksolide ge Ordnung zueinander gebracht, und es wird her• schaubare Zeit die Möglichkeit zur Gestaltung wahren Zusammenhänge wahrheitsgetreu darzu• Haushalt 1983", von dem der bisherige Bundesfi• ausgestellt, .die nationale ^Frage nach innen und legen und zweitens die auslösende Ursache beim nanzminister zu plaudern beliebte. nach außen offenzuhalten." dessen bietet, was der Sozialdemokrat Karl Namen zu nennen. Das ist sicherlich erst ein Gerippe, aber ein Ge• Schiller vor zehn Jahren bereits warnend als Jetzt heißt der Bundeskanzler Dr. Helmut Kohl, Wenn eine Ehe zerrüttet ist, so will es unsere und dies ist demokratisch einwandfrei zustande ge• rippe, dem man zustimmen kann, auch wenn noch den Wunsch nach „einer anderen Republik" Ehegesetzgebung, kann sie geschieden werden. kommen, ohne Trick und Bestechung wie am 27. das Fleisch zu diesem Gerippe fehlt. Und das ist eine bezeichnet hat. Wer den Wahlkampf in Hes• Nicht anders verhält es sich, wenn eine Koalition, April 1972, als die SPD es verstand, Bundestagsab• bessere Politik für ganz Deutschland. Diese durch• sen genau beobachtet hat, wird wissen, wel• auch wenn sie 13 Jahre gedauert hat, zerrüttet ist. geordnete der CDU/CSU zu bestechen und zu einer zusetzen, wird nicht immer ganz leicht sein, denn cher Bedeutung dem Wort „Verrat" beizumes• Aber noch vor einem halben Jahr habe doch diese Stimmenabgabe gegen Rainer Barzel zu veranlas• der Koalitionspartner, die FDP, war bislang die sen und wie schwer es ist, von diesem Odium Koalition das uneingeschränkte Vertrauen dem sen. Das war damals offenkundiger Verrat, im Ge• große Stütze der SPD und, man denke nur an den wieder wegzukommen. Genscher und die ihm Bundeskanzler Schmidt ausgesprochen, warum gensatz zum 1. Oktober 1982. damaligen Außenminister der ersten SPD/FDP- verbundenen Liberalen sollten alsbald eine jetzt plötzlich diese Aufkündigung? Schon dieses Das Erbe der jetzt abgelösten Bundesregierung Bundesregierung, stellte in einen der Klärung in ihrer eigenen Partei anstreben. damals dank der Regie der SPD inszenierte Ver• ist ein „krisengeschütteltes Land", geplünderte Promotoren der sogenannten neuen Ostpolitik. Das trauen war eher ein Schauspiel als politische Reali• im neuen Koalitionspapier ausgesprochene Ja zur Mögen die Herren Baum und Born, Frau Schu- Kassen, Massenarbeitslosigkeit, 300 Milliarden tät. Es durfte nicht sein, was wirklich war, nämlich Schulden. Die jetzt vorgelegten Lösungsversuche, Fortsetzung einer Politik der Entspannung kommt chardt und wer sonst noch ihr eigenes Unter• ein Vertrauensverlust des von der SPD gestellten für die vor allem Dr. Gerhard Stoltenberg und Dr. ohne den Zusatz „echte Entspannung" und „aktive nehmen aufmachen; dem echten Liberalismus Bundeskanzlers in der eigenen Partei und zuneh• Norbert Blüm verantwortlich sind, sind bestimmt Friedenssicherung" nicht aus, worin ein Fortschritt kann dies nur von Nutzen sein. mende Kritik aus den Reihen des kleineren Koali• höchst unbequem, aber wie will man wieder ins gegen frühere Einlassungen des FDP-Koalitions• Kanzler Kohl und seine Mannschaft wissen tionspartners FDP. Reine kommen, wenn nicht kompetent und über• partners zu sehen ist. Auch die ausdrückliche Er• sicherlich, wie es auf dem politischen Tableau Nachdem ein Zusammenregieren von SPD und zeugend durchgegriffen wird. Für die Schulden der wähnung des Harmel-Berichtes der NATO von bestellt ist. Sie müssen den Karren aus dem FDP nicht mehr möglich war, mußten Konsequen• Firma XY muß die Firma XY aufkommen und die 1967 ist erfreulich, weil darin sowohl klare Worte Dreck ziehen — und das unter einem Zeit• zen gezogen werden. Der größere Teil der FDP be• Verantwortung tragen, für die Schulden, die uns in zum Ziel der Wiedervereinigung Deutschlands zu diesen 13 Jahren aufgebürdet worden sind, muß der finden sind, als auch das Begriffspaar Abschreckung druck, der sich eher negativ als positiv auswir• kannte sich zu einer Koalition mit der CDU/CSU. Sollte die CDU/CSU warten, bis das Wahljahr 1984 Staatsbürger unmittelbar aufkommen. Für die un• und Entspannung, also keineswegs einer (wie bisher ken kann. Jedoch, eine klare Konzeption und eingeläutet würde, auf deutsch bis der Karren noch vorstellbar große Schuld gibt es einen Schuldigen, betriebenen) illusionären Entspannungspolitik das eine überzeugende Darstellung vermögen die tiefer in den Dreck gefahren ist, oder sollte nicht in und dieser Schuldige wurde jetzt entlassen. Wun• Wort geredet wird. Absichten der politischen Gegner zunichte zu Verantwortung für das Ganze die Möglichkeit er• der wird auch die neue Bundesregierung unter Dr. Die Ostverträge, von denen gerade auch im machen und zu verhindern, daß die Regierung griffen werden, nun selbst aufgrund der eigenen Helmut Kohl nicht vollbringen können, aber bevor Nachhinein niemand behaupten kann, daß es gute Kohl „nur ein Wintermärchen" bleibt. Vorstellungen zu regieren und mit allen Kräften den man Wunder vollbringen könnte, muß erst einmal Verträge seien, auch wenn wir diese, wie es unter zugepackt werden. Wir brauchen endlich wieder Vertragspartnern üblich ist, einzuhalten haben — eine Leistungsgesellschaft, nachdem uns 13 Jahre allerdings gilt dies auch für die andere Seite in glei• Konferenzen: lang eine Anspruchsgesellschaft eingeredet und cher Weise —, dürfen nicht länger mehr, wie es in• vorgelebt worden ist. zwischen üblich geworden war, als Anerkennungs• Wie sieht es aber mit der Deutschland- und Ost• verträge ausgelegt werden, sondern als Verträge politik aus? Hier wird, Gott sei es geklagt, von einer des Modus vivendi, des besseren Miteinander- Sowjetunion war völlig isoliert in diesen 13 Jahren veränderten Bewußtseinslage kommens und des Gewaltverzichts. Aber über allen auszugehen sein. Wer spricht denn noch vom gan• Verträgen steht der deutsche Anspruch auf Selbst• Internationale Parlamentarier waren in Rom erfolgreich zen Deutschland, wer ergreift denn noch Partei für bestimmung und die Gewährung und Wahrung der VON Dr. OTTFRIED HENNIG MdB, MITGLIED IM AUSWÄRTIGEN AUSSCHUSS DES das Selbstbestimmungsrecht, wer klagt denn noch Menschenrechte. die Menschenrechte ein, wer verweist denn noch DEUTSCHEN BUNDESTAGES Nicht was vielleicht gegen Deutschland sprechen auf den Deutschlandvertrag, wer legt denn die Ost• könnte (Zeitablauf, vollendete Tatsachen, Macht Die Interparlamentarische Union, die Ver• haltenden Krieg der Sowjetunion gegen das verträge verfassungskonform entsprechend den der Sowjetunion, dunkle eigene Vergangenheit...), einigung aller Parlamente der Welt, hat so• afghanische Volk mit klaren und eindeutigen beiden verbindlichen Entscheidungen des Bundes• sondern was für Deutschland spricht (unser Wille, verfassungsgerichts in Karlsruhe aus? eben ihre 69. Konferenz in Rom abgeschlossen. Formulierungen verurteilt haben. das Recht, die Geschichte, die unzerstörbare Ein• Diese Herbsttagung hat in ihren Sachent• Die ersten Sätze des Koalitionspapiers, wie es sicht des deutschen Volkes, die Forderung nach Die Sowjetunion und ihre Verbündeten be• zwischen der CDU/CSU und der FDP beschlossen scheidungen einen für die westlichen Länder fanden sich auf dieser IPU-Konferenz in einer Selbstbestimmung...) muß endlich wieder Inhalt worden ist, läßt uns hoffen. Zwar hat der abtretende deutscher Politik sein. Nach 13 Jahren eines fal• überaus erfolgreichen Verlauf genommen. teilweise totalen Isolierung. Bei einer wichti• Bundeskanzler in der Bundestagsdebatte ein leeres schen Weges ein schwerer neuer Anfang. Von der Öffentlichkeit ist leider überwiegend gen Abstimmung, die den nächsten Tagungs• nur der kurze Auftritt von Herrn Arafat vor ort betraf, konnte der Präsident des Obersten dieser Konferenz registriert worden. Die Sowjets ganze sieben Stimmen hinter sich Sowjetunion: Sachberatungen der Parlamentarier aus 97 vereinigen. Diese Ergebnisse geben Moskau Ländern der Erde fanden weniger Aufmerk• sicher Anlaß zum Nachdenken. samkeit, obgleich sie in diesem Jahr schwer• Die westlichen Länder haben gesehen, daß Expansion muß gestoppt werden punktmäßig dem so wichtigen Thema der Ab• sie, obgleich sie nur über ein Viertel der Stim• rüstung galten. Auch in anderen Themenbe• men verfügen, durchaus große Mehrheiten für Offener Brief des sowjetischen Regimekritikers Prot Sacharow reichen kam es zu mit großen Mehrheiten ver• ihren Standpunkt gewinnen können, wenn sie , „ , abschiedeten Schlußresolutionen. sich gut koordinieren und bei den Entwick Aus der Verbannung hat der sowjetische Regime die Moskau unterzeichnet hat, gibt es praktisch Von großer Bedeutung ist zum Beispiel die lungsländern für ihren Standpunkt werben. kritiker Professor Andrej Sacharow seine Stim• nicht." me gegen die Bedrohung der freiheitlichen Welt „Ich erachte es als besonders notwendig, die Öf• Tatsache, daß nicht nur die Ereignisse im Lib• Die deutsche Delegation, in der Sozialdemo• durch die Sowjetunion erhoben. In einem offenen anon und der Krieg zwischen Irak und Iran, kraten und Christliche Demokraten harmo• fentlichkeit über die wahre Weltsituation zu infor• Brief an die sogenannte Pugwash-Konferenz (nach mieren und eine praktische Politik zu verfolgen, die sondern auch die sowjetische Aggression nisch zusammenarbeiten, erfuhr die Aus• dem kanadischen Ort Pugwash), auf der jedes Jahr diesen Realitäten entspricht", schreibt der Regime• gegen Afghanistan und der äthiopische Über• zeichnung, daß sie als geschäftsführende Wissenschaftler aus Ost und West die Gefahren kritiker. Es sei notwendig, eine Parität auf dem Ge• fall auf Somalia als Zusatzpunkte mit Zweidrit• Gruppe für die westlichen Länder für ein wei• eines Atomkrieges diskutiert, rief der Nobelpreis• biet der konventionellen Waffen wiederherzustel• telmehrheit auf die Tagesordnung gesetzt und teres Jahr einstimmig wiedergewählt wurde, träger zu einer entschiedenen Verteidigung der len. Beide Seiten müßten auf ihre Sicherheit ver• behandelt wurden. Es ist eine Tatsache von obgleich dieser Vorsitz bisher immer jährlich Menschenrechte auf. trauen können, ohne sich auf atomare und thermo• großer politischer Signalwirkung, daß nicht wechselte. Insgesamt war es also eine erfolg• Professor Sacharow weist in seinem Brief darauf nukleare Waffen und andere Massenvernich• nur die westlichen Länder, sondern auch die reiche Konferenz, die dem Westen einige hin, daß die Sowjetunion die Zeit der „Entspannung" tungswaffen verlassen zu müssen, die die Existenz ganz große Mehrheit der Dritten Welt den an- wichtige Fingerzeige gegeben haben dürfte. zu einer Veränderung des militärischen Gleichge• der Menschheit und der Zivilisation gefährdeten. wichts zwischen Ost und West zu ihren Gunsten Sacharow schreibt weiter: „Gemäß einer weit ver• benutzt hat. breiteten Meinung wäre der Westen heute nicht in „Im letzten Jahrzehnt", so schreibt Sacharow, der Lage, den Streitkräften der UdSSR und ihres La• „haben wir ein gewaltiges Anwachsen der sowjeti• ifcas £fiprfUr,mblaii gers zu widerstehen, wenn solche Waffen aus dem schen Armee, der Flotte, des Raketenarsenals und Gleichgewicht ausgeschlossen würden. Aus diesem UNABHÄNGIGE WOCHENZEITUNG FÜR DEUTSCHLAND der Luftstreitkräfte erlebt, während die Länder des Grunde ist ein Gleichgewicht auf dem Gebiet der Westens, insbesondere die Länder Europas, ihre konventionellen Waffen eine notwendige Bedin• Chefredakteur: Hugo Wellems Verteidigungsbemühungen geschwächt haben. Die Verantwortlich für den redaktionellen Teil gung für eine allgemeine Ablehnung des atomaren SS-20-Raketen haben das strategische Gleichge• und nuklearen Waffenarsenals..." Kultur, Unterhaltung, Frauenseite: Ostpreußische Familie: wicht in Europa verändert, obwohl jene, die an pazi• Es müssen nach Auffassung Sacharows auch Silke Steinberg Ruth Geede fistischen Demonstrationen teilnehmen, diese Tat• Schritte ergriffen werden, die dazu beitragen, die Geschichte, Landeskunde, sache nicht zur Kenntnis zu nehmen scheinen. Den Literaturkritik: Erweiterung der sowjetischen Einflußsphäre zu Soziales und Aktuelles: Pariser Abkommen folgten das Vordringen Nord• stoppen. „Denn sonst wird diese Expanion das Horst Zander Paul Brock vietnams nach Süden und der Völkermord Pol Pots. Gleichgewicht der gesamten Welt gefährden." Der Heimatkreise, Gruppen, Bonner Büro: Clemens J. Neumann Die Sowjetunion erweiterte auch ihre Einflußzonen Nobelpreisträger forderte die Sowjetunion auf, sich Mitteldeutschland: überall in der Welt — in Afrika, Asien, Lateiname• an den Bemühungen um eine Überwindung der Christiane Wöllner Berliner Büro: Hans Baidung rika. Alle diese Ereignisse fanden ihren Höhepunkt Ruckstandigkeit der Entwicklungsländer zu beteili• in der Intervention in Afghanistan, die schließlich in Jugend: Anzeigen und Vertrieb: gen. Susanne Deuter eine Sackgasse, in einen brutalen Krieg führte. An Helmut Grunow die Stelle des Versuchs Polens, zu einer pluralisti• „Es muß ferner internationale Anstrengungen geben, um die Menschenrechte zu verteidigen" be• Anschrift für alle: Postfach 323255, 2000 Hamburg 13. Verlag: Landsmannschaft Ostpreußen e. V.. Parkallee 84/86, schen Entwicklung zu gelangen, trat die Militär• 2000 Hamburg 13. Bundesgeschäftsführer: Friedrich-Karl Milthaler. Das Ostpreußenblatt ist das Organ der Lands• herrschaft." tont Professor Andrej Sacharow. „Die sowjetische mannschaft Ostpreußen und erscheint wöchentlich zur Information der Mitglieder des Förderkreises der Landsmann• Propaganda behauptet immer wieder, daß die in- schaft Ostpreußen. — Bezugspreis Inland6,80 DM monatlich einschließlich6.5 Prozent Mehrwertsteuer, Ausland8,— DM Die wichtigsten Entscheidungen in der Sowjet• ^"fficcn6 Verteid»gung der Menschenrechte in monatlich. Bankkonto Landesbank Hamburg, BLZ 200 500 00, Konto-Nr 192 344 Postscheckkontofür den VertriebPost- union würden, so Sacharow, in antidemokratischer der UdSSR und den sozialistischen Ländern eine scheckamt Hamburg 8 426-204, für Anzeigen Postscheckamt Hamburg 907 00-207. — Für unverlangte Einsendungen wird Weise gefaßt. Die Freiheit des Informationsaus• nicht gehaftet. Rücksendung erfolgt nur, wenn Porto beiliegt — Druck: Gerhard Rautenberg, 2950 Leer Einmischung in die inneren Angelegenheiten die• (Ostfriesl), Telefon (0491) 42 88 tauschs, des Gewissens, die Freiheit, sein eigenes ser Lander darstelle; aber dies ist reine Heuchelei." Aufenthaltsland bestimmen zu können, würde ver• Für Anzeigen gilt Preisliste Nr. 19 letzt, die Verfolgung von Dissidenten habe zuge• Professor Sacharow rief die Teilnehmer der Kon• Telefon (0 40) 44 65 41 (mit Anrufbeantworter) und 44 65 42 ferenz abschl.eßend auf, sich für diejenigen einzu• A nommen. Und: „Möglichkeiten für die Überwa• setzen, die wegen ihres Gewissens verfolgt werden. chung der Einhaltung internationaler Abkommen, Alexander Wolff 16. Oktober 1982 — Folge 42 — Seite 3 fcos Cflprtunmblaii Dokumentation

hne Zweifel ist die Bundesrepublik Deutschland der wichtigste Adressat Oim Rahmen der Moskauer .Friedens'-

V 8e en den Nac ? Ml TAH ue ßeht 6hrüstungsbeschlu8 ß PR M^ ' L ^n ersten M i°Tn 5at u.65 W*8«****. die europäische N ATO-Macht mit der stärksten konventionel• len Bewaffnung, die größte Wirtschaftsmacht der Europaischen Gemeinschaft und das Hauptstationierungsland der ab 1983 aufzu• stellenden Mittelstreckenraketen. Sollte in diesem westlichen Teil des Landes, von dem Lenin einst sagte, wer dieses beherrsche der beherrsche ganz Europa, die psychologische Knegsfuhrung der Sowjets Erfolg haben, so wäre dem gesamten Nachrüstungsbeschluß der NATO mit einem Schlag der Boden entzo• gen. Gleich Dominosteinen würde ohne Zwei• fel ein europäischer NATO-Staat nach dem anderen umfallen und die Stationierung der amerikanischen Mittelstreckenraketen auf seinem Territorium verweigern. Auf einer internen KPdSU-Veranstaltung 1931 in Moskau kündigte Dimitri Manuilski, ein enger Mitarbeiter Lenins, an: .Das Bürger• tum muß eingeschläfert werden. Wir werden deshalb damit beginnen, die theatralischste Friedensbewegung in Szene zu setzen, die je• mals existiert hat... Sobald die Wachsamkeit nachläßt und sich ihr Schutzgürtel entblößt, werden wir sie mit geballter Faust zerschmet• tern." Um dieses Konzept einer Einschläferung des Bürgertums auch im Rahmen der aktuellen "theatralischen Friedensbewegung" zu reali• Junge Menschen In Westdeutschland demonstrieren für den Frieden: Innerhalb der aktuellen ,Friedens"-Kampagne nutzt Moskau die natür• sieren, bedienen sich die Sowjets ihrer überall liche Friedenssehnsucht vieler Menschen und deren Unkenntnis komplizierter Zusammenhänge moderner Sicherheitspolitik für die eigenen bereitstehenden kommunistischen Kaderpar• politischen Ziele aus Foto Archiv teien in Westeuropa, die mittels .Massenak• tionen" möglichst viele Organisationen und gekarten schreibt der Bundesverfassungs• hen'. Als .Träger' der Erklärung traten der ,In- neuem Leben erweckt wurde. Scrntmherr der oftmals ahnungslose Menschen im Sinne ihrer schutzbericht 1980: .Die Erstellung von ,Be- itiatorenkreis' und drei weitere Personen auf. neuen Ostermärsche ist der Leninpreisträger Ziele einspannen sollen. drohungslandkarten' und .nuklearer Lagekar• Die DFU und andere orthodox-kommuni• Pastor Martin Niemöller, der auf keiner Volks• Die moskauhörige Kaderpartei in der Bun• ten' gehört zu den Agitationsmitteln linksex• stisch beeinflußte Organisationen, wie die frontveranstaltung fehlen darf. desrepublik Deutschland ist die .Deutsche tremistischer Organisationen und von Vereinigung der Verfolgten des Nazi-Regi• In einer Antwort der Bundesregierung auf Kommunistische Partei" (DKP) samt ihren Umweltschutzinitiativen. So hatte die DKP mes/Bund der Antifaschisten — das KFAZ eine kleine Anfrage der CDU/CSU-Bundes• zahlreichen Nebenorganisationen. Da die nach vertraulichen Informationen ihre Mit• und die DFG-VK unterstützen die Unterschrif• tagsfraktion hieß es am 22. März dieses Jahres: Wirkungsmöglichkeiten der westdeutschen glieder aufgefordert, Standorte militärischer tenkampagne für den .Krefelder Appell'." .Die im .Aufruf zum Ostermarsch Ruhr '82' Kommunisten, durch die Nachkriegsentwick- Anlagen an die Partei zu melden... In ihrer Uber die Verbindungen vom Moskauer ZK enthaltenen Forderungen... können in etwa der KPdSU zur DFU und dem .Krefelder Ap• als repräsentativ für die Aufrufe zu .Ostermär- pell" schreiben die .Stichworte dieser Woche" schen' 1982 gelten... Alle diese Forderungen Moskau: der CDU/CSU-Bundestagsfraktion am 9. 10. werden auch von der DKP vertreten... Diese 1981: . ^-fei^w Forderungen entsprechen den derzeitigen Zie• .Der Auslöser zur Initiative .Krefelder Ap• len oder Vorschlägen sowjetische* Äüffe*fip3li- Friedens-Kampagne auf Hochtouren pell' kam direkt aus Moskau. Der Mann, der tik... Nach den der Bundesregierung vorlie• ihn sozusagen erfunden hat, heißt Boris Pono- genden Informationen scheinen die DKP, ihre Verwirklichung der NATO-Nachriistung hält deutsche Frage offen marjow. Von dem hohen Funktionär der KP Nebenorganisationen und von der DKP beein• der UdSSR geht ein direkter Befehlsstrang zum flußte Organisationen die initiierende, organi• .sowjetischen Komitee zum Schutze des Frie• sierende und steuernde Kraft der .Ostermär• lung mitbedingt, begrenzt sind, versucht die Kampagne gegen die NATO-Nachrüstung dens'. Mit dieser Organisation haben Abge• sche' 1982 zu sein." DKP über von ihr initiierte und gesteuerte Ak• verfolgt die DKP... das Ziel, zunächst die sandte der DFU im Frühjahr 1980 in Moskau Ohne Frage hat Moskau heute allen Grund, tionen unparteilichen Anstrichs möglichst .konkrete Vorbereitung der Raketenstationie• die .Friedensstrategie' in der Bundesrepublik die Durchführung des NATO-Nachrüstungs- viele .nützliche Idioten" im Sinne Moskauer rung zu enthüllen', um dann — gewissermaßen Deutschland erörtert. Von der DKP-beeinfluß- Politik zu gewinnen. Innerhalb der aktuellen in einer zweiten Stufe — zu .Protesten an den ten Deutschen Friedens- Union geht wiederum .Friedens"-Kampagne soll die natürliche Frie• Stationierungsorten' überzugehen." ein direkter Draht zum kommunistisch ge• Neuordnung überdenken denssehnsucht vieler Menschen und deren Henri Nannens .stern" blieb es am 19. 2. lenkten Weltfriedensrat in Helsinki. Hier ar• oftmalige Unkenntnis komplizierter Zusam• 1981 vorbehalten, durch Veröffentlichung beitet an exponierter Stelle Genosse Scha- beschlusses zur Stationierung neuer Mittel• menhänge moderner Sicherheitspolitik durch einer bundesweiten nuklearen Lagekarte, auf poschnikow. Der wiederum war der Sekretär streckenraketen mit allen Mitteln zu verhin• Hochpeitschen von Emotionen und Erwecken der die angeblichen Lagerungsstätten ameri• des Politbüro-Mitgliedes Ponomarjow im ZK dern. Die für die UdSSR jetzt so günstige mili• von Angstgefühlen für die eigenen politischen kanischer Atombomben verzeichnet sind, für der KPdSU. Um den .Krefelder Appell' gegen• tärisch-strategische Lage eines Patts im Lang• Zwecke ausgenutzt werden. Skandieren hier• den bislang größten innenpolitischen Skandal über denjenigen unverdächtig zu halten, die streckenbereich, einer Mittelstreckenüberle• zulande Ahnungslose gemeinsam mit den in diesem Zusammenhang zu sorgen. Zwar er• eine direkt-kommunistisch-geweckte Aktion genheit und haushohen Dominanz im Kommunisten .Frieden schaffen ohne Waf• klärte der Parlamentarische Staatssekretär nicht mittragen würden, wurde die DFU 1980 konventionellen Bereich in Europa droht fen", so sagt die .DDR"-offizielle Staatsjugend durch die Installierung amerikanischer Per• FDJ schon ehrlicher, worum es bei der Kam• shing-II-Raketen und Cruise Missiles an einer pagne eigentlich geht: .Frieden schaffen ohne Die Bundesregierung tolerierte den offenkundigen Geheimnisverrat entscheidenden Stelle neutralisiert zu wer• NATO-Waffen." den. Denn die zielpunktgenauen amerikani• In dem im September 1981 herausgegebe• von Bülow auf der 133. Sitzung des Deutschen aus dem Dornröschen-Schlaf geweckt, in dem schen Mittelstreckenwaffen bedrohen auf nen Verfassungsschutzbericht der Bundesre• Bundestages am 6. 12. 1978 auf die Anfrage sie nach der 69er Bundestagswahl geschaukelt noch nicht dagewesene Weise das europäi• gierung über das Jahr 1980 heißt es: .Ent• eines Abgeordneten der Opposition, daß die worden war." sche Rußland, das Siedlungsgebiet der Groß• sprechend marxistisch-leninistischer Strategie Veröffentlichung nuklearer Lagekarten .ein Solche Zusammenhänge müssen einem russen, des Herrschervolks der riesigen So• und Taktik bemüht sich die DKP, auch mit Verstoß vornehmlich gegen die Straftatbe• Andrej Sacharow im fernen Gorki vermutlich wjetunion. Die Durchführung des Nachrü• nichtkommunistischen Kräften zusammen• stände (Offenbaren von Staatsgeheimnissen; verborgen bleiben, wenn er mit deutlicher Kri• stungsbeschlusses der NATO ist als ein notwen• zuarbeiten und .Bündnisse' einzugehen. Sie Auskundschaften von Staatsgeheimnissen; tik an die Adresse der Unterzeichner des .Kre• diger Schritt auf dem Weg zur Wiederherstel• will auf diese Weise zu einer .Massenbasis' Preisgabe von Staatsgeheimnissen; Sicher• felder Appels" schreibt: .Wie mühelos organi• lung des friedenserhaltenden militärischen und damit zu größerem politischen Einfluß ge• heitsgefährdendes Abilden)" sei. Doch weiger• siert die sowjetische Propaganda einseitige Gleichgewichts unerläßlich. Sie ist aber auch langen." Dabei sind vor allem Sozialdemokra• te sich die Bundesregierung in diesem ganz Massenkampagnen gegen die Stationierung — und darauf sollte es für uns Deutsche in be• sonderer Weise ankommen—unerläßlich, ge• ten und Gewerkschaftler bevorzuges Ziel konkreten Fall von offenkundigem Geheim• amerikanischer Raketen in Europa, und dies rade im Hinblick auf die deutsche Frage. Eine kommunistischer Volksfrontpolitik, hofft man nisverrat Maßnahmen zu ergreifen. Ja, die zu einer Zeit, da sich eine offensichtliche Stö• schleswig-holsteinische SPD-Zeitung .Wir" rung des militärischen Kräfteverhältnisses, Sowjetunion, die durch dauernde militärische doch dadurch, am ehesten hoffähig zu werden. Überlegenheit die Option auf die Inbesitz• Das Bundesinnenministerium schreibt im veröffentlichte in ihrer Ausgabe vom Juni einschließlich des Gleichgewichts von Rake• 1981 ungeniert auf ihrem Titelblatt eine ähnli• ten in diesem Teil der Welt ereignet hat." nahme ganz Westeuropas besitzt, hat weder oben erwähnten Verfassungsschutzbericht Interesse noch Motiv, über eine Neuordnung dazu: .Vor allem bei Kampagnen gegen den che Lagekarte. 3. Auch die Ostermarschbewegung ist von 2. Initiatoren und Drahtzieher des Krefel• den Urhebern der .Friedens"-Kampagne im Mitteleuropas nachzudenken. Mit der Gewiß• NATO-Doppelbeschluß... kam es erneut zu heit, Westeuropa und damit auch West• der Appells sind die Volksfrontorganisation Sinne Moskauer Ziele reaktiviert worden. einer begrenzten Zusammenarbeit mit zu• deutschland fielen den Sowjets ohnehin eines meist jüngeren Sozialdemokraten." Der weit• .Deutsche Friedens-Union" (DFU), der entlas• 1958 in Großbritannien entstanden, fanden 1960 erste Ostermärsche gegen die Atombe• Tages wie reife Früchte in den Schoß, würde gehende De-facto-Verzicht der SPD auf die sene Bundeswehrgeneralmajor a. D. Gert Ba• die Sowjetunion keine großen außenpoliti• Durchsetzung des 197Ö gefaßten Parteitagsbe• stian und der zwielichtige Oberst a. D. der waffnung auch in der Bundesrepublik statt. Nach dem Rückzug des Hauptinitiators Ber• schen Umwälzungen in Europa zulassen und schlusses über die Unvereinbarkeit der Zu• deutschen Wehrmacht Josef Weber (Ost• der Dinge harren, die da kämen. Erst wenn dem sammenarbeit von Sozialdemokraten und preußenblatt vom 20. Juni 1981). Über den Kre• trand Russell und anderer Initiatoren wegen kommunistischer Unterwanderung dieser Kreml eingeschärft ist, daß eine Ausschaltung Kommunisten öffnet dieser bedenklichen felder Appell schreibt der Bundesverfassungs• Westeuropas bzw. Westdeutschlands durch Entwicklung dabei Tür und Tor. schutzbericht 1980: .Die DFU beschloß, in Kre• Bewegung wurden die Ostermärsche in West• deutschland von einer sogenannten .Kam• Inbesitznahme oder Neutralisierung außer• Im folgenden sollen einige der wichtigsten, feld ein Forum zu veranstalten, zu dem dann pagne für Demokratie und Abrüstung" (KDA) halb jeglicher politischer Verwirklichungs• von Kommunisten gesteuerten oder maßgeb• ein fünfköpfiger Initiatorenkreis, darunter drei möglichkeiten liegt, wird man sich in Moskau führende Mitglieder orthodox-kommuni• gelenkt. Die KDA bezeichnete der Bundesver• lich mitbeeinflußten, Aktionen im Rahmen der fassungsschutzbericht 1968 noch als «Ziel genötigt sehen, über eine Neugestaltung Mit• jetzigen .Friedens"-Kampagne aufgeführt stisch beeinflußter Organisationen, öffentlich teleuropas — also der Wiederherstellung des aufrief. Auf dem Forum (15./16. 11. 1980) einer intensiven Infiltration der Kommuni• werden. Dabei geht es nicht um Vollständig• sten". Nach dem Höhepunkt 1968 verfiel die Deutschen Reiches — im eigenen Sicherheits• keit, sondern um das exemplarische Beschrei• wurde die als .Krefelder Appell' bekannte Er• interesse nachzudenken. Für das Aufwerfen klärung vorgestellt, in der an die Bundesregie• Ostermarschbewegung danach in einen mehr ben kommunistischer Drahtzieherschaft hin• als zehnjährigen Dornröschenschlaf, aus der der deutschen Frage aber besitzt der Kreml in ter den Kulissen so mancher Aktion. rung appelliert wird, ,die Zustimmung zur Sta• der Tat alle Schlüssel in der Hand tionierung von Pershing-II-Raketen und sie dann 1982 rechtzeitig im Zusammenhang 1 Über die in letzter Zeit in Mode gekom• mit der Moskauer .Friedens"-Offensive zu mene Publizierung sogenannter nuklearer La- Marschflugkörpern in Europa zurückzuzie- Hans Krump — Seite 4 Politik £os £flpraißmbial! 16. Oktober 1982 — Folge 42

In Kürze: Regierungswechsel:

Private Sender rationeller Der Nachrichtenchef bei Radio Luxemburg, Der neuen Mannschaft vertrauen Reinhard Münchenhagen hat in der Weit der Ar- Bonn darf nicht Weimar werden — „Verrat" und „Königsmord" gehören in die Mottenkiste beit , der Wochenzeitung des Deutschen Gewerk- _ . Rechts- Brandt heißen. Denn mit einem solchen Schritt wäre Schaftsbundes, deutlich gemacht, daß bei dem pri• Die Mannschaft des neuen Kabinetts, die sich vaten Sender Luxemburg wesentlich rationeller nach dem Empfang der Ernennungsurkunden auf gearbeitet wird als es z.B. beim Westdeutschen der Treppe des Bundespräsidentenpalais zu dem zunächst Assistent bei dem gleichfalls linkslibera- Was soll er denn von so eine;« Thea^r »dtenf tnt- Rundfunk, wo er vorher beschäftigt war, der Fall viel zitierten „Gruppenbild mit Dame", die Dame len Professor Maihofer, dem späteren Bundesin- weder war das konstruktive> ^f{Jg»f» sei. Während beim WDR In einer Konferenz 35 heißt , den Fotografen stellte, nenminister. Sein Freund Kohl hat ihn dann nach Grundgesetz legal, dann bedarf die Mehrhersent- brauchte sich nicht zu verstecken, sie braucht sich Mainz und jetzt nach Bonn geholt, wo er fortab als Scheidung des Parlaments keinereiHerUgen pl«*- hochbezahlte Leute stundenlang sich treffen, um zitären Zustimmung. Oder es war illegal, dann und eine Entscheidung herbeizuführen, ginge das we• durch das Zetermordio und das „Haltet den Dieb"- Kanzleramtsleiter, als „Hausmeister" fungiert Geschrei des gestürzten „Königs Schmidt" und sei• Kohl ist gelernter und engagierter Historiker. Daß nur dann müßte der Kanzler dem die sentlich rationeller bei Radio Luxemburg durch die Vertrauensfrage stellen. Wenn er sie aber aus ledig• Entscheidung eines einzigen Abteilungsleiters. ner Nibelungen nicht einschüchtern lassen. War es er von Geschichte etwas versteht und auch aus ihr doch der „Ermordete", der den „Mördern" den Stuhl zu lernen weiß, zeigt seine kritische Besprechung lich taktischen Gründen stellt, mit dem Ziel a lä vor das Haus gesetzt hatte, der sie, so Mischnick, einer neuen, vielfach gerühmten „Cäsar"-Biogra• Brandt 1972 sich ohne Not und Notstand ein Ver• Mit feiner Ironie „rausgeschmissen" hat, noch ehe sie selber die Klin• phie, die er, ausgerechnet am Vorabend des Tages trauensvotum vom Volke nachträglich einzuholen, ke in die Hand nehmen und gehen konnten. Mußte als die Würfel in Bonn fielen, in der Zeitung „Das dann wird der Wähler mißtrauisch. Der bekannte Publizist Johannes Gross hat die doch selbst Schmidt kleinlaut zugeben, daß sie Parlament" unter dem Titel: „Die Macht und ihre Das gilt erst recht für eine neuerdings über Par• inzwischen etwas ältlichen Weltverbesserer, Uto• nicht durch „Machtergreifung", sondern durch sittliche Begründung" veröffentlicht hat. Der Rezen- teigrenzen hinweg, sozusagen in großer Koalition — pisten und notorischen Pessimisten, wie sie scha• „Machtwechsel", also legal, vom Parlament in ihr sent ist kein Anwalt cäsarischer Machtpolitik. Er Vogel CDU plus Vogel SPD und dann „Zwei Kon renweise heute bei den „Grünen" zu finden sind, Amt gehieft worden ist. Dennoch fährt er fort, die charakterisiert: „Es war zeitlebens ein kommender bekennt sich „unter Verzicht auf übermenschliche sul"-Regierung? — angestrebte ad hoc-Vertas- Beteiligten, das ist die Mehrheit des Parlaments, als Größe" zu der Notwendigkeit moralischen und legi• sungsänderung mit Zwei-Drittel-Mehrheit, die dem junger Mann, nun ist er ein kommender alter Mann „unmoralisch" zu verunglimpfen. — und hoffnungsvoller, leichtfüßiger Greis, der auf timen Handelns in der Politik. Es gelte, Verfassung Parlament das Recht auf permanente Selbstauflö• lauter schöne Anfänge zurückblicken kann. Doch „Legalität und Moralität", schlag nach bei Kant, und Republik in Übereinstimmung zu bringen und sungen einspielen soll. Ein solcher Akt würde dem lieber sieht er die Zukunft, mit den Jungen, denen er dem großen Moralisten, der in jenen dramatischen das Grundgesetz des Staates nicht zu Zwecken vielbeschworenen Geist der Verfassung von 1949, Lebensangst und Lebenserfahrung mitteilt, die er Tagen von beiden Seiten als Kronzeuge für Recht selbstherrlicher Machtergreifung „umzuformulie- den Absichten der klugen Verfassungsväter, der Zeit seines Lebens nicht gehabt hat." und Gerechtigkeit zitiert wurde, auf den sich der ren", ein Bekenntnis, das seine Kritiker in Bonn und gebrannten Kinder der Folgen der Weimarer Pragmatiker Schmidt gerne zu berufen pflegt: „Es in den Medien geflissentlich übersehen haben. Reichsverfassung, die dergleichen zuließ, diametral sind", so der große Weise in der „Kritik der prakti• Aber wer zu der Verfassung nur durch sie steht, widersprechen. schen Vernunft", „die Bestimmungsgründe des Wil• sehe zu, daß er nicht durch ihre unbesonnene Ände• Kommt hinzu, daß Wahlen in so kurzer Frist nach Genug Gas in Europa lens, die allein die Maximen eigentlich moralisch rung falle, indem er sich selbst oder gar seinen Geg• dem Machtwechsel die Wähler hinsichtlich ihres Die europäischen Gasreserven werden sich bis machen und ihnen einen sittlichen Wert geben, die nern allzu siegesgewiß gefällig ist, will sagen, daß er Votums überfordern. Der Regierung blieben, zieht 1985 verdoppeln, weshalb das europäisch-sowjeti• unmittelbare Vorstellung des Gesetzes, und die vorzeitige Wahlen, womöglich durch Umformulie- man die Zeit der Einarbeitung und die Weihnachts• sche Erdgas-Röhrengeschäft völlig entbehrlich objektiv notwendige Befolgung desselben als die rung der Verfassung, ohne zwingende Not, anstrebt. ferien ab, nur 6 Wochen bis zu Beginn des Wahl• wäre. Diese Feststellung eines Genfer Unterneh• eigentlichen Triebfedern der Handlungen", die das Dieses Stichwort ist gegeben durch die jetzt virulen• kampfes für Tatbeweise. Sie kann zwar im Schnell• mens hat im Washingtoner Verteidigungsministe• ideelle Bezugssystem von „Legalität und Moralität" te Diskussion um Verfassungsänderung zum verfahren eine Fülle von Gesetzen starten und ver• rium erhebliches Aufsehen erregt In der Studie ausmachen'. Simpel gesprochen heißt das: Was Zwecke der Ermöglichung von Neuwahlen, die am abschieden lassen, aber ihre Auswirkung, den Er• wird nachgewiesen, daß sich „die wahrscheinli• rechtens gewollt ist und nach Buchstabe und Geist 6. März 1983 laut Erklärung der Koalition stattfin• folg dieser Legislative, die noch dazu mit dem unse• chen und nachgewiesenen Gasreserven zwischen des Gesetzes übereinstimmt, ist auch recht und bil• den sollen. ligen Erbe der Schmidt-Genscher-Regierung be• Ende dieses Jahres und Ende 1965 verdoppeln und lig. Nur, so Kant, wer lediglich vorgibt moralisch, Vor vorzeitigen Wahlen — fast unmittelbar nach lastet ist, könnte der Wähler bei bestem Willen in so einen Gesamtumfang von 10200 Milliarden Ku• d. h. im Interesse des Gemeinwohls zu handeln, in dem legalen Machtwechsel, noch dazu mit Hilfe kurzer Zeit weder erkennen noch hinlänglich wer• bikmetern erreichen werden." Deswegen hätte Wahrheit aber ausschließlich sein eigenes Wohl im verfassungsrechtlicher Machenschaften muß aus ten, weil sie bis dahin praktisch nicht reifen kann. man völlig auf die Einfuhren von Gas aus der So• Sinne hat, wer „das Pferd hinter den Wagen, statt einer Vielzahl von Gründen dringend gewarnt wer• Das gilt vor allem auch für die Wirtschaft. Nicht am wjetunion verzichten können. vor den Wagen spannt", handelt illegal und unmora• den. Schon das Datum ist makaber. Die „Ideen des Fruchtansatz sondern an den Früchten will er er• lisch. Genscher und seine Parteifreunde haben aber März", die im alten Rom auf den 13. des Monats fie• kennen, ob die neue Mannschaft etwas taugt oder weder silberne Löffel vom Kabinettstisch geklaut len und das Schicksal des „Verräters Casars" besie• nichts taugt. Und Früchte reifen bekanntlich nicht Unruhiges Afghanistan noch von Kohl Bestechungsgelder angenommen, gelten, sind selbst den Auguren der rechtsliberalen schon im März. In Afghanistan werden alle Männer zwischen denn Kohl heißt nicht Wienand und Genscher ist Front, selbst dem Lateiner Strauß, der Neuwahlen Sie reifen vor allem auch nicht für die zerstrittene dem 15. und 55. Lebensjahr zu einer Zivilschutzor- nicht Steiner, erinnern wir uns noch? befürwortet, nicht geheuer. Aber auch das Datum FDP, für die dieser Gang zu den Wahlurnen vermut• gänisation zusammengefaßt, der Patrouille- und Daß sich auch Kohl seine Entscheidung nicht des 6. März weckt makabre Erinnerungen. Am 6. lich der Untergang wäre. Sie reifen allenfalls für die Wachaufgaben übertragen werden. Dadurch soll leicht gemacht hat und auch künftig nicht leicht März 1933 wurde das Schicksal der Weimarer Re• „Grünen", denen es egal ist, ob sich das Volk an früh• die Armee entlastet werden, die durch Desertation machen wird, dafür könnte vielleicht sein engster publik besiegelt, nachdem sich Hitler mit Zustim• reifem Obst und Gemüse den Magen verdirbt. Und auinnter 304)00 Mann zusammengeschrumpft ist. Freund und geistiger Berater, der Mainzer Prof essor mung des .Reichspräsidenten Hindenburg durch für Brandt, der diese Gemüsesuppe offensichtlich zu Größere Einheiten werden schon aus dem Grunde und Justizminister Dr. Schreckenberger, die, Hand vorgezogene Wahlen mit 43 % der Stimmen gegen goutieren bereit ist, vorausgesetzt, daß ihm der alt• nißh^mehr -gebildet, weil diese erfahrungsgemäß ins Feuer legen. Er ist, noch dazu bei einem linksli• 51 % der Regierungsparteien die Plattform zusam• neue Kanzlerkandidat Schmidt nicht zuvorkommt samt«chweren Waffen und Munition zu den Frei• beralen Doktorvater, mit einer brillanten Disserta• mengebastelt hatte, mit deren „legalen" Hilfe er und selber genüßlich „absahnt". heitskämpfern überlaufen. tion zum Thema „Legalität und Moralität", einer dann das Ermächtigungsgesetz zustandebrachte Aut Cäsar nihil, entweder Cäsar oder das Nichts? und nach „Tausend Jahren" Deutschland und sich Die Iden des März sind beschworen. Vor Hybris selbst cäsarisch zugrundegerichtet hat Es ist kei• muß gewarnt werden. Bonn darf nicht Weimar, auch 25 Jahre Vertriebenenbischof: neswegs sicher, ob der Sieger der Märzwahlen Hel• nicht Rom werden! Es gilt, mit vereinten Kräften mut Kohl heißen und ob Genscher mit ihm danach einer Entwicklung vorzubeugen, die verhängnisvoll Arm in Arm weitermarschieren könnte. Der Sieger wäre. Es gilt, Volk und Land vor Schaden zu bewah• Ostpreußen gratulierten Bischof Janssen könnte auch Helmut Schmidt oder sogar Willy ren. Clemens Josephus Neumann Eindrucksvolle Jubiläumsfeier in Königstein im Taunus Die „Plenarkonferenz der Diözesen Deutsch• mannschaft Ostpreußen mit der Übergabe einer lands", die vom 24. bis 27. September 1957 tagte, Mappe von Lithographien der schönsten Kirchen Rettung über See: bestimmte den Bischof von Hildesheim, Heinrich und Burgen aus dem Ermland von Ferdinand Quast. Maria Janssen, zum Beauftragten für die Vertriebe- Herzliche Worte des Dankes fand der so Geehrte nenseelsorge. Die 25. Wiederkehr dieses Tages war für alle, die zu dieser Feier gekommen waren, wobei Erinnerungsstätte Albatros in D amp 2000 der Anlaß einer Feierstunde im Haus der Begeg• er bedauerte, daß die Situation unseres Volkes sein nung in Königstein/Taunus, zu der kirchliche Ein• 25jähriges Wirken überhaupt erforderlich gemacht Kuratorium wirbt um Spenden für die Dokumentationsstätte richtungen, die Apostolischen Visitatoren und Pro- hatte. Das im Dezember 1980 gegründete Kuratorium Gedenkstätte „Rettung über See" aufnehmen und tonotare sowie die katholischen Vertriebenenorga- Mit einer würdigen Feier ist ein Mann geehrt hatte zunächst für die Herrichtung des an der Ret• der Öffentlichkeit vorgestellt werden können. Die nisationen eingeladen hatten. worden, der über sein seelsorgerisches Engagement tung über See beteiligt gewesenen Schiffes „ALBA• Restaurierungsarbeiten am Schiffskörper werden in Nach einer Eucharistiefeier in der Kollegskirche hinaus abseits aller spektakulären Hektik in der TROS" eine Bauzeit von 4 Jahren angesetzt. diesem Jahr so weit voranschreiten, daß das Schiff konnte der Vorsitzende des Katholischen Flücht• Stille in seinem Verantwortungsbereich, weltoffen Voraussichtlich wird diese jedoch um ein Jahr winterfest gemacht werden kann, d. h. es wird was- lingsrates, Richard Hackenberg, eine große Anzahl und dem Evangelium verpflichtet, sich zielstrebig verkürzt werden können. Die jetzt in Damp 2000 an ser- und schneedicht abgeschlossen. Das Schiffsin• von Gästen aus dem Bereich der Kirche, des öffent• für die Rechte seines Volkes unermüdlich einge• der Eckernförder Bucht auf Strand liegende „AL• nere wird dann als eine wirkungsvolle Dokumenta• lichen Lebens, der ostdeutschen Landsmannschaf• setzt hat und heute noch einsetzt. hp BATROS" wird vermutlich bereits im Jahre 1983 die tionsstätte an die einmalige Leistung der deutschen ten und des Bundes der Vertriebenen im Kongreß• Handelsmarine in enger Zusammenarbeit mit der saal begrüßen. An ihrer Spitze den Nuntius, Guido Kriegsmarine bei der Evakuierung der deutschen del Mestri, der die Grüße des Papstes überbrachte. Bevölkerung aus Ostpreußen, Pommern und Meck• Die Anwesenheit des BdV-Präsidenten Dr. Herbert lenburg sowie der Rückführung deutscher Truppen Czaja, des Stellvertretenden Sprechers der Lands• von der Ostfront eingerichtet. mannschaft Ostpreußen Harry Poley und des Vor• sitzenden des Vorstandes der Sudetendeutschen Allein von den ostpreußischen Ostseehäfen, ein• Landsmannschaft Jörg Kudlich unterstrichen die schließlich Danzig, Gotenhafen und Heia, wurden V/ Millionen Menschen dem Zugriff der Sowjets dankbare Anerkennung, mit der die Ostdeutschen 2 dem seelsorgerischen und politischen Wirken von entzogen und in die Freiheit gerettet. Bischof Janssen gegenüberstehen. Der Bischof von Daher haben gerade die Ostpreußen ein Interesse Limburg, Prof. Dr. Franz Kamphaus, überbrachte daran, die Herstellung und Einrichtung dieser Erin• nicht nur den Gruß der Deutschen Bischofskonfe• nerungsstätte zu fördern und zu unterstützen. renz. Er zeichnete den geistlichen Lebensweg des Die zunächst veranschlagte Bausumme von DM am Niederrhein aufgewachsenen Heinrich Maria 500 000,—, die durch Spenden aufgebracht werden Janssen nach, der nach der Priesterweihe seine muß, wird vermutlich nicht ganz ausreichen, aber westfälische Heimat verließ, 1934 in der Freien Prä- auch nicht wesentlich überschritten werden. latur Schneidemühl den deutschen Osten kennen• Wir bitten daher alle Landsleute, sich an der lernte und sich bei Besuchen ein Bild von der vom Spendenaktion für die „Erinnerungsstätte ALBA• Reich abgetrennten Provinz Ostpreußen machen TROS — Rettung über See" — zu beteiligen. konnte. Bausteine zu DM 1,— und DM 2,— erhalten Sie Nach einem Sachvortrag des Domkapitular Prä• beim „Kuratorium Erinnerungsstätte ALBATROS lat Johannes Barth über „Pastorale Fragen der Ver• — Rettung über See — e.V. Geschäftsführer Kurdi• triebenen und Aussiedler" sprach der Bundesvor• rektor Rudolf Clausmeyer, KurdlrekUon, 2335 sitzende der Ackermann-Gemeinde, Präsident Dr. Damp 2 . , Worte des Dankes. Er überreichte dem Jubilar einen wertvollen Kelch, ein geschmackvol• Spendenkonten: Kreis- und Stadtsparkasse Eckern• les Erzeugnis sudetendeutscher Glasbläserkunst. forde, Zweigstelle Süd, Konto-Nr. 100 800 (BLZ Mit einem Nachdruck der Goldenen Bulle aus dem 21052090). Postscheckamt Hamburg, Kto.-Nr.: Jahre 1356, dem in seiner Wirkung bedeutsamsten 76677-204 jeweils Kennwort „ALBATROS" Gesetz des Heiligen Römischen Reiches, ehrte Jörg Die Spenden sind steuerlich absetzbar. Spen• Kudlich für die Sudetendeutsche Landsmannschaft Ostpreußensprecher wurde Parlamentarischer Staatssekretär denbescheinigungen werden auf Wunsch zuge• den verdienten Bischof. Harry Poley, der in seinen sandt. Dankesworten auf den Pastoralbrief aus dem Jahre Der Sprecher der Landsmannschaft Ostpreußen, Dr. Ottfried Hennig MdB, wurde am Montag, 1965 hinwies, in dem Bischof Janssen erklärt hatte: dem 4. Oktober, durch die vom Bundespräsidenten unterzeichnete Urkunde zum Parlamenta• „Solange nicht Wahrhaftigkeit und Gerechtigkeit rischen Staatssekretär beim Bundesminister für innerdeutsche Beziehungen ernannt Unser Helfen Sie bitte alle mit! auch wieder Geltung bekommen, können wahrer Bild zeigt Ottirled Hennig bei der Übergabe der Urkunde durch Bundesminister Dr. Rainer Friede und echte Versöhnung nicht als Frucht der Barzel. Rechts neben Dr. Hennig der künf Uge beamtete Staatssekretär im Bundesministerium Herbert Preuß Liebe reifen", übermittelte den Dank der Lands• für innerdeutsche Beziehungen, Ludwig Rehllnger Foto Fischer Vertreter der Landsmannschaft Ostpreußen beim Kuratorium 16. Oktober 1982 — Folge 42 — Seite 5 Xtts £ftpminrnblaii Buchmesse

dieser gibt zu berechtigten Hoffnungen Anlaß. Hagen Schulze gibt im ersten, soeben erschie• Auch auf dem Buchsektor wird abgespecktnene n Band, der unter dem Titel „Weimar — Deutschland 1917 bis 1933" steht, einen viel• Eine Nachbetrachtung zur Frankfurter Buchmesse — Wenig Talente bei schöngeistiger Literatur seitigen Überblick der Geschichte der ersten deutschen Republik in ihrer politischen und Ernüchternd sind die Fakten, die auf dieser Mehr als sonst in den Mittelpunkt rückten hart mit ihren Funktionärskreisen ins Gericht. wirschaftlichen aber auch in ihrer kulturellen Frankfurter Buchmesse bekanntgegeben wer• während der Messetage die religiösen Verla• Eine besonders zur Kritik Anlaß gebende Rea• Dimension. Zu den Pluspunkten in Frankfurt den: 1981 wurden rund 12 Prozent weniger Bü• ge. Hieß doch die Losung der diesjährigen lität sind ihm die gemeinnützigen Unterneh• gehörte auch Vitus B. Dröschers neues Werk cher produziert! Insgesamt waren es 59168 Veranstaltung „Religion von gestern in der men der Gewerkschaften mit ihren Steuer- „Nestwärme — Wie Tiere Familienprobleme Titel, davon 47 260 neue und 11 908 in Neuauf• Welt von heute". Schon der Text dieses Mottos und Konkurrenzvorteilen gegenüber den Pri• lösen" (Econ). Die Vergleiche zwischen lage. Trotzdem konnte sich die Monsterschau wurde von den Kirchen nicht gerade begrüßt, vatbetrieben. Der Autor fordert die Umbil• Mensch und Tier, die der Autor in diesem sei• des Buches auch dieses Jahr wieder sehen las• denn er schließt bereits eine gewisse Anti• dung solcher Unternehmen in publizitäts- nem bisher wohl besten Buch macht, sind eine sen. 5 688 Verlage zeigten ihre Produktion, 57 quiertheit der Religionen ein. Heiß wurde des• pflichtige Aktiengesellschaften sowie Teil• Fundgrube für alle, die sich ihren gesunden davon kamen aus der „DDR", 4169 aus dem halb auch auf zahlreichen Veranstaltungen haberaktien für die Gewerkschaftsmitglieder Menschenverstand bewahrt haben und die Ausland. Etwa 295000 Veröffentlichungen gerade über die Aktualität oder Zeitlosigkeit und verstärktes Mitspracherecht der Basis. fühlen, daß es mit der „Aufzucht" unseres konnten die Besucher insgesamt sehen, davon des christlichen Glaubens diskutiert. Die Viel• Zugleich tritt er für ein „freies demokratisches Nachwuchses gerade wegen fehlender Nest• rund 86000 Neuerscheinungen. falt der religiösen Titel in Frankfurt wird man• Gewerkschaftswesen" ein, das von unten und wärme in vielen Familien unseres Staates Freilich, von einer Krise des Buchwesens chen Besucher zu der Frage gebracht haben: nicht von den Funktionären bestimmt wird nicht zm besten bestellt ist. kann nicht gesprochen werden! Nur wer Werden denn all diese Titel wirklich gelesen? und dessen Wirtschaftsmacht entflochten und Wolfgang Vehnohr und Sebastian Haffner glaubte, daß die Zuwachsrate der Branche sich Die Antwort findet nur der Eingeweihte! In den kontrolliert ist. gehen in dem Buch „Das Wunder an der Marne auf ewig bei 4 Prozent einpendeln würde, ist Kirchen gibt es eine große Zahl von Kreisen, — Rekonstruktion der Entscheidungsschlacht derzeit pessimistisch. Daß auch auf dem Buch• Gruppen, Institutionen, die verläßliche Bü• Bonner Kaleidoskop des Ersten Weltkrieges" (Lübbe) der Frage sektor etwas abgespeckt werden muß, ist von cherkäufer sind. Viele Bücher wenden sich an Der Bonner Chronist Walter Henkels, der nach, warum der Schlieffen-Plan scheiterte. der Produktionsziffer her vielleicht für manche einen ganz bestimmten Adressatenkreis, z. B. bei uns durch viele kurzweilige und trotzdem Eine ausgewogene Darstellung ist ihnen ge• Verlage ein Nachteil, für die Geistesentwick• die Seniorenkreise, die ökomenisch Engagier• informative Bücher über Bundesparlament lungen, die zwar keine neuen Erkenntnisse lung in unserem Lande wohl kaum. Zuviel ist in ten, die jungen Gemeinden, Arbeitsgruppen und Bundesregierung bekannt geworden ist, enthält —, aber einen hervorragenden Ge• den letzten Jahren produziert worden, dessen zur Drogentherapie oder an Diskussionsgrup- legte ein Buch vor unter dem Titel „Die Lage samtüberblick dieses für die Geschichte unse• Informations-, Bildungs- oder Unterhaltungs• war immer so ernst" (Econ). Was Henkels, der res Jahrhunderts so entscheidenden Dramas wert das Papier nicht verdiente, auf dem es ge• von Adenauer bis heute alle Kanzler mit sei• gibt. Reclam veröffentlichte unter dem Titel druckt wurde. Wenn jetzt weniger Bücher ge• nen Kommentaren begleitete, so alles wäh• „In Deutschland unterwegs" Reportagen, Skiz• druckt werden, so könnten, wie Bertelsmann- rend seiner Tätigkeit an Ereignissen, Bege• zen und Berichte aus der Zeit nach der deut• Vorstandsmitglied Dr. Ulrich Wechsler mein• benheiten und Gestalten begegnet ist, das schen Kapitulation 1945. Der gleiche Verlag te, die Verlage „wieder ein konezntriertes Pro• verbindet sich, lebendig geschrieben, zu präsentiert eine interessante Sammlung von gramm mit mehr Qualitätsanspruch heraus• einem Bonner Kaleidoskop voller ungewöhn• Nationalhymnen der Öffentlichkeit. Aus den bringen". licher Beobachtungen und Urteile. Den ersten zahlreichen neuen Biographien ragt Gerhard Band einer Lebensrückschau hat nun auch Wehrs Buch über Rudolf Steiner heraus. Das Berechtigte Klage Willy Brandt veröffentlicht: „Links und frei — im Freiburger Aurum-Verlag erschienene Mein Weg 1930—1950" (Hoffmann und Werk über den universalen Geist, der sich als Andere Klagen sind berechtigter. Sehr stark Campe). Der Verlag dazu: „Willy Brandt erster philosophisch mit der Frage Zivilisation zu schaffen macht den Wissenschaftsverlagen zeichnet in seinem neuen Buch die wichtigsten und Natur befaßt hat, dürfte nicht nur die die Kürzung der Bibliothekenetats. Früher Stationen seines Lebensweges in den 30er und „Ökologen" im Lande interessieren, denn — konnten die Verlage mit festen Absatzzahlen 40er Jahren nach: die Erfahrungen des Exils wenn Steiner auch von manchen Sektierern rechnen, weil sie wußten, welche Bibliotheken mit dem Erlebnis menschlicher und politi• beansprucht wird — seine zivilisationskriti• ständig ihre Produktion in zumindest einem scher Solidarität; die Wirrungen des Sektie• schen Elemente sind aktueller als je zuvor. Exemplar übernahmen. Heute kaufen die rertums in seinen vielfältigen Erscheinungs• Bibliotheken nur noch das Notwendigste, und formen; die gnadenlose Verfolgung politisch Wettbewerb erhöht Qualität selbst wissenschaftliche Zeitschriften, die ein Andersdenkender durch die Kommunisten im Es ist unmöglich, an dieser Stelle auch nur Jahrzehnt und länger fest abonniert waren, Spanischen Bürgerkrieg; schließlich das Hin• werden jetzt abbestellt. Und hier schließt sich annähernd alle die Titel zu erwähnen, die er• einwachsen in die spanische Arbeiterbewe• wähnt werden müßten. Herrlich, was die mo• der Kreis: weniger verkaufte Exemplare pro• gung." derne Technik an Reprints heute möglich vozieren die Verlage zur Erhöhung der Preise macht! Mittelalterliche Handschriften werden bei geringerer Auflage, was wiederum die Zah• Mit einem neuen Buch zur Bewältigung un• serer Vergangenheit hat sich Erich Kuby, heute so großartig nachgedruckt — bis zur len des Absatzes verringert, bis eine wirt• handwerklichen Belegung mit Blattgold — daß schaftliche Kalkulation nicht mehr möglich ist. durch solche Veröffentlichungen bereits satt• sam bekannt, wieder einmal zu Wort gemel• die Originale schon hinter den Reproduktio• Aber auch im privaten Sektor setzen die Wis• det. Titel: „Verrat auf deutsch — Wie das Drit• nen verblassen. Bis 15 000 DM teuer sind aller• senschaftsverlage immer weniger ab. Obwohl te Reich Italien ruinierte" (Hoffmann und dings auch solche in kleiner Auflage erschei• die Zahl der Hochschullehrer in den letzten „Nur noch als Herr Schmidt und Frau" be• Campe). Was Kuby unter Verrat der Deut• nenden Werke. Prachtvolle Bildbände über zwanzig Jahren von etwas über 18000 auf schen versteht, sind die Hinweise Hitlers beim alle denkbaren Kunstepochen und Künstler mehr als 127 000 gestiegen ist, legen sich suchte der frühere Bundeskanzler die Buch• messe in Frankfurt Foto ap Abschluß des Achsenbündnisses, ein Krieg erfreuten in Frankfurt den Musenfreund immer weniger von ihnen eine Privatbiblio• werde frühestens in zwei oder drei Jahren ebenso wie auch der jugendliche Buchkäufer thek zu. Man benutzt bequem die Seminar• ausbrechen, obwohl die Vorbereitung des im Taschenbuchbereich ästhetisch aufge• bibliotheken, deren Zusammensetzung man pen über Fachgebiete, wie etwa die Mission. Polenfeldzuges bereits begonnen hatte. Was machte Reihen über Kunst und Architektur weitgehend bestimmt — oft zu Lasten der Stu• Selbstgänger sind die Arbeitsmaterialien für Kuby einäugig dabei verdrängt ist die Tatsa• findet. Der Wettbewerb der großen Lexika- denten. Es ist aber auch der hohe Preis der wis• den Konfirmandenunterricht, den Kindergot• che, daß Mussolini sich zu Ende des Frank• Verlage untereinander (Bibliographisches In• senschaftlichen Bücher, der viele Hochschul• tesdienst und verschiedene Kalenderarten, die reichfeldzuges noch einschaltet, um am Ge• stitut, Brockhaus, Bertelsmann, Knaur, Her• lehrer in bezug auf den Aufbau einer eigenen z. T. auf jahrzehntelanger Tradition aufbauen. winnertisch mitzusitzen. Genauso, wie er, den der) hat zu einem breiten Lexikon-Angebot Bibliothek resignieren läßt. Nicht zuletzt wird Manches Klassenkämpferische gibt an den Siegesrausch der Deutschen erblickend, die hervorragendster Qualität geführt, um das uns das wissenschaftliche Buchgeschäft stark ge• christlichen Literaturständen zu denken, z. B. eigene Armee auf dem Balkan und in Nord• viele andere Länder beneiden. Nur die schön• schädigt durch die modernen Fotokopier• das Buch „Christus, der schwarze Befreier afrika in kriegerische Verwicklungen treibt. geistige Literatur kränkelt weiter dahin, weil automaten. Zehntausende von Studenten ko• Südafrikas" von Sundermeier. Erfreut ist der Wesentlich weniger einseitig präsentiert sie sich im politischen Tagesengagement ver• pieren sich jeden Tag in der Bundesrepublik Besucher, daß auch bei uns und nicht nur in der sich ein neues Geschichtswerk des erst seit strickt und leider wenig Talente zeigt — viel• Deutschland Buchauszüge oder sogar voll• „DDR" eine größere Zahl von neuen und älte• kurzem bestehenden Verlages Severin und leicht auch deshalb, weil der wirtschaftlich ständige Bücher, wenn diese nicht zu umfang• ren Lutherpublikationen angeboten werden. Siedler, der in der Qualität des Verlagspro• orientierte Literaturbetrieb den eigentlichen reich sind und sparen damit die Anschaf• Die Spannweite der Neuveröffentlichungen gramms an beste deutsche Traditionen an• Talenten nicht behagen kann. Aber das ist eine fungskosten. Im Abzugsverfahren hergestellte auf dem religiösen Buchsektor reicht vom knüpft. Von seiner geplanten sechsbändigen Feststellung, die am Schluß einer jeden Buch• Lehrmaterialien, wie sie zahlreiche Professo• „Kleinen Bibellexikon" über Eberhard Stamm• deutschen Nationalgeschichte in der Zeit von messebetrachtung der letzten zwanzig Jahre ren am eigenen Arbeitsplatz herstellen lassen, lers „Politischer Stil als Ausdruck politischer 1763 bis heute liegt zwar erst ein Band vor, aber gestanden haben könnte. Uwe Greve fallen zusätzlich für die Wissenschaftsverlage Ethik", christliche Weihnachtsbücher, Ge• negativ ins Gewicht. betsanleitungen vielfältigster Art bis zur „Ge• schichte der Waldenserkirche" von Giorgio „Misere des wissenschaftlichen Buches** Tourn und einer Schallplatte mit brasiliani• scher Kirchenmusik. Aber auch die Schnellebigkeit der Wissen• schaften und eine immer kompliziertere Wis• Wie schon im letzten Jahr sind die hochge- senschaftssprache in vielen Disziplinen spielt putschten Bestseller z.B. amerikanischer bei dieser „Misere des wissenschaftlichen Bu• „Thriller"-Autoren ausgeblieben. Der Trend ches" eine Rolle. Manche Bücher sind so geht zum soliden Buch, das der Leser immer schnell überholt, daß ihre Anschaffung nicht wieder in die Hand nehmen kann und für das lohnt. Manche Werke z. B. der Soziologie und sich dreißig, vierzig oder mehr Deutsche Mark der Politologie werden nicht gelesen, weil ihre auszugeben lohnt. Auf der anderen Seite steigt Autoren nur für Wissenschaftler und nicht für die Zahl der Taschenbuchpublikationen mit den politischen Praktiker schreiben, dem sie der Verteuerung der festen Einbände und ge• eigentlich Zuträgerdienste leisten sollten. Ex• diegeneren Papiersorten! treme Spezialisierung wirkt zusätzlich ver• Streitbarer Schelsky kaufsdämpfend. „Wir sind... mit einer Wis• senschaft des nicht Wissenswerten konfron• Im politisch historischen Bereich gab es wie tiert, die ihren Niederschlag in wissenschaftli• immer viele Tausende von Neuerscheinun• cher Trivialliteratur findet", meinte polemisch gen, wobei der Kenner der Materie nicht in er• jüngst Bernhard Fabian, seines Zeichens Pro• ster Linie nach dem marktschreierisch und fessor an der Universität in Münster. überlaut Gepriesenem der Großverlage, son• In einigen Fachbereichen sind die Rückgän• dern nach der soliden Produktion so manches ge trotzdem mehr als alarmierend: im Bereich mittleren oder kleineren Verlagshauses Aus• von Recht und Verwaltung 22 Prozent (!), bei schau hielt. Und da gab es manche angenehme den Naturwissenschaften ebensoviel, bei den Entdeckung! Helmut Schelsky, der streitbare Theologen gar 27 (!) Prozent innerhalb eines Gesellschaftswissenschaftler veröffentlichte Jahres. Hier zeigt sich, daß die öffentliche soeben ein provozierendes Buch unter dem Hand jahrelang falsche Erwartungen bei den Titel „Die Funktionäre — gefährden sie das Verlagen geweckt hat und nunmehr durch das Gemeinwohl?" (Seewald-Verlag). Die Ge• Fallen ins gegenteilige Extrem viele Verlage werkschaften werden Schelsky dieses Buch nicht so leicht vergessen, denn er geht sehr Zeichnung aus „Rhein. MerkurV.Christ und Welt" gefährdet. Es wird brüderlich geteilt 16. Oktober 1982 — Folge 42 — Seite 6 Frau und Familie £os £ftjmu$mblott

s geschieht wohl nicht sehr oft, daß be• rühmte Töchter fast ebenso berühmte E Mütter haben. Nun, Antje Weisgerber, Körper, Geist und Seele geformt die bekannte Schauspielerin aus Königsberg, hat eine solche Mutter: Lise Abt-Weisgerber, Die Erzieherin Lise Abt-Weisgerber wird 90 Jahre alt — Lange Jahre in Königsberg gewirkt die am 15. Oktober in jugendlicher Frische ihren 90. Geburtstag begehen kann. Gefeiert Musik in Königsberg. 1938 — nach 17jähriger wird in Berlin, wo Antje Weisgerber zur Zeit hung für seine Schule erfunden hatte, um das Tätigkeit in Ostpreußen — verließ Lise Abt auf der Bühne steht. rhythmische Gefühl zu stärken und seinen Schülern den Unterschied zwischen Takt und Königsberg und ging nach Berlin. Ihre einsti• Elisabeth Abt wurde in Hannover geboren Rhythmus beizubringen. Jetzt hatte ich ge• gen Schülerinnen übernahmen es, die Kurse und wollte Pianistin werden. Sie besuchte das funden, was ich bisher vergeblich gesucht fortzuführen. Im Frühjahr 1939 kehrte Lise Abt Konservatorium für Musik in ihrer Vaterstadt, hatte! Die .Totale', den Gesamteinsatz von noch einmal in die alte Stadt am Pregel zurück bis..., ja bis... Aber lassen wir sie selbst be• Körper und Geist..." und gab im dortigen Schauspielhaus eine richten: „Mit 20 Jahren sah ich eine Auffüh• große Aufführung mit 60 Schülerinnen unter rung .Rhythmische Erziehung für Körper und Lise Abt unterbrach ihr Klavierstudium und besuchte die Dalcroze-Schule in Hellerau bei dem Titel „Künstlerisches Frauenschaf fen" für Geist' von Professor Jacques Dalcroze, der als Tanz, Gesang und Dichtung. Genfer Musiklehrer diese rhythmische Erzie- Dresden. Bedingt durch den Ausbruch des Er• sten Weltkriegs wurde die Schule allerdings Die Jubilarin, die gern an ihre Zeit in Ost• bald geschlossen, Lise Abt jedoch hatte ihr Di• preußen zurückdenkt und noch heute den plom zum Unterrichten bereits erlangt. Wäh• Kontakt mit ihren ehemaligen Schülerinnen rend des Krieges arbeitete sie als Röntgen- pflegt, erläutert die „rhythmische Erziehung", Teurer Kleinhaushalt Schwester und gab gleichzeitig Kurse für die ihr Leben so veränderte, und betont, daß Gymnastik und Atemlehre. Für diese Fächer diese Erziehung „den ganzen Körper, die Ner• Alleinstehende geben mehr aus richtete sie auch ein Seminar ein — die „Lise- ven, den Geist, die Seele erfaßt". „Sie hat die Abt-Schule". Möglichkeit, die schöpferischen Begabungen, und 30 Prozent aller bundesdeutschen Durch ihre Eheschließung 1921 mit dem die in jedem Menschen schlummern, ans Licht Haushalte sind Ein- oder Zweipersonen• Tierarzt und Bakteriologen Dr. med. vet. Fried• zu bringen. Ich möchte von einer Menschener• Rhaushalte. Solch ein kleiner Haushalt rich Weisgerber kam die Hannoveranerin ziehung sprechen, weil sie Körper, Geist und gibt, sollte man meinen, weniger Geld aus als nach Königsberg, wo sie ihre Arbeit mit einem Seele formt, das Unbewußte in uns zum Be• ein Drei- oder gar Vierpersonenhaushalt. Tat• Tanzabend begann und bald Kurse für rhyth• wußten bringt, den Eigenrhythmus erkennen Lise Abt-Weisgerber: Der Weg zur Harmonie sächlich ist dies jedoch umgekehrt. Die Ver• mische Gymnastik für Kinder, junge Mädchen läßt und den Weg zur Harmonie führt." SiS Foto privat braucherzentrale Hamburg: Alleinstehende, und Hausfrauen eröffnete. Diese Kurse wur• die nicht streng auf die Kosten achten, müssen den in der staatlichen Baugewerkschule für Essen „in jedem Monat einen Hunderter durchgeführt; doch auch Kurse in der Provinz mehr ausgeben pro Kopf als ein Vier-Perso• wurden abgehalten, so in Tapiau, wo Lise Abt nen-Haushalt." bei Prof. Waltershausen in der dortigen Ner• Auf allzeit gute Nachbarschaft! venheilanstalt arbeitete und bei fast geheilten Der Grund für die Mehrkosten: Alleinste• Patienten gute Erfolge erzielen konnte. Dar• Hella Smolarczyk erzählt eine fast alltägliche Begebenheit hende kaufen oft in Hast und ohne Preisver• über hinaus wurde sie vom Erziehungsmini• •ollt ihr unsere Behausung mieten?" kapseln. Was gingen uns die Nachbarn an — gleich, greifen schnell einmal zum teuren Fer• sterium beauftragt, Vorträge über rhythmi• tiggericht oder gehen essen. fragten unsere Bekannten sozusagen waren weit und breit ohnehin nur zwei da... sche Erziehung zu halten, hinzu kam ein Drei- w aus heiterem Himmel. „Eure Behau• Wir nützten einen schönen Sonnabend zu Doch die Verbraucherzentrale gibt auch Wochen-Kurs in Lotzen für die Wandervögel sung mieten...?" Unsere Verblüffung konnte einer Fahrt übers Land. Als wir heimkehrten Tips, wie man es beser machen könnte. Klein• des Kronacher Bundes mit Volkstänzen und nicht größer sein. Aber dann erfuhren wir, daß dunkelte es bereits. Wir stiegen aus, und Karl- haushalte sollten selbst improvisierten Reigen und Rundtänzen. sie das Landleben satt hätten, daß die Kinder Heinz verschloß sofort unseren altersschwa• An der Abschlußaufführung beteiligte damals # sich in der regionalen Zeitung über Son• jetzt in die Schule kämen und der Weg in die chen Wagen: er hatte immer Angst, jemand sich die ganze Stadt. derangebote informieren—und ihnen ent• Stadt für sie zu weit sei. könne unser klappriges Vehikel stehlen... sprechend auch einkaufen; 1924 gründete Lise Abt in Königsberg ein Der Umzugswagen wendete gerade zur Unterwegs hatten wir ein paar Koniferen Seminar für rhythmische Erziehung; unter• Rückfahrt, da legten wir eine schmissige gekauft. Karl-Heinz lud die Pflanzen aus dem # zur Information über günstige Lebensmitel richtet wurde im Schauspielhaus auf den Scheibe auf den Plattenspieler und eine Kofferraum; ich trug sie in den Garten. den allwöchentlichen Preisspiegel der Hufen, in der Baugewerkschule und in einem schwungvolle „Sohle" auf den Teppichboden. „Ach, du ahnst es nicht!" entfuhr es Karl- Verbraucherzentralen heranziehen; Frauenklub. Das Seminar wurde zwei Jahre „Spring nicht so", sagte Karl-Heinz, die un• Heinz, als er den Kofferraum zugeknallt hatte. # die Geschäfte der Umgebung auf ihre nach seiner Gründung staatlich anerkannt, ein teren Zehen sind meine..." „Jetzt liegt mein Schlüsselbund drin!" Preisgestaltung prüfen. Nach einiger Zeit Jahr später seine Gründerin staatlich aner• Vorhänge hatten wir an den Fenstern noch „Und meiner ist in der Handtasche — und wird dann ziemlich deutlich, wer verbrau• kannter „Seminar-Leiter für rhythmische Er• nicht dran... Später erfuhren wir, was unsere die hast du vorn im Wagen eingeschlossen! chergünstig kalkuliert und wo man besser ziehung". Nachbarn über uns dachten: „Da ziehen ein Weshalb nimmst du keinen Zweitschlüssel in nicht einkaufen sollte; Zum ersten staatlichen Examen im Jahr paar Verrückte ein... !" der Geldbörse mit..." # keinen Einkauf ohne Einkaufsplan tätigen 1928 kamen die Prüfer sogar aus Berlin — von Nachbarn? Ph! Wir brauchten keine! Hat• Das Fluchen nützte nichts; wir kamen nicht — und keinen Einkaufsplan ohne Wo• der Hochschule für Musik. Sieben Seminari• ten uns zwar kurz vorgestellt, wollten aber ins Haus. „Schließlich müssen wir die Fenster• chenplan aufstellen. Wer meint, dies sei zu stinnen bestanden diese Prüfung und eröffne• sonst unsere heilige Ruhe haben... Suchten scheiben, die wir einschlagen, selber zah• zeitaufwendig, wird bald feststellen, daß er ten eigene Kurse. Lise At selbst unterrichtete hier in der ländlichen Abgeschiedenheit len ...", regte ich Karl-Heinz zum Demolieren im Geschäft mit einem Plan viel schneller auch an einer öffentlichen Schule in Rasten• nichts als Entspannung von Beruf und Groß• unseres Miethäuschens an. .Vielleicht hat durchkommt als ohne. burg und arbeitete am Konservatorium für stadt. Würden uns hier so richtig ein- und ab- auch einer der Nachbarn ein Werkzeug..." Wer ohne Einkaufszettel einkauft, gibt er• Aber Karl-Heinz wischte meinen Einwand fahrungsgemäß außerdem mehr aus, als wenn wie eine lästige Fliege fort: „Wir brauchen er mit Einkaufszettel einkauft. (Am meisten Es war einmal vor langer Zeit...keine Nachbarn...!" gibt aus, wer ohne Einkaufszettel und mit Das Klofenster mußte dran glauben... hungrigem Magen einkaufen geht!) Kann das Fernsehen die märchenerzählende Großmutter ersetzen? Kurze Zeit später quietschten Bremsen. Ein grüner VW hielt. Ein Polizist stieg aus. Und Aber die Verbraucherzentrale Hamburg hat eute blätterte ich im Lexikon, und mein „Omche, erzähl' was!" dann tauchte auch noch ein Zivilist auf. „Ich noch einen anderen Ratschlag: Kleine Haus• Blick blieb an dem Wort „Märchen" Mein Omchen kannte so viele Märchen, sah sie einsteigen, als ich mit dem Fahrrad halte benötigen noch eher als Großhaushalte hängen. „Märchen": Woher stammte wußte wundersame Geschichten von Tieren vorbeikam!" ereiferte er sich. „Das sind ganz eine sorgfältig geplante Küchenausstattung. H das Wort? Das Lexikon sagte darüber nichts. zu erzählen, und natürlich konnten diese Tiere Ausgekochte — die machen sogar Licht, damit So müssen die Töpfe portionsgerecht sein und Kam das Wort etwa aus dem ostpreußischen sprechen. Ich höre noch ihre leise, brüchige sie besser klauen können...!" auch eine Tiefkühltruhe darf nicht fehlen. Erst Wortschatz? Konnte es nicht abgeleitet sein Stimme, wenn sie vom Papagei erzählte, der Ich würgte an einem Lachkrampf; Karl- dann kann nämlich kostengünstig gekocht von „Mär", das soviel wie „Sage", „Legende", den Affen an die Bauersfrau verriet, weil er ein Heinz öffnete die Haustür. werden, denn Reste sind nur im Vier-Sterne- bedeutet, und haben wir Ostpreußen vielleicht „Sie sind hier eingedrungen. Ihre Ausweise Frosterfach oder in der Tiefkühltruhe aufzu• kleines Brot gestohlen hatte: „Dat kleene Brot ein „chen" angehängt, dem Drang folgend, bitte!" verlangte der Beamte. bewahren, fd ös ennem Schaff — dat kleene Brot ös ennem alles zu verniedlichen? Sicherlich ist es nicht Schaff!" Oftmals erzählte sie mir in platt• „Mit Vergnügen!" sagte Karl-Heinz — amü• so gewesen, und ich werde wohl einen deutsch, so habe ich das Plattdeutsche unbe• siert, selbstsicher, ganz rechtmäßiger Mieter. Sprachwissenschaftler konsultieren müssen, wußt gelernt. Seine Hand fuhr ins Jakett, kam leer heraus. um meine Neugier zu befriedigen. — Gibt es heute noch die märchenerzählende „Mein Ausweis liegt noch bei den Wagenpa• Ich lese nun weiter: „Märchen, Gattung der Oma? Ja, gibt es noch überhaupt die Oma, so pieren — gibst du bitte mal deinen Zweit• epischen Dichtung, phantastische Erzählung, wie wir sie von früher her kennen? Unsere schlüssel vom Wagen?" in der die Grenzen zwischen Wirklichkeit und Omas sehen unzweifelhaft heute jünger aus, „Der ist in meiner Handtasche — und die dem Wunderbaren aufgehoben sind. Geister kleiden sich modisch, haben vielerlei Interes• hast du im Auto..." — „Eingeschlossen!" Karl- und Zaubermächte wirken auf das Geschehen sen, gehen nicht selten noch zu Volksbil• Heinz war gar nicht mehr so selbstsicher. ein, Tiere und Dinge sprechen und handeln dungskursen, machen Gymnastik und be• „Das kann jeder behaupten!" giftete der Zi• wie Menschen..." kommen viel Unterhaltung durch Senioren- vilist dazwischen. — „Und Ihr Ausweis?" fragte Ist es das, was die Faszination auf Kinder Veranstaltungen geboten. der Beamte mich. „Ich hatte einen Reisepaß. ausmacht, daß die Grenzen der Wirklichkeit Ist noch Muße vorhanden, etwa in der Fast abgelaufen... Ich habe mit der Anmel• aufgehoben werden, daß in den Märchen alles Dämmerstunde, dem auf dem Schoß sitzenden dung hier gleich einen neuen beantragt. Der geschehen kann, was der Phantasie der Kinder Enkel, ein Märchen zu erzählen? Anstelle des alte liegt im Amt..." entgegenkommt ? Aber — sind wir mal ehrlich: „Omi, erzähl' was", heißt es heute: „Mutti, kann „Tja! Wenn Sie sich nicht ausweisen kön• Nur der Kinder? Ich muß gestehen, ich lese ich den Fernseher anmachen", oder „Mutti, nen, muß ich Sie mitnehmen..." noch heute gern Märchen, und so manch einer legst du mir eine Märchenplatte (Cassette) Ich schielte zu Karl-Heinz: „Aber die Nach• von Ihnen wird vielleicht von sich dasselbe auf?" barn kennen uns ja!" Die Nachbarn jedoch sagen können. Können wir uns doch hierbei so Kinder lassen sich auf diese Weise nur zu glänzten durch Abwesenheit. wunderbar in eine Welt entführen lassen, die gern in das Reich der Phantasie entführen und Die uns am nächsten wohnende Nachbars• uns an unsere Empfindungen in der Kindheit können stundenlang gebannt zuhören. Aber: familie tat uns jedoch den Gefallen und kehrte erinnert. Wie bangten wir einst um „Hansel Kann das Fernsehen mit seinen — zugestan• bald heim; identifizierte uns. Wir begossen und Gretel", um „Rotkäppchen", freuten uns, den, mitunter recht guten — Sendereihen für dies mit einer Flasche Portwein, die wir für daß die „sieben Geißlein" noch lebten, als dem Kinder, die erzählende Oma ersetzen ? Es ist so einen anderen Anlaß gekauft hatten. Der Wolf der Bauch aufgeschnitten wurde, und wie schade, daß auch auf diesem Gebiet die Ro• freundliche Nachbar kannte sogar einen haßten wir die böse Stiefmutter von „Schnee• mantik der Nüchternheit gewichen ist. Die Schlosser, der uns am nächsten Tag, am Sonn• wittchen", die immer neue Untaten ersann, um Kinder, die es nicht anders kennen, vermissen tag, unsern Wagen aufschloß. Schneewittchen zu vernichten. es gewiß nicht. Jedoch um wieviel mehr wür• Wir aber haben noch oft erfahren müssen, Wer war es denn, die uns einst mit den vie• den sie bereichert werden, könnten sie anstel• daß einem ein hilfsbereiter Nachbar manch• len Märchen bekannt machte? Keine andere le einer unbekannten, unpersönlichen Stimme mal nähersteht — als Vater oder Bruder in der „Mündiger Verbraucher* : Preisvergleiche als die gute „Omchen", die immer gütig und aus der Konserve, Omis Stimme hören „Es war Ferne. lohnen sich Foto Zimmermann verständnisvoll lächelte, wenn wir bettelten: einmal..." Hildegard Rauschenbach Na, denn: Auf allzeit gute Nachbarschaft! Jahrgang 33 Ixi5 Dfipminfnblan 16. Oktober 1982 — Folge 42 — Seite 7

14. Fortsetzung und keine Maske? Das ist es — das ist es. Ach Gott, die Saiten meiner Brust zittern... 29. Mai: Früh am Meer. Ihre lichte Gestalt Um Mitternacht erst, als alle Unruhe um schwebte im Morgen mir vor: Ach, ich bin Günther Goldschmidt mich und in mir schwieg, war ich noch an Ju• außer Fassung, und mein Herz steht mir still, liets Haus. wenn ich nur an sie denke, nur mich besinne! wie plötzlich diese Neigung könnt' aufkeimen Nun leg' dich schlafen, müder Geist... und wie tief die Liebe zu Juliet schon Wurzel Der erblindete Greif 10. Juni: Kann ich schlafen? Und trage in mir schlug. die Glut, in mir die feurig aufgeflammte Liebe... Zur Abendstunde vor Juliets Fenster. Die Dieser ganze liebe lange Tag drehte sich wie Vorhänge waren leicht zurückgezogen, drin• die kleine Erde um die Sonne. Früh an das nen beim Licht sah ich das liebliche Geschöpf Haus des lieblichsten Geschöpfes, wo ich war• sitzen, wie sie zur Nacht ihr Haar flocht und tete, bis Juliet kam. Dann im Rhythmus der dabei leise ein altes Lied sang, wie es die Schif• Wellen immer ihr begegnet, sie wieder verlas• fer des Abends eintönig und wehmütig singen. sen und ihr wiederum begegnet draußen auf 30. Mai: Leidenschaftlich um das blonde der Promenade am Meer! Mädchen bewegt: Meeressturm — Sturm — Mittags den Direktor und seine Gattin im Sturm — tief — aufwühlender in der eigenen line begann wieder zu klagen und zu flehen. Juliet bog den feinen Kopf und dabei sah ich Hotel aufgesucht. Sie wird hier einige Zeit Brust. O Juliet, Juliet, Juliet. — Wolfgangs Hand hatte in das Buch eingetra• ihre Augen — eine wunderbare tiefe Wärme. verweilen, während er in die Stadt zurückfährt, Charles wandte den Kopf zu dem jungen gen: „Für das blonde junge Mädchen von der Als die Nacht sank, ging ich ans Meer und da er die Eintönigkeit des Badelebens fürchtet. Mädchen hinüber. Sie saß regungslos und See, mit dem mich ein eigen zartes und feines darauf vor des lieblichen Kindes Fenster. Aber Wir gingen zusammen einen heimlichen horchte auf die Musik. Leise flehte die Violine. inneres Band verbindet. Es ist dies Buch mei• alles war dunkel. „ What satisf action canst thou Waldweg, und mein väterlicher Freund eröff• Jetzt begann die Altstimme einer Frau zu sin• ner Gedichte aber das letzte, das ich verschen• have to night?" nete mir, während mein Herz über Wald und gen. Es war ein Lied, das Wolfgang gedichtet ke!" 8. Juni: Da ich Don Carlos in einer anderen See nach dem schönen Kind lauschte, daß eine und das ein junger Komponist in Musik gesetzt „Es war das letzte," sagte Charles sehr ernst. Stadt spielen mußte, sah ich das blonde Mäd• der größten Städte Deutschlands mich zu hatte. „Mein Freund hat wenig Menschen gehabt, die chen zwei Tage nicht. Es war mir, als hätte ich einem Gastspiel als Romeo wünsche. Er habe Ich fühle nachts im stillen, tiefen Schlaf wußten, daß er auch ein Dichter war. Er gab sie eine Ewigkeit lang nicht erblickt... das sichere Vertrauen, daß sich mein Erfolg er• Den leisen Pulsschlag seine Gedichte selten zum Geschenk — und Im tiefen nächtigen Dunkel ihr begegnet, da neuern werde. Ich versprach, meine Zusage deines Lebens klopfen — nur denen, die er liebte —" der Mond durch Wolken verhüllt war; ich fühl• oder Absage in drei Tagen zu geben. Wie sich im Wind, Die Violine ließ aus ihren Saiten den Klang te nur, daß sie es war, aber ich sah sie nicht... der Sommersgiuten traf, aller Schmerzen ausströmen, die "überhaupt 9. Juni: Mein Direktor kam mit seiner Gattin Lachen im Wind Die Blüte sanft erschließt eine menschliche Brust empfinden kann. Ach, hinaus an die See, dazu eine ganze Gesell• des Regens Tropfen Christine... schaft von Schauspielern. Es gab also einen Nachmittags an ihrem Haus vorbei; da sah 3. Juni: Was soll ich nun sagen vor Ent• bewegten Tag. Der Direktor, dieser sprühende, ich sie im Garten sitzen mit zwei jungen Mäd• So wend' ich atmend mein Gesicht zu dir zücken? Da ich am Strand entlang ging, begeg• gegenwärtige Mann voll wuchtigen Tempe• chen unter frischen grünen Bäumen im rosa Und zieh dich an mich nete ich dem blonden Mädchen. Sie empfing raments, ist mir wohlgesinnt und zog mich duftigen Kleid, das lichtblonde Haar in dichten aus entfernten Räumen, mich mit einem klaren, ruhigen Blick, so daß recht in seine Nähe. Er quält mich nun mit Flechten. Ihr Lachen weht der Wind zu mir... Und es entschwebt der Erde Boden mir, mir eine Glutwelle ins Gesicht schoß. Ich grüß• Romeo nicht länger, sagt er. Aber es sei ihm in Hernach kam sie auf den Seesteg, und Und ich versinke ganz te mit einer leisen Bewegung meiner Hand. langen Jahren noch nicht begegnet, daß ein abermals ein Begegnen, ihr Entferntwerden, in schweren Träumen! Meine Gedichte sind nun in ihrem Besitz! Schauspieler eine Rolle, die er einmal so inten• Wiederbegegnen, immer im Rhythmus des Dann endete der Tag. Da saß ich dicht am Meer siv erfaßt habe, wie ich an einem Abend mit Meeres, das wundervoll schimmernd dalag. Eine gelbe Rose auf einem Steine, das Wasser der Wellen spül• plötzlicher Intuition den Romeo, wieder fallen Ich fühlte meine Einsamkeit, suchte die süße te bis zu meinen Füßen, die See war ruhig wie lasse. Und so nahe einer Katastrophe... Nähe des blonden Geschöpfes. Ich will ihr ein Als die Violine nicht mehr klang und die mein Herz. Oben saß Juliet auf der weißen Wie konnte ich für dieses Kind erglühen? Denkmal setzen. Als sie aber fort war, ging ich Altstimme verschwebt war, stand Christine Bank: ein liebenswertes Bild, neben ihr an sie Im „Sommernachtstraum", der Abschieds• auch, wie zum Zeichen: nun ist alles tot für auf und trat nahe zu Charles. Sie blickte über geschmiegt ein goldiges Kind. — Du Engel du! vorstellung, würde ich vortrefflich sein, meinte mich ohne Juliet. seine Schulter, legte ihren Finger auf das Ta• 4. Juni: Vollmond! Spät abends in seinem der Direktor. Seine Frau ist eine kleine, zierlich Am Abend ging ich zum Direktor, ich sagte gebuch, da wo vom 30. Mai geschrieben stand, Schimmer begegnet' ich noch einmal der Ge• gebaute, intelligente Frau mit dunklen Haaren ohne viel Umstände das Romeo-Gastspiel zu; und sagte leise: „An diesem Tag sandte er mir liebten. Ihr dichtes Haar war gleich einem son• und glänzenden geistsprühenden Augen — denn ich fühle wieder alle Kräfte wachsen und seine Gedichte in einem kunstvoll gebunde• nigen Saume; denn sie trug es frei ohne Hut. sehr aufgeschlossen für alle Ereignisse des werde ihn spielen für das Kind am Meer. Wir nen Band. Ich hatte in der Stadt wie gewöhn- Ich preßte die Hand an mein pochendes Herz. Tages, von Thema zu Thema mit großem Ge• unterhielten uns eifrig bis weit über Mitter• lichzu tun, da brachte mein Onkel, bei dem ich 5. Juni: Wie wunderbar! Ein Tier brachte mir schick und ungeheurer Lebendigkeit sprin• nacht und plauderten von dem großen Roman im großen gelben Haus in der Stadt einkehrte, heute Hilfe. Ein Hund, da ich den Hunden so gend. der Norwegerin Sigrid Undset „Kristin Lavrans- ein Paket, das am Morgen ein Bote für mich ab• abhold bin! Der Wagen war übervoll, und das Um 4 Uhr traf noch Charles ein, der von der tochter", dem schönsten Buch, das ich seit lan• gegeben hatte. Die Schrift war mir unbekannt. blonde Mädchen saß am anderen Ende weit ganzen Gesellschaft mit lautem Hallo emp• gem gelesen. Als ich öffnete, fand ich den japanischen Ka• von mir entfernt, mit dem Rücken mir zuge• fangen wurde. Und doch — und doch — wollte Der Theaterdirektor reiste ab; mit der klei• sten, darin lag ein Buch und obenauf eine gelbe wandt, daß ich nur immer den Zipfel ihres mir nicht wohl werden im Kreise der fröhlichen nen klugen Frau werden wir noch oft zusam• Rose." Kleides und die grüne Kante ihres Hutes sehen Zecher. Obwohl ich mittobte und mitlachte — men sein! Christine nahm den Band aus dem japani• konnte. Plötzlich bellte unter der Bank neben aber war dies nicht ein Schauspiel? schen Kasten und reichte ihn Charles. Die Vio- mir und knurrte wild der Hund des Försters. Ist nicht mein Romeo allein echt gewesen Fortsetzung folgt

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Auflösung in der nächsten Folge 16. Oktober 1982 — Folge 42 — Seite 8 Unterhaltung £>05 Efipnußmblaii

en überwältigendsten Eindruck in der Willy Rosner Natur empfing ich zeit meines Lebens, Dwenn ich auf den hohen Wanderdünen bei Pillkoppen und Nidden stand und im wechselnden Farbenspiel der Jahreszeiten die Ein Tag im Hospital an der Wolga Blicke über den schmalen Landstreifen der Kurischen Nehrung zwischen Cranz und Memel sowie das unübersehbare Wasser zu äußerlich etwas zu Kräften zu bringen, damit beiden Seiten, die Ostsee und das Kurische sie bei der wöchentlichen Kontrolle der sowje• Haff, gleiten ließ. Das ist nun schon lange her. tischen Lagerärzte von den am Flußufer gele• Doch auch dies bleibt unvergessen: Die genen Zementfabriken „Roter Oktober", „Pio• herrliche Sicht von den Wolgahöhen hinunter nier", „Komsomolsk" und anderen wieder als auf die bewaldeten Uferhänge und dann über arbeitsfähig übernommen wurden. So kam es den kilometerbreiten, in der Sonne glitzern• vor, daß viele Kameraden nur zwei oder drei den Strom bis zur jenseitigen Wälder- und Wochen Lazarettaufenthalt hatten und durch Steppenferne im Osten. Ich stand dort neben die Mehlsuppen körperlich ein wenig aufge• einem deutschen Arzt und einem ungarischen schwemmt, viel zu früh von neuem, so lange es Obersten, die, gleichwohl Gefangene wie ich, ging, schwere Arbeit verrichten mußten: jedoch bereits länger in Wolsk weilend, mir Schleppen oder Karren der Zementsäcke zu vom Stacheldrahtzaun das schöne Land• den Förderbändern und Stapeln im Innern der schaftsbild erläuterten. Als wir im Jahre 1946 Wolgaschiffe. mit unserem Krankentransport im Güterzug Allmonatlich erschien ein „Nachrichten• hier ankamen, hatten wir fast 2000 Kilometer blatt" in deutscher Sprache, das uns neben der in einer Reise von zehn Tagen vom Nowgoro• Verherrlichung Sowjetrußlands von dem der Bezirk, zum Teil schnell dahinbrausend, Wiederaufbau in der Heimat Kunde gab, je• zum Teil viele Stunden auf einem Nebengleis doch lediglich in der damaligen russischen Be• wartend, zurückgelegt. Aber was bedeuten satzungszone aus kommunistischer Sicht. Als schon tausend Kilometer für dieses Land! einmal eine neue Ausgabe am Schwarzen Langsam bewegte sich unsere große Kolon• Brett klebte, sah ich dort einige Kameraden ne von der Bahnstation bergauf — von der rus• lebhaft diskutieren. Was konnte schon Wich• sischen Bevölkerung kaum beachtet. Schon tiges zu lesen sein ? Aber es war diesmal etwas, von weitem fiel uns auf der Höhe ein großes das uns alle erregte: Die Bekanntgabe, daß die Gebäude auf: die frühere Kadettenschule, die ostdeutschen Gebiete von der Oder und Neiße die Sowjets in ein Hospital für Kriegsgefange• bis Eydtkuhnen und Memel jetzt zur Sowjet• ne umgewandelt hatten. Erleichtert gingen wir union und Polen gehören und Deutschland, durch das Eingangstor; denn nun durften wir getrennt durch eine »Friedensgrenze", nur Foto Lipka doch ärztliche Betreuung und Krankenbe• Insterburg: Alter Markt mit Blick auf die Luther-Kirche noch im westlichen Reststück aus den vier Be• handlung erwarten, wenn sich auch die An• satzungszonen bestehe. Wir lasen immer wie• kündigung vor dem Verlassen des Arbeitsla• der den Text, der uns deutlich machte, daß wir, gers am Wolchowstrom, der Transport ginge soweit wir im deutschen Osten zu Hause so schallte ein lautes „Doswidania!" hinterher. sie Schmerzen haben und was er für sie tun waren, nun heimatlos geworden sein sollten. Unsere kriegsgefangenen Ärzte behandelten könne. Dann dauerte es nicht lange, bis er die• Das war für mich der schwärzeste Tag in der uns aufopfernd. Aber es waren ihnen Grenzen sen Kranken zur Linderung Bohnenkaffee und Kriegsgefangenschaft. Bald hatten auch schon gesetzt, weil vor allem Arzneien fehlten. Die ein Glas Wodka bringen ließ, gelegentlich eilfertige „Aktivisten" das uns verbleibende Herbstabend Leitung der Abteilungen lag in der Hand russi• auch ein Schnitzel, was uns alle erfreute. restliche Deutschland zur Veranschaulichung scher Arzte, meist Ärztinnen. Es gab hier auch Eines Tages sahen wir auf den Korridoren auf einer Wandfläche zeichnerisch darge• elektrische Heilbestrahlungsgeräte, eine junge Frauen, die wie wir barfuß einhergingen stellt Und wieder ist der Tag vorbei, Röntgenanlage, ferner eine chirurgische Ab• und mit einer langen Unterhose und einem ein Lebenstag im Herbsteskleid. teilung, in der ein deutscher Arzt operierte und Hemd bekleidet waren, zusätzlich noch mit Mit Saus und Brausen sang der Wind der auch von sowjetischen Offizieren konsul• einem schäbigen morgenrockähnlichen Über- die alte Abschiedsmelodei tiert, wurde. hahg. Bald erfuhren wir, daß die Sowjets beim Kartoffeln gegen Tabak dem Menschenkind. Der Chef des Hospitals, ein russischer Pro• Einmarsch in Ostpreußen auch deutsche Mädchen und Frauen zur Zwangsarbeit ver• Am späteren Nachmittag kamen die Ar• Grad wie die Blätter verwehen, fessor, erhielt von uns — keineswegs boshaft beitskommandos des Hospitals zurück. Zu — den Spitznamen „Rucksack", weil er einen schleppt hatten. Dreißig dieser Leidensgefähr• so weht hinweg ein jeder Tag. tinnen waren in den Arbeitslagern ausgeson• ihnen gehörten Kameraden, die auf ärztliche Zeit flieht geschwind. Buckel hatte. Er war fast täglich im Lazarett. Vorschrift hier eine Zeitlang leichtere Arbei• Noch heute höre ich den Ruf meiner Kamera• dert und hierher zur Krankenbehandlung Sie und der Wind bleiben nicht stehen, überführt worden. Einem Mädchen von 20 ten verrichten sollten. Zuerst kam das Beerdi• weil nirgends sie zu Hause sind. den: „Der Rucksack kommt!" Dann suchte der gungskommando, das die Toten des Vortages Professor die Schwerkranken auf, die in kleine• Jahren mußte gleich nach der Einlieferung ein Ursula Rudat Bein amputiert werden. am Rande des Städtchens Wolsk auf einem ren Räumen von Oberfeldarzt Dr. Gerlach lie• Abhang — ohne Sarg und ohne Gebet — beer• bevoll betreut wurden. Hier lag auch ich länge• Das Augenmerk hatten die Russen offen• digt und zwei neue Gräber als Tagesnorm ge• re Zeit. Besorgt fragte der Russe einige Kame• sichtlich darauf gerichtet, die Kranken — ein schaufelt hatte, damit immer 20 Gräber im nach Westen, heimwärts in ein Königsberger raden, die schon Todeskandidaten waren, ob großer Teil litt unter Dystrophie II — wieder voraus bereit lagen. Auch ich war verschie• Lazarett, als falsch erwiesen hatte. Anschei• dentlich bei dieser Arbeit. Einmal gab es dabei nend gab es nur wenige Häuser dieser Art in sogar eine Freude, als wir, bei sommerlicher der Sowjetunion, was daraus hervorging, daß Riesenhitze schweißtriefend den steinigen wir aus der weiten Ferne hierhergebracht wor- Alfred Marquardt Boden mit dem Spaten bearbeitend, von den waren. Aber immerhin — auch dies war einem alten Mütterchen beim Vorübereilen anerkennenswert, wenngleich nur ein ver• einen Apfel schnell in die Hand gelegt erhiel• schwindend kleiner Teil der Kriegsgefange• ten —währenddessen die Mildtätige ängstlich nen das Glück hatte, die durch schwere Arbeit Ein Schreck in der Morgenstundezum Posten hinüberlugte , der im Grase liegend und mangelhafte Lagerverpflegung ruinierten laut schnarchte. — Bald darauf kehrte das Kol• Körper in einem Hospital behandeln zu lassen iese kleine Geschichte kenne ich nur chenes Pech war es nun, daß er mit Gesicht, chosenkommando zurück. Diese Kameraden und damit eher vom Tod bewahrt zu bleiben. vom Hörensagen, aber sie soll sich in Pfeife und Bart genau in die Eier fiel, während hatten ein wenig Glück. Sie steckten sich bei unserem schönen Insterburg abgespielt sein Hut lustig weiterhüpfte, bis derselbe ein der Landarbeit in der Erntezeit einige Früchte Schon am ersten Tag merkten wir, daß zwar D haben. Das muß so in den zwanziger Jahren Stückchen weiter unter dem Reifen eines Last• ein, Tomaten oder Kartoffeln, die sie bei den im auch hier die Verpflegung unzureichend, aber gewesen sein. autos sein Leben oder eigentlich seine Form Lazarett verbliebenen Kameraden gegen doch besser und reichlicher als in den Lagern Großvater Kallweit, ein ziemlich bejahrter aufgab. Tabak eintauschten. war. Morgens, mittags und abends gelangte Kleinbauer im Ausgedinge, war noch sehr rü• Bevor ihm einer der Passanten zu Hilfe kam, eine fetthaltige Mehlsuppe zur Ausgabe, zwi• Wurde es Abend, so las manch einer gern schendurch etwas Weißbrot und sogar Butter, stig, und machte sich an einem frühen Sonn• hatte sich Vater Kallweit schon gefaßt. Be• ein Buch aus der Bücherei. Außer Kriegsroma• zum Trinken abgekochtes Wasser. Mehr als abendmorgen auf den Weg nach Insterburg. Er dächtig zog er sein Haupt aus dem Korb, des• nen mit tendenziösem Inhalt konnte man für 1000 Kameraden waren hier in großen Sälen hatte etwa 4 Kilometer Fußmarsch vor sich sen Inhalt, nunmehr in ein komplettes Rührei, eine Handvoll Machorka hin und wieder auch untergebracht. Nach dem Frühstück tat zur und ging bedächtigen Schrittes, die Pfeife im einschließlich Pfeife, verwandelt, langsam gute Literatur erwischen: Gorki, Lermontow, warmen Jahreszeit ein Aufenthalt in dem von Mund. Unter dem Arm hatte er einen riesigen durch die Fugen sickerte und schließlich in Tolstoi oder Tschechow — auch eine Auswahl uns bepflanzten Hospitalgarten gut, wo beim Henkelkorb mit frischen Hühnereiern, um einem kleinen Bächlein auf die Straße lief. von Goethes Werken war darunter. Leider Spazierengehen neue kameradschaftliche dieselben auf dem Interburger Markt in klin• Mit goldgelbem, eidottertropfendem Ge• fehlte in jedem Buch eine Anzahl Blätter, die Bande geknüpft wurden. Gespräche über gende Münze zu verwandeln. Er hatte Mühe, sicht und Bart blickte er um sich — ein nie zu von den Lesern trotz des Verbots zum Zigaret• Kriegserlebnisse wurden geführt, immer wie• die schwere Last so behutsam wie nur möglich vergessendes, urkomisches Bild. Er bemühte tendrehen herausgerissen worden war. der aber auch die Aussichten der Heimkehr zu tragen. Mitunter setzte er sie ab, um sich mit sich, die verklebten Augen zu öffnen, dann be• besprochen. Gedankenvoll sah ich am westli• einem großen, rotgewürfelten Taschentuch leckte er ein paarmal seinen Bart, wobei einer Nachts war es still in dem großen Haus. Der chen Gartenende über den Zaun. Im Geiste er• den Schweiß abzuwischen, der von der zer• der umstehenden Halbwüchsigen rief: „Onkel, erquickende Schlaf tat allen gut. Trotzdem gab blickte ich den Seesteg von Cranz mit der wei• furchten Stirn über die Wangen in perlenden wi schmeckt di denn de Pangkook?" Gelassen es immer Kameraden, die, vielleicht von ten Sicht zu den „Weißen Bergen" der Kuri• Tropfen niederlief, die sich schließlich in sei• erwiderte der biedere Mann: „Et jeit, oawer je- Schmerzen geplagt, vielleicht von Sorgen um schen Nehrung. Wann würde ich wieder zu nem wallenden Vollbart verfingen. broade weer et mi leewer!" die Angehörigen und um Deutschland ge• Hause sein? Mittlerweile hatte er den Stadtrand erreicht Während alle Umstehenden nunmehr in ein quält, keine Ruhe fanden. Die alte Kranken• und war froh, daß es nur noch ein paar Minuten herzliches Gelächter ausbrachen, holte Vater schwester Natascha lächelte jedesmal freund• Bevor um 10 Uhr die Visite durch den deut• bis zum Marktplatz waren. Obwohl es noch Kallweit seinen nun in eine regelrechte Filz• lich am Saalausgang, wenn wir leise vorüber• schen Arzt begann, rief ein Kamerad, der sehr früh war, herrschte schon ein ziemlich platte verwandelten Hut und bemühte sich schlichen und durch den Korridor zur Toilette schon seit Stalingrad als Sanitäter hier war, reger Verkehr, und Vater Kallweit hatte je• brummend, ihm wenigstens eine gewisse Ähn• gingen, um mit den dort schon herumstehen• „Achtung!" in den Saal hinein. Eingeübt rich• desmal ein wenig Herzklopfen, wenn er eine lichkeit seiner vorherigen Form zu geben. den Kameraden einige Zigaretten zu rauchen. teten sich jetzt die Kranken von den Pritschen Straße überqueren mußte. Ängstlich schaute Schimpfend sagte er: „Dat nun de Eier zum Meist war sie jedoch auf ihrem Stuhl einge• auf und schrien im Chor: „Sdrastwutje!" — er sich mehrfach nach beiden Seiten um, bevor Deiwel sönn, dat kann öck joa noch verkrafte. nickt und träumte... von dem „Großen Vater• Warum das ? fragte ich mich das erste Mal. Be• er sich ein Herz faßte und den Fuß auf die Fahr• Miene Heehnerkes legge wedder frösche! ländischen Krieg" und dem „Sieg über trat eine hohe russische Persönlichkeit den bahn setzte. Oawer dat de Stinkkist von Auto mienem Hoot Deutschland" oder davon, wie sie diese Stel• Saal? Nein! Es war auch nicht der deutsche Plötzlich war es auch schon geschehen! In• so terscheiwelt hätt, dat ärjert mi denn doch! lung im Kriegsgefangenenhospital mit der Arzt — er saß schon auf seinem Stuhl und war• folge seiner Achtsamkeit allein auf die Fuhr• Dä kost doch mindestens e Doaler!" guten Verpflegung — täglich nahm sie einen tete auf Anja, die jetzt, ohne den Gefangenen• werke und Autos war der Bedauernswerte Sprach's, nahm seinen Henkelkorb mit den großen Essenstopf mit Kascha mit nach Hause gruß zu erwidern, eintrat, zum Arzttisch schritt über einen Bordstein gestolpert und der Länge kümmerlichen Resten von Eiweiß, Dottern — noch lange behalten könnte. und bei den folgenden Untersuchungen Hand• nach — vor sich wie in Abwehr den Korb hal• und Schalen unter den Arm und trat ziemlich Wir aber hatten nur einen Wunsch: Heim• reichungen leistete. Verließ sie dann den Saal, tend — auf den Bauch gefallen. Ausgespro• bedripst seinen Heimweg an. kehren zu dürfen nach Deutschland. 16. Oktober 1982 — Folge 42 — Seite 9 iMs JSXipnufitnbluii Kultur Deutsch-D eutsches auf Festivals Edinburgh—Bayreuth—Salzburg: Rückblick auf drei der bedeutendsten Festspiele in Europa ine Rückschau auf drei der bedeutendsten nommenen Doppelgastspiels der Staatsoper Dres• nierung und — mit Abstrichen — auch Günther Festspiele in Europa ergibt eine Reihe auf• den in Edinburgh. Nur sein .Bacchus" war unter Ueckers Bühnenbilder erreichten einen modernen E schlußreicher deutsch-deutscher Begegnun• allen Solisten mehr als Mittelmaß. Die Inszenierung Wagner-Stil, der vor allem in den sonst so oft peinli• gen und Überschneidungen. Die Internationalen der Dresdner .Ariadne", erst wenige Monate alt, chen Eingangs- und Schlußszenen zu dem Einpräg• Edinburgher Festspiele, immer noch die bei weitem behauptet sich als ganze neben der Dornschen in samsten gehört, was in letzter Zeit in Bayreuth gebo• vielseitigsten und einfallsreichsten, haben 1982 das Salzburg. Joachim Herz hat aber stärker noch die ten wurde. Dazu kommt noch des aus Rußland emi• Augenmerk vor allem auf Italien und die italieni• sozialen Kontraste herausgehoben und läßt die grierten neuen Kasseler Musikchefs, Woldemar sche Kunst gerichtet. So waren Ensembles bis aus Szenerie um die Ariadne sogar auf Kosten der Nelsson, kompetentes Dirigat. den USA bemüht, etwa ihre Varianten und Ver• Commedia-dell'Arte-Wirkung der Kumpane der Trotzdem hat die Aufführung ihre Schwachstel• fremdungen der Commedia-deH'Arte-Tradition Zerbinetta parodieren. len in der unausgewogenen gesanglichen Interpre• vorzuführen, bis in eine optisch üppige Amerikani• Weniger ansprechend ist die Dresdner Produk• tation der darstellerisch so beeindruckenden Karan sierung und, leider nur zu vordergründige Aktuali• tion von Mozarts .Entführung aus dem Serail" aus• Armstrong als Elsa, die übrigens von Peter Hof• sierung von Frank Wedekinds .Lulu" — die aller• gefallen, auch gesanglich nicht sehr imponierend. mann kollegial gegen Buhrufe des sonst so begei• dings darstellerisch hinreißend geriet. Der andere Starregisseur der .DDR", Harry Kupfer, sterten Publikums abgeschirmt wurde. Zu den .Jahresregenten", die zumeist die musika• ließ sich von Peter Sykora ein sehr unpraktikables Noch mehr, schon wegen der ungeheuren Anfor• lischen und literarischen Programme beherrschen, Bühnenbild entwerfen, bei dem übrigens der Dau• derungen, die an diese Rolle zumal in der Inszenie• fällt den Edingburghern meist verblüffend viel ein. erhintergrund eine Kreidefelsenlandschaft simu• rung Jean-Pierre Ponnelles, mit seinem üppig wu• Bei Goethe war das nicht gerade der Fall. Da be• liert, die eher nach Rügen als nach Istanbul aussieht. chernden, symbolistisch fast überinterpretierten schränkte man sich darauf, Hermann Prey seinen Im .Holländer" war die stärkste Erscheinung der Bühnenbild, gestellt wird, verdient Rene Kollo ge• Goethe-Liederabend, konzentriert auf Schubert- Träger derTitelrolle, der Farbige Simon Estes, der in rühmt zu werden. Er ist, wie Hof mann, nun auf einem Vertonungen, von den Salzburger Festspielen zu diese Aufgabe auch gesanglich hineingereift ist, so oder dem Höhepunkt seiner sängerischen Entwick• wiederholen. Dort hatte es wenigstens noch einen daß man ihm, zumal dank seiner dynamischen In• lung. Und seine Darstellung des Tristan, der schließ• Stantslaus Cauer: Der Künstler neben seinem weiteren, köstlichen Goethe-Abend gegeben. Chri• terpretationskunst, in der Neuinszenierung des lich allein sterben muß, kann in Gesang und Spiel Werk „Schlafende" (Marmor, 1942), dessen sta Ludwig sang Liedvertonungen von Mozart bis Bayreuther .Parsifal" den Amfortas anvertrauen nicht mehr gesteigert werden. Das ist in diesem Jahr Schicksal unbekannt ist und... Tschaikowski. Auch Senta Berger, zum letzten Male konnte. Sieht man von der zu manieristisch ausge• um so großartiger ausgefallen, als nun auch die Jedermanns Buhlschaft vor dem Dom, hatte in ihr fallenen und die Regie in manch' Sackgasse trei• Partnerin, Johanna Meier, in die Isoldenfigur hin• etwas überfrachtetes Rezitationsprogramm, das bis bende Ausstattung von Andreas Reinhardt ab, so eingewachsen ist und so durch Qualitätsausgleich zeigte. Neu war eine übersprudelnde, trotz sich zu Paul Celan hohe Ansprüche stellte, Texte muß Götz Friedrichs Inszenierung wegen der Per• eine stärkere Intensität der ganzen Aufführung er• überschlagenden Gags nie ausufernde komödianti• Goethes einbezogen. Und dann war da zum Ab• sonenführung gerühmt wrden. Da fügte das große reicht wurde, für die Daniel Barenboim im Orche• sche Inszenierung von Johann Nestroys Posse .Der schluß noch eine diskutable Inszenierung von .Tor• Wagnis, die eine Bayreuther Generation ältere stergraben das entsprechende Niveau garantiert. Zerrissene". Die köstlichen Typen Otto Schenk (zu• quato Tasso", die Dieter Dorn neben seine ein paar Leonie Rysanek als Kundry dem stimmfrischen Par• Da von den Tenören die Rede ist, muß leider fest• gleich Regisseur) und Fritz Muliar flankierten und Jahre alte, aber immer noch bestehende .Ariadne sifal des Peter Hof mann entgegenzustellen, sich po• gestellt werden, daß Siegfried Jerusalem, nach steigerten den Bühnenzauberer Helmut Lohner in auf Naxos" setzte — hier wie dort mit Jürgen Rose sitiv zu neuer Spannung, zumal auch Franz Mazuras Peter Hofmann, aus der einstigen Nachwuchs• der Hauptrolle, der schon von der Gestalt her sich als Ausstatter. Diese .Ariadne" ist nun zugleich zu Klingsor und Hans Soltins Gurnemanz eine hochka• schmiede des Stuttgarter Staatstheaters, ganz in die als Nestroy-Erbe bekunden konnte. einem Denkmal für Karl Böhm geworden. Sein Aus• rätige Besetzung sicherten. James Levines, des un• Höhe von Hofmanns Weltruhm aufgestiegen, als fall zeigt, wie dünn besät das Feld wirklich hervor• Salzburg ist nicht nur Theater und Oper, da sind ermüdlich zwischen Bayreuth und Salzburg hin- Walther von Stolzing auch in diesem Jahr sehr hin• — ebenso wichtig — oft befriedigender, die Mozart- ragender deutscher Dirigenten geworden ist. Das und herpendelnden, damit in die Fußstapfen Karl ter den tenoralen Erwartungen zurückblieb. Diese erwies sich gerade bei Richard Strauss, hatte es Matineen: die Serenaden (etwa mit dem Israel Böhms tretenden Taktstockzauberers .Parsifal"- .Meistersinger'-Inszenierungen Wolfgang Wag• Chamber Orchestra); eine Parade bedeutender doch Wolfgang Sawallisch, der Tüchtige, schwer Maße, kamen an die Rekordlängen eines Hans ners, die herkömmlichste und spannungsloseste, gegen Karl Böhms Andenken anzudirigieren. Er• Pianisten: aus Böhmen stammend Rudolf Buchbin• Knappertsbusch heran. So wurde, vielleicht gegen die es in der Nachkriegszeit auf dem Grünen Hügel der (vor allem geeichter Haydn-Fachmann), aus staunlich übrigens, wie James King immer noch die die Ansicht, der angestrebte Akzent auf das Musik• gegeben hat und in der auch der bayreuthkundige heikle Partie des .Bacchus" meistert. Mähren, heute an der Spitze der Weltelite, Alfred dramatische hin doch wieder mehr zum Weihespiel Horst Stein als Dirigent unter seinem sonstigen Ni• Brendel, Pollini, Arrau, Andräs Schiff, der mit dem Da wären wir bei den Tenören. Sie hinterließen, zurückverschoben. veau blieb, hat doch zwei Positiva aufzuweisen: Geiger Gidon Kremer, dem aus der Sowjetunion zieht man solistische Bilanz, die stärksten Ein• Peter Hofmann, der aus Marienbad in Böhmen Hermann Prey, den Beckmesser, der auch einmal ausgebürgerten Balten, einen Duo-Abend gab; die drücke. Placido Domingo ist jetzt in .Hoffmanns Er• stammt, hat als Rockstar, Schloßbesitzer und Mo• schön singen kann und darf, und Bernd Weikl, des• Kammerkonzerte und nicht zuletzt die Kirchenmu• zählungen" in Salzburg gesanglich und darstelle• torradfan oft zuviel Schlagzeilen gemacht; aber sen Hans Sachs beträchtlich an Nuancierung ge• sik. Was längst zum Ritual gehört, nämlich, für St. risch so ausgewogen, daß eine Steigerung kaum auch der Neid muß es ihm lassen, daß er eine der wonnen hat. Peter geschrieben, Mozarts c-Moll-Messe, klang so mehr möglich erscheint. Nicht ganz so glücklich schönsten Stimmen in der heutigen Welt hat, nach In Salzburg gab es 1982 neben dem matten .Fide• frisch und voller Dynamik wie schon lange nicht. Es mag man über die Entwicklung sein, die Peter mancherlei Krisen über ein durchhaltendes und lio" eine musikalisch delikatest ausgewogene .Cosi schien, als hätte, im Zusammenhang mit der großen Schreier in der etwas müder gewordenen, sonst so ausgewogenes Organ verfügt und darüber hinaus fan tutte", unter Riccardo Muti, an der bei interna• Jubiläumsausstellung des Stifters Sankt Peter, die temperamentvoll von dem Tausendsassa James auch ein höchst beeindruckender Darsteller ge• tionaler Besetzung der einzige Deutsche — sieht vollendete Erneuerung der altehrwürdigen Kirche Levine musikalisch geleiteten, von Jean-Pierre worden ist. Das konnte er, in dieser Saison einen man von den Wiener Philharmonikern ab —, der da auch die Mozarteums-Musikanten und das Soli• Ponnelle einfallsreich ausgestatteten „Zauberflöte" Doppeltriumph feiernd, auch in der Wiederaufnah• eine Rolle spielte, nämlich der Regisseur Michael stenquartett unter Leopold Hager besonders inspi• -.den Tamino singt. Levine und Ponnelle sind auch me des .Lohengrin" belegen. Götz Friedrichs Insze• Hampe, nach unserer Meinung am wenigsten Profil riert. Ernst Schremmer das genialische Gespann in der optisch ausufernden Offenbach-Oper „Hoffmanns Erzählungen". Eine große Enttäuschung wurde die Salzburger Eröffnungspremiere .Fidelio" sowohl, was die Ins• zenierung des Nestors unter den Schauspielregis• Königsberger Kunstschaffen nachhaltig geprägt seuren, Leopold Lindtberg, die bieder unpraktische, mit aktuellen Zutaten komponierte Ausstattung Vor 115 Jahren wurde der Bildhauer Professor Stanislaus Cauer in Bad Kreuznach geboren Hans Ulrich Schmückles wie vor allem die musika• lische Direktion Lorin Maazels, des neuen Wiener n diesem Monat jährt sich der Geburtstag des melland stammende Wilhelm Dumpies, der 1934 und Schaffen in Rom und die Bekanntschaft namhaf• Staatsopernchefs, betrifft. Er machte dann einiges Bildhauers Stanislaus Cauer zum 115. Male. noch einen Bildniskopf seines Lehrers Cauer in ter deutscher Künstler wie Louis Tuaillon, August gut mit einer bannenden Interpretation von Gustav ICauer gehört zur dritten Generation einer weit Stucco schuf, Christiane Gerstel-Naubereit aus Gaul, Ludwig von Hofmann, Otto Greiner, Robert Mahlers Sechster mit den Wiener Philharmonikern. verzweigten Künstlerfamilie, die aus Dresden Heilsberg, die später Meisterschülerin Hugo Lede• Wellmann und andere sich mehr zu einer klassi• Im .Fidelio" ragte aus einem, trotz dem ständigen kommend, sich in Bad Kreuznach niedergelassen rers in Berlin wurde und den Bildhauer Wilhelm schen plastischen Auffassung steigerte." Wanderer zwischen den deutschen Welten Theo hatte. Gerstel heiratete, Walter Hempel, der Holländer In dem Frühwerk des .Stirnbinders" ist das Vor• Adam (Gouverneur) und der hochgelobten, aus Bu• Der Großvater, Emil Cauer, der erste Bildhauer in Meindert Hendricks, Oskar Bernhard Jaeger, der bild Hildebrands im Sinne des Rundplastischen er• dapest gekommenen Eva Marton in der Titelrolle, der Familie, schrieb 1856 in seinen Betrachtungen von Hermann Brachert an der Kunst- und Gewerk• kennbar, mit dessen Hilfe er die einseitige Ansicht nur respektablen Ensemble der Tenor Reiner Gold• über Kunst: .Jedes Kunstwerk muß die lebendige schule an die Akademie überwechselte, der nahezu des Reliefs überwand und damit über seinen Vater berg heraus, dem der internationale Durchbruch ge• Teilnahme seiner Zeit anregen und festhalten, ihr unbekannte Gedalja Kahan, der Königsberger Paul hinausging, indem er nicht in der Tradition stehen lungen ist. Er, auch durch Syberbergs Wagner-Film Fühlen und Denken befriedigen, kurz, wenn es von Kimritz, der außer Bildnisbüsten Brunnen, Grabre• blieb, sondern sie weiterbildete. Hildebrand, Tuail• bekannt, als Siegfried für den neuen Bayreuther seiner Zeit ganz verstanden und empfunden wer• liefs und Kruzifixe schuf, der noch heute bekannte lon und Gaul gehörten zu den Künstlern, die die Pla• „Ring" vorgesehen, war auch die markanteste Er• den soll, muß es ihr angehören und aus dem Leben Paul Koralus aus Widminnen, von dem es in Kö• stik aus dem Dienste der Malerei wieder zu sich scheinung des insgesamt ziemlich kritisch aufge• hervorgegangen sein." nigsberg die Büsten Alois Senefelders und Samuel selbst, zur eigenen Bedeutung zurückführten und Heinickes, des Erfinders der Taubstummen-Welt- dem Material wieder zu seinem Recht verhalfen. Genau das trifft auf die Kunst des Stanislaus Lautsprache, gab. Käthe Koener-Krakow, Hilde Cauer zu, der 1926 in einem eigenhändigen Lebens• Daß Cauer diesen Geist in sich aufnahm, das be• Leest, Hans Pagel und Max Sonnenberg, dessen stimmt seine Weiterbildung der Tradition und lauf über seine bis dahin zurückgelegten Stationen Bronze eines Elchs einst den Laden von Gräfe & berichtete: macht seine Bedeutung für die Königsberger Kunst Unzer schmückte. Wenn auch die meisten von aus. Hinzu kommt, daß er sich auch der weiteren „Ich wurde am 18. Oktober 1867 als viertes Kind ihnen durch die Ereignisse der dreißiger Jahre und Entwicklung nicht verschloß und mehr und mehr meiner Eltern in Kreuznach an der Nahe geboren. des Krieges weit verstreut wurden, so hinterließen das eigene Ich, sein persönliches Gefühl und Erle• Ich besuchte bis zum 14. Lebensjahr das dortige sie doch zu einem großen Teil Arbeiten ihrer Hand ben zum Ausdruck bringt. Die Porträtbüste der Gymnasium. Im Jahre 1882, in meinem 15. Lebens• in der Stadt Königsberg. Herbert Meinhard Mühl• Aufwartefrau vom Vorderroßgarten mag dafür als jahr, siedelte mein Vater mit seiner ganzen Familie pfordt hat in seinem verdienstvollen Buch »Königs• Beispiel dienen. Was Agnes Miegel in ihr sah, lag nach Rom über. Ich entschloß mich, Bildhauer zu berger Skulpturen und ihre Meister 1255—1945", keineswegs in Cauers Absicht. Wie er bei der Pla• werden. Im Atelier meines Vaters erhielt ich meine Würzburg 1970, und einem dazu erschienenen stik .Mutter und Kind" aus dem Jahre 1919 die Ein• praktische Ausbildung im Bildhauerberuf. Ich blieb Nachtrag alle die Arbeiten aufgezählt, deren heit von Mutter und Kind gestaltet, in der Krieg• mit Unterbrechungen durch Reisen bis zum Jahre Standort in Königsberg ihm bekannt war. Von Sta• strauer die seelische Erregung der mit ihrem 1905 in Rom. Im Jahre 1897 habe ich mich in Rom nislaus Cauer nennt er allein 96, teils für die Öffent• Schmerz ringenden Frau ausdrückt, so sah er in verheiratet. Meine beiden ältesten Kinder sind dort lichkeit bestimmte, teils für Privatbesitzer geschaf• jener Aufwartefrau allein die schaffende Frau und geboren. fene Werke. Mutter und ermöglichte damit die Symbolisierung 1905 siedelte ich mit meiner Familie nach Berlin Hier seien nur kurz erwähnt das Schillerdenkmal durch Agnes Miegel. über, wo ich in der Buchenstraße im Hause des Prof. gegenüber dem Schauspielhaus, dessen Inschrift Etwas von diesem Geiste Cauers wird auch deut• Herter ein Atelier fand. ... durch kyrillische Buchstaben auch für die Men• lich sichtbar, wenn er in seinem Manuskript über Durch meine Reisen in Italien habe ich Land und schen der heutigen Besatzungsmacht ergänzt und die Erlebnisse an der Königsberger Kunstakademie Leute gut kennengelernt. Die größten Eindrücke lesbar gemacht wurde, der Puttenbrunnen an der in anekdotisch lebendiger Weise seine Kollegen von Natur und Kunst hatte ich auf einer Reise durch Schloßwache, die Kleistgedenktafel an seinem schildert. Cauer brachte eine persönlich erlebte, Sicilien und durch die Besteigung des Ätna. Im Wohnhaus Löbenichtsche Gasse 12, das Marmorre• verinnerlichte und psychologisch ausgerichtete Jahre 1906—07 bot sich für mich die Gelegenheit, lief für Max von Schenkendorff am Schenkendorff- Kunst nach Königsberg und konnte daher auch mich um die Stelle in Königsberg an der Akademie platz, die vielen Bildnisbüsten, wie die des Freiherrn anderthalb Jahre lang die revolutionären Unruhen zu bewerben. Meine Bewerbung hatte Erfolg und von Stein im Vorraum des Kneiphöfischen Rathau• der Akademie als stellvertretender Direktor in zum 1. Januar 1907 ward ich nach Königsberg an die ses, des Grafen Alexander Dohna im großen Saal Schach halten, die nach seiner Ablösung wieder Akademie an Stelle des verstorbenen Prof. Reusch des Landeshauses, des Geheimrats Alexander Bez- neu ausbrachen. berufen. Im Kriege habe ich die Büsten Hinden- zenberger im Prussia-Museum, des Akademiepro• burgs, Ludendorffs und Eichhorns in Lotzen, Kowno fessors Otto Heichert, des Dichters Martin Borr• Er hat also nicht nur in künstlerischer Hinsicht und Riga modelliert." 26 Jahre wirkte Cauer als Lei• mann und schließlich die Büste einer Aufwartefrau der Akademie zum Aufstieg verholfen, über die er ter der Bildhauerklasse an der Königsberger Akade• vom Vorderroßgarten, einer Mutter von 12 Kindern, schrieb: .Das Leben an der Akademie war sehr un• mie, ehe er im Zusammenhang ihrer Auflösung im deren bei aller Realität doch wiederum klassisch bürokratisch und frei, es wurde aber in den Ateliers ...die Bildnisbüste einer Aufwartefrau vom der Lehrer und Schüler fleißig und erfolgreich gear• Vorderroßgarten (Muschelkalk, 1934): Anre• Rahmen der Brüningschen Notverordnungen in idealisierte Gesichtszüge Agnes Miegel zu dem Ge• den Ruhestand trat. Während dieser Zeit bildete er dicht .Mutter Ostpreußen" anregten. beitet." gung für Agnes Miegel zahlreiche Schüler aus. Zu ihnen zählen Otto Über seine Kunst schrieb Stanislaus Cauer: .Von Auch seinen Ruhestand verlebte Cauer in der Fotos (2) aus H.M. Mühlpfordt .Königsberger Drengwitz, der von ostpreußischen Eltern in Schle• Pregelstadt, die ihm 1942, ein Jahr vor seinem Tode Skulpturen und ihre Meister 1255- 945 Holzner meinem Vater habe ich durch Vererbung die lyrisch K Verlag, Wurzburg sien geborene Hermann Dubois, der aus dem Me- romantische Begabung, die dann durch das Leben noch die Goldmedaille verlieh. Günter Krüger 16. Oktober 1982 — Folge 42 — Seite 10 Geschichte tm OOnnußrnbloit

Damit war der Pfarrer nicht fertig. Das Kol• leg, das ihm alsdann auf den Koppeln „pnva- tissime" „gelesen" ward, sollte fortan zu den Ein Mann voll seltener Güte des Herzens wertvollsten seines Lebens gehören. Es wurde zu einem Bekenntnis ohne Vorbehalt, zur Er• Dr. h. c. Manfred Graf v. Brünneck als Kirchenpatron von Belschwitz-Klein Tromnau / Von Ernst Füg schließung eines kindlichen Glaubens, der an• betend die Geheimnisse Gottes ehrt und sich as ist ein Kirchenpatron? Möglicher• hütet, vorwitzig hinter die Kulissen Gottes zu weise antworten auch kirchentreue sehen. Es war das erstemal, daß der Pfarrer sei• WOstpreußen mit einem Achsel• nen Kirchenpatron als einen Mann des Glau• zucken. Darum zunächst eine kurze Erläute• bens kennenlernte. t _ rung. Das Patronat für Kirchengemeinden Am 8. Sonntag nach Trinitatis fand die hin• dürfte aus den mittelalterlichen Schutzherr• führung statt, ein Fest der ganzen Gemeinde. schaften entstanden sein. Es ist mit Rechten Der Platz vor der Kirche war mit Fuhrwerken und Pflichten ausgestattet. Zu den Rechten vollgestellt. Vom Schloß her zog man in ge• gehört das Präsentations- und Berufungsrecht messener Ordnung über den Kirchsteig zum bei einer Pfarrstellenbesetzung oder wenig• Gotteshaus. Der Graf aber, zwischen dem Su• stens die Mitwirkung. Zu den Pflichten gehört perintendenten und dem leicht erregten jun• meist die volle oder teilweise Unterhaltung der gen Pfarrer, zitierte das passende Wort: „Pro- Pfarrei mit Kirchen und Pfarrhaus einschließ• phete rechts, Prophete links, das Weltkind in lich Hof. der Mitte." Mit Liebe war von der verehrten Das Patronat ist meist an einen Grund• Schwester des Grafen, der Freifrau von Seher- stücksbesitz gebunden. War der Besitzer nicht Thoss, die „weltliche" Feier bereitet. Alle Alte• Christ, so ruhte das Patronatsrecht, während sten waren mit den geladenen Gästen an festli• die Pflichten blieben. Nicht selten lag oder cher Tafel versammelt. Der Graf hielt seine liegt das Patronat bei einer Stadtverwaltung sorgfältig durchgefeilte Tischrede so, daß sie oder bei Domänen (Staatsgüter). Natürlich wie Musik klang und dem Pfarrerehepaar zu gibt es auch viele Kirchengemeinden, vor einem seelsorgerlichen Zuspruch für das Bel• allem die neugegründeten, ohne Patronat. Es schwitzer Amt wurde. ist kein Kirchenamt mit obrigkeitlichen Be• fugnissen, sondern ein Individualrecht. Meist steht dem Kirchenpatron eine Ehrenloge oder Zeugnis hoher geistiger Kultur eine bevorzugte Bank im Gotteshaus zu, re• spektiert von allen Gemeindegliedern. Das Gedenken an den Dr. h. c. Grafen von Brünneck wird ungewollt zum Zeugnis einer hohen geistigen Kultur in den besten ostpreu• Landeshauptmann der Provinz ßischen Landhäusern. In ihnen arbeiteten viel• fach tiefgegründete Persönlichkeiten, die das Manfred Graf von Brünneck, der von Mai Erbe des Humanismus sowohl mit dem Glau• 1907 bis 1916 das Amt des Landrats von Kö• bensgut des Christen als auch mit den Tradi• nigsberg betreute, um dann bis 1928 als Lan• tionen der Wissenschaft und Kunst zu verei• deshauptmann der Provinz Ostpreußen zu nen wußten. Die Ausnahmen stehen hier nicht wirken, übernahm nach dem Tod seines Bru• zur Debatte. Es gab auch Kirchenpatrone, ders Siegfried, ehemals Landrat des Kreises denen dies Amt lästig war. Rosenberg (Westpreußen), das Majorat Bei• Aber der Belschwitzer Patron konnte sein schwitz, einen Familienbesitz seit 1683. Ihm Neues Testament in griechischer Sprache bes• widmet Klaus von der Groeben in seinem Buch ser als sein Pfarrer. Die humanistische Bildung „Landräte in Ostpreußen" (1972, Grotesche hatte ihm das Zentrum des christlichen Glau• Verlagsbuchhandlung) ein besonderes Kapi• bens nicht verschoben. Einen Raum in seinem tel. Seine Tätigkeit in der Zeit des Übergangs Haus nannte er die „Hauskapelle". Er hatte sie von der Monarchie zur Weimarer Republik mit den „Möbeln der Penelope" ausstatten las• erwähnt oft auch August Winnig, 1918 bis 1920 sen. Der Philosoph ging nicht nur mit seinem nach dem Kapp-Putsch Oberpräsident von Pfarrer den philosophischen Problemen nach, Ostpreußen, in seinem Buch „Heimkehr" tf sondern hat mit berufenen geistigen Führern (Hanseatische Verlagsanstalt 1935). August unserer Heimat dem Geheimnis nachgeson• Winnig sollte heute noch nicht vergessen sein. nen, „was die Welt im Innersten zusammen• Er galt für viele Kenner vor 50 Jahren als der hält". Jene Arbeit über das „Ärgernis" mit der beste Schriftsteller deutscher Sprache. Quintessenz, daß derjenige, der Ärgernis Graf Brünneck und August Winnig blieben nimmt, ebenso schuldig sei wie der, der Ärger• Freunde. 1927 wurde Brünneck von der juristi• nis erregt, ist dem Pfarrer im Gedächtnis ge• schen Fakultät zu Königsberg zum Ehrendok• blieben. tor ernannt. Er war Ehrenmitglied der Gesell• schaft der Freunde Kants in Göttingen. Von Wir haben ihm später die Freude gegönnt, die aus einem Brief sprach: „Ende April (1950) den Zeitgenossen wurde er „der Philosoph auf Die Kirche der Gemeinde Belschwitz-Klein Tromnau Foto Füg dem Amtssessel" genannt. Am 1. September war ich anläßlich des Kant-Tages vier Tage in 1982 hätten wir seinen 110. Geburtstag feiern Göttingen, wo ich mit der Ernennung zum Eh• können. Vor 25 Jahren, am 16. Mai 1957, ist er renmitglied der Gesellschaft der Freunde in Baden-Baden heimgegangen. Kants überrascht wurde und in der Atmosphä• Mit der Übernahme des Majorats war er zu 2A re der universitas literarum von einem Arm Kirchenpatron der evangelischen Gemeinde meiner dortigen Professorenfreunde in den Belschwitz-Klein Tromnau. Zu % lag das Pa• andere Spezialität der Belschwitzer Wirt• vom Klein Tromnauer Baron bereitwillig ge• anderen flog". Graf Brünneck stand eine musik• tronat bei Freiherrn von Overbeck genannt schaft kannte: Die anfangs des 19. Jahrhun• stelltes Fuhrwerk den Pfarrer fahren, nachdem erfüllte Sprache zur Verfügung. Kein Wunder, Schönaich in Klein Tromnau. derts in Notzeiten begründete Schafherde, die das Schloß in Groß Beischwitz verständigt daß er die Musik so innig liebte und übte. Er wegen der Wolle in hohem internationalen war. Vorn auf dem Bock saß neben dem Kut• konnte ernsthaft an einer großen Beethoven• Ansehen aller Fachkreise stand und von sämt• scher der Pechvogel, der zerknirschte Chauf• sonate arbeiten. Auf dem Bahnhof Rosenberg lichen Ausstellungen erste Preise erwarb. feur. Damals trat der Graf aus der großen Tür her• Der Pastor, nicht unberührt von dem peinli• Wie geistlich bedeutungsreich und ehren• Freude am Orgelspiel aus, den jungen Pastor zu begrüßen. Er ließ ihn chen Malheur, dachte bei sich: Was wird der voll der Ruf des Grafen Brünneck anfangs des seine Jugend nicht fühlen und erkannte ihn in Graf sagen? Und was sagte er, nachdem er sich Jahres 1929 an den 28jährigen Pfarrer in Masu- In einem anderen Brief an seinen einstigen Selbstverständlichkeit als einen Diener Got• bei dem Pfarrer teilnehmend nach der Fahrt ren war, dafür sind ihm erst später die Augen Pfarrer schrieb er humorvoll: „Also die Söhne tes an. Am Sonntag sollte die Probepredigt ge• erkundigt hatte, zu seinem „teuren" Fahrer? aufgegangen. Er hatte sich zunächst gesträubt, meiner ehemaligen Patronatsgeistlichen er• halten werden. Als der Pastor am frühen Mor• „Nun, mein lieber Wilhelm, was haben Sie um bei der masurischen Gemeinde zu bleiben, geben sich dem Orgelspiel. Das ist erfreulich. gen das Tageslicht in seine Stube ließ, fiel sein denn gemacht?" Kein Wort des Vorwurfs be• gab dann aber wiederholtem Drängen nach. Stellt doch dieses Instrument die Verbindung Blick auf den Gartenvorplatz. In dessen Mitte Ihm wurde ein Lebensgeschenk zuteil, wie es schämte den Mann, dem der Kummer über zwischen Mikro- und Makrokosmos, die der stand der Adorant, jene griechische anbeten• selbst in Ostpreußen nur wenigen Geistlichen sein Mißgeschick im guten Antlitz geschrie• Mensch, an beiden vorbeitappend, so schwer de Knabenfigur, die in frommer Hingabe mit beschert worden ist. Er bewahrt noch im Alter ben stand. Der Pfarrer lernte seinen Kirchen• findet, her und leitet zugleich zum Hyperkos• erhobenen Armen und offenen Händen gen ein verehrendes, liebevolles Gedächtnis für patron als einen Mann voll seltener Güte des mischen über". Er machte es seinen Zuhörern Himmel schaut. Der Pfarrer war damals von den Mann, der sein Kirchenpatron bis zum Fe• Herzens kennen. So hat er ihn oft erlebt. der Entdeckung des Jünglings betroffen und oft nicht leicht. In den Büros des Landeshauses bruar 1940 gewesen ist. beglückt; er sah sich selbst zum Gebet gerufen Zum sinkenden Tag forderte der Graf seinen in Königsberg soll der Spruch herumgegangen Es war Frühjahr 1929, als er an einem Sonn• und ließ sich das Standbild als Sinnbild dienen Gast zu einem Spaziergang über die Koppeln sein: „Es ist immer am schönsten, wenn er (der abend vom Bahnhof Rosenberg (Westpreu• für den Geist, der jenem Hause das Gepräge auf, wo die Weite sich dehnte und der Blick Landeshauptmann) redet, auch wenn man ihn ßen) mit einem zauberhaft schönen Schim• einer in ewigen Gründen ruhenden Kultur ver• über die sanften Wellen des gesegneten Lan• nicht versteht". In seinem Schreibtisch hütete melgespann vor das weiße Schloß in Groß Bei• lieh, in welcher Schönheit und edle Kunst sich des schweifte. Es war dem jungen Geistlichen er Verse, von denen er selten sprach. schwitz gefahren wurde. Schimmel, auch das verbinden mit schlichter christlicher Fröm• bald klar, daß er nun in ein Examen genommen Er stellte höchste Anforderungen an das lernte er erst später, waren eine Belschwitzer migkeit. wurde, in dessen Mitte eine schwerwiegende kunstvoll geformte Wort. Erst in den letzten Spezialität. Etwa Mitte des vorigen Jahrhun• Frage stand. „Sagen Sie, mein lieber Herr Pfar• Jahren seines Lebens hat er es gewagt, Verse derts soll ein weißes Zirkuspferd von einem Der zur Probe berufene Kandidat mußte sich rer, warum leiteten Sie heute im Gottesdienst zu veröffentlichen. In einem Brief spricht er Schausteller in der Nähe von Beischwitz als auch in Klein Tromnau vorstellen, wohin er das Glaubensbekenntnis mit dem Satz ein: von seiner gelegentlichen Mitarbeit an der unbrauchbar zurückgelassen worden sein. Der wegen der 12 km Entfernung mit einem „Steyr" , Wir bekennen unseren Glauben mit den Wor• „Ostpreußischen Kulturwarte", „die zuweilen damalige Graf nahm sich des Tieres an und transportiert wurde. Dessen Fahrer ließ sich in ten unserer Väter'?" Der Gefragte sah sich un• Gedichte von mir, die nach dem Urteil Win- pflegte es. Jener Schimmel erwies sich als Klein Tromnau von einer Schar junger Mäd• ausweichlich gestellt. War nicht jener Einlei• nigs diesen Namen verdienen, veröffentlicht". edles Geblüt aus arabischem Stamm und chen überreden, seinen Wagen vollzuladen, tungssatz, damals wie heute vielfach ge• An mehreren Stellen des Belschwitzer Dorfes wurde der Stammvater der weit im Lande be• eben mit den jungen Mädeln. Da wollte es das bräuchlich, eine Art Rückversicherung, eine aber hat der Sprachkünstler als Gutsherr seine rühmten Albinos, die — als seltene Kostbar• Unglück, daß der Wagen, vielleicht wegen gewisse Freistellung vom eigenen Bekenntnis? allen Bewohnern und Wanderern geltenden keit — eine Zierde des Belschwitzer Stalles eines Steuerdefekts, vielleicht aus anderen Dem fragenden Gastgeber, der seine Verant• geworden waren. Verse preisgegeben: Bei der von ihm gepflanz• Gründen, gegen einen Baum fuhr und erhebli• wortung als Kirchenpatron dergestalt offen• ten Dorf linde oder dort, wo er scherzend zu der Dem Blick des aussteigenden Gastes war chen Schaden nahm. Das Signalhorn wurde barte, konnte der Pastor freimütig bekennen, von ihm eigenhändig entworfenen Ampel am nicht entgangen, daß links und rechts über auf Dauerton gedrückt, der den Prediger auf daß der Satz mit Vorbedacht gesprochen sei Gasthaus eine Mahnung an die Dorf Jugend er• dem Schloßportal zwei Widderköpfe prang• der Kanzel erreichte und ihn wie auch die Ge• und zwar hinsichtlich des Satzes von der Ge• gehen ließ, die kunstvolle Lampe nicht zu zer• ten. Zu deuten vermochte er sie erst, als er die meinde in Unruhe versetzte. Zurück mußte ein burt des Herrn aus der Jungfrau Maria. werfen. Fortsetzung folgt 16. Oktober 1982 - Folge 42 - Seite 11 £os £fiprtufimblüii Ostpreußen heute

ensch, Raoul, du bist ja verrückt! Hast du aber Mut!" Solche und ähnliche Be• Fleisch und Mehl. Der polnische Staat subven• Mmerkungen bekam ich zu hören, als ich tioniert diese Produkte in zu starkem Maße, von meiner geplanten Ostpreußen-Reise er• Ein Reisebericht (I): was sicher auch ein Grund für die gegenwärti• zahlte, die ich zu Beginn der Sommerferien ge wirtschaftliche Krise in Polen ist. Die Felder, 1981 antreten wollte. vor allem Raps- und Weizenfelder, sind stark Trotz alledem ging mein Zug von Puttgar• verunkrautet, weil keine Spritzmittel dafür zu den ab, der mich in das Land meiner Kindheit bekommen sind. das Land der Wälder und Seen, nach Masuren Schwerbepackt nach Lotzen „Und jetzt zeige ich dir mal einen polnischen genauer gesagt nach Lotzen (Oizycko) bringen Hof. Mein Nachbar bewirtschaftet einen Hof sollte. „So lange es Menschen gibt wird Ostpreußen nicht vergessen" von 17 ha mit seinen beiden Töchtern. Na, du Nach langer, ermüdender Bahnfahrt — ins• wirst sehen." gesamt 23 Stunden war ich unterwegs — kam VON RAOUL GRAMSCH Welch ein Unterschied! Der Garten total ich in der Nacht in Lotzen an. Mein Zimmer im verwildert. Der Stall zusammengefallen. Die Hotel war einfach aber sauber. Das Essen war Scheune abgebrochen, keine Maschinen, die anfangs noch reichlich und auch abwechs• Stromleitungen gekappt, zerbrochene Fenster lungsreich, was ich bei den Versorgungs• — alles total verkommen. schwierigkeiten, von denen wir ja alle gehört haben, nicht erwartet hätte. In Erwartung sol• Die beiden Töchter, zwei späte Mädchen cher Schwierigkeiten hatte ich mich mit aller• von eta 40 bis 50 Jahren, wendeten gerade Heu auf einer Wiese. Heurechen und Pferd hatten lei Konserven, Zucker und sonstigen Lebens• sie sich von Nachbarn ausgeliehen. Irgendwie mitteln reichlich eingedeckt. Deshalb schien schämten sie sich wohl, denn sie wollten sich mir mein Gepäck beim Umsteigen auf polni• auf keinen Fall fotografieren lassen in ihrer schen Bahnhöfen beinahe die Arme auszurei• Arbeitskleidung. Ich hörte von ihnen immer ßen. Alles war unnötig, Hotels, in welchen nur: „Nje, nje!" Touristen aus westlichen Ländern unterge• Der deutsche Bauer sagte mir, daß von den bracht werden, waren n o c h mit allem reich• 17 ha dieses Hofes nur 11 ha bestellt sind. Der lich versorgt, sei es Zucker, Butter oder Fleisch. Strom ist ihnen gesperrt worden, weil sie die Am Sonntag besuchte ich dann einen polni• Stromrechnungen nicht bezahlt haben. Der schen Gottesdienst in der evangelischen Kir• che in Lotzen. Die evangelischen Kirchen in Es gab geräucherte Maränen Ostpreußen, in Allenstein, in Nikolaiken, in frühere deutsche Besitzer dieses Hofes, ein Neubartelsdorf, Lyck werden vom Gustav• Bauer namens Lupian, ist 1945 von den Russen in der evangelischen Kirche erschossen worden. Sein Hof war nach Aussa• gen des deutschen Bauern einer der besten Adolf-Werk unterhalten. Dies ist eine Einrich• Höfe des Dorfes. Es ist eine Schande, wie dieser tung der evangelischen Kirche, die die evange• schöne Hof heruntergewirtschaftet worden ist. lischen Gotteshäuser und Gemeinden in der Hier kann man wirklich das schlimme Wort Diaspora unterstützt. Für den Unterhalt des von der „polnischen Wirtschaft" einmal ge• Pfarrers kommt aber zum überwiegenden Teil brauchen. die Gemeinde auf. Der evangelische Pfarrer Ich blieb noch zum Abendessen. Es gab ge• betreut in Lotzen 60 evangelische Familien, bratene und geräucherte Maränen, dazu fri• wie er mir sagte. Leider werden es immer we• sche Butter und Bauernbrot. Die Maräne ist ein niger, meinte er, denn die meisten evangeli• Hauptstraße zwischen Nikolaiken und Sensburg: Paradiesische Landschaft Foto Romey heringsgroßer Fisch, gehört zur Familie der schen Christen sind Deutsche, die in die Bun• Lachse und ist geräuchert eine Delikatesse. desrepublik ausgesiedelt wurden oder sich Auch verschiedene selbstgemachte Wurst• noch darum bemühen. Am späten Nachmittag fuhr ich dann mit man in Polen und den deutschen Ostgebieten sorten kamen auf den Tisch. Die Bauern sind Er fürchtet, daß eines Tages auch seine Kir• einem Taxi zu einem deutschen Bauern nach einer Hausfrau keine größere Freude machen, hier die am meisten beneideten Menschen; che von der katholischen Kirche Polens über• Nikolaiken. Die Adresse hatte ich von einer als wenn man bei einem Besuch sie mit einem denn sie merken von der Versorgungskrise mit nommen wird, wie schon so viele evangelische Bekannten erhalten, die dort auf dem Hof ihre Päckchen Kaffee beschenkt. Zum Kaffee hatte Lebensmitteln am wenigsten. „Früher waren Kirchen in Ostpreußen zuvor, weil kaum noch Ferien zu verbringen pflegt. Der Bauer hat ein die Bäuerin frischen Mohnkuchen gebacken. wir Bettler, ging es uns schlecht, heute sind wir Gemeindemitglieder vorhanden sind. Obwohl neues Wohnhaus gebaut und kann bis zu 6 Der Bauer zeigte mir dann seinen Hof, seine Könige", meint mein deutscher Bauer. Mit ich nur wenig polnisch verstehe und spreche, Personen unterbringen. Aber leider, so sagte Wiesen und Äcker. Besonders stolz war er auf einem „Käfer" brachte mich dann der Sohn zu• 'könnte ich doch dem Gottesdienst folgen, die mir die Frau des Bauern, habe sie seit einem die Maschinen: Melkmaschine, Mähdrescher, rück in mein Hotel. Liturgie und die Melodie der Lieder waren Jahr kaum noch deutsche Gäste. Ich wurde Exhauster, 2 Ursus-Traktoren, Kartoffelroder. Am nächsten Tag fuhr ich mit einem Bum• mir bekannt. sehr herzlich aufgenommen, mußte zum Kaf• Der Hof hat 27 ha Felder und Wiesen. Es wer• melzug von Lotzen nach Allenstein zu meiner Ganz besonders freut sich der Pfarrer, wenn fee und Abendbrot bleiben. den Gerste, Roggen, Raps, Kartoffeln, Mais Cousine. Die Abteile waren schmutzig, aus der ihn Gemeindemitglieder, die ausgesiedelt Kaffe wird in Ostpreußen immer noch auf• und Futterrüben angebaut. Immer mehr Fel• Zugtoilette stank es penetrant, einige Zugfen• wurden und zum Besuch wieder in die Heimat gebrüht. Das Kaffeepulver kommt in die der werden zu Wiesen, weil das Halten von ster ließen sich nicht schließen. An jeder Hal• kommen, besuchen. Kanne, das kochende Wasser wird draufge- Milch- und Mastkühen für die Bauern renta• testelle hielt der Zug. Den Menschen, die zu• stiegen, merkte man es an, daß sie auf „Ham• Die alten deutschen Friedhöfe in Ostpreu• schüttet. Der Kaffeesatz kann dann noch ein• bler geworden ist. sterfahrt" gewesen waren — vollgepackt mit ßen — der in Lotzen bildet keine Ausnahme mal Verwendung finden. Kaffee gibt es seit Für 1 Liter Milch bekommt er vom Staat 14 Körben und Taschen, gefüllt mit Kartoffeln, —bieten ein Bild der Verwahrlosung und Zer• längerer Zeit nicht mehr zu kaufen. Nur in den Zloty, in den Geschäften kann man die Milch Pewex-Geschäften, wo mit westlichem Geld Gemüse und Obst, kehrten sie nach Allenstein störung. Sie lassen mir das Wasser in die aber für nur 3 Zloty kaufen. Ähnlich ist es bei bezahlt wird, ist noch Kaffee zu haben. So kann zurück. Fortsetzung folgt Augen treten. Nur sehr wenige Gräber sind anderen landwirtschaftlichen Produkten wie gepflegt. Wahrscheinlich leben noch Angehö• rige dieser Toten hier. Aber ansonsten meter• hohes Unkraut, zerstörte Grabsteine oder leere Sockel. Erschüttert war ich von der Be• Blauer Himmel, Sonne und Badetemperaturen gegnung mit einem alten Muttchen auf diesem Friedhof, die ich bei der Pflege am Grab eines Das Wetter im September 1982 in Ostpreußen analysiert Diplom-Meteorologe Wolfgang Thune Mannes traf. Sie war sicherlich hoch in den eimatverbundenheit und Heimatliebe, unbewußt den Menschen derart prägt, daß er ein neues Hoch, das mit seinem Kern am näch• Siebzigern. Tugenden und Grundhaltungen, die — wir erleben es bei Urlaubsreisen — mehr sten Tag genau über Masuren lag. So heiterte Zuerst sprach sie mich auf polnisch an. Sie Hlängst wegerzogen schienen, sind plötz• oder minder starke Akklimatisationsproble• vorübergehend der Himmel auf und die Sonne merkte, daß ich sie nicht verstand, denn ich lich wieder „in". Insbesondere der orientie• me hat. Wenig bedeutend ist dies zwischen trieb am 11. die Maxima bis 23 Grad. Während reagierte mit meinem stereotypen „Nje resum- rungslos in der egoistisch-pluralistischen In• Samlandküste und nordfriesischer Küste, aber sich über Süddeutschland der Hochdruck sta• je popolskie". Ich weiß, Leser die polnisch kön- dustriegesellschaft umherirrende Jugendli• bedeutend schon in mehr kontinentalen süd• bilisieren konnte, zogen über den Norden und che sucht auf einmal nach Halt, Verwurzelung, deutschen Regionen. unsere Heimat ständig Tiefausläufer hinweg, Friedhöfe werden nicht gepflegt nach Identität. In unserer ostpreußischen Heimat begann die zwar relativ schwach ausgeprägt und nur In seiner Weihnachtsansprache 1947 be• der September teils heiter, teils wolkig und mit mit wenig Regen aber doch stärkerer Bewöl• nen, werden über die lautliche Wiedergabe zeichnete Papst Pius XII. die Zwangsaussied• Maxima bei 20 Grad recht warm, im Vergleich kung begleitet waren. Markant war, daß die von „Ich verstehe kein polnisch" lachen, aber lungen und Vertreibungen der Deutschen aus zu 17 Grad in Aachen und Freiburg. Das Signal hohen Temperaturen (27 Grad am 16.) immer die alte Frau begriff, daß ich Deutscher bin. Auf ihrer angestammten Heimat „als eine Heraus• „Großwetterlage" stand auf wechselhaft, am Weichselknie bei Thorn endeten. diese Weise kamen wir beide ins Gespräch. Sie forderung gegen die elementarsten Gesetze indem sie ein umfangreiches Tief über dem Die vier Tage vom 18. bis 21. aber bescher• erzählte mir, daß dies das Grab ihres Mannes der Menschheit, gegen den Buchstaben wie nordatlantisch-fennoskandischen Raum prä• ten unserer Heimat ein Bilderbuchwetter mit sei, der vor 5 Jahren starb. den Geist des Völkerrechts". Pius der XII. sieht sentierte und ein kräftiges Azorenhoch. Folge blauem Himmel, Sonnenschein und Bade• war eine starke atlantische Westdrift, die über In Polen gibt es keine Grabpflege wie bei uns in der Heimat nicht einen „bloßen Gegenstand temperaturen. Die Wetterkarte zeigte mit für Beschämung und Bedauern; hier geht es um die Ostsee hinweg bis in unsere Heimat reich• in Deutschland. Wenn sich niemand um ein einem Hoch über Weißrußland eine ideale mehr als um einen dringenden Anspruch an te. Die Folgetage waren daher auch leicht Konstellation. Nun konnte Warmluft vom Grab kümmert, so stört das keinen. Eine Fried• das christliche Mitleid"; er sieht in ihr eine wechselhaft bei nur wenig unter 20 Grad lie• Balkan ungehindert bis Ostpreußen vorsto• hof sverwaltung und Friedhofsgestaltung in „Mißachtung der Menschenwürde und Ver• genden Temperaturen. ßen, den Rest besorgte die Sonne. Die Tempe• unserem Sinn kennen die Polen nicht. Daher weigerung der grundlegenden Menschenrech• Am 4. September baute sich über dem Bal• raturen stiegen zunächst auf 22 bis 24 und machen polnische und ganz zu schweigen die te", die durch „keine Staatsräson und keinen kan ein mächtiges Hoch auf. An seiner West• dann am 20. und 21. bis auf 26 Grad. So kam alten deutschen Friedhöfe einen verwahrlo• Vorwand des allgemeinen Nutzens zu recht• flanke floß vom Mittelmeer warme Luft nach unsere Heimat kurz vor Beginn des kalenda• sten Eindruck. Grabsteine von alten deut• fertigen" ist. Eine Kompensationstheorie gibt Deutschland, die am 5. im südwestdeutschen rischen Herbstes noch in den Genuß von zwei schen Gräbern werden abmontiert, die deut• es nicht, kann es auch nach katholischem Raum die Temperaturen bis 28 Grad ansteigen Sommertagen. Eine Kaltfront am 22. brachte schen Namen ausgeschliffen und mit polni• Selbstverständnis nicht geben. Wer also still• ließen. Tags drauf schnellte auch in Posen die von Ostpreußen bis Baden für ganz Deutsch• schen versehen, so finden solche Grabsteine schweigend Heimatvertreibungen als ge• Quecksilbersäule auf 28 Grad, in Thorn auf 27 land eine Abkühlung um 10 Grad. Auf dieses wieder Verwendung an polnischen Grabern. schehen und unabänderliches Faktum hin• Grad, aber ein flaches Tief an der Spitze des Niveau pendelten sich die Temperaturen ein, Es ist zu befürchten, daß der Tag nicht mehr nimmt, verstößt damit nicht nur gegen den Warmsektors über der Halbinsel Leba ließ die bevor am 26. mildere Luft aus Südwest und im fern ist, an dem auf alten deutschen Friedhofen Geist des Völkerrechts, sondern versündigt Warmluft nicht mehr in Ostpreußen wirksam Gefolge hoher Luftdruck die Temperaturen keine deutschen Namen mehr zu finden sind sich an dem Menschen gesetzten Heilsziel, werden. Im Gegenteil, es saugte Kaltluft an wieder auf 18 bis 20 Grad anhob. Die letzten Ich habe oft genug im Gespräch mit Polen auf bilden doch das Natürliche und Übernatürli• und in Königsberg betrug am 7. bei bedecktem Tage waren wieder ausgesprochen sonnig. diese unwürdigen Zustände auf den Friedho• che in der Heilsordnung eine organische Ein• Himmel die Mittagstemperatur nur 11 Grad. Dies beeinflußte auch die Statistik, die ins• fen hingewiesen. Die Kirche zumindest sollte heit. Die irdische Heimat ist Abbild, Vorbezirk Mit dem raschen Nachstoßen einer westlichen gesamt den September als um etwa 25 Prozent sich doch dieser Angelegenheit annehmen. der erfüllten Heimat im Himmel. Luftströmung wurde die Temperatur aber zu sonnenreich auswies, um etwa 2 Grad zu Die Polen finden den Zustand ihrer Friedhofe Ein charakteristisches Wesenselement der rasch wieder nahe 20 Grad angehoben. wärm und um gut 50 Prozent zu trocken. Für• auch nicht gut, aber es ist eben niemand dafür Heimat ist auch das Klima, das bewußt oder Am 9. entstand dann über Niedersachsen wahr eine stolze Bilanz für unsere Heimat zuständig. 16. Oktober 1982 — Folge 42 - Seite 12 Aktuelles tnis £Hiprcufimbluii ..andere aus dem Sattel zu heben Frauenarbeitstagung bot Teilnehmerinnen informative Gespräche Unvergessene Heimat Bad Pyrmont — Dem Aufruf des Frauen• wohl im Beruf als auch zu Hause, alles zu tun, kreises der Landsmannschaft Ostpreußen damit trotz Friedensbedrohung in der ganzen Welt der Frieden erhalten bleibe und ihre Kin• eit vielen Jahren schon gibt die Kulturabteilung der Landsmannschaft Ost• folgten 38 Frauengruppen- und Landesfrauen- gruppenleiterinnen, um an der 46. Frauenar• der in diesem Sinne zu erziehen. Es sei, so preußen handliche Arbeitsbriefe heraus, die über die Heimat informieren beitstagung im Ostheim teilzunehmen. Um es Christa Wank, eine wichtige Aufgabe für die Sund eine hervorragende Unterstützung bei Gruppenabenden geben. Auch Frau, sich über das Wesen und die Ziele der gleich vorweg zu erwähnen, es waren anstren• für den privaten Gebrauch, für Kinder und Enkelkinder, die sich über die Heimat gende, aber äußerst interessante und lehrrei• Friedensbewegung zu informieren. Als vor• der Eltern und Großeltern unterrichten wollen, sind diese geschmackvollen Ar• che Tage, die wohl für jeden von uns gewinn• bildliche Friedenskämpferin sprach die Bun• desvorsitzende über Bertha von Suttner, ihre beitsbriefe geeignet. Deshalb — jetzt bestellen! bringend waren. Mit seinem Thema „Wie sind Kinder und Ideen und Ziele. Jugendliche heute zu führen" zeigte Harald Eine unschätzbare Bereicherung des Ta• Freiherr von Uslar-Gleichen, ehemaliger Be• gungsprogramms war das Freizeitangebot am Brauchtum und Jahreslauf: rufsoffizier, die Gründe für den heute besorg• Abend, sei es in Form von Diavorträgen über Erfreue dich Himmel — erfreue dich Erde DM 1,60 niserregenden Trend zur Jugendkriminalität eine Reise nach Süd- und Südwestafrika von auf. Menschen führen, so der Referent, heiße Christa Wank oder der von Hans-Georg (ein Weihnachtsheft) erziehen, und dieses sei ein permanenter Zu• Hammer gezeigten Bilderreihe von Bad Pyr• Wir binden den Plön (ein Ernteheft) DM 1,80 stand des Einwirkens, wobei das Vorbild mont bis hin zum Spielabend unter Leitung Vom Festefeiern in Ostpreußen DM 1,60 immer das beste Erziehungsmittel darstelle. von Margot Hammer und den illusionistischen Gespräche führen zu können und Hilfen für Tricks eines Zauberkünstlers. eine Rede oder Diskussionsleitung zu geben, Das bedeutsamste Ereignis jedoch war der Landschaftshefte: war ein Thema, das von Uslar-Gleichen her• Lautenabend in einer Pyrmonter Stadtkirche vorragend beherrschte. Es kam sogar zu im• von Professor Eike Funck, einem Ostpreußen, Die Kurische Nehrung DM 1,— provisierten Streitgesprächen, in denen je• der in der Nähe von Hamburg lebt. Er brachte Masuren DM 1,— weils zwei Parteien aus dem Teilnehmerkreis Lautenmusik aus vier Jahrhunderten einem Rossitten DM 2,20 gegeneinander mit Worten fechten mußten, andächtig lauschenden Publikum, darunter Rominten DM 2,30 mit dem Ziel, sich selbst zu behaupten und viele einheimische Gäste, zu Gehör. Was aber Frisches Haff — Frische Nehrung DM 1,70 dem Versuch, den anderen aus dem Sattel zu alle Teilnehmerinnen besonders beglückte, heben. Anschließend wurde versucht, den Be• war, daß Professor Funck ihnen noch am ande• Das Memelland DM 1,70 griff Demokratie zu durchleuchten. ren Morgen zum gemeinsamen Singen zur Am Memelstrom DM 3,— Vom Naturell ganz verschieden zu seinem Verfügung stand. Was da unter seiner kundi• Trakehnen DM 3,— Vorredner war der aus Bad Oeynhausen ange• gen, temperamentvollen Leitung aus den Keh• reiste Joachim Borries, der frei von der Leber len herausströmte, war von so ungeheurer Dy• weg sein Referat sehr gefühlvoll hielt. Den namik, daß diese halbe Stunde viel zu schnell Persönlichkeiten: Falklandkrieg nahm er zum Anlaß, die Rechts• verging. Margarete Kutscheiis position Englands gegen den Besetzer der In• E. T. A. Hoffmann DM 0,60 seln zu verteidigen. Zudem ging Borries mit in• Fritz Kudnig DM 1,20 teressanten Fakten auf den Krieg im Libanon Paul Wegener DM 0,70 ein. Lovis Corinth DM 1,70 Dr. Wolfram von Wolmar, Verfasser des Bu• Vereinsmitteilungen Ernst Wiechert DM 1,70 ches „Ein Requiem für Preußen" war als Histo• Walter Scheffler DM 1,80 riker dafür prädestiniert, über „Verlust des Ge• schichtsbewußtseins als Ursache der deut• Salzburger-Anstalt Agnes Miegel (Doppelheft) DM 3,50 schen Identitätskrise der Gegenwart" zu spre• Gumbinnen und chen. Er erklärte, die Geschichte sei ein Erbe Salzburger Verein und damit Präsenz der unantastbaren Vergan• Werkarbeit: genheit in der Gegenwart. Geschäftsstelle: Volkskunst in Ostpreußen DM 2,— Als Mitarbeiter der Kernforschungsanlage Memeler Straße 35 Lebendige Volkskunst DM 2,40 in Jülich war Diplom-Ingenieur Wolfgang 4800 Bielefeld 1 Motive ostpr. Bauernteppiche DM 2,50 Jaek eindeutig dazu berufen, über Fragen der Energieversorgung, Kernenergienutzung, Ener• Jubiläumstreffen vom 22. bis 24. Oktober {Vorlagen für Web-, Knüpf- und Strickarbeiten) gie und Umwelt zu berichten. Er sprach zu Be• Bielefeld — Die Ankunft der Salzburger Emi• ginn über die allgemeine Energieversorgung granten in Preußen vor 250 Jahren bestimmt das heute und morgen und befaßte sich mit den diesjährige Jubiläumstreffen des Salzburger Ver• Verschiedenes: Zukunftsaussichten. Mit Hilfe von erläuterten eins, das vom 22. bis 24. Oktober in Bielefeld statt• Die Vergangenheit saß auf der Treppe, Geschichten von damals und heute. Graphiken kam Jaek auf die Kernenergie zu findet. Freitag: 20 Uhr, Begrüßungsabend mit Salz• sprechen, die in den Augen der Bevölkerung burger Versammlung im Haus des Handwerks. Von Arno Surminski DM 2,— Sonnabend: 11 Uhr, Feierstunde im Bavinkgymna- ein heißes Eisen ist. Die Teilnehmerinnen er• Koddrig und lustig DM 2,— sium, ab 18 Uhr Veranstaltung im Schulzentrum fuhren mehr über die Art der Kernkraftwerke Mütter und Kinder DM 2,70 Schildesche mit vielen Überraschungen. Sonntag: und deren verschiedene Reaktoren. Das Be• Gottesdienst in Bielefeld, danach Mittagessen und (108 Seiten mit festem, biegsamem Umschlag) kenntnis des Vortragenden zum Abschluß zwangloses Beisammensein im Schulzentrum Die Prußen DM 2,— war: „Die Kernenergie ist beinahe unerschöpf• Schildesche. Neben Landeshauptmann Dr. Wil• Die Salzburger in Ostpreußen DM 2,— lich, aber auch die höchste Gefahrenquelle". fried Haslauer und Superintendent Wolfgang Der Vortrag von Christa Wank, Bundesvor• Schmidt, der am Sonntag die Festpredigt hält, wer• Sieg der Selbstbestimmung für alle Deutschen DM 1,50 den aus dem Land Salzburg von der „Sonnenterras• sitzende der ostpreußischen Frauenkreise, se des Pongaus" die Salzleckerkapelle aus Schwar• (zur 50jährigen Wiederkehr der Abstimmung in Masuren) über „Was kann die Frau für den Frieden tun?" Lorbaß und Marjellchen • DM 1,— zach, die Schützen aus Goldegg und die Volkstanz• ging von der beschützenden Rolle der Frau gruppe aus St. Veit kommen. Bitte, merken Sie sich (Fröhliche Heimspiele für Familie und Gruppe) aus, die zu allen Zeiten ihre Mütterlichkeit als den Termin bereits heute vor. Alle Ostpreußen aus Der ostpreußische Fischer DM 1,40 lebensbejahendes Element einbrachte. Sie Bielefeld und Umgebung sind zur Teilnahme herz• lich eingeladen. Weitere Informationen folgen. Landleben in Ostpreußen DM 2,30 ermahnte alle Frauen, jede auf ihre Weise, so- Alte dörfliche Baukultur in Ostpreußen DM 2,20 Ostpreußische Städtewappen (farbig) DM 7,60

Liedgut: Mein Lied, mein Land DM 6,— Lieder aus Ost- und Westpreußen von Prof. Herbert Wilhelmi Dieses Liederbuch enthält neben 1 stg. Liedern eine Reihe mehrstimmiger Sätze, Beitrag von Land und Leuten unserer Heimat, eine Zeittafel und eine Landkarte von Ost- und Westpreußen

Ostpreußische Tänze: Danze, datt de Stebel kracht! DM 0,90 Ostpreußische Tänze für alle, aufgezeichnet von Hedwig v. Lölhöffel Ostpreußische Fischertänze DM 0,90 herausgegeben von Reinh. Leibrandt (beide im Abdruckverfahren) Alle Arbeitsbriefe haben das Format DIN A 5 (halber Briefbogen). Zu den ge• nannten Preisen wird Porto hinzugerechnet.

Bezahlung: In Briefmarken oder auf Postscheckkonto nach Erhalt der Zahlkarte

Augsburg - Die Kreisgruppe der LO beteiligte sich erstmals mit einer Kutsche am Umzug Bestellungen sind zu richten an: zum Plarrer dem größten Volksfest in Schwaben. Dieser Festzug ist inzwischen Tradition ge• worden und lockte bis zu einhunderttausend Zuschauer auf die Straßen der Stadt Den Waeen Landsmannschaft Ostpreußen, Abteilung Kultur, Parkallee 86, der landsmannschaftlichen Gruppe schmückten neben dem Transparent Landsmannschaft 2000 Hamburg 13. Ost-unö Westpreußen die.Wappen von Ost- mm^^der^z^ZS^ der Regierungsbezirksstadte Königsberg, Gumbinnen, Allenstein und Marienwerder Besetzt war die Kutsche mit in heimatlicher Arbeitstracht gekleideten Damen der Kreisgruppe Foto Dargel 16. Oktober 1982 - Folge 42 - Seite 13 £u$ £ftpmiß(nblaii Soziales

Recht im Alltag Auskunft wird erbeten über...

Rückständiger Lohn muß nachgezahlt werden ... Hans-Joachim B a u m m, geboren am 7. Dezember 1908 aus Schippenbeil, Kreis Bar• Wenn die Firma pleite macht, gibt es vom Arbeitsamt „Konkursausfallgeld" — Sozialpläne oft zwecklos tenstein, Apotheker, der 1944 Soldat in Sens• burg wurde und noch 1945 in Rosenort gese• HAMBURG — Die Konkurse häufen sich. Immer mehr Arbeitnehmer geraten in den Sog hen wurde. von r irmenzusammenbrüchen. Unregelmäßige oder ausbleibende Gehalts- bzw. Lohnzahlun• müssen die Arbeitnehmer schriftlich bei dem gen sind erste Vorboten eines Konkurses. Zum Glück sind die Arbeitnehmer nfcht doppelt vom Amtsgericht eingesetzten Konkursver• ... Namen und Verbleib des ehemaligen betrotten, wenn ihr Unternehmen im Wettbewerb auf der Strecke bleibt: Neben dem Verlust walter anmelden. Dieser wird — soweit noch Bettfedernfabrikanten aus Birken bei Geor• des Arbeitsplatzes müssen sie nicht auch noch rückständige Arbeitsentgelte in den Schorn• Geld in der Firmenkasse ist — zahlen. genburg, Kreis Insterburg. ... Familie Hans Drape aus Königsberg, stein schreiben. Das Konkursausfallgeld ist steuerfrei. Steu• Contiener Weg. erfrei sind auch die Arbeitnehmeranteile zur Dafür sorgt das „Gesetz über Konkursaus• Betrieb ausgeschiedene Frauen und Männer ... Horst Fischer, geboren am 29. März Sozialversicherung, die das Arbeitamt an die fallgeld". Danach hat jeder Arbeitnehmer An• Anspruch auf nicht gezahlten Lohn innerhalb 1928, und Elsa Fischer, geboren am 19. Juli Versicherungen überweist. Sie können aller• spruch auf Geld vom Arbeitsamt, wenn er den der Dreimonatsfrist haben. dings auch vom Arbeitnehmer nicht als Son• 1929, wohnhaft in Neuhausen-Tiergarten, noch ausstehenden Lohn oder sein Gehalt Flugplatzsiedlung. Die Eltern waren Max und nicht oder nicht rechtzeitig erhält, weil sein Was muß ein Angestellter, Arbeiter oder derausgaben geltend gemacht werden, weil Auszubildender beim Bankrott seiner Firma sonst eine doppelte steuerliche Entlastung Thea Fischer, der Vater war auf dem Flugplatz Arbeitgeber zahlungsunfähig geworden ist. Neuhausen beschäftigt. Das gilt für alle Entgeltforderungen der letzten (bzw. seiner ehemaligen Firma) tun? Der erste eintreten würde. Das Konkursausfallgeld ist ... die Geschwister Otto und Ella G r i ß a t drei Monate vor Konkurseröffnung, womit die Weg sollte zum Arbeitsamt führen, wo er auf ferner nicht Arbeitslohn im Sinne des 624- aus Sodehnen, Kreis Stallupönen. Ansprüche der Beschäftigten in aller Regel ab• speziellen Formularen das Konkursausfall• Mark-Gesetzes, so daß es nicht vermögens• ... Kurt Helfensteller, früher Leutnant gedeckt sind. geld beantragen muß. Zugleich empfiehlt sich wirksam angelegt werden kann. eine Arbeitslosenmeldung, es sei denn, der oder Oberleutnant im Flakregiment 11, später Voraussetzung für den Anspruch auf Kon• Arbeitnehmer, die im Zeitpunkt der Kon• Konkursverwalter führt den Betrieb weiter bei FLAK 37 in Breslau-Hartlieb. kursausfallgeld ist, daß entweder über das kurseröffnung im Urlaub sind, bekommen für und übernimmt die Beschäftigten. Die Frist für ... Erna Jesgarze wski, geboren am 16. Vermögen des Arbeitgebers das Konkursver• die restliche Zeit des Urlaubs kein Konkurs• den Antrag auf Konkursausfallgeld beträgt Oktober 1927, zuletzt wohnhaft in Bartenstein, fahren eröffnet worden ist oder der Antrag auf ausfallgeld. Das Bundessozialgericht ent• zwei Monate (z. B. nach der Eröffnung des Kon• Königsberger Straße 48. Eröffnung des Konkursverfahrens „mangels schied dazu, daß lediglich Anspruch auf Ersatz kursverfahrens). Wer später kommt, kriegt ... Paul Krebs, geboren etwa 1918, Bau• Masse" (= Geld) abgelehnt worden ist oder das für das Arbeitsentgelt bestehe, das vorher er• nichts mehr vom Arbeitsamt. ernsohn aus dem Kreis Osterode. Unternehmen seine Geschäftstätigkeit in der arbeitet worden sei. (AZ:7 RAr 136/75) ... Elisabeth Krause, geborene Sonntag, Mehrere Arbeitnehmer können allerdings Bundesrepublik (einschließlich Berlin) voll• Nach § 111 Betriebsverfassungsgesetz muß geboren am 20. Mai 1911, letzter Wohnort ständig beendet hat, ein Antrag auf Eröffnung auch einen Sammelantrag stellen, der zum Neuhausen-Tiergarten, Birkenallee, die seit Beispiel vom Betriebsrat oder von der Gewerk• der Arbeitgeber in Betrieben mit über 20 des Konkursverfahrens nicht gestellt worden wahlberechtigten Arbeitnehmern den Be• 1945 verschollen ist. schaft an das Arbeitsamt weitergeleitet wird. ist und ein Konkursverfahren offensichtlich triebsrat über den bevorstehenden Konkurs ... über ehemalige Angehörige des Luft• Dazu empfiehlt es sich aber, vorher mit dem mangels Masse auch nicht in Betracht kommt. (Stillegung des Betriebs) rechtzeitig und um• gaukommandos I, Königsberg, Kaserne Krau- Arbeitsamt Kontakt aufzunehmen. Hingegen steht den Arbeitnehmern ein fassend unterrichten und die geplanten Be• ßen in Possenhofen, die zur Ausbildung in Bal- Konkursausfallgeld nicht zu, wenn es zu einem Ist nicht sofort festzustellen, wieviel rück• triebsänderungen mit dem Betriebsrat bera• lieth und bei der Fluko-Vermittlung in Inster• Vergleich nach der „Vergleichsordnung" ständiges Arbeitsentgelt der Arbeitnehmer ten. Der Betriebsrat wird dann versuchen, burg waren. Gesucht werden: Gertrud N i - kommt. Das ist auch nicht erforderlich, weil ein noch zu beanspruchen hat, so gibt ihm das Ar• einen Sozialplan mit Abfindungsregelung zu spei und Hildegard N a u j o k s aus dem Kreis solcher Vergleich vom Gericht nur anerkannt beitsamt — auf besonderen Antrag hin — vereinbaren. Doch erfahrungsgemäß ist bei Heinrichswalde, Erna Trampenau und wird, wenn die sogenannten bevorrechtigten einen Vorschuß. Lohnforderungen, deren Fäl• Konkursen nichts oder nicht mehr viel zu ho• Gertrud (Tuta) H e 11 m i g aus Schippenbeil, Forderungen voll erfüllt werden können. Zu ligkeit länger als drei Monate zurückliegen, len. Günter Schneider Brigitte Litzmann aus Riga, Gisela Pie• diesen bevorrechtigten Forderungen gehören per, Maria Nehrkorn, geborene Kaupat, die Lohn- und Gehaltsansprüche der Beschäf• aus Aulenbach, Kreis Insterburg, oder sonsti• tigten des Betriebes. ge Mitarbeiter. Gezahlt wird das Konkursausfallgeld in Lastenausgleich: ... Elfriede Lieb aus Rossitten, Kreis Höhe des Nettoarbeitsentgeldes. Dazu gehört Fischhausen. Der Vater soll dort 1938/39 ein zunächst einmal der normale, laufende Ver• Baugeschäft gehabt haben. dienst; Urlaubsentgelt, Urlaubsabgeltungen ... ehemalige Mitarbeiter bei der Marine- und andere Beträge, die in dem Dreimonats• Jährlich über 30 000 Zugänge Ausrüstung in Pillau, Franz Slbrhma ubd zeitraum fällig geworden sind, werden eben• Budro weit. falls erfaßt. Beim Weihnachtsgeld oder einem Lastenausgleichsgesetz 30 Jahre alt und weiterhin erforderlich ... ehemalige Mitarbeiter bei'der Firma zu einem anderen Zeitpunkt zustehenden 13. Schichau GmbH in Königsberg, Artur M e 11 Monatsentgelt kommt es für die Höhe der Be• BAD HOMBURG — Das Kerngesetz für alle zum Lastenausgleich gehörenden Gesetze, das und Artur P o w e i 1 e i t. rücksichtigung beim Konkursausfallgeld dar• Lastenausgleichsgesetz, wurde in diesen Tagen 30 Jahre alt Zwar läuft der Las tenaus gleich mit ... Angehörige des im letzten Krieg gefalle• auf an, ob der Anspruch darauf Monat für dem Inkrafttreten des Soforthilfegesetzes schon seit 1949, also drei Jahre länger, doch wurde nen Hauptmannes Axel de Saint Rapt aus Monat (zu je einem Zwölftel) entsteht oder zu erst mit dem Lastenausgleichsgesetz 1952 die Grundlage für die Entschädigungsleistungen Königsberg. Er ist 1940 in der Nähe von Abbe- einem bestimmten Termin. gelegt In 29 Novellen und einer Reihe weiterer Gesetze wurde der Lastenausgleich auf das ville, Frankreich, gefallen und am 16. Juni 1941 Bei einer Monat-für-Monat-Regelung kom• Drei- bis Vierfache des ursprünglichen Volumens erweitert wurde seine Leiche nach Königsberg überge• führt. men auch beim Konkursausfallgeld nur höch• Zwei Ziele hatte sich der Gesetzgeber ge- mitteilung des Bundesausgleichsamts. Da- 3 ... Emma S c h e f f 1 e r, geboren am 7. Mai stens /i2 in Betracht (drei von zwölf Monaten) setzt. Zum einen wollte er die Eingliederung nach hat die Masse der Geschädigten ihre Ein- 1925 in Klein Stürlack, Kreis Lotzen. Sie wurde — generell soviel, wie viele Monate der Ar• der rund 15 Millionen durch Kriegs- und gliederungs- und Entschädigungsleistungen 1945 von Mutter und Geschwistern getrennt beitsverdienst rückständig war. Bei einer Kriegsfolgen entwurzelten Menschen, zum erhalten. Die Aufgaben des Lastenausgleichs und von den Russen verschleppt. Stichtagregelung ist entscheidend, ob der anderen eine angemessene Abgeltung der ma• laufen aber insbesondere für die jetzt eintref• ... Claus von S c h m e 1 i n g, geboren etwa Stichtag in den Dreimonatszeitraum fällt — teriellen Kriegs- und Kriegsfolgeschäden ins• fenden Aussiedler und Zuwanderer auch in 1915, aus Ostpreußen, der seit dem Krieg als dann gibt's die volle Summe. besondere der Vertriebenen, Kriegssachge• den achtziger Jahren weiter. Die Altersversor• vermißt gilt. Seine Eltern sollen südlich von schädigten und ab 1970 auch der Zuwanderer gung wird noch über viele Jahrzehnte zu zah• Ferner werden die Beiträge zur Kranken-, Königsberg ein Gut gehabt haben. Renten- und Arbeitslosenversicherung für aus der „DDR" und Ost-Berlin. Entschädigt len sein. wird auf der Grundlage individueller Scha• Hierzu werden einige wenige Zahlen nach ...Reinhard Steputat,Jahrgang 1924/25, (höchstens) drei Monate übernommen, was Bauernsohn aus Preußisch Wilten, Domnau, insbesondere für den späteren Rentenan• densfeststellung durch Rekonstruktion der dem Stand vom Sommer 1982 veröffentlicht: verlorenen Vermögenswerte. Die großen Fast 53 Milliarden DM wurden direkt durch Kreis Bartenstein. spruch wichtig ist. ... Gustav Torkel, Jahrgang 1923, aus Nicht erforderlich ist, daß das Arbeitsver• Hauptaufgaben wurden in den vergangenen Ausgleichsabgaben umverteilt. Es war dies ein Jahrzehnten von der Ausgleichsverwaltung Sonderopfer, das denjenigen auferlegt wurde, Fuchsberg bei Loewenhagen. Sein Vater war hältnis im Zeitpunkt der Konkurseröffnung Postbeamter. noch besteht, so daß auch inzwischen aus dem mit Erfolg bewältigt, heißt es in einer Presse• die ihr Vermögen ganz oder überwiegend be• halten haben. Es kam denjenigen zugute, die ... Herbert und Irma W e g 1 a u aus Lauck- ihr Vermögen ganz oder überwiegend verlo• nen-Hohenbruch, Kreis Labiau. ren haben. Daneben wurden zur Finanzierung ... die Familie Georg von Y o r c k aus der des Lastenausgleichs 14,2 Milliarden DM an• Umgebung von Gumbinnen. Sie sollen dort teiliger Vermögensteuer für den Ausgleichs• einen Landsitz bewohnt haben. Die Ehefrau fonds sowie hohe Zuschüsse der öffentlichen hieß Anna. Von den vier Kindern der Familie Haushalte von Bund und Ländern aufge• sollen zwei Mädchen auf der Flucht umge• bracht. 121,8 Milliarden DM Zahlungen wur• kommen sein. den bisher geleistet, darin 107,8 Milliarden DM Auskunft erbittet die Landsmannschaft direkte Leistungen für die Geschädigten. Die Ostpreußen, Bundesgeschäftsführung, Abtei• Hauptentschädigung war daran mit Kassen• lung Suchdienst Postfach 323255, 2000 ausgaben von 26,4 Milliarden DM beteiligt, die Hamburg 13. Altersversorgung mit 45,5 Milliarden DM und die Darlehensgewährung mit 18,8 Milliarden DM. Die sonstigen Leistungen erforderten 17,1 Milliarden DM. Mieturteile in Stichworten Insgesamt sind rund 57 Millionen Anträge bei den Ausgleichsämtern gestellt worden, die Bei Ersatz einfach verglaster Fenster durch zu rund 275 Millionen Entscheidungen führ• isolierverglaste Fenster können nur die Ko• ten. Allein zur Feststellung von Vermögens• sten, die auf die Wohnwertverbesserung ent• schäden wurden rund 8,2 Millionen Anträge fallen, auf den Mieter umgelegt werden. (AG gestellt, von denen etwa 8 Millionen erledigt Kassel — 82 C 3728/79) Wnhlfahrtebriefmarken 1982/83:Ihr „Porto mltHerz*4 — Mit den schön gestalteten Marken geben und derzeit rund 200 000 vorwiegend jüngere Jeder Mieter hat Anspruch auf eine normal nirht nur Ihren Briefen ein „persönliches Gesicht", mit jeder einzelnen Wohlfahrtsbriefmarke und jüngste Anträge — bei Zugängen von jahr- beheizte Wohnung. 18 Grad Celsius von 8 bis hLlfpnSiPolplrhzeitiß eine beachtenswerte soziale Arbeit zu finanzieren. So konnte in den letzten lieh über 30000 Feststellungsanträgen — zu 22 Uhr im Winter sind zu wenig, auch wenn iXpnPlnem Jugendheim bei der Neuausstattung des Speisesaals und des Tagesraumes geholfen bearbeiten sind. Auch die achtziger Jahre er- dies im Mietvertrag fixiert ist. Die Wohnung H fr Turhe und Stühle eine Beihilfe von 10 000,— DM gegeben werden. Durch Ihre Mithilfe fordern von der inzwischen erheblich kleiner muß mindestens 20 Grad aufweisen. (LG Hei• ^rdTpsp oroße Aufgabe erfolgreich fortgesetzt werden könr.ei.. Aus den obigen verkleinerten gewordenen Ausgleichsverwaltung zur Be- delberg — 5 S 80/81) iKKiM.Tnofni^i/u entnehmen daß in diesem Jahr die Motive bUdschönen in verschiedenen Far- wältigung aller Aufgaben, die ihr durch den Der Besitzer eines Doppelhauses ist nicht £mhZ Gesetzgeber gestellt sind, intensive Arbeit. verpflichtet, einer Durchbohrung der Keller• yl A Voriahre81/82 80/81,79/80 und 78/79 bekommen. Ab 5 Satz wird portofrei geliefert. Der Die die Zukunft einschließenden Gesamt• wand durch die Post zuzustimmen, damit der en der von . Jugend- und Sozialarbeit bestimmt Bestellungen bitte an: DJO — aufwendungen für den Lastenausgleich wer- Bewohner des anderen Doppelhauses einen C den auf über 146 Milliar Fernsprechanschluß bekommt. (AG Fürth — 4 Deu tscnljugendtoEurop den DM geschätzt, C 101/81) bürg 13

i Glückwünsche

pitr gratulieren — Ein gutes Buch • • • zum 97. Geburtstag Kirsch, Egon, aus Neuhausen, Kreis Königsberg, Olk, Käthe, geb. Steffan, aus Kl. Jerutten, Kreis jetzt Reeperbahn 27, 2370 Rendsburg, am 18. Ortelsburg, jetzt Richthofenstraße 3, 2370 Oktober ... dürfen Sie sich von uns wün• Rendsburg, am 24. Oktober Liß, Fritz, aus Neuendorf, Kreis Lyck, jetzt Euskir• chener Straße 16, 4300 Essen, am 22. Oktober schen, wenn Sie einen neuen Be• zum 95. Geburtstag Schmerberg, Olga, geb. Kowski, aus Haselau, Kreis zieher für ein Jahresabonnement Ewald, Johanna, geb. Freudenreich^ aus Kissitten, Heiligenbeil, jetzt Justus-Brinkmann-Straße unserer Zeitung geworben haben. ^/ Kreis Pr. Eylau, jetzt Hapelrath 1, 4018 Längen- 60b, 2050 Hamburg 80, am 22. Oktober Ilfeld, am 7. Oktober Türmer, Auguste, geb.Nitzkowski, ausStradaunen, Dafür senden wir Ihnen, sobald der Grünberg, Bruno, aus Königsberg, jetzt Bismarck• Kreis Lyck, jetzt Rumpelstilzchenweg 12, 6200 neue Abonnent seine Bezugsge• straße 175,2940 Wilhelmshaven, am 10. Oktober Wiesbaden, am 18. Oktober Jordan, Otto, aus Schmauch, Kreis Pr. Holland, jetzt zum 85. Geburtstag bühren auf eines unserer Konten Herderstraße 11, 4134 Rheinberg, am 18. Okto• Fernitz, Kurt, aus Königsberg, Powundener Straße überwiesen hat, die nun bereits in ber 22, jetzt Blankwasserweg 25,2433 Grömitz 1, am 24. September neunter Auflage erschienene Do• zum 94. Geburtstag Herrmann, Hellmut, aus Lapsau-Palmburg, Kreis kumentation über die größte Ret• Midwer, Ida, aus Kuckerneese, Kreis Elchniede• Königsberg, jetzt Papierholz IIa, 2071 Grön• rung, Hohestraße 12 und Chausseestraße 16, wohld-Trittau, am 24. Oktober tungsaktion der Geschichte. Am jetzt Hirschplanallee 5, 8042 Oberschleißheim, Kalettka, Gottlieb, aus Neufließ, Kreis Ortelsburg, Ende des Zweiten Weltkriegs stand am 22. Oktober jetzt Oetternbachstraße 31, 4910 Lage, am 24. Oktober ein Sieg der Menschlichkeit. Im zum 93. Geburtstag Kai weit, Adolf, aus Bürgersdorf, Kreis Wehlau, jetzt Strudel des Zusammenbruchs un• Kannenberg, Emil, aus Lyck, jetzt Altes Gericht, Kirchstraße 3, 2806 Weyhe-Leeste, am 24. Ok• 3547 Volkmarsen, am 22. Oktober tober ternahmen 115 Tage lang deutsche Marold, Ella, aus Königsberg, jetzt Promenadenweg Seeleute der Handels- und Kriegs• zum 92. Geburtstag 126, 5300 Bonn 2, am 19. Oktober Kownatzki, Marie, aus Lyck, Yorckstraße 20a, jetzt Neumann, Fred, aus Königsberg, jetzt Klettenberg• marine eine Rettungsaktion, die nach Umständen und Umfang Im SchUtzboden 5a, 6451 Bruchköbel, am 23. Ok• straße 6, 6000 Frankfurt/Main, am 22. Oktober tober Orlowski, Helene, geb. Bartsch, aus Johannisburg, ohne Beispiel in der menschlichen Geschichte ist. Fast drei Lindenstraße 6, jetzt Fruerlunderstraße 2, 2390 Millionen Menschen wurden von ihnen dem Zugriff der Roten zum 91. Geburtstag Flensburg, am 19. Oktober Ladda, Karl, aus Seenwalde, Kreis Ortelsburg, jetzt Skowronnek, Maria, geb. Glomb, aus Misken, Kreis Armee entrissen und auf dem Seeweg in Sicherheit gebracht. Breslauer Straße 26, 4370 Marl, am 24. Oktober Johannisburg, jetzt Kohlstraße 176d, 5600 Diese große humanitäre Leistung zeichnet Ernst Fredmann in Lasarzewski, Karl, aus Finsterwalde, Kreis Lyck, Wuppertal 1, am 14. Oktober jetzt Goerdelerweg 12, 4018 Langenfeld, am 18. Tyburzy, Gertrud, aus Lyck, Kaiser-Wilhelm-Stra• dem Buch „Sie kamen übers Meer" auf, ohne die Dramatik der Oktober ße 126, jetzt Braunstraße 15c, 2850 Bremerhaven, Vorgänge zu schmälern. Alle Ereignisse werden schlaglichtar• Lemke, Liesbeth, Gutssekretärin, aus Gut Orlau, am 22. Oktober Kreis Neidenburg, jetzt Brabeckstraße 92%, Wrangel, Dr. jur. von, Regierungsvizepräsident tig mit dokumentarischen Berichten, zeithistorischen Kom• Damenstift Schwesternheim, 3000 Hannover 71, a. D., jetzt Hermann-Föge-Weg la, 3400 Göttin• mentaren und politischen Analysen in den Ablauf jener 115 am 18. Oktober gen, am 21. Oktober Pohlenz, Minna, geb. Kowalzik, aus Friedrichshof, Tage gestellt. Gleichzeitig wird dabei der politische Hinter• Kreis Ortelsburg, jetzt Altenheim Wähl, Stein- zum 84. Geburtstag grund der Situation in Ostmitteleuropa ausgeleuchtet, auf förder Straße 116, 3101 Wietze, am 18. Oktober Bienholz, Anna, aus Lyck, jetzt Thüringer Straße 4, Wiosna, Anna, geb. Ruckpaul, aus Prostken, Kreis 4450 Lingen, am 18. Oktober dem die große Flucht von Millionen erst begreiflich wird. Zeit• Lyck, jetzt Ostlandstraße 272, 3514 Hedemün• Boenkost, Margarete, geb. Schiweck, aus Königs• tafeln, Fotos, Übersichten über die eingesetzten Kriegsschiffe, den, am 22. Oktober berg, Domplatz 4, und Bäckerei Richard Popp, Alst. Langgasse 69, jetzt Josefinenstraße 12, ein Verzeichnis der beteiligten Reedereien, vervollständigen zum 90. Geburtstag 4690 Herne 1, am 8. Oktober Doehrtng, Helene, geb. Reimer, aus Schönrohr, Chilla, Karl, aus Treudorf, Kreis Ortelsburg, jetzt das Werk, das jetzt wesentlich erweitert wurde. Es enthält nun Kreis Elchniederung, jetzt Korvettenstraße 39, % Sedanstraße 40, 4352 Herten, am 22. Oktober neben einem Nachruf von Chefredakteur Hugo Wellems auch ~Ö400-Lübeck, am 19. Oktober .,.. - Groß,Erna, ausLyck,,jetzt Friedrich-Wilhelm-Platz Frei»«, Juiib8,aus Ostseebad Cranz, Kreis Samland, 3, 1000 Berlin 41, am 19. Oktober sämtliche Ansprächen der Trauerfeier für Großadmiral Karl •fjetzWMühlenstraße 1, 3452 Bodenwerder 1, am Michalowski, Ida, aus Nußberg, Kreis Lyck, jetzt Dönitz, der seinerzeit den Befehl für diese einmalige Leistung 24. Oktober Ahlftener Straße 1,3041 Ahlften, am 23. Oktober Jurkschat, Gustav, aus Angertal, Kreis Angerburg, Murawskl, Gustav, aus Lyck, Danziger Straße 16a, erteilte. Die 240 Seiten umfassende Dokumentation ist durch jetzt 5630 Remscheid-Lennep, am 19. Oktober jetzt Wiesenstraße 23, 3052 Bad Nenndorf, am 23 Fotos illustriert. Kirstein, Hedwig, geb. Gutzeit, aus Sperlings, Kreis 16. Oktober Samland, jetzt Durlacher Straße 88,6800 Mann• Tchorz, Fritz, aus Schrötersau, Kreis Ortelsburg, heim 81, am 17. Oktober jetzt Gennerich 8a, 4401 Havixbeck, am 24. Ok• Unsere Leser wissen es: Dokumentarisch und zeithistorisch Schulz, Ernst, aus Seckenburg, Kreis Elchniede• tober rung, jetzt Am Mengendiek 17, 4722 Enniger• Trojan, Gottlieb, aus Lyck, Kaiser-Wilhelm-Straße sind auch die Beiträge unserer Zeitung, dazu reich illustriert, loh, am 12. Oktober 136, jetzt Meisenweg 42,3320 Salzgitter 1, am 21. und das Woche für Woche. Deshalb: Je rascher Sie werben, Seidler, Adolf, aus Insterburg, Schleusenstraße 6, Oktober jetzt Ratzeburger Allee 56,2400 Lübeck 1, am 22. um so schneller kann das Buch „Sie kamen übers Meer" bei Oktober zum 83. Geburtstag Skindziel, Franz, aus Waiden, Kreis Lyck, jetzt Braczko, Frieda, aus Lyck, Am Rathaus 2, jetzt Bo• Ihnen sein Sierksdorf er Straße 11, 2430 Neustadt, am 21. delschwinghstraße 2, 8540 Schwabach, am 16. Oktober Oktober Brozowski, Richard, aus Lyck, Kaiser-Wilhelm- $ £QS öripraißmüfnit Straße 113, jetzt Am Sandwerder 43,1000 Berlin zum 89. Geburtstag Verlag und Redaktion Pr achmio, Auguste, aus Langheide, Kreis Lyck, jetzt 39, am 18. Oktober Heimstraße 1, 5144 Wegberg, am 17. Oktober Czybulka, Wilhelmine, aus Langheide, Kreis Lyck, Wolff, Gertrud, aus Lyck, jetzt Altersheim, Bettina• jetzt Uhlenhorst 10, 4350 Recklinghausen, am weg 11, 8300 Landshut, am 23. Oktober 16. Oktober Gregorowius, Wilhelm, aus Waldpusch, Kreis Or• Bitte deutlich schreiben, an der punktierten Linie abtrennen und senden an Das Ost• telsburg, jetzt Weidenstraße 34,4660 Gelsenkir• zum 88. Geburtstag chen-Buer, am 24. Oktober preußenblatt, Abteilung Vertrieb, Postfach 32 32 55, 2000 Hamburg 13 Blum, Martha, geb. Kuschmierz, aus Friedrichshof, Kuczewski, Albert, aus Heldenfelde, Kreis Lyck, Kreis Ortelsburg, jetzt Gothaallee 23a, 1000 Ber• jetzt Friedlandstraße 53,2440 Oldenburg, am 16. lin 19, am 24. Oktober Oktober Vor- und Zuname: Niemzyck,Ludwig, aus Lyck, jetzt Hauptstraße 109, Kulinna, Hermann, aus Rosenheide, Kreis Lyck, 3216 Salzhemmendorf 3, am 17. Oktober jetzt Klosterweg, 2872 Hude, am 21. Oktober Straße und Ort: _ Plewka, Johann, aus Rohrdorf, Kreis Ortelsburg, Kunhardt, Anna, geb. Reimer, aus Kl. Rauschen, jetzt Tecklenburger Straße 95, 4540 Lengerich, Kreis Lyck, jetzt Hauptstraße 2, 8998 Linden• bestellt für mindestens 1 Jahr bis auf Widerruf ab am 22. Oktober berg, am 23. Oktober Schernat, Johann, aus Pagulbinnen, Kreis Tilsit- Meiler, Minna, aus Pobethen, Kreis Fischhausen, Ragnit, jetzt Sudetenstraße 18, 6330 Wetzlar 17, jetzt bei Heinz Melier, von-Galen-Straße 21, ^twsOpptnipmWiMl am 21. Oktober 4504 Gmhg/Holzhausen, am 1. Oktober Unabhängig« Wocheruertung für Deutschland Wallis, Berta von, geb. Nadolny, aus Strauchwitz, Mertin, Ina, aus Passenheim, Kreis Ortelsburg, jetzt Kreis Ortelsburg, jetzt Hildesheimer Straße 52, Kaiserstraße 208, 4352 Herten-Disteln, am 20. 3011 Laatzen, am 22. Oktober Der Bezugspreis von monatlich 6,80 DM Inland / 8,00 DM Ausland wird im voraus gezahlt für: Oktober Inland: Reimer, Dr. Hans, aus Heyehof, Kreis Tilsit, jetzt zum 87. Geburtstag • 1 Jahr = 81,60 DMQ V Jahr = 40,80 DM • Vi Jahr = 20,40 DMQ 1 Monat = 6,80 DM Torneiweg 50, 2400 Lübeck 1, am 21. Oktober 2 Hardt, Julius, aus Kutzburg, Kreis Ortelsburg, jetzt Sostak, Wilhelm, aus Hansbruch, Kreis Lyck, jetzt Ausland: Breslauer Straße 4, 6430 Bad Hersfeld, am 21. Breddestraße 23, 5820 Gevelsberg-Vogelsang, • 1 Jahr = 96,00 DM • V Jahr = 48,00 DM Q Vi Jahr = 24,00 DMQ 1 Monat = 8,00 DM Oktober 2 am 17,Oktober 1. Lastschrifteinzugsverfahren vom Giro-Kto. Nr. Jacka, Johann, aus Lyck, jetzt Bahnweg 22, bei Wolters, Anna-Maria, aus Sodehnen, Kreis Ange- Friedrich, 4358 Haltern, am 16. Oktober rapp, jetzt Buntekuhweg 26, 2400 Lübeck 1, am bei Bankleitzahl Neumann, Max, aus Kobulten, Kreis Ortelsburg, 20. Oktober jetzt Hoffschultestraße 5, 4400 Münster, am 23. Postscheckkonto Nr. beim Postscheckamt Oktober zum 82. Geburtstag Neumann, Olga, aus Königsberg, jetzt Prausestraße Damas, Emma, geb. Bachreiner, aus Stradaunen, 2. Dauerauftrag oder Einzelüberweisung auf das Konto Nr. 192 344 der Hamburgischen Landes• 34a, 1000 Berlin 45, am 18.0ktober Kreis Lyck, jetzt Thorner Straße 9,2850 Bremer• bank (BIZ 200 50000) oder das Postscheckkonto Hamburg 8426-204 Saucken-Tataren, Otto von, aus Tataren, Kreis An- haven 3, am 17. Oktober gerapp, jetzt Kleinhaderner Straße 14, 8000 Glagau, Helma, aus Wöterkeim, Kreis Bartenstein, München 21, am 1. Oktober jetzt Schlebuschweg 18b, 2050 Hamburg 80, am Werber. Straße. Scherello, Hermann, aus Dreimühlen, Kreis Lyck, 18. Oktober Wohnort: jetzt Breslauer Straße 10, 2081 Ellerbek, am 17. Grohnert, Emil, aus Partheinen, Kreis Heiligenbeil, Oktober jetzt Grothlin 10,2370 Osterrönfeld, am 14. Ok• Konto des Werbers: BLZ tober zum 86. Geburtstag Kosemund, Franz, aus Pobethen, Kreis Fischhau• Unterschrift des neuen Beziehers: Böhme, Richard, Hauptmann d. R., aus Ortelsburg, sen, jetzt Lönsweg 22,2200 Elmshorn, am 17. Ok• jetzt Forstweg 214,4926 Dörentrupp, am 23. Ok• tober Nur für bezahlte Jahresabonnements: Als Werbeprämie erbitte ich 20 DM auf mein Konto tober Pelz, Walter, aus Reichwalde, Kreis Pr. Holland, bzw. erbitte ich das dokumentarische Buch „Sie kamen übers Meer* von Ernst Fredmann Chlupka, Friedrich, aus Kl. Rauschen, Kreis Lyck, jetzt Dagermansgatan 8, Uppsala, Schweden, (den entsprechenden Wunsch bitte ankreuzen) jetzt Beim Denkmal 11, 2081 Bilsen, am 16. Ok• am 20. Oktober 42 tober Fortsetzung auf Seite 16 16. Oktober 1982 - Folge 42 - Seite 15 £os £fiprni6tnblült Landsmannschaftliche Arbeit

Aus der landsmannschaftlichen Arbeit in ... Erinnerungsfoto 408

Hamburg spielen, Geflügelverlosung. Der Singekreis Ost• m04rmUsTld97r ^a°de88™PPe= Fritz Scherkus. Telefon preußen mit den Stübchentaler Musikanten, Bad (040) 5 51 2202, Gotenweg 16, 2000 Hamburg 61 Harzburg, wirkt mit. Oldenburg — Hedwig Sczesny hielt einen inter• Barmbek/Uhlenhorst/Winterhude — Sonn- essanten Vortrag über Sagen und wahre Begeben• t^' ^0kwber^ 15,30 Uhr' Mundsburger Hof, heiten aus Ostpreußen, wobei auch die Geschichte Winterhuder Weg, Ecke Heinrich-Hertz-Straße (zu nicht zu kurz kam. Aufgelockert wurde der Vortrag ?^e\C-7oei|^u d^,U"Bahn bis Mundsburg oder Bus durch Gedichte, Lieder und Lesungen. — Mit viel 106,172 173 bis Winterhuder Weg/Beethovenstra• Beifall wurde ein Diavortrag von Dr. Lalla über ße) Farbdia-Vortrag über die Kurische Nehrung. Bernstein, seine Gewinnung und Verarbeitung auf• genommen. Am Schluß dieser kulturellen Veran• 12; .7 Gasthof Zur grünen Tanne, Bremer Straße staltung wurde ein Tonfilm über »Fischer unter dem 307, Harburg, Heimatabend. Kurenwimpel" vorgeführt. Scheeßel — Mittwoch, 20. Oktober, 20 Uhr, bei HEIMATKREISGRUPPEN Stahmleder, Treffen zum Erntedank. Dabei wird Königsberg — Freitag, 29. Oktober, 19 Uhr unter anderem Lm. Handwerker von ihrem Besuch Landhaus Walther-Stadtpark (U-Bahn-Station in Ostpreußen berichten, von dem sie erst am 11. Borgweg), Fleckessen. Anmeldungen bis zum 25. Oktober zurückgekehrt ist. Oktober bei Lm. Zimmermann, Telefon 4 60 40 76 (nach 20 Uhr), Klärchenstraße 21,2000 Hamburg 60 Nordrhein-Westfalen Preußisch Eylau — Freitag, 22. Oktober, 15 Uhr! Vors. der Landesgruppe: Alfred MikolelL Geschäftsstel• Haus der Heimat, Vor dem Holstentor 2 (U-Bahn- le: Tel. (02 11) 395763, Neckarstr. 23, 4000 Düsseldorf Station Messehallen), heimatliches Erntefest mit Gemeinschaft Junges Ostpreußen — Sonn• Kaffee und Kuchen nach heimatlichen Rezepten abend, 23., und Sonntag, 24. Oktober, Landeslehr• und Überraschungen. gang in Velbert, Jugendherberge, Telefon (0 21 24) Tilsit-Stadt und Umgebung — Sonnabend, 23. 84317. Velbert ist von Düsseldorf, Essen und Wup• Oktober, 15 Uhr, Curiohaus, kleiner Saal, Rothen• pertal mit Buslinien zu erreichen. Beginn am Sonn• baumchaussee, Zusammenkunft mit Kaffeetafel. abend, 15 Uhr, Ende am Sonntag nach dem Mittag• Sanitätszug Hohenstein — Vor 60 Jahren entstand diese Aufnahme des Sanitätszugs Thema: .Zum 125. Geburtstag Hermann Suder• essen. Auf dem Programm stehen u. a. ein Kurzrefe• Hohenstein im Kreis Osterode, der 1931 gegründet worden war. Dazu heißt es u. a. in manns, Heiteres und Besinnliches aus seinem rat von Ulrike Gelhausen über den Königsberger einem Schreiben, das Bürgermeister a. D. Georg Stein vor drei Jahren dem Bild beifügte: Leben und Werk". Dazu singt der Ostpreußenchor Philosophen Immanuel Kant, Volkstanz, Singen, „Die Hohensteiner Sanitätskolonne hat sich bei den Großveranstaltungen am Tannen• heimatliche Lieder. Berichte und Dias von den Sommerlagern, Diskus• berg-Denkmal vielfach bewährt. Abgebildet sind (obere Reihe): Gustav Schulz (er• sion, Planung. Mitzubringen sind Bettwäsche, schossen), Ludwig Leschinski (gestorben), August Otta, Gustav Blumberg (gestorben), FRAUENGRUPPEN Handtücher, Turnschuhe, Schreibzeug und Mund• Friseurmeister Rogainat, Karl Senderek, Otto Heibutzki, 2 Unbekannte; 2. Reihe: Frie- Fuhlsbüttel/Langenhorn — Dienstag, 19. Okto• orgeln. Teilnehmerbeitrag 20 DM, Unterbringung mit Verpflegung kostenlos, Fahrtkosten werden er• seurmeister Rostek, unbekannt, Hermann Behrend, Schrade, unbekannt (hat bei der ber, 15.30 Uhr, Bürgerhaus Langenhorn, Tangsted• Genossenschaft gearbeitet), Hugo Beier, Karl Barbutzki (gefallen), Karl Spatzkowski, ter Landstraße 41, Hamburg 62 (U-Bahn-Station stattet. Anmeldung bitte umgehend bei Sylvia Ger• Langenhorn-Markt), Monatszusammenkunft. lach, Telefon (0203) 7 46 15, Arthur-Kampf-Straße unbekannt; 3. Reihe: Emil Behrend, Studienrat Busch, Bürgermeister Stein, Zollinspek• 2, 4000 Düsseldorf 31. tor Liedeka, Apotheker Romanowski, Dr. med. Lachmann, Lehrer Victor Gajewski; Bremen Bielefeld — Donnerstag, 21. Oktober, 19.30 Uhr, unten sitzend: Otto Ogrzewella, Gustav Stachorra, Otto Lepek (gestorben)." Zuschrif• Schlachthof-Gaststätte, Walther-von-Rathenau- ten unter dem Kennwort „Erinnerungsfoto 408" an die Redaktion des Ostpreußenblatts, Vorsitzender der Landesgruppe: Gerhard Prengel, Tel Straße 28. Dia-Vortrag von Heinke Braß über ihre Parkallee 84/86, 2000 Hamburg 13, leiten wir an den Einsender weiter. hz (04221) 7 2606, Alter Postweg 51, 2805 Stuhr-Varrel Reise durch Israel. Bremen — Freitag, 22. Oktober, 20 Uhr, obere Bonn — Dienstag, 19. Oktober, 17 Uhr, Hotel Halle des Alten Rathauses, Konzert alter ostpreußi• Bergischer Hof, Zusammenkunft der Frauengruppe. scher Musik von 1800. Mitwirkende: Bremer Dom• Lutz Neumann spricht zum Thema .Arbeit der chor, Leitung Wolfgang Heibich, Kammer-Orche• deutschen Welthungerhilfe". Anton Schlempke (früher Seeburg, Kreis Rößel), Te• dungen an Else Schmidtke, Telefon (06 31) 4 06 00, ster der Jugend- und Volksmusikschule Bremen, Bonn-Bad Godesberg — Der ganze Saal war ge• lefon (021 01) 28633, Am Stadtarchiv 16, 4040 Donnersbergstraße 40. Leitung Herbert Koloski, sowie weitere Instrumen• füllt, als das Erntefest mit Erntekrone gefeiert Neuß 1, zu melden. tal- und Volkalsolisten. Eintritt 8 DM, für Schüler wurde. Den Erntetisch hatte Familie Borchardt fest• Remscheid — Sonnabend, 16. Oktober, 19 Uhr, und Studenten 5 DM. Vorverkauf: Konzertdirektion Baden-Württemberg lich geschmückt. Nach der unterhaltsamen Kaffee• Schützenhaus, 30-Jahr-Feier der Kreisgruppe mit Vorsitzender der Landesgruppe: Werner Buxa, TeL Praeger & Meier, Böttcherstraße; Verkehrsverein tafel begann der offizielle Teil mit Lesungen, einem festlichem Programm: Ostpreußenchor, Volkstanz• (0 72 31) 10 15 29, Wittelsbacher Str. 16.7530 Pforzheim am Bahnhof; Geschäftsstelle des Goethebundes in Flötenspiel und Ansprachen, unter anderem von gruppe, Jugend-Laienspiel, Tombola und Tanz. Lahr — Vorsitzender Heinz Schindowski konnte der Baumwollbörse. Insgesamt werden 19 Kompo• Pfarrer Wachkowski. Zum Abschluß brachten Lm. nisten mit ihren Werken vorgestellt. beim Erntedankfest viele Landsleute und Freunde Meier, Roeber und Willenburg einen Schwank über Hessen begrüßen. Fleißige Hände hatten die Tische mit Bremen-Mitte — Trotz einiger anfänglicher Pro• die .Königsberger Fischweiber". Vors. der Landesgruppe: Otto von Schwichow, Tel. bunten Blumen geschmückt. Auf einem Tisch bleme konnte der volkstümliche Abend veranstal• Dortmund — Montag, 18. Oktober, 14.30 Uhr, (0 64 21) 4 79 34, Heinrich-Schütz-Str. 37,3550 Marburg waren Früchte von Feld und Garten aufgebaut. tet werden. Zwar war das dafür vorgesehene Lokal Stimmgabel, Wilhelmstraße, Dortmund 1, Treffen Landesgruppe — Freitag, 5., bis Sonntag, 7. No• Nach dem gemeinsamen Kartoffelsuppeessen be• wegen Konkurs geschlossen, aber in letzter Minute der Frauengruppe. vember, Herborn-Schönbach (Dillkreis), Haus gann der feierliche Teil. Die Leiterin der Frauen• bekam man einen Saal im Kolpinghaus. Nach der Düren — Sonnabend, 16. Oktober, 19.30 Uhr, Waldblick, Kultur- und Arbeitstagung zur Informa• gruppe Irma Barraud hatte mit ihrer Gruppe einige Begrüßung durch Vorsitzenden F. Rathke wurden Lokal Zur Altstadt, Steinweg 8, Erntedankfest. tion und Schulung der Mitarbeiter in den Kreis• Lieder und Erzählungen vorbereitet. Lm. Kantowski gemeinsam Lieder gesungen, von Frida Todten- Duisburg — Dienstag 2. November, 14 Uhr, Haus gruppen. Für zwei Teilnehmer aus jeder Kreisgrup• trug das „Erntewiegenlied" vor. Dank und Beifall haupt Geschichten im ostpreußischen Platt vorge• Königsberg, Mülheimer Straße 39,4100 Duisburg 1, pe übernimmt die Landesgruppe bei geringer fanden alle Beiträge. tragen und kleine Erlebnisse aus Ostpreußen von Treffen der Frauengruppe. Die Leiterin vom Haus• Selbstbeteiligung Kosten für Anreise, Unterkunft Rastatt — Vorsitzender Peter Kiep konnte rund Lm. Thielen erzählt. Mitglieder der Gruppe aus frauenbund Duisburg, Frau Nebe, wird viel Interes• und Verpflegung, weitere Teilnehmer müssen die 200 Gäste zum Herbstfest begrüßen, darunter Bremerhaven trugen den Schwank »Die Königsber• santes erzählen. Die Mitglieder der Ortsgruppe Kosten selbst tragen. Programm: Freitag, 5. No• Landsleute aus Lahr, Karlsruhe, Gaggenau, Gerns• ger Fischerfrauen" mit viel Humor vor. Den Höhe• Duisburg-Mitte sind zu diesem Vortrag herzlich vember, Sitzung des Gesamtvorstandes; Sonn• bach, Baden-Baden und Durmersheim. Ostpreußi• punkt des Abends lieferte die Volkstanzgruppe aus eingeladen. abend, 6. November, Referate „Die Situation der sche Spezialitäten standen bereit. Viele Heimatlie• Wunstorf mit ihren Darbietungen. Erkelenz — Sonntag, 17. Oktober, 16 Uhr, Theo• Deutschen in der UdSSR", von Nelly Kosks, Lands• der wurden gesungen, besonders die Frauengruppe dor-Körner-Straße 1, evangelischer Gemeindesaal, mannschaft der Rußlanddeutschen, „Deutsche Li• erfreute mit Liedvorträgen. Schleswig-Holstein Vortrag über Masuren mit den Farbtonfilmen .Ma• teratur in Polen 1920—1939", Lm. Gerlach-Da- Schwenningen — Sonnabend, 30. Oktober, Cafe Vorsitzender der Landesgruppe: Günter Petersdorf. Ge• suren" und .Masuren im Winter". maschke, und zur „Friedensdiskussion", Hugo Häring, großer Gala-Ball der Kreisgruppe. schäftsstelle: Telefon (0431) 553811, Wllhelmlnen- Gladbek — Mittwoch, 20. Oktober, 17.30 Uhr, Rasmus. Volksliederabend mit Lm. Zindler; Sonn• Stuttgart — Sonnabend, 30. Oktober, 19 Uhr, straße 47/49, 2300 Kiel Kolpinghaus, Kindergruppe. — Freitag, 22. Okto• tag, 7. November, Referate „750 Jahre Kulm", Gün• Hotel Wartburg, Lange Straße 49, Herbstfest mit Heide — Sonnabend, 16. Oktober, 17 Uhr, Land• ber, 19.30 Uhr, Kolpinghaus, Zusammenkunft mit ther Belwan, und „600. Todestag von Kniprode", Eisbeinessen. Für gute Laune sorgt Alleinunterhal- haus Zur Schanze, Erntefest. Busse sind bereitge• Dia-Vortrag usw. Herbert Leibundgut. Anschließend Arbeitsbespre• terin Lm. Wittmann. Anmeldungen zum Eisbeines• stellt. Die Abfahrtszeiten können der örtlichen Hagen — Sonnabend, 16. Oktober, 20 Uhr, Gärt• chung. Anmeldungen und weitere Informationen sen bitte bis zum 25. Oktober bei Lm. Falk, Telefon Presse entnommen werden oder bei Lm. Paske bzw. nerstuben, Fleyerstraße, Erntedankfest. Der Ost• bei Siegfried Wiebe, Telefon (06400) 71 14, Star- 850866, oder bei Lm. Walter, Telefon 4740 57. Lm. Seehausen erfragt werden. Karten sind bei den deutsche Heimatchor wird die Feierstunde um• kenburger Straße 4, 6310 Grünberg. Tuttlingen — Sonnabend, 30. Oktober, voraus• Kassierern erhältlich. rahmen. Eine Tombola ist ebenfalls auf dem Pro• Darmstadt — Sonnabend, 16. Oktober, 15 Uhr, sichtlich Cafe Martin, Kaffeenachmittag mit einem gramm. Anschließend Tanz unter der Erntekrone. Heim Zur Möwe, Zusammenkunft. Der Tag soll als Bericht von einer Reise durch das heutige West- — Vorsitzender Herbert Gell zeigte einen sehens• Westpreußentag gestaltet werden. Es spricht dazu Rußland. — Die Gruppe Ordensland unternahm Niedersachsen werten Diavortrag über Ostpreußen vor dem Krieg. der stellvertretende Landesvorsitzende der LOW- eine Kulturfahrt, die zunächst in die kleine Stadt Vorsitzender: Fredi Jost Nord: Werner Hof f mann, Tele• Er führte durch alle Landschaften der Heimat. In Hessen und Obmann der Westpreußen, Hugo Ras• fon (0 58 22) 8 43, Max-Eyth-Weg 3, 3112 Ebstorf. Süd: Horst Frtschmuth, Telefon (05 11) 80 40 57, Hildesheimer dem sich anschließenden Frage- und Antwortspiel mus, zur heutigen Situation im polnischen Macht• Straße 119,3000 Hannover I. West: Fredl Jost, Telefon konnten die Teilnehmer beweisen, was sie von Ost• bereich. — Landesvorsitzender Otto von Schwi• Das Kulturzentrum Ostpreu• (0 54 31) 35 17, Hasestraße 60, 4570 Quakenbrück preußen noch im Gedächtnis behalten haben. chow sprach zum Thema „Warum heute noch ßen im Deutschordensschloß El• Niedersachsen-West — Sonnabend, 23. April Iserlohn — Memellandgruppe: Sonntg, 31. Ok• Landsmannschaften?" Dabei wies der Redner nach, lingen ist wegen Urlaub vom 27. daß das Deutsche Reich fortbestehe, wovon auch 1983, Hotel Taphorn, Cloppenburg, nächste tober, 15 Uhr (Einlaß ab 14 Uhr), Gaststätte Zum September bis 8. November 1982 Schwerpunktveranstaltung unter der Schirmherr• Weingarten, Baarstraße 100, Jubiläumsfeier ,15 das Grundgesetz in seiner Präambel mit einzelnen schaft von Landrat Bührmann. — Auf einer Tagung Jahre Memellandgruppe Iserlohn", verbunden mit Artikeln ausgehe. Von Schwichow wies auf den Bei• geschlossen. des Gesamtvorstandes gab der Vorsitzende der heimatlicher Brauchtumsfeier und Erntedankfest. trag der Vertriebenen beim Aufbau der Bundesre• Gruppe West, Fredi Jost, den Bericht zur Lage. Die Reichhaltiges Programm mit musikalischen und ge• publik Deutschland hin. Lebhafter Applaus dankte Berichte der Frauenreferentin Erika Link und des sanglichen Darbietungen, Vorträgen, Grußworten, dem Referenten für seinen Vortrag. Scheer im Donaubogen mit dem Thum- und Taxis- Jugendreferenten Jürgen-Karl Neumann wurden Ehrungen. Die Festansprache hält Uwe Greve, Dillenburg — Donnerstag, 21. Oktober, 15.30 Schloß und der gotischen Kirche führte. Die im Journalist aus Kiel, zum Thema «Die Frage der deut• Uhr, Stadthalle, Erntedankfest und Familientreffen oberschwäbischen Raum nur selten erhaltene Ori• diskutiert. Kulturreferent Arthur Kraniger vermit• ginalgotik im Koster Heiligenkreuztal war das telte aufschlußreiche Eindrücke von einer Reise schen Ostgebiete". Anschließend fröhliche Ge• der Ost- und Westpreußen. — Die Ortsgruppe ver• burtstagsfeier, Schluß gegen 20 Uhr. anstaltete eine Fahrt nach Greifenstein. Bei Kaffee Hauptziel des Vormittags. Direktor Alfons Bacher nach Ostpreußen, insbesondere in den Allensteiner führte die Besucher meisterhaft und humorvoll Raum. Raum Neuß — Es ist geplant, einen Heimatkreis und Kuchen konnte Vorsitzende Anneliese Franz Ostpreußen zu gründen. Die Mitglieder und Inter• wieder zahlreiche Landsleute begrüßen. Die an• durch die Räumlichkeiten. Am Nachmittag ging es Cloppenburg — Bei der Jahreshauptversamm• schließende Besichtigung des Burgmuseums und nach einer Kaffeepause in das Federseemuseum. lung konnte der Tätigkeitsbericht von Vorsitzen• essenten wollen sich künftig regelmäßig treffen, um Heimatfragen zu besprechen und in geselliger der Burgruinen war ein besonderes Erlebnis. Ent• dem Bernhard Steffen ein Bild reger Tätigkeit auf• sprechend war auch die Fernsicht von der Burg in Bayern weisen. Die Neuwahlen erbrachten folgenden Vor• Runde heimatliches Brauchtum zu pflegen. Vor allem aber soll der menschliche Kontakt zwischen die herrliche Landschaft. Vorsitzender der Landesgruppe: Erich Diester, Telefon stand: Vorsitzender Lm. Steffen; stellvertretender (089) 201 3378, Baaderstraße 71, 8000 München 5 Vorsitzender und Kulturreferent Wolfgang Dünn• den ehemaligen Bewohnern Ostpreußens, die heute im hiesigen Raum leben, gefördert werden. Dies Rheinland-Pfalz München — Gruppe Ost/W est: Montag, 18. Ok• bier; Schatzmeister Hans Link; Geschäftsführern tober, 15 Uhr, HdO, Treffen der Werkgruppe. — Gisela Rabenhorst; Frauenleiterin Erika Link. An• werden vor allem die älteren Ostpreußen begrüßen, Vorsitzender der Landesgruppe: Otto Moratzky, Telefon weil sie so Verbindung zu ihren Landsleuten her• (06372) 4786, Talstraße 24. 6791 Bechhofen/Pfalz Sonnabend, 23. Oktober, 19 Uhr, HdO, Erntedank• schließend hielt Lm. Madarja einen interessanten stellen können. Aber auch die Jugend ist aufgeru• Kaiserslautern — Dienstag, 19. Oktober, 18 Uhr, feier mit Tanz und Tombola. — Ein Filmabend unter Diavortrag über Bernstein. fen, bei diesem Vorhaben mitzumachen, hier insbe• Neue Eintracht am Kolpingplatz, der Freundeskreis dem Titel „Wiedersehen mit Masuren" von und mit Fürstenau — Auf einer Arbeitstagung konnte sondere die zweite Generation der Heimatvertrie• der ostpreußischen Landsmannschaft in Kaisers• Dr. Herbert Hefft gab den vielen erschienenen Vorsitzender Walter Eschment den Vorsitzenden benen und die Aussiedler, die noch nicht lange in lautern ladet zum Fleckessen ein. Danach folgt eine Landsleuten ein überzeugendes Bild von der der Gruppe West, Fredi Jost, begrüßen, der für die der Bundesrepublik Deutschland leben. Wer Inter• Filmvorführung der rheinland-pfälzischen Polizei Schönheit der Heimat. Langanhaltender Beifall Aufgaben der nahen Zukunft beachtenswerte Hin- esse daran hat, bei der Gründung eines Heimatkrei• „Im Einsatz an der Startbahn West", Referent Poli• dankte dem Filmemacher. W Gosfaf - Sonntag, 24. Oktober. 15 Uhr Linden- ses Ostpreußen im Großraum Düsseldorf-Neuß zeihauptkommissar Wolfgang Mischlewski. An• Weiden — Sonntag, 7. November, 15 Uhr, Hand• hof, Erntedankfest mit Erntetanz, Gesellschafts• mitzuwirken, ist herzlichst eingeladen, sich bei schließend gemütliches Beisammensein. Anmel• werkerhaus, Heimatnachmittag. 16. Oktober 1982 — Folge 42 — Seite 16 Heimatkreise Das £f!jrau0mblalt

nien liegt und so aus allen Richtungen gut erreich• sche Historiker Dr. du Buy, Lm. Engelhardt aus Sa- bar ist. Gießen ist außerdem ein beliebter Punkt an• kramento und andere mehr. Nach der Totenehrung Aus den Heimatkreisen ... derer Regionaltreffen, so daß auch unsere mit dem Lied vom guten Kameraden dankte der Landsleute aus dem Ortelsburger Heimatgebiet Kreisvertreter dem Patenkreis für die verständnis• Die Kartei des Heimatkreises braucht Ihre Anschrift. Melden Sie deshalb jeden Wohnungs• ganz gewiß gern hierher kommen werden. Es ist das volle Unterstützung unserer heimatpolitischen Ar- wechsel. Bei allen Schreiben bitte stets den letzten Heimatort angeben. erste Ortelsburger Treffen für diesen Raum, daher be hoffen wir, noch Landsleute wiederzufinden, die Für die Andacht hatte Superintendent Helmut sich in ihrer Betreuung vernachlässigt fühlten. Das Reske das Bibelwort gewählt „Gott widersteht den Ebenrode (Stallupönen) mann, Reinhold, geb. 1928, Köln 30. 26. Paulun, Lokal (Bahnhofsrestaurant) öffnet um 9 Uhr, die Be• Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade . Kreisvertreter: Dietrich von Lenski-Kattenau, Telefon Hans-Jürgen, geb. 1932, Wesseling-Urfeld. 27. Pau• grüßung erfolgt um 11 Uhr, nach dem Mittagessen, Seine Predigt mit dem Hinweis, sich der Hoffnung (04292) 21 09. Am Schützenplatz 26, 2863 Ritterhude lun, Heike, geb. 1957, Wesseling-Urfeld. 28. Poley, das im Lokal preiswert eingenommen werden kann, anzuvertrauen, die über alle Zeit hinausreicht, fand Harry, geb. 1916, Duisburg 1. 29. Radtke, Gerhard, wird über die Tätigkeit in unserer Kreisgemein• aufmerksame Zuhörer. Landrat Gellersen äußerte Hauptkreistreffen In Winsen — Unser diesjähri• geb. 1920, Lübeck. 30. Rautenberg, Gerhard, geb. sich in seinem Grußwort anerkennend über unsere ges Hauptkreistreffen in Winsen/Luhe begann mit 1945, Moormerland. 31. Riss, Siegfried, geb. 1922, schaft berichtet. Vorstandsmitglieder werden Fra• gen beantworten. Jugendarbeit. Stadtdirektor Volquardsen erläuter• einer Kreistagssitzung und Mitgliederversamm• Koblenz-Metternich. 32. Scharloff, Willi, geb. 1918, te den Wert eines gesunden Geschichtsbewußt- lung. Nach der Begrüßung durch den Kreisvertreter Hannover 1. 33. Schmidt, Georg, geb. 1930, Frank• Ein weiteres Treffen findet noch am letzten Wo• und der Erledigung der ersten Tagesordnungspunk• furt/M 90. 34. Schweiger, Hans, geb. 1919, Düssel• chenende des Oktober oder am ersten Wochenen• te wurde die satzungsmäßig erforderliche Neuwahl de im November in Bremen statt. Der endgültige ^Inder Festansprache zum Thema „Deutschland• dorf 30.35. Schwenzfeger, Werner, geb. 1923, Rott• politik für Heimat, Freiheit und Menschenrechte", durchgeführt, deren Ergebnis in der letzten Ausga• weil. 36. Strahl, Werner, geb. 1915, Velbert. 37. Voss, Termin wird demnächst im Ostpreußenblatt be• be bekanntgegeben wurde. Dankesworte richtete kanntgegeben. stellte der Bundestagsabgeordnete Horst Schröder Friedrich, geb. 1921, Marl. 38. Weigelt, Klaus, geb. aus Lüneburg den Ausnahmecharakter der deut• der Kreisvertreter an den bisherigen stellvertreten• 1941, Bornheim-Merten. 39. Zimmermann, Otto, Unser Bildband „Der Kreis Ortelsburg im Bild" den Vorsitzenden Walter Gudladt, der aus gesund• kann als Weihnachtsgeschenk empfohlen werden. schen Nation heraus: das geteilte Deutschland in geb. 1915, Bonn-Bad Godesberg. 40. Zlomke, Diet• einem freien und einem unfreien Teil. Nach der heitlichen Gründen für dieses Amt nicht mehr kan• rich, geb. 1929, Ravensburg. Die Stadtvertretung (859 Fotos, 320 Seiten, Großformat). Unser Ehren• didierte. Es wurde bekanntgegeben, daß die Endab• vorsitzender Max Brenk hat ihn mit viel Liebe und Zielsetzung einer freiheitlichen deutschen Politik wird Anfang Februar zu ihrer ersten Sitzung zu• sind Einheit und Freiheit, wie sie im Grundgesetz rechnung für die 2. Auflage des Kreisbuches nun• sammentreten. Die Einladung erfolgt rechtzeitig. Sachkenntnis zusammengestellt. Der Preis beträgt mehr vorliegt und die Dokumentation zum Preis 42,50 DM. gefordert werden, ausschlaggebend. „Das Krebs• von 60,—DM einschließlich Porto und Verpackung übel unserer Zeit ist der sowjetische Kommunismus bei der Geschäftsstelle der Kreisgemeinschaft be• Königsberg-Stadt Osterode und seine Verharmlosung durch westliche Intellek• stellt werden kann. Die anwensenden Mitglieder Stadtvorsitzender: Arnold Bistrick. Geschäftsstelle: Rein• Kreisvertreter: Albrecht v. Stein. Geschäftsführer Kurt tuelle und Politiker", sagte Schröder und erhielt wurden aufgefordert, die Kreisvertretung beim hold Neumann, Tel. (02 21) 52 21 84, Leostr. 63,5000 Köln Kuessner, Telefon (0431) 7 51 71, Bielenbergstraße 36, mehrfach Beifall für seine treffenden Ausführungen. Verkauf zu unterstützen. Nach Beendigung der gut 30. Kartei: Tel. (0203) 2832151, Haus Königsberg, 2300 Kiel 14 Die Charta der Heimatvertriebenen von 1950 sei Mülheimer Straße 39, 4100 Duisburg die erste Gewaltverzichtserklärung der Nach• besuchten Mitgliederversammlung blieben die Bildband — Ein weiterer Aufruf für unsere Bilder• Landsleute noch bis nach Mitternacht bei Musik Sackheimer Mittelschule — Abgangsschuljahr kriegszeit. Schröder schloß mit den Worten „Men• sammlung! Aufnahmen der verschiedenen Ge• schenrecht und Freiheit sind identisch. Das Ringen und Tanz zusammen. In den Vormittagsstunden des 1932: 50 Jahre Schulentlassung. Klassentreffen ab denktafeln, vor allem aus der Stadt Osterode, wer• Sonntags versammelten sich rund 600 Landsleute, 19. Oktober bei Lucie Thau, geborene Egdmann, Te• um die Menschenrechte ist ein Ringen um die Frei• den noch gesucht. Außerdem ein Foto der Hohen• heit für Deutschland und die Deutschen und damit um an der Feierstunde aus Anlaß des 250jährigen lefon (0 53 41/4 19 15), Am Schölkegraben 46, 3320 steiner Eisenbahnbrücke, die die Strecke Allen• Jubiläums des Hauptgestüts Trakehnen teilzu• Salzgitter 1 (Lebenstedt). Bisher haben sich ange• für die Heimat aller unserer Landsleute". Im An• nehmen. In seiner Festrede stellte der Kreisvertre• stein an der Feldstraße/Grolmannplatz kreuzte. schluß an diese Festrede erklang „Einigkeit und meldet: Else Engel, geborene Jucht, aus Kiel; Käthe Schicken Sie bitte diese — selbstverständlich ter die Bedeutung des Hauptgestüts Trakehnen und Morgenroth, geborene Rodeck, aus Cuxhaven, Irm• Recht und Freiheit". Dann dankte stellvertretender der Trakehner Pferdezucht heraus. Ein Teil des Re• gegen Rückgabe — an Lm. Westphal, Oldenburger Kreisvertreter Schattauer allen Beteiligten an die• gard Wenzel, geborene Hörnke, aus Hildesheim; Landstraße 10, 2420 Eutin. ferats wird im 19. Heimatbrief veröffentlicht. Mit Hilde Jankowski, geborene Borchert, aus Wiede• sem Treffen. Mit dem Ostpreußenlied klang die Fei• einer Ausstellung im Foyer der Stadthalle wurde lah; Elsa Oschließ, geborene Strahl, aus Würzburg, Schloßberg (Pillkallen) erstunde aus. Die Besucher blieben noch lange zu• den Teilnehmern ein eindrucksvolles Bild des hei• Herta Riediger, geborene Spieß, aus München bzw. sammen, besichtigten die Heimatstube und fanden matlichen Gestüts und der Trakehner Pferdezucht Kreis Vertreter: Georg Schiller. Geschäftsstelle: Telefon sich immer wieder zu angeregten Gesprächen zu• Malaga (Spanien); Erna Taut, geborene Tiedtke, aus (041 71) 2400, Eckermannstr. 20a, 2090 Winsen (Luhe) vermittelt. Offenbach; Ruth Plehn, geb. Pietochi, aus Rem• sammen. scheid; Elsa Schröder, geborene Stolzenberg, aus Der Feierstunde in der voll besetzten Winsener Insterburg Stadt und Land Düren; Hilde Varney, geborene Hatscher, aus Kro• Stadthalle gab der Singzirkel des MTV-Winsen zingen, Ilse Gily, geborene Steinort, aus Hamburg; unter Leitung von Joshard Daus einen feierlichen Wehlau Kreisvertreter Stadt: Prof. Dr. Georg-Winfried Schmidt. Auftakt und übernahm gemeinsam mit dem Posau• Kreisvertreter: Rudolf Meitsch, Telefon (05 11) 32 34 08, Kreisvertreter Land: Klaus-Peter Steinwender. Ge• Walli Schneider, geborene Egdmann, aus Salzgit• Körnerstraße 8, 3000 Hannover 1 schäftsstelle : Altes Rathaus, Am Marktplatz 10,4150 Kre• ter-Lebenstedt. Ich erwarte noch weitere Anmel• nenchor von St. Marien die weitere musikalische feld 11 dungen. Ausgestaltung. Am Rednerpult flankierten zwei Hauptkreistreffen 1982 am 16./17. Oktober in Getreidesträuße symbolisch den Landkreis Har• Reutlingen-Betzingen, Kemmlerhalle: Sonnabend, Willy Dubnltzkl f — Am 28. September verstarb burg und den Landkreis Schloßberg. Kreisvertreter 16. Oktober, Einlaß 16 Uhr, abends heimatliches in Willich, für uns plötzlich und unerwartet, im 59. Königsberg-Land Georg Schiller begrüßte Landrat Otto Gellersen, Programm, Musik, Tanz. Sonntag, 17. Oktober, Ein• Lebensjahr unser Kreisausschußmitglied Willy Kreis Vertreter: Fritz Löbert. Telefon (05481) 2388, Kreisdirektor Heinz Lefhalm und den Paten• laß 9 Uhr, von 10.30 bis 11.30 Uhr Feierstunde; an Dubnitzki. Dubnitzki war in Weißenfelde geboren Schlesierstraße 27, 4540 Lengerich schaftsbeauftragten Paul Waldeck vom Patenkreis beiden Tagen ausreichend Zeit zur Unterhaltung und in Neuwalde/Kreis Insterburg beheimatet. Kreisausschußsitzung — Am 5. und 6. November Harburg sowie den Winsener Stadtdirektor Jens- mit Bekannten. Nach Krieg, Flucht und Gefangenschaft wurden er wird der Kreisausschuß seine Herbstsitzung in Volker Volquardsen und andere Ehrengäste der ört• und seine Familie in Willich ansässig. Willy Dub• Die Halle Ist vom Hauptbahnhof Reutlingen aus Minden abhalten und die Arbeitsberichte der ein• lichen Behörden und Verbände, der Schulen, der mit der Buslinie 7 (Haltestelle Hoffmannstraße/ nitzki schloß sich, nachdem er in der Nähe der Pa• zelnen Mitglieder entgegennehmen. Des weiteren tenstadt, in Willich, Fuß gefaßt hatte, der Gruppe Polizei und des Schützenkorps. Einen besonderen Kemmlerhalle) zu erreichen. Parkplätze bei der werden die vorgesehenen Arbeiten erörtert, der Willkommensgruß entbot er dem 95jährigen Franz Halle ausreichend vorhanden. Die Kemmlerhalle der heithattjeuen Insterburger in Krefeld an, die ihn Termin für das kommende Kreistreffen und die ge• dann im Jahr 1972 als Kreisausschußmitglied für die Kories und dem 90jährigen Albert Thiel. Grußbot• ist bewirtschaftet, für Sonntag ist ein preiswerter planten Ortstreffen festgelegt. Wir bitten unsere schaften übermittelten OKD Rohrs, der holländi• Erbseneintopf vorgesehen. Kreisgemeinschaft Insterburg-Land vorschlug. Landsleute, dem Kreisausschuß Wünsche und An• Seine Wahl im Jahr 1973 bestätigte, daß seine regungen mitzuteilen, damit dieser sie in seine Ar• Landsleute die bis dahin geleistete Heimatarbeit beit aufnehmen kann. würdigten und zu ihm volles Vertrauen hatten. Seit Goldene Hochzelt feierten Franz Abb und Ehe• Pftr gratulieren dieser Zeit stellte er sich immer wieder für Arbeiten, frau aus Possindern. Dazu gratuliert herzlich mit auch in der Geschäftsstelle, zur Verfügung. Dub• allen guten Wünschen für die Zukunft die Kreisge• nitzki hatte sich der Ostdeutschen Chorgemein• Fortsetzung von Seite 14 schaft angeschlossen und wünschte sich, nachdem meinschaft. Heß, Friederike, aus Gumbinnen, Lazarettstraße 13, er 1983 in den Ruhestand treten wollte, als Mitglied Peterson, Rudolf, Landwirt, aus Grünhayn, Kreis jetzt Asternweg 1, 3400 Göttingen, am 7. Okto• dieses Chores noch vielen Menschen Freude zu be• Labiau Wehlau, jetzt Am Hang 22, 2140 Bremervörde, ber reiten. Die Kreisgemeinschaften Insterburg Stadt Kr eis Vertreter: Hans Terner, Geschäftsstelle: Hildegard am 19. Oktober Hessler, Hertha, geb. Krutzki, aus Königsberg, und Land haben mit Willy Dubnitzki einen treuen Knuttl, Telefon (0481) 71757, Naugarder Weg 6, 2240 Rehfeld, Walter, Lehrer i. R., aus Pomauden, Kreis Moltkestraße 23, jetzt Waitzstraße 97,2300 Kiel, und zuverlässigen Mitarbeiter verloren, dem Die• Heide Wehlau, jetzt Hermannstal 62, 2000 Hamburg am 13.0ktober nen stets vor Verdienen ging. Hinweise — Heute weisen wir alle Landsleute 74, am 19. Oktober Hoeber, Margarete, aus Lyck, Kaiserin-Luise-Platz, auf bedeutende Veranstaltungen am Wochenende Rinio, Marta, aus Rogallen, Kreis Lyck, jetzt Ber• jetzt Parzifalstraße 63,8000 München 40, am 19. Oktober Königsberg-Stadt des 22. bis 24. Oktober hin. An diesen Tagen findet tramstraße 49, 2150 Buxtehude, am 20. Oktober in Verbindung mit dem Gumbinner Kreistreffen in Spuhrmann, Margarete, aus Wehlau, Parkstraße 20, Klein, Wanda, geb. Neumann, aus Tapiau, Markt 6, Stadtvorsitzender: Arnold Blstrick. Geschäftsstelle: R ein• Bielefeld die Jubiläumsveranstaltung des Salzbur• jetzt Kirchbachstraße 200,2800 Bremen 1, am 21. und Bahnhofstraße 2, Kreis Wehlau, jetzt Bahn• hold Neumann, Tel. (02 21) 52 21 84, Leostr. 63,5000 Köln hofstraße 4b, 2105 Hittfeld, am 24. Oktober 30. Kartei: Tel. (0203) 2832151, Haus Königsberg, ger Vereins mit umfangreichem Programm in Erin• Oktober Mülheimer Straße 39, 4100 Duisburg nerung an die Ankunft der Salzburger Emigranten Lemke, Albert, aus Arnau-Jungferndorf, Kreis Kö• vor 250 Jahren in Ostpreußen statt. Auch in unse• zum 81. Geburtstag nigsberg, jetzt Sudetenlandstraße 6, 5970 Plet• Stadtgemeinschaft Königsberg Pr. — Anläßlich rem Heimatkreis können zahlreiche Familien ihre Brodowski, Elisabeth, geb. Koslowski, aus Köl- tenberg, am 22. Oktober der Festlichkeit zur 30jährigen Patenschaft Duis• Herkunft von den Salzburgern begründen. Termin- mersdorf, Kreis Lyck, jetzt Probststraße 30,6728 Moll.Paula, geb. Kinzel, aus Lyck, Kaiser-Wilhelm- burg/Königsberg Pr. in Duisburg fand die satzungs• gleich wird in Neumünster der turnusmäßige Tra• Germersheim, am 24. Oktober Straße, jetzt Saarlandstraße 46, 2080 Pinneberg, gemäße Mitgliederversammlung der Stadtgemein• kehner Hengstmarkt durchgeführt, welcher dies• Bruhn, Fritz, aus Arnau, Kreis Königsberg, jetzt am 17. Oktober schaft Königsberg Pr. am 25. September 1982 um mal mit einer festlichen Jubiläumsschau in der Hol• Hüttenkrattweg 11,2301 Rumohr, am 20. Okto• Neumann, Erna, geb. Nickel, aus Ortelsburg, jetzt 14.30 Uhr in der Mercatorhalle statt. Nach Entge• stenhalle verbunden ist. Es wird uns daran erinnern, ber An der Bleiche 15,2901 Rastede, am 20. Oktober gennahme des Tätigkeitsberichts des Stadtaus• daß es im Kreis Labiau einige bedeutsame Zucht• Gerlach, Anni, geb. Klein, aus Lyck, Falkstraße 2, Pissarek, Lotte, aus Kaigendorf, Kreis Lyck, jetzt schusses, den Lm. Friedrich Voss gab, wurden die stätten gab, und diese Tradition sich über die Züch• jetzt Dorfwiese 20, 5600 Wuppertal 22, am 23. Kiebitzweg 20, 2308 Preetz, am 20. Oktober Landsleute Arnold Bistrick, München; Conrad ter Hundsdörfer jr., früher Mönersfelde, und Stein• Oktober Schiller, Käte, aus Ortelsburg, jetzt Im Tannen• Becker, Hannover; Carl Polenz, Berlin; Fritz Rod• bruck-Spannegeln bis in heutige Zeit fortgesetzt Hinz, Magda, geb. Fischer, aus Gr. Engelau, Kreis busch 2, 5300 Bonn 1, am 23. Oktober deck, Kirchzarten/Berlin; Adelheid Sauer, Mön• hat. Eine Teilnahme an der einen oder anderen Ver• Wehlau, jetzt Holstenring 8,2202 Barmstedt, am Schloples, Willy, Bundesbahnoberamtmann a. D., chengladbach, und Helmut v. Wedelstädt, Mül• anstaltung sollte allen im norddeutschen Raum 2. Oktober aus Grammen, Kreis Ortelsburg, jetzt Ulmen• heim/Ruhr, für ihre Verdienste einstimmig zu Eh• wohnenden Landsleuten Wert sein. Kossak, Johann, aus Wellheim, Kreis Lyck, jetzt weg 39, 6242 Kronberg, am 18. Oktober renmitgliedern der Stadtgemeinschaft ernannt. Die Lüderitzallee 55, 4100 Duisburg-Buchholz, am Schwanke, Hedwig, aus Kassuben, Kreis Ebenrode, anschließende Wahl der 40 Stadtvertreter verlief Neidenburg 16. Oktober jetzt von-Lettow-Vorbeck-Straße 29, 2190 Cux• schnell und reibungslos. Während die Stimmen Krause, Frieda, geb. Dambrowski, aus Königsberg, haven, am 23. Oktober ausgezählt wurden, hielt Lm. Willi Scharloff seinen Kreis Vertreter: Wolf-Joachim Becker, Telefon (0211) 306954, Martinstraße 93, 4000 Düsseldorf 1 Hindenburgstraße 47, jetzt Clausewitzstraße 7, Syska, Gustav, aus Seenwalde, Kreis Ortelsburg, Dia-Vortrag „Königsberg einst und heute". An• 4900 Herford, am 15. Oktober jetzt Stockholmer Straße 7, 5650 Solingen 1, am schließend wurden die gewählten Stadtvertreter Heimattreffen 1982 — Den Auftakt für das dies• Mondorf, Gertrud, geb. Beck, aus Lyck, Kaiser-Wil• 22. Oktober bekanntgegeben. jährige Heimattreffen in der Patenstadt Bochum helm-Straße, jetzt Oberstraße 9, 5789 Mede• Stadtvertretung — 1. Albinus, Robert, geb. 1906, bildete am Freitag eine nichtöffentliche Sitzung des Kreisausschusses. Die Tagesordnung konnte in bach, am 22. Oktober zum 75. Geburtstag Hannover 51.2. Albinus, Ulrich, geb. 1909, Bonn 1.3. Raffael, Karl, Viehkaufmann, aus Hammerbruch Benkmann, Horst-Günter, geb. 1915, Lüdge-Niese. allen Sachfragen zügig abgewickelt werden. Haupt• Alfmeier, Anna, geb. Przytulla, aus Kölmersdorf, themen waren neben dem Geschäftsbericht des und Nikolaiken, Kreis Sensburg, jetzt Witten• Kreis Lyck, jetzt Wilmersdorfer Straße 25, 1000 4. Berg, Fridjof, geb. 1930, Kiel. 5. Bistrick, Wolfgang, gang 2a, 2900 Oldenburg, am 7. Oktober geb. 1940, Vaterstetten. 6. Boretius, Günter, geb. Kreisvertreters der Kassen- und Prüfungsbericht, Berlin 10, am 17. Oktober die Heimatstube, der geplante Bildband sowie die Rohde, Franz Ernst, aus Königsberg, Tiergarten• Birkholz, Max, aus Osterode und Locken, Kreis 1916, Karlsruhe 21.7. Braß, Heike, geb. 1940, Biele• straße 54, jetzt Rabenhorst 33, 3070 Nienburg, feld 14.8. Brilla, Günter, geb. 1927, Bonn. 9. Conrad, Wahl für Kreisausschuß und Kreisvertretung. Osterode, jetzt Lustheide 7, 5060 Bergisch- Außerdem wurde das langjährige Mitglied des am 10. Oktober Gotthard, geb. 1928, Düsseldorf 30. 10. Dühring, Schnuhr, Christel, geb. Kuwert, aus Lyck, jetzt Gladbach 3, am 20. Oktober Horst, geb. 1930, Dortmund. 11. Fidorra, Annema• Kreisausschusses, Wilhelm Patzke aus Heinrichs• Bruderek, Otto, aus Ortelsburg, jetzt Elbinger Stra- dorf, verabschiedet, der nicht mehr für den Kreis• Deutsch Evernweg 39, 2120 Lüneburg, am 24. rie, geb. 1924, Duisburg 14.12. Frühbrodt, Paul-Ger• Oktober ße 13 2120 Lüneburg, am 19. Oktober hard, geb. 1919, Pinneberg. 13. Grimoni, Lorenz, geb. ausschuß kandidierte. Im Anschluß daran besuch• Hoyer, Johanna, geb. Bieber, aus Lyck, Danziger 1939, Duisburg 1.14. Hintze, Heinz, geb. 1918, Düs• ten alle Mitglieder die neu eingerichtete Heimat• zum 80. Geburtstag Straße 11, jetzt Brabanter Straße 11, 4190 Kleve, seldorf. 15. Holzki, Rosemarie, geb. 1933, Berlin 20. stube. Duddeck, Fritz, aus Gorlau, Kreis Lyck, jetzt Schil• am 19. Oktober 16. Kneisel, Ursula, geb. 1921, Berlin 41. 17. Kohn, lerstraße 28,7052 Schwaikheim am 16. Oktober Karschuck, Ella, geb. Ballendat, aus Kaimelau, Gerhard, geb. 1920, Monheim-Baumberg. 18. Krau• Ortelsburg Funk, Karl, aus Liebenberg, Kreis Ortelsburg, jetzt Kreis Gumbinnen, jetzt Rathausstraße 25, 6571 se, Willi, geb. 1919, Wuppertal 11.19. Lemke, Adel• Kreis Vertreter: Gustav Heybowltz, Telefon (05258) Niedersachsenstraße 11, 5650 Solingen, am 24. Berschweiler, am 24. Oktober bert, geb. 1937, Recklinghausen. 20. Makowka,7 8 82, Am Elchenwald 7, 4796 Salzkotten-Thüle Oktober Kizinna. Erna, geb. Krieger, aus Mensguth, Kreis Or- Horst, geb. 1916, Bergen 1-Offen. 21. Mikoleit, Al• Treffen In Gießen — Daß unser Treffen am Sonn• Geldles, Maria, geb. Hoffmann, aus Wehlau, und Unc! °rtelsburg. jetzt Poststraße 22, fred, geb. 1931, Bonn 1. 22. Mohr, Kuno, geb. 1911, abend, 16. Oktober, in Gießen stattfindet, muß da• Vorderwalde, Kreis Heiligenbeil, jetzt Schnit• 8980 Oberstdorf, am 15. Oktober Hamburg 52.23. Naß, Günter, geb. 1927, Düsseldorf durch begründet werden, daß Gießen im Schnitt• zengasse 6a, 7709 Hilzingen-Hegau, am 18. Ok• Kluss, Lotte, geb. Wittschirk, aus Sonnau, Kreis 13. 24. Naß, Lea, geb. 1928, Düsseldorf 13. 25. Neu• punkt mehrerer größerer Straßen und Eisenbahnli• tober Lyck jetzt Adenauerallee 28, 5100 Aachen, am 10. Oktober Fortsetzung auf Seite 18 16. Oktober 1982 — Folge 42 — Seite 17 tas £ftjjmißrnb!ait Allgemeines

Wer war „der große Schweiger"? Hörfunk und Fernsehen

Generalfeldmarschall Graf von Moltke wurde zum Thema der gut besuchten 64. Preußischen Tafelrunde Sonntag, 17. Oktober, 15.05 Uhr, SR 2 Stu• Pforzheim — Ein großer Gästekreis war der ler Landkreises Heydekrug gewesen ist und Bogen gespannt, den der Referent mit Anekdo• diowelle Saar: „Erde und Feuer". Der Ab• Einladung zur 64. „Preußischen Tafelrunde" sich würdig zu jenen Dichtern, Forschern, ten, Vergleichen, Berichten und Zitaten in le• schlußband der vierteiligen Romanauflage gefolgt, die nach der Begrüßung vieler Ehren• Wissenschaftlern, Künstlern, Erfindern und bendig vorgetragener Form zu füllen wußte. über das Schicksal Oberschlosiens im Zweiten Weltkrieg, von Horst Bienek. gäste durch den Vorsitzenden der LO-Kreis- Politikern gesellt, die diesem entrückten deut• Geprägt vom Vorbild seiner Zeitgenossen gruppe, Werner Buxa, mit dem Genußheimat• schen Land entstammen. Fiedler entwarf von Scharnhorst, Gneisenau und Grolmann streb• Dienstag, 19. Oktober, 14.30 Uhr B II: Osteu• licher Spezialitäten und einer humorigen Ein• dieser hochgebildeten, weitgereisten Solda• te Moltke durch seine wissenschaftliche Erfah• ropa und wir. führung begann. Als einstmals langjähriger tenpersönlichkeit ein vielschichtiges Lebens• rung jene universale Bildung auf dem Boden Mittwoch, 20. Oktober, 20 Uhr, NDR 3: Rus• Leiter des Wehrgeschichtlichen Museums in sen und Polen — Freunde waren sie nie. Die bild und zugleich einen Rückblick auf das der preußischen Staatsidee an, beherrschte Rastatt war Oberstleutnant a. D. Siegfried Geschichte einer Nachbarschaft, von Rein• ganze vorige Jahrhundert, das von dem im selbst fünf Fremdsprachen, gehörte der Aka• Fiedler gewonnen worden, der über Leben, hold Neumann-Hoditz. Jahre 1800 geborenen einundneunzigjährigen demie der Wissenschaften an und trug den Wirken und Bedeutung des preußischen Ge• Generalfeldmarschall voll umspannt wurde. Freitag, 22. Oktober, 13.20 Uhr, BI: „DDR"- neralfeldmarschalls Helmuth von Moltke Pour le merite der Wissenschaft. Vom Goethezeiteinfluß über die gesamt• Report. sprach. Sparkassen, Bibliotheken, Kindergärten deutsche Erhebung zu den imperialen und na• und andere soziale Einrichtungen waren Sonnabend, 23. Oktober, 15.05 Uhr, Die Rückkehr des verlorenen Jakob Michael Dieser Soldat war in die Reihe jener Persön• tionalen Wirkungen und Gegenwirkungen bis ebenso Moltkes Anliegen gewesen, wie die Reinhold Lenz nach Riga, von Gert Hofmann. lichkeiten aus dem Land zwischen Memel und hin zu liberalen und konservativen, zu den so• Durchsetzung der Wehrpflicht als Vorausset• Freitag, 29. Oktober, 13.20 Uhr, BI: „DDR"- Weichsel gestellt, weil er fast ein Vierteljahr• zialen und marktwirtschaftlichen Lösungs• zung der staatlichen Handlungsfreiheit und Report. hundert Reichstagsabgeordneter des Meme- formen war ein weiter geschichtsträchtiger die Zulassung jedes befähigten Bürgers zu allen Staatsämtern. Fiedler nannte Moltke, den „großen Schweiger", einen Fachmann des Krieges von weltgeschichtlichem Ausmaß mit Kamerad, ich rufe Dich einer universalen, politischen Begabung und Uber 30 Jahre im Dienst der Heimat genialer Fähigkeit als Feldherr, von dem die Das Ehepaar Schwesig feierte kürzlich die goldene Hochzeit bekannten Aussprüche „Erst wägen, dann II./l. (Pr.) Infanterie-Regiment wagen" und „Getrennt marschieren, vereint Düsseldorf — Sonnabend, 30. Oktober, 14 Uhr, Oldenburg (Holstein) — Vor 50 Jahren, lichen Frauengruppe. In aller Stille führt die schlagen!" stammen. Dieser Mann mit abge• findet das nächste Treffen der Kameraden des ehe• genau am 7. Oktober 1932, haben Albert und Trägerin des Goldenen Ehrenzeichens des klärtem Geist und kühlem Kopf, dem Sicher• maligen II./l. (Pr.) Infanterie-Regiments aus den Debora Schwesig, geborene Stolt, in der Kir• BdV und des Silbernen Ehrenzeichens der LO heit und Zuverlässigkeit als Grundsatz galten, Garnisonen Tilsit und Insterburg in Düsseldorf im Lokal Dietrich am Worringer Platz, Kölner Straße che zu Heiligenbeil den Bund fürs Leben ge• Paketaktionen in die Heimat durch. Beider An• befand sich nicht, wie andere Große, auf der schlossen. Der ostpreußischen Tradition fol• 67, statt. Alle Kameraden mit ihren Angehörigen liegen war stets die Pflege ostdeutschen Kul• Bahn des tragischen Untergangs, sondern als sowie die Hinterbliebenen der gefallenen und ver• gend, wurde dieses Ereignis mit Familienan• turguts. Die Jubilarin — sie hat ihre Heimat denkender und planender Soldat am Ziel gro• gehörigen und Freunden festlich begangen. storbenen Kameraden sind herzlich eingeladen. Ostpreußen zweimal besucht — steht ihrem ßer Volkstümlichkeit, die mit Königgrätz und Bitte Termin vormerken. Weitere Auskünfte erteilt Albert Schwesig, geboren am 20. Juni 1901, Ehemann Albert in den Bemühungen um die Sedan verbunden blieb. Mit reichem Beifall Willy Neufeld, Telefon (02 01) 44 07 74, Wittekind• sowie seine Ehefrau Debora, geboren am 18. Heimat in nichts nach. S. D. dankten die Gäste der Tafelrunde. bx straße 17, 4300 Essen 1. Juni 1910, sind von Beginn an eifrige Leser des Ostpreußenblatts und nehmen in erfreulicher Anzeige Rüstigkeit an den Veranstaltungen der Kreis• gruppe, deren Ehrenvorsitzender er ist, teil. Nach der Hochzeit zog das Paar nach ibinnen Osterode (Ostpreußen), wo Schwesig beim Ka• tasteramt tätig war. Bereits 1935 bauten sich beide, die sich in der Freizeit u. a. dem Ruder• gart Freiburg sport widmeten, ein Eigenheim. Die gemein• ürnat war, oder richtiger gesagt, same Zeit in der Heimat wurde beendet, als >ieibt, meine Geburts- und Vaterstadt Albert Schwesig 1939 zur Wehrmacht einge• nnen und mein geliebtes Ostpreußen. zogen wurde und nach Polen, Frankreich und

Esslingen — Am 13./14. November findet in Wenn Sie sich als Mietinteressent näher informieren der Jugendherberge Esslingen-Zollberg, Tele• ;ten über die Wohnstifte der dsb in Freiburg i. Br., fon 38 1848, Neuffenstraße 65, das achte Ost• St Ingbert/Saar, Celle, Fürth/Bayern oder europäische Seminar mit dem Thema „Die Bad Pyrmont, dann senden Sie doch einfach den deutsch-polnischen Schulbuchempfehlungen ponan: und ihre Auswirkungen statt. Tagungsleiter sind Peter Bansleben, Tübingen, und Gerhard liSö-Wobiistifte, Müdener Weg 48,3000 Hannover Lissau, Stuttgart. Referate: „Verlauf und Er• Telefon 0511/5 34 23 00 gebnisse der deutsch-polnischen Schulbuch• rhalten dann ausführliche Unterlagen über konferenzen", Dr. Richard Breyer, Marburg; Leben und Wohnen in den Wohnstiften der dsb „Die deutsch-polnischen Schulbuchernpfeh- mit allen Preisen und Mietunterlagen. lungon in der Kontroverse", Professor Georg Aber am besten machen Sie mal einen Besuch in W. Strobel, Darmstadt; „Zwischenvölkische Freiburg und schauen sich alles an. Pädagogik, Gedanken eines Lehrers in Polen , So habe ich es auch gemacht. Professor Werner Schienemann, Tuttlingen; „Die Vertreibung der Salzburger vor 250 Jah• ren", Werner Buxa, Pforzheim. Teilnehmerbei• ^Coupon trag 10,-DM, SchülerundStudenten5,-üM. Ich interessiere mich für das Wohnstift in: Übernachtung und Verpflegung 20,- DM, Schüler und Studenten 10,- DM. Fahrtkosten Bitte senden Sie mir Ihre Informationen zu. werden bis auf eine Eigenbetoihgung von ö,— DM innerhalb Baden-Württembergs erstat• Name: tet. Mitzubringen sind ein Leinenschlafsack oder zwei Leinentücher. Anmeldungen bitte PLZ/Ort: bis zum 31. Oktober an Gerhard Liessau, Hol• sten 5a, 7000 Stuttgart 70. Seminarteilneh• [Straße: mer, die sich rechtzeitig anmelden, erhalten zur Vorbereitung einführende Literatur zuge• schickt. Ulkan, Harry, aus Lyck, jetzt Obertorwall 22, 4800 Klemt, Lieselotte, aus Laschmieden, Kreis Lyck, Dahlweid, Helmut, aus Gerdauen, Bahnhof, jetzt Bielefeld, am 17. Oktober Wir gratulieren Sonnenstraße 27, 8702 Veitshöchheim, am 8. jetzt Am Pfirsichhang 16,5307 Wachtberg-Lies- Urban, Barbara, geb. Wunder, aus Deuthen, Kreis Oktober sen, am 23. Oktober Allenstein, jetzt Drosselweg 76, 5100 Aachen, Dietzler, Margarete, geb. Grigo, aus Königsberg, Krafzel, Natalie, aus Lyck, Kaiser-Wilhelm-Straße 151, jetzt Todendorf 83a, 2321 Stormarn, am 16. am 8. Oktober Fortsetzung von Seite 16 jetzt Lahnstraße 15, 6600 Saarbrücken, am 22. Vogel, Charlotte, aus Königsberg, jetzt Teltower Oktober Oktober Damm 113, 1000 Berlin 37 am 19. Oktober Orrisch, Willi, Bäcker- und Konditormeister, aus Eichler, Helene, Konrektorin i. R., ausDanzig, jetzt Neuss-Neumann, Erna, aus Mensguth, Kreis Or• Wellmann, Dr. Lieselotte, geb. Kropp, aus Lyck, Königsberg, Wihelmstraße 13b, jetzt Braun• Hindenburgplatz 7, 2380 Schleswig, am 13. Ok• telsburg, jetzt Dr.-Troll-Straße 55, Haus Baden, Bismarckstraße 30, jetzt Kopperner Straße 95, schweiger Straße 20, 4300 Essen 1, am 24. Okto• tober 5020 Frechen, am 24. Oktober ber 6393 Wehrheim, am 13. Oktober Ellenfeld, Ursula, geb. Eichler, aus Lyck, Bismarck• Ostrlwsky, Erich, aus Langenreihe, Kreis Pr. Hol• Wischnat Fritz, aus Matzrode, Kreis Gumbinnen, Otto, Ernst, aus Lyck, Kaiser-Wilhelm-Straße, jetzt straße 52, jetzt Schmiedekoppel 43, 2407 Bad land, jetzt Auf dem Beuel 19, 5202 Hennef-Sieg, jetS Lindry Les Bachelets, 89240 Pourrain/ Kühnengasse 7, 6540 Simmern, am 20. Oktober am 11. Oktober Schwartau, am 23. Oktober Frankreich, am 30. September Schiborr, Fritz, aus Palmburg, Kreis Königsberg, Ellwanger, Anna, geb. Hoppe, ausTapiau, Memel- Petrau, Georg, aus Braunsberg, Yorckstraße 6, jetzt jetzt Föhrenwinkel 7, 3000 Hannover 51, am 21. Togostraße 39, 1000 Berlin 65, am 14. Oktober Wischnewski. Karl, aus Kölmersdorf Kreis Lyck, landstraße 43, Kreis Wehlau, jetzt Moorweg 15a, jetzt Mittelweg 9,3205 Bochenem 1, am 19. No• Oktober 2359 Henstedt-Ulzburg 3, am 15. Oktober Petrick, Gertrud, geb. Kebeik, aus Tilsit, Am Anger Schiffer, Clara, aus Pobethen, Kreis Fischhausen, 5, und Senteinerstraße, jetzt Talstraße 7, 7400 vember jetzt Limburger Straße 63,6277 Camberg, am 24. Gemballa, Ernst, aus Farienen, Kreis Ortelsburg, Tübingen-Weilheim, am 10. Oktober Oktober jetzt Jahnstraße 41, 4934 Horn-Bad Meinberg 1, Pionczewskl, Bruno, aus Allenstein und Königs• zur diamantenen Hochzeit Sych, Johanna, aus Martinshöhe, Kreis Lyck, jetzt am 19. Oktober berg, jetzt zu erreichen über Frau M. Borkowski, Eder Fritz und Frau Johanna, geb. Naujokat, aus Etzenrichter Straße 5,8481 Luhe-Wildenau, am Goltz, Gertrud, aus Eydtkuhnen, Kreis Ebenrode, Hubertusstraße 69, 4950 Minden, am 19. Okto• Kornberg, Kreis Goldap, jetzt Heideweg, 2252 16. Oktober und Gumbinnen, jetzt Gr. Brunnenstraße 138, ber St. Peter-Ording, am 22. September Wanning, Gertrud, geb. Lau, aus Wehlau, Kloster• 2000 Hamburg 50, am 17. Oktober Purbs,Herbert, Major a. D., aus Heilsberg, Kameger Fischer, August und Frau Maria, geb. Lexutt, aus straße 3, jetzt Freiheitstraße 140, 5630 Rem• Goltz, Ursula v. d., aus Compehnen, Kreis Fischhau• Weg 20, jetzt Thomas-Morus-Straße 18, 4830 Gartendorf, Kreis Labiau, jetzt Schmalenhofer scheid, am 11. Oktober sen, jetzt Hamburger Straße 37, 2057 Reinbek, Gütersloh 1, am 22. Oktober Straße 158, 5620 Velbert 15, am 5. Oktober Wierzoch, Johann, aus Wawronchen, Kreis Ortels• am 10. Oktober Reich, Emmy, geb. Dzwonkowski, aus Ortelsburg, Neusesser, Fritz und Frau Ella, aus Sampau, Kreis burg, jetzt Otto-Wels-Ring 54,1000 Berlin 47, am Gorny, Erich, aus Lyck, jetzt Sternstraße 4, 4680 jetzt Fichtestraße 66, 3330 Helmstedt, am 18. Gumbinnen, jetzt Speestraße 75,4030 Ratingen 11. Oktober Wanne-Eickel, am 10. Oktober Oktober 4, am 6. Oktober Zuehlsdorff, Hildegard, geb. Weigel, aus Forsthaus Grapentin, Kurt, aus Hohenstein und Julienhof, Roy, Erich, aus Lyck, jetzt Pr. Trub. Gr. Theodor 14, Wichmann, Karl und Frau Martha, geb. Krause, aus Bieberswalde, Kreis Wehlau, jetzt Breslauer Kreis Osterode, jetzt Bauklohstraße 16,4630 Bo• 7400 Tübingen-Dehrendorf, am 8. Oktober Liesken, Kreis Bartenstein, jetzt 2061 Grabau, Straße 32, 3394 Langelsheim 3, am 15. Oktober chum-Gerthe, am 22. Oktober Rudzio, Marta, geb. Groß, aus Lyck, Steinstraße 5, am 21. Oktober Hasenbein, Artur, aus Perbangen, Kreis Tilsit-Rag- jetzt Werwolf 55,5650 Solingen, am 17. Oktober zum 70. Geburtstag nit, jetzt Nachtigallengrund 25, 4405 Nottuln, Schneider, Waltraut, aus Ortelsburg, jetzt Hugo- zur goldenen Hochzeit Bluhm, Fritz, aus Jakunen, Kreis Angerburg, jetzt am 13. Oktober Heimann-Straße 17, 1000 Berlin 47, am 24. Ok• Altrock, Fritz und Frau Gertrud, geb. Melzer, aus Franz-Schubert-Straße 6, 6142 Bensheim 3, am Hölzner, Helene, geb. Feucht, aus Rotbach, Kreis tober Labiau, Königsberger Straße 10, jetzt Suder• 10. Oktober Lyck, jetzt Krohnskamp 80,2000 Wedel, am 22. Sdorra, Helene, geb. Karrasch, aus Lyck, Kaiser- mannstraße 28,4600 Dortmund, am 25. Septem• Böttcher, Elisabeth, geb. Burg, aus Langbrück, Kreis Oktober Wilhelm-Straße 67, jetzt Ottendorfer Weg 19, ber Angerburg, und Mehlsack, Kreis Braunsberg, Jestremsbi, Emmi, geb. Pawelzik, aus Lindenort, 2223 Meldorf, am 8. Oktober Bussat, Emil und Frau Frieda, geb. Kopetz, aus Kl. jetzt Thieboldgasse 23, 5000 Köln 1, am 14. Ok• Kreis Ortelsburg, jetzt Seminarstraße 2, 2852 Strysio, Robert, aus Misken, Kreis Johannisburg, Grabau, Kreis Marienwerder, jetzt Sachsen• tober Bederkesa, am 20. Oktober jetzt Rosenstraße 5,3325 Lengede 2, am 11. Ok• bergstraße 8, 2150 Buxtehude, am 6. Oktober Butzkow, Kurt, aus Sensburg, Adolf-Hitler-Straße Kaiina, Hedwig, geb. Bublitz, aus Altkirchen, Kreis tober GUI, Otto und Frau Gertrud, geb. Barkowski, aus 15, jetzt Hauptstraße 4, 5883 Kierspe 3, am 13. Ortelsburg, jetzt Hohensteiner Straße 26, 5608 Sypitzki, Hermann, aus Wiesengrund, Kreis Lyck, Kurkenfeld, Kreis Gerdauen, jetzt Matthias- Oktober Radevormwald, am 24. Oktober jetzt Alter Warf 15, 2930 Varel, am 23. Oktober Grünewald-Straße 25, 3410 Northeim, am 16. Czwikla, Erika, aus Sonnau, Kreis Lyck, jetzt Schief- Kerner, Edgar, aus Königsberg, Boelckestraße 15, Teppner, Hildegard, aus Königsberg, Hammerweg Oktober felingsweg 25, 5300 Bonn-Duisdorf, am 18. Ok• jetzt Seesener Straße 29, 1000 Berlin 31, am 10. 111, jetzt Höppner Allee 31,2057 Wentorf, am 9. tober Oktober Oktober Fortsetzung in Folge 4"

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Wilhelm Heise • Ein Maler fotografiert in Ostpreußen Diese Fülle von historisch und künstlerisch wertvollen Fotos, die vom Blickwinkel des Malers her entstanden, werden hier erstmals vorgelegt. Die zum Teil farbigen Aufnahmen machen Land und Leute des ehemaligen Ostpreußen wieder lebendig und eine Landschaft begreifbar, die heute nur noch als Ferienziel existiert. 160 S. mit 39 vierfarbigen und 120 schwarz/weißen Fotos und 18 Abbildungen im Text, gebunden DM 78,- Robert Massie/Jeffrey Finestone Die letzten Fürstenhöfe Europas Historische Aufnahmen 1860 bis 1914. Einmalige Dokumente aus der letzten glanzvollen Epoche der europäischen Fürstenhäuser, geprägt bereits vom Schatten des Abschlußklasse des Städtischen Lyzeums zu Ortelsburg im Jahre 1924 — Auf diesem drohenden Untergangs. Foto sind folgende Schülerinnen abgebildet: Frida Leidreiter, Elfriede Görke, Erika Mecke, Wally Frank, Erna Krieger, Erna Neumann, Irene Sinnhold, Erna Somrau, Elisa• 256 S. mit 315 schwarz/weißen Fotos, Leinen DM 68^ beth Lieck, Lieselotte Herrmann, Lucie Günther, Käte Nahler, Elise Tiedtke, Anna Mett, Hildegard Pawlitzki, Olga Neumann. Ich würde mich freuen, wenn wir im näch• ORELL FÜSSLI VERLAG Zürich Stuttgart sten Jahr ein Treffen verabreden könnten oder wenigstens voneinander hören. Lucie zu bezichen über Passarge, geb. Günther, Telefon (06 11) 83 67 21, Odenwaldring 102, 6050 Offenbach. Gerhard Rautenberg • Versandbuchhandlung 2950 Leer • Postfach 1909 hrgang 33 £os Ofipnunffiblun 16. Oktober 1982 — Folge 42 — Seite 19

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Am Sonnabend, dem 2. Oktober 1982, ist sie sanft ent• schlafen. Nach längerer Krankheit verstarb heute unser Vater und Freund t9$ Ernst Friedrich Jahre Im Namen aller Nichten und Neffen wird am 17. Oktober 1982 unsere liebe Mutter, Oma und Uroma im Alter von 57 Jahren. Lottl Henkel, geb. Doneleit Hedwig Kirstein, geb. Gutzeit In stiller Trauer aus Sperlings, Kreis Samland lr> jetzt Durlacher Straße 88, 6800 Mannheim 81 Die Kinder und Enkelkinder Ruppiner Straße 19, 1000 Berlin 65 Meine liebe Mutter! Es sei recht herzlich gratuliert, stf.: zum Geburtstag wie's gebührt, wenn es mit der Zahl 90 verziert. Windthorststraße 35, 6230 Frankfurt am Main Höchst * Heute bist Du einem Wanderer zu vergleichen, der eine lange Strecke Zum einjährigen Todestag den 6. Oktober 1982 unternahm. Wenn ein Wanderer den Berg erklommen, dann hat er """ sein Ziel, das er sich vorgenommen hat, erreicht! Tausend Dank sei Dir heute gesagt, was Du ein Leben lang für die Deinen und für mich getan Walter Pohlmann Die Trauerfeier fand im engsten Familienkreis statt. hast. Das wünscht Dir deine dankbare Tochter * 25. 5. 1903 15. 10. 1981 Heti f Wir sind dankbar, daß Du von Deinem Leiden erlöst bist; In stillem Gedenken wir wollen nicht wehklagen, Unsere Mutter, Frau Gertrud Pohlmann, geb. Glandien sondern danken, daß wir Dich gehabt haben. Elise Hoffmeister aus Königsberg (Pr), Friedmannstr. 35 0- Frledel Grube, geb. Andres geb. Murach Am 28. September 1982 entschlief nach langer Krankheit jn 13. Oktober 1982 feierte meine aus Königsberg (Pr), Alter Graben 8 geliebte Frau aus Schaberau, Kreis Wehlau mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater, Opa, Uropa, Bruder, Schwager und Onkel Hertha (Pussel) Hessler feiert am 15. Oktober 1982 geb. Krutzki Königsberg (Pr), Moltkestr. 23 ihren 80. Geburtstag. Isoldestraße 28a, Neuer Weg 6, 3300 Braunschweig Johann Murschall ^jetzt Waitzstraße 97, 2300 Kiel ihren 80. Geburtstag, Es gratulieren in Dankbarkeit und Sadunen, Kr. Johannisburg/Ostpr. s gratulieren herzlichst und wün- Liebe Chen gute Gesundheit und alles, DIE TÖCHTER MIT FAMILIEN alles Gute Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst, 7175 Vellberg-Groß Altdorf ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein. im Alter von 93 Jahren. ihr Ehemann Peter Jes. 43.1 [ und Herbert, Hella, Dirk und Cornelia Nach einem Leben voller Güte nahm heute der Herr meine herzens• gute Mutter, Schwiegermutter, unsere Großmutter und Urgroßmut• Vom schweren Leiden erlöst, mein ter In stiller Trauer lieber Bruder, mein lieber Freund Marie Murschall, geb. Makowka Anna Brassat Ernst Murschall und Familie geb. Szagun Hans Nowotzin Elisabeth Borkmann und Familie aus Barten, Kreis Rastenburg/Ostpr. • 23.10.1920 f 30. 9. 1982 Waltraud Kerschling und Familie Jahre aus Kobulten im Alter von 95 Jahren zu sich in sein Reich. Margret und Otto Gröber wird am 19. Oktober 1982 unsere liebe Mutter, Schwieger-, In stiller Trauer Christa Lindner und Familie Groß- und Urgroßmutter Käthe Biermann, geb. Brassat Ilse Schittko und Familie Helene Doehring In stiller Trauer Josef Biermann, Oberstudienrat a. D. und Anverwandte geb. Reimer Margrit Siese, geb. Nowotzin Dietrich Kunert, Dipl.-Ingenieur lus Schönrohr, Kr. Elchniederung Ernst Kraska Waltraud Kunert Dr. Günter Kunert jetzt Korvettenstraße 39 Dr. Gudrun Kunert 2400 Lübeck 1 und Urenkel Es gratulieren herzlich Am Ohrenbusch 37, 4018 Langenfeld Helmut Doehring mit Familie Putzbrunner Straße 51 Ennepestraße 28, 4630 Bochum, den 5. Oktober 1982 Gustav Hoellger mit Familie 8012 Ottobrunn sowie 5 Enkel und 2 Urenkel 16. Oktober 1982 - Folge 42 - Seite 20 Zeitgeschichte

denen bis 200 Flüchtlinge ohne Fenster zu• n den letzten Kriegsmonaten des Jahres sammengepfercht waren und hatte ein offe• 1945 kamen auf der Flucht vor den an• nes Ohr für ihre Klagen und immer einige klei• Irückenden sowjetischen Truppen über die ne Gaben für die Kinder. Er ließ sich von den Ostsee etwa eine viertel Million Ost- und Betroffenen selbst berichten. Von den wenigen Westpreußen nach Dänemark. Das Hereinflu• Überlebenden des Lazarettschiffs .Wilhelm ten dieser wenig erwünschten Gäste stellte die dänischen Behörden vor erhebliche Schwie• Gustloff" das, von drei russischen Torpedos rigkeiten. Da das Land bereits seit April 1940 getroffen, mit 5000 Verwundeten und Flücht• von deutschen Truppen besetzt worden war, lingen an Bord innerhalb von zwanzig Minuten trafen die Flüchtlinge natürlich nicht gerade in der eisigen Nordsee versank, von den Müt• auf eine besonders freundliche Stimmung. In tern, die ihre Säuglinge unterwegs oder im einer ganzen Reihe von Lagern wurden die Lager aus Mangel an Milch hatten sterben Heimatlosen zusammengefaßt. Etwa 35000 sehen und den vielen anderen, die froh und Frauen, Kinder und Greise lebten in der größ• dankbar waren, wenigstens das nackte Leben ten Lagerstadt, in Oksböl. Krankheiten, ja gerettet und in Dänemark Zuflucht gefunden Epidemien konnten nicht ausbleiben. Ihre zu haben, auch wenn sie nach der Landung in Opfer liegen auf dem ehemaligen Lagerfried- Kopenhagen bespuckt und mit Steinen bewor• hof, der heute von Gruppen der Gemeinschaft fen worden waren. Junges Ostpreußen gepflegt wird. Am 15. Februar 1949 fuhr ich in einem lan• Es fällt auf, daß es über das Leben der deut• gen Zug mit dem letzten, großen Transport schen Flüchtlinge in Dänemark, außer dem deutscher Flüchtlinge unter dem Geläut der Büchlein des dänischen Pastors Knud Lang• Kirchenglocken über die dänische Grenze berg „Flüchtlingsleben in Dänemark", so gut Richtung Heimat. Ich verließ ein Land, das wie keine deutschsprachige Literatur gibt.Die trotz Auspowerung und Verbitterung durch Dänin Arne Gammelgaard hat in einer späte• fünfjährige Besetzung fast eine Viertelmillion ren Umfrage versucht, die Ereignisse von da• deutscher Flüchtlinge Zuflucht gewährt und, mals festzuhalten. Fragt man heute die ehema•Das Flüchtlingslager in Oksböl: Blick auf die Baracken Fotos Museum Oksböl durch die Engländer reglementiert, in nur ligen Lagerinsassen, so sind die Auskünfte un• langsam abnehmender Zahl vier Jahre lang terschiedlich. Zu einem positiven Urteil beherbergt und versorgt hatte. Trotz bitterer, kommt Prälat Geo Grimme, einst katholischer Pfarrer unter den Heimatvertriebenen in Dä• nemark. Er weiß von gezielter dänischer Hilfe zu berichten und spricht von einer «den Um• ständen entsprechenden noblen humanen Behandlung der Vertriebenen". Mehr hat er in seinemAufsatz „Das Amen desErmlandes" nie• Erlebt und überlebt dergeschrieben. Als Lagerarzt war Dr. Helmut Wagner Als Lagerarzt unter ostpreußischen Flüchtlingen in Dänemark knapp vier Jahre in Oksböl. In seinen Lebens• erinnerungen, die er unter dem Titel „Erlebt VON Dr. med. HELMUT WAGNER

Tagen sollte ich nach Deutschland nachkom• halb weniger Monate fast alle Säuglinge hin• men. Wer konnte ahnen, daß aus den zwei wegraffte, konnte auch die beste Pflege im Wochen ganze vier Jahre hinter Stacheldraht Kinderlazarett nichts ausrichten. werden sollten! Vier Jahre der Unfreiheit und Agnes Miegel, die Heimatdichterin, die dif• Entbehrung und doch voll von fruchtbarer Ar• famiert, aber von ihren Landsleuten verehrt, in beit als Flüchtlingsarzt, von Erlebnissen und der Enge einer Lagerbaracke lebte, widmete Abenteuern, wie keine andere Zeitspanne in den Kindern ein ergreifendes Gedicht, mit meinem Leben. dem sie dem Dank der Flüchtlinge für die ge• Es hat keine Gefangennahme im üblichen währte Zuflucht, aber auch ihrer Bestürzung Sinn gegeben. Ich hatte meine Uniform und Pi• über das Sterben der gerade erst geretteten Eingesperrt: Für Kinder besonders schwer stole und mein Zimmer in der Baracke im Süd• Kinder Ausdruck gab: lager behalten und machte weiter meinen Dienst im Revier, nur mit dem Unterschied, O Erde Dänemarks, die Zuflucht uns geboten, daß die Patienten keine Soldaten, sondern Gib letzte Ruhestatt unserer müden Toten! eigener Erfahrungen nahm ich ohne Ressen• Frauen, Kinder und Invaliden waren, Flücht• Wir wollen nichts für sie aus deiner Fülle, timent Abschied von einem Land, dessen linge aus Ostpreußen, die fast täglich zu Hun• Als diesen Kienen-Sarg und diesen Sand... karge, aber noch ursprüngliche Natur in Wald derten oder Tausenden im Lager eintrafen. Zu• Wir Ärzte standen machtlos und entmutigt und Heide, am Strand und in den Dünen mir sammen mit den Flüchtlingen waren auch wir vor der immer länger werdenden Reihe der vertraut worden war und das ich gern als freier Ärzte hinter Stacheldraht eingeschlossen Kindergräber auf dem Lagerfriedhof. Mann noch einmal besuchen wollte. worden. Meine neue Aufgabe in Oksböl nahm mich Als im Juni draußen vor dem Lager die Eine Zeitspanne ging zu Ende, in der ich, völlig in Anspruch, so daß ich fast vergaß, wie Heide in der Frühlingssonne sich grün zu fär• wenn auch unfreiwillig, mitgewirkt hatte an einschneidend meine Lage sich verändert hat• ben begann und frische, salzige Meeresluft von einem wohl einmaligen Experiment: Eine Hartes Leben: Ostpreußische Flüchtlingsfrau te. Neben Sprechstunde und Krankenbesu• der nahen Nordseeküste herüberwehte, kam Stadt, mit allen modernen Einrichtungen, mit chen oblag mir die Lagerhygiene und die Isolie• es mir erst richtig zum Bewußtsein, daß ich zu• fließendem Wasser, WC und Telefon, mit und überlebt" im Selbstverlag im baden-würt• rung ansteckender Krankheiten. Zur Ausbil• sammen mit den Flüchtlingen Gefangener war Elektrizitätswerk und elektrischem Licht in tembergischen Dornstetten-Hallwangen ver•dung von Hilfskräften führte ich Schwestern- öffentlicht hat, ruft er in einigen Kapiteln in helferinnenkurse durch, die mit Prüfungen Erinnerung, was er zwischen 1945 und 1949 mun d Diplomen nach den Richtlinien des Roten Wenigstens das nackte Leben gerettet und Zuflucht gefunden Dänemark erlebt hat. Kreuzes abgeschlossen wurden. Schon nach Die Kapitulation am 5. Mai riß uns aus unse• sechs Wochen klappte die ärztliche Versor• hinter zwei Meter hohem, vierfachem Sta• jedem Zimmer, mit Kanalisation und biologi• ren Illusionen. Auch ich hatte meinen Ruck• gung in Zusammenarbeit der ehemaligen cheldraht, bewacht von feindseligen Streifen scher Kläranlage, mit Badeanstalt und Wä• sack gepackt und war marschbereit, als noch in Wehrmachtsärzte mit den als Flüchtlinge mit• mit schußbereiter Maschinenpistole. Abge• scherei, mit Krankenhaus und Schulen, Gym• der Nacht ein Anruf kam und ich mit der Ver• gekommenen Zivilärzten, fast reibungslos. schlossen von der freien Natur und im Ge• nasium und Volkshochschule. Aber eine Stadt tretung des erkrankten ehemaligen Standort• Gegen das große Kindersterben jedoch, das sichtskreis beschränkt auf die Sandwüste des ohne Geld und ohne ein die elementarsten Be• arztes in Oksböl beauftragt wurde. In 14 aus Mangel an Milch und Nährmittel inner• Lagers und das Elend der Baracken. dürfnisse ihrer Bewohner übersteigendes Ei• Die geradezu panische Angst der Dänen vor gentum. In der sogar der Besitz des kleinsten Ansteckung und Epidemien hatte dazu ge• Geldscheines mit Gefängnis bestraft wurde. führt, daß neben dem leitenden, dänischen La• Eine Stadt, in der Frauen und Männer täglich gerarzt der Chefarzt des benachbarten Lun• ohne Entgelt ihre Arbeit verrichteten in Kü• gensanatoriums zum beratenden Tuberku• chen und Werkstätten, als Heizer und Stra• losearzt ernannt worden war. Als gebürtiger ßenkehrer, als Schreibkräfte und Kranken• Nordschleswiger und ehemaliger deutscher schwestern. In der Ärzte, Künstler und Lehrer Arzt nützte er seine Stellung, soweit er nur täglich ohne Gehalt ihren Dienst machten. konnte, zum Wohle der Flüchtlinge. Mit seiner Hilfe konnte ich in einer eigens dazu bestimm• ten Baracke eine Tuberkulosefürsorge mit allen dazu erforderlichen Einrichtungen auf• bauen, die derjenigen einer mittleren Klein• stadt nicht nachstand. Ich konnte die 36000 Museum Oksböl Flüchtlinge, beginnend mit den im Publi• kumsverkehr stehenden Personen, blockwei• Das Heimatmuseum in Oksböl bittet se erfassen und durchuntersuchen, alle Fälle die ehemaligen Insassen des Flücht• von offener Tuberkulose isolieren und alle tu- lingslagers um Mithilfe bei der Erweite• berkulinnegativen mit BCG schutzimpfen. Es rung einer Sammlung über die Lager- wurde erreicht, daß die Tuberkulose im Lager zeiL Gesucht werden Gegenstände, die unter dem Durchschnitt der Bevölkerung im Lager angefertigt und benutzt wur• blieb. Ein Ergebnis, über das ich mit Genugtu• den, beispielsweise Binsenschuhe, ung in einer Dokumentation berichten konnte. huümatten oder Teppiche aus Stroh, selbstgebasteltes Kinderspielzeug.holz- Über seine ärztliche Aufgabe hinaus hat der geschnitzte Pfeifen und selbstgeferüg- dänische Tuberkulosearzt viel für die Flücht• A ??e ' Sollten Sle üfeer derartiges linge und vor allem für uns Ärzte getan, wobei oder ahnliches verfügen, setzen Sie sich er sich nicht scheute, unmenschliche Bestim• bitte mit dem Oksböl-Museum, Kirke- mungen zu mißachten. Er besuchte unter mei• gade 1, DK-6840 Oksböl, Dänemark, in ner Führung die auswärtigen Besuchern vor• Verbindung. Probleme der Versorgung: Lagerinsassen warten auf Verpflegung enthaltenen ehemaligen Pferdeställe, in