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Nds. Mbl. Nr. 29/2017

Nds. Mbl. Nr. 29/2017

Nds. MBl. Nr. 29/2017

Stellenausschreibungen

Die Gemeinde Wietze sucht zum 1. 11. 2017 eine An der Stiftung Universität Hildesheim ist im Dezernat für Bau-, Liegenschaften und Betriebstechnik zum nächstmöglichen Zeitpunkt Fachbereichsleitung Bauen und Umwelt die Stelle (BesGr. A 13/EntgeltGr. 12 TVöD). einer Diplom-Ingenieurin oder eines Diplom-Ingenieurs Die Stelle wird in Vollzeit besetzt. Die Gemeinde Wietze mit rd. Versorgungstechnik, Energie- und Gebäudetechnik (Bachelor/Master) 8 300 Einwohnerinnen und Einwohnern liegt im Landkreis Celle mit (oder einer artverwandten Fachrichtung) kurzen Wegen nach Celle oder zur Landeshauptstadt Hannover. Alle (EntgeltGr. 11 TV-L) Informationen zu den Aufgaben und Anforderungen der Stelle unter www.wietze.de/jobs. zunächst auf zwei Jahre befristet zu besetzen. Eine langfristige Zusam- menarbeit wird angestrebt. Die Befristung des Arbeitsverhältnisses erfolgt nach § 14 Abs. 2 TzBfG. Kennziffer: 2017/67; Bewerbungs- schluss: 5. 8. 2017 . Die vollständige Stellenausschreibung finden Sie unter https://www. uni-hildesheim.de/die-universitaet-als-arbeitsplatz/stellenmarkt/.

— Nds. MBl. Nr. 29/2017 S. 973

— Nds. MBl. Nr. 29/2017 S. 973

Bekanntmachungen der Kommunen

1. Änderung der Verordnung zum Schutz von Landschaftsteilen in den Gemeinden Wielen, , Wilsum, und (Landschaftsschutzgebiet Uelsener Berge) vom 24.03.2011

Aufgrund des § 22 des Gesetzes über Naturschutz und Land- schaftspflege (Bundesnaturschutzgesetz vom 29. Juli 2009 [BGBl. I S. 2542], das durch Artikel 19 des Gesetzes vom 13. Ok- tober 2016 [BGBl. I S. 2258] geändert worden ist) und des § 14 des Niedersächsischen Ausführungsgesetzes zum Bundesna- turschutzgesetz vom 19. Februar 2010 (Nds. GVBl. 2010 S. 104) hat der Kreistag des Landkreises Grafschaft Bentheim in sei- ner Sitzung am 24.03.2011 folgende Verordnung beschlossen:

§ 1 Aufhebung des Geltungsbereiches (1) Die Verordnung zum Schutz von Landschaftsteilen in den Gemeinden Wielen, Itterbeck, Wilsum, Uelsen und Getelo vom 22. Mai 1995 (Landschaftsschutzgebiet Uelsener Berge) (ABl. für den Regierungsbezirk Weser-Ems S. 672) wird für den in den Karten schraffiert dargestellten Teilbereich auf- gehoben. (2) Die Grenze der Teilaufhebung ergibt sich aus der maßgeb- lichen und mitveröffentlichten Karte im Maßstab 1:5.000 und aus der mitveröffentlichten Übersichtskarte im Maß- stab 1:70 000 (Anlage). Sie verläuft auf der Innenseite der dort dargestellten schwarzen Linie. Die Karten sind Bestand- teil dieser Verordnung. Sie können von jedermann wäh- rend der Dienststunden bei der Samtgemeinde Uelsen und dem LK Grafschaft Bentheim — untere Naturschutzbe- hörde — unentgeltlich eingesehen werden.

§ 2 Inkrafttreten Diese Verordnung tritt am Tag nach ihrer Veröffentlichung im Niedersächsischen Ministerialblatt in Kraft.

Nordhorn, den 08.06.2017

Friedrich Kethorn Landrat

— Nds. MBl. Nr. 29/2017 S. 973

973 Anlage 1

Nds. MBl. Nr. 29/2017 ´ Maßstab: 1:5.000 LSG NOH 8 Löschung Landschafts- schutzgebiet Landschaftsschutzgebiet "Uelsener Berge" Quelle: AuszugQuelle:aus den Geobasisdaten derLGLN (DTK 25) Maßgebliche Karte zur Verordnung vom 24.03.2011 über die Änderung des Landschaftsschutzgebietes im Landkreis Grafschaft Bentheim, Samtgemeinde Uelsen, Gemeinde Itterbeck ,den08.06.2017 FriedrichKethorn (Landrat) Meter 50 0 100 200

974 Anlage 2

Nds. MBl. Nr. 29/2017 ´ Maßstab: 1:70.000 LSG NOH 8 Löschung Landschafts- schutzgebiet Landschaftsschutzgebiet "Uelsener Berge" Quelle: AuszugQuelle:aus den Geobasisdaten derLGLN 2013 (DTK 25) Übersichtskarte zurVerordnung vom 24.03.2011 überdie Änderung des Landschaftsschutzgebietes im Landkreis Grafschaft Bentheim, Samtgemeinde Uelsen, Gemeinde Itterbeck Nordhorn,den08.06.2017 FriedrichKethorn (Landrat) Meter 500 0 1.000 2.000

975 Nds. MBl. Nr. 29/2017

2. Änderung der Verordnung zum Schutz von Landschaftsteilen in den Gemeinden Wielen, Itterbeck, Wilsum, Uelsen und Getelo (Landschaftsschutzgebiet Uelsener Berge) vom 08.06.2017

Aufgrund des § 22 des Gesetzes über Naturschutz und Land- schaftspflege (Bundesnaturschutzgesetz vom 29. Juli 2009 [BGBl. I S. 2542], das durch Artikel 19 des Gesetzes vom 13. Ok- tober 2016 [BGBl. I S. 2258] geändert worden ist) und des § 14 des Niedersächsischen Ausführungsgesetzes zum Bundesna- turschutzgesetz vom 19. Februar 2010 (Nds. GVBl. 2010 S. 104) hat der Kreistag des Landkreises Grafschaft Bentheim in sei- ner Sitzung am 08. Juni 2017 folgende Verordnung beschlossen:

§ 1 Aufhebung des Geltungsbereiches (1) Die Verordnung zum Schutz von Landschaftsteilen in den Gemeinden Wielen, Itterbeck, Wilsum, Uelsen und Getelo vom 22. Mai 1995 (Landschaftsschutzgebiet Uelsener Berge) (ABl. für den Regierungsbezirk Weser-Ems S. 672) wird für den in den Karten schraffiert dargestellten Teilbereich auf- gehoben. Es handelt sich bei diesem schraffiert dargestell- ten Bereich um das neue Naturschutzgebiet „Itterbecker Heide“, welches in der Sitzung des Kreistages am 08. Juni 2017 beschlossen wurde. (2) Die Grenze der Teilaufhebung ergibt sich aus der maßgeb- lichen und mitveröffentlichten Karte im Maßstab 1:15.000 und aus der mitveröffentlichten Übersichtskarte im Maß- stab 1:70 000 (Anlage). Sie verläuft auf der Innenseite der dort dargestellten schwarzen Linie. Die Karten sind Bestand- teil dieser Verordnung. Sie können von jedermann wäh- rend der Dienststunden bei der Samtgemeinde Uelsen und dem LK Grafschaft Bentheim — untere Naturschutzbe- hörde — unentgeltlich eingesehen werden.

§ 2 Inkrafttreten Diese Verordnung tritt am Tag nach ihrer Veröffentlichung im Niedersächsischen Ministerialblatt in Kraft.

Nordhorn, den 08. Juni 2017

Friedrich Kethorn Landrat

— Nds. MBl. Nr. 29/2017 S. 976

976 Anlage 1

Nds. MBl. Nr. 29/2017 ´ Maßstab: 1:15.000 Erstellt: Erstellt: 26.01.2017 Schü. LSG NOH 8 Löschung Landschafts- schutzgebiet Landschaftsschutzgebiet "Uelsener Berge" Quelle: AuszugQuelle:aus den Geobasisdaten derLGLN 2013 (DTK 25) Maßgebliche Karte zur Verordnung vom 08.06.2017 über die Änderung des Landschaftsschutzgebietes im Landkreis Grafschaft Bentheim, Samtgemeinde Uelsen, Gemeinde Itterbeck Nordhorn,den08.06.2017 FriedrichKethorn (Landrat) Meter 125 0 250 500

977 Anlage 2

Nds. MBl. Nr. 29/2017 ´ Maßstab: 1:70.000 Erstellt: Erstellt: 26.01.2017 Schü. LSG NOH 8 Löschung Landschafts- schutzgebiet Landschaftsschutzgebiet "Uelsener Berge" Quelle: AuszugQuelle:aus den Geobasisdaten derLGLN 2013 (DTK 25) Übersichtskarte zurVerordnung vom 08.06.2017 überdie Änderung des Landschaftsschutzgebietes im Landkreis Grafschaft Bentheim, Samtgemeinde Uelsen, Gemeinde Itterbeck Nordhorn,den08.06.2017 FriedrichKethorn (Landrat) Meter 500 0 1.000 2.000

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Verordnung über das Naturschutzgebiet „Itterbecker Heide“ (NSG-WE 34) in der Gemeinde Itterbeck, Samtgemeinde Uelsen, Landkreis Grafschaft Bentheim vom 08.06.2017

Aufgrund der §§ 20 Abs. 2 Nr. 1, 22 Abs. 1 und 2, 32 Abs. 2 § 2 und 3 Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) vom 29.7.2009 Schutzzweck (BGBl. I S. 2542), zuletzt geändert durch Artikel 4 des Geset- (1) Allgemeiner Schutzzweck für das NSG ist nach Maßgabe zes vom 29.5.2017 (BGBl. I S. 1298), i. V. m. den §§ 14, 15, 16 der §§ 23 Abs. 1 und 32 BNatSchG die Erhaltung, Entwick- Abs. 1, 23, 32 Abs. 1 Nds. Ausführungsgesetz zum Bundes- lung oder Wiederherstellung von Lebensstätten, Biotopen naturschutzgesetz (NAGBNatSchG) vom 19.2.2010 (Nds. GVBl. oder Lebensgemeinschaften bestimmter wild lebender, S. 104) sowie § 9 Abs. 4 Nds. Jagdgesetz (NJagdG) vom schutzbedürftiger Tier- und Pflanzenarten, und der Schutz 16.3.2001 (Nds. GVBl. S. 100), zuletzt geändert durch Gesetz von Natur und Landschaft aus besonderen wissenschaft- vom 08.06.2016 (Nds. GVBl. S. 114), wird verordnet: lichen, naturgeschichtlichen oder landeskundlichen Grün- den sowie wegen ihrer Seltenheit, besonderen Eigenart, § 1 Vielfalt oder hervorragenden Schönheit. Naturschutzgebiet Die Erklärung zum NSG bezweckt insbesondere 1. die Erhaltung und Entwicklung einer typischen nord- (1) Das in den Absätzen 2 und 3 näher bezeichnete Gebiet wird westdeutschen Heidelandschaft mit teils offenen Wald- zum Naturschutzgebiet (NSG) „Itterbecker Heide“ erklärt. beständen, Es umfasst auch das ehemalige NSG „Itterbecker Heide“. 2. den Schutz und die Förderung der im Gebiet vorkom- (2) Das NSG liegt in der naturräumlichen Einheit der Nord- menden Vegetationsbestände der trockenen Sandheiden, horn-Bentheimer Sandniederung. Es befindet sich in der der offenen Grasflächen auf Binnendünen, Wacholder- Gemeinde Itterbeck nordwestlich der Ortslage Itterbeck, bestände und Zwergstrauchheiden sowie alten boden- nördlich an der L 43. sauren Eichenwälder, Die Itterbecker Heide stellt eines der größten zusammen- 3. den Schutz und die Förderung von Lebensstätten einer hängenden Sandheidegebiete in Westniedersachsen dar. für Heidelandschaften charakteristischen Tier- und Pflan- Geprägt wird es durch seine erd- und bodengeschichtlich be- zenwelt unter besonderer Berücksichtigung gefährdeter dingte, stark bewegte Oberflächengestalt (Dünen- und Stauch- Arten von gemeinschaftlichem Interesse gem. Anh. IV endmoränengelände) mit den angrenzenden lichten Wald- der FFH-Richtlinie: beständen, bestehend aus Wacholdern, Zwergstrauchhei- Kreuzkröte (Bufo calamita) den und Magerrasen. Der hohe Flächenanteil schutzwür- Zauneidechse (Lacerta agilis), diger Biotoptypen wie z. B. Zwergstrauch- und Wacholder- 4. den Schutz und die Förderung der im Gebiet vorkom- heide sowie Trockenrasen, ihre enge Verzahnung und die menden Vogelarten gem. Art. 4 Anhang I der Vogel- Entwicklungsfähigkeit der angrenzenden Flächen stellen schutzrichtlinie: die Grundlage für die Schutzwürdigkeit des Gebietes dar. Heidelerche (Lululla arborea) Unter anderem kommen als floristische Besonderheiten Neuntöter (Lanius collurio) die Quendel-Seide und der Wacholder vor. Weiterhin han- Schwarzspecht (Dryocopus martinus) delt es sich bei der Vegetation dieser sukzessiv bewaldeten, Wespenbussard (Pernis apivorus) z. T. aufgeforsteten Heideflächen um Pflanzengesellschaf- Ziegenmelker (Caprimulgus europaeus), ten extrem nährstoffarmer Sandböden. Die Vielzahl schutz- 5. den Schutz und die Förderung weiterer im Gebiet vor- würdiger Lebensräume und die damit verbundene zum kommender bestandsbedrohter Vogelarten und Rote Teil äußerst seltene Tier- und Pflanzenwelt führten zur Liste Gefäßpflanzen (Nds), die darüber hinaus nach der Meldung der Itterbecker Heide als Gebiet nach der Fauna- Niedersächsische Strategie zum Arten- und Biotopschutz Flora-Habitat-Richtlinie der Europäischen Union. Wegen mit Priorität (p) oder höchster Priorität (hp) für Erhal- ihrer Entwicklungsfähigkeit wurden auch aktuell weniger tungs- und Entwicklungsmaßnahmen eingestuft sind: wertvolle Flächen, z. B. die landkreiseigenen Forstflächen Baumpieper (Anthus trivialis) im Süden, die Kiefernbestände im Westen, zwei kleinere Feldlerche (p) (Alauda arvensis) Wildackerflächen im Osten des Gebietes sowie eine Kom- Gartengrasmücke (Sylvia borin) pensationsfläche im Nordosten des Gebietes in den Gel- Gartenrotschwanz (p) (Phoenicurus phoenicurus) tungsbereich der Verordnung einbezogen. Goldammer (Emberiza citrinella) (3) Die Grenze des NSG ergibt sich aus der maßgeblichen und Grünspecht (Picus viridis) mitveröffentlichten Karte im Maßstab 1:10.000 und aus der Kernbeißer (Coccothraustes coccothraustes) mitveröffentlichten Übersichtskarte im Maßstab 1:50.000 Kuckuck (Cuculus canorus) (Anlage). Sie verläuft auf der Innenseite des dort darge- Raubwürger (hp) (Lanius excubitor) stellten grauen Rasterbandes. Die Karten sind Bestandteil Schwarzkehlchen (Saxicola rubicola) dieser Verordnung. Sie können von jedermann während Stieglitz (Carduelis carduelis) der Dienststunden bei der Samtgemeinde Uelsen und dem Turmfalke (Falco tinnunculus) LK Grafschaft Bentheim — untere Naturschutzbehörde — Turteltaube (hp) (Streptopelia turtur) unentgeltlich eingesehen werden. Waldlaubsänger (Phylloscopus sibilatrix) Waldschnepfe (Scolopax rusticola) (4) Das NSG umfasst das Fauna-Flora-Habitat-(FFH-)Gebiet Heide-Wacholder (Juniperus communis) „Itterbecker Heide“ gemäß der Richtlinie 92/43/EWG (FFH- Quendelseide (Cuscuta epithymum). Richtlinie) des Rates vom 21.5.1992 zur Erhaltung der na- (2) Die Fläche des NSG gemäß § 1 Abs. 4 Satz 2 ist Teil des ko- türlichen Lebensräume sowie der wild lebenden Tiere und härenten europäischen ökologischen Netzes „Natura 2000“; Pflanzen (ABl. EG Nr. L 206 S. 7; 1996 Nr. L 59 S. 63), zu- die Unterschutzstellung dient nach Maßgabe der §§ 32 letzt geändert durch Richtlinie 2013/17/EU des Rates vom Abs. 2 und 7 Abs. 1 Nr.9 und 10 BNatSchG der Erhaltung 13.5.2013 (ABl. EU Nr. L 158 S. 193). In der Übersichts- des Gebiets als FFH-Gebiet und trägt dazu bei, den günsti- karte ist die Teilfläche des NSG, die der Umsetzung der gen Erhaltungszustand der maßgeblichen Lebensraumty- FFH-Richtlinie dient, gesondert gekennzeichnet. pen im FFH-Gebiet „Itterbecker Heide“ insgesamt zu er- (5) Das NSG hat eine Größe von ca. 126 ha. halten oder wiederherzustellen.

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(3) Erhaltungsziele des FFH-Gebietes im NSG sind die Erhal- saikartiger Struktur und mit ausreichendem Flä- tung oder Wiederherstellung eines günstigen Erhaltungs- chenanteil. Die Baumschicht wird von Stiel- oder zustandes Trauben-Eiche dominiert. In lichten Partien ist eine 1. insbesondere der übrigen Lebensraumtypen (Anhang I Strauchschicht aus Verjüngung der genannten Bau- FFH-Richtlinie) marten, örtlich auch aus Stechpalme ausgeprägt. Die Krautschicht besteht aus den standorttypischen a) 2310 Sandheiden mit Besenheide und Ginster auf charakteristischen Arten nährstoffarmer Standorte. Binnendünen Der Anteil von Altholz, Höhlenbäumen und sonsti- als nicht oder wenig verbuschte, örtlich auch von gen lebenden Habitatbäumen sowie von starkem, Wacholdern oder Baumgruppen durchsetzte Zwerg- liegendem und stehendem Totholz ist kontinuier- strauchheiden mit Dominanz von Besenheide (ein- lich hoch. Das lebensraumtypische Arteninventar gestreut auch Englischer und/oder Behaarter Gins- der Tiere- und Pflanzen ist weitgehend vorhanden. ter, teilweise auch Dominanz von Heidelbeere) mit (4) Die Umsetzung der vorgenannten Erhaltungsziele insbe- einem Mosaik unterschiedlicher Altersstadien aus sondere auf land- und forstwirtschaftlichen Flächen sowie offenen Sandstellen sowie niedrig- und hochwüch- von Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen kann aufbau- sigen Heidebeständen sowie moos- und flechtenrei- end auf den nachfolgenden Schutzbestimmungen auch chen Stadien. Die charakteristischen Tier- und Pflan- durch Angebote des Vertragsnaturschutzes unterstützt wer- zenarten von Sandheiden und Dünen kommen in den. stabilen Populationen vor. b) 2320 Sandheiden mit Krähenbeere auf Binnendünen § 3 als stabilen Bestand mit intaktem Dünenrelief. Er- Verbote haltungsziele für die einzelnen Vorkommen sind nicht oder wenig verbuschte, örtlich auch von Wa- (1) Gemäß § 23 Abs. 2 Satz 1 BNatSchG sind alle Handlungen choldern oder Baumgruppen durchsetzte Zwerg- verboten, die zu einer Zerstörung, Beschädigung oder Ver- strauchheiden mit Vorkommen von Krähenbeere änderung des NSG oder seiner Bestandteile oder zu einer und Besenheide sowie mit einem Mosaik unter- nachhaltigen Störung führen können. schiedlicher Altersstadien aus offenen Sandstellen, Insbesondere werden folgende Handlungen untersagt: niedrig- und hochwüchsigen Heidebeständen. Die 1. Hunde unangeleint laufen zu lassen, charakteristischen Tier- und Pflanzenarten kommen 2. wild lebende Tiere zu beunruhigen, zu fangen, zu tö- in stabilen Populationen vor, ohne Beeinträchtigun- ten oder zu entnehmen, wildwachsende Pflanzen zu gen durch Reliefveränderungen durch Sandentnah- zerstören oder zu entnehmen oder die Ruhe der Natur men, Verbuschung, Bewaldung und Vergrasung durch Lärm oder auf andere Weise zu stören, sowie hohen Anteil von Neophyten oder sonstiger Störungszeigern. 3. das Naturschutzgebiet mit Kraftfahrzeugen und Fahr- zeugen aller Art zu befahren oder dort abzustellen, c) 2330 Offene Grasflächen mit Silbergras und Strauß- gras auf Binnendünen 4. im NSG und in einer Zone von 500 m Breite um das als stabilen Bestand mit intaktem Dünenrelief. Er- NSG herum unbemannte Luftfahrzeuge (z. B. Modell- haltungsziele für die einzelnen Vorkommen sind flugzeuge, Drachen, Drohnen) zu betreiben und mit nicht oder wenig verbuschte von offenen Sandstel- bemannten Luftfahrzeugen (z. B. Ballonen, Hängeglei- len durchsetzte Sandtrockenrasen. Die charakteri- tern, Gleitschirmen, Hubschraubern) zu starten und, stischen Tier- und Pflanzenarten kommen in stabi- abgesehen von Notfallsituationen, zu landen; weiter- len Populationen vor. hin ist es bemannten Luftfahrzeugen untersagt, eine Mindestflughöhe von 600 m über dem NSG zu unter- d) 4030 Trockene Heiden schreiten, als stabilen Bestand von Sandheiden aller standort- 5. organisierte Veranstaltungen ohne Zustimmung der bedingten Ausprägungen. Erhaltungsziele für die zuständigen Naturschutzbehörde durchzuführen, einzelnen Vorkommen sind strukturreiche, teils ge- hölzfreie, teils auch von Wacholdern oder Baum- 6. zu zelten, zu lagern, zu grillen und offenes Feuer zu gruppen durchsetzte Zwergstrauchheiden mit Domi- entzünden, nanz von Besenheide (teilweise auch Dominanz von 7. das Abstellen von Wohnwagen und Wohnmobilen, Krähenbeere) sowie ein aus geeigneter Pflege resul- 8. in dem Gebiet zu reiten, tierendes Mosaik unterschiedlicher Altersstadien 9. das Setzen und Aufsuchen von Geocaching-Punkten, (von Pionier- bis Degenerationsstadien) und offenen Sandflächen. Die charakteristischen Tier- und Pflan- 10. die Umwandlung von Wald in eine andere Nutzungs- zenarten von Trockenen Heiden kommen in stabi- art, len Populationen vor. 11. Erstaufforstungen vorzunehmen sowie Anpflanzungen e) 5130 Wacholderbestände auf Zwergstrauchheiden von Weihnachtsbaumkulturen, Kurzumtriebsplanta- als stabilen Bestand aus Wacholderbeständen auf gen oder anderen Sonderkulturen anzulegen, Zwergstrauchheiden oder Magerrasen und mit flie- 12. gentechnisch veränderte Organismen einzubringen, ßenden Übergängen zu lichten Kiefern- und Eichen- 13. Tier- und Pflanzenarten, insbesondere nicht heimische, wäldern. Erhaltungsziele für die einzelnen Vorkom- gebietsfremde oder invasive Arten auszubringen oder men sind vitale, strukturreiche, teils dichte, teils anzusiedeln, aufgelockerte Wacholderbestände unterschiedlicher 14. Stoffe aller Art (wie z. B. Müll, Schutt, Gartenabfälle, Altersstufen auf kalkarmen, sommertrockenen, nähr- land- und forstwirtschaftliche Abfälle sowie Bodenbe- stoffarmen bis mäßig nährstoffreichen Standorten standteile) zu lagern, aufzuschütten oder einzubringen, mit natürlichem Relief. Die charakteristischen Tier- und Pflanzenarten kommen in stabilen Populatio- 15. Bodenbestandteile abzubauen, Auf- oder Abspülun- nen vor. gen oder Abgrabungen vorzunehmen sowie Spren- gungen oder Bohrungen niederzubringen, f) 9190 Alte bodensaure Eichenwälder auf Sandböden 16. das Bodenrelief zu verändern, mit Stieleiche als naturnahe, strukturreiche und unzerschnittene Be- 17. Grundwasser zu entnehmen, stände auf mehr oder weniger basenarmen, trocke- 18. bauliche Anlagen aller Art zu errichten, auch soweit nen Standorten mit natürlichem Relief und intakter für sie keine Genehmigung der Bauaufsichtsbehörde Bodenstruktur. Die Bestände umfassen alle natürli- oder sonstige Genehmigung/Erlaubnis erforderlich ist chen oder naturnahen Entwicklungsphasen in mo- oder sie nur vorübergehender Art sind,

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19. Leitungen aller Art zu errichten oder zu verlegen, 1. die Nutzung rechtmäßig bestehender und in der maß- 20. die Errichtung von Aufsuchungs- und Gewinnungs- geblichen Karte dargestellten Ackerflächen als Wild- anlagen zur Gewinnung von Bodenschätzen sowie die acker, Erdgas- und Erdölförderung durch Fracking, 2. die Umwandlung von Acker in Grünland und die an- schließende Nutzung gem. Nummer 3, 21. im NSG und ab Außengrenze des NSG im Abstand von mind. 1.200 m Windkraftanlagen zu errichten (vgl. 3. die Nutzung der in der maßgeblichen Karte dargestell-

Darstellung in der Übersichtskarte). ten Grünlandflächen (2) Das NSG darf außerhalb der in der maßgeblichen Karte ge- a) ohne den Einsatz von chemischen Pflanzenschutz- kennzeichneten Wege nicht betreten oder auf sonstige mitteln, Weise aufgesucht werden. b) ohne Veränderung des Bodenreliefs insbesondere durch Verfüllen von Bodensenken, -mulden und (3) Die zuständige Naturschutzbehörde kann vom Verbot des -rinnen und durch Einebnung und Planierung, Abs. 1 Satz 2 Nr. 5 Ausnahmen zustimmen, wenn und so- weit dadurch keine Beeinträchtigungen oder nachhaltige c) ohne Ausbringung von mineralischem und organi- Störungen des NSG oder seiner für die Erhaltungsziele schem Dünger, oder den Schutzzweck maßgeblichen Bestandteile zu be- d) ohne Umwandlung von Grünland in Acker, fürchten sind. Die Zustimmung kann mit Nebenbestimmun- e) ohne Grünlanderneuerung, gen hinsichtlich Zeitpunkt, Ort und Ausführungsweise f) ohne Über- oder Nachsaaten; die Beseitigung von versehen werden. Wildschweinschäden ist mit vorheriger Zustimmung der Naturschutzbehörde zulässig; sie hat durch § 4 Über- oder Nachsaaten ausschließlich im Scheiben- Freistellungen oder Schlitzdrillverfahren und nur mit für den Na- (1) Die in den Abs. 2 bis 5 aufgeführten Handlungen oder Nut- turraum typischen Gräsern und Kräutern zu erfol- zungen sind von den Verboten des § 3 freigestellt. gen, g) ohne Anlage von Mieten und ohne Liegenlassen (2) Allgemein freigestellt sind von Mähgut, 1. das Betreten und Befahren des Gebietes durch die Ei- 4. die Nutzung der in der maßgeblichen Karte dargestell- gentümerInnen und Nutzungsberechtigten sowie deren ten Flächen des Lebensraumtyps 2330 Offene Grasflä- Beauftragte zur rechtmäßigen Nutzung oder Bewirt- chen mit Silbergras und Straußgras auf Binnendünen schaftung der Grundstücke, zusätzlich zu Nummer 3 2. das Betreten und Befahren des Gebietes a) ohne Düngung und Kalkung; dies gilt auch in ei- a) durch Bedienstete der Naturschutzbehörden sowie nem Pufferstreifen von 20 bis 50 m auf angrenzen- deren Beauftragte zur Erfüllung dienstlicher Aufga- den land- und forstwirtschaftlich genutzten Flächen ben, außerhalb des LRT, hier ist auch der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln verboten, b) durch Bedienstete anderer Behörden und öffentli- cher Stellen sowie deren Beauftragte zur Erfüllung b) Beweidung ohne Zufütterung oder einmalige Mahd, der dienstlichen Aufgaben dieser Behörden, 5. ohne zusätzliche Be- und Entwässerungsmaßnahmen, c) zur Wahrnehmung der Verkehrssicherungspflicht 6. die Unterhaltung und Instandsetzung bestehender nach vorheriger Anzeige bei der zuständigen Natur- Weidezäune und Viehtränken; deren Neuerrichtung in schutzbehörde vier Wochen vor Beginn, es sei denn, ortsüblicher Weise, es handelt sich um eine gegenwärtige erhebliche 7. die Unterhaltung und Instandsetzung rechtmäßig be- Gefahr, die ein sofortiges Handeln erfordert; in die- stehender Viehunterstände; deren Neuerrichtung in sem Fall ist die zuständige Naturschutzbehörde un- ortsüblicher Weise mit vorheriger Zustimmung der zu- verzüglich über die durchgeführten Maßnahmen zu ständigen Naturschutzbehörde. unterrichten, (4) Freigestellt ist die ordnungsgemäße Forstwirtschaft im d) zur Durchführung von Maßnahmen zum Schutz, Wald im Sinne des § 11 NWaldLG i. V. m. § 5 Abs. 3 zur Pflege und Entwicklung sowie Untersuchung BNatSchG auf Flächen, die und Kontrolle des Gebietes im Auftrag oder auf An- 1. nach dem Ergebnis der Basiserfassung keinen FFH-Le- ordnung der zuständigen Naturschutzbehörde oder bensraumtypen darstellen, und nach folgenden aus mit deren vorheriger Zustimmung, dem Schutzzweck hergeleiteten Vorgaben: e) zur Beseitigung von invasiven gebietsfremden Ar- a) einschließlich der Errichtung und Unterhaltung ten mit vorheriger Zustimmung der zuständigen von Zäunen und Gattern, Naturschutzbehörde, b) ohne Änderung des Wasserhaushalts, f) zur wissenschaftlichen Forschung und Lehre sowie c) ohne die Umwandlung von Beständen aus standort- Information und Bildung mit vorheriger Zustim- heimischen Arten in Bestände aus nicht standort- mung der zuständigen Naturschutzbehörde, heimischen Arten wie insbesondere Fichte, Rot- 3. die ordnungsgemäße Unterhaltung der Wege in der eiche und Douglasie sowie die Umwandlung von vorhandenen Breite, ausschließlich mit Sand und Kies Laub- in Nadelwald, bzw. natürlicherweise anstehendem Material und so- d) Erhaltung des bestehenden Bodenreliefs bei allen weit dies für die freigestellten Nutzungen erforderlich forstwirtschaftlichen Maßnahmen, ist, die Erhaltung des Lichtraumprofils hat durch fach- e) Schutz und Erhaltung vorhandener Wacholder bei gerechten Schnitt zu erfolgen, allen forstwirtschaftlichen Maßnahmen, 4. die Nutzung und Unterhaltung der bestehenden recht- f) die Nutzung des aufstehenden Baum- und Gehölz- mäßigen Anlagen und Einrichtungen; die Instandset- bestandes jedoch ohne aktives Einbringen von Ge- zung ist zulässig, wenn die beabsichtigten Maßnahmen hölzen auf den in der Biotopkartierung der Ba- der Naturschutzbehörde mindestens vier Wochen vor siserfassung als Komplexe aus Silbergrasflur (RSS Umsetzung angezeigt wurden. [WKT]) und trockener Sandheide (HCT) mit Kie- (3) Freigestellt ist die ordnungsgemäße landwirtschaftliche fernwald armer trockener Sandböden (WKT) kar- Bodennutzung auf den in der maßgeblichen Karte darge- tierten Bereiche, stellten Flächen nach guter fachlicher Praxis gemäß § 5 g) die Umwandlung von Wald in Heide unter Beach- Abs. 2 BNatSchG sowie nach folgenden Vorgaben: tung der Vorschriften des NWaldLG,

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h) die Nutzung der Waldflächen der öffentlichen Hand baumanwärter); artenschutzrechtliche Regelun- im Sinne einer langfristigen ökologische Waldent- gen zum Schutz von Horst- und Höhlenbäumen wicklung auf Grundlage des LÖWE-Erlasses (RdErl. bleiben unberührt, d. ML v. 27. 2. 2013), c) je vollem Hektar Lebensraumtypfläche der je- 2. nach dem Ergebnis der Basiserfassung FFH-Lebens- weiligen Eigentümerin oder des jeweiligen Ei- raumtypen darstellen (hier LRT 9190), und nach fol- gentümers mindestens zwei Stück stehendes genden aus dem Schutzzweck hergeleiteten Vorgaben: oder liegendes starkes Totholz bis zum natürli- Die Freistellung der ordnungsgemäßen Forstwirtschaft chen Zerfall belassen werden, gilt auf Waldflächen mit wertbestimmenden Lebens- d) auf mind. 80 % der Lebensraumtypenfläche der raumtypen soweit jeweiligen Eigentümerin oder des jeweiligen Ei- a) ein Kahlschlag unterbleibt und die Holzentnahme gentümers lebensraumtypische Baumarten er- nur einzelstammweise oder durch Femel- oder halten bleiben oder entwickelt werden, Lochhieb vollzogen wird, 2. bei künstlicher Verjüngung b) auf befahrungsempfindlichen Standorten und in a) ausschließlich lebensraumtypische Baumarten Altholzbeständen die Feinerschließungslinien einen und dabei auf mindestens 80 % der Verjüngungs- Mindestabstand der Gassenmitten von 40 Metern fläche lebensraumtypische Hauptbaumarten und zueinander haben, auf mind. 50 % Stiel- und/oder Traubeneiche angepflanzt oder gesät werden, c) eine Befahrung außerhalb von Wegen und Feiner- schließungslinien unterbleibt, ausgenommen sind 4. auf Waldflächen mit wertbestimmenden Lebensraum- Maßnahmen zur Vorbereitung der Verjüngung, typen, die nach dem Ergebnis der Basiserfassung den Erhaltungszustand „A“ aufweisen, soweit d) in Altholzbeständen die Holzentnahme und die Pflege in der Zeit vom 1. März bis 31. August nur 1. beim Holzeinschlag und bei der Pflege mit Zustimmung der Naturschutzbehörde erfolgt, a) ein Altholzanteil von mindestens 35 % der Le- artenschutzrechtliche Regelungen bleiben unbe- bensraumtypfläche der jeweiligen Eigentümerin rührt, oder des jeweiligen Eigentümers erhalten bleibt, e) eine Düngung unterbleibt, b) je vollem Hektar der Lebensraumtypfläche der f) eine Bodenbearbeitung unterbleibt, wenn diese jeweiligen Eigentümerin oder des jeweiligen Ei- nicht mindestens einen Monat vorher der Natur- gentümers mindestens sechs lebende Altholz- schutzbehörde angezeigt worden ist; ausgenommen bäume dauerhaft als Habitatbäume markiert und ist eine zur Einleitung einer natürlichen Verjün- bis zum natürlichen Zerfall belassen werden; ar- gung erforderliche plätzeweise Bodenverwundung, tenschutzrechtliche Regelungen zum Schutz von Horst- und Höhlenbäumen bleiben unberührt, g) eine Bodenschutzkalkung unterbleibt, c) je vollem Hektar Lebensraumtypfläche der je- h) ein flächiger Einsatz von Herbiziden und Fungizi- weiligen Eigentümerin oder des jeweiligen Ei- den vollständig unterbleibt und von sonstigen Pflan- gentümers mindestens drei Stück stehendes zenschutzmitteln dann unterbleibt, wenn dieser oder liegendes starkes Totholz bis zum natürli- nicht mindestens zehn Werktage vorher der Natur- chen Zerfall belassen werden, schutzbehörde angezeigt worden und eine erhebli- d) auf mindestens 90 % der Lebensraumtypfläche che Beeinträchtigung i. S. des § 33 Abs. 1 Satz 1 der jeweiligen Eigentümerin oder des jeweiligen und des § 34 Abs. 1 BNatSchG nachvollziehbar be- Eigentümers lebensraumtypische Baumarten er- legt ausgeschlossen ist, halten bleiben, i) eine Instandsetzung von Wegen unterbleibt, wenn 2. bei künstlicher Verjüngung lebensraumtypische diese nicht mindestens einen Monat vorher der Na- Baumarten und auf mindestens 90 % der Verjün- turschutzbehörde angezeigt worden ist; freigestellt gungsfläche lebensraumtypische Hauptbaumarten bleibt die Wegeunterhaltung einschließlich des Ein- angepflanzt oder gesät werden. baus von nicht mehr als 100 kg milieuangepasstem Material, wie kalkfreie Kiessande oder basenarmes (5) Freigestellt ist die ordnungsgemäße Ausübung der Jagd Silikatgestein wie Quarzit pro Quadratmeter, nach folgenden Vorgaben: j) ein Neu- oder Ausbau von Wegen nur mit Zustim- Die Neuanlage von mung der Naturschutzbehörde und ausschließlich 1. mit dem Boden fest verbundenen jagdwirtschaftlichen mit milieuangepasstem Material erfolgt, Einrichtungen (wie z. B. Hochsitzen) sowie k) eine Entwässerungsmaßnahme nur mit Zustim- 2. anderen jagdwirtschaftlichen Einrichtungen in nicht mung der Naturschutzbehörde erfolgt, ortsüblicher landschaftsangepasster Art 3. auf Waldflächen mit wertbestimmenden Lebensraum- bedürfen der vorherigen Zustimmung der zuständigen Na- typen, die nach dem Ergebnis der Basiserfassung den turschutzbehörde. Erhaltungszustand „B“ oder „C“ aufweisen, soweit Nicht freigestellt ist die Ausübung 1. beim Holzeinschlag und bei der Pflege 1. der Jagd mit Totschlagfallen, a) ein Altholzanteil von mindestens 20 % der Le- 2. die Neuanlage von Wildäckern, Wildäsungsflächen, bensraumtypfläche der jeweiligen Eigentümerin Futterplätzen, Kirrungen und Hegebüschen. oder des jeweiligen Eigentümers erhalten bleibt Die zuständige Naturschutzbehörde stimmt im Einverneh- oder — falls derzeit nicht vorhanden — ent- men mit der unteren Jagdbehörde Ausnahmen von diesen wickelt wird, Regelungen zu, sofern dies nicht dem Schutzzweck des § 2 b) je vollem Hektar der Lebensraumtypfläche der zuwiderläuft. jeweiligen Eigentümerin oder des jeweiligen Ei- (6) Die zuständige Naturschutzbehörde kann bei den in den gentümers mindestens drei lebende Altholzbäu- Absätzen 2 bis 5 genannten Fällen die erforderliche Zu- me dauerhaft als Habitatbäume markiert und bis stimmung bzw. das erforderliche Einvernehmen erteilen, zum natürlichen Zerfall belassen oder bei Feh- wenn und soweit keine Beeinträchtigungen oder nachhal- len von Altholzbäumen auf 5 % der Lebens- tige Störungen des NSG oder seiner für die Erhaltungsziele raumtypfläche der jeweiligen Eigentümerin oder den Schutzzweck maßgeblichen Bestandteile zu befürch- des jeweiligen Eigentümers ab der dritten Durch- ten sind. Die Erteilung der Zustimmung bzw. des Einver- forstung Teilflächen zur Entwicklung von Habi- nehmens kann ebenso wie die Rückmeldung der zustän- tatbäumen dauerhaft markiert werden (Habitat- digen Naturschutzbehörde im Rahmen eines Anzeigever-

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fahrens mit Regelungen zu Zeitpunkt, Ort und Ausfüh- (2) Die in § 7 Abs. 2 und 3 dieser Verordnung beschriebenen rungsweise versehen werden. Maßnahmen dienen darüber hinaus der Erhaltung oder (7) Weitergehende Vorschriften der §§ 30 BNatSchG und 24 Wiederherstellung eines günstigen Erhaltungszustandes NAGBNatSchG bleiben unberührt. der im NSG vorkommenden FFH-Lebensraumtypen. (8) Bestehende, rechtmäßige behördliche Genehmigungen, (3) Als Instrumente zur Umsetzung der in § 7 dieser Verord- Erlaubnisse oder sonstige Verwaltungsakte bleiben unbe- nung vorgesehenen Maßnahmen dienen insbesondere rührt. a) Pflege-, Entwicklungs- und Wiederherstellungsmaß- nahmen der zuständigen Naturschutzbehörde, § 5 b) freiwillige Vereinbarungen, insbesondere im Rahmen Befreiungen des Vertragsnaturschutzes, (1) Von den Verboten dieser Verordnung kann die zuständige c) Einzelfallanordnungen nach § 15 NAGBNatSchG. Naturschutzbehörde nach Maßgabe des § 67 BNatSchG i. V. m. § 41 NAGBNatSchG Befreiung gewähren. § 9 (2) Eine Befreiung zur Realisierung von Plänen oder Projekten Ordnungswidrigkeiten kann gewährt werden, wenn sie sich im Rahmen der Prüfung nach § 34 Abs. 1 BNatSchG i. V. m. § 26 (1) Ordnungswidrig nach § 23 Abs. 2 Satz 1 BNatSchG i. V. m. NAGBNatSchG als mit dem Schutzzweck dieser Verord- § 43 Abs. 3 Nr. 1 NAGBNatSchG handelt, wer vorsätzlich nung vereinbar erweisen oder die Voraussetzungen des oder fahrlässig gegen die Verbotsregelungen in § 3 dieser § 34 Abs. 3 bis 6 BNatSchG erfüllt sind. Verordnung verstößt, ohne dass die Voraussetzungen ei- ner Freistellung nach § 4 dieser Verordnung vorliegen oder § 6 eine Zustimmung nach § 3 Abs. 3 erteilt oder eine Befrei- Anordnungsbefugnis ung gewährt wurde. Die Ordnungswidrigkeit kann nach § 43 Abs. 4 NAGBNatSchG mit einer Geldbuße bis zu Gemäß § 2 Abs. 2 NAGBNatSchG kann die zuständige Natur- 50.000 Euro geahndet werden. schutzbehörde die Wiederherstellung des bisherigen Zustands anordnen, wenn gegen die Verbote des § 3 oder die Zustim- (2) Ordnungswidrig gemäß § 43 Abs. 3 Nr. 7 NAGBNatSchG mungs-/Einvernehmensvorbehalte/Anzeigepflichten des § 4 handelt, wer entgegen § 23 Abs. 2 Satz 2 BNatSchG i. V. m. dieser Verordnung verstoßen wurde und Natur oder Landschaft § 16 Abs. 2 NAGBNatSchG und § 3 Abs. 2 dieser Verord- rechtswidrig zerstört, beschädigt oder verändert worden sind. nung das NSG außerhalb der Wege betritt, ohne dass die Voraussetzungen für eine Freistellung nach § 4 vorliegt § 7 oder eine erforderliche Zustimmung nach § 3 Abs. 3 erteilt oder eine Befreiung gewährt wurde. Die Ordnungswidrig- Pflege-, Entwicklungs- und Wiederherstellungsmaßnahmen keit kann nach § 43 Abs. 4 NAGBNatSchG mit einer Geld- (1) Grundstückseigentümer und Nutzungsberechtigte haben buße bis zu 25.000 Euro geahndet werden. die Durchführung von folgenden durch die zuständige Na- turschutzbehörde angeordneten oder angekündigten Maß- § 10 nahmen zu dulden: Inkrafttreten 1. Maßnahmen zur Erhaltung, Pflege, Entwicklung und Wiederherstellung des NSG oder einzelner seiner Be- (1) Diese Verordnung tritt am Tag nach ihrer Verkündung im standteile, Niedersächsischen Ministerialblatt in Kraft. 2. das Aufstellen von Schildern zur Kennzeichnung des (2) Gleichzeitig tritt die Verordnung über das NSG „Itterbecker NSG und seiner Wege sowie zur weiteren Information Heide“ vom 13.08.2007 (veröffentlicht im Niedersächsi- über das NSG. schen Ministerialblatt Nr. 34 vom 22.08.2007, S. 837 ff.) außer Kraft. (2) Zu dulden sind insbesondere 1. die in einem Managementplan, Maßnahmenblatt oder Hinweis auf die Jahresfrist zur Geltendmachung von Verfah- Pflege- und Entwicklungsplan für das NSG dargestell- rensfehlern ten Maßnahmen, Eine Verletzung der in § 14 Abs. 1 bis 3 des NAGBNatSchG 2. regelmäßig anfallende Erhaltungs- und Pflegemaßnah- genannten Verfahrensvorschriften ist unbeachtlich, wenn sie men für die wertgebenden Lebensraumtypen. nicht innerhalb eines Jahres nach Verkündung der Rechtsver- (3) §§ 15 und 39 NAGBNatSchG sowie § 65 BNatSchG blei- ordnung schriftlich unter Angabe des Sachverhalts, der die ben unberührt. Verletzung begründen soll, bei der zuständigen Naturschutz- behörde geltend gemacht wird. § 8 Umsetzung von Erhaltungs- Nordhorn, den 08.06.2017 und Wiederherstellungsmaßnahmen (1) Die in den §§ 3 und 4 dieser Verordnung enthaltenen Re- Friedrich Kethorn gelungen entsprechen in der Regel Maßnahmen zur Erhal- Landrat tung eines günstigen Erhaltungszustandes der im NSG vorkommenden FFH-Lebensraumtypen. — Nds. MBl. Nr. 29/2017 S. 979

983 Anlage 1

Nds. MBl. Nr. 29/2017 ´ Erstellt: 27.04.2017 Schü. Maßstab: 1:10.000 A4) (Ausdruck Fläche zur Umsetzung der Fauna-Flora-Habitat- Richtlinie Grenzedes Naturschutzgebietes (Die Innenseite des grauenRasterbandes kennzeichnet die Grenzedes Naturschutzgebietes.) NSGWE 034 MaßgeblicheKarte zurVerordnung vom 08.06.2017 überdas Naturschutzgebiet Nordhorn,den08.06.2017 FriedrichKethorn (Landrat) AuszugQuelle:aus den Geobasisdaten derLGLN 2013 (AK 5) "ItterbeckerHeide" im Landkreis Grafschaft Bentheim, Samtgemeinde Uelsen, Gemeinde Itterbeck Meter 125 gekennzeichnete Wege gem. § 3 Abs. Abs. 2 gekennzeichnete Wege § 3 gem. 1 Abs.Ackerflächen als Wildacker 3 Nr. gem. § 4 3 Abs. 3 Nr. Grünlandflächen gem. § 4 4 Abs.3 Nr. Grasflächen 2330) gem.Offene (LRT § 4 0 250 500 Flächen undFlächen Wege

984 Anlage 2

Nds. MBl. Nr. 29/2017 ´ Erstellt: Erstellt: 26.04.2017 Schü. Maßstab: 1:50.000 A4) (Ausdruck

Grenzedes Naturschutzgebietes (Innenseiteist Grenze des Naturschutzgebietes) Fläche zur Umsetzung der Fauna-Flora-Habitat- Richtlinie zVerbotszone gem.Abs.§ 31 z 21 NSG-VONr. z z z NSGWE 034 z z z z z z Quelle: AuszugQuelle:aus den Geobasisdaten derLGLN 2013 (DTK 25) Übersichtskarte zurVerordnung vom 08.06.2017 überdas Naturschutzgebiet Nordhorn,den08.06.2017 FriedrichKethorn (Landrat) "ItterbeckerHeide" im Landkreis Grafschaft Bentheim, Samtgemeinde Uelsen, Gemeinde Itterbeck Meter 500 0 1.000 2.000

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985 Herausgegeben von der Niedersächsischen Staatskanzlei Verlag: Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG, Hans-Böckler-Allee 7, 30173 Hannover; Postanschrift: 30130 Hannover, Telefon 0511 8550-0, Telefax 0511 8550-2400. Druck: Gutenberg Beuys Feindruckerei GmbH, Langenhagen. Erscheint nach Bedarf, in der Regel wöchentlich. Laufender Bezug und Einzelstücke können durch den Verlag bezogen werden. Bezugspreis pro Jahr 130,40 e, einschließlich 8,53 e Mehrwertsteuer und 12,80 e Portokostenanteil. Bezugskündigung kann nur 6 Wochen vor Jahresende schriftlich erfolgen. Einzelnummer je angefangene 16 Seiten 1,55 e. ISSN 0341-3500. Abonnementservice: Christian Engelmann, Telefon 0511 8550-2424, Telefax 0511 8550-2405 Einzelverkaufspreis dieser Ausgabe 7,75 e einschließlich Mehrwertsteuer zuzüglich Versandkosten

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