Pfarrkirche St. Johann Johannes Der Täufer Ist Pfarrei- Und Kirchen- Lebensstil, Die Nur Wenige Wirklich Nach- Dargelegt Patron Von St

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Pfarrkirche St. Johann Johannes Der Täufer Ist Pfarrei- Und Kirchen- Lebensstil, Die Nur Wenige Wirklich Nach- Dargelegt Patron Von St Stadtpfarrblatt · Juni 2019 · Nr. 6 Pfarrkirche St. Johann Johannes der Täufer ist Pfarrei- und Kirchen- Lebensstil, die nur wenige wirklich nach- dargelegt patron von St. Johann Rapperswil und seit leben können, pilgern die Menschen scha- der Gründung der Stadt auch Stadtpatron. renweise zu ihm in die Jordansenke. Sie Den tiefsten Punkt überwinden Johannes der Täufer ist der Prophet des Über- fühlten sich angesprochen von seiner Bot- gangs und der Wendezeit. Er steht am Über- schaft, obwohl er nicht gerade zimperlich Mein liebstes Gebet gang vom Alten zum Neu- mit ihnen umging und ih- en Bund. Und Jesus selbst, Umkehr – grundsätzliche nen Worte wie «Ihr Schlan- diesmal: von Jonas Wick auf den Johannes hinweist, Neuausrichtung meiner genbrut» an den Kopf wirft. nennt ihn den Grössten un- Lebensmaximen Die Botschaft, die Johannes Kehrseite ter allen von einer Frau Ge- kraftvoll verkündete, ist die borenen (Mt 11, 11). der Umkehr. «Umkehr» ist Blick von einer anderen Seite Übergänge, Umbrüche gibt es immer – mehr in der biblischen Sprache kein moralischer oder weniger gravierende. Aber Propheten, Begriff. Wenn man ihn wörtlich übersetzt, Wegweiser, Orientierung an diesen Über- bedeutet er so viel wie «umdenken» und gängen? Johannes der Täufer ist da gradlinig meint eine grundsätzliche Neuausrichtung und konsequent. Trotz seiner Radikalität im meiner Lebensmaximen. Rudolf Pranzl St. Johann | Prophet am Übergang DARGELEGT Am tiefsten Punkt Bild: shutterstock Christian Rutishauser, derzeit Provin- «abtragen» zu können, sind sie beängsti- Pfarrkirche St. Johann Rapperswil zial der Schweizer Jesuiten, und einer gend und lähmen. Die Errichtung der Pfarrei und Kirche der vier Pilger, welche 2011 zu Fuss Johannes propagiert die Veränderung, St. Johann gehen einher mit der Stadt- von der Schweiz nach Jerusalem pil- und er verkündet die Taufe der Verge- gründung von Rapperswil. Nachdem die gerten, schrieb am 22. Dezember im bung. Veränderung, meint die Änderung Grafen von Rapperswil ihren Sitz vom Pilgerblog: «Dass wir an diesem tiefs- meiner, mich und mein Leben prägen- heutigen Altdorf auf die rechtsufrige ten Punkt auf der Erdoberfläche, den den Ausrichtung. Johannes eröffnet Halbinsel verlegt hatten, bemühten sie der Mensch betreten kann, genau an eine andere, neue Perspektive: Bereitet sich um einen eigenen Pfarrsprengel. der Wintersonnenwende waren, also dem HERRN, den Weg. Es ist der andere 1253 erhielten sie die beim Kloster Pfäfers am Tag mit der längsten Nacht, ist uns Weg, dass ich mich ausrichten kann auf liegenden Pfarreirechte im Abtausch mit Pilgern glücklich zugefallen. Raum und jemanden, der meine Grenze und mein jenen von St. Dionys, welche die Rap- Zeit sprachen zu uns.» – «Der tiefste Vermögen übersteigt. Im Bild gespro- perswiler Grafen innehatten. Punkt der Erde, den der Mensch be- chen, Schluchten und Berge, die mich Die erste, 1259 geweihte Kirche war ein treten kann», ist wohl nicht ängstigen und lähmen, über- rechteckiger romanischer Saalbau. Herr- rein geographisch zu verste- Jede Schlucht soll windet. Das bezeichnet nichts schaftswechsel und die Verwüstung der hen. Der Ort, wo Johannes aufgefüllt werden. anderes als glauben, in der Stadt durch unter dem Zürcher Bürger- der Täufer wirkt, ist auch (Lk 3, 5) biblischen Sprache gleichbe- meister Rudolf Brun 1350 taten dem Programm seiner Botschaft: deutend mit vertrauen. Das kirchlichen Leben keinen Abbruch. 1383 Hinabsteigen in die tiefste Tiefe des Le- Gegenteil von Glauben wäre nicht der wurde das Kirchenschiff nach Westen bens. Und Johannes lebt an einem Ort, Unglaube, sondern die Angst. Johannes verlängert, 1441 der Südturm errichtet wo die fruchtbare Jordansenke und die bringt es auf den Punkt: «Und alle Men- und 1493/96 der Chor erweitert. Nach lebensbedrohliche Wüste nächst bei- schen werden das Heil sehen, das von dem Bildersturm, der 1531 auch Rappers- einander liegen. Die Fruchtbarkeit und Gott kommt (Lk 3, 6).» Und: die Taufe wil erfasste, wurde die Kirche wieder in- die Bedrohung des Lebens grenzen der Vergebung – meint da nichts weiter, standgesetzt. Neubaugedanken ab den am tiefsten Punkt aneinander. Folgen als dass ich nicht festgenagelt bin auf die 70er Jahren des 19. Jahrhunderts kam der wir dem Evangelisten Lukas, fragen Schluchten und … 30. Januar 1882 zuvor: Die Kirche wurde da die Menschen Johannes: «Was sol- ein Raub der Flammen. Erhalten blieben len wir tun? (Lk 3, 10)» Seine Antwort lediglich die beiden mittelalterlichen Tür- ist ein Bild: «Jede Schlucht soll aufge- me. Der Kirchenschatz, einer der bedeu- füllt werden (Lk 3, 5).» Schluchten sind tendsten des Linthgebietes, überstand bedrohliche Abgründe, in die ich nicht Rudolf Pranzl den Brand im Südturm. gerne hinabblicke, Abgründe, die Angst Pfarreibeauftragter Die 1885 neu geweihte, nach Plänen des auslösen. Sie sind eine Realität, die das einheimischen Architekten Xaver Müller Leben lähmt. Ein zweites Bild: «Jeder errichtete Kirche besticht bis heute durch Berg und Hügel soll sich senken (Lk 3, ihr einheitliches neugotisches Erschei- 5).» «Berge» mögen so gross erscheinen, nungsbild, das in seiner Homogenität in dass ich meine, sie nicht bewältigen zu der Region einmalig ist. können. Sie können sich wie bedrohli- che Hindernisse auftürmen, den Blick Unsere Serien bis März 2020: auf die Wirklichkeit, die dahinter liegt, Seiten 1/2: Inspirationen durch unsere verstellen. Denken wir nur an sprich- Kirchen und Kapellen in Rapperswil-Jona wörtliche Berge, die vor uns liegen kön- Seite 4: Irrlehen, die den Glauben her- nen, an Arbeit, an Probleme, an Sorgen. ausfordern 2 Verbunden mit dem Gefühl, sie nicht Seite 5: Mein liebstes Gebet GOTTESDIENSTE Vorabend Sonntag Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag Rapperswil 10.30 07.30 St. Johann Liebfrauenkapelle 1. Sa im Monat 1. So im Monat 1. Do im Monat 17.00 17.30 18.30 spanisch portugiesisch tamil Bürgerspital 10.00 Kapelle St. Ursula 18.30 08.00 10.30 09.30 Kempraten 12.00 St. Franziskus kroatisch 09.45 Meienberg alle 2 Wochen Jona 1 7.0 0 10.30 09.30 19.30 Maria Himmelfahrt Bühl 10.00 Busskirch 09.00 19.30 St. Martin Wagen 1. So im Monat 19.00 St. Wendelin 19.00 Bollingen 08.30 St. Pankraz 09.45 09.00 09.00 19.30 Kapuzinerkloster 11.00 italienisch Kloster Wurmsbach 10.00 06.45 06.45 06.45 06.45 06.45 07.00 Gebetszeiten Taufen Gespräche und Beichte Montag Taufsonntage Gespräche in St. Johann Rapperswil Für Seelsorgegespräche können indi- 15.30 Maria Himmelfahrt Rosenkranz 2. Sonntag im Monat viduelle Termine vereinbart werden. 17.30 Liebfrauenkapelle Rosenkranz (ohne 10. /24. Juni) Wenden Sie sich bitte zur Absprache an Dienstag in St. Franziskus Kempraten die Seelsorgenden. 07.00 Maria Himmelfahrt Laudes nach Vereinbarung 17.30 Liebfrauenkapelle Rosenkranz Beichte in Maria Himmelfahrt Jona in der Woche des Herz-Jesu-Freitag 1. Sonntag im Monat (1. Freitag im Monat) Mittwoch Dienstag ― 08.45 Uhr 17.30 Liebfrauenkapelle Rosenkranz in Maria Himmelfahrt Jona in St. Martin Busskirch Donnerstag 3. Sonntag im Monat ab 2. Freitag im Monat: freitags 17.30 St. Johann Stadtvesper 19.00 Uhr ― in Maria Himmelfahrt Jona (ohne 20. Juni) in St. Pankraz Bollingen Samstag nach Vereinbarung jeden Samstag 16.00 Maria Himmelfahrt Rosenkranz 14.00 - 15.00 Uhr ― im Kapuzinerkloster 18.30 St. Martin Rosenkranz Taufanmeldung beim Sekretariat: 055 225 78 00 | [email protected] 3 ERKLÄRT Manichäismus Bild: shutterstock In diesem Teil unserer „Hitparade der Häresien“ beschäfti- Das grosse Ziel ist die endgültige Befreiung allen Lichts. So- gen wir uns mit dem sogenannten „Ma-nichäismus“. Beim bald dies geschehen ist, wird die ganze materielle Welt zu ei- Manichäismus handelt es sich um eine von der Kirche verur- nem einzigen Klumpen zusammenschmelzen. teilten Irrlehre, die ihren Namen von der Gründerfigur Mani, Die Lehre des Mani erfreute sich trotz ihrer recht phantasie- einem persischen Philosophen aus dem 3. Jahrhundert nach vollen Inhalte einer grossen Anhänger-schaft. Der Philosoph Christus, erhalten hat. Alexander von Lykonpolis schrieb kopfschüttelnd im späten Im Laufe der Jahrhunderte haben sich immer wieder reli- dritten Jahrhun-dert: „Die Manichäer sind ungebildete, zu lo- giöse Ideen und Überzeugungen entwickelt, deren Grund- gischem Denken unfähige Menschen“. Ihre Lehre sei „wirr“. gedanken zwar teilweise nachvollziehbar sein können. Sie Auch der spätere christliche Kirchenvater Augustinus von wurden aber immer dann als Häresien bezeichnet, wenn sie Hippo kam zu einem ähnlichen Urteil, wenngleich er selbst der christlichen Lehre widersprachen. Besonders wichtig zuvor etwa zehn Jahre Anhänger des Manichäismus gewesen war und bleibt im Christentum stets die unverbrüchliche war. Mög-licherweise prägte die Lehre des Manichäismus Verbindung von Gott mit seiner Schöpfung. Der Ma-nichä- dennoch auch das christliche Denken des Augusti-nus, etwa ismus streitet, wie schon die Gnosis (vgl. die Mai-Ausgabe was die Höllen- oder Erbsündenlehre des Kirchenvaters be- des Stadtpfarrblattes) diese unbe-dingte Verbindung ab und trifft. Immerhin gilt zu konsta-tieren, dass sich leider bis heu- glaubt stattdessen an eine Zwei-Reiche-Lehre: Einem Reich te im christlichen Denken auf hartnäckige Art und Weise ein des Lichtes steht ein Reich der Finsternis gegenüber, und bei- gewisser Dualismus zu halten scheint. de liegen im Widerstreit miteinander. Die Überzeu-gung Ma- nis, der sich selbst als Nachfolger der grossen Religionsstifter Zarathustra, Siddhartha Gau-tama (Buddha) und Jesus von Nazareth verstand, war: Das Reich der Finsternis attackiert die Sphä-re
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