Akzept Ev (Hrsg.)
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akzept e.V. (Hrsg.) 8. Alternativer Drogen- und Suchtbericht 2021 akzept e.V. (Hrsg.) 8. Alternativer Drogen- und Suchtbericht 2021 http://alternativer-drogenbericht.de/ Kontaktadresse: akzept e.V. Bundesverband für akzeptierende Drogenarbeit und humane Drogenpolitik Südwestkorso 14 12161Berlin Tel.: +49 (0)3082706946 https://akzept.eu https://gesundinhaft.eu https://naloxoninfo.de/ https://hepatitis-aktion.de https://www.patientenrechteakzept.de/ Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar. Geschützte Warennamen (Warenzeichen) werden nicht besonders kenntlich gemacht. Aus dem Fehlen eines solchen Hinweises kann also nicht geschlossen werden, dass es sich um einen freien Warennamen handelt. Das Werk, einschließlich aller seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung au- ßerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages un- zulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikrover- filmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Herausgeber: akzept e.V. Bundesverband für akzeptierende Drogenarbeit und humane Drogenpolitik Redaktion: Heino Stöver, Bernd Werse, Christine Kluge Haberkorn © bei den Autor*innen 2021 Pabst Science Publishers · D-49525 Lengerich/Westfalen www.pabst-publishers.com [email protected] Print: ISBN 978-3-95853-717-0 eBook: ISBN 978-3-95853-718-7 Titelbild: Heino Stöver Layout: Patrick Orths Druck: KM-Druck 2.0 D-64823 Groß-Umstadt Inhaltsverzeichnis Vorwort Für eine ganzheitliche und nachhaltige Drogenpolitik .........................................................8 Vorwort der Herausgeber Heino Stöver & Bernd Werse 1 Drogenpolitik Alle Jahre wieder… ...............................................................................................................12 Hubert Wimber 2 Alkohol und Tabak Alkohol – wie abhängig sind Hilfe und Stigmatisierung voneinander? ..............................20 Sören Kuitunen-Paul, Carolin Kilian, Annette Binder, Mathias Luderer, Daniela Reichl & Sven Speerforck Alkoholprobleme, Alkoholpolitik und wissenschaftliche Fundierung ...............................28 Alfred Uhl & Julian Strizek Besteuerung von Alkohol in Deutschland ............................................................................38 Jakob Manthey, Carolin Kilian, Sinclair Carr & Jürgen Rehm Sprit in Dosen – wie gut gemeinte Steuern paradoxe Auswirkungen haben können ........46 Bernd Werse Folgen des leichten bis moderaten Alkoholkonsums in Deutschland ................................50 Carolin Kilian, Jakob Manthey & Christina Lindemann Alkohol und COVID-19: ein Update aus 2021 .......................................................................56 Jakob Manthey, Sinja Klinger, Sinclair Carr, Carolin Kilian, Ludwig Kraus, Sören Kuitunen-Paul, Georg Schomerus & Sven Speerforck Alkoholkonsum im „Krisencafé“...........................................................................................68 Frank Langer & Marius Stutz Tabaksteuer auf E-Zigaretten: Ein Widerspruch gefährdet Ihre Gesundheit ......................75 Heino Stöver & Bernd Werse 5 3 Harm Reduction – Politik und Praxis Substitutionsbehandlung – der drohenden Versorgungskrise mit strukturellen Änderungen begegnen ...................................................................................88 Dirk Schäffer & Urs Köthner 100000 Substituierte bis 2022 – Eine Zwischenbilanz nach einem Jahr ............................93 Dirk Schäffer, Heino Stöver & Claudia Schieren Maßnahmenplan für eine nachhaltige Reduktion drogenbedingter Todesfälle in Deutschland ....................................................................................................99 Heino Stöver & Dirk Schäffer Opioidsubstitutionsbehandlung im Justiz- und Maßregelvollzug: Wirksamkeit, Hindernisse und Lösungsmöglichkeiten .....................................................103 Heino Stöver, Karlheinz Keppler, Jan Fährmann, Wolfgang Lesting & Ulrike Häßler „Entziehungsanstalten“ zur Disposition gestellt: Vom Scheitern des Maßregelvollzuges in der Suchttherapie............................................................................112 Helmut Pollähne „Letztlich empfahl der Anstaltsarzt meinem Bruder, sich im Hof Drogen zu besorgen“ .......................................................................................118 Interview: Marion Nawrath & Claudia Jaworski; Bericht: Holger Wicht Harm Reduction als Kooperationsmodell: Die Entwicklung einer landesweiten Empfehlung für schadensmindernde Ansätze in NRW ..............................122 Domenico Fiorenza Noch 9 Jahre – eine Zwischenbilanz in Bezug auf die Erreichung der WHO-Eliminierungsziele (HIV, HCV) in Deutschland ..........................................................128 Anna Dichtl, Heino Stöver & Dirk Schäffer Die Kokain-E-Zigarette – neue Chancen zur Schadensminimierung? ..............................135 Fabian Pitter Steinmetz & Heino Stöver 4 Cannabis – als Medizin und zum Freizeitgebrauch Positionspapier: Cannabis als Medizin: Warum weitere Verbesserungen notwendig und möglich sind ........................................142 Heino Stöver, Ingo Ilja Michels, Kirsten R. Müller-Vahl & Franjo Grotenhermen Cannabis als Medizin: Selbstmedikation und Stigmatisierung ........................................148 Bernd Werse 6 Cannabis als Medizin: Irritierende Aussagen im Cannabis-Report der BKK Mobil Oil ..........................................155 Franjo Grotenhermen Wie sollte ein Modellversuch zur kontrollierten Abgabe von Cannabis aus Sicht der Konsument*innen ausgestaltet sein? Ergebnisse einer Befragung aus Berlin .................................................................................................163 Jens Kalke, Jakob Manthey, Moritz Rosenkranz, Jürgen Rehm & Uwe Verthein Cannabiskonsum in der Corona-Pandemie: Markt und Verbot unter Druck ....................172 Gerrit Kamphausen & Bernd Werse Alter Wein in neuen Schläuchen: Synthetische Cannabinoide auf CBD-Hanf als vermeidbare Gesundheitsgefahr für Cannabis-Konsumierende ...............178 Volker Auwärter, Karsten Tögel-Lins & Bernd Werse Autor*innenverzeichnis .................................................................................. 181 7 Für eine ganzheitliche und nachhaltige Drogenpolitik Vorwort der Herausgeber Heino Stöver & Bernd Werse Der 8. Alternative Drogen- und Suchtbericht macht 2021 die Alkoholkontrollpolitik zum Schwerpunktthema. Deutlich wird dabei, dass Deutschland sowohl in Bezug auf die Alkohol- als auch auf die Tabakkontrollpolitik eine sehr industriefreundliche und wenig gesundheitspolitische Ausrichtung hat. In mehreren Beiträgen wird der hohe Preis deutlich, den wir dafür zahlen müssen! Zum 8. Mal eröffnet der Alternative Drogen- und Suchtbericht eine kritische und gleichzeitig konstruktive Sicht auf die aktuellen Entwicklungen im Drogen- und Sucht- bereich in Deutschland. Namhafte Autor*innen berichten über vorbildliche Projekte und innovative Ansätze, weisen auf Missstände und Blockaden hin und entwerfen Strategien für eine ganzheitliche Drogenpolitik der Zukunft. Am Beispiel des Schwerpunktthemas Alkoholkontrollpolitik werden die Versäum- nisse der Vergangenheit deutlich: wir leben in einer sehr alkoholaffinen Gesellschaft; viele Möglichkeiten bleiben ungenutzt, um die vielfältigen Schäden auf mehreren Ebe- nen für die Konsumierenden, ihr Umfeld und die Gesamtgesellschaft abzuwenden. Wir leiden unter den gesundheitlichen und sozialen Kosten: so sind alkoholbezogene Un- fälle, Gewalttaten, sexuelle Übergriffe und ähnliches mit großem Abstand die größten mit psychoaktiven Substanzen assoziierten Risiken im öffentlichen Raum (Steckhan et al. 2020). Wir können nicht von einer konsistenten Alkoholkontrollpolitik in Deutsch- land sprechen, zumal mit den Mitteln der Besteuerung nicht im Geringsten in eine gesundheitspolitische Richtung gesteuert wird. Vielmehr ist Alkohol in Deutschland dank besonders niedriger Steuersätze im internationalen Vergleich nach wie vor ausge- sprochen billig. Über Werbeeinschränkungen bei Alkohol wird nicht einmal diskutiert. Ähnlich verheerend ist das Bild in Bezug auf Tabakkontrollpolitik. Nur ein paar Zahlen verdeutlichen die Wucht des Problems: 127.000 Menschen sterben jedes Jahr vorzeitig an tabakbedingten Erkrankungen. Über 450.000 Menschen werden jährlich stationär aufgrund von tabakbedingten Störungen in Krankenhäusern behandelt. Ta- bakbezogene Probleme kosten die Gesellschaft jährlich 97 Milliarden Euro. Im euro- päischen Vergleich bildet Deutschland das Schlusslicht von 36 beteiligten Ländern. Auch hier kann man nicht von einer konsistenten, Verhaltens- und Verhältnispräven- tion nutzenden Kontrollpolitik sprechen. Schlimmer noch: die Maßnahmen, wie etwa die jüngst beschlossene Tabaksteuer auf E-Zigaretten, steuern ebenfalls in die falsche Richtung: Raucher*innen werden nicht motiviert, auf das weitaus weniger schädliche Dampfen umzusteigen, wenn diese Produkte ähnlich hoch besteuert werden wie die Verbrennungszigarette, die mit großem Abstand die gefährlichste Form der Nikotin- aufnahme darstellt. 8 Vorwort Das Deutsche Krebsforschungszentrum hat die Devise ausgegeben, Deutschland bis 2040 „tabakfrei“ zu machen, mit dem Ziel, dass im Jahr 2040 weniger als fünf Pro- zent der Erwachsenen und weniger als zwei Prozent der Jugendlichen Tabakprodukte, E-Zigaretten