Nach dem Tod Schellers leitete Bürgermeister WalterVoß die Ver- Dia Ohaüfuqaruaistat waltung,von März1944 bis zum 6. April 1945als kommissarischer Maüaieai Oberbürgermeister. dat Stadt Marhurq Die amerikanischeMilitärverwaltung setzte zunächst Eugen Sie- becke(April 1945 - Februar1 946) und dann FriedrichDickmann (Fe- bruar- Juli 1946)als Oberbürgermeisterein. Dieersten beiden Oberbürgermeister Marburgs nach der neuenKur- StadtqascAichta hessischenGemeindeordnung von 1834waren Theodor Valentin Volckmar(1 835 - 46)und Wilhelm Uloth (1 846 - 50).

Oberbürgermeiste|l856 - 1884 Oberbürgermeister1884 - 1907 August Rudolph LudwigSchüler (25.9.1810. 14.12.1893) (6.1. 1836 - 3r. 3. 1930) Oberbürgermeister1946 - l95l: Oberbürgermeister 1951 - 1970 Mitgl. d, Kommunallandtags Bürgerm,in Glatz/schl.1878 - 84 Karl Theodor Bleek (FDP) Georg Gaßmann (SPD) (19.3. 1898- 15.12. 1969) (28. 5,. 1910 - 5. 8. 1987) Staatsekretär in Bonn 1951 - 1959 Bürgerm. in 1946 - 5l

Oberbürgermeister1907 - 1924 oberbürgermeister1925 -'1927 PaulTroie Dr.h.c. (27.1.1864 - 29.5.1942) (16.9. 1866- 15.4.19271 Bürgerm.in Einbeck1893 - 1907 Oberbürgerm,in FrankfJM..1912 - 24

Oberbürgermeister 1970 - 1992 Oberbürgermelsterseit 1993 Dr. (SPD) DietrichMöller (CDU) (geb.24.3.1931) (geb.3. I 1.1937)

,,MARBURGERSTADTGESCHICHTE zum STICHWORT..." Nr. 2 (2,verbesserte Auflage April 2001) Herausgegebenvom Magistratder UniversitätsetadtMarburg, Fotos: Erharl Detlmering, Klaus Laaser, Bildarchiv Foto Marburg. Oberbürgermeister1927 - 1933 Oberbürgermeister1934 - 1942 Text: ErhartDettmering, Angus Fowler, Ulrich Hussong, JohannesMüller Dr.Ernst Scheller RainerKieselbach, (10.7.1880 -19.4. 1964) (18.7. 1899. 16. 1. 1942) Seit1917 Bürgerm., Indieser Urkunde vom 30. Juni 1284 wird erstmals ein 2, Beigeordneter1946 - 48 Druck: Völker & Ritter,Marburg Bürgermeisterder Stadtgenannt. Bei einem Rechtsgechäftzwischen Landgraf Heinrich l. und dem Schöffen gewählt und konnten sich so nie zu einem wirklichen Schöffengremium) auch der Erste Bürgermeister, Damit war - DeutschenOrden wirkte als einer der Zeugen Ludwig von Fronhau- Gegengewichtgegenüber den patrizischen Schöffen entwickeln. modernausgedrückt - erstmalsein demokratischesElement in del sen mit und wurdedurch die Hinzufügungdes von ihm wahrgenom- Seit 1322 stellten Bürgermeister, Schöffen und Ratsmänner Stadtverfassungveran kert. menenAmtes näherbezeichnet: Er war magisterburgensium, also gemeinsamUrkunden aus und führten das Stadtsiegel,zeitweise Die,,Vierer" - wie sie genanntwurden - warennun nebenden Schöf- Bürgermeistervon Marburg.Die Erwähnung dieses Amtes ist auch der Bürgermeisterallein. Er überwachtedie Steuererhebung fen in allenwichtigen Stadtämtern vertrelen, so im Bau-,Finanz- und zugleichein Hinweisdarauf, daß der Landesherrder Stadtgrößere und Rechnungsführung,stellte die Stadtbedienstetenein und nahm Marktwesen.Aus denVierern wählten die Schöffenjeweils den Unter- Selbständigkeiteingeräumt hatte. Neubürgernden Bürgereidab, AlsVertreter der Stadtnahm erteil an bürgermeister.In strittigen Fragenkonnten die Viererdie Zunftmei- Versammlungender Städtein der LandgrafschaftHessen und hielt ster um Ratfragen oder auchdirek beim Landgrafenvorstellig wer- ständigen Kontald mit den Stadtherrn bzw. der landgräflichen den. Letzteresdeutete eine Entwicklungan, die gegen Ende des Von Mitta0a0tat zat Nauzait: Regierung(eine nicht immer konfliktfreieAufgabe, die ihm gele- lS.Jahrhundertszunehmend auf eine immerstärkere Einflußnahme gentlichsogar Ohrfeigen oderVerhaft ung einbrachte!), des Landgrafenhinauslief, der nun viele Entscheidungenvon seiner Spätestens1357 hatte die GemeindedieWahl eines zweiten Bürger- Zustimmungoder der Beteiligungseiner Beamten abhängig machte. Wat 9000,wi00, da( meisters - wohl als Kontrollinstanzgedacht - durchgesetzt.lhn wählten die Schöffen aus dem Kreis der Ratsmänner.die ihrerseits LandgrafPhilipp wandelte schließlich mit der von lhm 1523erlasse- in Mathutq rcqiarca? aus dem Kreis der Schöffen den Bürgermeister wählten, der dann nenStadtordnung dasWahlrechtvon Schöffen undVierern in einVor- die Bestätigung durch den Landgrafen benötigte. Da die Schöffen schlagsrecht um, Da dies auch für die Besetzung der wichtigsten allerdings ihr eigenes Gremium durch Hinzuwahlergänzten und Ratsämtergalt, gelangtenzunehmend Beamte der in Marburgansäs- Die Stadt Marburg verdanlit ihre Entstehung dem Willen der Land- selberalljährlich '12 der nun 24 Ratsmännerneu wählten,behaupte- sigen hessischen Zentralbehörden in den Stadtrat, wo sie eine grafenvonThüringen, ihre Besitzansprücheim Gebietan der obe- ten sie als lnteressensvertreterder kleinen Oberschicht von reichen herausragendeStellung einnahmen (erkennbar unter anderem ren Lahn zu wahren. Die 1138/39erstmals urkundlich erwähnte Familienweiterhin ihreVormachtstellung, daran,daß aus ihren Reihenauffallend häutig der Erste Bürgermei- Handwerker Händler in wachsender ,,Marcburg"veranlaßte und GegenEnde des 14.Jahrhunderts iedoch konnte der meist in Zünf- sterstammte). Zahl zur Ansiedlungim Schutzeder Burg. Kern der Marktsiedlung ten organisierteTeilder Bürgerschaft(in der wegenihrer wirtschaft- bildetedie Kilianskirche.Um 1180/90 und erneutum 1235 wurde der lichenBedeutung die Wollenweber besonders selbstbewußt auftra- Mit der planmäßigenpersonellen Gestaltung des Stadtregiments Ort stark nach Westenerweitert. 1235 wurden Weidenhausen am ten)eine wirkungsvolleVertretung ihrer politischenInteressen und durch die Landgrafentrat ein grundlegenderWandel im Selbstver- anderenLahnuter und 1248 dieVorstadt am Grünerstmals genannt. eine wirksameKontrolle der Stadtverwaltungnach heftigenKämp- ständnisder politischenFührungsschicht ein.Während das Patriziat Die Prägungvon ,,MarburgerPfennigen" bezeugt schon um 1140 fen durchsetzen(zwischen 1385 und 1391).Und zwar mit Unterstüt- des Mittelaltersstets umWahrungund Ausbauder städtischenAuto- dasVorhandenseineines Marldes. Nach den Schriftquellenist diese zung des Landgrafen:Hermann ll., in Konflikt mit dem Ritterbund nomie bemüht war, gestalteten diese Beamtenjetzt in ihren Amtern Münzeerstmals 1194 nachgewiesen.- Doch eßi1222 ist von Mar- der Sterner (mit dem die Patrizierder Städte sympathisierten) eine Territorialpolitikmit, die auf eine Ausschaltungaller übrigen burg ausdrücklichals Stadt (lat.:civitas) und den Einwohnernals sichertesich damit die Unterstützungder nichtpatrizischenBürger Obrigkeitenabzielte. ln seinen Grundzügenjedoch behielt das Stadt- Bürgern(lat.: burgenses) die Rede. in den nieder- und oberhessischen Städten.Aber erst unter seinem recht von 1428 tür mehr als vier Jahrhunderte Gültigkeit. Erst die Verwaltetwurde die aufblühende Stadt in der ersten Hälfte des 13. Nachfolgerwurde die Neuverteilungder politischenMacht dauer- Gemeindeordnungvon 1834hob die Einrichtungder Schöffenund Jh.svon einemBeauftragten des Landgrafen,dem Schultheißen.Er haftgeregelt. Vierer auf, deren ursprünglicheFunktion längst verwischt worden war auch Vorsitzenderdes Gerichtes in der Stadt,dessen 12 Schöf- war-nichtzuletzt durchdie Einwirkungder Landgrafen, fen (seit 1233bzw.'1248 erwähnt) aus den Patrizier-Familienkamen und immer stärkervom Landgrafenmit der Verwaltungder städti- 1428| 1523 schen Angelegenheitenbetraut wurden, Eigenes Stadtsiegel €iniqas ühatdia F22?,27)und Mitgliedschaftim RheinischenStädtebund (1256) DasStadtrecht von 1428setzte endgültig an die Stelleder 24 Rats- städtiscßan sind Hinweiseauf eine zunehmendeSelbständigkeit der Stadt als männerein neuesOrgan, dessen 4 Mitgliederaus dem nicht zu den rechtlicheInstitution. Zwischen der Altstadt und dem durch rege SchöffenfamiliengehörendenTeil der Bürgerschaftkamen und nun Aa(qahana^d Antat Kirchenbautätigkeit attraktiven Deutschordensbereich entstand alliährlichvon diesem gewählt wurden - wie übrigens (aus dem die Neustadt. Vonden Aufgaben des Bürgermeisterswar schondie Rede.Eine der Landgraf wichtigstenwar die Aufsicht über die städtischeRechnungsfüh- 1284 rung, neben der Berechtigung,ein Stadtsaegelzu führen,wichtig- stes Indiz städtischer Autonomie. Die Haupteinnahmen ergaben Mit dem Aufblühenvon Handwerkund Handelbegannen auch die sich aus den beiden Stadtsteuern.der Bede und dem Geschoß. nichtpatrizischen Familien Anteil am Stadtregiment zu fordern. deren Erhebung dem bzw. den Bürgermeistern unterstand. Die Dochals unterdem Datumdes 30.Juni 1284 zum erstenMal ein Bür- Bürgermeister Bede,eine nach eidlicherSelbsteinschätzung festgesetzte Vermö- germeister Schultheiß in Erscheinungtritt, ist es ein Vertreterder einflußrei- ( aus den Schöften ) genssteuer,wurde im Juni als Sommerbedeerhoben. lm November chenPatrizier-Familien (reiche Kaufleule und Bedienstetedes Land- | 1,9 hatten die Bürger unter dem SammelbegriffWinterbede eine Ver- grafen):Ludwig von Fronhausen,aus dem Landadelstammend, war mögenssteuer(Geschoß) und eine Kopfsteuer(Feuerschilling) zu schonzuvor als Schöffetätig gewesenund übteauch in den folgen- entrichten.Einnehmer der Sommerbedewaren zwei Schöffen,seit den Jahrenwiederholt (zuletzt 1305/06) das neueAmt aus, das die Schöffen Vierer 1428ein Vierer.DieWinterbede nahmen die beidenBürgermeister, ( aus don Patrlzlern i t9 stärkereSelbständigkeit der Stadtgegenüber dem Stadtherrnzum ) (rus Zühfton u.Gomelndorl seit 1428ein Viererein. Die Steuererheberzogen mit einem soge- Ausdruckbrachte. nanntenSteuermanual, das vom Stadtschreibererstellt worden war, :_t I'---- von Hauszu Hausund trugenZahlungen oder ausstehendeSteuer- 1311 *ät schuldenein. Ein gewählterBaumeister (seit 1428ein Vierer)kümmerte sich um Nur wenig später aber traten neben Bürgermeister und Schöffen zünfteund t Geil€jrdef die städtischen Bauvorhaben (2. B. die Pfarrkirche, Stadtbefesti- ,,Ratsmänner"(consules, 1288). Das erste erhaltene Stadtrecht von gung,Straßenpflasterung undWasserleitungen) und beaufsichtigte 1311billigte der nichtpatrizischenBürgerschaft, der sogenannten E1 Patrizier die städtischen Werkleute.Wichtigwar auch die Aufsicht der Stadt Gemeinde,ein Gremiumvon 12Ratsmännern zu (6 aus der Altstadt, .= nichtorganisierteGemeinde und Stadtgruppen über Lebensmittelversorgungund Marktordnung,die von je einem 4 aus der Neustadtund 2 aus Weidenhausen),die zusammenmit 6ü', ( ohne Stimmrecht ) Schöffenund einemVierer wahrgenommen wurde (2. B. Brot- und den Schöffen über die städtischen Angelegenheiten beraten und Fleischbeseher),die dafür eine geringe Entlohnungund Spesen beschließensollten. Die Ratsmännerwurden allerdingsvon den Stadtordnungvon 1428 erhielten. An der Spitze der besoldeten städtischen Bediensteten saß und meister standen iedoch nur noch zwei Ratschöffen,zwei Ratsvierer oder Kapitalvermögen,als Handwerksmeisteroder aus wissen- - schrieb der Stadtschreiber.Er verfügte über iuristische und verwal- und der Stadtschreiberzur Seite ein letzter Rest der mittelalterli- schaftlicher,künstlerischer oder sonstigerTätigkeit.Wederaktives tungstechnische Kenntnisse und schrieb Urkunden, Briefe und chen Ordnung also, aul die der in Kassel residierende Landgraf noch passives Wahlrechtbesaßen alle Gesellen,Tagelöhner,Lohn- Rechnungen,hielt (seit 1391/92)die Stadtbücherals Kopialbücher bzw.nun Kurfürst den gewünschtenEinfluß nehmenkonnte. arbeiter und Unterstützungsempfänger. bzw Register auf dem laufenden, schrieb (spätestens 1370) Der Stadtrat tagte alle acht bis vierzehnTage, der Bürgerausschuß Gerichtsprotokolleund die seit 1523erhaltenen Ratsprotokolle. Sei- 1835 mindestenseinmal imVierteliahr. Beide Gremien, in denenübrigens nen bescheidenenSold besserteer durch Einnahmenals privater mindestensdie Hälfteder Mitgliederzu den ,,höchstbesteuerten Notar und Schreibervon Urkundenund Rechnungenfür verschie- DieseEinflußmöglichkeit ließ auch die neueKurhessische Gemein- Ortsbürgern"gehören mußte,beschlossen z, B, den städtischen deneBürger auf. deordnungvon 1834,die 1835in Kraft trat, offen.Sie stelltean die Haushaltund die Erteilungdes Bürgerrechts.Auf Vorschlagdes Spitzeder vier ProvinzialhauptstädteKassel, Hanau, Fulda und Mar- Oberbürgermeisterswurden von ihnenauch Mitglieder des Stadtra- - ln städtischem - keineswegs üppigem Sold standen auch der burg nun einen Oberbürgermeister,der auf Lebenszeit (hierzu war tes und andere Sachverständigefür bestimmte Bereiche der Ver- Schulmeister und sein Vertreter,Stadtknechte, Feldschützen, Heb- vorherige landesherrliche Genehmigung erforderlich) oder auf waltung in Deputationengewählt wie z. B. für das - in Marburg ammen,Brauknechte und Nachtwächter. bestimmteZeit, jedoch nicht unterfünf Jahren,gemeinsam von den besonderswichtige- Armenwesenund das Bauwesen. beiden neu gebildeten Gremien Bürgerausschußund Stadtrat Verärgerungbei der KurhessischenRegierung riefen die in Marburg Seit dem 16.Jahrhundert erhielt der StadtschreiberUnterstützung gewähltwurde und der Bestätigungdurch den Kurfürstenbedurfte. wiederholt zum Ausbruch kommendenrevolutionären, d. h. aul durch weitere Schreibkräfte:die Weinschreiber,Steuerschreibe6 Voraussetzungfür seineWahl war, daß er in ,,mehriährigerBeklei- Demokratisierungund Liberalisierunggerichteten Bestrebungen Torschreiber,Gerichtsprotokollanten. Man sieht, daß die städti- hervor.So wurdeübel vermerK, daß der Stadtrat schon wenigeTage schen Aufgabenimmer differenzierter wurden - eine Entwicklung, KurhessischeGemeindeordnung ab 1835 nachAusbruch der 48erRevolution die Anschaffungeiner schwarz- die bis zum heutigenTage andauert; um so erstaunlicher,daß das rot-goldenenFahne beschloß. 1851 löste die Regierungwegen sei- Rathausbis zum Endedes 19. Jahrhundertszur Aufnahmeder Ver- ner mehrheitlichdemokratischen Haltung den Stadtrat ganz auf waltung ausreichte. Kurfürst und versagte in den folgenden Jahren neunmal die Bestätigung eines gewählten Bürgermeisters, so daß eine Vakanz eintrat, die erst 1856ein Ende fand, als der zum Oberbürgermeistergewählte Assessor Rudolph b.estätigtwurde. Während seiner Amtszeit voll- 9Ur 99r zog sich 1866 der Ubergangvon d€r kurhessischenzur preußi- Bürgerausschuß: schen Herrschaft,die jedoch keineAnderung der Stadtverfassung IE Beigeordneter aJ3_ brachte.Bei den letztenKommunalwahlen nach der alten Ordnung ,-)2,.a "..,;". t-, g.- 48 Mitglieder ... (tn R.w".,:,"-,.)'. ,fr- '-*r- ;t; d- r ---Siääiiail"' 1894waren von 14 520 Einwohnernstimmberechtigt nur 994Orts- ;1it* ,.,x . . tr* " "-.iäai-*- "t/t bürger (= 6,80lo),von denen 618 (=62,2"/olan derWahlteilnahmen. iij-,:,, .r.t.!.d, \J lr;- 'h da-,.J -. .J/^r' 12 Mitglieder ;-r-" .b ,,r.t-'.t-."-- (kont@lliert ) .:.; r( 3.'a.,* ):an:s-, - i; q (lühn aus und be8chlle0t) ü.,Xt.- *)' v/;:r..1", pl.,tl-, V"-L:y und beschlleßl) 1898 -.J ^.-, -ä. !,.,...,,",- L;b!-, " ; ,,?/,J,'.s.- !,/q.-t,.. h Jt,:A. 4F u4if Deputationen /-L. -j,--- \-ri,i-. *. i- ]^/ -.4 Erst 1898trat auch für die ProvinzHessen-Nassau die preußische {.-ar,t.,, J:.-.\}t-,t _F^I t;.'t.,," " -i,. & L,..-y.l .9*, "'.../"*-.i . .: .!1 Städteordnungin Kraft.Sie setzte an die Stellevon Stadtrat und Bür- --,Ä.-;!, .)...t,..-tb jj.x,-r;. " ."-,t/j" gerausschußden Magistrat(zehn Mitglieder) und die Stadtverord- 1; . ^"grr*U. u... li ...',r 'lü#4:t; , J ,d; ; .. !" :^,^h.. ,,stimmfähigeOrtsbürger" ! !d/.L,r;-t. i );ts.Sr. .*.r"- " 4.? r 'a't)d a:.tk' a,'/ '*i*," t:ilt-. * .,?s,;;,.. 65:'-' 'e- yt- - j ,,nichtstimmfähigeOrtsbürger" J-sa 'r-i,;- ' -{ --!r.a 4" "'^ " ' ! / und übrige Bevölkerung F,$, L$ !iß"L. .. or- V'*-a"- q ' , s " e& ,-)! '.1," .) ).''A."rr ,^*.-q-..l-...... r.. \ !.^..;' .- -f*,,tu/- tfi'r;, t*-t:.171' - "' j6k, ' L^&.. ?.."s;,.-.\4 S,-\', dung einerVerwaltungsstelle"seine,,ausgezeichnete Betähigung" nachgewiesenhatte. Das um 1580 angelegte ,,PoliceyBuch" enthält Eidesformelnfür die In Marburgdauerte bei gültigen und vom Landesherrnbestätigten verschiedenstenAnlässe. Unter anderemfür den die Wahlendie Amtsperiodelünf Jahre, lediglich bei Volckmar(1835- Schöffenund Vierer, aber ebenso für Soldatenund Baumeister,Malzmacher 1846)anläßlich seinerWiederwahl 1840 zehn Jahre. und Neubürgerusw. Der Schöffen-Eidbeginnt:,,lhr sollt geloben und einen Vom1. Dezember 1853 bis zum 15.Mai 1863wurde in Kurhessenauf leiblichenEydt schwören, unserm gn. Fürsten und Herrn, und der Stadt Lebenszeit gewählt, danach auf bestimmte Zeit (mindestens acht Marpurkgetreu, holde, gehorsam und gewärtigsein..." Jahre) oder Lebenszeit.August Rudolph (1856-1 884), der dienstäl- testeMarburger Oberbürgermeister, ist zugleichder einzige, der auf Lebenszeitgewählt worden ist. Sein Nachfolger Schüler (1884-1907) kam als letzterMarburger Oberbürgermeister nach der Kurhessi- Dia Stadtva(asshnq schenGemeindeordnung ins Amt,gewählt auf zwölfJahre.

Der neue Oberbürgermeister hatte den Vorsitz im zwölfköpfigen iu 19.lafußandail: Stadtrat, leitete die Verwaltung, hatte die vollziehende Gewalt und war zugleich Hilfsbeamter der Kasseler Regierung. Der Stadtrat Honotatiotan iagiaian dia Stadt wurdeauf zehnJahre von den bis zu 48 Mitgliederndes Bürgeraus- schussesin geheimerWahl gewählt. Den Bürgerausschußwieder- um wählten alle lünf Jahre in offener Abstimmungdie etwa 10% Nachdem Endedes KönigreichsWestphalen, das für einige Jahre stimmfähigenOrtsbürger der Stadt,d. h. jene männlichenBürgern OberbürgermeisterRudolph (Bildmitte vorne) mit den 11 Mitgliederndes (Detail prunkvollen (bis 1813)aus dem MarburgerBürgermeister den Maire gemacht die mindestens 24 Jahre alt, ,,unbescholten"und vermögend Stadtrates1881 aus dem Titelbildder Festschrift,die die hatte,galt zunächstwieder die alte Stadtverfassung.Dem Bürger- waren.also bestimmteEinkünfte hatten aus Haus,Landwirtschaft städtischenBeamten ihrem OB zum2sjährigen Amtsjubiläum am 20. 12.1881 überreichten). netenversammlung(30 Mitglieder,von denendie HälfteHausbesit- gegoltenhatte. Die allgemeinePolitisierung erfaßte nun auch das können den Bewerberinnen/Bewerbernim Rahmender zurVerfü- zer sein mußte),die jeweilsfür sechsJahre gewählt wurden. Beide Stadtparlamentund - mittelbar- den Magistrat;doch in allenAus- gung stehendenStimmenzahl (Kommunalwahl 2001: 59 Stimmen, wähltenin gemeinsamerSitzung den Oberbürgermeister(auf zwölf einandersetzungenwirkten die drei OberbürgermeisterderWeima- entspr. 59 Stadtverordneten)jeweils bis zu drei Stimmen gegeben Jahre,Wiederwahl war zulässig) und den (zunächstehrenamtli- rer Zeit- von denenkeiner direkt einer politischen Partei angehörte werden.Panaschieren ermöglicht die Verteilungder Stimmenauch chen, ab 1901besoldeten) Bürgermeister, die beide vom preußi- - zusammenmit der Stadtverwaltungals Elementder Kontinuität auf Bewerberinnen/BewerberverschiedenerWahlvorschläge. schenKönig bestätigt wurden. und Stabilität. Wervon diesenVarianten nicht Gebrauchmachen will, kennzeich- net ohne die Vergabevon Einzelstimmenden Wahlvorschlageiner Von nun an (bis 1918)gall das preußischeDreiklassenwahlrecht, 1933- 45 Liste.Durch denWegfall der 5%-Sperrklauselnehmen alle Parteien das an ein besonderesBürgerrecht und Hausbesitzbzw. ein Jahres- und Wählergruppenan der Sitzverteilungteil. Die Sitze,die aul die mindesteinkommengebunden war. Studenten waren keineBürger. In der Zeit des Nationalsozialismusfanden keine freien Wahlen einzelnenWahlvorschläge entfallen, werden wie seithernach dem Jede Klasse wählte ein Drittel der Stadtverordneten,also zehn. lm mehr statt.Oberbürgermeister Müller wurde Ende März1933 genö- Verfahrender mathematischenProportion (Hare-Niemeyer)verteilt. Jahre1898 waren in der 3. Klasse1 573,in der 2. Klasse210 und in tigt,seineVersetzung in den Ruhestandzu beantragen.In den Magi- In das Parlamentziehen die Bewerberinnen/Bewerberein, die unab- der 1. Klasse52 Einwohner wahlberechtigt. strat wurden acht Nalionalsozialistenund zwei Deutschnationale hängigvon ihremListenplatz innerhalb desWahlvorschlags der Par- gewählt. tei oder Wählergruppedie meistenStimmen erhalten haben. Wäh- Das Gemeindeverfaesungsgesetz(ab dem 1. Januar'1934in Kraft) rendder Oberbürgermeister, ebenfalls aulgrund einer Anderung der sah Magistrat und Stadtverordnetenversammlungnicht mehr vor, HessischenGemeindeordnung, im Frühjahr 1993erstmals direkt Oberbürgermeisterund hauptamtlicher Kämmerer waren vom von denwahlberechtigten Bürgerinnen und Bürgerngewählt wurde, PreußischenInnenminister zu berufen,die übrigen Beigeordneten wähltdie Stadtverordnetenversammlungdie übrigenMitglieder des vom Regierungspräsidenten.Eine Satzungvom L Februar 1934 Magistrats,beschließt über den Haushalt,Bebauungspläne sowie legtefest, daß nebendem Oberbürgermeisterzwei hauptamtliche überdieVorschläge des Magistratsund die Anträgeaus den einzel- und sechs ehrenamtliche Beigeordnetezu bestellen seien. Später, nen Fraktionen.Die Beschlüssewerden teilweise in speziellenAus- ab dem 21. Juli 1935,wurde die Zahl der ehrenamtlichenBeigeord- schüssen vorher beraten. Die Sitzungen der Stadtverordnetenver- netenauf drei reduziert.Daneben wurden ab 1934 Gemeinderäteauf sammlungfinden im allgemeineneinmal im Monatstatt. Vorschlagdes Gauleitersder NSDAPdurch den Regierungspräsi- denten in Kassel berufen. Einige Sitze waren anfangs für NS- Funktionärereserviert, später nicht mehr, wenngleich alle Personen HessischeGemeindeordnung (Stand 2001) der NSDAPangehörten oder ihre nationalsozialistischeEinstellung über ieden Zweifel erhaben war. Die Sitzungen waren nichtöffent- ehrenamtliche lich,abgestimmt wurde nicht. Stadträte/lnnen wählt lür 5 Jahre ,,Zwecks Vereinfachung der Verwaltung und Erzielung weiterer Ersparnisse" blieb die vakante Stelle des Oberbürgermeisters Stadtvefordneten. Bürgermeister, wählt lalr 6 Jahß zunächst unbesetzt.Der Chefredakteurder ,,OberhessischenZei- versammlung tung" und NSDAP-FunktionärDr, Ernst Schellerwurde vom Innen- hauptamtliche Stadträte (wählt, ministerPreußens zum Oberbürgermeisterfür die Dauervon zwölf wählen b€dchll€ßt, Jahrenberufen (in das Amt eingeführtam 27. April 1934),Oberbür- kontrolllolt) germeister und hauptamtlicheBeigeordnete leiteten und beauf- Oberbürgermeister sichtigtendieVerwaltung. AusachüsBG Sitzungder Stadtverordnetenversammlungmit Magistrat am 19. Dezember 191 1 imnoch geteilten Großen Sitzungssaal des Rathauses. Uoq dauoQtati N auan(a^qt WahlberechtigteBürger der Stadt Marburg Kommunalpolitischtätig zu sein,konnte sich nur leisten,wer zeit- scAan lich undfinanziell unabhängig war, So ist es nichterstaunlich, daß in Magistrat und Stadtverordnetenversammlung zt4i oft über lange Jahre Sanaindaotdnanq Der Magistrat- die eigentliche ,,Stadtregierung"- becteht aus hinweg immerwieder die gleichenNamen von MarburgerHonora- hauptamtlichen jeweils - und ehrenamtlichenMitgliedern, deren Zahl tioren Professoren,Geschäftsleuten, Handwerksmeistern, freibe- dat (jaqanwait in der Hauptsatzung - der Stadt festgelegt ist. Die Amtszeit der haupt- ruflichTätigen auftauchen.Die Effektivität dieses ehrenamtlichen amtlichen Magistratsmitglieder(zur Zeit Oberbürgermeister,Bür- Elementsneben einer zahlenmäßigäußerst geringen Verwaltung germeisterund eine Stadträtin)beträgt unabhängigvon der Legisla- wird deutlich,wenn man die eindrucksvolleEntwicklung Marburgs Nach der Besetzungder Stadt durch die Amerikaneram 28, März turperiode sechs Jahre. Die ehrenamtlichen Stadträte werden vor und nach der Jahrhundertwendebis zum Ausbruch desWelt- 1945übernahm die US-Militärregierungdie LeitungderVerwaltung. ieweils für die laufendeLegislaturperiode (in der Regelalso für 5 krieges überblickt, Zu ihrer Unterstützungzog sie politischunbelastete Bürger heran, Jahre)gewählt. die einen,,Staatspolitischen Ausschuß" bildeten bzw. nach dessen Der Magistrat bildet die Spitze der Satdtverwaltung.Die einzelnen Rücktrittim ,,8ürgerrat"mitwirkten. Mit den ersten Kommunalwah- Au{gabenbereicheder Verwaltungwerden vom Oberbürgermeister ZwiscAanKaisaiiaicn len im Frühiahr1946 begann die politischeNormalisierung:Von nun auf die Dezernateder hauptamtlichenMagistratsmitglieder verteilt. an gab es wieder eine Stadtverordnetenversammlung,einen Magi- Der Magistrattagt in der Regeleinmal in der Woche unter dem Vor- hnd DiQtatut strat und einen Oberbürgermeistermit demokratischerLegitimie- sitz des Oberbürgermeisters,der die Stadt nach außen und innen rung. repräsentiert, Neben Magistrat und Stadtverordnetenversammlunggibt es noch 1952trat die neueHessische Gemeindeordnung in Kraft,diemit Das Jahr 1918 brachte mit dem Kriegsendeden Übergangvom Kai- eini- für diejenigen Stadtteile, die durch die Gebietsreform von 1974 genAnderungen bis heuteGüttigkeit hat, serreichzur Republik.Das Land Preußen blieb allerdings bestehen nachMarburg eingegliedert wurden und ab 2001in der Kernstadtfür Danach und damit auch auf der lokalenEbene die Kommunalordnung.Nur beträgt die Legislaturperiode der Stadtverordnetenver- Ockershausen,besondere Vertretungen: die Ortsbeiräte. Sie sind das Dreiklassenwahlrechtwurde abgelöst durch das allgemeine, sammlungab der Kommunalwahl2001 fünf Jahre.Hierzu haben die das Sprachrohr der Bürger ihres Stadtteils und werden in wichtigen gleicheund geheimeWahlrecht,das zuvorschon lür den Reichstag Wahlberechtigtenerstmals die Möglichkeit,ihre Stimmen durch Fragen,die den jeweiligen Stadtteil betreffen,vom Magistratum Rat Kumulierenund/oder Panaschieren zu vergeben,Durch Kumulieren gefragt.