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RICHARD STRAUSS (1864-1949) Ein Heldenleben Sinfonische Dichtung / Symphonic Poem op.40 1 Der Held / The Hero (Lebhaft bewegt) ……………………………………………. 4:04 2 Des Helden Widersacher / The Hero’s Adversaries (Etwas langsamer) …………………………………………………………………………………… 3:26 3 Des Helden Gefährtin / The Hero’s Companion (Viel ruhiger – Mäßig langsam) ………………………………………………………………… 12:16 4 Des Helden Walstatt / The Hero’s Battlefield (Lebhaft - festes Zeitmaß) ………………………………………………………………………. 7:17 5 Des Helden Friedenswerke / The Hero’s Works of Peace (Mit großem Schwung und Begeisterung) ……………………………………….. 5:52 6 Des Helden Weltflucht und Vollendung / The Hero’s Retirement from the World and Fulfilment (Mäßig langsam - heftig bewegt) …………. 10:28

7 Metamorphosen - Studie für 23 Solostreicher Metamorphoses - Study for 23 Solo Strings …………………………………… 26:27

ORF RADIO SYMPHONY ORCHESTRA Solo-Violine: Maighréad McCrann

CORNELIUS MEISTER, Dirigent / conductor Aufnahme / Recording: Vienna, Konzerthaus, 22. 02. 2013, Live Recording (1-6) Vienna, ORF Funkhaus, Großer Sendessaal, 17. - 20. 02. 2014 (7) Recording Producer: Erich Hofmann Sound-Engineers: Christian Gorz (1-6), Andreas Karlberger (7) Publisher: Boosey & Hawkes, London (vertreten durch Thomas Sessler Verlag, Wien) Eine Aufnahme des Österreichischen Rundfunks © + P 2014 CAPRICCIO, 1010 Vienna, Made in Austria · www.capriccio.at

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Ein Komponist als Held und an seinem Lebensabend

Wenige Komponisten haben sich so wie Richard Konzeption trägt das ohne Pause gespielte Werk in der Strauss (1864–1949) immer wieder mehr oder weniger endgültigen Partitur keine Satztitel, doch werden die unverkennbar selbst als Person ins Zentrum eigener Bezeichnungen der einzelnen Abschnitte bei Werke gestellt. Seien es die programmatisch darge- Beschreibungen zur Verständlichkeit des Ablaufs stellten häuslichen Szenen aus dem Familienleben in angeführt: der „Sinfonia domestica“ (1902/03), die Konzeption der „Alpensinfonie“ (1911–15) nach einem als Fünfzehn- 1. Der Held jähriger erlebten Gewitter in den Bergen oder die 2. Des Helden Widersacher unverkennbaren autobiographischen Züge in der 3. Des Helden Gefährtin Opernkomödie „Intermezzo“ (1921–23). Nur ein wenig 4. Des Helden Walstatt mehr verschlüsselt erfolgt die Selbstdarstellung in der 5. Des Helden Friedenswerke symphonischen Dichtung „Ein Heldenleben“ op. 40. Sie 6. Des Helden Weltflucht und Vollendung entstand 1898 gewissermaßen zum Abschluss eines Jahrzehnts, in dem sich Strauss mit Orchesterwerken Im Prinzip nimmt Strauss eine recht einfache Analogie wie „“, „Macbeth“, „Tod und Verklärung“ als Grundidee: Der „Held“ entspricht dem Typus des „Till Eulenspiegels lustige Streiche“, „Also sprach romantischen Künstlers und als diesen wiederum sieht Zarathustra“ und „Don Quixote“ höchst intensiv und er sich selbst an einem Punkt in seinem Leben, an dem erfolgreich mit der Vertonung außermusikalischer er eine insgesamt höchst zufriedenstellende Bilanz zie- Geschichten mit rein instrumentalen Mitteln befasst hen kann. Dass er kaum bei dunklen Farben verweilt, hatte. Im beliebten Genre der Programmmusik durfte er sich vielmehr eines triumphierenden Grundtons zu Recht mit entsprechend positiver Resonanz seines bedient, zeugt von seiner damals insgesamt wohl gefe- Publikums rechnen. Mit seinem Umfang von rund 50 stigten und optimistischen Haltung. Minuten entspricht das „Heldenleben“ durchaus einer Gleich mit den ersten Takten wird der Hörer in den ausgewachsenen Symphonie – für die Tondichtungen Hörnern und Streichern mit dem Hauptthema des von Strauss freilich kein ungewöhnliches Charakteri- „Helden“ konfrontiert, das tatenfreudig vorandrängt stikum. Auch im Aufbau gibt es der formalen Anlage und sich ungebremst den kommenden Abenteuern einer klassisch-romantischen Symphonie entspre- stellen will. In der Folge werden auch ein lyrisches chende Elemente. Entgegen der ursprünglichen Liebesthema und ein kampflustiges Thema vorgestellt,

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die im Verlauf das Werk durchziehen und mit weiteren, Uraufführung des Werkes am 3. März 1899 im Rahmen den einzelnen Abschnitten zuzuordnenden Leitmotiven eines Frankfurter Museumskonzertes unter der Leitung ergänzt werden. Dass es keine militärischen, zum des Komponisten. Kampf auf Leben und Tod antretenden Gegner sind, sondern wohl eher jene vielen Personen, die nicht nur Einer zerstörten Welt zum Gedächtnis einem Künstler oftmals Steine in den Weg legen, ver- mittelt das Karikaturhafte, mit dem der zweite Teil, Sieht man „Ein Heldenleben“ als Selbstreflexion eines „Des Helden Widersacher“, beginnt. Und man darf Komponisten in seiner frühen Reifezeit, so stehen die wohl annehmen, dass Strauss dabei auch an ganz „Metamorphosen“ am Ende eines ereignisreichen bestimmte Rivalen beim Erringen von Frauengunst Lebens. Beinahe fünfzig Jahre liegen zwischen der sin- oder noch eher Kritiker seines Schaffens gedacht fonischen Dichtung und diesem musikalischen haben mag – welche, das verschweigt er freilich dis- Kommentar zum Zeitgeschehen. Die Arbeit begann kret. Der Held bleibt siegreich und kann sich nun – Ende 1944, als der zweite Weltkrieg noch mit unvermin- markant dargestellt durch ein Violinsolo – zärtlich, in derter Härte tobte. Wie auch die kurz vor Strauss' Tod gesanglichem Gestus „Des Helden Gefährtin“ widmen, entstandenen „Vier letzten Lieder“ wurden die die ihrerseits das Werben verspielt-kapriziös beant- „Metamorphosen“ oft als ein bewusstes Abschied- wortet. Fanfaren ertönen und rufen zur Schlacht auf nehmen des damals einundachtzigjährigen Kompo- „Des Helden Walstatt“, in welcher der endgültige nisten betrachtet. Vieles brach in diesen Monaten um Triumph über die Feinde erfolgt. „Des Helden Friedens- ihn herum zusammen, seine wichtigsten einstigen werke“ vermengen eine Vielfalt an Motiven aus voran- Wirkungsstätten als Dirigent und Komponist – die gegangenen symphonischen Dichtungen und Liedern: Opernhäuser von Dresden, Berlin und Wien – versan- eine stolze und zufriedene Rückschau auf ken in Schutt und Asche, viele Freunde und Geschaffenes. Was bleibt ist „Des Helden Weltflucht Weggefährten früherer Jahre waren während der und Vollendung“, in der wie es scheint allem Irdischen Schreckensjahre ums Leben gekommen oder hatten entsagt wird und dieses Lebensbild in vollkommener Zuflucht im Exil gesucht. Nicht leugnen lässt sich Verklärung mündet. andererseits, dass Strauss gegenüber der Masse der Selbstporträt oder ironische Verfremdung? Die endgül- Bevölkerung auch in dieser Zeit einen relativ hohen tige Antwort auf diese Frage hat Strauss letztlich der Lebensstandard besaß und im „Dritten Reich“ zeitwei- Fantasie des Hörers überlassen. Dem Dirigenten se zu den gefeiertsten Persönlichkeiten des NS- Willem Mengelberg und dem Amsterdamer Regimes zählte. Wohl nur unter der Zusammenfassung Concertgebouw-Orchester gewidmet, erfolgte die all dieser Bedingungen konnte der in einer frühen

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Skizze „Trauer um München“ überschriebene, große A as Hero and in the Twilight of his Life sinfonische Satz reifen, den er am 12. April 1945 abschloss und mit den Worten „In memoriam“ versah. Few have again and again placed themsel- Die beinahe halbstündigen „Metamorphosen“ beste- ves more or less unmistakably as persons at the centre hen aus drei ineinander übergehenden Teilen, wobei of their works as Richard Strauss (1864–1949), be it the zwei langsame Abschnitte einen etwas rascheren ein- programmatically presented domestic scenes from schließen. In einer durchgehend ernsten, wenngleich family life in the Sinfonia domestica (1902/03), the con- nur stellenweise wirklich tragischen Stimmung gestal- ception of the Alpine Symphony (1911-15) after a thun- tet Strauss einen sinfonischen Adagio-Satz, der in sei- derstorm in the mountains experienced as a fifteen- ner Art und Dimension an Bruckner und Mahler den- year-old or the distinctively autobiographical features ken lässt. Wie die Bezeichnung des Werkes als „Studie in the operatic comedy Intermezzo (1921-23). Only slight- für 23 Solostreicher“ nahelegt, handelt es sich um ein ly more encrypted is the self-presentation in the sym- höchst komplexes und kunstvolles polyphones phonic poem Ein Heldenleben op. 40. It was written in Geflecht, in dem vier langsame Themen ständige 1898, so to speak at the end of a decade, in which Verwandlung erfahren, also Metamorphosen unterzo- Strauss with orchestral works such as Don Juan, gen werden. Bereits im Verlauf, vor allem aber wenige Macbeth, Tod und Verklärung, Till Eulenspiegel’s lustige Takte vor Schluss vernimmt man Anklänge an ein Zitat, Streiche, Also sprach Zarathustra and Don Quixote had das sich als Beginn des Trauermarsches aus highly intensively and successfully set to music extra- Beethovens dritter Sinfonie, der „Eroica“, zu erkennen musical stories with purely instrumental means. In the gibt. Dieses „Ergebnis“ war nach Aussage des popular genre of programme music, he could justifiab- Komponisten für ihn selbst eine Überraschung. Dachte ly count on a positive response on the part of his Strauss zunächst daran, das Werk erst nach seinem public. With its length of about 50 minutes, Ein Tod als ein klingendes Vermächtnis aufführen zu las- Heldenleben is thoroughly in keeping with a full-length sen, so erfolgte die Uraufführung der „Metamorpho- symphony, albeit this is not an unusual characteristic sen“ schließlich doch noch zu Lebzeiten ihres Autors of Strauss’ tone poems. In terms of structure, there are am 25. Jänner 1946 unter der Leitung von Paul Sacher elements corresponding to the formal design of a durch das Collegium Musicum in Zürich. Classical or Romantic symphony. Unlike in the original draft, the final score of the work played without a break Christian Heindl does not bear any movement titles, but the descripti- ons of the individual sections are listed to make the course of the piece comprehensible:

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1. The Hero represented by a violin solo - tenderly and in a lyrical 2. The Hero’s Adversaries atmosphere devote himself to the ‘Hero’s Companion’, 3. The Hero’s Companion who, for her part, responds to the courtship in a playful 4. The Hero’s Battlefield and coquet manner. Fanfares sound, summoning to 5. The Hero’s Works of Peace combat on the ‘Hero’s Battlefield’, where the final vic- 6. The Hero’s Retirement from the World and Fulfilment tory is won against the adversaries. The ‘Hero’s Works of Peace’ combine a wealth of motifs from previous In principle, Strauss takes a very simple analogy as his symphonic poems and songs: a proud and satisfied basic idea: the ‘hero’ corresponds to the archetype of look back at a successful oeuvre. What remains is the the Romantic artist and he saw himself as such at a ‘Hero’s Retreat from the World and Fulfilment’, in which juncture in his life when he could draw a, on the whole, apparently all earthly things are renounced and this highly satisfactory balance. The fact that he hardly lin- image of life ends in perfect transfiguration. gers in dark hues, but rather avails himself of a trium- Is it a self-portrait or ironical alienation? Strauss has phal basic tone testifies to his largely stable and opti- left the definitive answer to this question up to the mistic attitude at the time. listener’s imagination. Dedicated to the conductor With the very first bars, in the French horns and strings Willem Mengelberg and the Amsterdam the listener is faced with the main theme of the ‘hero’, Concertgebouw Orchestra, the work was premiered at which presses ahead energetically, impatiently see- a Frankfurt museum concert conducted by the compo- king to confront the coming adventures. Subsequently, ser on 3 March 1899. a lyrical love theme and a belligerent one are presen- ted that run through the work and are supplemented by In Commemoration of a World Destroyed other motifs assigned to the individual sections. The fact that the adversaries are not militant ones ready for If Ein Heldenleben can be viewed as a composer’s self- a life and death struggle, but rather those many per- reflection in his early maturity, the Metamorphoses are sons who often put stones in an artist’s way is convey- at the end of an eventful life. Almost fifty years lie bet- ed by the element of caricature, with which the second ween the symphonic poem and the musical commenta- section, ‘The Hero’s Adversaries’, begins. It can proba- ry on current affairs. Work on it began at the end of bly be assumed that Strauss was thinking of very spe- 1944, when the Second World War was still raging with cific rivals for a woman’s favour or of critics of his undiminished severity. Like the Four Last Songs, written work, but which ones he discretely does not say. The shortly before Strauss’ death, the Metamorphoses have hero remains victorious and can now – strikingly often been regarded as a conscious farewell by the

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eighty-one-year old composer. During these months, this ‘result’ was a surprise for him himself. Whereas many things were collapsing around him, his most Strauss initially thought of having the work performed important erstwhile places of work as a director and as a sonorous last will and testament only after his composer – the opera houses in Dresden, Berlin and death, the premiere of the Metamorphoses ultimately Vienna – had been reduced to rubble and many friends took place during the composer’s lifetime, performed and companions from earlier years had perished by the Collegium Musicum in Zurich under Paul Sacher during the years of terror or had sought exile abroad. on 25 January 1946. On the other hand, it cannot be denied that even at this time Strauss enjoyed a relatively high standard of living Christian Heindl in comparison with the majority of the population and (Translation: Ian Mansfield) sometimes even ranked among the most celebrated personalities in the Third Reich. It was probably only under the accumulation of all these conditions that the great symphonic piece could mature, entitled ‘Grief for Munich’ in an early sketch, which he completed on 12 April 1945, providing it with the words ‘In Memoriam’. The Metamorphoses lasting almost half an hour consist of three sections flowing over into one another, and two slow parts frame a somewhat quicker one. In a thoroughly earnest, although only occasionally really tragic atmosphere, Strauss composed a symphonic Adagio movement reminiscent of Bruckner and Mahler in its kind and scale. As the designation of the work as a ‘Study for 23 Solo Strings’ suggests, it is a highly complex and artistic polyphonic web, in which four slow themes experience constant variation, i.e. are subjected to metamorphoses. In the course of the work, but above all a few bars before the end, we can hear echoes of a quotation that turns out to be the beginning of the funeral march from Beethoven’s Third Symphony, the Eroica. In the composer’s own words,

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Cornelius Meister, geboren 1980 in Hannover, ist seit Mit 21 Jahren debütierte Cornelius Meister an der September 2010 Chefdirigent und Künstlerischer Leiter Hamburger Staatsoper, gefolgt von Debüts an der des ORF Radio-Symphonieorchesters Wien. Bayerischen Staatsoper München, der New National Mit dem RSO Wien konzertiert er regelmäßig im Opera Tokio, der San Francisco Opera, der Deutschen Musikverein Wien und im Wiener Konzerthaus. Oper Berlin, dem Theater an der Wien, der Lettischen Ausgedehnte Tourneen führen ihn nach Japan und Nationaloper Riga (Der Ring des Nibelungen), der durch Europa, u. a. zu den Salzburger Festspielen. Königlichen Oper Kopenhagen, der Semperoper Gemeinsam mit dem RSO Wien ist er im europäischen Dresden, der Oper Zürich und der Wiener Staatsoper. Rundfunk, im europäischen Fernsehen, auf CDs und im Cornelius Meister studierte Klavier und Dirigieren in Internet präsent. Hannover bei Konrad Meister, Martin Brauß und Eiji Von 2005 bis 2012 war Cornelius Meister Oue sowie am Mozarteum Salzburg bei Dennis Russel Generalmusikdirektor in Heidelberg. In dieser Zeit Davies, Jorge Rotter und Karl Kamper. Er spielt außer- erhielt er den „Preis für das beste Konzertprogramm“ dem und Horn. Als Pianist gab er Konzerte in des Deutschen Musikverlegerverbands sowie in den Europa und in den USA und ist Preisträger des Jahren 2007 und 2010 den „junge Ohren“-Preis und Deutschen Musikwettbewerbs und des Schleswig- den Preis des Deutschen Musikrats für seine Holstein Musik Festivals. Musikvermittlungsarbeit für Kinder und Jugendliche. In Konzerten dirigiert Cornelius Meister u. a. Het Concertgebouworkest Amsterdam, das City of Birmingham Symphony Orchestra, BBC Philharmonic Orchestra Manchester, Washington Symphony, Indianapolis Symphony, Baltimore Symphony, Orchestra dell'Accademia di Santa Cecilia Roma, Sveriges Radios Symfoniorkester Stockholm, Danish National Symphony Orchestra, Orchestre de l’Opéra national de , Ensemble intercontemporain Paris, das Deutsche Symphonie Orchester Berlin in der Berliner Philharmonie, das Rundfunk- Sinfonieorchester Berlin, das NDR Sinfonieorchester Hamburg und das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks.

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Cornelius Meister, born in Hanover in 1980, has been At the age of 21, Cornelius Meister held his debut at principal conductor and artistic director of the ORF Hamburg State Opera, followed by debuts at the Radio Symphony Orchestra Vienna since September Bavarian State Opera in Munich, the New National 2010. Opera Tokyo, the San Francisco Opera, the German With the RSO Vienna he holds regular concerts in the Opera in Berlin, the Theater an der Wien, the Latvian Vienna Musikverein and the Vienna Konzerthaus. National Opera in Riga (Der Ring des Nibelungen), the Extensive tours have taken him to Japan and throug- Royal Opera in Copenhagen, the Semper Opera in hout Europe, including to Salzburg Festival. Together Dresden, Zurich Opera and . with the RSO Vienna, he is present on European radio, European television, on CDs and in the internet. Cornelius Meister studied piano and conducting with From 2005 to 2012, Cornelius Meister was general Konrad Meister, Martin Brauss and Eiji Oue in Hanover director of music in Heidelberg. During this time he and with Dennis Russel Davies, Jorge Rotter and Karl was awarded the ‘Prize for the Best Concert Kamper at Salzburg Mozarteum. He also plays the cello Programme’ by the German Federation of Music and the French horn. As a pianist, he has held concerts Publishers and the ‘Young Ears’ Prize and the Prize of in Europe and the USA and is a prize-winner of the the German Music Council for conveying music to chil- German Music Competition and the Schleswig- dren and adolescents in 2007 and 2010. Holstein Music Festival. In concerts, Cornelius Meister also conducts Het Concertgebouworkest Amsterdam, the City of Birmingham Symphony Orchestra, the BBC Philharmonic Orchestra Manchester, the Washington Symphony, the Indianapolis Symphony, the Baltimore Symphony, the Orchestra dell'Accademia di Santa Cecilia Rome, Sveriges Radios Symfoniorkester Stockholm, the Danish National Symphony Orchestra, the Orchestre de l’Opéra national de Paris, the Ensemble intercontemporain Paris, the Deutsches Symphonie Orchester Berlin in the Berlin Philharmonic Hall, the Radio Symphony Orchestra Berlin, the NDR Symphony Orchestra Hamburg and the Symphony Orchestra of Bavarian Radio.

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Foto: © Rosa Frank 5208 booklet:Layout 1 08.09.2014 12:26 Uhr Seite 11

Das ORF Radio-Symphonieorchester Wien

Das ORF Radio-Symphonieorchester Wien ist ein welt- das RSO regelmäßig nach Japan und China, darüber weit anerkanntes Spitzenorchester, das sich der hinaus in die USA, nach Südamerika und zuletzt in die Wiener Tradition des Orchesterspiels verbunden fühlt. Berliner und Kölner Philharmonie, in die Alte Oper Im September 2010 trat Cornelius Meister sein Amt als Frankfurt und die Tonhalle Düsseldorf. Seit 2007 hat Chefdirigent und Künstlerischer Leiter an. Das RSO sich das RSO durch seine kontinuierlich erfolgreiche Wien ist bekannt für seine außergewöhnliche und Zusammenarbeit mit dem Theater an der Wien als mutige Programmgestaltung: Häufig wird das klas- Opernorchester etabliert. Aber auch im Genre der sisch-romantische Repertoire in einen unerwarteten Filmmusik ist das RSO heimisch: Alljährlich dirigieren Kontext gestellt, indem es mit zeitgenössischen Komponisten, die mit dem Oscar für die beste Stücken und selten aufgeführten Werken anderer Filmmusik ausgezeichnet wurden, das RSO; 2012 spiel- Epochen verknüpft wird. te das RSO den Soundtrack zum Film »Die Vermessung Sämtliche Aufführungen werden im Rundfunk übertra- der Welt« ein. gen – insbesondere im Sender Österreich 1, aber auch Zu den Gästen am Dirigentenpult des RSO Wien zähl- im Ausland. Seit einigen Jahren kann man zudem ten u. a. , Ernest Bour, Christoph von sämtliche Konzerte des RSO eine Woche lang nach der Dohnányi, , , Ausstrahlung weltweit übers Internet anhören. Durch Andris Nelsons, Kirill Petrenko, Wolfgang Sawallisch, eine wachsende Präsenz im europäischen Fernsehen Giuseppe Sinopoli, Hans Swarowsky, Jeffrey Tate und und eine Kooperation mit dem Jugendsender FM4 Simone Young. Als Komponist/innen und Dirigent/innen erreicht das RSO kontinuierlich neue Musiklieb- leiteten u. a. , , haber/innen. Zahlreiche Fans sind Mitglieder im Verein , , und »Freundin des RSO«. Friedrich Cerha das Orchester. Internationale In Wien spielt das RSO regelmäßig zwei Abonnement- Solist/innen treten regelmäßig mit dem RSO Wien auf, zyklen im Musikverein und Konzerthaus, deren unter ihnen Renaud und Gautier Capuçon, Martin Abonnenten-Zahlen zuletzt deutlich gestiegen sind. Grubinger, Hilary Hahn, Patricia Kopatchinskaja, Lang Darüber hinaus tritt das RSO alljährlich bei großen Lang, Sabine Meyer, Heinrich Schiff und Christian Festivals im In- und Ausland auf: Enge Bindungen Tetzlaff. bestehen zu den Salzburger Festspielen, zu den Die umfangreiche Aufnahmetätigkeit umfasst Werke Wiener Festwochen, zum musikprotokoll im steiri- aller Genres, darunter viele Ersteinspielungen von schen herbst und zu Wien Modern. Tourneen führen Vertretern der klassischen österreichischen Moderne

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und österreichischen Zeitgenoss/innen. So entstand The ORF Vienna Radio Symphony Orchestra die CD-Reihe » aus Österreich« mit Orchesterwerken u. a. von Friedrich Cerha, die The ORF Vienna Radio Symphony Orchestra is a Gesamtaufnahme der neun Symphonien von Egon renowned, world-class orchestra that is closely con- Wellesz, die Orchestermusik von Josef Matthias Hauer nected to the Viennese tradition of orchestral perfor- und Ersteinspielungen der Musik von Erich Zeisl. mance. Cornelius Meister assumed his position as arti- 2012/13 erschienen u. a. die 24-teilige CD-Box »my stic director and principal conductor in September 2010. RSO«, Anton Bruckners Vierte Symphonie und Werke The Vienna RSO is known for its exceptional and bold von Béla Bartók. programming. By combining nineteenth-century reper- Das RSO Wien hat ein breit angelegtes Education- toire with contemporary pieces and rarely performed Programm ins Leben gerufen. Dazu gehören works of other time periods, its programming often pla- Workshops für Kinder und Jugendliche und die Reihen ces Romantic-era classics in unexpected contexts. »Mitten im Orchester«, »RSO Musiklabor« und All of its performances are broadcast by radio, particu- »Klassische Verführung«. Bereits seit 1997 werden larly on Österreich 1, but also internationally. For the jedes Jahr hochbegabte Musiker/innen in die RSO past several years, it has been possible to listen to each eigene Orchesterakademie aufgenommen. Regelmä- and every RSO concert across the globe on the internet ßig spielt das RSO Wien die Abschlusskonzerte der for one week after the initial broadcast. Through the Dirigentenklassen der Musikuniversität Wien. RSO’s growing presence on European television, as Das RSO Wien ging 1969 aus dem Großen Orchester well as its collaboration with the FM4 young people's des Österreichischen Rundfunks hervor. Unter seinen station, the RSO is constantly reaching out to new Chefdirigenten Milan Horvat, Leif Segerstam, Lothar music lovers. Numerous enthusiastic supporters have Zagrosek, Pinchas Steinberg, Dennis Russell Davies become members of the ‘Friends of the RSO’ associati- und Bertrand de Billy vergrößerte das Orchester konti- on. nuierlich sein Repertoire und sein internationales The RSO regularly performs two subscription series in Renommee. the Vienna Musikverein and the Vienna Konzerthaus. 2013 wurde das Musikvermittlungsprojekt "My RSO – The number of subscribers to these series has increa- Greatest Hits for Contemporary Orchestra" mit dem sed significantly of late. In addition, the RSO appears Bank Austria Kunstpreis in der Kategorie annually at major Austrian and international festivals. Kunstvermittlung ausgezeichnet. The orchestra has close ties to the Salzburg Festival, the Wiener Festwochen, Wien Modern, and musikpro- tokoll im steierischen herbst, which provides a platform

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for the performance of new and experimental music. dings representing modern Austrian classicists and Tours to Japan and China are regular parts of the RSO contemporary Austrian composers. This is how the schedule as well. The orchestra has also performed Neue Musik aus Österreich (‘New Music from Austria’) concerts in the USA and South America. Its most recent series of CD recordings came about. Orchestral works tours have taken the orchestra to the Berlin and by Friedrich Cerha, the recording of all nine symphonies Cologne Philharmonic Halls, the Old Opera in Frankfurt, by Egon Wellesz, orchestral music by Josef Matthias and the Tonhalle in Düsseldorf. Since 2007, the RSO has Hauer, and first recordings of music by Erich Zeisl are successfully collaborated with the Theater an der Wien, all parts of this series. Anton Bruckner's Symphony No. thereby gaining an excellent reputation as an opera 4, works by Béla Bartók, and the twenty-four CD set, my orchestra. Yet the RSO is also entirely at home in the RSO were among the recordings released in 2012/13. genre of film music. Every year, the RSO is conducted by The Vienna RSO has initiated a broad-based educatio- composers who have won an Oscar for Best nal programme. It comprises workshops for children Achievement in Music Written for Motion Pictures. In and young people, as well as the Mitten im Orchester 2012, the RSO recorded the soundtrack to the film, Die (‘In the Midst of the Orchestra’), RSO Musiklabor (‘The Vermessung der Welt (Measuring the World). RSO Music Laboratory’) and Klassische Verführung Leonard Bernstein, Ernest Bour, Christoph von (‘Classical Seduction’) concert series. Highly talented Dohnányi, Christoph Eschenbach, Michael Gielen, musicians have been admitted to the RSO’s very own Andris Nelsons, Kirill Petrenko, Wolfgang Sawallisch, orchestra academy since 1997. The Vienna RSO plays Guiseppe Sinopoli, Hans Swarowsky, Jeffrey Tate, and regularly at the final concerts of the conducting classes Simone Young are among the guests who have stood on at the Vienna University of Music. the podium of the Vienna RSO. Composers Krzysztof In 2013 the educational program "My RSO - Greatest Penderecki, Bruno Madera, Hans Werner Henze, Ernst Hits for Contemporary Orchestra" was awarded with the Krenek, Luciano Berio, and Friedrich Cerha have all Bank Austria Prize For Arts. conducted the orchestra. Internationally renowned In 1969, the Vienna RSO grew out of the main orchestra soloists who make regular appearances with the of Austrian Radio. Under the leadership of its principal Vienna RSO include Renaud and Gautier Capuçon, conductors, Milan Horvat, Leif Segerstam, Lothar Martin Grubinger, Hilary Hahn, Patricia Kopachinskaya, Zagrosek, Pinchas Steinberg, Dennis Russell Davies Lang Lang, Sabine Meyer, Heinrich Schiff, and Christian and Bertrand de Billy, the orchestra has continuously Tetzlaff. expanded its repertoire to growing international The broad scope of the RSO recording activities inclu- renown. des works in every genre, among them many first recor-

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Foto: © ORF Thomas Ramstorfer

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