Erläuterungen EJ 1857 (Pdf) (4.885Mb)
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Geologische Specialkarte des Grossherzogthums Hessen und der angrenzenden Landesgebüfle im Maasstabe von 1350000. Herausgegeben VOR). mittelrheinischen geologischen Verein. Secfiun ßüüingen der Karte des Grossh. Hess. General-Quartiermeister—Stabs (Section Gelnhausen der topographischen Karte des Kurfürstenthums Hessen) geologisch bearbeitet VOD R. Ludwig, Inhaber des Kurf. Hess. Wilhelms-Ordens. Mit einem Höhenverzeichniss. Darmstadt, 1857. Hofbuchhandlung von G. Jonghaus. \. "//;Ä %äERLIU'I‘HECA \ ä amm A’CADEM:; \ GEORGIAE ; AUG. \____/.. Karten und Mittheilungen des mittelrheinischen geologischen Vereins. ___—___... %tulugifibt Speriullmrte des Grossherzogthums Hessen und der angrenzenden Landesgebiete. Section Büdingen-Gelnhausen. Darmstadt, 1857. Hofbuchhandlung von G. Junghans. Geologische Specialkarte des Grossherzogthums Hessen und der angrenzenden Landesgebüfle im Maasstabe von 1350000. Herausgegeben vom mittelrheinischen geologischen Verein. SeoHon ßüüingen der Karte des Grossh. Hess. General—Quartiermeister-Stabs (Section Gelnhausen der topographischen Karte des Kurfürstenthums Hessen) geologisch bearbeitet von B. Ludwig, Inhaber des Kurf. Hess. Wilhelms-Ordens. Mit einem Höhenverzeichniss. IA ”II. ”|. Darmstadt, 1857. Hofbuchhandlung von G. Junghans. Vo_rwort. Indem wir Namens des mittelrheinischen geologischen Vereins hiermit die dritte Section der geologischen Specialkarte der Oeffentlichkeit überge- ben, in gleichmässiger Ausführung wie die 1855 erschienene Section Fried- berg und die 1856 herausgegebene Section Giessen, erkennen wir uns zunächst die Pflicht zu, über den Stand der Arbeiten unseres Vereins einige weitere Mittheilungen zu machen. Wir geben zu diesem Zwecke die bei- folgende Uebersichtstafel, welche in geographischer Anordnung die Namen der Sectionen und der betreifenden geologischen Bearbeiter enthält. Die Sectionen dieser Uebersicht treffen mit denjenigen der Karte des Grossh. Hessischen Generalquartiermeisterstabs und der von dem Bureau der Kurfürst]. Hessischen Landesvermessung herausgegebenen t0pographischen Karte des Kurfürstenthums Hessen zusammen ”'). Jede Section umfasst 12 Breiten- und 20 Längenminuten. An diese beiden Karten anschliessend sind die übrigen Sectionen, welche ausserhalb des Netzes derselben liegen, gebildet. Diejenigen Sectionen, bei welchen keine Namen von geologischen Bear- beitern eingetragen sind, werden zwar demnächst in den Bereich der von dem Vereine ausgehenden geologischen Aufnahmen gezogen werden, sind je- doch bis jetzt nicht in Angrifl“ genommen, entweder weil die aufnehmenden Geologen vorerst noch anderweit beschäftigt sind, oder weil es noch an dem nothwendigen topographischen Kartenmaterial im Maasstabe von 1 :50000 fehlt. *) Die Meridianlinien der Seitenränder der Sectionen gründen sich in der Grossh. Hessischen Karte auf eine ältere Längenbestimmung des Hauptorts Darmstadt, Stadt- kirche = 26° 19‘ 30“, welche später eine Correctur auf 260 19‘ 16,4“ erfahren und erst dadurch eine Uebereinstimmung mit den neueren astronomischen Ortsbestimmungen der benachbarten Staaten erlangt hat. Aus dem angegebenen Grunde fallen die östlichen und westlichen Seitenränder der topographischen Karten beider Hessen nicht zusammen, son— dern übergreifen sich um 10 Längen-Secunden. In der Zone der Section Büdingen-Geln— hausen beträgt diese etwa. 6 Millimeter. Die in der Tafel nur kurz angedeuteten Namen der Geologen, welch sich an den Aufnahmen für die Karten des Vereins betheiligt oder doc] als solche Mitgliede'r, welche ihre Bereitwilligkeit zu geologischen Aufnahme1 erklärt haben, dem Vereine angehören, sind folgende: ]) Major B ecker in Darmstadt. 2) Bergrath vo n Ch rism ar in Rappenau. 3) Berghauptmann v on Dech en in Bonn. 4) Professor Dr. D i ef fe n b a eh in Giessen (1- 1855). 5) Pfarrvicar G r e im in Selzen. ö) Schulinspector G utb erl et in Fulda. 7) Rath Dr. H e rb st in Weimar. 8) Professor Dr. G. Leonhard in Heidelberg. 9) R. L u d w ig in Darmstadt (früher in Nauheim). 10) C. Rössler in Hanau. 11) Gymnasiallehrer Dr. G. S a ndb er ger in Wiesbaden. 12) Professor Dr. F. S andh erger in Carlsruhe. 13) Dr. F. S a n dman n in Lauterbach. 14) Oberbergrath S c h W a rz e n b er g in Gasse]. 15) Lehrer S e ib ert in Bensheim. 16) Professor Dr. Senft in Eisenach. 17) Salineninspector T as ch e in Salzhausen. 18) Professor G. Th e ob al (1 in Chur (früher in Hanau). 19) Dr. O. Volger in Frankfurt. 20) Dr. F. V 01 tz in Mainz (1- 1855). Der Verein hat in neuerer Zeit einen erfreulichen Zuwachs durch den Hinzutritt zweier thüringischer Geologen, der Herren Professor Senf t ’in Ei- senach und Rath Herbst in Weimar erhalten. Unser Sectionen-Netz wird daher demnächst eine Erweiterung gegen Osten gewinnen, sobald durch die stattgehabten topographischen Aufnahmen Thüringens Seitens des Preussi- schen Generalstabs das erforderliche Kartenmaterial zu Gebote stehen wird. Die vollendeten Sectionen sind mit zwei Kreuzen (+ +), die Sectio- nen, in welchen die Aufnahmen begonnen oder noch nicht ganz vollendet sind, mit einem Kreuz (+) bezeichnet. ?‘b‘.°°!° ?‘b‘.°°!° Die am weitesten vorgerückten Sectionen sind: 1. Section Offenbach-Hanau-Frankfurt, bearbeitet von R. Lud- wig und G. Theobald. (Liegt dem Ausschusse vollendet vor und wird zum Druck vorbereitet.) Section S c h 0 tt e n , bearbeitet von Salineninspector Ta s c h e. ” Biedenkopf-Laasphe bearbeitet von Berghauptmann 97 Battenberg von Dechen. 97 Allendorf-Treis, bearbeitet von E. Dieffenbaoh und R. Ludwig. 6. ” Fauerbach-Usingen, bearbeitet von R. Ludwig. 7. ” Mainz, bearbeitet von F. Voltz. Wir haben auch der vorliegenden Abtheilung ein Verzeichniss von Hö- henangaben nach den vorhandenen zuverlässigen Materialien beigefügt, wel- ches bei dem sonstigen Mangel solcher Zusammenstellungen nicht ohne Inter- esse sein dürfte. Darmstadt, den 26. April 1857. Die geschäftsführenden Mitglieder des Ausschusses: F. Becker. L. Ewald. Uebersicht der Sectionen der geologischen Special-Karte des mittelrheinischen geologischen Vereins mit Angabe der Namen der geologischen Bearbeiter. (+ + vollendete, + begonnene oder noch nicht vollendete Sectionen.) . April 1857. ‚20‘ »40' (26°) 20’ 40' (27°) ' 20‘ 40‘ (28°) 36 Volkmarsen Hofgeismar __36' 24‘ —_— -— r . 24! Vbhf Wolfhagen Cassel Witzenhausen + 1___ ‘ .bieff. ‘ , " 'Balttenberg Rennertehaus- Fritzlar Melsungen Sontra. Eschwege Frankenberg Günzburg + (film v. Doch. mim-‘. _ Senft. (50 ’ ' ‘ ' Biedenkopf- Mgfifiji“rg fZlegenhain Schwarzen. Hersfeld ' Eisenach “ Laasphe+ ' born + \ _‚ v. Doch. \ _ Senft. 48‘ 48 Dillenburg G1'adenbaoh ‘ Allendorf- Alsfeld { Lauterbach-' Hünfeld- Len'gsfeld + Treis+ + Salzsohlirf+ Geysa Saudm.'l‘asch. 86‘ Diefl’. Diefl'.u.Ludw. Tasche. J_u. Gutb. ' Gut’b. 36‘ Weilburg Grossenlinden Giessen ' Schotten Herbstein- Fulda— ' Wetzlar _Neuhof Gérsfeld + + + + + + v. Dach. u. ‘ Tasche u. _‚_‚ Dieff. Diefl’. Tasche. * Gutb. Gutb. _ ‚ ‘" Limburg Fauerbach- Friedberg Büdingen- Schlüchtern lSchwarzenfels % Usingen Gelnhausen ' Brückenau + + + + + + + 12, Ludw. Ludw. Ludw. Ludw. Ludw. 12' Gastel Rödelheim- Ofl’enbach- Langens‘él- Lohrhaufiten ‘ (Wiesbaden) Höchst Hanau- hold. + + Frankfurt+ + + + (5 _ Sudb. Ludw.u.Volg. Ludw. u. Thb. Ludw. Ludw. (50') ° ) Bingen Mainz Darmstadt Dieburg Neustadt- L j Aschaffenburg + + ', + + + 48' Voltz. Volta. Volta 11. Beck.„ Becker. Thg. u. Ludw. „; Alzey Worms Erbach Michelstadt ’ + + ‘ + 86‘ Voltz u.Greim. Seibert. Seibert. 36‘ Veirnhim Hirschhorn ' nsbach T (Mannheim) (Heidelberg) + „: Leonh.u. Seib. „; Sihsheim Wimpfen- ‚ Mosbach 121 ' Leonhard. v. Ohrismar. |19‘ 20‘ 4o' ‘ (a?) 20‘ 40‘ (27°) 20‘ '40‘ (28°) fllie geologische Karte, auf welche sich diese Abhandlung bezieht, steht im unmittelbaren Anschlusse an die erste vom mittelrheinischen geolo- gischen Vereine publicirte Kartensection Friedberg; sie stellt den süd- westlichen Theil des Vogelsberges dar. Der Vogelsberg, eins der aus- gedehntesten Basaltgebirge Eur0pa’s, ist im Allgemeinen ein flach abfallen- des Plateau, in welches Bach- und Flussthäler flache breite Binnen ausge- waschen haben, auf welchem sich einzelne rundliche Kuppen erheben. Auch der südwestliche Theil trägt diesen Character. Die Thäler, so lange sie auf dem Basalte liegen, sind flach, an den Gehängen oft von ausgedehn- ten Steinrosseln überschüttet, werden aber steilwandiger, sobald sie sedi- mentäre Gesteine erreichen. Die Oberflächenform ist im Basaltgebiete er- müdend einförmig. Selten unterbricht ein steilerer Kegelberg die Reihe der zahllosen Kuppen. Der Boden ist aus tiefverwittertem Basalt, in den Thal- mulden aus zusammengespültem Basaltstaub —— Lehm —— gebildet, nicht un- fruchtbar, quellenreich und trotz der hohen Lage noch zu ergiebigem Feld- bau, wie zu Waldcultur vortrefflich geeignet. Wo Basalt mit Buntsandstein wechselt, stqllt letzterer eine steil nach dem Kinzigthale oder der untern Wetterau abfallende Terrasse dar, in welche sich zahlreiche Bachthäler tief einschneiden. Den Fuss dieser Sandsteinbank bildet der Zechstein, welcher wiederum auf dem Todt- liegenden ruht. Ich beginne die Beschreibung der im Gebiete der Karte vorliegenden Gesteine mit dem ältesten Sedimente. A. Sedimentäre Bildungen. [. 'I.ltliegendes. In ununterbrochenem Zusammenhange mit dem von Rüdesheim, Section Friedberg, bis Lindheim heraufziehenden Todtliegenden steht eine ausgedehnte Ablagerung dieses Gesteines‚ deren nördliche Grenzlinie von Effolderbach über Büdingen nach Gelnhausen verläuft. Das Todtliegende der Section Büdingen-Gelnhausen ist ein sehr thoniger, dunkelrother Sandstein und Schieferlett mit unzähligen Glimmerblättchen.