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3. Jahrgang, 2012, Heft 2 Die Zeitschrift wird herausgegeben von Dieter Heimböckel, Ernest W.B. Hess-Lüttich, Georg Mein und Heinz Sieburg Wissenschaftlicher Beirat Andrea Bogner (Georg-August-Universität Göttingen), Peter Colliander (Lud- wig-Maximilians-Universität München/Copenhagen Business School/Däne- mark), Dimitrij Dobrovol’skij (Russische Akademie der Wissenschaften), Lud- wig Eichinger (Universität Mannheim), Anke Gilleir (Katholische Universität Leuven/Belgien), Deniz Göktürk (University of California, Berkeley), Ortrud Gutjahr (Universität Hamburg), Michaela Holdenried (Albert-Ludwigs- Universität Freiburg), Alexander Honold (Universität Basel), Oliver Lubrich (Universität Bern), Paul Michael Lützeler (Washington University in St. Louis), Claudine Moulin (Universität Trier), Eva Neuland (Bergische Universität Wuppertal), Rolf Parr (Universität Duisburg-Essen), Martina Rost-Roth (Uni- versität Augsburg), Wolfgang Steinig (Universität Siegen), Herbert Uerlings (Universität Trier), Manfred Weinberg (Karls-Universität Prag) Die Herausgeber danken dem Deutschen akademischen Austauschdienst (DAAD) für die freundliche Unterstützung. Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deut- schen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Indexiert in EBSCOhost-Datenbanken. Dieses Werk ist lizenziert unter der Creative Commons Attribution-ShareAlike 4.0 Lizenz (BY-SA). Diese Lizenz erlaubt unter Voraussetzung der Namensnennung des Urhebers die Bearbeitung, Vervielfältigung und Verbreitung des Materials in jedem Format oder Medium für beliebige Zwecke, auch kommerziell, sofern der neu ent- standene Text unter derselben Lizenz wie das Original verbreitet wird. (Lizenz-Text: https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de) Die Bedingungen der Creative-Commons-Lizenz gelten nur für Originalmaterial. Die Wiederverwendung von Material aus anderen Quellen (gekennzeichnet mit Quellen- angabe) wie z.B. Schaubilder, Abbildungen, Fotos und Textauszüge erfordert ggf. wei- tere Nutzungsgenehmigungen durch den jeweiligen Rechteinhaber. Erschienen 2012 im transcript Verlag, Bielefeld © Dieter Heimböckel, Ernest W.B. Hess-Lüttich, Georg Mein, Heinz Sieburg (Hg.) Lektorat: Dr. Wolfgang Delseit/Dr. Ralf Drost Druck: Aalexx Buchproduktion GmbH, Großburgwedel ISSN 1869-3660 eISSN 2198-0330 Print-ISBN 978-3-8376-2087-0 PDF-ISBN 978-3-8394-2087-4 Gedruckt auf alterungsbeständigem Papier mit chlorfrei gebleichtem Zellstoff. Besuchen Sie uns im Internet: https://www.transcript-verlag.de Unsere aktuelle Vorschau finden Sie unter www.transcript-verlag.de/vorschau-download Inhalt Editorial | 7 SCHWERPUNKTTHEMA: MEHRSPRACHIGKEIT UND DEUTSCHE LITERATUR Mehrsprachigkeit und deutsche Literatur Zur Einführung Esther Kilchmann | 11 Sprachreise zum Ich Mehrsprachigkeit in den Autobiografien von Ilma Rakusa und Elias Canetti Katrin Schneider-Özbek | 19 Giving Voice to Uncertainty Memory, Multilingual and Unreliable Narration in W.G. Sebald’s Austerlitz Rob Kohn | 33 »Buntscheckig Narrendeutsch« Sprachbegegnungen in Klara Blums früher Lyrik und Prosa Christina Pareigis | 49 »… und die ganze pfälzisch-jüdische Sündfluth kam dann heraus.« Monstrosity and Multilingualism in Oskar Panizza’s Der operirte Jud’ Joela Jacobs | 61 Mehrsprachigkeit auf dem Theater Zum ästhetischen Mehrwert von Frank Wedekinds dreisprachiger Lulu-Urfassung Dirk Weissmann | 75 Die Polyphonie von Wirtshausgesprächen Zu Gast bei Jeremias Gotthelf, Friedrich Glauser, Pedro Lenz und Arno Camenisch Christa Baumberger | 91 Poetik des fremden Worts Techniken und Topoi heterolingualer Gegenwartsliteratur Esther Kilchmann | 109 BEITRÄGE ZUR KULTURTHEORIE UND THEORIE DER INTERKULTURALITÄT Postmonolingual schreiben? Zum Jargon der Philologie Till Dembeck / Georg Mein | 133 LITERARISCHER ESSAY Das fremde Werk Thorsten Krämer | 151 FORUM Das Versprechen der Globalisierung Kulturwissenschaftliche Perspektiven im interdisziplinären Handbuch Globalisierung Wilhelm Amann | 159 REZENSIONEN Abû Al-Faradj Ibn Al-Djauzi: Das Buch der Weisungen für Frauen (Kitâb ahkâm al-nisâ). Aus dem Arab. übers. u. hg. v. Hannelies Koloska. Frankfurt a.M.: Verlag der Weltreligionen 2009 von Michael Fisch | 175 Norbert Bachleitner: Fiktive Nachrichten. Die Anfänge des europäischen Feuilletonromans. Würzburg: Königshausen & Neumann 2012 von Anne-Marie Millim | 182 Verzeichnis eingegangener Bücher | 184 GESELLSCHAFT FÜR INTERKULTURELLE GERMANISTIK Berichte | 187 Autorinnen und Autoren | 205 Hinweise für Autorinnen und Autoren | 206 Editorial Wir freuen uns sehr, mit der vorliegenden Ausgabe der Zeitschrift für interkul- turelle Germanistik das erste Heft mit einem Schwerpunktthema präsentieren zu können. Solche Themenhefte sollen künftig mit Heften ohne themati- schen Schwerpunkt alternieren. Wir als Herausgeber versprechen uns von den Schwerpunkthemen die Vertiefung einer Fragestellung bzw. einer aktuellen De- batte im Kontext der interkulturellen Germanistik. Das vorliegende Heft legt den Fokus auf das Thema Mehrsprachigkeit und Deutsche Literatur, für das Esther Kilchmann von der Universität Hamburg ver- antwortlich zeichnet. Für das nächste Themenheft (H. 2/2013) steht der thematische Schwer- punkt bereits fest; dort wird es anlässlich des 50-jährigen Jubiläums des Élysée- Vertrags um die deutsch-französischen Kulturbeziehungen gehen. Neu hinzugekommen ist die Rubrik Forum, die wir für solche Texte reser- viert haben, die nicht als Beitrag im Rahmen der Aufsatz-Rubrik firmieren (wol- len), aber dennoch für die Leserschaft der ZiG nach unserer Meinung hochinte- ressant sein dürften, wie etwa in dem vorliegenden Heft der Text von Wilhelm Amann über Kulturwissenschaftliche Perspektiven im interdisziplinären Handbuch »Globalisierung«. Neu hinzugekommen ist ebenfalls eine Liste der bei uns ein- gegangenen Bücher. Wir freuen uns über die vielen [!] Beitragsangebote, die uns in immer größe- rer Zahl von Kollegen aus allen Teilen der Welt zugeschickt werden. Da wir an dem Peer-review-Verfahren durch zwei Gutachter strikt festhalten, kann es unter Umständen ein wenig dauern, bis wir den Beiträgern Rückmeldung geben kön- nen. Wir bitten dafür um Verständnis. Bern und Luxemburg im November 2012 Dieter Heimböckel, Ernest W.B. Hess-Lüttich, Georg Mein und Heinz Sieburg ZiG | Zeitschrift für interkulturelle Germanistik 3|2012|H2 | © transcript 2012 Schwerpunktthema: Mehrsprachigkeit und deutsche Literatur Mehrsprachigkeit und deutsche Literatur Zur Einführung Esther Kilchmann Die Erkundung literarischer Mehrsprachigkeit formiert sich als neues literatur- wissenschaftliches Feld seit der Jahrtausendwende – in der Literatur selbst hat das Schreiben in mehr als einer Sprache selbstredend eine viel längere Traditi- on. Bislang überwiegend aus komparatistischer und romanistischer Perspektive behandelt, wird Mehrsprachigkeit hier von Seiten der Germanistik und bezo- gen auf die deutsche Literatur in den Blick genommen.1 Der Schwerpunkt liegt mit Absicht nicht auf den vielfältigen und komplexen Formen mehrsprachigen Schreibens in der Gegenwartsliteratur, die gegenwärtig auch literaturwissen- schaftlich intensiv untersucht werden. Die Texte von Autorinnen und Autoren wie Herta Müller, José F.A. Oliver, Emine Sevgi Özdamar und Yoko Tawada stehen trotzdem am Ausgang dieses Heftes, insofern sie in mancherlei Hin- sicht der germanistischen Literaturwissenschaft die Augen für mehrsprachige Schreibverfahren erst geöffnet haben. Ausgehend von den Verschiebungen, die die interkulturelle Anlage ihrer Texte in der deutschen Literaturlandschaft vor- nimmt, verschiebt sich auch der Blick auf frühere Texte. Die hier versammelten Beiträge untersuchen heterolinguale Verfahren in unterschiedlichen literatur- historischen Kontexten des 20. Jahrhunderts und werfen so Schlaglichter auf eine verdeckte Geschichte mehrsprachigen Schreibens in der deutschen Literatur. Die einzelnen Beiträge schließen dabei an aktuelle Diskussionen um Interkulturali- tät und Transkulturalität, um Verhandlung von Identität und Alterität im litera- rischen Text an,2 im Vordergrund steht aber die Frage nach einer ästhetischen Aufbereitung von Mehrsprachigkeit, nach Formen und Funktionen mehrspra- chiger Schreibpraktiken innerhalb des literarischen Textes. Mit dem als »textinterne Mehrsprachigkeit« (Kremnitz 2004: 14) bzw. als »heterolingual« (Sternberg 1981: 222) bezeichneten Phänomen wird das deut- 1 | Die Erforschung von Mehrsprachigkeit in der deutschen Literatur steckt noch in den Kinderschuhen; dass sie in raschem Wachsen begriffen ist, zeigen die zeitgleich zur Arbeit an diesem Heft erschienenen Studien Radelli 2011 und Yildiz 2012. 2 | Für einen aktuellen Forschungsüberblick vgl. Heimböckel u.a. 2010. ZiG | Zeitschrift für interkulturelle Germanistik 3|2012|H2 | © transcript 2012 12 | ESTHER KILCHMANN lichste Ende literarischer Mehrsprachigkeit in den Blick genommen: das Vor- kommen fremder, anderer, Sprachen im deutschen Text in Form einzelner Wör- ter und Sätze oder an andere Sprachen angelehnter grammatischer Strukturen. Es interessiert, wo und warum sich im deutschen Text gezielte Einfügungen aus anderen sogenannten »Nationalsprachen« finden bzw. aus vom Standard der Schriftsprache abweichenden Dialekten oder Soziolekten. Dabei können Mehr- sprachigkeit, »Nationalsprachen«, »natürliche« versus »künstliche« Sprachen hier keine unmissverständlich definierbaren Kategorien sein. Vielmehr ver- weist gerade die literarische Repräsentation