Sanierung Als Blankoscheck? Hässliche Die WEG Soll Eine Staatliche Finanzspritze Von 150 Mio
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AZ 3900 Brig Dienstag, 6. Juni 2000 Publikations-Organ der CVPO 160. Jahrgang Nr. 132 Fr. 1.90 Unabhängige Tageszeitung Auflage: 27 469 Ex. Redaktion: Tel. 027/922 99 88 Abonnentendienst: Tel. 027/948 30 50 Mengis Annoncen: Tel. 027/948 30 40 Sanierung als Blankoscheck? Hässliche Die WEG soll eine staatliche Finanzspritze von 150 Mio. Franken erhalten Braut . Sitten.—(wb) Die Soll man einer Braut, die genau genommen nicht Walliser Elektrizitätsge- gerade eine Schönheit ist, sellschaft (WEG) ist mit vor der Hochzeit eine be- 319 Mio. Franken hoch- trächtliche Mitgift in die verschuldet. Diese «Alt- Hand drücken, damit sie lasten» rühren aus dem unter die Haube kommt? Oder wäre das Geld besser Jahre 1993 her, als die für die Zeit nach der Heirat Gesellschaft zu einem in Aussicht zu stellen, da- übersetzten Preis ein mit der Bräutigam nicht weiteres RHOWAG-Pa- auf dumme Gedanken ket vom Alusuisse-Lon- kommt? Das Dilemma ist klassisch und es stellt sich za-Konzern kaufte. auch bei der Sanierung der Neuer Arbeitgeber: Poly- Der Staat greift der WEG Walliser Elektrizitätsge- mere-Mitarbeiter in Mon- sellschaft (WEG). Eine they. mit 150 Millionen unter grossrätliche Kommission die Arme. Es geht darum, will mehrheitlich die WEG Auf globalen die hohen Fremdmittel möglichst fein herausput- abzubauen und die Ge- zen, damit sie einen (oder Füssen mehrere) Partner findet. sellschaft in einem libe- Andernfalls komme es gar Die 476 Polymere-Mitar- ralisierten Strommarkt nicht zur Hochzeit. beiter/innen in Monthey neu zu positionieren. Diese Betrachtungsweise (Bild) wechselten am 1. hat auf den ersten Blick Juni 2000 ihren Arbeit- In einer grossrätlichen etwas für sich. Aber beim geber. Früher bei Ciba Kommission wurde zwar zweiten Hinsehen weist sie Spezialitäten Chemie un- eine Schwachstelle auf: ter Vertrag, sind sie nun nicht gegen die Hilfe vo- tiert, doch wurde be- Die WEG könnte dank der Angestellte der Firma bedingungslosen Mitgift Vantico mit Sitz in Basel. mängelt, dass die zusätz- von Väterchen Staat zu ei- Über 3000 Mitarbeiter in lichen staatlichen Mittel nem Fass ohne Boden 30 Ländern sind in der nicht an die Umsetzung werden, bei dem sich im- gleichen Lage. Allen mer neuer Sanierungsbe- wurden die Verträge um eines Gesamtkonzeptes Der Walliser Grosse Rat soll 150 Mio. Franken für die Sanierung der Walliser Elektrizitätsgesell- gebunden werden. darf ansammelt. ein Jahr verlängert. schaft sprechen. Der Grundsatz ist unbestritten. Über die Einzelheiten des Deals gehen die Mei- Luzius Theler Seite 13 Seite 9 nungen auseinander. Tschernobyl wird endgültig stillgelegt Ankündigung während Clintons Besuch in Kiew Kiew/Moskau.—(AP) Sicherheitsmassnahmen an Zum Abschluss der Euro- weiteren ukrainischen Kern- pareise von US-Präsident kraftwerken würden die USA Bill Clinton hat die Ukraine weitere zwei Millionen Dol- angekündigt, das Atom- lar zahlen. «Dies ist ein kraftwerk in Tschernobyl hoffnungsvoller Augen- bis Ende des Jahres end- blick», sagte Clinton. «Es ist gültig abzuschalten. aber auch ein Augenblick, in Der ukrainische Präsident dem wir derer gedenken, die Leonid Kutschma nutzte wegen des Unfalls leiden Clintons Besuch in Kiew am mussten.» Seite 2 Montag, um die dauerhafte Stilllegung von Tschernobyl Ein Prüfling beim Rezeptionsdienst vor den Experten. Erstmals bis zum 15. Dezember be- schliessen in diesem Jahr Gäste-Empfangsassistent/innen ihre kannt zu geben. «Ich bin sehr Lehre ab. stolz und bewegt, heute hier Der krönende Akt: Liebeserklärung an den Sander. zu sein», sagte Clinton. Kiew war die letzte Station auf Clintons einwöchiger Euro- 400 Prüflinge pareise, die ihn nach Lissa- «Der letzte Sander» bon, Berlin und zu einem Lehrabschlussprüfungen in Brig und Visp Noch zweimal im Schlosshof von Stockalper Gipfeltreffen mit dem russi- B r i g / V i s p. — (wb) 400 junge Damen und Herren stecken dieser schen Präsidenten Wladimir Tage an den Berufsschulen von Brig und Visp in den Lehrab- B r i g. — Mit Erfolg und unter der Gunst des Himmels liefen die Putin in Moskau führte. schlussprüfungen. Erstmals werden dabei auch Gäste-Empfangsas- Aufführungen des Singspiels «Der letzte Sander» über die Frei- Clinton sagte der Ukraine 78 sistent/innen geprüft, respektive werden sie ihre dreijährige Aus- lichtbühne im Stockalperhof. Zu der programmgemäss vorgesehe- Millionen Dollar (132 Mil- «Hoffnungsvoller Augen- bildung abschliessen. 79 junge Berufsleute stellen sich der techni- nen Aufführung von morgen Mittwoch kommt eine Extra-Auffüh- lionen Franken) zur Siche- blick»: Clinton (rechts) und schen und kaufmännischen Berufsmaturität. Die Schuldirektoren rung am 9. Juni hinzu. Für Bewegung auf der Bühne sorgen Mord rung Tschernobyls zu. Für Kutschma. rechnen mit einer Prüfungs-Erfolgsquote von 92 bis 95 Prozent. und Liebe. Seite 18 Seite 9 Wallis Wallis Sport Die Finanzen im Griff RedensArten der Kids Zidanes Zuversicht Mit einem Maximalergebnis «Trifft das Grrl in der Gerade rechtzeitig für die von 1,44 Millionen Franken Lounge einen Partyhopper, EM scheint Weltmeister beim Cashflow und getätig- der seine Freundin switchen Frankreich in Fahrt zu ten Bruttoinvestitionen von will, sie anbaggert und zu- kommen. Entsprechend rund 1,2 Millionen Franken föhnt, wechselt sie genervt gross ist die Zuversicht. kann die Gemeinde Stalden die Location...» Alles Spielmacher Zidane (Bild) der Urversammlung eine klar? Wenn nicht, hilft das glaubt sogar, die Mann- positive Jahresrechnung neue Duden-Wörterbuch schaft sei stärker als vor 1999 präsentieren. Im glei- beim Dechiffrieren dieses zwei Jahren bei der Heim- chen Zug konnte die Ge- Esperantos. Doch wozu? WM. Weil man jetzt die meindeschuld um etwa Zum besseren Verständnis besseren Stürmer habe, das 650 000 Franken verringert oder eher zum Ärger unserer Offensivpotenzial grösser werden. Seite 9 Kids? Seite 10 geworden sei. Seite 25 AUSLAND Walliser Bote Dienstag, 6. Juni 2000 2 «Wir sind nicht dazu bestimmt, «Der Saxophonist» wirbt für die Pressefreiheit Feinde zu sein» Clinton empfiehlt Russland freies Mediensystem M o s k a u. — (AP) Wladi- Russland ein freies und of- Clinton schliesst Gipfel mit Rede in der Duma ab mir Putin hat einen neuen fenes Mediensystem als «In- Wunschkandidaten für den strument der Stabilität»in Moskau.—(AP) Zum Ab- russischen Geheimdienst. einem demokratischen Saat schluss des ersten amerika- Doch leider hat der Agent mit — selbst wenn die Bericht- nisch-russischen Gipfeltref- dem geplanten Decknamen erstattung manchmal fens der Ära nach Jelzin hat «Der Saxophonist» derzeit schmerze. US-Präsident Bill Clinton in noch ganz andere Verpflich- der Staatsduma um Vertrauen tungen. Falls er seinen Job Mit Rasenmähen in die Sicherheitspolitik der ersten Dollar USA geworben. Von AP-Korrespondent verdient Walter Mears Russland und die USA seien Vor Clintons Live-Interview keine Feinde mehr, sondern den als US-Präsident nicht auf- gingen beim Radiosender gleichen Gefahren wie dem in- gebe, werde er der Presse Bill Echo Moskau per Telefon ternationalen Terrorismus aus- Clintons düsterste Geheim- und E-Mail hunderte Fragen gesetzt, sagte Clinton am Mon- nisse verraten, droht Putin. an den Präsidenten ein. Die tag in Moskau. Er ist der erste Das ringt dem Umworbenen meisten Hörer interessierten westliche Staatschef, der vor aber nur ein gelassenes Lä- sich eher für das private als beiden Kammern des Parla- cheln ab — schliesslich wisse für das öffentliche Leben ments eine Rede hielt. die amerikanische Bevölke- Clintons. Sie wollten wissen, Clinton rief zu einer Stärkung rung ohnehin längst alles wie er seinen ersten Dollar der russisch-amerikanischen über ihn. Der Puppen-Sketch, verdient habe (mit Rasen- Beziehungen auf: «Wir nicht der am Sonntag die Zu- mähen) und ob er einen Füh- dazu bestimmt, Feinde zu sein, schauer der russischen Fern- rerschein besitzt (ja, doch die aber es gibt auch keine Garantie sehsatire «Kukli» zum La- letzte Fahrt ist eine Weile dafür, dass wir Verbündete sein chen brachte, enthält zumin- her). Zwar gingen auch Fra- werden.» Die USA und Russ- dest ein Körnchen Wahrheit. gen über die frühere Prakti- land teilten viele Interessen, und Auch bei seinem Moskaube- kantin im Weissen Haus und die Regierungen seien es der such warb Clinton engagiert Clintons Ex-Geliebte, Mo- nica Lewinsky, ein, der Prä- Bevölkerung schuldig, sich auf Als erster westlicher Staatschef hielt Clinton vor beiden Kammern des Parlaments eine Rede. für die Freiheit der Presse - gemeinsame Ziele zu konzen- trotz aller schlechten Erfah- sident wurde mit dem heiklen trieren. «Die Welt, die wir rungen, die er persönlich Thema aber verschont. um ein umfassendes Abkom- gen, was es für Russland tun einverstanden waren, und Sie Eine Frage brachte Clinton verwirklichen wollen, kann nur men mit Russland bemühen, das könne, sondern was beide Staa- wissen, dass ich nicht mit Ihrem während der Whitewater- wahr werden, wenn Amerika und der Lewinsky-Affäre mit dennoch kurz aus dem die strategische Stabilität sowie ten gemeinsam erreichen könn- Vorgehen in Tschetschenien Gleichgewicht: Ob er sich und Russland auf der gleichen den Fortbestand des ABM-Ver- ten, sagte Clinton. Die USA einverstanden war.» Die Par- den Medien gemacht hat. Seite der Geschichte stehen,» vorstellen könne, als eine Art trags sichere. Clinton sagte, er müssten der Versuchung wi- lamentarier bedachten Clintons Regelrecht entrüstet reagierte «First Mister» ins Weisse sagte Clinton den mehr als 400 wisse, dass viele Russen in den derstehen zu glauben, sie hätten rund 30-minütige Rede mit Abgeordneten. Am Sonntag er in einem